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Bei Maischberger: Migrationswende ade
In der Echokammer von Sandra Maischberger ist die Freude Ăźber die Schuldenpakete, welche liebevoll âInvestitionenâ genannt werden, groĂ.Fritz Goergen (Tichys Einblick)
In der Echokammer von Sandra Maischberger ist die Freude Ăźber die Schuldenpakete, welche liebevoll âInvestitionenâ genannt werden, groĂ.Fritz Goergen (Tichys Einblick)
What that really means is that wind, solar, green hydrogen and so on are utterly useless for supplying large populations with reliable, affordable energy and that physics and chemistry offer no creâŚWatts Up With That?
Anne-Marie GroĂmann, Chefin des StahlÂwerks GeorgsÂmaÂriÂenÂhĂźtte, warnt vor der Zukunft ihres UnterÂnehmens in Deutschland aufÂgrund der extrem hohen StromÂkosten. StillÂlegung oder AbwanÂderung drohen.Redaktion (Die Unbestechlichen)
Von Felicitas Rabe
Am Freitag hat die Initiative WABEO (Wahlbeobachtung) ihre erste offizielle Pressekonferenz im Saalbau Gallus in Frankfurt am Main veranstaltet. Entsprechend den Erfahrungen, die die WABEO-Wahlbeobachter erstmals bei der Bundestagswahl machen konnten, gaben sie ihrer Pressekonferenz den Titel:
"Unhaltbare Intransparenz bei Wahlen in Deutschland â Erfahrungen organisierter Wahlbeobachtung bei der Bundestagswahl 2025"
Die WABEO-Initiatorin Stephanie Tsomakaeva und der Vorsitzende des Vereins "Bßrger fßr Deutschland e.V.", Dr. Swen Hßther, stellten zu Beginn die grundsätzlichen Ziele und die konkrete Arbeit von WABEO vor, bevor sie ihre bisherigen Auswertungsergebnisse der Bundestagswahl bekannt gaben. Rechtsanwalt Ralf Ludwig nahm zu rechtlichen Fragen Stellung, fßr die Erläuterung der technischen Fragen war Martin Wandelt zuständig.
Wie Tsomakaeva zunächst erläuterte, handelt es sich bei WABEO um ein Projekt zur verifizierten, gerichtsfesten Wahlbeobachtung. Freiwillige Wahlbeobachter kĂśnnen sich dafĂźr bei WABEO registrieren. Ihre Beobachtungen und insbesondere die ausgezählten Wahlergebnisse nach SchlieĂung der Wahllokale tragen sie in ein standardisiertes Formular ein, welches sie anschlieĂend auf die WABEO-App hochladen oder per Post zuschicken. Insofern besteht WABEO aus einem digitalen Netzwerk von Wahlbeobachtungsaktivisten. Politisch seien die teilnehmenden Wahlbeobachter sehr heterogen, betonte Tsomakaeva.
Nachhaltige Ergebnissicherung der Bundestagswahl
Zur Gefahr mÜglicher Wahlfälschungen erläuterte sie: In den einzelnen Wahllokalen kÜnnen hÜchstens kleine Schummeleien stattfinden. Eine systematische Wahlmanipulation sei erst nach dem Transport der Wahlstimmen aus den Wahllokalen mÜglich. Deshalb sei die nachhaltige Ergebnissicherung eines der Ziele von WABEO.
Ihr persÜnliches Schlßsselerlebnis sei gewesen, als der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke bei den vergangenen Landtagswahlen in Brandenburg am Wahltag bereits um 19 Uhr das Wahlergebnis verkßndet habe, welches zu diesem Zeitpunkt im Widerspruch zu den Hochrechnungen gestanden habe. Da stellte sich ihr die Frage, woher Woidke zu dieser Zeit das Wahlergebnis habe "wissen" kÜnnen.
Rechtsanwalt Ralf Ludwig: Wenige Tausend Stimmen kÜnnen die Architektur des Bundestags verändern
Rechtsanwalt Ralf Ludwig betont, wie wichtig eine genaue Auszählung und ZusammenfĂźhrung der Wahlstimmen ist â insbesondere wenn, wie im Fall dieser Wahl, dem BĂźndnis Sahra Wagenknecht nur 13.450 Stimmen fĂźr den Einzug in den Bundestag fehlten. SchlieĂlich hätte der Einzug des BSW in den Bundestag eine vĂśllig andere Architektur des Parlaments zur Folge gehabt.
Diese 13.450 Stimmen hätten den Ausschlag ßber die grundsätzliche politische Ausrichtung des Bundestags geben kÜnnen, was zum Beispiel den Ukraine-Krieg oder das Verhältnis Deutschlands zu den USA betrifft.
Gesetzlich festgelegt sei, dass das Wahlergebnis eines Wahlkreises in einer Ăśffentlichen Sitzung des Kreiswahlausschusses bekannt gegeben werden muss. Es genĂźge jedoch nicht, wenn die Sitzung in einem nicht Ăśffentlich bekannt gegebenen Raum stattfinde, an dessen TĂźr dann kurzfristig ein Zettel mit dem Hinweis angebracht ist: "Hier findet jetzt die Sitzung des Kreiswahlausschusses statt." Ludwig moniert:
"Das ist eine Pseudo-Ăffentlichkeit, die stattfindet â geheime Ăśffentliche KreiswahlausschĂźsse."
Eine Wahl dĂźrfe laut Gesetz bis zwei Monate nach dem Wahltag angefochten werden. Dazu mĂźssten konkrete Wahlfehler nachgewiesen werden, die mandatsrelevant seien. Mandatsrelevanz bedeute, dass der Fehler dazu fĂźhren kĂśnnte, dass sich das Mandat bei einer Wahlwiederholung verschieben kĂśnnte.
Bei Wahlmanipulation wird geklagt
Die Initiatorin Tsomakaeva teilte des Weiteren mit, dass WABEO mit dem Rechtsanwalt Marcel Luthe zusammen arbeite, welcher auch der Good Governance Gewerkschaft vorsitzt. Diese Gewerkschaft engagiert sich ebenfalls fĂźr eine Aufklärung von Wahlfehlern. Dazu ruft die Gewerkschaft alle Auslandsdeutschen, die ihre Wahlunterlagen nicht bekommen haben, auf, dies per Mail an btw25@gg-gewerkschaft.de zu melden. Inlandsdeutsche werden aufgefordert, VerstĂśĂe auch unabhängig von zertifizierter WABEO-Teilnahme an btw25@wabeo.de zu senden. Alle erhobenen Daten wĂźrden dem Anwalt Marcel Luthe zur VerfĂźgung gestellt, welcher nach Auswertung der Daten im Falle eines Verdachts auf Wahlmanipulation Klage einreichen werde.
Fehler bei Wahlurnen, beim Umgang mit Wahlbeobachtern, bei der Anzahl der Wahlbezirke und Anzahl der Stimmzettel sowie beim Umgang mit ungenutzten Stimmzetteln
Aber jetzt schon kÜnne man allerlei Fehler feststellen: Hinsichtlich der Wahlurnen seien offene Urnen, unbewachte Urnen, unnummerierte Urnen und nicht gelistete Urnen gemeldet worden. Obwohl man seitens der Initiative erwartet habe, dass die Wahlleiter in den Wahllokalen gerne mit den Wahlbeobachtern kooperieren wollten, um ihre Integrität belegen zu kÜnnen, sei häufig das Gegenteil der Fall gewesen. So seien Wahlbeobachter aufgefordert worden, nach Hause zu gehen, oder man habe sie aufgefordert, Abstand zu halten. Vereinzelt sei sogar die Polizei gerufen worden, um die Wahlbeobachter zu kriminalisieren.
Dazu seien der WABEO-Initiative mehrfach die Adressen von Wahllokalen und die Namen der Wahlleiter verweigert worden. Der Landeswahlleiter von Baden-Wßrttemberg habe auf Nachfrage angegeben, er wisse nicht, welche und wie viele Wahlbezirke es in Baden-Wßrttemberg gebe. Dementsprechend hätten dem Landeswahlleiter entweder mehr oder auch weniger angebliche Bezirkswahlleiter ihre Ergebnisse per Fernkommunikation mitteilen kÜnnen, ohne dass ihm die falsche Zahl an Wahlbezirken hätte auffallen kÜnnen, kritisierte Frau Tsomakaeva das Durcheinander.
Zudem soll unbekannt sein, wie viele Stimmzettel es gegeben habe. DiesbezĂźglich sei zwar nicht beobachtet worden, dass ungenutzte Stimmzettel noch im Wahllokal vernichtet wurden. Allerdings sei es kein Problem, nachträglich Stimmzettel auszufĂźllen und dafĂźr bei Nichtwählern nachträglich in den Wahlverzeichnissen anzukreuzen, dass diese an der Wahl teilgenommen haben. Ein groĂes Problem sei auch, dass die Wahlergebnisse in unterschiedlichsten Formaten und Listen festgehalten wurden. Weder seien nachvollziehbare vergleichbare Datensammlungen der Wahlbezirke vorgesehen, noch gebe es einheitliche VerĂśffentlichungen der KreiswahlbehĂśrden.
WABEO-Ergebnis wird nach vollständiger Auswertung einer aussagekräftigen Stichprobe verÜffentlicht
Martin Wandelt vom Kooperationspartnerverein GVDW e.V. (Gesellschaft fßr Verfahren zur direktdemokratischen Willensbildung e. V.) erläuterte technische Einzelheiten der Wahlbeobachtungsplattform und der Abstimmungsapp. Wichtig sei den Programmierern vor allem der bestmÜgliche Datenschutz fßr eine verifizierte Wahlbeobachtung auf eigenen Servern. Da die Bundestagswahl um ein halbes Jahr vorverlegt wurde, habe es keine Zeit fßr die eigentlich vorgesehenen Testläufe gegeben, daher sei die Datensammlung noch nicht optimal programmiert gewesen. Aber daran werde gearbeitet.
Auch die Initiatorin Stephanie Tsomakaeva betonte, dass durch die Vorverlegung der Wahl der Anspruch der flächendeckenden Beobachtung nicht erfĂźllt werden konnte. Es handele sich aber dennoch um eine aussagekräftige Stichprobe. Insgesamt wurden Ergebnisse aus rund 2.000 Wahlbezirken mittels zertifizierter Wahlbeobachter gemeldet. Wenn alle Daten der Wahlbeobachter ausgewertet worden seien, woran man zurzeit mit Hochdruck arbeite, kĂśnne man einschätzen, ob es zu mandatsrelevanten UnregelmäĂigkeiten gekommen sei. Dazu soll demnächst eine weitere Pressekonferenz stattfinden.
Mehr zum Thema - WillkĂźr bei deutschen Wahlen oder: Die Leiden der jungen Sahra
Im Gespräch bei Maischberger erteilt SPD-Chef Lars Klingbeil âfaktischen GrenzschlieĂungenâ eine Absage. Bei solchen werde die SPD ânicht mitmachenâ.Henry Behrens (Apollo News)
Kristi Noem ist in Deutschland vor allem dafßr bekannt, dass sie ihren Hund erschossen hat und deshalb nicht zu Trumps Vizepräsidentin werden konnte. Jetzt ist sie Ministerin fßr Heimatschutz der USA./ Foto: Jamaal Warner-Picrylwww.achgut.com
Mit einer speziellen Masche erschleichen sich tĂźrkische Asylbewerber dauerhaften Aufenthalt in Deutschland. Achgut verĂśffentlicht exklusiv ein Warnschreiben des Berliner Landesamtes fĂźr Einwanderung./ Foto: Montage achgut.comwww.achgut.com
Jetzt soll alles ganz schnell gehen: Union und SPD drängen darauf, ihr Finanzpaket kommende Woche zu beschlieĂen.Redaktion (Apollo News)
Goodbye, Skype! You probably won't be missed.Abhishek Prakash (It's FOSS)
Monatelang schimpfte die Union auf Habecks Schuldenpolitik - jetzt macht Merz sie selbst. Die GrĂźnen sind sauer und werden ihre Zustimmung wohl einiges kosten lassen. Was auch immer ihr Preis ist: Merz wird ihn zahlen mĂźssen.Max Roland (Apollo News)
Von Dagmar Henn
Und es wird noch einmal nachgelegt â "mehr als 75 Organisationen" haben einen offenen Brief verfasst, der angeblich "Demokratie schĂźtzen, Gemeinwohl fĂśrdern" zum Ziel hat, in Wirklichkeit aber nur die bereits bestehende Zensurmaschine weiter verfeinern will. Und ganz vorne mit dabei: die Gewerkschaft Verdi.
Auf den ersten Blick klingt das, was der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke da von sich gibt, ganz vernĂźnftig:
"Die groĂen Online-Plattformen sind nur scheinbar kostenfrei. Finanziert werden sie durch Preisgabe persĂśnlicher Daten, die fĂźr immer stärker individualisierte Werbung genutzt werden. Die Algorithmen der Plattformen sind intransparent und wirken oft tendenziĂśs. So gefährden sie auch unabhängigen Qualitätsjournalismus und damit freie Meinungs- und Willensbildung. Es braucht einen Neustart, die Monopolanbieter haben versagt."
Man kĂśnnte fast darauf reinfallen, wären da nicht Sätze wie dieser: Die "konsequente Durchsetzung bestehenden EU-Rechts, das SchlieĂen regulatorischer LĂźcken und die gezielte Stärkung gemeinwohlorientierter Plattform-Alternativen" fordert da Landeskirchenrat Dr. Jan-Dirk DĂśhling von der Evangelischen Kirche Westfalen, und Michaela SchrĂśder vom Verbraucherzentrale Bundesverband meint darin: "Die Durchsetzung bestehender EU-Regulierungen wie des Digital Services Acts oder des Digital Markets Acts ist dafĂźr wichtig, reicht aber nicht aus." Als wäre das bestehende EU-Recht etwas Gutes, als ginge es darin tatsächlich darum, den Menschen mehr Kontrolle Ăźber ihren digitalen Schatten zu ermĂśglichen und nicht darum, die Gestalt dieses digitalen Schattens zusätzlich zur Ăberwachung durch Google & Co. auch noch durch staatliche oder parastaatliche ZensurbehĂśrden zu formen.
AuslÜser dieses ganzen Machwerks sind zwei Ereignisse: die Koalitionsverhandlungen, die derzeit zwischen CDU und SPD stattfinden, und die politischen Veränderungen in den USA.
"Die jĂźngsten Entwicklungen nach der US-Wahl unterstreichen die Gefahren fĂźr Demokratien, die von groĂen Online-Plattformen ausgehen."
Also die Tatsache, dass sich zumindest in Teilbereichen die Zensur dort wieder etwas gelockert hat, wird als Gefahr fĂźr die Demokratie definiert. Und das unterschreibt die Gewerkschaft Verdi.
Nein, es ist nicht so, als befände sich Verdi noch im Stande der Unschuld. Das Konglomerat, das die einst ehrwĂźrdige Gewerkschaft Druck und Papier geschluckt hat, die sich vor fĂźnfzig Jahren in Kampagnen wie "Enteignet Springer" engagierte und zu dem auch die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) gehĂśrt, hat sich schon in den letzten Jahren immer engstirniger fĂźr die Leitmedien eingesetzt. Den Anfang des vĂślligen Verfalls der oppositionellen Medientradition der Gewerkschaften hatte schlieĂlich schon die Otto-Brenner-Stiftung der IG Metall im Jahr 2015 mit einer Studie mit dem Titel "Querfront â Karriere eines politisch-publizistischen Netzwerks" gemacht. Einer Studie, die so erbärmlich auf Grundlage eines Konstrukts aus Kontaktschuld die Konzernpresse als einzig legitim darstellte, dass sie nach kurzer Zeit zurĂźckgezogen werden musste.
Aber das, was diese Studie damals in die Welt setzte, hat sich in der Zeit seitdem als offiziĂśse Sicht etabliert, in diesem eigenartigen Raum zwischen den Konzernmedien, dem politisch kontrollierten Ăśffentlich-rechtlichen Rundfunk, der Politik und den Torwächtern der vermeintlichen Wahrheit, wie auch immer die zahlreichen Zensur- und Denunziationsportale heiĂen. Ganz zu schweigen von dem ewigen Geraune Ăźber "Desinformation".
Was nicht mehr existiert und was eben auch besagtes von Verdi unterzeichnetes Schreiben nicht liefert, ist eine klare Trennung der verschiedenen Fragestellungen. Weil die Kontrolle, die Unternehmen wie Facebook und Google Ăźber die gewonnenen Daten (und gegebenenfalls deren EigentĂźmer) ausĂźben kĂśnnen, die eine Frage ist, die Ersetzung einer zensierenden Struktur durch eine andere aber eine ganz andere.
Es wäre problemlos mÜglich gewesen, ein Schreiben aufzusetzen, in dem gefordert wird, Infrastruktur, ßber die digitale Kommunikation erfolgt, als eine Art Üffentlichen Platz zu betrachten, also privates Eigentum daran abzulehnen. Dass die Postdienste Mitte vorvergangenen Jahrhunderts verstaatlicht wurden, hatte auch etwas mit Sicherheit zu tun; weniger Sicherheit vor womÜglich gefährlichen Briefen, vielmehr Sicherheit vor der Nutzung der in Briefen erhaltenen Informationen zu anderen Zwecken (die Familie Thurn und Taxis war in den Jahrhunderten davor nicht nur Post-, sondern auch Nachrichtendienst). Im Verlauf der Zeit ändern sich die technischen Formen der Kommunikation, aber die grundsätzlich damit verbundenen Fragen bleiben gleich.
Allerdings â das Briefgeheimnis wurde mĂźhsam errungen, und bis heute ist das Ăffnen fremder Briefe etwas, das selbst fĂźr staatliche Organe nicht eben so mĂśglich ist. Die EU verlangt aber, das war erst vor wenigen Monaten im Zusammenhang mit Telegram Thema, Zugang auch zu geschlossenen Chaträumen, die, wenn man ein analoges Ăquivalent sucht, im Grunde einer Art Kettenpost entsprechen. Eine private Kommunikation, die, und das ist der Punkt, an dem der Lobgesang der 75 Organisationen fĂźr die EU-Regelungen absurd wird, tabu wäre, wĂźrde sie auf dem Postweg stattfinden.
Treiben wir die analoge Variante noch ein wenig weiter. Die Anforderungen, die sowohl vom deutschen Staat als auch vom Parastaat EU gestellt werden, entsprächen in der Welt der Briefe der Forderung, nur noch Postkarten zu verschicken, damit die BehĂśrden sie besser lesen kĂśnnen. Es gab Ăhnliches Ăźbrigens, mit den Feldpostkarten der Weltkriege. Aber nie in der Kommunikation zwischen zwei Privatpersonen.
Nähme man an, digitale Kommunikation wĂźrde tatsächlich einem Ăśffentlichen Platz angenähert. Das hieĂe, das, was die beteiligten Personen austauschen, mĂźsste sich weit mehr der Ăberwachung auch durch die Anbieter der Dienste entziehen, als es das heute tut. Digitale Werbung wird auf Grundlage eines Profils platziert, das aus den Nutzungsdaten gezogen wird; in einem wirklichen Ăśffentlichen Raum dĂźrften ebendiese Daten nicht mehr verfĂźgbar sein; es bräuchte mehr Privatheit und nicht weniger. Das wĂźrde aber bedeuten, dass das Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert.
Was die besagten 75 Organisationen vÜllig ßbersehen, ist, dass das gefährlichste AbschÜpfen von Daten längst nicht mehr auf digitalen Kommunikationsplattformen geschieht, sondern ßber Mobilfunkdaten und Kraftfahrzeuge, die online sind. Auch Smartmeter, durch die alle Bundesbßrger ihren Stromzähler ersetzen sollen, gehÜren dazu. Und digitale Krankenakten. Aber so weit sind sie noch nicht, die Verfasser unserer Presseerklärung.
Stattdessen verwechseln sie den Wunsch staatlicher Strukturen, an den abgeschÜpften Daten teilhaben zu dßrfen und die Kommunikation der eigenen Bßrger beschränken zu kÜnnen, mit einer Forderung nach mehr Demokratie. Oder nein, sie wollen ja nicht mehr Demokratie, sie wollen geschßtzte Demokratie. Die noch dazu vor allem durch "die jßngsten Entwicklungen nach der US-Wahl" bedroht ist und nicht durch die unzähligen Zensurvorgaben, die seit Beginn der Corona-Kampagne gemacht wurden.
Die Algorithmen der Plattformen "gefährden auch unabhängigen Qualitätsjournalismus und damit freie Meinungs- und Willensbildung". Das kĂśnnte man fĂźr eine Aussage gegen die Zensur halten, wäre da von Journalismus die Rede und nicht von "Qualitätsjournalismus". Den gibt es bekanntlich nur in den "Qualitätsmedien" oder von "Faktencheckern". FrĂźher einmal hat sich die DJU, die schlieĂlich Teil von Verdi ist, fĂźr alle Journalisten eingesetzt; vermutlich gab es irgendwann eine ähnliche Entscheidung wie bei der IG Metall, als diese beschloss, sich auf die Facharbeiter der Kernbetriebe der Exportindustrie zu beschränken und Leiharbeiter links liegenzulassen; man fĂźhlt sich nur noch fĂźr die Zahler der hĂśchsten Beiträge zuständig, also die festangestellten Redakteure groĂer Medien. Das Ergebnis ist in diesem Fall die politische Selbstentleibung.
Ăbrigens ist das Elaborat, unter dem auch so angenehme Vereinigungen wie HateAid und Campact stehen (erstaunlicherweise nicht Correctiv), auch von Wikimedia Deutschland unterzeichnet, deren GeschäftsfĂźhrerin Franziska Heine, nicht Ăźberraschend, Wikipedia als Modell anpreist, wie "das Internet auch anders funktionieren kann". Dabei ist gerade Wikipedia ein extrem zensiertes und verfälschendes Projekt, wie man in einer mittlerweile 104-teiligen Serie "Geschichten aus Wikihausen" im Detail betrachten kann. Es gibt Themenkomplexe â insbesondere Israel/Palästina â, zu denen man Wikipedia nicht mit der BeiĂzange anfassen darf. Und die DJU, die nicht nur als Teil von Verdi, sondern auch noch einzeln dieses Schreiben unterzeichnet hat, hat auch damit kein Problem.
So tief sind sie tatsächlich gesunken, die Leute von Verdi, dass sie sich nicht nur nicht gegen Zensur engagieren, sondern sie sogar fordern. Nicht begreifend, dass es der Zensurwunsch selbst ist, der die Demokratie gefährdet, woran sich auch nichts ändert, wenn man ihn mit ein paar Phrasen zu digitaler Selbstbestimmung garniert.
Mehr zum Thema â Der kommende Zensurkampf zwischen Trump und der EU
Heimat. Identität. Freiheit.r2d2 (Deutschland-Kurier)
Von Geworg Mirsajan
Am 2. März wurde fĂźr den Chef des Kiewer Regimes, Wladimir Selenskij, der sich noch nicht von den Schlägen, die ihm im Oval Office des WeiĂen Hauses versetzt wurden, erholt hat, in London eine Beruhigungstherapie organisiert. Die Staats- und Regierungschefs GroĂbritanniens, Frankreichs, Deutschlands, Dänemarks, Italiens, der Niederlande, Norwegens, Polens, Spaniens, Kanadas, Finnlands, Schwedens, der Tschechischen Republik, Rumäniens, der AuĂenminister der TĂźrkei sowie die FĂźhrung der NATO und der Europäischen Union kamen dort zusammen. Einige andere PersĂśnlichkeiten â insbesondere die FĂźhrung der baltischen Staaten â beteiligten sich ebenfalls, jedoch via Videoschalte aus der Ferne.
Der offizielle Titel des Gipfels lautete "Sicherung unserer Zukunft" â und er spiegelte das Wesentliche der Veranstaltung voll wider. Die um den Tisch versammelten Staats- und Regierungschefs sprachen darĂźber, wie die Zukunft der Ukraine gesichert werden kann, nachdem Selenskij die US-amerikanische Schirmherrschaft faktisch verloren hatte. Auch ging es um die Zukunft der Europäischen Union, sollte US-Präsident Donald Trump sich weiter weigern, mit BrĂźssel zusammenzuarbeiten und bis zum letzten Ukrainer gegen Russland zu kämpfen. Der TV-Sender CNN schreibt:
"Der Kontinent versucht, den Vereinigten Staaten die Kontrolle ßber die Kriegsgespräche zwischen Russland und der Ukraine zu entziehen und inmitten der sich verschlechternden Beziehungen zwischen Kiew und Washington eine geschlossene Front zu bilden."
Am Ende des fast zweistßndigen Treffens verkßndete der britische Premierminister Keir Starmer die wichtigsten Ergebnisse der Versammlung. Erstens erklärten die Teilnehmer ihre Absicht, das Kiewer Regime mit Geld und Waffen zu unterstßtzen. Starmer selbst versprach, 1,6 Milliarden Pfund bereitzustellen, damit der Chef des Kiewer Regimes 5.000 Luftabwehrraketen kaufen kann. Diese werden im britischen Belfast hergestellt. Mit anderen Worten: Er stellt Geld zur Verfßgung, das im Interesse der britischen Wirtschaft ausgegeben werden soll und das die Ukraine zurßckgeben muss.
Zweitens forderten die Anwesenden, dass das Kiewer Regime an allen Friedensverhandlungen teilnimmt und diese Verhandlungen die Sicherheit und Souveränität der Ukraine garantieren. Kein Wort wurde darĂźber verloren, dass ausschlieĂlich legitime Staatschefs am Verhandlungstisch sitzen sollten.
Drittens wiesen die Teilnehmer des Londoner Gipfels die russische Forderung nach einer Entmilitarisierung der Ukraine zurßck. Sie verkßndeten, dass sie nach Abschluss eines Friedensabkommens die ukrainischen Verteidigungskapazitäten "stärken" wßrden. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte, die Ukraine mßsse stark genug sein, um sichergehen zu kÜnnen, dass sie nie wieder angegriffen wird.
Und schlieĂlich viertens riefen sie zur Bildung einer "Koalition der Willigen" auf, die sich an einer friedenserhaltenden Mission in der Ukraine beteiligen sollte. Gegenwärtig bereiten GroĂbritannien und Frankreich ihren eigenen Friedensplan vor. Im Wesentlichen geht es um die EinfĂźhrung eines einmonatigen Waffenstillstands "in der Luft, zur See und in Fragen der Energieinfrastruktur", nach dessen Ablauf Friedenstruppen auf ukrainisches Gebiet verlegt werden sollen. Der Plan ist, gelinde gesagt, zweifelhaft â und das nicht nur, weil er die russische Sichtweise des Problems vĂśllig auĂer Acht lässt.
Und auch, weil ein vollwertiges rein westliches Friedenskontingent Zehntausende (wenn nicht Hunderttausende) von MilitärangehĂśrigen erfordern wĂźrde, die (angesichts der Weigerung der USA, Truppen zu stellen) von den NATO-Staaten zusammengekratzt werden mĂźssten. Maria Sacharowa, die offizielle Vertreterin des russischen AuĂenministeriums, ironisierte Ăźber das Angebot Kanadas, sich an dem Prozess zu beteiligen, mit den Worden:
"Und wer wird den kanadischen Boden im Falle einer US-Expansion nach Norden verteidigen? Offensichtlich die Ukrainer, die vor der Mobilisierung nach Kanada geflohen sind."
AuĂerdem sind politische Garantien fĂźr die Entsendung von Friedenstruppen erforderlich. SchlieĂlich spielen ausländische Streitkräfte manchmal weniger die Rolle von Verteidigern als von Garanten einer Intervention. Mit einem Angriff auf sie riskiert die angreifende Seite einen Krieg mit dem Staat, der diese Schutztruppe geschickt hat. Die US-Amerikaner erklärten jedoch erneut, dass Europa diesen Krieg ohne sie fĂźhren mĂźsse. Laut den vernĂźnftigen Worten von Pentagon-Chef Pete Hegseth gelte der NATO-Artikel zur kollektiven Verteidigung nicht fĂźr ukrainisches Gebiet.
Daher musste Keir Starmer zugeben, dass sein und Macrons Friedensplan die UnterstĂźtzung der USA benĂśtige. Im Gegenzug äuĂerte der franzĂśsische Staatschef sein Vertrauen in die rasche "Deeskalation der Beziehung" zwischen Selenskij und Trump.
Das Problem ist jedoch, dass die Vereinigten Staaten keinerlei Absicht zur Deeskalation zeigen. Die Washington Post berichtet, dass Washington erwäge, die Waffenlieferungen an das Kiewer Regime einzustellen. Dabei soll es sich nicht einmal um neue Lieferungen handeln, sondern um alte, die noch von der Biden-Administration genehmigt wurden.
DarĂźber hinaus spricht Elon Musk von der Notwendigkeit, eine vollständige PrĂźfung aller der Ukraine zugewiesenen Mittel durchzufĂźhren. Das heiĂt, einfach ausgedrĂźckt, um Korruption in MilliardenhĂśhe aufzudecken. Trump braucht diese PrĂźfung nicht nur als Teil seiner Beziehungen zur Ukraine, sondern auch, um die Opposition in Form der Demokratischen Partei zu diskreditieren, deren FĂźhrung all diese Machenschaften durchgesetzt hat.
Offensichtlich wird Europa am 6. März (wenn das groĂe US-amerikanisch-europäische Gipfeltreffen zur Ukraine stattfindet) versuchen, den Herrn im WeiĂen Haus irgendwie umzustimmen. Es wird versuchen, eine VersĂśhnung Trumps mit Selenskij zu fĂśrdern. Und unter diesem Gesichtspunkt war das Treffen in London notwendig, um eine gemeinsame Position, Einigkeit und Entschlossenheit zur UnterstĂźtzung des Kiewer Regimes zum Ausdruck zu bringen. Die Zeitschrift Russia in Global Affairs fasst die Ergebnisse des Gipfels wie folgt zusammen:
"Die Ergebnisse des Gipfels, so scheint es auf den ersten Blick, sind folgende: Wir demonstrieren in jeder Hinsicht Tatkraft und Entschlossenheit, während wir alle erdenklichen Anstrengungen unternehmen, um uns irgendwie mit Trump zu versĂśhnen und ihn zumindest formell wieder in den Prozess einzubinden. Denn ohne die Vereinigten Staaten sind wir aufgeschmissen. Selenskij wird wahrscheinlich hinter den Kulissen Ăźberredet, seinen Stolz zu mäĂigen."
Eigentlich ist Selenskij ja bereit, sich zu mäĂigen â er hat bereits erklärt, dass er sich nicht weigere, das Abkommen Ăźber die Seltenen Erden zu unterzeichnen. Es ist sogar mĂśglich, dass die europäischen Partner ihn dazu zwingen, sich bei Donald Trump und sogar J.D. Vance zu entschuldigen.
Doch das wird wahrscheinlich nicht helfen â denn Trump hat dank des rĂźpelhaften Verhaltens des Kiewer Regimes die einmalige Chance erhalten, sich aus dem Krieg ohne Gesichtsverlust zurĂźckzuziehen. Er hat einen Grund erhalten, die Finanzierung der Ukraine einzustellen.
Und wenn die EU die weitere Finanzierung des Kiewer Regimes schultern will, ist das fĂźr Trump keine Drohung, sondern eine Chance. Der US-amerikanische Präsident hat wiederholt erklärt, dass er die EU als eine feindselige Organisation wahrnimmt â und wenn BrĂźssel nun das Fass zum Ăberlaufen bringt, wird das WeiĂe Haus nur davon profitieren.
Ja, Trump geht ein Risiko ein. Indem er sich von der rein westlichen Position lĂśst und auf den Frieden setzt, setzt er nicht nur die Interessen der USA, sondern auch seinen eigenen Ruf aufs Spiel. Laut der psychologischen Analyse von Trump durch Andrei Suschenzow, den Dekan der Abteilung fĂźr internationale Beziehungen am Moskauer Institut fĂźr Internationale Beziehungen, werde der Herr des WeiĂen Hauses unter keinen Umständen vor seinen europäischen "Partnern" zugeben, dass er sich irrt.
Doch fĂźr die europäischen Partner der USA selbst steht nun viel mehr auf dem Spiel. Der stellvertretende russische AuĂenminister Grigori Karassin erklärte:
"Eine neue gewaltige Wolke ist Ăźber der Europäischen Union und der NATO aufgetaucht â die Ablehnung der rabiaten antirussischen Pläne Washingtons. Jetzt mĂźssen nicht nur Kiew, sondern auch sie selbst (die europäischen Politiker) aus dem Schlamassel herauskommen. Das wird nicht einfach sein."
Vor ein paar Monaten war der Ukraine-Konflikt die Kraft, die die Einheit der NATO und des Westens zusammenhielt. Heute ist der Preis einer Spaltung mit den Vereinigten Staaten fĂźr Europa nicht die Niederlage der Ukraine, sondern etwas viel Bedeutsameres â die Einheit des gesamten kollektiven Westens. Die "Sicherung unserer Zukunft", das heiĂt das Wohlergehen des Westens als solchem. Das ist es, was mit dem Gipfel in London zu retten versucht wurde.
Ăbersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 3. März 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.
Geworg Mirsajan ist Dozent an der Finanzuniversität der Regierung der Russischen FÜderation, Politikwissenschaftler und eine PersÜnlichkeit des Üffentlichen Lebens. Geboren wurde er 1984 in Taschkent. Er erwarb seinen Abschluss an der Staatlichen Universität des Kubangebietes und promovierte in Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt USA. Er war von 2005 bis 2016 Forscher am Institut fßr die Vereinigten Staaten und Kanada an der Russischen Akademie der Wissenschaften.
Mehr zum Thema â Die versteckte Agenda hinter Selenskijs US-Besuch