Ukraine-Gespräche: Wie Experten die Aussichten auf eine Beilegung des Konflikts einschätzen


Am Vortag der Gespräche, dem 1. Juni, griffen ukrainische Drohnen russische Flugplätze in den Regionen Irkutsk und Murmansk an. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums seien infolge des Angriffs mehrere Flugzeuge in Brand geraten. Die Behörde meldete jedoch keine Verletzten. In drei weiteren russischen Gebieten – Amur, Iwanowo und Rjasan – habe die Luftverteidigung weitere Drohnenattacken abgewehrt.

Die Zeitung RBC hat Experten bezüglich der Auswirkungen dieser Anschläge auf das gestern in Istanbul stattgefundene Treffen und mögliche Perspektiven für weitere Gespräche zwischen Moskau und Kiew befragt.

Nach Ansicht von Dmitri Suslow, dem stellvertretenden Direktor des Zentrums für europäische und internationale Studien an der HSE-Universität, hätten die Anschläge der Ukraine auf russische Flugplätze weder den Verlauf dieser Verhandlungen selbst noch ihr Ergebnis beeinflusst.

"Hätten sich die Parteien darauf geeinigt, die sogenannten Schläge tief in das Gebiet der jeweils anderen Seite zu begrenzen und einzustellen – eine solche Vereinbarung gibt es nicht –, dann könnte man sagen, dass die Schläge auf die Flugplätze eine gewisse Wirkung hatten", so der Experte gegenüber RBC.

In Wirklichkeit, so Suslow weiter, habe Kiew mit dieser Aktionen darauf abgezielt, die Verhandlungen zu stören. "Und wenn Russland aus Protest gesagt hätte, dass es sich aus den Verhandlungen zurückzieht, hätten Kiew und die europäische Kriegspartei dies sofort als Beweis dafür verwendet, dass Moskau keinen Frieden will. Dann wäre es an der Zeit für Trump gewesen, Russland-Sanktionen zu verhängen und den Prozess der Normalisierung der Beziehungen zu ruinieren. Aber Russland ist auf diese Provokation nicht eingegangen", so der Experte weiter.

Igor Istomin, Leiter der Abteilung für angewandte Analyse internationaler Probleme am MGIMO, vermutet ebenfalls, dass Kiew den Kreml zu "übereilten Handlungen" verleiten wollte. Ziel sei es gewesen, Moskau für das Scheitern der Verhandlungen verantwortlich zu machen und Trump zu überzeugen, zu seiner früheren Politik der unbegrenzten Unterstützung der Ukraine zurückzukehren, so Istomin. "Auf russischer Seite ist man sich jedoch darüber im Klaren, dass alle unternommenen Aktionen, auch wenn sie äußerst unangenehm waren, nichts an der Gesamtsituation ändern. Vom Standpunkt der Position der Stärke hat die Ukraine nichts gewonnen, deswegen hat Russland dieses Treffen nicht abgesagt."

Istomin fügte hinzu, dass Russland sich die Möglichkeit vorbehalte, auf die Angriffe im entsprechenden Maße und zu einem Zeitpunkt zu reagieren, wo diese eine größere strategische Wirkung zeitigen.

Dem Experten zufolge könnte die Ukraine die Angriffe auf die Flugplätze als Druckmittel betrachtet haben, um Russland zur Aufweichung seiner Verhandlungspositionen zu bewegen.

Nach Ansicht des Analysten habe die russische Führung jedoch im Gegenteil ihren Standpunkt bekräftigt, dass bei der Beilegung des Konflikts jegliche Bedrohung seitens der Ukraine ausgeschlossen werden müsse.

Istomin ist der Ansicht, dass eine der wichtigsten Meinungsverschiedenheiten zwischen Moskau und Kiew die Frage der Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO und die Beschränkung ihrer Streitkräfte bleibe.

Bezüglich der Ergebnisse der Verhandlungen vertreten die Experten unterschiedliche Meinungen.

Laut Dmitri Suslow könne man die Ergebnisse angesichts der grundlegenden Unstimmigkeit der Positionen Moskaus und Kiews zur endgültigen Regelung sowie der "verzweifelten Versuche" der Ukraine, diese Konsultationen zu stören, als sehr positiv bezeichnen. "Die erzielten Ergebnisse sind das Beste, auf das man sich im Prinzip einigen und was man sich erhoffen konnte", sagte Suslow. Seiner Meinung nach will keine der beiden Seiten als Initiator des Abbruchs der Gespräche dastehen, damit "Trumps Zorn" nicht "auf sie niedergeht." Und der Experte führt weiter aus:

"Infolgedessen gelingt es nicht, sich auf grundlegende Dinge zu einigen, aber es gibt Bewegung in humanitären Fragen. In der diplomatischen Praxis werde dies als 'vertrauensbildende Maßnahmen' bezeichnet. Sie ermöglichen die Fortsetzung dieses diplomatischen Prozesses."

Igor Istomin ist hingegen der Ansicht, dass man sich keine großen Hoffnungen machen sollte, auch wenn die abschließenden Erklärungen der Parteien auf eine Fortsetzung des Verhandlungsprozesses hindeuten. "Angesichts der Tatsache, dass die Positionen der Parteien weit voneinander entfernt sind, hat das Militär heute immer noch die Initiative. Von der Situation an der Kontaktlinie und der Entwicklung der militärischen Lage im Allgemeinen wird abhängen, ob und wie schnell Kiew seine Position ändern wird", so der Experte abschließend.

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Stromausfälle in Russlands neuen Gebieten Cherson und Saporoschje nach ukrainischen Drohnenangriffen


Am späten Abend des 2. Juni 2025 hat das ukrainische Militär Drohnenangriffe auf mehrere russische Regionen gestartet. Infolgedessen kam es zu einem vollständigen Stromausfall im Gebiet Saporoschje und in Teilen des Gebietes Cherson, erklärten die beiden Gebietsgouverneure.

Schäden an Hochspannungsanlagen werden aus dem Nordwesten des Gebietes Saporoschje gemeldet – diese führten zu einem gebietsweiten Stromausfall, schrieb Gouverneur Jewgeni Balizki kurz vor Mitternacht auf Telegram.

"Gesundheitseinrichtungen wurden auf Notstromversorgung umgestellt", bemerkte Balizki.

Rund 600.000 Haushalte in 457 Ortschaften des Gebietes waren am Dienstagmorgen um 7 Uhr Moskauer Zeit noch immer ohne Strom, teilten die regionalen Behörden mit. Es würden Anstrengungen unternommen, die Stromversorgung so schnell wie möglich über alternative Stromleitungsrouten wiederherzustellen, hieß es weiter.

Um 0:18 Uhr am 3. Juni meldete der Gouverneur des Gebietes Cherson, Wladimir Saldo, einen ähnlichen Drohnenangriff seitens des ukrainischen Militärs auf ein neues Umspannwerk im Landkreis Genitschesk – um die gleichnamige provisorische Gebietshauptstadt –, wodurch ein großer Teil des Gebietes von der Stromversorgung abgeschnitten wurde. Mehr als 104.000 Menschen und 44 sozial bedeutende Einrichtungen in rund 150 Ortschaften seien betroffen gewesen, sagte Saldo. Auch er betonte:

"Alle wichtigen Einrichtungen waren an die Notstromversorgung angeschlossen."

Infolge des Angriffs brachten lokal auch Brände aus – Saldo veröffentlichte Videomaterial von den Löscharbeiten an einem dieser Orte:

Beide Angriffe erfolgten nur wenige Stunden nachdem Moskau und Kiew die zweite Runde direkter Friedensgespräche in Istanbul abgeschlossen hatten. In deren Verlauf tauschten die Seiten Memoranden mit ihren jeweiligen Vorschlägen zur Konfliktbeilegung aus.

Gemäß dem russischen Memorandum würde eine "endgültige Beilegung" die internationale Anerkennung von fünf früheren Gebieten der ehemaligen Ukrainischen SSR als Teil Russlands und einen vollständigen Abzug der ukrainischen Streitkräfte aus diesen Gebieten erfordern.

Wie Reuters berichtete, lehnt das ukrainische Memorandum die wichtigsten Forderungen Moskaus ab – darunter die Anerkennung der neu eingegliederten russischen Gebiete, die Verpflichtung zur Neutralität und die Begrenzung der Größe der ukrainischen Streitkräfte.

Die Gebiete Cherson und Saporoschje sowie die beiden ehemaligen Gebiete und heutigen Volksrepubliken Donezk und Lugansk schlossen sich nach Referenden im Herbst 2022 offiziell Russland an. Die Krim hatte im Frühjahr 2014 nach dem vom Westen unterstützten Maidan-Putsch in Kiew für einen Wiederanschluss an Russland gestimmt.

Am Sonntag, dem 1. Juni, hatte Kiew mehrere Standorte der strategischen Bomberflotte Russlands mit Kamikaze-Drohnen angegriffen, die von LKW-Containern im russischen Staatsgebiet aus gestartet wurden.

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"Keine Unterschrift für unsere Asylpläne" – Geert Wilders steigt aus niederländischer Koalition aus


Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders hat die Regierungskoalition in Den Haag lautstark verlassen. Die im Mai des Vorjahres vorgestellte neue Koalition bestand bis zum heutigen Tag aus Wilders' Freiheitspartei PVV (Partij voor de Vrijheid), der Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD), der Partei Neuer Sozialer Vertrag (NSC) und der BauernBürgerBewegung (BBB). Ausschlaggebender Grund waren andauernde Streitigkeiten zum Thema Asyl. Wilders hatte zum Start der Koalition die "strengste Zulassungsregelung für Asyl und das umfassendste Paket zur Steuerung der Migration aller Zeiten" angekündigt. Nun verlässt seine Partei das Viererbündnis, da die Forderungen keine Mehrheit erhielten.

In der bisherigen Viererkonstellation war die PVV als stärkste Kraft beteiligt. Wilders informierte via X über die Entscheidung, um kurz und knapp mitzuteilen:

"Keine Unterschrift für unsere Asylpläne. Keine Änderung der Hauptlinienvereinbarung. Die PVV verlässt die Koalition."

Geen handtekening voor onze asielplannen. Geen aanpassing Hoofdlijnenakkoord.PVV verlaat de coalitie.
— Geert Wilders (@geertwilderspvv) June 3, 2025

Die Dynamik zum Thema kontroverser Wahrnehmungen, hinsichtlich der eingeforderten Umsetzung der PPV-Asylpläne, kündigte final in den letzten Tagen einen möglichen Bruch der Koalition an. Die drei Fraktionsvorsitzenden der Koalitionspartner reagierten laut dem Sender NOS "ungläubig auf Wilders' Entscheidung". Der Politiker hatte zuvor der Regierung von Ministerpräsident Dick Schoof bereits in der Vorwoche seinen Zehnpunkteplan für eine restriktivere Migrationspolitik präsentiert. Sollte die Asylpolitik nicht zeitnah verschärft werden, sei seine Partei "nicht mehr im Kabinett", drohte der PVV-Chef. Nach einer Krisensitzung am Montagabend hieß es dann seitens Wilders': "Es sieht nicht gut aus." Der NOS-Artikel beschreibt die letzte Entwicklung bis zum Eklat:

"Wilders bekräftigte nach der kurzen Beratung mit den Fraktionsvorsitzenden von VVD, NSC und BBB, dass er eine strengere Asylpolitik wolle und dass er die Unterschriften der anderen drei Fraktionsvorsitzenden unter seine Vorschläge haben wolle. Da sie diese nicht leisten wollten, habe er keine andere Wahl, als die Zusammenarbeit zu beenden und seine PVV-Minister aus dem Kabinett Schoof zurückzuziehen. Die vier Koalitionsparteien trafen sich heute Morgen kurz, nachdem sie gestern Abend eine Stunde lang über Wilders' 10-Punkte-Plan für eine strengere Asylpolitik diskutiert hatten."

Die Beratungen am heutigen Morgen dauerten demnach "weniger als 15 Minuten". In der Zwischenzeit hatte Wilders mittlerweile auf X darüber informiert, dass die PVV die Koalition verlassen werde. Die drei Koalitionspartner reagierten "mit Wut und Überraschung", so der Sender NOS die Situation darlegend. BBB-Chef Van der Plas sprach von einer "rücksichtslosen Kamikaze-Aktion". Van Vroonhoven von der NSC nannte es "'unverantwortlich', das Kabinett Schoof jetzt fallen zu lassen."

Die Chefin der Volkspartei für Freiheit und Demokratie, Dilan Yeşilgöz, erklärte auf X, sie sei "stinksauer". Wilders stelle "wieder einmal" seine eigenen Interessen über das nationale Interesse, "genau wie 2012, als er das Kabinett Rutte I stürzte." Am Montag hatte sie laut niederländischer Medien bereits erklärt:

"Wenn Ihr [Wilders'] Ziel darin besteht, Dinge in die Luft zu jagen, sagen Sie es einfach."

Der politische Krach dürfte nun laut ersten Medieneinschätzungen zu Neuwahlen in den Niederlanden führen. Bis dahin wird wohl eine geschäftsführende Regierung im Amt bleiben.

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BSW scheitert mit Verfassungsklagen gegen mutmaßlichen Wahlbetrug


Das Bündnis Sahra Wagenknecht ist mit zwei Verfassungsklagen gegen den Bundestag gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verwarf die Klagen als unzulässig. Dabei ging es um die Ausgestaltung des Bundeswahlrechts. Das BSW beklagte demnach zum einen das Fehlen einer rechtlich abgesicherten Einspruchsmöglichkeit bei knappem Unterschreiten der Fünfprozenthürde.

Zum anderen ging es um Regeln zur Parteienreihenfolge auf Stimmzetteln. Das BSW war bei der Bundestagswahl im Februar nur knapp an der Fünfprozenthürde gescheitert. Der Partei fehlten rund 9.500 Stimmen. Das BSW war bereits mit der Forderung nach einer Neuauszählung der Stimmen gescheitert.

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de.rt.com/inland/246704-bsw-sc…

Zwangsmobilisierung in der Ukraine: Zwölf Männer am Tag einfangen!


Den für die Rekrutierung zuständigen ukrainischen Beamten in den Wehrersatzämtern wurde befohlen, jeden Tag zwölf Soldaten zu mobilisieren. Um das Ziel zu erreichen, wenden sie aggressive Taktiken an, sagte der Rada-Abgeordnete Juri Kameltschuk.

Kiew setzt zur Verstärkung seiner Streitkräfte auf die Einberufung von Männern im wehrpflichtigen Alter ab 25 Jahren. Allerdings entziehen sich immer mehr junge Männer dem Dienst an der Waffe. Die Methoden der "Einberufung" werden daher immer drastischer. In einem Interview am Freitag behauptete der ukrainische Abgeordnete Kameltschuk, das Vorgehen zeuge inzwischen von einem grundlegenden Mangel an Respekt gegenüber ihren Bürgern.

"Hätten sie die Wehrpflichtigen von Anfang an respektvoll behandelt, wäre das Ergebnis heute anders", sagte er. "Mir wurde gesagt, dass sie heute so ziemlich jeden einziehen, unabhängig von seinem Gesundheitszustand." Der Abgeordnete fügte hinzu:

"Eine seit langem verwendete Methode der Zwangsmobilisierung ist, Essen per Kurier zu bestellen und dann den Kurier festzusetzen."

Kameltschuk erklärte, dass das System mit festen Quoten zur Mobilisierung dazu führt, dass eine hohe Zahl von untauglichen Rekruten eingezogen werde.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij sagte in der vergangenen Woche, das Tempo der Mobilisierung habe sich "während der letzten sechs Monate nicht wesentlich verändert". Das Militär setze die gesteckten Ziele weiterhin um.

Das ukrainische Verteidigungsministerium startete im Februar eine Kampagne, um junge Männer unterhalb des Einberufungsalters von 25 Jahren zum freiwilligen Dienst zu ermutigen. Dabei verwendete es Anzeigen, in denen der Wert eines Jahressolds durch die Anzahl der damit zu erwerbenden Hamburger einer US-amerikanischen Fast-Food-Kette dargestellt wurde.

Obwohl das Militär beteuert, das Interesse sei groß, teilte das Präsidialamt mit, es seien weniger als 500 Verträge mit Männern aus der Zielgruppe der jungen Erwachsenen unterzeichnet worden. Der stellvertretende Leiter des Präsidialamts, Pawel Palisa, sagte, viele Bewerber hätten ihre Bereitschaft zum Dienst an der Waffe oft aufgrund des Drucks ihrer Eltern widerrufen.

Im Februar erklärte Selenskij, bisher seien 45.000 ukrainische Soldaten gefallen, 390.000 seien verletzt worden. Im April berichtete er dann von einem Verlust von 100.000 Mann. Unter dem Begriff Verlust werden sowohl Tote als auch Verletzte und in Gefangenschaft geratene Soldaten subsumiert.

Das russische Militär beziffert die Verluste der Ukraine Ende 2024 auf über eine Million, wobei von Kiew allein in diesem Jahr Verluste von 595.000 ukrainischen Kämpfern zu beklagen seien.

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes gab vorige Woche bekannt, dass es bis April 400.000 Anfragen ukrainischer Familien erhalten habe, die nach vermissten Angehörigen suchten. Das ukrainische Militär, dem vorgeworfen wird, gefallene Soldaten als vermisst oder verschollen zu melden, um die Todesfälle auf dem Schlachtfeld zu verschleiern, kritisierte die internationale Hilfsorganisation und behauptete, sie betreibe "absolut unwahre oder bewusst manipulative Berichterstattung".

Mehr zum ThemaDer Sklavenmarkt ist zum Schlüsselfaktor für die Wirtschaft der Ukraine geworden


de.rt.com/europa/246611-ukrain…

📰 Russian Drone Attacks on Ukraine Kill 1, Injure Several Others

🔗 themoscowtimes.com/2025/06/03/…

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📰 Russian attacks against Ukraine kill 7, injure 42 over past day

🔗 kyivindependent.com/russian-at…

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Medien: Russische Zentralbankchefin Nabiullina steht wegen Leitzins unter "wachsendem Druck"


Die Chefin der russischen Zentralbank, Elwira Nabiullina, sieht sich im Vorfeld einer Leitzinssitzung "wachsendem Druck" ausgesetzt, schrieb Bloomberg. Große Unternehmen fordern von der Regulierungsbehörde eine Senkung der rekordhohen Zinssätze, da diese sich negativ auf ihre Geschäfte auswirken, so die Nachrichtenagentur. Die nächste Sitzung des Direktoriums der "Bank von Russland" − so der Name der russischen Zentralbank − ist für den 6. Juni angesetzt.

Bloombergs ungenannten Quellen zufolge geht die Regierung davon aus, dass die Bank von Russland mit der Senkung des Leitzinses beginnen wird, wenn die Auswirkungen auf den Haushalt und die zivilen Industrien deutlicher werden. Gleichzeitig sind einige von Bloombergs Gesprächspartnern der Meinung, dass die Zinssenkung auf der nächsten Sitzung angekündigt werden sollte.

Auf der letzten Sitzung, die am 25. April stattfand, beschloss das Direktorium der russischen Zentralbank, den Leitzins auf dem Rekordniveau von 21 Prozent pro Jahr zu belassen. Dies ist die längste Beibehaltung des Leitzinses auf hohem Niveau in der Geschichte der Bank von Russland, da er seit dem 28. Oktober 2024 auf diesem Wert gehalten wird.

Die Sitzung am 6. Juni wird ein "harter Test" für Nabiullina sein, schrieb Bloomberg. Monatelang hohe Kreditkosten setzen die russische Wirtschaft ernsthaft unter Druck, insbesondere die Sektoren, die nicht mit der Rüstungsindustrie verbunden sind, so die Zeitung.

Olga Belenkaja, Leiterin der makroökonomischen Analyse bei der russischen Investmentgruppe Finam, sagte:

"Die Aufgabe der Zentralbank besteht nun darin, zwischen zwei Risiken zu wählen."


Bleibt der Zinssatz unverändert, droht eine Rezession, während eine Senkung die Inflation außer Kontrolle geraten lassen könnte, fügte sie hinzu.

Alexander Issakow, Wirtschaftsexperte für Russland und Mittel- und Osteuropa bei Bloomberg Economics, glaubt, dass die Bank von Russland mindestens zwei Gründe hat, den Leitzins zu senken. Der Erste ist die Verlangsamung der Inflation, der Zweite die Notwendigkeit, eine "harte Landung", also einen scharfen Abschwung der Wirtschaft, zu vermeiden. Nach Angaben des staatlichen russischen Statistikamtes Rosstat lag die Inflation vom 20. bis 26. Mai bei 0,06 Prozent. Davor betrug sie 0,07 Prozent vom 13. bis 19. Mai, 0,06 Prozent vom 6. bis 12. Mai und 0,03 Prozent vom 29. April bis 5. Mai. Damit sind die Preise seit Anfang Mai um 0,21 Prozent und seit Jahresbeginn um 3,34 Prozent gestiegen. Das Inflationsziel der Bank von Russland liegt bei vier Prozent.

Nabiullina selbst sagte, dass der hohe Leitzins die Rolle eines Medikaments für die russische Wirtschaft spielt, das hilft, die überhitzte Nachfrage zu bewältigen. Sie merkte an:

"Ein hoher Leitzins und eine straffe Geldpolitik sind kein Experiment, sondern eine sehr wirksame Medizin, die unter verschiedenen Bedingungen und in verschiedenen Ländern wiederholt getestet wurde."


Mehr zum ThemaWarum die russische Zentralbank Angst vor einer "Unterkühlung" der Wirtschaft hat

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Selenskij nennt russische Unterhändler "Idioten"


Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat die russische Delegation, die an den Gesprächen in Istanbul teilnahm, verbal scharf attackiert und den Vorschlag Moskaus für eine vorübergehende Waffenruhe zurückgewiesen. Die russische Initiative galt dem Vorschlag, dass die beiden Seiten die Leichen gefallener Soldaten bergen können. Im Anschluss an die zweite Runde direkter Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew, die am Montag in der Türkei stattfand, schlug der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, einen kurzfristigen Waffenstillstand in mehreren Gebieten entlang der Frontlinie vor.

Das konkrete Angebot von Medinski lautet:

"Wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Leichen abgeholt und einem christlichen Begräbnis übergeben werden können."

Die Umsetzung des Angebots würde dazu beitragen, den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern und die würdige Abholung der Toten zu erleichtern. Selenskij wies diese Idee bei einer Fragestunde mit ukrainischen und ausländischen Journalisten zurück und wiederholte seine Forderung nach einem längeren Waffenstillstand. Er argumentierte, dass ein Waffenstillstand darauf abzielen sollte, Leben zu retten und nicht Leichen zu bergen. Wörtlich erklärte er vor der Presse:

"Sie [die Russen] sind zu einem Waffenstillstand von zwei bis drei Tagen bereit, um die Toten vom Schlachtfeld zu bergen. Ich denke, sie sind Idioten".

'Idiots' - How Zelensky Reacts To Two-Three Day Ceasefire OfferThe proposal was made for Ukraine to be able recover its dead from grey zones so they can get a Christian barrel.Yet the ever-caring Zelensky doesn't seem to care about that one iota... t.co/REFn0CRbFp pic.twitter.com/rK9FsAQ7PP
— RT_India (@RT_India_news) June 3, 2025

Medinski zufolge hatte sich Russland zuvor bereits verpflichtet, die sterblichen Überreste von 6.000 ukrainischen Soldaten und Offizieren zu überführen. "Wir haben alle identifiziert, die wir identifizieren konnten, haben DNA-Tests durchgeführt und herausgefunden, wer sie sind", teilte der russische Berater des Präsidenten mit. Selenskij spielte Medinskis Position herunter und nannte ihn provokativ einen "niedrigen Beamten", der "nicht einmal technische Dinge versteht". Sein Argument lautete, dass ein Austausch zwischen ukrainischen und russischen Einheiten bereits ohne formale Vereinbarungen oder Waffenstillstände stattfinden würde. "Es passiert einfach", so Selenskij. Zudem forderte er die USA auf, schärfere Sanktionen gegen Russland zu verhängen, um damit Moskau unter Druck zu setzen, die Forderungen Kiews zu akzeptieren.

Die Ukraine hat einen vollständigen Waffenstillstand von mindestens 30 Tagen als Vorbedingung für jegliche substanzielle Friedensgespräche gefordert. Berichten der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurde diese Bestimmung in den während der Verhandlungen vorgelegten Vorschlagsentwurf aufgenommen. Russland hat diese Forderung abgelehnt und erneut zu Bedenken gegeben, dass eine Feuerpause den ukrainischen Streitkräften nur ermöglichen würde, sich neu zu formieren und sich auf neue Feindseligkeiten vorzubereiten.

Selenskij hat sich in der Vergangenheit immer wieder beleidigend gegenüber dem russischen Verhandlungsteam geäußert. Vor der ersten Gesprächsrunde im Mai hatte er sie als "szenisches Objekt", als Element einer "Theaterkulisse" bezeichnet. Das Niveau der russischen Delegation sei "ein regelrechtes Täuschungsmanöver". Die Bemerkungen stießen in Moskau auf eindeutige Ablehnung.

Mehr zum Thema - Letzte Drohnen-Parade – Kiew versucht Neustart eines von ihm bereits verlorenen Krieges


de.rt.com/russland/246679-sele…

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