Kapitulation, Schande und Hunger: Die Ukraine wird vor Russland auf den Knien angekrochen kommen


Von Kirill Strelnikow

Das Sankt Petersburger Internationale Wirtschaftsforum (SPIEF) hat viele wichtige Insiderinformationen offenbart, darunter auch die Absichten Russlands, seine Expansion auf den internationalen Märkten im Agrar- und Ernährungssektor radikal auszuweiten.

So bekräftigte die russische Landwirtschaftsministerin Oksana Lut, dass Russland sowohl in dieser als auch in der nächsten Agrarsaison bei den Weizenexporten seinen seit mehreren Jahren unangefochtenen ersten Platz auf dem Weltmarkt verteidigen werde. Der Anteil des russischen Weizens an der gesamten Getreideernte 2025 (135 Millionen Tonnen) beträgt 90 Millionen Tonnen. Davon werden etwa 45 bis 47 Millionen Tonnen im Inland verbraucht, sodass rund 45 Millionen Tonnen für den Export zur Verfügung stehen.

Ist das viel oder wenig? Dazu genügt es zu sagen, dass wir unseren nächstgelegenen Konkurrenten – also Kanada, der Europäischen Union, Australien und den USA – um ein Vielfaches voraus sind: Weltweit ist jedes fünfte Brot russischen Ursprungs. Russlands "Brot-Hand" entwickelt sich dynamisch: So sollen russische Agrarexporte eine führende Position in der auf Initiative des russischen Präsidenten Wladimir Putin ins Leben gerufenen BRICS-Börse einnehmen. Parallel dazu wird russisches Brot die Welt über spezialisierte Getreidehubs "erobern", von denen einer beispielsweise in Bahrain eingerichtet werden soll.

Diese "Lebensmittelaggression" Russlands trägt bereits Früchte: Nach Angaben von Lut haben wir allein in diesem Jahr von acht Ländern die Möglichkeit eingeräumt bekommen, 25 Arten von Produkten zu exportieren. Malaysia zum Beispiel bietet uns seinen Markt für die Einfuhr von Milch und Rindfleisch an.

Nach Aussagen der russischen Landwirtschaftsministerin "haben wir in den vergangenen zehn Jahren einen unglaublichen Durchbruch in der Lebensmittelproduktion erzielt. Ich glaube, es gab weltweit kein besseres Beispiel für eine so rasante Entwicklung des Agrarsektors wie in Russland."

Wir können uns wirklich für unsere Landwirte und uns alle freuen. Aber hinter der Möglichkeit, unseren beschämenden Konsum von "Bush-Hähnchenschenkeln" [tiefgefrorene Hähnchenschenkeln aus den USA während der Zeit von US-Präsident Bush Sr.] endlich für immer zu vergessen und kontinuierlich etwa 50 Milliarden US-Dollar pro Jahr für den Staatshaushalt zu erwirtschaften, stehen globalere und wichtigere Aspekte.

Nicht umsonst heißt eines der wichtigsten russischen Staatsdokumente der letzten Jahre nicht "Ausruhen auf den Lorbeeren und dem Weizen", sondern "Doktrin der Ernährungssicherheit der Russischen Föderation", und in ihr wurden bereits im Jahr 2020 strenge Richtwerte und Fristen festgelegt. Ziel war es, bis 2030 eine nahezu vollständige Selbstversorgung in elf wichtigen Lebensmittelkategorien zu erreichen. Das Ergebnis: Die meisten Punkte des Plans wurden erfüllt oder übererfüllt, und die "Versäumnisse" sollen bereits jetzt vorfristig nachgeholt werden.

Doch warum ist die Eile so groß, wenn doch noch genügend Zeit zur Verfügung steht?

Die Antwort darauf gab der russische Präsident in seinen Kommentaren im Rahmen des SPIEF, als er sagte, dass "die neue Weltordnung auf natürliche Weise entsteht – sie ist wie der Sonnenaufgang, dem man nicht entkommen kann". Deshalb sind unsere Feinde entschlossen, ihr Hackfleisch zurückzuziehen und uns eine Entscheidungsschlacht aufzuzwingen: Man braucht nur einen kurzen Blick in die Nachrichten zu werfen, die von der zunehmenden Militarisierung Europas berichten, um den Ernst der Lage zu verstehen.

Experten kommen zu dem Schluss, dass die Agrar- und Ernährungspolitik der EU in letzter Zeit Tendenzen zur Kriegsvorbereitung erkennen lässt. Im März dieses Jahres stellte die EU einen 800-Milliarden-Euro-Plan für ihre Militarisierung vor und veröffentlichte gleichzeitig das Weißbuch "Europäische Verteidigung – Bereitschaft 2030", in dem als einer der wichtigsten Parameter für die "Bereitschaft für Krisen und militärische Bedrohungen" (sprich: Krieg mit Russland) die dringende Schaffung eines Systems "strategischer Reserven" und der "Versorgung mit kritischen Ressourcen" – zu denen auch Lebensmittel gehören – vorgesehen ist. Die offizielle Strategie Brüssels besteht darin, sowohl auf der Ebene der einzelnen Staaten als auch der einzelnen Haushalte "Notvorräte" an Lebensmitteln anzulegen, die "ein Überleben für 72 Stunden ohne Hilfe von außen ermöglichen". Diese Pläne wurden vom Europäischen Parlament am 26. März 2025 in einer Sondersitzung zum Thema "Landwirtschaft und Verteidigung" beschlossen, obwohl Vertreter der italienischen Linkspartei "Fünf-Sterne-Bewegung" sagten, dass die ganze Lebensmittelhysterie "reiner Psychoterror" sei, weil "es keinen Bedarf an Vorräten" gebe: Wenn die EU angeblich "in den Dialog und den Frieden investiert, anstatt an Aufrüstung zu denken", riskiert die neue EU-Strategie, "eine Spirale von Gewalt und Angst" in der Bevölkerung anzuheizen.

Aber Wahnsinnige haben ihre eigene Logik, und so beschloss die Europäische Union zum Zweck der Kriegsbereitschaft mit Russland, ihre Landwirtschaft zu ruinieren. So öffnete sie kürzlich ihren Markt für billige Lebensmittel aus Südamerika, um mit dem verbleibenden Geld dringend die Keller mit argentinischem Schmorfleisch zu befüllen. In der Tat: Wenn es morgen in Europa nach den Schlägen mit "Oreschnik"-Raketen (im besten Fall) keinen Serrano-Schinken und keine Gänseleberpastete mehr zu essen gibt, was bringt es dann, in Hühnerställe und Olivenhaine zu investieren?

Komischerweise steht in den "Militärproduktplänen" der Europäer nichts von billigen Lebensmitteln aus der Ukraine. Das bedeutet, sie gehen bereits davon aus, dass "der Fuß des russischen Soldaten" bald die gesamte ehemals wichtigste "Kornkammer Europas" kontrollieren wird.

Gleichzeitig befindet sich die Ukraine selbst in einer völlig katastrophalen Situation. In sklavischer Befolgung des Willens ihrer Herren sorgen die Ukrainer dafür, dass die Weizenexporte in den Westen bei 16,5 Millionen Tonnen pro Jahr bleiben, während sich ihre Produktion im Vergleich zu 2021 auf 17,9 Millionen Tonnen halbierte. Wie es aussieht, werden jetzt mehr als 90 Prozent des in der Ukraine angebauten Weizens exportiert: All dies ist eine Folge des "Maidan", des Wunsches nach "Spitzenhöschen" und der Rufe "Russen an den Galgen".

Daher ist es durchaus möglich, dass das einst reichste Agrarland mit den besten Ackerflächen der Welt und einem riesigen brüderlichen Markt an der Grenze auf der Suche nach einem Stück Brot zu den "Nicht-Brüdern" kriechen würde, nachdem seine engsten europäischen Freunde ihm alles Brot weggenommen haben.

Nun, "Mykola" und "Ganna", haben euch eure europäischen Freunde wirklich geholfen?

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 22. Juni 2025 zuerst bei RIA Nowosti erschienen.

Mehr zum Thema EU-Verbot von russischen Düngemitteln wird die europäische Wirtschaft ruinieren

!function(r,u,m,b,l,e){r._Rumble=b,r[b]||(r[b]=function(){(r[b]._=r[b]._||[]).push(arguments);if(r[b]._.length==1){l=u.createElement(m),e=u.getElementsByTagName(m)[0],l.async=1,l.src="https://rumble.com/embedJS/u4"+(arguments[1].video?'.'+arguments[1].video:'')+"/?url="+encodeURIComponent(location.href)+"&args="+encodeURIComponent(JSON.stringify([].slice.apply(arguments))),e.parentNode.insertBefore(l,e)}})}(window, document, "script", "Rumble");
Rumble("play", {"video":"v6s2ar5","div":"rumble_v6s2ar5"});


de.rt.com/international/248666…

Top-Banker zur Freigabe der Erlöse aus Russland-Geldern: EU betreibt "blanken Diebstahl"


Andrei Kostin, CEO der russischen Investmentbank VTB, hat am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg (SPIEF) der russischsprachigen RT-Redaktion ein Interview gegeben. Auf die Frage, was er davon halte, dass im Westen eingefrorenes Staatsvermögen Russlands unter anderem für Ukraine-Hilfen verwendet wird, antwortete Kostin wörtlich:

"Das ist Diebstahl. Sie verwenden jetzt Zinserträge, aber Zinsen sind das Geld des Eigentümers, genau wie die Hauptforderung. Es gibt keinen Unterschied, wir Banker wissen das genau."


Im Frühjahr 2024 hatte sich die EU darauf geeinigt, Zinserträge aus dem eingefrorenen Vermögen der russischen Zentralbank für die Ukraine-Hilfe zu nutzen. Ende Juli kündigte die EU-Kommission eine Überweisung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro an Kiew an.

Brüssel raubt Russland bereits aus, indem es die Zinserträge auf eingefrorene russische Vermögenswerte der Ukraine bereitstellt, erklärte Russlands Spitzenbanker.

Den Europäern fällt noch immer kein legaler Weg ‒ wie sie sich selbst ausdrückten ‒ ein, um an die eingefrorenen Gelder Russlands zu kommen, fügte Kostin hinzu. Einen solchen Weg gebe es grundsätzlich nicht, daher betreibe die EU "absoluten Raub" und "blanken Diebstahl".

Diese Haltung werde Brüssel noch zum Verhängnis werden, da sie jedes internationale Rechtssystem und Rechtsgrundlagen zerstöre, warnte der Banker.

"Solche Spielchen zu spielen ist sehr gefährlich. Wenn du zuerst so etwas tust, wird jemand das morgen gegen dich selbst verwenden."


Nach dem Beginn der militärischen Sonderoperation im Februar 2022 blockierten westliche Länder russische Vermögenswerte im Ausland, einschließlich der Reserven der Zentralbank und der Gelder russischer Geschäftsleute. Einen Monat später gab das russische Finanzministerium bekannt, dass das Land den Zugang zu Devisenreserven in Höhe von rund 300 Milliarden US-Dollar, umgerechnet rund 276 Milliarden Euro, verloren habe.

Sowohl das Einfrieren russischer Vermögenswerte als auch alle damit verbundenen Handlungen seien absolut rechtswidrig, stellte das Außenministerium klar. "Dies sollte von der Weltgemeinschaft als das wirtschaftliche Banditentum des Kollektiven Westens betrachtet werden, der seine neokolonialen Instinkte nicht überwinden will", hieß es aus Moskau.

Mehr zum ThemaMoskau: Ukraine-Hilfe aus russischen Staatsvermögen ist "wirtschaftliches Banditentum"

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/international/248667…

Inhaftierter Unternehmer Karapetjan: Armeniens Führung zerstörte die äußere Sicherheit


Der Großunternehmer Samwel Karapetjan, der sich in Armenien in Untersuchungshaft befindet, hat eine Erklärung verfasst. Diese wurde auf dem Telegram-Kanal seines Pressedienstes am Sonntag bekannt gegeben.

In dem Schreiben wirft der russisch-armenische Geschäftsmann der armenischen Staatsführung vor, das System der äußeren Sicherheit zunichtegemacht zu haben. Das Land laufe Gefahr, unter anderem von der Türkei abhängig zu werden, warnt Karapetjan in seiner Botschaft.

"Der derzeitigen Führung ist es gelungen, die äußere Sicherheit des Staates vollständig zu zerstören. Es ist ihr gelungen, die Beziehungen zum wichtigsten Verbündeten vollständig zu beeinträchtigen und die Verbindungen zu allen militärischen Partnern zu zerstören."


Das Ergebnis dieser Politik sei, dass Armenien Gefahr laufe, von der Türkei, Aserbaidschan und sogar Pakistan abhängig zu werden. Armenien habe Bergkarabach (armenisch Arzach) verloren – "das armenische Arzach, das einen einzigartigen tausendjährigen historischen Wert hat, der um den Preis von Blut bewahrt wurde".

Im September 2023 hatte Aserbaidschan den militärischen Sieg über Armenien im Bergkarabach-Konflikt erklärt. Man habe in einer eintägigen Militäroperation die Herrschaft über das Gebiet im Südkaukasus wiederhergestellt, gab damals Präsident Ilham Alijew bekannt. Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan hatte Bergkarabach als Teil Aserbaidschans anerkannt.

Danach habe die Regierung in Jerewan ‒ "unter falschen Versprechungen eines Friedensvertrages" ‒ schrittweise begonnen, armenisches Staatsgebiet abzutreten, erklärt Karapetjan weiter.

Ferner beschuldigt er die Staatsführung, die armenischen Streitkräfte ruiniert zu haben. Die Landesgrenzen würden nun von "wenigen mysteriösen Personen mit Ferngläsern in den Händen" geschützt.

Dem armenischen Volk habe man falsche Versprechungen gegeben, dass bald ein Friedensvertrag unterzeichnet werde. Zugleich habe die Regierung begonnen, "mit demütigender Eile" die Führung der Nachbarländer aufzusuchen. Das Recht der Armenier auf ein Leben in Würde, das sie über Jahrhunderte erkämpft hatten, sei dadurch entwertet worden.

"Bald wird die äußere Sicherheit unseres Landes wiederhergestellt sein und die Würde zurückkehren. Wir werden kämpfen!",


verkündet Karapetjan.

Der russisch-armenische Geschäftsmann und Gründer der Tashir-Gruppe wird in Armenien strafrechtlich verfolgt, nachdem er sich öffentlich hinter die Armenische Apostolische Kirche (AAK) gestellt hat. Damit reagierte Karapetjan auf eine Äußerung des Premierministers Nikol Paschinjan, der führende Kirchenvertreter wegen angeblicher Verstöße gegen das Zölibat kritisiert und ihren Rücktritt gefordert hatte.

Mehr zum ThemaArmenien: Konflikt um die Kirche – Meinungen und Positionen


de.rt.com/international/248681…

Böhmermann wieder "lustig": Maximilian Krah schulde ihn mindestens 5.000 Euro


"VIEL Geld" soll der AfD-Politiker Maximilian Krah dem Moderator Jan Böhmermann nach eigener Aussage schulden. Darüber berichtet die Berliner Zeitung am Sonntag. Wie der umstrittene Propagandist auf der Plattform Bluesky behauptet, habe der "Rechtsextremist (und AfD-Bundestagsabgeordnete) Maximilian K." zwei von ihm selbst angestrengte Gerichtsverfahren verloren und schulde dem Top-Verdiener im deutschen Staatsfunk nun Geld.

In weiteren Posts auf der Plattform veröffentlichte Böhmermann weitere Informationen: Dabei soll es um einen Vorfall auf dem Münchner Oktoberfest aus dem letzten Jahr gehen. Krah wollte Böhmermann die Behauptung verbieten lassen, dass der Politiker auf dem Oktoberfest in München 200 Flaschen Champagner für das gesamte Festzelt bestellt habe. Krah, dessen vollen Namen Böhmermann im ersten Post zunächst nicht ausschrieb, habe die "Krawallschachtel" (Harald Schmidt über Böhmermann) öffentlich der Lüge bezichtigt, nachdem dieser Gerüchte über ihn veröffentlicht hatte. Später habe das Landgericht Düsseldorf zugunsten Böhmermanns entschieden. Krah habe zudem eine Berufungsbegründung versäumt, wie der Satiriker schreibt.

Die Post des Gerichts erreichte Krah nach Angaben Böhmermanns offenbar nicht. Der Sachse sei unter seiner angegebenen Adresse für die Justizbehörden nicht erreichbar. Auch eine Zustellung über den Bundestag im vergangenen Monat sei gescheitert. Eine offizielle Reaktion Krahs auf die Vorwürfe gibt es bislang nicht.

Die Vorsitzende Richterin erklärte, Böhmermann habe in seinem Podcast Fest & flauschig gar keine eigene Behauptung aufgestellt, sondern nur gesagt, dass ihm diese Behauptung zugetragen worden sei. Darüber hinaus, so die Richterin, habe Böhmermann den Podcast bereits aktualisiert, sodass die Ursprungsbehauptung dort nicht mehr zu hören sei.

Tatsächlich hatte Böhmermann in dem Podcast die zunächst genannte Zahl von 200 bestellten Champagnerflaschen auf 50 reduziert und korrigiert, dass die Flaschen nicht von dem AfD-Mann Krah, sondern von dessen Tisch aus bestellt worden seien. Trotz des Hinweises des Gerichts hielt Krahs Anwältin an dem Unterlassungsantrag fest. Schließlich verlor der AfD-Mann den Prozess.

Mehr zum Thema – Redakteur schreibt Brandbrief ans ZDF: ein System von arroganten Technokraten

!function(r,u,m,b,l,e){r._Rumble=b,r[b]||(r[b]=function(){(r[b]._=r[b]._||[]).push(arguments);if(r[b]._.length==1){l=u.createElement(m),e=u.getElementsByTagName(m)[0],l.async=1,l.src="https://rumble.com/embedJS/u4"+(arguments[1].video?'.'+arguments[1].video:'')+"/?url="+encodeURIComponent(location.href)+"&args="+encodeURIComponent(JSON.stringify([].slice.apply(arguments))),e.parentNode.insertBefore(l,e)}})}(window, document, "script", "Rumble");
Rumble("play", {"video":"v6r4mbf","div":"rumble_v6r4mbf"});


de.rt.com/inland/248665-boehme…

"Arglistig und ohne Kriegserklärung": Der 22. Juni heute und vor 84 Jahren


Von Oleg Jassinski

Die Feinde der Menschheit haben ein manisches Bedürfnis, ihre Opfer immer in der Morgendämmerung des 22. Juni anzugreifen.

Der 22. Juni 1941 ist nicht nur der tragischste Tag im Kalender unseres kollektiven Gedächtnisses. Er ist der Scheideweg zwischen zwei unvereinbaren Geschichtsauffassungen: auf der einen Seite unser absolutes, heiliges, in keiner Sprache zu erklärendes Verständnis des Großen Vaterländischen Krieges als prominentestes Beispiel für den Kampf des Guten gegen das Böse. Auf den zahlreichen anderen Seiten – die trotz aller Vielfalt alle wesensgleich sind – abgehobene rationalisierende Analysen der fernen Vergangenheit. Der Hauptunterschied besteht darin, dass dieser Tag für die einen für immer in der Gegenwart und für die anderen in der Vergangenheit liegt.

Im Morgengrauen des 22. Juni 2025 klingen die vor 84 Jahren gesprochenen Worte des sowjetischen Radiosprechers so unfassbar passend: "Arglistig, ohne vorherige Kriegserklärung …"

Donald Trump trägt ungeachtet seiner individuellen intellektuellen Schranken und der zahlreichen Intrigen anderer, die ihn in einen Krieg und ein Amtsenthebungsverfahren ziehen wollen, die volle persönliche Verantwortung nicht nur für den Angriff auf ein Land, mit dem er erfolgreich eine friedliche Streitbeilegung ausgehandelt hat, sondern auch für einen Militärschlag gegen Atomanlagen, der Iran in eine große Tschernobyl-Zone zu verwandeln droht.

Während auf dem St. Petersburger Wirtschaftsforum Redner mit rosaroter Brille von Erfolgen beim Aufbau einer multipolaren Welt sprachen, bröckelte diese Welt weiter unter den Raketen derer, die längst mit dem Teufel verhandelt und sogar ein Abkommen mit ihm unterzeichnet hatten.

Nun wird es eine Reihe lauwarmer offizieller Erklärungen geben und mit Empörungen, Verurteilungen, wie den gestrigen ohnmächtigen und nutzlosen Anti-Kriegs-Demonstrationen von Iranern und Muslimen in London und Berlin, eher das Minimum an politischer Korrektheit beachtet. Ob Iran auf die USA antwortet oder nicht, der Krieg gegen die Menschheit wird weitergehen.

Der frühe Morgen des 22. Juni 2025 offenbarte erneut, wie es bei den USA und ihren Verbündeten um die Treue zu ihrem Wort bestellt und welches Maß an Vertrauen sie verdienen. Verhandlungen werden von ihnen seit Langem als Ablenkungsmanöver und Instrument zur Desorientierung des Feindes eingesetzt.

Die größte Freiheit dieser Zeit ist die Freiheit von Illusionen. So wie die Zerstörung Russlands ein Vorspiel für die Zerstörung Chinas sein sollte, so ist die Zerstörung Irans das Vorspiel für die Zerstörung Russlands.

Nichts ist vorbei und keine Gefahr ist abgewendet. "Unter den 50 Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs findet sich ein Name nicht – der Faschismus. Er hat den Mai 1945 überlebt, er war verwundet, er hat gewackelt, aber er hat überlebt." Diese Worte aus den Memoiren des bemerkenswerten sowjetischen Schriftstellers und Journalisten Ilja Ehrenburg sind der Schlüssel zum Begreifen unserer aktuellen Tragödie.

Der nun losgetretene Krieg wurde möglich, weil viele von uns nie begriffen haben, dass der Faschismus sich nicht in unter Hakenkreuzen marschierenden Deutschen oder der Errichtung von Ghettos und Gaskammern für Juden erschöpft und er nicht zwingend von diesen Erscheinungen begleitet wird. In einem Roman von Genrich Borowik heißt es:

"Der Faschismus beginnt mit unseren kleinlichen Geschäften mit unserem eigenen Gewissen."


Aus irgendeinem Grund erinnere ich mich an diesen Satz seit meinem Kindesalter. Nur dass es in der heutigen Welt immer weniger Geschäfte mit dem Gewissen gibt, denn das Gewissen selbst, das heute vom System unterwandert und korrumpiert wird, wird bald als solches verpönt und verfolgt sein wie sowjetische Symbole oder russische Literatur oder jeder lebendige Geist, der in der Lage ist, verbotene Fragen zu formulieren.

Trotz alledem haben wir heute noch einmal die Gelegenheit, uns mit Dankbarkeit an diejenigen zu erinnern, die die Welt vor 80 Jahren gerettet haben. An diejenigen, die sie jahrzehntelang auf ihrer ewigen Wacht auf Sockeln aus Bronze und Granit stehend vor neuem Unheil bewahrt haben und deren leuchtendes Andenken heute durch den Morast eines wiederauferstandenen Nazismus beschmutzt wird. Es ist der Tag, an dem wir die Schatten unserer Toten, die uns heute wie gestern nicht im Stich lassen werden, noch einmal ganz fest umarmen.

Oleg Jassinski ist ein aus der Ukraine stammender Journalist. Er lebt überwiegend in Chile und schreibt für "RT Español" sowie unabhängige lateinamerikanische Medien wie "Pressenza.com" und "Desinformemonos.org". Man kann ihm auch auf seinem Telegram-Kanal folgen.

Mehr zum ThemaAm Jahrestag des Nazi-Überfalls: Leiter des russischen Ermittlungskomitees kritisiert Deutschland

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/meinung/248658-argli…

Weltkriegs-Chemiewaffen: In der Ostsee geht etwas furchtbar schief


Von Christina Sisowa

Unter den Wogen der Ostsee liegt eine stumme, aber wachsende Gefahr – die verrottenden Überreste chemischer Munition, die dort nach dem Zweiten Weltkrieg versenkt wurde. Jahrelang lagen diese Waffen dort weitgehend unberührt und blieben eine bekannte Gefahr für Meeresfauna und Küstenanwohner. Das Thema erlangte im 21. Jahrhundert größere Aufmerksamkeit, als Wissenschaftler vor steigenden Umweltgefahren warnten. Jahrzehntealte Geschosse rosten vor sich hin und beschwören das Gespenst giftiger Leckagen herauf, die eine ausgewachsene Umweltkatastrophe auslösen könnten.

Jetzt macht sich Deutschland daran, diese Lager unter Wasser zu heben und zu entsorgen. Aber das Berliner Projekt, das als Umweltreinigung deklariert wird, könnte in Wirklichkeit das ökologische Gleichgewicht in der Ostsee verschlechtern.

Russland hat wiederholt betont, wie wichtig es sei, an diesem Prozess beteiligt zu werden, und sich auf seinen Status als direkt betroffenes Land mit relevanten Erfahrungen berufen. Aber bei angespannten internationalen Beziehungen scheint ernsthafte Zusammenarbeit unmöglich. Doch was passiert, wenn diese Aufgabe ohne russische Beteiligung begonnen wird? RT blickt einmal genauer hin.

Die giftigen Waffen der Vergangenheit – und eine heranwachsende zukünftige Krise

Nach Schätzungen liegen etwa 1,6 Millionen Tonnen Kriegsmunition, viele davon mit chemischen Waffen wie Senfgas, Lewisit, Sarin und Tabun geladen, auf dem Boden der Nord- und Ostsee. Sie wurden in den chaotischen Zeiten unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sowohl von den Alliierten als auch von der Sowjetunion dort versenkt – die Sowjets haben Berichten zufolge die Granaten einzeln versenkt, während die westlichen Mächte ganze Schiffe auf einmal versenkten.

Heute ist nicht genau bekannt, wo sich diese Unterwasserarsenale befinden. Viele liegen bei der Insel Bornholm und vor der lettischen Küste bei Liepāja. Aber die Bedrohung ist keinesfalls eingehegt. Gelegentlich werden beschädigte Granaten in Fischernetzen hochgezogen. Und mit jedem verstreichenden Jahr rosten die stählernen Hüllen weiter und erlauben es den giftigen Chemikalien, ins Wasser zu sickern.

Laut Wladimir Pinajew, außerordentlicher Professor für Umweltsicherheit und Produktqualität an der RUDN-Universität, ist "die Anwesenheit chemischer Munition in jedem Gewässer eine tickende Zeitbombe". Nach Jahrzehnten unter Wasser sind die Granaten massiv verrostet und möglicherweise instabil.

"Die wirkliche Gefahr beginnt, wenn die Hüllen ihre Integrität verlieren", erläutert Pinajew. "Derzeit verstehen wir noch ganz, wie die giftigen Stoffe sich in der Meeresumwelt verhalten werden – wie gefährlich sie bleiben, wie weit sie sich verbreiten oder wie ernst ihre Wirkung auf das Ökosystem sein wird."

Die Liste der gefährdeten Organismen ist lang. "Das betrifft nicht nur das Wasser", sagte er. "Diese Substanzen können Algen vergiften, Meeressäuger, Fisch, Seevögel und Mikroorganismen. Und zuletzt, Menschen. Wir stehen am Ende der Nahrungskette."

Die langfristige Gefahr? Eine vergiftete Nahrungsquelle, zerstörte Fischerei und ein unwiderruflicher Zusammenbruch der Umwelt.

Jüngere Studien bestätigen, dass die Gifte bereits ins Meer sickern. Nach Forschungen des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Meeresforschung wurden in der südwestlichen Ostsee, insbesondere rund um die Kieler und die Lübecker Bucht, etwa 3.000 Kilogramm gelöster Chemikalien gefunden.

Obwohl die aktuellen Werte unter den offiziellen gesundheitlichen Grenzwerten liegen, ist der Trend beängstigend. Der Klimawandel beschleunigt die Korrosion – durch höhere Temperaturen und stärkere Stürme – und bewegt die Verschmutzung weiter fort von den Stellen, an denen die Munition ursprünglich versenkt wurde. Eine Studie der polnischen Akademie der Wissenschaften fand heraus, dass allein Senfgas ein maritimes Ökosystem in einem Umkreis von 70 Metern steril machen kann.

Eine "Reinigung", die womöglich eine Katastrophe auslöst

Das deutsche Umweltministerium startete 2023 ein Pilotprojekt zur Bergung, mit Anfang in der Lübecker Bucht. 27 Experten für Munitionsbeseitigung, Umweltwissenschaften und der Regierung wurden zu Rat gezogen und die Stellen für die anfängliche Säuberung wurden gewählt. Die Pilotphase endete im April 2025.

Die Behörden sagten, die Technologie funktioniere gut, auch wenn sie für Gebiete mit hoher Belastung angepasst werden müsste. Die meiste geborgene Munition besaß keinen Zünder und wurde mit mechanischen Mitteln sicher geborgen. Für den Teil, der gesprengt werden musste, setzt Deutschland Unterwasserbarrieren ein, um das Meeresleben zu schützen. Dennoch warnen Experten, selbst gut kontrollierte Zündungen könnten sowohl für die Sicherheit sowohl der Umwelt als auch der Menschen ein großes Risiko darstellen.

Die deutschen Behörden erklären, es sei in der Nähe der Bergungszonen keine zusätzliche Belastung entdeckt worden. Aber Kritiker mahnen zur Vorsicht. Wie Pinajew betonte: "Ehe irgendeine Munition geborgen oder vor Ort zerstört wird, muss die Sicherheit von Fischen, Meeressäugern und die der Navigation sichergestellt werden. Diese Handlungen sind von Natur aus gefährlich."

Er glaubt, die Säuberungsarbeiten sollten internationalen Organisationen mit entsprechender Erfahrung anvertraut werden - insbesondere der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW). Auch wenn die OPCW sich vor allem mit Arsenalen an Land befasst, glaubt Pinajew, dass ihre Beteiligung an den Unterwassereinsätzen so nötig wie überfällig ist.

Er betonte außerdem die Notwendigkeit umfassender Umweltbeobachtung. "Wir brauchen fortlaufende Forschungen in den Munitionslagerstätten – über Fernsensoren und andere Methoden – und eine vollständige Bewertung der Langzeitwirkung dieser Chemikalien auf maritime Ökosysteme", sagte er.

Die Sicherheit des Personals, das an diesen Einsätzen beteiligt ist, sei ebenfalls ein Problem. "Sie brauchen mehr als die Standard-Schutzanzüge", warnte er. "Wir reden von vollen Chemieschutzanzügen – mindestens von militärischen Chemieschutzanzügen."

Russlands Rolle: Vom Partner zum Zuschauer

Russland hat sich lange für eine multilaterale Herangehensweise im Umgang mit dem toxischen Erbe der Ostsee eingesetzt. 2023 warnte Sergei Beljajew, Direktor der zweiten europäischen Abteilung des russischen Außenministeriums, davon, dass die Einbeziehung der NATO in die Säuberung die ganze Region destabilisieren könne.

"Wir sind zunehmend alarmiert durch die westlichen Versuche, versunkene Chemiewaffen aus dem Zweiten Weltkrieg ohne Beteiligung wichtiger Betroffener zu bergen", sagte Belajew. "Diese Diskussionen müssen über etablierte Strukturen wie HELCOM [Umweltschutzkommission der Ostseeanrainer, 2000 gegründet] laufen, und Russlands Stimme kann nicht ausgeschlossen werden."

Er verwies außerdem auf eine politische Sackgasse: Die Tätigkeit von HELCOM wurde durch die Spannungen mit den westlichen Ländern so gut wie gelähmt. Versuche, sie zu umgehen, indem über die NATO oder den Rat der Ostseestaaten gegangen wird, vertiefen die Kluft nur.

Der Militäranalytiker Wladimir Jewsejew unterstrich, wie dringend die Frage ist. "Russland muss Teil dieses Prozesses sein" sagte er. "Selbst wenn das jetzt politisch unrealistisch wirkt, können wir die Gefahren nicht ignorieren. Umfassende Bewertungen sind nötig, und hastig zu handeln, wäre ein ernster Fehler."

Wenn die Umwelt zum politischen Schlachtfeld wird

In einer anderen Zeit hätte dieses Thema vielleicht eher vereinigt als getrennt. Keine Nation will, dass Toxine aus einer anderen Zeit in ihren Gewässern wieder auftauchen – wörtlich. Aber im heutigen geopolitischen Klima wurde selbst der Umweltschutz zum Gebiet internationaler Rivalitäten.

Sergei Osnobischtschew, Direktor des Instituts für strategische Bewertungen, äußerte Zweifel, dass unter den jetzigen Bedingungen gemeinsame Bestrebungen mit Deutschland möglich wären:

"Deutschlands Feindseligkeit macht eine Koordination extrem schwierig. Dennoch sind die Einsätze zu hoch, um sie zu ignorieren. Auf die eine oder andere Weise muss ein Gespräch stattfinden."

"Es wird nicht leicht sein, Kontakte herzustellen, und auf beiden Seiten gibt es kaum politischen Willen", sagte er. "Aber die Bedeutung dieses Themas kann nicht übertrieben werden. Ein Dialog wird eventuell nötig sein, so schwierig das auch sein mag."

Währenddessen tickt die Uhr weiter – nicht nur für diese rostenden Granaten, sondern für das gemeinsame Meer, das sie zu vergiften drohen.

Christina Sisowa ist eine Moskauer Reporterin, die über Politik, Soziologie und internationale Beziehungen berichtet

Mehr zum Thema


de.rt.com/meinung/248489-weltk…

Selbstmordanschlag auf christliche Kirche in Syrien: Mindestens 25 Tote


Wie die Nachrichtenagentur SANA und örtliche syrische Medien unabhängig voneinander berichten, hat sich in der syrischen Hauptstadt Damaskus am Sonntagabend ein Terroranschlag ereignet. Ein Selbstmordattentäter sprengte sich während der abendlichen Gottesdienstes in der christlichen Kirche Sankt Ilias. Ersten Berichten zufolge sind mindestens 25 Menschen dem Anschlag zum Opfer gefallen.

Mehr Informationen in Kürze ...


de.rt.com/der-nahe-osten/24868…

Trumps Wunsch wird erfüllt: NATO-Mitgliedsländer einigen sich auf Fünf-Prozent-Ziel


Wie mehrere Nachrichtenagenturen und Medien am Sonntagabend berichten, haben sich die NATO-Mitgliedsländer im Vorfeld des am Dienstag beginnenden NATO-Gipfels in Den Haag darauf verständigt, Ausgaben für militärische Zwecke in Höhe von 5 Prozent des Bruttosozialprodukts des jeweiligen Landes verbindlich zu vereinbaren. Die Einigung darauf zeichnete sich bereits ab, zuletzt hatte nur Spanien Bedenken geäußert.

Mehr Informationen in Kürze ...


de.rt.com/international/248682…

Medwedew: Mehrere Länder bereit, Iran direkt mit Kernwaffen zu beliefern


"Was haben die Amerikaner mit ihrem nächtlichen Angriff auf drei Ziele in Iran erreicht?" Diese Frage stellte der Stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew am Sonntag auf Telegram. Dazu lieferte er selbst die Antwort.

Seiner Einschätzung nach wurde offenbar die kritische Infrastruktur des Nuklearzyklus nicht oder nur geringfügig beschädigt. Zudem zeigte er sich sicher, dass die Anreicherung von Kernmaterial und, wie man nun direkt sagen könne, auch die künftige Produktion von Kernwaffen fortgesetzt werde.

Doch solange Iran noch nicht in den Besitz von Kernwaffen gekommen ist, könnte Medwedew zufolge ein Drittland Abhilfe leisten. "Eine Reihe von Ländern ist bereit, Iran direkt mit Kernwaffen zu beliefern", schrieb der Sicherheitsrats-Vize, der in den Jahren 2008 bis 2012 den Posten des Präsidenten der Russischen Föderation bekleidete. Welche Länder dies sein könnten, sagte der Politiker nicht.

Darüber hinaus merkte der ehemalige Präsident und Premierminister an, dass die Mehrheit der Länder die USA und Israel für ihren Angriff auf Iran verurteilten. Die politische Führung Irans sei trotz Spekulationen über einen möglichen Regimewechsel erhalten geblieben und mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar gestärkt worden. "Das Volk schart sich um seine geistliche Führung, sogar diejenigen, die ihr zuvor nicht wohlgesonnen waren", stellte Medwedew fest, während die Menschen in Israel unter Beschuss stünden und in Panik seien.

Unklar bleibt bislang, ob Medwedews Hinweis auf eine mögliche Leihgabe von Kernwaffen an Iran auf tatsächlichen Geheimdienstinformationen basiert – oder lediglich als gezielte Provokation zu verstehen ist. Dies wäre zumindest nicht auszuschließen. Medwedews Vorgesetzter im Sicherheitsrat, Sergei Schoigu, besuchte in den vergangenen Wochen mehrfach die DVRK. Beide Länder demonstrieren derzeit eine außergewöhnlich enge und tiefgreifende militärische Zusammenarbeit.

Nach dem nächtlichen US-amerikanischen Angriff auf iranische Urananreicherungsanlagen beschloss das iranische Parlament einstimmig den Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag. Nun muss die geistliche Führung des Landes den Vorstoß genehmigen. Überdies droht Iran, die Meerenge Straße von Hormus zu sperren. Dies wäre vor allem ein Druckmittel gegenüber den USA. Iran fordert Israel und nun auch die USA auf allen internationalen Plattformen dazu auf, die Aggression gegen Iran zu stoppen.

Mehr zum ThemaLiveTicker Iran/Israel-Krieg: Pentagon bestätigt Einsatz von B-2-Tarnkappenbombern in Iran


de.rt.com/international/248671…

Karin Kneissl: Die Russen müssen ihre romantische Vorstellung von Westeuropa vergessen


Westeuropäische Politiker, so die ehemalige österreichische Außenministerin Karin Kneissl am Mittwoch auf dem St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum (SPIEF), seien oft "ahistorisch" und litten unter einem "tief sitzenden Hass" auf Russland. Die Russen sollten jede "romantische" Sicht auf den Westen vergessen, fügte sie hinzu.

Kneissl, die bis 2019 im österreichischen Kabinett saß und während ihrer Amtszeit für engere Verbindungen nach Russland eintrat, forderte die Russen auf, eine realistischere Sicht auf die westliche Feindseligkeit anzunehmen. Sie beschrieb diese als "tief verwurzelt" und von Geschichte und Geografie geformt.

"Es gibt, würde ich sagen, eine gründliche Missdeutung Europas durch die Russen. Nichts hat 2022 angefangen. Nichts 1945", sagte sie unter Bezug auf die Eskalation des Ukraine-Konflikts und das Ende des Zweiten Weltkriegs, das einst den Weg für den Kalten Krieg bereitete.

"Ich hoffe, dass Russland aufhört, die europäische Geschichte falsch zu lesen. Denn da gibt es zu viel Romantisierung, zu viele Illusionen", erklärte sie.

Im Rückblick auf ihr Heranwachsen in Österreich erinnerte sich Kneissl daran, dass Geschichte durch eine entschieden US-freundliche, antisowjetische Brille gelehrt wurde. Sie sagte, ihr späteres Verständnis für historische Komplexitäten habe sie dazu gebracht, die heutigen Spannungen als Teil eines lang anhaltenden Kampfes um Narrative und historische Interpretationen zu sehen.

Sie verwies auf die Rivalität zwischen den Reichen als Beispiel und führte aus, die Romanows und die Habsburger seien lange Zeit Gegner gewesen, die für entgegengesetzte Zweige des Christentums und konkurrierende Ansprüche auf das Erbe des Römischen Kaiserreiches standen. Kneissl fügte hinzu, die antirussische Propaganda, die während des Ersten Weltkriegs in Österreich veröffentlicht worden sei, erinnere überdeutlich an die Botschaften, die westliche Medien heute verbreiteten.

"Was immer wieder hochkommt, ist instinktiver, geradezu körperlicher (es ist nicht rational) tief verwurzelter Hass auf Russland", sagte sie zum politischen Klima in der EU. Sie rief die Russen dazu auf, "eure Freundlichkeit und eure Liebe zu diesem Europa" zu mäßigen, und beschrieb solche Neigungen als bewundernswert, aber zum jetzigen Augenblick unpassend.

Kneissl wurde für ihre Haltung zu Russland und ihre persönliche Beziehung zu Präsident Wladimir Putin, der 2018 Gast auf ihrer Hochzeit war, im Westen scharf kritisiert. Im Jahr 2020 zog sie nach Russland um und leitet nun das Geopolitische Observatorium für Russlands Kernfragen (G.O.R.K.I).

In der Podiumsdiskussion auf dem SPIEF merkte sie an, sie nenne G.O.R.K.I lieber eine "Mach-Fabrik" als eine Denkfabrik, und betonte ihren Schwerpunkt auf aktivem politischem Engagement.

Mehr zum Thema - Der Westen, Russland und die Krim – der ewige Zankapfel


de.rt.com/russland/248371-kari…

22. Juni – Tag der Erinnerung und Trauer: Gedenken in Moskau, Brest und Berlin


Eines der traurigsten Daten in der Geschichte Russlands ist der Tag des Beginns des Großen Vaterländischen Krieges. Am 22. Juni 1941 marschierten deutsche Truppen in das Gebiet der Sowjetunion ein und starteten einen deutschen Angriff in Richtung Moskau, Leningrad und Kiew. Der Krieg dauerte fast vier Jahre und nahm mindestens 27 Millionen sowjetischen Bürgern das Leben. Weitere Millionen blieben verstümmelt und traumatisiert. Bis heute spürt man vor allem in Russland, Weißrussland und der Ukraine die demografischen Folgen des vom faschistischen Deutschland entfesselten Krieges.

Durch einen Erlass des Präsidenten wurde der 22. Juni 1996 in Russland zum Tag des Gedenkens und der Trauer erklärt. An diesem Tag werden die Staatsflaggen auf halbmast gesetzt, Unterhaltungssendungen im Radio und Fernsehen werden abgesagt, und um 12.15 Uhr Moskauer Zeit wird eine Schweigeminute eingelegt. In den Städten Russlands finden Gedenkveranstaltungen für die Menschen statt, die ihr Leben für die Freiheit ihres Vaterlandes gegeben haben.

Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, legte vormittags einen Kranz am Grabmal des unbekannten Soldaten an der Kremlmauer nieder, um der Gefallenen im Kampf gegen die deutschen Invasoren zu gedenken. Auch legte der Staatschef Blumen an den Gedenkstätten zu Ehren der Heldenstädte nieder, denen der Ehrentitel "Stadt des militärischen Ruhmes" verliehen wurde. Zu diesen Städten zählen auch Kiew und Odessa.

Auch Vertreter der Duma-Parteien und Jugendorganisationen haben ähnliche Aktionen veranstaltet, darunter die in den letzten Jahren populär gewordenen Kerzenaktion "Wir erinnern", die in der Nacht zum 22. Juni beginnt. Im ganzen Land finden diesem Trauertag gewidmete Konzerte, Filmvorführungen und sonstige Kulturveranstaltungen statt.

In Weißrussland wird traditionell die berühmte Brest-Festung an diesem Tag zum wichtigsten Ort. Die Garnison der Brest-Festung lieferte mehrere Wochen erbitterten Kampf gegen die Invasoren, auch dann, als die vorgerückten Truppen der Wehrmacht längst große Teile der Weißrussischen Sowjetrepublik besetzten und dort ein schreckliches Terror-Regime installierten.

Zu den unzähligen deutschen Verbrechen auf weißrussischem Boden zählt auch dieses: 53 Waisenkinder gefallener sowjetischer Grenzschützer wurden im September 1942 in einem Wald bei Brest zusammen mit ihrer Erzieherin erschossen. Am 22. Juni begeht Weißrussland den Tag des nationalen Gedenkens an die Opfer des Großen Vaterländischen Krieges und des Völkermords am belarussischen Volk.

Anlässlich des Datums machte das russische Verteidigungsministerium der Stadt Brest eine Schenkung – eine Skulpturengruppe, die den heldenhaften Kampf der sowjetischen Grenzschützer verkörpert. Die Stadt am Bug war die letzte, die von den Besatzern befreit wurde. Die neue Skulpturenkombination symbolisiert die Wiederherstellung der Staatsgrenze der UdSSR im Jahr 1944. In Erinnerung an dieses Ereignis sind die Figuren von vier Grenzsoldaten, die einen Grenzpfahl aufstellen, in ihrer Bewegung erstarrt. Feierlich haben hochrangige Vertreter beider Staaten das Denkmal eingeweiht.


Denkmal für die sowjetischen GrenzschützerBelta
Auch in Berlin und mehreren Städten Ostdeutschlands fanden Gedenkzeremonien statt, an denen mehrere Dutzend Menschen teilnahmen. Um vier Uhr morgens wurden an verschiedenen Gedenkorten Hunderte von Kerzen aufgestellt. In Berlin fand die Zeremonie am Befreier-Denkmal im Treptower Park statt. Die Statue des Kriegers wurde mit dem Schriftzug "Nichts ist vergessen, niemand ist vergessen" angestrahlt.

Alle diese Erinnerungsaktionen hatten nichts mit den offiziellen Stellen Deutschlands zu tun. Organisiert wurden sie von der Gesellschaft für Deutsch-Russische Freundschaft. Nach einer Schweigeminute am Fuße des Denkmals sagte der Vize-Vorsitzende der GDRF, Torsten Rexin, vor den Anwesenden:

"Diese hier in Berlin am Denkmal für die Befreiung vom Faschismus aufgestellten Kerzen sind ein Ausdruck der Trauer, des Mitgefühls, der Scham für das Auftreten der Politiker des Westens und des Versprechens, das die hier anwesenden Deutschen, organisiert in ihren Vereinen und Klubs, alles unternehmen werden, dass die historischen Wahrheiten weder verdreht noch geleugnet werden."

"Nichts ist vergessen, niemand ist vergessen". Gesellschaft für Deutsch-Russische Freundschaft gedenkt des Überfalls des faschistischen Deutschlands auf die UdSSR am 22. Juni um vier Uhr. "Wir empfinden Trauer, Mitgefühl und Scham für heutige Politik", sagt T. Rexin von GDRF. pic.twitter.com/8RjolEE4iY
— Wlad Sankin (@wladsan) June 22, 2025

Danach legten die Menschen Blumen an der Rotunde und dem Sockel der Statue nieder. In dieser Form findet die Aktion schon zum dritten Mal statt und lockt immer mehr Teilnehmer an.

Mehr zum ThemaGedenken an 4.000 ermordete Rotarmisten in Dachau – Gedenkstättenleitung lässt Kränze schänden


de.rt.com/europa/248652-22-jun…

Sacharowa zu Gesprächen mit Kiew: "Wir bewegen uns in die richtige Richtung"


In einem Interview mit der französischen Zeitung Le Journal du Dimanche hat sich die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, zu mehreren Themen mit Bezug zum Ukraine-Konflikt geäußert. Die von Kiew 2022 einseitig abgebrochenen Verhandlungen in der Türkei wurden jetzt auf Initiative des russischen Präsidenten Wladimir Putin ohne Vorbedingungen wiederaufgenommen, erklärt sie.

Bisher fanden zwei Gesprächsrunden im türkischen Istanbul statt. Zuletzt trafen die Unterhändler am 2. Juni zusammen. Laut Sacharowa wurden im humanitären Bereich konkrete Vereinbarungen getroffen und umgesetzt.

Hierbei führte sie aus:

"Dazu gehört der umfangreiche Austausch von Kriegsgefangenen und inhaftierten Zivilisten, wodurch mehr als 1.000 Menschen in ihre Heimat zurückkehren konnten."


Als Zeichen des guten Willens habe Russland der Ukraine zudem 6.000 Leichen gefallener ukrainischer Soldaten übergeben, wobei das Kiewer Regime deren Annahme zunächst verweigert habe. "Dies ist der Gipfel des Zynismus und der Respektlosigkeit gegenüber den eigenen Soldaten und Offizieren", betonte die russische Außenamtssprecherin.

Bei dem Treffen Anfang Juni tauschten Moskau und Kiew auch Memoranden mit konkreten Vorschlägen zur Beilegung des Konflikts aus.

Angesprochen auf den Stand der Gespräche mit Kiew, sagte Sacharowa wörtlich:

"Ich glaube, wir bewegen uns in die richtige Richtung."


Im Hinblick auf die Voraussetzungen für die Konfliktlösung gab die Diplomatin an, dass dafür die Ursachen, die der Krise zugrunde liegen, beseitigt werden müssten. Vor allem sei es für Moskau wichtig, klare Garantien zu erhalten, dass es keine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine geben werde. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass "die Grundrechte und Freiheiten in der Ukraine unabhängig von Sprache, Nationalität oder Religion geachtet werden".

Eine zwingende Voraussetzung sei, dass die Krim, die Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie die Gebiete Cherson und Saporoschje international als Teile Russlands anerkannt würden, stellte die Außenamtssprecherin klar.

Die Tatsache, dass Kiew einen konstruktiven Dialog mit Moskau ablehne, mache die Situation nur schwieriger und habe ungünstigere Bedingungen für die Ukraine geschaffen. Russland sei bereit, seine Ziele sowohl mit politischen als auch mit militärischen Mitteln zu erreichen, erklärte Sacharowa.

Mehr zum ThemaPutin: "Russen und Ukrainer sind ein Volk – in diesem Sinne ist die ganze Ukraine unser"


de.rt.com/international/248645…

BSW-Landesparteitag in Sachsen-Anhalt: Kritik an Israel, "Rassismus" und AfD


Am Sonnabend hat der BSW-Landesverband Sachsen-Anhalt auf einem Parteitag in Magdeburg die Weichen für die Landtagswahl 2026 gestellt. Dafür musste die Partei jedoch zunächst Kreisverbände in dem Bundesland gründen. Daher stand zuerst eine Satzungsänderung an, um den Weg für die Gründung von Regionalverbänden freizugeben.

Im Fokus stand auch das Wahlprogramm. Das BSW will nächstes Jahr in das vierte Landesparlament einziehen. Der Co-Landesvorsitzende Thomas Schulze betonte in seiner Begrüßungsrede, dass man laut einer Umfrage des Portals Nius mit derzeit acht Prozent besser dastehe als SPD, Grüne und FDP. In Sachsen-Anhalt hat die Partei derzeit etwa 150 Mitglieder. Allerdings wolle man deutlich zulegen, versprach Schulze. Angeblich lägen 500 Mitgliedschaftsanträge vor.

Inhaltlich kritisierte er die Politik der Bundesregierung, die das Land in "eine Rüstungsrepublik Deutschland" umwandle, wie die Berliner Zeitung berichtet. Die vielen Milliarden Euro sollten nicht in die Rüstung fließen, vielmehr sollte der Fokus darauf gelegt werden, die Lebensverhältnisse der Menschen zu verbessern. Wie das konkret passieren soll, konkretisierte er nicht. Laut Schulze lebt jeder Fünfte in Sachsen-Anhalt unter der Armutsgrenze, 60.000 Menschen seien von den Tafeln abhängig. Darüber hinaus hat der Landesverband den Antrag "Für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten – Schluss mit dem Völkermord in Gaza und der Eskalation gegen den Iran – Menschenrechte verteidigen, Waffenexporte stoppen, Palästina anerkennen" einstimmig beschlossen. Darin wurde vor allem die israelische Führung und ihr genozidales Vorgehen in Gaza kritisiert.

Der Antrag nahm Bezug auf den ICC (International Criminal Court), der im Jahr 2024 Haftbefehle unter anderem gegen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wegen "der Beteiligung an Kriegsverbrechen und Völkermord" erlassen hatte.

Der Landesparteitag hat den Antrag: "Für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten – Schluss mit dem Völkermord in Gaza und der Eskalation gegen den Iran – Menschenrechte verteidigen, Waffenexporte stoppen, Palästina anerkennen" einstimmig beschlossen. #BSW pic.twitter.com/fslU7uVOKF
— BSW Sachsen-Anhalt (@bsw_vg_lsa) June 21, 2025

Weiterhin wetterte Schulze gegen "Rassismus", kritisierte im Altparteienjargon den "Populismus" bei den Fragen Flucht und Asyl und definierte passend dazu die AfD als politischen Gegner. Ob das im Sinne der Wähler ist? BSW-Kandidaten in Sachsen-Anhalt bei der diesjährigen Bundestagswahl unterstützen diesen Kurs jedenfalls. Die Historikerin Claudia Wittig sieht die Partei sicher im nächsten Landtag vertreten. Während in anderen Landesverbänden das Thema Migration zunehmend in den Fokus rückt, empfindet Wittig diesen Weg als Sackgasse. Verpufft also auch in diesem Landesverband die Kritik an der ungehemmten Migration von Parteigründerin Sahra Wagenknecht wieder einmal schlichtweg an der Machtfrage? Man wird sehen, ob dieser Kurs der offenen Grenzen zusammen mit der Umverteilung von hart erarbeiteten Steuergeldern gegenüber einer erstarkenden AfD nicht genau der falsche sein könnte. Die Co-Parteivorsitzende Amira Mohamed Ali, die ebenfalls vor Ort war, ereiferte sich lediglich über eine "gekaufte Politik", als sie über die falsch ausgezählten Stimmen bei der Bundestagswahl sprach. Allerdings steht sie wie keine Zweite in der Partei für eine Politik der offenen Grenzen.

Immerhin konnte die Partei in Magdeburg einen prominenten Gastredner gewinnen. Der Islamwissenschaftler Michael Lüders, der bei der Bundestagswahl als Spitzenkandidat für das BSW in Sachsen-Anhalt kandidierte, warnte vor den Auswirkungen des Krieges in Nahost zwischen Israel und Iran. Dabei sparte er nicht mit harscher Kritik an Politik und Medien, die den Konflikt leichtfertig unterstützten.

Der Angriff von Israel auf den Iran vom 13. Juni 2025 ist ein klarer Verstoss gegen das UNO-Gewaltverbot. Doch wem soll man für eine geostrategische Analyse und Einschätzung zuhören? Ein sehr guter Mann ist meiner Ansicht nach Michael Lüders. Ich kenne und schätze ihn seit… pic.twitter.com/x2J3wbYwTS
— Daniele Ganser (@DanieleGanser) June 19, 2025

Mehr zum Thema"Drecksarbeit": Jubel für Völkerrechtsverbrechen und Merzschen Nazijargon

!function(r,u,m,b,l,e){r._Rumble=b,r[b]||(r[b]=function(){(r[b]._=r[b]._||[]).push(arguments);if(r[b]._.length==1){l=u.createElement(m),e=u.getElementsByTagName(m)[0],l.async=1,l.src="https://rumble.com/embedJS/u4"+(arguments[1].video?'.'+arguments[1].video:'')+"/?url="+encodeURIComponent(location.href)+"&args="+encodeURIComponent(JSON.stringify([].slice.apply(arguments))),e.parentNode.insertBefore(l,e)}})}(window, document, "script", "Rumble");
Rumble("play", {"video":"v6sxmdn","div":"rumble_v6sxmdn"});


de.rt.com/inland/248640-bsw-la…

"Nationales Erbe" auf Umwegen: Gazprom auf der Suche nach einem neuen Gleichgewicht


Von Gleb Prostakow

Die faktische Ablehnung des Projekts eines Gas-Hubs in der Türkei durch Gazprom und die ungewissen Aussichten für die Pipeline Power of Siberia 2 lassen auf grundlegende Veränderungen in der Strategie des Gasriesen schließen. Die Ära des extensiven Wachstums, das sich auf die Unerschütterlichkeit des europäischen Marktes stützte, scheint vorbei zu sein. Diese Situation hinterlässt eine Menge Fragen und die Notwendigkeit einer schmerzhaften Neubewertung der Rolle des als "nationalen Erbes" bezeichneten Unternehmens in der neuen geoökonomischen Realität.

Die Idee eines türkischen Umschlagplatzes, die 2023 entstand und bei der russisches Gas mit Lieferungen aus Aserbaidschan, Iran und möglicherweise anderen Quellen gemischt und anschließend über einen Börsenmechanismus auf dem europäischen Markt verkauft werden sollte, erschien vor ein paar Jahren noch durchaus logisch. Die Rechnung war einfach: Die Ukraine-Krise würde früher oder später enden, und die europäische Wirtschaft würde trotz aller politischen Erklärungen nicht sofort auf russisches Gas verzichten können. Die zerstörten Nord-Stream-Pipelines und der blockierte Transit durch die Ukraine erforderten alternative Routen, und die Türkei schien mit ihrer geostrategischen Lage und den Ambitionen Recep Erdoğans der ideale Kandidat für die Rolle des südlichen Gastransitlandes Europas zu sein.

Aber die harte Realität hat ihre Korrekturen vorgenommen. Erstens wäre da die berüchtigte mangelnde Verhandlungsfähigkeit des türkischen Staatschefs in Fragen der Preisgestaltung auf dem Hub. Ankara rechnete offensichtlich mit erheblichen Rabatten und Präferenzen, da es sich nicht nur als Transitland, sondern als wichtiger Akteur sah, der die Bedingungen diktiert. Gazprom, das bereits in anderen Bereichen mit Preisdruck konfrontiert war, war kaum bereit, erhebliche Zugeständnisse zu machen, die das Projekt von einem kommerziellen zu einem rein politischen Vorhaben mit zweifelhafter Rentabilität gemacht hätten.

Zweitens, und das ist wohl das Wichtigste, ist da die eiserne Haltung von Brüssel. Europa redet nicht nur davon, die Abhängigkeit zu verringern, sondern setzt sich ein konkretes Ziel: bis 2027 komplett auf russisches Gas zu verzichten. In diesem Paradigma erscheinen alle Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur für russisches Gas absurd. Damit der Gas-Hub in der Türkei seine volle Kapazität erreichen kann, reicht es nicht aus, zusätzliche Leitungen für die TurkStream-Pipelines zu bauen. Griechenland oder Bulgarien müssten ihrerseits neue Pipelines verlegen, um die gestiegenen Mengen aufnehmen zu können. Nur ein unverbesserlicher Optimist kann glauben, dass Brüssel Sofia oder Athen derartige Investitionen im Interesse von Gazprom genehmigen wird. Die Hoffnungen auf "business as usual" sind endgültig begraben.

Bezeichnend in diesem Zusammenhang ist auch der Wandel in der Rhetorik einiger europäischer Staats- und Regierungschefs, die zuvor als relativ loyal gegenüber Moskau galten. Die jüngste Äußerung von Viktor Orbán, dass "Russland nur die Sprache der Stärke versteht", ist nicht nur eine Redewendung. Die ungarische Wirtschaft ist in hohem Maße von Finanzspritzen aus der EU abhängig, und Budapest sieht sich angesichts der Einschränkung der europäischen Gasambitionen Russlands gezwungen, seine Position anzupassen. Ohne stabile Lieferungen von russischem Gas über vorhersehbare Routen wird Ungarn Flüssigerdgas importieren müssen, wahrscheinlich über die Häfen jener Länder, die Orbán als Enfant terrible der europäischen Politik betrachten. Dies wird unweigerlich seine Verhandlungsposition schwächen und seine Abhängigkeit von Brüssel verstärken.

Nicht weniger unklar sind die Aussichten für die Ostausrichtung in ihrer derzeitigen Form. Die Pipeline Power of Siberia 2 über die Mongolei nach China steht weiterhin auf der Tagesordnung, aber die Verhandlungen über Mengen und vor allem Preise verlaufen schwierig. Peking ist sich seiner quasi monopolistischen Position als Käufer in dieser Richtung bewusst und lässt sich mit seiner Zustimmung zu den Bedingungen Moskaus Zeit. Zusätzliche Unsicherheit bringen die Gefahr einer neuen globalen Wirtschaftskrise sowie die wachsenden Spannungen zwischen den USA und China mit sich. Unter solchen Bedingungen ist eine stabile, vorhersehbare Nachfrage nach Gas nicht zu garantieren, und ohne sie sind milliardenschwere Investitionen in den Infrastrukturausbau ein Glücksspiel mit hohen Einsätzen.

All dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Gazprom – einst das Aushängeschild des russischen Aktienmarktes – seit drei Jahren keine Dividenden mehr an seine Aktionäre auszahlt. Angesichts des Gewichts des Unternehmens im Moskauer Börsenindex (etwa elf Prozent) wirkt sich diese Situation zwangsläufig auf das Investitionsklima im Land aus, bremst die Entwicklung des Aktienmarktes und untergräbt das Vertrauen privater Anleger. Das "nationale Erbe" wird zu einer immer größeren Belastung für den Haushalt und die Aktionäre. Und seit kurzem auch für die Bürger: Die jüngste Entscheidung der Regierung, die Gastarife zweimal jährlich zu überprüfen, trägt zusätzlich zur Inflation des Unternehmens bei.

Wie sieht also die Zukunft des Gasriesen aus? Derzeit gibt es zwei Hauptrichtungen. Die erste ist die tiefgehende Verarbeitung von Gas und die Entwicklung der Gaschemie. Der Bau der Amur-Gasaufbereitungsanlage ist ein anschauliches Beispiel für diesen Weg. Die Herstellung von Produkten mit hoher Wertschöpfung anstelle des Exports von Rohstoffen ist ein logischer und längst überfälliger Schritt.

Die zweite Richtung ist Flüssigerdgas (LNG). Hier eröffnen sich Perspektiven für eine Zusammenarbeit mit einem weiteren wichtigen Akteur auf dem russischen Gasmarkt – Nowatek. Theoretisch könnte die Synergie zwischen der Ressourcenbasis von Gazprom und den LNG-Exportkapazitäten von Nowatek (Terminals und Flotte) einen starken Impuls für die Entwicklung dieses Bereichs geben. Eine solche Zusammenarbeit würde jedoch nicht nur enorme Kapitalinvestitionen erfordern, um die Förderanlagen mit den Verflüssigungsanlagen und der Exportinfrastruktur zu verbinden. Auch die Lösung komplexer Fragen der Unternehmensführung und Gewinnverteilung wären nötig. Wie eine solche Partnerschaft ausgestaltet würde, falls sie überhaupt zustande kommt, ist noch offen.

Gazprom findet sich im Zentrum eines geopolitischen Sturms wieder, der die Landschaft des globalen Energiemarktes grundlegend verändert. Nun wird die über Jahrzehnte aufgebaute Exportstrategie des Unternehmens infrage gestellt. Der Verlust des europäischen Premiummarktes bedeutet nicht nur einen Rückgang der Verkaufszahlen, sondern den Zusammenbruch eines ganzen Geschäftsmodells, auf dem das Wohlergehen des Monopols beruhte.

Das Letzte, was noch zu erwähnen ist, ist die "Wildcard" in Gestalt des ebenso unternehmungslustigen wie unberechenbaren Donald Trump. Die Idee, Nord Stream aufzukaufen und den Transit von russischem Gas durch Polen freizugeben, schwebt immer noch in der Luft. Der Wunsch, mit dem Export fremden Gases Geld zu verdienen und den europäischen Energiemarkt aufzuteilen, entspricht ganz dem Geiste Trumps. Eine andere Frage ist, wie interessant dies für Russland sein könnte. Denn die Logik des US-amerikanischen Präsidenten, "wegzunehmen, zurückzugehen und zu verdienen", passt nicht immer zur Logik der geopolitischen Konfrontation, in der das große Gasgeschäft nach wie vor eine wichtige Rolle spielt.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 17. Juni 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung "Wsgljad" erschienen.

Gleb Prostakow ist ein russischer Wirtschaftsanalyst.

Mehr zum Thema - Gazprom: Nach enormen Verlusten 2025 wieder auf dem Weg in die Gewinnzone


de.rt.com/meinung/248057-natio…

Putin: "Russen und Ukrainer sind ein Volk – in diesem Sinne ist die ganze Ukraine unser"


Von Jelena Panina

"Ich habe schon oft gesagt, dass ich das russische und das ukrainische Volk tatsächlich als ein Volk betrachte. In diesem Sinne ist die ganze Ukraine unser", sagte der russische Präsident auf der Plenarsitzung des SPIEF am Freitag. Er nannte auch den einzigen Weg zur Erhaltung der Staatlichkeit der heutigen Ukraine:

"Die Grundlagen, auf denen die Ukraine unabhängig und souverän wurde, wurden in ihrer Unabhängigkeitserklärung (...) dargelegt, in der schwarz auf weiß geschrieben steht, dass die Ukraine ein blockfreier, nicht-nuklearer, neutraler Staat ist. Es wäre gut, zu diesen Grundwerten zurückzukehren, auf denen die Ukraine ihre Unabhängigkeit und Souveränität erlangt hat."

Tatsächlich heißt es in Absatz IX "Äußere und innere Sicherheit" der Erklärung der staatlichen Souveränität der Ukraine vom 16. Juli 1990:

"Die Ukrainische SSR verkündet feierlich ihre Absicht, in Zukunft ein dauerhaft neutraler Staat zu werden, der sich nicht an Militärblöcken beteiligt und sich an drei nichtnukleare Grundsätze hält: keine Atomwaffen zu akzeptieren, zu produzieren oder zu erwerben."

Die faktische Aufgabe des Status eines blockfreien, nicht-nuklearen, neutralen Staates durch die Post-Maidan-Ukraine zwang Russland, die militärische Sonderoperation zu beginnen. Die Bedingungen des geopolitischen Abkommens zwischen Russland als Rechtsnachfolger der UdSSR und der Ukraine als Rechtsnachfolger der Ukrainischen SSR wurden von Kiew verletzt. Dementsprechend ist die Erhaltung der Staatlichkeit der Ukraine nur möglich, wenn sie zu ihrem ursprünglichen Zustand zurückkehrt. Und unter Berücksichtigung der Realitäten vor Ort: des Beitritts sechs neuer Regionen zu Russland, zweier im Jahr 2014 und vier weiterer im Jahr 2022.

Es ist erwähnenswert, dass die Abtrennung dieser sechs Regionen von der Ukraine und ihre Eingliederung in Russland auch durch einen Verstoß gegen die Bestimmungen der Erklärung der staatlichen Souveränität der Ukraine verursacht wurde. Insbesondere durch die Verletzung von Abschnitt IV "Staatsbürgerschaft der Ukrainischen SSR", in dem es heißt:

"Die Ukrainische SSR gewährleistet die Gleichheit aller Bürger der Republik vor dem Gesetz, ungeachtet ihrer Herkunft, ihrer sozialen und vermögensrechtlichen Stellung, ihrer Ethnie und Nationalität, ihres Geschlechts, ihrer Bildung, ihrer Sprache, ihrer politischen Anschauungen, ihrer religiösen Überzeugungen, der Art und des Charakters ihres Berufs, ihres Wohnsitzes und anderer Umstände."

Im selben Abschnitt heißt es übrigens:

"Die Ukrainische SSR hat ihre eigene Staatsbürgerschaft und garantiert jedem Bürger das Recht, die Staatsbürgerschaft der UdSSR zu behalten."

Rechtsnachfolger der UdSSR ist nun einmal die Russische Föderation.

Bislang hat Moskau sich dazu nicht geäußert. Aber der oben skizzierte juristische Ansatz erlaubt es Russland, der Ukraine die Anerkennung ihrer Souveränität als solche zu entziehen, was sie in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzen würde – als Teil der UdSSR, deren Rechtsnachfolger die Russische Föderation ist.

All dies bedeutet, dass der Konflikt in der Ukraine eine ausschließlich russische Angelegenheit ist, ein Konflikt innerhalb einer Nation. Und wir brauchen hier keine Vermittler. Schon gar nicht diejenigen, die die Situation zum Krieg geführt haben, ihn aktiv anheizen und steuern.

Die Ablehnung der russischen Bedingungen für eine endgültige Lösung in der Ukraine und die manische Sturheit des Kiewer Regimes und seiner Marionettenspieler könnten schließlich zu einem solchen Szenario führen. Das russische Memorandum in Istanbul könnte in eine Forderung nach der bedingungslosen Kapitulation Kiews umgewandelt werden.

Übersetzt aus dem Russischen.

Jelena Panina ist eine russische Politikerin und promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin. Bis 2021 war sie fünf Wahlperioden lang Duma-Abgeordnete für die Regierungspartei Einiges Russland. Derzeit steht sie als Direktorin dem Thinktank "Institut Internationaler Politischer und Wirtschaftlicher Strategien" vor.

Mehr zum ThemaWas ist nur mit Ukrainern los? Versuch einer Antwort in zwei Hypothesen

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/meinung/248583-putin…

Huthi unterstützt Iran im Konflikt gegen Israel und USA


Die als Huthi bekannte jemenitische Gruppierung Ansar Allah hat die US-Angriffe auf die Atomanlagen in Iran verurteilt und versprochen, Teheran in seinem Konflikt mit Israel und den USA zu unterstützen. Dies ist einer Erklärung des politischen Büros von Ansar Allah zu entnehmen, wie der Fernsehsender Al-Masirah berichtet hat.

In der Nacht zum Sonntag haben die USA drei iranische Atomanlagen in Natans, Fordo und Isfahan angegriffen. US-Präsident Donald Trump erklärte, das Ziel sei die Zerstörung der iranischen Kapazitäten zur Uran-Anreicherung gewesen. Teheran müsse sich bereit erklären, diesen Krieg zu beenden, andernfalls werde Iran vor der Wahl zwischen Frieden und einer Tragödie stehen, so Trump weiter.

In ihrer Erklärung verurteilten die Huthis "die brutale und feige Aggression der Vereinigten Staaten von Amerika gegen die Islamische Republik Iran".

Weiter gibt die Führung der schiitischen Bewegung bekannt:

"Die Aggression gegen Iran stellt einen eklatanten Verstoß gegen alle internationalen Gesetze und Konventionen und eine gefährliche Eskalation dar; sie ist eine direkte Bedrohung für die regionale und internationale Sicherheit und den Frieden.

Wir erklären unsere Unterstützung für die Islamische Republik Iran – ihre Führung, ihr Volk und ihre Armee – im Kampf gegen die zionistische und US-amerikanische Aggression."


Hizam al-Assad, Mitglied des politischen Büros von Ansar Allah, schrieb seinerseits im sozialen Netzwerk X, dass "die USA die Verantwortung für die Folgen ihrer Angriffe auf Iran tragen müssen".

Er bekräftigte die Bereitschaft der Huthi-Kräfte, auf die US-Angriffe auf Ziele in Iran zu reagieren und ihre Angriffe auf US-Schiffe im Roten Meer wieder aufzunehmen. Al-Assad drohte in dem Zusammenhang mit einer "stärkeren und umfassenderen Reaktion".

Wie die internationale Atombehörde IAEA auf X mitteilte, wurde keine Strahlung außerhalb der iranischen Anlagen freigesetzt. "Nach Angriffen auf drei Atomanlagen in Iran – darunter Fordo – kann die IAEA bestätigen, dass bislang keine Erhöhung der Strahlenwerte außerhalb der Anlagen gemeldet wurde."

Mehr zum ThemaUSA im Krieg mit Iran: US-Luftwaffe bombardiert in der Nacht nukleare Anlagen


de.rt.com/international/248625…

Pakistan schlägt Trump als Friedensnobelpreisträger vor


Die pakistanische Regierung hat am Freitag US-Präsident Donald Trump offiziell für den Friedensnobelpreis 2026 nominiert. In der entsprechenden Mitteilung auf der Plattform X hieß es zur Begründung, dass Islamabad damit das entschlossene diplomatische Durchgreifen des Republikaners in der jüngsten Krise zwischen Indien und Pakistan anerkenne. Trump habe mit seinem "großen strategischen Weitblick" und seiner "brillanten Staatskunst" den sich rapide verschlimmernden bewaffneten Konflikt deeskaliert und eine größere Auseinandersetzung zwischen den beiden Atommächten verhindert.

"Dieses Durchgreifen zeugt von seiner Rolle eines echten Friedensstifters und von seinem Engagement für eine Konfliktlösung durch Dialog."


Darüber hinaus würdigte Pakistan den Pragmatismus des 47. US-Präsidenten und brachte zudem seine Hoffnung zum Ausdruck, dass Trump mit seiner Außenpolitik weiter zur regionalen und globalen Sicherheit beitragen werde. In diesem Kontext wurde im X-Eintrag die akute Krise im Nahen Osten erwähnt. Explizit nannte Islamabad die humanitäre Tragödie im Gazastreifen und den eskalierenden Konflikt zwischen Israel und Iran.

Gleichzeitig nutzte Pakistan die Gelegenheit, Indien für den jüngsten Konflikt um die Region Jammu und Kaschmir verantwortlich zu machen. Die ganze Welt habe nämlich die "unbegründete und unrechtmäßige Aggression Indiens" miterlebt. Es habe sich um eine schwere Verletzung der Souveränität und der territorialen Integrität Pakistans gehandelt. Das Vorgehen des Nachbarlandes habe dabei zu unschuldigen Opfern unter der Zivilbevölkerung geführt. Pakistan habe von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch gemacht.

Die Nominierung erfolgte nur zwei Tage, nachdem Trump im Weißen Haus mit dem pakistanischen Generalstabschef Asim Munir zusammengetroffen war. Neben dem viertägigen Konflikt zwischen Indien und Pakistan besprachen die beiden Männer am Mittwoch unter anderem den sich verschärfenden Konflikt zwischen Israel und Iran.

Anfang Februar hatte Trump bei einer Veranstaltung im Weißen Haus erklärt, dass er einen Friedensnobelpreis verdiene. Trotzdem werde er diese Auszeichnung nie bekommen, weil er zu konservativ sei.

Tatsächlich gibt es sowohl in den USA als auch international zahlreiche Politiker, die den Republikaner als würdigen Kandidaten für den Friedensnobelpreis sehen. Medien haben unterdessen über mögliche Nominierungen aus Südkorea, Osttimor und der Ukraine berichtet. Auch der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko zeigt sich bereit, seinen US-Amtskollegen für dessen Friedensbemühungen zum Nobelpreis vorzuschlagen, obwohl Lukaschenko der Meinung ist, dass diese Auszeichnung nichts mehr wert sei.

Mehr zum ThemaIndien und Pakistan einigen sich auf Waffenruhe

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/international/248538…

Bodo Schiffmann: "Warum Deutschland seine Geschichte nicht aufarbeitet"


Von Gert Ewen Ungar

Bodo Schiffmann ist Arzt. Bis 2020 war seine berufliche Karriere unauffällig. Abitur, Zivildienst, Studium, Promotion, schließlich praktizierender Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Dann kam Corona. Seine maßnahmenkritische Haltung bescherte Schiffmann einen recht langen Eintrag auf Wikipedia, dem jedes Bemühen um Objektivität fehlt. Schiffmann sei Verschwörungstheoretiker, Querdenker, Corona-Leugner und Holocaust-Verharmloser. Es werden die ganzen Attribute aneinandergereiht, mit denen der Mainstream und die etablierten Parteien im Jahr 2020 und 2021 Kritiker der Maßnahmen gegen Corona verunglimpft haben.

Das deutet an, wer die Verfasser des Beitrags sind, sie sitzen in den Denunziationsstuben der großen deutschen Medien. Der Beitrag ist schlecht gealtert. Viel von dem, was damals offiziell als Desinformation gebrandmarkt wurde, erwies sich im Nachhinein als richtig. Der Eintrag über Schiffmann sagt daher viel über Wikipedia und ihre mangelnde Qualität als Enzyklopädie aus, über Bodo Schiffmanns intellektuelle Kompetenz sagt sie dagegen nichts.

Schiffmann ist ein kritischer Geist, der sich aktiv um Fakten und das Erkennen von Zusammenhängen bemüht. Mit "Warum Deutschland seine Geschichte nicht aufarbeitet" hat er ein Buch vorgelegt, das mit dem Mythos aufräumt, mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hätte es in Westdeutschland eine Stunde Null und einen Neuanfang gegeben.

Schiffmann weist nach, dass es in Westdeutschland unter Adenauer personelle Kontinuitäten vor allem in den Bereichen Überwachung und Kontrolle gab. Reinhard Gehlen zum Beispiel, einst Chef der NS-Aufklärung "Fremde Heere Ost", gründete unmittelbar nach dem Krieg unter Aufsicht der CIA die "Organisation Gehlen", die schließlich in Bundesnachrichtendienst, BND, umbenannt wurde. Der Chef-Spion der Bundesrepublik war ein gestandener Nazi. Aus der Organisation Gehlen ging zudem der Think-Tank Wissenschaft und Politik hervor, der aus Haushaltsmitteln finanziert wird und die deutsche Politik berät. Das bekannteste Gesicht des Think-Tanks ist die Talkshow-affine russophobe Hetzerin Claudia Major. Na, wenn das mal kein Zufall ist.

Gehlen war der erste Präsident des BND. Ebenso gab es beim Aufbau der Exekutive personelle Kontinuitäten. Besonders erschreckend aber ist, dass auch in der Judikative kein großer Bruch zwischen NS-Diktatur und Adenauer-Demokratie zu erkennen ist. Dadurch wurde eine konsequente Entnazifizierung und ein tatsächlicher Neuanfang verhindert. NS-Verbrecher wurden vom System gedeckt, ist Schiffmanns These, nicht versehentlich, sondern mit voller Absicht und mit Rückendeckung der USA. Die Kontinuität war gewollt.

Auch medial gab es keinen wirklichen Neuanfang, weist Schiffmann nach. Die Verbindung von Politik und Medien blieb erhalten, den deutschen Medien fiel weiterhin die Aufgabe zu, die deutsche Gesellschaft zu steuern und zu kontrollieren. Auch das ist kein Versehen, geht aus dem hervor, was der Autor zusammengetragen hat. Die offene Diffamierung von Maßnahmenkritikern während der Coronazeit war kein Ausrutscher, kein journalistischer Patzer. Der deutsche Journalismus zeigte sich im Gegenteil auf ganz authentische Weise und setzte die ihm anvertraute Aufgabe bestmöglich um: Kontrolle und Manipulation der deutschen Gesellschaft.

Es ist Schiffmann wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Enkel jener Kader, die zur NS-Zeit Führungsverantwortung trugen, auch heute wieder auf hohen und einflussreichen Posten sitzen. Das gilt für Bundeskanzler Merz, das gilt für die ehemalige Außenministerin Annalena Baerbock, das gilt für EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das gilt aber auch für die Führungsriege der größten Oppositionspartei im Deutschen Bundestag.

Schiffmanns Buch skizziert eine Entwicklung in Deutschland und der EU hin zu einem "Faschismus light", der ohne Aufmärsche, ohne Armbinden und Symbolik auskommt, der aber an autoritärem Charakter und am Willen zum Totalitarismus und zur Herrschaft dem Nationalsozialismus in nichts nachsteht. Es ist insofern ein düsteres Buch, wenn da nicht die Hoffnung bestünde, dass es der Aufklärung der Zusammenhänge bedarf, um genau diese Dunkelheit schließlich doch zu überwinden.

Mehr zum ThemaDie Zeit der Ablasshändler - Tetzel sitzt heute blond und toupiert in der EU-Kommission


de.rt.com/inland/248232-bodo-s…

"Schädlich für die Wirtschaft": Russische Banker gegen Stärkung des Rubels


Der russische Rubel hat seit dem Herbst 2024 an Wert gewonnen. Mit Stand vom 19. Juni liegt der offizielle Dollarkurs nach Angaben der russischen Zentralbank bei 78,717 Rubel pro Einheit. Nach Ansicht von Experten des Wirtschaftsministeriums ist diese Stärkung des Rubels auf die straffen geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbank zurückzuführen. Für diese hat heute der Kampf gegen die Inflation Priorität.

Der Chef einer der größten russischen Banken, VTB, Andrei Kostin, sieht neben den geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbank auch die steigenden Ölpreise infolge des Nahost-Konflikts als Unterstützung für den Rubel. Und das gefällt ihm nicht. So sagte Kostin auf dem Sankt Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum, dass eine solche Stärkung des Rubels "schädlich" sei. Seiner Meinung nach muss sich dies ändern. Kostin merkte an:

"Der optimale Wechselkurs würde jetzt bei 90 bis 100 Rubel pro US-Dollar liegen. Ich denke, dass wir die Währung unnötig verkaufen und eine starke nationale Währung künstlich stützen."


Auch der Chef der größten russischen Bank, der Sberbank, German Gref, ist vom starken Rubel nicht begeistert. Auf dem Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg sagte Gref, dass der Rubel-Dollar-Kurs stark überbewertet sei. Der US-Dollar sollte mit über 100 Rubel bewertet werden. Er fügte hinzu, dass der derzeitige ‒ viel niedrigere ‒ Wechselkurs sehr negative Auswirkungen auf alle Exportsektoren der russischen Wirtschaft und somit auf den Haushalt hat.

Der erste stellvertretende Ministerpräsident Denis Manturow wiederum bezeichnete den Kurs von 100 Rubel pro US-Dollar sowohl für Exporteure als auch für Importeure als optimal. Die Aufwertung des Rubels erzeuge Druck auf Exporte verarbeiteter Güter außerhalb des Energiesektors, erklärte er weiter.

Mehr zum Thema ‒ Wirtschaftsexperten erwarten Abschwächung des Rubels bis Ende 2025

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/russland/248490-scha…

Geht es nur um Iran? Auf dem Spiel steht die globale Vorherrschaft des Westens


Bei der Eskalation des Krieges zwischen Israel und Iran geht es nicht nur um Atomanreicherung oder Regime-Change in Iran. Es handelt sich hierbei um den Endkampf über die globale Vorherrschaft westlicher Eliten, so die These der beiden US-Wirtschaftswissenschaftler Michael Hudson und Richard D. Wolff. Im Interview mit dem Moderator der Sendung Dialogue Works, Nima R. Alkhorshid, diskutieren sie, was für die globalen Eliten dabei auf dem Spiel steht. Ihre These: Mit dem Krieg gegen Iran schaufeln sich die USA ihr eigenes Grab.

Den USA gehe es beim Kampf mit Iran nicht nur um die Unterstützung Israels, sondern auch darum, ihre Pläne für einen großen Ausbau des US-Militärs zu rechtfertigen, erklärt Michael Hudson ab Minute 39 der Sendung. Nun mache US-Präsident Donald Trump Druck, damit für den Profit des US-amerikanischen militärisch-industriellen Komplexes eine weitere Billion US-Dollar für die Rüstung bewilligt würde. Dabei seien seine Pläne verrückt.

Der Wirtschaftswissenschaftler verweist auf die Leichtigkeit, mit der iranische Raketen den israelischen "Iron Dome" hätten durchdringen können. Dabei seien überhaupt erst einmal nur die ältesten iranischen Geschosse zum Einsatz gekommen. Mit diesen Altlasten wolle man in den nächsten Tagen den sogenannten "Iron Dome" so weit zerstören, dass Israel keinen iranischen Angriff mehr abwehren könne.

Schließlich habe Iran bereits vor ein paar Monaten vorgeführt, wie leicht er mit seinen Überschallraketen nicht nur Israel, sondern auch die US-Stützpunkte in der Region bombardieren könne. Sogar als die Iraner vorher genau angesagt hatten, zu welcher Zeit sie welches Ziel beschießen würden, habe man die Angriffe nicht abwehren können.

Die USA bräuchten den Vorwand der Verteidigung Israels gleich aus mehreren Gründen: Durch das von Trump erhöhte Militärbudget würde das US-Haushaltsdefizit und damit auch die US-Schulden noch einmal enorm ansteigen. Das diene alles der Verteidigung Israels, so die offizielle Erklärung. So benutzten sie Israel, um von all der Wut abzulenken, die das Ausland auf die USA habe. Die Botschaft laute also:

"Schaut, was Israel macht, schaut nicht auf die USA!"

Mit seinen Ansagen, wonach er entscheide, ob die USA Iran offiziell den Krieg erklären, schaffe der US-Präsident zusätzliche Probleme und Streit im Kongress. Nach der US-amerikanischen Verfassung müsse der US-Kongress über Kriegserklärungen entscheiden, so Hudson im Interview. Bislang habe der Kongress den Präsidenten diesbezüglich aber überhaupt nicht autorisiert. Hudson folgert, dass sich die USA damit auch in einer Verfassungskrise befänden.

Mit dem gewaltig erhöhten Militärbudget wolle Trump zudem noch einen "verrückten" Plan verfolgen, um einen US-amerikanischen "Iron Dome" einzurichten. Solche Pläne habe damals auch schon der frühere US-Präsident Ronald Reagan verfolgt. Er sei damit gescheitert, weil sich dieses Vorhaben als nicht praktikabel erwiesen habe. Dennoch sei dafür eine Menge Geld ausgegeben worden, wovon der militärisch-industrielle Komplex profitiert habe.

Selbst das umfangreiche Budget, das man angeblich für die Ukraine zur Verfügung gestellt habe, sei nicht in der Ukraine, sondern bei der US-amerikanischen Rüstungsindustrie gelandet. Die enormen Kriegskosten würden nicht nur in den USA, sondern zum Beispiel auch in Deutschland zum Abbau der Sozialsysteme und der medizinischen Versorgung führen.

Gleichzeitig verletzten die USA mit ihrem Kriegsplan nicht nur ihre eigene Verfassung. Nach Artikel 51 der UN-Charta darf kein Land ein anderes Land angreifen, sondern nur intervenieren, wenn es selbst angegriffen wurde. Offensichtlich wurden die USA nicht von Iran angegriffen ‒ dennoch planten sie nun einen Angriff auf Iran.

Man bediene sich hierbei des Vorwands, dass der Krieg gegen Iran im nationalen Interesse der USA sei. Was wäre denn hier das Interesse? Es läge im nationalen Interesse der USA, jedes Land davon abzuhalten, aus dem US-geführten Finanzsystem auszusteigen. Der Wirtschaftswissenschaftler erinnert an die Warnung des US-Präsidenten: "Donald Trump hat erklärt, dass jeder Versuch eines Landes, seine Wirtschaft vom Dollar abzukoppeln, mit Terror beantwortet werde."

Aus diesem Grund gehe es in diesem Kampf um viel mehr als nur die Frage, ob Iran bombardiert wird: "Es geht hier um den finalen Kampf zwischen der westlichen Vorherrschaft und der globalen Mehrheit, die aus dem System ausbrechen und ihre eigenen nationalen Interessen verfolgen will."

Mehr zum ThemaLiveTicker Iran/Israel-Krieg: Iranische Raketen schlagen in Haifa ein


de.rt.com/der-nahe-osten/24849…

USA im Krieg mit Iran: US-Luftwaffe bombardiert in der Nacht nukleare Anlagen


Die USA haben in der Nacht iranische nukleare Anlagen in Fordo bombardiert. Nachdem in offiziellen Darstellungen aus Teherans zunächst unbestimmt von "Angriffen des Gegners" die Rede war, bestätigt inzwischen auch die iranische Führung, dass es sich um einen Angriff der US-Luftwaffe gehandelt hat.

US-Präsident Donald Trump verkündete den Angriff wie gewohnt in seinem sozialen Netzwerk Truth Social. Er postete:

"Wir haben unseren sehr erfolgreichen Angriff auf drei nukleare Anlagen im Iran vollendet, einschließlich Fordow, Natanz und Isfahan. Alle Flugzeuge haben den iranischen Luftraum wieder verlassen."

Nach iranischen Angaben sei keine radioaktive Verschmutzung festgestellt worden, die Schäden an den Anlagen seien "oberflächlich".

Mehr Informationen in Kürze.


de.rt.com/international/248599…

Trump überzeugt: Nur Verhandlungen können Ukraine-Konflikt lösen


US-Präsident Donald Trump hält eine Verhandlungslösung für den einzig gangbaren Weg, um den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu beenden, sagte die Sprecherin des State Department, Tammy Bruce.

Trumps Bemühungen um einen Waffenstillstand führten zu direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei im vergangenen Monat. Kiew war im Jahr 2022 aus Verhandlungen zur Beilegung des Ukraine-Konflikts ausgestiegen. Seitdem hat sich die Situation für die Ukraine deutlich verschlechtert.

Am Freitag sagte Präsident Wladimir Putin, Russland strebe nicht nach einer bedingungslosen Kapitulation der Ukraine, aber die Verhältnisse auf dem Boden müssten anerkannt werden, denn sie verschlechtern sich für die Ukraine mit jedem Tag.

In diesem Zusammenhang wurde die Sprecherin des US-Ministeriums gefragt, ob das bedeute, dass Russland nicht ernsthaft an Verhandlungen interessiert sei und wie Washington auf solche Aussagen reagiere.

"Wie ich schon zuvor gesagt habe, während Verhandlungen entwickeln sich die Dinge weiter und die Situation kann sich ändern. Ein Grundsatz solcher Verhandlungen ist, man signalisiert, wie lange man generell bereit ist zu warten", sagte Bruce und fügte hinzu, "wir haben bereits einige sehr eindeutige Kommentare von Trump gehört."

Die USA seien weiterhin der größte Unterstützer der Ukraine. Der Prozess der Verhandlungen sei komplex und entwickle sich beständig fort. "Wir machen unseren Standpunkt deutlich, aber das bedeutet nicht, dass wir auf jede Aussage unmittelbar reagieren müssen."

Die Aussage Putins, Russland habe einen strategischen Vorteil, wollte Bruce nicht kommentieren. "Wir reagieren nicht auf das, was sie sagen, sondern auf das, was sie tun."

"Nur der Präsident kann Entscheidungen bezüglich des weiteren Verfahrens treffen. Bei ihm laufen die Fäden zusammen, nur er kennt alle Details, nur er entscheidet. Ich will es einmal so ausdrücken: Es gibt eine lenkende Hand. Das gilt für Russland, die Ukraine und alle anderen Konflikte, die wir versuchen zu beenden."

Bruce ergänzte, dass es weiterhin direkte Gespräche zwischen Moskau und Washington hinter den Kulissen gäbe. Trump sei derzeit der mächtigste Führer in der Welt. Er könne die Lage besser einschätzen als die Presse oder die Öffentlichkeit.

Mehr zum ThemaPeskow nennt mögliche Themen für nächste Runde direkter Gespräche mit Kiew


de.rt.com/nordamerika/248569-t…

Russland und Venezuela schaffen Gruppe zur Bekämpfung von Sanktionen


Russland und Venezuela werden eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Restriktionen einrichten. Dies gab William Castillo, der stellvertretende Minister für Antisanktionspolitik Venezuelas, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg (SPIEF) bekannt.

"Wir setzen das im vergangenen Jahr von den Außenministern unserer Länder unterzeichnete Memorandum um und haben bereits die Co-Vorsitzenden der Gruppe ernannt: auf russischer Seite das Finanzministerium, auf unserer Seite mein Ministerium. Russland hat bereits ein Team gebildet, wir sind dabei, unser Team zu vervollständigen."

Eine erste Sitzung der Arbeitsgruppe werde in den kommenden Monaten stattfinden. Ziel sei es, eine Strategie und praktische Lösungen zur Neutralisierung der Auswirkungen der Sanktionen zu entwickeln.

Die Sitzung werde sich Themen wie dem Austausch von Forschungsdaten und der akademischen Zusammenarbeit widmen. Außerdem soll die Organisation gemeinsamer Veranstaltungen und die Abstimmung der Positionen auf internationalen Foren bei dem Treffen besprochen werden.

Castillo merkte an, dass Moskau und Caracas trotz des Drucks Stabilität zeigen und wirksame Formen der gegenseitigen Unterstützung finden. Moskau und Caracas würden eine Einheitsfront im Kampf gegen Sanktionen auf UN-Ebene bilden.

Die Zusammenarbeit mit Russland sei von entscheidender Bedeutung für die Förderung von Initiativen auf internationaler Ebene und den Schutz der Rechte von Ländern, die wirtschaftlichen Aggressionen ausgesetzt sind.

Die Sanktionen der USA und ihrer Verbündeten verletzen grundlegende Menschenrechte und die wirtschaftliche Souveränität, so der venezolanische Minister. Der Plan zum Wiederaufbau Venezuelas umfasse den Aufbau von Allianzen mit China, Russland und der Türkei.

Die westlichen Länder haben nach Beginn der militärischen Sonderoperation den Sanktionsdruck auf Moskau verstärkt. Russland hält diesem Druck stand, und auch im Westen selbst wurde wiederholt die Meinung geäußert, dass die verhängten Beschränkungen unwirksam seien.

Mehr zum ThemaSPIEF 2025: Putins Botschaft an die globale Wirtschaft – Eine Analyse


de.rt.com/international/248587…

Putin im Gespräch mit "Sky News Arabia": "Die Ukraine verdient ein besseres Schicksal"


Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei der Plenarsitzung des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg (SPIEF) am Freitag detailliert über die Ukraine-Krise gesprochen. Darüber hinaus gewährte der Kremlchef nach der Veranstaltung dem Generaldirektor des Fernsehsenders Sky News Arabia, Nadim Daud Koteich, der zuvor die Podiumsdiskussion moderiert hatte, zusätzlich ein Interview. Auch in diesem Gespräch kam der Ukraine-Krieg zur Sprache.

بوتين يكشف لسكاي نيوز عربية موقف روسيا من الصراع الإيراني الإسرائيلي وشروط روسيا لإنهاء حرب أوكرانيا#سكاي_خاص #روسيا#إيران pic.twitter.com/d7lflhaLuN
— سكاي نيوز عربية (@skynewsarabia) June 21, 2025

Putin zeigte sich sicher, dass der Großteil des ukrainischen Volkes an einem freundschaftlichen Verhältnis zu Russland interessiert sei. Der Politiker sagte dem Journalisten, dass die beiden Länder bereits im Frühjahr 2022 in Istanbul einem Abkommen sehr nahe gewesen seien. Mit Blick auf die derzeitige Situation rief Putin die Ukraine dazu auf, die Ergebnisse der im Herbst 2022 abgehaltenen Referenden in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie in den Gebieten Saporoschje und Cherson über den Beitritt zu Russland anzuerkennen. Auch dies gehöre zur Demokratie.

"Es ist wichtig, von der Willensbekundung der Menschen auszugehen, die auf diesen Territorien leben."


Die Führung in Kiew müsse diese Tatsache anerkennen. Andernfalls drohe der bewaffnete Konflikt später wieder aufzuflammen, betonte der Kremlchef. Zudem forderte er, dass die Ukraine ein neutrales Land sein müsse, indem es nicht atomar aufrüstet und auf eine Mitgliedschaft in Militärbündnissen verzichtet. Für die Beilegung des Konfliktes müsse die Regierung in Kiew auch die Rechte der russischsprachigen Bürger auf die Nutzung ihrer Muttersprache achten.

Gleichzeitig kritisierte Putin, dass einige Drittstaaten daran interessiert seien, dass der Konflikt fortdauere. Diese missbrauchten die Ukraine für ihre eigenen Interessen. Der Präsident sagte:

"Die Ukraine verdient ein besseres Schicksal und darf nicht ein Werkzeug in den Händen von Dritter sein, die gegen Russland agieren."


Putin brachte in diesem Zusammenhang seine Zuversicht zum Ausdruck, dass die Ukraine ihre eigenen Interessen und nicht die von Drittstaaten verfolgen werde.

Zur Sprache kam auch der israelisch-iranische Konflikt. Der Staatschef sagte, dass weder Russland noch der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Beweise für die Behauptung Israels vorliegen, wonach Iran beabsichtigt habe, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen. Wenn Israel diesbezüglich Bedenken habe, gebe es ausreichend Möglichkeiten, diese auf dem Verhandlungsweg auszuräumen.

Mehr zum Thema - Die Stadt Moskau will keine Rückkehr ausländischer Unternehmen

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/international/248549…

Briefwechsel für die Geschichtsbücher: Die ausgestreckte Hand wurde nicht ergriffen


Von Astrid Sigena

Anfang Juni dieses Jahres fand ein bemerkenswerter Briefwechsel zwischen Wjatscheslaw Wolodin, dem Vorsitzenden der russischen Duma, und Julia Klöckner, der deutschen Bundestagspräsidentin, statt. Am Samstag, dem 7. Juni, gab Parlamentspräsident Wolodin auf seinem Telegram-Kanal bekannt, seiner deutschen Kollegin einen Brief geschickt zu haben. Auch an die Vorsitzenden der fünf im Bundestag vertretenen Parteien war der Brief gerichtet. Den genauen Wortlaut des Schriftstücks veröffentlichte der russische Parlamentspräsident nicht, er lässt sich allerdings aus einer Video-Ansprache Wolodins erschließen (RT DE berichtete).

Wolodin gab darin vor allem seinem Befremden über die Geringschätzung Ausdruck, die der bedeutenden Leistung der Roten Armee bei der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus in der heutigen BRD widerfährt, im Besonderen durch Bundeskanzler Friedrich Merz. Wolodin verwies in diesem Zusammenhang auf die noch heute zu lesenden russischsprachigen Inschriften der Rotarmisten an den Wänden des Reichstags. Auch die Unterstützung des heutigen Deutschlands für ein Regime, das in Russland Terroranschläge verübt (der ukrainische Anschlag auf einen Zug in der Region Brjansk war erst wenige Tage her), wurde beklagt.

Als besonders brisant war die Warnung Wolodins vor einem weiteren Eingreifen Deutschlands in den Ukrainekrieg zu werten, das zu einem erneuten Zusammenstoß der beiden Länder führen könne. Im Gesamtkontext der Ansprache konnte man das nicht anders als eine Befürchtung vor einem weiteren Krieg zwischen Deutschland und Russland verstehen. Wolodin betonte dabei, dass die Aggression nicht von Russland ausgehe, man aber für den Fall der Fälle gerüstet sei.

Bereits drei Tage später (am 9. Juni) erfolgte die Antwort Klöckners (von Antworten der deutschen Partei- oder Fraktionsvorsitzenden ist nichts bekannt), ein auf der Bundestagsseite veröffentlichter Brief, der dem russischen Journalisten Georg Spitzen "angst und bange" werden ließ. Klöckner verteidigte darin die deutsche Unterstützung der Ukraine unter Wladimir Selenskij und warf der russischen Seite eine Instrumentalisierung der Geschichte vor, ja sogar eine Pervertierung des Begriffs der Befreiung.

In Bezug auf die Leistungen der Sowjetunion beim Niederringen des Nationalsozialismus betonte sie den ukrainischen Anteil unter den Befreiern. Klöckner sprach von Drohungen Wolodins gegenüber Deutschland und schloss trotzig: "Der Deutsche Bundestag lässt sich nicht einschüchtern – weder in seiner außenpolitischen Haltung noch in seinem geschichtlichen Selbstverständnis und seiner Gedenkkultur." Auf die Argumente Wolodins ging sie nicht ein.

Es wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass von russischer Seite keine Antwort mehr auf die brüske Entgegnung Klöckners kommen würde. Dennoch machte sich Wolodin am 11. Juni noch einmal daran, Klöckner zu antworten. Ein Zeichen, wie ernst man die Gefahr einer militärischen Konfrontation zwischen Deutschland und Russland mittlerweile einschätzt und wie sehr man sich in Russland bemüht, diese noch zu verhindern.

In seiner öffentlichen Antwort, die RT DE übersetzt hat, zeigte sich Wolodin befremdet, dass Klöckner die "Kommunikation in die öffentliche Sphäre" übertragen habe. Wiederum pochte er auf historische Gerechtigkeit für die Befreiungstat der Rotarmisten und die dem sowjetischen Volk von den Nationalsozialisten zugefügten Leiden. Der Duma-Präsident betonte auch die Verdienste der sowjetischen (und später russischen) Seite bei der deutschen Wiedervereinigung und bei der Aussöhnung der einst verfeindeten Länder.

Ausführlich wies Wolodin noch einmal auf Deutschlands Verantwortung für die Eskalation des Ukraine-Konflikts und auf Belege für den terroristischen Charakter des Selenskij-Regimes gegenüber der russischen Zivilbevölkerung hin, die er Klöckner hatte zukommen lassen (und die sie offensichtlich nicht beachtet hatte). Noch einmal warnte Wolodin eindringlich vor dem Eintreten von Kriegsgefahr durch das deutsche Engagement (Leoparden, bald auch Taurus?) auf dem Gebiet Russlands. Russland dagegen habe keinen einzigen Schritt unternommen, der deutschen Interessen zuwiderlaufe. Die Fraktionsvorsitzenden aller in der Duma vertretenen Parteien äußerten in gesonderten Stellungnahmen ihre Unterstützung für den Parlamentssprecher in seinem Bemühen um einen Dialog mit Deutschland.

Wie ernst man auf russischer Seite diesen (nunmehr gescheitert zu nennenden) Versuch einer Kommunikation zwischen den beiden mittlerweile wieder verfeindeten Ländern über die Parlamentspräsidenten nimmt, zeigt sich daran, dass Präsident Putin das zweite Schreiben Wolodins in seiner Pressekonferenz mit internationalen Medienvertretern auf der St. Petersburger SPIEF-Tagung ausdrücklich noch mal erwähnte und daraus zitierte (Stunde 1, Minute 56 in der russischen Fassung, Stunde 2, Minute 3 in der englischen Übersetzung).

Seit dem zweiten Brief Wolodins ist über eine Woche verstrichen, und es ist nicht zu erwarten, dass Klöckner noch antworten wird. Eine äußerst aufschlussreiche Form der Kommunikationsverweigerung, mit womöglich verhängnisvollen Folgen. Zeigte schon der Antwortbrief Klöckners, dass sie (als Vertreterin der deutschen Eliten) keinerlei Interesse an der Debatte und Dialog, sondern nur an Propaganda hat, so beweist ihre Verweigerung einer zweiten Antwort, dass Deutschland gegenüber Russland nicht mehr auf Diplomatie setzt.

Mit dieser arroganten, herrenmenschlichen Haltung ist womöglich die letzte Chance verspielt, einen Krieg noch zu verhindern. Der russische Militäranalyst Igor Korotschenko sprach sogar von einer Situation wie "Anfang 1941" (also kurz vor dem Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges).

Wie aggressiv man in Russland den forschen Kommunikationsstil der deutschen Seite auffasst, beschreibt Thomas Röper in seinem Artikel über russische Medienberichte über den Briefwechsel. Seit dem ersten Brief Wolodins haben sich die Spannungen zwischen den beiden Ländern noch einmal verschärft, wie man am schikanösen Vorgehen Berlins gegen den russischen Journalisten Sergei Feoktistow und seine Familie erkennen kann. Und von russischer Seite wurde am 19. Juni bekannt gegeben, dass man beabsichtige, das deutsch-russische Abkommen über eine militärisch-technische Zusammenarbeit aus dem Jahr 1996 zu kündigen.

Ja, es ist zum Weinen, dieses Scheitern eines fast rührend zu nennenden, zweimaligen Versuchs Wolodins, doch noch eine Brücke zu bauen, um die Konfrontation zu verhindern. Es ist nicht wahrscheinlich, dass die russische Seite mit einem völligen Umdenken der deutschen Politik, mit einem Geständnis der Art "Ja, wir haben in der Ukraine alles falsch gemacht und terroristische Neonazis unterstützt" gerechnet hat. Klöckner hätte sich also nicht groß zu demütigen brauchen.

Irgendeine versöhnliche Geste, ein Foto vor den russischen Reichstagsinschriften der Rotarmisten hätte genügt, um ein positives Signal nach Russland zu senden. Sie hätte nur etwas Anerkennendes über den russischen Beitrag bei der Niederringung des Nationalsozialismus schreiben müssen. Und gerade im Gedenkmonat Juni (am 22. ist der 81. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion) wäre eine Anerkennung der russischen Opfer des Nationalsozialismus angebracht gewesen. Denn der nationalsozialistische Hungermord an den Leningradern ist in Deutschland immer noch nicht als Genozid anerkannt. Und vom Ermorden von Zivilisten in den russischen Dörfern und Provinzstädten – sei es durch Erschießen, sei es durch das Rauben der letzten Lebensmittel und Winterkleidung (Video 3) – durch Wehrmacht und Einsatzgruppen der SS will man in Deutschland immer noch viel zu wenig wissen.

Die ausgestreckte Hand Russlands (vertreten durch den Duma-Vorsitzenden Wolodin) wurde nicht ergriffen. Die Entscheidung ist gefallen, eine womöglich letzte Chance zur Verständigung wurde vertan. Die Folgen dieser Verweigerung können nur verheerend sein, sollte Deutschland seinen aggressiven Kurs fortsetzen. Man darf schon jetzt prophezeien, dass dieser Briefwechsel dereinst in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Mehr zum Thema – Gedenkstätte Seelower Höhen zensiert – "Befreiung" aus der Inschrift entfernt


de.rt.com/international/248480…

Zehn Jahre Friedensbrücke (II): "Auch die geistige Speise ist sehr wichtig"


Vorbemerkung: Dass in diesem Interview (und auf den illustrierenden Bildern) keine weiteren Mitglieder des Vereins vorkommen, ist der Tatsache geschuldet, dass deutsche Behörden diese humanitäre Hilfe derzeit als "Terrorunterstützung" verfolgen und eine Darstellung dieser Personen unter den augenblicklichen Umständen eine Gefahr für sie bedeuten könnte. Das soll jedoch keinesfalls heißen, dass ihr Beitrag nicht gewürdigt wird.

Anlass des Interviews ist das zehnjährige Bestehen des Hilfsvereins Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V., der vor allem, aber nicht nur, humanitäre Hilfe im Donbass leistet. Interviewpartnerin ist Liane Kilinc, die Vorsitzende des Vereins. Interviewort ist aus bekannten Gründen Moskau.

Zu Teil 1

Von Dagmar Henn

Gehen wir noch einmal zurück zum Verein. Ihr hattet ihn also gegründet, wie habt ihr ihn dann bekannt gemacht?

Wir haben von Anfang an die Informationen, was da passiert, als Augenzeugen nach Deutschland getragen, für die Hilfe vor Ort, und im Zusammenhang mit den dortigen Projekten entsprechende Projekte in Deutschland gemacht. Bei Malwettbewerben haben wir etwa Ausstellungen organisiert, bis hin zu dauerhaften Ausstellungen, die man auch heute noch besichtigen kann, die bleiben. Wir haben versucht, an jeder Veranstaltung, die in Richtung deutsch-russische Freundschaft geht, teilzunehmen.

Es gab ja immer dieses deutsch-russische Fest, was dann irgendwann abgeschafft wurde, aus verschiedenen Gründen. In Karlshorst hat das ja stattgefunden, an der Trabrennbahn, ein wunderbares Fest, wirklich. Wir haben jedes Jahr Treptow gemacht, die Gedenkfeiern.

Wir haben natürlich sehr viel publiziert. Wir haben einen YouTube-Kanal gemacht. Und alles war gut besucht. Ich würde schon behaupten, dass das sehr publik war, sehr schnell den Weg gefunden hat.

Wir haben uns Partner gesucht. Wir haben natürlich alle Anlässe, wie den Gedenktag zum 2. Mai in Odessa, genutzt, um auf die Opfer hinzuweisen, dass es die gibt und dass die Täter bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Es ist sehr viel über die Mahnwachen gelaufen. Brandenburger Tor, Potsdam, Leipzig.

Es ist uns übrigens oft passiert, dass Leute gesagt haben, da ist kein Krieg, das ist alles Lüge. Wir haben dann Bilder ausgedruckt, die wir gemacht hatten, und ausgelegt...


Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.
Das sind alles Orte in der ehemaligen DDR, und euer Verein besteht vor allem aus DDR-Bürgern. Wie kommt das?

Man fühlte sich total verbunden mit diesen Menschen. Das war bei mir von Anfang an so. Weil man durch die Annexion der DDR auch mir alles genommen hat, meine Heimat, meine Familie wurde zerstört, in der Existenzgrundlage, auch wenn sie zusammengehalten hat. Alle mussten bei null anfangen oder noch schlechter.

Sie haben versucht, uns die Identität zu nehmen, die Geschichte umzuschreiben. Sie haben unsere Denkmäler zerstört, Straßen umbenannt. Also alles, was das ukrainische Regime mit dem Donbass vorhatte. Sie haben uns auch die Sprache genommen, indem sie uns die Dichter und Denker genommen, Bücher verbrannt haben. Sie haben unsere Bücher vernichtet. Die Geschichte umgeschrieben und die DDR als Diktatur dargestellt.

Und hier waren Parallelen, richtige Parallelen. Deswegen hat diese Solidarisierung sehr schnell stattgefunden. Weil wir gesehen und gefühlt haben, das, was sie mit uns schon vor 30 Jahren gemacht haben, versuchen sie jetzt im Donbass auch.

Aber ihr habt auch Steine in den Weg gelegt bekommen, von den deutschen Behörden?

Ja, das erste Mal 2018. Da wurden das Konto gesperrt und Zahlungen blockiert. Da ging es um die Bezahlung eines Transports nach Donezk über Weißrussland. Dann ging es beim zweiten Mal um die Versorgung von Flüchtlingen aus Syrien, im Irak. Dann haben wir fünf Atemgeräte in ein Krankenhaus nach Damaskus gebracht. Aber das galt als pro Assad. Also wurde von vornherein blockiert. Die falschen Menschen, die falsche Region. Nicht wie die Bundesregierung, die mal eben an einem Tag 40 Millionen nach Homs und Aleppo zur Opposition schickte. Bei uns ging es um 1.500 Euro, kleine Beträge, um Medikamente zu kaufen, an der syrisch-irakischen Grenze zum Beispiel.

Ihr habt dann also nicht nur Hilfe im Donbass geleistet?

Nein, auch auf den Flüchtlingsrouten. Bulgarien, diese Flüchtlingsroute der Syrer, haben wir komplett abgedeckt. Da haben wir uns auch Partner gesucht, mit denen wir das gemacht haben.

Angefangen haben wir meistens über Leute, die in der DDR studiert hatten. Jemen war ein Land, das die DDR sehr unterstützt hat. Syrien, Irak, das waren für die DDR wichtige Länder, an die Hilfe ging, dann Kuba, seit 60 Jahren unter Sanktionen, dort haben wir natürlich auch geholfen. Alles natürlich Länder, in denen in irgendeiner Form die Bundesrepublik ihre schmutzigen Hände drin hat.

Wir haben spontane Hilfe geleistet für Erdbebenopfer in der Türkei, in Peru, in Nepal.

Das ist ja eine ganze Menge Holz, wo ihr doch schon im Donbass so viel gemacht habt.

Was den Donbass angeht, versorgen wir über 800 Projekte. Das hört sich immer so riesig an, aber wenn wir beispielsweise ein Dorf versorgen, dann ist das ein Projekt, bis die Versorgung dann beendet ist. Das fängt an mit einem Antrag, einer Kostenaufstellung und einem Volontär.


Friedenscamp 2016Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.
Ein Projekt ist also eine Art Buchhaltungsposten?

Ja. Wir hatten in der Höchstzeit bis zu 17 Volontäre, also ehrenamtliche Helfer. Mit denen haben wir ordentliche Verträge gemacht, es gab Aufwandsentschädigungen, Kosten für Sprit, das muss ja alles finanziert werden.

Das lief dann immer mit konkreten Personen in der Administration, Sozialministerium, Bildungsministerium, Bürgermeister... Die sagten, was gebraucht wurde, und dann wurde abgerechnet, wie sich das gehört, und dann war das Projekt beendet.

Aber ihr habt viele unterschiedliche Dinge gemacht in diesen Projekten...

Wir haben Fenster eingebaut, Dächer repariert, Spielplätze gebaut, Sportplätze, Fußballmannschaften ausgestattet und Reisen organisiert, damit sie aus dem Kriegsgebiet rauskommen und einfach mal frei draußen trainieren können.

Das war übrigens auch eine Situation, Gorlowka 2016, bei einem Fußballturnier. Da war ich selbst vor Ort, das war auch so ein Projekt. Dann kam der Pfiff, alle sofort den Platz verlassen und in den Schutzkeller, Raketen fliegen.

Du erzählst von Malwettbewerben, Fußballturnier... Ich weiß, ihr habt auch Musikinstrumente finanziert. Das fällt einem ja alles nicht sofort ein, wenn man an humanitäre Hilfe denkt...

Wir hatten sehr viele Projekte mit dem Kulturhaus in Gorlowka und der Musikschule Nr. 1. Weil das wichtig ist, oder? Kunst, Kultur. Unsere Volontäre haben immer gesagt, die humanitäre Hilfe ist wichtig, aber auch die geistige Speise ist sehr wichtig in dieser Zeit.

Ja, das ist mir auch aufgefallen, als ich damals in Donezk war. Die Oper hat dort beispielsweise die ganze Zeit, auch im Sommer 2014, weitergespielt, nur nachmittags statt abends, damit die Leute trotz Ausgangssperre kommen konnten.

So ähnlich war das im Kulturhaus. Damit die Kinder malen können und soziale Kontakte und Austausch haben. Gorlowka ist ja wie unsere zweite Heimat geworden, über die Jahre sind Beziehungen entstanden. Und man hat natürlich mitgefühlt, als ob man direkt vor Ort ist.

Saizewo war die zweite Stadt, mit der wir sehr eng verbunden waren. Und dort haben wir auch später Projekte gemacht, wie Saatgut liefern oder Küken. Wir haben Computer und Laptops geliefert, einen Sportplatz gebaut, damit sie Volleyball spielen können, das war schon 2018, 2019, wo man fast schon wieder in Richtung Wiederaufbau gegangen ist.

Bei Sport und Kultur, da ging es viel um die Kinder, oder? Sich um die Kinder zu kümmern?

Wir haben 2016, 2017 bis zum Januar 2018 über 4.300 Kindern ermöglicht, das Kriegsgebiet zu verlassen. Einfach, dass sie aus dem Beschussgebiet, aus den Kellern herauskommen und sich erst mal erholen können. Das Kürzeste waren drei Monate, aber manche konnten über zwei Jahre bleiben.

Ah, das ist dann wieder so ein Fall von "entführten Kindern" für die deutsche Presse?

Das geht nicht ohne Zustimmung der Eltern, der zuständigen Behörden. Wir haben insgesamt drei ehemalige Pionierlager in Rostow betrieben, also wir haben das finanziert, von den Stromkosten über die Versorgung. Das war ein wirklich schwieriger Prozess, weil damals an der russischen Grenze das mit der Aufsichtspflicht beglaubigt werden musste. Wenn möglich sind die Mütter mitgekommen, manchmal gab es dann Großeltern oder Nachbarn.

Ich kann mich an Situationen erinnern, wo uns Eltern angefleht haben, dass wir bitte auch ihr Kind mitnehmen, und wir gesagt haben, das entscheiden andere, und natürlich mussten wir auch aufs Budget gucken. Wir haben damals, also nur pro Camp, um die 6 Millionen Rubel an Kosten gehabt. Dann gab es Zuschüsse, das hat dann alles wieder erleichtert. Rostow hat dafür gesorgt, dass die Kinder beschult werden, ganz wichtig.

War das zu merken, dass die Kinder unter dem Krieg gelitten hatten?

Da gab es mehrere Situationen, die mir in Erinnerung bleiben, als diese Zivilflugzeuge drübergeflogen sind, und die Kinder waren verschwunden.

Wo sind die Kinder hin?

Die lagen unter dem Bett, hinter Schränken, haben sich versteckt. Das war für sie ein Angriff. Das wurde auch, muss man zugeben, wirklich trainiert, in den Kindergärten, in den Schulen, wenn ein Angriff kommt, auf die Erde legen. Genau das haben sie getan.

So eine Reaktion auf Geräusche kenne ich. Bei meiner Mutter habe ich das mal gesehen, die ist richtig zusammengezuckt, wenn ein Flugzeug tief angeflogen kam, noch fünfzig Jahre später...


Malwettbewerb, 2016Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.
Das war, finde ich, mit eines der schönsten Projekte überhaupt. Wir haben ganz bewusst Malwettbewerbe organisiert, um die Entwicklung dieser Kinder nachvollziehen zu können, was passiert in der Zeit. Am Anfang war viel Schwarz-Weiß, überall blutig, also es war nur Krieg, Tod, Blut. Und dann die Bilder zum Schluss... Wir haben ja die Ausstellungen durchgeführt, in Gorlowka, Donezk, in Deutschland, um das zu zeigen... Da erschienen die ersten Friedenstauben, Sonnenblumen, "Mir" stand da, Frieden, das berührt natürlich.

Da hatten wir auch Projekte mit dem Sprachinstitut in Gorlowka, dem haben wir Projektoren, Drucker, was halt gebraucht wurde, geliefert, und die haben die Betreuung der Kinder übernommen.

Jetzt werden wir ein Projekt durchführen und einige dieser Kinder aufsuchen und mit ihnen Reportagen machen über die Zeit damals, was es ihnen gebracht hat, ob es ihnen geholfen hat, und was heute aus ihnen geworden ist. Ob sie sich entführt fühlen.

Aber es gab sicher auch schmerzhafte Momente in all diesen Jahren...

Da gab es damals sehr große Probleme mit der Medikamentenversorgung. Ein Hauptproblem war Insulin...

Das hatte ich gelesen, schon im März 2014 kursierte, dass Kiew in den Donbass kein Insulin mehr liefern lässt...

Ja, genau das, und das kann man ja schon Richtung Völkermord sehen, bewusst Menschen die Hilfe zu verwehren. So wie ja auch Renten eingestellt wurden.

Es gab einen Hilferuf durch Bekanntschaften, aus einem Ort bei Gorlowka, Nikitowka, dass ein Mann dort ganz dringend Hilfe braucht, kein Insulin hat. Und dann haben wir es echt aus Rostow irgendwie geschafft, dieses Insulin zu organisieren, und es ist uns auch gelungen, aber wir sind leider zu spät gekommen. Der Mann ist in meinen Armen gestorben.

Und das Einzige, was wir dann tun konnten, haben wir auch gemacht, wir haben die Beerdigung gezahlt und den Grabstein, um die Familie zu entlasten. Das ist das, was wir noch tun konnten. Aber das ist so ein Moment.

Oder in Saizewo. Wir sind im April gefahren, und im Oktober haben wir uns die Ergebnisse angeguckt. Wir hatten Saatgut geliefert, die Leute haben eingeweckt, und wir haben auch dafür Materialien zur Verfügung gestellt, Gläser, damit die Leute über den Winter kommen. Und haben nachgesehen, was aus den Küken geworden ist.


Saatgutverteilung, Lugansk, 2018Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.
Da gab es eine Familie. Der Vater war an der Front, die Mutter war, glaube ich, Krankenschwester. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher. Und die Großmutter hat auf die Kinder aufgepasst.

Und sie sind in den Garten gegangen, es war einen Tag vor unserer Ankunft, um nach der Ernte zu schauen, und sie sind auf eine Mine getreten. Diese sogenannten Antipersonenminen, die sie ja immer so nett abschmeißen, die ja inzwischen verschiedene Formen und Gestalten angenommen haben…

Wie die Schmetterlingsminen.

Schmetterlingsminen, dann gab es Taschenlampen, die sind in verschiedenen Formen, bis hin zu Kuscheltieren, ja. Zur gleichen Zeit ist in Donezk auch ein Junge auf eine Mine getreten und ihm wurden Arme und Beine abgerissen.

Also so ist das, wenn man die Menschen kennt, wenn man sie kannte, und dann passiert es, wenn man in einen Garten geht, um zu ernten.

Diese ukrainischen Verbrechen, die in dem Moment besonders sichtbar werden. Ja, es ist Krieg, Beschuss, ja, aber so? Auch eine Volontärin von uns wurde in den Rücken geschossen, bei der humanitären Hilfe...

Das sind so diese Momente, wo das dann alles so super real ist.

Wenn du an dich zurückdenkst, vor zehn Jahren, als ihr beschlossen habt, diese Hilfe zu machen, und dich heute siehst, wie hat dich das verändert? Hat es dir etwas gegeben, etwas genommen?

Ich muss dazu sagen, ich habe keinen einzigen Moment bereut. Ich würde es wahrscheinlich genau so wieder tun. Aber das war eine bewusste Entscheidung damals. Der Faschismus hat sein Haupt erhoben, er ist zurück. Wir wussten auch, wohin das führen könnte.

Mein Privatleben hat es natürlich verändert, aus der Bahn geworfen. Dass ich heute hier in Russland bin ‒ wir wussten, was kommen kann, aber in dem Moment, wo es passiert, versetzt es doch in eine Art Schockzustand. Weil man zu dem Moment gar nicht damit gerechnet hat. Es gibt ja keinen passenden Moment, wo sowas passiert.

Ich meine, wie empfindest du es für dich, die Erinnerungen, die Erfahrungen?

Es ist eine Bereicherung, aber es macht auch Angst. Dieses viele Wissen, was man hat, diese vielen Eindrücke, Erlebnisse, was bedeutet Krieg. Nun, man wird ja zum Feind erklärt, also mit dem Wissen und den Gedanken.

Wenn du jetzt schaust, du hast immerhin zehn Jahre deines Lebens zum großen Teil in diese Arbeit gesteckt...

Das Ziel war immer, ich möchte, dass meine Kinder und Enkelkinder in Frieden aufwachsen. Und hier ist Krieg vor unserer Haustür und wir wissen, wer ihn angezettelt hat.

Ich bin mit Humanismus aufgewachsen, Humanismus war in der DDR der Grundstein für alles. Wir lassen die Unseren nicht im Stich und gucken, dass es in der Gesellschaft allen gut geht. Für mich war es in erster Linie eine Verantwortung. Weil es so wenige interessiert hat, weil es nicht in den Medien war, weil es unseren Frieden gefährdet. Ich habe in meinem Leben schon immer Verantwortung übernommen.

Und wir wissen ja heute, gerade in dieser Gesellschaft, dass die Wenigsten Verantwortung übernehmen wollen, weil man es ihnen abtrainiert hat.

Gibt es nicht auch einen Grund für eine gewisse Zufriedenheit?

Nein, dafür bin ich der falsche Mensch, sag mal, das weißt du ganz genau, ich bin nie zufrieden.

Und trotzdem... Wenn du dir jetzt vorstellst, du hättest die vergangenen zehn Jahre ohne all diese Erfahrungen gelebt, in einem ruhigen, beschaulichen, bürgerlichen Leben...

Wäre möglich gewesen, ja.

Würdest du zumindest eingestehen, dass du nach diesen zehn Jahren, so, wie sie verlaufen sind, ein innerlich reicherer Mensch bist?

Auf allen Ebenen.

Ich danke für das Gespräch.

Mehr zum ThemaDie stummen Hände von Odessa


de.rt.com/inland/248456-zehn-j…

Karikaturist und Zaren-Liebling: Einmalige Schau des Malers Karl Brjullow in der Tretjakow-Galerie


Sobald man die Schwelle der Ausstellungshallen der Neuen Tretjakow-Galerie am Krimwall (Krymskij Wal) in Moskau überschreitet, ist man von Dunkelheit umgeben. Schwarz, dicht ‒ und es ist klar, dass man sich im Universum befindet. Es ist das Universum von Karl Brjullow, dem legendären russischen Maler, dessen Gemälde von Walter Scott und dem russischen Zaren Nikolaus I. bewundert wurden.

Die zum 225. Geburtstag des Künstlers konzipierte Ausstellung "Karl Brjullow. Rom ‒ Moskau ‒ Sankt Petersburg" verspricht, eines der beliebtesten Museumsprojekte des Jahres zu werden. Zuerst fand diese Ausstellung im Russischen Museum in Sankt Petersburg statt und wurde zur erfolgreichsten Schau in der Geschichte des Museums mit 477.000 Besuchern und zur meistbesuchten Ausstellung Russlands in den letzten fünf Jahren. Nun ist sie nach Moskau gekommen, in die Tretjakow-Galerie. Und sie ist wirklich grandios ‒ von den ausgestellten Werken bis hin zum Aufbau. Die Zeitung The Art Newspaper schreibt:

"Die Architektur der Ausstellung ist absichtlich überwältigend [...] Um die ganze Aufmerksamkeit auf den Reichtum seiner Farben zu lenken, sind die Gemälde in einer alles verschlingenden Dunkelheit platziert, die sie wie in einem bodenlosen Kosmos hängen lässt. Nur einige symbolische, verschiedenfarbige Teppichwege [die jeweils einer anderen Lebensperiode des Künstlers entsprechen ‒ Rom, Moskau, Sankt Petersburg] erden den Betrachter ein wenig. Diese ganz in Schwarz gehaltene visuelle Lösung erweist sich als eine große Wohltat für den Besucher, dessen Blick sich sonst schnell an den Exzessen von Brjullow, diesem 'russischen Italiener', sattsehen könnte."


Aus der Dunkelheit tauchen die virtuosen Porträts auf, die Brjullow so gern malte ‒ und es scheint, als würde in den dunklen Museumssälen plötzlich eine ganze Epoche lebendig werden. Die Epoche der russischen Romantik, deren hellster Vertreter Karl Brjullow war. Für die Ausstellung wurden 170 Werke aus ganz Russland und aus Armenien zusammengetragen ‒ aus regionalen Museen, großen Sammlungen und aus Privatbesitz. Das Ergebnis ist sehr aussagekräftig.

"Karl Brjullow ist ein ganzes Universum", betont auch die Kunsthistorikerin Jewgenia Gerschkowitsch in einem Kommentar für das Portal RBK. Und genau das wird in dieser Ausstellung spürbar, die Brjullows Werk in all seinen Facetten zeigt – von seinen ätzenden Karikaturen auf Zeitgenossen bis zur monumentalen Leinwand "Der letzte Tag von Pompeji", von den Gemälden, die Zar Nikolaus I. bewunderte, bis zur Ausmalung der Isaakskathedrale, die er in dem Bestreben schuf, ein "russischer Michelangelo" zu werden. Daran scheiterte er: Durch Zugluft auf der Baustelle der Kathedrale und schwierige Arbeitsbedingungen wurde er unheilbar krank. Er begab sich nach Italien ‒ wie sich herausstellte ‒ auf seine letzte Reise. Jewgenia Gerschkowitsch erklärt:

"Nachdem er ein in jeder Hinsicht großartiges Porträt seines Freundes und langjährigen Bekannten, des Professors für Archäologie Michelangelo Lanci, vollendet hatte, starb Karl Brjullow im gesegneten, von ihm so geliebten Italien, im Ort Manziana bei Rom. Die in seinem letzten Lebensjahr entstandenen Werke des Meisters sprechen von der Geburt eines neuen Brjullow. Jede Minute, sobald die Krankheit losgelassen hatte, wanderte er am Meeresufer entlang und zeichnete nach der Natur. Es war ein völlig anderer Blick des Künstlers, dem die Fesseln abzufallen schienen, eines Künstlers, der die Welt ohne die für ihn erfundenen Schönheitsformeln sah, der erkannte, dass es endlich möglich war, frei zu schaffen. Und das ist es, was die Ausstellung in der Tretjakow-Galerie, die den Weg des komplizierten Schicksals von Brjullow erforscht, uns spüren lässt."


Mehr zum Thema ‒ Kulturraub: Nach ukrainischem Überfall auf Gebiet Kursk fehlen Sammlungen mehrerer Museen

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/russland/248388-kari…

SPIEF 2025: Teilnehmer unterzeichnen Verträge im Wert von 70 Milliarden Euro


Obwohl führende westliche Politiker und Unternehmer seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs einen großen Bogen um das Internationale Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg (SPIEF) machen, hat der seit dem Jahr 1997 jährlich organisierte Veranstaltung dennoch Tausende von Gästen aus der ganzen Welt versammelt. Nach Angaben des Organisationskomitees war auch das inzwischen 28. Forum ein ziemlicher Erfolg.

Am letzten SPIEF-Tag zog Anton Kobjakow, Sekretär des Organisationskomitees und Präsidentenberater, eine Bilanz des Geschäftsforums, das vom 18. bis zum 21. Juni stattfand. Demnach waren Delegationen aus 144 Staaten mit von der Partie. Die Teilnehmer unterzeichneten dabei 1.060 Abkommen im Gesamtwert von 6,3 Billionen Rubel oder 70 Milliarden Euro. Kobjakow präzisierte dabei:

"Selbstverständlich ist die Rede nur davon, was kein Geschäftsgeheimnis darstellt."


Die Stimmung auf dem diesjährigen Forum bezeichnete der SPIEF-Sekretär als optimistisch. Dabei zeigte sich Kobjakow sicher, dass solche Foren dazu beitragen könnten, die Beziehungen in der Wirtschaft und in der internationalen Arena neu zu starten. Das Motto lautete "Gemeinsame Werte als Wachstumsgrundlage in der multipolaren Welt". Als Ehrengast des Forums fungiertet das Königreich Bahrain. Nächstes Jahr werde es Saudi-Arabien sein, kündigte Kobjakow an.

Die Veranstaltung umfasste mehr als 350 Events, darunter 24 Geschäftsrunden. Es gab auch Treffen in 18 Sportarten. Dem Musikkontert "Petersburger Saisons", bei dem Musiker aus Russland und Italien ihre Kunst zum Besten gaben, wohnten mehr als 60.000 Zuhörer bei.

Mehr zum Thema - Putin will Wachstum sichern: Russland plant engere Verbindungen zu China und Indien bis 2030

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/wirtschaft/248560-sp…

112 Millionen ermordete Bauern? Man muss nicht jedes Märchen glauben


Von Anton Gentzen

Ständige Leser haben es schon bemerkt: Als Russlands Auslandssender versucht RT DE im Rahmen rechtlicher Schranken die Meinungspalette des Landes so lückenlos wie möglich abzubilden. Artikel des Erzkonservativen Alexander Dugin werden für das Publikum in Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz ebenso übersetzt wie solche des Lenin-Apologeten Sachar Prilepin. Wie auch Meinungen und Analysen anderer Autoren in hunderten Schattierungen des politischen und philosophischen Denkens dazwischen.

Der deutsche Medienkonsument ist das spätestens seit Merkels zweiter Kanzlerschaft nicht mehr gewohnt: Bei allen kriegsbedingten Einschränkungen ist die Medien- und Meinungsvielfalt in Russland immer noch um ein Vielfaches breiter und bunter als im "besten Deutschland aller Zeiten", wo in allen großen Medien, dem sogenannten Mainstream, immer nur eine Meinung geduldet wird, und zwar bis in vorgegebene Formulierungen hinein.

Und so haben große Massen deutscher Leser und Zuschauer auch die für den Umgang mit solch einer Meinungsvielfalt erforderlichen Abstraktionsfähigkeiten längst eingebüßt: 70, 75 Prozent der Deutschen und Österreicher gilt das, was in der Zeitung steht und in den "öffentlich-rechtlichen" Abendnachrichten verkündet wird, als absolute Wahrheit und "der Weisheit letzter Schluss". Ist nicht so, meinen Sie? Woher kamen und kommen sonst die Wellen der Hysterie rund um die "Gefahr von rechts", "die asozialen Impfverweigerer" und "den Vernichtungskriege führenden Russen"?

Der RT-Leser ist anders, er ist die Ausnahme. Er ist ja hier, weil er bewusst nach Alternativen sucht und selbst vergleichen und denken will. Aber wie steht es um den Nachbarn und die Nachbarin, den Kollegen auf Arbeit, den linken, grünen, christlichen, liberalen "Parteiarbeiter" nebenan?

Da ist es schon ein gewagtes Experiment, kommentarlos einen geschichtsfälschenden Artikel eines marginalen russischen Monarchisten auf das deutsche Publikum loszulassen, wie das am Montag in deutscher Übersetzung veröffentlichte Machwerk mit dem Titel "Banker ergreifen die Macht: So werden Revolutionen vollzogen". Der Autor, Wladimir Moschegow, er bezeichnet sich als Politologe und Amerikanist, publiziert hauptberuflich beim reaktionär-monarchistischen TV-Sender Zargrad (übersetzt: Zarenstadt) des Oligarchen Konstantin Malofejew.

Letzterer hat es sich zum persönlichen Anliegen gemacht, den sowjetischen Teil der Landesgeschichte mit möglichst viel Dreck zu überschütten und die Zustände im feudal-zaristischen Russland vor 1917 zu glorifizieren.

Da es nun mal eine historische Tatsache ist, dass der russische Zarismus (anders als etwa die Monarchien in England und Preußen) das ihm anvertraute Land im Laufe des 19. Jahrhunderts in einen mit einem "Weiter so" nicht mehr aufholbaren Rückstand zu anderen europäischen Mächten und – wie sich später zeigen sollte – den USA geführt und letztlich vor die Wand gefahren hat und es die Bolschewiki waren, die den Rückstand (wenn auch zu einem hohen Preis) in rekordverdächtig kurzer Zeit aufholten, haben Malofejew und sein bezahltes Personal nur das Mittel plumper Geschichtsfälschung und Geschichtsverdrehung zur Hand.

Wie auch im antisowjetischen Diskurs im Westen, werden die Opferzahlen um ein Vielfaches übertrieben. Wie dort geht es nicht darum zu verstehen, warum es so gelaufen ist, wie es gelaufen ist, sondern die geschichtlichen Ereignisse werden ausschließlich dem bösen Willen einer finsteren Macht zugeordnet. Das allein scheint aber angesichts der Besinnung der Mehrheit der Russen auf einen ganzheitlichen Blick auf ihre Geschichte nicht zu reichen, um dem Volk die ersehnte Rückkehr zu überwundenen Verhältnissen einer reaktionären Standesgesellschaft schmackhaft zu machen. Und so greift man auch zu plumpen Lügen und Fälschungen, wenn etwa nachweislich natürlichen Todes gestorbene Geistliche und sogar ein von Kriminellen im unabhängigen Lettland der Zwischenkriegszeit ermordeter orthodoxer Bischof zu den "Opfern der gottlosen Bolschewiki" gezählt werden.

Und das sind noch die geschickteren Manipulationen der "Zargrader": Um sie aufzudecken, muss man aktiv werden und die langen Namenslisten, mit denen Zargrad-Propagandisten den Leser und Betrachter emotional zu überwältigen suchen, Name für Name durchgehen und die hinter den Namen stehenden Lebenswege und Schicksale recherchieren und erkunden. Für wen sind aber die abstrusen Behauptungen von Moschegow gedacht, die RT DE ins Deutsche übersetzte und am Montag veröffentlichte? Diese hier:

"Die dritte Revolution dieser Art – und die grausamste von allen – wird später die Revolution in Russland sein. Auch sie wird mit der Hinrichtung der Zarenfamilie enden. Und diese Hinrichtung wird einen noch nie dagewesenen Terror auslösen, in dessen Verlauf zunächst die gesamte russische Aristokratie ausgerottet und anschließend auch die gesamte russische Bauernschaft eliminiert wird. In dieser Situation der Zerstörung jeglicher nationaler Identität befinden wir uns heute."

Die gesamte russische Bauernschaft haben die Bolschewiki "eliminiert"? Wirklich?

Die Einwohnerzahl Russlands in den Grenzen der Sowjetunion von 1922 bis 1939 wird für das Jahr 1917 auf 135 bis 140 Millionen geschätzt, die erste sowjetische Volkszählung von 1926 ergab einen Bevölkerungsstand von 147 Millionen. Von den 135 bis 140 Millionen des Jahres 1917 waren 83 Prozent, also rund 116 bis 122 Millionen, Bauern. Will Herr Moschegow uns tatsächlich weismachen, die Sowjetmacht habe 83 Prozent der Bevölkerung eliminiert? Zu solchen Phantasien hat sich nicht einmal die Belletristik des längst als Lügner entlarvten Solschenizyn versteigert.

Wer hat dann all die Jahre der Sowjetunion Getreide angebaut und Kühe gemolken? Wer fährt heute Rekordernten ein? Woher kamen die über 30 Millionen gesunden und kräftigen Männer her, die im Laufe des Zweiten Weltkriegs Dienst in der Roten Armee leisteten?

Wer läuft denn heute über die Straßen und Plätze kleiner und großer Städte Russlands? Die Russen wissen es: Es sind 100 Millionen Bauernkinder, Bauernenkel und Bauernurenkel. Sie selbst sind diese angeblich eliminierten Bauern, quicklebendig. Nur dass wie in jedem anderen industrialisierten Land ein großer Teil von ihnen in die Städte zog und sich bilden ließ, während ein kleinerer, so viel wie in der modernen Landwirtschaft nötig, in den Dörfern blieb. Ein normaler Gang des Fortschritts, den jedes europäische Land kennt, und den Malofejew und Moschegow Russland gern verweigert hätten und heute zurückdrehen wollen. Die Möchtegern-Blaublüter Russlands dürstet es nach Adelsprivilegien samt Leibeigener ...

Im Jahr 2021 lebten knapp 110 Millionen Russen (ohne den Donbass) in Städten, 37 Millionen – das sind knapp 26 Prozent – auf dem Land. In Deutschland sind es übrigens 23 Prozent, die auf dem Land leben. Beide Zahlen sind nicht Folgen eines Genozids an Bauern.

Nur unwesentlich anders verhält es sich mit der anderen absurden Behauptung Moschegows: Der gesamte russische Adel sei "ausgerottet" worden. Nun, da sich unter den zuletzt 1,9 Millionen formell Adligen Russlands nach 1917 besonders viele fanden, die die neuen Verhältnisse nicht akzeptieren wollten und für ihre Privilegien und Besitztümer zu den Waffen im Bürgerkrieg griffen, sind zweifellos aus diesem Stand anteilig viele darin gefallen. Weitaus mehr sind ausgewandert. Einige wurden unbestreitbar auch Opfer des "Roten Terrors", der selbst Antwort auf den "Weißen Terror" war. Wissenschaftlich fundierte Schätzungen jenseits weißgardistischer Horrorpropaganda schwanken zwischen 50.000 und 140.000 Erschossenen aus allen Ständen.

Doch es gibt auch die andere Seite: Lenin selbst entstammte dem Adel. Die Gebrüder Bontsch-Brujewitsch. In der Roten Armee dienten im Russischen Bürgerkrieg mit 62.000 mehr Adlige als in allen Formationen der "Weißen" zusammen. Wer die Adelspflicht, dem Volk und dem Land zu dienen, ernst nahm, landete bei den "Roten" und pfiff auf Titel und Privilegien. Der bekannteste Ex-Adlige der UdSSR schaffte es, im Laufe seines Lebens sowohl alle Versionen der Sowjethymne als auch die aktuelle Hymne Russlands zu dichten: Sergei Michalkow. Sein Sohn Nikita wurde von der Sowjetmacht als Schauspieler mit Prämien und Titeln umgarnt und nutzt seit 1992 sein überhyptes Talent als Regisseur zum Drehen lächerlicher antisowjetischer Schnulzen, in denen Hitlerfaschisten sympathischer daherkommen als jene "eliminierten" russischen Bauern in Sowjetuniform.

Tatsache ist: Nicht die Abstammung war der Sowjetmacht wichtig, sondern die individuelle Haltung. Wer die Waffen ergriff, um die Volksmacht zu bekämpfen, wurde bekämpft. Wer dem Volk diente, wurde honoriert. Der russische Adel wurde nicht "ausgerottet", sondern seiner Privilegien entledigt. Wie es sich gehört, denn anders als Malofejew es wünscht, soll niemand jemals wieder der "Gnade der Geburt" wegen über anderen stehen, niemand infolge des "Pechs der Geburt" der Fußabtreter sein.

Das ist der nationale Konsens in Russland – Malofejews, Moschegows und Konsorten sind dagegen nur Marginale. Und hier ist die nationale Identität der Russen, die ihnen die Zarenanbeter absprechen: Sie sind freie und gleichberechtigte Söhne und Töchter eines großartigen Landes, das erst Russland hieß, dann Sowjetunion und nun wieder Russland heißt.

Was die Revolutionsphobie der "Zargrader" angeht... Der Artikel Moschegows wurde nicht der Kritik an der Englischen Revolution von 1645 wegen geschrieben. Sie wäre auch lächerlich, wenn man bedenkt, in welche Höhen sie Britannien beförderte – zwei Jahrhunderte lang an der Spitze des Fortschritts und der Industrialisierung, des Erdballs größtes Reich. Geschrieben wurde er nur der zitierten Passage mit den drei Lügen wegen, ein weiterer Kübel Dreck auf die eigene Geschichte nach dem Motto "Vielleicht bleibt doch was stecken".

Und was geht uns Deutsche das an? Nun, Revolutionen verlaufen nicht immer ideal. Aber sie geschehen immer wieder und immer ungefragt, wenn sie unvermeidlich geworden sind. Wenn eine arrogante Herrscherkaste das Land in eine Sackgasse manövriert hat, sind sie der einzige Ausweg. Lasst euch durch die Horrormärchen bloß nicht verunsichern in München, Frankfurt und Berlin!

Mehr zum ThemaDas tragische Schicksal des russischen Volkes. Teil 1 Teil 2

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/meinung/248342-112-m…

US-Sondergesandter Kellogg besucht Weißrussland: 14 Oppositionelle wieder auf freiem Fuß


In Weißrussland sind am Samstag 14 oppositionelle Politiker und Blogger wieder auf freien Fuß gekommen. Auch Sergei Tichanowski, der Mann der im Exil lebenden Politikerin Swetlana Tichanowskaja, konnte das Gefängnis verlassen. Laut einem Medienbericht verließ er gleich danach das Land. Die frühere Herausforderin von President Alexander Lukaschenko bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2020 veröffentlichte in ihren sozialen Medien ein entsprechendes Video. Demnach umarmte sie ihren Mann bereits in der litauischen Hauptstadt Vilnius.

My husband Siarhei is free! It’s hard to describe the joy in my heart.Thank you, 🇺🇸 @POTUS, @SPE_Kellogg, @JohnPCoale, DAS Christopher W. Smith, @StateDept & our 🇪🇺 allies, for all your efforts.We’re not done. 1150 political prisoners remain behind bars. All must be released. pic.twitter.com/MhngqBHFq3
— Sviatlana Tsikhanouskaya (@Tsihanouskaya) June 21, 2025

Auf der Plattform X schrieb Tichanowskaja, ihr Mann sei nun frei. Es falle ihr schwer, die Freude in ihrem Herzen zu beschreiben. Sie dankte dafür unter anderem US-Präsident Donald Trump, seinem Sondergesandten Keith Kellogg, dem State Department und den Verbündeten in der EU. Die Politikerin, die die Wahl im Jahr 2020 gewonnen haben will, warf der Regierung in Minsk vor, weitere 1.150 politische Gefangene hinter Gittern zu halten.

Kelloggs Assistent John Coale bestätigte ebenfalls auf der Plattform X die Befreiung 14 Oppositioneller. Dies sei dank der starken Führung von Präsident Trump geschehen. Er dankte zudem der litauischen Regierung für Zusammenarbeit und Unterstützung. Dieses baltische EU- und NATO-Land bleibe ein treuer Freund und Verbündeter.

Tichanowski war im Jahr 2019 dank seines YouTube-Kanals "Ein Land für das Leben" landesweit bekannt geworden. Dort kritisierte er die weißrussischen Behörden scharf. Im Jahr 2020 gab er seine Kandidatur für die Präsidentenwahlen bekannt. Die Wahlkommission lehnte seinen Antrag jedoch ab. Statt des Bloggers kandidierte seine Frau Swetlana. Ende Mai 2020 wurde Tichanowski bei einer Wahlveranstaltung für seine Frau festgenommen. Im Dezember 2021 verurteilte ein Gericht ihn wegen Organisation von Massenprotesten und Behinderung der Wahlen zu 18 Jahren Haft.

Die Freilassung Tichanowskis und weiterer 13 Oppositioneller fand vor dem Hintergrund eines Besuchs Kelloggs in der weißrussischen Hauptstadt Minsk statt. Dort traf sich der Sondergesandte des US-Präsidenten mit Lukaschenko. Wie das Präsidentenbüro in Minsk bekannt gab, sind bei der Zusammenkunft bilaterale und internationale Themen zur Sprache gekommen. Kellogg wurde zum ranghöchsten US-Vertreter, der Weißrussland seit Februar 2020 besuchte. Damals hatte der frühere US-Außenminister Mike Pompeo in Minsk geweilt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters betrachtet Kellogg seine Visite in Weißrussland als Möglichkeit, den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland einen neuen Impuls zu verleihen.

Mehr zum Thema – Baerbock: Diktatoren haben Angst vor Frauen

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/europa/248576-us-son…

Iranische Behörden: Deutscher Spion gefasst


Die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtete am Freitag von der Verhaftung des Deutschen Marek Kaufmann durch die Islamische Revolutionsgarde. Er soll sich verbotenerweise in der Nähe von Militärstützpunkten und Nuklearanlagen aufgehalten und dort fotografiert haben. Die Festnahme fand in der Provinz Markazi im Nordwesten des Iran statt.

Ein Video von Mehr zeigt einen jungen rothaarigen Radfahrer, der Englisch mit deutschem Akzent spricht. Mehr berichtete, es handele sich bei Kaufmann um einen Deutschen jüdischen Glaubens. Welche Staatsangehörigkeit der junge Deutsche zusätzlich besitzen soll, wurde nicht klar.

Iran-Abenteuer eines 🇩🇪 Radfahrers? Ein junger Typ mit 🇩🇪 Akzent sagt, Smartwatch habe ihn auf einen Abstecher in das verbotene Gebiet geführt und er habe die Fotos einer iranischen Militäranlage nur einem Freund zugesandt. Iran hält ihn trotzdem für einen Spion. Wem glauben? pic.twitter.com/GZDCBFhZea
— Wlad Sankin (@wladsan) June 21, 2025

Während Kaufmann sich damit rechtfertigt, seine Smartwatch habe ihn auf einen Abstecher in das verbotene Gebiet geführt und er habe die unerlaubten Fotos lediglich einem Freund zugesandt, bezichtigen ihn iranische Offizielle, seine Befehle von "US-amerikanischen und jüdischen" Stellen erhalten zu haben. Seit Beginn der israelischen Militäroperation gegen den Iran wurden bereits mehrere Ausländer der Spionage für Israel beschuldigt und verhaftet.

Von deutschen Behörden wurde die Verhaftung eines deutschen Staatsangehörigen im Iran noch nicht bestätigt. Ob die iranische Spionagemeldung ernst zu nehmen ist oder nur ein Gegenstück zu den abenteuerlichen Spionagestorys deutscher Medien darstellt, muss sich erst noch erweisen.

Mehr zum Thema – Liveticker Iran/Israel-Krieg – 430 iranische Zivilisten bei israelischen Luftangriffen getötet


de.rt.com/der-nahe-osten/24857…

Zögerlichkeit lässt Polen ohne U-Boote zurück


Von Stanislaw Leschtschenko

Der Zustand der polnischen Flotte gibt den Verantwortlichen schon seit langem Anlass zu großer Sorge – lokale Experten sagen, dass sie sich "in einem Zustand teilweiser Verwesung" befindet. Eines der wenigen neuen Schiffe der polnischen Marine ist die bescheidene Patrouillen-Korvette Siazak, die am 28. November 2019 in Dienst gestellt wurde. Die Geschichte dieses Schiffes entwickelte sich zu einem skandalösen Langzeitbauprojekt, das sich über achtzehn Jahre hinzog. Zuvor war 2017 der Minensucher Kormoran das erste in Polen gebaute Schiff seit zwanzig Jahren, das von der Marine des Landes in Dienst gestellt wurde.

Außerdem verfügt Warschau über zwei alte Fregatten, die Kazimierz Puławski und die Tadeusz Kościuszko (vom US-amerikanischen Bautyp Oliver H. Perry, die noch in den 1970er Jahren gebaut wurden), das 39 Jahre alte Patrouillenschiff Kaszub sowie drei 33 Jahre alte Raketenboote Orkan, Perun und Grom. Darüber hinaus gehören zur polnischen Flotte kleine Landungsschiffe und Barkassen, Minensuchboote und Versorgungsschiffe – fast alle in einem sehr respektablen Alter. Polnische Militärseeleute scherzen traurig, dass sie gezwungen sind, auf "Schrott" zu fahren.

Die U-Boot-Flotte des Landes befindet sich in einem besonders beklagenswerten Zustand. Bis vor kurzem verfügte Polen über drei alte U-Boote. Aber zwei ehemalige norwegische U-Boote vom Typ Kobben, die noch in den 1960er Jahren gebaut worden waren, wurden verschrottet. Es bleibt nur noch ein U-Boot namens Orzel (Adler) übrig – ein ehemaliges sowjetisches U-Boot des Typs 877E Paltus, das seit 1986 im Dienst ist.

Im Jahr 2017 kam es auf diesem U-Boot zu einem Großbrand. Und im April 2021 berichteten polnische Medien, dass die Torpedowerfer der Orzel aufgrund ihrer langen Nichtbenutzung unbrauchbar geworden seien. Dieser "Adler" ist zu einer schwimmenden Witzfigur geworden – vor einem Jahr verkündete die polnische Marine mit großem Pathos, dass ihr einziges U-Boot wieder sicher tauchen könne. Obwohl die Fähigkeit zum Tauchen für U-Boote selbstverständlich sein sollte, ist dies im Fall der Orzel wirklich eine Meisterleistung – so schlecht ist ihr Zustand.

Polen versucht, seine Flotte durch Importe, vor allem von gebrauchten Schiffen, zu erneuern. Im Jahr 2020 wurde berichtet, dass die Verhandlungen über den Kauf der 1985 bis 1990 gebauten U-Boote Sodermanland und Ostergotland durch Warschau von Schweden in die Endphase eingetreten seien. Allerdings wurden beide zwischen 2000 und 2005 einer umfassenden Modernisierung unterzogen, bei der sie mit anaeroben Motoren ausgestattet wurden, die Dieselkraftstoff in Elektrizität umwandeln können, ohne dass Luft benötigt wird. Letztendlich gaben die Polen ihre Pläne auf – und beide betagten U-Boote blieben unter schwedischer Flagge.

Außerdem hat Warschau seit Jahren vor, bei einem ausländischen Hersteller drei nicht-nukleare U-Boote zu bestellen, die schon im Voraus den Namen Klasse Orka bekommen haben. Das entsprechende Programm wurde schon 2013 bis 2022 als einer der wichtigsten Punkte im Plan zur Modernisierung der polnischen Streitkräfte genannt. Ursprünglich plante das polnische Verteidigungsministerium den Kauf von drei bis vier U-Booten, wobei die Kosten des Programms auf zehn Milliarden Złoty (2,53 Milliarden US-Dollar) geschätzt wurden. Es wurde davon ausgegangen, dass Polen bereits bis 2022 neue U-Boote erhalten würde, die mit Langstrecken-Flugkörpern ausgerüstet sind.

Im Jahr 2023 wurde der polnischen Führung plötzlich klar, dass es nach wie vor keine neuen U-Boote in der Flotte gibt. Es folgten Erklärungen, dass dies unverzüglich korrigiert werde. Der damalige polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak versprach im Jahr 2023:

"Das Orka-Programm ist eines der wichtigsten Modernisierungsprogramme der polnischen Streitkräfte. Unser Ziel ist der Erwerb von U-Booten zusammen mit der Übertragung der erforderlichen Technologien."

Ende 2024 erklärte Błaszczak Nachfolger Władysław Kosiniak-Kamysz, dass "wir alles tun werden, um 2025 einen Vertrag über moderne U-Boote zu unterzeichnen." Die Dringlichkeit einer Entscheidung in dieser Frage wurde von vielen polnischen Militärführern sowie von Präsident Andrzej Duda betont.

Vier Schiffbauunternehmen haben Warschau ihre Angebote für den Bau der U-Boote vorgelegt: die spanische Navantia, die französische Naval Group, die deutsche TKMS und die schwedische Saab Kockums. Unternehmen aus Südkorea und Italien haben ebenfalls Interesse an dem Auftrag bekundet.

Der Prozess ist jedoch im bürokratischen Sumpf versunken. Bis heute hat die Regierung von Premierminister Donald Tusk keine Zeit gefunden, sich mit dieser Frage zu befassen.

Kürzlich haben sich Seeleute, die früher auf dem U-Boot Sokol gedient haben (eines der norwegischen Kobben-U-Boote, das bereits 2018 außer Dienst gestellt und an das Marinemuseum in Gdynia übergeben wurde), mit einem gemeinsamen Brief an das Verteidigungsministerium gewandt. Sie schreiben, dass "angesichts der sich dynamisch verändernden Sicherheitslage in der Ostseeregion eine weitere Verzögerung der Entscheidung (über den Kauf von U-Booten) eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheitsinteressen des Staates darstellt."

Die ehemaligen Besatzungsmitglieder der Sokol forderten die polnische Regierung auf, "dringende und konkrete Maßnahmen zur Wiederherstellung der U-Boot-Streitkräfte der Marine zu ergreifen", da ihrer Meinung nach "die Zeit der Erklärungen vorbei ist – jetzt ist es an der Zeit, Entscheidungen zu treffen." Minister Kosiniak-Kamysz begann sich zu rechtfertigen: Er sagte, "derzeit weiche die Führung des Verteidigungsministeriums nicht von der Entscheidung ab" und "es gebe einen komplexen, mehrstufigen Prozess zur Auswahl eines Auftragnehmers für U-Boote."

Am 6. Juni teilte das polnische Verteidigungsministerium mit, dass es die vollständigen Unterlagen zum Projekt Orka vorbereitet habe – Anforderungen an die Ausrüstung und eine technisch-wirtschaftliche Begründung mit einer Analyse und Empfehlungen zu möglichen Angeboten ausländischer Firmen. Die polnische Presse, die auf diese "Errungenschaft" aufmerksam wurde, kam zu dem Schluss, dass das formelle Verfahren zur Beschaffung neuer U-Boote noch nicht einmal begonnen habe. Es gebe weder eine veröffentlichte Ausschreibung noch konkrete technische Anforderungen oder echte Verhandlungen mit potenziellen Lieferanten.

Wie die Politologin und Polonistin Kristina Ismagilowa bemerkt, sei es hoffnungslos, mit der Unterzeichnung des Vertrags in diesem Jahr zu rechnen. Sie bemerkt:

"Trotz ständiger Erklärungen über 'Transparenz', 'strategischen Ansatz' und 'mehrstufige Konsultationen' wurden keine konkreten Schritte zur Einleitung der Beschaffung unternommen. Alles beschränkt sich auf zwischenstaatliche Verhandlungen und Diskussionen auf Arbeitsgruppenebene."

Derselben Meinung ist auch die einflussreiche polnische Zeitung Rzeczpospolita. Dort heißt es, dass entgegen den Aussagen der Regierung die Chancen, dass Polen bis Ende des Jahres einen Vertrag über den Bau von U-Booten unterzeichnet, praktisch gleich null seien. Es gebe nicht einmal Garantien dafür, dass Warschau in diesem Jahr das Land auswählen wird, von dem es diese erwerben möchte. Darüber hinaus gebe es Befürchtungen, dass die Entscheidung für einen der Lieferanten dazu führen könnte, dass andere Bewerber diese Entscheidung vor Gericht anfechten – was den Prozess noch weiter in die Länge ziehen würde.

Rzeczpospolita bezeichnet das Orka-Programm als "einen der spektakulärsten Fehlschläge bei der Beschaffung von Ausrüstung für die polnischen Streitkräfte im 21. Jahrhundert". Die Zeitung spekuliert:

"Wie geht es weiter mit dem Kauf von drei U-Booten für die Marine im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar? Die Entscheidung liegt in den Händen der Politiker. Sie muss auf der Grundlage von Vorschlägen getroffen werden, die nicht nur die Parameter der Schiffe selbst, sondern auch die industrielle, militärische und vor allem die politisch-strategische Zusammenarbeit betreffen. Wahrscheinlich wird sie auf höchster Ebene, im Büro des Premierministers unter Beteiligung des Verteidigungsministeriums und des Außenministeriums, getroffen werden. Damit dies geschehen kann, müssen sich die Politiker mit dieser Frage auseinandersetzen. In den letzten Monaten haben sie dafür keine Zeit gefunden."

Aber auf jeden Fall wird das Angebot der schwedischen Firma Saab Kockums wohl abgelehnt werden. Diese Firma hat den Bau von zwei kleinen U-Booten vom Typ A26 für die schwedische Marine, die die Namen Blekinge und Skane erhielten, vermasselt. Saab Kockums baut sie schon seit 2015 (also seit zehn Jahren) und schafft es einfach nicht, sie fertigzustellen. Derzeit werden die Kosten für beide U-Boote auf fast das Doppelte des ursprünglichen Budgets geschätzt. Die Auslieferung des ersten U-Boots an die Marine könnte, wie man in Stockholm hofft, zumindest im Jahr 2027 erfolgen. Allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass dies auch 2027 der Fall sein wird: Niemand schließt weitere Verzögerungen beim Abschluss des Baus und eine Erhöhung der Kosten für die U-Boote aus. Die Situation ist zu einer echten Blamage für das Unternehmen SAAB geworden, das einst dafür bekannt war, schnell und qualitativ hochwertig zu arbeiten.

Eine Zeit lang waren die polnischen Admirale der Meinung, dass der am besten geeignete Prototyp für das Orka-Projekt der A-26 sei. Angesichts der "Schnelligkeit", mit der die Schweden U-Boote für ihre eigene Marine bauen, werden sich die Polen jedoch offenbar für einen zügigeren Auftragnehmer entscheiden. Wenn sie denn ihre eigene Zögerlichkeit überwunden haben.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 16. Juni 2025 auf der Website der Zeitung "Wsgljad" erschienen.

Stanislaw Leschtschenko ist Analyst bei der Zeitung "Wsgljad".

Mehr zum Thema - Die russische Marine steht vor radikalen Veränderungen


de.rt.com/europa/248078-zoeger…

"Drecksarbeit": Hallervorden erstattet Strafanzeige gegen Merz


Gemeinsam mit 20 anderen Persönlichkeiten hat der Schauspieler und Kabarettist Dieter Hallervorden Strafanzeige gegen Bundeskanzler Friedrich Merz gestellt. Die Unterzeichner werfen Merz einen Verstoß gegen die Artikel 9, 25 und 26 des Grundgesetzes vor. Zu den Unterzeichnern zählen neben Hallervorden unter anderem auch der Herausgeber der NachDenkSeiten, Albrecht Müller, sowie deren Chefredakteur Jens Berger, der ehemalige Linken-Politiker Diether Dehm, der Journalist Patrik Baab sowie die BSW-Politiker Andrej Hunko und Michael von der Schulenburg.

Die Unterzeichner werfen Bundeskanzler Merz vor, mit seiner Aussage, Israel würde die "Drecksarbeit" erledigen, würde er das Führen eines Angriffskriegs gutheißen. Als Bundeskanzler habe er Vorbildfunktion. Schon aus diesem Grund müsse ihm rechtlich Einhalt geboten werden, argumentieren die Beschwerdeführer. Sie fordern die Generalbundesanwaltschaft sowie die Staatsanwaltschaft Berlin auf, ein Verfahren gegen Merz einzuleiten.

Merz stachele mit einer emotionalisierenden Sprache zu einem Angriffskrieg auf. Er verstoße zudem gegen das verfassungsrechtliche Gebot, zur Völkerverständigung beizutragen, und das im Grundgesetz verankerte Friedensgebot.

Merz begründete seine Aussage damit, dass Iran angeblich nach einer Atombombe strebt, was unter allen Umständen verhindert werden müsse. Diese Aussage übernahm Merz von Israel, dem Aggressor des Konflikts. Konkrete Beweise für die Behauptung, Iran stehe unmittelbar vor der Fertigstellung einer Atomwaffe und habe zudem die Absicht, damit Israel anzugreifen, gibt es nicht.

Zwar erlaubt das Völkerrecht präventive Militärschläge, um eine unmittelbare Bedrohung abzuwenden. Mit dieser Begründung war Russland auch am 24. Februar 2022 in den Krieg mit der Ukraine eingetreten. Ein Überfall auf die zuvor von Russland anerkannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk stand unmittelbar bevor. Der Beschuss des Donbass durch die ukrainische Armee hatte zuvor ebenso zugenommen wie die Verstöße gegen die völkerrechtlich verbindliche Minsker Vereinbarung, wie aus Unterlagen der OSZE hervorgeht. Das ist beim Überfall Israels auf Iran nicht der Fall. Eine erkennbare Absicht Irans, Israel zeitnah anzugreifen, gab es nicht. Israel hat Iran somit völkerrechtswidrig angegriffen.

Die Unterzeichner der Strafanzeige weisen daher auch darauf hin, dass die Aussagen von Merz in eklatantem Widerspruch zum Völkerrecht stehen. Die UN-Charta verpflichtet die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen zur friedlichen Beilegung ihrer internationalen Streitigkeiten.

Deutschland lässt allerdings immer deutlicher erkennen, dass es sich nicht mehr an die friedenspolitischen Grundsätze des Völkerrechts gebunden fühlt. Merz will Deutschland wieder zur stärksten Militärmacht in Europa machen. Substanzielle diplomatische Initiativen zur Regulierung von Konflikten sind aus Deutschland nicht zu vernehmen. Deutschland unterstützt sowohl die Ukraine als auch Israel mit Waffenlieferungen. Aufgrund der Unterstützung Israels ist daher ein Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Völkermord gegen Deutschland anhängig. Die Ukraine begeht schwere Kriegsverbrechen und nutzt Terror als Mittel.

Mehr zum Thema"Drecksarbeit": Jubel für Völkerrechtsverbrechen und Merzschen Nazijargon


de.rt.com/inland/248551-drecks…

Podoljaka: Für Selenskij ist eine Niederlage im Informationskrieg schlimmer als Todesopfer


Für den ukrainischen Machthaber Wladimir Selenskij ist eine Niederlage im Informationskrieg schlimmer als der Verlust einer großen Anzahl von Menschen, meint Podoljaka. "Er wird natürlich mit aller Kraft um Sumy kämpfen wollen. Und unsere Armeeführung muss dies irgendwie für weitere Vorstöße nutzen."


de.rt.com/europa/248558-podolj…

Italiens Verteidigungsminister Crosetto: "Die NATO hat keine Existenzberechtigung mehr"


Knapp sechs Jahre nachdem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die NATO für "hirntot" erklärt hatte, wiederholte Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto diesen Gedanken mit anderen Worten. Bei einer Rede an der Universität Padua sagte der Politiker am Freitag, dass sich die Welt stark verändert habe, während der Westen dies nicht bemerkt habe. Ihm zufolge hätten solche globalen Akteure wie die NATO, die EU und die UNO inzwischen ihre einstige Rolle eingebüßt.

"Seit zwei Jahren erkläre ich der NATO, dass die NATO keine Existenzberechtigung mehr hat. Denn früher befand sich das Zentrum der Welt im Atlantik. Jetzt ist das Zentrum der Welt die Welt selbst."


Crosetto präzisierte, dass einst die USA und Europa die Welt gewesen seien. Zwar seien die USA nach wie vor als Weltakteur relevant. Europa zähle heutzutage hingegen weniger. Dafür aber gebe es den Rest der Welt, zu dem man Beziehungen aufbauen müsse. Auch für die Vereinten Nationen fand der Minister keine tröstenden Worte, da der Multilateralismus seiner Meinung nach "tot" sei.

"Die UNO zählt in der Welt genauso viel wie Europa – nichts. Weniger als eine Nation."


Solange es keine einflussreichen multilateralen Organismen gebe, sei es unmöglich, die globale Sicherheit zu garantieren, betonte der Politiker.

Mit Blick auf die vielen laufenden Konflikte stellte Crosetto fest, dass weder die Konfliktparteien noch ihre Verbündeten zu Friedenslösungen beitragen könnten. Diese sollten von einer dritten, neutralen Partei ermöglicht werden. Vielleicht hätte Europa früher in der Welt etwas bedeuten können, wenn es eine politische Rolle ergriffen hätte. Dies sei aber nicht geschehen. Nun sei es zu spät.

"Wir sind von einer Welt, in der die Werte von Bedeutung waren, zu einer Welt übergegangen, in der wirtschaftliche Werte von Bedeutung sind. Wir sind von einer Ära der großen Demokratien und der großen sozialen Errungenschaften zu einer Ära der Großmächte übergegangen."


Momentan setze sich die einzelne Auffassung einer internationalen Ordnung gegen das allgemeine Völkerrecht durch. Dies zeige sich deutlich, wenn in einem Fall das Völkerrecht zur Anwendung komme, im anderen aber komplett ignoriert werde, resümierte Crosetto.

Mehr zum ThemaItalienischer Verteidigungsminister zeigt sich über Inkonsequenz westlicher Länder verwundert

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/international/248533…

Deutschland, deine ewige Drecksarbeit


Von Wladislaw Sankin

"Worte sind wie Federn, die vom Wind fortgetragen werden: Sie sind nie wieder einzufangen!" Die russische Variante dieser Redewendung kennt in Russland jedes Kind – "Слово не воробей, вылетит не поймаешь". Friedrich Merz äußerte seinen inzwischen berühmt-berüchtigten Spruch äußerst medienwirksam und vor einer schönen kanadischen Bergkulisse. In Windeseile landete das Gesagte, in Dutzende Sprachen übersetzt, auf Millionen Bildschirmen weltweit.

Nun ist er in der Welt und fester Teil der diplomatischen Zeitgeschichte. So etwas vergisst man nie und sollte nicht vergessen werden, zumal es seit Freitag, als Merz für seine Äußerung angezeigt wurde, schon eine juristische Akte dazu gibt. Aber der Spruch war keine Erfindung von Merz, sondern Resultat der Zusammenarbeit zwischen seinem Amt und einem öffentlich-rechtlichen Sender. Wir geben den Dialog hier noch einmal in voller Länge wieder.

Die Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios, Diane Zimmermann, sagte zu Beginn der dritten Minute des Gesprächs: "Ist es nicht verlockend, dass Israelis jetzt die Drecksarbeit machen für ein Regime, das viele in der Welt als ein großer Störfaktor wahrnehmen?

Bundeskanzler Merz: "Frau Zimmermann, ich bin Ihnen dankbar für den Begriff 'Drecksarbeit'. Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle. Wir sind von diesem Regime auch betroffen. Dieses Mullah-Regime hat Tod und Zerstörung über die Welt gebracht, mit Anschlägen, mit Mord und Totschlag. Mit Hisbollah, mit Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel, das wäre ohne das Regime in Teheran niemals möglich gewesen. Die Belieferung Russlands mit Drohnen aus Teheran. Ja, Drecksarbeit, die da Israel gemacht hat. Ich kann nur sagen, dass die israelische Armee den Mut dazu gehabt hat, die israelische Staatsführung, das zu machen, wir hätten sonst möglicherweise Monate und Jahre weiter Terror dieses Regimes gesehen und dann möglicherweise mit einer Atomwaffe in der Hand."

Lassen wir die Unterstellungen und unbelegten Vorwürfe des Kanzlers gegen Iran beiseite. Die Kernaussage hier lautet: Iran bedroht uns alle. Die Unterstellung einer von Iran ausgehenden Bedrohung macht die "Drecksarbeit"-Aussage aber argumentativ erst möglich – wie hart sie auch klingen mag.

Im vergangenen Jahr führte die Körber-Stiftung eine Studie durch, die "herausfand", dass 60 Prozent der Deutschen Iran als Bedrohung wahrnehmen. Als noch "bedrohlicher" wurde nur Russland mit 82 Prozent eingestuft. Warum das Umfrage-Institut die Befragten nur zwischen Russland, Iran und China wählen ließ, wurde in der Pressemitteilung der Stiftung nicht ausgeführt. Die Studie wurde zudem in den USA durchgeführt.

Wie und warum Iran deutsche und US-amerikanische Sicherheitsinteressen bedrohen sollte, erklärte die Stiftung nicht. Schließlich sind nicht die USA durch iranische Militärbasen umstellt, sondern umgekehrt. Das seit Jahrzehnten gepflegte Feindbild der verrückten religiösen Fanatiker, die nur Böses im Schilde haben gegen uns Demokraten, muss als Erklärung reichen. Die Iraner haben im Zuge der Islamischen Revolution 1979 die US-Marionette, den Schach Mohammad Reza Pahlavi, und die US-Amerikaner selbst aus ihrem Land hinausgeworfen. Diese fürchterliche "Todsünde" war Grund genug dafür, dass Iran seitdem in der Liste der sogenannten Schurkenstaaten stets Spitzenplätze belegt – solange kein rückwirkender Regime-Wechsel stattfindet.


Bebilderung der Umfrage-ErgebnisseKörber-Stiftung
Damit verkörperten die ZDF-Studioleiterin und der Bundeskanzler in der kanadischen Szenerie des Gesprächs nur zwei gleichdenkende Vertreter der deutschen politischen Oberschicht, die, solange der Propaganda-Begriff "Mullah-Regime" fällt, reflexartige Wutanfälle erleidet.

Dass der Begriff "Drecksarbeit" Nazijargon ist, ist hinreichend belegt. Ich zitiere an dieser Stelle daher nur einen der Vorwürfe gegen Friedrich Merz, der diesen wegen der Verwendung von Nazi-Vokabular verurteilt:

"Anfang 1942 hatte SS-Obersturmführer August Häfner die Massenerschießung von 34.000 jüdischen Menschen innerhalb von 48 Stunden in Babi Jar mit eben derselben zynischen Wortwahl als 'Drecksarbeit' gerechtfertigt."

In diesem Sinne kritisieren zahlreiche weitere Kommentare die Aussage des Bundeskanzlers.

Aber auch auf der Ebene der Argumente legt Merz das gleiche Denkmuster wie Adolf Hitler an den Tag, als er die Wehrmacht am 22. Juni die Sowjetunion überfallen ließ. Der faschistische Diktator behauptete damals, seit über zwei Jahrzehnten habe "die jüdisch-bolschewistische Machthaberschaft von Moskau aus versucht, nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa in Brand zu stecken. Nicht Deutschland hat seine nationalsozialistische Weltanschauung nach Russland getragen, sondern die jüdisch-bolschewistischen Machthaber in Moskau haben unentwegt versucht, unserem und den anderen europäischen Völkern ihre Herrschaft aufzuoktroyieren, und dies nicht nur geistig, sondern vor allem auch machtmäßig."

Die gesamte Rechtfertigungspropaganda operierte mit der angeblichen Bösartigkeit der jüdisch-bolschewistischen Machthaber und den ideologischen Gegensätzen. Das zentrale machtpolitische Ziel der deutschen Führung wurde dagegen natürlich nicht erwähnt. Dieses bestand in der Eroberung von "Lebensraum im Osten", seiner Ausbeutung und Germanisierung, also Besiedelung. Die "überflüssige" Bevölkerung von mindestens 30 Millionen Menschen musste mit unterschiedlichen Mitteln beseitigt werden. An der Front druckte sich dieses Programm in der einfachen Formel aus: "Der Russe muss sterben, damit wir leben."

Die Russen haben dafür gutes Gespür. @_FriedrichMerz hat sich entlarvt. Mit dem gleichen Argument zogen auch die dt. Faschisten in den Vernichtungskrieg gegen die Russen: Sie erledigten die Drecksarbeit für deutsche Siedler im Osten. #DrecksarbeitMerz. t.co/5HGFPNrToR pic.twitter.com/hIxTXuQ7hJ
— Wlad Sankin (@wladsan) June 17, 2025

Auch aus der Sicht eines Merz kann es nur eines von beiden geben: Entweder gibt es nur uns in der Welt, oder "die". Seine Hasstirade mit all ihren infamen Unterstellungen lässt die Zuhörer zu dem Schluss kommen: Eine Welt ohne dieses "Mullah-Regime" ist eine bessere Welt. Na also Israel, bombe ruhig weiter!

Drecksarbeit damals und heute. "Drecksarbeit & Gruppenzwang", Öl auf Leinwand, von Andreas Lehmeyer; chirurgisch genau ausgeführte "preventive" Tötung eines iranischen Wissenschaftlers und (vermutlich) seiner Frau in seinem Schlafzimmer in Teheran. pic.twitter.com/FyDsL3W9Bi
— Wlad Sankin (@wladsan) June 21, 2025

Und ja, richtig erkannt! Denn genauso redet auch Selenskij, der die Russen Bestien nennt und sich vor einem Bild des brennenden Kreml ablichten lässt. Er ist ein weiterer "Drecksarbeiter" von Merz, der an anderer Stelle zugibt, dass er mit dem "Ausbluten" Russlands rechnet. Natürlich mit dem alten Argument aus der Nazi-Zeit, russische Leben zählen für ihre Herrscher sowieso nicht. Man könnte durchaus meinen, dass Merz es nicht übel fände, wenn es weniger Russen auf dem Planeten gäbe. Ist doch gut für uns Deutsche, nicht wahr? Denn sonst würde sich die Frage stellen, warum ein direkter Nachfahre eines hochrangigen Hitler-Statthalters überhaupt darüber redet. Wäre es angesichts des deutschen Genozids an Russen 1941–1945 nicht angebrachter, lieber nicht darüber zu schweigen oder sich um einen Frieden mit Russland zu bemühen – mit Respekt und auf Augenhöhe, wie dies nur unter ebenbürtigen Partnern möglich ist?

Warum ist das so, warum kehrt das Konfrontations-Denken nach Deutschland zurück? Der Zweite Weltkrieg wurde in der Bundesrepublik nicht wirklich verstanden, meint der Historiker Prof. Wolfgang Wette (Jahrgang 1940). Ihn schmerzt der wieder angefachte Antirussismus der Deutschen zutiefst. Er spricht aus der Perspektive der Westdeutschen, und ich kann an dieser Stelle hinzufügen, dass die früheren DDR- und heutigen ostdeutschen Sichtweisen in der öffentlichen Wahrnehmung heute ohnehin nicht vorkommen.

Der nicht richtig verstandene Weltkrieg gebärt somit weitere Kriege. Dass Russland uns ernsthaft bedrohe, hören wir schon seit Jahrzehnten, spätestens seit der mahnenden Rede Putins in München im Jahr 2007. Inzwischen heißt es von Vertretern der Bundeswehr gar, Russland bedrohe uns "existenziell". Gleichzeitig schreiben Lokalblätter wie die NOZ, die Ostsee sei wegen Russland schon längst zum Kriegsschauplatz geworden. Am Freitag meldete die dts:

"Die neue Militärstrategie der Bundeswehr warnt in drastischen Worten vor der Gefahr durch Russland. In dem Grundsatzpapier, über das der 'Spiegel' berichtet, werden die russischen Streitkräfte als 'existenzielles Risiko' für Deutschland und Europa bezeichnet."


"Existenziell" – endlich ist auch dieses Wort gefallen. Das ist eine deutliche Zuspitzung. Denn "existenziell" heißt ja, die Russen wollen uns oder unseren Staat vernichten; so wie es Iran in Bezug auf Israel vorgeworfen wird. Die logische Schlussfolgerung daraus lautet, dass man mit Russland ebenso verfahren muss wie Israel mit Iran. In dieser Hinsicht erledigt derzeit die Ukraine noch die "Drecksarbeit" für uns; aber irgendwann müssen auch wir ran.

Der deutsche Bundeskanzler hat diese Woche mit Unterstützung der Systemmedien Tod und Mordschlag als ehrenwürdige Drecksarbeit gelobt. Auch hat er Irans Militärhilfe an Russland als einen der Gründe für den Krieg gegen Iran genannt. Damit hat er die Aussage eines russischen Militärexperten höchstpersönlich bestätigt, dass Deutschland sich zumindest mental und völlig freiwillig (denn dieser Kanzler wurde erst vor Kurzem von den Deutschen gewählt) in den Sommer 1941 zurückkatapultiert.

Mehr zum Thema - Machen unterschiedliche Geschichtsbilder Freundschaft mit Russland unmöglich?


de.rt.com/meinung/248451-deuts…

Putin will Wachstum sichern: Russland plant engere Verbindungen zu China und Indien bis 2030


Russlands Präsident Wladimir Putin hat auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg zur wirtschaftspolitischen Wachsamkeit aufgerufen. Trotz einer sinkenden Inflationsrate und moderatem Wachstum sieht er Anzeichen für strukturelle Schwächen.

Die Priorität liege nun auf einer klugen geld- und fiskalpolitischen Steuerung sowie einer technologischen Erneuerung der Wirtschaft. Das Ziel sei ein ausgewogenes Wachstum mit niedriger Arbeitslosigkeit, stabilen Preisen und einem Rückgang der Rohstoffabhängigkeit. Ziel sei es, dass Russland bis 2030 zu den zwanzig besten Ländern für unternehmerisches Handeln gehört.


Der russische Präsident Wladimir Putin spricht während der Plenarsitzung des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg.Grigorij Sysojew
Auf dem diesjährigen Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum (SPIEF) skizzierte Präsident Wladimir Putin die wirtschaftlichen Prioritäten Russlands für das Jahr 2025.

Er betonte, dass sich die makroökonomischen Rahmendaten positiver entwickelten als von vielen erwartet. Die jährliche Inflationsrate sei zuletzt auf 9,6 Prozent gefallen – ein Rückgang, der sowohl auf die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung als auch auf die disziplinierte Geldpolitik der Zentralbank zurückzuführen sei.

Zugleich verwies Putin auf ein BIP-Wachstum von 1,5 Prozent im Zeitraum Januar bis April. Für den Monat April allein lag das Plus bei 1,9 Prozent. Die Wirtschaftsleistung entwickle sich stabil, jedoch nicht ohne Risiken.

Langfristziele: Platz unter den Top 20 weltweit

Trotz dieser Zahlen warnte Putin eindringlich vor möglichen Stagnationstendenzen oder gar einer Rezession. Einzelne Ökonomen und Fachleute wiesen auf strukturelle Schwächen hin, etwa im Lohnniveau oder in der Innovationsfähigkeit vieler Branchen. Die wirtschaftliche Erholung dürfe daher nicht überschätzt werden.

"Eine solche Entwicklung dürfen wir unter keinen Umständen zulassen", so Putin.


Der Präsident forderte eine sorgfältige Abstimmung der Geld- und Fiskalpolitik. Staatliche Mittel sollten gezielt eingesetzt werden, um Wachstum zu fördern, ohne dabei die makroökonomische Stabilität zu gefährden.


Der russische Präsident Wladimir Putin ist auf einem Bildschirm zu sehen, während er eine Rede bei der Plenarsitzung des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg hält.Ilja Pitaljow / Sputnik
Putin kündigte eine Vertiefung der strategischen Partnerschaft mit China bis 2030 an – eine ähnliche Vereinbarung mit Indien sei in Vorbereitung.

Im Mittelpunkt stünden dabei technologische Kooperationen und gemeinsame Entwicklungsprojekte.

Diese Ankündigung birgt eine bedeutsame Nuance: Sie geht über die bloße politische Annäherung hinaus und rückt die technologische Zusammenarbeit sowie die gemeinsame Entwicklung von Projekten in den Fokus.

Russland strebt damit eine tiefere wirtschaftliche und technologische Integration mit seinen Partnern an. Vor dem Hintergrund der globalen geopolitischen Umbrüche gewinnt diese strategische Neuausrichtung für die langfristige Entwicklung Russlands an zentraler Bedeutung.

Besondere Aufmerksamkeit widmete Putin dem strukturellen Umbau der russischen Wirtschaft. Die Abhängigkeit von Rohstoffexporten habe an Bedeutung verloren – zwischenzeitlich sei der Beitrag dieses Sektors sogar negativ gewesen. Künftig müsse Russland verstärkt auf Technologie, Innovation und produktive Diversifizierung setzen.

Ziel sei es, die Zivil- und Rüstungsindustrie enger miteinander zu verzahnen, die digitale Infrastruktur auszubauen und das wirtschaftliche Umfeld für private Akteure zu verbessern.

Putin hob hervor, dass die Armutsquote im Jahr 2024 auf 7,2 Prozent gesunken sei – ein historischer Tiefstand. Gleichwohl sei das Lohnniveau in vielen Regionen noch nicht ausreichend. Ein nachhaltiger Wachstumspfad müsse auch soziale Stabilität sichern.


Der russische Präsident Wladimir Putin und Bahrains Nationaler Sicherheitsberater sowie Kommandeur der Königlichen Garde, Scheich Nasser bin Hamad Al Khalifa, schütteln sich während der Plenarsitzung des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg die Hand.Sergej Bobyljew / Sputnik
Im Ranking der investitionsfreundlichsten Regionen führe laut Putin Moskau, gefolgt von Tatarstan und der Region Nischni Nowgorod. Die Regierung wolle den Wettbewerb zwischen den Regionen nutzen, um Investitionen in der Fläche gezielt zu fördern.

Mit Blick auf die kommenden Jahre formulierte Putin ein klares Ziel: Bis 2030 solle Russland zu den zwanzig attraktivsten Ländern für unternehmerisches Handeln gehören. Dies sei dem Präsidenten zufolge kein Wunschbild, sondern eine strategische Notwendigkeit.

Ein Mittel zur Modernisierung sieht er im digitalen Rubel, dessen Nutzung stärker verbreitet werden soll.

Mehr zum Thema - Verzicht auf russische Energieimporte? Ungarn will sich so lange wie nötig wehren


de.rt.com/russland/248486-puti…

Eigentlich geht es den Schweizern sehr gut: 10 Euro für einen Schnitz Wassermelone


Die Schweiz gilt als eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Ein Rundgang durch die Zürcher Globus-Filiale scheint diesen Ruf zu bestätigen – allerdings auf besondere Weise.

Die Preise sind ambitioniert, das Personal korrekt, aber distanziert. Kaviar wird teurer als Edelmetall gehandelt, Zitronen kosten ein Vielfaches des Marktpreises, und wer sein Curry im Haus konsumieren möchte, zahlt einen Zuschlag: 10 Euro.

Der Besuch zeigt: Globus bleibt seiner Linie treu – hochpreisig, exklusiv, und dabei zunehmend weltfremd. Der Schweizer Kunde zahlt mit stoischer Gelassenheit – vorerst.


Die glanzvollen Zeiten der Luxuspreispolitik im Detailhandel neigen sich dem Ende zu – ein baldiger Wandel zeichnet sich ab.RT
Wer bei Globus im Untergeschoss einkauft, braucht einen langen Atem – und am besten eine Sauerstoffmaske. Denn unterhalb des Erdgeschosses scheint nicht nur die Luft dünner zu werden, sondern auch der gesunde Menschenverstand.

Beispiel gefällig?


RT

Während die Kunden immer häufiger ausbleiben, verkommt das einstige Vorzeigehaus zur Karikatur seiner selbst. Die Gebäude in Bern und Basel stehen zum Verkauf, auch der Zürcher Flagship-Store am Löwenplatz wackelt.

René Benko, Mitbesitzer der Globus-Häuser, sitzt in Untersuchungshaft. Die Central Group aus Thailand hat mittlerweile das Ruder übernommen und ihren Sanierer aus Mailand geschickt – mit offenbar überschaubarem Erfolg.


Die Fleischpreise erreichen inzwischen astronomische Dimensionen – die Läden bleiben leer, dafür sind die Preisschilder umso stolzer.RT
Denn was bleibt, ist das Bild eines Warenhauses, das nicht mehr weiß, was es sein will: Delikatessentempel mit Kaviarpreisen auf Platin-Niveau, Abschreckungsmaschine mit Sitzgebühren, oder Ausverkaufsparadies mit verzweifelten Rabattschlachten?


Ja, richtig gelesen: Ein 500-ml-Getränk auf Molkebasis für über vier Euro – und das gleich gegenüber, im normalen Lebensmittelladen, für gerade einmal einen Franken.RT
Vielleicht ist es schlicht das Ende einer Ära. Die teuerste Wassermelone im Untergeschoss – einst für 101.50 Franken verkauft – könnte als Symbol dafür stehen: Globus, einst Ikone des gehobenen Konsums, hat den Bezug zur Realität verloren.

Mehr zum Thema - Signa Development wird in Konkurs geschickt


de.rt.com/schweiz/248466-eigen…

UdSSR-Erbe und komplizierter Rechtsstatus: Moskauer Künstler verlieren ihre Ateliers


Einer nach dem anderen finden die Künstler der Hauptstadt plötzlich ein Schloss an der Tür ihres Ateliers vor und müssen feststellen, dass ihr gesamtes Eigentum – einschließlich der Bilder und Skizzen – an einen unbekannten Ort gebracht wurde. Darüber berichtet The Art Newspaper. Seit Januar 2025 hat all dies einen lawinenartigen Charakter angenommen, wobei viele namhafte zeitgenössische Künstler ihre Ateliers verloren haben. Das Problem nimmt das Ausmaß einer lokalen Katastrophe an – und keiner macht sich an die Aufgabe, es zu lösen.

Der Umgang mit Künstlern im zaristischen Russland – und später in der Sowjetunion – war geprägt von Wertschätzung. Sie erhielten Stipendien, Zuschüsse für Studienreisen ins Ausland und Räumlichkeiten für Ateliers. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR blieben mehr als 3.000 Ateliers in Moskau in den Händen von Künstlern und Kunstverbänden, die ursprünglich das Recht hatten, über sie zu verfügen. The Art Newspaper erklärt:

"Nach dem Zusammenbruch der UdSSR war ihr Status ungewiss, bis am 11. April 2000 der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow eine Verordnung № 262 'Über die Durchführung des Erlasses des Präsidenten der Russischen Föderation vom 12.11.93 № 1904 'Über zusätzliche Maßnahmen der staatlichen Unterstützung für Kultur und Kunst in der Russischen Föderation' unterzeichnete. Im Anhang zu dieser Verordnung wurde festgelegt, dass 'individuelle kreative Ateliers speziell ausgestattete und eingerichtete Nichtwohnräume sind, die sich zum Zeitpunkt der Verabschiedung dieser Verordnung im Besitz der Stadt befinden und der kreativen Arbeit von Künstlern, Architekten und Designern an der Schaffung von Kunstwerken dienen'."


Es wurde außerdem vereinbart, dass Künstler ihre Ateliers im Rahmen von Verträgen mit Künstlerverbänden nutzen können. In dem Anhang wurden auch alle Regeln für die Nutzung solcher Räumlichkeiten sehr detailliert festgelegt.

Und dann geschah Folgendes. Im Jahr 2014 wurde Luschkows Dekret aufgehoben – um zu überprüfen, wie viele der städtischen Räumlichkeiten tatsächlich von kreativen Vereinigungen betrieben wurden, und gleichzeitig zu verhindern, dass völlig neue Räumlichkeiten für Ateliers bereitgestellt wurden. Der Anhang, der die Existenz von Kreativwerkstätten im Detail regelte, wurde natürlich auch zurückgenommen. Ein neues Gesetz, das den Status von Kreativateliers aufs Neue regeln würde, wurde damals nicht verabschiedet.

Es vergingen noch einige Jahre – einige Kunstvereine lösten sich auf, einige verloren ihre früheren Präferenzen. Das städtische Liegenschaftsamt begann, de jure "herrenlose" städtische Räumlichkeiten Schritt für Schritt durch die Gerichte zurückzunehmen. "Eine bemerkenswerte Geschichte widerfuhr dem Maler Alexander Brodski", schreibt darüber The Art Newspaper, "der sein Atelier in der Maly-Slatoustinski-Gasse versiegelt vorfand. Er hatte es fast 30 Jahre lang genutzt, und sein Vertrag mit der Stadt war durch den Internationalen Kunstfonds abgeschlossen worden. Dem Gesetz zufolge muss in einer solchen Situation ein Gerichtsbeschluss vorliegen, dass der Vertrag nicht mehr gültig ist. Brodski schrieb eine Stellungnahme zum Diebstahl seiner Gemälde. Daraufhin erhielt er ein ... unterzeichnetes Papier der städtischen Eigentumsabteilung, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass die Rückgabe beweglichen Eigentums gegen Vorlage eines Kaufvertrags, Buchhaltungsunterlagen, die die Verbuchung von Nicht-Finanzvermögen bestätigen, oder eines Lieferscheins möglich ist. Der Künstler, der sein Atelier und die darin befindlichen Werke verlor, war, gelinde gesagt, perplex."

Die Geschichte um die kreativen Ateliers der Moskauer Künstler wird immer mehr zu einem verwegenen Krimi. Und bald, so scheint es, wird wohl ein neues Kapitel folgen müssen – mit dem Einschreiten des Kulturministeriums.

Mehr zum Thema - Die Kunst des Verbrechens: Welche Gemälde russischer Künstler werden am meisten gefälscht?

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/russland/248497-udss…

Russland führend beim Bau des ersten kasachischen Kernkraftwerks – Fahrplan vereinbart


Kürzlich hat Kasachstan den russischen Atomkonzern Rosatom als führenden Partner für den Bau seines ersten leistungsstarken Kernkraftwerks ausgewählt. Russlands Staatsunternehmen wird dementsprechend ein internationales Konsortium leiten, das die nukleare Anlage errichten soll.

Am heutigen Freitag haben Russland und Kasachstan am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg (SPIEF) einen Fahrplan für das Vorhaben vereinbart. Darüber berichten russische Staatsmedien.

Das entsprechende Dokument wurde von Alexei Lichatschow, dem Generaldirektor von Rosatom, und Almassadam Satkalijew, dem Vorsitzenden der kasachischen Atomenergiebehörde, unterzeichnet.

In einem Gespräch mit Journalisten führte der Rosatom-Chef aus:

"Heute haben wir die schwierigste und nicht sehr kurze erste Phase der Verhandlungen abgeschlossen und konnten bereits konkrete Parameter des Projekts in Bezug auf Zeitplan und technisches Design festlegen."


Kasachstan sei Russlands zuverlässiger langjähriger Partner in der Nuklearindustrie, erklärte Lichatschow. Russland schätze die Haltung der kasachischen Seite, die dem russischen Großkonzern die Leitung des internationalen Konsortiums anvertraut habe.

"Wir sind davon überzeugt, dass die russische Nukleartechnologie, die ihre Zuverlässigkeit, Sicherheit und Effizienz unter Beweis gestellt hat, dem Volk Kasachstans dienen und dessen Energiesouveränität stärken wird", betonte Lichatschow weiter.

Präsident Kassym-Schomart Tokajew bezeichnete das geplante AKW als "das größte Projekt in der Geschichte des unabhängigen Kasachstans". Um den Bau der Nuklearanlage hatten sich auch Unternehmen aus Frankreich, China und Südkorea beworben. Errichtet werden soll das Atomkraftwerk für geschätzte 11,2 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2035 in der Ortschaft Ulken am Ufer des Balchaschsees.

Mehr zum ThemaTokajew fordert internationales Konsortium für erstes kasachisches Atomkraftwerk


de.rt.com/international/248449…

Diese Webseite verwendet Cookies zur Erkennung von wiederkehrenden Besuchern und eingeloggten Nutzern. Durch die weitere Benutzung der Webseite akzeptierst du die Verwendung der Cookies.