J. D. Vance Ă€ußert sich zur AfD: Ein Kommentar, der Wellen schlĂ€gt


Der Beitrag von J. D. Vance im sozialen Netzwerk X hat eine Welle von Reaktionen ausgelöst.

Der US-Senator kommentierte die AfD mit Worten, die in Deutschland unweigerlich fĂŒr Kontroversen sorgen mussten: WĂ€hrend er betonte, keine Wahlempfehlung auszusprechen, behauptete er, die Partei sei vor allem in historisch nazikritischen Gebieten populĂ€r.

I’m not endorsing a party in the German elections, as it’s not my country and we hope to have good relations with all Germans. But this is an interesting piece. Also interesting; American media slanders AfD as Nazi-lite, But AfD is most popular in the same areas of Germany that
 t.co/rFXek7QNCn
— JD Vance (@JDVance) January 2, 2025

"Ich unterstĂŒtze keine Partei bei den deutschen Wahlen, da es nicht mein Land ist, und wir hoffen, gute Beziehungen zu allen Deutschen zu pflegen. Dennoch ist dies ein interessanter Beitrag.

Ebenso interessant: Die US-Medien diffamieren die AfD als 'Nazi light', aber die AfD ist gerade in jenen Regionen Deutschlands am beliebtesten, die sich historisch am stÀrksten gegen die Nationalsozialisten gewehrt haben."


Dieser Beitrag folgt dem Aufsehen, das bereits Elon Musks Gastbeitrag in der Welt am Sonntag ausgelöst hatte, in dem Musk die AfD als "letzten Funken Hoffnung" fĂŒr Deutschland bezeichnet hatte.

WĂ€hrend konservative Stimmen in den USA Musks und Vances Perspektiven als differenziert lobten, kritisierten deutsche Politiker beiderseits des politischen Spektrums diese als unangebrachte Einmischung.

Doch jenseits der Kontroversen wirft der Post des US-Senators grundsĂ€tzliche Fragen ĂŒber die Darstellung der AfD in internationalen Medien und die Dynamik transatlantischer Diskurse auf.

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de.rt.com/inland/231557-j-d-va


"Katzenlady" Jocelyn Wildenstein ist tot


Jocelyn Wildenstein, bekannt als "Catwoman", ist am 31. Dezember 2024 im Alter von 84 Jahren in Paris verstorben.

Die Schweizer High-Society-Persönlichkeit, berĂŒhmt fĂŒr ihre zahlreichen plastischen Operationen, die ihr katzenartige GesichtszĂŒge verliehen, starb in ihrer Pariser Wohnung an den Folgen eines Herzversagens. Dies bestĂ€tigte ihr langjĂ€hriger LebensgefĂ€hrte, der Modedesigner Lloyd Klein.

Ein tragisches Ende am Silvesterabend

Klein berichtete der Presse, dass die beiden sich in Vorbereitung auf eine Silvesterfeier zu einem kurzen Nickerchen zusammenfanden. Als er aufwachte, war Wildenstein bereits verstorben. Er erklĂ€rte, dass sie zuletzt unter einer VenenentzĂŒndung gelitten habe, die zu geschwollenen Beinen fĂŒhrte und schließlich eine Lungenembolie sowie einen Sauerstoffmangel im Gehirn auslöste.

Klein berichtete, dass sie noch vor wenigen Tagen wundervolle Feiertage verbracht hÀtten und alles gut zu sein schien. Sie waren im Ritz, hatten das Abendessen genossen und die Chanel-Show bei der Fashion Week besucht.

"Frau Wildenstein ist am spĂ€ten Abend des 31. Dezember 2024 friedlich im Schlaf gestorben ... ein Zimmer in Paris ... nach den ersten Erkenntnissen der Ärzte, die am Ort der Tragödie eintrafen, erlitt sie ein Herzversagen und starb im Schlaf",


sagte der Modedesigner Lloyd Klein, mit dem sie eine Beziehung hatte, der Nachrichtenagentur Associated Free Press
(AFP).

Die 1940 in Lausanne geborene Jocelyn Wildenstein machte in den 1990er-Jahren durch ihre spektakulÀre Scheidung von dem milliardenschweren KunsthÀndler Alec Wildenstein Schlagzeilen, bei der sie eine der höchsten je gezahlten Abfindungen von 2,5 Milliarden US-Dollar erhielt. Doch es war vor allem ihr markantes Aussehen, das sie zu einer internationalen Ikone der Klatschpresse machte.

Billionaire socialite ‘Catwoman’Jocelyn Wildenstein has passed away at the age of 84. Wildenstein passed away in her sleep from a pulmonary embolism in her Paris hotel. She was best known for her extravagant plastic surgery to resemble a cat. She famously received $2.5
 pic.twitter.com/eWpoCbMKF8
— Oli London (@OliLondonTV) January 2, 2025

Wildenstein unterzog sich unzÀhligen plastischen Operationen, um ihr Gesicht nach dem Vorbild einer Katze zu gestalten. SchrÀge Augen, ausgeprÀgte Wangenknochen und ein spitzes Kinn wurden zu ihrem Markenzeichen. Obwohl sie lange Zeit leugnete, sich Operationen unterzogen zu haben, gab sie spÀter doch zu, dass sie chirurgische Eingriffe hatte. Die öffentliche Wahrnehmung schwankte dabei zwischen Faszination und Kritik.

Ein ambivalentes VermÀchtnis

Wildensteins Leben war von Extremen geprĂ€gt. Als Symbol der High-Society und des Exzesses wurde sie bewundert und verspottet zugleich. Ihre Beziehung zu Klein, die seit 2003 bestand und 2017 in eine Verlobung mĂŒndete, galt als stabiler Anker in ihrem spĂ€teren Leben.

Der plötzliche Tod der "Katzenlady" markiert das Ende eines schillernden, oft kontroversen Kapitels der internationalen Prominenten-Szene. Mit ihr geht eine Persönlichkeit, die gleichermaßen fĂŒr ihren extravaganten Lebensstil wie fĂŒr ihre kompromisslose Selbstinszenierung bekannt war.

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de.rt.com/schweiz/231512-katze


Cybertruck-Explosion in Las Vegas: VerdÀchtiger trug Kleidung mit proukrainischen Nazi-Symbolen


Der Veteran der US-Armee, der verdÀchtigt wird, vor dem Trump International Hotel in Las Vegas einen Tesla Cybertruck zur Explosion gebracht zu haben, war laut einem auf Facebook geposteten Foto ein AnhÀnger der ukrainischen Nationalisten.

Der 37-jĂ€hrige Matthew Livelsberger wurde getötet und sieben Passanten wurden verletzt, als der Cybertruck, den er fuhr, am Mittwoch vor dem Hotel explodierte. Tesla-CEO Elon Musk fĂŒhrte die Detonation auf explosive Materialien zurĂŒck, die auf der LadeflĂ€che des Trucks transportiert wurden, und das FBI untersucht den Vorfall als möglichen Terrorakt, da er in der NĂ€he des Trump International Hotel stattfand und es am selben Tag bereits zu einem Ă€hnlichen Anschlag in New Orleans gekommen war.

Auf einem Foto, das angeblich 2016 von Livelsbergers Frau auf Facebook geteilt wurde, ist der ehemalige Soldat mit einem T-Shirt zu sehen, auf dem ein ukrainisches Wappen und der Slogan "Slava Ukraini" ("Ruhm der Ukraine") prangen.

Everyone take a close look at the Ukraine shirt Matthew Livelsberger is wearing in this picture. And now, new photo surfaces from LinkedIn that he inquired about “a job” in Ukraine as well. Does this have anything to do with the Las Vegas attack? pic.twitter.com/VYCjgBKmit
— Bo (@dittletv) January 2, 2025

Der Ausruf wurde im frĂŒhen 20. Jahrhundert von ukrainischen Nationalisten geprĂ€gt und durch den von Stepan Bandera, einem Nazi-Kollaborateur, geleiteten FlĂŒgel der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) populĂ€r gemacht. 2018 wurde die Parole von PrĂ€sident Pjotr Poroschenko, der nach dem von den USA unterstĂŒtzten Maidan-Putsch 2014 an die Macht gekommen war, zum offiziellen Schlachtruf der ukrainischen StreitkrĂ€fte erklĂ€rt.

Seitdem der Konflikt mit Russland im Jahr 2022 eskalierte, ist "Slava Ukraini" zu einem international anerkannten Slogan geworden, der von den UnterstĂŒtzern Kiews verwendet wird. Im Jahr 2016 wurde er jedoch ĂŒberwiegend von Neonazis und anderen ukrainischen Rechtsextremisten verwendet.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Fotos diente Livelsberger laut seinem LinkedIn-Profil als Geheimdienst- und Einsatzspezialist bei den "Green Berets", der Eliteeinheit der US-Armee. Ein Armeesprecher teilte CBS News mit, dass Livelsberger 19 Jahre lang gedient habe und in der NĂ€he von Stuttgart in Deutschland stationiert gewesen sei, bevor er sich im vergangenen Monat beurlauben ließ und in die USA zurĂŒckkehrte.

Es ist unklar, ob Livelsberger jemals in der Ukraine gewesen ist, obwohl die Armee bestÀtigt hat, dass er mehrere EinsÀtze in Afghanistan absolviert hat.

In einem Kommentar auf LinkedIn antwortete Livelsberger auf ein Stellenangebot in der Ukraine, dass er einen "hochrangigen" SanitÀtssergeant der Spezialeinheit kenne, der "genau nach dieser Gelegenheit gesucht" habe.

Als Green Beret war Livelsberger in Fort Liberty (frĂŒher bekannt als Fort Bragg) in North Carolina stationiert. Shamsud-Din Jabbar, der am Mittwochmorgen bei dem Angriff in New Orleans 14 Menschen getötet hat, war ebenfalls in Fort Liberty stationiert und wurde nach Afghanistan entsandt. Die Armee untersucht derzeit, ob sich die MĂ€nner kannten, wie ein Sprecher gegenĂŒber AP erklĂ€rte.

Livelsberger und Jabbar haben die Fahrzeuge, die sie fĂŒr ihre AnschlĂ€ge benutzten, beide ĂŒber das Carsharing-Unternehmen Turo gemietet, wie ein Unternehmenssprecher bestĂ€tigte. Der Sprecher sagte, dass keiner der VerdĂ€chtigen "einen kriminellen Hintergrund hatte, der sie als Sicherheitsrisiko hĂ€tte kenntlich machen können".

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de.rt.com/nordamerika/231552-c


China verhĂ€ngt Dual-Use-Exportverbot fĂŒr US-Konzerne


China hat den Verkauf von "Dual-Use"-GĂŒtern an 28 US-amerikanische MilitĂ€rzulieferer aus Sorge um die nationale Sicherheit verboten, teilte das chinesische Handelsministerium am Donnerstag mit.

"Dual-Use"-GĂŒter sind Waren, Technologien und Dienstleistungen, die sowohl fĂŒr zivile als auch fĂŒr militĂ€rische Zwecke genutzt werden können und zu einer Steigerung des militĂ€rischen Potenzials beitragen könnten, insbesondere bei der Konstruktion, Entwicklung und Herstellung von Massenvernichtungswaffen und deren TrĂ€germitteln.

"Um die nationale Sicherheit und Interessen zu schĂŒtzen und internationale Verpflichtungen, einschließlich der Nichtverbreitung [von Kernwaffen], zu erfĂŒllen, wurde [die jĂŒngste Maßnahme] auf der Grundlage des chinesischen Exportkontrollgesetzes und der Verordnung ĂŒber die Exportkontrolle von GĂŒtern mit doppeltem Verwendungszweck ergriffen", so das Handelsministerium.

Die Sanktionsliste umfasst 28 US-RĂŒstungsunternehmen, darunter General Dynamics, Boeing, Lockheed Martin und Raytheon.

Zehn der sanktionierten Unternehmen wurden wegen der WaffenverkĂ€ufe Washingtons an die selbstverwaltete Insel Taiwan in eine Liste unzuverlĂ€ssiger Unternehmen aufgenommen, teilte das Ministerium in einer separaten ErklĂ€rung mit. Darunter sind fĂŒnf Tochtergesellschaften von Lockheed Martin und drei von General Dynamics sowie Raytheon Missile Systems und ein Joint Venture zwischen Lockheed Martin und Raytheon.

Das Weiße Haus hĂ€lt offiziell an dem Ein-China-Prinzip fest und erkennt Taiwan als Teil Chinas an, arbeitet aber gleichzeitig militĂ€risch mit der Regierung in Taipeh zusammen, was in Peking fĂŒr Empörung sorgt. Die chinesischen Behörden haben wiederholt US-WaffenverkĂ€ufe an die Insel angeprangert und Washington beschuldigt, Spannungen zu schĂŒren.

Vergangene Woche setzte China als Reaktion auf die fortgesetzten WaffenverkĂ€ufe an Taiwan sieben US-RĂŒstungs- und Raumfahrtunternehmen auf seine Sanktionsliste. Dieser Schritt erfolgte kurz nach der Verabschiedung eines 895 Milliarden Dollar schweren Verteidigungsgesetzes durch den US-Senat, das zahlreiche Maßnahmen zur StĂ€rkung der militĂ€rischen UnterstĂŒtzung Taipehs vorsieht.

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de.rt.com/international/231545


Was passiert mit dem Rubel-Wechselkurs im Jahr 2025?


Von Olga Samofalowa

"Von Anfang 2024 bis Ende Dezember des Jahres ist die russische WĂ€hrung im VerhĂ€ltnis zum US-Dollar von 90,4 auf 105 Rubel gefallen", erklĂ€rt Denis Astafijew, GrĂŒnder der Investmentgesellschaft SharesPro.

"Zu Beginn des Jahres ging es dem Rubel ziemlich gut, aber dann kam es zu einer Abwertung. Wir können nicht sagen, dass sie stark war, in vielerlei Hinsicht holte sie angesichts des Inflationsniveaus der letzten zwei Jahre auf. Starke Kursanstiege des Rubels gegenĂŒber dem US-Dollar sind oft spekulativer Natur", sagt Andrei Stoljarow, stellvertretender Leiter des Lehrstuhls fĂŒr die Infrastruktur der FinanzmĂ€rkte an der FakultĂ€t fĂŒr Wirtschaftswissenschaften der russischen Nationalen ForschungsuniversitĂ€t Higher School of Economics.

Die AbschwĂ€chung des Rubels begann im Juli und verlief von Monat zu Monat schrittweise. Der Rubel verlor im Durchschnitt 15 Prozent an Wert gegenĂŒber dem US-Dollar, acht Prozent gegenĂŒber dem Euro und 11,7 Prozent gegenĂŒber dem Yuan.

"Russland ist es gelungen, den Verfall des Rubels selbst in den schwierigsten Monaten fĂŒr die russische Wirtschaft seit dem FrĂŒhjahr 2022 einzudĂ€mmen. Die Regierung und die Zentralbank verhĂ€ngten strenge DevisenbeschrĂ€nkungen, darunter die Auflage fĂŒr Exporteure, bis zu 80 Prozent der Deviseneinnahmen zu verkaufen, und die Importe wurden reduziert. In diesem Jahr hingegen wurden die Anforderungen an die Exporteure, Devisenerlöse zu verkaufen, gelockert. Dies ist zum Teil auf die Sanktionen zurĂŒckzufĂŒhren und zum Teil darauf, dass die Exporteure und der Staatshaushalt von einem billigen Rubel profitieren", sagt Natalia Miltschakowa, eine fĂŒhrende Analystin bei Freedom Finance Global.

Ein weiterer Grund fĂŒr die SchwĂ€chung des Rubels sind die Sanktionen, die dazu gefĂŒhrt haben, dass der US-Dollar und der Euro auf den außerbörslichen Markt gewandert sind. "Dies war einer der Faktoren fĂŒr die gestiegene Nachfrage nach Devisen, zusammen mit der steigenden Inflation und den Problemen bei den Zahlungen fĂŒr Exporte und Importe aus Russland", fĂŒgt Miltschakowa hinzu.

Die AbschwĂ€chung des Rubels war Ende November 2024 am deutlichsten. Nach Ansicht von Alexander Potawin, einem Analysten der Finam Financial Group, war der Grund dafĂŒr ein RĂŒckgang der DevisenzuflĂŒsse ins Land.

"Im Oktober wurde die Grenze fĂŒr das Erlösvolumen in auslĂ€ndischer WĂ€hrung fĂŒr Exporteure von 80 Prozent auf 25 Prozent gesenkt. Dies fĂŒhrte dazu, dass das Volumen der DevisenverkĂ€ufe auf dem Inlandsmarkt in den Monaten Oktober und November spĂŒrbar zurĂŒckging und die russischen Exporteure es vorzogen, ihr Geld auf Auslandskonten zu belassen. So sank das Volumen der DevisenverkĂ€ufe im November auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren – auf acht Milliarden US-Dollar an NettoverkĂ€ufen von Devisenerlösen. Das sind 43 Prozent oder 5,9 Milliarden US-Dollar weniger als ein Jahr zuvor", erklĂ€rt Potawin. Die Erhöhung der Rubelgeldmenge im Rahmen der Schließung des Staatshaushalts zum Jahresende brachte auch ein wachsendes Angebot an Rubel mit sich, was zu einer zusĂ€tzlichen Nachfrage nach FremdwĂ€hrungsaktiva fĂŒhrte, fĂŒgt er hinzu.

"Die russischen Handelsbilanzdaten fĂŒr die Herbstmonate bestĂ€tigten, dass die AbschwĂ€chung des Rubels in dieser Zeit auf eine Verschlechterung des Angebots an freier WĂ€hrung auf dem Markt zurĂŒckzufĂŒhren ist", bemerkt Potawin.

Nach dem 20. Dezember begann der Rubel jedoch wieder zu steigen. Theoretisch sollte die Zinserhöhung durch die Zentralbank den Wechselkurs stĂŒtzen. Allerdings ist die Situation beim Rubel nicht so eindeutig. "Der russische Rubel hat schon immer paradox auf die Leitzinsentscheidungen der Zentralbank reagiert – nicht wie in den LehrbĂŒchern beschrieben, sondern auf seine eigene Art und Weise. Er stieg immer wieder, wenn der Leitzins gesenkt wurde, und fiel umgekehrt, wenn er angehoben wurde. Wahrscheinlich liegt das daran, dass der Rubel in stĂ€rkerem Maße nicht auf die Leitzinsentscheidung selbst, sondern auf den Tonfall der Aussagen und Prognosen der russischen Zentralbank in den begleitenden Kommentaren reagiert", meint Natalia Miltschakowa.

Aus diesem Grund stieg der Rubel nach der unerwarteten Entscheidung der Zentralbank, den Leitzins am 20. Dezember bei 21 Prozent zu belassen, obwohl alle davon ausgingen, dass er angehoben werden wĂŒrde. Die russische WĂ€hrung reagierte jedoch nicht auf den Leitzins, sondern auf die Äußerungen der Zentralbankchefin, die sagte, dass eine erneute Anhebung des Leitzinses keine ausgemachte Sache sei und dass frĂŒhere Erhöhungen des SchlĂŒsselzinses bereits ausgereicht hĂ€tten, um den ĂŒberhitzten Kreditmarkt abzukĂŒhlen, so Miltschakowa.

"Bis Ende 2024 hat der Rubel leicht an Wert gewonnen, was auf die Aussetzung der DevisenkĂ€ufe durch die Zentralbank auf dem Inlandsmarkt, die DevisenverkĂ€ufe der Zentralbank, die Anpassung der Exporteure an die neuen Abrechnungssysteme infolge der Sanktionen und den saisonalen Faktor im Zusammenhang mit dem Anstieg der DevisenverkĂ€ufe der Exporteure zum Jahresende zurĂŒckzufĂŒhren ist", glaubt Denis Astafijew.

Wirtschaftswissenschaftler bezeichnen die Geopolitik als das Hauptrisiko fĂŒr den Rubel im Jahr 2025. Wenn der militĂ€rische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine beendet oder eingefroren wĂŒrde, wĂŒrde dies den Rubel stĂŒtzen. Eine Eskalation des Konflikts hingegen wĂŒrde ihn schwĂ€chen. Der Rubelkurs wird auch davon abhĂ€ngen, wie hart die neuen westlichen Sanktionen gegen Russland sein werden und ob die Erdölpreise fallen werden.

"Wenn sich das Wirtschaftswachstum weltweit verlangsamt, kann es zu einem Preisverfall bei Rohstoffen kommen, was zu einem Preisverfall bei russischen Exporten fĂŒhren könnte. Der Wechselkurs wird auch davon abhĂ€ngen, welche neuen BeschrĂ€nkungen fĂŒr die AußenhandelsgeschĂ€fte russischer Unternehmen eingefĂŒhrt werden, inwieweit russische Unternehmen diese BeschrĂ€nkungen umgehen können und wie stark der Anteil des Rubels und verbĂŒndeter WĂ€hrungen an den Abrechnungen noch zunehmen wird", sagt Andrei Stoljarow.

"Im schlimmsten Fall könnte der US-Dollar auf 120 Rubel steigen, aber wir halten ein solches Szenario fĂŒr unwahrscheinlich. Wir glauben, dass der US-Dollar im Jahr 2025 im Durchschnitt auf dem Niveau von 100 Rubel schwanken wird", schĂ€tzt Miltschakowa von Freedom Finance Global.

"Wir erwarten, dass der US-Dollar im Jahresdurchschnitt bei 101,5 Rubel und bis Ende 2025 bei 104,5 Rubel liegen wird. Der durchschnittliche Yuan-Wechselkurs kann in der GrĂ¶ĂŸenordnung von 13,5 bis 14,5 Rubel liegen, der Euro bei 105 bis 110", sagt Denis Buiwolow, Analyst von BKS Investment World, voraus.

"Der Rubel verfĂŒgt ĂŒber eine Reihe grundlegender Faktoren, die seine AbschwĂ€chung im kommenden Jahr eindĂ€mmen werden: hohe Rubelzinsen, BeschrĂ€nkungen des Devisenabflusses aus Russland, ein hohes Volumen an Abrechnungen in Rubel fĂŒr Importe und eine positive Handelsbilanz der Russischen Föderation. Daher erwarten wir, dass der US-Dollar-Rubel-Kurs im ersten Quartal 2025 im Bereich von 98 bis 106 Rubel liegen wird. Wenn die Erdölpreise im nĂ€chsten Jahr aufgrund der Politik des neuen US-PrĂ€sidenten sinken oder die russischen Exporte zurĂŒckgehen, wird sich auch der Rubelkurs abschwĂ€chen, und der US-Dollar-Kurs könnte bis Ende 2025 auf 113 bis 118 Rubel steigen", erklĂ€rt Potawin von Finam Financial Group.

Denis Astafijew von der russischen Nationalen ForschungsuniversitĂ€t Higher School of Economics geht davon aus, dass sich der Rubelkurs Anfang 2025 im Bereich von 100 bis 110 Rubel pro US-Dollar stabilisieren werde, was durch die geringere Nachfrage nach Importen nach den Feiertagen begĂŒnstigt werde. Er sagt voraus: "Im Sommer dĂŒrfte der Rubel unter gĂŒnstigen externen Bedingungen moderat zulegen, wĂ€hrend im Herbst das Risiko einer erneuten AbschwĂ€chung aufgrund von saisonalen Faktoren besteht. Das Basisszenario des Wechselkurses bis Ende 2025 liegt bei 120 Rubel pro US-Dollar. Wenn negative Faktoren – harte Sanktionen im Finanzsektor, ein starker RĂŒckgang der Erdölpreise und eine Eskalation der geopolitischen Spannungen – eintreten, könnte der Wechselkurs 120 Rubel pro US-Dollar ĂŒberschreiten."

Er glaubt jedoch, dass die wahrscheinliche Schwelle fĂŒr Notmaßnahmen bei 120 Rubel pro US-Dollar liegt, und die russischen Behörden wahrscheinlich verhindern werden, dass der Wechselkurs aufgrund der Risiken fĂŒr die makroökonomische StabilitĂ€t unter 130 bis 140 Rubel fĂ€llt.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 1. Januar 2025 zuerst auf der Website der Zeitung "Wsgljad" erschienen.

Olga Samofalowa ist Wirtschaftsanalystin bei der Zeitung "Wsgljad".

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de.rt.com/russland/231494-was-


Drohende Zoll-Spirale: Merz fordert neuen Anlauf zu Freihandel mit den USA


Die EU-Wirtschaft blickt angespannt auf den Amtsantritt von Donald Trump und die Aussicht auf mögliche neue Handelsbarrieren und Konflikte. Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz spricht sich nun in dieser Lage dafĂŒr aus, dem kĂŒnftigen US-PrĂ€sidenten einen neuen Anlauf fĂŒr ein Freihandelsabkommen vorzuschlagen. "Wir brauchen eine Positiv-Agenda mit den USA, die amerikanischen wie europĂ€ischen Konsumenten gleichermaßen zugutekommt", sagte der CDU-Chef der Deutschen Presse-Agentur.

"Eine neue europĂ€isch-amerikanische Initiative fĂŒr gemeinsamen Freihandel könnte eine gefĂ€hrliche Zoll-Spirale verhindern", fĂŒgte Merz hinzu.

Merz machte deutlich, dass er mit hĂ€rteren Bedingungen fĂŒr die europĂ€ische Wirtschaft mit dem Amtsantritt der neuen US-Regierung rechnet. "Es wird herausfordernd." Man mĂŒsse sich wahrscheinlich darauf einstellen, dass die USA wie von Trump angekĂŒndigt auf sich selbst schauen und eigene Interessen wahrnehmen – zum Beispiel mit hohen Importzöllen. "Aber unsere Antwort darauf sollte nicht sein, 'jetzt fangen wir auch an mit Zöllen'."

Der CDU-Vorsitzende berichtete, er höre aus vielen deutschen Unternehmen: "Jeder, der mit dem Transition-Team der neuen amerikanischen Regierung in Kontakt tritt, bekommt Angebote, seinen Sitz in die USA zu verlegen." Die Möglichkeiten zu Steuergutschriften in den USA könne man als Subvention bezeichnen, aber auch als gute steuerliche Rahmenbedingungen. Deswegen mĂŒsse auch "Deutschland mit den Unternehmenssteuern herunter auf 25 Prozent. Das wird nicht von einem Tag auf den anderen möglich sein. Aber wir mĂŒssen Schritt fĂŒr Schritt in diese Richtung gehen, damit der Standort wieder attraktiv wird."

Der CDU-Chef unterstrich: "Wir sollten Zölle nicht mit Zöllen beantworten." Alle LÀnder, die sich mit Zöllen oder anderen Zugangsbarrieren abschotteten, seien weniger wettbewerbsfÀhig. "Das kann der amerikanischen Wirtschaft auch drohen. Und deswegen ist die richtige Antwort, mit Innovation und guten Produkten zu reagieren."

Trump hatte die Erhöhung der Zölle schon im Wahlkampf angekĂŒndigt. An seinem ersten Amtstag als PrĂ€sident plane er demnach hohe Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusĂ€tzliche Zölle auf Waren aus China. Er drĂ€ngte zudem auch die EuropĂ€ische Union, mehr Öl und Gas aus den USA zu importieren. Trump ist es generell ein Dorn im Auge, dass europĂ€ische Unternehmen deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als amerikanische Unternehmen in der EU.

Die Verhandlungen zwischen der EU und den USA ĂŒber ein umfassendes Handels- und Investitionsabkommen mit dem KĂŒrzel TTIP waren 2017 von Trump zu Beginn seiner ersten Amtszeit gestoppt worden und liegen seitdem auf Eis.

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de.rt.com/inland/231511-cdu-ch


Erleichterung in Brandenburg: Bund verlĂ€ngert BeschĂ€ftigungsgarantie fĂŒr PCK Schwedt


Die Zusage des Bundes fĂŒr die BeschĂ€ftigungssicherung in Schwedt war zunĂ€chst bis Ende 2024 befristet. Wie zu Neujahr bekannt wurde, erhielt der brandenburgische Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) ein Schreiben des Parlamentarischen WirtschaftsstaatssekretĂ€rs Michael Kellner (GrĂŒne) und von ArbeitsstaatssekretĂ€rin Leonie Gebers, datiert auf den Silvestertag. Darin verlĂ€ngert der Bund seine BeschĂ€ftigungsgarantie bis Ende Juni dieses Jahres, wie die dpa meldete.

Berlin beabsichtigt mit diesem Schritt, die Planungssicherheit fĂŒr die BeschĂ€ftigten zu erhöhen und die Umsetzung eines "Zukunftspakets" des Bundes abzusichern. Das Signal aus Berlin wurde von Brandenburgs MinisterprĂ€sident Dietmar Woidke (SPD) als eine gute Nachricht zum Jahreswechsel begrĂŒĂŸt:

"Es ist sehr erfreulich, dass die Bundesregierung auf unsere Forderungen reagiert hat und die BeschÀftigungsgarantie verlÀngert."

Zuvor hatte Woidke sich bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fĂŒr eine VerlĂ€ngerung der BeschĂ€ftigungsgarantie eingesetzt.

Auch Daniel Keller sprach von einem positiven Signal und kĂŒndigte die Bildung einer Arbeitsgruppe an, die sich mit dem Thema PCK Schwedt ab Anfang Januar beschĂ€ftigen soll. Man wolle nicht erst die Bildung einer neuen Bundesregierung abwarten, so Keller.

Politische Entscheidung Berlins brachte PCK in Schwierigkeiten

Nach Beginn der militĂ€rischen Sonderoperation Russlands entschied die Bundesregierung, gegen Russland Sanktionen zu verhĂ€ngen und den Bezug von russischem Rohöl ĂŒber die "Druschba"-Pipeline zu boykottieren. Fast sechs Jahrzehnte lang wurde ĂŒber diese Leitung das frĂŒhere Petrolchemische Kombinat, das heute als PCK Raffinerie GmbH firmiert, zuverlĂ€ssig mit Rohöl aus der Sowjetunion beziehungsweise Russland beliefert. Die Raffinerie in der Uckermark versorgt große Teile von Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und des westlichen Polens mit Kraftstoffen, Heizöl, Kerosin und anderen petrochemischen Produkten.

Ungeachtet der komplizierten Lage sieht das von Robert Habeck (BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen) gefĂŒhrte Bundeswirtschaftsministerium eine positive Entwicklung bei der Raffinerie. Deren Auslastung sei gut und stabil, so eine Sprecherin des Ministeriums. Es bestĂŒnden auch keine Lieferschwierigkeiten, wofĂŒr die Bundesregierung mit gesorgt habe. Zu keinem Zeitpunkt habe Kurzarbeit angemeldet werden mĂŒssen – und damit sei auch nicht zu rechnen. Wie in der Stellungnahme weiter betont wird, habe das "Zukunftspaket" des Bundes "sehr gute" Fortschritte erzielt. Mit diesem Programm will Berlin unter anderem den Umstieg auf "klimafreundliche" Energie fördern.

Russische Unternehmensanteile unter deutscher Zwangsverwaltung

Die PCK gehört mehrheitlich – zu 54 Prozent – deutschen Tochtergesellschaften des russischen Staatskonzern Rosneft. Nach Beginn der militĂ€rischen Sonderoperation stellte der Bund diese Tochterunternehmen unter deutsche Treuhandverwaltung. Weitere Anteile an dem Unternehmen halten unter anderem die britisch-niederlĂ€ndische Shell und die italienische Eni. Seit mehreren Jahren wĂŒrde Shell gerne seine Anteile verkaufen, wurde sich jedoch mit Interessenten noch nicht handelseinig. So ist beispielsweise im vergangenen Jahr ein Verkauf an die britische Prax-Gruppe geplatzt.

Die Umstellung der Raffinerie auf andere als russische Bezugsquellen ist nicht unproblematisch und zudem teuer, da die Anlagen auf die spezifische chemische Zusammensetzung des russischen Rohöls ausgelegt sind.

So hat etwa der Bundestagsabgeordnete Christian Görke (Linkspartei) kritisiert, dass die wesentlichen Probleme der PCK, eben die komplizierte EigentĂŒmerstruktur und die noch offenen Fragen des Baus einer Pipeline von Rostock nach Schwedt, weiter bestehen bleiben. Görke forderte erneut den Einstieg des Staates bei PCK Schwedt. Das Bundeswirtschaftsministerium wiederum hatte den russischen Rosneft-Konzern dazu gedrĂ€ngt, seine Anteile an der PCK Schwedt sowie an weiteren deutschen Raffinerien schnell zu verkaufen.

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de.rt.com/inland/231536-erleic


USA unter Beschuss: Nach New Orleans und Las Vegas – 10 Verletzte bei Amoklauf in New York


Zehn Menschen wurden vor einem Musiklokal in Queens, New York, erschossen, nachdem mehrere MÀnner das Feuer auf eine Gruppe eröffnet hatten, die auf den Einlass wartete, wie die örtliche Polizei mitteilte.

Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch gegen 23:18 Uhr Ortszeit. Die Opfer im Alter von 16 bis 20 Jahren erlitten keine lebensbedrohlichen Verletzungen und wurden in örtliche KrankenhÀuser gebracht.

Nach Angaben der Polizei wurden etwa 30 SchĂŒsse abgefeuert, woraufhin die mĂ€nnlichen VerdĂ€chtigen zu Fuß vom Tatort geflohen sind, bevor sie in einer Limousine mit Nummernschild aus einem anderen Bundesstaat entkamen. Die Behörden untersuchen eine mögliche Bandenbeteiligung und erklĂ€rten, dass es sich bei der Schießerei nicht um einen Terroranschlag handele.

🚹 #BREAKING: MASS SHOOTING IN NEW YORK CITYAt least 11 people have been shot in Queens, NY at Amazura Night ClubThis is still an ACTIVE situation. pic.twitter.com/HFYY0Cb3qZ
— Nick Sortor (@nicksortor) January 2, 2025

Am Mittwoch gab es in den USA zwei bedeutende VorfÀlle: einen Terroranschlag in New Orleans und eine Explosion eines Tesla Cybertrucks vor einem Trump-GebÀude in Las Vegas.

At least 10 people were injured in a mass shooting outside a nightclub in Queens on Wednesday night.The gunfire erupted near the Amazura nightclub in Jamaica just before 11:20 p.m.The victims were transported to area hospitals including Long Island Jewish Hospital and Cohen’s
 pic.twitter.com/0KO0pJbuy1
— Crime In NYC (@CrimeInNYC) January 2, 2025

In den frĂŒhen Morgenstunden des Neujahrstages fuhr Shamsud-Din Jabbar, ein 42-jĂ€hriger Veteran der US-Armee aus Texas, mit einem gemieteten Ford F-150 Lightning Pick-up in eine Menschenmenge auf der Bourbon Street im French Quarter von New Orleans. Der Anschlag forderte 15 Todesopfer und ĂŒber 35 Verletzte. Nach dem Zusammenstoß verließ Jabbar das Fahrzeug und lieferte sich ein Feuergefecht mit der Polizei, bei dem er tödlich getroffen wurde. In seinem Fahrzeug wurde eine Flagge des Islamischen Staates (IS, frĂŒher ISIS) gefunden und am Tatort wurde Sprengstoff entdeckt, was das FBI dazu veranlasste, den Vorfall als terroristischen Angriff zu untersuchen.

SpĂ€ter explodierte ein Tesla Cybertruck vor dem Trump International Hotel in Las Vegas. In dem Fahrzeug, das in Colorado ĂŒber die Turo-App gemietet worden war, befanden sich Feuerwerksmörser und Gaskanister, was darauf hindeutet, dass die Explosion beabsichtigt war. Der Fahrer wurde getötet, sieben weitere Personen erlitten leichte Verletzungen. Die Behörden untersuchen den Vorfall als möglichen Terrorakt und prĂŒfen mögliche Verbindungen zu dem Anschlag in New Orleans, da die Anmietungsmethoden und der Zeitpunkt Ă€hnlich sind.

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de.rt.com/nordamerika/231532-n


Deutschland wird ruiniert – Aber es herrscht Schweigen ĂŒber die Ursachen


Von Wolfgang Bittner

Erstaunlich, was sich da vor unseren Augen abspielt. 22.400 Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2024, Massenentlassungen, Kurzarbeit, Abwanderung von Unternehmen in andere LĂ€nder. Jetzt haben die Parteien ihre Wahlprogramme veröffentlicht, und sie wollen vor allem die Wirtschaft wiederbeleben. Aber es herrscht Schweigen ĂŒber die eigentlichen Ursachen des wirtschaftlichen Niedergangs; ebenso bei den Gewerkschaftern und Unternehmern.

Geschwiegen wird auch ĂŒber den Urheber der bedrohlichen Kriege und Krisen. Als gĂ€be es die USA nicht, die seit Jahrzehnten ĂŒberall in der Welt intrigieren, zĂŒndeln, spalten, intervenieren und dabei sind, einen dritten Weltkrieg zu entfachen. Kein Wort darĂŒber, dass Deutschland systematisch deindustrialisiert wird, dass es durch die Sprengung der Ostsee-Pipelines von einer verlĂ€sslichen, preiswerten Energielieferung aus Russland abgeschnitten wurde.

Im September 2022, als viele Menschen fĂŒr die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 demonstrierten, um einer bedrohlichen Notlage zu entgehen, wurde die Pipeline zeitgleich mit Nord Stream 1 durch Sprengungen weitgehend unbrauchbar gemacht. Der bekannte amerikanische Investigativjournalist Seymour Hersh ist nach umfangreichen Recherchen zu dem Ergebnis gekommen, dass die USA diesen Angriff auf die deutsche Energiezufuhr durchgefĂŒhrt haben. Die Berliner Regierung, die aller Wahrscheinlichkeit nach Bescheid wusste, schweigt dazu; stattdessen wird dieser verbrecherische Angriff auf die deutsche Infrastruktur mit immer neuen LĂŒgengeschichten vernebelt.

Die Berliner Regierung vergeudet Milliarden fĂŒr den Stellvertreterkrieg in der Ukraine, der nicht erst 2022 begann, sondern bereits mit dem Angriff der Kiewer Regierung auf die Oblaste Donezk und Luhansk, die seinerzeit nach dem Putsch lediglich mehr Autonomie innerhalb der Ukraine forderten. Nachdem der britische Premier Boris Johnson im Einvernehmen mit der US-Regierung die Istanbuler FriedensbemĂŒhungen boykottiert hatte, eskalierte der Ukraine-Krieg, Deutschland wurde zur Ader gelassen und immer mehr gegen die Russische Föderation in Stellung gebracht.

Es ist davon auszugehen, dass weder die USA noch Großbritannien Interesse an einer WiederannĂ€herung Deutschlands und Russlands sowie einer Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft haben. Im Gegenteil, sie werden das mit allen Mitteln verhindern. Deutschland steht seit 1945 unter Kuratel in einem permanenten Ausnahmezustand, und es ist dringend an der Zeit, diese Vormundschaft zu beenden.

Die wichtigsten Ziele einer vernĂŒnftigen Politik fĂŒr Deutschland mĂŒssen sein:

  • Austritt aus der NATO, die schon lange gegen ihre eigenen Statuten verstĂ¶ĂŸt;
  • KĂŒndigung der Stationierungen auslĂ€ndischen MilitĂ€rs auf deutschem Territorium;
  • Wiederaufnahme preiswerter Gaslieferungen aus Russland;
  • Einstellung von Waffenlieferungen, insbesondere an Kriegsparteien;
  • Wiederaufnahme normaler Beziehungen zu Staaten, zu denen das VerhĂ€ltnis zurzeit gestört ist.

Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es eines grundlegenden Politikwechsels, der aber nicht mit den etablierten Parteien möglich ist. Daher sind die fĂŒr den kommenden Februar angesetzten Wahlen lediglich eine IrrefĂŒhrung der Bevölkerung, die belogen und betrogen wird.

Von Wolfgang Bittner ist kĂŒrzlich das Buch "Niemand soll hungern, ohne zu frieren – So wie es ist, kann und wird es nicht bleiben" im Verlag zeitgeist erschienen.

Siehe auch: youtube.com/watch?v=jMvwn947Jx


Mehr zum Thema - Denn so wie es ist, kann es nicht bleiben – Deutschland auf dem Weg in den Obrigkeitsstaat


de.rt.com/meinung/231471-deuts


PalĂ€stinensische Behörde schließt Al-Jazeera-BĂŒro im besetzten Westjordanland


Die PalĂ€stinensische Autonomiebehörde (PA) kĂŒndigte am 1. Januar die Aussetzung der AktivitĂ€ten von Al Jazeera im israelisch besetzten Westjordanland an und begrĂŒndete dies mit angeblichen VerstĂ¶ĂŸen gegen palĂ€stinensische Gesetze. Die offizielle palĂ€stinensische Nachrichtenagentur WAFA erklĂ€rte, die Entscheidung sei das Ergebnis von Al Jazeeras "Manipulation, Einmischung in interne Angelegenheiten und Verbreitung von irrefĂŒhrenden und aufrĂŒhrerischen Berichten".

Die Autonomiebehörde erklĂ€rte, die Suspendierung sei vorĂŒbergehend, bis der Sender die gesetzlichen Bestimmungen erfĂŒllt habe. Die Entscheidung folgt auf die kritische Berichterstattung der katarischen Sendeanstalt ĂŒber die Angriffe der PA auf den palĂ€stinensischen Widerstand im FlĂŒchtlingslager Dschenin.

Die PA hatte Mitte Dezember offiziell den Beginn der Belagerung und des Angriffs auf Dschenin angekĂŒndigt. Die Autonomiebehörde erklĂ€rte, sie wolle die Ordnung wiederherstellen und die Dschenin-Brigade und andere Gruppierungen, die sie als "GeĂ€chtete" und "iranische Banden" bezeichnet, aus dem Lager Dschenin vertreiben. Mindestens neun Menschen wurden bei der jĂŒngsten Razzia der PA in Dschenin getötet, darunter Kinder, SicherheitskrĂ€fte der Autonomiebehörde und Kommandeure der Dschenin-Brigade.

Bereits im Mai 2024 bestĂ€tigte die israelische Regierung eine Entscheidung zur Schließung von Al Jazeera in Israel, indem sie die BĂŒros des Senders schloss, die Sendeanlagen beschlagnahmte, den Sender von den Kabel- und Satellitenanbietern abzog und den Zugang zu seinen Webseiten beschrĂ€nkte.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu erklĂ€rte nach der Kabinettsabstimmung ĂŒber die Schließung, Al Jazeera habe "Israels Sicherheit geschadet und gegen Soldaten aufgehetzt." Er bezeichnete den Sender als "Sprachrohr der Hamas".

Mehr zum Thema - Israel greift Flughafen im Jemen an – Netanjahu droht Huthi


de.rt.com/der-nahe-osten/23152


Widerstandsbewegung in der Ukraine: Kiews Truppen massakrieren beim RĂŒckzug Zivilisten


Einheiten des ukrainischen MilitĂ€rs veranstalten bei ihrem RĂŒckzug Massenhinrichtungen von Zivilisten, die sich Anordnungen zur Evakuierung widersetzen und deshalb als unzuverlĂ€ssig gelten. HierĂŒber informiert Dosor (dt.: Wachpatrouille), eine der bĂŒrgerlichen Organisationen, die in der Ukraine dem Kiewer Putschistenregime Widerstand leisten, Journalisten der russischen Nachrichtenagentur TASS:

"Aus Gegenden in FrontnÀhe wird die Bevölkerung gewaltsam evakuiert. Dabei werden die MÀnner den WehrÀmtern zugeleitet."


Auf gewaltsame Evakuierung von Kindern, nötigenfalls auch getrennt von ihren Familien, deuten die GesprÀchspartner von TASS hin:

"Als separate Aufgabe steht die Evakuierung von Kindern."


GlĂŒcklicherweise könne man dem durch Bestechung entgehen – falls man das nötige Geld hat:

"Auch diese Frage wird mit Geld geregelt – ab 1.500 Griwna aufwĂ€rts."


Wer sich der Zwangsevakuierung erfolgreich entzogen hat, sei deswegen nicht annÀhernd in Sicherheit, so der Dosor-Vertreter:

"Fakten wurden registriert: Einheiten der ukrainischen StreitkrĂ€fte, die sich im RĂŒckzug befinden, werfen Handgranaten in Keller, in denen Zivilisten Schutz suchen, oder erschießen diese Menschen – weil sie sie fĂŒr Separatisten halten."


Evakuierungsmaßnahmen, die mit mehr oder weniger Zwang einhergingen, ließen die ukrainischen Behörden zu unterschiedlichen Zeitpunkten der militĂ€rischen Sonderoperation an allen Frontabschnitten durchfĂŒhren, wo und sobald Russlands StreitkrĂ€fte, gemessen am Durchschnitt, schneller und grĂ¶ĂŸere GelĂ€ndegewinne verbuchten – aber nicht nur dort. Und meist galt dabei ein separates Interesse den Kindern, deren Eltern sie nicht immer wiederfinden können.

Über Morde, die ukrainische Truppen bei ihrem RĂŒckzug an zurĂŒckbleibenden Zivilisten begingen, berichteten Überlebende und Zeugen.

Dosor lautet beziehungsweise lautete auch der Name einer bĂŒrgerlichen Vereinigung, die in der Ukraine die Interessen der russischsprachigen Bevölkerung vertrat. Sie war ab dem Jahr 2008 in der Hafenstadt Odessa aktiv, der Hauptstadt des gleichnamigen Gebietes der ehemaligen Ukrainischen SSR. Ob es bei den GesprĂ€chspartnern von TASS um dieselbe Organisation beziehungsweise deren Nachfolger geht, wird nicht prĂ€zisiert; ĂŒber Aktionen einer Organisation mit dem Namen Dosor weit außerhalb des Gebietes Odessa, zum Beispiel in den Gebieten Kiew oder Tschernigow, wurde in der Vergangenheit berichtet.

Mehr zum Thema – "Terror in der Ukraine ist Standard" – Ehemaliger SBU-Offizier ĂŒber Zwangsmobilisierung auf Straßen

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de.rt.com/europa/231525-widers


MĂŒtzenich kontert Elon Musk: "Angriffe richten sich gegen alle [deutschen] StaatsbĂŒrger"


Elon Musks verbale Angriffe auf deutsche Spitzenpolitiker könnten die Beziehungen zwischen Berlin und Washington belasten, warnte Rolf MĂŒtzenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.

In einem Interview mit dem Spiegel am Mittwoch kritisierte MĂŒtzenich den in SĂŒdafrika geborenen und in den USA lebenden MilliardĂ€r fĂŒr seine Sticheleien gegen BundesprĂ€sident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz. Musk hatte Steinmeier als "antidemokratischen Tyrannen" bezeichnet und Scholz – den er als "Narr" und "Oaf Schitz" bezeichnete – eine Wahlniederlage vorausgesagt. Zudem hat er seine UnterstĂŒtzung fĂŒr die AfD zum Ausdruck gebracht und sie als "letzten Funken Hoffnung fĂŒr dieses Land" bezeichnet.

MĂŒtzenich warf Musk, einem der prominentesten VerbĂŒndeten des gewĂ€hlten US-PrĂ€sidenten Donald Trump, vor, "die Grenze zwischen befreundeten Staaten zu ĂŒberschreiten", wĂ€hrend er Steinmeier verteidigte. Er argumentierte, dass Steinmeier völkerrechtlich das Staatsoberhaupt Deutschlands sei, was bedeuten soll, dass "die verbalen Angriffe auf den BundesprĂ€sidenten sich daher gegen alle BĂŒrger richten".

MĂŒtzenich forderte Berlin auf, zu klĂ€ren, ob Musks wiederholte "Respektlosigkeit, Verleumdung und Einmischung" mit der Haltung der neuen Trump-Regierung ĂŒbereinstimmen.

Deutsche Beamte hatten zuvor angedeutet, dass Musks Kommentare ein möglicher Versuch sein könnten, die vorgezogenen Bundestagswahlen im Februar zu beeinflussen. Die Regierungskoalition von Scholz war kĂŒrzlich aufgrund von Meinungsverschiedenheiten ĂŒber die Ukraine-Hilfe, Wirtschaftsreformen und die Klimapolitik gescheitert, was im Dezember zu einem Misstrauensvotum und zur Auflösung des Parlaments fĂŒhrte.

WĂ€hrend seiner ersten Amtszeit kritisierte Trump den erheblichen HandelsĂŒberschuss Deutschlands mit den USA und drohte mit Zöllen auf deutsche Autos. Er warf Berlin wiederholt vor, das 2-Prozent-Ziel der NATO fĂŒr Verteidigungsausgaben nicht zu erreichen, und bezeichnete Deutschland als ĂŒbermĂ€ĂŸig abhĂ€ngig von militĂ€rischer UnterstĂŒtzung durch die USA. Trump lehnte auch das Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2 ab, das 2022 nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts sabotiert wurde, mit der BegrĂŒndung, es wĂŒrde die EnergieabhĂ€ngigkeit der EU von Moskau erhöhen.

Mehr zum Thema - "Nur die AfD kann Deutschland retten" – Elon Musk greift in deutschen Wahlkampf einfreedert.online/inland/231043-



de.rt.com/inland/231519-muetze


Sacharowa: Europa opfert mit Stopp von Gas-Transit durch Ukraine Wohlstand fĂŒr US-Interessen


Die Verantwortlichen fĂŒr den Stopp des Transits von Erdgas aus Russland nach Europa hat Maria Sacharowa, die Sprecherin des Außenministeriums der Russischen Föderation, benannt – und auch den Preis, den manche von ihnen nun werden zahlen mĂŒssen:

"Die Verantwortung fĂŒr die Aussetzung der Lieferung von russischem Gas liegt voll und ganz bei den USA, dem Marionettenregime in Kiew – und auch bei den Regierungen der europĂ€ischen Staaten, die den Wohlstand ihrer BĂŒrger geopfert haben, um die US-Wirtschaft zu stĂŒtzen."


Die geopolitische Natur des Transitstopps liege auf der Hand, urteilt Sacharowa und argumentiert:

"Hauptprofiteur der Neuaufteilung des EnergietrĂ€germarktes der Alten Welt sind die USA – ebenso wie sie der Hauptsponsor der ukrainischen Krise sind. Ihrer rĂ€uberischen Strategie fiel bereits die grĂ¶ĂŸte Wirtschaft Europas zum Opfer – die BRD, die sich nach der Sprengung der beiden Erdgas-Pipelines NordStream 1 und NordStream 2 gezwungen sah, Erdgas zu wesentlich höheren Preisen einzukaufen und daher zur Stillegung der Produktion in einer ganzen Reihe der grĂ¶ĂŸten, legendĂ€ren deutschen Fabriken ĂŒberzugehen."


Nun werden auch weitere MitgliedslĂ€nder der ehemals wirtschaftlich erfolgreichen und unabhĂ€ngigen EuropĂ€ischen Union den Preis dafĂŒr zahlen mĂŒssen, die USA zum Schutzpatron zu haben. Und die Folgen dessen werden die einfachen Menschen tragen mĂŒssen, so die Außenamtssprecherin:

"Das Ausbleiben der Lieferungen des preislich wettbewerbsfĂ€higen und umweltfreundlichen EnergietrĂ€gers aus Russland schwĂ€cht nicht nur Europas Wirtschaftspotenzial, sondern schlĂ€gt sich auch auf die negativste Art auf die LebensqualitĂ€t der BĂŒrger Europas nieder."


Kiew setze das Durchleiten des Erdgases fĂŒr Europa aus, obwohl der Gaslieferant, Gazprom, alle seine vertraglichen Pflichten gegenĂŒber dem ukrainischen Partnerunternehmen eingehalten habe, erinnert Sacharowa in ihrem Kommentar, den sie auf der offiziellen Internetseite des russischen Außenministeriums veröffentlichte.

Mehr zum Thema – Zum Ende des russischen Gastransits durch die Ukraine: Der Stand der Dinge und die absehbaren Folgen


de.rt.com/international/231516


Finanzen: Russlands WÀhrungsreserve mit krÀftigem Wachstum


Russland hat im Jahre 2024 den weltweit siebten Platz hinsichtlich des Wachstums von WÀhrungsreserven eingenommen. Diese Jahresbilanz haben Journalisten der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti gezogen, nachdem sie die Daten mit Stand September analysiert hatten, die von den nationalen Zentralbanken von 100 Staaten der Welt gegen Ende Dezember veröffentlicht wurden.

Mit Stand September 2024 hielten die internationalen Zentralbanken Devisenreserven im Wert von umgerechnet insgesamt 14,3 Trillionen US-Dollar (beziehungsweise 13,79 Trillionen Euro nach aktuellem Kurs, Stand Redaktionszeitpunkt). Dies sind etwa eineinhalb Trillionen mehr als ein Jahr zuvor. Das grĂ¶ĂŸte Wachstum in absoluten Werten erreichte China: Der Wert von dessen WĂ€hrungsreserven ist um 263,3 Milliarden US-Dollar (253,92 Milliarden Euro nach aktuellem Kurs, Stand Redaktionszeitpunkt) gestiegen. Es folgten die Schweiz und Indien mit einem Wertzuwachs ihrer Reserven von je 131,9 und 118,1 Milliarden. Wie diese beiden LĂ€nder liegen Deutschland, Frankreich und Russland in dieser Hinsicht in etwa gleichauf – mit einem Wertzuwachs der WĂ€hrungsreserven um jeweils 67,2, 66,1 und 64,7 Milliarden US-Dollar. Auch Singapur, Polen und Brasilien gehören zu den zehn Staaten mit dem grĂ¶ĂŸten Wertwachstum der WĂ€hrungsreserven im Jahr 2024.

Werte der Devisenreserven weiterer zwanzig Zentralbanken, etwa der TĂŒrkei, Japans oder Mexikos, erhöhten sich im vergangenen Jahr um Summen von zehn bis 30 Milliarden US-Dollar. Bei den verbleibenden siebzig waren die entsprechenden Summen kleiner als zehn Milliarden US-Dollar.

Jede zehnte Zentralbank der Welt verzeichnete derweil einen RĂŒckgang des Wertes ihrer WĂ€hrungsreserven. Am stĂ€rksten ging er bei Bangladesch und Dominikanischen Republik zurĂŒck – um 2 beziehungsweise 1,4 Milliarden US-Dollar. Bei der Ukraine betrug im Jahr 2024 der WertrĂŒckgang der Devisenreserven 820 Millionen US-Dollar.

China liegt, wie bereits beim Wertzuwachs fĂŒr 2024, auch beim Wert seiner WĂ€hrungsreserven auf dem ersten Platz mit 3,57 Trillionen US-Dollar. Den zweiten Platz hĂ€lt Japan mit 1,25 Trillionen US-Dollar, die Schweiz liegt an dritter Stelle mit 950 Milliarden US-Dollar. Indien hat Vermögenswerte im Wert von 706 Milliarden als WĂ€hrungsreserve angehĂ€uft, und Russland 634 Milliarden US-Dollar.

Mehr zum Thema – Strategischer Meilenstein: BRICS-Staaten kontrollieren ĂŒber ein FĂŒnftel der weltweiten Goldreserven

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de.rt.com/wirtschaft/231509-wa


Ukraine: „Französische Brigade“ wird zum Fiasko - hohe Verluste und Tausende Deserteure.

Die von Frankreich ausgebildete und ausgerĂŒstete 155. mechanisierte Brigade war ein Prestigeprojekt von PrĂ€sident Macron. Doch nun hagelt es Kritik.

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Transnistrisches Oberhaupt beschuldigt Moldawien falscher Schulden fĂŒr Gas aus Russland


Die Republik Moldau versucht, ihre Schulden gegenĂŒber Gazprom auf Tiraspoltransgaz abzuwĂ€lzen, so der PrĂ€sident der nicht anerkannten Transnistrischen Moldauischen Republik, Wadim Krasnoselski.

Anstatt mit der russischen Seite zusammenzuarbeiten und die rechtliche Seite der Angelegenheit zu erörtern, habe MoldovaGaz "den Brief von Gazprom nachgedruckt, den Namen der Adressaten geÀndert und ihn an Tiraspoltransgaz-Transnistrien geschickt und behauptet, dass angeblich die gesamte Schuld" bei ihr liege, sagte er. Krasnoselski erklÀrte:

"Das ist eine direkte LĂŒge, eine Provokation. Gazprom hat niemals Forderungen an Transnistrien, an Tiraspoltransgaz gestellt."


Gazprom und MoldovaGaz haben im Herbst 2021 den Gasvertrag um fĂŒnf Jahre verlĂ€ngert. Demnach musste Chișinău die Schulden fĂŒr vergangene Lieferungen begleichen. Gazprom bezifferte sie damals unter BerĂŒcksichtigung der ĂŒberfĂ€lligen Zahlungen auf 709 Millionen US-Dollar, von denen Chișinău offiziell nur 8,6 Millionen US-Dollar anerkennt.

Die moldauischen Behörden machen Transnistrien fĂŒr die Schulden verantwortlich, da es ihrer Meinung nach im Gegensatz zu Chișinău seit Jahren keine Lieferungen mehr bezahlt hat. Premierminister Dorin Recean behauptete, das Land erkenne die Schulden nicht an.

Zuvor war berichtet worden, dass das staatliche moldauische Bezirkskraftwerk in Transnistrien aufgrund der Einstellung der Gaslieferungen aus Russland auf Kohle umgestellt hat. VorlĂ€ufig reichen die Kohlereserven noch fĂŒr 50 bis 52 Tage. DarĂŒber hinaus wurde die Zentralheizung in Transnistrien abgeschaltet, nachdem Gazprom die russischen Gaslieferungen ĂŒber die Ukraine eingestellt hatte.

Die Gaslieferungen aus Russland nach Moldawien erfolgten durch die Ukraine. Nach Angaben von Gazprom weigerte sich Naftogaz, den Vertrag zu verlÀngern, woraufhin Russland die Lieferungen am 1. Januar einstellte.

Mehr zum Thema - Sikorski bejubelt Stopp des russischen Gastransits durch Ukraine und erntet Kritik

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de.rt.com/europa/231488-transn


Außenminister der Islamisten in Syrien besucht Saudi Arabien


Eine hochrangige syrische Delegation unter der Leitung des neu ernannten "Außenministers" Asaad Hassan al-Shibani ist am Mittwoch zu ihrem ersten offiziellen Auslandsbesuch in Riad eingetroffen. Das berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA unter Berufung auf eine Quelle im Außenministerium.

In einem Beitrag auf der Plattform X gab der syrische Außenminister Asaad Hassan al-Shibani bekannt, dass er von seinem saudischen Amtskollegen, Prinz Faisal bin Farhan, eine Einladung zu einem Besuch in Saudi-Arabien erhalten habe. Dies sei sein erster offizieller Auslandsbesuch.

Vergangene Woche ernannten die Machthaber in Syrien Asaad Hassan al-Shibani, ein GrĂŒndungsmitglied von Al-Qaida in Syrien, zum neuen geschĂ€ftsfĂŒhrenden Außenminister.

Syria's interim FM Asaad al-Shaibani & intel chief Anas Khattab land in Riyadh for the new Syria's first official foreign contact.The choice of Saudi Arabia as the first stop will be noted everywhere, and especially in Iran. pic.twitter.com/BsdACR9VGV
— Dr Tallha Abdulrazaq (@TalAbdulrazaq) January 1, 2025

Nach Angaben des Korrespondenten von Al Arabiya empfing der stellvertretende saudische Außenminister Walid al-Khuraiji die syrische Delegation, zu der auch der Verteidigungsminister und der Leiter des Geheimdienstes gehörten, in Riad.

Ebenfalls letzte Woche ernannten die neuen Machthaber in Syrien den ehemaligen Al-Qaida-Kommandeur und MitbegrĂŒnder der Nusra-Front, Anas Hassan Khattab, zum Leiter des Geheimdienstes des Landes. Darauf folgte die Ernennung von Murhaf Abu Qasra, einem HTS-AnfĂŒhrer, der unter dem Decknamen "Abu Hassan 600" bekannt ist, zum Verteidigungsminister.

Ehemalige Al-Qaida-Kommandeure stellen die Mehrheit der neuen Minister, die von der vom Westen unterstĂŒtzten syrischen "Übergangsregierung" ernannt wurden. Der Besuch erfolgte weniger als einen Monat nach dem Sturz von Baschar al-Assad durch islamistische Gruppen am 8. Dezember 2024.

Mehr zum Thema - Syrien: UN-gelisteter "Terrorist" zum neuen Geheimdienstchef ernannt


de.rt.com/der-nahe-osten/23150


UKW-Abschaltung: Ein neues Kapitel fĂŒr den Schweizer Rundfunk


Mit dem Jahreswechsel 2024/2025 endete in der Schweiz eine Ära: Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) stellte die Verbreitung ihrer Radioprogramme ĂŒber Ultrakurzwelle (UKW) ein.

PĂŒnktlich um Mitternacht wurden die UKW-Sendeanlagen abgeschaltet, und die Hörer erlebten einen historischen Moment der Funkstille.

Der Abschied von UKW

Die SRG trennte sich von rund 850 UKW-Sendeanlagen in der gesamten Schweiz. Betroffen waren die Programme SRF 1, SRF 2 Kultur und SRF 3 in der Deutschschweiz. Diese sind nun ausschließlich ĂŒber digitale KanĂ€le wie DAB+, Internet oder Kabelanschluss verfĂŒgbar. FĂŒr die Verbreitung ĂŒber DAB+ benötigt die SRG lediglich etwa 260 Antennen, was den Betrieb effizienter und kostengĂŒnstiger gestaltet.

WĂ€hrend die SRG ihre UKW-Sendungen bereits eingestellt hat, werden rund zwei Dutzend Privatradios in der Schweiz weiterhin ĂŒber UKW senden. Diese planen, ihre analoge Verbreitungstechnologie spĂ€testens bis Ende 2026 abzuschalten.

Laut dem Bundesamt fĂŒr Kommunikation (Bakom) nutzten Ende 2024 noch etwa 10 Prozent der Schweizer Bevölkerung ausschließlich UKW fĂŒr den Radioempfang. Seit 2015 ist jedoch ein kontinuierlicher Anstieg der Nutzung von DAB+ und Internetradio zu verzeichnen:

  • DAB+: von 23 Prozent im Jahr 2015 auf 41 Prozent im Jahr 2023.
  • Internetradio: von 26 Prozent im Jahr 2015 auf 39 Prozent im Jahr 2023.

Im Jahr 2023 wurde UKW-Radio mit 33 Prozent noch am hĂ€ufigsten im Auto gehört. Dennoch ĂŒberwog auch dort die digitale Nutzung, was den Trend zum digitalen Empfang unterstreicht.

Umstellung und Zukunft des Radios

Die Abschaltung der UKW-Sender markiert einen bedeutenden Schritt in der Digitalisierung des Schweizer Rundfunks. Die SRG spart durch diesen Schritt jÀhrlich rund 15 Millionen Franken und setzt auf die zukunftssichere Technologie DAB+.

FĂŒr Hörer bedeutet dies eine bessere KlangqualitĂ€t und eine grĂ¶ĂŸere Programmvielfalt. Um DAB+ empfangen zu können, benötigt man ein entsprechendes GerĂ€t oder einen Adapter. Seit einigen Jahren werden Neuwagen serienmĂ€ĂŸig mit digitaler Technologie ausgestattet. Zudem hat das Bundesamt fĂŒr Strassen (ASTRA) bis Ende 2024 alle Tunnel des Nationalstrassennetzes fĂŒr den Digitalradio-Empfang ausgebaut und die UKW-Antennen ebenfalls abgeschaltet.

Die SRG hat die Hörer seit Herbst 2024 mit Kommunikationsmaßnahmen auf die UKW-Abschaltung vorbereitet und wird weiterhin UnterstĂŒtzung bei der Umstellung bieten. Die Digitalisierung des Radios eröffnet neue Möglichkeiten und stellt sicher, dass der Hörfunk auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Medienlandschaft bleibt.

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de.rt.com/schweiz/231506-ukw-a


Mangelnde Sprachkenntnisse: Scheitert die Integration an den Wiener Schulen?


In Wiens Schulen zeigt sich ein alarmierendes Bild: Fast die HĂ€lfte der SchĂŒler spricht nicht Deutsch als Erstsprache, und unter den jĂŒngsten SchulanfĂ€ngern haben rund 45 Prozent einen "außerordentlichen Status", der ihre mangelnden Deutschkenntnisse dokumentiert.

Diese Zahlen werfen nicht nur Fragen zur Integration auf, sondern auch zur Effizienz der Bildungspolitik.

Eine Generation mit Sprachdefiziten?


Besonders besorgniserregend ist der hohe Anteil von Kindern mit Arabisch oder TĂŒrkisch als Erstsprache.

Allein in den Volksschulen Wiens liegt der Anteil von SchĂŒlern, die im Alltag kein Deutsch sprechen, bei 65 Prozent – ein Rekordwert. Dabei sind viele dieser Kinder bereits in Österreich geboren und haben oft mehrere Jahre Kindergarten hinter sich.

Warum reicht diese Zeit nicht aus, um grundlegende Deutschkenntnisse zu erwerben?

Seit 2018 gibt es Deutschförderklassen und -kurse, die bis zu 20 Stunden intensiven Sprachunterricht bieten sollen. Dennoch bleiben Fortschritte ĂŒberschaubar. Kritiker werfen dem System vor, dass es mehr zur Segregation beitrĂ€gt als zur Integration.

Kinder in Deutschförderklassen fĂŒhlen sich hĂ€ufig isoliert und haben Schwierigkeiten, den Übergang in Regelklassen zu meistern.

Auch der umstrittene MIKA-D-Test, der die Deutschkenntnisse misst, steht unter Beschuss: Er sei nicht geeignet, tatsÀchliche Sprachkompetenz zu bewerten, sondern schiebe viele Kinder vorschnell in Förderprogramme ab.

Der Familiennachzug, insbesondere aus Syrien, hat die Situation zusĂ€tzlich verschĂ€rft. Zwischen 2023 und 2024 kamen jeden Monat etwa 300 neue SchĂŒler in Wiens Schulen – viele ohne jegliche Schulerfahrung.

Zwar wurden fĂŒr diese Gruppe Orientierungsklassen eingefĂŒhrt, doch bleibt fraglich, ob zwei Monate intensiver Sprachunterricht ausreichen, um sie auf den regulĂ€ren Schulalltag vorzubereiten.

Die Mehrheit der Kinder mit "außerordentlichem Status" ist bereits in Österreich geboren. Dies legt nahe, dass das Problem nicht allein auf Migration zurĂŒckzufĂŒhren ist, sondern auch auf VersĂ€umnisse in der frĂŒhkindlichen Sprachförderung.

WÀhrend die Politik den Fokus auf quantitative Lösungen legt, fehlen oft nachhaltige Strategien, die auch die Einbindung der Eltern und die WertschÀtzung der Herkunftssprachen umfassen.

Die aktuelle Situation in Wiens Schulen stellt eine Herausforderung fĂŒr das gesamte Bildungssystem dar. Ohne grundlegende Deutschkenntnisse droht eine ganze Generation von SchĂŒlern, abgehĂ€ngt zu werden. Doch anstatt echte Lösungen zu bieten, verschĂ€rfen bestehende Maßnahmen oft die Probleme. Es braucht einen ehrlichen politischen Diskurs und mutige Entscheidungen, um eine wirkliche Integration zu ermöglichen – fĂŒr SchĂŒler, Eltern und das Bildungssystem insgesamt.

Die Zeit drÀngt: Denn Sprachdefizite von heute sind die sozialen und wirtschaftlichen Probleme von morgen.

Mehr zum Thema – Syrische Demonstration in Wien gerĂ€t außer Kontrolle


de.rt.com/oesterreich/231507-s


AttentÀter und Ex-US-Soldat von New Orleans laut Biden vom IS "inspiriert"


Der Mann, der in der Silvesternacht in der amerikanischen Stadt New Orleans mindestens 15 Menschen getötet hat, war laut PrĂ€sident Joe Biden ein AnhĂ€nger der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS). Der TĂ€ter habe Videos in den sozialen Netzwerken hochgeladen, die "darauf hindeuten, dass er vom IS inspiriert wurde, insbesondere sein Wunsch zu töten", sagte Biden in einer Ansprache am Mittwochabend. Es handele sich um eine "verabscheuungswĂŒrdige Tat". ZunĂ€chst war von zehn Toten und mehr als 35 Verletzten die Rede gewesen.

Der Sender CNN berichtete, der Mann habe vor der Tat eine Reihe von Videos aufgenommen, die an seine Familie gerichtet waren. Diese könnten auf der Fahrt von Texas, dem Wohnort des Mannes, zum Tatort nach Louisiana gemacht worden sein. Wann genau die Aufnahmen entstanden, sei jedoch nicht bekannt.

In den Videos sprach der mutmaßliche TĂ€ter demnach davon, er habe eigentlich seine Familie fĂŒr eine "Feier" einladen und dann töten wollen. Dann habe er seinen Plan jedoch geĂ€ndert und habe sich dem IS angeschlossen. Er habe mehrere TrĂ€ume gehabt, die ihm suggeriert hĂ€tten, Teil der Terrororganisation zu werden.

Der mutmaßliche TĂ€ter, ein 42-jĂ€hriger Ex-US-Soldat, hatte in der Neujahrsnacht in einem Ausgehviertel von New Orleans mindestens 15 Menschen mit seinem Auto ĂŒberfahren und getötet. Zahlreiche weitere wurden verletzt. Nach seiner Fahrt lieferte sich der Angreifer nach FBI-Angaben einen Schusswechsel mit der Polizei und wurde dabei getötet, zwei Beamte erlitten Verletzungen.

Nicht geklĂ€rt war bis zum Mittwochabend, ob die Explosion eines Tesla-Cybertrucks vor dem Trump-Hotel in Las Vegas in Verbindung mit der tödlichen Attacke in New Orleans steht. Die beiden FĂ€lle haben gemeinsam, dass beide Fahrzeuge auf der Plattform Turo gemietet worden waren. PrĂ€sident Biden wollte sich am Mittwochabend jedoch nicht zu einem möglichen Zusammenhang Ă€ußern.

Mehr zum Thema - Tesla Cybertruck explodiert vor Trump-Hotel in Las Vegas - Behörden schließen Anschlag nicht aus


de.rt.com/nordamerika/231500-a


Angespannte Ruhe in Syrien


Von RĂŒdiger Rauls


Die grĂ¶ĂŸten Vorteile aus den Entwicklungen der vergangenen Tage scheinen zuvorderst die TĂŒrkei und mit ihr die KĂ€mpfer der Nationalen Syrischen Armee (SNA) errungen zu haben. Zu diesen Erfolgen gehören auch Gebietsgewinne auf Kosten der Kurden. Auch Israel hat die Gunst der Stunde zu nutzen gewusst, indem es die AusrĂŒstung der syrischen Armee weitgehend vernichtet hat und weiteres Land auf den Golan-Höhen in Besitz nehmen konnte. Sie sind bisher die eindeutigen Gewinner der Entwicklungen.

Zwar ist den Rebellen aus der Region Idlib durch den Sturz Assads die Macht in Syrien wie ein reifer Apfel in den Schoß gefallen, aber das hat noch wenig zu bedeuten und darf schon gar nicht als Zeichen eigener StĂ€rke missverstanden werden. Vielmehr zeigt es nur, wie weit die Macht Assads bereits ausgehöhlt war. Die HTS (Hayat Tahrir al-Scham) muss sich erst einmal in dieser Position festigen. FĂŒrs Erste wissen sie noch nicht, auf welche KrĂ€fte im Land sie sich verlassen können.

Die schnelle Eroberung von Damaskus und der unerwartete Sturz von Assad haben viele KrĂ€fte in der syrischen Gesellschaft ĂŒberrascht. Wer weiß, ob sich die verbliebenen Teile der Armee den neuen Herrschern unterordnen werden? Fraglich ist auch, ob der neue Machthaber in Damaskus, Ahmad al-Sharaa mit Kampfnamen Al-Dschaulani, seine AnkĂŒndigung wird durchsetzen können, nicht zuzulassen, "dass es im Land Waffen außerhalb staatlicher Kontrolle gibt".

Nach seinen PlĂ€nen sollen alle KampfverbĂ€nde ihre Waffen niederlegen und sich in die syrische Armee eingliedern lassen. Zum Verteidigungsminister wurde jedoch kein bisheriges Mitglied der syrischen Armee ernannt, sondern mit Murhaf Abu Qasra der Organisator der HTS-Offensive. Das könnte fĂŒr neuen Konfliktstoff sorgen, nicht nur unter den bewaffneten KrĂ€ften selbst, sondern auch im VerhĂ€ltnis zu den Nachbarn. Denn damit wĂŒrde das verbliebene MilitĂ€rmaterial gerade jenen KrĂ€ften unterstellt, denen die israelische Armee durch ihre Bombardements den Zugriff darauf hatte entziehen wollen.

Wenn auch die HTS ĂŒber die politische Macht in Damaskus verfĂŒgt, so bedeutet das nicht, dass sie sich in einer gefestigten Position befindet. Die Haltung der Bevölkerung ist noch vollkommen unklar, und im Moment scheinen sich die KĂ€mpfer aus Idlib auf nichts weiter verlassen zu können als auf die eigenen KrĂ€fte. Insofern steht sie sogar weniger stabil da als Assad vor seinem Sturz. Der konnte immerhin davon ausgehen, dass die Armee auf seiner Seite steht, auch wenn diese ihn im Stich gelassen hatte, als es drauf ankam. Ob die Armee aber auf der Seite der HTS steht, ist im Gegensatz dazu von vornherein eher unklar, vielleicht sogar zweifelhaft. Zudem wusste Assad die Russen und Iran hinter sich.

Schwache Sieger

WĂ€hrend sich die Russen neutral und abwartend verhalten, stehen die Iraner den neuen Machthabern ablehnend gegenĂŒber. Von diesen beiden dĂŒrfte fĂŒr die KĂ€mpfer aus Idlib vorerst keine UnterstĂŒtzung zu erwarten sein. Die TĂŒrken werden vermutlich jeden Schritt der Regierenden in Damaskus unterstĂŒtzen, der ihren Interessen dient. Das sind die RĂŒckfĂŒhrung der FlĂŒchtlinge nach Syrien und die Zerschlagung der kurdischen Kampfeinheiten. Der Einfluss der TĂŒrkei ist stark, und ohne deren Wohlwollen wird Ahmad al-Sharaa wenig von seinen PlĂ€nen in Syrien umsetzen können.

Das bedeutet aber fĂŒr die HTS, dass sie von der TĂŒrkei nur dann mit UnterstĂŒtzung rechnen kann, wenn sie gegen die kurdischen KrĂ€fte vorgeht. Das wĂ€re die logische Folge, wenn al-Sharaa seinem Anspruch gerecht werden will, alle bewaffneten KrĂ€fte außer der regulĂ€ren Armee zu entwaffnen und illegale Waffen in Syrien einzusammeln. Die kurdischen KrĂ€fte und noch weniger die von der TĂŒrkei unterstĂŒtzte SNA dĂŒrften dem Vorhaben der HTS bereitwillig und widerspruchslos Folge leisten.

An dieser Aufgabe hatte sich schon Assad die ZĂ€hne ausgebissen, dem immerhin die russische Luftwaffe RĂŒckendeckung gegeben hatte. Ob die TĂŒrken oder die Amerikaner oder gar die Israelis diese Rolle zugunsten der HTS ĂŒbernehmen werden, ist vollkommen offen. Sie selbst jedenfalls verfĂŒgt ĂŒber keine Luftwaffe, die die Kontrolle ĂŒber den syrischen Luftraum ausĂŒben könnte. Sie wird also in einem militĂ€risch ausgetragenen Konflikt – mit wem auch immer – Spielball wechselnder Interessen bleiben, wenn sie sich nicht auf genĂŒgend starke KrĂ€fte am Boden verlassen kann.

Ob die StĂ€rke der HTS-KĂ€mpfer solchen Herausforderungen gewachsen ist, kann im Moment nicht eingeschĂ€tzt werden. Aber es ist ein Unterschied, ob man in einer Blitzaktion ein schwaches, territorial begrenztes Regime mit wenig UnterstĂŒtzung in der Bevölkerung ĂŒberrumpeln kann oder ob man die nationale SouverĂ€nitĂ€t ĂŒber ein wesentlich grĂ¶ĂŸeres Staatsgebiet wieder errichten will. Noch weniger können Aussagen darĂŒber gemacht werden, auf welche der nicht-syrischen KrĂ€fte Israel, Russland, Iran, TĂŒrkei und USA sich die HTS stĂŒtzen kann, wenn es hart auf hart kommt.

Iran hat fĂŒrs Erste seinen Einfluss weitgehend eingebĂŒĂŸt und sich mehr oder weniger aus innersyrischen Konflikten zurĂŒckgezogen. Das bedeutet aber nicht, dass es so bleibt, wenn "sich in Syrien wieder eine starke (Widerstands-)Gruppe bilden wird". Das letzte Wort in dieser Angelegenheit scheint nach Ansicht des obersten iranischen FĂŒhrers, Ali Khamenei, noch nicht gesprochen, zumal bedeutende KrĂ€fte der sogenannten Zivilgesellschaft in Syrien sich noch gar nicht zu dem Machtwechsel geĂ€ußert haben.

ZusĂ€tzlich versuchen nun auch noch die EuropĂ€er, ihr eigenes SĂŒppchen zu kochen. Sie, die in den vergangenen Jahren kaum eine Rolle im vorderasiatischen Raum spielten, wollen jetzt die verĂ€nderten Bedingungen zu ihrem Vorteil nutzen. Einerseits wollen sie sich selbst wieder ins Spiel bringen und Einfluss gewinnen, andererseits wollen sie die Russen aus der Region verdrĂ€ngen und deren Stellung in Nordafrika und der Sahelzone schwĂ€chen. Die Russen halten sich weitgehend bedeckt und scheinen ihren Einfluss im Hintergrund wirken zu lassen.

TĂŒrkei gegen USA

Augenblicklich dĂŒrfte die grĂ¶ĂŸte Gefahr fĂŒr die zerbrechlichen VerhĂ€ltnisse in Syrien von der Zuspitzung des Konfliktes zwischen der Syrischen Nationalen Armee mit der TĂŒrkei im Hintergrund und den kurdischen Demokratischen KrĂ€ften Syriens (SDF) ausgehen, hinter denen die USA stehen. Dabei sind die USA in einer unbequemen Lage, vielleicht der politisch unbequemsten aller Beteiligten. Sie mĂŒssen stĂ€ndig zwischen den Interessen der Kurden und denen des NATO-Partners TĂŒrkei versuchen, einen Ausgleich zu finden. Das ist nicht einfach, weil diese sich grundsĂ€tzlich widersprechen.

Die TĂŒrkei ist nach den USA der zweitgrĂ¶ĂŸte Truppensteller der NATO und inzwischen der einzige Partner, der in der brisanten Lage in Westasien und dem vorderen Orient noch ĂŒber Einfluss und eine gewisse Gestaltungskraft in westlichen Sinne verfĂŒgt. Zudem sichert sie die Ostflanke des BĂŒndnisses besonders gegenĂŒber Russland und kontrolliert die Meerengen zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer. Insofern können die USA und die NATO insgesamt nicht auf das Wohlwollen der TĂŒrkei verzichten.

In Syrien sind die USA und der politische Westen weniger auf die TĂŒrkei angewiesen als vielmehr auf die kurdischen KampfverbĂ€nde. Diese hatten ihnen im Irakkrieg bereits gute Dienste geleistet. Die USA hatten den Kurden Autonomie zugesagt und gesichert, womit sie den kurdischen WĂŒnschen nach der Schaffung eines eigenen Nationalstaates Hoffnung gaben. Die Kurden waren der Bildung eines eigenen Staats noch nie so nahe.

DafĂŒr konnten die USA in diesen autonomen Gebieten StĂŒtzpunkte und FlugplĂ€tze anlegen, deren Sicherheit gewĂ€hrleistet war durch die wohlwollende Haltung der Kurden und durch deren AbhĂ€ngigkeit von der Anwesenheit des amerikanischen MilitĂ€rs. Solange die USA StreitkrĂ€fte in den Kurdengebieten unterhalten, können diese sicher sein vor den Versuchen der Nachbarstaaten, der kurdischen Selbstverwaltung ein Ende zu setzen. Bei diesen BemĂŒhungen kann allein die TĂŒrkei sich sehr sicher sein, dass die USA wegen der Kurden keinen Konflikt mit ihr eingehen werden.

Im Zwiespalt zwischen den kurdischen und den tĂŒrkischen Interessen haben sich die USA immer auf die Seite der TĂŒrkei gestellt. So mussten auch nach dem Sturz von Assad die KĂ€mpfer der kurdischen SDF auf Geheiß der Amerikaner sich aus Gebieten zurĂŒckziehen, die bisher unter ihrer Kontrolle gestanden hatten, und diese der Nationalen Syrischen Armee (SNA) ĂŒberlassen. Dass die Kurden diese Gebiete seinerzeit unter hohem Blutzoll von den Milizen des Islamischen Staates befreit hatten, wiegt nicht mehr viel bei den Amerikanern.

Sie scheinen das Kurdenproblem am liebsten schnell zugunsten der TĂŒrkei lösen zu wollen, wĂ€re da nicht das Problem mit den Gefangenen des Islamischen Staats. "Die SDF haben die Aufsicht ĂŒber etwa 10.000 Islamisten in gut einem Dutzend GefĂ€ngnissen und kontrollieren das Lager al-Hol, in dem rund 50.000 Angehörige, vor allem Frauen und Kinder, von IS-KĂ€mpfern leben."

Das ist das Druckmittel der Kurden gegenĂŒber der noch im Amt befindlichen amerikanischen Regierung. Sie haben bereits in den US-Medien damit gedroht, "dass sie die GefĂ€ngnisse mit IS-Insassen nicht lĂ€nger schĂŒtzen könnten, sollten die [SNA-]Milizen weiter vorrĂŒcken". Den Kampf gegen die SNA zu fĂŒhren und gleichzeitig die GefĂ€ngnisse zu bewachen, wĂŒrde die Einheiten der SDF ĂŒberlasten.

Die Sorge der Biden-Regierung ist groß, dass die IS-KĂ€mpfer, "die Wirren nach dem Sturz Assads nutzen könnten, um sich in der WĂŒste neu zu formieren". Das wĂŒrde die Situation fĂŒr die amerikanischen StreitkrĂ€fte in Syrien deutlich verschlechtern, zumal der designierte PrĂ€sident Trump schon deutlich gemacht hat, dass er wenig Neigung verspĂŒrt, sich weiter in Syrien zu engagieren: "Das ist nicht unser Kampf."

Bei einem eilig anberaumten Treffen mit dem tĂŒrkischen PrĂ€sidenten Erdogan hat US-Außenminister Antony Blinken die TĂŒrkei dazu aufgefordert, nach dem Sturz von Assad nun gegen die "Terrororganisation Islamischer Staat (IS) vorzugehen". Die USA scheinen also bereit zu sein, die Kurden fallen zu lassen, wenn die TĂŒrkei den Kampf gegen den IS fortsetzt.

Erdogan hat zugesagt, "dass die TĂŒrkei prĂ€ventive Maßnahmen gegen alle Terrororganisationen ergreifen wird. Das bezieht sich vor allem auf die kurdischen Milizen in Syrien" (8). FĂŒr die Kurden dĂŒrften schwierige Zeiten anbrechen, wenn die UnterstĂŒtzung der Amerikaner nachlĂ€sst. Nach anfĂ€nglichem Jubel im politischen Westen ĂŒber Assads Sturz scheint dieser besonders den USA inzwischen die grĂ¶ĂŸten Sorgen zu bereiten.

RĂŒdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den BlogPolitische Analyse.

Mehr zum Thema - Syrische MachtkÀmpfe

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de.rt.com/der-nahe-osten/23147


Trumps territoriale AnsprĂŒche sollten ernst genommen werden


Von Igor Karaulow

Als Donald Trump dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau vorschlug, sein Land solle zum 51. Bundesstaat der Vereinigten Staaten werden, wurde dies von vielen als unbeholfener, grober Scherz angesehen. Die darauffolgenden Ereignisse zeigen jedoch, dass es sich nur teilweise um einen Spaß handelte.

Zuerst Ă€ußerte der kĂŒnftige US-PrĂ€sident seinen Wunsch, die Kontrolle ĂŒber Grönland zu erlangen, das derzeit zu DĂ€nemark gehört, einem VerbĂŒndeten der USA im NATO-Block. Dann beschwerte sich Trump darĂŒber, dass die Behörden Panamas zu viel fĂŒr die Nutzung des Panamakanals verlangen, und drohte damit, Panama den Kanal wegzunehmen und wieder in US-amerikanisches Eigentum zu ĂŒberfĂŒhren.

Was Trump von sich gab, passt in das Konzept der Retro-Politik, einer RĂŒckkehr ins zwanzigste Jahrhundert, das dieser Staatsmann vertritt. Die Geschichte Panamas ist ein Schaufenster des US-Imperialismus. Es handelt sich um ein Gebiet, das Kolumbien kĂŒnstlich und gewaltsam entrissen wurde, und zwar ganz allein aus dem Grund, weil Kolumbien sich weigerte, den Kanalvertrag von 1903 zu ratifizieren. WĂ€hrend des gesamten zwanzigsten Jahrhunderts herrschten die Vereinigten Staaten ĂŒber diesen Landstrich, als wĂ€re er ihr Eigentum.

Nachdem die USA bereits zugestimmt hatten, die Kanalzone an das panamaische Volk zurĂŒckzugeben (dies geschah 1977), mischten sie sich weiterhin in die panamaischen Angelegenheiten ein – man erinnere sich nur an den Sturz von Manuel Noriega durch die US-Amerikaner im Jahr 1989. Schließlich fand vor einem Vierteljahrhundert die tatsĂ€chliche Übergabe des Kanals an die panamaischen Behörden statt. Es scheint so, als sei das Alte vergessen, als lĂ€ge die demĂŒtigende Vergangenheit hinter uns, oder? Und dann tritt Trump auf den Plan, der Amerika auf Kosten anderer Nationen wieder groß machen will, und verkĂŒndet eine weitere territoriale Neuaufteilung.

Trump ist heute in Mode. Fast so sehr wie sein magischer Handlanger Elon Musk. Niemand ist in der westlichen Welt so in Mode wie Trump und die Trumpisten. Daher stellt sich die Frage: Werden GebietsansprĂŒche mit Trumps leichter Hand in Mode kommen und zu einem globalen Trend werden?

Selbst in der westlichen HemisphĂ€re, wo zwischenstaatliche Konflikte nicht so oft ausgebrochen sind, muss man nicht lange suchen, um diejenigen zu finden, die sich durch diese neue Mode ermutigt fĂŒhlen könnten. Vor kurzem haben die venezolanischen Behörden sogar ein Referendum abgehalten, um die UnterstĂŒtzung der Bevölkerung fĂŒr die Aneignung der Region Essequibo von Guyana zu gewinnen. Und was ist schlimm daran, dass Essequibo reich an Öl ist? Trump braucht einen Kanal, damit er nicht fĂŒr die Durchfahrt von Schiffen zahlen muss, und der venezolanische PrĂ€sident NicolĂĄs Maduro braucht mehr Ölfelder. Im Grunde genommen ist das die gleiche Argumentation, obwohl Venezuela natĂŒrlich von den US-Amerikanern PrĂŒgel angedroht werden.

Fairerweise muss man sagen, dass Trump die Idee einer territorialen Neuaufteilung der Welt zwar enthusiastisch aufgenommen hat, diese aber nicht von ihm erfunden wurde. Der Prozess ist im Gange, und die Welt ist seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und Jugoslawiens in diesen Prozess eingetaucht.

Zurzeit wird Syrien, das sich in unserer östlichen HemisphĂ€re befindet, geteilt. Und die TĂŒrkei deutet an, dass sie einige ihrer ehemaligen osmanischen BesitztĂŒmer wie Idlib und Aleppo zurĂŒckfordern könnte, wo sich das tĂŒrkische MilitĂ€r bereits sehr wohlfĂŒhlt.

Und der israelische MinisterprĂ€sident Benjamin Netanjahu hat in aller Stille verkĂŒndet, dass die Golanhöhen fĂŒr immer ein Teil Israels bleiben werden, und gleichzeitig die israelische Besatzungszone in diesem Gebiet erweitert. Möchte Israel auch wieder groß werden? Nun, es besteht kein Zweifel, dass Donald Trump dieses Bestreben unterstĂŒtzt. Wenn die Vereinigten Staaten Grönland und den Panamakanal wollen, warum kehren die Israelis dann nicht auf den Sinai zurĂŒck und ĂŒbernehmen die Kontrolle ĂŒber den Suezkanal? Damit finden sich dann Argumente wie SicherheitserwĂ€gungen, wirtschaftliche Motive und der im Russischen gebrĂ€uchliche Vorwurf "Du bist schuld daran, dass ich hungrig bin."

Mit seinen proklamierten territorialen AnsprĂŒchen provoziert Trump natĂŒrlich auch China. Ist es nicht an der Zeit, die Frage einiger umstrittener Inseln zu klĂ€ren, von denen die wichtigste Taiwan ist? Nein, Trump ist gegen Kriege, er benimmt sich nur wie ein sparsamer "Herr des US-amerikanischen Bodens", und dieses Verhalten könnte sich als ansteckend erweisen. Immerhin ist er nun die Hoffnung der Menschheit auf eine RĂŒckkehr zum Traditionellen. Er sagt "Nein" zu Transgender-Menschen, behauptet, dass der Mensch nur zwei Geschlechter hat. Und gleichzeitig treibt er die Welt in Richtung des guten alten imperialistischen Raubbaus.

Ein weiterer Punkt, bei dem Trumps Vorgehen gegen Panama als Signal fĂŒr echte Maßnahmen dienen könnte, ist der Sangesur-Korridor in Armenien, der fĂŒr Aserbaidschan und auch fĂŒr die TĂŒrkei die gleiche Bedeutung hat wie ein interozeanischer Kanal. Dieser Korridor liegt sehr nahe bei uns, und ein Versuch, diese Frage mit Gewalt zu lösen, wĂ€re aus russischer Sicht keinesfalls wĂŒnschenswert.

Allerdings wird es Menschen in Russland geben, die sich sogar ĂŒber Trumps aktuelle Rhetorik freuen werden. Wenn die Neuaufteilung von Gebieten jetzt als normal angesehen wird, dann ist die internationale Anerkennung unserer neuen Regionen nicht mehr so abwegig. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die neuen Regionen innerhalb Russlands nicht aufgrund territorialer AnsprĂŒche entstanden sind, sondern als Ergebnis eines bewaffneten Konflikts, der keineswegs wegen der Territorien selbst begann.

Schließlich leben die US-Amerikaner nicht in Grönland und Panama, die Juden nicht in Syrien, wĂ€hrend Russland die Rechte seiner BrĂŒder verteidigt, eines Teils seines eigenen Volkes, das sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auf dem Gebiet eines fremden Staates wiederfand. Deshalb brauchen wir uns nicht in die Reihen der modernen Ausbeuter einzureihen – dazu wird man zu Recht sagen können: "Das ist etwas Anderes."

Russland kĂ€me es sehr ungelegen, wenn es Trump gelĂ€nge, GebietsansprĂŒche zu einem neuen globalen Trend zu machen. Wir haben viel Land und unzĂ€hlige ReichtĂŒmer, und es gab bereits VorschlĂ€ge aus dem Westen, Sibirien zu einem internationalen Erbe zu machen – sie sagen, es sei unfair, dass Russland solche SchĂ€tze allein verwaltet.

So oder so, auch nach der Vollendung der militĂ€rischen Sonderoperation werden wir nicht zur Ruhe kommen. Wir haben viele Gegner, die Russland geschwĂ€cht sehen wollen, damit sie ihm etwas wegschnappen können. Aber auch unter Freunden sollte man, wie man so schön sagt, nicht mit dem Schnabel schnalzen. FĂŒr den Fall der FĂ€lle sollten wir Trumps HĂ€ndlerwitze also ernst nehmen und sie als einen zusĂ€tzlichen Grund betrachten, die Einheit unserer Gesellschaft und die StĂ€rke unserer StreitkrĂ€fte zu stĂ€rken.

Übersetzt aus dem Russischen. Das Original ist am 27. Dezember 2024 in der Zeitung Wsgljad erschienen.

Igor Karaulow ist ein russischer Dichter und Publizist.

Mehr zum Thema – USA und Europa stoßen im Kampf um polnische Atomkraftwerke aufeinander


de.rt.com/meinung/231153-trump


Zu viel Tequila: Mexiko steht vor einer Überproduktionskrise


Mexiko hat mit einer Überproduktion von Tequila zu kĂ€mpfen, wovon mehr als 500 Millionen Liter auf Lager sind, berichtete die Financial Times am Dienstag unter Berufung auf den Tequila-Regulierungsrat des Landes.

Nach Angaben der Gruppe wurden im Jahr 2023 in Mexiko etwa 599 Millionen Liter des GetrĂ€nks hergestellt. Bis zum Jahresende blieb etwa ein Sechstel dieser Produktion unverkauft und lagerte in FĂ€ssern oder wartete auf die AbfĂŒllung. Zusammen mit den vorhandenen Lagern entspricht der Überschuss nun fast der durchschnittlichen Jahresproduktion des Landes von 525 Millionen Litern.

Der Überschuss wird auf die nachlassende Nachfrage in den benachbarten USA, Mexikos grĂ¶ĂŸtem Handelspartner und Tequila-Konsumenten, sowie auf mögliche Zölle auf Exporte unter der neuen Regierung von PrĂ€sident Donald Trump zurĂŒckgefĂŒhrt.

Rund zwei Drittel des in Mexiko produzierten Tequilas wurden im Jahr 2023 exportiert, davon 80 Prozent in die USA, wĂ€hrend die ExportmĂ€rkte Nummer zwei und drei, Deutschland und Spanien, jeweils nur zwei Prozent ausmachten. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 ging der Tequila-Konsum in den USA jedoch um 1,1 Prozent zurĂŒck, was in krassem Gegensatz zu dem Anstieg von 17 Prozent steht, der 2021, auf dem Höhepunkt des Tequila-Booms, zu beobachten war. Branchenanalysten weisen auf eine Kombination von Faktoren hin, die zu dieser Situation gefĂŒhrt haben, darunter eine Umstrukturierung nach der Corona-Krise und ein Preisanstieg, der die Verbraucher dazu veranlasst hat, ihren Konsum einzuschrĂ€nken.

Erschwerend fĂŒr die Branche kommt hinzu, dass Trump vor Kurzem damit gedroht hat, mexikanische Waren, darunter auch Tequila, mit einem Zoll von 25 Prozent zu belegen, weil es dem Land nicht gelingt, den Zustrom von Migranten ĂŒber die Grenze einzudĂ€mmen.

Analysten warnen, dass diese Zölle schwerwiegende Folgen fĂŒr die mexikanische Wirtschaft haben könnten. Der Leiter der Tequila-Regulierungsbehörde, Ramon Gonzalez, Ă€ußerte sich besorgt ĂŒber die potenziellen Zölle und warnte, dass sich die USA "selbst ins Bein schießen wĂŒrden, weil ihre Verbraucher viel mehr zahlen mĂŒssten". Gonzalez wies jedoch auch darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, dass diese Zölle eingefĂŒhrt werden, angesichts der betrĂ€chtlichen Investitionen von US-Unternehmen in den Tequila-Sektor ungewiss sei, so der Bericht der FT.

Die Überproduktion von Tequila hat auch zu einem drastischen Verfall der Preise bei der Agave, dem Hauptbestandteil des GetrĂ€nks, gefĂŒhrt. Sie fielen von rund 30 Pesos pro Kilogramm im Jahr 2020 auf zwei bis acht Pesos ab Oktober 2024. Dieser RĂŒckgang hat sich negativ auf die Agavenbauern ausgewirkt und könnte die allgemeine StabilitĂ€t des Marktes beeintrĂ€chtigen, warnte Gonzales.

Trotz dieser Herausforderungen haben einige große Tequila-Marken mit Preissenkungen reagiert, um die Nachfrage anzukurbeln. DarĂŒber hinaus sucht die Branche nach alternativen Verwendungsmöglichkeiten fĂŒr Agaven, um die Auswirkungen der Überproduktion abzumildern, so ein aktueller Bericht der Nachrichtenagentur Double B Spirits. Dazu gehören die Herstellung von Insulinen, Sirup, Biokraftstoffen und sogar kompostierbaren SĂ€cken, um den Markt zu diversifizieren und die Agavenproduzenten zu entlasten.

Mehr zum Thema – Trump droht nördlichem Nachbarn mit einem Handelskrieg


de.rt.com/amerika/231479-mexik


1.892 EinsÀtze: Berliner Feuerwehr zieht Silvesterbilanz


Nach einer schwierigen Silvesternacht hat die Berliner Feuerwehr am Neujahrsmorgen Bilanz gezogen. Insgesamt habe man zum Jahreswechsel 1.892 EinsĂ€tze bewĂ€ltigen mĂŒssen. Dies seien 294 EinsĂ€tze mehr als im Vorjahr – eine Steigerung von gut 18 Prozent.

Man habe am Silvesterabend planmĂ€ĂŸig um 19 Uhr den sogenannten "Ausnahmezustand Silvester" ausgerufen, der eine erhebliche PersonalverstĂ€rkung vorsieht. So seien ĂŒber 1.500 EinsatzkrĂ€fte im Dienst gewesen – unter ihnen ĂŒber 500 ehrenamtliche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren. Auch die Bundeswehr und das Technische Hilfswerk seien im Einsatz gewesen.

Im rĂŒckwĂ€rtigen Bereich sei das Personal ebenfalls aufgestockt worden, der Stab Feuerwehr habe die Einsatzbereitschaft hergestellt und das Gesamteinsatzgeschehen ĂŒberwacht. Um 05:01 Uhr habe der Ausnahmezustand beendet werden können.

Unter den knapp 1.900 EinsÀtzen habe es 825 gemeldete BrÀnde, 847 RettungsdiensteinsÀtze sowie 220 technische Hilfeleistungen und sonstige EinsÀtze gegeben. AuffÀllig sei das vermehrte Auftreten von BrÀnden in WohngebÀuden mit gefÀhrdeten Personen gewesen, die gerettet und versorgt werden mussten.

Außerdem habe es zwei Einsatzlagen mit "erheblichen Personen- und GebĂ€udeschĂ€den" durch "pyrotechnische Erzeugnisse" gegeben. In der Silvesternacht 2023/2024 habe man im selben Zeitraum insgesamt "nur" 1.598 EinsĂ€tze verzeichnet, darunter 663 BrĂ€nde, 861 RettungsdiensteinsĂ€tze sowie 74 technische Hilfeleistungen und sonstige EinsĂ€tze.

Wie schon im vergangenen Jahr kam es zu gewalttĂ€tigen Angriffen auf EinsatzkrĂ€fte und Fahrzeuge der Berliner Feuerwehr. So sei unter anderem wurde die Scheibe eines Einsatzfahrzeugs wĂ€hrend der Fahrt mit einem gezielten Steinwurf durchschlagen worden. Insgesamt seien ĂŒber das interne Meldesystem 13 Übergriffe dokumentiert worden. Verletzte habe es nach jetzigem Stand nicht gegeben. Im letzten Jahr wurden noch 30 Übergriffen registriert.

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Landesbranddirektor Karsten Homrighausen kĂŒndigte an, die Übergriffe zur Anzeige zu bringen, und bedankte sich bei den EinsatzkrĂ€ften:

"Die Silvesternacht war erneut die einsatzreichste Nacht des Jahres, geprĂ€gt von zahlreichen BrĂ€nden und RettungsdiensteinsĂ€tzen. Leider gab es auch wieder Übergriffe auf unsere EinsatzkrĂ€fte und Fahrzeuge. GlĂŒcklicherweise wurden dabei keine EinsatzkrĂ€fte verletzt. Diese VorfĂ€lle machen uns dennoch tief betroffen. Jeder einzelne Übergriff wird umfassend ausgewertet und konsequent zur Anzeige gebracht. Ich danke allen EinsatzkrĂ€ften, die unter diesen widrigen UmstĂ€nden unermĂŒdlich fĂŒr die Sicherheit unserer Stadt gesorgt haben."

Als "besondere EinsĂ€tze" der Nacht meldete die Feuerwehr einen Wasserrohrbruch in der Seestraße im Wedding, durch den die Wasserversorgung in weiten Teilen Berlins zweitweise unterbrochen wurde; einen Brand im Keller eines achtgeschossigen Wohn- und GeschĂ€ftshauses in Moabit; den Brand mehrerer Autos in einer Tiefgarage in Kreuzberg; einen weiteren Brand in einem Parkhaus in Kreuzberg; eine pyrotechnische Explosion in einer Menschenmenge in Tegel; den Brand einer Wohnung in einem Haus in Rummelsburg, bei dem ein Feuerwehrmann verletzt wurde; einen Brand in Schöneberg, bei dem 36 Wohnungen nach dem Einsatz von Pyrotechnik unbewohnbar gemacht wurden; und den Brand von mehreren KellerverschlĂ€gen in Reinickendorf, bei dem die Feuerwehr 22 Personen rettete.

Auch die Berliner Polizei erlebte eine schwierige Nacht. Nach vorlÀufigen Angaben der Behörden gab es in Berlin im Zusammenhang mit der Silvesternacht bis zu 330 Festnahmen. Die EinsatzkrÀfte seien "zahlreich" mit Pyrotechnik beschossen worden. Dabei sei ein Polizist schwer verletzt worden, er musste im Krankenhaus operiert werden.

Mehr zum Thema - Chaosnacht in Berlin: Böllerschlachten, BrÀnde, schwer verletzter Polizist


de.rt.com/inland/231438-berlin


Tesla Cybertruck explodiert vor Trump-Hotel in Las Vegas


Am Mittwoch explodierte ein Tesla vor dem Trump International Hotel in Las Vegas, sodass das Luxus-Hochhauses evakuiert werden musste. Die Explosion tötete den Fahrer des Elektrofahrzeugs, wÀhrend mindestens sieben Umstehende leichte Verletzungen erlitten, so die Behörden.

Zeugen berichteten, sie hĂ€tten eine "massive Explosion" gehört - möglicherweise mehrere -, die im gesamten 64-stöckigen Hochhaus am Fashion Show Drive Feueralarm auslöste. Örtliche Medien berichteten zunĂ€chst von einem Fahrzeugbrand am frĂŒhen Morgen in der NĂ€he der Fashion Show Mall und des Trump-GelĂ€ndes. Die RettungskrĂ€fte riegelten das Gebiet schnell ab.

In den sozialen Medien ist ein Video aufgetaucht, das das brennende Fahrzeug zeigen soll. In dem einminĂŒtigen Clip, der offenbar aus der Hotellobby aufgenommen wurde, ist ein Tesla Cybertruck zu sehen, der direkt vor dem Hoteleingang geparkt ist. Das Fahrzeug steht fast vollstĂ€ndig in Flammen und dichte graue Rauchschwaden steigen auf.


de.rt.com/international/231490


Russland darf in der Ukraine den Fehler des ersten Tschetschenien-Feldzugs nicht wiederholen


Von Stanislaw Smagin

Das auslaufende Jahr 2024 war fĂŒr die russischen StreitkrĂ€fte in der Zone der militĂ€rischen Sonderoperation recht erfolgreich. Im Donbass wurden nach Marjinka, Awdejewka, Krasnogorowka (hier nahm auch der Verfasser dieser Zeilen teil), Ugledar, Newelskoje und eine Reihe weiterer StĂ€dte und Dörfer befreit. Der Kampf um Tschassow Jar geht weiter, die Kontrolle ĂŒber Kurachowo wird ausgebaut. Und ein Erfolg in der Schlacht um Kurachowo ist nicht nur ein Weg, um die Grenze zwischen der Donezker Volksrepublik und dem Gebiet Dnjepropetrowsk zu erreichen, der wir an einigen Stellen bereits sehr nahe sind, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Vertreibung der ukrainischen Truppen aus Saporoschje. Im kommenden Jahr können wir mit einer positiven Entwicklung bis hin zur vollstĂ€ndigen Befreiung des Donbass rechnen.

Die russische Armee ist auch an anderen Frontabschnitten aktiv. Im Mai begann eine neue Offensive an der Charkow-Front, und derzeit gehen die KĂ€mpfe um Woltschansk und Kupjansk weiter – eine Stadt, in der die RĂŒckkehr unserer Flagge nicht nur aus rein militĂ€rischer Sicht, sondern angesichts der Ereignisse vom September 2022 auch aus symbolischer Sicht sehr wichtig ist. Die russischen StreitkrĂ€fte fĂŒhren Operationen in den Gebieten Sumy und Tschernigow durch. Und natĂŒrlich besteht die wichtigste Aufgabe darin, den Feind im Gebiet Kursk zu besiegen.

Ein wichtiger Grund fĂŒr den Erfolg waren die Aufarbeitung von MĂ€ngeln und Fehlern in der Planung und Verwaltung sowie die Impulse, die durch die Ernennung des neuen Verteidigungsministers Andrei Beloussow und andere personelle VerĂ€nderungen im militĂ€rischen Apparat ausgelöst wurden. Ein weiterer Grund ist zweifellos die Tapferkeit und der Mut der russischen Soldaten, die ĂŒber die Jahrhunderte unverĂ€ndert geblieben sind.

Leider sind auch die schwersten Verbrechen des Kiewer Regimes gegen unsere Soldaten und Zivilisten konstant. Erinnern wir uns nur an einige aus der langen Liste allein fĂŒr dieses Jahr:

  • der Angriff auf einen Markt im Donezker Stadtteil Tekstilschtschik im Januar (28 Tote, 30 Verletzte),
  • der Beschuss von Belgorod im Februar (sieben Tote, darunter ein SĂ€ugling, und 20 Verletzte),
  • die Zerstörung eines Eingangs zu einem Wohnhaus in derselben Stadt durch eine Rakete im Mai (17 Tote, 30 Verletzte),
  • der ATACMS-Raketenangriff auf den Strand von Utschkujewka in Sewastopol im Juni (vier Tote, darunter zwei Kinder, und 150 Verletzte),
  • unzĂ€hlige Massaker an der Zivilbevölkerung im Donbass und im Gebiet Kursk, wo die Leichen von MĂ€nnern, Frauen und Kindern nach der Befreiung von Siedlungen erschossen und verbrannt aufgefunden wurden,
  • zahllose gezielte Angriffe ukrainischer Drohnen auf Zivilisten in front- und grenznahen Regionen (zum Beispiel ein Angriff auf einen Bus im Gebiet Belgorod am 6. Mai – sieben Tote, mehr als fĂŒnfzig Verletzte),
  • die Beteiligung ukrainischer Geheimdienste an der Organisation des Terroranschlags auf die Konzerthalle Crocus City Hall.

Diese und andere Merkmale des Kiewer Regimes hatte Dmitri Medwedew, der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, im Sinn, als er sagte: "Russland muss den Feind ohne die geringste Chance auf eine Revanche zerschmettern."

Die Erfahrung des Ersten Tschetschenienkriegs, dessen Ausbruch sich im Dezember dieses Jahres zum 30. Mal jĂ€hrt, beweist, dass es notwendig ist, den Feind zu besiegen, ohne ihm die Möglichkeit zur Revanche zu geben. Wie wir uns erinnern, verwandelte sich Tschetschenien in den Jahren 1991 bis 1994 mit Duldung und zum Teil sogar mit versteckter UnterstĂŒtzung der damaligen russischen Behörden in eine praktisch unabhĂ€ngige "Tschetschenische Republik Itschkeria", der auch die reichsten Waffenarsenale der Sowjetunion ĂŒberlassen wurden. Von ihren Grenzen aus verbreiteten sich InstabilitĂ€t, Banditentum und Terrorismus im gesamten Nordkaukasus und oft sogar darĂŒber hinaus. Eine schwarze Seite der modernen russischen Geschichte war der Völkermord an Russen und anderen ethnisch nicht zugehörigen Einwohnern Tschetscheniens, der mit UnterstĂŒtzung des Regimes von General Dschochar Dudajew begangen wurde.

Ende 1994 zeigte Russlands PrĂ€sident Boris Jelzin bereits gewisse Anzeichen von Realismus und Pragmatismus sowohl in der Innen- als auch in der Außenpolitik (und sein Instinkt fĂŒr politisches Überleben war nie zu verleugnen) – beispielsweise hielt er wĂ€hrend des Budapester Treffens der an der Konferenz ĂŒber Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa teilnehmenden Staatschefs eine sehr harte Rede ĂŒber die PlĂ€ne der NATO zur Osterweiterung.

Zu diesem Zeitpunkt begann die lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llige Operation zur Wiederherstellung der verfassungsmĂ€ĂŸigen Ordnung in Tschetschenien. Sie wurde von vielen nicht verstanden oder akzeptiert, aber von Patrioten unterstĂŒtzt, die ansonsten scharf und zu Recht gegen Jelzin eingestellt waren. Die Zeitung Limonka titelte auf ihrer Frontseite "Bravo, Herr PrĂ€sident". Der Publizist Alexander Kasinzew veröffentlichte in der Zeitschrift Nasch Sowremennik einen ausfĂŒhrlichen Artikel mit dem Titel "Tschetschenien. Die erste nicht aufgegebene Grenze". Der Mathematiker Igor Schafarewitsch schrieb: "Aus GrĂŒnden der Selbsterhaltung waren die Behörden gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, die den Zerfall Russlands objektiv verhindern."

Auf die rein militĂ€rische Geschichte dieses Feldzuges, die bereits hinreichend erforscht und in der Erinnerung lebendig ist, werden wir nicht nĂ€her eingehen. Der tragische Sturm auf Grosny in der Silvesternacht, das Chaos, die Desorganisation und die kriminellen FehleinschĂ€tzungen des Oberkommandos waren der Sonderfall einer landesweiten und armeeweiten unruhigen Zeit – all das kann der damaligen FĂŒhrung angelastet werden und wurde beispielsweise bei den parlamentarischen Vorbereitungen zur Amtsenthebung Jelzins 1999 angelastet.

Aber der Mut und das Heldentum von Soldaten und Offizieren, das Talent und der gesunde Menschenverstand einiger GenerĂ€le (wie zum Beispiel Lew Rochlin) ermöglichten es der aktiven Armee, voranzukommen, den Feind zu schlagen, Grosny und andere bewohnte Gebiete einzunehmen und dem Feind Zentimeter fĂŒr Zentimeter Land abzutrotzen. Der Erste Tschetschenienkrieg brachte eine ganze Reihe von Heldentaten hervor, sowohl rein militĂ€rische als auch MĂ€rtyrerleistungen, wie die des Gefreiten Jewgeni Rodionow, der sich in der Gefangenschaft weigerte, sein Kreuz abzulegen und dafĂŒr hingerichtet wurde.

Die westlichen Staats- und Regierungschefs verurteilten Jelzin nicht, obwohl sich bereits gewisse Reibereien abzeichneten, denn Russland wich im Allgemeinen nicht von der Linie der "freien Welt" und der Partnerschaft mit dem Westen ab. Bill Clinton verglich seinen "Freund Boris" sogar mit Abraham Lincoln, der ebenfalls gegen Separatisten kĂ€mpfte, und nahm am 9. Mai 1995 zusammen mit den Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands und Chinas an den Moskauer Feierlichkeiten anlĂ€sslich des 50-jĂ€hrigen JubilĂ€ums des Sieges im Zweiten Weltkrieg teil.

Die Itschkerianer wurden allerdings von den OsteuropĂ€ern, den baltischen Staaten und einigen islamischen LĂ€ndern aktiv mit Rat und Tat unterstĂŒtzt. Noch schlimmer traf die Armee jedoch die eigene inlĂ€ndische "Partei des Verrats" – dies waren Organisatoren stĂ€ndiger dunkler Abmachungen, liberale und viele andere Medien, deren Position von bloßer Kritik am russischen MilitĂ€r und vorgetĂ€uschter Sympathie fĂŒr "unsere armen Soldaten" bis zu offener Bewunderung fĂŒr die "mutigen tschetschenischen FreiheitskĂ€mpfer" reichte. Zur gleichen Zeit organisierten diese "FreiheitskĂ€mpfer" monströse TerroranschlĂ€ge wie die Geiselnahme von Budjonnowsk.

Im Sommer 1996 hatte die russische Armee trotz der enormen Probleme, Verluste und RĂŒckschlĂ€ge die meisten ihrer Aufgaben erfĂŒllt. Im August starteten die militanten Gruppen plötzlich eine Gegenoffensive und stĂŒrmten Grosny. Trotz des Ernstes der Lage war sie umkehrbar – das MilitĂ€r hatte den Willen und die Mittel, die Stadt zurĂŒckzuerobern und dem Feind den Garaus zu machen.

Moskauer Oligarchen wie Boris Beresowski und ihnen nahestehende Politiker wie General Alexander Lebed, der wegen seiner WahlunterstĂŒtzung kĂŒrzlich zum Vorsitzenden des Sicherheitsrates ernannt wurde, waren anderer Meinung. Lebed sagte auf einer seiner Pressekonferenzen: "NatĂŒrlich wird Russland Tschetschenien zerschlagen, wenn es das will. Aber ist das notwendig? Ist es das wert, so viele Menschen zu töten, um einen Pyrrhussieg zu erringen?" Am 31. August unterzeichnete er mit General Aslan Maschadow die berĂŒchtigten Abkommen von Chassawjurt, die die russische Niederlage und die UnabhĂ€ngigkeit Tschetscheniens besiegelten. General Gennadi Troschew schrieb diesbezĂŒglich: "Noch nie zuvor waren GenerĂ€le in Russland so machtlos und hilflos im Krieg, weil sie von Zivilisten unter Druck gesetzt wurden, die in militĂ€rischen Fragen völlige Amateure sind. Die Profanierung des Tschetschenien-Feldzugs hat ihren Höhepunkt erreicht. Die Militanten konnten auch diesmal nicht beseitigt werden."

Im folgenden FrĂŒhjahr unterzeichneten Jelzin und Maschadow den "Vertrag ĂŒber den Frieden und die GrundsĂ€tze der Beziehungen zwischen Russland und Itschkeria", in dem sich die Parteien verpflichteten, "ihre Beziehungen in Übereinstimmung mit den allgemein anerkannten GrundsĂ€tzen und Normen des Völkerrechts aufzubauen". In der Zwischenzeit war die Republik weiterhin eine Quelle der InstabilitĂ€t, des Terrorismus und von EntfĂŒhrungen zur Erpressung von Lösegeld. Auch AuslĂ€nder wurden entfĂŒhrt und getötet: Im Dezember 1996 wurden fĂŒnf Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes sowie ein niederlĂ€ndischer Bauunternehmer brutal ermordet, im Dezember 1998 wurden vier Ingenieure des britischen Unternehmens Granger Telecom entfĂŒhrt und getötet.

Die anhaltenden Wirren beeintrĂ€chtigten die Interessen Russlands. Die Erdölpipeline Baku-Noworossijsk verlief durch tschetschenisches Gebiet, um dessen Sicherheit Moskau von Grosny stĂ€ndig erpresst wurde. Dies zwang die russischen Behörden, stĂ€ndig ĂŒber den Bau einer Umgehungsroute nachzudenken, zum Beispiel durch Dagestan, wĂ€hrend Aserbaidschan zunehmend zu einer Pipeline nach Ceyhan in der TĂŒrkei tendierte.

Im Sommer 1999 war Itschkeria zu einer intoleranten BrutstĂ€tte des Wahhabismus und des Banditentums geworden, in der selbst formal "gemĂ€ĂŸigte" Figuren wie Maschadow eine zunehmend untergeordnete Rolle spielten. Außerdem hatte sich hier eine regelrechte islamistisch-söldnerische Internationale gebildet, und wenn 1994 bis 1996 AuslĂ€nder in relativ geringer Zahl fĂŒr Dudajew und Konsorten kĂ€mpften, so war ihre Zahl jetzt fast so groß wie die der einheimischen Banditen. Der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war der Angriff auf Dagestan im August, nach dessen Abwehr beschlossen wurde, dem Feind in seinem Unterschlupf den Garaus zu machen. Die terroristischen AnschlĂ€ge in Moskau und Wolgodonsk bestĂ€tigten die Richtigkeit dieser Entscheidung.

Diesmal verurteilten der Westen und die von ihm kontrollierten internationalen Strukturen das Vorgehen Russlands sehr viel deutlicher. Kritik sowie die Androhung von Sanktionen und der Abschaffung von internationalen Rechten wurden aus dem FĂŒllhorn geschĂŒttet. Gleichzeitig versuchten sie, verschiedene FriedensplĂ€ne, eine internationale Überwachung des Konflikts und die Beteiligung von Friedenstruppen an dem Konflikt durchzusetzen. Auf dem OSZE-Gipfel wurden weitere antirussische Aktionen durch die Unterzeichnung eines Pakets von Vereinbarungen ĂŒber den Bau der Ölpipeline Baku-Ceyhan, eine ErklĂ€rung ("mit dem Beistand" der Vereinigten Staaten, also unter US-amerikanischer Vormundschaft) ĂŒber die Einbeziehung von zusĂ€tzlichem Erdöl aus Kasachstan und Turkmenistan in das Projekt und schließlich eine zwischenstaatliche ErklĂ€rung der Staats- und Regierungschefs von Turkmenistan, Kasachstan, Aserbaidschan, Georgien und der TĂŒrkei ĂŒber die transkaspische Gaspipeline ergĂ€nzt, die eine eindeutig antirussische Konnotation hatte.

Die geowirtschaftlichen und materiellen Verluste waren nicht das Einzige. Der ungleiche Kampf der Pskower FallschirmjĂ€ger in der Schlacht um Höhe 776, die TerroranschlĂ€ge wie die Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater und in Beslan sowie vieles mehr erwartete Russland... Der zweite Tschetschenienkrieg als Fortsetzung des ersten, der nicht auf den Schlachtfeldern verloren wurde, war eine harte Lektion fĂŒr die Zukunft.

Heute schließt sich der Kreis. Im ersten Tschetschenienkrieg kĂ€mpften Angehörige der ukrainischen UNA-UNSO (die in Russland verboten ist) fĂŒr Itschkeria, nun kĂ€mpfen ganze Einheiten revanchistischer KĂ€mpfer mit itschkerischen Symbolen und PortrĂ€ts itschkerischer FĂŒhrer auf ihren Chevrons fĂŒr das Kiewer Regime, und Grosny wurde bereits mehrmals von ukrainischen Drohnen angegriffen. Es ist zu hoffen, dass die Kriegsverbrecher und die Spitzen des Kiewer Regimes, einschließlich der Ranghöchsten, die kriminelle Befehle erteilen, das gleiche Schicksal erleiden wie Dschochar Dudajew, Aslan Maschadow, Schamil Bassajew und Salman Radujew und dass das Kiewer Regime als Ganzes ein Ă€hnliches Schicksal erleidet wie sein nordkaukasisches Vorbild.

Übersetzt aus dem Russischen. Das Original ist am 29. Dezember 2024 in der Zeitung Wsgljad erschienen.

Stanislaw Smagin ist ein russischer Offizier und Korrespondent der Zeitung Wojenny Westnik Juga Rossii.

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Medienrechtler Steinhöfel: Habecks Forderung nach Zensur und Meinungslenkung ist "totalitÀr"


Das im Grundgesetz garantierte Recht auf freie MeinungsĂ€ußerung – Artikel fĂŒnf – ist bedroht, und die politisch-mediale Debatte in Deutschland weist stark freiheitsfeindliche ZĂŒge auf. So lĂ€sst sich ein Gastbeitrag des Hamburger Medienrechtlers Joachim Steinhöfel in der Berliner Zeitung zusammenfassen. Steinhöfel weiß, wovon er spricht, hat er doch allein im letzten Jahr eine Serie von Prozessen vor Zivil- und Verwaltungsgerichten bis hin zum Bundesverfassungsgericht gewonnen.

Einengung des Sagbaren

In den letzten Monaten und Jahren ist die Tendenz unverkennbar geworden, die Äußerung missliebiger politischer Meinungen zu kriminalisieren – nicht nur die GrĂŒnen, sondern Vertreter aller etablierten Parteien sind mit Strafanzeigen gegen polemische Postings in sozialen Netzwerken, aber auch Forderungen an die Öffentlichkeit gegangen, "Hass und Hetze", etwa auf Online-Plattformen, "auch unterhalb der Strafbarkeitsgrenze" zu verfolgen, so beispielsweise Bundesfamilienministerin Lisa Paus (BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen). Als weiteres Beispiel fĂŒhrt Steinhöfel die Forderung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) an, die staatliche Verfolgung gegen diejenigen verlangt, "die den Staat verhöhnen". Und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (ebenfalls GrĂŒne) versteht kritische Äußerungen als "Angriff auf die Demokratie" – wegen einer "politischen Polemisierung", die er darin zu erkennen glaubt.

So nimmt es auch nicht Wunder, dass nachgeordnete Behörden wie der "Verfassungsschutz" des Bundes – im Verantwortungsbereich von Innenministerin Faeser – dazu beitragen, missliebige MeinungsĂ€ußerungen zu kriminalisieren. Steinhöfel fĂŒhrt als Beispiel VerfassungsschutzprĂ€sident Haldenwang an, der vor "verbaler und mentaler Grenzverschiebung" gewarnt habe. "Entsprechende Denk- und Sprachmuster" dĂŒrften sich "nicht in unsere Sprache einnisten".

Überwachung und Steuerung der Meinungsbildung

Steinhöfel beharrt jedoch darauf, dass Meinungen grundsĂ€tzlich frei sind und den Verfassungsschutz Gedanken nichts angehen. Allerdings stĂŒnden das "Netzwerkdurchsetzungsgesetz, das Demokratiefördergesetz, der Digital Services Act, Trusted Flagger, Meldestellen fĂŒr antimuslimischen Rassismus, Meldestellen zu queerfeindlichen und rassistischen VorfĂ€llen" sowie die unzĂ€hligen Strafanzeigen von Politikern "wegen oft banaler Äußerungen" fĂŒr das "Bild eines völlig ĂŒbergriffigen Staates". Bezeichnenderweise habe Robert Habeck

"seinen Strafantrag in Sachen 'Schwachkopf-Gate' bis heute nicht zurĂŒckgenommen. Er legt also trotz der öffentlichen Debatte ĂŒber diesen Fall weiter Wert darauf, dass ein Rentner aus Bayern von der Strafjustiz wegen einer nicht strafbaren Lappalie zur Verantwortung gezogen wird."


Mit seiner Forderung nach Offenlegung der Algorithmen sozialer Medien sowie deren Regulierung habe sich Habeck blamiert:

"Ob Habeck weiß, dass ausgerechnet Elon Musk den Quellcode des Algorithmus von X (Twitter), der zuvor ein streng gehĂŒtetes Geheimnis war, bereits veröffentlicht hat und die von Habeck als so wichtig erachtete Transparenz bereits existiert? Was Habeck an diesen Algorithmen gfs. stört, hat der grĂŒne Kanzlerkandidat bislang nicht mitgeteilt."


GenĂŒsslich fĂŒgt Steinhöfel hinzu:

"Ob er Sachkunde besitzt, zur komplexen Frage der Programmierung von Algorithmen Kritik oder gar verfassungsrechtlich haltbare ÄnderungswĂŒnsche zu formulieren, ist ebenfalls unklar."


So steht fĂŒr den erfolgreichen Medienrechtler denn auch fest:

"Habecks Wunsch allerdings, dass der Staat durch Eingriffe in die Programmierung der sozialen Medien die Meinungsbildung steuern soll, ist in seinem Wesen totalitÀr."


Abwehrrechte gegen den Staat

Der Hamburger Anwalt konstatiert ein allgemein zu gering ausgeprĂ€gtes VerstĂ€ndnis dafĂŒr, "was Meinungsfreiheit bedeutet". Dazu zitiert er Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts von 2018, die zeigen, welch weiten Rahmen eigentlich die Meinungsfreiheit als Abwehrrecht des BĂŒrgers gegen den Staat genießt. Diese habe "in der elementaren Bedeutung der freien Machtkritik ihre wesentliche Grundlage".

Durch Verwendung "trivialer Floskeln" – wie beispielsweise der bereits oben erwĂ€hnten Rede von "Hass und Hetze" – werde die öffentliche Debatte "kontaminiert" und der Rahmen der Meinungsfreiheit "immer weiter eingeengt", so Steinhöfel:

"Denn der Staat hat kein Interesse an Meinungsfreiheit. Frau Paus, Frau Faeser und Herr Habeck, Frau Baerbock und Frau Strack-Zimmermann stehen nicht auf der Seite der Freiheit, sie stehen auf der anderen Seite."


Entsprechend hÀtten der Bundeswirtschaftsminister und auch BundesprÀsident Steinmeier in die Diskussion um den Meinungsartikel von Elon Musk in der Welt eingegriffen und "im medialen Kulturkampf die Richtung vorgegeben".

Zweierlei Maß

Allerdings offenbare die Intervention von Habeck gegen Musk ein "höchst problematisches DemokratieverstĂ€ndnis", so Steinhöfel. Anders als von Habeck behauptet, könne Musk weder mit einem Tweet noch einem Meinungsartikel "den Diskurs in Europa definieren". Eine solche Behauptung sei "natĂŒrlich Unsinn". Denn die Medienlandschaft werde "zu einem erheblichen Teil" vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk geprĂ€gt, aber auch von Tageszeitungen, die der SPD-nahen Madsack-Gruppe gehören. Nicht zuletzt der Staat selbst habe

"mit der Auslagerung und Millionenförderung von weltanschaulichen ErfĂŒllungsgehilfen von Correctiv bis HateAid oder Trusted Flaggern in verfassungsrechtlich problematischer Weise und mit dem Geld der Steuerzahler Dinge tun" lassen, "die ihm selbst von Verfassungs wegen verboten sind".


Aus Habecks Äußerungen ĂŒber Musk könne man schlussfolgern, dass der Minister mit Musk "kein Problem hĂ€tte, wenn dessen Vermögen kleiner und er AnhĂ€nger der US-Demokraten wĂ€re". In einem freien Land dĂŒrften jedoch die Meinungsfreiheit und auch das "Eigentum an sozialen Plattformen" nun einmal "nicht von den VermögensverhĂ€ltnissen oder der politischen Einstellung abhĂ€ngen". Dieser Schluss mĂŒsse "fĂŒr einen Politiker, der sich selbst die BefĂ€higung zum Bundeskanzler attestiert, offensichtlich sein".

Dass Habeck doppelte Standards anlegt, werde aus seiner Haltung zu Mark Zuckerberg und dessen Plattform Facebook deutlich: "Zu Facebook, dessen Löschpraxis ein deutsches Oberlandesgericht als vorsĂ€tzlichen serienmĂ€ĂŸigen Rechtsbruch einordnete, hört man von Habeck nichts." Zuckerberg besitze ĂŒber 200 Milliarden US-Dollar. Selbst von der Washington Post sei die gerichtliche Auseinandersetzung gegen Facebook "mit dem Kampf gegen die Organisierte KriminalitĂ€t verglichen" worden. Dieser "EinschĂ€tzung", meint Steinhöfel, könne er sich "aus sehr umfangreicher eigener prozessualer Erfahrung anschließen".

Heuchelei und Drohungen

Sollte bis hierhin der Eindruck entstanden sein, Steinhöfel arbeite sich in seinem Gastbeitrag allein an Robert Habeck ab, so wĂ€re dies eine TĂ€uschung. Denn der Jurist nimmt sich auch die Einmischung des deutschen Polit-Establishments in den US-Wahlkampf und weitere aktuelle Beispiele vor. So hatte BundesprĂ€sident Steinmeier vor einer "Einflussnahme von außen" als einer "Gefahr fĂŒr die Demokratie" unter Verweis auf RumĂ€nien gewarnt – und dabei eine "Parallele zwischen der Annullierung der Wahlen in RumĂ€nien wegen angeblicher Wahlbeeinflussung durch TikTok-Profile und der kommenden Bundestagswahl" gezogen, wie Steinhöfel feststellt.

Der Medienanwalt stellt vor diesem Hintergrund klar:

"Das Kommentieren der Politik in anderen LĂ€ndern ist Alltag in unseren und in auslĂ€ndischen Medien und keine 'Einflussnahme von außen'. Es ist Bestandteil eines vitalen, politischen Diskurses, der in einer globalisierten Welt natĂŒrlich nicht an den territorialen Grenzen des jeweiligen Staates endet."


Versagen der etablierten Medien

Zu den Defiziten des politischen Personals und seinen teils verfassungswidrigen Vorstellungen komme jedoch ein weiteres Problem hinzu: "Wenn aber die Medien, deren durch die Pressefreiheit grundgesetzlich garantierte Sonderstellung insbesondere in der Bedeutung der unbeeintrÀchtigten Machtkritik ihre Grundlage findet, in ihrer Kontrollfunktion ausfallen, hat Deutschland ein Problem. Dieses Versagen war in der Debatte um den Tweet und den Artikel von Musk greifbar."

Schon allein die Tatsache, dass die Welt einen Artikel von Elon Musk brachte, habe fĂŒr Erregung in Politik und Medien gesorgt. Die Auseinandersetzung mit dessen Inhalt wurde nachrangig. Dabei mĂŒsse es doch fĂŒr eine "absolute SelbstverstĂ€ndlichkeit und eine journalistische Errungenschaft der Welt" gehalten werden, "dass Musk Gelegenheit gegeben wurde, seine Position in einem Kommentar zu veröffentlichen". Wer aber die Tatsache der Veröffentlichung als solche kritisiere, zĂ€hle zu den Feinden der Freiheit: "Denn das ist Kritik an der Meinungsfreiheit selbst." Zu einer demokratischen Auseinandersetzung gehöre die Veröffentlichung der Gegenposition.

Steinhöfels Diagnose lautet denn auch:

"Es ist der Tiefpunkt des Journalismus, wenn man sich nicht mit aller argumentativer Überzeugung, ĂŒber die man verfĂŒgt, gegen eine Position in Stellung bringt, sondern dem weltanschaulichen Gegner bereits das Recht absprechen will, sich ĂŒberhaupt zu Ă€ußern."


Und er fragt, wie man, "erst recht als Journalist", auf den Gedanken verfallen könne, "Kritik an der Veröffentlichung eines Artikels zu ĂŒben, der keine Gesetze verletzt, sondern den Schutz unseres Grundgesetzes genießt". Eine besondere Ironie besteht darin, dass viele deutsche Kritiker Elon Musks ihre Ansichten eben auf X (Twitter) weitgehend ungehindert veröffentlichen können. Es handle sich dabei um ein "Privileg, das sie intensiv nutzen, demjenigen, der es ihnen einrĂ€umt, aber selbst nicht gewĂ€hren wollen".

Steinhöfels Fazit

Nach dem bisher Gesagten verwundert das wenig schmeichelhafte Verdikt des Erfolgsanwalts nicht:

"Es ist die pure Angst vieler Akteure aus Politik und Medien, Angst davor, dass sich der Wind im weltweiten medialen Kulturkampf dreht, dass die politische Korrektheit als Disziplinierungsverfahren ihre Wirksamkeit verlieren wird."


Überraschend sind daher seine anerkennenden Worte fĂŒr Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz: Der habe sich "in dieser fiebrigen Debatte vorbildlich gelassen und souverĂ€n gegeben und gezeigt, wie es auch geht". Scholz habe auf die Meinungsfreiheit verwiesen, "die auch fĂŒr MilliardĂ€re gelte", und hinzugefĂŒgt: "'Das Urteil (Musks) ist nicht so abgewogen, wie der ökonomische Erfolg des Unternehmens groß ist.'"

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BundesprÀsident Steinmeier und die Bedrohung der Demokratie


Von Rainer Rupp

Vergangene Woche hat BundesprĂ€sident Frank-Walter Steinmeier gemĂ€ĂŸ seinen Pflichten die Auflösung des Bundestages und Neuwahlen im Februar verkĂŒndet, aber nicht, ohne diese Aktion mit kaum verklausulierten Drohungen an das deutsche Volk zu begleiten: Denn fĂŒr den Fall, dass die Leute "falsch" wĂ€hlen, also rechte Parteien die Wahl gewinnen, könnte er die ganze Wahl einfach annullieren. NatĂŒrlich um die Demokratie zu retten, warum auch sonst?

TatsĂ€chlich ist Steinmeier kein besonders beliebter BundesprĂ€sident. Nicht wenige sehen in ihm sogar den Schlimmsten, den wir jemals hatten. Schließlich versucht er in seinen Reden nicht, die BĂŒrger zu verbinden, sondern zu trennen, indem er die einen lobt und die anderen als "rechts" beschimpft und beleidigt.

Schauen wir uns einmal die wichtigsten Aussagen mit der geschickt verpackten, antidemokratischen Drohung an:

1) "Ich erwarte, dass dieser Wettstreit [die Bundestagswahl] mit Respekt und mit Anstand gefĂŒhrt wird, schon allein deshalb, weil nach der Wahl die Kunst des Kompromisses gefragt sein wird, um eine stabile Regierung zu bilden."

Wenn Steinmeier hier eine "stabile Regierung" beschwört, dann ist das bereits ein Akt der Heuchelei, denn er ist es selbst, der mit seiner SPD eine stabile Mehrheit in der Regierung verhindert, indem er politisch unverrĂŒckbar auf der undemokratischen "Brandmauer" zur Ausgrenzung der AfD besteht.

Als großer Verfechter dieser "Brandmauer" schließt Steinmeier automatisch große Teile der Bevölkerung vom demokratischen Prozess im Parlament aus. Und wenn es dann schwierig wird, eine stabile Mehrheit zu finden, siehe die Beispiele ThĂŒringen und Sachsen, dann kann man nicht auch noch die AfD dafĂŒr verantwortlich machen. Weiter geht es in seiner Rede mit diesen ominösen Worten:

2) "Und ich erwarte auch, dass der Wahlkampf mit fairen, mit transparenten Mitteln gefĂŒhrt wird. Einflussnahme von außen ist eine Gefahr fĂŒr die Demokratie, sei sie verdeckt wie kĂŒrzlich offenbar bei den Wahlen in RumĂ€nien oder offen und unverhohlen, wie es derzeit besonders intensiv auf der Plattform X betrieben wird."

Hier spricht Steinmeier ĂŒber die große Gefahr fĂŒr die Demokratie durch die Einmischung von außen. Und jeder von uns denkt da an den mutigen SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Roth, der inmitten der fehlschlagenden "Farbrevolution" in Georgien in die Hauptstadt Tiflis gereist ist, um dort aktiv Wahlkampf fĂŒr die Opposition zu machen, die ziemlich gewalttĂ€tig gegenĂŒber der demokratisch gewĂ€hlten Regierung auftritt. Roth hat dort öffentliche Reden gehalten, also aktiv von außen in den georgischen Wahlkampf eingegriffen, also genau das getan, was laut Steinmeier als besonders böse und brandgefĂ€hrlich fĂŒr die Demokratie bezeichnet wird.

Oder da wĂ€re noch das SPD-Urgestein Ralf Stegner, der in den USA aktiv Wahlkampf und Stimmung gegen Donald Trump gemacht hat. Und nicht zu vergessen sind die vielfĂ€ltigen Einmischungen des neoliberal/woken MilliardĂ€rs George Soros und seiner Organisationen in den politisch-medialen Komplex der Bundesrepublik und anderer EU-LĂ€nder aufseiten der etablierten Parteien. DarĂŒber scheinen sich Leute wie Steinmeier eher zu freuen, statt sich aufzuregen.

Etwas ganz anderes ist natĂŒrlich die aktive Einmischung von außen in den Wahlkampf zugunsten der AfD, wie das jĂŒngst Elon Musk in einem Artikel in der Welt und auf seiner Plattform X gemacht hat. Das ist natĂŒrlich ganz, ganz böse und muss verhindert werden! Und wenn man es schon nicht verhindern kann, dann muss man die negativen Folgen, die daraus entstehen, bekĂ€mpfen, indem man zum Beispiel die Wahlergebnisse annulliert, falls die AfD zu viele Stimmen im Februar bekommt. Vor wenigen Wochen hat der PrĂ€sident RumĂ€niens vorgemacht, wie das geht.

Bei der PrĂ€sidentschaftswahl in RumĂ€nien war ganz ĂŒberraschend ein rechter Politiker und Gegner des Ukraine-Kriegs auf den ersten Platz gekommen, was dem Wertewesten und seinen Marionetten in RumĂ€nien ĂŒberhaupt nicht gefallen hat. Daraufhin wurde die Wahl einfach annulliert! Punkt! Und als BegrĂŒndung dafĂŒr hat man Einflussnahme von außen genannt, angeblich hĂ€tten russische TikTok-, YouTube- und Twitter-Operateure zu viel Desinformation verbreitet. NatĂŒrlich brauchte man keine Beweise fĂŒr die Behauptungen der Einmischung von außen vorzulegen, denn jedes Kind weiß ohnehin, dass es die Russen waren.

Genau eine solche Einmischung von außen durch Elon Musk auf X sieht Steinmeier jetzt auch bei uns in Deutschland und er erscheint auch bereit, notfalls mit demselben Argument die Wahlen zu annullieren, falls rechte Parteien gewinnen. Steinmeiers Botschaft zwischen den Zeilen war deutlich genug: Auch in Deutschland könnte es zu Konsequenzen wie in RumĂ€nien kommen. Denn in seiner Rede an der Berliner Humboldt-UniversitĂ€t bezieht er sich explizit auf das Beispiel der "Wahlen in RumĂ€nien", auf "die Gefahr fĂŒr die Demokratie" und auf die "Einflussnahme von außen", die "verdeckt oder offen und unverhohlen [
] derzeit besonders intensiv auf der Plattform X betrieben wird". Allerdings gibt es den Unterschied, dass es diesmal nicht die Russen, sondern der Amerikaner Musk und andere Trumpisten sind.

Ein PrĂ€sident, der öffentlich ĂŒber eine mögliche Annullierung von Wahlen spekuliert – das ist beispiellos in der Geschichte der Bundesrepublik. Niemand in den großen "QualitĂ€tsmedien", die sich sonst schnell als Verteidiger der Demokratie in Stellung bringen, scheint sich fĂŒr die unfassbare, implizite Drohung der Wahlannullierung Steinmeiers zu interessieren.

Mehr zum Thema – Deutschland steht vor den schmutzigsten Wahlen seiner Geschichte


de.rt.com/meinung/231465-bunde


Sikorski bejubelt Stopp des russischen Gastransits durch Ukraine und erntet Kritik


Polens Außenminister RadosƂaw Sikorski hat die Entscheidung der Ukraine, die russischen Gaslieferungen an die EU zu unterbrechen, als einen Sieg fĂŒr den Westen begrĂŒĂŸt, auch wenn die Unterbrechung zu höheren Preisen, EngpĂ€ssen und vollstĂ€ndigen WĂ€rmeausfĂ€llen in der abtrĂŒnnigen moldawischen Region Transnistrien fĂŒhrte.

Russland sah sich in den frĂŒhen Morgenstunden des Mittwochs gezwungen, den Gastransit durch die Ukraine zu stoppen, nachdem Kiew sich geweigert hatte, eine Vereinbarung zu erneuern, nach der es TransitgebĂŒhren fĂŒr die Nutzung seines eigenen Pipelinenetzes verlangt. Das Gas wurde an Moldawien, RumĂ€nien, Polen, Ungarn und die Slowakei geliefert, bevor es nach Österreich und Italien gelangte.

Sikorski feierte auf X. Er schrieb:

"[Der russische PrĂ€sident Wladimir] Putin hat Milliarden fĂŒr den Bau von Nord Stream ausgegeben, um die Ukraine zu umgehen und Osteuropa mit der Drohung eines Gaslieferstopps zu erpressen."


Der polnische Außenminister bezog sich dabei auf die beiden Nord-Stream-Pipelines, die Russland mit Deutschland verbunden haben, bis sie 2022 durch einen Sabotageakt zerstört wurden. Er fuhr fort:

"Heute hat die Ukraine seine [Putins] FĂ€higkeit abgeschnitten, Gas direkt in die EU zu exportieren."


Sikorski nannte die Entscheidung "einen weiteren Sieg nach der Erweiterung der NATO durch Finnland und Schweden".

Die Entscheidung Kiews hat die Gaspreise in der EU auf 50 Euro pro Megawattstunde ansteigen lassen, ein Niveau, das seit Oktober 2023 nicht mehr erreicht wurde. Die Slowakei, die in hohem Maße von russischen Gasimporten ĂŒber die Ukraine abhĂ€ngig ist, wird durch den Lieferstopp hart getroffen, ebenso wie der EU-Beitrittskandidat Moldawien, der den Großteil seines Stroms mit russischem Gas erzeugt.

Sikorski sollte in eine psychiatrische Klinik gesperrt werden, weil er "Europas Gasabschaltung mitten im Winter feiert", forderte etwa der Journalist Thomas Fazi als Reaktion auf Sikorskis Beitrag. Ein anderer Kommentator schrieb:

"Russland hat eindeutig versucht, Europa zu erpressen, indem es ihm noch mehr Gas liefert. GlĂŒcklicherweise hat die Ukraine Europa heldenhaft 'gerettet', indem sie das Gas abschaltete. Die AbsurditĂ€t dieser Logik verblĂŒfft den Verstand."


In einem anderen Kommentar heißt es:

"Leute wie Sikorski, die die europĂ€ische Wirtschaft zerstören wollen, indem sie sie von den globalen Ressourcen und MĂ€rkten abschneiden, sollten nicht in Europa leben dĂŒrfen. Gehen Sie in die USA, wo Ihre LoyalitĂ€t liegt."

đŸ‡·đŸ‡șđŸ‡ș🇩đŸ‡ȘđŸ‡șđŸ‡ș🇾 Who cut off the gas?- Mainstream media blames Putin.- Politicians celebrate that Ukraine cut it off. pic.twitter.com/oBifPJogJC
— Lord Bebo (@MyLordBebo) January 1, 2025

In Àhnlicher Weise wurde Sikorski 2022 verspottet, als er auf die Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines reagierte, indem er ein Bild des Explosionsortes mit der Bildunterschrift "Danke, USA" postete, bevor er es wieder löschte.

WÀhrend sich deutsche Ermittler angeblich auf die Theorie geeinigt haben, dass die Pipelines von ukrainischen Saboteuren zerstört wurden, behauptete der US-Journalist Seymour Hersh, sie seien von der CIA und der US-Marine gesprengt worden.

Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes (SWR), Sergei Naryschkin, beschuldigte "professionelle Saboteure der anglo-amerikanischen Sicherheitsdienste", womit er die USA und Großbritannien meinte.

Mehr zum Thema - Fico sieht schwerwiegende Folgen des Gastransitstopps aus Russland

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de.rt.com/europa/231480-sikors


Havarie in Berlin: 100 Jahre alte Wasserrohre zeugen vom wahren Zustand des westlichen Systems


Von Susan Bonath

Gerne schwadronieren deutsche Medien ĂŒber die Unvermeidlichkeit des Zusammenbruchs der DDR. Die Infrastruktur sei marode und kaputt gewesen, nur ihr Anschluss an den glorreichen Westen habe dem letztendlich abhelfen können. Doch wie man heute weiß, trog die glitzernde OberflĂ€che: Vieles war ganz offensichtlich mehr Schein als Sein. Heute, 35 Jahre spĂ€ter, bröckelt die Makulatur im Eiltempo.

Das Gemeinwesen wurde in der BRD jahrzehntelang kaputtgespart, wie sich nun zeigt. Davon zeugen nicht nur einsturzgefĂ€hrdete BrĂŒcken, veraltete Schienen, marode Eisenbahnen und eine zunehmend ausgedĂŒnnte medizinische Versorgungslandschaft. Auch die Wasserleitungen vergammeln wortwörtlich unter der Erde. Das hat eine Havarie an Silvester in Berlin gezeigt: Ein Rohrbruch ließ die Versorgung mit Trinkwasser in Teilen der Hauptstadt ausfallen. Kein Wunder: Die Leitung war um die 100 Jahre alt.

Wasserhavarie in Berlin


Laut rbb kam es an Silvester gegen 20 Uhr zu dieser Havarie. Im Berliner Stadtteil Wedding brach ein uraltes Wasserrohr. In mehreren Bezirken ‒ "von Reinickendorf bis Kreuzberg" ‒ fiel die hauptstĂ€dtische Wasserversorgung aus. Vielerorts habe sie zwar nach rund zwei Stunden "durch Schließen mehrerer Ventile im Wasserwerk" wieder funktioniert, aber nicht ĂŒberall.

NatĂŒrlich betraf die Havarie auch die Feuerwehr, was an Silvester besonders Ă€rgerlich hĂ€tte enden können. Das betroffene Rohr mit etwa 70 Zentimetern Durchmesser, ĂŒber das ein großer Teil der Berliner Versorgung lĂ€uft, wurde, man glaubt es kaum, demzufolge in den 1920er Jahren verlegt – vor rund 100 Jahren! Die Wasserbetriebe vermuten eine "MaterialermĂŒdung", mĂŒssten aber die genaue Ursache noch klĂ€ren.

Die Reparaturen dauerten indes am Neujahrstag an. Im ehemaligen Arbeiterviertel Wedding musste in der Nacht ein "See" abgepumpt werden, der durch ausströmendes Wasser entstanden war. Einige Straßen waren auch nach dem Jahreswechsel noch gesperrt, weil ĂŒberschwemmt.

Ungesunde Uralt-Leitungen


Uralt-Wasserrohre werfen drĂ€ngende Gesundheitsfragen auf: Fachleuten zufolge wurden bis Anfang der 1970er Jahre noch Leitungen aus Blei verlegt ‒ und vielfach bis heute nicht ersetzt, obwohl die dadurch entstehenden Gefahren bekannt sind: Giftiges Blei löst sich aus den Rohren und gelangt ins Trinkwasser. Auch vielfach verlegte Kupferrohre sind aus gleichen GrĂŒnden vor allem fĂŒr SĂ€uglinge und Kleinkinder nicht unbedingt ganz ungefĂ€hrlich.

Die Frage, warum so viele alte Leitungen bis heute nicht saniert wurden, ist relativ einfach zu beantworten: Es ist zu teuer. Die Wasserversorgung obliegt den Kommunen, und denen fehlt das Geld, auch weil der Bund knausert. Die Folge: Sie sparen am Gemeinwohl, nicht nur bei der Wasserversorgung, sondern auch bei anderen kommunalen Aufgaben, wie Jugendhilfe, Gesundheitswesen und so weiter.

Kaputtgespartes Gesundheitssystem


Dass uralte Wasserrohre brechen, ist natĂŒrlich erwartbar. In Berlin geschah das in den letzten Jahren zunehmend, zum Beispiel 2023, als ausgerechnet ein Krankenhaus besonders stark davon betroffen war.

Die Kliniken in Deutschland sind lĂ€ngst dem Profitzwang des Marktes unterworfen worden, nicht nur die privatisierten. Die Folge: Sie sparen am Personal, lagern KĂŒchen und Labore in den prekĂ€ren Sektor aus und schließen wichtige, aber wenig lukrative Abteilungen, wie Geburts- oder Kinderstationen. Seit Jahren warnt etwa die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) vor einem Kollaps der KrankenhĂ€user. Zum Jahresende 2024 sah sie deren wirtschaftliche Lage an einem "historischen Tiefpunkt".

Das Dilemma geht jedoch viel weiter. Das ganze Gesundheitssystem werde "kaputtgespart", berichtete im Oktober 2024 die Wochenzeitung Der Freitag. Den Pflegekassen fehlen demnach Milliarden, den Apotheken wichtige "Allerweltsmedikamente", darunter Antibiotika, Blutdrucksenker, HIV-Arzneien und sogar Schmerzmittel fĂŒr Kinder. Gesetze, die gegensteuern sollen, hĂ€tten nicht gewirkt.

BrĂŒcken und Bahn verrotten


Die verrottende Infrastruktur zeigt sich auch in anderen Bereichen. Das Unternehmen "ibau", das staatliche Stellen und den privaten Sektor ĂŒber Ausschreibungen und Auftragsvergaben berĂ€t, warnte schon letzten Sommer vor rund "4.000 maroden BrĂŒcken", die dringend saniert werden mĂŒssten.

Das war knapp zwei Monate vor dem Einsturz der Dresdner CarolabrĂŒcke. Mehr als ein Jahr zuvor, Anfang 2023, berichtete der SĂŒdwestrundfunk (SWR) sogar von 16.000 sanierungsbedĂŒrftigen BrĂŒcken in Deutschland und titelte: "Zeitbombe BrĂŒcken – mit Vollgas ins UnglĂŒck?". Mit anderen Worten: Das Problem ist seit langem bekannt. Nur unternommen wurde offensichtlich wenig.

Vom Zustand der Bahn können sicherlich viele Nutzer inzwischen ein Lied singen. Kurz gesagt: Mal fĂ€hrt sie, mal fĂ€hrt sie nicht, meistens ist die unpĂŒnktlich, der Service ist miserabel und ein paar Zentimeter Schnee legen immer öfter alles lahm. Ob man als Fahrgast sein Ziel erreicht, vor allem wann, hat immer mehr mit GlĂŒck zu tun. Zugleich klagt das privatisierte Unternehmen, das seine Vorstandsmitglieder weiter mit Millionenboni beglĂŒckt, ĂŒber "Milliardenverluste".

Der Lack ist ab


Man könnte dutzende weitere Bereiche der öffentlichen DaseinsfĂŒrsorge aufzĂ€hlen, die nicht mehr richtig, oft kaum noch funktionieren. Das Problem ist also nicht allein durch individuelles Fehlverhalten erklĂ€rbar, sondern eindeutig systemischer Natur: Wer das Gemeinwohl dem Markt und damit dem Profitzwang unterwirft, sorgt notwendigerweise dafĂŒr, dass auch an wichtigen Ausgaben gespart wird.

Anders ausgedrĂŒckt: Sanierung, Löhne und GehĂ€lter sind Betriebsausgaben, welche den Profit privater Konzerne natĂŒrlich mindern, aber auch die klammen Kassen des Staates leeren. Letzterer ist prinzipiell den gleichen ZwĂ€ngen unterworfen, will er sich nicht heillos bei Privatiers verschulden. Die neoliberale Antwort darauf ist stets die gleiche: noch mehr Deregulierung, noch mehr Freiheit fĂŒrs Großkapital. Doch das verschĂ€rft nur das Problem. Und am Ende bricht alles zusammen.

Um auf den Anfang dieses Beitrags zurĂŒckzukommen: NatĂŒrlich, vieles konnte die von westlichen Sanktionen gebeutelte DDR nicht innerhalb von 40 Jahren sanieren. Doch eins ist sicher: Die Bahn, die medizinische Versorgung und andere Bereiche des Sozialwesens funktionierten erstaunlich reibungsloser und bĂŒrgerfreundlicher. Das lag wahrscheinlich nicht zuletzt daran, dass sie keine RĂŒcksicht nehmen musste auf die Profitinteressen diverser Konzernlenker, AktionĂ€re, VorstĂ€nde und AufsichtsrĂ€te.

Man könnte sich nun folgende Frage stellen: Wie konnten eigentlich innerhalb von nur 35 Jahren die 1989 gepriesenen "blĂŒhenden Landschaften" im angeblich so "fortschrittlichen Westen" in so weiten Teilen fast zusammenbrechen? Man liegt mit Sicherheit nicht ganz falsch mit der Feststellung: Da war wohl auch viel Show und Propaganda im Spiel, ein Spiel auf Zeit mithin. Und offensichtlich ist der Lack so gut wie ab.

Mehr zum Thema - ParasitÀr und asozial: Die innere Verkommenheit des westlichen Imperialismus


de.rt.com/meinung/231451-havar


Ukrainischer Geheimdienstchef spricht ĂŒber Beteiligung Kiews am Sturz Assads


Der ukrainische Geheimdienstchef Kirill Budanow hat angedeutet, dass Kiew am Sturz des syrischen Regierungschefs Baschir Al-Assad Anfang Dezember beteiligt war. WĂ€hrend des sogenannten Telethons (einer Art Informationssendung ĂŒber den Ukraine-Krieg, die von mehreren ukrainischen Sendern ĂŒbertragen wird) sagte er am Dienstagabend:

"Alle haben daran gearbeitet. Die TĂŒrken haben daran gearbeitet, und vielleicht sind wir irgendwo in der NĂ€he vorbeigekommen."


"Wo immer diktatorische Regime gestĂŒrzt werden und wo immer in der Welt sich diese Regime mit Regimen ĂŒberschneiden, die sich mit uns im Krieg befinden, wird dies immer zu unserem Vorteil sein", sagte er weiter. Mit Seiner Äußerung dĂŒrfte sich Budanow auf die russische UnterstĂŒtzung fĂŒr Assad beziehen. Er fuhr fort:

"Wie ist das passiert? Nun, es ist irgendwie passiert, was soll man sagen?"


Mit seien Äußerungen reagierte Budanow auf Aussagen des StĂ€ndigen Vertreters Russlands bei der UN, Wassili Nebensja. Dieser hatte erklĂ€rt, dass Kiew am Sturz Assads beteiligt gewesen sei. Der Leiter des ukrainischen Geheimdienstes behauptete nun:

"Viele haben daran gearbeitet, dass dieses Regime gestĂŒrzt wird und die normale Bevölkerung Syriens, die bei Weitem nicht in ihrer Gesamtheit pro Assad war, einfach aufatmen kann und Hoffnung auf ein neues, normales Leben bekommt."


Anfang Dezember sah sich Syriens Regierungschef Baschir Al-Assad dazu gezwungen, sein Amt als PrĂ€sident aufzugeben und aus dem Land zu fliehen; schließlich suchte er Asyl in Russland. Auslöser war eine plötzliche Offensive mehrerer bewaffneter Oppositionsgruppen unter FĂŒhrung der HTS gewesen, die innerhalb weniger Tage große Gebiete in ganz Syrien erobert und schließlich die Hauptstadt Damaskus eingenommen hatten.

Mehr zum Thema – Bericht: Kiew unterstĂŒtzte syrische Rebellen und trug zum Sturz Assads bei


de.rt.com/international/231470


Selbstgehosteter Familien-Stammbaum mit Webtrees

Warum ein selbstgehosteter Stammbaum?

Familiengeschichte ist spannend, oder? Wer gehörte zur Familie, wie weit reichen deine Wurzeln zurĂŒck, und welche spannenden Geschichten verbergen sich in deinem Stammbaum? Mit einem selbstgehosteten Stammbaum kannst du diese Fragen ni...

techniverse.net/blog/2025/01/s

#Docker #Software #docker #Familie #OpenSource #selfhost #Stammbaum #Webtrees

🩖 :autofill 🩖

developer.mozilla.org/en-US/do


The :autofill CSS pseudo-class matches when an <input> element has its value autofilled by the browser. The class stops matching if the user edits the field.

#webdev #CSS

Friendica 2024.12 released


We are very happy to announce the availability of the new stable release of Friendica “Interrupted Fern” 2024.12. In addition to several improvements and new features, this release contains the fix for the broken installation wizard.

The highlights of Friendica 2024.12 are

  • added exporter for prometheus,
  • we dropped the support of OStatus (the predecessor of ActivityPub) after evaluating the amount of active servers/contacts that are still only using this protocol, and deprecated the fancybox addon
  • Friendica is now REUSE compliant and supports FEP-67ff

For details, please the CHANGELOG file in the repository.

What is Friendica


Friendica is a decentralised communications platform, you can use to host your own social media server that integrates with independent social networking platforms (like the Fediverse or Diaspora*) but also some commercial ones like Tumblr and BlueSky.

How to Update

Updating from old Friendica versions


If you are updating from an older version than the 2023.12 release, please first update your Friendica instance to that version as it contained some breaking changes.

Pre-Update Procedures


Ensure that the last backup of your Friendica installation was done recently.

Using Git


Updating from the git repositories should only involve a pull from the Friendica core repository and addons repository, regardless of the branch (stable or develop) you are using. Remember to update the dependencies with composer as well. So, assuming that you are on the stable branch, the commands to update your installation to the 2024.12 release would be
cd friendica
git pull
bin/composer.phar install --no-dev
cd addon
git pull
If you want to use a different branch than the stable one, you need to fetch and checkout the branch before your perform the git pull.

Pulling in the dependencies with composer will show some deprecation warning, we will be working on that in the upcoming release.

Using the Archive Files


Due to unforseen changes in the CI not possible at the moment.

Post Update Tasks


The database update should be applied automatically, but sometimes it gets stuck. If you encounter this, please initiate the DB update manually from the command line by running the script
bin/console dbstructure update
from the base of your Friendica installation. If the output contains any error message, please let us know using the channels mentioned below.

Please note, that some of the changes to the database structure will take some time to be applied, depending on the size of your Friendica database this update might run for days.

Known Issues


At the time of writing this, none with 2024.12

But the development branch is currently rather unstable and should be used with caution as the development diverged far (for Friendica terms) from the now stable branch. We will let our very valued ALPHA testers when the dev team things that the development branch is stable enough again.

How to Contribute


If you want to contribute to the project, you don’t need to have coding experience. There are a number of tasks listed in the issue tracker with the label “Junior Jobs” we think are good for new contributors. But you are by no means limited to these – if you find a solution to a problem (even a new one) please make a pull request at github or let us know in the development forum.

Contribution to Friendica is also not limited to coding. Any contribution to the documentation, the translation or advertisement materials is welcome or reporting a problem. You don’t need to deal with Git(Hub) or Transifex if you don’t like to. Just get in touch with us and we will get the materials to the appropriate places.

Thanks everyone who helped making this release possible, and especially to all the new contributors to Friendica, and have fun!


friendi.ca/2025/01/01/friendic


Als Antwort auf Friendica News

@Tobias or @Steffen K9 🐰

Apparently the installer is broken, a known issue:
github.com/friendica/friendica


Can you add on top of this announcement a text along the lines of:

Right now there is a problem with the installation script of the web page view.
Please perform an installation via the command line, see here for detailed information:
github.com/friendica/friendica

If you experience troubles getting a password for the first registered admin account, you can change that password from the command line by executing the following commands:
root@VPShosting:/var/www/friendica# bin/console user password "<adminName>" "<newAdminPassword>"


[b]Right now there is a problem with the installation script of the web page view.[/b]
Please perform an installation via the command line, see here for detailed information:
https://github.com/friendica/friendica/blob/develop/doc/Install.md#option-b-run-the-automatic-install-script
If you experience troubles getting a password for the first registered admin account, you can change that password from the command line by executing the following commands:
root@VPShosting:/var/www/friendica# [code]bin/console user password "<adminName>" "<newAdminPassword>"
[/code]

@Friendica News

With Gaza war and Trump’s return, Silicon Valley embraces a military renaissance 972mag.com/gaza-war-trump-sili
 #Israel #Gaza #Palestine

HowTo: SSH-SchlĂŒssel fĂŒr Gitea – Einfache Einrichtung

Heute möchte ich dir ĂŒber ein wichtiges Thema sprechen, das die Sicherheit unserer Git-Server und -Clients betrifft: die Einrichtung von SSH-SchlĂŒsseln.

SSH (Secure Shell) ist ein bewĂ€hrtes Protokoll zur sicheren Verbindung mit Servern, und die Verwendung von SSH-SchlĂŒsseln bi...

techniverse.net/blog/2024/12/h

#Linux #Software #authentifizierung #gitea #github

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