MilliardÀr Usmanow gewinnt Klage gegen "Tagesspiegel"


Der russische MilliardĂ€r Alischer Usmanow erzielt in seiner juristischen Auseinandersetzung mit westlichen Medien einen weiteren Erfolg, berichtet das Portal RBK. Das Landgericht Hamburg entschied, dass der Tagesspiegel falsche und rufschĂ€digende Behauptungen ĂŒber den Unternehmer nicht weiter verbreiten darf. Diese hatten in der Vergangenheit als Grundlage fĂŒr EU-Sanktionen gegen den Oligarchen gedient.

Auslöser des Rechtsstreits ist ein im November 2024 veröffentlichter Artikel mit dem Titel "Deutschland-Fan und Putin-Freund: Wer ist der russische Oligarch Alischer Usmanow?" Der von Andrei Popow verfasste – und inzwischen wieder entfernte Artikel – enthielt eine Reihe schwerwiegender Anschuldigungen gegen Usmanow, darunter den Vorwurf, er habe unrechtmĂ€ĂŸig Vermögenswerte erworben, z. B. eine Immobilie am bayerischen Tegernsee und die Luxusjacht "Dilbar". Außerdem wurde Usmanow vorgeworfen, in Deutschland Steuern hinterzogen zu haben.

Das Gericht erklĂ€rte diese Äußerungen jetzt fĂŒr rechtswidrig: Es seien Tatsachenbehauptungen, "deren Wahrheit die Antragsgegnerin nicht glaubhaft gemacht hat". Im Einzelnen wies das Gericht die Behauptung zurĂŒck, Usmanow habe unter Ausnutzung seiner Beziehungen zu den russischen Behörden sowjetisches Staatseigentum zu gĂŒnstigen Preisen erworben. Auch der Vorwurf, sein Reichtum beruhe darauf, dass er sich lukrative StaatsauftrĂ€ge ohne echte Konkurrenz gesichert habe, wurde als unbegrĂŒndet zurĂŒckgewiesen. DarĂŒber hinaus untersagte das Gericht der Zeitung, Behauptungen ĂŒber den angeblichen Besitz der Jacht und der Immobilie am Tegernsee zu verbreiten, da es auch hierfĂŒr keine konkreten Beweise gebe.

Die rechtlichen Konsequenzen fĂŒr den Tagesspiegel könnten erheblich sein. Sollte die Zeitung gegen das Verbot verstoßen, droht ihr ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder eine Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten.

Der Fall ist nicht der erste juristische Erfolg des Oligarchen gegen westliche Medien. Er setzte sich auch gegen Forbes durch, nachdem das US-Magazin in einer Veröffentlichung angebliche Verbindungen zwischen ihm und dem russischen PrÀsidenten behauptet hatte. Auch hier entschied das Landgericht Hamburg zugunsten Usmanows und untersagte Forbes, derartige Behauptungen weiterhin zu veröffentlichen.

Der usbekisch-russische Oligarch, der laut Forbes ein Vermögen von rund 14 Milliarden US-Dollar besitzt, wurde nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts mit EU-Sanktionen belegt. Diese stĂŒtzten sich auf angebliche Verbindungen zu Wladimir Putin und seine angebliche UnterstĂŒtzung der russischen Regierung. Der Oligarch versucht seit der VerhĂ€ngung gegen ihn, die Sanktionen anzufechten – bislang jedoch erfolglos.

Mehr zum Thema – Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt stellt Ermittlungen gegen Oligarchen Usmanow ein

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de.rt.com/europa/236292-millia


Angst vor Deindustrialisierung: Comeback fĂŒr Nord Stream 2?


Von Susan Bonath

Langsam dĂ€mmert es Unternehmen und Justiz, dass es wohl doch keine gute Idee war, die deutsche Wirtschaft von gĂŒnstigem russischem Gas abzuschneiden. Es wĂ€chst der Widerstand gegen das US-geförderte Deindustrialisierungsprogramm fĂŒr Deutschland und Europa.

Der GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Leuna-Chemieparks dringt auf eine Inbetriebnahme von Nord Stream 2, um die hohen Energiepreise zu senken und den Jobabbau zu bremsen. RĂŒckenwind erhĂ€lt er von seinem Branchenverband. Auch in der Politik beginnt offenbar ein verhaltenes Umdenken. Ein Schweizer Gericht schob kĂŒrzlich den Konkurs des Betreiberunternehmens auf und spekulierte unter anderem auf dessen mögliche Sanierung. Und ein Forscher warnt vor einer "Arbeitslosenkrise" als Folge der Deindustrialisierung.

Leuna-Chef fordert Strategiewechsel

Am Wochenende hatte der GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Chemieparks Leuna, Christof GĂŒnther, in einem Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung gefordert, russische Gasimporte ĂŒber die Nord-Stream-2-Pipeline wieder aufzunehmen. Es sei nach drei Jahren Krieg "an der Zeit, die Strategie zu ĂŒberdenken", sagte er. Die seit der Kappung anhaltend hohen Energiepreise in Deutschland seien "nicht wettbewerbsfĂ€hig". "Das Angebot muss ausgebaut werden, damit die Preise sinken."

FĂŒr GĂŒnther ist die Lage der Chemieindustrie in Deutschland "ernst". Die BeschĂ€ftigtenzahlen wĂŒrden seit vergangenem Jahr kontinuierlich sinken, die Produktionsanlagen seien nur noch zu 70 bis 80 Prozent ausgelastet. Von heute auf morgen sei diese "Fehlentwicklung nicht korrigierbar" mahnte er, fĂŒgte aber hinzu: "Dennoch brauchen wir, um weitere irreparable SchĂ€den zu verhindern, jetzt Entlastung." Der Chemiepark Leuna ist der grĂ¶ĂŸte Chemiestandort Deutschlands. Im SĂŒden Sachsen-Anhalts bietet er rund 12.000 LohnarbeitsplĂ€tze.

Mehr Arbeitslose und Mittelstandspleiten

Dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) zufolge sieht es die Mehrheit der dort organisierten Unternehmen Ă€hnlich. Diese bewerteten "die aktuelle Situation so negativ wie schon in den vergangenen Jahren", schreibt der Verband in seiner Analyse zur GeschĂ€ftsentwicklung im Januar. Die Produktion der meisten Unternehmen stagnierte oder sank demnach gegenĂŒber dem Vormonat. Der VCI warnte: Die Chemieindustrie gehöre zu den energieintensivsten und leide besonders unter den hohen Preisen. Sie beschĂ€ftige fast eine halbe Million Menschen, auf deren RĂŒcken die Politik den Wirtschaftskrieg austrage.

Derzeit baue die deutsche Industrie jeden Monat mehr als 10.000 ArbeitsplĂ€tze ab, resĂŒmierte unterdessen der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau. Er warnt vor einer drohenden "Arbeitslosenkrise", begleitet von "Abstiegskampf und Abstiegsangst". WĂ€hrend Großkonzerne bisher nur den Abbau vieler Stellen angekĂŒndigt hĂ€tten, sei dies bei kleinen Betrieben bereits in vollem Gange. Überdies gebe es kaum noch NeugrĂŒndungen von Unternehmen.

RĂŒckkehr zu russischem Gas?

Bevor die Bundesregierung die Sanktionen gegen Russland Anfang 2022 zu verschĂ€rfen begann, bezog Deutschland ĂŒber die HĂ€lfte der Gasimporte direkt ĂŒber Pipelines aus Russland. ZunĂ€chst drosselte die russische Regierung die Lieferungen als Reaktion darauf. Im September 2022 beschĂ€digte der Terroranschlag mehrere Röhren der Ostseepipelines. Mit der AufklĂ€rung desselben hat es der Westen – wohl aus gutem Grund – nicht besonders eilig.

Ein Strang von Nord Stream 2 ist allerdings noch intakt, in Politik und Wirtschaft wird inzwischen wieder diskutiert, diesen zu nutzen. Ebenso könnte die seit knapp drei Jahren nicht mehr betriebene Jamal-Pipeline ĂŒber Belarus und Polen wieder Gas aus Sibirien nach Deutschland liefern.

Diese Signale sind offenbar in der Justiz angekommen. In der Schweiz hat kĂŒrzlich ein Gericht den drohenden Konkurs der Nord Stream 2 AG zum wiederholten Male verhindert und einen Aufschub gewĂ€hrt. Das Gericht mahnte auch die Möglichkeit an, das Unternehmen zu sanieren. Außerdem gibt es bereits Planspiele, die zerstörten Teile der Pipelines zu reparieren.

Anhaltende Teuerung

Die Zweifel kommen nicht von ungefĂ€hr: Seit der Kappung russischer Gasimporte, insbesondere seit dem Terroranschlag auf Nord Stream, versucht die Bundesregierung, diesen Mangel durch Zukauf von weit umweltschĂ€dlicherem FlĂŒssigerdgas (LNG) vor allem aus den USA zu kompensieren. Dessen Anteil betrĂ€gt inzwischen etwa ein Zehntel der Energieimporte. Weiterhin ĂŒber Pipelines geliefertes Gas kommt aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden – wobei ein Großteil dieser Importe ironischerweise zuvor in verflĂŒssigter Form aus Russland angelandet wurde. Das ist teuer und ließ die Preise explodieren.

Deutsche Firmen zahlen fĂŒr ihren Gasverbrauch laut SchĂ€tzungen etwa dreimal so viel wie US-amerikanische. Nach einer nur leichten Erholung der Gaspreise wird nun wieder "der höchste Stand seit 2023" verzeichnet. Das bekommen auch private Haushalte zu spĂŒren. Einer Analyse des Vergleichsportals Verifox zufolge mĂŒssen Neukunden heute 43 Prozent mehr fĂŒr LiefervertrĂ€ge zahlen als vor einem Jahr.

Mediales Propagandageschrei

Doch je lauter die Hilferufe aus der deutschen Wirtschaft werden, desto energischer trommeln mediale Meinungsmacher dagegen. "Finger weg von russischem Gas", titelte beispielsweise letzten Freitag eine Wirtschaftsredakteurin der Rheinischen Post hochemotional in einem Kommentar.

Was die Stimmungsmacher verschweigen: Das Monopolkapital jucken die BauchgefĂŒhle und Feindbild-Projektionen von Redakteuren nicht. Das Interesse der westlichen Imperialisten beschrĂ€nkt sich auf Profit und entsprechende politische Einflussnahme. Sie sehen sich bedroht durch erstarkende IndustriemĂ€chte im Osten und wollen ihren Abstieg verhindern. Im Silicon Valley weiß man das.

Ganz im Sinne von Trumps "Make America Great Again" feiern die Tech-MilliardĂ€re möglicherweise schon den erfolgversprechenden Wirtschaftskrieg gegen ihre europĂ€ischen NATO-Enklaven – und stoßen auf willige Politiker und Journalisten an, die sich fĂŒr ihre Interessen ins Zeug legen. Eine Inbetriebnahme von Nord Stream 2 dĂŒrfte sie mĂ€chtig entzĂŒrnen.

Mehr zum Thema - Wenn die EU wieder russisches Gas will, könnte sie sich tÀuschen


de.rt.com/meinung/236330-angst


"Alle Menschen sind dagegen": Selenskij rechtfertigt, warum er keine Wahlen abhalten will


Die Abhaltung von Wahlen wĂ€hrend des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine wĂ€re fĂŒr Kiew eine Katastrophe, so der ukrainische PrĂ€sident Wladimir Selenskij. Die GrĂŒnde dafĂŒr reichten von der Ablehnung in der Bevölkerung bis hin zum Risiko, die Armee "zu verlieren".

Zuvor hatte der Sonderbeauftragte von US-PrĂ€sident Donald Trump fĂŒr den Ukraine-Konflikt, Keith Kellogg, erklĂ€rt, Washington wĂŒrde es begrĂŒĂŸen, wenn in Kiew noch vor Jahresende PrĂ€sidentschafts- und Parlamentswahlen stattfinden wĂŒrden. Die Wahlen wurden von Selenskij aufgrund des Kriegsrechts auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.

Wahlen in der Ukraine zum jetzigen Zeitpunkt wĂŒrden nur Russland nĂŒtzen, behauptete der ukrainische Staatschef in einem Interview mit ITV News. "Das Thema Wahlen wurde von den Russen aufgeworfen", sagte er.

Moskau stellt die LegitimitĂ€t Selenskijs infrage, seit seine regulĂ€re Amtszeit als PrĂ€sident im Mai 2024 ausgelaufen ist. Ende Januar erklĂ€rte der russische PrĂ€sident Wladimir Putin, dass der ukrainische Staatschef keine internationalen VertrĂ€ge unterzeichnen könne, da diese aufgrund seines derzeitigen Status im Nachhinein fĂŒr null und nichtig erklĂ€rt werden könnten.

Putin wies darauf hin, dass die ukrainische Verfassung eine VerlĂ€ngerung der Amtszeit des PrĂ€sidenten nicht vorsehe, sondern dies nur durch das Parlament autorisiert werden könne, das er als legitimes Regierungsorgan der Ukraine bezeichnete. Moskau hat jedoch nicht ausdrĂŒcklich gefordert, dass Kiew Wahlen abhĂ€lt.

In seinem Interview Ă€ußerte Selenskij, Russland wolle Wahlen in der Ukraine nur, um eine "Destabilisierung" herbeizufĂŒhren. Er behauptete auch, dass die Bevölkerung keine Wahlen wolle und dass er "absolut keine Angst" vor einem Urnengang hĂ€tte.

"WĂ€hrend dieses Krieges ist unsere Bevölkerung gegen Wahlen, alle Menschen sind dagegen", so Selenskij. Laut ihm wĂŒrde die DurchfĂŒhrung von Wahlen die Aufhebung des Kriegsrechts erfordern. "Wenn wir das Kriegsrecht aufheben, werden wir unsere Armee verlieren", sagte er und erklĂ€rte, dass Kiew sonst nicht in der Lage wĂ€re, die Truppen an der Front zu halten.

"Die Menschen werden nach Hause zurĂŒckkehren und haben jedes Recht dazu", sagte Selenskij und fĂŒgte hinzu, dass diejenigen Soldaten, die dies nicht tun, dennoch ihre "KampffĂ€higkeit und Moral" verlieren wĂŒrden.

Die Ukraine hat nach der VerhĂ€ngung des Kriegsrechts und dem Beginn der russischen MilitĂ€roperation im Februar 2022 eine massive Mobilisierungskampagne gestartet. Kiew ist wegen seines harten Vorgehens bei der Mobilisierung in die Kritik geraten. In den sozialen Medien sind zahlreiche Videos aufgetaucht, die zeigen, wie ukrainische Wehrdienstleistende potenzielle Rekruten auf der Straße jagen und misshandeln.

Die Mobilisierungskampagne wird auch durch weit verbreitete Wehrdienstverweigerung, Korruption und Desertion beeintrÀchtigt. Ende letzten Jahres geriet die von Frankreich ausgebildete 155. Mechanisierte Brigade in die Schlagzeilen, nachdem rund 1.700 Mitglieder der Einheit geflohen sein sollen, ohne einen einzigen Schuss abzugeben.

Laut Selenskij sei es "nicht fair", eine Wahl abzuhalten, wĂ€hrend die Truppen noch in den SchĂŒtzengrĂ€ben liegen. Er bezeichnete es auch als "logistisch fast unmöglich", da rund acht Millionen Ukrainer im Ausland leben. Zu Beginn des Interviews forderte er die westlichen UnterstĂŒtzer Kiews auf, der Ukraine zunĂ€chst Sicherheitsgarantien und wirtschaftliche Hilfe zu gewĂ€hren, um die Menschen, die aus dem Land geflohen sind, zur RĂŒckkehr zu bewegen.

Mehr zum Thema ‒ Die HĂ€lfte der ukrainischen Armee denkt an Fahnenflucht


de.rt.com/europa/236296-alle-m


Medien: Chinesische Exporteure bemerken Trumps Zölle nicht


Die von US-PrĂ€sident Donald Trump verhĂ€ngten Zölle auf Importe aus China haben chinesische Lieferanten nicht abgeschreckt, schrieb Reuters nach einem GesprĂ€ch mit HĂ€ndlern in der Stadt Yiwu, dem weltweit bedeutendsten Großhandelszentrum fĂŒr kleine Produktionsbetriebe.

In seinen Wahlkampfreden hatte Trump gedroht, 60 Prozent Zölle auf Importe aus China zu erheben, aber das Ergebnis war ein Zoll von zehn Prozent. Gleichzeitig versprachen die Republikaner, die Zollbefreiung (die sogenannte De-minimis-Regel) fĂŒr preiswerte Pakete abzuschaffen, was ein Schlupfloch fĂŒr kleine Importmengen darstellte.

Zeng Hao, der Besitzer des Spielzeugladens Jinqi Wanju, sagte der Nachrichtenagentur:

"[Selbst wenn] Sie [den Zoll] auf 50 Prozent erhöhen, wird uns das in keiner Weise beeintrÀchtigen."


Er erklÀrte, dass die Produkte nach wie vor sehr profitabel seien und das Unternehmen einen Teil der Zollkosten auffangen könne.

Den chinesischen Lieferanten mangele es nicht an AuftrĂ€gen, versicherte Abby Jin, die in Yiwu im Auftrag von Importeuren aus den USA, dem Nahen Osten und Australien Waren aufkauft. Wie Jin erlĂ€uterte, mögen die Hersteller zwar bereit sein, weniger Gewinn zu machen, aber letztlich werden die zusĂ€tzlichen Kosten auf den Schultern der Endverbraucher in einem Land mit hohen Einfuhrzöllen lasten, d. h. sie werden die Folgen ihrer Wirtschaftspolitik zu spĂŒren bekommen. Sie fĂŒgte hinzu:

"Ob die USA ein Land finden können, das uns ersetzen kann, ist eine Frage, die sie sich selbst stellen mĂŒssen."


Andere GesprĂ€chspartner sagten Reuters, dass sie Zeit hatten, sich auf die Zölle von Trump vorzubereiten, und der RĂŒckschlag werde nicht so groß sein wie erwartet.

Vor einer Woche wurden neue US-Zölle gegen China verhĂ€ngt. Etwa zehn Minuten nach deren Inkrafttreten kĂŒndigte Peking eigene Zölle fĂŒr die US-Industrie an: zehn Prozent Zoll auf Öl und Landmaschinen und 15 Prozent auf Kohle und FlĂŒssiggas (LNG). Die chinesischen Zölle treten am Montag, dem 10. Februar, in Kraft.

Nach Berechnungen von Goldman Sachs betreffen die chinesischen Zölle Importe aus den USA im Wert von 14 Milliarden US-Dollar, wÀhrend Trumps Zölle chinesische Waren im Wert von 525 Milliarden US-Dollar betroffen haben.

Die Reaktion Pekings ist zurĂŒckhaltend und lĂ€sst Raum fĂŒr Verhandlungen, so die von der Washington Post befragten Wirtschaftsexperten. Die chinesischen Behörden wĂŒrden eine Liste von US-Technologieunternehmen zusammenstellen, gegen die sie kartellrechtliche PrĂŒfungen und andere Durchsetzungsmaßnahmen einleiten können, um Einfluss auf deren Management zu nehmen, das zu Trumps innerem Kreis gehört, wie das Wall Street Journal erfahren hat. Die Quellen des Nachrichtenmagazins erklĂ€rten, Peking wolle vor den GesprĂ€chen mit den USA "weitere Karten [TrĂŒmpfe] sammeln".

China hat bereits angekĂŒndigt, eine kartellrechtliche Untersuchung gegen Google und Nvidia einzuleiten.

Mehr zum Thema – Dollar endgĂŒltig toxisch: USA gehen die Möglichkeiten fĂŒr Wirtschaftssanktionen aus

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de.rt.com/international/236288


Nach Explosion auf Tanker nahe St. Petersburg: Finnland fĂŒhrt eigene Untersuchung durch


Die finnischen Behörden werden nach Berichten ĂŒber eine Explosion im Maschinenraum des Tankers "Koala" im Hafen Ust-Luga (Gebiet Leningrad in Russland) eine eigene Untersuchung durchfĂŒhren. Dies gab der finnische Premierminister Petteri Orpo im sozialen Netzwerk X bekannt:

"Die finnischen Behörden untersuchen die Situation. Finnland hat seine Bereitschaft zur BewĂ€ltigung von ÖlunfĂ€llen verstĂ€rkt."


In das Gebiet des Vorfalls entsandte der finnische Grenzschutz AufklĂ€rungsflugzeuge. Der Pressedienst der Behörde teilte auf X mit, dass keine Spuren eines Ölteppichs im Finnischen Meerbusen entdeckt worden seien. Die Lage sei ruhig und die Untersuchung der Situation im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit werde fortgesetzt.

Von Ust-Luga nach Finnland sind es etwa 100 Kilometer nach Norden ĂŒber den Finnischen Meerbusen. Von Ust-Luga aus hĂ€tte der Tanker den Hafen von Suez in Ägypten anlaufen sollen.

Am 9. Februar erklĂ€rte der Gouverneur des Gebiets Leningrad, Alexander Drosdenko, dass es im Hafen von Ust-Luga beim Anlassen des Motors des Tankers Koala zu einem "technischen Zwischenfall" gekommen und der Maschinenraum beschĂ€digt worden sei. Es bestehe laut dem Beamten keine Gefahr des Austritts von Ölprodukten, es sei niemand dabei verletzt worden. Um die "Koala" wurden Ölsperren eingerichtet. Quellen zufolge hat der Tanker 130.000 Tonnen Heizöl an Bord.

Laut Medienberichten ist der Schiffseigner die liberianische Dahlia International Co. und der Betreiber die zypriotische Lagosmarine Ltd. Der Tanker fĂ€hrt unter der Flagge von Antigua und Barbuda. An Bord befand sich zum Zeitpunkt des UnglĂŒcks eine Besatzung von 24 Personen (vier Russen, acht georgische StaatsbĂŒrger und 12 Indonesier).

Mehr zum Thema – Westliche Geheimdienste: UnfĂ€lle statt russischer Sabotage hinter SchĂ€den an Unterseekabeln


de.rt.com/international/236293


KriegstĂŒchtigkeit ohne Feind: Deutschland zwischen Dekadenz und AufrĂŒstung


Von Astrid Sigena

Der pensionierte Lehrer und ehemalige PrĂ€sident des Deutschen Lehrerverbandes ist bekannt als konservativer Kritiker des aus seiner Sicht maroden deutschen Bildungssystems. Seine Kritik an SpaßpĂ€dagogik, Pisa-Schwindel und Helikopter-Eltern hat er in mehreren BĂŒchern geĂ€ußert. Bereits 2019 diagnostizierte der Bayer (von 1991 bis 2014 Mitglied im Beirat fĂŒr Fragen der inneren FĂŒhrung des Verteidigungsministers) in einer gemeinsamen Veröffentlichung mit Richard Drexl bei der Bundeswehr einen großen Reformbedarf. In seinem jĂŒngsten Werk sieht der PĂ€dagoge und Psychologe den Westen am Scheideweg und malt die Gefahr eines Rausches der Dekadenz an die Wand.

NĂ€heres erfĂ€hrt man in einem langen Interview, das „Corrigenda“ – ein christliches Online-Magazin aus MĂŒnchen – mit dem bayerischen Bildungsexperten gefĂŒhrt hat. Erschienen ist das von Christian Rudolf gefĂŒhrte Interview am vergangenen Mittwoch. Man arbeitet verschiedene Themen ab, die wohl alle in den Dunstkreis der von Kraus attestierten Dekadenz-Erscheinungen gehören: Antiamerikanismus, die marxistischen Umtriebe an den UniversitĂ€ten der 68er-Periode, den Wokeismus als neue Form des Totalitarismus, den Niedergang der Kirchen, die ZerrĂŒttung der Familien als Folge des Kommunismus, die verhĂ€ngnisvollen Auswirkungen des deutschen Sozialstaats, die UnselbststĂ€ndigkeit der heutigen Eltern, die ihre Erziehungsverantwortung an die Schulen delegieren wĂŒrden, die „Unlust an Kindern“ als „Folge einer materialistischen Lebenseinstellung“ und, und, und
 Eine Vielzahl an Verfallserscheinungen wird in diesem ausfĂŒhrlichen Interview angeschnitten.

Die mangelnde Verteidigungsbereitschaft in den Gesellschaften des Westens, speziell in Deutschland, nimmt dabei einen großen Raum ein. Die alarmierende Frage des Interviewers lautet: „Was, wenn uns eines Tages die Russen angreifen?“ Kraus, der seinem eigenen Vater nach den Erlebnissen von vier Jahren Ostfront vor dem belagerten Leningrad ein Kriegstrauma attestiert, kritisiert in seiner Antwort, dass man in Deutschland die drohende Gefahr aus dem Osten nicht wahrhaben wolle. Man habe „es“ – im Gegensatz zu den Schweden und Finnen – „nicht kapiert“, nicht einmal nach 2014. Die militĂ€rische Hilfe Deutschlands an die Ukraine sei richtig, aber die Bundeswehr werde dabei weiter heruntergewirtschaftet. Im laufenden Haushaltsjahr sei der regulĂ€re Haushalt fĂŒr die Bundeswehr weiter gekĂŒrzt worden.

Kraus spricht dabei von einem naiven, „fast mĂŒsste man sagen, militanten Pazifismus“, der sich gegen die Bundeswehr wende. Von Nöten sei ein „gewaltiges Umdenken“. Dass man fĂŒr die Aufstellung der Brigade Litauen mit 5000 Mann drei Jahre brauche, sei „fĂŒr die Russen, fĂŒr Putin eine Lachnummer.“ Es versteht sich fast schon von selbst, dass Josef Kraus fĂŒr die WiedereinfĂŒhrung der Wehrpflicht plĂ€diert. Des weiteren merkt Kraus kritisch an, dass in der heutigen Verteidigungspolitik die Worte „Krieg“ und „Gefallene“ nicht vorkommen dĂŒrften; es sei höchste Zeit, dass Verteidigungsminister Pistorius mit seinem Begriff „der KriegstĂŒchtigkeit“ Klartext gesprochen habe.

Noch einmal fĂ€llt das Schlagwort vom „naiv-militanten Pazifismus“, der nach dem Motto verfahre „Das wird schon gut gehen“, nĂ€mlich als Kraus „AfD-Putin-Versteher“ mit ihren Fahrten „nach Sotschi und nach Moskau“ kritisiert. Aber auch BSW-Kanzlerkandidatin Sahra Wagenknecht kriegt ihr Fett weg: Die „Ex-Kommunistin“ habe darauf bestanden, in den Koalitionsverhandlungen der LĂ€nder Brandenburg, ThĂŒringen und Sachsen „Friedensformeln“ einzufĂŒgen, was dem bayerischen Bildungsexperten sichtlich missfĂ€llt. Kraus ist dafĂŒr, nach dem Spruch der alten Römer „Si vis pacem, para bellum!“ zu agieren - ohne darauf hinzuweisen, dass es sich beim römischen Reich um den imperialistischen Staat par excellence handelte.

Kraus entgeht ebenfalls, dass diese Handlungsmaxime zu einer Spirale des gegenseitigen Misstrauens und der AufrĂŒstung fĂŒhren kann – ganz nach dem Paul-Watzlawick-Zitat, das der Journalist und Gegner der „KriegstĂŒchtigkeit“ Marcus Klöckner so gerne zitiert: „Je mehr eine Nation sich von Nachbarn bedroht fĂŒhlt, desto mehr wird sie sich zur Verteidigung rĂŒsten, und desto mehr wird die Nachbarnation ihre eigene AufrĂŒstung fĂŒr das Gebot der Stunde halten. Der lĂ€ngst erwartete Krieg ist dann nur noch eine Frage der Zeit.“ Es fĂ€llt dem Interviewten nicht einmal im Traum ein, dass auch Russland sich bedroht fĂŒhlen könnte. Grund genug hĂ€tte es ja eigentlich jetzt schon, zum Beispiel durch die von Kraus erwĂ€hnte Brigade Litauen.

Letztendlich sei „die mangelnde Bereitschaft, das Eigene zu verteidigen, am Eigenen festzuhalten, es notfalls auch militĂ€risch zu verteidigen, und natĂŒrlich das Ganze auch ideell zu verteidigen“ ein besonders deutliches DekadenzphĂ€nomen, so Kraus. Die grĂ¶ĂŸten Gefahren seien die von innen, „nĂ€mlich der Verlust der Selbstachtung und der Verlust der Bereitschaft, das Eigene zu verteidigen.“

Als Ausweg aus dem „Rausch der Dekadenz“ plĂ€diert Kraus fĂŒr eine „Leitkultur der BĂŒrgerlichkeit“, eine BĂŒrgerlichkeit, einen BĂŒrger, der sich verteidige, der sich wappne gegen etwas. Diese neue europĂ€ische BĂŒrgerlichkeit benötigt also einen Ă€ußeren Feind, lĂ€sst sich aus Krausens Äußerungen schlussfolgern.

Außerdem sei es notwendig, dass der Westen eine „ideelle Festung“ werde, mit einer Besinnung auf das Eigene, was den Westen eigentlich ausmache.

Und als drittes Heilmittel nennt Kraus die Verteidigungsbereitschaft: Der Westen mĂŒsse „auch bereit sein, all das, was ihn ausmacht – Demokratie, BĂŒrger- und Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit –, bereit sein, notfalls mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. BĂŒrgerlichkeit. Ideelle Festung. Westen. MilitĂ€rische Festung.“ Worte, die wie FaustschlĂ€ge auf den Tisch prallen.

Ob Lehrer Kraus bei der Einigelung in seine ideelle Festung bewusst ist, dass er mit seiner Dekadenztheorie in dasselbe Horn der westlichen Verkommenheit stĂ¶ĂŸt wie man es hĂ€ufig russischen Kritikern des Westens zuschreibt? Zum Beispiel dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill? Oder auch dem russischen PrĂ€sidenten Putin, der – so ein deutscher Historiker – nicht davon ablasse, die SchwĂ€che und die Dekadenz des Westens zu betonen? Eigentlich ist Kraus ja mit seiner Kritik an der angeblichen Dekadenz des Westens voll auf russischer Linie.

Nur merkt er es nicht. Bei so viel Ähnlichkeit in der Weltsicht wĂ€re zu erwarten, dass sich Kraus mit den östlichen Dekadenzkritikern einigen könnte. Denn so weit geht auch Kraus nicht, den Russen auch noch die Schuld an der westlichen Dekadenz anzulasten. Schuld sind bei ihm unter anderem die Entchristianisierung, die fehlende Besinnung auf die eigenen Werte und die mangelnde Weitergabe dieser Werte an die nachfolgende Generation durch Eltern und Großeltern. Bemerkungen, die man so auch Patriarch Kyrill zuschreiben könnte – auch und gerade in Bezug auf die eigene, russische Gesellschaft des hohen Geistlichen. Denn Russland hat ja ganz Ă€hnliche Probleme: Kinderlosigkeit, Masseneinwanderung, fehlende Sprachkenntnisse an den Schulen usw. (ĂŒbrigens verknĂŒpft Kraus auch den Untergang der Sowjetunion mit dem roten Faden der Dekadenzerscheinungen – andere Faktoren beim Untergang großer Reiche gibt es in seiner monokausalen Weltsicht offenbar nicht)

Aber ein BĂŒndnis von Kraus und Co. mit seinen russischen Entsprechungen ist dennoch nicht zu erwarten. Denn steht es nicht zu befĂŒrchten, dass die Russen die Prellböcke in diesem Kampf gegen die angebliche westliche Dekadenz sein sollen? (angebliche Dekadenz – denn es ist im Übrigen nicht einmal sicher, ob diese Dekadenz außerhalb bestimmter woker Eliten so weit verbreitet ist). Die europĂ€ischen AnfĂŒhrer suchen das Heil des Westens, die Einigung der europĂ€ischen Gesellschaften in einem Konflikt mit Russland. Die „ideelle Festung“ des Westens braucht auch einen Feind – selbst (oder gerade?) wenn der die gleichen traditionellen Werte vertritt. Und die „militĂ€rische Festung“ benötigt einen Gegner, gegen den sie sich wappnen kann, mit dem sie kĂ€mpfen kann.

KriegstĂŒchtigkeit ohne Feind gibt es nun mal nicht. Der Kampf des Westens gegen seine tatsĂ€chliche oder vermeintliche Dekadenz könnte fĂŒr seine Nachbarn noch zu einem viel grĂ¶ĂŸeren Problem werden als die unschönen Dekadenzerscheinungen selbst.

Mehr zum Thema - Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verÀndern (Teil III)


de.rt.com/meinung/236257-krieg


Russland: Regierung will auslĂ€ndische Messenger fĂŒr Beamte verbieten


In einem neuen Gesetzespaket zur BekĂ€mpfung von CyberkriminalitĂ€t und Telefonbetrug will die russische Regierung weitreichende Änderungen einfĂŒhren, die sowohl Behörden als auch private Unternehmen betreffen.

Eine der zentralen Maßnahmen ist das geplante Verbot fĂŒr russische Beamte, auslĂ€ndische Messengerdienste wie WhatsApp fĂŒr die dienstliche Kommunikation zu nutzen, schreibt das Portal RBK. Stattdessen sollen sie ausschließlich russische Messengerdienste nutzen, die mit dem "Einheitlichen System zur Identifizierung und Authentifizierung" kompatibel sind. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Kontrolle ĂŒber die staatliche Kommunikation zu verstĂ€rken und die Nutzung auslĂ€ndischer Plattformen fĂŒr kriminelle AktivitĂ€ten wie Telefonbetrug zu verhindern. Nach Angaben der russischen Behörden nutzen Kriminelle zunehmend auslĂ€ndische Messenger fĂŒr betrĂŒgerische AktivitĂ€ten, die nur schwer zurĂŒckverfolgt werden können. Die Liste der nicht erlaubten Messenger soll von der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor erstellt werden.

Ein weiteres Ziel der Regierung ist es, fĂŒr mehr Sicherheit auf digitalen Plattformen zu sorgen. So wird von Online-MarktplĂ€tzen verlangt, dass sie eine IdentitĂ€tsprĂŒfung ihrer Anbieter durchfĂŒhren. Dies soll vor allem Plattformen mit einer Nutzerbasis von mehr als 200.000 Personen betreffen.

FĂŒr bestimmte Online-Dienste, wie zum Beispiel die Beantragung von Mikrokrediten, soll kĂŒnftig eine biometrische Identifikation eingefĂŒhrt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass nur authentische AntrĂ€ge bearbeitet werden.

Ein weiteres zentrales Element betrifft die Kommunikation ĂŒber Telefon und Internet. Kunden von Mobilfunkanbietern sollen kĂŒnftig das Recht haben, unerwĂŒnschte Werbeanrufe und Spam-Nachrichten zu blockieren. Außerdem sollen alle Anrufe von internationalen Rufnummern fĂŒr die Nutzer klar erkennbar sein, um schnell zu beurteilen, ob es sich um einen echten Anruf eines Unternehmens oder einer Bank handelt oder ob möglicherweise ein BetrĂŒger am anderen Ende der Leitung ist.

Die geplanten Änderungen zielen auch darauf ab, die Strafverfolgungsbehörden bei der VerbrechensbekĂ€mpfung zu unterstĂŒtzen. Die Behörden sollen mehr Befugnisse erhalten, Informationen von Telekommunikationsunternehmen und digitalen Plattformen abzurufen, wenn dies zur AufklĂ€rung von Straftaten erforderlich ist.

Die GesetzesĂ€nderungen sind eine Reaktion auf die zunehmende Bedrohung durch TelefonbetrĂŒger, die in den letzten Jahren vor allem ĂŒber internationale Netzwerke agieren. PrĂ€sident Wladimir Putin hatte im vergangenen Dezember die hohe Zahl der BetrugsfĂ€lle kritisiert. Ihm zufolge haben Kriminelle im Jahr 2024 mehr als 250 Milliarden Rubel (rund zwei Milliarden Euro) von russischen BĂŒrgern gestohlen.

Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Informations- und Kommunikationstechnologien ist in Russland im Jahr 2023 um 30 Prozent gestiegen, schreibt RBK. Die meisten Strafverfahren werden eingestellt, weil der Beschuldigte nicht identifiziert werden kann. 2023 war dies bei 71 Prozent der eingeleiteten Verfahren der Fall.

Die geplanten Maßnahmen sollen laut Regierungsvertretern dieses und nĂ€chstes Jahr in Kraft treten. Allerdings gibt es auch Bedenken, dass sie die PrivatsphĂ€re der Nutzer beeintrĂ€chtigen könnten. Ein Vertreter des Ministeriums fĂŒr digitale Entwicklung versicherte, dass die neuen Regelungen keine negativen Auswirkungen auf die PrivatsphĂ€re der BĂŒrger haben werden.

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Mehr als 100 PlagiatsverdachtsfĂ€lle in Habecks Doktorarbeit ‒ dieser weist VorwĂŒrfe von sich


Am Montag veröffentlichte der PlagiatsjĂ€ger Stefan Weber ein Gutachten mit 128 PlagiatsfĂ€llen ĂŒber die Doktorarbeit des grĂŒnen Wirtschaftsministers Robert Habeck. Weber leitete seine ÜberprĂŒfung mit folgenden Worten ein:

"Je genauer man hinsieht, desto mehr AbgrĂŒnde entdeckt man: Selten traf dies so zu wie auf die fragwĂŒrdige Dissertation von Robert Habeck. Habeck hat auf geradezu unglaubliche Weise eine Belesenheit vorgetĂ€uscht, die er nicht hat. Er hat dutzende Werke, die er zitiert hat, aus anderen, an Ort und Stelle ungenannten Quellen abgeschrieben und damit gegen eine wichtige Grundregel der Buchwissenschaften verstoßen. Er hat direkte Zitate mitplagiiert, und vor allem: Er hat auch Fließtext plagiiert. Eine BestĂ€tigung eines Plagiierten, des deutschen Philosophen GĂŒnter Wohlfart, liegt vor."


Der GrĂŒnen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hatte zuvor unveröffentlichte VorwĂŒrfe gegen die Arbeit mit dem Titel "Die Natur der Literatur: zur gattungstheoretischen BegrĂŒndung literarischer ÄsthetizitĂ€t" von sich gewiesen. In einem Video auf X sagte Habeck, der PlagiatsjĂ€ger Stefan Weber beschĂ€ftige sich seit Jahren mit seiner Doktorarbeit. Bei den nun erhobenen "spezifischen VorwĂŒrfen" gehe es nicht um Textplagiate, sondern um Ungenauigkeiten in den Fußnoten. Habeck sagte:

"Ich rechne damit, dass heute, wenige Tage vor der Bundestagswahl, VorwĂŒrfe gegen meine Doktorarbeit, die ich vor 25 Jahren in Hamburg geschrieben habe, veröffentlicht werden", erklĂ€rte Habeck auf X. "Ich habe mich entschieden, das Ganze transparent zu machen." Er kenne die VorwĂŒrfe und habe sie vorab prĂŒfen lassen.

"Die Ombudsstelle der UniversitĂ€t Hamburg hat die VorwĂŒrfe entkrĂ€ftet und bestĂ€tigt, dass kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt", teilte Habeck weiter mit. Zudem habe er den PrĂ€sidenten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Gerald Haug, um eine EinschĂ€tzung gebeten. "Auch er hat keine Zweifel an der EigenstĂ€ndigkeit der wissenschaftlichen Arbeit."

Offenbar steht auch die Doktorarbeit von Habecks Frau, Andrea Paluch, auf dem PrĂŒfstein, wie Habeck weiter schreibt.

„Herr Habeck, Sie schwindeln.“ pic.twitter.com/uItErvACAm
— henning rosenbusch (@rosenbusch_) February 10, 2025

„Herr Habeck, Sie schwindeln.“ pic.twitter.com/uItErvACAm
— henning rosenbusch (@rosenbusch_) February 10, 2025

Weber schreibt auf X, dass der PrĂŒfvorgang der UniversitĂ€t bereits abgeschlossen sei ‒ dies stimme allerdings nicht.

Das ist einmalig: Eine UniversitĂ€t und ein Klimatologe (!) entkrĂ€ften VorwĂŒrfe gegen Robert #Habeck, bevor deren wahres Ausmaß diesen ĂŒberhaupt erst bekannt wurde. Nennt man das vorauseilenden Gehorsam?
— „PlagiatsjĂ€ger“ (@SprachPhilo) February 10, 2025

Die Ombudsstelle der UniversitĂ€t habe jedoch darauf hingewiesen, dass vor 25 Jahren, als Habeck die Doktorarbeit schrieb, Zitierregeln "zum Teil noch nicht in gleicher Weise definiert beziehungsweise formalisiert waren wie heute". Deshalb habe sie empfohlen, einige Zitate und Fußnoten zu ĂŒberarbeiten, damit sie den heutigen Regeln entsprechen. Diese Aussage ist durchaus politisch zu verstehen ‒ denn gerade in den Literatur- und Geisteswissenschaften haben sich die Zitierregeln eben nicht geĂ€ndert, wie beispielsweise auch Prof. Dr. Stefan Homburg auf X schreibt:

Vor 25 Jahren war nichts anders als heute. Sage ich Ihnen als jemand, der vor 38 Jahren promoviert hat. Ein Plagiat ist und bleibt ein Plagiat, das verjÀhrt nicht.
— Stefan Homburg (@SHomburg) February 10, 2025

2021 hatte Weber bereits VorwĂŒrfe gegen die damalige GrĂŒnen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock erhoben. Dabei ging es um Baerbocks Buch "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern". Damals wie heute wird allerdings nichts passieren ‒ sowohl die grĂŒnen FunktionĂ€re als auch ihre WĂ€hler sind fĂŒr Faktenresistenz bekannt. So mutmaßt Weber zu Beginn seiner Studie:

"Was wird geschehen? Wir kennen das Spiel bereits von Föderl-Schmid und anderen Plagiatoren: Da Habeck ein [Links-]GrĂŒner ist, wird man sagen, dass der Plagiatsvorwurf unzutreffend sei. Oder dass das Abschreiben von PrimĂ€rquellen aus an Ort und Stelle ungenannten SekundĂ€rquellen in der Literaturwissenschaft ganz normal sei oder zumindest vor 25 Jahren Usus gewesen sei. Oder dass es eben in Dissertationen ganz normal sei. – Wer wird denn schon Hölderlin oder Novalis im Original lesen, als Literaturwissenschaftler?"


Dies scheint sich bereits am Montagnachmittag zu bestÀtigen. So geht beispielsweise weder die Deutsche Welle noch die Tagesschau auf nur einen der 128 Punkte aus Webers Gutachten ein.

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de.rt.com/inland/236321-ueber-


Strafzölle: Trump kĂŒndigt 25 Prozent auf Aluminium und Stahl an


US-PrĂ€sident Donald Trump hat angekĂŒndigt, auf den Import von Stahl und Aluminium unabhĂ€ngig von der Herkunft der Produkte einen Strafzoll von 25 Prozent erheben zu wollen. Die genaue Ausgestaltung des Zoll-Regimes soll in den nĂ€chsten Tagen verkĂŒndet werden. Ebenso der Zeitpunkt, ab wann genau die Zölle in Kraft treten werden.

Zudem will Trump Strafzölle gegenĂŒber jenen LĂ€ndern erheben, die Waren aus den USA mit Zoll belegen. "Ganz einfach: Wenn sie uns etwas berechnen, berechnen wir ihnen etwas", erklĂ€rte der US-PrĂ€sident dazu. Die Zölle sollen laut Trump "nahezu sofort" in Kraft treten.

Die EU hat unterdessen eine Reaktion auf Trumps Zölle angekĂŒndigt, will aber erst dann reagieren, wenn sie konkrete Informationen erhalten habe.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet fĂŒr dieses Jahr einen RĂŒckgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent – allerdings nur fĂŒr den Fall, dass Trump seine Drohung mit Strafzöllen nicht wahr macht. In diesem Fall sei ein deutlich stĂ€rkerer RĂŒckgang zu erwarten, warnte der Verband bereits im Januar. Genau das scheint nun einzutreten. Die deutsche Wirtschaft setzt auf Export. Hohe Energiepreise und die Abschottung des wichtigsten Handelspartners USA durch Zölle stellen das deutsche GeschĂ€ftsmodell grundlegend infrage.

Mehr zum Thema – US-Amerikaner bewerten Trumps Leistung der ersten Wochen seiner Amtszeit ‒ 53 Prozent Zustimmung

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de.rt.com/nordamerika/236324-t


Eine Milliarde Euro Defizit in sÀchsischen Stadtkassen: Kommunen sagen Feste ab


Drei Jahre selbst gemachte Rezession hinterlassen ihre Spuren, erst recht im einstmals hoch industrialisierten Sachsen. So teilt der SÀchsische StÀdte- und Gemeindetag auf Anfrage des mdr am Montag mit:

"Die finanzielle Situation der sÀchsischen Kommunen ist so schlecht wie seit Anfang der 90er-Jahre nicht mehr".


Nun ringen viele Kommunen in Haushaltsverhandlungen um Lösungen – die Liste der zu streichenden Ausgaben wird dabei immer lĂ€nger. So hat beispielsweise der Stadtrat von Reichenbach im Vogtland vergangene Woche mit großer Mehrheit zugestimmt, dass das traditionelle BĂŒrgerfest rund um den Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober im Jahr 2026 entfĂ€llt. Neben organisatorischen Problemen wird auch fehlendes Geld als Grund benannt. Der Haushalt fĂŒr 2025 stehe zwar mittlerweile, doch spĂ€ter sind "kaum noch neue Investitionen möglich und es muss ĂŒber freiwillige Leistungen nachgedacht werden", so die Stadt Reichenbach und resĂŒmiert: "Die Haushaltslage ist angespannt".

Auch die Stadt Aue-Bad Schlema hat beschlossen, dass es in diesem Jahr kein traditionelles Stadtfest geben wird. Als BegrĂŒndung wurden die knappen Kommunalfinanzen genannt. Das Stadtfest wĂŒrde rund 180.000 Euro kosten.

In Kamenz hat man die angespannte wirtschaftliche Gesamtsituation bei den Planungen zum 800-jĂ€hrigen Stadtfest bereits in den letzten Jahren berĂŒcksichtigt: "Dabei versteht es sich von selbst, dass das Ganze nicht nur ĂŒber Spenden und Sponsoring finanziert werden kann", so die Stadt Kamenz. "Denn wie sehe es denn aus, wenn der Gastgeber, hier die Stadt Kamenz, sich vornehm zurĂŒckhĂ€lt und sich die Feier nur durch andere bezahlen lĂ€sst." Deswegen seien rechtzeitig BeschlĂŒsse zur Finanzierung gefĂ€llt worden.

Feste gehören zu den freiwilligen Aufgaben der Kommunen. Doch wenn sich die Haushaltslage weiter verschĂ€rft, sieht der SĂ€chsische StĂ€dte- und Gemeindetag (SSG) schwere Entscheidungen auf die Kommunen zukommen. "Neben möglichen Einsparungen bei den Pflichtaufgaben stehen vor allem die freiwilligen Aufgaben und Leistungen im Fokus", so der SSG. Es wĂŒrden KĂŒrzungen bei ZuschĂŒssen zu Einrichtungen oder bei der Vereinsfinanzierung drohen. "Das will natĂŒrlich niemand. Und doch kann es notwendig werden, um einen wirksamen Haushalt zu beschließen."

Zum Stand 30. September 2024 sei in den Kommunen bereits ein Defizit von deutlich ĂŒber einer Milliarde Euro aufgelaufen. "Die StĂ€dte und Gemeinden brauchen insgesamt eine deutlich bessere Finanzausstattung durch höhere allgemeine Zuweisungen", so der SSG. Doch auch der Freistaat Sachsen ringt um seinen Haushalt. Der Regierungsentwurf soll bis 24. MĂ€rz vorliegen.

Bereits seit Ende des letzten Jahres drohende Sparmaßnahmen machen den Kultureinrichtungen in Sachsen zu schaffen. Besonders Theater, Museen und Veranstaltungsplaner sorgen sich um ihre Existenz.

Mehr zum Thema - KĂŒrzungen bei Renten und Kommunen? Scholz wegen Ukraine-Hilfe unter Druck

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de.rt.com/inland/236298-millia


Gaspreise in Europa erreichen Zweijahreshoch


Die Börsenpreise fĂŒr Erdgas in Europa sind angesichts der zunehmenden Nachfrage wegen des kalten Wetters in der Region auf ein Zweijahreshoch (seit Februar 2023) gestiegen. Am 10. Februar stiegen die Gaspreise um bis zu 5,4 Prozent auf 58,75 Euro pro Megawattstunde. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Nach Angaben der Agentur werden in den kommenden Tagen in den nordwesteuropĂ€ischen LĂ€ndern eisige Temperaturen erwartet, was weitere Preissteigerungen zur Folge haben könnte. Der hohe Brennstoffverbrauch fĂŒhrte zu einem RĂŒckgang der BestĂ€nde in den unterirdischen Lagern, die sich bereits auf dem niedrigsten Stand fĂŒr diese Jahreszeit seit der Energiekrise 2022 befinden. Die VorrĂ€te sind jetzt zu 49 Prozent gefĂŒllt, wĂ€hrend es Anfang Februar 2024 noch 67 Prozent waren.

Arne Lohmann Rasmussen, Chefanalyst bei Global Risk Management, erwartet, dass die EU-GasvorrĂ€te zum FrĂŒhjahr auf einem "sehr niedrigen" Niveau liegen werden. Inzwischen beobachten die HĂ€ndler auch, wie der Markt von den Maßnahmen des US-PrĂ€sidenten Donald Trump beeinflusst wird. Er plant, Zölle von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium zu erheben. Reagiert die EU mit Gegenzöllen, wird dies zu einem Anstieg der Preise fĂŒr FlĂŒssigerdgas (kurz LNG) fĂŒhren, dessen grĂ¶ĂŸter Lieferant fĂŒr Europa die USA sind, schreibt Bloomberg.

Die LNG-Importe aus den Vereinigten Staaten erhöhten sich, nachdem der russische Gastransit nach Europa ĂŒber die Ukraine am 1. Januar aufgrund des Auslaufens des Vertrags zwischen Gazprom und Naftogaz eingestellt worden war. Von den 8,46 Millionen Tonnen LNG, die im Januar durch die USA verkauft wurden, wurden 7,25 Millionen Tonnen oder 86 Prozent nach Europa geliefert, verglichen mit 5,84 Millionen Tonnen oder 69 Prozent im Dezember 2024, so die London Stock Exchange Group.

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de.rt.com/europa/236323-gaspre


US-Amerikaner bewerten Trumps Leistung der ersten Wochen seiner Amtszeit ‒ 53 Prozent Zustimmung


Laut einer Umfrage von CBS News/YouGov hat mehr als die HĂ€lfte der US-Amerikaner eine positive Meinung ĂŒber Donald Trumps Leistung in den ersten Wochen seiner Amtszeit. 53 Prozent der Befragten stimmen ihm zu, und 70 Prozent sind der Meinung, dass der Republikaner seine Wahlversprechen einhĂ€lt.

Die Umfrage wurde vom 5. bis 7. Februar unter 2.175 erwachsenen US-BĂŒrgern mit einer Fehlermarge von 2,5 Prozentpunkten durchgefĂŒhrt.

Das Ergebnis ist besser als in Trumps erster Amtszeit: Im Januar 2017 lag die Zustimmungsrate bei 44 Prozent, berichtete Bloomberg.

Trotz der "Flitterwochen" sind viele Umfrageteilnehmer besorgt, dass Trump nicht genug tut, um die Verbraucherpreise zu senken, schrieb die Nachrichtenagentur: 66 Prozent der Befragten Ă€ußerten diese Ansicht, die HĂ€lfte von ihnen Republikaner.

Eine Mehrheit (56 Prozent) befĂŒrwortet die VerhĂ€ngung von Zöllen in Höhe von zehn Prozent auf Waren aus China, lehnt aber Zölle auf Waren aus Mexiko (56 Prozent), Kanada (62 Prozent) und europĂ€ischen LĂ€ndern (60 Prozent) ab. Die Maßnahmen gegen China sind seit dem 4. Februar in Kraft, wĂ€hrend die VerhĂ€ngung von Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada um einen Monat verschoben wurde.

Trumps PlĂ€ne zur Massenabschiebung illegaler Einwanderer werden von 59 Prozent der Befragten befĂŒrwortet, die Entsendung von Truppen an die Grenze zu Mexiko von 64 Prozent. Gleichzeitig ist die Idee, Haftanstalten fĂŒr illegale Einwanderer zu schaffen, bis sie abgeschoben werden, weniger populĂ€r: 48 Prozent der US-Amerikaner unterstĂŒtzen dies, wĂ€hrend 52 Prozent dagegen sind.

Was den MilliardĂ€r Elon Musk betrifft, so sind nur 23 Prozent der Meinung, dass das von ihm geleitete Department of Government Efficiency (DOGE) einen "starken" Einfluss auf die RegierungsgeschĂ€fte und -ausgaben haben sollte. 49 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Abteilung keine Kontrolle ĂŒber die Regierung haben sollte.

Laut einer Analyse der Autoren des Meinungsforschungsprojekts FiveThirtyEight liegt Trumps durchschnittliche Zustimmungsrate seit seinem Amtsantritt am 20. Januar bei 48 Prozent. Laut Morning Consult ist die Zustimmung nach der ersten Woche der Amtszeit des PrÀsidenten um drei Prozentpunkte von 52 Prozent auf 49 Prozent gesunken.

Trumps VorgÀnger Joe Biden hatte zu Beginn seiner PrÀsidentschaft eine Zustimmungsrate von 57 Prozent, Barack Obama von 66 Prozent und George W. Bush von 59 Prozent.

Mehr zum Thema ‒ Trumps USAID-SĂ€uberung enthĂŒllt US-Intrigen in Kiew, stoppt sie aber nicht

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de.rt.com/nordamerika/236320-u


#freeRTDE: Lasst Elon Musk nicht in Ruhe!


Elon Musk betont stets, wie wichtig ihm die Rede- und Pressefreiheit ist. Doch ausgerechnet auf seiner eigenen Plattform X bleibt der Account von RT DE nach wie vor gesperrt.

Damit wollen wir uns nicht abfinden. Denn wie sich gezeigt hat – als unser Kanal im Januar auf X kurzzeitig verfĂŒgbar war und binnen einer Woche 17.000 Follower gewonnen hatte – haben unsere Leser und Zuschauer ein großes Interesse daran, unsere Stimme auch auf der Plattform von Elon Musk hören zu können.

Um der Forderung nach einer Aufhebung der Sperre Nachdruck zu verleihen, sollten möglichst viele Menschen dem US-MilliardĂ€r sagen, was sie darĂŒber denken. Und damit kommt ihr ins Spiel, liebe Leser: Bitte konfrontiert Elon Musk auf X mit der Sperrung unseres Kanals, fragt ihn nach dem Grund und teilt ihm mit, was ihr davon haltet – am besten mit dem Hashtag #freeRTDE.

In der Zwischenzeit empfehlen wir unseren Lesern, den X-KanÀlen unserer Autoren Thomas Penn, Dagmar Henn, Gert Ewen Ungar und Wladislaw Sankin zu folgen.

Mehr zum Thema - Elon Musk gewinnt Schlacht gegen die Mainstreammedien – Wer zuerst da war, sollte er nicht vergessen


de.rt.com/international/236282


Trumps USAID-SĂ€uberung enthĂŒllt US-Intrigen in Kiew, stoppt sie aber nicht


Von Tarik Cyril Amar

Die Katastrophe des Ukraine-Krieges wird eine lange Spur schmerzhafter Fragen hinterlassen. Da dieser anmaßende Stellvertreterkonflikt fĂŒr den Westen zu einem derartigen Fiasko geworden ist, wird es noch lange Zeit viel Widerstand gegen ehrliche Antworten geben.

Aber schon wĂ€hrend des Krieges sind Fakten aufgetaucht, die im Widerspruch zu den eigennĂŒtzigen westlichen Narrativen stehen. Und die jĂŒngsten EnthĂŒllungen ĂŒber die AktivitĂ€ten der US-Behörde fĂŒr internationale Entwicklung (USAID) haben den westlichen – und offiziellen ukrainischen – LĂŒgen und SelbsttĂ€uschungen einen weiteren schweren Schlag versetzt.

Doch bevor wir uns mit den USAID-AktivitĂ€ten nĂ€her befassen, ist festzustellen, dass dies nicht die ersten derart beschĂ€menden EnthĂŒllungen ĂŒber den wahnsinnigen und blutigen Versuch des Westens sind, die Ukraine als Werkzeug zur Niederlage Russlands zu benutzen. Diejenigen, die diese Situation verfolgen, wissen zum Beispiel seit langem, dass dieses Großkonflikt hĂ€tte vermieden werden können, wenn der Westen und Kiew das Minsk-2-Abkommen von 2015 – ein zwar knapper, aber tragfĂ€higer und von der UN-Generalversammlung gebilligter Plan zur Beendigung des damals relativ gering ausgeprĂ€gten Konflikts – nicht sabotiert hĂ€tten oder wenn der Westen Moskau nicht ignoriert hĂ€tte, als es Ende 2021 eine klare letzte Warnung aussprach.

Dann bot sich die Chance, den Krieg in seinem FrĂŒhstadium zu beenden, nĂ€mlich im Rahmen von FriedensgesprĂ€chen in Weißrussland und Istanbul im FrĂŒhjahr 2022. Angesichts der drohenden Eskalation war Kiew bereit, diesen Ausweg aus der Situation zu nutzen. Die von Russland angebotenen Bedingungen und die ZugestĂ€ndnisse, die es wĂ€hrend der Verhandlungen machte – insbesondere die Einstellung der Offensive auf Kiew – stellten einen guten Deal fĂŒr die Ukraine dar, wie es einer der ukrainischen HauptverhandlungsfĂŒhrer spĂ€ter zugab. Dennoch entschied sich der Westen fĂŒr die Fortsetzung des Krieges, und der gehorsame Wladimir Selenskij fĂŒgte sich diesem Willen. Lange Zeit wurde diese Fehlentscheidung geleugnet, aber jetzt muss sie angesichts der vorliegenden Fakten eingerĂ€umt werden.

Das Absurdeste sind jedoch die anhaltenden LĂŒgen des Westens ĂŒber die Angriffe auf die Nord-Stream-Gaspipeline – der grĂ¶ĂŸte Öko-Terroranschlag in der europĂ€ischen Geschichte und ein kaum verhĂŒllter Kriegsakt zwischen NATO-VerbĂŒndeten. Und das ist nicht einmal mehr witzig. Von dieser großen LĂŒge bleibt nur ein reverser IQ-Test, der die indoktrinierten Dummköpfe von den normalen intelligenten aussortiert.

Und jetzt zu USAID und der Ukraine. Hier geht es im Wesentlichen darum, dass die Trumpisten diese Organisation im Rahmen eines hinterhĂ€ltigen Kampfes zwischen den Insidern des US-Establishments jetzt sĂ€ubern und (möglicherweise) umgestalten. Man sollte jedoch nicht zu optimistisch sein: Trotz der lautstarken Äußerungen des US-PrĂ€sidenten Donald Trump und seines Handlangers Elon Musk, dass USAID eine "kriminelle Organisation" sei, die von einem Haufen radikaler VerrĂŒckter gefĂŒhrt wird", wird der Washingtoner "Sumpf" nicht trockengelegt – es findet lediglich ein Managementwechsel statt.

Als Nebeneffekt kamen jedoch Einzelheiten ĂŒber einige sehr schmutzige Machenschaften der USAID ans Licht. NatĂŒrlich war bereits bekannt, dass diese Agentur fĂŒr "humanitĂ€re Hilfe" und "Entwicklung" – die 1961 in der Hochphase von John F. Kennedys "liberalen" Bestrebungen gegrĂŒndet wurde, um den Kampf der USA gegen eine echte Entkolonialisierung des Globalen SĂŒdens zu stĂ€rken –, stets als Deckmantel fĂŒr die Geheimdienste und insbesondere fĂŒr die massiven Subversionen diente, die Putschen, Regimewechseln und "Farbrevolutionen" vorausgehen und zu diesen fĂŒhren.

Selbst die ehrlicheren Verteidiger von USAID gaben stets zu – oder rĂŒhmten sich vielmehr –, dass diese Organisation ein Strategieinstrument im geopolitischen Sinne ist. Selbst in dem PrĂ€sidialerlass, mit dem die Trump-Administration ihre Kampagne gegen die Auslandshilfe im Allgemeinen einleitete, wird nun eingerĂ€umt, dass diese dazu dient, "den Weltfrieden zu destabilisieren, indem sie in anderen Staaten Ideen fördert, die im direkten Gegensatz zu harmonischen und stabilen Beziehungen innerhalb und zwischen Staaten stehen".

Die letzte Leiterin von USAID unter PrĂ€sident Biden, Samantha Power – eine heuchlerische Regimewechsel-Karrieristin und "Völkermord-Expertin", die ĂŒberall ein Verbrechen entdecken kann, wenn sie dafĂŒr bezahlt oder befördert wird – mit Ausnahme von US-VerbĂŒndeten wie Israel – verkörpert den verdorbenen Kern von USAID und seiner FĂŒhrungsriege.

Versteht mich nicht falsch: Es wĂ€re töricht, nicht anzuerkennen, dass USAID auch echte Hilfe geleistet hat, wenn auch nie – wirklich nie – ohne politische Untertöne. Wie der USAID-Kritiker Mike Benz zu Recht feststellte, ist "Hilfe" in diesem Fall der falsche Begriff, wenn man darunter etwas versteht, das ausschließlich oder sogar hauptsĂ€chlich aus Mitleid geleistet wird.

Bevor die USAID gesĂ€ubert wurde, verfĂŒgte sie ĂŒber einen Jahreshaushalt von 30 bis 40 Milliarden US-Dollar und beschĂ€ftigte etwa 10.000 Mitarbeiter, davon 6.000 außerhalb der USA. Im Haushaltsjahr 2023 war diese US-Behörde in 130 LĂ€ndern tĂ€tig (insgesamt gibt es etwa 200). Zu ihren AktivitĂ€ten gehörten unter anderem Nahrungsmittelhilfe, Gesundheitsdienste und Katastrophenhilfe in LĂ€ndern wie Afghanistan, Bangladesch, Pakistan, Sudan und Jemen.

Seien wir auch fair gegenĂŒber den USAID-Mitarbeitern und den EmpfĂ€ngern von ZuschĂŒssen - ob amerikanisch oder nicht -, die wirklich in wertvoller Weise und aus aufrichtigem gutem Willen heraus geholfen haben, oft unter harten und gefĂ€hrlichen Bedingungen. In der realen Welt sind viele gezwungen, mit dem Teufel einen Pakt zu schließen: Es ist nicht ihre Schuld, dass ihre Organisation immer als Deckmantel fĂŒr politische Einflussnahme und Subversion fungierte. Es ist in der Tat eine bittere Ironie, dass diejenigen, die die USAID-Hilfe wirklich brauchten, und diejenigen, die sie verteilten, nun genauso bestraft werden wie diejenigen, die alles mit ihren abscheulichen und ziemlich ungeschickten Subversionsspielchen verdorben haben. Samantha Power zum Beispiel wird offensichtlich die weichste "Landung" genießen – in einer maßgeschneiderten Denkfabrik, einer EliteuniversitĂ€t, einem "Consulting"-Bereich (d. h. einem Bereich, in dem man Einfluss ausĂŒben kann) oder einer Medien-Sinekure.

Das Ausmaß der USAID-Korruption lĂ€sst sich anhand der Tatsache erkennen, dass die Ukraine in letzter Zeit zum grĂ¶ĂŸten EmpfĂ€nger ihrer Finanzhilfen wurde: Im Jahr 2023 erhielt sie beispielsweise mehr als 16 Milliarden US-Dollar, wĂ€hrend Äthiopien mit weniger als 1,7 Milliarden US-Dollar – etwa einem Zehntel der fĂŒr Kiew bereitgestellten Mittel – an zweiter Stelle lag. So sieht die "Hilfe" fĂŒr die BedĂŒrftigsten aus.

Doch die Funktion, endlose Milliarden in das stets weit geöffnete Maul des unersĂ€ttlichen und sehr anspruchsvollen Selenskij-Regimes zu pumpen, war nur einer der – sozusagen – "alltĂ€glichen" Aspekte der besonderen Rolle von USAID in der Ukraine.

Und nun kehren wir zu den höchst Ă€rgerlichen EnthĂŒllungen ĂŒber den Krieg zurĂŒck: Es stellt sich heraus, dass USAID auch aktiv und systematisch dazu beigetragen hat, jede Hoffnung auf Frieden zu ersticken – und zwar mit gleich zwei Methoden.

Erstens hing – wie sich jetzt herausstellt – fast der gesamte ukrainische Medienbereich, d. h. 90 Prozent der Nachrichtenorganisationen, von der Finanzierung durch USAID ab. So befĂŒrchtet Olga Rudenko, Chefredakteurin von Kyiv Independent (welch Ironie...), einer fanatischen Infokrieg-Publikation, dass der Verlust des Zugangs zum USAID-Topf "dem unabhĂ€ngigen ukrainischen Journalismus einen Schaden zugefĂŒgt hat, der mit der COVID-19-Pandemie und dem Beginn des umfassenden Krieges Russlands vergleichbar ist". Ja, ja.

In einem kĂŒrzlich in der Columbia Journalism Review erschienenen Artikel wurde zudem die Sorge geĂ€ußert, dass der Verlust von USAID-Geldern den "unabhĂ€ngigen" Journalismus auf der ganzen Welt gefĂ€hrden wird. Kein Wunder, denn USAID selbst verkĂŒndet stolz, dass die US-Regierung "derzeit der grĂ¶ĂŸte öffentliche Geldgeber fĂŒr die Entwicklung unabhĂ€ngiger Medien weltweit" ist.

Doch jedes Gerede von "UnabhĂ€ngigkeit" stellt – ebenso wie Olga Rudenkos Beschwerde – eine offensichtliche Propaganda im Orwell'schen Sinne dar: Ein Journalismus, der buchstĂ€blich von der Finanzierung durch eine Organisation abhĂ€ngt, die als Fassade fĂŒr die außenpolitischen Interessen des mĂ€chtigsten und aggressivsten Landes der Welt dient, kann zwar auf eine beliebige Art und Weise bezeichnet werden, aber er kann definitionsgemĂ€ĂŸ nicht unabhĂ€ngig sein. Wer will, kann fĂŒr diesen Journalismus politische Sympathien hegen oder argumentieren, dass er letztlich doch nĂŒtzlich ist, aber man muss die AbsurditĂ€t vermeiden.

In der Praxis illustriert die Ukraine exemplarisch, wie eine solche grenzĂŒberschreitende MedienabhĂ€ngigkeit leicht zu einer Katastrophe fĂŒhren kann: Jeder, der die ukrainische Sprache gut genug beherrscht – wie ich es tue –, kann sich selbst ein Bild davon machen. Was man dort vorfindet, ist bestenfalls ein "Potemkinsches Dorf der Pseudo-DiversitĂ€t", mit sehr wenigen und instabilen Ausnahmen. In Wirklichkeit wird die ukrainische Öffentlichkeit durch eintönige "patriotische" Propaganda massiv manipuliert. Die wichtigste Frage, die die nationalen Interessen der Ukraine betrifft, wird jedoch systematisch totgeschwiegen und als Tabuthema betrachtet – es geht nĂ€mlich darum, ob es sich gelohnt hat, dem Westen als Kanonenfutter fĂŒr den Stellvertreterkrieg zu dienen.

Die andere von USAID genutzte Methode zur Förderung dieses zerstörerischen Krieges war vielleicht noch schlimmer – in dem Sinne der RadikalitĂ€t und der praktischen Umsetzung: Es ist mittlerweile fast in Vergessenheit geraten, aber als der derzeitige ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij fĂŒr das PrĂ€sidentschaftsamt kandidierte und 2019 gewann, war sein einziges konkretes – und vernĂŒnftiges – Versprechen, einen Frieden auszuhandeln.

Zum damaligen Zeitpunkt war dieses Versprechen offensichtlich ein wichtiger Faktor fĂŒr seinen beispiellosen Sieg bei den PrĂ€sidentschaftswahlen. Nach seinem Amtsantritt schien es fĂŒr kurze Zeit so, als ob Selenskij dieses Versprechen erfĂŒllen wĂŒrde. Doch dann – noch einige Jahre vor der Eskalation 2022 – drehte er sich um 180 Grad und erwies sich als kompromissloser und kurzsichtiger Nationalist sowie als sehr teures und zuweilen launisches Werkzeug in den HĂ€nden der USA. Vermutlich wird er bald – wie ein Werkzeug – "entsorgt" werden. Aber der Schaden, den er seinem Land bereits zugefĂŒgt hat, ist enorm.

Viele Beobachter rĂ€tseln seit langem ĂŒber eine so abrupte Kehrtwende des "frĂŒhen" Selenskij. War es die Angst vor den mĂ€chtigen und aggressiven ukrainischen Rechtsextremen? Handelte es sich um einen gescheiterten Versuch, noch mehr PopularitĂ€t zu erlangen? Wegen Geld? Oder war es Druck seitens des Westens? Wir haben immer noch nicht alle Informationen, aber ein wichtiger Aspekt ist bereits bekannt: Die Welle des "Volkswiderstands" von "unten" und seitens der "Zivilgesellschaft" gegen Selenskijs anfĂ€ngliche Friedensversuche war nicht aufrichtig. Stattdessen erhielt dieser "Widerstand" starke westliche UnterstĂŒtzung, auch von USAID.

Insbesondere war diese Organisation einer der Hauptsponsoren einer "gemeinsamen ErklĂ€rung", die eine Art konzertierter Drohung gegen Selenskij im Jahr 2019 darstellte – also fast unmittelbar nach seinem Amtsantritt. Auf den ersten Blick schien es sich dabei um ein Produkt von 70 ukrainischen NRO zu handeln, in Wirklichkeit aber um einen massiven Angriff auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit: Ihr einziger Zweck bestand darin, den neu gewĂ€hlten PrĂ€sidenten verfassungswidrig mit sogenannten "roten Linien" einzuschrĂ€nken und insbesondere das zunichtezumachen, was so viele seiner WĂ€hler wollten – nĂ€mlich eine ehrliche Suche nach Frieden. Dies bedeutet nicht, dass Selenskij unschuldig ist. Im Gegenteil, es war seine Pflicht und im wahrsten Sinne des Wortes seine Aufgabe, sich gegen solche schamlosen Drucktaktiken, einschließlich von auslĂ€ndischen Sponsoren, zu wehren und fĂŒr seine WĂ€hler und das Land als Ganzes einzustehen. Dass er dies nicht getan hat, ist einzig und allein seine Schuld.

Diese NGOs wurden nicht nur von USAID unterstĂŒtzt, sondern auch von der National Endowment for Democracy als einer weiteren subversiven US-Front, der US-Botschaft und der NATO unterstĂŒtzt – um nur einige zu nennen. Auch die sogenannte ukrainische "Diaspora" (d. h. organisierte nationalistische Organisationen ukrainischer Emigranten, die ihre Wurzeln im faschistischen Nationalismus des Zweiten Weltkriegs haben) war an diesem massiven "Armausdrehen" beteiligt: Die Temerity Foundation, ein wichtiger "Diaspora"-Machtvermittler, gehörte ebenfalls zu den UnterstĂŒtzern dieser NGOs.

Hier liegt die traurige Ironie: Die Ukraine war nie "frei" und hatte nie eine eigene "Zivilgesellschaft". Stattdessen wurde sie von falschen "Freunden" aus dem Westen und einer Kompradoren-"Elite" – die die westlichen Interessen ĂŒber die ihrer eigenen Landsleute stellte – ausgenutzt und manipuliert. Gemeinsam kolonisieren sie – sowohl offen als auch verdeckt – die öffentliche SphĂ€re der Ukraine und zogen die Bevölkerung in einen Stellvertreterkrieg, der gerade in diesem Augenblick verloren geht. Schon bald wird der Westen das verscherbeln, was von der Ukraine noch ĂŒbrig bleibt. All dies ist nicht neu: Es ist ein klassisches Beispiel fĂŒr imperialistischen Missbrauch. All den geschickten westlichen Politikern, die versuchen, "postkoloniale" Kategorien auf die Situation in der Ukraine anzuwenden, sage ich: Nur zu! Schaut euch aber selbst an! Ihr seid die Schurken!

Auf keinen Fall sollte man die USAID-SĂ€uberung als eine Art grundlegende Erneuerung dieser Organisation verstehen. Es stimmt, dass nun einige – und zwar sehr selektive – Aspekte ihrer schmutzigen, subversiven AktivitĂ€ten ans Licht kommen. Insofern ist dies eine positive Entwicklung. Und ja, es macht Spaß zu sehen, wie Zentristen und Liberale entlarvt werden: Schadenfreude mag durchaus berechtigt sein.

NatĂŒrlich bedeutet nichts von alledem, dass Washington beabsichtigt, generell auf ĂŒble Machenschaften zu verzichten. Im Gegenteil, unter der neuen Trump'schen FĂŒhrung werden die USA so hinterhĂ€ltig bleiben wie immer. Es wird weiterhin Geld fĂŒr Subversion, Sabotage, Desinformationskampagnen, Regimewechsel und Putsche zur VerfĂŒgung stehen. Sie werden nur ĂŒber andere KanĂ€le fließen, und LGBTQ+ und DEI werden von der Tagesordnung genommen werden. So brauchten die USA zum Beispiel nichts davon, um in den 1950er-Jahren Staatsstreiche im Iran und in Guatemala zu inszenieren, einen Regimewechsel in Chile herbeizufĂŒhren und seinen PrĂ€sidenten Salvador Allende 1973 ermorden zu lassen.

Selbst die "gute alte" USAID ist trotz ihrer SchwĂ€chung nicht "tot": Marco Rubio als Donald Trumps Ă€ußerst gehorsamer Außenminister kĂŒndigte bereits an, dass die USAID-TĂ€tigkeit einfach nur mit der amerikanischen Außenpolitik in Einklang gebracht werden muss. Wie witzig: Als ob es bisher anders gewesen wĂ€re.

Übersetzt aus dem Englischen.

Tarik Cyril Amar ist Historiker an der Koç-UniversitÀt in Istanbul, er befasst sich mit Russland, der Ukraine und Osteuropa, der Geschichte des Zweiten Weltkriegs, dem kulturellen Kalten Krieg und der Erinnerungspolitik.

Mehr zum Thema - Mehr zum Thema – Trump setzt der unipolaren Welt demonstrativ ein Ende

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de.rt.com/meinung/236266-trump


Xi Jinping nimmt an Feierlichkeiten zum Tag des Sieges in Moskau teil


Der PrĂ€sident der Volksrepublik China, Xi Jinping, hat eine Einladung zur Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges im Großen VaterlĂ€ndischen Krieg angenommen. Das teilte der russische Botschafter in China, Igor Morgulow, mit. Die chinesische Seite habe sich noch nicht offiziell zu dem Besuch geĂ€ußert, die Einladung sei aber dankend angenommen worden, so der Diplomat.

"Xi Jinping hat die Einladung zur Teilnahme an den Feierlichkeiten in Moskau am 9. Mai angenommen und gleichzeitig PrÀsident Wladimir Putin zu Feierlichkeiten in China eingeladen, die im September stattfinden sollen", sagte Morgulow in einem Interview mit dem Sender Rossija 24.

Zuletzt war der chinesische PrÀsident im MÀrz 2023 zu GesprÀchen mit Putin in Moskau.

Neben Xi haben auch andere Staatschefs ihr Interesse bekundet, an der Siegesparade in Moskau teilzunehmen, darunter der slowakische Premierminister Robert Fico, der serbische PrĂ€sident Aleksandar Vučić, der palĂ€stinensische PrĂ€sident Mahmud Abbas und der brasilianische PrĂ€sident Luiz InĂĄcio Lula da Silva.

Kremlsprecher Dmitri Peskow kĂŒndigte an, dass Russland eine "sehr große Zahl von StaatsoberhĂ€uptern" empfangen werde. Verteidigungsminister Andrei Belousow sagte, dass MilitĂ€rangehörige aus neunzehn LĂ€ndern zu den Feierlichkeiten eingeladen worden seien.

Auch der armenische Premierminister Nikol Pasсhinjan habe eine Einladung zu den Feierlichkeiten erhalten, hieß es am Montag. Der russische Botschafter in Armenien, Sergei Kopyrkin, erklĂ€rte, dass dieser historische Tag Russland mit den ehemaligen Sowjetrepubliken verbinde und betonte, wie wichtig es sei, das historische GedĂ€chtnis zu bewahren. Ob Pasсhinjan die Einladung angenommen hat, ist noch unklar.

Mehr zum Thema – Hier begann die Befreiung Deutschlands – Russischer Botschafter nimmt an Gedenken in Kienitz teil

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de.rt.com/russland/236271-xi-j


Trump unbeeindruckt von Kritik: "Bin entschlossen, den Gazastreifen zu kaufen"


US-PrĂ€sident Donald Trump Ă€ußerte sich am 9. Februar vor Journalisten an Bord der PrĂ€sidentenmaschine "Air Force One" zu außenpolitischen Themen. Trump bekrĂ€ftigte laut US-Medien am Sonntag seine PlĂ€ne, "den Gazastreifen zu sanieren", und erklĂ€rte zu seinen Absichten, er betrachte die vom Krieg zerrĂŒttete Enklave als "großartigen Immobilienstandort". Wichtigstes Ziel neben dem Wiederaufbau sei es demnach fĂŒr Washington, "sicherzustellen, dass die Hamas nicht zurĂŒckkommt".

Trump befand sich am Sonntag mit seiner Entourage und einer grĂ¶ĂŸeren Gruppe von Reportern und Journalisten an Bord der "Air Force One", um von Florida nach New Orleans zu fliegen, wo am Abend der "Super Bowl" stattfand, das Endspiel der nationalen Liga im American Football. Neben den Themen Kanada, Ukraine-Krieg und der Live-Unterzeichnung der Proklamation, die den 9. Februar 2025 zum "Tag des Golfs von Amerika" erklĂ€rt, Ă€ußerte sich der US-PrĂ€sident auch zu Fragen zum Gaza-Krieg, bezogen auf seine Äußerungen in der vergangenen Woche (RT DE berichtete). Trump erklĂ€rte CNN zufolge wörtlich:

"Ich denke, dass es ein großer Fehler ist, den Menschen – den PalĂ€stinensern oder den Menschen, die im Gazastreifen leben – zu erlauben, ein weiteres Mal zurĂŒckzugehen, und wir wollen nicht, dass die Hamas zurĂŒckkehrt. Betrachten Sie es als ein großes GrundstĂŒck, das den Vereinigten Staaten gehört und das wir langsam – sehr langsam, wir haben es nicht eilig – entwickeln werden. Wir werden bald StabilitĂ€t in den Nahen Osten bringen."

Trump bezeichnete den Gazastreifen erneut als "Abrissgebiet", das laut seiner EinschĂ€tzung "eingeebnet" und "in Ordnung gebracht werden" mĂŒsse, um zu erklĂ€ren:

"Ich bin entschlossen, den Gazastreifen zu kaufen und in Besitz zu nehmen."

President Donald Trump said the US is committed to “buying and owning” Gaza, as he reiterated his controversial plan to take over the Palestinian enclave during comments to reporters. pic.twitter.com/iGU2coGg6l
— Al Jazeera English (@AJEnglish) February 10, 2025

Die noch im Gazastreifen lebenden Menschen sollen das Gebiet laut Vorstellungen des US-PrÀsidenten verlassen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden bereits annÀhernd alle Bewohner des Gazastreifens durch die unbarmherzige Bombardierung seitens Israels final vertrieben. Dazu informierte das AuswÀrtige Amt Ende Januar:

"Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund 1,9 Millionen Menschen im Gazastreifen – das sind etwa 90 Prozent der Bevölkerung – Binnenvertriebene. Einige dieser Menschen mussten bereits mehrmals fliehen und befinden sich nun in Gebieten, in denen es keine ausreichende Infrastruktur fĂŒr ihre Versorgung gibt."

Bundeskanzler Scholz erklÀrte am Sonntag auf das Thema im TV-Duell angesprochen:

"Die Umsiedlung von Bevölkerung ist nicht akzeptabel und gegen das Völkerrecht."

Er befinde die PlÀne und Bezeichnung Trumps, die Schaffung einer "Riviera des Nahen Ostens", angesichts der unglaublichen Zerstörung im Gazastreifen als "furchtbar". Merz erklÀrte im Anschluss an Scholz, er teile die EinschÀtzung des Kanzlers, um zu kommentieren:

"Aber man muss abwarten, was davon dann wirklich ernst gemeint ist und wie es umgesetzt wird. Da ist wahrscheinlich auch viel Rhetorik dabei."

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert Trump mit den SĂ€tzen:

"Es gibt nichts, wo man wieder einziehen könnte. Der Ort ist eine Abrissbrache. Der Rest wird abgerissen. Alles wird abgerissen."

Israels Premierminister Netanjahu hat Trumps kontrovers wahrgenommenen PlĂ€ne bereits in der letzten Woche bei seiner US-Visite als "revolutionĂ€re, kreative Vision" bezeichnet. Bei einer Kabinettssitzung am Sonntag nach seiner RĂŒckkehr aus den Vereinigten Staaten erklĂ€rte Netanjahu, sein Besuch und die GesprĂ€che mit dem US-PrĂ€sidenten "brĂ€chten zusĂ€tzliche enorme Errungenschaften mit sich, die Israels Sicherheit fĂŒr Generationen gewĂ€hrleisten können", so CNN berichtend.

WĂ€hrend der Sitzung teilte Netanjahu seinem Kabinett mit, dass Trump eine "andere, viel bessere Vision fĂŒr den Tag nach dem Konflikt im Gazastreifen" prĂ€sentiert habe. Laut Al Jazeera hĂ€tte Trump an Bord der "Air Force One" erklĂ€rt, dass es die aus dem Gebiet vertriebenen Menschen "vorziehen wĂŒrden, nicht in den Gazastreifen zurĂŒckzukehren, obwohl sein Vorschlag bei palĂ€stinensischen Vertretern und einem Großteil der internationalen Gemeinschaft auf Ablehnung gestoßen war". Der US-PrĂ€sident hĂ€tte weiter ausgefĂŒhrt:

"Wenn wir ihnen ein Zuhause in einem sichereren Gebiet geben könnten – der einzige Grund, warum sie ĂŒber eine RĂŒckkehr in den Gazastreifen sprechen, ist, dass sie keine Alternative haben. Wenn sie eine Alternative haben, wollen sie nicht in den Gazastreifen zurĂŒckkehren".

Der hochrangige Hamas-FunktionÀr Khalil al-Hayya bezeichnete die PlÀne am Montag als "zum Scheitern verurteilt". Die Hamas werde diese zu vereiteln wissen, um in Teheran zu erklÀren:

"Wir werden sie zu Fall bringen, so wie wir die Projekte vor ihnen zu Fall gebracht haben."

Mehr zum Thema – Netanjahu kontert: Saudis können palĂ€stinensischen Staat auf Territorium von Saudi-Arabien grĂŒnden


de.rt.com/nordamerika/236274-t


Medien: Eine neue Runde im Handelskrieg zwischen China und den USA


Der Handelskrieg zwischen China und den Vereinigten Staaten, der wÀhrend der ersten Amtszeit von US-PrÀsident Donald Trump begann, könnte wieder aufflammen, wenn es den Parteien nicht gelingt, ihre Differenzen zu lösen, bevor chinesische Vergeltungszölle auf US-Exporte in Kraft treten, schrieb die Financial Times unter Berufung auf Analysten.

Trump unterzeichnete Anfang Februar eine DurchfĂŒhrungsverordnung, mit der er Zölle in Höhe von zehn Prozent auf alle Wareneinfuhren aus China verhĂ€ngte und dies mit der BekĂ€mpfung des illegalen Drogenhandels, insbesondere von Fentanyl, begrĂŒndete. Sie traten drei Tage spĂ€ter, am 4. Februar, in Kraft. Als Reaktion darauf leitete China Anti-Monopol-Ermittlungen gegen Google und Nvidia ein und verhĂ€ngte 15 Prozent Zölle auf Kohle und FlĂŒssigerdgas aus den USA sowie zehn Prozent Zölle auf Rohöl und landwirtschaftliche Maschinen. Die Entscheidung tritt am 10. Februar in Kraft.

Nach Ansicht von Zhang Yansheng, einem Experten des China Center for International Economic Exchanges, "könnte dies erst der Anfang der Phase des Handelskriegs sein", und wenn sich die Situation nicht Ă€ndere, werde dies zu einer "sehr, sehr schlechten Situation" fĂŒhren.

Einige Analysten hatten erwartet, dass die USA und China GesprĂ€che fĂŒhren wĂŒrden, um einen grĂ¶ĂŸeren Handelskonflikt abzuwenden. Trump sagte, er wolle mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping sprechen, doch nach Pekings Vergeltungsmaßnahmen fĂŒgte er hinzu, er habe es "nicht eilig", ihn anzurufen. Experten in Peking glauben, dass der Republikaner mit seinem Versuch, China zur Unterzeichnung eines Abkommens zu bewegen, den gegenteiligen Effekt erzielt hat. Ma Wei, ein Analyst der Chinese Association for American Studies, sagte:

"China will ein solches Abkommen nicht. Man muss auf gleicher Augenhöhe verhandeln und ein gleichwertiges Abkommen schließen, und nicht erst der anderen Seite hohe Zölle auferlegen und dann ein Abkommen fordern."


Gleichzeitig sagen Experten, dass Chinas begrenzte Reaktion darauf hindeutet, dass es noch Verhandlungsspielraum gibt.

John Gong, Professor an der Pekinger University of International Business and Economics, ist der Ansicht, dass das Fentanyl-Problem leicht zu lösen ist, da beide Seiten in dieser Frage bereits zusammenarbeiten. Er spekulierte:

"Trump will wahrscheinlich etwas mehr, worĂŒber sie [die chinesischen Behörden] nicht öffentlich sprechen können."


Konkret könnte der Republikaner Druck auf Russland wegen der KĂ€mpfe in der Ukraine oder einige Bedingungen fĂŒr den TikTok-Verkauf fordern.

Die Handelsexpertin Wendy Cutler ist der Ansicht, dass China im Gegensatz zu Kanada und Mexiko "auf Zeit spielen" wird:

"Peking wird wahrscheinlich eine abwartende Haltung einnehmen, bevor es ein Engagement in Betracht zieht."

Analysten zufolge ist China jetzt besser auf die EinfĂŒhrung von Zöllen vorbereitet als beim letzten Mal, und Peking macht sich mehr Sorgen ĂŒber die US-Kontrollen fĂŒr Technologieexporte.

Die USA importierten in den ersten elf Monaten des Jahres 2024 chinesische Waren im Wert von 401 Milliarden US-Dollar und im Jahr 2023 im Wert von 448 Milliarden US-Dollar. Das US-Handelsdefizit mit China bei Waren belief sich im Zeitraum von Januar bis November letzten Jahres auf etwa 270 Milliarden US-Dollar. Der Gesamtwert der chinesischen Einfuhren aus den USA im Jahr 2024, die Pekings Zöllen unterliegen, belÀuft sich nach chinesischen Zollstatistiken auf etwa 14 Milliarden US-Dollar. Das sind 8,5 Prozent der gesamten Wareneinfuhren aus den USA nach China.

Mehr zum Thema – Handelskrieg: China, Kanada und Mexiko kontern Trumps Zölle

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de.rt.com/international/236237


Wo liegen die Grenzen fĂŒr das Wachstum der russischen Wirtschaft?


Von Dmitri Skworzow

Die Ergebnisse der Wirtschaftsentwicklung Russlands fĂŒr das Jahr 2024 sind noch nicht zusammengefasst worden, und die offiziellen Zahlen der Statistikbehörde Rosstat ĂŒber das Wachstum liegen noch nicht öffentlich vor. Der Internationale WĂ€hrungsfonds (IWF) hat jedoch bereits seine SchĂ€tzung fĂŒr das russische BIP-Wachstum (in KaufkraftparitĂ€t) von 3,6 Prozent auf 3,8 Prozent angehoben. Die SchĂ€tzung des russischen Ministeriums fĂŒr wirtschaftliche Entwicklung liegt mit 3,9 Prozent etwas höher. FĂŒr 2025 sagen die IWF-Experten allerdings einen deutlichen RĂŒckgang des Wirtschaftswachstums voraus (auf 1,6 Prozent).

Einerseits ist dieser Standpunkt nicht neu. Im Januar vergangenen Jahres prognostizierte der IWF fĂŒr Russland ein BIP-Wachstum von 0,3 Prozent fĂŒr das Jahr 2024. Im April wurde die Prognose auf 0,7 Prozent, im Juli auf 1,5 Prozent und im Oktober auf 2,2 Prozent angehoben. Und das tatsĂ€chliche Wachstum könnte schließlich bei rund 4 Prozent liegen.

Der IWF hat seine Prognose fĂŒr 2025 ebenfalls angehoben, doch dĂŒrfte die prognostizierte Wachstumsrate der russischen Wirtschaft immer noch deutlich niedriger ausfallen als im abgelaufenen Jahr – mit nur 1,6 Prozent. Die Zentralbank der Russischen Föderation ist mit den IWF-Experten solidarisch und prognostiziert ein russisches BIP-Wachstum im Bereich von 0,5 bis 1,5 Prozent im Jahr 2025 und 1,0 bis 2,0 Prozent im Jahr 2026. Und diese Prognosen wurden noch vor Trumps jĂŒngsten Drohungen mit einem Einbruch der Ölpreise, die einen erheblichen Teil der russischen Haushaltseinnahmen ausmachen, veröffentlicht (Drohungen, auf die der Ölmarkt kaum reagierte).

Was die makroökonomischen Prognosen anbelangt, so war die Zentralbank im vergangenen Jahr sehr konservativ in ihren EinschĂ€tzungen. Doch dieses Mal sind auch andere Experten mit ihr solidarisch. So wird in der Konsensprognose des russischen Zentrums fĂŒr Preisindizes vom Oktober ein BIP-Wachstum im Jahr 2025 auf demselben Niveau wie in der Prognose der Zentralbank erwartet.

Maxim Reschetnikow, der russische Minister fĂŒr wirtschaftliche Entwicklung, schĂ€tzte vor den Neujahrsfeiertagen die Aussichten fĂŒr 2025 ein: "Was die Erwartungen an das nĂ€chste Jahr betrifft, so ist die grĂ¶ĂŸte Herausforderung die Politik der AbkĂŒhlung der Wirtschaft [...] Ab Januar/Februar werden wir ihre Folgen deutlicher spĂŒren." Diese Politik wurde von der Zentralbank als der einzig mögliche Weg zur BekĂ€mpfung der Inflation propagiert. Um diese Politik umzusetzen, hatte die Zentralbank den Zinssatz auf 21 Prozent erhöht.

Viele Industrielle weisen zu Recht darauf hin, dass bei einem solchen Zinssatz Investitionen in die Ausweitung der Produktion nicht infrage kommen. Fairerweise muss erwĂ€hnt werden, dass eine hohe Inflation auch fĂŒr Investitionen in die Produktion (mit einer langen Amortisationszeit) ungĂŒnstig ist. In einem Punkt sind wir uns jedoch uneingeschrĂ€nkt einig: Im Zeitraum 2023 bis 2024 wurde das Potenzial fĂŒr eine rasche Ausweitung der Produktion weitgehend ausgeschöpft, und mit einfachen Maßnahmen lassen sich die frĂŒheren Wachstumsraten nicht mehr erreichen.

Quellen des Wirtschaftswachstums

Das Wachstum der russischen Wirtschaft in den Jahren 2023 bis 2024 wurde in erster Linie durch erhöhte Staatsausgaben in der RĂŒstungsindustrie und Infrastrukturinvestitionen angetrieben. Dazu gehören Ausgaben fĂŒr den Wiederaufbau der befreiten Gebiete der neuen russischen Regionen und die staatliche Kofinanzierung des Aufbaus neuer Produktionsanlagen (sowohl fĂŒr die RĂŒstungsproduktion als auch fĂŒr die Produktion von SchlĂŒsselprodukten im Rahmen des Importsubstitutionsprogramms). Zu diesem Zweck wurde sogar ein Mechanismus gĂŒnstiger Industriehypotheken erfunden, der es den Unternehmen ermöglicht, die "Null-Zyklus"-Kosten fĂŒr den Bau von WerkstĂ€tten und Infrastrukturen zu strecken, sodass ein erheblicher Teil davon auf den Zeitraum entfĂ€llt, in dem die Produktion bereits lĂ€uft und beginnt, Gewinne zu erwirtschaften.

Dennoch wurde das Wachstum der Industrieproduktion vor allem auf Basis einer besseren Auslastung der vorhandenen KapazitĂ€ten erreicht. In drei Jahren sind diese Reserven bereits weitgehend erschöpft, und die Quelle fĂŒr ein Wachstum des physischen Volumens der Industrieproduktion kann jetzt nur noch die EinfĂŒhrung neuer Produktionsanlagen oder eine erhebliche Steigerung der ArbeitsproduktivitĂ€t in den bestehenden Produktionsanlagen darstellen. Dies ist ohne deren technische UmrĂŒstung (die ebenfalls Investitionen erfordert) nicht möglich.

Die technische UmrĂŒstung wird nicht nur fĂŒr die Unternehmen des militĂ€risch-industriellen Komplexes und die wichtigsten Industrien, die die technologische SouverĂ€nitĂ€t gewĂ€hrleisten, zu einem dringenden Erfordernis. Der zunehmende ArbeitskrĂ€ftemangel betrifft auch das Verkehrswesen und die öffentlichen Versorgungsbetriebe, den agrarindustriellen Komplex und den Dienstleistungssektor. Die Unternehmen haben nur zwei Möglichkeiten, auf diese Herausforderung zu reagieren: entweder die Löhne zu erhöhen, um den Wettbewerb um das Personal zu gewinnen, oder sich technisch neu auszurĂŒsten, was wiederum Investitionen erfordert.

Die Frage ist, woher diese kommen werden. Es ist klar, dass wir nicht mit einem ernsthaften Zufluss von Auslandsinvestitionen rechnen können. Wenn sie aus befreundeten LĂ€ndern kommen, dann nur in einer begrenzten Anzahl von Unternehmen/Industrien, fĂŒr die entsprechende zwischenstaatliche Vereinbarungen getroffen werden. InlĂ€ndische Investitionen zu den derzeitigen ZinssĂ€tzen der Zentralbank sind nur auf Kosten der eigenen Gewinne möglich. Gleichzeitig bieten Export-Import-GeschĂ€fte oder WĂ€hrungsspekulationen, wenn man die Wahl hat, höhere Renditen (und das in kurzer Zeit) als Investitionen in den realen Sektor. Die dritte Investitionsquelle – die monetĂ€re Emission – wird noch nicht einmal diskutiert: Nach Ansicht der meisten Wirtschaftswissenschaftler wird sie nur die ohnehin schon schwer zu bekĂ€mpfende Inflation beschleunigen.

Die InflationsbekĂ€mpfung – das Heilmittel ist schlimmer als die Krankheit

Ist die Überhitzung der russischen Wirtschaft (wie die Zentralbank behauptet) die eigentliche Ursache der Inflation, oder ist sie anderer Natur? Diese Frage ist Gegenstand heftiger Debatten.

Vertreter der Industrie, die importierte Komponenten verwenden (unabhĂ€ngig davon, ob sie aus China stammen oder ĂŒber DrittlĂ€nder durch Parallelimporte bezogen werden), argumentieren zu Recht, dass die Hauptursache fĂŒr den Anstieg ihrer Kosten der Anstieg des US-Dollar-Kurses ist. Daher, so sagen sie, ist die Inflation in Russland hauptsĂ€chlich eine Kosteninflation. Und hohe Wechselkurse erhöhen nur die Kosten der Export-Import-GeschĂ€fte, sie tragen also zur Inflation bei.

Allerdings gibt es eine gewisse Überhitzung des Arbeitsmarktes. Die Personalknappheit fĂŒhrt zu einem Lohnwettbewerb, in dessen Folge Unternehmen, die keine Begrenzung der Lohnkosten haben, Mitarbeiter aus Branchen abwerben, in denen eine flexible Gestaltung der GehĂ€lter nicht möglich ist (zum Beispiel in vielen staatlichen Strukturen, der russischen Post und so weiter). Infolgedessen sind auch die Unternehmen, die keine RentabilitĂ€tsspanne haben, gezwungen, die Löhne zu erhöhen. Und ihre steigenden Kosten fĂŒhren zu höheren Preisen.

Ein hoher Zinssatz reduziert leicht das Volumen der Kredite an private Haushalte, das heißt, er sollte theoretisch die Nachfrage reduzieren. Vor dem Hintergrund des Lohnwachstums ist dies jedoch nicht der Fall. Folglich treffen hohe Zinsen in erster Linie diejenigen, die ohne Kredit keine grĂ¶ĂŸeren Anschaffungen tĂ€tigen können, ohne dass dies zu einem makroökonomischen Ergebnis fĂŒhrt.

Andererseits belasten die hohen ZinssĂ€tze das Staatsbudget, das im Rahmen von Programmen zur Vergabe von Vorzugskrediten den Unternehmen einen Teil des Zinssatzes fĂŒr Bankkredite (und den BĂŒrgern einen Teil des Zinssatzes fĂŒr Vorzugshypotheken) erstattet. Im Ergebnis bedeutet dies, dass man mit dem Geld, das der Staatshaushalt fĂŒr zinsgĂŒnstige Hypotheken ausgibt, um eine Wohnung fĂŒr eine Familie zu kaufen, drei Wohnungen fĂŒr drei Familien kaufen könnte. Bei der derzeitigen Regelung fließt dieses Geld hingegen an die Bank. Ähnlich verhĂ€lt es sich mit zinsgĂŒnstigen Darlehen fĂŒr Unternehmen.

Unter diesen Bedingungen ist die russische Regierung gezwungen, die Formen der IndustrieunterstĂŒtzung zu Ă€ndern. Wie der Minister fĂŒr wirtschaftliche Entwicklung Maxim Reschetnikow zu den PlĂ€nen fĂŒr 2025 sagte, "werden wir bei Investitionskrediten dazu ĂŒbergehen, den Zinssatz nicht direkt zu subventionieren, sondern einen vom Investitionsvolumen abhĂ€ngigen Zuschuss zu gewĂ€hren. Der Unternehmer wird also die Wahl haben zwischen Eigen- und Fremdkapital fĂŒr den Teil des Projekts, der nicht durch den Zuschuss abgedeckt ist. Wenn du willst, nimm einen Kredit auf, oder zahl es aus eigener Tasche."

Was aber, wenn ein gewisses Investitionsprojekt fĂŒr das Land wichtig ist, der Unternehmer nicht genug Geld in der Tasche hat und der Kreditzins es ihm nicht erlaubt, Investitionen auf rĂŒckzahlbarer Basis zu tĂ€tigen?

FĂŒr die industrielle Entwicklung nutzlose Banken

Eine einfache Senkung des Leitzinses wird in dieser Situation nicht helfen. Das derzeitige russische Bankensystem wurde in den postsowjetischen Jahren nach dem Vorbild des US-amerikanischen Systems geschaffen. Das heißt, die oberste PrioritĂ€t war die Maximierung der Gewinne in kĂŒrzester Zeit durch Finanztransaktionen. Die Haupteinnahmequellen unserer Banken sind daher die Kreditvergabe an die Bevölkerung, WĂ€hrungsspekulationen (Pardon, DevisengeschĂ€fte...) und Kredite fĂŒr Handels- und BeschaffungsaktivitĂ€ten (einschließlich Export-Import-GeschĂ€ften).

Eine weitere wichtige Einnahmequelle fĂŒr westliche Banken ist die Beteiligung an BörsengĂ€ngen und die Verwaltung der Gelder von Einlegern/Anlegern an der Börse. FĂŒr russische Banken ist dies keine sehr wichtige Einnahmequelle, denn vor der VerhĂ€ngung der Sanktionen zogen es russische Unternehmen vor, BörsengĂ€nge auf westlichen Plattformen (und zumeist unter Beteiligung westlicher Banken) durchzufĂŒhren, und das den russischen Banken anvertraute Kapital inlĂ€ndischer Investoren (ob Privat- oder Firmenkunden) war nicht so groß, dass es möglich gewesen wĂ€re, aus der Verwaltung dieser Gelder in der Gesamtbilanz nennenswerte ErtrĂ€ge zu erzielen. Außerdem war das Eigenkapital der meisten russischen Banken nicht so groß, dass sie auf dem Aktienmarkt, wie sie es nennen, "auf eigene Faust" spielen konnten (eine Bank kann nicht einen erheblichen Teil ihrer Mittel in ein einziges Projekt investieren).

Die Kreditvergabe russischer Banken an die Industrie beschrĂ€nkte sich zumeist auf Kredite fĂŒr Betriebsmittel (und die Bedienung von MitarbeitergehĂ€ltern, bis die "Gehaltssklaverei" abgeschafft wurde, also die Möglichkeit des Arbeitgebers, zu bestimmen, an welche Bank er das Gehalt seines Mitarbeiters ĂŒberweist). Die russischen Banken haben die Vergabe von Investitionskrediten bereits in den 1990er Jahren eingestellt (als der Zinssatz hoch war und die Investitionsprojekte in der Industrie geringere Bedeutung hatten).

Es sollte berĂŒcksichtigt werden, dass im Westen der Großteil der Investitionen in Produktionsprojekte ĂŒber die Börse erfolgt: in der Anfangsphase durch Risikokapitalgeber und in der Reifephase durch BörsengĂ€nge. In unserem Land haben diese Mechanismen nie so recht funktioniert.

In den USA war es jedoch der Aktienmarkt, der den grĂ¶ĂŸten Teil der US-Dollar-Emissionen anhĂ€ufte, die ĂŒber die Banken in die Wirtschaft flossen und das Wirtschaftswachstum stĂŒtzten.

Wenn die Emissionsgelder in unserem Land in das bestehende Bankensystem fließen, werden die Banken das Geld zunĂ€chst fĂŒr DevisengeschĂ€fte ausgeben (und es ist nicht sicher, dass der Rubel nicht wieder an Wert verliert), danach werden sie Kredite an die Bevölkerung vergeben. Und sie werden Kredite an jene Unternehmen vergeben, die "schmackhafte Sicherheiten" bieten können. Um diese Unternehmen im Notfall in Konkurs gehen zu lassen und die Sicherheiten zu verwerten. Die meisten inlĂ€ndischen Banken haben keine Erfahrung mit Projektfinanzierungen, bei denen Geld fĂŒr die Umsetzung eines Projekts bereitgestellt wird, das langfristig Gewinn bringen soll.

Russland braucht Entwicklungsinstitutionen

Russland braucht neue Strukturen, die als KanĂ€le fĂŒr Investitionen in Industrieprojekte dienen können (auf die Quellen dieser Investitionen gehen wir etwas spĂ€ter ein).

Ihre Aufgabe sollte die Vergabe von langfristigen Darlehen fĂŒr neue Investitionsprojekte sein. NatĂŒrlich zu einem Zinssatz, der die DurchfĂŒhrung dieser Projekte ermöglicht, das heißt etwa zwei bis sechs Prozent.

In erster Linie könnten dies staatliche Leasinggesellschaften sein, die beispielsweise beim Kauf unterstĂŒtzen wĂŒrden: Fluggesellschaften – beim Erwerb in Russland produzierter Flugzeuge, die Vereinigte Flugzeugbauvereinigung – bei der Anschaffung von Maschinen zur Produktionsausweitung, und so weiter entlang der Wertschöpfungskette. DarĂŒber hinaus sollte das AusrĂŒstungsleasing nicht nur fĂŒr große Unternehmen mit staatlicher Beteiligung, sondern auch fĂŒr mittlere Unternehmen zur VerfĂŒgung stehen. Es sollte auch fĂŒr Unternehmen zur VerfĂŒgung stehen, die echte Importsubstitutionsprojekte durchfĂŒhren oder an der Lieferung von Komponenten an Großunternehmen beteiligt sind, die ihre Produktion steigern (unabhĂ€ngig davon, ob dies im Rahmen staatlicher VerteidigungsauftrĂ€ge oder nationaler Projekte geschieht).

Die Steigerung der Produktion fĂŒr die Inlandsnachfrage wird die Zahlungsbilanz des Landes (die ĂŒbrigens bereits positiv ist) drastisch verbessern und das Volumen des Inlandsmarktes erhöhen (da nicht nur das Endprodukt gekauft wird, sondern auch die gesamte Zahlungskette fĂŒr Halbfertigprodukte und Komponenten bedient wird). Mit anderen Worten: Die gesamte Wertschöpfung wird in Russland verbleiben, nicht nur die RentabilitĂ€t des Importeurs und des EinzelhĂ€ndlers.

Dies bedeutet, dass eine zusĂ€tzliche Emission von Rubeln die russische Wirtschaft nicht schĂ€digen wird. Daher können die staatlichen Leasinggesellschaften durch gezielte Emissionen finanziert werden (oder zumindest durch den Nationalen Wohlfahrtsfonds – schließlich stellt eine Leasinggesellschaft den Unternehmen Mittel auf rĂŒckzahlbarer Basis zur VerfĂŒgung).

Und es sollte möglich sein, Geld fĂŒr ein großes Projekt zur integrierten Entwicklung eines Gebiets bereitzustellen, bei dem Unternehmen geschaffen werden, die Rohstoffe ĂŒber die gesamte technologische Kette bis zum Endprodukt verarbeiten. GegenwĂ€rtig gibt es einfach keine solchen Strukturen, und wir sollten nicht erwarten, dass ein paar kommerzielle Unternehmen in der Lage sein werden, sich nicht nur im Rahmen eines bestehenden Großprojekts zu einigen, sondern ĂŒberhaupt ein solches Projekt selbstĂ€ndig zu schaffen. Was wir heute brauchen, ist nicht der Gosplan 2.0 (Staatliche Plankommission), denn es gibt keine Aufgabe, die gesamte Wirtschaft auf die Planschiene zu bringen. Wir brauchen vielmehr ein staatliches Unternehmen fĂŒr ganzheitliche Entwicklung, das in der Lage ist, langfristige PlĂ€ne zu erstellen und große und mittlere russische Unternehmen an ihrer Umsetzung zu beteiligen.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 3. Februar 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Dmitri Skworzow ist ein russischer Wirtschaftsanalyst.

Mehr zum Thema – Bericht: EuropĂ€ische Union erwĂ€gt RĂŒckkehr zu russischem Gas


de.rt.com/meinung/235533-wo-li


Teure Zeiten ohne Russland: Macron bittet Unternehmen zur Kasse


Von Waleria Werbinina

Als Macron 2017 an die Macht kam, wurde er als ProtegĂ© der Reichen abgestempelt. Er tat definitiv viel, um die MĂŒhen ihres unertrĂ€glichen Lebens zu lindern ‒ zum Beispiel senkte er die Steuern, und einige davon schaffte er ganz ab. Doch die guten Zeiten sind vorbei, die Auflösung der Nationalversammlung war ein politisches Fiasko fĂŒr den PrĂ€sidenten, und die Ablehnung billiger russischer Energie fĂŒhrte dazu, dass der Haushalt auf Kosten der lokalen Oligarchen aufgestockt werden muss. Die Oligarchen ‒ allen voran Frankreichs reichster BĂŒrger, der EigentĂŒmer des LVMH-Konzerns Bernard Arnault ‒ waren natĂŒrlich in Aufruhr. Der GeschĂ€ftsmann, dessen Vermögen auf 190 Milliarden US-Dollar geschĂ€tzt wird, wohnte der AmtseinfĂŒhrung Donald Trumps bei und gehörte dort zu den EhrengĂ€sten. In diesem Zusammenhang spottete er:

"Ich bin aus den USA zurĂŒckgeflogen und habe den dort herrschenden Optimismus gesehen. Wenn man nach Frankreich zurĂŒckkommt, ist das wie eine kalte Dusche [...] In den USA ist geplant, die Steuern um 15 Prozent zu senken [...] In Frankreich ist geplant, die Steuern fĂŒr Unternehmen, die im Lande produzieren, um 40 Prozent zu erhöhen ‒ das ist unglaublich! Aber um die Verlagerung der Produktion voranzutreiben, ist es einfach perfekt."


Monsieur Arnault bezog sich dabei auf eine zusĂ€tzliche Steuer fĂŒr die grĂ¶ĂŸten Unternehmen, die die französischen Abgeordneten in den Haushalt 2025 einbeziehen wollen. Um diese Steuer ist in der Nationalversammlung ein heftiger Streit entbrannt, aber Ökonomen bestehen darauf, dass eine solche Steuer zusĂ€tzliche acht Milliarden Euro pro Jahr einbringen könnte. Die Regierung beteuert zwar, dass die Steuer nur fĂŒr ein Jahr gelten wird, aber Leute wie Bernard Arnault lassen sich nicht fĂŒr dumm verkaufen. Arnault merkte an:

"Niemand glaubt daran. Wenn die Steuer um 40 Prozent erhöht wird, wer wird sie dann um 40 Prozent senken? Es wurden andere Lösungen [anstelle dieser Steuer] vorgeschlagen, aber die BĂŒrokratie..."


Er hörte an dieser Stelle auf und fĂŒhrte seinen Gedanken nicht weiter aus.

Es scheint, dass sich diejenigen, die die StĂŒtzen von Macrons Macht waren ‒ nicht bloß reiche Leute, sondern die Spitzen der Oligarchie ‒, gegen ihn gewandt haben. Von Anfang an wurde er als "PrĂ€sident der Reichen" bezeichnet, und François Hollande, sein VorgĂ€nger, nannte ihn öffentlich "PrĂ€sident der Superreichen".

Macron machte aber keinen Hehl daraus, dass seine Politik darauf ausgerichtet ist, möglichst gĂŒnstige Bedingungen fĂŒr Unternehmen, insbesondere fĂŒr Großunternehmen, zu schaffen. So senkte er zum Beispiel die Unternehmenssteuer schrittweise von 33,3 Prozent im Jahr 2017 auf 25 Prozent im Jahr 2022. Selbst die Massenproteste der "Gelbwesten" zwangen ihn nicht dazu, die sogenannte MillionĂ€rssteuer, die frĂŒher von den Reichen gezahlt wurde, wieder einzufĂŒhren, und die von ihm eingefĂŒhrte proportionale Besteuerung (bei der nur ein einziger, gleichbleibender Steuersatz fĂŒr alle BĂŒrger existiert) erwies sich erneut als Vorteil fĂŒr die Reichsten.

Unter den Bedingungen wirtschaftlicher StabilitĂ€t war es durchaus möglich, den Reichen solche Geschenke zu machen ‒ in der Erwartung, dass sie das frei gewordene Geld in die Wirtschaft investieren wĂŒrden, was sich wiederum auf deren Wachstum auswirken wĂŒrde. Aber erst kam die Corona-Krise, dann der Konflikt in der Ukraine und das regelrechte Abgleiten in einen neuen Kalten Krieg mit Russland, das Europa mit billiger Energie versorgte.

Die Politiker versicherten natĂŒrlich, dass russisches Gas und Öl ersetzt werden könnten und dass Europa von einer solchen Alternative nur profitieren wĂŒrde. Doch aus irgendeinem Grund schossen die Energierechnungen in die Höhe, kleine Unternehmen meldeten Konkurs an, die Wirtschaft begann sich zu verlangsamen, und die Auslandsschulden gingen wie Hefe auf. Letztendlich stand ganz Europa vor der unangenehmen Frage, wie die Haushaltslöcher gestopft werden sollen, und vor allem, wer dafĂŒr aufkommen soll.

Es wurden die verschiedensten Wege vorgeschlagen, um zusĂ€tzliche Mittel zu beschaffen, zumindest auf Kosten einer neuen Steuer fĂŒr die Rentner. NatĂŒrlich nicht fĂŒr alle, sondern nur fĂŒr die Wohlhabendsten, die die Frechheit besitzen, eine Rente von 2.000 Euro und mehr zu beziehen. Es gibt etwa sieben Millionen von ihnen in Frankreich, aber wie eines der zukĂŒnftigen Opfer der möglichen Steuer anmerkte, "sind 2.000 Euro nichts, wenn man in Paris lebt". Sie zog als Beispiel ihren Sohn heran, der bei einem Gehalt von knapp ĂŒber 2.000 Euro etwa 1.000 Euro fĂŒr die Wohnung zahlen muss.

Schließlich entschieden die Abgeordneten, dass die Sache nicht die MĂŒhe wert ist, im Gegensatz zu der zusĂ€tzlichen Steuer fĂŒr große Unternehmen: Hier kann man im großen Stil handeln. Nicht nur das weltberĂŒhmte Luxus-Flaggschiff LVMH, zu dem die Marken Louis Vuitton, Hennessy, Dior, Guerlain, Givenchy, Loro Piana, MoĂ«t & Chandon und andere gehören, steht im Visier. Die neue Steuer bedroht die bekanntesten Unternehmen Frankreichs, die sogenannten CAC 40, zu der 40 der grĂ¶ĂŸten Firmen gehören ‒ von L'OrĂ©al und Danone bis zu Renault, dem Pharmariesen Sanofi und Total. Le Monde schrieb dazu:

"Es ist lange her, dass die Chefs der CAC 40 so viel Besorgnis und unverhohlene Wut geĂ€ußert haben."


Weiter schrieb die Zeitung, dass "Macrons unternehmensfreundliche Politik mit der Auflösung der Nationalversammlung und der Regierungsumbildung verschwunden ist". Bernard Arnault war nicht der Einzige, der sich öffentlich gegen die EinfĂŒhrung der neuen Steuer aussprach. VerĂ€rgert zĂ€hlten seine Kollegen alles auf, was sie an ihrer GeschĂ€ftstĂ€tigkeit hindert ‒ nicht zuletzt die VerwaltungswillkĂŒr und die Undurchsichtigkeit der Vorschriften.

Airbus-Chef Guillaume Faury beklagte sich ĂŒber die zahlreichen Steuern und die BĂŒrokratie und rief dazu auf, "historisch dominante Sektoren wie die Autoindustrie, die Kernkraft und die Luftfahrt" zu bewahren und zu unterstĂŒtzen. Der Leiter von Michelin, Florent Menegaux, hielt im Senat das Wort und prangerte den "verwaltungsmĂ€ĂŸigen Albtraum" an, zu dem sich die EU-Vorschriften und ihre lokalen Auslegungen in den 27 EU-LĂ€ndern, in denen das Unternehmen vertreten ist, entwickeln. Im Jahr 2019, so Menegaux, "kostetĐ”n europĂ€ische Michelin-Produkte 34 Prozent mehr als asiatische Produkte, und das war noch akzeptabel", aber im Jahr 2024 kosteten sie 91 Prozent mehr, was zu einem Problem werde.

Inzwischen geht es nicht bloß um reiche Leute, die Unternehmen mit MilliardenumsĂ€tzen leiten. Sie alle haben auf die eine oder andere Weise Zugang zur ersten Person im Staate, und Bernard Arnault gehört zu seinem inneren Kreis. Als Lucie Castets nach dem Sieg der Nouveau Front populaire bei den Wahlen zur Nationalversammlung als Premierministerin vorgeschlagen wurde, lehnte Macron sie sofort ab, weil sein Freund Arnault kategorisch gegen die Linke in der Regierung ist.

Doch Tatsachen lassen sich nicht leugnen: Es stellte sich heraus, dass es nicht um links oder rechts ging, sondern darum, dass es außer den Oligarchen niemanden gibt, der zahlen kann. Und Bernard Arnault als erfahrener Finanzier weiß sehr wohl, dass es sich nicht um eine vorĂŒbergehende, sondern um eine dauerhafte Maßnahme handelt.

So machte er ganz offenkundig klar, dass man mit der Verlagerung französischer Unternehmen ins Ausland rechnen mĂŒsste, und deutete auch in beleidigender Weise an, dass Macron sich als ein schlechter Staatschef erwiesen habe. Trump kam ebenfalls zu einer fĂŒr das Land schwierigen Zeit an die Macht, was ihn aber nicht daran hinderte, sofort mit Steuersenkungen zu beginnen. Er ist also gut ‒ Macron nicht.

Die Spannung zwischen dem PrĂ€sidenten und den EigentĂŒmern der grĂ¶ĂŸten Unternehmen ist nicht nur im Hinblick darauf von Interesse, wie sich die französischen Unternehmen verĂ€ndern werden und in welchem Land Dior-Kosmetik und -Taschen produziert werden. Personen wie Arnault können mit ihrem Einfluss und ihren Verbindungen sehr wohl genug Optionen haben, um sogar das Leben des französischen PrĂ€sidenten zu beeintrĂ€chtigen.

Solange Macron nur von seinen politischen Gegnern mit einem Amtsenthebungsverfahren bedroht wird , ist das nicht so schlimm, aber wenn sich das Großkapital ihnen anschließt, könnten die Folgen höchst unerwartet sein. Zumal der vielgeprĂŒfte Haushalt fĂŒr das laufende Jahr noch nicht genehmigt ist, der Regierung von François Bayrou ein Misstrauensvotum droht und jede neue politische Krise die Position von Macron, der bereits zum Symbol der französischen Misserfolge geworden ist, verschlechtern wird.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 3. Februar 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Waleria Werbinina ist eine Analystin bei der Zeitung Wsgljad.

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"Gestern waren wir Ketzer, heute Mainstream" – Orbán auf dem "Rechten-Gipfel" in Madrid


FĂŒhrende Politiker der rechten Fraktion im EU-Parlament, der Patrioten fĂŒr Europa (PfE), haben sich ihrem ersten Kongress als politische Alternative fĂŒr die Zukunft prĂ€sentiert. Laut der gastgebenden spanischen Partei Vox nahmen an dem Treffen rund 2000 Menschen teil, darunter neben Viktor OrbĂĄn auch die Chefin der französischen Rassemblement National (RN), Marine Le Pen, und Italiens Vize-Regierungschef Matteo Salvini.

So hat Ungarns MinisterprĂ€sident OrbĂĄn die PfE bei einer Konferenz als politische "Zukunft" bezeichnet. "Gestern waren wir die Ketzer, heute sind wir der Mainstream", sagte er. "Die RĂŒckkehr von Donald Trump hat die Welt in nur wenigen Wochen verĂ€ndert", so OrbĂĄn in seiner Rede. Er gab vor allem der EU-Politik aus BrĂŒssel, aber auch Verfechtern der Globalisierung und den US-Demokraten von Ex-PrĂ€sident Joe Biden die Schuld daran, Europa "ruiniert" zu haben, unter anderem durch angeblich unkontrollierte Migration.

Auch der Österreicher Herbert Kickl von der FPÖ, dessen Partei die Parlamentswahl im Herbst 2024 gewonnen hatte, sprach per Videoschalte zu den Teilnehmern. "Die letzten Wahlergebnisse haben gezeigt: Die BĂŒrger wollen eine VerĂ€nderung, eine Politik, die sich ausschließlich mit den Interessen des eigenen Volkes identifiziert und an ihnen orientiert", sagte er.

"Diese Wende sehen wir ĂŒberall in Europa", fĂŒgte Kickl hinzu. Der rechtsgerichtete Politiker steckt noch in Koalitionsverhandlungen mit der konservativen ÖVP und dĂŒrfte – im Erfolgsfall – Bundeskanzler Österreichs werden.

Le Pen sagte in ihrer Rede, dass seit der erneuten Wahl Trumps zum US-PrĂ€sidenten "die Welt und Europa eine Beschleunigung der Geschichte" erleben. Die EU befinde sich angesichts des "Umschwungs" in einem "Zustand der Fassungslosigkeit", fĂŒgte sie hinzu.

Der NiederlĂ€nder Geert Wilders, dessen Freiheits-Partei im November 2023 stĂ€rkste Kraft bei der Parlamentswahl geworden war, sagte, der wiedergewĂ€hlte Trump sei "fĂŒr uns wie ein Waffenbruder" und rief zu einer "Reconquista" Europas auf. Damit spielte er auf die Kriege zur RĂŒckeroberung der iberischen Halbinsel durch die katholischen Könige Spaniens von den muslimischen Herrschern zwischen dem 8. und 15. Jahrhundert an.

Das PfE-Treffen in Madrid fand unter dem englischen Slogan "Make Europe Great Again" statt – eine Anspielung an das von Trump verwendete Schlagwort "Make America Great Again".

Angesichts mancher gegen Europa gerichteter VorsĂ€tze Trumps – wie mögliche Strafzölle oder eine Annexion des zu DĂ€nemark gehörenden Grönlands – könnte eine allzu große NĂ€he zu Trump fĂŒr die Fraktion aber auch problematisch werden. Der Vorsitzende von Le Pens RN, Jordan Bardella, sagte dazu im Vorfeld:

"Donald Trumps Patriotismus zu mögen bedeutet nicht, ein Knecht der USA zu sein."


Andere Teilnehmer des Forums nannten ihr BĂŒndnis "transatlantisch". "Die Patrioten sind eine transatlantische Partei, aber wir sind auch offen. Es ist nicht nur ein BĂŒndnis mit dem Norden – den Vereinigten Staaten – sondern auch mit dem SĂŒden. Hier spielt VOX eine SchlĂŒsselrolle, indem es die Verbindung zu Milei und Peña herstellt", sagte der spanische VOX-Abgeordnete Jorge BuxadĂ© am Freitag gegenĂŒber Euronews.

BuxadĂ© betonte, dass unter der FĂŒhrung von Santiago Abascal eines der Hauptziele der Partei sei, einander zu unterstĂŒtzen, um Wahlen zu gewinnen. "Wir sind nicht mehr nur die Zukunft – wir sind die wirkliche, unmittelbare Zukunft", erklĂ€rte er.

Der nach den EU-Wahlen 2024 im EU-Parlament gegrĂŒndeten rechtsgerichteten Fraktion PfE gehören neben Le Pens RN und OrbĂĄns ungarischer Regierungspartei Fidesz unter anderem die rechtsnationale italienische Lega von Salvini und die österreichische FPÖ an. Die AfD gehört der "Patrioten-Fraktion" trotz ideologischer NĂ€he in vielen SchlĂŒsselpositionen nach wie vor nicht an und war deshalb nicht vertreten.

Die zehn PfE-Mitglieder diskutierten auch ĂŒber Strategien zur Abschaffung des Green Deals und der Regenbogenflagge, die fĂŒr LGTBQ-Rechte steht, sowie zur Umsetzung ihrer Familien- und Zwei-Geschlechter-Politik und zur Ausweitung ihres Einflusses in der gesamten EU.

Zu Gast war auch der PrÀsident der amerikanischen konservativen Denkfabrik "The Heritage Foundation", Kevin Roberts. Die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado und der argentinische PrÀsident Javier Milei meldeten sich mit Videobotschaften zu Wort.

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Ski-WM: Schweizer Franjo von Allmen gewinnt Abfahrt-Gold


Was fĂŒr ein Tag fĂŒr Swiss Ski!

Franjo von Allmen sorgt fĂŒr eine Sensation und krönt sich zum neuen Abfahrts-Weltmeister! Der 23-jĂ€hrige Schweizer setzt sich in Saalbach-Hinterglemm gegen die Konkurrenz durch und sichert sich die Goldmedaille vor dem österreichischen Lokalmatador Vincent Kriechmayr und seinem Landsmann Alexis Monney.

Von der Baustelle auf das WM-Podest

Noch vor wenigen Jahren schien eine Profikarriere fĂŒr von Allmen in weiter Ferne. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters fehlte das Geld fĂŒr den teuren Skisport, und der junge Berner OberlĂ€nder begann eine Lehre als Zimmermann.

Doch der Traum von der Weltspitze lebte weiter. Mit einer Crowdfunding-Kampagne sammelte er 16.000 Franken und finanzierte sich eine weitere Saison, die ihn schließlich ins Nationalteam brachte.

Nun steht er an der Spitze der Ski-Welt. "Abfahrts-Weltmeister – das klingt unglaublich!", sagte ein strahlender von Allmen nach seinem Triumph.

"Schwierig einzuordnen, was gerade auf mich einprasselt. Aber auch Gratulation an die Österreicher. Nach dem Super-G habe ich mir gedacht, ich habe nichts mehr zu verlieren, wollte einfach voll attackieren."


Von Allmen erwischte einen nahezu perfekten Lauf. Nach einem verhaltenen Start nahm er auf der zweiten StreckenhÀlfte immer mehr Tempo auf, bewÀltigte die Wellen mit Eleganz und riskierte viel. Die Belohnung: eine Viertelsekunde Vorsprung auf den Zweitplatzierten Kriechmayr.

Marco Odermatt, der als Titelverteidiger und Favorit galt, landete auf Rang fĂŒnf. "Definitiv eine EnttĂ€uschung", gab der Weltcup-Dominator zu. Doch fĂŒr Swiss Ski war es trotzdem ein Tag zum Feiern: Gleich vier Schweizer landeten in den Top Ten.

Feierlaune in Saalbach

Dass dieser Sieg ordentlich gefeiert wird, ist klar. "Ich glaube, heute gehen wir 'z'Bode'!", kĂŒndigte von Allmen lachend an.

Auch Bronze-Gewinner Monney war bester Laune: "Franjo und ich sind gemeinsam im Zimmer. Es könnte gefÀhrlich werden."

Mit diesem Doppelschlag setzt die Schweiz ihre Dominanz in der Abfahrt fort. Nach dem Ruhetag am Montag geht es am Dienstag mit der Team-Kombination der Frauen weiter – und Swiss Ski will erneut jubeln. Denn eines ist sicher: Dieser WM-Sieg wird noch lange nachhallen.

Mehr zum Thema – Davos: Wo die Elite die Welt rettet – und nebenbei die Umwelt ruiniert


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Kim Jong-un sagt russischer Armee "unerschĂŒtterliche UnterstĂŒtzung" zu


Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un hat die USA und andere westliche Staaten beschuldigt, den militĂ€rischen Konflikt zwischen Moskau und Kiew absichtlich in die LĂ€nge zu ziehen, "um den unerfĂŒllbaren Traum zu verwirklichen, Russland eine strategische Niederlage zuzufĂŒgen".

Die Armee und das Volk der DVRK "werden die gerechte Sache der russischen Armee und des russischen Volkes zur Verteidigung ihrer SouverĂ€nitĂ€t, Sicherheit und territorialen IntegritĂ€t immer unterstĂŒtzen und fördern", sagte Kim und erinnerte an den Vertrag ĂŒber eine umfassende strategische Partnerschaft mit Russland. Er wurde im Juni 2024 anlĂ€sslich des Besuchs des russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin in Pjöngjang unterzeichnet. Das Abkommen wurde im November letzten Jahres von beiden Seiten ratifiziert.

Der nordkoreanische Staatschef erklÀrte, Pjöngjang lehne "Handlungen ab, die der internationalen Gerechtigkeit und dem Weltfrieden zuwiderlaufen".

UnabhĂ€ngig davon kritisierte Kim die trilaterale militĂ€rische Zusammenarbeit zwischen den USA, Japan und SĂŒdkorea und erklĂ€rte, sie fĂŒhre zu verstĂ€rkten Spannungen. Er versprach, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, einschließlich der weiteren Entwicklung von Atomwaffen, wie Reuters berichtete.

SĂŒdkoreanische, US-amerikanische und ukrainische Behörden berichten unter Berufung auf Satellitenbilder und andere Geheimdienstinformationen seit dem vergangenen Jahr ĂŒber die Verlegung nordkoreanischer Truppen nach Russland, um an KĂ€mpfen gegen ukrainische Truppen teilzunehmen. Nach Angaben Washingtons befanden sich Anfang November 2024 10.000 nordkoreanische Truppen im Gebiet Kursk. Ende Januar schrieb die New York Times ĂŒber deren RĂŒckzug von der Front.

Im September letzten Jahres bezeichnete der russische PrĂ€sident Wladimir Putin auf die Frage, ob nordkoreanische Freiwillige in das Kampfgebiet geschickt worden seien, diese Information als völligen Unsinn. Einen Monat spĂ€ter sagte er unter Bezugnahme auf Satellitenbilder, wenn es Bilder gebe, "bedeutet das, dass sie etwas widerspiegeln", und erinnerte auch an Artikel 4 des Vertrags mit der DVRK, der militĂ€rische UnterstĂŒtzung im Falle eines bewaffneten Angriffs vorsieht. Der Kreml hat sich zu den Angaben ĂŒber die nordkoreanischen Truppenbewegungen und -verlegungen nicht geĂ€ußert.

Das nordkoreanische Außenministerium bestĂ€tigte im November 2024 die militĂ€rische UnterstĂŒtzung Russlands in dem Konflikt, ohne Einzelheiten zu nennen.

Mehr zum Thema – DVRK testet neue seegestĂŒtzte Marschflugkörper

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Trump unter Druck – Kernproblem Schulden und Defizite bleibt


Von RĂŒdiger Rauls

Markige Worte

Trump legt los, und nichts scheint ihn aufhalten zu können. Vieles findet die Zustimmung der Bevölkerung, die die Wokeness in den USA leid ist. Der Triumph darĂŒber und die klare Kante, die er gegenĂŒber all jenen zeigt, die nicht nach seiner Pfeife tanzen, geben vielen Amerikanern das GefĂŒhl, dass Amerika endlich wieder groß ist. Niemand scheint sich mehr zu trauen, den Amerikanern auf der Nase herum zu tanzen. Wer nicht spurt, dem droht Trump mit Zöllen, die sich gewaschen haben, oder gar mit MilitĂ€reinsĂ€tzen.

Hatte er das schmĂ€chtige Kolumbien mit seinem herrischen Auftreten noch auf Linie bringen können, so ist er beim grĂ¶ĂŸeren Mexiko schon vorsichtiger, ganz zu schweigen von den ganz Großen wie China, Russland und selbst der EuropĂ€ischen Union. Vielleicht ist ihm klar geworden, dass die ebenbĂŒrtigen Staaten sich anders als bei seiner ersten PrĂ€sidentschaft schon auf seine Angriffe vorbereitet haben, was beispielsweise Zollfragen angeht. Auch die USA haben Schwachstellen, wo sie verletzbar sind.

Dass er im Kampf gegen Inflation und Defizite keinen Plan zu haben scheint, darĂŒber kann er seine AnhĂ€nger und WĂ€hler durch sein rĂŒpelhaftes Auftreten nach innen vorerst noch hinwegtĂ€uschen. Sein unverzĂŒgliches Vorgehen gegen die woken Programme und deren Nutznießer in Staat und Gesellschaft hat ihm viel Beifall gebracht. Auch mit den Razzien gegen Einwanderer konnte er das im Wahlkampf versprochene harte Durchgreifen unter Beweis stellen. All das gehört zwar zu seiner "Revolution des gesunden Menschenverstands", jedoch an der Inflation Ă€ndert es nichts.

Das aber erwarten die Menschen im Land. Damit hatte Trump im Wahlkampf Hoffnungen geweckt, und daran wird er gemessen werden. Um deutlich zu machen, dass er den Kampf gegen die Teuerung ernst nimmt, hatte er im ersten Dekret seine Minister angewiesen, "alle Mittel auszuschöpfen, die Preise zu senken" und bei seinem Videoauftritt in Davos hatte er die amerikanische Notenbank öffentlich aufgefordert, die Zinsen zu senken. Er selbst in seiner Funktion als PrĂ€sident hat "bisher aber wenige Maßnahmen zur EindĂ€mmung der Teuerung verkĂŒndet".

Harte RealitÀt

Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass Maßnahmen zur Inflationssenkung nicht so einfach umzusetzen sind. Das kann man nicht per Dekret regeln wie Abschiebungen. Schon jetzt scheitert so mancher seiner PlĂ€ne am mangelnden Geld. Zwar hat er mit seinen Razzien gegen Illegale, deren Festnahme und unverzĂŒglichen Abschiebungen den Eindruck hinterlassen, endlich mit der illegalen Migration aufzurĂ€umen. Um aber seine Versprechen wahr zu machen, "Millionen und Abermillionen" auszuweisen, mĂŒsste der "Kongress Trump aller Voraussicht nach mehr Geld zur VerfĂŒgung stellen."

Allein um die aktuelle Zahl an Abschiebungen aufrechtzuerhalten, fehlen der dafĂŒr zustĂ€ndigen Einwanderungspolizei ICE "schon mehr als 200 Millionen Dollar". Eine weitere Aufstockung von Mitteln aus dem Staatshaushalt wĂ€re nötig. Das passt aber ganz und gar nicht zu Trumps PlĂ€nen, die Staatsausgaben zu senken. Nicht nur dass es durch solche Maßnahmen zu Mehrausgaben kommt, es gehen auch Staatseinnahmen verloren. Viele dieser Illegalen leben schon seit Jahren im Land und zahlen Steuern, die dann ausfallen. Zudem arbeiten sie "in Branchen wie der Landwirtschaft und der Gastronomie, die dringend auf auslĂ€ndische Arbeiter angewiesen sind."

Nicht nur im Hinblick auf die wirtschaftlichen SchĂ€den sind Razzien und Ausweisungen ein zweischneidiges Schwert. Sie fĂŒhren auch im Land selbst zu Spannungen zwischen den politischen und gesellschaftlichen Gruppen. Schon jetzt sind viele Klagen gegen Trumps Verordnungen bei den Gerichten anhĂ€ngig. Zudem haben Staaten, StĂ€dte und Gemeinden, die von Demokraten regiert werden, zu verstehen gegeben, "dass sie sich dem Druck aus Washington nicht beugen werden."

In Los Angeles und Chicago zum Beispiel "dĂŒrfen Ressourcen oder Beamte der Stadt nicht bei Einwanderungsmaßnahmen der Bundesregierung eingesetzt werden." Vor den Folgen der Trumpschen Maßnahmen fĂŒr die öffentliche Sicherheit warnte neulich der Polizeichef von Minneapolis, wenn zum Beispiel illegale BĂŒrger aus Angst um ihr Aufenthaltsrecht in Zukunft zögerten, bei Gefahren Polizei oder Feuerwehr zu rufen.

Die Abschiebemaßnahmen selbst werden fĂŒr zusĂ€tzliche Kosten fĂŒr den Staatshaushalt sorgen, die der neue PrĂ€sident eigentlich hatte senken wollen. So soll das Migrantenlager in GuantĂĄnamo wieder in Betrieb genommen und ausgebaut werden. Es soll Platz bieten fĂŒr etwa 30.000 Menschen. Das Geld dafĂŒr muss vom Kongress erst einmal bewilligt werden. Aber was sind 30.000 im VerhĂ€ltnis zu den geschĂ€tzten 12 Millionen Menschen in den USA ohne Aufenthaltserlaubnis? Das wirft ein Schlaglicht auf die Kosten, wollte Trump "Millionen und Abermillionen" ausweisen.

GuantĂĄnamo als Zwischenlösung zeigt aber auch, dass es mit Trumps Vorstellungen ĂŒber die Ausweisungen doch nicht so einfach ist, wie er in Aussicht gestellt und vielleicht auch selbst geglaubt hatte. Kolumbien hatte man ĂŒber den Tisch ziehen können, mit der RĂŒckfĂŒhrung von Migranten aus Mexiko ist das schon schwieriger. Es werde seine Zeit dauern, "bis die amerikanischen Behörden die notwendigen Absprachen getroffen hĂ€tten, um sie in DrittlĂ€nder zu schicken." Ob es dann auch zu spĂŒrbaren Entlastungen fĂŒr den Staatshaushalt und die Defizite kommt, wird sich noch zeigen.

Staatssanierung

Ausweisungen aber werden der schwierigen finanziellen Lage der USA nicht helfen und die Lebenslage der BĂŒrger aufgrund der Teuerungen nicht verbessern. Einschnitte mĂŒssen her, oder eine Steigerung der Ertragskraft der amerikanischen Wirtschaft. Um die Kosten des Staates zu senken, hat Trump eigens Elon Musk in sein Beraterteam berufen. Er soll den Staatsapparat auf ineffiziente oder gar ĂŒberflĂŒssige Behörden und Beamten durchforsten. Er gilt in den Augen der Öffentlichkeit als erfolgreicher Unternehmer, weil er Twitter auf Vordermann brachte, indem er 80 Prozent der Belegschaft vor die TĂŒr setzte. Das scheint ihn auch fĂŒr die Staatssanierung zu qualifizieren.

In diesem Sinne wurde den 2,4 Millionen Beamten und Behördenangestellten bereits die Pistole auf die Brust gesetzt: Entweder freiwillige KĂŒndigung unter Fortzahlung ihrer BezĂŒge bis Oktober 2025, oder aber sie hĂ€tten "in der Zukunft keine Garantie auf ihren Arbeitsplatz." Der Staat soll schlanker werden. Die Rechnung ist einfach: Wenn nur fĂŒnf bis zehn Prozent der Staatsbediensteten dieses Angebot annehmen, könnten damit "rund 100 Milliarden Dollar im Jahr eingespart werden."

Dazu gehört auch, dass Trump jene Staatsdiener entfernen lĂ€sst, die nach seiner Ansicht seine Wiederwahl 2021 behindert haben oder sich ihm gegenĂŒber illoyal verhalten haben sollen. Neben seinen RachegelĂŒsten bedient das zugleich die Sanierung der Staatskassen. Aber auch in anderen Bereichen soll gespart werden. Was nicht die Ertragskraft der amerikanischen Wirtschaft steigert, muss weg, scheint die Devise der neuen Regierung zu sein. Das betrifft natĂŒrlich auch soziale Programme. So wurde in Aussicht gestellt, "BundeszuschĂŒsse, Darlehen und andere Hilfsprogramme im Volumen von vielen Milliarden Dollar zu stoppen."

Umverteilung

Diese Staatssanierung ist kein Selbstzweck. Die Defizite und Kosten mĂŒssen runter. Gelder mĂŒssen frei werden fĂŒr andere Aufgaben. Trump und seine Leute machen Politik nach ihren Neigungen und ĂŒberkommenen Denkmustern, wenig daran ist strategisches Denken. Sie lehnen alles ab, was den USA schadet, und die USA sind sie selbst. Auch die Armen in ihrem Land sind Amerikaner, aber sie sind nicht dieselben Amerikaner wie sie. Die Armen sind Amerikaner, die Kosten verursachen. Sie dagegen sind Amerikaner, die Werte schaffen und verteidigen, materielle Werte.

Dabei sind auch Chinesen und EuropĂ€er im Weg. Erstere bedeuten Konkurrenz. Letztere behandeln die USA unfair, weil sie nicht genug Geld fĂŒr die NATO ausgeben; Panama, weil es KanalgebĂŒhren von den USA verlangt; DĂ€nemark, weil es Grönland nicht verkaufen will. Sie alle wollen GeschĂ€fte in Trumps "wunderbarer" amerikanischen Wirtschaft machen, aber ohne dafĂŒr bezahlen zu wollen. Deshalb sollen sie alle Zölle bezahlen, die Kanadier, die Mexikaner, die EuropĂ€er und besonders die Chinesen. Denn sie alle behandeln die Vereinigten Staaten unfair, wie Trump glaubt, und er ist angetreten, dem ein Ende zu machen.

Das ist das Denken des amerikanischen Exzeptionalismus, von dem Trump in seiner Antrittsrede sprach. Die Welt hat sich nach den BedĂŒrfnissen der USA zu richten. Es gibt keine Hilfszahlungen mehr an andere Staaten, keine BeitrĂ€ge mehr an die Vereinten Nationen. Das Geld soll im Land bleiben, denn Amerika ist knapp bei Kasse, und die Zinsen fĂŒr die Schulden fressen das Land auf.

Deshalb keine EinschrĂ€nkungen mehr fĂŒr Banken und Ölgesellschaften. "Drill, baby, drill", holt das Geld aus dem Boden, das die USA brauchen. Überschwemmt die MĂ€rkte mit Öl, damit der Preis fĂ€llt und der amerikanische Verbraucher nicht mehr leidet unter hohen Preisen. RĂŒstet das US-MilitĂ€r auf, damit weder die Chinesen noch die Russen Amerikas Vormachtstellung in Frage stellen können.

Nebenwirkungen

Aber diese PlĂ€ne haben Kehrseiten, derer sich Trump nicht bewusst zu sein scheint. Wenn die MĂ€rkte mit Öl ĂŒberschwemmt werden, sinken die Preise und um so geringer werden die ErtrĂ€ge gerade der amerikanischen Ölförderer. Vielen droht damit der Bankrott. Das von Trump geplante Raketenabwehrsystem ist enorm teuer, zumal wenn es zu 100 Prozent in den USA hergestellt werden soll. Eine Batterie soll 100 Millionen Dollar kosten, eine einzelne Rakete 50 Millionen. Woher soll das Geld kommen bei einem Haushaltsdefizit von 2 Billionen Dollar und Gesamtschulden von 36 Billionen?

Trump setzt große Hoffnungen auf die KĂŒnstliche Intelligenz, von der er glaubt, dass sie Amerikas Vormachtstellung festigen und ausbauen könne. DafĂŒr hat er mit den Tech-Konzernen das KI-Projekt "Stargate" ins Leben gerufen, in das 500 Milliarden Dollar zum Teil auch von der US-Regierung investiert werden sollen. Hunderte Milliarden will er durch Entlassungen im öffentlichen Dienst und Streichungen bei ZuschĂŒssen fĂŒr BedĂŒrftige einsparen, gleichzeitig aber fĂŒttert er RĂŒstungs- und Tech-Konzerne mit gewaltigen Summen. All das geschieht im Interesse der US-Wirtschaft und zur Sicherung der amerikanischen Vormachtstellung.

Doch gerade am Beispiel von Stargate wird die Verschiebung der KrĂ€fteverhĂ€ltnisse in der Weltwirtschaft deutlich. WĂ€hrend die USA seit Jahren versuchen, den Aufstieg Chinas zur Technologiemacht zu behindern, und durch Investitionen in Höhe von Hunderten von Milliarden die eigene Spitzenstellung zu erhalten und auszubauen, hat China mit seinem System "Deepseek" die Amerikaner in die Schranken gewiesen. Den Chinesen gelang es, zu einem Bruchteil der Kosten in kĂŒrzester Zeit ein KI-System zu entwickeln, das dem amerikanischen ebenbĂŒrtig ist.

Das zeigt: Der Vorsprung der USA wird schrumpfen, und sie können den Wettlauf nicht gewinnen. Chinas Bevölkerung ist viermal so groß wie die amerikanische, sie ist hoch qualifiziert und hoch motiviert. Bei gleichem Bildungsstand verfĂŒgt die Volksrepublik ĂŒber das Vierfache an Wissenschaftlern, Technikern und sonstigen qualifizierten ArbeitskrĂ€ften. Das wird Wirkung zeigen. China verfĂŒgt ĂŒber die finanzielle und industrielle Kraft, um Trumps Zöllen zu begegnen. Die amerikanische Wirtschaft ist schon jetzt im Hintertreffen. Die Welt kauft in China ein, in den USA nur die Amerikaner.

RĂŒdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.

Mehr zum Thema - Trumps begrenzte Macht


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Netanjahu kontert: Saudis können palĂ€stinensischen Staat auf Territorium von Saudi-Arabien grĂŒnden


Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu sagte kĂŒrzlich in einem Fernsehinterview, dass saudische Beamte in ihrem Land einen "palĂ€stinensischen Staat" grĂŒnden könnten, wenn ihnen ein palĂ€stinischer Staat so wichtig sei.

Saudi-Arabien hatte zuvor erklÀrt, dass es ohne die Schaffung eines palÀstinensischen Staates keine Beziehungen zu Israel aufnehmen werde. Damit widersprach es auch Trumps Behauptung, Riad fordere keinen palÀstinensischen Staat.

"Die Saudis können einen palĂ€stinensischen Staat in Saudi-Arabien grĂŒnden; sie haben dort große Gebiete", sagte der israelische Premierminister dem israelischen Fernsehsender Channel 14. Auf die öffentlichen Äußerungen Saudi-Arabiens, wonach ein palĂ€stinensischer Staat eine Vorbedingung fĂŒr die Normalisierung der Beziehungen zu Israel sei, sagte Netanjahu, er wĂŒrde "kein Abkommen schließen, das den Staat Israel gefĂ€hrden wĂŒrde".

Saudi-Arabien hat als Reaktion am Sonntag erneut seine kategorische Ablehnung zu den Äußerungen des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu ĂŒber die Vertreibung der PalĂ€stinenser von ihrem Land bekrĂ€ftigt, so das Außenministerium in einer Stellungnahme. Die saudische ErklĂ€rung erwĂ€hnte zwar Netanjahu beim Namen, bezog sich aber nicht direkt auf seine Äußerungen zur GrĂŒndung eines palĂ€stinensischen Staates auf saudischem Gebiet.

Auch Ägypten und Jordanien verurteilten die israelischen VorschlĂ€ge, wobei Kairo die Idee als eine "direkte Verletzung der saudischen SouverĂ€nitĂ€t" bezeichnete. Das Königreich Jordanien erklĂ€rte, dass es die Ablehnung von Netanjahus Äußerungen durch arabische Staaten wertschĂ€tzt. Wörtlich hieß es:

"Diese extremistische BesatzungsmentalitĂ€t versteht nicht, was das palĂ€stinensische Gebiet fĂŒr das brĂŒderliche Volk PalĂ€stinas und seine gewissenhafte, historische und rechtliche Verbindung mit diesem Land bedeutet."

Die Debatte ĂŒber das Schicksal der PalĂ€stinenser im Gazastreifen wurde durch den schockierenden Vorschlag von PrĂ€sident Donald Trump am Dienstag angeheizt, die USA wĂŒrden den Gazastreifen von Israel "ĂŒbernehmen" und nach der Umsiedlung der PalĂ€stinenser eine "Riviera des Nahen Ostens" schaffen.
Trotz der weltweiten Verurteilung von Trumps Behauptungen wurde die israelische Armee am Donnerstag angewiesen, PlĂ€ne fĂŒr die Verlegung einer großen Zahl von PalĂ€stinensern aus dem Gazastreifen ĂŒber Land-, Luft- und Seewege vorzubereiten.

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de.rt.com/der-nahe-osten/23621


USA lösen von Trump gefĂŒhrte Gruppe zur BekĂ€mpfung russischen Einflusses auf


Die US-StaatsanwĂ€ltin Pam Bondi hat die FBI-Taskforce fĂŒr russische und chinesische Einflussnahme aufgelöst. Dies berichtete NBC News unter Berufung auf eine entsprechende Direktive.

Es handelt sich dabei um die Auflösung einer FBI-Einheit zur BekĂ€mpfung auslĂ€ndischer Einflussnahme. Bondi begrĂŒndete die Entscheidung mit der Notwendigkeit, "Ressourcen fĂŒr dringendere Aufgaben freizusetzen und das Risiko eines Missbrauchs des strafrechtlichen Ermessens zu beenden".

Die StaatsanwĂ€ltin beschloss auch, die Anwendung des Foreign Agents Registration Act (FARA) einzuschrĂ€nken. Anklagen wegen VerstĂ¶ĂŸen gegen dieses Gesetz "sollten auf Handlungen beschrĂ€nkt werden, die der traditionellen Spionage durch auslĂ€ndische Regierungsbeamte Ă€hneln", heißt es in ihrer Anordnung.

In einer separaten Weisung hat Bondi die Arbeitsgruppe KleptoCapture abgeschafft, die fĂŒr die Suche und Beschlagnahme von Vermögenswerten russischer Unternehmen und GeschĂ€ftsleute zustĂ€ndig war, die von den US-Sanktionen betroffen sind. Die freigewordenen Ressourcen werden in den Kampf gegen Drogenkartelle und die grenzĂŒberschreitende organisierte KriminalitĂ€t umgeleitet. Der ehemalige Leiter der Spionageabwehr des FBI, Frank Figliuzzi, sagte dazu:

"Es ist unfassbar. AuslÀndischen Geheimdiensten steht jetzt alles offen, um Einfluss zu nehmen."


Die Arbeitsgruppe fĂŒr auslĂ€ndische Einflussnahme wurde im Jahr 2017, wĂ€hrend der ersten Amtszeit von Donald Trump, vom damaligen FBI-Direktor Christopher Wray inmitten von Berichten ĂŒber eine russische Einmischung in die US-PrĂ€sidentschaftswahlen 2016, die der Republikaner gewann, eingerichtet. Ihre BemĂŒhungen richteten sich gegen Versuche, "Zwietracht zu sĂ€en, die Demokratie zu untergraben und Fehlinformationen zu verbreiten".

Die Untersuchung einer möglichen russischen Einmischung in die US-Wahl und einer geheimen Absprache zwischen dem Trump-Team und Russland wurde von Sonderstaatsanwalt Robert Mueller geleitet und 2019 abgeschlossen. Die Untersuchung habe "nicht ergeben, dass Mitglieder von Trumps Wahlkampfteam mit Russland bei seinen Aktionen zur Einmischung in die Wahl im Verborgenen zusammengearbeitet haben". Muellers Bericht bestĂ€tige allerdings, dass Russland versucht habe, sich in die PrĂ€sidentschaftswahlen 2016 einzumischen, betonte der damalige Generalstaatsanwalt William Barr. Der Kreml hat die VorwĂŒrfe der Wahleinmischung wiederholt zurĂŒckgewiesen.

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de.rt.com/nordamerika/236256-u


Hubschrauber stĂŒrzt in Bayern ab – Zwei Tote


Am Sonntagnachmittag ist ĂŒber einem Waldgebiet bei Greding im bayerischen Mittelfranken ein Hubschrauber abgestĂŒrzt. Dies teilte die Pressestelle der Polizei in NĂŒrnberg mit. Die beiden Insassen kamen demnach bei dem UnglĂŒck ums Leben.

Die Erstmeldung kam von Augenzeugen, die gegen 13:15 Uhr ĂŒber den Absturz in einem WaldstĂŒck nahe dem Gredinger Ortsteil Hofberg berichteten. Die Feuerwehr bestĂ€tigte die Angaben spĂ€ter. Die Insassen des Hubschraubers, ein 50-jĂ€hriger und ein 76-jĂ€hriger Mann, wurden durch den Absturz eingeklemmt und mussten durch die Feuerwehr aus dem Wrack geschnitten werden. Beide MĂ€nner erlagen ihren Verletzungen.

Ersten Ermittlungen zufolge war der Hubschrauber im Landkreis Neumarkt mit derzeit noch unbekanntem Ziel gestartet. Wie die Bild berichtet, ereignete sich das UnglĂŒck in der NĂ€he des Modellflugplatzes. Bei der Maschine habe es sich um einen Ultraleichthubschrauber einer Privatfirma gehandelt, der bei dem Absturz regelrecht "zerschellt" sei.

Wie die Polizei weiter berichtet, untersuchten Beamte der Polizeiinspektion Hilpoltstein den Unfallort und zogen FachkrĂ€fte der Bundesstelle fĂŒr Flugunfalluntersuchung sowie einen Sachbearbeiter fĂŒr FlugunfĂ€lle der Kriminalpolizei Schwabach hinzu.

Neben den ermittelnden Beamten unterstĂŒtzten KrĂ€fte der freiwilligen Feuerwehren Offenbau, ObermĂ€ssing und Greding, das technische Hilfswerk und zahlreiche RettungskrĂ€fte die Arbeit an der Unfallstelle. Die Ursache des Absturzes sei noch unklar, die Ermittlungen dauern derzeit noch an. Mit der Bergung des Hubschrauberwracks könne erst am morgigen Montag begonnen werden.

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de.rt.com/inland/236254-hubsch


VorgetĂ€uschte "Zivilgesellschaft" – Wie die Regierung den Aktivismus "gegen rechts" mitfinanziert


Am Samstag gingen landesweit wieder hunderttausende Deutsche auf die Straße, um ein "Zeichen gegen den Rechtsextremismus" zu setzen. Aufgerufen hat zu den Demos diesmal das AktionsbĂŒndnis "Omas gegen Rechts". Mit bislang 30.000 Mitgliedern sind die "Omas" immer noch eine scheinbar lose Vereinigung. Doch gerade in den vergangenen Monaten erfuhr das Netzwerk aus nunmehr mehr als 200 lokalen und regionalen Gruppen große mediale Beachtung und gewann an politischer Relevanz.

Es gibt vor, "unparteilich" und "neutral" zu agieren, ist aber vor allem bei den Anti-AfD-Protesten in Erscheinung getreten. Zuletzt demonstrierten die "Omas" auch gegen die CDU und ihren Kanzlerkandidaten Friedrich Merz wegen seiner Wende in der Asylpolitik und einer angeblichen Öffnung nach rechts.

Wie das Nachrichtenportal Nius in einer Recherche herausgefunden hat, wird die Vereinigung mit staatlichen Zuwendungen subventioniert. In den letzten drei Jahren bekamen mehrere lokale "Oma"-Gruppen 18.000 Euro aus dem Familienministerium und weitere 5.000 Euro vom Bundeskanzleramt. Zudem erhĂ€lt die Vereinigung starke PR-UnterstĂŒtzung in den Medien sowie organisatorische Leistungen. So unterstĂŒtzte etwa die regierungsnahe Amadeu-Antonio-Stiftung den ersten Bundeskongress, der im August 2024 ĂŒber drei Tage hinweg in Erfurt stattfand.

Auch Kommunikations-Trainings gehören zum Programm. Im Oktober 2024 berichtete die Stiftung ĂŒber die Förderung eines "ganztĂ€gigen Seminars fĂŒr 13 Teilnehmende zwischen 61 und 75 Jahren", in dessen Rahmen die Teilnehmer mithilfe einer "professionellen Kommunikationstrainerin" lernten, "Falschinformationen und rechtsextreme Stammtischparolen zu entkrĂ€ften". Auch zuvor gab es Projekte zur StĂ€rkung der Medienkompetenz. Auf diese Weise wurde eine gesellschaftliche Gruppe als professionelles Aktivisten-Netzwerk identifiziert und gesteuert. Die Amadeu-Antonio-Stiftung selbst bekommt Gelder aus dem Fördertopf "Demokratie leben": seit dem Jahr 2015 eine Summe von 8,8 Millionen Euro.

Ein weiterer Akteur, der zu Protesten aufruft, ist der Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz Deutschland, kurz BUND. Auch diese Organisation erhĂ€lt Steuergelder von zahlreichen staatlichen Stellen, unter anderem aus dem Bundesministerium fĂŒr Wirtschaft und Klimaschutz von Robert Habeck (BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen). Unter dem Minister zahlte das BMWK dem BUND laut dem Lobbyregister des Bundestags allein im Jahr 2023 fĂŒr die "StĂ€rkung der Zivilgesellschaft bei der Umsetzung der nationalen Klimapolitik" zweimal ĂŒber eine Million Euro, also insgesamt ĂŒber zwei Millionen Euro.

Die Zivilgesellschaft stĂ€rkt der BUND jedoch nicht nur mit Blick auf das Klima, sondern auch mit Blick auf die sogenannte Brandmauer. Sowohl in kleinen Orten wie Meppen im Emsland als auch in GroßstĂ€dten wie Stuttgart und Köln ruft der BUND zu entsprechenden Demonstrationen auf. In Stuttgart lautete die Parole, die BUND fĂŒr den 1. Februar ausgab: "Wir sind die Brandmauer."

Eine weitere wichtige Rolle bei der Organisation der Demonstrationen "gegen Rechts" spielt laut Nius der Verein Campact. Dieser erhĂ€lt zwar keine Steuermittel, ist jedoch MitgrĂŒnder und Hauptgesellschafter des gemeinnĂŒtzigen Unternehmens HateAid, das seit 2020 allein aus dem Familienministerium fast 2,5 Millionen Euro erhalten hat. Damit profitiere auch Campact selbst von den Geldern des von den GrĂŒnen gefĂŒhrten Ministeriums. Campact soll zudem beim Wahlkampf in den ostdeutschen BundeslĂ€ndern an die Linke, die GrĂŒnen und die SPD gespendet haben und initiiert regelmĂ€ĂŸig Petitionen gegen die AfD.

Deutschland tritt weltweit als Lehrmeister in Sachen "Demokratie auf". In der Außenpolitik finanziert es neofaschistisches Bandera-Regime in Kiew. In der Innenpolitik finanziert die Regierung Proteste gegen politische Gegner von "rechts" - vorgetĂ€uschte "Zivilgesellschaft". pic.twitter.com/IqDKFrP8Rz
— Wlad Sankin (@wladsan) February 9, 2025

In den vergangenen Wochen weiteten sich die Proteste auch gegen die Migrationspolitik von CDU/CSU aus. Eine besonders teilnehmerstarke Demo in MĂŒnchen mit bis zu 200.000 Demonstranten wurde von dem Verein Before organisiert, dessen Vorsitzende die SPD-StadtrĂ€tin Micky Wenngatz ist. In anderen StĂ€dten war das Netzwerk "Zusammen gegen Rechts" aktiv. Dieses BĂŒndnis war Organisator des "Aufstands der AnstĂ€ndigen" letzten Sonntag in Berlin. Auch hinter dieser Aktion steht der Verein Campact mit Sitz im NiedersĂ€chsischen Verden an der Aller.

Das Schweizer Portal Weltwoche schrieb in diesem Zusammenhang von einem staatlich durchfinanzierten Schattenreich mit dem frivolen Namen "Zivilgesellschaft". Allerdings riefen die EnthĂŒllungen von Nius in der deutschen Presse vorerst keine weiteren Reaktionen hervor. SpĂ€ter berichteten die Springer-Medien Bild und Welt sowie der freie Journalist Boris Reitschuster zu der Problematik. Letzterer wies auf den Druck in stĂ€dtischen Einrichtungen, Behörden, Schulen und Unternehmen hin, der auf Mitarbeiter ausgeĂŒbt wird, an den "Demokratiedemonstrationen" teilzunehmen. Wer sich weigere, "Haltung" zu zeigen, der falle negativ auf, kritisierte der Journalist.

In einer Stellungnahme am Sonntag bezeichnete Campact die Berichterstattung als Verleumdungskampagne. Die Bild erwecke "den Eindruck, dass die Kundgebungen der vergangenen Tage und Campact mit Steuermitteln finanziert worden seien". Campact bestritt, mittelbar oder unmittelbar Fördermittel aus einem Bundesministerium oder von einer anderen staatlichen Institution zu erhalten. "DarĂŒber hinaus erhĂ€lt Campact keine Mittel von der HateAid gGmbH." Felix Kolb, der GeschĂ€ftsfĂŒhrende Vorstand von Campact, behauptete:

"Den friedlichen Protest aus der Mitte der Gesellschaft fĂŒr eine SchmĂ€hkampagne gegen die demokratische Mitte zu nutzen, ist unterste Schublade und zutiefst undemokratisch. Zugleich zeigt es, wie wirksam unsere Proteste sind."


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de.rt.com/inland/236231-vorget


Geiselangehörige kritisieren Netanjahu: Israel fĂŒhrt neue WaffenruhegesprĂ€che vorerst auf Sparflamme


Angehörige der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln werfen der Netanjahu-Regierung vor, die nÀchste Runde der WaffenstillstandsgesprÀche mit der Hamas nicht entschlossen genug anzugehen. Sie kritisieren das eingeschrÀnkte Mandat der israelischen Verhandlungsdelegation in Katar und warnen vor einem Wiederaufflammen des Gaza-Krieges.

Bei den indirekten GesprĂ€chen in Doha, bei denen Katar, Ägypten und die USA als Vermittler auftreten, geht es um die zweite Phase des Waffenstillstands, die Ende des Monats beginnen soll. Diese soll zum endgĂŒltigen Ende des Krieges und zur Freilassung der noch lebenden Geiseln fĂŒhren. Kritiker werfen Netanjahu vor, entsprechende Schritte aus RĂŒcksicht auf die politische Rechte in Israel hinauszuzögern. Falls diese im Falle einer vollen Waffenruhe wie angekĂŒndigt das Kabinett verlĂ€sst, verliert der MinisterprĂ€sident seine Mehrheit.

Ein Mitglied des Hamas-PolitbĂŒros, Basem Naim, sagte dem arabischen Sender Al Jazeera, die palĂ€stinensische Gruppe sei bereit dazu, alle HĂŒrden fĂŒr die Umsetzung des Abkommens aus dem Weg zu rĂ€umen. Allerdings wende Tel Aviv "schmutzige Tricks" an und unterlaufe damit die Abmachung. Dass Hilfslieferungen verzögert und weiterhin PalĂ€stinenser im Gazastreifen getötet wĂŒrden, gefĂ€hrde den mĂŒhsam ausgehandelten Deal.

Mit der Freilassung von drei israelischen Geiseln und 183 palĂ€stinensischen HĂ€ftlingen aus israelischen GefĂ€ngnissen am Samstag wurde eine weitere Teilvereinbarung erfĂŒllt. In einem zweiten Schritt sollte sich die israelische Armee in der Nacht auf Montag aus dem sogenannten Netzarim-Korridor zurĂŒckziehen, der den abgeriegelten Gazastreifen in eine nördliche und eine sĂŒdliche HĂ€lfte teilt. In einer dritten Phase der Waffenruhe sollen die Leichen der getöteten Geiseln repatriiert und mit dem Wiederaufbau des Gazastreifens begonnen werden.

Hunderte PalĂ€stinenser und Verwandte der freigelassenen Gefangenen versammelten sich gestern im Mahmoud Darwish Museum in Ramallah, um die freigelassenen Gefangenen zu begrĂŒĂŸen und ihre Freilassung mit palĂ€stinensischen Flaggen zu feiern, berichtet Wafa.

Al Jazeera schreibt, dass sieben freigelassene PalĂ€stinenser zur sofortigen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht wurden, wĂ€hrend andere ĂŒber die schrecklichen Bedingungen in israelischen GefĂ€ngnissen berichteten.

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de.rt.com/der-nahe-osten/23621


Nebensja: Russland ist zu gleichberechtigtem Dialog mit USA ĂŒber Ukraine bereit


Moskau erwarte "Signale" aus Washington fĂŒr die Aufnahme von GesprĂ€chen zur Beilegung des Konflikts in der Ukraine und sei zu Kontakten auf "gleicher Augenhöhe und unter verbindlicher BerĂŒcksichtigung russischer Interessen" bereit. Dies erklĂ€rte der stĂ€ndige Vertreter Russlands bei der UNO, Wassili Nebensja, in einem Interview mit RIA Nowosti. Er erklĂ€rte:

"Wir sind offen fĂŒr Kontakte, aber auf gleichberechtigter Basis und unter zwingender BerĂŒcksichtigung der russischen Interessen. Wir warten auf entsprechende Signale von amerikanischer Seite."


Nebensja fĂŒgte hinzu, dass "zum Tango immer zwei gehören", sodass viel von der Position der US-Regierung unter PrĂ€sident Donald Trump abhĂ€nge.

Der Republikaner hatte der New York Post heute mitgeteilt, dass er ein TelefongesprĂ€ch mit dem russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin gefĂŒhrt habe. Ihm zufolge wolle der russische Staatschef, dass "keine Menschen mehr getötet werden". Trump versprach außerdem, der Ukraine im Gegenzug fĂŒr den Zugang zu ihren seltenen Erden und ihrem Gas im Rahmen eines möglichen Friedensabkommens Sicherheitsgarantien zu gewĂ€hren. Der Kreml bestĂ€tigte diese Berichte nicht, dementierte sie aber auch nicht.

WÀhrend seines Wahlkampfes hatte Trump wiederholt die Absicht bekundet, den Konflikt zu lösen. Nach seinem Amtsantritt drohte er Russland mit Sanktionen und Zöllen, falls es ein Abkommen mit der Ukraine ablehne. Der Republikaner behauptete weiter, auch der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij wolle Frieden. Trump gab bislang jedoch keine Einzelheiten seines Plans zur Lösung des Konflikts bekannt.

Putin bot als Bedingungen fĂŒr einen Waffenstillstand den RĂŒckzug der ukrainischen Truppen aus dem Donbass und den Gebieten Saporoschje und Cherson, die Anerkennung dieser Regionen und der Krim als Teil Russlands, den Verzicht der Ukraine auf eine NATO-Mitgliedschaft und die Aufhebung der internationalen Sanktionen an. Selenskij nannte diese Initiative ein Ultimatum.

Die Ukraine bestand bislang auf der Umsetzung einer sogenannten "Friedensformel", die den Abzug der russischen Truppen von der Krim, dem Donbass, den Gebieten Saporoschje und Cherson vorsieht. Diese Gebiete wurden nach Volksabstimmungen zu Teilen Russlands. Kiew und die westlichen LĂ€nder erkennen die Ergebnisse nicht an und betrachten den Vorgang als Annexion.

SpĂ€ter rĂ€umte Selenskij ein, dass die Ukraine nicht ĂŒber ausreichend KrĂ€fte verfĂŒge, um die verlorenen Gebiete zurĂŒckzuerobern. Ihm zufolge ist eine friedliche Beilegung des Konflikts im Falle von Sicherheitsgarantien der NATO, eines teilweisen Beitritts zum BĂŒndnis und der Aufrechterhaltung von Waffenlieferungen möglich. Der ukrainische Machthaber zeigte sich außerdem zuversichtlich, dass die verlorenen Gebiete nach der Beendigung der Feindseligkeiten auf diplomatischem Wege zurĂŒckgegeben werden könnten. Er bezeichnete die ukrainische Operation im Gebiet Kursk als einen "starken Trumpf" bei möglichen Verhandlungen.

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de.rt.com/international/236242


"Staatsfinanzierte Zensur": Landesmedienanstalt Niedersachsen droht Alexander Wallasch mit Sperrung


Die Landesmedienanstalt Niedersachsen hat dem Journalisten Alexander Wallasch angedroht, seine Internetseite mit mehreren Tausend regelmĂ€ĂŸigen Lesern zu sperren. In dem Schreiben, das Wallasch am Sonntag veröffentlichte, wird er aufgefordert, alle bisherigen Publikationen auf die "Einhaltung journalistischer Standards" bis zum 10. MĂ€rz zu ĂŒberprĂŒfen oder zu entfernen. Anderenfalls sei mit der "Einleitung eines kostenpflichtigen förmlichen Verfahrens", eines sogenannten "Beanstandungsverfahrens" zu rechnen, so die Landesmedienanstalt.

Das Schreiben sei ihm am 8. Februar zugegangen, teilte Wallasch mit. Explizit beanstandet werden darin unter anderem Artikel, in denen ĂŒber mutmaßliche ImpfschĂ€den berichtet wurde. Außerdem stehen migrationskritische Publikationen im Visier der Behörde.

Letztere wĂŒrden "pauschalisierte Behauptungen ĂŒber syrische und afghanische Migranten" enthalten. FĂŒr die in dem beanstandeten Artikel erwĂ€hnten "tĂ€glichen Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen, die tĂ€glichen Körperverletzungen und tĂ€glichen Messerangriffe von Zuwanderern" seien "keine Quellen und Beweise" geliefert worden. Der Text sei "negativ generalisierend gegenĂŒber Migranten und könne daher als diskriminierend angesehen werden".

BezĂŒglich der berichteten ImpfschĂ€den habe Wallasch Aufnahmen veröffentlicht, ohne dass bewiesen sei, dass es sich um ImpfschĂ€den handele. Es gebe "keine Belege fĂŒr einen zeitlichen Zusammenhang zwischen Impfung und Impfschaden", so die Landesmedienanstalt. Auch hĂ€tte Wallasch keinen Experten befragt, der eine AbwĂ€gung von Sicherheit und Risiken der Impfung vorgenommen hĂ€tte. Der Artikel sei geeignet, "die Leserschaft unnötig aufzuwĂŒhlen und unbegrĂŒndete BefĂŒrchtungen zu erwecken".

In seiner Publikation am Sonntag weist Wallasch die VorwĂŒrfe zurĂŒck. Er kĂŒndigte an, sich den Aufforderungen der Behörde zu verweigern:

"Wir werden in koordinierten Informationskampagnen eine breite Öffentlichkeit dafĂŒr schaffen, dass Alexander-Wallasch.de stellvertretend fĂŒr alle freien Medien in seiner wirtschaftlichen Existenz und in seiner Berichterstattung vernichtet werden soll. Dagegen werden wir uns zur Wehr setzen."


Der 1964 in Braunschweig geborene Alexander Wallasch ist Buchautor, Journalist und Blogger. BerĂŒhmt geworden ist er mit dem Roman "Deutscher Sohn", in dem er die Empfindungen eines aus Afghanistan zurĂŒckgekehrten Bundeswehr-Soldaten verarbeitet. Als Journalist ist er nach mehreren Stationen bei etablierten Medien und spĂ€ter bei den alternativen Medien Tichys Einblick und reitschuster.de derzeit primĂ€r auf seinem eigenen Blog aktiv. Wallasch gilt als AfD-nah.

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de.rt.com/inland/236238-staats


Musk schlĂ€gt vor, Radio Liberty zu schließen


GrĂŒnder, Unternehmer und nun Staatsmann Elon Musk, der unter PrĂ€sident Donald Trump das Department of Government Efficiency (DOGE) leitet, hat eine kontroverse Debatte ĂŒber die Zukunft der US-amerikanischen Auslandsrundfunkanstalten angestoßen.

In einem X-Post vom 9. Februar 2025 nahm Musk Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) ins Visier und schrieb: "Ja, schließt sie. Europa ist jetzt frei (abgesehen von erdrĂŒckender BĂŒrokratie). Hallo?? Niemand hört sie mehr. Das sind nur radikale linke VerrĂŒckte, die mit sich selbst reden, wĂ€hrend sie 1 Milliarde US-Dollar Steuergelder pro Jahr verbrennen."


Printscreen X
Diese Aussage spiegelt Musks ĂŒbergeordnetes Ziel bei DOGE wider, staatliche Ausgaben zu optimieren – insbesondere in Bereichen wie dem internationalen Rundfunk.

Die Rolle von Radio Free Europe/Radio Liberty: GegrĂŒndet wĂ€hrend des Kalten Krieges, spielte RFE/RL eine zentrale Rolle bei der Verbreitung antikommunistischer Propaganda und Analysen fĂŒr osteuropĂ€ische LĂ€nder.


Printscreen Radio Liberty
Historischer Kontext: UrsprĂŒnglich zur BekĂ€mpfung sowjetischer Einflussnahme gegrĂŒndet, entwickelte sich RFE/RL zu einer Plattform fĂŒr pro-NATO-Positionen in Osteuropa, Russland und Zentralasien.

Aktuelle AktivitÀten: Heute sendet RFE/RL in 27 Sprachen und richtet sich an Regionen wie Osteuropa, den Kaukasus, Zentralasien, den Iran und Teile des Nahen Ostens.

Finanzierung und Kritik: Die Organisation wird vom US-Kongress ĂŒber die U.S. Agency for Global Media (USAGM) finanziert. Kritiker, darunter Musk, stellen die Relevanz des Senders infrage, da Europa mittlerweile weitgehend demokratisch sei. Sie argumentieren, dass die WeiterfĂŒhrung der Finanzierung ineffizient sei.

RFE/RL wurde 2017 von der russischen Regierung als "auslĂ€ndischer Agent" eingestuft – eine Maßnahme, die auslĂ€ndisch finanzierte Organisationen mit politischer TĂ€tigkeit zu strengen Auflagen verpflichtet.

Der Sender verweigerte die geforderte Selbstkennzeichnung und sah sich in den Folgejahren mit hohen Geldstrafen und zunehmenden Restriktionen konfrontiert. Im Jahr 2022 stellte RFE/RL schließlich seine AktivitĂ€ten in Russland ein und schloss sein Moskauer BĂŒro.

Musks Position zur Zukunft von RFE/RL könnte eine ÜberprĂŒfung oder Reform der US-Politik im Bereich des internationalen Rundfunks anstoßen. Seine Einflussnahme könnte eine Neuausrichtung der Förderung von Medienfreiheit bewirken – mit dem Ziel, sie effizienter und wirkungsvoller zu gestalten.

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de.rt.com/international/236241


Bericht: Starker Anstieg der deutschen Nachfrage nach russischem LNG ĂŒber europĂ€ische HĂ€fen


Einem Bericht zufolge bezieht Deutschland nach wie vor erhebliche Mengen russischen FlĂŒssigerdgases ĂŒber andere EU-LĂ€nder, obwohl Berlin direkte Lieferungen von russischem Brennstoff ablehnt.

Laut einem Bericht belgischer, deutscher und ukrainischer Nichtregierungsorganisationen kaufte das deutsche Energieunternehmen Sefe im vergangenen Jahr 58 Ladungen russisches FlĂŒssigerdgas ĂŒber den französischen Hafen DĂŒnkirchen – mehr als das Sechsfache der Menge des Jahres 2023.

Die RĂŒckverfolgung von russischem Gas durch das EU-Energiesystem ist zu einem kritischen Thema geworden, da der Staatenbund versucht, sich von russischen fossilen Brennstoffen zu lösen, berichtet die Financial Times. Nach dem Beginn der russischen Sonderoperation in der Ukraine vor fast drei Jahren, die die Energiepreise in der EU auf einen neuen Höchststand trieb, setzte sich BrĂŒssel das nominelle Ziel, den gesamten russischen Brennstoff bis 2027 aus der EU zu verbannen.

Die Einfuhren von russischem Gas auf dem Seeweg, die nicht verboten wurden, erreichten jedoch im Jahr 2024 ein Rekordhoch. Nach Angaben der EuropĂ€ischen Kommission kamen 2024 nur etwa zehn Prozent des in der EU gelieferten Gases aus Russland, wĂ€hrend russische Kohle und fast das gesamte russische Öl sanktioniert wurden. Die Energieminister Belgiens, Frankreichs und Spaniens, deren HĂ€fen von russischen LNG-Tankern angelaufen werden, bestanden darauf, dass nur ein kleiner Teil des ankommenden Gases im eigenen Land genutzt und der Großteil in andere EU-LĂ€nder weitergeleitet wird. Im November wies Deutschland seine staatlich betriebenen Importterminals an, alle russischen LNG-Ladungen abzuweisen.

Frankreich sowie neun weitere EU-LĂ€nder forderten im Oktober, dass die LĂ€nder Informationen ĂŒber die Lieferanten, die LNG aus Russland importieren, und die in EU-HĂ€fen ankommenden Mengen veröffentlichen. Aus einem Bericht, der von deutschen Behörden erstellt wurde, geht hervor, dass das Land immer noch zwischen drei und 9,2 Prozent seiner Gaslieferungen aus Russland ĂŒber andere EU-LĂ€nder bezieht.

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de.rt.com/international/236229


Trump informiert ĂŒber GesprĂ€ch mit Putin – Kreml Ă€ußert sich dazu ausweichend


US-PrĂ€sident Donald Trump will mit dem russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin ein TelefongesprĂ€ch gefĂŒhrt haben. Dies berichtete Trump in einem Interview an Bord der PrĂ€sidentenmaschine Air Force One unterwegs nach Florida in der Nacht zum 8. Februar.

Jedoch ließ der US-Staatschef nach Angaben des Boulevardblatts New York Post offen, wann das angebliche Telefonat stattgefunden hatte. Auf die Frage, wie oft er mit dem russischen Amtskollegen gesprochen habe, antwortete der Republikaner mit den Worten: "Das sage ich besser nicht."

Trump hob erneut sein "gutes VerhÀltnis" zu Putin hervor. Der US-PrÀsident teilte zudem den Eindruck, dass dem russischen PrÀsidenten das Sterben der Soldaten auf dem Schlachtfeld "wirklich nicht egal" sei:

"Er will, dass Menschen nicht mehr sterben."


In diesem Zusammenhang behauptete Trump, dass er einen "konkreten Plan" zur Beilegung des Ukraine-Konflikts habe. Er Ă€ußerte dabei die Hoffnung, dass der Ukraine-Krieg "schnell" endet. Der Politiker unterstrich, er wolle "diese verdammte Sache beenden". WĂ€hrend des Interviews wies der Republikaner seinen nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz an – der ebenfalls an Bord war – "diese Treffen in Gang zu bringen". New York Post zitierte Trump:

"Sie wollen sich treffen. Jeden Tag sterben Menschen. Junge schöne Soldaten werden getötet. Junge MĂ€nner wie meine Söhne. Auf beiden Seiten. Überall auf dem Schlachtfeld."


Am 9. Februar Ă€ußerte sich in dieser Angelegenheit Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Auf die einschlĂ€gige Anfrage der Nachrichtenagentur Iswestija antwortete der Sprecher des russischen PrĂ€sidenten ausweichend. Peskow wörtlich:

"WĂ€hrend die Regierung in Washington ihre Arbeit entfaltet, kommt es zu vielen verschiedenen Kommunikationen, und diese Kommunikationen werden ĂŒber verschiedene KanĂ€le gefĂŒhrt. SelbstverstĂ€ndlich kann ich persönlich vor dem Hintergrund der Vielfalt dieser Kommunikationen etwas nicht wissen oder nicht auf dem Laufenden sein. Daher kann ich im vorliegenden Fall weder bestĂ€tigen noch dementieren."


Am 7. Februar hatte Donald Trump gegenĂŒber Journalisten ein Treffen mit dem ukrainischen Machthaber Wladimir Selenskij in Aussicht gestellt. Er erklĂ€rte, dass er "wahrscheinlich nĂ€chste Woche mit PrĂ€sident Selenskij zusammentreffen" werde. Trump prĂ€zisierte, dass die Zusammenkunft in Washington stattfinden könnte. Der Republikaner machte deutlich, dass er nicht in die Ukraine reisen wird. Ferner betonte das US-Staatsoberhaupt, dass er "wahrscheinlich" auch mit dem russischen PrĂ€sidenten sprechen werde.

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de.rt.com/international/236227


Das Scheinmonster: Das Ministerium fĂŒr Staatssicherheit (Teil 2)


Von Dagmar Henn

Zu Teil 1

Ganz zuletzt gibt es dann noch den Bereich, in dem es tatsĂ€chlich um das geht, was im Namen des Ministeriums bezeichnet war: die Sicherheit des Staates. Eine Aufgabe, die jeder Staat, egal wann, egal wo, irgendwie erfĂŒllen muss. Die Frage ist nur: In welchem VerhĂ€ltnis steht der Aufwand zur realen Gefahr, und auf welche Art und Weise wird tatsĂ€chlich eingegriffen?

Auch hier gibt es einen Punkt, den man in der Betrachtung im Westen gerne weglĂ€sst – die DDR war ebenso sehr Frontstaat im Kalten Krieg wie die BRD, und beide Seiten teilten eine Voraussetzung: die Tatsache, dass sie ein und dieselbe Sprache teilten, machte Infiltrationen jeder Art wesentlich leichter. Dazu kam, dass ĂŒber eine lange Zeit tatsĂ€chlich terroristische Methoden eingesetzt wurden, um den östlichen Staat zu schĂ€digen. Sabotage der Bahnlinien beispielsweise. Wer einige Jahre lang beobachtet, was unter US-amerikanischer (und auch deutscher) Beteiligung rund um die Welt so angerĂŒhrt wird, und welche Methoden dabei eingesetzt werden, kann sich, wenn er die Vorstellung von der "bösen DDR" einmal bei Seite schiebt, durchaus vorstellen, womit man es damals zu tun hatte.

Wenn berichtet wird, dass in der DDR die Post, die aus dem Westen kam, geöffnet und gelesen wurde, lĂ€sst man gerne weg, dass die Gegenseite genau das Gleiche tat. Jeder Brief wurde zweimal gelesen, einmal auf Seiten des Ministeriums der Staatssicherheit der DDR, einmal auf Seiten des BND. In der Leidenschaft fĂŒr die TelefonĂŒberwachung (wohlgemerkt die legale Version mit richterlicher Erlaubnis) hielt die BRD jahrzehntelang die FĂŒhrungsposition im Westen. Aber damals bezog sich das, selbst wenn man die grenzĂŒberschreitenden Telefonate mit einbezieht, nur auf einen Bruchteil der gesamten Kommunikation. Die Überwachung, fĂŒr die heute die Daten des Frankfurter Netzknotens abgegriffen werden, hat eine völlig andere Dimension. Es fĂ€llt nur nicht so auf, weil die Zahl der beteiligten Personen dank Digitalisierung und Automatisierung viel niedriger ist.

Die entscheidende Frage ist: Welche Konsequenzen hat diese Überwachung fĂŒr die betroffenen Personen, und wo liegt die Grenze zum aktiven Handeln, also beispielsweise zur Lenkung oder Zersetzung vorgefundener Strukturen? Auch da tĂ€uscht man sich sehr ĂŒber die Tiefe, bis zu der im Westen eingegriffen wird.

Aber zwei Beispiele zeigen, wie weit das ging und geht. Das erste ist die Wandlung der GrĂŒnen von der Friedens- zur Kriegspartei (wobei sie in ihrem heutigen Zustand, wollte man wirklich im Interesse der Zukunft eines deutschen Staates denken, weit eher angemessener Gegenstand genauer Beobachtung wĂ€ren als zum Zeitpunkt ihrer GrĂŒndung). Dieser Prozess ist derart extrem, dass er ohne Ă€ußere EinflĂŒsse kaum vorstellbar ist, selbst wenn man davon ausgehen muss, dass von vorneherein eine Menge an Agenten beteiligt war (nicht notwendigerweise alle mit einem deutschen Dienstherren).

Das zweite Beispiel ist das erste NPD-Verbotsverfahren, das scheiterte, weil die Zahl der VerfassungsschĂŒtzer auf den verschiedensten Ebenen der ParteifĂŒhrung so groß war, dass es, wie das Verfassungsgericht feststellte, nicht mehr auszumachen war, welche Positionen, die die Partei vertrat, originĂ€r aus der Partei stammten, und welche von den untergebrachten Agenten eingetragen wurden.

Auch wenn die Behauptung aufgestellt wird, in der DDR habe man zu allerlei Techniken der Zersetzung gegriffen – in einer vergleichsweise wenig hierarchischen Gesellschaft funktioniert das deutlich schlechter als in einer so extrem hierarchischen wie der Bundesrepublik. Weil sich jede Art von Struktur oder Organisation, gleich, warum und wie sie sich bildet, eben nicht einfach von oben steuern lĂ€sst. In diesem Punkt darf man auch nicht vergessen, dass es einige Engstellen gibt, an denen Beeinflussung besonders leicht wird. Zugang zu RĂ€umlichkeiten beispielsweise. Eine Frage, die inzwischen völlig am Geld hĂ€ngt, weil jeder Raum gemietet werden muss. Geld ist ein weiterer entscheidender Punkt. Bis hin zur Bezahlbarkeit der öffentlichen Verkehrsmittel.

Wenn heute bestimmten Gruppen RĂ€ume verweigert werden, ist das auch eine Form politischer UnterdrĂŒckung. Öffentliche oder zumindest öffentlich teilfinanzierte RĂ€ume sind heute die einzige Möglichkeit, Treffen abzuhalten. Das war in der DDR grundsĂ€tzlich anders, weil es unzĂ€hlige GebĂ€ude und RĂ€ume gab, die zur VerfĂŒgung standen. KulturhĂ€user, Ferienheime, auch GasthĂ€user. Aber wenn RĂ€umlichkeiten allgemein verfĂŒgbar sind, sei es fĂŒr Kindergeburtstage, sei es fĂŒr Kulturvereine, dann braucht es fĂŒr einen Ausschluss von dieser Möglichkeit eine politische BegrĂŒndung. Gibt es diese RĂ€ume nur schwer, dann setzt es schon einen gewissen Grad an Organisation voraus, um ĂŒberhaupt Zugriff zu haben, und es wird wesentlich leichter, dafĂŒr zu sorgen, dass jemand eben keinen Raum bekommt. Und das ist der Zustand in den GroßstĂ€dten. Auf dem Land regelt sich das noch einmal anders – es gibt schlicht vielerorts keine RĂ€ume mehr, in denen sich irgendwelche Gruppen treffen könnten, und sei es ein Trachtenverein.

Wir sind hier schon lĂ€ngst in einem Graubereich, der selten als politische EinschrĂ€nkung wahrgenommen wird, weil eben das Nichtvorhandensein von Raum als Normalzustand gesetzt wurde, und es zu einer Art Gnade geworden ist, Veranstaltungen ĂŒberhaupt durchfĂŒhren zu können, wenn sie nicht dem Mainstream entsprechen.

Wie weit konnte, von ExtremfĂ€llen abgesehen, der ausgeĂŒbte Druck gehen? Im Westen gab es – und gibt es wieder – Berufsverbote; in Bayern waren sie nie verschwunden, selbst Kinderpflegerinnen mussten bestĂ€tigen, nie in irgendeiner von jenen Organisationen gewesen zu sein, die in einer langen, kleingedruckten, mehrseitigen Liste aufgefĂŒhrt waren. Die Antwort wurde dann, so wollte das zumindest die bayrische Staatsregierung, mit den Erkenntnissen abgeglichen, die das Landesamt fĂŒr Verfassungsschutz gesammelt hatte...

Jemanden an der BerufsausĂŒbung zu hindern, war in der DDR nicht ganz so einfach. Denn es gab zwei Rechte, die nicht nach Belieben angetastet werden konnten. Ein Recht auf Arbeit und ein Recht auf Wohnung. Das heißt, es gab ein wesentlich höheres Maß an grundlegender Sicherheit; Arbeits- und Wohnungslosigkeit waren keine verfĂŒgbaren Disziplinierungsmaßnahmen. Auch hier darf man nicht vergessen, dass selbst Einrichtungen wie die Schufa eine politische Wirkung haben, wenn es durch den einen oder anderen Trick gelingt, einen politischen Gegner mit Schulden zu versehen. Das Schöne an den Urteilen dieser Wirtschaftsauskunfteien ist, dass es keine Einspruchsmöglichkeiten gibt.

Schon in der ganzen Zeit des Bestehens der Bundesrepublik gab es immer ein gewisses Maß politischer Verfolgung, die ĂŒber den Zugang zu ArbeitsplĂ€tzen erfolgte. Große Unternehmen hatten beispielsweise schwarze Listen. Gerade all die Dinge, die in den GesetzesĂ€nderungen der letzten Jahre enthalten sind, weiten diesen Bereich informeller Verfolgung aus. In der Regel erfolgt diese Verfolgung ohne Einvernahme, also ohne jede Möglichkeit der Verteidigung. Auch an diesem Punkt agierte das MfS anders. Weil viele der informellen Varianten nicht möglich waren, und weil das staatliche Handeln, auch im Sicherheitsbereich, darauf beruhte, dass Menschen einsichtsfĂ€hige Wesen sind. Ich kann nur immer wieder die LektĂŒre des Strafgesetzbuchs der DDR empfehlen; das zeigt eine Reihe dieser Unterschiede sehr klar.

Das schließt Ungerechtigkeiten nicht aus, und auch nicht, dass wie in allen Behörden der Welt, die Handelnden nicht immer die VerstĂ€ndigsten und Hellsten waren. Aber sobald man all die Bereiche wegnimmt, die im westlichen Modell eben nicht Teil einer Behörde sind, und die, die sich auf viele weitere Behörden verteilen, ist der Rest, der verbleibt, bei weitem nicht das Monster, das aus ihm gemacht wurde.

Und dann kommt noch ein weiterer Faktor hinzu: Komplett wird das Bild nur, wenn man nicht nur auf den repressiven Apparat blickt, sondern auch noch den ganzen propagandistischen Komplex mit einbezieht. Wo man sofort auf eine weitere AbsurditĂ€t stĂ¶ĂŸt. Dass gewisse Formulierungen als Standardfloskeln auftauchen, ist normal. Die westlichen wurden und werden nur anders verpackt. Was aber in der DDR nicht ĂŒblich war, war die emotionale ÜberwĂ€ltigung. Es war auch kein Ziel, der Bevölkerung maximale Angst einzujagen. Es war erkennbar, an welchen Stellen Botschaften mit bestimmten Absichten gesetzt wurden, aber im Allgemeinen waren beispielsweise die Zeitungsmeldungen trocken bis zur Langeweile.

Das bundesdeutsche GegenstĂŒck war auch einmal deutlich nĂŒchterner als heute, wo die meisten politischen Themen mit Emotion durchtrĂ€nkt werden. Das macht die Abwehr weit schwerer. Und auch hier – die ganz gewöhnliche Produktwerbung trĂ€gt auch mit bei zur politischen Propaganda. Was bei der Annexion so hervorragend wirkte, dass die neuen Kunden eine Zeit brauchten, bis sie bemerkten, dass das so attraktiv verpackte Produkt keineswegs besser sein muss als das aus den nĂŒchternen Schachteln, die sie gewohnt waren.

Inzwischen ist selbst der Wetterbericht Teil der Propaganda, und die reine MeinungsĂ€ußerung kann nicht nur den Verfassungsschutz, sondern gleich die Staatsanwaltschaft in Marsch setzen. Nein, das ist nicht DDR 2.0. Objektiv war 1989 der Verfolgungsapparat der DDR bestenfalls gleich stark wie jener der BRD, aber die Propaganda war weniger dicht und ließ viel mehr Raum, sie anzunehmen oder zurĂŒckzuweisen. Seitdem hat die Propaganda in Deutschland massiv zugelegt, und ein Verdachtsfall fĂŒr den Verfassungsschutz wird man bereits, wenn man nicht bereit ist, erfundene Pronomen zu verwenden. Von den ganzen grĂŒnen Nebengeheimdiensten wollen wir gar nicht erst reden.

Man könnte noch viele andere Punkte anfĂŒhren. Dass die KĂŒnstler, die in der DDR darĂŒber klagten, unterdrĂŒckt worden zu sein, heute gar nicht mehr KĂŒnstler werden könnten, beispielsweise. Sie hatten eine gesicherte Existenz. Inzwischen ist kein Studiengang so sehr vom obersten BĂŒrgertum dominiert wie Kunst. Schließlich hat nicht jeder den großen Erfolg; ohne finanzielles Polster, das ĂŒblicherweise von den Eltern stammt, sind weder die unregelmĂ€ĂŸigen und vielfach geringen Einnahmen noch Reisekosten oder Materialien zu stemmen. Und ein massiver sozialer Filter ist viel wirksamer als ein Ministerium fĂŒr Staatssicherheit. Ein großer Teil der festangestellten Journalisten bei den Leitmedien teilt die Herkunft der Kunststudenten. Da wird die konforme Meinung automatisch mitgeliefert, ganz ohne Druck.

Man könnte sagen, jede Gesellschaft und jede Zeit hat ihre eigene Balance zwischen Freiheit und Zwang. Aber um zu erkennen, wie viel Freiheit und wie viel Zwang besteht, muss man eben den Blick weiten und wahrnehmen, worin sich die Freiheiten und die ZwÀnge unterscheiden.

"Stasi 2.0" ist nicht nur ein Zerrbild des Ministeriums fĂŒr Staatssicherheit. Es ist vor allem eine Verharmlosung der deutschen Gegenwart.

Mehr zum Thema - Wie die USA den deutschen Geheimdienst unter ihre Kontrolle brachten


de.rt.com/meinung/235724-schei


Leak aus BrĂŒssel: EU-Kommission will "HasskriminalitĂ€t" EU-weit verfolgen


Seit etlichen Jahren gibt es auf EU-Ebene Bestrebungen, sogenannte "HasskriminalitĂ€t" EU-weit unter Strafe zu stellen. Dabei geht es um die nur schwer definierbare "Hassrede" und "Hassverbrechen". Nach frĂŒheren Versuchen in dieser Richtung und einer Gesetzesinitiative von 2021 sowie damit verbundenen Folgeinitiativen will die EU-Kommission nun einen weiteren Vorstoß auf diesem Gebiet unternehmen.

Neuer Anlauf

Wie das in BrĂŒssel beheimatete und gut vernetzte Online-Portal euractiv vor einigen Tagen berichtet hat, ist ein entsprechendes Vorhaben in eine Liste der Projekte aufgenommen worden, die die EU-Kommission noch in diesem Jahr umgesetzt sehen will. Am kommenden Dienstag wird Ursula von der Leyen, die PrĂ€sidentin der EU-Kommission, dieses Arbeitsprogramm dem EU-Parlament in Straßburg vorstellen.

Auf Seite 13 dieses von dem Online-Magazin 'geleakten' Dokuments findet sich unter der Nummer 103 das auf das Jahr 2021 zurĂŒckgehende Projekt "A more inclusive and protective Europe: extending the list of EU crimes to hate speech and hate crime", welches nun wieder hervorgeholt wurde.

Wie das Online-Nachrichtenportal Apollo News dazu schreibt, hatte die EU-Kommission vor vier Jahren die Gesetzesinitiative zur Bestrafung von "Hassverbrechen" auf den Weg gebracht. Zwar hatte das EU-Parlament dem Vorhaben zugestimmt, doch mangelte es im Rat der EU an der notwendigen Zustimmung. Das Problem der EU-Kommission: Um "HasskriminalitĂ€t" als einen Straftatbestand auf EU-Ebene einzufĂŒhren, mĂŒssten alle Mitgliedsstaaten der EU zustimmen. Zuletzt hatten sich Abgeordnete des EU-Parlaments im November 2023 dafĂŒr eingesetzt, die entsprechende Gesetzesinitiative zu erneuern.

EU sieht sich zustÀndig

Zu den Voraussetzungen fĂŒr die Festlegung als "EU-Straftatbestand" gehört, dass eine Straftat "grenzĂŒberschreitend" begangen wird. Außerdem mĂŒssen solche Straftaten unter die Kategorie der "besonders schweren KriminalitĂ€t" fallen, und alle anderen Möglichkeiten der Strafverfolgung auf einzelstaatlicher Ebene mĂŒssen ausscheiden, sodass es keine Alternative zur Ahndung der Straftat als die EU-Ebene geben darf. Darunter sollen nun "Hassverbrechen" fallen. Bisher wurden Menschenhandel, Terrorismus und GeldwĂ€sche als EU-StraftatbestĂ€nde definiert.

"HasskriminalitĂ€t" könne nicht nur durch das Internet als Verbreitungsweg, sondern schon durch gewöhnliche Zeitungen zum EU-Straftatbestand erklĂ€rt werden, glaubt man in BrĂŒssel.

Bisher ist in der EU nur die Diskriminierung wegen der Hautfarbe, der Religion oder des Geschlechts unter Strafe gestellt. Nach Auffassung der EU-Kommission muss "HasskriminalitĂ€t" als Straftatbestand definiert werden, weil "Hass" sich nicht nur gegen Einzelne richten kann, sondern "auch der Gesellschaft insgesamt" schaden wĂŒrde, wie es bereits im Entwurf von 2021 heißt. Zur BegrĂŒndung wird dort angefĂŒhrt:

"Hass untergrÀbt die Grundfesten unserer Gesellschaft. Er schwÀcht das gegenseitige VerstÀndnis und die Achtung der Vielfalt, auf denen pluralistische und demokratische Gesellschaften aufbauen."


Schwammige Begriffe – Gummiparagrafen

Sollte es so weit kommen, dass "HasskriminalitĂ€t" in der EU als Straftat anerkannt wĂŒrde, könnte die EU-Kommission zusammen mit dem EU-Parlament und dem Rat der EuropĂ€ischen Union ein Gesetzgebungsverfahren auf den Weg bringen, mit dem dann Straftaten wie "Hassrede" rechtlich definiert werden könnten. Im Zuge dieses Verfahrens könnten dann auch Mindestvorgaben fĂŒr das Strafmaß gemacht werden, das in allen EU-MitgliedslĂ€ndern zur Anwendung kommen mĂŒsste.

Wie Apollo News schreibt, kennt das EU-Recht derzeit keine Bestimmung fĂŒr "Hetze" oder "HasskriminalitĂ€t". Allerdings komme die EU-Kommission zur Definition des Begriffs "Hetze" auf eine Empfehlung des Europarates von 1997 zurĂŒck. Der Begriff "HasskriminalitĂ€t" sei in einer Empfehlung der EU-Kommission von 2015 definiert worden. Mit Bezug auf diese beiden VorlĂ€ufer sah die EU-Kommission 2021 dann "HasskriminalitĂ€t" als gegeben an, wenn der betreffenden Straftat ein Motiv zugrunde liege, das auf Vorurteilen basiere. In dem Entwurf von 2021 heiße es dazu:

"Die Handlung des TÀters wird sowohl bei Hetze als auch bei HasskriminalitÀt durch eine auf Vorurteilen basierende Motivation ausgelöst."


BegrĂŒndet werde diese Auffassung damit, dass die Taten auf die "IdentitĂ€t" abzielten oder "Botschaften senden" sollten. Dadurch solle insbesondere den Opfern vermittelt werden, nicht zur Gesellschaft zu gehören. Diese Botschaften richteten sich jedoch nicht nur an das einzelne Opfer, sondern auch an seine Gemeinschaft oder Gruppe.

Frage nach "Motivation" kann missbraucht werden

Aus diesem Grunde komme der Motivation des TĂ€ters die entscheidende Bedeutung fĂŒr den Straftatbestand zu.

Die EU sehe sich durch "Hassverbrechen" gefĂ€hrdet, denn durch diese wĂŒrden "die Grundlagen der EU untergraben". Der Artikel fĂŒhrt zudem eine Entscheidung des EuropĂ€ischen Gerichtshofs fĂŒr Menschenrechte (EGMR) von 2006 an, in der von der Notwendigkeit die Rede sei,

"in demokratischen Gesellschaften alle Formen der MeinungsĂ€ußerung zu bestrafen oder sogar zu verhindern, die Hass auf der Grundlage von Intoleranz verbreiten, dazu anstiften, sie fördern oder rechtfertigen."


Der EGMR habe weiter ausgefĂŒhrt, dass das Recht auf freie MeinungsĂ€ußerung nicht vor strafrechtlicher Verfolgung im Falle von "Hetze" schĂŒtze. DarĂŒber hinaus habe die EU-Kommission in ihrer Gesetzesinitiative von 2021 auch auf Konzepte wie das der "Schadensleiter" oder der "Hasspyramide" zurĂŒckgegriffen: Demnach könne "Hass" nicht nur zu Diskriminierung oder Beleidigung fĂŒhren, sondern auch zu "vorurteilsmotivierter Gewalt" – wozu die Kommission Vergewaltigung, Mord oder Völkermord zĂ€hlte. So habe eine Untersuchung angeblich ergeben, dass "hasserfĂŒllte Tweets" zu gesteigerter "HasskriminalitĂ€t" in einer Stadt fĂŒhren wĂŒrden.

Mehr zum Thema – Deutschland – Erschreckende Meinungsmanipulation am Beispiel der ARD


de.rt.com/europa/236190-leak-a


Taiwan will mögliche Trump-Zölle gegen abtrĂŒnnigen Inselstaat verhindern


Taiwan hat Beamte nach Washington entsandt, um mit US-PrĂ€sident Donald Trump ĂŒber mögliche Zölle zu sprechen und hat Vorbereitungen fĂŒr den Fall getroffen, dass diese verhĂ€ngt werden, sagte Wirtschaftsminister Kuo Jyh-huei am Samstag.

Technologieunternehmen in Taiwan, wo der weltgrĂ¶ĂŸte Auftragsfertiger und Chiphersteller TSMC beheimatet ist, mĂŒssen damit rechnen, dass Trump seine Drohungen, Zölle auf importierte Chips zu erheben, wahr macht, nachdem er Taiwan im letzten Jahr im Wahlkampf beschuldigt hatte, das amerikanische HalbleitergeschĂ€ft "gestohlen zu haben".

Trump kĂŒndigte am Freitag an, bis Montag oder Dienstag Strafzölle fĂŒr zahlreiche Volkswirtschaften verkĂŒnden zu wollen. Dies ist eine bedeutende Eskalation seiner Offensive, die globalen Handelsbeziehungen so umzugestalten, dass sie fĂŒr die USA von Vorteil sind.

In einem GesprĂ€ch mit Journalisten in Taipeh sagte Kuo, das Ministerium habe Vorbereitungen fĂŒr etwaige US-Zölle getroffen, wollte aber keine Einzelheiten nennen.
Auf die Frage nach den Chip-Zöllen sagte Kuo, er habe einen stellvertretenden Minister und einen stellvertretenden Abteilungsleiter nach Washington entsandt. Er fĂŒgte hinzu, dass sie Trumps Beratern "so viele gute ErklĂ€rungen wie möglich" ĂŒber Taiwans Chipindustrie geben wĂŒrden, ohne ins Detail zu gehen. Taiwan ist der beste Partner der USA und hat wiederholt betont, dass seine Chipindustrie und US-Unternehmen eine "Win-Win"-Zusammenarbeit haben.
Aber Taiwan hat einen großen HandelsĂŒberschuss mit den Vereinigten Staaten, der im letzten Jahr um 83 Prozent gestiegen ist. Die Exporte der Insel in die USA erreichten einen Rekordwert von 111,4 Milliarden Dollar, angetrieben durch die Nachfrage nach Hightech-Produkten wie Halbleitern.

Kuo schlug vor, dass Taiwan dem Beispiel Japans folgen und mehr Energie aus den USA importieren könnte. Japan werde bald mit dem Import einer Rekordmenge an amerikanischem FlĂŒssigerdgas beginnen, sagte Trump am Freitag nach GesprĂ€chen mit dem japanischen Premierminister Shigeru Ishiba. Australien und Katar sind derzeit Taiwans Hauptlieferanten von LNG.

Mehr zum Thema – Chinesische KI-App: Westliche Staaten verbieten Deepseek auf RegierungsgerĂ€ten


de.rt.com/international/236208


Was erwartet uns nach der Bundestagswahl?


Von Paul R. Wolf

Gleich nachdem der Republikaner Donald Trump am 6. November 2024 zum Sieger der PrĂ€sidentschaftswahlen in den USA erklĂ€rt worden war, ĂŒberwarf sich "ĂŒberraschend" die Regierungskoalition in Deutschland. Bundeskanzler Scholz kĂŒndigte an, die Vertrauensfrage zu stellen, warf seinen Finanzminister aus dem Kabinett, und ist seitdem Bundeskanzler auf Abruf.

Ebenfalls im Zuge von Trumps Sieg in Washington traten zuerst Justin Trudeau in Kanada, nach geplatzten KoalitionsgesprĂ€chen auch Karl Nehammer in Österreich, und zuletzt die Schweizerin Viola Amherd zurĂŒck. Sie alle waren offenkundig getreue Gefolgsleute der Biden-Regierung, zeigten sich mit der Maidan-Ukraine solidarisch und beteiligten sich unter anderem aktiv an den antirussischen Sanktionen des Wertewestens.

Ist ihr RĂŒcktritt also ein Zufall? Das mag jeder selbst fĂŒr sich beantworten. Doch was erwartet uns nun nach den Bundestagswahlen am 23. Februar? Wird alles endlich besser fĂŒr Deutschland, oder sogar noch schlimmer?

Das ostdeutsche Szenario

Am 1. und 22. September 2024 ging die AfD aus den Wahlen in ThĂŒringen, Sachsen und Brandenburg als stĂ€rkste bzw. zweitstĂ€rkste Kraft hervor. Aufgrund der Brandmauerpolitik auf Landes- und Bundesebene, welche die Alternative fĂŒr Deutschland von der Regierungsmacht fernhalten soll, schlossen die etablierten Parteien CDU, SPD und GrĂŒne Koalitionen, wobei sich das BĂŒndnis Sahra Wagenknecht (BSW) an der Verhinderungspolitik beteiligte und in ThĂŒringen erstmals eine "Brombeerkoalition" zustande kam.

Angesichts des Gebarens der etablierten Parteien, die seit Corona mithilfe der Mainstream-Medien die öffentliche Meinung bestimmen, die Meinungsfreiheit einschrÀnken und Kritiker sowie den politischen Gegner als "Antidemokraten" diffamieren, stellt sich immer mehr die Frage:

Verkommt der parlamentarische Pluralismus gar zu einer Volkskammer 2.0 Ă  la DDR, wo alle "Parteien der demokratischen Mitte" als Blockparteien eine einheitliche Meinung vertreten und BeschlĂŒsse in ihrem Sinne (Pardon, im Sinne des deutschen Volkes) fassen, zumal auch ein Verbot der AfD im Raume steht?

Sollte die AfD, vor allem vor dem Hintergrund ihrer PopularitĂ€t in den ostdeutschen BundeslĂ€ndern, ein Ergebnis jenseits der 20 Prozent bei der Bundestagswahl einfahren und dennoch an der Brandmauer scheitern, so steht auch auf Bundesebene eine "Weiter so" zu befĂŒrchten. Und das heißt: Der Krieg in der Ukraine wird fortgefĂŒhrt; der wirtschaftliche Niedergang in Deutschland hĂ€lt an; die GrĂŒnen mit ihrer Klimahysterie (Luisa Neubauer) und Kriegsrhetorik (Anton Hofreiter) radikalisieren sich im Zuge einer Verrohung der Debattenkultur weiter, ebenso wie die Linken (Hammerbande, Besetzung eines CDU-BĂŒrgerbĂŒros). Der Genderwahn Ă  la Tessa Ganserer gewinnt wohl ebenfalls weiter an IntensitĂ€t, ja womöglich setzt "das beste Deutschland aller Zeiten" auch seine Anstrengungen zum Erreichen der KriegstĂŒchtigkeit bis 2029 fort. Und am Ende wird es auf dem Wahlzettel vielleicht heißen:


Bildunterschrift: "Welche Partei wollen Sie wĂ€hlen? – Ja."Eigene Kreation des Autors
Das Österreich-Szenario

Oder aber es kommt wie zuletzt in Österreich: Nach endlosen Verhandlungen zwischen den nach drei Jahren Russlandsanktionen, Inflation und Kriegsrhetorik geschwĂ€chten Parteien des demokratischen Blocks scheitern die KoalitionsgesprĂ€che. Eine schwarz-blaue Regierung zwischen CDU/CSU und AfD wird anvisiert.

Vielleicht wird man im Konrad-Adenauer-Haus ja an die Erfahrungen aus der letzten CDU-Initiative fĂŒr eine VerschĂ€rfung der Asylpolitik anknĂŒpfen und einsehen, dass sich konservative und unternehmensfreundliche Politik vor allem mit der Alternative fĂŒr Deutschland machen lĂ€sst.

Wird Friedrich Merz dafĂŒr seinen Hut nehmen, so wie Karl Nehammer, oder wird der alte BlackRocker im Angesicht der USA unter Trump gar gelĂ€utert und vertritt plötzlich deutsche Interessen in Europa und der Welt? Wird die Politik der Waffenlieferungen an die Ukraine aufgrund des Kriegsendes womöglich eingestellt, und die Bundeswehr wieder aufgebaut, aber im Sinne der VerteidigungsfĂ€higkeit und nicht mit dem Ziel der KriegstĂŒchtigkeit 2029? Wird vielleicht sogar die Meinungsfreiheit wiederhergestellt (wie in den USA) und es hĂ€lt ein pragmatischer Ansatz in der Asylpolitik sowie im Umgang mit Russland in die Politik Einzug – wie auf den Wahlplakaten der AfD angekĂŒndigt?

Ja, so könnte es sein. Oder aber, es wird alles noch viel schlimmer als befĂŒrchtet: Die "Nazis" kommen (wieder) an die Macht und etablieren eine autoritĂ€re Regierung nach dem Vorbild von Musk und Trump. Sie unterdrĂŒcken die Opposition und deren Ideen (Klimaschutz, Energiewende, Gender-Ideologie) und auch solch wertvolle Institutionen zur Demokratieförderung wie die Antonio-Amadeu-Stiftung oder das Zentrum Liberale Moderne. An den deutschen Grenzen kommt es aufgrund des seitens Beatrix' von Storch erteilten Schießbefehls hĂ€ufig zu blutigen ZwischenfĂ€llen, in den sozialen Brennpunkten deutscher GroßstĂ€dte wie Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und Dortmund sind soziale Unruhen und rassistische Pogrome an der Tagesordnung. Die ReichsbĂŒrger und UmstĂŒrzler der vergangenen Jahre werden aus den GefĂ€ngnissen entlassen und wickeln die Firma BRD ab. Das neue Deutsche Reich fordert seine Ostgebiete zurĂŒck, wĂ€hrend auslĂ€ndische Konzerne unter Schock stehen und fortan nicht mehr in Deutschland investieren. Vielleicht wird Deutschland ja auch die D-Mark wieder einfĂŒhren und aus der EU austreten?

Der Phantasie der Schreckenszenarien, die von vielen "Demokraten" fĂŒr den Fall eines Wahlsiegs der AfD an die Wand gemalt werden, sind keine Grenzen gesetzt 


Allerdings ist wohl so einiges dann doch anders als im Hitlerfaschismus. Und das sollte zu denken geben! Denn die AfD wirbt fĂŒr Frieden mit Russland, wĂ€hrend "demokratische" KrĂ€fte in Deutschland und der EU eine Zerschlagung der Russischen Föderation anstreben. Und egal, was man angesichts der GrĂ€uel im Gaza-Krieg davon halten mag: Die AfD bekennt sich zum Existenzrecht Israels und setzt sich fĂŒr das jĂŒdische Leben in Deutschland und der Welt ein. Die "blaue Partei" hat zudem zahlreiche Mitglieder mit Migrationshintergrund (Petr Bystron, Meysam Ehtemai), sieht aber die Masseneinwanderung kritisch, ebenso wie die Bildung von Parallelgesellschaften und zum Beispiel auch die Rolle der Frau im Islam.

Steht uns im Falle einer Koalition mit der AfD also wirklich ein neues dunkles Kapitel der deutschen Geschichte bevor? Oder sollte man den "Blauen" nicht auch mal Regierungsverantwortung zutrauen um zu schauen, was sie auf die Beine stellen? WĂ€re das nicht sogar eine Chance, sie ein fĂŒr alle Mal zu entzaubern und ein realistisches Bild von dieser Partei zu zeichnen? Und wĂŒrde es nicht helfen, ein paar Dinge in Deutschland und Europa geradezurĂŒcken, die in den letzten Jahren schiefgelaufen sind? Denn ohne Zweifel haben die Eskalation im Ukraine-Konflikt, die offenen Grenzen ab 2015, das Missmanagement in der Corona-Krise, die BeschrĂ€nkung der Meinungsfreiheit, die Verrohung in der politischen Debatte gegenĂŒber Andersdenkenden und auch der Genderwahn zu zahlreichen Verwerfungen in der Gesellschaft gefĂŒhrt.

Das rumÀnische Szenario

FĂŒr den Fall, dass die CDU bei den Bundestagswahlen unterliegt und die AfD als Siegerin hervorgeht, könnte es jedoch auch zu einer Annullierung der Wahl kommen, weil mit der Alternative fĂŒr Deutschland die "falsche Partei" gewonnen hat.

Der Social-Media-Plattform X und ihrem Besitzer Elon Musk könnten unrechtmĂ€ĂŸige Beeinflussung des WĂ€hlerwillens mithilfe von Interviews mit großer Reichweite (Elon Musk und Alice Weidel), Pro-AfD-Kommentaren des populĂ€ren MilliardĂ€rs und KI-Algorithmen bei X vorgeworfen werden.

Scholz wĂŒrde dann weiterhin Bundeskanzler bleiben, aber einer ohne Mandat – so wie Wladimir Selenskij in der Ukraine oder Klaus Iohannis in RumĂ€nien.

In der Tat ist RumĂ€nien fĂŒr ein solches Szenario der unrĂŒhmliche PrĂ€zedenzfall. Im Vorfeld der PrĂ€sidentschaftswahlen war die Rechts-Außen-Politikerin Diana Iovanovici Șoșoaca nicht als Kandidatin zugelassen worden, was man in Deutschland mit dem Bestreben vergleichen kann, die AfD als "gesichert rechtsextrem" einstufen und verbieten zu lassen.

RumĂ€niens Staatschef Klaus Iohannis wollte nach 10 Jahren PrĂ€sidentschaft eigentlich NATO-GeneralsekretĂ€r werden. Als dies wegen fehlender Stimmen im BĂŒndnis nicht gelang, setzte er sich mutmaßlich das Ziel, auch weiterhin im Hintergrund die FĂ€den der Macht in der Hand halten. Marcel Ciolacu, Premierminister unter Klaus Iohannis, bewarb sich daraufhin als PrĂ€sidentschaftskandidat, blamierte sich bei den WĂ€hlern jedoch durch Unwissenheit und lĂ€cherliche Aussagen.

Stattdessen ging der bis dahin eher unbekannte, unabhĂ€ngige Kandidat Călin Georgescu aus der ersten Runde der Wahlen als Sieger hervor. Sofort wurde gegen Georgescu der Vorwurf erhoben, er habe von seiner massiven PrĂ€senz auf TikTok und einer Kampagne zur WĂ€hlerbeeinflussung auf dieser Social-Media-Plattform profitiert. Und in der Folge wurde die erste Runde der PrĂ€sidentschaftswahlen wegen angeblicher "russischer Beeinflussung" vollstĂ€ndig annulliert. Im Wahlkampf und auch nach dieser ersten Runde wurde Georgescu unter anderem von Elon Musk und John F. Kennedy Jr. unterstĂŒtzt. Ob er bei den PrĂ€sidentschaftsneuwahlen im Mai 2025 antreten darf, ist noch nicht abschließend geklĂ€rt.

Das Oreschnik-Szenario

CDU-Chef Friedrich Merz hat im Wahlkampf wiederholt versprochen, dass er Taurus-Raketen an die Ukraine ĂŒbergeben wird, damit Kiew diese deutschen Waffen gegen militĂ€rische Einrichtungen in Russland einsetzen kann. Sollte Merz Bundeskanzler werden und diese Drohung gegenĂŒber Moskau wahr machen; sollte Selenskij Taurus-Raketen gegen russische Standorte mit Atomraketen, die Kertsch-BrĂŒcke (der Plan dazu liegt bekanntlich bereits bei der Bundeswehr in der Schublade) oder gegen den Kreml in Moskau einsetzen. Dann bewahre uns, Gott! Denn vielleicht regnet es schon bald "HaselnĂŒsse" vom Himmel – gegen den Fliegerhorst BĂŒchel, die Ramstein Air-Base, das "Verteidigungsministerium" in Berlin oder gar auf den Bundestag.

Mehr zum Thema - Wen können sanktionsgeplagte Deutsche noch wÀhlen? Parteiprogramme zu antirussischen Sanktionen


de.rt.com/meinung/236080-was-e


"Europa der Verteidigung": EU will mehr MilitÀr und die Waffenproduktion erhöhen


Von Pierre Lévy

Das "Europa der Verteidigung" ist ein alter Dauerbrenner. Die AnfĂ€nge lassen sich sogar bis ins Jahr 1954 zurĂŒckverfolgen, als versucht wurde, eine EuropĂ€ische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) zu grĂŒnden. Das Projekt wurde damals glĂŒcklicherweise vom französischen Parlament torpediert, wo kommunistische und gaullistische Abgeordnete (sowie einige andere) ihre Stimmen vereinten, um diese von Washington im Kontext des Kalten Krieges abgesegnete Initiative zu verhindern.

Es dauerte drei Jahrzehnte, bis die europĂ€ischen FĂŒhrer versuchten, das Tabu wieder aufzuheben. Seit den 1990er Jahren wurden verschiedene Projekte entworfen – wie die multinationalen "Battle Groups" (Anfang der 2000er Jahre) –, die jedoch aufgrund des fehlenden politischen Konsenses unter den Mitgliedstaaten nie verwirklicht wurden.

Eigentlich haben sich die meisten europĂ€ischen Politiker davon ĂŒberzeugt, dass eine einheitliche integrierte Armee völlig unerreichbar ist. Stattdessen versuchen sie, die strategischen Kulturen (die von Land zu Land völlig unterschiedlich sind) einander anzunĂ€hern und vor allem die Konvergenz der nationalen RĂŒstungsindustrien zu betonen, insbesondere durch die gemeinschaftliche Finanzierung gemeinsamer Beschaffungen. Ein immer wieder vorgebrachtes Argument ist die Vielfalt und InkompatibilitĂ€t des Materials und damit das Fehlen von Mengenvorteilen, unter denen die Waffen- und Materialproduktion auf dem Alten Kontinent leiden wĂŒrde.

Zwei Ereignisse der jĂŒngsten Zeit haben jedoch zu der Hektik und dem GefĂŒhl der Dringlichkeit beigetragen, die nun von den BefĂŒrwortern der europĂ€ischen Integration hervorgehoben werden: der Krieg in der Ukraine und die RĂŒckkehr von Donald Trump ins Weiße Haus.

Der Krieg hat die atlantistischen Regierungen beflĂŒgelt. In Polen, den baltischen Staaten oder den nordischen LĂ€ndern wiederholen die fĂŒhrenden Politiker immer wieder: Wir hatten recht, als wir vor der AggressivitĂ€t Russlands warnten, diese muss in der Ukraine gestoppt werden, sonst wird sie sich auf die nĂ€chsten Nachbarn ausdehnen. Da sie diese "Gefahr" immer wieder anprangerten, glaubten einige schließlich an ihre eigene Propaganda und ĂŒberzeugten viele ihrer Kollegen davon.

Als Emmanuel Macron am 20. Januar vor einer Gruppe französischer MilitÀrs sprach, sagte er:

"Die Frontlinie rĂŒckt nĂ€her."


Daher mĂŒssten nicht nur die Waffen- und Munitionslieferungen an Kiew fortgesetzt, sondern auch die Mittel fĂŒr die Armeen der einzelnen Mitgliedstaaten spektakulĂ€r erhöht werden. In Frankreich sieht das vor achtzehn Monaten verabschiedete Gesetz zur MilitĂ€rplanung bis 2030 eine Erhöhung der Ausgaben um mehr als 3 Milliarden Euro pro Jahr vor. Der Herrscher des ÉlysĂ©e-Palastes lĂ€sst nun verlauten, dass der ursprĂŒnglich vorgesehene Rahmen von 400 Milliarden Euro fĂŒr sechs Jahre bereits zu knapp bemessen sei.

Diese Ansicht teilt auch die PrĂ€sidentin der EuropĂ€ischen Kommission und natĂŒrlich die NATO. Das gilt umso mehr, als der Druck Donald Trumps auf seine VerbĂŒndeten hinzukommt. Dieser Druck war bereits wĂ€hrend seiner ersten Amtszeit (2017–2021) stark gewesen. Er fĂŒhrte in Wirklichkeit die stĂ€ndige Bereitschaft Washingtons fort, einen Teil der finanziellen "Last" auf die EuropĂ€er abzuwĂ€lzen, die vor ihm bereits von Barack Obama geĂ€ußert und spĂ€ter von Joseph Biden weitergefĂŒhrt wurde. Die Forderung lautete damals, dass jeder der Alliierten mindestens 2 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) fĂŒr MilitĂ€rausgaben aufwenden sollte.

Die meisten haben dieses Ziel erreicht: 2024 war das beispielsweise der Fall fĂŒr Frankreich, Deutschland und die Niederlande (jeweils 2,1 Prozent). Die baltischen Staaten gaben mindestens 3 Prozent und Polen 4,1 Prozent dafĂŒr aus. Der polnische Premierminister Donald Tusk, der die halbjĂ€hrliche polnische PrĂ€sidentschaft des EuropĂ€ischen Rates mit den Worten einleitete: "Wenn Europa ĂŒberleben will, muss es sich bewaffnen", forderte seine Amtskollegen auf, die Anstrengungen fortzusetzen – Warschau strebt in diesem Jahr 4,7 Prozent an.

Herr Tusk machte sich damit zum eifrigsten Vermittler der Trumpschen Forderungen: In Washington wird nun von einer Forderung von 5 Prozent gesprochen. Im Wahlkampf hatte der jetzige US-PrÀsident den widerspenstigen LÀndern sogar gedroht, sie fallen zu lassen, wenn sie "ihre Rechnungen nicht bezahlen."

In Wirklichkeit besteht das kaum verhĂŒllte Ziel darin, europĂ€ische AuftrĂ€ge fĂŒr US-Firmen zu erhalten. Um dies zu erreichen, lĂ€sst Donald Trump Zweifel daran aufkommen, dass die USA die UnterstĂŒtzung fĂŒr Kiew weiterhin finanzieren werden. Dies veranlasst einige europĂ€ische Politiker, darĂŒber nachzudenken, die Washingtoner Finanzierung durch eine eigene zu ersetzen – eine Perspektive, die finanziell unrealistisch erscheint.

Zwischen 2022 und Mitte 2024 gaben die USA fĂŒr diese UnterstĂŒtzung (militĂ€risch, wirtschaftlich, humanitĂ€r) 84,7 Milliarden Euro aus; die EU als solche 43,8 Milliarden; Deutschland 15,1; Großbritannien 13,7; Frankreich 4,6 (Zahlen vom Kieler Institut, die von Paris bestritten werden). Allein in militĂ€rischer Hinsicht stehen die europĂ€ischen FĂŒhrer jetzt also vor einer dreifachen Herausforderung: Sie wollen die Lieferungen an die Ukraine fortsetzen; ihre eigenen Munitions- und MaterialbestĂ€nde, die durch frĂŒhere Lieferungen weitgehend geleert wurden, erneuern; und eigene KapazitĂ€ten aufstocken.

Andrius Kubilius, der EU-Verteidigungskommissar – ein neu geschaffener Posten – bereitet fĂŒr MĂ€rz ein "Weißbuch" vor, das darĂŒber hinaus sehr kostspielige Projekte enthĂ€lt: einen Luftabwehr-"Schild", einen europĂ€ischen "Schild" fĂŒr Cybersicherheit, einen "Schild" zur Verteidigung der Nordostfront, Investitionen in die militĂ€rische MobilitĂ€t sowie einen "Schild" fĂŒr den Weltraum. Seine Kollegin Kaja Kallas, Leiterin der EU-Außenpolitik, meinte ihrerseits:

"PrÀsident Donald Trump hat recht, wenn er sagt, dass wir nicht genug ausgeben."


Ersterer ist Litauer, Letztere Estin 


Doch jenseits von AbsichtserklĂ€rungen und Überbietungen treten zwei WidersprĂŒche zutage. Der erste betrifft das EuropĂ€ische Programm fĂŒr die Verteidigungsindustrie (EDIP), mit dem festgelegt werden soll, wie die Mitgliedstaaten gemeinsam Waffen produzieren könnten. Es wurde Anfang 2024 von der Kommission vorgelegt, aber noch immer nicht verabschiedet.

Denn bislang stockt es. Vor allem Paris besteht darauf, dass der Großteil der europĂ€ischen AuftrĂ€ge an europĂ€ische Lieferanten vergeben werden mĂŒsse. Doch andere HauptstĂ€dte plĂ€dieren im Namen der Dringlichkeit fĂŒr mehr FlexibilitĂ€t, um von DrittlĂ€ndern – allen voran den USA – kaufen zu dĂŒrfen. So produziert Warschau unter sĂŒdkoreanischer Lizenz bestimmte Granaten und unter US-amerikanischer Lizenz Patriot-Systeme (Flugabwehr), was auch fĂŒr Deutschland gilt. Auf keinen Fall werde man das finanzieren, behauptet der französische Minister 


Der andere Widerspruch ist offensichtlich: Wie kann man bei der eigenen Bevölkerung schwindelerregend steigende MilitĂ€rausgaben – in BrĂŒssel spricht man von 500 Milliarden Euro ĂŒber zehn Jahre – durchsetzen, wenn die nationalen Haushalte besonders unter Druck stehen und Sparsamkeit mehr denn je angesagt ist?

Die europĂ€ischen FĂŒhrer versuchen, dafĂŒr Wege zu finden. Eine neue "große gemeinschaftliche Anleihe" wie die, die 2020 angesichts des COVID gezeichnet wurde? Ein Konsens ist unwahrscheinlich, vor allem angesichts des Widerstands Deutschlands. Eine Ausweitung der Kredite, die die EuropĂ€ische Investitionsbank (EIB) vergeben könnte, auf militĂ€rische Produktionen? Diese Möglichkeit wird geprĂŒft, wĂŒrde aber nicht ausreichen. Eingefrorene russische Vermögenswerte (und nicht nur deren Zinsen) nutzen? Das wĂ€re rechtlich schwierig und wĂŒrde daher die EU bei globalen Investoren unglaubwĂŒrdig machen.

Der informelle Gipfel, bei dem die Staats- und Regierungschefs der EU am 3. Februar zusammenkamen, sollte Hinweise und Antworten liefern. Es wurde jedoch kein Konsens erzielt, abgesehen von der ErwĂ€hnung einer bereits alten Idee: einen Weg zu finden, um die MilitĂ€rausgaben teilweise von der Berechnung der öffentlichen Defizite auszuschließen.

Es bleiben also die nationalen Haushalte. Diesen Weg hat der NATO-GeneralsekretĂ€r gefördert (oder sogar implizit gefordert). Mark Rutte – bis letztes Jahr Regierungschef der Niederlande – erklĂ€rte:

"Mehr fĂŒr die Verteidigung auszugeben bedeutet, weniger fĂŒr andere PrioritĂ€ten auszugeben."


Und weiter:

"Im Durchschnitt geben die europĂ€ischen LĂ€nder bis zu einem Viertel ihres Nationaleinkommens fĂŒr Renten, Gesundheit und soziale Sicherungssysteme aus, und wir brauchen nur einen kleinen Bruchteil dieses Geldes, um die Verteidigung zu stĂ€rken."


Dies veranlasste die Fachwebseite Euractiv zu der Schlagzeile: "Weniger Geld fĂŒr Gesundheit, mehr fĂŒr Verteidigung, fordert NATO-GeneralsekretĂ€r." Das ist zumindest klar.

Mehr zum Thema - In Europa bahnt sich ein Kampf zwischen "Soros-Agenten" und Trumps Freunden an


de.rt.com/meinung/235876-eu-st


Mikroplastik zum ersten Mal in abgelegenen Gebieten der Antarktis aufgefunden


Wissenschaftler haben zum ersten Mal Mikroplastik im Schnee in abgelegenen Gebieten der Antarktis entdeckt. Das berichtet die britische Boulevardzeitung Daily Mail unter Berufung auf eine Studie des British Antarctic Survey (BAS).

Es handelt sich dabei um Proben, die bei einigen Forschungsstationen in der NĂ€he des Union- und des Schanz-Gletschers entnommen wurden. Ihre Analyse ergab Mikroplastikanteile in Konzentrationen zwischen 73 und 3.099 Partikeln pro Liter Schnee. Etwa 95 Prozent der Partikel waren weniger als 50 Mikrometer groß. Die BAS-Ozeanologin Dr. Clara Manno nannte mögliche GrĂŒnde dafĂŒr:

"Dies könnte von der Outdoor-Kleidung oder den Seilen und Fahnen kommen, die verwendet werden, um sichere Wege in und um das Camp zu markieren."


In dem Artikel wird auch auf die möglichen negativen Auswirkungen der in der Antarktis gefundenen Partikel auf die Umwelt hingewiesen, wo aufgrund der strengen Vorschriften fĂŒr mitgebrachte GegenstĂ€nde noch nie etwas Ähnliches entdeckt wurde. Die Mitautorin der Studie, Kirstie Jones-Williams, stellte mit Bedauern fest, dass es "keinen wirklich unberĂŒhrten Ort auf der Erde gibt".

Zudem wird in der Mitteilung unter Berufung auf frĂŒhere Studien erwĂ€hnt, dass Mikroplastik die Schneeschmelze beschleunigen kann. Die Antarktis ist auch die Heimat einer Vielzahl von Tieren, darunter Pinguine, Robben und Fische, bei denen bereits Mikroplastik im Körper festgestellt wurde.

Die Forscher Ă€ußerten die Hoffnung, dass die Ergebnisse dazu beitragen werden, die dringende Notwendigkeit zu verdeutlichen, die weltweite Ausbreitung der Plastikverschmutzung einzudĂ€mmen. Bereits im Februar gaben Wissenschaftler bekannt, dass die Anzahl der Mikroplastikpartikel im menschlichen Gehirn in den vergangenen acht Jahren um 50 Prozent angestiegen ist. Heute erreicht die Konzentration der Partikel circa 4.800 Mikrogramm im Durchschnitt – genug fĂŒr einen kleinen Plastiklöffel.

Als Mikroplastik wird jedes Plastikteilchen bis zu einer GrĂ¶ĂŸe von fĂŒnf Millimetern verstanden. Es gibt Mikroplastik in primĂ€rer und sekundĂ€rer Form. PrimĂ€re Mikroplastik wird in Kosmetik, Zahnpasta und Haushaltschemikalien verwendet. SekundĂ€re Mikroplastik entsteht, wenn PlastikgegenstĂ€nde (TĂŒten, Becher, Einweggeschirr, Fischernetze und so weiter) in kleine Teile zerfallen, wenn sie Hitze, Luft, Wasser und Salz ausgesetzt sind.

Mehr zum Thema – Davos: Wo die Elite die Welt rettet – und nebenbei die Umwelt ruiniert


de.rt.com/international/236177


Russland verweigert erneut Zahlung des Beitrags an UN-Wirtschaftskommission fĂŒr Europa


Russland wird den Beitrag zur Wirtschaftskommission fĂŒr Europa der Vereinten Nationen (kurz UNECE) fĂŒr das Jahr 2024 nicht ĂŒberweisen. Der entsprechende Beschluss wurde vom Premierminister Michail Mischustin unterzeichnet, das Dokument wurde auf dem offiziellen russischen Portal fĂŒr Rechtsinformationen veröffentlicht.

Aus dem Text des Beschlusses geht hervor, dass die Entscheidung auf Vorschlag des Außenministeriums getroffen und mit dem Finanzministerium abgestimmt wurde. DarĂŒber hinaus wird das Außenministerium angewiesen, das Sekretariat der Kommission ĂŒber den Beschluss zu unterrichten.

Die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen fĂŒr Europa ist eine der fĂŒnf Regionalkommissionen der Vereinten Nationen. Sie wurde 1947 vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um wirtschaftliche TĂ€tigkeiten zu fördern und die wirtschaftlichen Beziehungen innerhalb der UNECE-Region sowie zwischen der Region und dem ĂŒbrigen Teil der Welt zu stĂ€rken. Die UNECE dient als regionales Forum fĂŒr Regierungen zur Entwicklung von Konventionen, Normen und Standards zur Harmonisierung von Maßnahmen und zur Erleichterung des Meinungsaustauschs zwischen den Mitgliedsstaaten.

Bereits fĂŒr die Jahre 2022 und 2023 zahlte Moskau keine BeitrĂ€ge. Am 23. Januar 2023 erklĂ€rte das russische Außenministerium, dass Russland bereit sei, nach der Wiederaufnahme eines respektvollen und konstruktiven Dialogs auf der Plattform der Kommission wieder seinen Beitrag an die UNECE zu zahlen.

Das russische Außenministerium erklĂ€rte damals, dass die unfreundlichen Handlungen der EuropĂ€ischen Union und der Vereinigten Staaten das Ansehen und die Effizienz der UNECE beeintrĂ€chtigt hĂ€tten. Zudem seien dadurch laut Moskau die LĂ€nder Zentralasiens und Transkaukasiens betroffen worden, die die HauptempfĂ€nger der russischen Hilfen seien.

Mehr zum Thema – Die Welt erfĂ€hrt von Verbrechen ukrainischer StreitkrĂ€fte in Russkoje Poretschnoje


de.rt.com/international/236199


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