MilliardÀr Usmanow gewinnt Klage gegen "Tagesspiegel"
Der russische MilliardĂ€r Alischer Usmanow erzielt in seiner juristischen Auseinandersetzung mit westlichen Medien einen weiteren Erfolg, berichtet das Portal RBK. Das Landgericht Hamburg entschied, dass der Tagesspiegel falsche und rufschĂ€digende Behauptungen ĂŒber den Unternehmer nicht weiter verbreiten darf. Diese hatten in der Vergangenheit als Grundlage fĂŒr EU-Sanktionen gegen den Oligarchen gedient.
Auslöser des Rechtsstreits ist ein im November 2024 veröffentlichter Artikel mit dem Titel "Deutschland-Fan und Putin-Freund: Wer ist der russische Oligarch Alischer Usmanow?" Der von Andrei Popow verfasste â und inzwischen wieder entfernte Artikel â enthielt eine Reihe schwerwiegender Anschuldigungen gegen Usmanow, darunter den Vorwurf, er habe unrechtmĂ€Ăig Vermögenswerte erworben, z. B. eine Immobilie am bayerischen Tegernsee und die Luxusjacht "Dilbar". AuĂerdem wurde Usmanow vorgeworfen, in Deutschland Steuern hinterzogen zu haben.
Das Gericht erklĂ€rte diese ĂuĂerungen jetzt fĂŒr rechtswidrig: Es seien Tatsachenbehauptungen, "deren Wahrheit die Antragsgegnerin nicht glaubhaft gemacht hat". Im Einzelnen wies das Gericht die Behauptung zurĂŒck, Usmanow habe unter Ausnutzung seiner Beziehungen zu den russischen Behörden sowjetisches Staatseigentum zu gĂŒnstigen Preisen erworben. Auch der Vorwurf, sein Reichtum beruhe darauf, dass er sich lukrative StaatsauftrĂ€ge ohne echte Konkurrenz gesichert habe, wurde als unbegrĂŒndet zurĂŒckgewiesen. DarĂŒber hinaus untersagte das Gericht der Zeitung, Behauptungen ĂŒber den angeblichen Besitz der Jacht und der Immobilie am Tegernsee zu verbreiten, da es auch hierfĂŒr keine konkreten Beweise gebe.
Die rechtlichen Konsequenzen fĂŒr den Tagesspiegel könnten erheblich sein. Sollte die Zeitung gegen das Verbot verstoĂen, droht ihr ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder eine Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten.
Der Fall ist nicht der erste juristische Erfolg des Oligarchen gegen westliche Medien. Er setzte sich auch gegen Forbes durch, nachdem das US-Magazin in einer Veröffentlichung angebliche Verbindungen zwischen ihm und dem russischen PrÀsidenten behauptet hatte. Auch hier entschied das Landgericht Hamburg zugunsten Usmanows und untersagte Forbes, derartige Behauptungen weiterhin zu veröffentlichen.
Der usbekisch-russische Oligarch, der laut Forbes ein Vermögen von rund 14 Milliarden US-Dollar besitzt, wurde nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts mit EU-Sanktionen belegt. Diese stĂŒtzten sich auf angebliche Verbindungen zu Wladimir Putin und seine angebliche UnterstĂŒtzung der russischen Regierung. Der Oligarch versucht seit der VerhĂ€ngung gegen ihn, die Sanktionen anzufechten â bislang jedoch erfolglos.
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