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Die Volkswagen Group verzeichnet fĂŒr 2024 einen AbsatzrĂŒckgang um 2,3 Prozent. Besonders die asiatischen MĂ€rkte belasteten die VerkĂ€ufe der Marken VW, Audi und Porsche.Marius Marx (Apollo News)
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Mastodonâs founder cedes control, refuses to become next Musk or Zuckerberg
Mastodon shifts to nonprofit ownership, calls for $5M in donations to expand.
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Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg im Dezember, bei dem sechs Menschen getötet wurden, war bislang von 300 Verletzten die Rede. Doch jetzt ist von 600 Betroffenen die Rede, und deren Zahl könnte weiter steigen. Davon geht zumindest der Bundesopferbeauftragte Roland Weber aus.
Der Bundesopferbeauftragte Roland Webe geht davon aus, dass die Zahl der Betroffenen noch deutlich steigen wird (Magdeburg, 13. Januar 2025)Klaus-Dietmar Gabbert/dpa /picture alliance via Getty Images / Gettyimages.ru
Laut ihm wurden inzwischen 600 Betroffene angeschrieben. Dazu zĂ€hlen neben den Verletzten auch Angehörige und Augenzeugen, die von dem Geschehen zunehmend belastet sind. Auch wurden zahlreiche Ersthelfer wie Feuerwehrleute, SanitĂ€ter und Polizisten von der Tat traumatisiert. "Auch an ihnen geht das Geschehen nicht spurlos vorĂŒber", sagte Weber. Bei einer Pressekonferenz sprach er jetzt von weiteren 200 Menschen, die sich in den nĂ€chsten Wochen noch melden könnten. "Wir stehen erst ganz am Anfang eines sehr langen Wegs. Unser Ziel ist: Wir wollen allen so lange so umfassend helfen, wie sie Hilfe nötig haben", so der Bundesopferbeauftragte.
"Der Anschlag ist in seiner Dimension beispiellos in der jĂŒngeren Vergangenheit unseres Landes", sagte Weber. Die Bundesregierung hatte angekĂŒndigt, die Opfer des Anschlags von Magdeburg in gleichem Umfang zu entschĂ€digen wie Opfer von TerroranschlĂ€gen. Eine konkrete Summe gibt es laut Webe noch nicht, im Raum steht aber ein Betrag "ĂŒber Millionen".
Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger sprach angesichts der Hilfen fĂŒr die Betroffenen von einer "Mammutaufgabe". Sie kĂŒndigte zugleich eine Aufstockung des Opferhilfefonds des Landes Sachsen-Anhalt an.
Bei dem Anschlag steuerte der TĂ€ter Taleb al-Abdulmohsen am Abend des 20. Dezember einen Pkw durch eine Rettungsgasse auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt und fuhr mit hoher Geschwindigkeit durch die Menschenmenge. Er wurde unmittelbar nach der Amokfahrt von der Polizei festgenommen. Sein Motiv ist derzeit noch Gegenstand der Untersuchung.
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Heino Ă€uĂert sich erneut zu Trump: Deutschland verliere seine IdentitĂ€t und brauche eine starke FĂŒhrungspersönlichkeit - âeinen wie Donald Trump.âRedaktion (Apollo News)
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Der EuropÀische Rat hat offiziell die Einladung der Schweiz in den sogenannten "militÀrischen Schengen" genehmigt. Damit wird das Land Teil eines ehrgeizigen Projekts zur Erhöhung der militÀrischen MobilitÀt in Europa. Diese Entscheidung wirft jedoch ernste Fragen zur Schweizer NeutralitÀt und der Rolle der aktuellen Verteidigungsministerin auf.
Das Projekt der "militĂ€rischen MobilitĂ€t", auch als "militĂ€rischer Schengen" bekannt, ist eine zentrale Initiative im Rahmen der StĂ€ndigen Strukturierten Zusammenarbeit (PESCO) der EU. Es wurde 2018 ins Leben gerufen und zielt darauf ab, die Verlegung von Truppen und militĂ€rischer AusrĂŒstung innerhalb Europas zu erleichtern. Dabei sollen administrative HĂŒrden, wie etwa Grenzkontrollen oder unterschiedliche Zollvorschriften, minimiert werden.
Als neutrales Land hatte die Schweiz bisher traditionell ZurĂŒckhaltung gegenĂŒber militĂ€rischen Allianzen gezeigt. Dennoch hat sie im September 2024 einen Antrag auf Teilnahme an dem Projekt gestellt. Der EuropĂ€ische Rat betonte in seiner Entscheidung, dass die Beteiligung der Schweiz den Bedingungen der PESCO-Programme entspreche und eine "erhebliche zusĂ€tzliche Wertschöpfung" bringe.
Die Schweiz verfĂŒgt ĂŒber eine strategisch wichtige geografische Lage inmitten Europas. Ihre Teilnahme wird es möglich machen, militĂ€rische Transporte effizienter zu koordinieren, insbesondere in Richtung der osteuropĂ€ischen Mitgliedstaaten.
Die aktuelle Verteidigungsministerin sieht in der Teilnahme am PESCO-Projekt eine Chance, die internationale Zusammenarbeit zu stÀrken. Kritiker werfen ihr jedoch vor, die jahrhundertealte NeutralitÀt der Schweiz zu opfern, um sich international zu profilieren. "Das ist ein Paradigmenwechsel, der nicht einfach als technisches Projekt abgetan werden kann. Hier wird die NeutralitÀt faktisch verkauft", so ein namhafter Politologe.
Die BefĂŒrchtung, dass die Schweiz durch ihre Teilnahme indirekt in militĂ€rische Konflikte verwickelt werden könnte, ist nicht unbegrĂŒndet. Obwohl das Projekt offiziell nicht den Einsatz von Schweizer Truppen umfasst, bedeutet die UnterstĂŒtzung militĂ€rischer MobilitĂ€t eine klare AnnĂ€herung an die Verteidigungsstrukturen von EU und NATO. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zur bisher strikt verteidigten NeutralitĂ€tsdoktrin.
ZusĂ€tzlich zu den geopolitischen Risiken könnten auch erhebliche finanzielle Belastungen auf die Schweiz zukommen. Die Anpassung an die EU-Regelwerke und der Ausbau der Infrastruktur fĂŒr militĂ€rische Transporte dĂŒrften kostenintensiv werden. In einer Zeit, in der die Schweiz mit internen Herausforderungen wie steigenden Sozialausgaben und einer angespannten Wirtschaftslage kĂ€mpft, stellt sich die Frage nach den PrioritĂ€ten.
Die Einladung der Schweiz in den "militĂ€rischen Schengen" ist ein Schritt, der weitreichende Folgen fĂŒr die NeutralitĂ€t und die nationale SouverĂ€nitĂ€t des Landes haben könnte.
Die aktuelle Verteidigungsministerin steht dabei im Zentrum der Kritik, da sie eine Entscheidung vorangetrieben hat, die von vielen als Bruch mit der schweizerischen Tradition angesehen wird.
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Von Elem Chintsky
Wer in dieser aufrĂŒhrerischen Polit-Ăra des alten Kontinents Ruhe spendenden Balsams bedarf, muss lediglich den weisen Worten eines Thierry Breton zu "zu viel authentischer Demokratie" lauschen:
"Wir haben es in RumĂ€nien getan und wir werden es offensichtlich, falls nötig, auch in Deutschland tun mĂŒssen."
Was genau eigentlich? â Das UngĂŒltigmachen von freien Parlamentswahlen innerhalb der EU bei einem ihrer Mitglieder. Der ehemalige EU-Kommissar hat gleichzeitig den in den Leitmedien propagierten angeblichen Vorwand, dass diese UngĂŒltigmachung rein innerhalb der Gewalten RumĂ€niens vollzogen wurde, mit seiner eitlen RĂŒhmung platzen lassen. Einmischung von auĂen ist bestĂ€tigt. Auch der pathetische Imperativ Bretons "falls nötig, [...] tun mĂŒssen" trieft vor Mangel an Selbstreflexion und steht stellvertretend fĂŒr das gesamte "erziehungsberechtigte" EU-Establishment und seine ideologische Verblendung und Hybris.
Der aufmerksame Thierry hat auch schon Partisanen-RĂŒckenwind vom deutschen BundesprĂ€sidenten und BRD-Hohepriester Frank-Walter Steinmeier, der bei einem "falschen Wahlergebnis" seine Kleider und die Stimmzettel zerreiĂen wird.
So viel SpaĂ es auch macht, all das aufs Korn zu nehmen, kehrt sofort bittere ErnĂŒchterung ein, wenn man sich gewahr wird, dass nur ein kleiner Teil des deutschen Volkes sich dieser tragischen Komik abgeklĂ€rt erfreuen kann. Alle anderen fragen sich leider immer noch intensiv: "Merz oder Habeck" im Februar 2025? Deshalb ist es an der Zeit, ĂŒber die verheiĂungsvolle Kanzlerakte zu sprechen.
Bei all den Diskussionen ĂŒber Deutschlands eigentliches MaĂ an StaatssouverĂ€nitĂ€t kommt ein vernebeltes Stichwort immer wieder auf: die ominöse "Kanzlerakte".
Ein Original des offiziell als "Geheimer Staatsvertrag vom 21.05.1949" bezeichneten Dokuments konnte bisher nicht geborgen werden. Eine erste, zweite oder dritte Kopie? â auch nicht. Die historiografische FĂ€hrte soll erst bei der ErwĂ€hnung des "Verlustes der Kopie Nr. 4", in einer vermeintlichen "BND-VerschluĂsache" von 1992 beginnen. Dazu und zur VerlĂ€sslichkeit dieses SchriftstĂŒcks gleich mehr.
Aber es gibt noch ein Buch von Generalmajor Gerd-Helmut Komossa mit dem Titel "Die deutsche Karte. Das verdeckte Spiel der geheimen Dienste. Ein Amtschef des MAD berichtet" (erschienen bisher ausschlieĂlich im österreichischen Ares-Verlag, Graz 2007), in dem der ehemalige Chef des MilitĂ€rischen Abschirmdienstes (MAD) den Inhalt des Originals mit eigenen Worten beschreibt: [deutsche RĂŒckĂŒbersetzung aus der russischen Fassung, die 2009 im Moskauer Folio-Verlag erschienen ist]
Darin heiĂt es:
"[...] Der Geheime Staatsvertrag vom 21. Mai 1949 wurde vom Bundesnachrichtendienst unter 'Strengste Vertraulichkeit' eingestuft. In ihm wurden die grundlegenden Vorbehalte der Sieger bezĂŒglich der SouverĂ€nitĂ€t der Bundesrepublik bis zum Jahre 2099 festgeschrieben, was heute wohl kaum jemandem bewusst sein dĂŒrfte. Demnach wurde zum einen 'die Medienhoheit der alliierten MĂ€chte ĂŒber deutsche Zeitungs- und Rundfunkmedien' bis zum Jahre 2099 fixiert. Zum anderen wurde geregelt, dass jeder Bundeskanzler Deutschlands auf Anordnung der Alliierten vor Ablegung seines Amtseides die sogenannte 'Kanzlerakte' zu unterzeichnen hat. DarĂŒber hinaus blieben die Goldreserven der Bundesrepublik durch die Alliierten gepfĂ€ndet. Dessen ungeachtet erhielt die Bundesrepublik Deutschland einen Teil ihrer SouverĂ€nitĂ€t zurĂŒck, aber eben nur einen Teil. Eben nur so viel, wie es fĂŒr die BegrĂŒndung der Aufstellung deutscher TruppenverbĂ€nde bedurfte [...]"
Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages musste wohl irgendwann (Sommer 2022) etwas ausfĂŒhrlicher reagieren und positionierte sich zu dem Buch sowie zu den dort vom Generalmajor aufgestellten Behauptungen ĂŒber die "Kanzlerakte" folgendermaĂen:
"In der wissenschaftlichen Literatur existiert kein Beleg dafĂŒr, dass es den vom frĂŒheren Leiter des MilitĂ€rischen Abschirmdienstes (MAD), Gerd-Helmut Komossa, in seinem Buch 'Die deutsche Karte' angefĂŒhrten 'geheimen Staatsvertrag' vom 21. Mai 1949 gegeben hat [...]"
Auch werden einige forensische Parameter zu dem einzigen sich im Umlauf befindenden Dokument, das sich auf eine "Kanzlerakte" beruft, erwÀhnt.
Das vollstĂ€ndige Original einer "Kanzlerakte" ist der Ăffentlichkeit bisher nicht zugĂ€nglich gemacht worden â sofern diese jemals existierte. Selbst falls doch, wĂŒrde das Dokument trotzdem mit Sicherheit nicht sofort im Berliner Pergamonmuseum ans Ischtar-Tor von Babylon genagelt werden. Man wĂŒrde eher systemisches, aber freundliches Schweigen walten lassen. Kopien sollen aber angeblich erstellt worden sein.
Eine angebliche "BND-VerschluĂsache" von 1992 soll die Existenz von mindestens vier Kopien dieses "Geheimen Staatsvertrages" (Kanzlerakte) behaupten. Dieses zweitrangige Dokument kursiert online und wird vom BND nicht fĂŒr sich beansprucht. Bisher gibt es jedoch ein recht eindringliches PlĂ€doyer dafĂŒr, dass die AuthentizitĂ€t dieser "BND-VerschluĂsache" sowie die Existenz eines "Staatsministers Dr. Rickermann" als Autor dessen mehr als fraglich ist. Nicht zuletzt der Vermerk auf dem Dokument "Strengste Vertraulichkeit" soll so niemals im internen Schriftverkehr deutscher Behörden verwendet worden sein. Dieser Vermerk wird aber tatsĂ€chlich so auch im Buch Komossas erwĂ€hnt.
War Komossa also MAD-Chef, oder nicht? (Er war es.) Aber wĂŒrde ein MAD-Chef und Chef des Amtes fĂŒr Sicherheit der Bundeswehr (ASBw) in den Jahren 1977 bis 1980 einen solchen Fauxpas in sein Sachbuch von 2007 integrieren? War es ĂŒberhaupt ein Fauxpas? Unterscheiden sich vielleicht die Formate behördlicher Schreiben zwischen dem BND und dem MAD im Hinblick auf solche Vermerke wie "Strengste Vertraulichkeit"? HĂ€tte Komossa sich auf irgendeine unabhĂ€ngige Zweitquelle berufen können (ob er sich auf die AktenfĂ€lschung bezog, ist unbekannt)? Wenn er sie gehabt hĂ€tte, warum nicht? Seiner Behauptung hĂ€tte das sicherlich mehr Gewicht verliehen. Auch wenn seine AusfĂŒhrungen als eine gewisse Art Insider-Zeitzeuge mit plausiblen Berufshintergrund dennoch nicht ganz von der Hand zu weisen sein sollten. Ganze elf Jahre nach der Veröffentlichung starb der Mann im Jahr 2018, ohne auf diese Ungereimtheiten öffentlich eingegangen zu sein. In den letzten Jahren vor seinem Tod waren sein Verbleib und seine Verfassung ein RĂ€tsel.
Der frĂŒher existente Wikipedia-Artikel zum Thema "Kanzlerakte" wurde mittlerweile gelöscht, was den HĂŒtern des Status quo eigentlich zum Nachteil gereicht. Zumal eben dort eine erschöpfende Analyse fĂŒr die BestĂ€tigung einer groben FĂ€lschung der erwĂ€hnten BND-VerschluĂsache nachzuprĂŒfen war. Manche Online-Analysen ignorieren jedoch die These einer "grotesken FĂ€lschung" â samt aller formellen Argumente â und nehmen von vornherein an, dass es sich bei diesem Dokument nichtsdestotrotz um eine verlĂ€ssliche, authentische Referenz handelt.
Ein ehemals einflussreicher Mann im MachtgefĂŒge der BRD, der sich in seinem Lebensabend befindet, sollte in seiner MitteilungsbedĂŒrftigkeit nicht unterschĂ€tzt werden. So hatte Egon Bahr als enger Vertrauter von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD, 1969â1973) und entscheidender Bundesminister die damalige Innen- und AuĂenpolitik Deutschlands mitgestaltet. Bahr fiel drei groĂe Male auf: im Jahr 2009 bei der Wochenzeitung Die Zeit, im Jahr 2011 im GesprĂ€ch mit der Jungen Freiheit und drei Jahre danach beim Magazin Compact:
"In der 'Zeit' habe ich geschildert, wie dem frisch gewĂ€hlten Bundeskanzler Willy Brandt bei Amtsantritt 'drei Briefe' an die Botschafter der WestmĂ€chte zur Unterschrift vorgelegt wurden. Damit sollte er zustimmend bestĂ€tigen, was die MilitĂ€rgouverneure in ihrem Genehmigungsschreiben zum Grundgesetz vom 12. Mai 1949 an verbindlichen Vorbehalten gemacht hatten. Als Inhaber der unkĂŒndbaren Siegerrechte fĂŒr Deutschland als Ganzes und Berlin hatten sie diejenigen Artikel des Grundgesetzes suspendiert, also auĂer Kraft gesetzt, die sie als EinschrĂ€nkung ihrer Hoheit verstanden. Willy Brandt war empört."
In seiner Empörung sprach Brandt zwar von einem "Unterwerfungsbrief", unterschrieb dann letzendlich aber doch alle drei diese Briefe â als ihm erklĂ€rt wurde, dass alle seine NachkriegsvorgĂ€nger es ebenfalls getan hĂ€tten. "Helmut Schmidt konnte sich nicht erinnern, einen entsprechenden Brief vorgelegt bekommen zu haben. Kohl habe ich nicht gefragt", so der 2015 verstorbene, deutsche Staatsmann Bahr.
Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages gab sieben Jahre nach Bahrs Tod die ErklÀrungsschablone, dass die "drei Briefe" an die drei westlichen SiegermÀchte vollkommen offenkundige FormalitÀten gewesen seien:
"Mit seiner Unterschrift unter den von Bahr als 'Kanzlerakte' bezeichneten Brief hat Brandt also lediglich die ohnehin geltende Rechtslage bestĂ€tigen sollen, was Brandt geĂ€rgert habe, da ihm diese als ehemaliger Regierender BĂŒrgermeister natĂŒrlich bestens vertraut war. Von einem durch die Unterschrift unter eine 'Kanzlerakte' vermeintlich zu bestĂ€tigenden 'geheimen Staatsvertrag' und bis zum Jahr 2099 festgeschriebenen alliierten Vorbehaltsrechten spricht Bahr in seinen Texten â in deutlichem Kontrast zu Gerd-Helmut Komossas Buch â indes an keiner Stelle."
Die Kollegen vom wissenschaftlichen Dienst ignorieren Bahrs Pochen auf Brandts beide ausdrĂŒcklichen GrĂŒnde zur Empörung. "Vor allem hat es ihn empört, weil er als Bundeskanzler zuerst seinem Amtseid verpflichtet ist", erlĂ€uterte Bahr genauer.
Brandt war diese Abfolge von PrioritĂ€ten â erst das Volk, das ihn wĂ€hlte, dann das Verpflichten gegenĂŒber den SiegermĂ€chten â anscheinend prinzipiell wichtig. Auch wenn er sich dann doch noch vor dem Amtseid dazu umstimmen lieĂ, diese Dokumente zu unterzeichnen. Des Weiteren ist die Argumentation, dass die Empörung nur Brandts Ego als im Bilde gewesener BĂŒrgermeister betraf, der "ĂŒber Offensichtliches dennoch belehrt werden musste" nicht ausreichend, um seine relativ steile Formulierung "Unterwerfungsbrief" nachvollziehbar zu kontextualisieren. Wenn Bahr seinen engen WeggefĂ€hrten richtig zitiert, dann gingen diese "drei Briefe" und ihr Inhalt fĂŒr Brandt weit ĂŒber herkömmliche, Regionalpolitikern bestens bekannte, FormalitĂ€ten hinaus.
Aber der letzte Punkt des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages ist durchaus ĂŒberzeugend. Falls Bahr aufrichtig von einer Furcht vor Deutschlands rasantem SouverĂ€nitĂ€tsverlust und einer patriotischen Sorge um sein Land motiviert gewesen war (was in jedem Fall weiterhin durchaus plausibel erscheint) â wĂ€re es dann nicht Ă€uĂerst naheliegend, den von Komossa in seinem Buch erwĂ€hnten Medienvorbehalt der alliierten MĂ€chte ĂŒber deutsche Zeitungs- und Rundfunkmedien bis ins entfernte Jahr 2099 auch bei der Jungen Freiheit oder spĂ€ter im Jahr 2014 beim Compact-Magazin, zu erwĂ€hnen? Es wĂ€ren gute Gelegenheiten fĂŒr eine starke Indizien-BĂŒndelung von Argumenten gewesen, die durchaus unabhĂ€ngig voneinander eine historische KohĂ€renz etabliert hĂ€tten. Diese KohĂ€renz ist zwar dennoch da, aber abgeschwĂ€chter, weniger fantastisch (das Jahr 2099) und mit gewisser Disharmonie versehen. NĂ€mlich wegen des bisher nicht kraftvoll widerlegten FĂ€lschungsvorwurfs gegenĂŒber dem bisher einzigen Dokument, auf das man sich stĂŒtzt und fĂŒr das man bisher keine unabhĂ€ngig etablierte Zweitquelle vorlegen konnte.
Selbst wenn es die "Kanzlerakte" doch irgendwo im Ăther deutscher BĂŒrokratie verschleiert gĂ€be, hatte sie wenig Effekt auf Gerhard Schröder, der sich als Bundeskanzler 2003 gegenĂŒber dem republikanisch regierten Washington D.C. weigerte, an der US-Invasion und -Okkupation des Iraks mit deutschen Truppen teilzunehmen. Womöglich war ihm aber die Gleichgesinntheit Frankreichs unter Jacques Chirac â wohlgemerkt Staatsoberhaupt von einem der drei westalliierten LĂ€nder, das ĂŒber die BRD Hoheit haben soll â eine StĂŒtze. FĂŒr die NATO-Bombardierung Belgrads unter Bill Clinton im Jahr 1999 wĂ€re die hypothetische Kanzlerakte als diplomatischer Maulkorb wiederum ausreichend gewesen. BrĂ€uchte man heute eine strenge "Kanzlerakte", um den autonomen Freidenker-Rebellen Robert Habeck oder den BlackRock-Apostel Friedrich Merz in ihrer patriotischen AufmĂŒpfigkeit zu bĂ€ndigen? â sicherlich nicht.
Vielleicht ist die Kanzlerakte einfach ein mÀchtiges, konstruiertes Sinnbild derer, die klar die SouverÀnitÀt ihres geliebten Landes koppeln wollen an etwas mechanisch-formalistisches, klar in der Zeitgeschichte Nachkriegsdeutschlands Verortetes, um den tragischen Werdegang der eigenen Nation ab spÀtestens 1990 irgendwie zu rechtfertigen und zu rationalisieren?
Was ist, wenn sich die Deutschen auch ohne eine zusĂ€tzlich sterilisierende Verpflichtung, die von allen Kanzlern â von Adenauer bis Scholz â unterzeichnet wurde, indoktrinieren und kognitiv entwaffnen lieĂen? HierfĂŒr gibt es Beweise, Belege und Indizien wie Sand am Meer.
Der Autor dieses Textes ist ĂŒberzeugt, dass eine solche Akte heute gar nicht mehr vonnöten wĂ€re (sowie zu keinem Zeitpunkt im bisherigen 21. Jahrhundert), um Deutschland seine nationalen Interessen und seinen fundamentalen Selbsterhaltungstrieb vollkommen verdrĂ€ngen zu lassen â und gleichzeitig die DiskursqualitĂ€t so zu vergiften, dass nie eine gröĂere Menge an Menschen in Deutschland hellhörig werden und nach einem wahrhaft souverĂ€nen Staat fĂŒr sich trachten wĂŒrde.
Dagegen sind die eigentlich zeitweilige Beschaffenheit (Art 146) und das Fortbestehen des BRD-Grundgesetzes, der UNO-Feindstaatenklausel fĂŒr Deutschland (und Japan) sowie das Fehlen eines juristisch-völkerrechtlich unmissverstĂ€ndlichen Friedensvertrages fĂŒr Deutschland (sofern man solch einen fundamentalen Status braucht, um die Hörigkeit und den Masochismus des eigenen Landes zu rationalisieren) Futter fĂŒr Empörung genug. Die ErklĂ€rungen fĂŒr die Genese des gestörten deutschen SelbstverstĂ€ndnisses sind eher in der kulturellen und politologischen Entwicklung, der zentralistischen Propaganda und cleveren, kulturellen Demoralisierung ĂŒber viele Jahre â und der eigenen persönlichen EmpfĂ€nglichkeit fĂŒr ebendiese â zu suchen.
Dort viel mehr als bei einer von Adenauer erstmals unterzeichneten Kanzlerakte, da dieses SelbstverstĂ€ndnis sich wie ein systemisches Virus der Geister aller Deutschen bemĂ€chtigte. Man braucht keine "Kanzlerakte", um klar zu erkennen, dass "die Medienhoheit der alliierten MĂ€chte ĂŒber deutsche Zeitungs- und Rundfunkmedien" langfristig fixiert und in vollem Betrieb ist. Jedenfalls werden kognitive Kriege an der eigenen Bevölkerung nicht lediglich mit einer Unterschrift alle vier Jahre vor Amtseid-Abgabe gefĂŒhrt. Das aber ist der Stoff, aus dem ein anderer Artikel gemacht ist. Mit einer Sache aber hatte die Kanzlerakte zumindest zur HĂ€lfte recht: Die deutschen Goldreserven sind heute zu 50 Prozent in britischem und US-amerikanischem Besitz, beziehungsweise unter deren freundlicher, "alliierter Verwaltung".
Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit RT DE besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprĂŒnglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt auĂerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.
Mehr zum Thema - Das subtile Ziel der USA im Ukraine-Konflikt: Wiederherstellung der Dominanz ĂŒber EU-Europa
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Washington beseitigt die Konkurrenz mit den Angriffen auf Energieinfrastruktur in Europa, sagte der russische AuĂenminister Sergei Lawrow auf einer Pressekonferenz.RT DE (RT)
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Donald Trump will sich "sehr schnell" nach dem Amtsantritt am 20. Januar mit Wladimir Putin treffen. Dies gibt der designierte US-PrĂ€sident in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Newsmax bekannt. Trump betont, dass Putin seinerseits auch nach einem Treffen strebe. ZunĂ€chst mĂŒsste Trump jedoch ins WeiĂe Haus einziehen.
Auf die Frage ĂŒber seine Strategie fĂŒr eine Lösung der Ukraine-Krise antwortet Trump, dass es nur eine Strategie gibt und dass diese bei Putin liegt. Der russische PrĂ€sident sei wahrscheinlich nicht allzu mit dem Verlauf des Konflikts zufrieden, denn die Lage sich nicht ganz zu seinen Gunsten entwickele, fĂŒgt Trump hinzu.
FĂŒr die Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine macht Trump die scheidende Regierung von Joe Biden verantwortlich. Deren grobe Inkompetenz sei der einzige Grund fĂŒr den Ausbruch der Kampfhandlungen in der Ukraine, in deren Folge die beiden Konfliktparteien verheerende Folgen erlitten hĂ€tten.
In einer Rede am Montag im US-AuĂenministerium hatte Biden seine Entscheidungen zur Ukraine-Krise verteidigt und diese als "Erfolg der AuĂenpolitik" seiner Regierung bezeichnet. Biden hatte nach eigenen Worten zwei Aufgaben, und zwar die Welt zur Verteidigung der Ukraine zu motivieren und einen Krieg zwischen zwei AtommĂ€chten zu verhindern. Nun hĂ€nge es von der Trump-Regierung ab, die Zukunft des ukrainischen Volkes zu schĂŒtzen.
WĂ€hrend seiner Wahlkampagne versprach Trump mehrmals, die KĂ€mpfe im Ukraine-Konflikt binnen 24 Stunden zu beenden sowie die Finanz- und MilitĂ€rhilfe fĂŒr Kiew einzustellen. Nach dem Wahlsieg wurde die Rhetorik wesentlich milder, indem Trump und sein Team anerkannten, dass eine Lösung mehrere Monate brauchen könnte. Zudem erklĂ€rte sich der zukĂŒnftige US-PrĂ€sident bereit, Kontakt mit Putin aufzunehmen.
Moskau schĂ€tzt ein mögliches Treffen zwischen Putin und Trump positiv ein, betont jedoch, dass eine Lösung des Konflikts mit RĂŒcksicht auf die Ursachen ausgearbeitet werden muss. Nach Ansicht der russischen Behörden liegen die Ursachen in der NATO-Erweiterung in Europa und der Diskrimination der russischsprachigen Bevölkerung in der Ukraine.
Mehr zum Thema â "Er will, dass wir uns treffen" â Trump bereitet GesprĂ€che mit Putin vor
Kurz vor dem Ende der Amtszeit von Joe Biden versucht seine Regierung, die europĂ€ischen Partner davon zu ĂŒberzeugen, rund 300 Milliarden US-Dollar eingefrorener russischer Vermögenswerte auf ein Sonderkonto zu ĂŒberweisen. Dieses Konto soll nur im Rahmen eines Friedensabkommens freigegeben werden, berichtet CNN unter Bezugnahme auf hochrangige Quellen in der US-Administration.
Wie es heiĂt, soll der GroĂteil der Gelder bei europĂ€ischen Banken liegen, ein Teil aber auch bei US-Banken. Ein hochrangiger Beamter der Biden-Administration erklĂ€rte, dass die Beschlagnahme der Gelder als Signal an Moskau gedacht sei, GesprĂ€che aufzunehmen. Ein solcher Mechanismus bedeute: "Wenn ihr euer Geld zurĂŒckhaben wollt, mĂŒsst ihr kommen und verhandeln."
Quellen, die mit der Situation vertraut sind, berichten, dass Trumps Team diese Strategie im Wesentlichen unterstĂŒtzt. Dort sei man der Ansicht, dass die beschlagnahmten Gelder einen neuen Anreiz fĂŒr Russland geben könnten, an den Verhandlungstisch zurĂŒckzukehren. Die derzeitige US-Regierung sollte in dieser Angelegenheit "eng mit dem Team des designierten PrĂ€sidenten Donald Trump zusammenarbeiten", einschlieĂlich Senator Marco Rubio, den Trump als AuĂenminister nominiert habe, und Mike Waltz, der zum Nationalen Sicherheitsberater nominiert worden sei.
EuropĂ€ische Staaten hingegen stehen dem Vorschlag skeptisch gegenĂŒber. Man befĂŒrchtet, dass ein solcher Schritt als direkte Enteignung angesehen werden und gegen internationales Recht verstoĂen könnte. Dies macht eine Einigung vor dem Amtsantritt des designierten US-PrĂ€sidenten Donald Trump unwahrscheinlich.
Russlands PrĂ€sident Wladimir Putin erklĂ€rte, dass jeder Versuch des Westens, russisches Eigentum zu beschlagnahmen, als Diebstahl betrachtet werde und nicht ohne Konsequenzen bleibe. Mit jedem Diebstahl russischen Vermögens mache der Westen einen weiteren Schritt in Richtung der Zerstörung des eigenen Systems, so Putin. Dieses System habe es dem Westen ĂŒber Jahrzehnte hinweg ermöglicht, mehr zu konsumieren, als man erwirtschaftet habe, indem man mittels Schulden und Schuldverschreibungen weltweit Kapital angezogen habe.
Nach Beginn der militĂ€rischen Sonderoperation in der Ukraine haben die EU, Kanada, die USA und Japan russische Vermögenswerte im Wert von umgerechnet rund 300 Milliarden US-Dollar eingefroren. Davon entfallen etwa 210 Milliarden US-Dollar auf Europa und fĂŒnf bis sechs Milliarden US-Dollar auf die USA. Am 10. Januar ĂŒberwies die EU drei Milliarden Euro als erste Tranche eines Kredits an die Ukraine, der durch russische Vermögenswerte abgesichert ist.
Mehr zum Thema â Finanzminister: Russland wird eingefrorene westliche Vermögenswerte nutzen
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Liveticker Bundestagswahlkampf â Kanzler Scholz erklĂ€rt: "Es gibt nicht so viele ImpfgeschĂ€digte"
Der hessische Verfassungsschutz startet wegen des âbesorgniserregendenâ Einfluss von Elon Musk eine Sondereinheit.Henry Behrens (Apollo News)
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TikTok steht in den USA kurz vor einem Verbot. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg prĂŒft die chinesische Regierung Szenarien fĂŒr den Fortbestand der Plattform â darunter einen möglichen Verkauf des US-GeschĂ€fts an den Tech-MilliardĂ€r Elon Musk. Offizielle BestĂ€tigungen gibt es bisher nicht.
Dem Bericht zufolge könnte Musks Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) die Kontrolle ĂŒber TikTok in den USA ĂŒbernehmen, sollte ein Verbot nicht abgewendet werden können. Im Raum steht eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Plattformen.
Die App, die dem chinesischen Unternehmen ByteDance gehört, geriet in den USA aufgrund von Sicherheitsbedenken ins Visier. Kritiker befĂŒrchten, dass die chinesische Regierung ĂŒber TikTok Zugang zu Nutzerdaten erhĂ€lt oder gezielte Einflusskampagnen steuert.
GemÀà einem US-Gesetz muss ByteDance bis zum 19. Januar 2025 TikTok von seiner US-Tochter trennen. Andernfalls droht ein Verbot der Plattform, das schrittweise umgesetzt werden soll. ByteDance hat sich bislang geweigert, TikTok zu verkaufen, und die Anschuldigungen zurĂŒckgewiesen. Die App hat in den USA ĂŒber 170 Millionen aktive Nutzer.
Musk, der als CEO von Tesla und GrĂŒnder von xAI eng mit China verbunden ist, könnte von einem solchen Deal profitieren. Tesla betreibt als erster auslĂ€ndischer Autohersteller eine vollstĂ€ndig eigene Fabrik in Shanghai, was Musks gute Beziehungen zur chinesischen FĂŒhrung unterstreicht. Gleichzeitig hat Musk im Wahlkampf von Donald Trump eine wichtige Rolle gespielt, unter anderem durch groĂzĂŒgige Spenden. Beobachter sehen in einem möglichen GeschĂ€ft ein Mittel, Chinas Interessen in den USA zu stĂ€rken.
TikTok hat beim Obersten Gericht der USA eine FristverlĂ€ngerung beantragt, um das Gesetz anzufechten. Die Richter zeigten jedoch wenig Bereitschaft, das Argument der Verletzung der Redefreiheit zu unterstĂŒtzen. Der designierte US-PrĂ€sident Donald Trump strebt nach eigenen Angaben eine politische Lösung an und hat den Supreme Court gebeten, die Umsetzung des Gesetzes zu verzögern.
Die Zukunft von TikTok in den USA bleibt ungewiss. Ob ein Verkauf an Elon Musk tatsÀchlich zustande kommt, hÀngt von politischen und wirtschaftlichen Interessen auf beiden Seiten ab. Bislang gibt es weder Einigkeit in der chinesischen Regierung noch offizielle Verhandlungen zwischen ByteDance, Musk und den US-Behörden.
Mehr zum Thema â Politischer Unruhestifter? Nach Einmischung in deutsche Politik: Elon Musk polarisiert in London
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Was in den letzten Tagen noch im Bereich der Spekulation lag, ist nun sicher: Der Initiator von "Querdenken 711 â Stuttgart" wurde zur AmtseinfĂŒhrung von Donald Trump nach Washington in die USA eingeladen â und kann die Reise antreten.
đ Diese Woche keine Gerichtstermine. Auch der 20.01.2025 fĂ€llt aus.Ich freue mich auf meine USA-Reise und der Teilnahme an der AmtseinfĂŒhrung. pic.twitter.com/Hqcga7H4LP
â Michael Ballweg (@Michael_Ballweg) January 13, 2025
Ăber die Plattform X und seinen Presseverteiler teilte Ballweg am 13. Januar mit:
"Ich freue mich auf meine USA-Reise und der Teilnahme an der AmtseinfĂŒhrung von Donald Trump đ."
Möglich wurde die Reise, weil alle Gerichtstermine des Verfahrens, das gegen den Stuttgarter Unternehmer immer noch lĂ€uft, fĂŒr die Zeit bis zum 20. Januar abgesagt wurden. Bemerkenswert ist die Formulierung, die Ballweg in seiner Pressemitteilung verwendete:
"Alle Gerichtstermine bis einschlieĂlich 20.01.2025 wurden aus gesundheitlichen GrĂŒnden der Kammer aufgehoben."
Erst vor kurzem hatte das Stuttgarter Gericht ĂŒberraschend fĂŒr den 20. Januar eine Verhandlung anberaumt, die jetzt abgesagt wurde. Die nĂ€chsten Verhandlungstermine hat das Gericht fĂŒr den 24., 27. und 31. Januar 2025 angesetzt.
Somit steht fest, dass Ballweg der Einladung von Robert F. Kennedy Jr. folgen und in die USA reisen kann. Von Kennedy wird angenommen, dass Donald Trump ihn zum neuen US-Gesundheitsminister machen wird (RT DE berichtete).
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Michael Roth, der Vorsitzende des AuswĂ€rtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, hĂ€lt sich derzeit wieder in Georgien auf, um sich in die dortigen politischen Auseinandersetzungen einzumischen. Seine EindrĂŒcke von der Reise teilt er in den sozialen Netzwerken. "Endlich wieder in der Stadt. Tiflis ist wirklich die Hauptstadt Europas", schreibt Roth auf X.
For 47 days, many Georgians have been demonstrating non-stop, every evening, for a European đŹđȘ, for freedom and democracy. They are speaking out against a regime that is committed to the Russian way of life instead of the European way of life. Iâm proud and grateful to join them. pic.twitter.com/XLr12o1PVk
â Michael Roth - official đȘđșđșđŠđźđ±đŹđȘ (@MiRo_SPD) January 13, 2025
"Ich liebe diese Frauen! Tapfere EuropÀer statt Sesselfurzer", kommentiert er in einem weiteren Beitrag.
I love these women! Brave Europeans instead of âSesselfurzerâ. đŹđȘđȘđșđ«¶ pic.twitter.com/YP31Ge6dXC
â Michael Roth - official đȘđșđșđŠđźđ±đŹđȘ (@MiRo_SPD) January 14, 2025
Zuvor hatte Roth angekĂŒndigt, Georgien ein letztes Mal zu besuchen.
"Ich freue mich auf meinen Abschiedsbesuch in Georgien nĂ€chste Woche. Ich möchte alle engagierten EuropĂ€er und FreiheitskĂ€mpfer unterstĂŒtzen und mich als deutscher Politiker von meinen Freunden verabschieden. Auch wenn mein parlamentarisches Mandat bald endet, werde ich mich weiterhin fĂŒr ein freies Georgien im Herzen der EuropĂ€ischen Union einsetzen."
Roth kritisiert erneut die anhaltenden Proteste und Verhaftungen von Aktivisten. Der Politiker fordert Bidsina Iwanischwili, den GrĂŒnder der Partei Georgischer Traum, auf, alle politischen Gefangenen sofort freizulassen. "Ein autoritĂ€res Regime wie das in Georgien, das versucht, die Opposition und kritische Stimmen durch Inhaftierungen zum Schweigen zu bringen, wird frĂŒher oder spĂ€ter verlieren", betont Roth.
Roth hatte sich in den vergangenen Jahren mit immer neuen Forderungen nach weiteren Waffenlieferungen an die Regierung in Kiew und noch mehr "SolidaritÀt" mit Israel in der eigenen Partei zunehmend unbeliebt gemacht. Auf dem SPD-Parteitag im Dezember 2023 war er aus dem Parteivorstand geflogen, im MÀrz 2024 erklÀrte er, bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr nicht wieder anzutreten und aus der Politik auszusteigen.
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Bei einem Wahlkampfauftritt der GrĂŒnen forderte Wirtschaftsminister Habeck deutlich mehr schnellen Klimaschutz.Boris Cherny (Apollo News)
Roland Häderđ©đȘ mag das.
Roland Häderđ©đȘ hat dies geteilt.
Die USA haben die Ukraine angewiesen, nach der Sprengung der Nord Stream im Jahr 2022 auch die TurkStream-Gaspipeline anzugreifen, sagte der russische AuĂenminister Sergej Lawrow vor Journalisten am Dienstag.
Mehr Informationen in KĂŒrze....
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Von Rainer Rupp
In Vorbereitung auf die Bundestagswahlen im Februar hielt das BĂŒndnis Sahra Wagenknecht am vergangenen Sonntag, den 12. Januar, in Bonn seinen 2. Bundesparteitag ab. Aber die kĂ€mpferische und teils fulminante Rede von Wagenknecht gegen die NATO und deren Krieg gegen Russland, mit der Ukraine als Rammbock, fand unter einem Unheil prophezeienden Stern fallender Umfragewerte statt. Von den hochfliegenden Prognosen von zwischen 10 und 20 Prozent ist nicht mehr viel ĂŒbrig geblieben.
Die jĂŒngsten Umfragewerte sind je nach Quelle auf zwischen 6 und gar 4 Prozent abgesackt. Letzteres wĂŒrde das Aus fĂŒr das BSW bedeuten, das offensichtlich gar keine richtige Partei werden will, sondern eine von einer kleinen Gruppe gesteuerte Bewegung bleiben will, die in ihren politischen Entscheidungen, siehe ThĂŒringen, Sachsen und Brandenburg flexibel gegen den Willen ihrer WĂ€hler entscheiden kann, selbst wenn dadurch das abgehalfterte System stabilisiert wird.
Wer sich wundert, warum es trotz dieses Skandals keine nennenswerten Streitereien unter den BSW-Parteimitgliedern gab â es gibt dafĂŒr einen einfachen Grund: Mit nur 1.000 eingeschriebenen und zahlenden ParteigĂ€ngern gibt es im Vergleich zu anderen Parteien so gut wie keine Mitglieder. Die GrĂŒnen haben an die 50.000 Mitglieder. Klein, aber fein soll das nach dem Willen der BSW-FĂŒhrungskader auch bleiben. Statt sich mit aufsĂ€ssigen WortfĂŒhrern unterschiedlicher Orientierungen innerhalb der Partei zu streiten, bleiben die alten Eliten aus der Partei die Linke dank nach oben strikt begrenzter Mitgliederzahl unter sich. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, einen lukrativen Posten zu ergattern, weitaus höher als in anderen, mitgliederstarken Parteien.
Als nĂ€chstes wollen wir prĂŒfen, welche exogenen, also von auĂen auf das BĂŒndnis Sahra Wagenknecht einwirkenden GrĂŒnde fĂŒr die starke Schwankung in der WĂ€hlerbeliebtheit des BSW verantwortlich sein könnten. Der anfĂ€ngliche Ăberschwang um die NeugrĂŒndung brachte der Partei viel Aufmerksamkeit und Neugier. Zugleich belebte es die Hoffnung all jener, die von dem existierenden "Ein-Parteienbrei" aus CDU/CSU, SPD, FDP und GrĂŒnen angewidert waren, zugleich aber von den Medien hinreichend manipuliert waren, um einen AfD-Sieg zu fĂŒrchten. Mit dem BSW glaubten diese Leute, eine echte Alternative gefunden zu haben mit sozialer statt AfD-liberaler gesellschaftlicher Ausrichtung. Das fĂŒhrte zu einem schnellen Anstieg der Umfragewerte fĂŒr das BSW.
Die Menschen waren neugierig auf dieses neue politische Projekt, besonders in Ostdeutschland, wo das Potenzial fĂŒr das BSW auch von den Einheitsparteien als willkommene Konkurrenz zur AfD betrachtet und medial unterstĂŒtzt wurde. Dieses KalkĂŒl sollte sich bei den Landtagswahlen im Osten als voller Erfolg fĂŒr den CDU/CSU, SPD, FDP und GrĂŒnen Einheitsparteienbrei erweisen, denn das BSW hat der AfD viele Stimmen weggenommen, was deren Zugewinne zwar gebremst, aber nicht gestoppt hat. VorĂŒbergehend hat dies das Potenzial des BSW unter Beweis gestellt, fĂŒr bestimmte WĂ€hlerschichten als Alternative zur AfD gesehen zu werden, insbesondere in Ostdeutschland. Ob das anhĂ€lt, ist eine andere Frage.
Nach den Landtagswahlen hat dann das BĂŒndnis Sahra Wagenknecht mit seiner Beteiligung an Koalitionen in ThĂŒringen, Sachsen und Brandenburg das Einheitsparteiensystem stabilisiert und fĂŒr die Fortsetzung der fatalen bisherigen Politik den SteigbĂŒgel gehalten. Einerseits hat das den Effekt, dass viele der BSW-Eliten einen Platz an den mit Steuergeldern reichlich gefĂŒllten Regierungströgen bekamen, aber andererseits hat dieser Schritt zu einer tiefen EnttĂ€uschung bei WĂ€hlern und Sympathisanten des BSW gefĂŒhrt.
Die verheerende AuĂenwahrnehmung, dass das BSW trotz gegenteiliger Wahlversprechen im Handumdrehen Teil des etablierten Einheitsparteiensystems wurde, dĂŒrfte der Hauptgrund fĂŒr das jĂŒngste Absacken bei den Umfragewerten fĂŒr die Bundestagswahl sein. Denn das BSW hat wie eine Bewegung gehandelt, obwohl es als politische Partei firmiert. FĂŒr eine Bewegung ist es typisch, Menschen aus den verschiedenen politischen Lagern fĂŒr einen bestimmten Punkt anzusprechen. Einer Bewegung bringt das den Vorteil der Breitenwirkung. Zugleich ist das jedoch mit dem Nachteil eines Mangels an klarer eigener IdentitĂ€t verbunden, was fĂŒr eine politische Partei tödlich sein kann, vor allem wenn damit auch noch weltanschauliche Elemente verbunden sind.
Aber auch innerhalb der "Bewegungspartei" BSW scheint es von Anfang an nicht zum Besten gestanden zu haben. Davon scheint zumindest ein am 10. Januar 2025 veröffentlichtes Interview in der Berliner Zeitung mit dem schwer enttĂ€uschten BSW-Abgeordneten im EU-Parlament, Friedrich PĂŒrner, zu zeugen. Der beklagt sich bitterlich ĂŒber den angeblich autoritĂ€ren Stil und die undemokratischen Tendenzen im BSW. Zwar ist anzunehmen, dass bei PĂŒrners Beschuldigungen persönliche Befindlichkeiten und subjektive Faktoren eine wichtige Rolle spielen, aber es gibt nĂŒchterne Parteianalysen, die ebenfalls von autoritĂ€ren und undemokratischen Tendenzen im BSW sprechen. Aber zuerst wollen wir uns Friedrich PĂŒrner Vorhaltungen nĂ€her ansehen.
Disziplinierung von Kritikern, Machtkonzentration und mangelnde Offenheit im BSW?
PĂŒrner ist ein ehemaliger Leiter eines bayerischen Gesundheitsamtes und heute MdEP (Mitglied des Europaparlaments) fĂŒr das BSW. In dem Interview mit der BZ hat er sich neben dem "autoritĂ€ren Stil" in seiner Partei auch ĂŒber deren strukturellen MĂ€ngel beklagt, die seiner Ansicht nach die ursprĂŒngliche Vision der Partei gefĂ€hrden. Zugleich schildert PĂŒrner, wie kritische Stimmen innerhalb der Partei durch Vorab-Absprachen und "DisziplinierungsmaĂnahmen" von der Parteispitze gezielt unterdrĂŒckt werden:
"Das Ergebnis soll schon vor der eigentlichen Abstimmung klar sein." Videokonferenzen vor Parteiveranstaltungen dienten dazu, Kritiker "auf Spur zu bringen". Zudem seien Kampfkandidaturen unerwĂŒnscht â eine Praxis, die PĂŒrner als "sehr unschön und wenig wertschĂ€tzend" bezeichnet.
Die Macht in der Partei sieht PĂŒrner in den HĂ€nden einer kleinen, gut vernetzten Gruppe ehemaliger Linken-Mitglieder konzentriert, die Posten und Einfluss unter sich aufteilen. Gleichzeitig kritisiert er eine restriktive, "strenge Aufnahmepraxis", die viele UnterstĂŒtzer und Aktivisten frustrierten. Diese Leute (Aktivsten) hĂ€tten "viel fĂŒr das BĂŒndnis gegeben, dennoch dĂŒrfen sie immer noch nicht Mitglied werden."
Ein weiteres Problem sieht PĂŒrner in der Angst der BSW-FĂŒhrung vor negativen Schlagzeilen, die wiederum zu einer UnterdrĂŒckung interner Diskussionen fĂŒhre. Im Grunde beschreibt er eine Partei, die Kritik im Keim erstickt: "Auf ein paar Personen ruht noch Hoffnung, aber die Strukturen fehlen." PĂŒrner bezweifelt daher, dass das BSW seiner ursprĂŒnglichen Vision treu bleiben kann und befĂŒrchtet, dass ein Wahlerfolg auch noch deren "autoritĂ€ren Stil zementieren" könnte. Seine Mitgliedschaft im BSW sieht PĂŒrner auf der Kippe stehen: "Ich werde nicht Teil eines Projekts sein, das nach auĂen anders spricht, als es im Inneren handelt."
Interessanterweise erschien am 27. Dezember 2024 auf der gewerkschaftsnahen Webseite Gewerkschaftsforum.de eine Analyse der aktuellen deutschen Parteienlandschaft, deren Schlussfolgerungen in Bezug auf das BSW sich prinzipiell kaum von den AusfĂŒhrungen von MdEP- PĂŒrner unterscheiden. Die Analyse erschien unter dem Titel: "Den Volksparteien laufen die Mitglieder weg. Und das BĂŒndnis Sahra Wagenknecht will sogar ohne sie auskommen". Der Autor ist der MitbegrĂŒnder des Marx-Engels-Zentrums Berlin, Andreas Wehr.
In dem sehr lesenswerten Artikel beschreibt Wehr das BSW u. a. als Partei, die durch ihre restriktive Struktur und autoritĂ€re Kontrollmechanismen von demokratischen Grundprinzipien abweicht. Im Einzelnen geht er dabei auf Punkte ein, die wir teilweise bereits von PĂŒrner kennen:
1. Verzicht auf Mitgliederpartei:
Das BSW verfolgt das Modell einer Partei ohne nennenswerte Mitgliederbasis. Dies wird als bewusste Entscheidung dargestellt, um interne Konflikte zu vermeiden und Macht in den HĂ€nden weniger zu konzentrieren. Zitat:
"Die neueste deutsche ParteigrĂŒndung, das BĂŒndnis Sahra Wagenknecht â BSW, hat denn auch eine radikale, 'moderne' Antwort auf die Frage nach dem Sinn einer Mitgliederbasis gegeben: Sie verzichtet so gut wie ganz auf sie."
2. Zentrale Machtkonzentration:
Die Regelungen zur Aufnahme neuer Mitglieder sind extrem zentralisiert und erlauben kaum Einfluss von der Basis. Zitat:
"Ăber AufnahmeantrĂ€ge entscheidet nach der Satzung des BSW auch 'grundsĂ€tzlich der Bundesvorstand'. [...] Dies ist eine extrem zentralistische Regelung, die keine andere deutsche Partei kennt!"
3. EinschrÀnkung demokratischer Mitwirkung:
Das BSW wird als elitÀr und distanziert von seiner Basis kritisiert, was die Legitimation der Partei infrage stellt. Zitat:
"Eine Partei, die nicht als Mitgliederpartei, sondern als Projekt einer elitÀren Elite konzipiert ist, kann ⊠'als politische Partei' nicht die 'gleich gerichteten Willen der Einzelnen zusammenfassen'."
4. Fehlender Einbezug enttĂ€uschter BĂŒrger:
Trotz des Potenzials, WĂ€hler aus anderen Parteien zu gewinnen, schlieĂt das BSW durch restriktive Aufnahmepolitik viele interessierte Aktivisten und UnterstĂŒtzer aus. Zitat:
"Man verzichtet darauf, diejenigen aufzunehmen, die von einer kriegsbereiten SPD enttĂ€uscht sind bzw. sich von der grĂŒn-libertĂ€r gewendeten Partei Die Linke abwenden."
Diese MaĂnahmen des BSW werden als Ausdruck eines autoritĂ€ren und antidemokratischen Stils interpretiert, der die LegitimitĂ€t der Partei und ihre AttraktivitĂ€t fĂŒr potenzielle UnterstĂŒtzer mindert, schlieĂt Wehr seine Ăberlegungen zum BSW ab.
Wir dĂŒrfen gespannt sein, wie die WĂ€hler sich nĂ€chsten Monat entscheiden.
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Das Handelsblatt gönnte dem grĂŒnen Kanzlerkandidaten und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck einen Gastbeitrag (Bezahlschranke). Habeck erklĂ€rt den Lesern, dass "wir", im Duktus des Wahlkampfes, "einen neuen Systemwettbewerb erleben, der sich zentral auch um wirtschaftliche und technologische Macht dreht".
Im gewohnten Habeck-Stil ist sich der ambitionierte Politiker sicher, dass Deutschland "jetzt einen eigenen, mutigen Weg der Innovation braucht". Diese Erkenntnis ergebe sich aus der Tatsache, dass in den USA eine ungenannte "Klasse von Tech-MilliardĂ€ren entstanden" sei, die "einerseits durch bahnbrechende Innovationen eine enorme wirtschaftliche Dynamik schafft, andererseits aber zusammen mit der kĂŒnftigen Trump-Administration immer offener eine libertĂ€r-autoritĂ€re Ideologie verfolgt". Ăhnliche Gefahr erkennt Habeck im Jahr 2025 demnach auch im Fernen Osten:
"China ist unter der FĂŒhrung der Kommunistischen Partei (KP) zu einem sehr ernst zu nehmenden, oft brutalen Wettbewerber um die technologische und industrielle Zukunft geworden."
Die "Finanzpolitische Sprecherin" der GrĂŒnen, Katharina Beck, befindet den Gastbeitrag insgesamt als "stark".
#Habeck stark im @handelsblatt : "Wir schauen zu sehr auf die Risiken statt auf die Chancen von TechnologienDeutschland braucht jetzt einen eigenen, mutigen Weg der Innovation."t.co/p4yyhrxZRN pic.twitter.com/uvShwGKSFv
â Katharina Beck (@kathabeck) January 13, 2025
Habeck moniert, seine eigene Leistung der Ampeljahre negierend, "unsere Wirtschaft ist nicht dynamisch genug, unsere Wirtschaftsstruktur ist zu statisch". FĂŒr den Kanzlerkandidaten zeige sich dadurch, nach Beginn seiner gesamtverantwortlichen Amtszeit im Dezember 2021, dass Deutschland "und Europa in diesem Systemwettbewerb den Anschluss an die Wirtschaft der Zukunft zu verlieren drohen".
Seine Warnung lautet zudem, nach dem eingeschobenen Hinweis, dass "wir [das Land] zu einseitig abhÀngig vom Erfolg der traditionellen Industriebranchen" wÀren:
"Mittlerweile wĂ€chst auch in Europa die Bewunderung fĂŒr den libertĂ€ren Autoritarismus als vermeintlichen SchlĂŒssel fĂŒr die groĂe Disruption. Diesen Weg einzuschlagen, wĂ€re falsch."
Habeck wĂŒnscht sich und favorisiert demgegenĂŒber den "European Way of Life", vermeintlich bestehend aus einer "liberalen Demokratie, sozialer Marktwirtschaft, der demokratischen Einbindung von MĂ€rkten, ökonomischer Macht und technologischem Fortschritt", erklĂ€rt er in seinem Gastbeitrag.
Der Artikel listet weitere Versprechen und Absichten seitens eines Regierungspolitikers, der wesentlich mitverantwortlich ist fĂŒr den wirtschaftlichen Niedergang des Landes und den daraus resultierenden frĂŒhzeitigen Neuwahlen am 23. Februar. Unbeirrt erklĂ€rt Habeck:
"Umso mehr brauchen wir jetzt einen eigenen, mutigen Weg der Innovation. Einen gemeinsamen GrĂŒndergeist, der ein Versprechen auf einen erneuerten Wohlstand ist â und keine Drohung der Machtkonzentration und politischen WillkĂŒr. Innovation Made in Europe: die Entfesselung einer neuen Innovations- und GrĂŒndungsdynamik mĂŒssen im Mittelpunkt einer neuen Wirtschaftsagenda stehen."
Es folgen ausfĂŒhrlichere PlĂ€ne, AnkĂŒndigungen, Forderungen, Versprechen und Hoffnungsszenarien zu den Eckpunkten "mehr Mut zu Neuem, mehr Offenheit fĂŒr die Chancen neuer Technologien", die Erkenntnis der Notwendigkeit "einer neuen GrĂŒnderzeit" und dem wörtlichen, dabei berechenbaren Wahlkampfversprechen, "wir sollten die Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung deutlich erhöhen".
Der Wirtschaftsminister erklÀrt weiter in seinem Gastbeitrag, dass "staatliches Geld zugleich so eingesetzt werden muss, dass es maximale Wirkung erzielt" und "bei der Form der Förderung muss auch der Staat selbst innovativer werden". Dies bezogen auf die Eckpunkte:
"Wir mĂŒssen strategisch wichtige Technologie-Ăkosysteme entwickeln, aus denen starke Unternehmen erwachsen können. KI, Quantentechnologie, Mikroelektronik, Bio- und Clean-Tech und Raumfahrt sind einige der SchlĂŒsselbereiche, die fĂŒr unsere strategische SouverĂ€nitĂ€t wichtig sind."
AbschlieĂend ist Habeck sicher und zuversichtlich: "In unserem Land stecken viel Kraft und Erfindungsreichtum". Als Beispiel nennt er eine kĂŒrzliche Wahlkampferfahrung, eine bestellte Fahrt in einem VW-Moia:
"45 Minuten lang sind wir durch die Hamburger Innenstadt gefahren, ohne Eingriff des Fahrers. Schon bald also könnten autonom fahrende Kleinbusse RealitĂ€t werden â und damit eine Revolution des öffentlichen Nahverkehrs."
Robert Habeck postet von seiner Wahlkampftour aus einem autonom fahrenden elektrischen VW MOIA und berichtet von seiner Idee fĂŒr Wirtschaft bis hin zu dörflicher/lĂ€ndlicher MobilitĂ€t. pic.twitter.com/QdZ1mG04l4
â BenPro â (@BenPro239) January 8, 2025
Der Abschlusssatz des Beitrages lautet wörtlich:
"Es zeigt: Die Zukunft ist nah â und wir können ihr mit Zuversicht entgegenschauen."
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Laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, die sich auf die Daten des US-amerikanischen Statistikdienstes bezieht, haben die Vereinigten Staaten in den ersten elf Monaten des Jahres 2024 ihre KĂ€ufe von russischen Kakaoprodukten, vor allem Schokolade, verdreifacht â auf ein Maximum in drei Jahren. Die Agentur schreibt dazu:
"Zwischen Januar und November haben die Vereinigten Staaten aus Russland Kakao und Kakaoerzeugnisse im Wert von fast zweieinhalb Millionen US-Dollar importiert â dreimal mehr als ein Jahr zuvor. Dies ist das höchste Kaufvolumen seit dem Jahr 2021. Auch die Einfuhren im November waren rekordverdĂ€chtig â in diesem Monat kauften die US-Amerikaner russische Schokolade fĂŒr 389.000 US-Dollar (der Höchstwert seit Januar 2022)."
Dem Bericht der Agentur zufolge kaufen die USA von Russland vor allem Schokolade und andere kakaohaltige Fertigprodukte. Gelegentlich wird auch ungesĂŒĂtes Kakaopulver importiert, aber diese Mengen sind gering.
Die Vereinigten Staaten sind der gröĂte Importeur von Schokolade in der Welt. Die USA beziehen die meiste Schokolade aus Kanada, gefolgt von Mexiko an zweiter und Belgien an dritter Stelle. Zu den zehn gröĂten Lieferanten des Landes gehören auch Frankreich, Deutschland, Polen, die Schweiz, Italien, Kroatien, die TĂŒrkei und Deutschland.
Trotz der steigenden HandelsumsĂ€tze mit den USA sind die wichtigsten MĂ€rkte fĂŒr Russlands Schokolade nach wie vor die GUS-LĂ€nder und China. Russische Schokolade nimmt einen groĂen Teil des chinesischen Marktes ein: Ende letzten Jahres wurde das Land zum Hauptlieferanten von Schokolade nach China und ĂŒberholte damit Italien und Belgien.
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Eine Lesermeinung von Mikhail Balzer
Manchmal konnten die ironischen Seitenhiebe seiner Ehefrau unserem Balkonisten tatsĂ€chlich die Freude am morgendlichen Milchkaffee verderben, so wie am Freitag: "Hat doch dein kryptisches Orakel gerade seinen Futternapf auf dem KĂŒchenboden umgedreht â schau dir mal diese Bescherung an!", womit sie die Spuren angetrockneten Katzenfutters auf den Fliesen meinte.
Zuvor, quasi als der KĂŒchenboden noch sauber gewesen war, hatte sie sich ĂŒber "jene unsĂ€gliche Personality-Show auf X mit Linksverniedlichung von Hitler" echauffiert. (gemeint ist das GesprĂ€ch zwischen Elon Musk und Alice Weidel auf dem ehemals getwitterten X).
"WĂ€re UNSER Kater wie eine prominente feministische AuĂenamtssprecherin, hĂ€tte er seinen Napf natĂŒrlich um 360 Grad gewendet, und noch nicht einmal ein Kobold wĂ€re herausgefallen!", war seine sarkastische Erwiderung, dabei aber bereits ĂŒber den katzenhaften Hinweis des umgekehrten Futternapfes sinnierend.
Aber zunĂ€chst zu jener im politischen Mainstream vor- wie rĂŒckwĂ€rts gewĂ€lzten und in der Tat Ă€uĂerst dubiosen Aussage Weidels, dass Hitler ein Kommunist gewesen sei (immerhin rĂ€umte sie spĂ€ter ein, dass dies aus ökonomischer Sicht gemeint gewesen sei). Welche Steilvorlage fĂŒr den halb ampelfarbenen Komplex aus Polit und Schournaille, der bis vor Kurzem noch Elon Musk nach Berlin-GrĂŒnheide hofiert hatte, um sich dann spĂ€ter schon auffallend unkritisch ĂŒber selbst ermĂ€chtigte Klimaaktivisten auf den dortigen BĂ€umen zu Ă€uĂern.
Welche Lobeshymnen sangen sie noch ĂŒber das "Star Link"-Satellitennetzwerk, welches der Ukraine kostenfrei militĂ€risch wunderbar nutzbares Internet aus dem Himmel amerikanischer GlĂŒckseligkeiten beschert hatte. Und wie ökologisch einwandfrei doch Tesla-Autos und hirngespinstene Weltraum- und Marstrips fĂŒr Superreiche angepriesen wurden!
Und nun dies: Das "Wunderkind" spielt ganz plötzlich und unerwartet mit den Schmuddelkindern! Ăhnlich klang es auch aus den linksdemokratischen US-Medien, die, noch gekrĂ€nkt nach der Niederlage ihrer lauthals lachenden "WunschprĂ€sidentin", nun sinnieren, Elon Musk sei plötzlich verrĂŒckt geworden ... Wobei bei solchen Verlautbarungen womöglich verschattet werden soll, was man ihm am meisten ĂŒbel nimmt: nĂ€mlich ein praktisch zensurfreies Netzwerk wiederhergestellt zu haben.
Andere bis vor Kurzem links-neoliberale "Persönlichkeiten" wie ein Freund Zuckerberg sind da doch bauernschlauer, biedern sie sich urplötzlich nach der Wahl mit CanossagĂ€ngen, GroĂspenden und dem Herauswurf der erst kĂŒrzlich eingestellten Zensoren an â so als ob sie nie Teil einer groĂ angelegten Inquisition angeblich unzulĂ€ssiger Meinungsbildung gewesen wĂ€ren.
Im besten Deutschland aller Zeiten war dies allerdings nur indirekt aus dem lauten Aufheulen betroffener correctivierter Recherchenetzwerke zu erahnen, welche nun finanzierungsschwĂ€cher und bedeutungsloser zu werden drohen. Zum GlĂŒck konnten aus deren Pool 150 Beamte in einer hochbezahlten EU-Auffanggesellschaft beschĂ€ftigt werden, als TugendwĂ€chter zur Ăberwachung des GesprĂ€chsverlaufes!
Wie auch immer: Das Blendwerk linksgrĂŒner und pseudoökologischer Ideologien bröckelt an allen Ecken und Enden recht eindeutig â so lautete das Zwischenfazit unseres Balkonisten.
Aber erst bei dem Begriff der Ideologien dĂ€mmerte ihm etwas anlĂ€sslich seiner LektĂŒre des gestrigen Abends (er hatte in der Tat keinerlei Laune verspĂŒrt, auf X/Twitter jenem oben erwĂ€hnten GesprĂ€ch beizuwohnen, weil nach seiner Wahrnehmung die Inhalte doch recht absehbar waren). SaĂ er da nicht zusammen mit Kater Murr III. im bequemen Lehnsessel auf dem Balkon und philosophierte unter zustimmendem Schnurren des Katers ĂŒber den "Triumph der Gesinnung ĂŒber die Urteilskraft" (Nebentitel des Buches "Politischer Moralismus" von Hermann LĂŒbbe)?
Also: raschen Schrittes zurĂŒck zu dem Buch, in dem sich noch sein merkwĂŒrdiger Stichwortzettel befand, allerdings nicht zwischen den zuletzt gelesenen Seiten. Egal, war doch an der jetzigen Stelle zu lesen, dass der Begriff des Totalitarismus beide GroĂterrorsysteme (gemeint sind Internationaler Sozialismus = Kommunismus und andererseits der Nationalsozialismus) zusammenfasse, die an "ihrer höheren moralischen LegitimitĂ€t" keine Zweifel gehabt hĂ€tten, trotz ihrer sogleich ersichtlichen Unterschiede.
Der Autor stellt auch fest, dass es sich bei dem einen System um einen International-Sozialismus, bei dem anderen um einen National-Sozialismus gehandelt hatte und beiden lediglich eine Àhnliche "Grundstruktur totalitÀrer Ideologien" gemein war. Dies in Bezug auf ideologische (jedoch nur scheinbar wissenschaftlich basierte) Theorien des Gangs von Natur und Gesellschaft in ihrer Geschichte (eine Form des Bezugs auf die Geschichte, welche Karl Popper "Historizismus" nannte). Ferner gleichartig auch in einer extremen Unterscheidung "von Freund und Feind" des jeweiligen (Terror-)Systems mit der flÀchendeckenden Diffamierung politisch Andersdenkender.
Wenn auch die Elemente totalitĂ€rer Herrschaft identisch sind (insbesondere Informationsmonopol, Liquidation institutioneller Gewaltenteilung bis zur politischen Kontrolle mit geheimpolizeilichen Mitteln), so sind die dahinterstehenden Ideologien denkbar weit voneinander entfernt (LĂŒbbe benennt hier explizit einerseits die historizistischen Rassentheorien einerseits im Unterschied zu den historizistischen Klassentheorien des Internationalen Sozialismus andererseits).
Hier liegt also eigentlich der Hase im Pfeffer, die tatsĂ€chliche Unwahrheit in Weidels Aussage, und nicht dort, wo der Mainstream und die noch regierenden Politakteure ihn verorten wollen. So wie heute die allzu ĂŒbliche Vereinfachung der Nachrichten Sachverhalte nicht nur "etwas ungenau" darstellen oder vernebeln, sondern verfĂ€lschen können, so ist nun die Aussage, Hitler sei ein Kommunist gewesen, einfach als falsch zu klassifizieren. UnabhĂ€ngig von dem Einwurf, dies sei aus ökonomischer Sicht so gemeint. Hier wĂ€re, unter Hinweis auf entsprechende Philosophen (man denke auch an eine Hannah Arendt), eine dezidierte und sachlich zutreffende Darstellung angebracht gewesen, auch wenn diese eben nicht in vereinfachende Kurzparolen zu fassen ist.
Genauso vorsichtig sollte man allerdings auch sein, wenn plötzlich, und gern in "einfacher Sprache", von vermeintlichen "MeinungswÀchtern" Sachverhalte aus der Geschichte neu interpretiert oder gar umgeschrieben werden. Dies geschah ebenfalls sowohl in dieser wie in jener Form der Diktatur. Allerdings scheint solcherlei auch in heutigen Zeiten wieder recht in Mode zu sein, was den Verdacht darauf lenkt, dass wir uns womöglich bereits gefÀhrlich nahe an postfaktischen und postdemokratischen Zeiten bewegen.
Um auch noch das RĂ€tsel zum umgedrehten Futternapf des Katers zu klĂ€ren, fand unser Balkonist auf dem Notizzettel eine fremde und merkwĂŒrdig krakelige Handschrift vor: "Sind Links- und Rechtsdiktatur nur zwei sehr verschiedene Seiten einer Ă€uĂerst gefĂ€hrlichen Medaille?".
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Von Alex MĂ€nner
Ungeachtet der schwerwiegenden Wirtschaftskrise sowie der politischen Konflikte, die zurzeit in der EuropĂ€ischen Union herrschen, will die armenische FĂŒhrung ihr Land offenbar auf den Beitrittskurs zu dieser Staatengemeinschaft einstellen. Am 9. Januar billigte die armenische Regierung den Gesetzentwurf "Ăber die Einleitung des Prozesses fĂŒr den Beitritt Armeniens zur EU". Jetzt muss das Parlament des Landes ĂŒber diesen Gesetzentwurf entscheiden.
Armeniens MinisterprĂ€sident Nikol Paschinjan erklĂ€rte diesbezĂŒglich, dass der Gesetzentwurf nicht als Antrag auf einen sofortigen EU-Beitritt betrachtet werden sollte. Vielmehr gehe es darum, die Bereitschaft Armeniens zur praktischen Arbeit an der AnnĂ€herung an die EuropĂ€ische Staatengemeinschaft zu signalisieren und einen entsprechenden Aktionsplan zu entwickeln. SpĂ€ter werde sich zeigen, "ob die Frage der EU-Mitgliedschaft einem Referendum unterzogen werden sollte".
Armenien bereits mit Russland integriert
Beobachter sind sich indes einig, dass die Entscheidung Jerewans, den EU-Integrationsprozess zu beginnen, sowohl die AuĂenpolitik als auch die Wirtschaft Armeniens grundlegend verĂ€ndern wird. Immerhin ist die Ex-Sowjetrepublik nicht nur Mitglied in der von Russland gefĂŒhrten MilitĂ€rallianz "Organisation des Vertrags ĂŒber kollektive Sicherheit" (OVKS), sondern auch Teil der "Eurasischen Wirtschaftsunion" (EAWU) â einer Organisation zur wirtschaftlichen Integration, der neben Russland und Armenien auch Kasachstan, Kirgisistan und WeiĂrussland angehören und in der Moskau ebenfalls eine FederfĂŒhrung hat.
Hinsichtlich des Verbleibs von Armenien in der OVKS gab es im Zusammenhang mit der besagten EU-Initiative der armenischen Regierung noch keine klare Stellungnahme aus Moskau. Was aber die WeiterfĂŒhrung der armenischen Mitgliedschaft in der EAWU betrifft, so Ă€uĂerten die Russen bereits Skepsis.
Dmitri Peskow, offizieller Sprecher des russischen PrÀsidenten Wladimir Putin, teilte Journalisten mit, dass es "hypothetisch gesehen einfach unmöglich" sei, Mitglied sowohl in der EAWU als auch in der EU zu sein. "Hier ein Zollraum, hier eine Zone des freien Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Kapitalverkehrs, dort eine andere, es gibt andere Normen", sagte Peskow.
Der stellvertretende russische Premierminister Alexej Owertschuk stellte laut der Agentur Interfax ebenfalls klar, dass es fĂŒr Armenien nicht möglich sein wird, die europĂ€ische Integration und die Partnerschaft innerhalb der EAWU zu verbinden. Eine Mitgliedschaft in beiden Organisationen zur gleichen Zeit sei aus russischer Sicht unvereinbar, weshalb man den armenischen Gesetzentwurf zum Start des EU-Beitrittsverfahrens als Beginn des Austritts des Landes aus der Eurasischen Wirtschaftsunion betrachte.
Owertschuk konkretisierte, dass die EAWU und die EU deshalb inkompatibel seien, weil in beiden Staatengemeinschaften keine Zölle innerhalb der Binnengrenzen anfallen und ein freier Waren-, Kapital-, Personen- und Dienstleistungsverkehr bestehe:
"Es ist unmöglich, sich vorzustellen, dass diese beiden Vereinigungen irgendwann zusammenkommen werden. Daher stellt der in der Republik Armenien gebilligte Gesetzentwurf 'Ăber die Einleitung des Prozesses fĂŒr den Beitritt Armeniens zur EuropĂ€ischen Union' dieses Land vor eine Wahl."
Ihm zufolge kann der proeuropĂ€ische Kurs fĂŒr Jerewan zudem sehr teuer werden. Denn im Falle eines Austritts Armenien aus der EAWU wĂŒrden die Energie- und Nahrungsmittelpreise in dem Land deutlich steigen. Wobei die armenischen Exporte aufgrund der anfallenden Zölle um bis zu 80 Prozent zurĂŒckgehen könnten. Insofern sei die EU-Integration Armeniens angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Probleme in Europa durchaus mit dem "Kauf eines Kreuzfahrt-Tickets fĂŒr die Titanic" zu vergleichen, so Owertschuk.
Jerewan gefÀhrdet eigenen Wirtschaftsaufschwung
In der Tat profitiert Armenien enorm von der EAWU-Partnerschaft. Vor allem im Bereich der Energieressourcen kann Jerewan unter anderem Erdgas mit einem deutlichen Abschlag erwerben. Derzeit zahlen die Armenier nur etwa 170 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas â im Vergleich dazu kostet die gleiche Menge in der EU aktuell rund 500 Dollar. Dank der billigen Energielieferungen aus den EAWU-Staaten kann Armenien die WettbewerbsfĂ€higkeit seiner Produktion stĂ€rken und so auch die gesamte Wirtschaft ankurbeln, die ĂŒbrigens schon seit einigen Jahren ein sehr gutes Wachstum verzeichnet: 2021 und 2022 wuchs das Bruttoinlandsprodukt des Landes durchschnittlich um mehr als neun Prozent. Im Jahr darauf betrug das Wachstum 8,3 Prozent. FĂŒr 2024 werden â nach einem leichten RĂŒckgang â immerhin sechs Prozent prognostiziert.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist â wie bereits erwĂ€hnt â das Fehlen von Zollbarrieren in der EAWU. Dies erleichtert den Export von armenischen Waren, etwa nach Russland, das fĂŒr Jerewans der wichtigste Handelspartner ist. Insbesondere nach der EinfĂŒhrung der antirussischen WirtschaftsbeschrĂ€nkungen durch die USA und die EU konnte Armenien daraus enorme Vorteile ziehen. Es gehört nĂ€mlich zu jenen LĂ€ndern, mit deren Hilfe Russland den sogenannten "Parallelimport" von sanktionierten GĂŒtern organisiert, die mit westlichen Exportverboten belegt wurden. Russischen Angaben zufolge stieg der Handel zwischen den beiden Staaten dank der zusĂ€tzlichen Ausfuhren nach Russland allein im ersten Halbjahr 2024 um das 2,5-fache an.
Durch eine Integration mit der EU wĂŒrde Jerewan offensichtlich groĂe Wirtschaftserfolge zunichtemachen. Abgesehen davon sind die wirtschaftlichen Aussichten Armeniens in Europa eher trĂŒbe, schlieĂlich sind die meisten EU-Mitglieder gegenwĂ€rtig mit einer gefĂ€hrlichen Rezession konfrontiert, die sie nicht in den Griff bekommen.
Angesichts dessen stellt sich die Frage, warum die armenische FĂŒhrung den Weg der EU-Integration trotzdem beschreiten will? Kritiker der Initiative sehen die Ursache dafĂŒr in der missglĂŒckten Politik von Premier Paschinjan, der durch die AnnĂ€herung an Europa von seiner Niederlage im Konflikt mit Aserbaidschan um die Region Bergkarabach ablenken will. SchlieĂlich ist der Verlust von Bergkarabach fĂŒr die Armenier nicht nur ein herber geopolitischer RĂŒckschlag, sondern auch eine nationale Katastrophe.
Sollte also das armenische Parlament dem Gesetzentwurf der Regierung zustimmen, dann mĂŒsste Armenien schon bald entscheiden, in welche Richtung es sich kĂŒnftig entwickeln will. Ob es die sehr engen wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland beibehĂ€lt und davon weiterhin immens profitiert, oder ob es Teil der sich im Abstieg befindenden EU wird.
Mehr zum Thema - Kreml: Armenien wird EU- und EAWU-Mitgliedschaft nicht kombinieren können
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Roland Häderđ©đȘ mag das.
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mk
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Roland HĂ€derđ©đȘ
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