SS-Lied gesungen? FPÖ gewinnt Klage gegen den "Standard"


Die Tageszeitung Der Standard wurde vom Wiener Landesgericht zu einer EntschĂ€digung von insgesamt 20.250 Euro an die FPÖ-Politiker Harald Stefan, Martin Graf und Klubdirektor Norbert Nemeth verurteilt. Hintergrund war die Berichterstattung ĂŒber ein BegrĂ€bnis, bei dem ein umstrittenes Lied gesungen wurde. Das Urteil ist nicht rechtskrĂ€ftig.

Streit um Berichterstattung zu umstrittenem Lied


Die FPÖ-Politiker hatten das Medium verklagt, nachdem dieses berichtet hatte, dass am BegrĂ€bnis eines Burschenschafters das Lied "Wenn alle untreu werden", auch als "SS-Treuelied" bekannt, gesungen worden sei. Laut dem Standard hĂ€tten die Politiker nicht reagiert, obwohl das Lied wĂ€hrend der NS-Zeit missbraucht worden war. Die KlĂ€ger betonten hingegen, es handle sich um ein Volks- und Studentenlied aus dem 19. Jahrhundert ohne Bezug zum Nationalsozialismus. Richter Daniel Potmesil befand die Berichterstattung als tatsĂ€chlich rufschĂ€digend, da die vorgelegten Beweise keine eindeutige Verbindung zur SS-Version des Liedes belegten.

FPÖ-GeneralsekreĂ€r Christian Hafenecker sah das Urteil als eine klare Schlappe fĂŒr den Standard und sprach davon, dass die Zeitung "von ihrer eigenen Nazikeule gerichtlich erschlagen" worden sei. Gleichzeitig kritisierte er die Berichterstattung als "pietĂ€tlos und rufmörderisch", da mit versteckter Kamera gefilmtes Material genutzt worden sei. Die FPÖ wies zudem darauf hin, dass das BegrĂ€bnis ein privates Ereignis gewesen sei, bei dem die Politiker keine Verantwortung fĂŒr den Liedtext trĂŒgen.

Der Rechtsvertreter des Standard, Michael Pilz, kĂŒndigte Berufung gegen das Urteil an. Laut ihm habe die Zeitung korrekt ĂŒber die Ereignisse berichtet und die Verdachtsmomente offengelegt. Das Gericht hĂ€tte die Kontextualisierung des Liedes missachtet, das nachweislich von der SS adaptiert worden sei. Der Fall wirft somit ein Schlaglicht auf die Gratwanderung zwischen journalistischer Freiheit und persönlichem Ehrenschutz. Ein letztinstanzliches Urteil bleibt abzuwarten.

Mehr zum Thema – "Ein Volk, ein Kanzler, ein Kickl" – System-Medien gegen die FPÖ im Österreich-Bashing


de.rt.com/oesterreich/233295-f


Britisches Parlament in Alarmbereitschaft: Russische Diplomaten mischen sich unter Besuchergruppe


Ein Vorfall im britischen Parlament hat kurz vor Weihnachten fĂŒr Aufsehen gesorgt: Eine Gruppe russischer Diplomaten hatte sich einer öffentlichen FĂŒhrung durch das Parlament angeschlossen und war spĂ€ter in einen fĂŒr Besucher gesperrten Bereich des Oberhauses (House of Lords) eingedrungen. SicherheitskrĂ€fte hĂ€tten die Diplomaten schnell entdeckt und aus dem GebĂ€ude eskortiert, schreibt The Guardian.

Die Zeitung vermutet, dass die Diplomaten im Kreml damit prahlen wollten, in das britische Parlament eingedrungen zu sein. "Es war keine perfekte Situation, aber sie wurden geschnappt, bevor Schaden entstehen konnte", sagte ein Regierungsvertreter. Der Vorfall habe bei Ministern und Sicherheitsbehörden Besorgnis ausgelöst. Aus diesem Grund seien die Abgeordneten schriftlich aufgefordert worden, keine russischen Diplomaten mehr ins Parlament einzuladen, auch nicht privat.

"Als offiziell akkreditierter Vertreter der russischen Regierung sollte der russische Botschafter bis auf weiteres nicht auf dem GelĂ€nde des Parlaments empfangen werden. Dies gilt auch fĂŒr alle anderen russischen Diplomaten und Beamten der russischen Botschaft, die in Großbritannien akkreditiert sind", schrieben der Sprecher des Unterhauses Lindsay Hoyle und der Sprecher des Oberhauses McFall of Alcluith.

Ein Parlamentssprecher sagte: "Die Sicherheit aller, die im Parlament arbeiten und es besuchen, hat fĂŒr uns oberste PrioritĂ€t. Zu unseren Sicherheitsmaßnahmen können wir jedoch keinen Kommentar abgeben."

Bereits im Jahr 2022 hatte die britische Regierung als Reaktion auf Moskaus Vorgehen in der Ukraine allen russischen Diplomaten und Botschaftsangehörigen in London den Zugang zum Parlament untersagt. Im Herbst 2023 wurden weitere EinschrĂ€nkungen ĂŒber russische Diplomaten verhĂ€ngt. DarĂŒber hinaus mĂŒssen sie bei Reisen außerhalb eines Umkreises von 120 Kilometern um London detaillierte Angaben zu Reiseziel, Reiseroute und Transportmittel machen.

Mehr zum Thema - Kiew und London schließen Partnerschaftsabkommen


de.rt.com/europa/233309-britis


BSW-Anfrage enthĂŒllt: Regierung arbeitet mit VerjĂ€hrungsfristen gegen ImpfgeschĂ€digte


Laut Jessica Tatti, Bundestagsabgeordnete des BĂŒndnis Sahra Wagenknecht (BSW), sollten die Corona-Impfungen mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer ausgesetzt werden, bis die Frage nach Verunreinigungen mit DNA-Fragmenten restlos geklĂ€rt ist. Dabei bezieht sie sich auf Publikationen, laut denen die entsprechenden Grenzwerte deutlich ĂŒberschritten sind.

"Bis zur KlÀrung des Verdachts der Verunreinigung des Impfstoffs von BioNTech und Pfizer muss die Zulassungserlaubnis ausgesetzt und die Corona-Impfungen gestoppt werden."


Konkret geht es um die Problematik von Verunreinigungen durch Fremd-DNA und die Möglichkeit, dass diese in die Körperzellen eindringt und Nebenwirkungen der Corona-Impfung verursacht. Bekannt wurde dies, als Phillip Buckhaults, Genetik-Experte der University of South Carolina, im September 2023 vor dem Senatsausschuss des US-Bundesstaates ausgesagt hatte, dass er im Labor Fremd-DNA im Vakzin von Biontech-Pfizer gefunden habe. Er ging davon aus, dass die DNA in Körperzellen eindringen könne und dies wahrscheinlich auch tue.

Es handle sich dabei um eine "sehr reale Gefahr der GenomverÀnderung langlebiger Körperzellen", die einen "anhaltenden Autoimmunangriff" auf das Gewebe von geimpften Personen auslösen könne. Er sagte:

"Diese DNA könnte die Ursache fĂŒr einige der seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen wie den Tod durch Herzstillstand sein."


Tatti verweist nun auf eine Publikation eines Teams um Ulrike KĂ€mmerer, deren Ergebnis im Dezember vergangenen Jahres publiziert wurde. Darin kommen die Forscher zu dem Schluss, dass eine in Proben des Pfizer-PrĂ€parats Comirnaty festgestellte DNA die von den internationalen Aufsichtsbehörden festgelegte zulĂ€ssige Höchstkonzentration bei Weitem ĂŒbersteige. Zudem sind bei den Zulassungsstudien und fĂŒr die Massenproduktion jeweils unterschiedliche Verfahren angewandt worden: ersteres ohne, letzteres mit der entsprechenden Plasmid-DNA.

Die BSW-Abgeordnete hat nun eine Anfrage an die Bundesregierung gestellt, ob diese gedenke, die Corona-Impfungen aufgrund der genannten Problematik auszusetzen. Zuvor hatte die Berliner Zeitung ĂŒber die Anfrage berichtet. Die Antwort der Bundesregierung lautete: Nein.

In einer Stellungnahme begrĂŒndet die Bundesregierung ihre Entscheidung damit, dass die Studie von KĂ€mmerer und Kollegen "nach EinschĂ€tzung des Paul-Ehrlich-Instituts keine robusten Daten beinhalte, die eine Grenzwert-ĂŒberschreitende DNA-Menge in mRNA-Impfstoffen aufgrund von Plasmidkontaminationen oder Plasmidfragmenten belegen. Die beschriebenen Prozesse stellen zudem keine Evidenz fĂŒr die behauptete mögliche Integration kontaminierender DNA in das Wirtsgenom und einer daraus resultierenden Deregulation zellularer Prozesse her." Aus Sicht der Bundesregierung gebe es also "keinen Grund zur Besorgnis".

Tatti vom BSW sieht dies jedoch anders und fordert, dass das Pfizer-Vakzin vorerst nicht mehr verimpft wird. ZunĂ€chst mĂŒsse gezeigt werden, "dass der Impfstoff von Biontech und Pfizer nicht mit lang haltbarer DNA kontaminiert ist, die dort nicht hingehört. Sollte sich dieser Verdacht erhĂ€rten, muss die Zulassungserlaubnis sofort entzogen und Biontech-Pfizer schadensersatzpflichtig gemacht werden".

Durch die Anfrage wurde zudem bekannt, dass die zustÀndige Behörde, das Paul-Ehrlich-Institut, am 28. November eine Liste von FÀllen veröffentlicht hatte, in denen der Verdacht auf Nebenwirkungen durch eine Corona-Impfung bestand. Darin werden 974.931 FÀlle beschrieben, oft betreffen diese ein und dieselbe Person.

Tatti wollte nun wissen, ob die Liste vollstĂ€ndig sei und wann die Frist fĂŒr eine individuelle Klage auf Schadensersatz ablaufe. Die Bundesregierung teilte in ihrer Antwort mit: Alle bis zum Juli 2024 gemeldeten VerdachtsfĂ€lle seien aufgefĂŒhrt, darunter auch jene, die direkt an die EuropĂ€ische Arzneimittelagentur gegangen seien. Die Daten wĂŒrden zudem fortlaufend aktualisiert. Bei der Frage nach Schadensersatz verwies die Regierung unter anderem auf Paragraf 195, BĂŒrgerliches Gesetzbuch (BGB). In diesem ist festgelegt: "Die regelmĂ€ĂŸige VerjĂ€hrungsfrist betrĂ€gt drei Jahre". Tatti erklĂ€rte:

"Das ist ein Hammer. Ende des Jahres lief die Klagefrist fĂŒr die meisten Corona-ImpfgeschĂ€digten ab. Kurz davor stellte das Paul-Ehrlich-Institut klammheimlich eine Liste von fast einer Million Impfnebenwirkungen auf seine Webseite."


Zum einen sei der Zeitraum zwischen der Publikation der Liste und dem Ende der VerjĂ€hrungsfrist fĂŒr VerdachtsfĂ€lle bis zum Jahr 2021 fĂŒr zu knapp bemessen, andererseits zweifelte Tatti auch die VollstĂ€ndigkeit der Daten an. Ihr Fazit:

"Die Bundesregierung arbeitet gegen die ImpfgeschĂ€digten und fĂŒr die Impfstoffhersteller."


Im Infektionsschutzgesetz sei festgelegt, dass die Bundesregierung fĂŒr ImpfschĂ€den hafte, die KaufvertrĂ€ge der EU sehen zudem explizit eine Haftungsfreistellung fĂŒr den Hersteller vor.

Tatti fordert einen Untersuchungsausschuss im Bundestag, vor dem sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verantworten muss. Das BSW hatte bereits zuvor die parlamentarische Aufarbeitung der staatlich forcierten Corona-Maßnahmen gefordert. FĂŒr den geforderten Untersuchungsausschuss hĂ€tten in der laufenden Legislatur allerdings mindestens 184 der 733 Bundestagsabgeordneten dafĂŒr stimmen mĂŒssen, weshalb dieser nicht zustande kam.

Mehr zum Thema - "Unwissenschaftlich" – Lauterbach blockt Frage zu verunreinigten "Impfstoffen" ab


de.rt.com/inland/233280-bsw-an


#starship #ift7 #SpaceX

Was fĂŒr ein Ereignis !

Zuerst ein wunderschöner Bilderbuchstart. Tim Dott konnte von seinem Standpunkt aus die Rakete bis zur Stufentrennung verfolgen und auch den fallenden Hot-Staging-Ring beobachten. Mit einem Affenzahn kam die erste Stufe wieder zurĂŒck zur Erde, bremste mit 13 Triebwerken erst einmal runter um dann mit 3 Triebwerken in die Fangarme des Startturms zu schweben.

Die Triebwerke gingen aus, es qualmte und dampfte noch ein bissl und dann war Ruhe.

WĂ€hrend dieser ganzen Aufregung und der Wahnsinnsbilder ging unter, dass die Höhen- und Geschwindigkeitsanzeige der Oberstufe stehen geblieben ist - sie ist ĂŒber der Karibik explodiert

Und die TrĂŒmmer verglĂŒhten ĂŒber den Turksinseln.

Auf spÀter veröffentlichten Videobilder sieht man auch schon im Flug Flammen aus dem Scharnier der Flaps schlagen. (das ist im Video besser zu sehen)

Auch beim Aufstieg gab es spektakulĂ€res zu entdecken. Links am Bildrand "flattert" ein StĂŒck Blech:

Nach der Explosion vom Starship war die Flugverbotszone "heiß". Viele Flugzeuge kreisten noch einige Zeit bevor sie sich zur Umkehr oder anderen FlughĂ€fen entschieden. Gerade die Hitzeschutzkacheln werden die Explosion in großer Zahl ĂŒberlebt haben und noch einige Minuten oder Stunden herab geregnet sein.


In dieses TrĂŒmmerfeld möchte kein Pilot hinein fliegen.
Ich stelle es mir aber grausam schön vor, dieses Spektakel auf Reiseflughöhe beobachtet zu haben.

Edit: Typo

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Deutschland erlebt die langwierigste Krise seiner Nachkriegsgeschichte


Von Olga Samofalowa

Die deutsche Wirtschaft schrumpft bereits das zweite Jahr in Folge. Nach einem RĂŒckgang von 0,3 Prozent im Jahr 2023 folgte 2024 ein Abschwung um 0,2 Prozent im wirtschaftlich bedeutsamsten europĂ€ischen Land.

"Deutschland erlebt die lĂ€ngste Stagnationsphase seiner Nachkriegsgeschichte", sagt Timo WollmershĂ€user, Wirtschaftswissenschaftler vom Ifo-Institut in MĂŒnchen, gegenĂŒber der Financial Times.

In der Tat verzeichnete Deutschland seit dem Beginn der Pandemie kein nennenswertes Wirtschaftswachstum mehr. Die Industrieproduktion liegt mehr als zehn Prozent unter ihrem Höchststand, und die Arbeitslosigkeit befindet sich wieder im Aufwind, nachdem sie auf ein Rekordtief gesunken war.

Die Bundesbank geht davon aus, dass sich die Stagnation in Deutschland in diesem Jahr fortsetzen wird. Sie prognostiziert ein Wachstum von nur 0,1 Prozent und warnt davor, dass ein Handelskrieg mit den USA zu einem weiteren Jahr der wirtschaftlichen Schrumpfung fĂŒhren wird. Der designierte US-PrĂ€sident Donald Trump kĂŒndigte an, umfassende Zölle von bis zu 20 Prozent auf alle Importe zu erheben.

FĂŒr diesen WirtschaftsrĂŒckgang gab es viele GrĂŒnde. Dazu gehören sowohl die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie von 2020 und die Energiekrise von 2021/2022 als auch der Handelskrieg mit den USA und China. Aber warum genau erging es der deutschen Wirtschaft im Vergleich zu anderen europĂ€ischen LĂ€ndern am schlechtesten?

Dies liegt daran, dass Deutschland die wirtschaftliche FĂŒhrungsrolle in der EuropĂ€ischen Union innehatte und diese auf einer starken Industrie beruhte, deren Produkte in der ganzen Welt sehr gefragt waren. Alle oben genannten Ereignisse trafen genau die Industrie.

Jaroslaw Kabakow, Leiter der Strategieabteilung bei der Investmentfirma "Finam", sieht eine der Ursachen der Probleme in der sogenannten "Corona-Krise":

"Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie setzten die Wirtschaft des Landes aufgrund seiner starken Verflechtung mit der Weltwirtschaft weiterhin unter Druck."


Pawel Sewostjanow, ordentlicher Staatsrat der Russischen Föderation und Dozent am Lehrstuhl fĂŒr politische Analyse und soziale und psychologische Prozesse der Plechanow- WirtschaftsuniversitĂ€t, fĂŒhrt weitere Ursachen an:

"Deutschland hat eine komplexere exportorientierte Wirtschaftsstruktur, vor allem in der Automobil- und Maschinenbaubranche, was es anfĂ€llig machte. Zweitens traf der Verlust der russischen Energieressourcen Deutschland hĂ€rter, da seine Industrie bei der Produktion stark von billigem Gas und Öl abhĂ€ngig war. Erhebliche Folgewirkungen hatte die Energiekrise. Die WettbewerbsfĂ€higkeit der Industrie nahm ab, denn die Unternehmen standen im Konkurrenzkampf mit Unternehmen aus LĂ€ndern mit niedrigeren Energiekosten auf der Verliererseite."


Zwischen 2021 und 2022 stiegen die Gaspreise jeden Monat an und sprangen schließlich schon Ende 2021 von 300 bis 400 US-Dollar pro tausend Kubikmeter auf 2.000 US-Dollar. Die Chemie- und DĂŒngemittelindustrie, die viel Energie benötigt, stellte ihre Produktion sofort ein. Nach ihnen begannen auch andere Industrien, ihre Produktion zu reduzieren und stillzulegen. Bei einer solchen Preisdynamik war es rentabler, die Produktion einzustellen, als mit Verlust zu arbeiten. Zum Vergleich: In den USA und Russland lagen die Gaspreise bei 100 US-Dollar pro tausend Kubikmeter.

Angesichts von Gaspreisen in Höhe von mehreren tausend Euro waren die deutschen Waren auf dem auslĂ€ndischen Markt einfach nicht konkurrenzfĂ€hig. Es kam zu Produktionsverlagerungen ins Ausland. "Einige deutsche Unternehmen veranlassten aufgrund der niedrigeren Gas-, Energie- und Arbeitspreise eine Produktionsverlagerung in die USA und nach Indien", sagt Kabakow. Damit konnten die USA die von ihnen angestrebte RĂŒckkehr der Produktion in ihr Land verwirklichen.

Auch die deutsche Autoindustrie konnte dem Wettbewerb nicht standhalten. Kabakow dazu:

"Hinzu kommt, dass die deutsche Wirtschaft durch den Handelskrieg mit China und den Übergang zu Elektroautos unter doppeltem Druck auf die deutsche Automobilindustrie stand."


Die Autoproduktion in Deutschland wurde so teuer und unrentabel, dass der deutsche Autokonzern Volkswagen zum ersten Mal in seiner 87-jĂ€hrigen Geschichte gezwungen war, Betriebe aus WirtschaftlichkeitsgrĂŒnden zu schließen. Gleich drei Werke sind davon betroffen. DarĂŒber hinaus entschied sich der Konzern zum ersten Mal seit 30 Jahren fĂŒr Entlassungen und verstieß damit gegen die eigenen arbeitsvertraglichen Bestimmungen, die Entlassungen bis 2029 untersagten.

Nach eigenen Angaben ist der Konzern nicht in der Lage, 500.000 Autos pro Jahr zu verkaufen, was der KapazitĂ€t von zwei Werken entspricht. Die AutoverkĂ€ufe in Europa gingen nach der Pandemie um zwei Millionen StĂŒck zurĂŒck. Der russische Markt hĂ€tte die Situation zwar kompensieren können, aber die westlichen Autohersteller beraubten sich selbst dieses Absatzmarktes.

Wie fĂŒr alle deutschen Betriebe besteht das Hauptproblem fĂŒr VW natĂŒrlich in den stark gestiegenen Betriebskosten und der sinkenden RentabilitĂ€t. Die Ursache dafĂŒr ist wiederum der Preisanstieg fĂŒr Energieressourcen nach der Beendigung der Erdgaslieferungen aus Russland und die allgemeine Umstrukturierung des Energiemarktes in Europa. Deutschland war nicht nur der grĂ¶ĂŸte Abnehmer russischen Gases, sondern zahlte auch den niedrigsten Brennstoffpreis, was dem Land wirtschaftliche PrĂ€ferenzen verschaffte. Nun muss es LNG auf einer gemeinsamen Grundlage und zu einem höheren Preis erwerben.

DarĂŒber hinaus verzichtete Deutschland auf die ebenfalls billige Kernenergie und stellte auf erneuerbare Energiequellen um. Aber wenn es keine Wind- und Sonnenenergie gibt, steigt der Energiepreis sofort an.

Zum VerstĂ€ndnis: Im April 2020 kostete der Strom in Deutschland noch 17 Euro pro Megawattstunde, dann begann der Preis stetig zu steigen und erreichte im August 2022 einen Rekordwert von 470 Euro. Das war ein kolossaler Schlag fĂŒr die gesamte deutsche Industrie. Danach sanken die Preise auf 80 Euro. Aber das ist immer noch viel: viermal so viel wie im Jahr 2020.

Die Preise können jeden Moment wieder auf Rekordniveau steigen. Genau das geschah am Anfang dieses Jahres: Am 15. Januar 2025 stiegen sie wĂ€hrend der Spitzenzeiten auf dem Gasgroßhandelsmarkt auf 377 Euro pro Megawattstunde. Der Grund dafĂŒr ist, dass bereits die dritte windstille Periode anbrach und es keine preisgĂŒnstige Atomstromerzeugung gibt. Der Gasverbrauch nahm zu, aber dafĂŒr muss man jetzt viel bezahlen.

Die hohen Stromkosten treffen ausnahmslos jedes Industrieunternehmen. Die Autoindustrie ist nur ein Paradebeispiel.

Deutschland verzeichnet im zweiten Jahr einen Negativrekord an Unternehmensinsolvenzen im Lande. Jaroslaw Kabakow sagt dazu:

"Der Hauptfaktor, der zum Anstieg der ZahlungsausfĂ€lle und Insolvenzen deutscher Unternehmen fĂŒhrte, ist die Straffung der Geldpolitik durch die EZB. Ein Jahrzehnt niedriger Zinsen in Europa schuf eine Unternehmenslandschaft, die bei den derzeitigen Kreditzinsen nicht existenzfĂ€hig ist. BĂŒrokratie und ArbeitskrĂ€ftemangel sind auch fĂŒr die deutsche Wirtschaft zu einem Bremsfaktor geworden. Staatliche Verfehlungen wie unzureichende Investitionen in die Infrastruktur und zögerliche Reformen auf dem Arbeitsmarkt verschĂ€rfen die Situation. Politische InstabilitĂ€t erhöht die wirtschaftliche Unsicherheit."


Kabakow zufolge unterscheiden sich die Prognosen fĂŒr Deutschland fĂŒr das Jahr 2025: Es sind sowohl eine Stagnation als auch ein Wachstumsszenario denkbar, vorausgesetzt die Preise stabilisieren sich und die Staatsinvestitionen steigen. Angesichts der aktuellen Politik scheint jedoch das erste Szenario am wahrscheinlichsten zu sein, sagt er.

Zur Wiederherstellung eines stabilen Wachstums mĂŒsse Deutschland in Infrastruktur und Innovation investieren, Subventionen mit Fokus auf die lokale Produktion ausschĂŒtten und den Arbeitsmarkt reformieren. Ohne Strukturreformen laufe Deutschland Gefahr, seinen Status als fĂŒhrende EU-Wirtschaft zu verlieren, so Kabakow abschließend.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 16. Januar 2025 zuerst auf der Seite der Zeitung Wsgljad erschienen.

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de.rt.com/wirtschaft/233219-de


Kiew und London schließen Partnerschaftsabkommen


WĂ€hrend des Besuchs des britischen Premierministers in der Ukraine haben Keir Starmer und Wladimir Selenskij ein auf einhundert Jahre ausgelegtes Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, berichtet das BĂŒro des ukrainischen Machthabers auf seiner Webseite. Nach der Unterzeichnung des Dokuments erklĂ€rte Selenskij:

"Heute ist ein wahrhaft historischer Tag, unsere Beziehungen sind enger als je zuvor."


Der Vertrag enthĂ€lt Klauseln ĂŒber:

  • StĂ€rkung des Verteidigungspotenzials der Ukraine;
  • StĂ€rkung der Sicherheit des Landes und Konsensbildung ĂŒber die NATO-Mitgliedschaft;
  • Ausweitung der Wirtschafts- und Handelskooperation;
  • StĂ€rkung der Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Klima sowie beim Übergang zu sauberer Energie;
  • BekĂ€mpfung von Informationsmanipulation und Einmischung aus dem Ausland.

Aus London hieß es bezĂŒglich des Abkommens, dass die Partnerschaft "das Vereinigte Königreich und die Ukraine in die Lage versetzen wird, sich gegenseitig bei der Erneuerung, dem Wiederaufbau und den Reformen fĂŒr kommende Generationen zu unterstĂŒtzen".

WĂ€hrend des Besuchs kĂŒndigte Starmer an, dass Großbritannien der Ukraine weitere Artillerie und ein neues mobiles Luftabwehrsystem vom Typ Grateful zur VerfĂŒgung stellen wird, das vom Vereinigten Königreich entwickelt und von DĂ€nemark finanziert wird. Dem britischen Premierminister zufolge wird London Kiew im Jahr 2025 "mehr UnterstĂŒtzung als je zuvor" gewĂ€hren.

Moskau verurteilt die westliche MilitĂ€rhilfe fĂŒr die Ukraine und betont, dass diese den Konflikt zwar verlĂ€ngern, aber nichts an dessen Ausgang Ă€ndern wird.

Mehr zum Thema - The Telegraph: Starmer und Macron besprechen Entsendung von" Friedenstruppen" in die Ukraine

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de.rt.com/international/233270


Mehrheit der Linken-WĂ€hler zum ersten Mal fĂŒr Waffenlieferungen an die Ukraine


Die Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine sorgt weiterhin fĂŒr heftige Diskussionen in Deutschland. Das Thema ist auch fĂŒr die anstehende Bundestagswahl von Bedeutung. WĂ€hrend ein Teil der Bevölkerung in dieser Frage grundsĂ€tzlich die Bundesregierung unterstĂŒtzt und MilitĂ€rhilfe als notwendig erachtet, sehen andere darin eine Eskalation des Konflikts. Eine aktuelle reprĂ€sentative Umfrage des Forschungsinstituts Ipsos kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem die AnhĂ€nger einer Partei konsequent fĂŒr Ukrainehilfen einstehen, wĂ€hrend es bei den AnhĂ€ngern zwei kleinerer Parteien in jĂŒngster Zeit deutliche MeinungsĂ€nderungen gab.

Insgesamt ist fast die HĂ€lfte der Deutschen (48 Prozent) der Meinung, dass Deutschland keine Waffen mehr an die Ukraine liefern sollte. FĂŒr weitere Waffenlieferungen sprechen sich dagegen 38 Prozent der Befragten aus. 14 Prozent aller BundesbĂŒrger haben in dieser Frage keine klare Meinung. AnhĂ€nger der AfD mit 88 und des BSW mit 90 Prozent Ă€ußern sich besonders ablehnend. Dagegen befĂŒrworten jeder zehnte AfD-WĂ€hler (11 Prozent) und nur 4 Prozent der BSW-Sympathisanten weitere Waffenlieferungen. Bereits im September 2024 hatte eine Ipsos-Umfrage ein Ă€hnliches Bild ergeben.

Die WĂ€hlerschaft der GrĂŒnen (74 Prozent) und der SPD (64 Prozent) sprechen sich am hĂ€ufigsten fĂŒr weitere Waffenlieferungen aus. Nur 15 Prozent (GrĂŒne) bzw. 28 Prozent (SPD) lehnen weitere RĂŒstungsexporte ab. Allerdings hat sich insbesondere in der SPD-AnhĂ€ngerschaft das Meinungsbild in den letzten Monaten merklich verschoben. Im September 2024 lag der Anteil der BefĂŒrworter noch bei 69 Prozent, nur 19 Prozent der SPD-AnhĂ€nger sprachen sich damals gegen Waffenlieferungen aus.

In der UnionswĂ€hlerschaft spricht sich jeder Zweite (49 Prozent) fĂŒr weitere Lieferungen aus, zwei von fĂŒnf sind dagegen (40 Prozent). Hier zeigen sich im Vergleich zur letzten Befragung im September 2024 kaum VerĂ€nderungen. Weitaus stĂ€rker hat sich das Bild bei AnhĂ€ngern von FDP und Linke gewandelt: Bei beiden Parteien befĂŒrworten die AnhĂ€nger Waffenlieferungen an die Ukraine jetzt deutlich mehr, als das noch im September der Fall war. Bei den AnhĂ€ngern der Linken hat sich das VerhĂ€ltnis von 44 Prozent Zustimmung (+8) gegenĂŒber nur noch 41 Prozent Ablehnung (-18) sogar ins Gegenteil verkehrt. Bei FDP-WĂ€hlern gibt es mit 63 Prozent nun zehn Prozent mehr Menschen, die die Waffenlieferungen befĂŒrworten.


Ipsos
Eine Spaltung zeigt sich aber nach wie vor zwischen Ost und West. WĂ€hrend Ostdeutsche mit 60 Prozent mehrheitlich Waffenlieferungen an die Ukraine ablehnen, sind es in Westdeutschland nur 45 Prozent. Auffallend ist jedoch, dass sich in Ostdeutschland eine Trendwende abzeichnet. Im Gegensatz zur letzten Befragung im September (69 Prozent) waren jetzt neun Prozent weniger Menschen gegen MilitĂ€rhilfen und sieben Prozent mehr dafĂŒr (31 gegen 24 Prozent). Im Westen ging der Anteil von BefĂŒrwortern und Gegnern indes nur leicht zurĂŒck.

Das Fachportal Defence-networt.com, das ĂŒber die Umfrageergebnisse berichtete, merkt an, dass Stimmungsbild an der Unionsbasis Auswirkungen auf den Wahlkampf haben könnte. Immerhin höre man von Kanzlerkandidat Merz in letzter Zeit wesentlich seltener Forderungen nach mehr Waffenlieferungen an die Ukraine, als es noch vor dem Ampel-Aus der Fall war – "Damals konnte die Union gar nicht oft genug den Taurus im Bundestag zur Abstimmung stellen."

Im Übrigen bleiben die Meinungen (teilweise sehr) instabil. DafĂŒr sprechen die großen Meinungsschwankungen, dies es nach wie vor gibt. Dennoch ist insgesamt eine Tendenz zur stĂ€rkeren UnterstĂŒtzung der Waffenlieferungen zu beobachten. Der Wandel der einstigen "Friedenspartei" die Linke zu militanteren Positionen ist dafĂŒr ein Beispiel. Das könnte mit der massiven Medienkampagne zur UnterstĂŒtzung der Bundeswehr und der Militarisierung Deutschlands zusammenhĂ€ngen. Der Slogan "Wenn wir Putin in der Ukraine nicht (mit Waffen) stoppen, wird er uns als NĂ€chstes angreifen", wird dabei als Hauptargument angefĂŒhrt. Anscheinend scheint er bei vielen zu verfangen.

Mehr zum Thema - Flieht auch der Verfassungsschutz zu WhatsApp? "Russland-Toolbox" erntet auf X Spott und Kritik


de.rt.com/inland/233192-mehrhe


Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verÀndern (Teil I)


Von Alexander Dugin

Trumps Revolution

Jetzt sind alle in Russland und in der Welt perplex: Was geschieht in den USA? Nur wenige Experten in unserem Land – insbesondere Alexander Jakowenko – haben wirklich VerstĂ€ndnis dafĂŒr, wie gravierend die VerĂ€nderungen in den USA sind. Jakowenko meinte zu Recht, dass "dies eine Revolution ist". Und das stimmt tatsĂ€chlich.

Der designierte US-PrĂ€sident Trump und seine engsten Vertrauten – in erster Linie der passionierte Elon Musk – zeigen eine geradezu revolutionĂ€re AktivitĂ€t. Zwar ist Trump noch nicht im Amt – das wird am 20. Januar passieren – doch Amerika und Europa geraten schon jetzt ins Wanken. Es ist ein ideologischer und geopolitischer Tsunami, mit dem – ehrlich gesagt – niemand gerechnet hat. Viele hatten erwartet, dass Trump nach seiner Wiederwahl – wie es wĂ€hrend seiner ersten Amtszeit als US-PrĂ€sident bereits der Fall war – zu einer mehr oder weniger konventionellen Politik zurĂŒckkehren wĂŒrde. Auch wenn er dabei seine charismatischen und spontanen ZĂŒge beibehĂ€lt. Es lĂ€sst sich jedoch schon jetzt sagen, dass dies nicht zutrifft. Trump bedeutet eine Revolution. Gerade in dieser Übergangszeit des Machtwechsels von Biden zu Trump macht es also Sinn, sich ernsthaft mit der Frage zu befassen: Was passiert in den USA? Denn dort passiert definitiv etwas – und zwar etwas sehr, sehr Wichtiges.

Der "Tiefe Staat" und die Geschichte des US-Aufstiegs

Zuallererst sollte geklĂ€rt werden, wie Trump – angesichts der MĂ€chtigkeit des "Tiefen Staates" – ĂŒberhaupt gewĂ€hlt werden durfte? Dies erfordert einen umfassenderen Betrachtungsansatz.

Der "Tiefe Staat" in den USA reprĂ€sentiert den Kern des Staatsapparats und die mit ihm eng verbundene ideologische und wirtschaftliche Elite. Staat, Wirtschaft und Bildung sind in den USA nicht strikt voneinander getrennt, sondern bilden ein einziges System von kommunizierenden GefĂ€ĂŸen. Hinzu kommen die traditionellen US-Geheimgesellschaften und -Clubs, die frĂŒher die Rolle von Kommunikationszentren fĂŒr die Eliten spielten. Dieser ganze Komplex wird gewöhnlich als "Tiefer Staat" bezeichnet. Dabei sind die beiden großen US-Parteien – Demokraten und Republikaner – keine TrĂ€ger spezifischer Ideologien, sondern nur Ausdruck von Variationen eines einzigen ideologischen, politischen und wirtschaftlichen Kurses, den der "Tiefe Staat" verkörpert. Und das Gleichgewicht zwischen ihnen dient nur dazu, einige irrelevante Aspekte zu korrigieren und mit der Gesellschaft als Ganzes in Kontakt zu bleiben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg durchliefen die USA zwei Phasen: die Epoche des Kalten Krieges mit der UdSSR und dem sozialistischen Lager (1947–1991) und die Periode der unipolaren Welt oder das "Ende der Geschichte" (1991–2024). In der ersten Phase standen die USA der UdSSR als gleichberechtigter Partner gegenĂŒber, wĂ€hrend sie in der zweiten Phase ihren Gegner vollstĂ€ndig besiegten und die einzige politisch-ideologische Supermacht (oder Hypermacht) der Welt wurden. Der "Tiefe Staat" – also weder Parteien noch andere Institutionen – wurde zum TrĂ€gersubjekt dieser unverĂ€nderlichen Linie der Weltherrschaft.

Diese Weltherrschaft nahm ab den 1990er-Jahren den Charakter einer links-liberalen Ideologie an. Ihre Formel war eine Kombination aus den Interessen des internationalen Großkapitals und einer progressiven Individualismus-Kultur. Diese Strategie wurde besonders von der Demokratischen Partei der USA ĂŒbernommen und bei den US-Republikanern wurde sie von Vertretern der Neokonservativen unterstĂŒtzt. Im Mittelpunkt dieser Strategie stand die Überzeugung, dass es nur ein lineares und konstantes Wachstum geben könne: sowohl fĂŒr die US-Wirtschaft als auch fĂŒr die Weltwirtschaft sowie die planetarische Ausbreitung des Liberalismus und der liberalen Werte. Es schien, als hĂ€tten alle Staaten und Gesellschaften der Welt das US-Modell ĂŒbernommen – politisch eine reprĂ€sentative Demokratie, die kapitalistische Marktwirtschaft, die individualistische und kosmopolitische Ideologie der Menschenrechte, digitale Technologien und eine westlich geprĂ€gte postmoderne Kultur. Der "Tiefe Staat" in den USA teilte diese Agenda und fungierte als Garant fĂŒr ihre praktische Umsetzung.

Samuel Huntington und die Aufforderung zu einer Kurskorrektur

Doch schon seit Anfang der 1990er-Jahre wurden unter US-Intellektuellen Stimmen laut, die vor der Fehlerhaftigkeit dieses Ansatzes auf lange Sicht warnten. Vor allem Samuel Huntington, der einen "Kampf der Kulturen", MultipolaritĂ€t und eine Krise der westlich geprĂ€gten Globalisierung vorhersagte, brachte diese Position zum Ausdruck. Er schlug vielmehr die StĂ€rkung und nicht die VerwĂ€sserung der US-IdentitĂ€t vor und forderte, dass die anderen westlichen Gesellschaften in einer einheitlichen – nicht mehr globalen, sondern regionalen – westlichen Zivilisation vereinigt werden sollten. Damals schien es jedoch so, als sei dies lediglich die Übervorsichtigkeit einzelner Skeptiker. Und der "Tiefe Staat" stellte sich eindeutig auf die Seite der Optimisten des "Endes der Geschichte" – wie etwa Huntingtons Hauptopponent Francis Fukuyama. So lĂ€sst sich der kontinuierliche Kurs der aufeinanderfolgenden US-PrĂ€sidenten Clinton, Bush, Obama (gefolgt von Trumps erster PrĂ€sidentschaft, die nicht in diese Logik passt) und Biden erklĂ€ren. Sowohl US-Demokraten als auch US-Republikaner (Bush Jr.) vertraten eine einheitliche politisch-ideologische Strategie des "Tiefen Staates": Globalismus, Liberalismus, UnipolaritĂ€t und Hegemonie.

Dieser optimistische Kurs der Globalisten stieß bereits Anfang der 2000er-Jahre auf Probleme. Russland hörte auf, den USA blindlings zu folgen, und begann, seine SouverĂ€nitĂ€t zu stĂ€rken. Besonders deutlich wurde dies nach Putins MĂŒnchner Rede im Jahr 2007, den Ereignissen in Georgien im Jahr 2008 und erreichte seinen Höhepunkt mit der Wiedervereinigung mit der Krim im Jahr 2014 und vor allem dem Beginn der speziellen MilitĂ€roperation in der Ukraine im Jahr 2022. All dies lief den PlĂ€nen der Globalisten völlig zuwider.

In China, vor allem unter der FĂŒhrung von Xi Jinping, begann man mit der DurchfĂŒhrung einer unabhĂ€ngigen Politik – wobei China einerseits von der Globalisierung profitierte, ihr andererseits aber auch eine harte Grenze setzte, sobald ihre Logik mit den nationalen Interessen in Konflikt geriet und die SouverĂ€nitĂ€t zu schwĂ€chen drohte.

In der islamischen Welt mehrten sich sporadische Proteste gegen den Westen, die sich sowohl auf das Streben nach grĂ¶ĂŸerer UnabhĂ€ngigkeit als auch auf die Ablehnung der aufgezwungenen liberalen Werte bezogen.

In Indien gelangten mit Premierminister Narendra Modi rechtsgerichtete Nationalisten und Traditionalisten an die Macht.

In Afrika nahmen die antikolonialen Stimmungen zu, und die lateinamerikanischen LĂ€nder fĂŒhlten sich immer unabhĂ€ngiger von den USA und dem Westen als Ganzes.

Dies fĂŒhrte zur GrĂŒndung der BRICS als Prototyp eines multipolaren internationalen Systems, das weitgehend unabhĂ€ngig vom Westen ist.

Der US-amerikanische "Tiefe Staat" war daher gezwungen, sich mit einem ernsthaften Problem zu konfrontieren: Sollte er weiterhin auf seinem eigenen Standpunkt beharren und das Anwachsen antagonistischer Prozesse ignorieren, indem er versucht, diese durch InformationsflĂŒsse, dominante Narrative und schließlich durch direkte Zensur in den Medien und sozialen Netzwerken zu unterdrĂŒcken oder trĂ€gt er diesen Trends Rechnung und sucht nach einer neuen Reaktionsform, indem er seine grundlegende Strategie angesichts dieser RealitĂ€t Ă€ndert, die nicht mehr mit der subjektiven EinschĂ€tzung einiger US-Analysten ĂŒbereinstimmt?

Trump und der "Tiefe Staat"

Trumps erste PrĂ€sidentschaft sah noch wie ein Zufall bzw. ein "technisches Versagen" aus. Ja, er kam auf einer Welle des Populismus an die Macht und stĂŒtzte sich dabei auf diejenigen US-Gruppen, die zunehmend die Unannehmbarkeit der globalistischen Agenda erkannten und die Erscheinungen von "woke" (links-liberaler Code mit den GrundsĂ€tzen des Hyperindividualismus, Geschlechterpolitik, Feminismus, LGBT, Kultur der Abschaffung, Migrationsförderung, einschließlich illegaler Migration, kritische Rassentheorie usw.) ablehnten. Damals wurde in den USA zum ersten Mal ĂŒber den "Tiefen Staat" gesprochen. "Woke" und die Stimmung der breiten Volksmassen standen dabei in zunehmender Diskrepanz zueinander.

Aber der "Tiefe Staat" nahm Trump zwischen 2016 und 2020 nicht ernst, und er selbst schaffte es als US-PrĂ€sident nicht, Strukturreformen umzusetzen. Nach dem Ende seiner ersten Amtszeit unterstĂŒtzte der "Tiefe Staat" Biden und die Demokratische Partei, indem er die Wahl beeinflusste und einen noch nie dagewesenen Druck auf Trump ausĂŒbte – er sah in ihm eine Bedrohung fĂŒr den gesamten globalistischen unipolaren Kurs, den die USA seit Jahrzehnten – und im Großen und Ganzen mit einem gewissen Erfolg – verfolgt hatten. So entstand Bidens Wahlkampfslogan "Build Back Better", also "Lasst es uns zum Besseren zurĂŒckbauen". Damit war gemeint: Nach dem "Scheitern" der ersten Trump-Regierung sollten wir zur Umsetzung der globalistischen liberalen Agenda zurĂŒckkehren.

Doch zwischen 2020 und 2024 Ă€nderte sich alles. Obwohl Biden seine frĂŒhere politische Linie mit der UnterstĂŒtzung des "Tiefen Staates" wieder aufnahm, musste er dieses Mal beweisen, dass alle Andeutungen ĂŒber die Globalisierungskrise nur "feindliche Propaganda", "das Werk von Putins oder Chinas Agenten" und "die Machenschaften einheimischer RandstĂ€ndigen" waren.

Mit UnterstĂŒtzung der Parteispitze der US-Demokraten und der Neokonservativen versuchte Biden die Lage so darzustellen, dass es nicht um eine echte Krise, nicht um Probleme, nicht um die Tatsache ging, dass die RealitĂ€t den Ideen und Projekten der liberalen Globalisten zunehmend widersprach, sondern um die Notwendigkeit, den Druck auf ihre ideologischen Gegner zu erhöhen – sprich Russland eine strategische Niederlage zuzufĂŒgen, die regionale Expansion Chinas (Projekt "Ein GĂŒrtel, eine Straße" [One Belt One Road]) zu stoppen, BRICS und andere Tendenzen zur MultipolaritĂ€t zu sabotieren, populistische Tendenzen in den USA und Europa zu unterdrĂŒcken und sogar Trump zu beseitigen (rechtlich, politisch und physisch). Daher die Ermutigung zu terroristischen Methoden und die VerschĂ€rfung der links-liberalen Zensur. In der Tat wurde der Liberalismus unter Biden endgĂŒltig zu einem totalitĂ€ren System.

Der "Tiefe Staat" setzte seine UnterstĂŒtzung fĂŒr Biden sowie fĂŒr die Globalisten im Allgemeinen fort (zu ihren wichtigsten Vertretern in Europa gehören Boris Johnson und Keir Starmer, Emmanuel Macron und Ursula von der Leyen). So wurden die von Soros geschaffenen ultraglobalistischen Strukturen Ă€ußerst aktiv und drangen nicht nur in alle europĂ€ischen Institutionen ein, sondern arbeiteten auch intensiv daran, Modi in Indien zu stĂŒrzen, neue Farbrevolutionen im Postsowjetraum (Moldawien, Georgien, Armenien) vorzubereiten und neutrale oder sogar den Globalisten feindlich gesinnte Regime in der islamischen Welt – wie in Bangladesch und Syrien – zu stĂŒrzen.

Aber dieses Mal war die UnterstĂŒtzung des US-amerikanischen "Tiefen Staates" gegenĂŒber den Globalisten nicht bedingungslos, sondern bedingt. Biden und Co. mussten vielmehr eine PrĂŒfung bestehen und beweisen, dass mit der Globalisierung alles in Ordnung ist und es sich nur um ein technisches Problem handelt, das mit Gewalt gelöst werden kann – sei es ideologisch, medial, wirtschaftlich, politisch oder direkt terroristisch. Als Richter sollte dabei der "Tiefe Staat" auftreten.

Biden verliert das Vertrauen des "Tiefen Staates"

Aber Biden ist es nicht gelungen. DafĂŒr gibt es eine Vielzahl von GrĂŒnden. Putins Russland gab nicht auf und hielt beispiellosem Druck stand – durch Sanktionen, den Zusammenstoß mit dem von allen westlichen LĂ€ndern unterstĂŒtzten ukrainischen Terrorregime, wirtschaftliche Herausforderungen und dem starken RĂŒckgang des Rohstoffabsatzes sowie der Abkopplung von der Hochtechnologie. All dies meisterte das Land, und Biden gelang es nicht, Russland zu besiegen.

Auch China gab nicht nach und setzte seinen Handelskrieg mit den USA fort, ohne kritische Verluste zu erleiden.

Es gelang auch nicht, Modi wÀhrend des Wahlkampfes zu verdrÀngen.

Der BRICS-Gipfel in Kasan – also auf dem Territorium des gegen den Westen kĂ€mpfenden Russlands – verlief glĂ€nzend. Der MultipolaritĂ€tsprozess setzte seinen Aufstieg fort.

Israel verĂŒbte unter Missachtung aller Regeln und Normen einen Völkermord im Gazastreifen und im Libanon und annullierte damit jegliche globalistische Rhetorik, wobei Biden keine andere Wahl hatte, als dies zu unterstĂŒtzen.

Das Wichtigste: Trump ließ sich nicht unterkriegen, sondern konsolidierte die Republikanische Partei in einem noch nie dagewesenen Ausmaß um sich herum, wobei er die populistische Agenda fortfĂŒhrte und sogar radikalisierte. TatsĂ€chlich bildete sich um Trump herum zunehmend eine eigenstĂ€ndige Ideologie heraus. Ihre Hauptthese besagt, dass der Globalismus besiegt ist und seine Krise nicht das Werk von Feinden oder Propaganda darstelle, sondern ein realer Zustand sei. Dementsprechend sei es notwendig, dem Weg von Huntington und nicht dem Weg von Fukuyama zu folgen, zur Politik des Realismus und der US-amerikanischen (im weiteren Sinne westlichen) IdentitĂ€t zurĂŒckzukehren, Experimente mit "woke" und Perversionen zu stoppen – mit anderen Worten, die US-Ideologie auf die Werkseinstellungen des frĂŒhen klassischen Liberalismus samt Protektionismus und einem gewissen Maß an direktem Nationalismus zurĂŒckzubringen. Daraus entstand das MAGA-Projekt – Make America Great Again.

Der "Tiefe Staat" Àndert seine eigenen PrioritÀten


Gerade weil es Trump gelungen ist, seine Position im Horizont des US-Ideologieraums zu verteidigen, ließ der Tiefe Staat nicht zu, dass die US-Demokraten ihn eliminierten. Biden fiel (auch aufgrund seines intellektuellen Niedergangs) bei der "Build Back Better"-PrĂŒfung durch, ĂŒberzeugte niemanden von irgendetwas – das bedeutet, dass der "Tiefe Staat" die RealitĂ€t der Globalisierungskrise und die alten Methoden seiner Verbreitung erkannt hat.

Deshalb ermöglichte der "Tiefe Staat" dieses Mal Trump, gewÀhlt zu werden und sogar eine radikale Gruppe ideologischer Trumpisten um sich zu scharen, die von so schillernden Figuren wie Elon Musk, J. D. Vance, Peter Thiel, Robert Kennedy Jr., Tulsi Gabbard, Kash Patel, Pete Hegseth, Tucker Carlson und sogar Alex Jones reprÀsentiert werden.

Wichtig ist hier vor allem Folgendes: Nach der Akzeptanz von Trump kam der US-amerikanische "Tiefe Staat" zu der Erkenntnis, dass die globale Strategie der USA in Bezug auf Ideologie, Geopolitik, Diplomatie usw. grundlegend ĂŒberarbeitet werden muss. Ab sofort unterliegt alles einer Revision. Trump und der Trumpismus – oder im weiteren Sinne der Populismus – erwiesen sich nicht als technisches Versagen, nicht als zufĂ€lliger Kurzschluss, sondern als Fixierung der realen und grundlegenden Globalisierungskrise und – ĂŒberdies – als deren Ende.

Trumps derzeitige Amtszeit ist nicht nur eine Episode in der Abfolge zwischen der Herrschaft der US-Demokraten und der US-Republikaner, die im Großen und Ganzen dieselbe Linie verfolgen und vom Tiefen Staat unabhĂ€ngig von den Parteiwahlergebnissen geschĂŒtzt und unterstĂŒtzt werden. Sie ist der Beginn einer neuen Wende in der Geschichte der US-Hegemonie. Es ist eine tiefgreifende Revision ihrer Strategie, ihrer Ideologie, ihres Aufbaus und ihrer Strukturen.

Trumpismus als Postliberalismus

Schauen wir uns nun die Konturen des Trumpismus – der sich Schritt fĂŒr Schritt als Ideologie herausbildet – genauer an. VizeprĂ€sident Vance bezeichnet sich ausdrĂŒcklich als "postliberal". Dies bedeutet einen vollstĂ€ndigen und totalen Bruch mit dem in den vergangenen Jahrzehnten in den USA etablierten Linksliberalismus. Der "Tiefe Staat", der ĂŒberhaupt keine Ideologie hat, ist jetzt offenbar bereit, mit einer grundlegenden Überarbeitung der liberalen Ideologie zu experimentieren, wenn nicht gar mit ihrer vollstĂ€ndigen Demontage. So nimmt der Trumpismus vor unseren Augen die ZĂŒge einer eigenstĂ€ndigen Ideologie an, die in vielerlei Hinsicht in direktem Gegensatz zu dem bis vor Kurzem dominierenden Linksliberalismus steht.

Der Trumpismus als Ideologie ist heterogen und hat mehrere Pole. Aber seine allgemeine Struktur ist bereits mehr oder weniger klar. ZunÀchst einmal lehnt der Trumpismus den Globalismus, den Linksliberalismus (Progressivismus) und "woke" ab.

Mehr zm Thema – Alexander Dugin: Der liberale Moment – Vom "Ende der Geschichte" zu Trump


de.rt.com/meinung/232773-alexa


Moldawien unzufrieden mit russischen Gaslieferungen nur fĂŒr Transnistrien


Moldawiens Premierminister Dorin Recean zeigt sich unzufrieden mit Russlands PlÀnen zur Wiederaufnahme der Gaslieferungen an Transnistrien, berichtet Sputnik Moldowa. Er bezeichnet dies als einen "Plan des Kremls", um die gesamte Republik Moldau zu destabilisieren:

"Es ist bereits klar, dass Gazprom an Transnistrien geringere Mengen liefern wird – genug fĂŒr das linke Ufer, aber zu wenig, um dem rechten Ufer Zugang zu billigerem Strom zu ermöglichen."

Am Donnerstag erklĂ€rte Kremlsprecher Dmitri Peskow, Russland sei bereit, Gas fĂŒr Transnistrien zu kaufen, allerdings mĂŒsse Chișinău die logistische Abwicklung und die VertragserfĂŒllung sicherstellen. Er fĂŒgte hinzu:

"Logistische Maßnahmen sind notwendig, um die Gaslieferungen und VertrĂ€ge durch Moldawien zu sichern. Bis jetzt haben wir keine Aussagen ĂŒber eine Bereitschaft in dieser Hinsicht gehört."


Bereits am 16. Dezember hatte die moldawische Regierung einen 60-tĂ€gigen Ausnahmezustand verhĂ€ngt, um einer drohenden humanitĂ€ren Krise infolge des Gastransitstopps von Russland ĂŒber die Ukraine ab dem 1. Januar zu begegnen. Anfang Dezember warnte Recean, dass ein Stopp der russischen Gaslieferungen nach Transnistrien, das rund 80 Prozent des Strombedarfs in Moldawien deckt, nicht nur zu Preissteigerungen, sondern auch zu VersorgungsengpĂ€ssen fĂŒhren könnte. Im Winter drohe sogar eine humanitĂ€re Katastrophe.

Ende Dezember gab Gazprom bekannt, die Gaslieferungen nach Moldawien aufgrund ausstehender Zahlungen von Moldowagaz einzustellen. Die russische Seite bezifferte die Schulden auf 709 Millionen US-Dollar, wĂ€hrend Chișinău lediglich 8,6 Millionen US-Dollar angeboten hatte. Der Hintergrund fĂŒr diese Spannungen reicht zurĂŒck bis zum Herbst 2021, als Gazprom und Moldowagaz einen FĂŒnfjahresvertrag unterzeichneten, der die RĂŒckzahlung der moldawischen Schulden vorsieht.

Ende November erklĂ€rte Recean jedoch, Moldawien werde diese "nicht existierende" Schuld, die durch internationale PrĂŒfungen als ungĂŒltig eingestuft worden sei, nicht begleichen. Recean betonte außerdem, dass Moldawien inzwischen seine Erdgasquellen diversifiziert habe, um die AbhĂ€ngigkeit von Gazprom zu verringern. Genauere Details zu diesen Maßnahmen nannte er jedoch nicht.

Mehr zum Thema – HumanitĂ€re Hilfe – Moskau bietet Transnistrien kostenlose Gaslieferungen an


de.rt.com/international/233231


KĂŒnftiger US-Finanzminister: USA haben es mit Sanktionen ĂŒbertrieben


Der designierte US-Finanzminister Scott Bessent hat im Rahmen seiner Anhörung vor dem US-Senat im Washington am Donnerstag eingerĂ€umt, dass die ĂŒbermĂ€ĂŸige Anwendung von Sanktionen die Rolle des Dollars auf der WeltbĂŒhne untergrabe. Auch der gewĂ€hlte PrĂ€sident Donald Trump teilt lauf Bessent diese EinschĂ€tzung:

"PrĂ€sident Trump ist der Ansicht, dass wir die Sanktionen wahrscheinlich ĂŒberstrapaziert haben, was die LĂ€nder ermutigen könnte, den US-Dollar nicht mehr zu verwenden."


Bessent betonte auch, wie wichtig es sei, flexiblere und strategische Instrumente zur Verfolgung nationaler Interessen zu finden. Die USA sollten den Dollar als WeltreservewĂ€hrung erhalten und Sanktionen "vorsichtig" als Teil eines umfassenden Ansatzes zur Verteidigung der nationalen Sicherheit einsetzen, erklĂ€rte der Kandidat fĂŒr den Ministerposten.

Allerdings sagte Bessent auch, er sei bereit, schĂ€rfere Sanktionen gegen russische Ölfirmen zu unterstĂŒtzen, falls eine solche Entscheidung Teil von Trumps Strategie zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine sei. Der Kandidat fĂŒr das Amt des Finanzministers sagte, er halte die bisherigen Sanktionsmaßnahmen fĂŒr "unzureichend". Er kritisierte die Herangehensweise der vorherigen Regierung an das Thema Sanktionen, die aus Angst vor steigenden Energiepreisen im Vorfeld der Wahlen auf hĂ€rtere Maßnahmen verzichtet habe.

"Das umfassende Sanktionsprogramm ist anspruchsvoll: Wir brauchen mehr US-Energieproduktion, um den Verlust des sanktionierten russischen Öls auszugleichen und den US-Verbraucher zu schĂŒtzen", erklĂ€rte Bessent.


In Bezug auf die Zölle betonte er die Notwendigkeit einer flexiblen Anwendung:

"Wir mĂŒssen die Zölle mit drei Hauptzielen im Hinterkopf angehen: die Beseitigung unfairer Handelspraktiken, die Bereitstellung von Einnahmen fĂŒr den Bundeshaushalt und die Verwendung von Zöllen als Druckmittel in Verhandlungen. PrĂ€sident Trump hat meiner Meinung nach eine dritte Verwendung von Zöllen hinzugefĂŒgt – als Verhandlungsinstrument."


Außerdem warnte der Kandidat, dass den USA eine Wirtschaftskrise und die grĂ¶ĂŸte Steuererhöhung der Geschichte bevorstehen könnte, wenn der Kongress nicht schnell handelt. Seiner Meinung nach werden die US-Amerikaner mit einer Steuererhöhung von vier Billionen Dollar rechnen mĂŒssen, wenn sich die Situation nicht Ă€ndert.

Mehr zum Thema – Trump nominiert Hedgefonds-Manager Scott Bessent zum Finanzminister


de.rt.com/international/233265


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