Banker ergreifen die Macht: So werden Revolutionen vollzogen


Von Wladimir Moschegow

Am 14. Juni 1645 besiegte die überlegene Armee des Parlaments die Armee der Kavaliere des englischen Königs Karl I. Man könnte meinen, was geht uns etwas an, was vor 380 Jahren im fernen Großbritannien passiert ist? Es geht uns jedoch etwas an, denn genau diese historische Niederlage war der Auslöser für Ereignisse, die unweigerlich zum heutigen Tag geführt haben. Das heißt, zur Realität der Weltrevolution, in der wir uns befinden.

Nach seiner Niederlage floh Karl nach Schottland, wo er gefangengehalten wurde, bis er nach London ausgeliefert wurde. Dort wurde der König am 30. Januar 1649 enthauptet. Es war der erste legalisierte Königsmord in der Geschichte der christlichen Welt.

Allerdings näherte sich auch die christliche Welt ihrem Ende. Die Ermordung des Königs beendete den Dreißigjährigen Krieg in Europa zwischen Katholiken und Protestanten.

Vor diesem katastrophalen Krieg war die christliche Welt zwar schon ziemlich wackelig, aber trotzdem noch eine Einheit. Konstantinopel war zu diesem Zeitpunkt schon von den Türken eingenommen worden. Luther hatte schon das Feuer der Reformation entfacht. Dennoch blieb das "Land der Christen", wie Europa von seinen Feinden genannt wurde, ein einheitlicher Raum, an dessen Spitze der Papst stand, während der deutsche Kaiser versuchte, die Rolle des römischen Kaisers zu spielen.

Der Westfälische Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, veränderte alles. Es war ein totaler Niedergang. Von der christlichen Einheit war nichts mehr übrig. Nun war es eine Welt einzelner Nationalstaaten, die jederzeit bereit waren, gegeneinander Krieg zu führen. Die Schaffung dieser neuen Welt wurde von der Hinrichtung eines christlichen Königs gekrönt.

Die Englische Revolution selbst war jedoch noch in vollem Gange. Sie endete erst mit dem Staatsstreich von 1688 und 1689, in dessen Folge Wilhelm von Oranien, ein Günstling der niederländischen Bankiers, auf den englischen Thron gesetzt wurde. Die "Glorreiche Revolution" selbst (so nannten die Revolutionäre diesen Umsturz, offensichtlich in Anspielung auf die glorreiche Wiederkunft Jesu Christi: Second and Glorious coming again) wurde 1694 mit der Gründung der Bank of England gekrönt.

Die Bank of England wurde zum Zentrum der neuen kapitalistischen Welt, die auf den Trümmern der untergegangenen christlichen Welt entstand. Es war die erste echte Zentralbank. Das heißt, eine Bank, die privaten Bankiers gehörte, die dem Staat Geld liehen und dafür das alleinige Recht erhielten, staatliche Münzen zu prägen. Die Gründung der Bank of England bedeutete, dass die Macht im Staat in die Hände des Finanzkapitals überging. Und England, das nun vollständig von den Bankiers unterworfen war, begann mit der Organisation einer neuen großen Revolution – in Frankreich. Auch diese Revolution endete mit der Hinrichtung eines Königs: Louis XVI., der am 21. Januar 1793 enthauptet wurde.

Warum ist es für Revolutionäre wichtig, christliche Monarchen hinzurichten? Weil die Hinrichtung eines christlichen Monarchen ein Symbol ist. Und Symbole regieren die Welt, wie wir wissen. Die Hinrichtung eines christlichen Monarchen bedeutet, dass es keine Rückkehr zur Vergangenheit – also zur christlichen Welt – mehr geben wird. In der Person des christlichen Monarchen – des Gesalbten Gottes – findet im Grunde eine neue symbolische Hinrichtung Christi statt.

Seit der Englischen und Französischen Revolution hat sich die europäische Welt fest auf den Kapitalismus, das heißt auf die Macht des Finanzkapitals, ausgerichtet.

Die dritte Revolution dieser Art – und die grausamste von allen – wird später die Revolution in Russland sein. Auch sie wird mit der Hinrichtung der Zarenfamilie enden. Und diese Hinrichtung wird einen noch nie dagewesenen Terror auslösen, in dessen Verlauf zunächst die gesamte russische Aristokratie ausgerottet und anschließend auch die gesamte russische Bauernschaft eliminiert wird. In dieser Situation der Zerstörung jeglicher nationaler Identität befinden wir uns heute. Und deshalb bezeichnen wir den 14. Juni 1645 als einen Wendepunkt und ein symbolisches Datum: Genau zu diesem Zeitpunkt begann die Revolution, die zur heutigen Lage geführt hat.

Natürlich hatte auch die Englische Revolution ihre Vorgeschichte. In erster Linie führte der Krieg des Königs mit dem Parlament zu einem direkten militärischen Zusammenstoß. Aber wie kam es zu diesem Krieg, der im Grunde ein Bürgerkrieg war?

Der Grund dafür liegt im Parlament, das innerhalb kurzer Zeit seinen Charakter völlig verändert hatte. Genauer gesagt, liegt der Grund in den Menschen.

Der Hundertjährige Krieg mit Frankreich und insbesondere der Rosenkrieg (1455 bis 1485) – interne Auseinandersetzungen zwischen den Dynastien um den englischen Thron – haben die englische Aristokratie buchstäblich ausgelöscht. Tausende junge Adelige kamen ums Leben. Die königliche Dynastie der Plantagenets wurde fast vollständig ausgelöscht. Das gleiche Schicksal ereilte viele Adelsgeschlechter, die aufhörten zu existieren.

Im ersten Nachkriegsparlament Heinrich Tudors gab es nur 20 Lords gegenüber 50 im Vorkriegsparlament. Und die meisten von ihnen erhielten ihre Adelstitel erst während des Krieges.

Doch während die englische Aristokratie zerschlagen wurde, erhoben die internationale Bourgeoisie und die Händler ihre Köpfe. Der Handel mit Adelstiteln florierte schon vorher. Meistens lief es so ab: Verarmte Familien verbanden sich durch Heirat mit erfolgreichen Kaufleuten und Geldverleihern. Jetzt, wo alles im Ruin lag, nahm der Handel mit Adelstiteln die Ausmaße einer Flutkatastrophe an.

Über Nacht wurde die alte Adelsfamilie durch neureiche Geldverleiher ersetzt, die sogenannten "Gentry" – "die neuen Adligen". Mit ihnen kam der Geist des Kapitalismus und der "liberalen Werte" ins Land. Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten. Die schreckliche Tragödie des englischen Volkes hatte gerade erst begonnen.

Man spricht gerne von der Politik der "Einhegung", die zur faktischen Auslöschung des alten englischen Bauernstands geführt hat, als wäre sie Ausdruck der schrecklichen Haltung der englischen Behörden gegenüber ihrem Volk. Tatsächlich war sie jedoch eine direkte Folge des Umsturzes.

Die früheren Aristokraten waren eng mit ihrem Land verbunden und kümmerten sich um ihre Bauern. Nun kamen Menschen, die oft nicht einmal mit ihnen blutsverwandt waren. Sie behandelten das Volk mit völliger Verachtung und waren nur an ihrem eigenen Vorteil interessiert. Für ihre neue kapitalistische Industrie brauchten sie keine Bauern, sondern Tausende von ruinierten, rechtlosen Sklaven. In solche wurde die englische Bauernschaft dann auch verwandelt.

Nachdem sie auf diese Weise einen beträchtlichen Teil der Macht im Land an sich gerissen hatten, wollten die Händler und Geldverleiher die uneingeschränkte Macht. Das war der Hauptgrund für den Konflikt zwischen dem König und dem Parlament.

Die Schlinge um den König zog sich langsam zu. Alles verlief nach den Gesetzen jeder Revolution: Zuerst wurden die dem König treuen Menschen beseitigt (vor allem Herzog Buckingham, Graf Stafford und Erzbischof William Laud von Canterbury). Dann überschwemmten sie das Land mit Schmähschriften, die die Krone anprangerten. Schließlich zettelten sie in Schottland einen Aufstand an, der dem König als totale Katastrophe dargestellt wurde, was in Wirklichkeit gar nicht der Fall war.

So stellten die Verschwörer dem König Schritt für Schritt eine Falle (genauso würden sie später auch gegen Louis in Frankreich und gegen Nikolai in Russland vorgehen).

Wir sind nun wieder am Anfang der Geschichte angelangt. Die Symbole des direkten militärischen Konflikts zwischen dem König und dem Parlament sind ebenso aussagekräftig.

Die Royalisten, Anhänger des Königs, nannten sich "Cavalier" (englisch cavalier) und trugen lange Haare und weiße Kaftane, weshalb sie als "Weiße Garde" bezeichnet wurden. Die Anhänger des Parlaments trugen kurze Haare und rote Uniformen, weshalb sie als "Rundköpfe" (englisch roundheads) oder Rote Armee bezeichnet wurden.

Die Basis der Weißen Garde Karls bildeten hauptsächlich Vertreter der alten Aristokratie mit ihren Vorstellungen von Ehre und Pflicht. Die Rote Armee war eine Armee neuen Typs und stellte eine gnadenlose und unpersönliche Vernichtungsmaschine dar. Sie basierte auf puritanischer Propaganda, Ordnung und eiserner Disziplin. Die puritanischen Kommissare führten nicht Menschen in die Schlacht, sondern Rädchen eines einheitlichen Mechanismus.

Die Rotarmisten Oliver Cromwells wurden vor allem durch den Völkermord an den Katholiken Irlands, die Zerstörung katholischer Klöster, die Vernichtung katholischer und anglikanischer Kirchen (am meisten hassten die Revolutionäre Ikonen, Kruzifixe und andere "alte" kirchliche Schönheiten) und die Ermordung von Priestern berühmt.

Im Gegensatz zu Karls Weißer Garde verfügte die Armee des Parlaments über nahezu unbegrenzte personelle und vor allem finanzielle Ressourcen. Cromwell selbst war ein überzeugter Puritaner – er war mit einer reichen Frau verheiratet und wurde großzügig von Amsterdamer Bankiers unterstützt.

Und da auch die Flotte unter der Kontrolle des Parlaments stand, war Karl von jeglicher Unterstützung aus Europa abgeschnitten. Anders laufen Revolutionen nun einmal nicht ab.

Was die Hinrichtung des Königs betrifft, so gibt es Hinweise darauf, dass der Befehl zur Beseitigung des Monarchen Cromwell ebenfalls von den Amsterdamer Bankiers erteilt wurde, die die gesamte Revolution finanziert hatten.

Nichtsdestotrotz war es für Cromwell sehr mühsam, einen "Gerichtsprozess" zu inszenieren. Dazu musste er zunächst das Parlament säubern: Nach der sogenannten "Pride-Säuberung" (englisch Pride's Purge) blieben von der gesamten Unterhauskammer (fast 500 Personen) nur etwas mehr als fünfzig bekennende Radikale übrig, die Vorläufer der französischen Jakobiner. Genau dieses Parlament (das den Spitznamen "Rump" – Hinterteil oder Schwanz – erhielt) bildete das Gericht, über das Graf Algernon Sidney zu Cromwell bemerkte:

"Der König kann von keinem Gericht verurteilt werden, und was dieses Gericht betrifft, so kann es überhaupt niemanden verurteilen."

Cromwell gelang es auch nicht, einen einzigen englischen Juristen zu finden, der bereit war, an dem Prozess teilzunehmen (das Instrument einer "Anklage gegen den König" existierte zu dieser Zeit schlichtweg nicht). Alle Schwierigkeiten wurden jedoch überwunden. Es wurde sogar jemand für den Posten des Richters gefunden. Wie nicht schwer zu erraten ist, handelte es sich dabei um einen "Ausländer" – einen gewissen Isaac Dorislaus aus den Niederlanden.

Damit beenden wir unsere kleine Erzählung über den Beginn der Weltrevolution. Die Demokratisierung und Liberalisierung Europas geht jedoch weiter.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 14. Juni 2025 zuerst auf der Website der Zeitung Wsgljad erschienen.

Wladimir Moschegow ist ein russischer Publizist.

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Grönlands Flughafen erhält ersten Direktflug aus USA seit fast 20 Jahren


Ein Flugzeug der US-amerikanischen Fluggesellschaft United Airlines ist in der grönländischen Hauptstadt Nuuk gelandet, wie der Flugverfolgungsdienst FlightAware mitteilte. Die Washington Post (WP) stellte fest, dass dies der erste Direktflug von den Vereinigten Staaten nach Grönland seit dem Jahr 2008 ist.

WP schrieb, dass der Flug nicht nur deshalb bemerkenswert ist, weil es der erste Direktflug von den USA nach Grönland seit fast 20 Jahren ist, sondern auch, weil er mit dem Geburtstag von US-Präsident Donald Trump zusammenfällt. Er wurde am 14. Juni 79 Jahre alt.

Laut FlightAware hob die Boeing 737 Max 8 am 14. Juni um 11.31 Uhr Ortszeit (17.31 Uhr MESZ) vom Newark International Airport in New Jersey ab und kam gut vier Stunden später in Nuuk an. Der Flug von New Jersey nach Nuuk kostete die Passagiere etwa 1.200 US-Dollar, der Rückflug zwischen 1.300 und 1.500 US-Dollar, wie WP berichtete.

Trump hatte wiederholt erklärt, dass die USA die Kontrolle über Grönland, das ein autonomes Territorium Dänemarks ist, übernehmen werden. Der US-amerikanische Präsident argumentierte, dass die USA die Insel für ihre Sicherheit brauchen. Die grönländische Regierung erklärte daraufhin, dass die Insel "nicht zum Verkauf steht".

Direkte Flugverbindungen zwischen den USA und Grönland gibt es nur wenige, die meisten Flüge führen über Island oder Dänemark. Im Jahr 2007 nahm Air Greenland Flüge vom internationalen Flughafen Baltimore-Washington zum Flughafen Kangerlussuaq, etwa 315 Kilometer nördlich von Nuuk, auf. Ein Jahr später wurden jedoch alle Flüge aufgrund der hohen Kosten gestrichen.

United Airlines kündigte Pläne an, im Oktober 2024 Direktflüge nach Grönland zu organisieren. In einer Erklärung der Fluggesellschaft heißt es:

"United wird die einzige Fluggesellschaft sein, die die Vereinigten Staaten direkt mit Nuuk, der nördlichsten Hauptstadt der Welt, verbindet und damit die Tür zu einer spektakulären wilden Natur öffnet."


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Österreich: Selenskij-Besuch sorgt für Zoff – Kickl kritisiert Regierung scharf


FPÖ-Chef Herbert Kickl ist sauer: Am Montag überschneidet sich die Budgetdebatte im Nationalrat mit dem Besuch Wladimir Selenskijs in Wien.

Kickl befürchtet, die Regierungsparteien ÖVP, SPÖ und NEOS würden die Budgetdiskussion vernachlässigen, um den Gast zu empfangen.

Für Kickl zeigt das einen Mangel an Verantwortung. Er wirft der Koalition vor, die längste und teuerste Regierungsbank vorzeitig zu verlassen und sich damit vor der Debatte über das Belastungspaket zu drücken. Stattdessen soll laut Kickl viel Steuergeld in Geschenke und Versprechen an Selenskij gesteckt werden. Außerdem kritisiert er, dass die Neutralität Österreichs damit aufs Spiel gesetzt werde.

Selenskij kommt erstmals seit 2022 nach Wien. Medien berichten von einem Treffen mit Bundespräsident Van der Bellen, Bundeskanzler Stocker (ÖVP) und Außenministerin Meinl-Reisinger (NEOS). Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

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Trump offen für Putins Vermittlung in iranisch-israelischem Konflikt


US-Präsident Donald Trump hat gegenüber ABC News erklärt, er sei "offen" für eine Vermittlung seines russischen Amtskollegen Wladimir Putin im Konflikt zwischen Israel und Iran. Trump sagte:

"Er ist offen dafür. Er hat mich deswegen angerufen. Wir hatten ein langes Gespräch darüber."


Der US-Präsident fügte hinzu, dass die Vereinigten Staaten derzeit nicht in den Konflikt verwickelt seien, es aber "möglich" sei, dass Washington in Zukunft eingreife.

In seinem sozialen Netzwerk Truth Social schrieb der Republikaner außerdem, dass Iran und Israel ein Abkommen schließen sollten, das Frieden schaffen und den Nahen Osten "wieder großartig" machen würde. Trump beabsichtigte, den Handel der Staaten mit den USA zu nutzen, um ein Abkommen zu erzwingen.

Putin hatte einen Tag zuvor, am 14. Juni, ein Telefongespräch mit dem US-amerikanischen Staatschef geführt. Eines der Themen des Gesprächs war die Lage im Nahen Osten. Trump behauptete daraufhin, dass er in der Frage des Konflikts zwischen Israel und Iran eine gemeinsame Position mit Putin vertrete. Beide stimmten darin überein, dass der Konflikt beendet werden müsse.

Gleichzeitig verurteilte Putin den israelischen Raketenangriff auf Iran, während Trump die israelischen Angriffe auf Einrichtungen auf iranischem Territorium als wirksam bezeichnete.

Am 13. Juni, dem Tag, an dem die israelische Operation begann, führte Putin außerdem Telefongespräche mit den Führern Irans und Israels und bot seine Vermittlung an.

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Putin gratuliert chinesischem Präsidenten Xi Jinping zum 72. Geburtstag


Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem chinesischen Staatschef Xi Jinping zu dessen 72. Geburtstag gratuliert. Wie der Kreml mitteilte, übersandte Putin ein Glückwunschtelegramm, in dem er seinem "chinesischen Kollegen und Freund" alles Gute wünschte.

Xi Jinping, der seit 2013 Präsident der Volksrepublik China ist, feierte am 15. Juni seinen Geburtstag. Erst im Mai war der chinesische Staatschef zu einem dreitägigen Besuch nach Russland gereist, nahm an der Siegesparade in Moskau teil und führte Gespräche mit Putin. Dabei unterzeichneten beide Länder ein aktualisiertes Investitionsschutzabkommen.

Putin betont regelmäßig die Bedeutung der Zusammenarbeit mit China. Russland und China koordinieren laut dem russischen Präsidenten "praktisch immer" ihre Aktionen auf der Weltbühne. Ihre Zusammenarbeit sei ein "sehr wichtiges Element" des internationalen Geschehens.

Einen Tag zuvor hatte Putin per Telefon auch dem US-Präsidenten Donald Trump zu dessen 79. Geburtstag gratuliert.

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Ein Schurkenstaat zeigt sein wahres Gesicht


Von Rainer Rupp

Nicht nur iranische Nuklearanlagen und Militärbasen wurden und werden weiterhin bombardiert, sondern auch Wohnhäuser, in denen Wissenschaftler und Kommandeure lebten. Israel rechtfertigt den brutalen, unprovozierten, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Iran als "Selbstverteidigung". Der Vorwurf des Atomwaffenstaats Israel lautet, Teheran müsse von der Entwicklung einer Atombombe abgehalten werden – einer Waffe, die Iran auf Befehl seiner höchsten Institution seit Jahrzehnten aus religiösen Gründen ablehnt.

Das ist schon ein starkes Stück was derzeit mit Unterstützung der Regierungseliten in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland und vielen anderen Ländern des Kollektiven Westens abläuft: Der nuklear bis an die Zähne bewaffnete Schurkenstaat Israel, der als einziger Atomwaffenstaat den Nicht-Weiterverbreitungs-Vertrag nicht unterschrieben und auch seine Atomwaffen nicht der Internationalen Atomenergie-Agentur der UNO unterstellt hat, dieser Terrorstaat, gegen den der Internationale Gerichtshof wegen des akuten Verdachts des Völkermords ermittelt, schwingt sich auf und behauptet, der vom ihm begonnen Krieg gegen Iran sei ein Akt der Selbstverteidigung. Das erinnert an die sarkastische Redewendung: "Woran merkt man, wann ein zionistischer Rassist und Kriegstreiber lügt? – Wenn er die Lippen bewegt!"

Ein Angriff mit US-Unterstützung

Dazu gehört auch Israels Behauptung, die iranische Militär- und Nukleartechnologie durch die Angriffe um Jahrzehnte zurückgeworfen zu haben. Die israelischen Luftschläge, die anscheinend mit Raketen ausgeführt wurden, die von israelischen Kampfflugzeugen aus dem irakischen Luftraum über US-kontrollierten Stützpunkten gestarteten worden waren, wären allerdings ohne amerikanische Unterstützung – von der militärischen Aufklärung, über Zielkoordinaten bis zu Betankung der israelischen Kampfjets undenkbar gewesen. Die israelische Luftwaffe hat keine Tankflugzeuge, aber ohne aufzutanken wäre die Mission der israelischen Kampfjets ein Einsatz ohne Rückflug gewesen. Die US-Luftwaffe hat jedoch mehrere dieser Tanker in der Region. Das Fazit: Die USA haben aktive Beihilfe zu diesem weiteren israelischen Völkerrechtsverbrechen mit vielen toten iranischen Zivilisten geleistet.

Wenn eine Meldung vom Sonntagnachmittag stimmt, dann hat sich auch die deutsche Bundeswehr mit dieser Art von Beihilfe zum Zio-Angriffskrieg gegen Iran schuldig gemacht. Demnach habe sich ein Tankflugzeug der Bundeswehr, eine A400M Atlas, gestern am Betanken israelischer Kampfjets über Jordanien beteiligt. Das Bundeswehrflugzeug habe vermutlich aus Versehen für kurze Zeit seinen Transponder angeschaltet, wodurch es erkannt werden konnte. "Das BRD-Regime unterstützt offenbar aktiv einen unprovozierten, brutalen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg", so die Meldung samt Karte auf Nachrichtenwelt.

Derweil spielt Washington offiziell weiterhin "guter Cop, böser Cop"-Theater vor, wobei Trump angeblich nach einer "diplomatischen Lösung" sucht. Allerdings sprechen alle Indizien dafür, dass die USA zweifellos in die Attacken gegen Iran involviert waren und weiterhin sind; genau wie sie bei den ukrainischen Angriffen auf Russlands strategische Bomberflotte Beihilfe geleistet haben.

Die Eskalation im Ukraine-Krieg hätte durch Washington ebenso verhindert werden können, wie jetzt der Krieg des zionistischen Terrorstaates gegen Iran. Damit verliert die US-Regierung auch noch ihre letzte internationale Glaubwürdigkeit und riskiert ihren eigenen Niedergang. Gleiches gilt für Trump persönlich. Wenn er sagt, er sei erst im Nachhinein informiert worden, dann lügt er entweder oder er hat seinen Regierungsapparat nicht unter Kontrolle. Das eine ist so schlimm wie das andere. – Am Sonntag nun hat "Friedenspräsident" Trump gegenüber dem US-Sender ABC News gesagt, dass eine Beteiligung der USA an Israels Angriffskrieg gegen Iran möglich sei, und hat mit dieser Aussage wieder alles infrage gestellt, was er zuvor erklärt hatte.

Irans Entschlossenheit

Iran hatte einen israelischen Angriff erwartet, wurde aber dennoch von der unkonventionellen Umsetzung dieser ersten Attacke kalt erwischt. Zweifellos hat Iran dadurch etliche empfindliche Verluste zu verkraften, aber die erfolgreichen und in der Zahl wachsenden iranischen Raketenangriffe, vor allem mit den Hyperschallraketen, haben inzwischen auch in ganz Israel bisher nie erlebte Schäden hinterlassen. Berichten zufolge hat das in Teilen der israelischen Bevölkerung zu Panik geführt.

In den Jahrzehnten seit der Gründung des Staates Israel hatte es zwar immer wieder vereinzelte Terroranschläge mit eng begrenzter Zerstörung gegeben, aber insgesamt hatte sich die israelische Bevölkerung immer sehr sicher gefühlt, denn ihre –dank der USA – überragende Luftwaffe und Flugabwehr hatte jegliche Angriffe aus der Luft unmöglich gemacht. Diese Zeiten sind jedoch vorbei, wie die im Internet kursierenden Karten von Israel zweigen, wo Hunderte von iranischen Treffern eingetragen sind.

Wie die für die Israelis erschreckend zielgenauen iranischen Raketen aktuell beweisen, können insbesondere die Hyperschallraketen den – zu Unrecht – viel gepriesen "Eisernen Dom" der israelischen Luftabwehr überwinden. Die ungeheure Zerstörungskraft dieser Raketeneinschläge konnte man am vergangenen Samstag z. B. an den rauchenden Ruinen des israelischen Kriegsministeriums erkennen.

Jetzt zahlt sich für Iran aus, dass es sich seit Jahrzehnten auf den israelischen Angriff vorbereitet hat. Seine Arsenale sind modern, viele Ressourcen sind unterirdisch und gegen Angriffe geschützt. Was Israel oberirdisch zerstörte, ist nur ein Bruchteil der iranischen Kapazitäten. Israels Illusion, durch die Tötung von Kommandeuren oder Wissenschaftlern Fortschritte zu stoppen, scheitert an der flexiblen Struktur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) und der Teamarbeit in der Forschung. Tötet man einen Führer, rückt ein Jüngerer nach – oft mit frischen Ideen.

Unterstützt von Russland, China und Nordkorea, kann Iran den Raketen-Krieg gegen Israel über Jahre weiterführen und die Israelis konstant in höchster Alarmbereitschaft halten. Israel kann etwa seine zivilen Flughäfen nicht für Monate oder Jahre schließen. Die israelische Bevölkerung wird nicht über Monate und Jahre ihre Tage und Nächte in Schutzbunkern verbringen, statt zur Arbeit zu gehen und die Wirtschaft am Leben zu halten. Unter diesen Umständen könnte über kurz oder lang der innenpolitische Druck in Israel explodieren und die Verursacher dieses Elends, die Netanjahu-Regierung, könnten von der Bevölkerung davongejagt werden.

Das sind nur zwei von vielen Möglichkeiten Irans, um die Zio-Kriegstreiber in Israel in die Knie zu zwingen. Dafür dürfte schon die tägliche Entsendung von zehn iranischen Hyperschallraketen reichen, begleitet von dutzenden Drohnen, die nach einiger Zeit keine israelische Luftabwehr zu befürchten hätten. Der Grund: Bereits vor einem Jahr war der US-NATO-EU-rüstungsindustrielle Komplex hoffnungslos überfordert, um der Ukraine die notwendige Stückzahl an Raketen für eine einigermaßen effiziente Drohnenabwehr zu liefern. Gegen die russischen Hyperschallraketen ist jedoch noch kein NATO-Kraut gewachsen. Ähnliches gilt für Israel und seinen "Eisernen Dom".

Strategische Unterlegenheit Israels

Wenn wir davon ausgehen, dass dieses Mal Iran nicht an einer schnellen Beilegung des Kriegs interessiert ist und darauf abzielt, die israelische militärische und industrielle Infrastruktur zu zerstören, um mit der zionistischen Bedrohung ein für alle Mal Schluss zu machen. In diesem Fall hätte Israel schlechte Karten.

Israel mit einer jüdischen Bevölkerung von 6,7 Millionen hat keine nennenswerte Industrie, die es ihm erlauben würde, über lange Zeit Krieg zu führen, zumal es für die Industrie kein sicheres Hinterland und für die Bevölkerung keinen Schutz vor iranischen Raketen gibt. Der Verlust an qualifizierten Arbeitskräften, die zur Verwandtschaft in die USA oder nach Europa auswandern würden, würde neben den Kriegszerstörungen der ohnehin bereits stark geschwächten israelischen Kleinstaaten-Wirtschaft den Rest geben.

Israel war bereits zu seinen besten Zeiten wirtschaftlich, finanziell und militärisch vollkommen abhängig von Zuwendungen, Hilfen und Krediten aus den USA. Aber auch in den USA haben sich die Zeiten geändert. Vor allem hat Israel vor dem Hintergrund des Holocaust seinen Nimbus als unschuldiges Opfer in großen Teilen der US-Bevölkerung verloren. Gleiches gilt für den Rest der Welt. Wenn jetzt von Israel gesprochen wird, denken die meisten Menschen nicht mehr an den Holocaust, sondern an die willkürlichen zigtausendfachen Kindermorde im Gazastreifen, u. a. wegen der Berichte über gezielte Schüsse auf Kinder oder deren Tod durch Hunger und Krankheiten, weil Lieferungen von Lebensmitteln und Medizin nach Gaza verweigert wurden, wohl wissend, dass das die Tragödie des alltäglichen Todes vieler Kinder verlängert.

Wenn sich der Krieg gegen Iran hinzieht, könnte es Netanjahu so gehen wie Selenskij. Plötzlich war man im Weißen Haus in Washington nicht mehr an der Fortführung des kostspieligen Stellvertreterkriegs gegen Russland interessiert. Iran mit seinen über 90 Millionen Staatsbürgern und einer beachtlichen Industrie mit Zugang zu billiger Energie auf eigenem Territorium und mit seinen strategischen Partnern Russland, China und Nordkorea im Rücken – was den Zugang zu allem garantiert, was man zum Bau moderner Waffen benötigt – könnte auch für die US-Unterstützer Israels auf Dauer zu teuer werden, denn womöglich würden Russland, Nordkorea und China die Gelegenheit nicht verpassen, Iran in einem Stellvertreterkrieg gegen die USA zu unterstützen und Washington etwas von seiner eigenen Medizin kosten zu lassen.

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Iran hat seine Position zum Atom-Programm auch nach dem "Blitzkrieg" Israels nicht geändert – Warum?


Von Abbas Djuma

In der Nacht zum 15. Juni brannten fast gleichzeitig die Ölraffinerien in Haifa und Teheran. Laut iranischen Quellen wurden auch Ammoniakanlagen getroffen. Später folgte die Meldung über den Angriff des Hightech-Parks "Weizmann-Institut" in Tel Aviv. Zuweilen können einige Aufnahmen aus Haifa und Tel Aviv leicht mit Aufnahmen aus dem Gazastreifen verwechselt werden.

Mit einem ausreichend großen Arsenal an Raketen und Drohnen erhöht Iran schrittweise und nach Bedarf den Einsatz. In dieser Nacht wurde zum ersten Mal ein Schlag gegen eine kritische Energieinfrastruktureinrichtung Israels ausgeführt. Dabei wurden unter anderem Hyperschallraketen eingesetzt, die weder vom "Iron Dome" noch von amerikanischen Luftabwehrsystemen, einschließlich THAAD, abgefangen werden können. Zuvor hatte Iran seine 1,5-Tonnen-Sprengköpfe nach Tel Aviv geschickt.

Wenn der Schlagabtausch also weitergeht, hat Teheran noch ziemlich viele Optionen. In Israel gibt es noch jede Menge Ziele, auf die Raketen und Drohnen abgefeuert werden können. Außerdem sind andere Kräfte der Widerstandsachse – zum Beispiel der Jemen und die Hisbollah – noch nicht in den Kampf eingetreten.

Israel berichtete über Angriffe auf vier Ziele: das iranische Verteidigungsministerium, den Nuklearstab, Nuklearlabore und Ölanlagen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels am Sonntagnachmittag dauerten die israelischen Angriffe in Shiraz und Kermanschah an.

Am meisten gibt der Zustand der iranischen Nuklearanlagen Anlass zur Sorge. Die oberirdischen Anlagen in Natanz sind stark beschädigt. Das Gleiche gilt für die Anlage in Isfahan. Die Anlage in Fordo hält bisher stand: Sie ist sehr schwer zu erreichen, da sie zu tief unter der Erde liegt.

Der Faktor USA

Das Verhalten des US-amerikanischen Präsidenten verdient besondere Aufmerksamkeit. Bis heute bleibt die Frage offen, ob Trump von dem geplanten Angriff Israels wusste oder nicht. Die Expertenmeinungen gehen dazu auseinander.

Die einen glauben, dass er nicht nur davon wusste, sondern auch an der Planung des Angriffs beteiligt war. Die anderen sind überzeugt, dass Trump einfach nicht informiert wurde, da man wusste, dass er ohnehin nichts dagegen unternehmen würde und Israel helfen müsste.

Viele stellten allerdings überrascht fest, dass die USA, die Iran mehrfach mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht hatten, keine Eile haben, die Islamische Republik zu bombardieren. Selbst nach den beispiellos heftigen Angriffen auf Israel.

Stattdessen hören wir aus dem Mund des iranischen Außenministers, dass eine einfache Mitteilung über die Nichtbeteiligung der Amerikaner nicht ausreiche. Die US-Regierung müsse den israelischen Angriff auf Nuklearanlagen klar verurteilen. Daraus lässt sich offenbar der Schluss ziehen, dass die USA und Iran hinter den Kulissen in Kontakt miteinander stehen und die Iraner nicht öffentliche Garantien irgendeiner Art erhalten haben.

Wenn dem so ist, dann gibt dies entweder denjenigen Recht, die glauben, dass das Vorgehen Israels Trump überhaupt nicht nützt; oder es zeigt, dass Washington Iran stark unterschätzt hat und nun versucht, einen Rückzieher zu machen.

Fazit

Das strategische Ziel Israels ist die vollständige Zerstörung der iranischen Nuklearinfrastruktur und ein Regime-Change in Iran. Wie die Geschichte jedoch gezeigt hat, führen Angriffe auf die Islamische Republik nur zu einer Vereinigung ihrer Bevölkerung. Das ist auch heute der Fall. Anstatt zu Protesten aufzurufen, wie es Netanjahu und die im Exil lebende Opposition getan haben, sind die Iraner mit Nationalflaggen und religiösen Symbolen zu einer Massenprozession aufgebrochen.

Was die Reaktion Irans angeht: Sie ist zwar mächtig, aber kontrolliert. Teheran hat (in Israel) begrenzte Zerstörungen zugelassen, aber es gibt eine Tendenz zur Eskalation.

Gleichzeitig zeigt Iran die Bereitschaft, ein Abkommen zu schließen, das garantiert, dass das Land keine Atomwaffen besitzt. Aber das ist bei weitem noch keine Kapitulation, wie manche behaupten. Das ist die klassische Position Irans. Ich erinnere daran, dass Israel die Islamische Republik angegriffen hat, als diese entsprechende Verhandlungen mit den USA führte. Mit anderen Worten, der iranische Außenminister hat nichts Neues gesagt. Iran würde einer kriegerischen Auseinandersetzung den Frieden vorziehen; er ist jedoch bereit zu kämpfen, wenn ihm ein Krieg aufgezwungen wird.

Übersetzt aus dem Russischen.

Abbas Djuma ist ein russischer Journalist. Er hat syrische Wurzeln und berichtet über die Geschehnisse im Nahen und Mittleren Osten.

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America First – raus aus Nahost: Douglas Macgregor analysiert Krieg zwischen Israel und Iran


In einem Post auf dem Kurznachrichtendienst X analysiert der Colonel der US-Armee a.D. und Politikwissenschaftler Douglas Macgregor die Situation im Krieg zwischen Iran und Israel. Er unterbreitet der US-Politik zudem konkrete Vorschläge zur Lösung des Konflikts. Israel sei es gelungen, Iran zu überraschen. Aufgrund der laufenden Verhandlungen zwischen den USA und Iran über das iranische Atomprogramm hat Iran den Schlag Israels nicht erwartet. Allerdings sei es Iran gelungen, den "Pearl Harbour Moment" schneller zu überwinden, als Israel erwartete.

Inzwischen sei klar, dass die israelische Flugabwehr und der sogenannte Iron Dome Israel nicht vor iranischen Angriffen schützen kann. Sowohl der Iron Dome als auch die israelische Aufklärung haben versagt, schreibt Macgregor. Nun ersuche Netanjahu Washington um Unterstützung, um die Niederlage Israels abzuwenden. Gleichzeitig genießt Iran die Unterstützung von Russland, China, Indien und dem Großteil der muslimischen Welt. Macgregor ist sich sicher, dass derzeit Nachschub an Waffen, technische Unterstützung und Gerät in Richtung Iran unterwegs ist.

In the last 72 hours, Israel launched a preemptive strike against Iran when negotiations between Washington and Tehran were still ongoing. Iran was caught off-guard. But Iran recovered more quickly from its Pearl Harbor moment than Israel expected. In less than 18 hours…
— Douglas Macgregor (@DougAMacgregor) June 15, 2025

Es sei daher Zeit für eine realistische Analyse. Seit 2003 sind zwölf Billionen Dollar von den USA in den Nahen Osten geflossen, ohne dass ein positives Ergebnis erzielt wurde. Die USA seien hoch verschuldet, gleichzeitig sei Trump seinen Wählern gegenüber verpflichtet, denen er versprochen hatte die Grenzen zu schützen, die US-Wirtschaft anzukurbeln und die Konflikte in der Welt zu beenden.

Daher rät Macgregor dazu, Israel nicht einseitig zu unterstützen, sondern auf eine Beendigung der Feindseligkeiten zu drängen. Die USA sollen eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats einberufen. Dort soll Washington unterstreichen, dass es gegen eine Zerstörung Irans, Israels und jedes anderen Staates im Nahen Osten ist. Washington soll auf das Ende des israelischen Genozids in Gaza drängen und den Rückzug israelischer Truppen aus Gaza und dem Westjordanland fordern. Zudem fordert Macgregor, dass Washington alle militärische Unterstützung Israels so lange einstellt, bis Israel alle Truppen aus Gaza abgezogen hat und die humanitäre Katastrophe dort beendet ist.

Truppen einer Allianz aus blockfreien Staaten sollen den Frieden in Gaza sichern. Weiterhin solle eine breite Staatenallianz, bestehend aus den USA, Russland, China, Indien und Brasilien, eine Friedenskonferenz einberufen, um den Streit zwischen Iran, Israel und Israels Nachbarn zu schlichten.

Macgregor erinnert Trump an seinen Wahlslogan "America First". "Nicht Israel zuerst. Nicht die Ukraine zuerst. Nicht die NATO zuerst. Amerika zuerst", schließt sein Beitrag.

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Wall Street Journal: Drohnenangriff auf Iran monatelang vorbereitet


"Wie Israels Mossad Drohnenteile schmuggelte, um Iran von innen anzugreifen" lautet bereits die Überschrift des Artikels, in dem das Wall Street Journal die Vorbereitungen des israelischen Angriffs auf Iran beschreibt. Unter Berufung auf "Personen, die mit der Operation vertraut sind", schreibt das Blatt:

"Israel verbrachte Monate damit, Teile für Hunderte mit Sprengstoff bestückte Quadkopter-Drohnen einzuschmuggeln – in Koffern, Lastern und Schiffscontainern – wie auch Munition, die von unbemannten Plattformen aus abgeschossen werden kann."

Der Geheimdienst habe schon vor Jahren begonnen, diesen Angriff vorzubereiten. Schon im Jahr 2022 wurden Quadkopter mit Sprengstoff genutzt, um eine iranische Drohnenproduktionsanlage in Kermanschah anzugreifen. Dass der Mossad keine Hemmungen hat, zivile Objekte zu Waffen zu machen, belegt auch der Angriff auf die libanesische Hisbollah im vergangenen Jahr, bei dem die Explosionen tausender Pager unzählige Zivilisten töteten und verstümmelten, darunter auch Kinder.

"Der Mossad brachte die Quadkopter über kommerzielle Kanäle herein und nutzte dabei oft ahnungslose Geschäftspartner. Agenten vor Ort würden die Munition einsammeln und an die Gruppen verteilen. Israel bildete die Gruppenführer in Drittländern aus, und diese bildeten wiederum die Gruppen aus."

Neben den Luftabwehrsystemen waren die Hauptziele Trägerfahrzeuge für Raketen, da diese der Engpass der iranischen Raketentruppen seien – es gebe viermal mehr Raketen als Fahrzeuge, von denen sie abgeschossen werden könnten. "Die Gruppen haben Dutzende Laster zerstört", schilderte eine der Quellen dem WSJ. Allerdings gibt es Berichte und Videos im Netz, die belegen, dass es sich dabei öfter um Köder handelte. Die Raketen selbst befinden sich in Iran vor allem in Untergrundanlagen und sind nicht nur mit Drohnen, sondern auch mit Luftangriffen schwer zu erreichen.

Inzwischen hätten, so das WSJ weiter, die iranischen Sicherheitsdienste die Bevölkerung aufgefordert, nach Pickups und Lastwagen Ausschau zu halten, die als Startplattform für Drohnen genutzt werden könnten.

Eine weitere, vielleicht überraschende Information findet sich in der Aussage der ehemaligen Mossad-Offizierin Sima Shine, die heute die Iran-Abteilung im Institut für Studien zur Nationalen Sicherheit in Tel Aviv leitet. Sie erklärte, Israel habe eine wesentlich härtere Antwort Irans erwartet.

"Wir haben viel mehr erwartet. Aber das heißt nicht, dass heute oder morgen nicht noch mehr kommen wird."

Nach iranischen Angaben kamen die neuesten Raketenmodelle und die mit den größten Sprengköpfen bisher tatsächlich noch nicht zum Einsatz. Die älteren Modelle belegten aber bereits erfolgreich, dass die israelische Luftabwehr viele von ihnen nicht aufhalten kann.

Zudem kündigt Sima Shine an, dass die israelischen Angriffe auf einzelne Personen weiter fortgesetzt werden dürften:

"Niemand in den höheren Rängen in Iran kann sicher sein, dass ihn die israelischen Dienste nicht kennen und er nicht zum Ziel wird. Es geht nicht nur um den Schaden, der ihnen dabei zugefügt wird, sondern um die Nervosität, die das unter ihnen erzeugt."

Im Internet kursieren schon unbestätigte Berichte, dass es in Teheran Anschläge mit Autobomben gegeben habe. Auch bei den neuesten Angriffen auf Öllager in Iran wird die Frage gestellt, ob es sich dabei nicht um Drohnenangriffe gehandelt habe, die aus Iran selbst erfolgt sind.

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Irak warnt vor Ölpreis von 300 US-Dollar pro Barrel


Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten und eine mögliche Schließung der Straße von Hormus könnten den Ölpreis bis auf 300 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) treiben, warnte der irakische Außenminister Fuad Hussein in einem Telefonat mit dem deutschen Außenminister Johann Wadephul.

Am Freitagmorgen hatten israelische Jets im gesamten Iran militärische und atomare Anlagen bombardiert, was zu einem seitdem anhaltenden Austausch von Feindseligkeiten zwischen den Ländern führte.

Laut Hussein könnten die Ölpreise auf 200 bis 300 US-Dollar pro Barrel steigen, "wenn Kriegshandlungen ausbrechen, was zu deutlich steigender Inflation in den europäischen Ländern führen und Ölexporte für Länder wie den Irak erschweren würde".

Eine Schließung der Straße von Hormus, eines entscheidenden Transportwegs, würde "zu einem Verlust von etwa fünf Millionen Barrel pro Tag aus den Öllieferungen des Golfs und des Iraks auf dem Weltmarkt führen", wurde der irakische Außenminister zitiert.

Die Straße von Hormus ist eine kritische Meerenge, durch die etwa 20 Prozent des weltweiten Ölangebots fließen. Am Samstag erklärte der iranische Abgeordnete und Kommandeur der Islamischen Revolutionsgarden, Esmail Kousari, Teheran überlege ernsthaft, die Meerenge für die Schifffahrt zu schließen.

Analytiker haben die möglichen Folgen eines solchen Schritts für den globalen Ölmarkt berechnet. Die Analytiker von JPMorgan schätzten, dass in einem ernsten Szenario der Ölpreis auf 130 US-Dollar pro Barrel steigen könnte. Andere Experten meinen, eine völlige Blockade könne die Preise noch höher treiben, wobei einige Prognosen 300 US-Dollar pro Barrel erreichen.

Am Freitag stiegen die Preise für die Ölsorte Brent in Reaktion auf die ersten Angriffe um 7 Prozent auf 74,23 US-Dollar pro Barrel. Auch wenn Israel die wichtigsten Exporteinrichtungen Irans bisher nicht angegriffen habe, warnen Analytiker, zukünftige Angriffe könnten die Öllieferungen treffen. Im Gegenzug könnte die islamische Republik die Öllieferungen durch die Straße von Hormus unterbrechen.

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul hatte nicht die israelischen Angriffe verurteilt, sondern die iranische Antwort darauf als "unterschiedslosen Angriff auf israelisches Staatsgebiet". Auch nach seinem Besuch in Saudi-Arabien am Samstag betonte er auf X vor allem, dass das Atomprogramm Irans "nicht nur Israel, sondern auch Saudi-Arabien und die Stabilität der ganzen Region" bedrohe.

Der Vorsitzende der politischen Kommission des russischen Föderationsrats, Alexei Puschkow, sagte, der Konflikt zwischen Israel und Iran könne aufgrund einer möglichen iranischen Blockade des Persischen Golfs zu einer bedeutenden Erhöhung der Ölpreise führen.

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