Das Messenger-Gesetz: Österreicher droht mit intimen Dossiers über 105 Abgeordnete


Wie weit darf der Staat gehen?

Mit dem Beschluss des neuen Messenger-Gesetzes durch den Nationalrat erhält der Verfassungsschutz Zugriff auf verschlüsselte Dienste wie WhatsApp, Signal, Telegram, X oder Threema – unter bestimmten Voraussetzungen wie Terrorverdacht, Spionage oder Bedrohung der Verfassungsordnung. Die Maßnahme ist auf drei Monate befristet und unterliegt richterlicher Genehmigung.

Doch die Reaktionen fallen heftig aus. Kritiker werfen dem Staat vor, mit dem Gesetz die Tür zur Totalüberwachung aufzustoßen und unumkehrbare Tatsachen zu schaffen. Die Rede ist von einem "digitalen Dammbruch".


Der Zugriff des Staates auf verschlüsselte Kommunikation sorgt für Empörung – nicht nur bei Datenschützern. Nun eskaliert der Protest: Alexander Surowiec will das Privatleben von Abgeordneten öffentlich machen. Die Grenze zwischen Kontrolle und Kontrollverlust verschwimmt.Printscreen FOB
Für besondere Aufmerksamkeit sorgt der Blogger Alexander Surowiec, Betreiber der Plattform Fass ohne Boden. In einem Akt zivilen Ungehorsams kündigte er an, persönliche Dossiers über alle 105 Abgeordneten zu veröffentlichen, die für das Gesetz gestimmt haben – mit wirtschaftlichen Details, privaten Beziehungen, Vereinsverbindungen und sogar Hinweisen auf außereheliche Affären.

Er argumentiert, dass jeder, der staatlicher Überwachung zustimmt, auch bereit sein müsse, sich selbst durchleuchten zu lassen – denn Transparenz dürfe keine Einbahnstraße sein.

Juristen und Ethiker schlagen Alarm. Die geplanten Veröffentlichungen seien ein gefährlicher Tabubruch, der das Prinzip der politischen Auseinandersetzung durch persönliche Bloßstellung ersetze. Was Surowiec als "Transparenz-Offensive" verkaufe, könne als gezielte Einschüchterung politischer Mandatsträger verstanden werden – mit unvorhersehbaren Folgen für den demokratischen Diskurs.

Der Medienrechtler Tobias Hebenstreit warnt, dass der Einsatz persönlicher Informationen als Mittel politischer Vergeltung den Boden rechtsstaatlicher Auseinandersetzung verlasse. Auch der Presserat prüft, ob Surowiecs Aktion gegen medienethische Grundsätze verstößt.

Die Debatte um das Messenger-Gesetz hat sich längst von der Sachfrage entfernt. Es geht nicht mehr nur um Datenschutz, sondern um das Machtverhältnis zwischen Bürger und Staat – und um die Mittel des Widerstands.

Surowiecs Aktion ist eine Provokation, aber sie trifft einen Nerv: Die Angst, dass in einer vernetzten Welt jede Form der Kontrolle zum Kontrollverlust führen kann – für beide Seiten.

Das Messenger-Gesetz betrifft längst nicht mehr nur den Staat, sondern auch jeden Internetnutzer, der sich verteidigen will. Denn der Spieß hat immer zwei Enden. Big Brother ist heute nicht mehr allein der Staat – auch seine Kritiker bedienen sich derselben Überwachungsinstrumente für ihre eigenen Zwecke.

Und was bedeutet eigentlich "Bedrohung der Verfassungsordnung"? Sind es lustige Meme-Bilder über Politiker, wie man sie aus Großbritannien kennt? Oder das Verlinken von Artikeln aus russischen Medien, die in der EU verboten sind? Was genau gilt als Gefahr – und wer entscheidet das? Diese Fragen werden im Zuge der neuen Überwachungsbefugnisse immer drängender.

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de.rt.com/oesterreich/250322-o…

70 Jahre deutsche Mitgliedschaft in der NATO: Merz erhebt Führungsanspruch


Bei einem Festakt anlässlich des 70. Jahrestages des Beitritts Deutschlands zur NATO bekräftigte Bundeskanzler Friedrich Merz den von ihm erhobenen deutschen Führungsanspruch innerhalb des Militärbündnisses. Merz bekräftigte zudem erneut, die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Armee der EU machen zu wollen. Deutschland werde einen wichtigen Beitrag leisten, um die europäische Säule des Bündnisses zu stärken, sagte der Kanzler in seiner Festrede.

Wir werden die Bundeswehr zu einer Armee mit Vorzeigecharakter im NATO-Bündnis ausbauen und in großem Umfang neues Gerät beschaffen. Dabei werden wir besonderes Augenmerk auf neue Technologien richten.So stärken wir den europäischen Pfeiler der NATO.
— Bundeskanzler Friedrich Merz (@bundeskanzler) July 9, 2025

Auch Verteidigungsminister Pistorius sieht wie Merz in Russland die größte Bedrohung, auf die es durch Aufrüstung und Militarisierung zu reagieren gilt. Beide behaupten, Russland führe in der Ukraine einen imperialistisch motivierten Angriffskrieg mit dem Ziel der Landnahme. Der historische Ablauf zeigt jedoch deutlich, dass Russland auf die Ausdehnungsbestrebungen der NATO reagierte – zunächst diplomatisch, dann, nachdem der Westen sämtliche roten Linien Russlands überschritten hatte, auch militärisch. Das westliche Militärbündnis bedroht die Sicherheit Russlands, indem es das Prinzip der kollektiven Sicherheit verletzt.

Generalsekretär Rutte würdigte die Bereitschaft Deutschlands, seine Militärausgaben zu steigern. Er sehe in der Absicht, das deutsche Militärbudget bis 2035 auf 5 Prozent des BIP zu erhöhen, einen "Quantensprung".

Merz warf Russland in seinem Redebeitrag vor, in der Ukraine gezielt Zivilisten anzugreifen. Moskau erklärt dagegen, nur gegen militärische Ziele und militärisch nutzbare Infrastruktur vorzugehen. Dafür spricht, dass bei Angriffen mit hunderten von Drohnen und Raketen auf ukrainische Städte die Zahl der Opfer gering ist.

So meldete sogar die Tagesschau, dass bei einem russischen Angriff auf Kiew in der Nacht vom 3. auf den 4. Juli mit 550 Geschossen bestehend aus Drohnen und Raketen insgesamt nur 23 Verletzte zu beklagen waren. Dennoch halten deutsche Politiker die Behauptung aufrecht, Russland führe einen "Vernichtungskrieg" und wolle die Ukraine "auslöschen". Merz warf Russland "Terrorismus gegen die Zivilbevölkerung" vor. "Das hat nichts mit einem Krieg gegen militärische Ziele zu tun", behauptete er.

Am den Krieg auslösenden Grund, der Absicht, die Ukraine in die NATO aufnehmen zu wollen, halten Merz, Rutte und Pistorius unbeirrt fest.

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de.rt.com/inland/250311-70-jah…

Russland weiht erste GLONASS-Referenzstation in Venezuela ein


Russlands Weltraumorganisation Roskosmos hat in Venezuela eine Referenzstation ihres globalen Navigationssatellitensystems GLONASS in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um die erste derartige Bodenstation in dem südamerikanischen Land. Die geostationäre Messanlage befindet sich auf dem Stützpunkt der Bolivarischen Behörde für Weltraumaktivitäten (ABAE) und steigert seit diesem Mittwoch die Präzision des russischen GPS-Pendants in der Region, da sie die Daten der GLONASS-Satelliten in der äquatorialen Zone der westlichen Erdhalbkugel berichtigt.

Nach Angaben von Roskosmos vereinfacht die am Mittwoch eingeweihte Referenzstation die Navigation von Schiffen, Flugzeugen und Autos in Venezuela und macht deren Verortung um mehr als drei Prozent genauer. Somit steigt auch die Flugsicherheit am internationalen Flughafen der Hauptstadt Caracas und an anderen Flughäfen landesweit – darunter in entlegenen und bergigen Winkeln des lateinamerikanischen Landes.

Darüber hinaus ist die GLONASS-Referenzstation äußerst hilfreich bei geodätischen und topographischen Studien, die eine besonders hohe Präzision erfordern. Somit findet sie unter anderem in Landwirtschaft, Bodenerkundung, Ölförderung und sogar Astronomie Verwendung.

🇷🇺🇻🇪 En la base aeroespacial de la ABAE fue inaugurada la 1ª estación terrestre de recepción de datos del sistema global GLONASS en Venezuela. Este paso marca una nueva etapa en el desarrollo de la cooperación ruso-venezolana en el ámbito del uso pacífico del espacio. pic.twitter.com/r2y4qj183o
— EmbajadaRusaVEN (@EmbajadaRusaVen) July 10, 2025

An der Einweihungszeremonie nahm neben anderen auch Dmitri Bakanow teil, der Generaldirektor von Roskosmos. Die Inbetriebnahme wurde zeitlich mit dem Unabhängigkeitstag Venezuelas am 5. Juli abgestimmt. Bakanow sprach in diesem Zusammenhang von einem denkwürdigen Tag für die Kooperation zwischen den beiden Ländern.

GLONASS sei eine bewährte und zuverlässige Alternative für weitere globale Navigationssatellitensysteme und die Referenzstation sei ein wichtiger Schritt zur technologischen Entwicklung Venezuelas. Der Aufbau von GLONASS-Bodenstationen im Ausland sei ein wichtiges Ziel. Somit wolle Russland die weltweite Genauigkeit des Systems bis zum Jahr 2031 von den jetzigen sieben bis acht Metern auf einige wenige Dezimeter steigern. Bakanow zeigte sich diesbezüglich zuversichtlich:

"Wir werden dieses Ziel zum Wohl der russischen Wirtschaft und der Wirtschaft unserer Partner unbedingt erreichen."


Sergei Melik-Bagdassarow, Russlands Botschafter in Venezuela, erklärte seinerseits, dass die Inbetriebnahme der GLONASS-Referenzstation im südamerikanischen Land vom tiefen Vertrauen zwischen den beiden Ländern zeuge. Der Weltraum müsse der Bereich einer gleichberechtigten Kooperation und für alle Länder zugänglich sein, die nach Fortschritt strebten.

"Russland unterstützt Venezuela konsequent auf seinem Weg zu den Sternen und wir sind stolz darauf, dass unser Wissen und unsere Technologien dem Wohl eines befreundeten Volkes dienen."


Im Jahr 2021 hatten Moskau und Caracas ein Abkommen über die Zusammenarbeit bei der friedlichen Erkundung und Nutzung des Weltraums unterzeichnet. Die Regierungen vereinbarten unter anderem, die Navigation auf der Erde und in der Luft mit Hilfe von Satelliten zu verbessern. Die Rede war selbstverständlich von GLONASS.

Momentan zählt das russische GPS-Pendant auf 13 Referenzstationen im Ausland. Insgesamt sind 30 solche Bodenmessanlagen in 16 Ländern und der Antarktis geplant.

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de.rt.com/amerika/250295-russl…

USA verhängen Sanktionen gegen Palästinabeauftragte der Uno


US-Außenminister Marco Rubio kündigte eingeleitete Sanktionen gegen Francesca Albanese, die Sonderberichterstatterin des "UN-Menschenrechtsrates für die besetzten palästinensischen Gebiete", an. Der Schritt erfolgt wenige Tage nach dem Besuch von Israels Premier Benjamin Netanjahu im Weißen Haus. Zuvor hatte die Trump-Administration vor gut einer Woche ihre Entlassung wegen unterstelltem "virulentem Antisemitismus und Unterstützung des Terrorismus" gefordert.

Außenminister Rubio rügte Albanese nachdrücklich mit dem Vorwurf, den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) manipulativ dazu zu drängen, wegen der andauernden Ereignisse im Gazastreifen gegen die USA und Israel juristisch vorzugehen. Rubio informierte via X-Beitrag:

"Heute verhängte ich Sanktionen gegen die Sonderberichterstatterin des UN-Menschenrechtsrates, Francesca Albanese, wegen ihrer illegitimen und beschämenden Bemühungen, den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) dazu zu bringen, gegen US-amerikanische und israelische Beamte, Unternehmen und Führungskräfte vorzugehen."

Today I am imposing sanctions on UN Human Rights Council Special Rapporteur Francesca Albanese for her illegitimate and shameful efforts to prompt @IntlCrimCourt action against U.S. and Israeli officials, companies, and executives. Albanese’s campaign of political and economic…
— Secretary Marco Rubio (@SecRubio) July 9, 2025

Albanese ist gebürtige Italienerin, die seit 2022 als Berichterstatterin für die Palästinenser fungiert. Rubio erklärt weiter in dem X-Beitrag, dass das Agieren samt ihren Kampagnen und die Wortwahl der Sonderberichterstatterin "nicht länger toleriert werden". Weiter heißt es seitens Rubio:

"Wir werden unseren Partnern bei ihrem Recht auf Selbstverteidigung stets zur Seite stehen. Die Vereinigten Staaten werden weiterhin alle Maßnahmen ergreifen, die wir als notwendig erachten, um auf gesetzeswidrige Handlungen zu reagieren und unsere Souveränität und die unserer Verbündeten zu schützen."

Bereits im Vormonat hatte die Trump-Administration von UN-Generalsekretär António Guterres verlangt, Albanese umgehend zu entlassen, weil sie demnach "an führende amerikanische Unternehmen Schreiben verschickt hatte, die 'von hetzerischer Rhetorik und falschen Anschuldigungen durchsetzt' waren", so die New York Post berichtend. Das FDD, ein überparteiliches Forschungsinstitut mit Sitz in Washington, DC, das sich "auf nationale Sicherheit und Außenpolitik konzentriert", erklärte dazu in einem Artikel:

"'Antisemitismus und Unterstützung des Terrorismus': Die Trump-Administration hat die Vereinten Nationen offiziell aufgefordert, Francesca Albanese, die UN-Sonderberichterstatterin für die 'besetzten palästinensischen Gebiete', zu entlassen und sie wegen ihres 'virulenten Antisemitismus und ihrer Unterstützung für den Terrorismus' als ungeeignet für das Amt bezeichnet."

Washington reagierte damit auf einen Bericht, den Albanese vergangene Woche in Genf vorgelegt hatte. Darin warf sie 48 internationalen Firmen vor, zunächst von der "illegalen Besatzung und Apartheid" Israels in den Palästinensergebieten profitiert zu haben und nun vom "Genozid" im Gazastreifen. Des Weiteren finden sich Formulierungen über unterstützte "grobe Menschenrechtsverletzungen" und "Apartheid". Namentlich nannte sie unter anderem Microsoft und die Reiseplattform Booking.com.

Albanese war seit Jahresbeginn europaweit bei propalästinensischen Veranstaltungen als Rednerin aufgetreten, so am 23. Juni auf der international besetzten Veranstaltung "Stoppt den Völkermord! Befreit Palästina". Zuvor hatte sie unter anderem im Februar zweimal in Berlin gesprochen. Der Spiegel kommentiert zu dem Vorgehen Washingtons:

"Albanese ist wiederholt mit israelfeindlichen Aussagen aufgefallen, ihr wurde schon mehrfach vorgeworfen, sich antisemitisch zu äußern und palästinensischen Terror zu verharmlosen. So hatte sie gefordert, Israel von den Vereinten Nationen auszuschließen. Der Vorschlag sorgte international für Empörung."

Was genau die US-Sanktionen umfassen, ist bis dato noch unklar. Theoretisch kann die US-Regierung laut Regelungen die Vermögenswerte von Sanktionierten in den USA einfrieren oder ihnen sowie ihren Familienmitgliedern die Einreise in die Vereinigten Staaten verweigern. Der Uno-Menschenrechtsrat hatte ihre Amtszeit jüngst am 4. April um drei Jahre bis 2028 verlängert.

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Israel kündigt Gaza-Lager für 600.000 Menschen als "humanitäre Stadt" an


Bei einem Briefing vor zwei Tagen teilte Israels Verteidigungsminister Israel Katz gegenüber Reportern mit, dass er die Armee (IDF) und das zuständige Ministerium angewiesen hat, einen Plan zur Errichtung einer wörtlich "humanitären Stadt" im südlichen Gazastreifen auf den Ruinen der zerstörten Stadt Rafah vorzulegen. Internationale Kritiker der Initiative brandmarkten die vermeintliche "Stadt" umgehend als unmissverständliches Internierungslager und sprachen von schockierenden, inhumanen Plänen auf dem Rücken leidender Palästinenser. Der Plan sieht demnach vor, zunächst rund 600.000 Palästinenser "aufzunehmen" und vorher zu registrieren. Eine Prüfung solle bestätigen und sicherstellen, dass mit zukünftigen "Bewohnern" keine Hamas-Aktivisten einreisen. Die betroffenen Palästinenser würden "die Zone nicht verlassen dürfen", so Katz wörtlich ankündigend.

Laut dem Verteidigungsminister Israels, sehen die bizarren Pläne einer wörtlich titulierten "humanitären Stadt" vor, dass nach Vorstellungen der Netanjahu-Administration zunächst etwa 600.000 Palästinenser in der Region registriert würden, in erster Linie Vertriebene, die in der Küstenregion Al-Mawasi nordwestlich von Rafah leben.

Final lauten die Vorstellungen, dass alle der schätzungsweise verbliebenden 2,2 Millionen Bewohner des Gazastreifens in der "Stadt" untergebracht werden, die vom israelischen Militär aus der Ferne gesichert und von nicht näher bezeichneten internationalen Organisationen betrieben werden soll, so der Minister weiter ausführend.

Die Ankündigung sorgte für weltweite Irritation und teils Empörung und klar formulierter Kritik und Ablehnung. Die israelische Zeitung Haaretz erklärte dazu (Bezahlschranke):

"Israel schafft keine "humanitäre Stadt" in Gaza. Es schafft Umsiedlungslager."

In einem weiteren Artikel heißt es, "Israels wahnhafte Pläne für den Gazastreifen machen Soldaten zu Gefängniswärtern". Gisha, eine 2005 gegründete israelische Menschenrechtsorganisation, kommentierte die Pläne wörtlich verurteilend in einer ersten Reaktion:

"Ein Konzentrationslager hat nichts Humanitäres an sich. Israel hat im Gazastreifen Bedingungen geschaffen, die kein menschliches Überleben zulassen. Tägliche Bombardierungen, vorsätzliche Aushungerung, unerbittliche Blockaden bei der Einreise und Lieferung von Hilfsgütern und die Zerstörung der grundlegenden zivilen Infrastruktur haben das Leben im Gazastreifen zur Hölle auf Erden gemacht."

Katz erklärte zu Wochenbeginn laut israelischen Medien, hinsichtlich der anvisierten Regierungspläne:

"Wenn die Menschen im Süden sind, im Al-Mawasi-Gebiet, dann werden sie von dort aus nicht zurückkehren können. Das wiederum wird für die Logik sorgen, sie zu evakuieren – und der Großteil will es auch."

Michael Sfard, einer der führenden Menschenrechtsanwälte Israels, erklärte gegenüber dem britischen Guardian:

"Katz legt einen operativen Plan für ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Es geht um nichts weniger als das. Es geht um die Umsiedlung der Bevölkerung in den südlichen Teil des Gazastreifens als Vorbereitung für die Deportation aus dem Streifen. Während die Regierung die Deportation immer noch als 'freiwillig' bezeichnet, sind die Menschen in Gaza so vielen Zwangsmaßnahmen ausgesetzt, dass eine Ausreise aus dem Streifen rechtlich gesehen nicht als einvernehmlich angesehen werden kann. Wenn man jemanden aus seiner Heimat vertreibt, wäre das ein Kriegsverbrechen, im Kontext eines Krieges. Wenn es in großem Stil geschieht, wie er es plant, wird es zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit."

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am 7. Juli über parallele Dynamiken. Dazu heißt es:

"Ein von Reuters eingesehener Vorschlag, der den Namen einer umstrittenen, von den USA unterstützten Hilfsorganisation trägt, beschreibt einen Plan zum Bau von großangelegten Lagern mit der Bezeichnung 'Humanitäre Transitzonen' innerhalb – und möglicherweise auch außerhalb – des Gazastreifens, um die palästinensische Bevölkerung unterzubringen. Der 2-Milliarden-Dollar-Plan, der im Zeitraum nach dem 11. Februar erstellt wurde und den Namen der von den USA unterstützten Gaza Humanitarian Foundation (GHF) trägt, wurde der Trump-Administration vorgelegt, so zwei Quellen, von denen eine sagte, dass er kürzlich im Weißen Haus diskutiert wurde."

Die GHF ist eine erst jüngst im Mai 2025 mit politischer Unterstützung aus Israel und den USA gegründete private Hilfsorganisation. Die Umsetzung der kritisierten israelischen Pläne sollen laut Katz bereits während der 60-tägigen Feuerpause eingeleitet werden, über die derzeit Israel und die Hamas in der katarischen Hauptstadt Doha indirekt verhandeln. Das Verteidigungsministerium habe bereits mit der Planung der Zone begonnen, so Katz. Die beauftragten israelischen Behörden haben sich demgegenüber jedoch bis dato nicht öffentlich zu dem Plan geäußert oder soweit bestätigt, ob er tatsächlich genehmigt wurde. Es bleibt auch unklar, wann der Plan final in die Tat umgesetzt werden soll.

Am Montag erklärte Israels Premier Netanjahu in Washington, die USA und Israel würden mit anderen Ländern zusammenarbeiten, "die den Palästinensern eine bessere Zukunft bieten würden", so die Formulierung vor Journalisten im Weißen Haus.

"Wenn die Menschen bleiben wollen, können sie bleiben, aber wenn sie gehen wollen, sollten sie gehen können", so Netanjahu.

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Österreich: Staatsanwälte bald nicht mehr weisungsgebunden?


Es ist der zweite Anlauf, mit dem versucht werden soll, die Staatsanwaltschaften in Österreich von den Weisungen des Justizministeriums zu lösen. Schon 2021 hatte die damalige ÖVP-Grünen-Regierung ein ähnliches Projekt angekündigt, aber nie umgesetzt. Allerdings wurde bereits 2008 eine erste Hürde genommen: Seit der Verfassungsreform von 2008 sind die Staatsanwaltschaften nicht mehr der Exekutive, sondern der Judikative zugeordnet. Der aktuelle Versuch der Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS wurde zumindest mit großem Optimismus verkündet.

"Ich werde voraussichtlich die letzte Justizministerin sein, die Weisungen erteilen kann, und das ist gut so", erklärte Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) auf einer Pressekonferenz. Der Schritt solle "eine mögliche Verquickung von Politik und Justiz" beseitigen, die sich "in den letzten Jahren mitunter als problematisch erwiesen hat".

Damit spielte sie auf Korruptionsverfahren gegen Politiker an, die mehrfach an dieser Weisungsbefugnis scheiterten. Allerdings gibt es noch einen weiteren Grund, der auch in Deutschland wohlbekannt ist: Die deutschen Staatsanwaltschaften können wegen ebendieser Weisungsgebundenheit keine internationalen Haftbefehle beantragen. Dafür müssten sie unabhängig sein.

In Österreich soll das nun über eine Bundesstaatsanwaltschaft in Gestalt eines Dreiergremiums geschehen, das für jeweils sechs Jahre ernannt wird und den Vorsitz alle zwei Jahre rotieren lassen soll. Die genaue Ausgestaltung ist jedoch noch unklar; die Vereinigung Österreichischer Staatsanwältinnen und Staatsanwälte hat die Entscheidung grundsätzlich begrüßt, äußerte aber noch in mehreren Punkten Kritik. So hält sie etwa ein Dreiergremium an der Spitze für übertrieben. Sie wollen keine permanente Kontrolle durch einen parlamentarischen Ausschuss, wollen aber zugleich, dass nur Personen, die zuvor bereits langjährige Erfahrung als Richter oder Staatsanwälte haben, ernannt werden können.

Auch der Gewerkschaftsvertreter der Richter und Staatsanwälte hatte eigene Forderungen – die Wahl der Bundesstaatsanwälte durch den Nationalrat sei eine mögliche Belastung. "Die Wahl durch bestimmte politische Parteien könnte ein 'Rucksack' für die Betroffenen sein, den sie in ihre Tätigkeit bei der Bundesstaatsanwaltschaft mitnehmen müssten."

Die deutsche Generalbundesanwaltschaft ist übrigens mit dem in Österreich vorgeschlagenen Gremium nicht zu vergleichen. Der Titel mag Unabhängigkeit suggerieren; in Wirklichkeit untersteht sie dem Justizministerium. Anders beispielsweise in Italien – die großen Erfolge, die einzelne Staatsanwälte einst gegen die Mafia erzielten (und die Strukturen wie die Geheimloge P2 aufdeckten), waren nur möglich, weil die Staatsanwaltschaft in Italien tatsächlich unabhängig ist, wie dies auch in Belgien, Irland, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Tschechien und Ungarn der Fall ist. In Dänemark und den Niederlanden sind sie nicht formell unabhängig, besitzen aber ein hohes Maß an Handlungsfreiheit.

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de.rt.com/oesterreich/250274-o…

Nvidia als König der Börse – Kryptos tanzen mit: Chip-Gigant durchbricht 4-Billionen-Dollar-Marke


Von Vladcoin Reports

Nvidia hat als erstes börsennotiertes Unternehmen weltweit die Marke von vier Billionen US-Dollar geknackt. Was zunächst wie ein Superlativ aus dem Silicon-Valley-Märchenbuch klingt, ist in Wahrheit ein leiser Umbruch mit weitreichenden Folgen – nicht nur für die Tech-Branche, sondern für die Architektur der globalen Kapitalmärkte.

Der Kurs von Nvidia beeinflusst nicht nur den NASDAQ, sondern auch Kryptowährungen, Zentralbanken, künftige Technologietrends – und dient längst als Barometer für die Stimmung an den globalen Kapitalmärkten.

JUST IN: Nvidia officially hits a $4 trillion market cap. pic.twitter.com/5Ai6Z1wQhc
— Brew Markets (@brewmarkets) July 9, 2025

Noch vor zwei Jahren war Nvidia in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem das Unternehmen hinter Grafikkarten für PC-Gamer. Heute ist es der zentrale Ausrüster für Künstliche Intelligenz weltweit – vergleichbar mit der Rolle, die Standard Oil einst für das Industriezeitalter spielte.

Nvidia liefert die Hardware für die Infrastruktur der Zukunft: Datenzentren, Sprachmodelle, autonome Systeme. In einer Welt, die von Rechenleistung abhängt, ist Nvidia nicht mehr nur Zulieferer – es ist systemrelevant.

Nvidia ist inzwischen eng mit der Kryptoökonomie verflochten. Steigt der Kurs der Nvidia-Aktie, folgen Bitcoin und andere Kryptowährungen oft kurz darauf. Das ist kein Zufall, sondern Ausdruck einer neuen ökonomischen Verbindung. Investoren sehen Künstliche Intelligenz, Blockchain und Tokenisierung nicht mehr als getrennte Entwicklungen, sondern als Bestandteile eines gemeinsamen digitalen Marktes. Nvidia fungiert dabei wie ein Seismograf für das Vertrauen in technologische Zukunft. Die Aktie ist längst mehr als ein Wertpapier – sie ist ein Signal.

Auch politisch ist Nvidia zum Faktor geworden. Der Schulterschluss zwischen CEO Jensen Huang und US-Präsident Donald Trump rund um das Projekt "Stargate" zeigt: Wer die Chips kontrolliert, kontrolliert den Zugang zur Rechenmacht – und damit zur digitalen Souveränität ganzer Volkswirtschaften. Die Entscheidung der USA, Nvidia-Chips nicht mehr nach China zu exportieren, war keine wirtschaftliche, sondern eine strategische Machtdemonstration.

Doch bei aller Bewunderung ist auch Skepsis angebracht. Eine Marktkapitalisierung von vier Billionen Dollar, gestützt auf Erwartungen an ein noch nicht voll realisiertes KI-Zeitalter, birgt Risiken. Die Gefahr einer Blasenbildung ist real – vor allem, wenn technologische Durchbrüche (wie jene des chinesischen Start-ups DeepSeek) bewirken, dass der Hardwarebedarf künftig schrumpft. Ein Rückschlag bei Nvidia hätte längst nicht mehr nur sektorale, sondern systemische Konsequenzen.

Nvidia verkörpert eine neue Ära. Es ist nicht nur ein Unternehmen, sondern ein ökonomisches Gravitationszentrum. Seine Bewertung ist eine Wette auf die Zukunft der globalen Rechenmacht. Wer Nvidia beobachtet, sieht nicht nur, wohin sich die Technologie bewegt – sondern auch, wohin das Kapital, die Währungen und die Machtstrukturen dieser neuen Welt fließen. Doch je höher ein Unternehmen aufsteigt, desto größer der Schatten, den es wirft.

Mehr zum Thema - Trumps neuer Protektionismus – und seine globalen Folgen


de.rt.com/wirtschaft/250260-nv…

Wer profitiert vom historischen Wertverfall des US-Dollars?


Von Olga Samofalowa

Im Juni fiel der Kurs des US-Dollars gegenüber den Währungen weltweit um 10,7 Prozent, was den schlechtesten Wert seit dem Jahr 1973 darstellt, als der US-amerikanische Präsident Richard Nixon den Goldstandard von Bretton Woods aufhob. Dabei sehen auch die weiteren Aussichten für den US-Dollar nicht rosig aus.

Historisch gesehen ist der US-Dollar in Krisenzeiten immer mal wieder eingebrochen. So fiel beispielsweise im Jahr 1985 sein Wert nach der Unterzeichnung des Plaza-Abkommens, als die USA und ihre Verbündeten beschlossen, den US-Dollar zu schwächen, um das Handelsdefizit zu verringern. Im Jahr 2008 verlor die US-Währung inmitten der Finanzkrise, die mit der Insolvenz der größten Hypothekenbanken in den USA begann, drastisch an Wert. Wladimir Tschernow, Analyst bei Freedom Finance Global, sagt:

"In beiden Fällen hatte die Schwächung des US-Dollars jedoch systemische Folgen, da die Importe zurückgingen, die Exporte zunahmen, aber die Inflation anstieg und das Vertrauen in die Währung sank."

Diesmal war der historische Kursverfall des US-Dollars eine Folge des Handelskriegs von Donald Trump. Vor Kurzem führte er Zölle gegen eine Reihe von Ländern Ost- und Südostasiens ein, die lokale Exporteure laut Berechnungen der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti auf Basis von Daten des US-amerikanischen Statistikamtes jährlich fast 94,3 Milliarden US-Dollar kosten werden. Tschernow erklärt:

"Die Einführung von Importzöllen für Länder, die keine neuen Handelsabkommen mit den USA unterzeichnet haben, hat zu einem massiven Kapitalabfluss weg vom US-Dollar geführt, da Investoren nun mit einer Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums und Risiken für den US-amerikanischen Export rechnen. Ein weiterer Schlag war die Erwartung einer baldigen Senkung des Leitzinses durch die US-Notenbank vor dem Hintergrund schwacher Inflation und sinkendem Verbrauchervertrauen."

Julia Handoshko, CEO des europäischen Brokers Mind Money, meint, dass der Fall des US-Dollar-Wertes genau der Effekt sei, den Trump angestrebt habe. Sie erklärt weiter:

"Wenn man sich zum Ziel setzt, die Industrie wiederzubeleben und die Wirtschaft produktiver zu machen, ist eine starke Währung eher hinderlich. Daher ist die Schwächung des US-Dollars eines der Schlüsselelemente des Programms Make America Great Again. In seiner vorherigen Amtszeit versuchte Trump, anders vorzugehen und sich auf die Schwächung des Yuan zu konzentrieren, allerdings gelang es ihm damals nicht, und die Handelskriege erwiesen sich als weniger effektiv. Nun ist alles viel einfacher: Trump sagt und tut, was er versprochen hat, und es ist sehr wahrscheinlich, dass der US-Dollar gegenüber vielen Währungen weiter an Wert verlieren wird."

Der Trend zur Abschwächung des US-Dollars begann jedoch nicht im Juni, sondern Anfang des Jahres 2025. Jewgeni Gorjunow, Leiter des Labors für Geld- und Kreditpolitik am Gaidar-Institut für Wirtschaftspolitik, bewertet die Situation wie folgt:

"Grund ist nicht so sehr der Handelskrieg, sondern vielmehr die Unvorhersehbarkeit der Maßnahmen der US-amerikanischen Regierung. Gestern war es die Ankündigung von Zöllen, heute der Versuch, die Führung der US-Notenbank FED unter Druck zu setzen und sie zu einer Lockerung der Geldpolitik zu bewegen. Und was kommt morgen? Zudem läuft noch der Krieg gegen die Universitäten, die ein wichtiger Exporteur von Dienstleistungen sind und ohnehin schon daran arbeiten, das Handelsdefizit zu verringern. Vertrauen und Vorhersehbarkeit sind kritisch wichtige und unersetzliche Ressourcen, wenn es um Finanzen geht. Die aktuellen Maßnahmen der US-Regierung tragen dazu bei, das Vertrauen in ihre Finanzinstitute und ihre Währung zu zerstören, was sich deutlich in den US-Dollar-Kurscharts und den Renditen von Staatsanleihen widerspiegelt."

Theoretisch könnte die Zerstörung des Vertrauens in den US-Dollar das Handelsdefizit verringern, da Importe teurer würden. In der Praxis sei die Lage jedoch nicht so eindeutig. Gorjunow sagt:

"Hypothetisch könnte dies funktionieren, wenn in den USA eine Expansion der exportierenden und mit Importen konkurrierenden Branchen einsetzen würde, aber dafür müsste man viel vorsichtiger und überlegter vorgehen. Denn derzeit wissen weder Investoren noch Unternehmen, Verbraucher oder Politiker in anderen Ländern, zu welchen verzweifelten Maßnahmen die US-Regierung in naher Zukunft noch greifen wird. Diese Unsicherheit zerstört Investitionsanreize: Warum sollte man viel Geld in die Produktion investieren, wenn unklar ist, was in einem Jahr passieren wird, geschweige denn in fünf bis sieben Jahren? Die Unsicherheit führt zu einem Anstieg der Zinsen, da die Risiken der Haushaltsprobleme der USA von der Kategorie 'Fantasie' in die Kategorie 'hypothetisch', aber dennoch potenziell, übergehen. Der Konflikt mit der US-Notenbank wird die Inflationserwartungen ankurbeln, was ebenfalls zu einem Anstieg der Zinsen führen wird. Insgesamt könnte ein schwacher US-Dollar an sich zwar eine positive Rolle für die US-Wirtschaft spielen, aber wenn diese Schwächung mit unangemessenen und unvorhersehbaren Maßnahmen der US-Regierung einhergeht, gibt es so gut wie keine Chance, dass dies funktioniert."

Wenn der gesamte Welthandel darunter leidet, werden auch die USA wohl kaum das bekommen, was sie eigentlich wollen. Tschernow meint:

"Wenn Handelskonflikte die Weltwirtschaft lähmen, die globale Inflation anheizen und das Wachstum des weltweiten BIP verlangsamen, werden auch die US-Exporte zurückgehen. Ein schwacher US-Dollar ohne systemische Reformen ist also kein Heilmittel, sondern eher eine vorübergehende Atempause. Meiner Meinung nach sind jedoch Trumps Zollkriege und das neue Steuer- und Haushaltsgesetz genau die systemischen Reformen, die verabschiedet wurden, um Handelsungleichgewichte abzubauen."

Niemand wisse, ob Trumps Politik funktionieren und der US-amerikanischen Wirtschaft nützen werde, betont Handoshko und fügt hinzu, dass man sich auf jeden Fall auf sehr turbulente Zeiten einstellen sollte. Ihrer Meinung nach gebe es eine ganze Reihe von Herausforderungen, die heute niemand lösen will und die auf künftige Generationen abgewälzt würden. Sie hebt hervor:

"Die größte davon ist die wachsende Staatsverschuldung der USA. Frühere US-Präsidenten hofften, dass sich die Schulden von selbst auflösen würden, aber die Realität sieht anders aus: Die Schulden wachsen, und die wirtschaftlichen Grundlagen, die in den letzten hundert Jahren unerschütterlich schienen, beginnen zu bröckeln. Die unterschiedliche Rendite von kurz- und langfristigen Anleihen ist beispielsweise ein deutlicher Beweis dafür."

In dieser Situation ist es nicht einfach, Gewinner zu finden. Kurzfristig könnten jedoch Länder mit einer hohen Schuldenlast in Fremdwährung von einem schwachen US-Dollar profitieren, da vor diesem Hintergrund die Bedienung ihrer Schulden für sie billiger wird. Für Rohstoffexporteure, darunter auch Russland, sei die Situation jedoch nicht eindeutig, sagt Tschernow. Der Experte erklärt:

"Die Preise für Erdöl, Metalle und andere Rohstoffe werden traditionell in US-Dollar angegeben. Wenn der US-Dollar auf dem Weltmarkt an Wert verliert, können die Rohstoffpreise in US-Dollar bei sonst gleichen Bedingungen steigen, was theoretisch den Kaufkraftverlust des US-Dollars ausgleicht. In Rubel umgerechnet sieht die Situation jedoch anders aus, da ein Wertverlust des US-Dollars für Russland bei sonst gleichen Bedingungen zu einem Rückgang der Rubeleinnahmen aus dem Export führt. Wenn beispielsweise ein Barrel Öl 70 US-Dollar kostet und der US-Dollar-Kurs bei 80 Rubel liegt, betragen die Einnahmen 5.600 Rubel pro Barrel. Wenn der Kurs jedoch bei gleichem Ölpreis auf 75 fällt, betragen die Exporteinnahmen der Russischen Föderation aus dem Ölverkauf nur noch 5.250 Rubel pro Barrel. Das wirkt sich negativ auf den Haushalt, die Steuern und exportorientierte Unternehmen aus."

Wenn bei einem schwachen US-Dollar die Nachfrage nach Rohstoffen und die hohen Erdölpreise anhalten würden, wäre dies für Russland von Vorteil, aber eine solche Kombination sei selten. Normalerweise führe eine Schwächung des US-Dollars zu einem Rückgang der Exporteinnahmen in Rubel und schade dem Haushalt der Russischen Föderation, fügt Tschernow hinzu.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 9. Juli 2025 auf der Website der Zeitung Wsgljad erschienen.

Olga Samofalowa ist Wirtschaftsanalystin bei der Zeitung Wsgljad.

Mehr zum ThemaWirtschaft im Wandel: Russland erwartet bis zu zwei Prozent Wachstum


de.rt.com/wirtschaft/250234-we…

Wiederaufnahme der US-Militärhilfe könnte für die Ukraine frustrierend ausfallen


Von Anastassija Kulikowa

Die USA haben die Absicht, die Ukraine mit mehr Waffen zu versorgen, erklärte Donald Trump. Ihm zufolge geht es dabei in erster Linie um "defensive" Mittel. Bei einem Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu im Weißen Haus äußerte er:

"Wir werden weitere Waffen schicken. Sie sollen in der Lage sein, sich zu verteidigen. Sie werden sehr hart attackiert."


Trump bezeichnete den Konflikt in der Ukraine als ein "Monster, das von (Ex-Präsident Joe) Biden geschaffen wurde", und wiederholte seine Frustration darüber, dass der Konflikt nicht gelöst wird. Er fasste zusammen:

"Ich stoppe Kriege, und ich kann es nicht ertragen, wenn Menschen getötet werden."


Später gab das Pentagon bekannt, dass auf Anordnung des US-Präsidenten zusätzliche Waffen an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden.

Nach Angaben der Zeitung Politico könnten die Lieferungen nach Treffen zwischen amerikanischen und ukrainischen Beamten in Italien und der Ukraine aufgenommen werden. So wird Trumps Sondergesandter Keith Kellogg in Rom mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umerow zusammentreffen. Darauf folgen Treffen in Kiew diese und nächste Woche.

Laut Axios habe der Chef des Weißen Hauses den ukrainischen Streitkräften versprochen, "zehn Patriot-Raketen zu schicken – weniger als im Rahmen der ausgesetzten Lieferung geplant – und dabei zu helfen, andere Wege zu finden, sie zu liefern". Die Quellen merken auch an, dass Trump in einem Gespräch mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz vorgeschlagen habe, eine seiner Patriot-Batterien an die Ukraine zu verkaufen.

Wie The Guardian berichtet, verfügen die USA selbst nur über ein Viertel der Raketen für diese Flugabwehrraketensysteme, die für die militärischen Pläne des Pentagons benötigt werden, da die Waffen im Nahen Osten aufgebraucht sind. Es sei daran erinnert, dass Politico und NBC News am 1. Juli berichteten, dass die Lieferungen einiger Waffen an die Ukraine ausgesetzt worden seien. Diese Information wurde später vom Pentagon und dem Weißen Haus bestätigt.

Der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, merkte an, dass der US-Staatschef mit seinen Handlungen und Erklärungen zur ukrainischen Frage einmal mehr Inkonsequenz an den Tag lege. Er zitierte mehrere Aussagen Trumps: "Ich bin zufrieden mit dem Gespräch mit Putin", "Ich bin enttäuscht von dem Gespräch mit Putin", "Wir liefern keine weiteren Waffen an die Ukraine", "Wir werden der Ukraine viele Waffen zur Verteidigung liefern".

Medwedew schrieb auf seinem Telegram-Kanal:

"Wie sollen wir die Sache bewerten? So, wie wir es früher getan haben. So, wie unsere Krieger es tun. So, wie es der Oberbefehlshaber tut. Einfach es nicht tun. Die Ziele der militärischen Sonderoperation weiter verfolgen. Unser Land zurückerobern. Für den Sieg arbeiten."


Wladimir Dschabarow, erster stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Föderationsrates, wies darauf hin:

"Wenn Trump den Konflikt in der Ukraine wirklich beenden möchte, hätte er dies sehr schnell tun können, indem er jegliche Hilfe für Kiew eingestellt hätte. Stattdessen unternimmt er andere Schritte."


Zudem betrachtet der US-Präsident die Situation einseitig, wenn er über die Angriffe der russischen Streitkräfte auf Ziele auf ukrainischem Gebiet spricht. Der Parlamentarier zeigte sich empört:

"Weiß er nicht, wie viele Zivilisten, darunter Kinder und alte Menschen, bei Angriffen der ukrainischen Streitkräfte auf russische Städte getötet werden?"


In gewisser Weise lassen sich Parallelen zwischen dem derzeitigen amerikanischen Staatschef und seinem Vorgänger ziehen. Dschabarow argumentierte:

"Alle westlichen Staatschefs sind sich in ihren Ansichten grundsätzlich ähnlich. Trump ist zudem exzentrisch. Er greift nach vielen Dingen. Es gibt keine Konsistenz in seiner Politik."


Sein Kollege, Senator Andrei Klimow, vertritt eine ähnliche Ansicht. Er merkte an, dass Trump trotz rationaler Gründe "das von Biden geerbte Kiewer Spielzeug nicht aufgibt". Der Gesprächspartner fügte hinzu:

"Der amerikanische Staatschef wiederholt ständig die These, dass 'dies nicht sein Krieg ist', aber es ist immer noch der Konflikt der Vereinigten Staaten."


Vor diesem Hintergrund bringe Trumps neue Erklärung die US-Politik in ihre übliche Logik, fügt der politische Analyst Wladimir Skatschko, Kolumnist bei Ukraina.ru, hinzu. Der Analytiker erläuterte:

"Für die Amerikaner ist und bleibt der Krieg ein Mittel, um Ziele zu erreichen."

Ihm zufolge bräuchten die Vereinigten Staaten und der amerikanische Staatschef persönlich Kiew aus einer Reihe von Gründen. Der Gesprächspartner führte aus:

"Die Feindseligkeiten in der Ukraine werden von Washington als ein Instrument betrachtet, mit dem man nach Ansicht der Amerikaner sowohl Russland als auch Europa gleichzeitig schaden kann, das unter den Bedingungen der wirtschaftlichen Stagnation keuchend weiterhin Geld für Waffen für die ukrainischen Streitkräfte bereitstellt. Und der militärisch-industrielle Komplex der USA wird wiederbelebt und bereichert."

Skatschko erinnerte daran, dass die EU versprochen hatte, Waffen für die Ukraine von den USA zu kaufen. Der Experte fügte hinzu:

"Außerdem erhält der Chef des Weißen Hauses seine politische Dividende, indem er die Rhetorik über die Beilegung des Konflikts zunächst innerhalb von 24 Stunden und dann ohne Bindung an ein Datum verwendet."

Laut Skatschko könnte die Änderung der Haltung der amerikanischen Behörden mit dem jüngsten BRICS-Gipfel zusammenhängen. Der Gesprächspartner erinnerte daran, dass Trump zuvor Ländern, die mit der Vereinigung zusammenarbeiten, mit Zöllen gedroht hatte:

"Es ist kein Zufall, dass der Chef des Weißen Hauses danach versprach, der Ukraine mehr Waffen zu schicken. Und unter den defensiven Waffen, deren Lieferung im Pentagon angekündigt wurde, kann man alles verstecken, auch Angriffswaffen."

Eine etwas andere Sichtweise vertritt der Amerikaexperte Malek Dudakow. Seiner Meinung nach sei es nach Trumps Erklärung verfrüht zu sagen, dass Washington eine Entscheidung zugunsten der ukrainischen Lobby getroffen habe. Er präzisierte:

"Es ist keineswegs so, dass die vom Präsidenten geäußerte Anweisung, defensive Waffen an die ukrainischen Streitkräfte zu liefern, lange in Kraft bleiben wird, zumal im Weißen Haus Gespräche zwischen dem amerikanischen Staatschef und Benjamin Netanjahu stattfinden."

Der politische Analyst merkte an:

"Innerhalb der US-Regierung ist ein ernsthafter Kampf zwischen ukrainischen und israelischen Lobbyisten eskaliert. Erstere sind für die Wiederaufnahme der Waffenlieferungen an Kiew. Zu ihnen gehört zum Beispiel Keith Kellogg. Gleichzeitig möchte Israel die gleichen Waffen erhalten, einschließlich knapper Raketen für Luftabwehrsysteme. Und diese Idee wird von der zweiten Gruppe gefördert."

Wenn die Lieferungen an die Ukraine noch innerhalb der US-Regierung vereinbart würden, würde es sich wahrscheinlich um die Lieferung von etwa einem Dutzend Raketen für Patriot-Systeme an die Ukraine handeln, glaubt Dudakow. Der Experte betonte:

"Die werden im Rahmen der Tranchen der Zeit von Joe Biden umgesetzt werden. Dies wird die Situation für die ukrainische Seite nicht wesentlich ändern, da das Volumen der Lieferungen systematisch weiter abnehmen wird."

Die Experten schließen jedoch nicht aus, dass Trump seine Haltung zu Waffenlieferungen an die ukrainischen Streitkräfte bis Ende der Woche ändern könnte. Skatschko abschließend:

"Manchmal braucht er weniger als einen Tag, um seine Meinung zu ändern. Trump auf die Idee zu bringen, die Lieferungen zu streichen, können, denke ich, die Erfolge der russischen Streitkräfte in der Kampfzone. Oder, sagen wir, etwas, das die USA auf die eine oder andere Weise treffen und ihren Interessen schaden könnte. In der Regel ziehen sich die Staaten in solchen Situationen zurück, um sich neu zu formieren und ihre Verluste zu minimieren."

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 8. Juli 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung "Wsgljad" erschienen.

Anastassija Kulikowa ist eine Journalistin und SMM-Redakteurin der Zeitung "Wsgljad".

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de.rt.com/international/250188…

80 Tonnen Gold: Krypto-Riese Tether setzt auf physische Absicherung


Das Krypto-Unternehmen Tether hat eigenen Angaben zufolge Goldreserven im Wert von rund acht Milliarden US-Dollar in der Schweiz eingelagert. Mit knapp 80 Tonnen physischem Gold zählt Tether zu den größten privaten Goldhaltern weltweit – nur übertroffen von Staaten und Banken. Zum Vergleich: Die Schweizerische Nationalbank hält rund 1.040 Tonnen.

Wie CEO Paolo Ardoino erklärte, betreibt Tether ein eigenes Tresorlager in der Schweiz. Den genauen Standort nannte er aus Sicherheitsgründen nicht. Offen blieb auch, seit wann das Unternehmen dort Gold lagert. In der Schweiz gibt es mehrere diskret operierende Anbieter von Hochsicherheitsbunkern.

Tether ist Herausgeber des Stablecoins USDT, der den US-Dollar im Verhältnis 1:1 abbildet. Aktuell befinden sich Token im Wert von rund 159 Milliarden Dollar im Umlauf. Die eingenommenen US-Dollar investiert das Unternehmen vor allem in kurzfristige US-Staatsanleihen – etwa fünf Prozent der Reserven entfallen auf Edelmetalle.

Mit dem rasanten Wachstum von Stablecoins steigt weltweit der regulatorische Druck. Besonders Tether steht dabei im Fokus. Sowohl in der Europäischen Union als auch in den USA schließen neue gesetzliche Vorgaben Edelmetalle und andere alternative Anlagen zunehmend als Sicherheiten aus. Stattdessen sollen Stablecoins ausschließlich durch Bargeld oder kurzfristige, staatlich garantierte Vermögenswerte gedeckt sein.

Würde Tether eine formelle Zulassung in diesen Märkten anstreben, könnte der Goldbestand zur Disposition stehen.

Gold als strategisches Asset


Neben dem USDT bietet Tether auch den goldgedeckten Token XAUT an. Jede Einheit ist mit einer Feinunze physischem Gold hinterlegt, das bei Bedarf in der Schweiz abgeholt werden kann. Bislang wurden XAUT im Gegenwert von rund 819 Millionen Dollar emittiert – was etwa 7,7 Tonnen Gold entspricht. Im Vergleich zu börsengehandelten Gold-ETFs bleibt das Segment jedoch klein: Der größte ETF verwaltet derzeit fast 950 Tonnen.

Ardoino äußerte sich im Interview als überzeugter Anhänger des Edelmetalls. Gold sei seiner Ansicht nach ein verlässlicherer Wertspeicher als jede nationale Währung – besonders in Zeiten steigender Staatsverschuldung. "Früher oder später werden sich die Menschen nach Alternativen umsehen", sagte er.

Yesterday I had a keynote at Franklin University in Lugano regarding Tether Evo, our AI and Brain-Computer-Interfaces strategy.A big thank you goes to @BlackrockNeuro_ and @luganomycity for organizing and hosting this inspiring event 🧠t.co/7HsR8dh8pV pic.twitter.com/yYKFNMvKgd
— Paolo Ardoino 🤖 (@paoloardoino) June 13, 2025

Ein weiteres Motiv für die eigene Tresorlösung sei wirtschaftlicher Natur. Sollte der Gold-Token XAUT auf ein Volumen von 100 Milliarden Dollar anwachsen, wären laut Ardoino schon geringe Gebührenunterschiede entscheidend. Die Eigenverwahrung senke die Kosten erheblich – selbst im hochpreisigen Umfeld der Schweiz.

Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis um rund 25 Prozent gestiegen. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten sowie die hohe Nachfrage durch Zentralbanken – insbesondere aus den BRICS-Staaten – treiben den Preis. "Nahezu jede Zentralbank in den BRICS kauft derzeit Gold", so Ardoino.

Mit dem Schritt zu einer eigenen Lagerinfrastruktur stellt sich Tether strategisch gegen den Trend regulierter Stablecoin-Deckung – und zugleich in eine Reihe mit großen Rohstoffakteuren, die Gold zunehmend als geopolitisches Asset betrachten.

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Neue Posse im Ballweg-Prozess: Stuttgarter Finanzamt schiebt den Fall ans Finanzamt Peine


Von Felicitas Rabe

Sollte Michael Ballweg sich jemals dafür entscheiden, seine Geschichte verfilmen zu lassen, könnten die Zuschauer womöglich später mal denken, der Drehbuchautor muss sich geirrt haben. Denn es wird in Zukunft wohl kaum einer glauben können, zu welch wahnwitzigen Ideen sich deutsche Behörden hinreißen lassen.

Am Stuttgarter Landgericht fand am Freitag der 40. Verhandlungstag im Strafverfahren gegen den Stuttgarter Unternehmer und Querdenken-Gründer Michael Ballweg statt. Dabei bestätigte ein Mitarbeiter des Finanzamts Stuttgart I: Eine vom Gericht beauftragte Prüfung für das Jahr 2020 ergab eine Steuererstattung von 200.000 Euro zugunsten Ballwegs.

Infolgedessen habe die Verteidigung die sofortige Beendigung der Beweisaufnahme gefordert. Der Vorwurf der Steuerhinterziehung sei schließlich so nicht mehr haltbar. Ballwegs Verteidiger, Rechtsanwalt Reinhard Löffler, erklärte:

"Die 200.000 Euro Rückzahlung stehen im Prüfvermerk. Jetzt geht es nur noch um eine Rechtsfrage – ob Schenkungen steuerpflichtig sind. Dafür braucht es keine weiteren Zeugen."

Doch die Staatsanwaltschaft Stuttgart habe weiterhin auf der steuerlichen Relevanz von Schenkungen an den Stuttgarter Unternehmer beharrt, heißt es am Freitag in der Pressemitteilung von Querdenken-711. Demnach plädierte Ballwegs Strafverteidiger Gregor Samimi nochmals für eine Verfahrenseinstellung wegen geringer Schuld nach § 153 StPO, wobei dies keine Schuldeingeständnis voraussetze. Aber auch dazu verweigerte die Staatsanwaltschaft erneut ihre Zustimmung. Samimi erläuterte, welche Vorteile die Verfahrenseinstellung zum jetzigen Zeitpunkt biete:

"Alle Seiten könnten gesichtswahrend aus dem Verfahren gehen. Doch die Anklage beharrt auf einer Fortsetzung – trotz entlastender Erkenntnisse."

Finanzamt Stuttgart IV verschiebt Ballweg-Fall ans Finanzamt Peine

Geradezu absurd scheinen dagegen die Intermezzi des Finanzamts Stuttgart. Wie Michael Ballweg auf X und Querdenken-11 in einer weiteren Erklärung mitteilte, wolle das Finanzamt Stuttgart IV neuerdings mit dem Fall Ballweg nichts mehr zu tun haben, und habe die Zuständigkeit an das Finanzamt Peine verschoben.

Vor Gericht habe der Steuerfahnder Marco Mayer am 40. Verhandlungstag bei seiner Zeugenaussage noch erklärt, das Finanzamt Stuttgart Isei zuständig und würde an den Steuerbescheiden von Michael Ballweg arbeiten.

Wenige Tage zuvor hatte Michael Ballweg seinerseits eine persönliche Anfrage an das für die Pfändung seines Vermögens verantwortliche Finanzamt Stuttgart IV gestellt. Darin wies er das Finanzamt IV auf eine neue Verfügung des Landgerichts Stuttgart vom 27.05.2025 hin. Nach dieser gerichtlichen Verfügung sei das Finanzamt Stuttgart IV ausdrücklich zur Neuberechnung der steuerlichen Positionen seines Unternehmens, media access GmbH i. L., verpflichtet, insbesondere Umsatz-, Körperschaft- und Gewerbesteuer für 2020, teilte Ballweg dem Finanzamt mit.

Das Finanzamt Stuttgart IV habe dem Unternehmer habe daraufhin prompt geantwortet. "Man sei nicht mehr zuständig – und habe das Schreiben an das Finanzamt Peine weitergeleitet", fasste Ballweg das Antwortschreiben in seiner Mitteilung zusammen und veröffentlichte einen Screenshot.


Schreiben des Finanzamts Stuttgart IV an Michael Ballweg vom 23. Juni 2025.querdenken-711.de/verwirrspiel…
Dazu kommentierte Querdenken-711:

"Der Widerspruch ist offensichtlich: Während das Finanzamt Stuttgart IV über Monate hinweg Pfändungen veranlasst, Schätzbescheide erlässt und Einspruchsentscheidungen trifft, erklärt es sich nun plötzlich für unzuständig. Und das in einem Verfahren, das es selbst über zwei Jahre mitgeprägt hat."

Anstatt Verantwortung zu übernehmen, verbreiteten die Behörden inzwischen "Verwaltungsnebel".

Also: Laut Aussage der Steuerfahndung sei das Finanzamt Stuttgart I für Ballwegs Steuerprüfung zuständig. Während das Finanzamt Stuttgart IV zwar Ballwegs Vermögen pfände, ansonsten aber die Verantwortung ablehne. Das Finanzamt Peine, an welches vom Finanzamt Stuttgart IV Unterlagen weitergeleitet würden, äußere sich bislang gar nicht zu dem Fall, geschweige denn zur Zuständigkeit.

Um die Verwirrung zu komplettieren, sollte man noch erwähnen, was das Niedersächsischen Finanzgericht bereits im September 2024 festgestellt hatte:

"Die im Februar 2024 erfolgte 'Aufhebung' einer Zuständigkeitsvereinbarung zwischen dem Finanzamt Stuttgart-Körperschaften und dem Finanzamt Peine ist unzulässig."

Demzufolge sei unklar, ob das Finanzamt Stuttgart IV überhaupt berechtigt wäre, sich aus der Verantwortung zu ziehen.

Und während sich hierzulande der Steuerzahler durch einen ganzen Wust von widersprüchlichen Schreiben und ausbleibenden Antworten kämpfen müsse, produziere man im baden-württembergischen Finanzministerium derweil lustige TikTok-Videos.

Verwirrspiel beim Finanzamt: Wer fühlt sich zuständig für Ballweg?Maximale Verwirrung beim Finanzamt Stuttgart? Vor Gericht: Steuerfahnder Marco Mayer erklärt am 40. Verhandlungstag, das Finanzamt Stuttgart I sei zuständig und würde an den Steuerbescheiden von Michael Ballweg… pic.twitter.com/N7R7lF24LO
— Michael Ballweg (@Michael_Ballweg) July 8, 2025

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Linda Yaccarino tritt als CEO von X zurück


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Nach zwei turbulenten Jahren an der Spitze von X (ehemals Twitter) hat Linda Yaccarino ihren Rücktritt erklärt. Die 61-jährige Managerin wurde im Juni 2023 von Elon Musk als CEO eingesetzt, um das wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Nun zieht sie sich zurück – laut eigener Aussage aus persönlichen Gründen.

After two incredible years, I’ve decided to step down as CEO of 𝕏. When @elonmusk and I first spoke of his vision for X, I knew it would be the opportunity of a lifetime to carry out the extraordinary mission of this company. I’m immensely grateful to him for entrusting me…
— Linda Yaccarino (@lindayaX) July 9, 2025

Yaccarino war vor ihrem Wechsel zu X eine profilierte Medienmanagerin mit jahrzehntelanger Erfahrung bei Turner Broadcasting und NBC Universal. Als Werbechefin bei NBC hatte sie Milliardenumsätze verantwortet und war maßgeblich an der Einführung des Streamingdienstes Peacock beteiligt. Musk hatte sie geholt, um Werbekunden zurückzugewinnen und die wirtschaftliche Basis der Plattform zu stärken, während er sich selbst auf Produktentwicklung und Technik konzentrierte.

Während ihrer Amtszeit gelang es Yaccarino, einige große Werbekunden zurück auf die Plattform zu bringen und neue Monetarisierungsmodelle – etwa mit "X Money" – zu etablieren. Auch bei der Integration von KI-Anwendungen und der Erweiterung von Creator-Programmen hinterließ sie Spuren.

Gleichzeitig stand sie immer wieder in der Kritik: wegen unklarer strategischer Kommunikation, wachsender Hassrede auf der Plattform und Boykotten durch große Marken.

Ihr Rücktritt erfolgt in einer Phase, in der X sich neu zu erfinden versucht – als Super-App mit Bezahlsystem, KI-Integration und Content-Plattform in einem. In ihrer Abschiedsbotschaft auf X bedankte sich Yaccarino bei ihrem Team und sprach von einem "historischen Wandel", den sie mitgestaltet habe. Wer ihre Nachfolge antreten wird, ist noch unklar.

Für Elon Musk ist ihr Abgang mehr als nur ein Rückschlag – er trifft ihn in einer Phase, in der viel auf dem Spiel steht. Musk muss nicht nur zeigen, dass er seinem Unternehmen eine stabile Führung geben kann, sondern zugleich seine ambitionierte Vision einer globalen Kommunikations- und Finanzplattform vorantreiben. Gleichzeitig bindet ihn sein politisches Projekt, die "America Party", zunehmend – während Tesla und SpaceX weiterhin seine volle Aufmerksamkeit verlangen. Der Spagat wird schwieriger, das Risiko wächst.

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Krieg im Donbass und MH17-Abschuss: EGMR verurteilt Russland


Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR), dessen Urteile Russland seit seinem Austritt aus dem Europarat für nichtig hält und nicht anerkennt, hat Moskau am Mittwoch für den Absturz des Flugs MH17 im Sommer 2014 und für den Beschuss der Städte des Donbass durch das ukrainische Militär im Zeitraum von 2014 bis 2022 verantwortlich gemacht. Der EGMR entschied damit über eine Klage der Niederlande und der Ukraine gegen Russland wegen der Ereignisse in der Ostukraine.

Die Entscheidung des EGMR wird in den kommenden Tagen noch eingehend analysiert werden müssen. Allein die Pressemitteilung zu ihr umfasst 15 Seiten. Auf den ersten Blick scheint das Gericht Russland darin sogar für den Beschuss der Städte der von der Ukraine abtrünnigen Volksrepubliken Donezk und Lugansk verantwortlich zu machen, obwohl es Kiew war und ist, das seit April 2014 Krieg gegen sie führt.

Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow hat die Entscheidung bislang nur damit kommentiert, dass Russland die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu den Beschwerden der Ukraine und der Niederlande gegen Moskau nicht umsetzen wird, da es sie für null und nichtig hält.

Als einer der Ersten kommentierte der russische Senator Konstantin Kossatschew das EGMR-Urteil. Das Verfahren bezeichnete er als Butaforie (Täuschung, Schein – d. Red.). Russland habe sich an ihm nicht beteiligt, sodass dem Urteil einseitig die Darstellungen der Kläger und die Kriegspropaganda Kiews zugrunde liegen. Das Gericht in Straßburg habe damit gegen den wichtigsten und ältesten Verfahrensgrundsatz verstoßen: "Audiatur et altera pars", man höre auch die andere Seite.

Auf Telegram schrieb Kossatschew am Mittwoch:

"Unter Missachtung dieses Grundsatzes wurde Russland im Fall MH17 dieses Recht schamlos genommen. Es wurde von denen weggenommen, in die die Welt kein Vertrauen mehr hat, den 'Richtern' aus Straßburg. In diesem Sinne hat der EGMR gegen Artikel 13 seiner eigenen Konvention verstoßen."


Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte begann am 26. Januar 2022 mit der Prüfung der gemeinsamen Beschwerde der Niederlande und der Ukraine gegen Russland. Ein Jahr später, am 25. Januar 2023, erklärte das Gericht die Klage für teilweise zulässig.

Im Sommer 2023 lehnte der EGMR die Beschwerde Russlands gegen die Ukraine, einschließlich der Beschwerde zum Absturz von Flug MH17 in der Ostukraine, mit der Begründung ab, dass Moskau angeblich nicht auf die zahlreichen Anfragen des Gerichts reagiert habe. In der von Russland beim EGMR eingereichten Beschwerde wurde angeführt, dass die Ukraine für den Tod der Passagiere des am 17. Juli 2014 abgestürzten Fluges MH17 verantwortlich sei, weil das Land es versäumt habe, seinen Luftraum zu schließen. Die Klage bezog sich auch auf Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine seit 2014, darunter Tötungen, Entführungen, Zwangsumsiedlungen, Einmischungen in Wahlen, Einschränkungen des Gebrauchs der russischen Sprache und Angriffe auf russische Botschaften und Konsulate.

Die malaysische Boeing MH17, die von Amsterdam nach Kuala Lumpur unterwegs war, stürzte am 17. Juli 2014 in der Nähe von Donezk ab. An Bord befanden sich 298 Menschen, die alle ums Leben kamen. Kiew machte sofort die Miliz der Volksrepublik Donezk für den Absturz verantwortlich, die jedoch nach eigenen Angaben nicht über die Mittel verfügte, um ein Flugzeug in einer solchen Höhe abzuschießen.

Im November 2022 ging der Strafprozess gegen mehrere Männer um den Absturz von Flug MH17 in den Niederlanden nach zweieinhalb Jahren zu Ende. Am 17. November 2022 befand das Bezirksgericht Den Haag die Russen Igor Girkin und Sergei Dubinski sowie den Ukrainer Leonid Charchenko für schuldig, den Flug MH17 im Jahr 2014 in der Ostukraine abgeschossen und 298 seiner Passagiere getötet zu haben, und verurteilte sie in Abwesenheit zu lebenslanger Freiheitsstrafe. Gleichzeitig befand das Gericht den vierten russischen Angeklagten, Oleg Pulatow, für nicht schuldig. Pulatow wurde von den Schadensersatzforderungen freigesprochen. Die anderen Angeklagten, so entschied das niederländische Gericht, müssen insgesamt 16 Millionen Euro an die Familien der Opfer zahlen. Das Gericht vertrat die Auffassung, dass der Flug MH17 durch eine Buk SAM abgeschossen wurde, die aus Richtung Perwomajskoje abgefeuert wurde, das damals von der DVR-Miliz kontrolliert worden sein soll.

Russland vertritt dagegen die Auffassung, dass Flug MH17 von der ukrainischen Luftabwehr absichtlich abgeschossen wurde, um Russland und die abtrünnigen Volksrepubliken zu beschuldigen. RIA Nowosti zitiert den stellvertretenden russischen Generalstaatsanwalt Nikolai Winnitschenko mit der Aussage, Russland habe den Niederlanden nicht nur Daten von russischen Radargeräten, sondern auch Unterlagen übergeben, aus denen hervorgehe, dass die Buk-Rakete, die die Boeing getroffen habe, der Ukraine gehöre und von von Kiew kontrolliertem Gebiet aus abgeschossen worden sei. Diese Beweise seien von den niederländischen Ermittlern und dem Gericht ignoriert worden.

Mehr zum Thema - Vor zehn Jahren: MH17-Absturz zementiert die Frontstellung


de.rt.com/europa/250277-krieg-…

Dugin: Deep State hat Kontrolle über Trump gewonnen


Auf seinem Telegram-Kanal hat der russische Philosoph und Politikwissenschaftler Alexander Dugin seinen Eindruck von einer Pressekonferenz des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump beschrieben. Dugin, einst ein großer Befürworter der Politik des Republikaners Trump und seiner MAGA-Bewegung, konstatiert nun eine zunehmende Entfremdung Trumps von seiner Wählerbasis.

Der Traum von einem goldenen Zeitalter in den USA sei gleichsam über Nacht zerbrochen. Es habe sogar eine Kampagne zum Verbrennen von MAGA-Kappen. MAGA (Make America Great Again) war bekanntlich der Hauptwahlkampfslogan Donald Trumps, mit dem er eine Vielzahl mit der etablierten Politik Unzufriedener hinter sich scharen konnte. Dugin konstatiert: "Gerade diejenigen, die ihn aufrichtig liebgewonnen und an seine Mission geglaubt hatten, beginnen, Trump besonders zu hassen." Die Leute, die Trump einst geglaubt hatten, stünden unter Schock.

Für die wachsende Frustration unter den Trump-Anhängern sieht der Politphilosoph Dugin mehrere Gründe: Zum einen ist da die Enttäuschung über die Weigerung der Trump-Administration, den Sex-Skandal um den verstorbenen Milliardär Epstein aufzuklären, bei dem es um den sexuellen Missbrauch junger Mädchen durch hochrangige Persönlichkeiten ging. Von einer Veröffentlichung der berühmt-berüchtigten Epstein-Liste ist inzwischen keine Rede mehr. Millionen von Trump-Anhängern, die für ihn gestimmt hatten, weil sie seinen Worten Glauben geschenkt hatten, dass er die pädophilen Eliten entlarven würde, seien heute wütend und verzweifelt.

Auch das Eingreifen Trumps im Irankrieg aufseiten Israels spiele eine Rolle. In den USA hätten antizionistische Stimmungen beträchtlich zugenommen, nicht mehr nur auf der Seite der Linken, sondern auch bei den Rechten. Letztere würden aus einer Haltung des Souveränismus heraus die manipulative Einmischung Israels in die US-amerikanische Politik ablehnen. Der Hass auf Israel wachse in den USA.

Dugin bemerkt auch eine veränderte Wortwahl in den Stellungnahmen des US-Präsidenten. Der Begriff "Deep State" sei aus Trumps Sprachgebrauch verschwunden. Dabei ist Trump einst mit dem Versprechen angetreten, in den USA mit dem sogenannten "Deep State", also geheimen, von der Öffentlichkeit nicht kontrollierten Machtnetzwerken im Hintergrund, aufzuräumen. Nun sehe es vielmehr danach aus, als habe der "Deep State" die Kontrolle über Trump gewonnen, nicht umgekehrt, wie es im Wahlkampf versprochen worden war.

Stattdessen kehrten nun die alten Phrasen in die US-Politik zurück: Die Rede ist von der erneuten Bombardierung Irans, und natürlich von einer Auseinandersetzung mit Russland und der Fortführung der Unterstützung des Kiewer Regimes – sehr zum Wohlgefallen des "Tiefen Staates". Dugin schildert: "Alle haben die Körpersprache des CIA-Direktors bemerkt, als Trump begann, Russland zu drohen – er atmete erleichtert auf."

In die politische Lücke, die Trump hinterlässt, stoße nun Elon Musk mit seiner geplanten Parteineugründung. Immerhin umfassten die von Trump Enttäuschten rund die Hälfte der US-amerikanischen Wählerschaft. Folgerichtig wolle Musk beispielsweise die Epstein-Liste zum Hauptprogramm seiner neuen Partei "America First" machen. Von den üblichen Rechts-Links-Definitionen setze sich Musk bewusst ab. Seine Partei sei vielmehr antiliberal, antiglobalistisch und gegen die Pädophilen gerichtet, die in den USA die Macht ausübten.

Dass Trump angesichts des Unmuts der enttäuschten MAGA-Anhänger und der Parteigründung seines einstigen Adlatus Musk Grund zur Nervosität hat, wird an seinem Verhalten bei einer Pressekonferenz deutlich. Dugin schildert die brüske Unterbrechung eines Journalisten durch Trump. Der Journalist hatte lediglich gefragt, warum die versprochene Veröffentlichung der Epstein-Liste nicht stattfinden werde. "Wie kannst du es wagen, solche Fragen zu stellen, wenn in Texas schlechtes Wetter herrscht?", habe Trump gebrüllt.


Politphilosoph Alexander Dugin sieht im Verschwinden des Kreuzes am Hals der Trump-Sprecherin Karoline Leavitt ein Zeichen des politischen Wandels in den USA. Auf dem Bild: Leavitt am 7. Juli (links) ohne das Kreuz, rechts am 27. Februar noch mit dem Kreuz.Kollage: RT / www.globallookpress.com
Bemerkenswert ist auch die Beobachtung des russischen Politanalysten, dass Trumps Sprecherin Karoline Leavitt, die zuvor stolz ihr Kreuz zur Schau gestellt hatte, dieses nun versteckt. Der Inhalt ihrer Pressekonferenz unterscheide sich nicht mehr wesentlich von denen ihrer Vorgängerin Jean-Pierre, die Präsident Joe Biden vertrat. Zum letzten Mal trug sie ihr Kreuzchen am 27. Juni öffentlich. Am 7. Juli erschien Leavitt zu ihrer Pressekonferenz ohne das Kreuz.

Die Dinge in Amerika entwickeln sich zurzeit schnell, so Dugin. Ob es Musk freilich gelingen wird, das US-amerikanische Parteiensystem zu revolutionieren und die Unzufriedenen hinter sich zu scharen, bleibt vorerst offen.

Mehr zum Thema - Patriot-Systeme und Milliardengelder: USA und EU setzen Unterstützung für Ukraine fort


de.rt.com/international/250248…

Wegen russischer Ölpreise: Tallinn droht mit Veto gegen EU-Sanktionspaket


Die Regierung in Tallinn könnte ein Veto gegen die Verabschiedung des 18. EU-Sanktionspakets gegen Russland einlegen, wenn es die Einführung einer Obergrenze für den russischen Ölpreis von 45 US-Dollar pro Barrel ausschließe. Dies erklärte der estnische Außenminister Margus Tsahkna am Mittwoch gegenüber dem Fernsehsender ERR. "Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Senkung der Ölpreisobergrenze Teil des Pakets sein muss. Wir haben eine sehr starke Position in dieser Frage", sagte der Politiker. Er fügte hinzu, dass eine niedrigere Preisobergrenze der stärkste Teil des neuen Sanktionspakets sein werde.

Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, die Preisobergrenze für russisches Rohöl von derzeit 60 US-Dollar pro Barrel auf 45 US-Dollar zu senken. Diese Maßnahme sollte Teil des 18. Pakets antirussischer Sanktionen sein. Die Mittelmeerländer sprachen sich jedoch gegen diese Forderung aus.

Tsahkna erinnerte daran, dass die derzeitige Preisobergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel seit zwei Jahren nicht gesenkt worden sei, weil die westlichen Länder dies nicht unterstützt hätten.

Wie Politico schrieb, wurde die Entscheidung schließlich auch von der EU aufgegeben. Der Grund dafür war die Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran, vor deren Hintergrund die Ölpreise stark anstiegen. Nun gebe es jedoch Anzeichen dafür, dass auch die G-7-Staaten bereit seien, die Preisobergrenze für russisches Öl zu senken. Darüber hinaus gäbe es in den letzten Tagen Signale aus Washington, dass die USA bereit seien, Moskau ebenfalls mit neuen Restriktionen unter Druck zu setzen, sagte der Minister weiter.

Er fügte hinzu, dass Moskau ernsthaft unter Druck gesetzt werden könnte, wenn das von Lindsey Graham und Richard Blumenthal im US-Senat initiierte Paket und das neue EU-Sanktionspaket gleichzeitig in Kraft treten würden.

Gleichzeitig betonte Tsahkna, dass die Einigung über das neue Sanktionspaket noch nicht abgeschlossen sei und die Länder, darunter auch Estland, noch nicht das letzte Wort gesagt hätten. Die nächste Gesprächsrunde über die Einführung neuer Sanktionen findet am Mittwoch in Brüssel statt, wo die Botschafter der Länder zusammenkommen.

Am 20. Mai billigte der EU-Rat das 17. Paket von Einschränkungen gegen Russland. 75 natürliche und juristische Personen, darunter der Vorstandsvorsitzende von KAMAZ, der Direktor des Chersonesos-Tawritscheski-Museums, Surgutneftegaz und die VSK-Versicherungsgesellschaft, fielen unter Sanktionen. Daraufhin erklärte der estnische Außenminister Tsakhkna, die EU habe bereits mit der Ausarbeitung des 18. Pakets begonnen.

Die G-7-Staaten haben im Dezember 2022 eine Ölpreisobergrenze eingeführt. Im Februar 2023 traten auch Beschränkungen für Erdölerzeugnisse in Kraft. Gleichzeitig führte Russland Vergeltungsmaßnahmen ein: Moskau verbot die Ausfuhr von Öl und Ölprodukten im Rahmen von Verträgen, deren Bedingungen an die Ölpreisobergrenze gebunden sind. Moskau hält die Sanktionen des Westens für rechtswidrig.

Mehr zum Thema – Experten zu Trumps Zöllen gegen die BRICS-Staaten: Ernsthafte Risiken für die Weltwirtschaft


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Musk: Steve Bannon steht in den Epstein-Akten


von Hans-Ueli Läppli

Elon Musk, das gefallene Lieblingskind der Trump-Fans, fetzt sich öffentlich mit Steve Bannon, dem Ex-Strippenzieher aus Donald Trumps innerstem Zirkel – und plötzlich ist Jeffrey Epstein wieder überall. Was wie ein lächerlicher Twitter-Streit begann, ist zum Polittheater geworden. Und das triggert einmal mehr das tiefe Misstrauen der Amerikaner in ihren eigenen Staat. Popcorn bitte.

Justizministerium und FBI haben ein Memo rausgegeben, das angeblich alles klären soll. Keine Namen, keine Kunden, keine Ermittlungen mehr. Und die Epstein-Akten? Bleiben versiegelt. Zum Schutz der Opfer, heißt es. Viele hören darin eher: Schutz für die Falschen.

Elon Musk sieht das ähnlich. Erst fragte er öffentlich, warum Ghislaine Maxwell noch im Gefängnis sitzt, wenn es keine Kundenliste gibt. Dann behauptete er, Steve Bannon tauche in den geheimen Dokumenten auf. Autsch. Im Juni hatte er Ähnliches über Trump geschrieben – und den Tweet schnell gelöscht. Beweise gab es nie. Wirkung trotzdem enorm.

Bannon kontert, wie man ihn kennt – wütend, laut, feindselig. Musk sei ein ausländischer Milliardär, der versuche, Amerika umzubauen. Musk schießt zurück: Bannon sei ein versoffener Schläger mit Knasterfahrung und könne sich schon mal wieder auf eine Zelle vorbereiten.

Politisches Niveau: Grundschule nach der großen Pause. Noch mehr Popcorn.


X: ElonMusk
Doch hinter all dem Gekreische bleibt ein fader Beigeschmack. In der Nacht von Epsteins Tod fehlt im Überwachungsvideo exakt eine Minute. Ausgerechnet. Die Erklärung: technisches Standardprozedere. Klar doch. Wer’s glaubt.

Pam Bondi, frühere Justizministerin, sprach im Jahr 2024 noch großspurig von einer Epstein-Liste auf ihrem Schreibtisch. Jetzt rudert sie zurück. Alles ein Missverständnis. Natürlich.

Tucker Carlson, Ex-Fox-News-Star, glaubt längst an Vertuschung im großen Stil. US- und israelische Geheimdienste seien involviert und würden gedeckt. Beweise? Keine. Aber sein Misstrauen teilen viele.

Vielleicht liegt die wahre Verschwörung gar nicht in dem, was man verheimlicht – sondern darin, dass niemand bereit ist, wirklich hinzusehen. Auch das Timing wirkt seltsam: Memo raus, keine Liste, keine Ermittlungen – just am Tag, als Israels Premier Benjamin Netanjahu in Washington landet. Zufall? Vielleicht. Aber auch das glauben immer weniger Leute.

Der Fall Epstein bleibt ein Fass ohne Boden. Und selbst wenn alles schon gesagt wurde – irgendjemand wird es wieder sagen. Laut. Öffentlich. Und garantiert nicht als Letztes.

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de.rt.com/meinung/250220-musk-…

"Time to go" – Orbán stellt sich gegen von der Leyen


Kurz vor dem Misstrauensvotum im Europäischen Parlament gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen meldet sich Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán mit einem klaren Signal zu Wort.

Time to go. pic.twitter.com/utLYFKQz6b
— Orbán Viktor (@PM_ViktorOrban) July 9, 2025

Auf der Plattform X veröffentlichte er ein Bild mit der Aufschrift "Time to go", das von der Leyen zeigt, wie sie den Bildausschnitt verlässt – eine eindeutige Botschaft, die in den sozialen Medien rasch Verbreitung fand.

Die Initiative zum Misstrauensvotum geht von dem rumänischen Abgeordneten Gheorghe Piperea aus, der 77 Unterstützer gewinnen konnte. Auch wenn der Antrag angesichts der Mehrheitsverhältnisse als chancenlos gilt, entfaltet er politische Sprengkraft.

Die Liste der Vorwürfe ist lang: Intransparenz bei Impfstoffverträgen, umstrittene Rüstungsprojekte ohne parlamentarische Kontrolle und der Verdacht auf politische Einflussnahme in Rumänien.

Ein besonders heikler Punkt: Die EU-Kommission verweigert weiterhin die Herausgabe von SMS zwischen von der Leyen und dem Pfizer-Chef Albert Bourla. Der Europäische Gerichtshof hatte deren Offenlegung im Mai angeordnet. Die Nachrichten betreffen angeblich zentrale Verhandlungen zur Impfstoffbeschaffung während der Corona-Pandemie.

Von der Leyen kontert die Angriffe mit scharfer Rhetorik. Im Europaparlament warf sie den Initiatoren vor, sie spielten „nach dem ältesten Handbuch des Extremismus“. Sie sprach von "Putin-Apologeten", "Verschwörungstheoretikern" und "Impfskeptikern, die gezielt das Vertrauen in die europäischen Institutionen untergraben wollten. Der Misstrauensantrag sei nicht nur ein Angriff auf ihre Person, sondern auf das Fundament europäischer Demokratie.

Tomorrow will be a turbulent day in the European Parliament. MEPs will vote on whether Ursula von der Leyen should continue to lead the Brusselian bureaucracy. The vote was scheduled due to the corruption scandals piling up around the President, but we all know that corruption is… pic.twitter.com/YkGpHBkpdG
— Orbán Viktor (@PM_ViktorOrban) July 9, 2025

Für das Votum ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Eine Annahme gilt als unwahrscheinlich – doch das politische Signal ist gesetzt: Der Streit um Transparenz, Macht und Richtung der EU-Politik spitzt sich zu.

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de.rt.com/europa/250249-time-t…

Kanzler Merz am Ende der Diplomatie


Von Gert Ewen Ungar

Merz erklärte heute im Bundestag im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt, die diplomatischen Mittel zu seiner friedlichen Beilegung seien erschöpft. Merz sagte wörtlich,

"Wir werden der Ukraine weiter helfen, auch gegen den Widerstand der politischen Linken und der russlandfreundlichen Rechten. Die Mittel der Diplomatie sind ausgeschöpft."


Diese Aussage lässt politische Beobachter ratlos zurück. Die Mittel der Diplomatie seien ausgeschöpft, sagt der Kanzler, und behauptet damit gleichzeitig, Diplomatie sei seitens der Bundesregierung zu irgendeinem Zeitpunkt des Konflikts ernsthaft bemüht worden. Diese Aussage ist schlicht falsch.

Es gibt seitens der deutschen Politik seit mindestens dem Jahr 2014 kein Bemühen darum, die Ukraine-Krise friedlich, mit den Mitteln der Diplomatie zu lösen. Dabei gibt es allerdings Schattierungen. Während Kanzlerin Angela Merkel mit Minsk 2 diplomatisches Bemühen noch vortäuschte, brachen die Folgeregierungen den Kontakt zu Russland weitgehend ab und zerstörten die deutsch-russischen Beziehungen systematisch.

Annalena Baerbock erklärte Russland den Krieg und versprach die Zerstörung der russischen Wirtschaft. Olaf Scholz schaffte es immerhin noch, am Ende seiner Amtszeit wenigstens noch einmal zum Telefonhörer zu greifen und mit Putin zu sprechen, auch wenn er es an echtem Bemühen um eine Lösung des Konflikts fehlen ließ. Er wollte lediglich die westlichen Forderungen durchsetzen. An Frieden hatte auch Scholz kein Interesse. Die von ihm bemühte Formel vom "dauerhaften und gerechten Frieden" bedeutete immer die strategische Niederlage Russlands.

Merz schafft dagegen noch nicht einmal den Griff zum Telefonhörer. Zwischen Außenminister Wadephul und seinem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow gibt es ebenfalls keinen Kontakt. Die Diplomatie ist daher nicht ausgeschöpft, sie findet ganz einfach seit geraumer Zeit gar nicht statt. Sowohl Merz als auch Wadephul verweigern bezüglich des Ukraine-Konflikts seit ihrem Amtsantritt im Mai jeder diplomatischen Initiative.

Unter einem etwas anderen Blickwinkel hat Merz allerdings dennoch recht. Das Zeitfenster, in dem eine diplomatische Lösung möglich gewesen wäre, beginnt sich zu schließen. Gibt es nicht noch ganz schnell ein sehr kräftiges Bemühen um Gespräche, ist die bedingungslose Kapitulation der Ukraine zu erwarten.

Die Ukraine verliert nach offiziellen russischen Angaben derzeit täglich um die 1.600 Soldaten. Die ukrainische Armee wird verschlissen, Russland rückt stetig vor. Das russische Fernsehen zeigt regelmäßig Interviews mit ukrainischen Kriegsgefangenen. Vor geraumer Zeit hat man den interviewten Männern noch abgenommen, Soldaten zu sein. Inzwischen handelt es sich bei den gezeigten um ganz erbarmungswürdige Gestalten, denen man auf den ersten Blick ansieht, dass sie einem Einsatz an der Front weder physisch noch psychisch gewachsen sind. Der Ukraine geht der menschliche Nachschub für den Fleischwolf an der Front aus.

Die Armee der Ukraine wird auf deutsches Betreiben hin verschlissen. Der Kanzler verspricht der Ukraine Unterstützung. Allerdings verfügt Deutschland nicht über die Mittel, die es bräuchte, um eine militärische Wende herbeizuführen. Merz verspricht daher Selenskij und den West-Ukrainern etwas, das er nicht halten kann.

Der Preis, den die Ukraine für das von Deutschland gegebene, aber nicht einlösbare Versprechen bezahlen muss, ist hoch. Jeden Tag 1.600 tote ukrainische Soldaten. Eine ganze Generation von ukrainischen Männern wird im Vertrauen auf ein falsches deutsches Versprechen ausgelöscht. Die dadurch herbeigeführte demografische Delle hat für die wirtschaftliche Zukunft der Ukraine schwerwiegende Folgen. Nicht Putin zerstört die Ukraine, Merz tut es.

Man benötigt keine umfassenden Kenntnisse in Soziologie, um absehen zu können, in welche Richtung sich das deutsch-ukrainische Verhältnis entwickeln wird, wenn sich der Rauch über dem Schlachtfeld gehoben hat. Deutschland hat mit der Sabotage von Minsk 2 maßgeblich zur Eskalation des Konflikts beigetragen, zu seiner Lösung kommt aus Deutschland nichts. Im Gegenteil tut Deutschland seit nunmehr drei Jahren alles dafür, den Konflikt in die Länge zu ziehen – auf Kosten der Ukraine.

Im Nachhinein wird auch den Ukrainern klar werden, wer für ihr Unglück die Verantwortung trägt. Russland ist es nicht, denn von russischer Seite wurde der Weg zu einer diplomatischen Lösung immer offen gehalten. Bereits gefundene Lösungen zur Regulierung des Konflikts wurden mehrfach vom Westen sabotiert – auch von Deutschland.

Ja, die Zeit der Diplomatie geht zu Ende. Allerdings auf eine andere Art und Weise, als Merz das dem Bundestag und den Deutschen suggeriert. Die Ukraine verliert diesen Krieg und Deutschland verfügt auch in der Allianz mit seinen europäischen Partnern nicht über die Mittel, daran etwas zu ändern. Weigert sich Merz weiterhin, zum Telefon zu greifen und ernst zu nehmende diplomatische Schritte zu unternehmen, bleibt ihm nur, den Krieg in die Länge zu ziehen und damit die Ukraine weiter ausbluten zu lassen. Die Geschichte, vor allem aber die Ukrainer, werden es ihm nicht vergessen. Garantiert!

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de.rt.com/meinung/250237-kanzl…

Pakistanischer Sonderberater stellt fest: Russlands Wirtschaft geht es gut – auch unter Sanktionen


Russlands Vize-Ministerpräsident Alexei Owertschuk hat in Moskau eine ranghohe Delegation aus Pakistan empfangen. Am 9. Juli sprach er mit Haroon Akhtar Khan, Sonderberater des pakistanischen Premierministers für Industrie und Produktion, und Syed Tariq Fatemi, Sonderberater des pakistanischen Premierministers für die internationale Zusammenarbeit, über die handelswirtschaftliche Entwicklung der beiden Länder. Die russische Nachrichtenagentur TASS befragte Khan nach seinen Eindrücken von der Visite.

Der ranghohe Beamte erklärte im Interview, dass Pakistan danach strebe, seine bilateralen Beziehungen zu Russland auszubauen. Unter den aussichtsreichen Bereichen für die Wirtschaftskooperation nannte er landwirtschaftliche Erzeugnisse, chemische Substanzen und Medikamente. Khan bekundete zudem das Interesse des asiatischen Landes am russischen Potenzial in den Bereichen IT und KI.

Zur Sprache kamen außerdem die westlichen Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges. Der Sonderberater lobte die Erfolge der Führung in Moskau im Überwinden der negativen Auswirkungen für die heimische Wirtschaft.

"Russland hat der Welt gezeigt und bewiesen, dass es ihm trotz dieser Sanktionen gut geht."


Er sei in Russland schon seit zwei Tagen und stelle eine rege Geschäftstätigkeit fest. Der Flughafen sei übervoll, erklärte Khan.

"Das bedeutet, dass hier aktiv gehandelt wird. Die Leute haben Geld, um sich Flugtickets zu kaufen. Die Autostraßen sind voll. Es gibt Spitzenverkehrszeiten. Das alles zeigt, dass die Wirtschaft gut funktioniert – trotz der Sanktionen."


Khan sprach sich für eine Zusammenarbeit mit Russland bei der friedlichen Nutzung von Atomenergie aus. Da die Kernenergie eine der billigsten Energiequellen sei, erörtere die Regierung in Islamabad vor dem Hintergrund der hohen Strompreise im Land die Möglichkeit, mit Russland zu kooperieren.

Unter den möglichen gemeinsamen Projekten erwähnte der Sonderberater den Neustart eines Stahlwerks in Karatschi, das Anfang der 1980er-Jahre von Experten aus der UdSSR aufgebaut worden war. Das Werk mit einer Kapazität von einer Million Tonnen Stahl sei jetzt außer Betrieb, und Pakistan habe vor, es wieder in Gang zu setzen oder einen neuen Betrieb aufzubauen.

Zudem sprach sich Khan für den direkten Eisenbahnverkehr zwischen Russland und Pakistan aus. Das Projekt solle auch Weißrussland und Kasachstan miteinbeziehen. Islamabad habe bereits mit Usbekistan und Afghanistan ein Abkommen über die Vorbereitung einer technischen und wirtschaftlichen Studie unterzeichnet. Das asiatische Land habe vor, zunächst einmal den Schienengüterverkehr mit Russland aufzunehmen. Dies sei für den Handel in der Region wichtig, so Khan.

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de.rt.com/wirtschaft/250253-pa…

Polnischer Verteidigungsminister sieht Ostsee als NATO-Binnenmeer


Nach dem NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens ist die Ostsee zu einem Binnenmeer des Militärbündnisses geworden. Diese Meinung äußerte der polnische Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz.

Am Mittwoch beteiligte sich der Minister an der Unterzeichnung eines Rüstungsvertrags zur Lieferung von 18 Radaranlagen an die polnische Armee. Die Ausrüstung zur Seeüberwachung und Erkennung tieffliegender Ziele soll entlang der Küste stationiert werden und auch zur Stärkung der Sicherheit an der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad beitragen.

Die Überwachung der Lage auf See und in der Luft wäre vor dem Hintergrund vermeintlicher Provokationen Russlands notwendig, betonte Kosiniak-Kamysz. Dabei warf er Russland Verletzungen des Luftraums, Beschädigung von Unterseekabeln und GPS-Störungen vor.

Paweł Bejda, Staatssekretär im Verteidigungsministerium, der ebenfalls an der Unterzeichnung beteiligt war, betonte die Bedeutung der Sicherheit an der Ostseeküste für die ganze NATO. Seiner Meinung nach ist jede Stärkung "unserer Küste, unserer Ostsee", eine Geste gegenüber dem Bündnis. Polen komme damit seinen Verpflichtungen nach:

"Wir sind Verbündeter und vollwertiges Mitglied dieser friedlichen und defensiven NATO-Organisation, in der wir als Republik Polen unsere Verpflichtungen beispielhaft erfüllen."


Nach dem Beginn der militärischen Sonderoperation Russlands hatten Finnland und Schweden auf die Politik der Neutralität verzichtet und waren im April 2023 beziehungsweise im März 2024 der NATO beigetreten. Die Zahl der NATO-Mitglieder stieg damit auf 32 Länder.

Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte mehrmals, dass der Beitritt der beiden Länder keine unmittelbare Gefahr für Russland bedeutet. Laut dem Staatsoberhaupt ist die NATO-Mitgliedschaft für Finnland und Schweden "absolut sinnlos".

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de.rt.com/europa/250265-polnis…

Kursk: Fünfjähriger stirbt bei Versuch, seine Mutter vor einer Drohne zu retten


Am Dienstagabend hat eine ukrainische Drohne einen Strand der Stadt Kursk angegriffen und drei Menschen getötet. Eines der Opfer war ein Angehöriger der Militärpolizei Rosgwardia, der den Strandgästen zu Hilfe eilte. Darauf deutet der nachfolgende Beschuss des Rettungseinsatzes hin. Unter den sieben Verletzten war auch der fünfjährige Junge Tolja und seine Mutter. Wie die Journalistin Marina Achmedowa berichtet, hatte der Junge versucht, kurz vor der Explosion einer nahenden Drohne seine Mutter mit seinem Körper zu schützen.

Er erlitt schwere Verbrennungen an 30 Prozent seines Körpers. Nach der Erstbehandlung im örtlichen Krankenhaus wurde entschieden, ihn zur weiteren Behandlung in eine Spezialklinik nach Moskau zu verlegen. Während der Überführung nach Moskau am nächsten Tag starb er. Das teilte der Gouverneur des Kursker Gebiets, Alexander Chinstein, mit.

In einer Ansprache am Vortag nannte er das Verbrechen gegen russische Zivilisten zynisch und beispiellos. Er merkte an, dass Russland am Dienstag den Tag der Familie, der Liebe und der Treue feierte. Dieser erst vor wenigen Jahren offiziell eingeführte Tag fällt mit dem orthodoxen Gedenktag der Heiligen Fürst Peter und seiner Frau Fewronia zusammen.

Wie Ermittler des russischen Untersuchungskomitees am Ort des Beschusses zeigten, war die angreifende Drohne kein leichtes Gerät. Sie war mit einem größeren Motor ausgestattet. Dieser und andere Teile der Drohne wurden im Sand nahe der Absturzstelle aufgefunden. Die Explosion hinterließ einen Krater von rund drei Metern Durchmesser.

Über den Typ der Waffe gibt es derzeit noch keine abschließenden Informationen. Nach vorläufigen Angaben war die Drohne mit fünf Kilogramm Plastisid ausgestattet und einer Füllung aus Metallkugeln mit einem Durchmesser von 4,5 Millimetern bestückt. Kursk befindet sich 150 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.


Ermittler präsentieren Reste der tödlichen Drohne am Strand von Kursk.Russisches Ermittlungskommitee
In der Nacht zu Mittwoch wurde auch die Stadt Rylsk im Gebiet Kursk beschossen. Eine Werkstatt wurde durch ein Feuer zerstört, mehrere Wohnhäuser wurden beschädigt. Russland beschuldigt die Ukraine, während der Besetzung des südlichen Teils der Region, die vom August letzten Jahres bis Mai dieses Jahres andauerte, schwere Verbrechen gegen Zivilisten begangen zu haben. Nach vorläufiger Schätzung sind mehr als 315 Zivilisten getötet worden, über 500 gelten noch als vermisst.

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de.rt.com/russland/250262-fuen…

Lobbyismus und Bauernproteste zeigen Wirkung – EU reduziert Importe ukrainischer Agrarprodukte


Brüssel will die Einfuhren ukrainischer Agrarprodukte in die EU drastisch reduzieren. Die Verhandlungen mit Kiew über ein neues Handelsabkommen wurden am 30. Juni abgeschlossen.

Die am 4. Juli angekündigten Quoten werden höher sein als die im ersten Freihandelsabkommen, das seit 2016 in Kraft ist. Aber sie werden gleichzeitig deutlich niedriger sein als das Volumen der zollfreien Einfuhren in den drei Jahren des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine.

Wie es heißt, wird die EU Einfuhren von Weizen und Zucker aus der Ukraine um 70 bis 80 Prozent senken. Für Weizen wurde eine Quote von 1,3 Millionen Tonnen festgelegt und somit 30 Prozent mehr als vor dem Krieg.

In der Saison 2024/25 (Juli bis einschließlich Juni) importierte die EU 4,5 Millionen Tonnen Weizen aus der Ukraine. Brüssel hat die Quote für Zucker aus der Ukraine von 20.000 Tonnen vor dem Krieg auf nun 100.000 Tonnen festgelegt. In der Saison 2023/24 wurden jedoch mehr als 500.000 Tonnen Zucker aus der Ukraine importiert.

Landwirtschaftliche Produkte sind das Einzige, was Europa aus der Ukraine importieren kann, erklärt Dmitri Ofizerow-Belski, außerordentlicher Professor am Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen, in einem Beitrag der Zeitung Wedomosti. Der Großteil des ukrainischen Weizens werde in Europa als Viehfutter verwendet, so der Experte.

Was die mögliche Umleitung der ukrainischen Agrarexporte in asiatische und afrikanische Länder betrifft, so handele es sich eher um eine Ausweitung der bestehenden Handelsströme. So sei zum Beispiel Ägypten mit seinen Wüstengebieten und 100 Millionen Einwohnern daran interessiert, Getreide aus der Ukraine zu importieren.

Gleichzeitig, so der Experte weiter, seien Terminals in Europa und Odessa noch nicht in der Lage, solche Mengen für den Export auf dem Seeweg nach Afrika und Asien zu bewältigen und müssten modernisiert werden.

Insgesamt umfasse das überarbeitete Handelsabkommen 40 Kategorien landwirtschaftlicher Erzeugnisse, schreibt Reuters. Laut der Agentur könnten die von der EU verhängten Maßnahmen die ukrainischen Erzeuger dazu zwingen, sich auf die asiatischen und afrikanischen Märkte umzuorientieren.

Der Grund für die neuen Handelsvereinbarungen waren Proteste von Landwirten in Frankreich, Deutschland und Polen, berichtet Wladislaw Below, stellvertretender Direktor des Instituts für Europa an der Russischen Akademie der Wissenschaften. Die europäischen Landwirte seien mit den zollfreien Einfuhren aus der Ukraine unzufrieden gewesen. Deswegen verhalte sich Brüssel gegenüber der Ukraine nach dem Motto, dies sei "nichts Persönliches". Dies werde in Kiew für Unmut sorgen, denn die ukrainische Führung sei der Meinung, dass die europäischen Länder die Ukraine schützen und ihr die besten Bedingungen bieten sollten, so der Experte. Below selbst ist der Ansicht, dass die EU-Politik gegenüber der Ukraine somit die reale Situation berücksichtige.

Laut einer jüngsten Umfrage von Euronews gehen die Landwirte, deren Proteste im vergangenen Jahr ihren Höhepunkt erreicht hatten, davon aus, dass sich die Lage im laufenden Jahr noch weiter verschlechtern wird. Als Gründe nannten die Befragten die Konkurrenz durch Billigimporte in die EU (68 Prozent), höhere Steuern (61 Prozent) und einen größeren Verwaltungsaufwand (61 Prozent).

Die Berücksichtigung der Meinung der Landwirte ist für die EU-Bürokratie untypisch, meint Artem Sokolow, ein leitender Forscher am MGIMO-Institut. Dies spiegele das politische Gewicht der Agrarlobby wider, die für die nationalen Regierungen von Bedeutung sei. Er betont, dass Proteste in Europa selten zu einer Erfüllung der Forderungen von Demonstranten führten.

Während die nationalen Regierungen die Positionen der Bevölkerungen angesichts von Wahlen berücksichtigen müssten, sei die Eurobürokratie stärker von der europäischen Gesellschaft getrennt. Denn die "Stimme der Straße" sei für sie nur ein Ärgernis, das sie nicht dazu ermutige, die Probleme schnell zu lösen, meint der Experte. Die EU-Kommission habe auf die Agrarlobby hören. In diesem konkreten Fall sei es der Lobby gelungen, die Eurobürokraten davon zu überzeugen, ein neues Abkommen zu günstigeren Bedingungen für die EU-Landwirte auszuarbeiten, erklärt Sokolow abschließend.

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de.rt.com/europa/250236-eu-red…

Verdacht auf Finanzierung von Guerillas: Büros einer französischen Firma in Kolumbien beschlagnahmt


Die kolumbianische Generalstaatsanwaltschaft hat in der Hauptstadt Bogotá zwei Büros einer französischen Erdölfirma beschlagnahmt. Das harte Durchgreifen wurde mit dem Verdacht begründet, wonach die Firma Guerillas in der Provinz Casanare im Osten des südamerikanischen Landes finanziert haben soll. In einer Mitteilung der Behörde hieß es:

"Das ist die erste Vorsichtsmaßnahme gegen das Vermögen eines internationalen Unternehmens, dem zur Last gelegt wird, paramilitärische Organisationen in Kolumbien zu finanzieren."


Ferner wurde präzisiert, dass die Beschlagnahmung der Büros im Finanzzentrum der kolumbianischen Hauptstadt durch die Kammer für Gerechtigkeit und Frieden des Obersten Gerichtshofs in Bogotá genehmigt worden war. Die sichergestellten Immobilien wurden auf rund 41.3 Milliarden Peso oder ungefähr 8,7 Millionen Euro geschätzt. Das Vermögen habe man an einen Entschädigungsfonds für Opfer des jahrzehntelangen bewaffneten Konfliktes übergeben, hieß es. Die Stiftung werde die Mittel an die betroffene Bevölkerung der Provinz Casanare weiterleiten.

La #Fiscalía obtiene medidas cautelares de embargo, secuestro y suspensión del poder dispositivo sobre dos oficinas de propiedad de una petrolera internacional. Los bienes se encuentran ubicadas en un edificio del centro financiero en Bogotá y su valor comercial es de 41.318… pic.twitter.com/39NNkwoxAr
— Fiscalía Colombia (@FiscaliaCol) July 8, 2025

Die Anschuldigung gegen das Unternehmen untermauerten die Ermittler mit den Aussagen der früheren Guerilla-Anführer wie Daniel Rendón Herrera, Manuel de Jesús Pirabán und Orosman Orlando Osten Blanco. Die Mitglieder der nicht mehr existierenden Vereinigten Bürgerwehren Kolumbiens (AUC) bestätigten, dass das Erdölunternehmen im Zeitraum von 1997 und 2005 ihre illegale Tätigkeit in der Provinz Casanare finanziert habe. Ihnen zufolge habe die Firma der Guerilla im Austausch gegen "Sicherheitsdienstleistungen" Geld, Kraftstoff, Lebensmittel und Transport beigesteuert. Nach Darstellung der Generalstaatsanwaltschaft habe diese Zusammenarbeit dem Unternehmen ermöglicht, seine Gewinne zu erhöhen.

Die Generalstaatsanwaltschaft hat den Namen des Unternehmens zwar nicht bekanntgegeben, örtliche Medien behaupten allerdings, dass es sich um den Mineralölkonzern Perenco handele. Die vom französischen Unternehmer Hubert Perrodo gegründete Firma hat momentan zwei Sitze in Paris und London.

Kolumbien hatte 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und den Streitkräften gelitten. Hierbei kamen etwa 220.000 Menschen ums Leben und Millionen von Menschen wurden vertrieben. Im Jahr 2016 schloss die Regierung von Juan Manuel Santos ein Friedensabkommen mit der damals größten Guerilla-Gruppierung FARC und die Sicherheitslage verbesserte sich zunächst.

Santos' Nachfolger Iván Duque kündigte im Januar 2019 den Dialog mit der ELN auf, einer weiteren Guerilla, nachdem bei einem Anschlag auf eine Kadettenschule in Bogotá mehr als 20 Menschen getötet und 60 weitere verletzt worden waren.

Nach der Wahl von Gustavo Petro zum neuen Staatschef signalisierte der linke Politiker seine Bereitschaft, den Dialog mit den bewaffneten Gruppen fortzusetzen.

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de.rt.com/amerika/250231-verda…

Deutsche Geldsorgen: Jeder Zehnte fürchtet, die Wohnung nicht zahlen zu können


Das ergab eine europaweite Umfrage des Finanzdienstleisters CRIF. Dabei zeigten sich die Deutschen als besonders pessimistisch – 80 Prozent machen sich Sorgen um ihre finanzielle Situation in den kommenden zwölf Monaten (im Schnitt aller beteiligten Länder waren es 74 Prozent), 28 Prozent rechnen damit, dass ihr Lebensstandard zurückgeht; in der wirtschaftlich besonders aktiven Altersgruppe von 35 bis 40 waren es sogar 35 Prozent.

Rund 24 Prozent gaben außerdem an, sie hätten Sorgen, ihre Rechnungen nicht pünktlich zahlen zu können; das Doppelte des Werts in Frankreich und Polen. Fast ein Drittel, nämlich 32 Prozent, gab an, für Miete oder Hausfinanzierung mehr ausgeben zu müssen als vor fünf Jahren.

Zwölf Prozent der Befragten wurde im Verlauf des vergangenen Jahres ein Kredit verweigert; insgesamt machten diese Erfahrung bereits 27 Prozent der Deutschen. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass deutsche Banken bei der Vergabe von Krediten an Verbraucher besonders rigide sind; in Italien lag der Anteil jener, die bereits einmal abgewiesen wurden, bei 15, in Frankreich bei 16 Prozent.

Schlechte Aussichten für den Konsum zeigt auch die Angabe, dass 59 Prozent in den letzten zwölf Monaten sparsamer wurden. Rund 28 Prozent reagieren auf die Engpässe damit, ganz im Gegensatz zu den Wünschen der EU, häufiger mit Bargeld zu zahlen, um eine bessere Kontrolle über ihre Ausgaben zu behalten, obwohl 58 Prozent die Möglichkeiten einer digitalen Kontenverwaltung nutzen.

Da der Zugang zu regulären Bankkrediten deutlich schwerer ist, nutzten zuletzt 29 Prozent eine neue Kreditkarte, und 20 Prozent machen Gebrauch von Ratenzahlungen – ein Wert, der fast beim Doppelten des europäischen Durchschnitts von elf Prozent liegt.

Den Grund sieht auch CRIF nicht im Charakter der Deutschen, denen immer eine Neigung zum Sparen nachgesagt wird, sondern in ganz handfesten materiellen Ursachen:

"Diese Entwicklung spiegelt den zunehmenden finanziellen Druck wider, unter dem viele Haushalte in Deutschland stehen. Steigende Lebenshaltungskosten, die anhaltende Energiekrise und eine hohe Inflation belasten das Budget vieler Menschen. Gleichzeitig sind die Reallöhne gesunken – für viele bleibt die Kreditkarte oder 'Buy Now, Pay Later'-Dienste die einzige Möglichkeit, den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten", erklärte Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland.

Diese Ergebnisse beruhen auf einer Umfrage, die im März mit 6.000 Teilnehmern in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Großbritannien durchgeführt wurde.

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de.rt.com/inland/250268-deutsc…

Internationaler Strafgerichtshof stellt Haftbefehle gegen Taliban aus


Dass sich der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) weiterhin politisch instrumentalisieren lässt, legt die Ausstellung zweier Haftbefehle gegen hochrangige Taliban nahe. Während zahlreiche Länder des Globalen Südens ihre Beziehungen zu Afghanistan und der Taliban-Regierung nach und nach normalisieren, stellt der IStGH Haftbefehle gegen das afghanische Staatsoberhaupt, Hibatullah Achundsada, und den Justizchef des Landes, Abdul Hakim Haqqani, aus.

Ihnen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Der IStGH präzisiert, es gehe dabei um die Unterdrückung der Rechte von Frauen und um die Unterdrückung von Personen, die nicht mit der Geschlechterpolitik der Taliban übereinstimmen. Das Gericht wirft den Taliban allgemein vor, ihre Politik habe zu schweren Verletzungen der Grundrechte und Freiheiten der afghanischen Zivilbevölkerung geführt. Es gebe politische Morde, Inhaftierungen, Folter, Vergewaltigungen und Fälle von Verschwindenlassen.

Die internationale Strafgerichtsbarkeit durchlebt eine schwere Krise. Erst gestern konnte Israels Machthaber Benjamin Netanjahu ungehindert den Luftraum der EU überfliegen, obwohl gegen ihn ebenfalls ein Haftbefehl des IStGH vorliegt. Als Unterzeichnerstaaten des Römischen Statuts hätten die EU-Staaten handeln, Netanjahus Flugzeug zur Landung zwingen und Netanjahu ausliefern müssen. Nichts davon ist geschehen.

Gegen Russlands Präsident Wladimir Putin liegt ebenfalls ein Haftbefehl vor. Ihm wird die massenhafte Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland vorgeworfen. Dass sich westliche Staaten widersetzen, den Haftbefehl gegen Putin umzusetzen, ist dagegen nicht vorstellbar.

Beim letzten Treffen ukrainischer und russischer Unterhändler in der Türkei zur Regulierung des Ukraine-Konflikts sind diese Vorwürfe zudem in sich zusammengefallen. Die Ukraine übergab in der Türkei eine Liste mit Namen ukrainischer Familien, die ihre Kinder vermissen. Die Liste ist mit lediglich 339 Namen weit von den behaupteten 20.000 Fällen entfernt. Zudem ist nicht gesichert, dass sich die Kinder tatsächlich in Russland aufhalten. Viele vermisste Kinder wurden bereits in der EU aufgefunden. Russland hat 2022 Kinder aus dem Kriegsgebiet evakuiert.

Eine systematische "Verschleppung" gab es nicht. Die Vorwürfe waren konstruiert und politisch motiviert. Der IStGH hat auf Antrag des Chefanklägers Karim Khan dennoch einen Haftbefehl gegen Putin und die russische Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa ausgestellt.

Auch im Fall der Taliban entsteht der Eindruck einer politischen Motivation. Während Russland die Taliban inzwischen formal anerkennt und Länder wie China, die Vereinigten Arabischen Emirate, Iran, Pakistan, Kasachstan und Turkmenistan diplomatische Beziehungen mit Afghanistan und den dort regierenden Taliban unterhalten, unternimmt der Westen keine Schritte zur Normalisierung seiner Beziehungen.

Der IStGH steht immer wieder und inzwischen verstärkt in der Kritik, sich von westlichen Regierungen für deren politische Agenda instrumentalisieren zu lassen. Abgeurteilt werden dort nur die Gegner einer westlichen Agenda, während westliche Vertreter trotz schwerster Verbrechen straffrei bleiben. Wie kein anderer Akteur schadet der IStGH damit der grundsätzlich zu begrüßenden Idee einer internationalen Strafgerichtsbarkeit.

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de.rt.com/international/250251…

Frachter versenkt: Huthi veröffentlichen Video zu Angriff auf Tanker


Zum ersten Mal seit Wochen haben die Huthi wieder einen Angriff auf ein Schiff im Roten Meer für sich reklamiert. Laut den Huthi wurde die "Magic Seas" am Sonntag mit Drohnen und Raketen angegriffen. Dabei seien auch zwei "unbemannte Boote" zum Einsatz gekommen. Laut der jemenitischen Bewegung ist der Frachter inzwischen gesunken. Die Miliz veröffentlichte zu dem Vorfall ein spektakuläres Video.

Die Huthi versenkten das Schiff "Magic Seas" im Roten Meer, weil es angeblich gegen das Verbot verstoßen haben soll, israelische Häfen anzulaufen.

❗️WATCH | Footage of the Yemeni Armed Forces warning, targeting, and sinking the Magic Seas bulk carrier in the Red Sea, which violated the ban on sailing to Israeli ports. pic.twitter.com/8C0KEcneZH
— The Cradle (@TheCradleMedia) July 8, 2025

Der über vier Stunden dauernde Angriff ereignete sich am Sonntag vor der Südwestküste Jemens und war die erste derartige Attacke in der Region seit Mitte April.

Mindestens zwei Besatzungsmitglieder wurden verletzt und zwei werden vermisst, nachdem Huthi-Kämpfer am Montag vor der Küste Jemens das von Griechenland betriebene Frachtschiff angegriffen hatten.

Der Angriff am Montag 50 Seemeilen südwestlich des Hafens von Hodeidah war der zweite Angriff auf Handelsschiffe in diesem wichtigen Schifffahrtskorridor seit November 2024, sagte ein Vertreter der Operation Aspides der Europäischen Union, die zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer initiiert wurde.

Anfang Mai hatten die Huthi nach schweren Luftangriffen der USA im Jemen einer Waffenruhe zugestimmt. Das ist der erste Zwischenfall dieser Art seitdem.

Die jemenitische Bewegung hatte Angriffe gegen israelische und mit Israel in Verbindung stehende Ziele von der Waffenruhe allerdings ausgenommen. Den Angriff auf die Magic Seas rechtfertigten die Huthi damit, dass der Frachter gegen ein von ihnen ausgesprochenes Einlaufverbot in israelische Häfen verstoßen habe und entsprechende Warnungen ignoriert worden seien.

Eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel führt durch den Golf von Aden und das Rote Meer. Inzwischen meiden viele Reedereien diese Route wegen der Gefahr durch Huthi-Angriffe.

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de.rt.com/der-nahe-osten/25021…

Russland erwartet bis zu einer Million Migranten aus Indien


Russland kann bis Jahresende rund eine Million Migranten aus Indien empfangen, um den Bedarf an qualifizierten Fachkräften auszugleichen. Einen wesentlichen Teil von ihnen hofft das Gebiet Swerdlowsk zu beschäftigen, berichtete der Leiter der regionalen Handels- und Industriekammer Andrei Bessedin im Gespräch mit örtlichen Medien.

Ihm zufolge wird in Jekaterinburg, der Hauptstadt der Ural-Region, ein indisches Generalkonsulat eröffnet, das sich mit den Fragen der Arbeitsmigration befassen wird. Darüber hinaus möchte die Region Migranten aus Sri Lanka und Nordkorea anlocken.

Den hohen Bedarf an Arbeitskräften erklärt Bessedin mit den Plänen der regionalen Industriebetriebe zur Produktionssteigerung. Dies wäre im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt und der staatlichen Politik der Importsubstitution notwendig. Die Arbeitsmigranten aus Indien wären insbesondere bei Betrieben der Hütten- und Maschinenbauindustrie gefragt.

Fachkräfte reichen aber nicht aus, betont Bessedin. Manche Arbeiter seien zur militärischen Sonderoperation gezogen, während die Jugend wegen eines "früheren ideologischen Fehlers im Land" wenig Interesse an der Fabrikarbeit habe.

Das Gebiet Swerdlowsk liegt nahe dem Uralgebirge an der Grenze zu Westsibirien. Es gilt als einer der wichtigsten Industrieregionen des Landes, vor allem bekannt für Bergbau, Maschinenbau und Metallverarbeitung.

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de.rt.com/russland/250240-russ…

FSB verhindert Terroranschlag auf Eisenbahnbrücke – Täter erschossen


Nach eigenen Angaben hat der Föderale Sicherheitsdienst Russlands (FSB) einen Terroranschlag im Gebiet Saratow vereitelt. Wie die Pressestelle der Behörde am Mittwoch in einer entsprechenden Erklärung mitteilt, habe ein Mann in dieser Wolga-Region mit einer selbstgebauten Bombe eine Eisenbahnbrücke sprengen wollen. Als er gerade dabei gewesen sei, den Sprengsatz aus dem Versteck zu holen, sei er von FSB-Mitarbeitern überrascht worden. Bei der Festnahme habe der mutmaßliche Täter bewaffneten Widerstand geleistet und sei erschossen worden.

Den genauen Ort und den Zeitpunkt des FSB-Einsatzes gibt die Behörde nicht bekannt. Über die russischen Medien verbreitet der FSB jedoch ein Video mit der Eisenbahnbrücke, dem Einsatz der Sicherheitskräfte und mit der verpixelten Leiche des Verdächtigen.

Am Tatort habe man den einsatzbereiten elf Kilogramm schweren Sprengsatz entdeckt, heißt es in der Meldung. Außerdem seien eine Makarow-Pistole, Patronen und andere Beweismittel sichergestellt. Ermittler hätten eine Untersuchung eingeleitet, unter anderem wegen illegaler Produktion von Sprengstoffen und -gegenständen.

Laut den Angaben des Inlandsgeheimdienstes sei der Verdächtige Anhänger einer Terrororganisation gewesen. Um welche Organisation es sich handelt, teilt der FSB jedoch nicht mit. Der russische Bürger habe Kontakte zu Vertretern der Ukraine aufrechterhalten. Nach dem Terroranschlag habe er ins Nachbarland ausreisen wollen, um dort auf der Seite der ukrainischen Streitkräfte gegen Russland zu kämpfen.

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de.rt.com/russland/250211-fsb-…

"Ruiniert und entvölkert" - 47 Prozent erwarten Niedergang der Ukraine


Fast die Hälfte der Ukrainer glaubt, dass ihr Land bis 2035 zerstört und weitgehend entvölkert sein könnte. Das zeigt eine neue Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS), wie die ukrainische Online-Zeitung Ukrainskaja Prawda berichtet. Die Zahlen spiegeln den wachsenden Pessimismus in der Bevölkerung angesichts des andauernden Krieges mit Russland wider.

Laut der Studie rechnen 47 Prozent der Befragten in den kommenden zehn Jahren mit einem "erheblichen nationalen Ruin" und einer "Massenauswanderung". Damit ist die Stimmung deutlich schlechter als noch vor einem Jahr, erklärt der KIIS-Direktor, Anton Gruschetzki:

"Im Dezember 2024 glaubten mehr als 57 Prozent der Befragten, dass die Ukraine in zehn Jahren ein wohlhabendes EU-Mitglied sein würde. Doch Ende Mai, Anfang Juni sah fast die Hälfte das Land als ruiniert an."

Zum Vergleich: Im Oktober 2022 sagten nur 5 Prozent der Befragten einen Untergang voraus, während 88 Prozent an eine prosperierende Zukunft glaubten. Die Meinungsforscher führen diesen dramatischen Umschwung unter anderem auf die Enttäuschung über die US-Politik sowie das schwindende Vertrauen in die Fähigkeit der eigenen Führung, einen Frieden mit Russland auszuhandeln, zurück.

Auf politischer Ebene hatte US-Präsident Donald Trump vor seinem Amtsantritt im Januar versprochen, den Konflikt zwischen Moskau und Kiew rasch zu beenden – ein Versprechen, das mittlerweile als weitgehend unerfüllt gilt. Trump musste einräumen, dass sich der Krieg als "komplizierter als gedacht" erweist. Bei einem Treffen im Oval Office im Februar eskalierte die Situation: Trump und Vizepräsident J. D. Vance warfen dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, den Trump als "nicht die einfachste Person im Umgang" bezeichnete, Undankbarkeit vor und beschuldigten ihn, "mit dem Dritten Weltkrieg zu spielen".

Während die internen Streitigkeiten in Washington andauern, hat das Pentagon in der vergangenen Woche die Waffenlieferungen an Kiew ausgesetzt. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte zuvor eine "Fähigkeitsüberprüfung" angeordnet. Der Kreml begrüßte diese Entscheidung und erklärte, sie könne dabei helfen, den Konflikt einer politischen Lösung näherzubringen.

Am darauffolgenden Montag änderte Trump erneut seinen Ton: Er hob hervor, dass die Ukraine "jetzt sehr hart" von russischen Angriffen getroffen werde. Moskau hat die westlichen Waffenlieferungen wiederholt scharf kritisiert und argumentiert, sie verlängerten den Krieg.

Für einen dauerhaften Frieden fordert Russland, dass die Ukraine auf ihre Gebietsansprüche verzichtet und ihre NATO-Ambitionen aufgibt. Diese Forderungen lehnt Kiew bislang strikt ab. Im Juni veröffentlichte das KIIS zudem weitere Umfrageergebnisse. Demnach seien inzwischen fast 40 Prozent der Ukrainer bereit, territoriale Zugeständnisse zu machen, um die Kämpfe so schnell wie möglich zu beenden. Vor zwei Jahren lag dieser Anteil noch bei unter zehn Prozent.

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Moskau: Russland sieht Trumps härterer Rhetorik gelassen entgegen


Der Kreml sieht die härtere Gangart von US-Präsident Donald Trump gegenüber Wladimir Putin "ganz gelassen", sagte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow vor Reportern. Er erklärte:

"Sagen wir, dass Trump im Allgemeinen einen ziemlich harten Stil hat."


Peskow fügte hinzu, dass Moskau beabsichtige, den Dialog mit Washington und "die Linie zur Verbesserung der zerrütteten bilateralen Beziehungen" fortzuführen. Man erwarte, dass die USA trotz der Entscheidung, die Waffenlieferungen an Kiew wieder aufzunehmen, ihre Bemühungen um eine Einigung fortsetzten.

Am Vortag hatte Trump erklärt, er sei mit Putins Vorgehen nicht zufrieden und erwäge, Russland "eine kleine Überraschung" zu bereiten. So antwortete er auf die Frage, ob er bereit sei, wegen der anhaltenden Kämpfe in der Ukraine Sanktionen über Moskau zu verhängen. Der Republikaner hatte seine Unzufriedenheit bereits zuvor zum Ausdruck gebracht, insbesondere nach einem Gespräch mit Putin Anfang Juli, bei dem er feststellte, dass "keine Fortschritte gemacht wurden".

Weiter verwies Peskow auf die Äußerungen des US-Regierungschefs, wonach sich die Beilegung des Konflikts zwischen Moskau und Kiew komplizierter gestalte, als Trump anfangs gedacht habe. Russland habe klargestellt, dass es unmöglich sei, den Konflikt "über Nacht" zu lösen, erinnerte Peskow. Nun warte Russland auf Vorschläge der Ukraine für eine dritte Gesprächsrunde.

Die ersten beiden Runden fanden am 16. Mai und 2. Juni dieses Jahres in Istanbul statt. Dabei einigten sich die Parteien auf den Austausch von Kriegsgefangenen und Leichen getöteter Soldaten und legten sich gegenseitig ihre Versionen von Memoranden zur Beilegung des Konflikts vor.

Peskow sagte, es liege im Interesse der Ukraine, die Gespräche fortzusetzen, "weil sich die Lage vor Ort täglich ändert". Er erklärte:

"Wir machen Fortschritte. Jeden neuen Tag muss die ukrainische Seite neue Realitäten akzeptieren."


Mehr zum Thema - Warnung aus Washington: "Die Ukraine kann noch verlieren"

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de.rt.com/international/250242…

Deutsche Botschaft in Moskau entschuldigt sich für Beitrag mit gefälschter Sowjetflagge


Die deutsche Botschaft in Russland hat sich auf Telegram für die Veröffentlichung einer Falschdarstellung der Sowjetflagge entschuldigt. Aus einer Mitteilung geht hervor: "In der gestrigen Veröffentlichung der Botschaft über die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen im Jahr 1945 wurde eine Karte aus dieser Zeit mit falschen Daten verwendet. Wir wollten die Gefühle unserer Abonnenten in keiner Weise verletzen und haben das Bild ersetzt, nachdem wir von dem Fehler erfahren haben. Wir entschuldigen uns."

Am Dienstag hatte Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, die deutsche Botschaft in Moskau dazu aufgerufen, sich für den Beitrag mit der gefälschten Flagge zu entschuldigen.

Wie die Diplomatin berichtete, hatte die deutsche Botschaft am Nachmittag des 8. Juli einen Beitrag auf Telegram über die Nachkriegsgrenzen in Europa veröffentlicht. Das Bild habe statt der Nationalflagge der UdSSR "eine Vermischung aus dem Tuch des Dritten Reichs und dem Symbol der Nationalbolschewistische Partei Russlands (einer in Russland als extremistisch anerkannten und verbotenen Organisation) gezeigt", so Sacharowa auf Telegram. Daraufhin löschte die deutsche Botschaft den entsprechenden Beitrag.

Sacharowa betonte, dass sich die Behörde für den Vorgang entschuldigen sollte – auch wenn der Beitrag gelöscht worden sei: "Eine Entschuldigung für einen solchen Vorfall im Jahr des 80. Jahrestages des Sieges über den Nationalsozialismus wäre, gelinde gesagt, nicht überflüssig."

Weiter erklärte die Sprecherin, der Vorgang sei "entweder ein Ausdruck der Dummheit der Mitarbeiter des deutschen Außenministeriums" oder "ein bewusster und nach russischen Gesetzen rechtswidriger Versuch, die Sowjetunion und Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg gleichzusetzen".

Es sei traurig, dass Vertreter der deutschen diplomatischen Mission in einem der wichtigsten Länder der Welt Bilder eines US-amerikanischen Anbieters, "der einen gefälschten Nachdruck verkauft, für ihre Arbeit verwenden", schrieb Sacharowa.

In dem Beitrag der deutschen Botschaft, der den Nachkriegsgrenzen Europas gewidmet war, war nicht die Nationalflagge der UdSSR abgebildet, sondern eine Verquickung von Symbolen des Dritten Reichs und der Nationalbolschewistischen Partei, die in Russland als extremistisch gilt und verboten ist. Die historisch korrekte Flagge der UdSSR ist einfarbig rot und hat in der linken oberen Ecke eine goldene Sichel, einen Hammer und einen fünfzackigen Stern.

Die Flaggen Großbritanniens, der USA und Frankreichs waren in dem Beitrag korrekt abgebildet.

Nach der Kritik aus dem russischen Außenministerium wurde die Veröffentlichung gelöscht. Kurz darauf veröffentlichte die deutsche Botschaft einen neuen Beitrag mit einem anderen Bild. Dieses zeigt das Museum im Berliner Stadtteil Karlshorst, wo die Akte der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht unterzeichnet wurde.

Mehr zum Thema - Russisches Außenministerium bestellt deutschen Botschafter ein


de.rt.com/russland/250202-deut…

Ein Pakt gegen Iran: Syrischer Machthaber stimmt sich mit Israels Sicherheitsberater ab


Nach dem Zwölf-Tage-Krieg mit Iran hat Israel erstmals öffentlich die Bereitschaft signalisiert, mit den Islamisten in Syrien ein Friedensabkommen zu schließen. Der syrische Machthaber Ahmed al-Scharaa traf sich laut Angaben syrischer Medienberichte am Montag in Abu Dhabi mit dem israelischen Nationalen Sicherheitsberater Zachi Ha-Negbi.

Beide Quellen – ein informierter syrischer Beamter und ein regionaler Diplomat – bestätigten, dass "es sich um eine bedeutende Entwicklung im syrisch-israelischen Verhandlungsprozess handelte".

Die Quellen fügten hinzu, dass dies "nicht ihre erste Begegnung" war.

أكد مصدران للجمهورية.نت أن الرئيس السوري خلال المرحلة الانتقالية أحمد الشرع التقى مستشار الأمن القومي الإسرائيلي تساحي هنغبي في أبو ظبي، يوم أمس، وأشار أحد المصدرين إلى أن اللقاء يُعد تطوراً لافتاً في مسار المفاوضات السورية-الإسرائيلية. وأكد المصدران - أحدهما سوري مطّلع على مسار… pic.twitter.com/todUtwAVCJ
— الجمهورية.نت (@aljumhuriya_net) July 8, 2025

Laut dem Journalisten Firas Dalati fiel al-Scharaas Ankunft in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit der Ankunft eines speziellen israelischen Flugzeugs zusammen – einer Bombardier Challenger 604 mit der Registrierung M-ABGG –, das Berichten zufolge vom israelischen Geheimdienst für fast routinemäßige Flüge in regionale Hauptstädte genutzt wird.

Nach Informationen von Reuters hatten die Vereinigten Arabischen Emirate bereits im Mai einen Rückkanal für Gespräche zwischen der israelischen und der syrischen Regierung eröffnet. Inzwischen hat al-Scharaa indirekte Gespräche mit Israel bestätigt. Diese dienten dem Ziel, die Spannungen zu mindern.

Scharaa und seine Regierung haben bestätigt, dass Damaskus "indirekte" Gespräche mit Tel Aviv geführt hat.

Jüngsten Berichten zufolge konzentrieren sich die Gespräche auf die Einrichtung einer Sicherheitsvereinbarung, in deren Rahmen Syrien offiziell das Ende der Feindseligkeiten mit Israel erklären würde, im Gegenzug für den Abzug der israelischen Besatzungstruppen aus dem Land.

Der Status der illegal besetzten Golanhöhen steht derzeit nicht zur Diskussion, teilte eine Quelle der Zeitung Al-Akhbar Ende Juni mit.

Ein Bericht des israelischen Senders i24news von Anfang Juli behauptete allerdings, Syrien fordere ein Drittel der Golanhöhen und Tel Aviv solle die nordlibanesische Stadt Tripoli an die syrischen Behörden übergeben.

Ein aktueller Bericht von Channel 12 teilte außerdem mit, dass ein syrisch-israelisches Abkommen den Austausch von Geheimdienstinformationen und die Zusammenarbeit gegen Iran und die Hisbollah beinhalten würde.

Während des Iran-Israel-Krieges soll Syrien seinen Luftraum freigehalten haben, um es den Israelis zu ermöglichen, Angriffe auf Iran zu fliegen. Dies ist wegen der Reichweite bis Iran und der Betankung der Flugzeuge und Kampfjets im Luftraum von großer Bedeutung. Sowohl die Islamisten in Syrien als auch Israel haben einen gemeinsamen Feind: Teheran.

Mehr zum ThemaEin neuer Krieg zwischen Israel und Iran ist unvermeidlich


de.rt.com/der-nahe-osten/25020…

Frankreich investiert in neue Kernreaktoren in Großbritannien


Frankreich erwägt, in ein neues Kernkraftwerk im Vereinigten Königreich zu investieren. Das Projekt sieht zwei Reaktoren vor. Der Investor EDF (Électricité de France) ist ein französisches multinationales Energieunternehmen, das mehrheitlich im Besitz der französischen Regierung ist.

Die endgültige Entscheidung soll in den kommenden Monaten getroffen werden. Der Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Großbritannien geht mit einer konkreten Entwicklung im Energiebereich einher: EDF hat eine Investition in Höhe von 1,1 Milliarden Pfund Sterling (circa 1,27 Milliarden Euro) bestätigt, um sich am Bau von zwei neuen Atomreaktoren in Sizewell im Osten Englands zu beteiligen, berichtet die Zeitung Le Figaro.

Das Projekt, das Sizewell C genannt wird, sieht die Installation eines zweiten Reaktorpaars vom Typ EPR vor. EDF wird 12,5 Prozent der Finanzstruktur des Projekts halten. Dies markiert nicht nur eine technische, sondern auch eine finanzielle Beteiligung des französischen Unternehmens an dem Kraftwerk. Darüber hinaus sind die finanziellen Risiken für EDF begrenzt: Sollte es zu Budgetüberschreitungen kommen, wird die britische Regierung die Mehrkosten tragen.

EDF ist bereits ein wichtiger Akteur im Bereich der Kernenergie in Großbritannien. Das Unternehmen betreibt derzeit die fünf noch in Betrieb befindlichen Kraftwerke des Landes, die allein etwa 15 Prozent des landesweiten Stroms produzieren. Darüber hinaus baut EDF derzeit ein erstes Paar EPR-Reaktoren am Standort Hinkley Point C, die es auch betreiben wird.

Das Projekt Sizewell C stützt sich auf die gleichen Technologien und basiert auf der gleichen industriellen Logistik. Mehrere Einheiten der EDF-Gruppe werden an seiner Realisierung beteiligt sein, was die Kontinuität der Aktivitäten rund um die EPRs gewährleistet. Dieses neue Engagement ermöglicht es auch, die für die laufenden Nuklearprogramme mobilisierten Teams weiterzubeschäftigen. Die Gesamtfinanzierung des Projekts ist noch nicht abgeschlossen, aber mehrere wichtige Meilensteine wurden bereits erreicht. Die endgültige Investitionsentscheidung könnte in den kommenden Monaten getroffen werden.

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de.rt.com/europa/250203-frankr…

Taiwan startet bisher größtes Militärmanöver


Am Mittwoch hat Taiwan das traditionelle alljährliche Han-Kuang-Militärmanöver gestartet. Erstmals seit der Einführung im Jahr 1984 dauert die Übung zehn statt wie üblicherweise fünf Tage, mehr als 22.000 Reservisten sind daran beteiligt. Damit ist das diesjährige Manöver das bisher größte in der Geschichte der Inselrepublik.

Im Rahmen des Manövers wird das taiwanesische Militär für die Abwehr einer potenziellen Invasion der chinesischen Armee trainiert. Im Fokus stehen unter anderem die sogenannten Grauzonentaktiken Chinas: Aggressive Handlungen, die keinen offenen bewaffneten Konflikt bedeuten. So wird bei dem Manöver ein Szenario simuliert, in dem Schiffe der chinesischen Küstenwache Schikanen im Südchinesischen Meer durchführen. Außerdem werden eine Blockade und Invasion der Insel durch chinesische Streitkräfte sowie die Abwehr von Anlandungen und der Kampf an der Küste simuliert.

Zudem prüft Taiwan die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung und ziviler Objekte, wobei der Schutz der Infrastruktur, die Evakuierung bei Luftangriffen, die Katastrophenhilfe, die Versorgung von Verletzten und die Unterbringung von Flüchtenden trainiert werden.

Zum Einsatz kommen verschiedene Waffensysteme, darunter neue Drohneneinheiten und der Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS aus US-Produktion.

Peking, das Taiwan als eine chinesische Provinz sieht, äußerte sich kritisch gegenüber der Übung. Ein Sprecher des chiniesischen Außenministeriums bezeichnete die Übung "nichts anderes als ein Bluff und Selbstbetrug". Keine Manöver oder Waffen könnten die unvermeidliche Wiedervereinigung stoppen.

Mehr zum Thema – "Financial Times": Chinesische Truppen zu Angriff auf Taiwan jederzeit bereit


de.rt.com/asien/250222-taiwan-…

Patriot-Systeme und Milliardengelder: USA und EU setzen Unterstützung für Ukraine fort


US-Präsident Donald Trump prüft derzeit die Lieferung eines weiteren Patriot-Systems an die Ukraine, berichtet The Wall Street Journal unter Verweis auf informierte Kreise. Dies wäre die erste größere Militärhilfe, die nicht auf Basis früherer Zusagen der Regierung unter Joe Biden, sondern auf Initiative der neuen US-Regierung erfolgt.

Demzufolge hat das Weiße Haus beim Pentagon um Optionen für zusätzliche Waffenlieferungen gebeten. Dabei geht es insbesondere um das Patriot-System. Zudem wird untersucht, ob andere westliche Staaten Kiew weitere Luftabwehrsysteme bereitstellen können.

Laut der Zeitung erhielt die Ukraine bislang drei Patriot-Systeme aus den USA, drei aus Deutschland und eines durch gemeinsame Anstrengungen mehrerer europäischer Länder. Allerdings ist unklar, wie viele Abfangraketen aktuell überhaupt verfügbar sind. Der Krieg in der Ukraine und die Eskalation im Nahen Osten haben die Bestände westlicher Länder erheblich dezimiert.

Inmitten dieser Diskussionen sorgt eine Entscheidung von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth für Unruhe in Washington. Wie CNN und The Washington Post berichten, hat Hegseth die Waffenlieferungen an die Ukraine ohne Rücksprache mit dem Weißen Haus vorübergehend gestoppt. Laut CNN war dies nicht der erste Versuch: Bereits im Februar sei eine ähnliche Maßnahme angestoßen, dann aber schnell wieder zurückgenommen worden.

Mit seinem Alleingang hat Hegseths innerhalb der US-Regierung und im Kongress jedoch für Verwirrung und Unmut gesorgt. Besonders die republikanischen Abgeordneten reagierten verärgert. Ein Kongressmitarbeiter äußerte sich gegenüber der Washington Post mit den Worten:

"Hegseths wiederholte Angriffe auf die Ukraine lassen vermuten, dass er den Verweis auf Waffendefizite als Vorwand nutzt, um die Hilfe aus politischen Gründen zu beenden."

Auch US-Präsident Trump distanzierte sich von dem kurzfristigen Lieferstopp und betonte, von der Unterbrechung nichts gewusst zu haben. Die USA würden der Ukraine weiterhin "defensives" Material liefern, so Trump. Tammy Bruce, die Sprecherin des US-Außenministeriums, versicherte:

"Die USA haben ihre Unterstützung für die Ukraine niemals eingestellt und beabsichtigen, diese auch weiterhin fortzusetzen."

Während in Washington über Waffenlieferungen gestritten wird, bereitet sich die Europäische Union auf eine langfristige finanzielle Unterstützung der Ukraine vor. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die EU-Kommission im Entwurf für den Haushaltsplan 2028 bis 2034 einen eigenen Posten in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Ukraine eingeplant.

Dieser Fonds soll "eine stabile finanzielle Unterstützung" sicherstellen. Seit Beginn des Konflikts hat die EU der Ukraine bereits 160 Milliarden Euro zukommen lassen, allerdings in Form zahlreicher Einzelprogramme, Kredite und Hilfspakete. Nun soll die Hilfe erstmals als fester Bestandteil im langfristigen EU-Haushalt verankert werden.

In der kommenden Woche will die EU-Kommission den Haushaltsentwurf vorstellen. Die Verhandlungen darüber könnten sich bis Ende 2027 hinziehen. Die Finanzhilfe muss von allen Mitgliedstaaten einstimmig gebilligt werden.

Moskau reagierte kritisch auf die geplante Wiederaufnahme der Waffenlieferungen. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, erklärte in einer Pressekonferenz, dass dieser Schritt einer friedlichen Lösung des Konflikts im Wege stehe:

"Die Folgen solcher Schritte müssen noch bewertet werden. Eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Die fortgesetzte Aufrüstung der Ukraine, des Kiewer Regimes, trägt – gelinde gesagt – nicht zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts bei. Und genau dazu ruft doch angeblich die sogenannte Weltgemeinschaft, einschließlich des Westens, jetzt alle auf."

Sacharowa erinnerte daran, dass die USA zuvor selbst eine Aussetzung der Waffenlieferungen verkündet hatten – nun aber erneut entsprechende Ankündigungen machten.

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de.rt.com/international/250206…

Schweizer SVP-Nachwuchschef vergleicht Flüchtlinge mit Käfern und Viren


In einer Kolumne in der Zuger Zeitung hat Simon Speck, Präsident der Jungen SVP Kanton Zug, einen Vergleich gezogen, der weit über parteipolitische Debatten hinaus Wellen schlägt.

Unter dem Deckmantel einer Kritik an der kantonalen Asylpolitik zieht Speck Parallelen zwischen Asylsuchenden und invasiven Arten wie der Quagga-Muschel oder Schädlingen in der Landwirtschaft. Die Wortwahl sorgt für breite Ablehnung – auch innerhalb seiner eigenen Partei.

Speck argumentiert, dass bei der Bekämpfung biologischer Gefahren großer Aufwand betrieben werde, während man beim Asylwesen zu nachlässig agiere.

Die dahinterliegende Logik: Wer eine Gefahr darstellt, müsse mit derselben Konsequenz behandelt werden – unabhängig davon, ob es sich um Schädlinge oder Menschen handelt. Diese Gleichsetzung hat eine scharfe Reaktion ausgelöst.

Die Junge Alternative Zug verurteilt Specks Aussagen als "rassistisch und entmenschlichend" und fordert seinen Ausschluss aus der SVP. Auch die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) bezeichnet die Rhetorik als "höchst problematisch" und warnt vor historischen Parallelen. Die Verbindung zu entmenschlichenden Sprachbildern totalitärer Systeme sei unverkennbar, so die Vizedirektorin Giulia Reimann.

Rechtlich sei gegen Speck jedoch nichts auszurichten, da der Antirassismusartikel des Strafgesetzbuchs auf Herkunft, Religion und Ethnie abstellt – nicht auf Aufenthaltsstatus.

Die SVP Zug wiederum weist die Wortwahl Specks zurück, hält aber an ihm fest. Man teile seine Vergleiche nicht, wolle aber keine Konsequenzen daraus ableiten. Parteisprecher Gregor Bruhin kontert die Rücktrittsforderung der Jungen Alternative mit einem Verweis auf deren "linksextreme" Vergangenheit. Bruhin dazu:

"Mit Rücktrittsforderungen von linksextremen Parteien, die insbesondere durch offen antisemitische Politik auffallen, beschäftigen wir uns nicht."


Der Fall macht deutlich, wie leicht Migrationsdebatten aus dem Ruder laufen.

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USA weiten Zoll-Konflikt aus: Trump droht mit 200 Prozent Zöllen auf Medikamenteneinfuhren


Präsident Donald Trump kündigte am Dienstag an, dass er einen neuen Zollsatz von 50 Prozent auf alle Kupferimporte in die USA erheben werde. Es ist jedoch unklar, wann der neue Zollsatz in Kraft treten wird. "Heute kümmern wir uns um Kupfer", sagte er bei einer Kabinettssitzung und fügte hinzu, dass er davon ausgehe, dass der Zollsatz 50 Prozent betragen werde.

Dies wäre der vierte pauschale Zoll, den Trump während seiner zweiten Amtszeit verhängt hat. Derzeit unterliegen die meisten importierten Autos und Autoteile einem Zollsatz von 25 Prozent, während für importierten Stahl und Aluminium jeweils ein Zollsatz von 50 Prozent gilt.

Trump ordnete im Februar eine Untersuchung gemäß Abschnitt 232 zu Kupferimporten an und stützte sich dabei auf ein Gesetz, das dem Präsidenten die Befugnis gibt, aus Gründen der nationalen Sicherheit höhere Zölle zu erheben. Kupfer ist ein wichtiger Bestandteil einer Vielzahl von Produkten, darunter Elektronikgeräte, Maschinen und Autos.

Die Citigroup rechnet aufgrund der von den USA angekündigten Zölle mit einem deutlich höheren Kupferpreis in den USA als auf dem Weltmarkt. Die Analysten der US-Bank haben ihre Prognose für den Preisaufschlag deutlich angehoben. Sie erwarten nun, dass der Preis in den USA 25 bis 35 Prozent über dem Niveau der Londoner Metallbörse LME liegen wird.

Trump sagte am Dienstag außerdem, dass Zölle in Höhe von 200 Prozent auf Arzneimittel "sehr bald" eingeführt werden sollen, dass diese jedoch möglicherweise erst nach einiger Zeit in Kraft treten werden, um mehr Unternehmen dazu zu bewegen, in die USA zu ziehen.

Trump, der während seiner ersten Amtszeit Arzneimittelimporte von Zöllen befreit hatte, verspricht seit mehreren Monaten, Zölle auf pharmazeutische Produkte zu erheben, hat jedoch noch keine konkreten Maßnahmen angekündigt. Die Regierung leitete Mitte April eine Untersuchung zu Arzneimittelimporten ein und schuf damit die Voraussetzungen für die Erhebung von Zöllen aus Gründen der nationalen Sicherheit.

Der Präsident argumentiert nun, dass die Vereinigten Staaten mehr heimische Arzneimittelherstellung benötigen, damit sie bei der Versorgung mit Medikamenten nicht auf andere Länder angewiesen sind. Mehrere Arzneimittelhersteller haben eine Ausweitung ihrer Produktionsinitiativen in den USA angekündigt, wobei einige davon bereits vor Trumps Amtsantritt im Januar in Planung waren.

Der US-Präsident verlängerte am Montag per Dekret die von ihm gesetzte Frist für Zollabkommen mit diversen Ländern und Regionen, die am 9. Juli auslaufen sollte, bis zum 1. August.

Der US-Präsident veröffentlichte am Montag auf seiner Plattform Truth Social 14 Briefe an ausländische Staats- und Regierungschefs. Darin gab er bekannt, welche Zölle die US-Regierung künftig auf Importe aus diesen Ländern verlangen werde. Die neuen Einfuhrabgaben treffen neben den wichtigen US-Handelspartnern Japan und Südkorea eine Reihe von Schwellenländern in Asien und Afrika, aber auch die europäischen Staaten Serbien und Bosnien-Herzegowina.

Trump kündigte bereits mehr als ein Dutzend Zollentscheidungen an, die zum 1. August wirksam werden sollen. Darunter waren Zölle von 25 Prozent auf Waren aus Japan und Südkorea sowie 30 Prozent auf Einfuhren aus Südafrika.

Mehr zum Thema - Zollkonflikt mit Trump: Die EU vor dem 9. Juli


de.rt.com/international/250190…

Russland verpflichtet Apple zur Unterstützung von RuStore


Smartphone-Hersteller werden verpflichtet, den russischen App-Marketplace RuStore auf allen in Russland verkauften Geräten zu unterstützen. Die entsprechenden Änderungen des Verbraucherschutzgesetzes hat der russische Präsident Wladimir Putin am Montag unterzeichnet. Demnach dürfen die Hersteller keine Bedingungen festlegen, die die Nutzung von Applikationen russischer Entwickler, darunter RuStore, begrenzen oder verhindern könnten. Die Änderungen treten am 1. September 2025 in Kraft.

Größtenteils wird die geänderte Auslegung des Verbraucherschutzgesetzes das US-Softwareunternehmen Apple betreffen. Das von Apple entwickelte Betriebssystem iOS ist für zahlreiche Beschränkungen bekannt. Beispielsweise ist auf allen Apple-Geräten nur die eigene Vertriebsplattform App Store erlaubt. Derzeit ist RuStore zur Installation auf Apple-Geräten nicht verfügbar.

Für solche Hersteller wie Samsung, Huawei oder Honor, die das Betriebssystem Android auf ihren Geräten verwenden, gelten die Änderungen in geringerem Maße. Obwohl ihre in Russland verkauften Geräte RuStore nicht vorinstalliert haben, kann die App heruntergeladen werden und funktioniert ohne Beschränkungen.

Im vergangenen Jahr hatte sich Apple dem EU-Gesetz über digitale Märkte untergeordnet. Seitdem dürfen die Nutzer in den EU-Ländern auch einen App-Marketplace von Drittanbietern auf ihre Apple-Geräte herunterladen.

Mehr zum Thema - EU macht Ernst: Millionenstrafen für Apple und Meta


de.rt.com/international/250158…

Ukrainische Lehrer sollen vortäuschen, der russischen Sprache nicht mächtig zu sein


Die ukrainische Beauftragte für das Bildungswesen hat Lehrern geraten, so zu tun, als verstünden sie nur Ukrainisch, wenn sie mit Schülern sprechen. Kiew schreibt die Verwendung des Ukrainischen in den meisten Bereichen des öffentlichen Lebens vor, obwohl ein großer Teil der Bevölkerung Russisch als Muttersprache versteht und spricht.

In einem Interview am Montag teilte Nadezhda Lishchik mit, ihr Büro habe Beschwerden von Schulverwaltungskräften über Schüler erhalten, die sich beharrlich weigerten, in den Pausen Ukrainisch zu sprechen. Während die Lehrkräfte verpflichtet sind, jederzeit Ukrainisch zu sprechen, dürfen die Schüler außerhalb des Klassenzimmers jede Sprache verwenden. Lishchik erklärte:

"Mein Rat lautete: 'Sie [die Lehrkräfte] sind nicht verpflichtet, eine Fremdsprache zu beherrschen, es sei denn, Sie unterrichten eine, wie Englisch oder Deutsch. Sie haben das volle Recht zu sagen, dass Sie etwas nicht verstehen, und darauf zu bestehen, dass man Sie in der Sprache anspricht, die Sie im Unterricht verwenden. Sie können die Schüler auf sanfte Art und Weise beeinflussen'."

Die Ukrainisierung des öffentlichen Lebens ist seit dem vom Westen unterstützten bewaffneten Putsch in Kiew im Jahr 2014 einer der wichtigsten agitatorischen, politischen Schwerpunkte der Regierung. Das ukrainische Recht schreibt dabei die Verwendung der Staatssprache in den Medien, im Handel und im Bildungswesen vor. Es gibt begrenzte Ausnahmen für einige ethnische Minderheiten, darunter Ungarn und Krimtataren, aber nicht für die größte Minderheitengruppe, die ethnischen Russen.

Trotz dieser eingeleiteten und geltenden Maßnahmen zeigen Untersuchungen, dass Russisch weiterhin weit verbreitet ist. Eine Analyse von Online-Inhalten aus dem Jahr 2024, über die die Zeitung Ukrainskaya Pravda berichtete, ergab, dass im vergangenen Jahr fast 80 Prozent der ukrainischen Beiträge auf Meta in der Landessprache verfasst waren, aber nur 47 Prozent der TikTok-Clips - ein Rückgang gegenüber 55 Prozent im Jahr 2023. Die Nutzerbasis von Meta in der Ukraine ist eher älter, während das Portal TikTok eher bei jüngeren Menschen beliebt ist.

Die Schwierigkeiten Kiews, Kinder zum Gebrauch der ukrainischen Sprache zu ermutigen, wurden im vergangenen Jahr auch von dem damaligen Sprachbeauftragten Taras Kremen eingeräumt, der beklagte, dass nur 39 Prozent der Schulkinder zu Hause Ukrainisch sprechen würden und noch weniger es im Freundeskreis aktiv verwenden.

Russische Offizielle haben Kiew regelmäßig vorgeworfen, ethnische Russen im Rahmen einer radikalen nationalistischen Politik, wie sie es nennen, zu diskriminieren. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die Ukrainisierungskampagne als "gesetzgeberische Ausrottung" der russischen Kultur bezeichnet.

Mehr zum Thema - "Eier-Gate" in Kiew: Ex-Verteidigungsminister Resnikow fiel über sein eigenes Frühstück


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