Trump lehnt EU-Idee eines bedingungslosen Waffenstillstands in der Ukraine ab
US-PrĂ€sident Donald Trump hat die europĂ€ischen Staats- und Regierungschefs ĂŒber die Meinung seines russischen Amtskollegen Wladimir Putin informiert, dass Moskau den Konflikt in der Ukraine gewinnen werde. Dies berichtete das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf drei mit dem Inhalt der Unterredung vertraute Quellen.
Das GesprÀch fand nach einem Telefonat zwischen Trump und Putin am 19. Mai statt. Dem WSJ zufolge nahmen daran die PrÀsidenten der Ukraine und Frankreichs, Wladimir Selenskij und Emmanuel Macron, die italienische Premierministerin Giorgia Meloni, Bundeskanzler Friedrich Merz und die PrÀsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen teil.
Den GesprĂ€chspartnern des Nachrichtenmagazins zufolge bestanden einige EU-Staats- und Regierungschefs darauf, dass das Ergebnis jeglicher GesprĂ€che im Vatikan ein bedingungsloser Waffenstillstand sein mĂŒsse. Trump habe entgegnet, dass ihm der Begriff "bedingungslos" nicht gefalle, und die EuropĂ€er stimmten daraufhin zu, ihn fallen zu lassen. Die Staats- und Regierungschefs der EU hĂ€tten auch dafĂŒr plĂ€diert, die Waffenexporte aus den USA nicht zu stoppen, "solange Europa oder die Ukraine dafĂŒr bezahlen", fĂŒgten die Quellen des WSJ hinzu.
Das WeiĂe Haus bezog sich in einer Stellungnahme fĂŒr die Nachrichtenagentur auf Trumps Social-Media-Beitrag, in dem er Einzelheiten zu seinem GesprĂ€ch mit Putin darlegte. Der US-PrĂ€sident schrieb:
"Der Ton und der Geist des GesprĂ€chs waren ausgezeichnet. Wenn es nicht so wĂ€re, wĂŒrde ich es jetzt sagen."
Die Beilegung des Konflikts in der Ukraine war eines der Wahlkampfversprechen des Republikaners. Seit seiner RĂŒckkehr ins WeiĂe Haus hat er drei TelefongesprĂ€che mit dem russischen PrĂ€sidenten gefĂŒhrt. Dem letzten Telefonat gingen die ersten direkten GesprĂ€che zwischen Moskau und Kiew in Istanbul seit 2022 voraus. Sie fĂŒhrten zu Vereinbarungen ĂŒber den Austausch von Kriegsgefangenen nach der Formel 1.000 gegen 1.000 und zur Festlegung der Bedingungen der Parteien fĂŒr einen Waffenstillstand.
Die Staats- und Regierungschefs der EU versprachen, neue Sanktionen zu verhÀngen, falls Moskau den Waffenstillstand verweigern sollte. Trump sprach Àhnliche Drohungen aus, lieà sie aber spÀter fallen und erklÀrte, die Ukraine und Russland sollten unabhÀngig voneinander einen Ausweg aus dem militÀrischen Konflikt finden, wie die New York Times unter Berufung auf Quellen schrieb. Die Quellen von Bloomberg wiederum sagten, dass der US-Regierungschef sein Vertrauen in Moskaus Sieg zum Ausdruck gebracht habe.
Die Initiative zur Wiederaufnahme direkter GesprĂ€che war von Putin ausgegangen. Er sprach auch wiederholt von der Bereitschaft zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts, vorausgesetzt, die Ursachen werden beseitigt. Zuvor hatte der russische PrĂ€sident den Abzug der ukrainischen Truppen aus den Regionen DVR, LVR, Cherson und Saporoschje als Bedingung fĂŒr einen Waffenstillstand gefordert. Selenskij hatte dies seinerseits als Ultimatum bezeichnet und verweigert.
Mehr zum Thema - Russisches AuĂenministerium: Kiew braucht neue FĂŒhrung zur Unterzeichnung des Memorandums mit Moskau
podbean.com/player-v2/?from=emâŠ