Der Liberalismus ist tot – und das tritt danach ein


Von Dmitri Trenin

In den internationalen Beziehungen resultieren RegimeĂ€nderungen in der Regel aus Krisen: durch Kriege zwischen GroßmĂ€chten oder UmwĂ€lzungen innerhalb dieser. Dies war 1939 bis 1945 und erneut 1989 bis 1991 der Fall. Üblicherweise hĂ€ufen sich die Probleme ĂŒber Jahre und Jahrzehnte an, und die Problemlösung kommt unerwartet: Die langsame Bewegung der tektonischen Platten beschleunigt sich plötzlich dramatisch und setzt eine Lawine in Gang, die die Landschaft in kĂŒrzester Zeit verĂ€ndert. In den letzten Wochen hatten wir die Gelegenheit, etwas Ähnliches zu beobachten. Am auffĂ€lligsten ist, dass die Haupttriebkraft fĂŒr diese VerĂ€nderungen die StaatsfĂŒhrung war, die bisher die Überreste der alten Weltordnung am hartnĂ€ckigsten, ja sogar am erbittertsten, zu verteidigen versuchte.

Der lange vorhergesagte und mit Vorsicht erwartete Niedergang der UnipolaritĂ€t ist frĂŒher als geplant eingetreten. Die USA – deren Rolle lange Zeit darin bestand, den liberalen Internationalismus durchzusetzen – versuchen nicht mehr, den Übergang zu einer multipolaren Welt zu verhindern. Vielmehr schließen sie sich ihm unter Donald Trump selbst an.

Dieser Schwenk stellt nicht nur ein Wahlversprechen oder eine rhetorische Wendung dar. Es handelt sich um einen strukturellen Bruch. Innerhalb weniger Wochen gingen die USA vom Widerstand gegen die multipolare Ordnung zu dem Versuch ĂŒber, diese unter neuen Bedingungen zu dominieren – weniger Moralismus, mehr Realismus. Damit trĂ€gt Washington – möglicherweise ohne Absicht – genau zu dem Ergebnis bei, das frĂŒhere US-Regierungen so hartnĂ€ckig zu verhindern versuchten.

Trumps Amtsantritt zieht weitreichende und dauerhafte Folgen nach sich. Der mĂ€chtigste Weltakteur verzichtete darauf, weiterhin die Rolle des BeschĂŒtzers des liberalen Globalismus zu spielen, und wandte sich etwas Pragmatischerem zu: der Großmachtkonkurrenz. An die Stelle der Menschenrechts- und Demokratieförderung trat das Motto "America First", und zwar nicht nur auf innenpolitischer Ebene, sondern auch in den Außenbeziehungen.

Unter dem neuen US-PrĂ€sidenten wurden die Regenbogenfahnen der Black-Lives-Matter-Bewegung und die "Buchstabensuppe" des westlichen Liberalismus ad acta gelegt. Stattdessen hisst er selbstbewusst die Nationalflagge und signalisiert damit VerbĂŒndeten und Gegnern gleichermaßen: In der US-Außenpolitik geht es jetzt um Interessen, nicht um Ideologien.

Das ist keine Theorie, es ist ein geopolitisches "Erdbeben".

Erstens ist MultipolaritĂ€t nicht mehr nur eine Hypothese. Trump konnte die USA von einem Verfechter der UnipolaritĂ€t zu einem Akteur der MultipolaritĂ€t machen. Seine Doktrin – "Wettbewerb der GroßmĂ€chte" – entspricht eher der realistischen Tradition als dem Liberalismus, der in Washington nach dem Ende des Kalten Krieges jahrzehntelang dominierte.

Nach dieser Doktrin besteht die Welt aus souverĂ€nen Polen: den USA, China, Russland und Indien – jedes Land verfolge seine eigenen Interessen, wobei diese manchmal im Konflikt zueinander stehen, manchmal sich ĂŒberschneiden. Zusammenarbeit entstehe nicht aus gemeinsam geteilten Werten, sondern aus gemeinsamen BedĂŒrfnissen. Dies entspricht der Welt, in der sich Russland gut auskennt – und in der es sich wohlfĂŒhlt.

Zweitens bedeutet die Wende Washingtons zum Realismus einen fundamentalen Kurswechsel in seinen Weltbeziehungen. Die Ära der liberalen "KreuzzĂŒge" ist vorbei. So stellte Trump die Finanzierung der USAID ein, kĂŒrzte die Budgets fĂŒr die "Demokratieförderung" und zeigte sich bereit, mit Regimen aller Art zusammenzuarbeiten – solange sie US-amerikanischen Interessen dienen.

Dies ist eine Abkehr von den binĂ€ren Moralkonzepten der Vergangenheit. Ironischerweise entspricht es eher Moskaus eigener Weltsicht. Unter Trump versucht das Weiße Haus nicht mehr, Liberalismus zu exportieren, sondern vielmehr ĂŒber die Macht Verhandlungen zu fĂŒhren.

Drittens: Es gibt keinen "Westen" mehr, wie wir ihn kannten. Der durch eine gemeinsame Ideologie und transatlantische SolidaritĂ€t definierte liberale "Kollektive Westen" existiert nicht mehr in seiner bisherigen Form. De facto zogen sich die USA aus ihm zurĂŒck, indem sie den nationalen Interessen Vorrang vor globalistischen Verpflichtungen einrĂ€umten.

Übrig bleibt nur ein zersplitterter Westen, gespalten zwischen nationalistisch gefĂŒhrten Regierungen wie der Trumps und traditionelleren "Hochburgen" des Liberalismus in BrĂŒssel, Paris und Berlin. Der Konflikt zwischen diesen beiden Visionen – Nationalismus versus Globalismus – stellt nun den maßgeblichen Politikkampf im gesamten Westen dar.

Dieser Kampf wird noch lange andauern. Trumps Dominanz mag auf den ersten Blick als gesichert erscheinen, doch es gibt weiterhin starken innenpolitischen Widerstand. Sollten die US-Republikaner die Zwischenwahlen 2026 verlieren, könnten Trumps politische Ambitionen zur Durchsetzung seines Programms eingeschrĂ€nkt werden. Außerdem darf er laut dem US-Verfassungsrecht bei den PrĂ€sidentschaftswahlen 2028 nicht mehr als Kandidat antreten, was bedeutet, dass ihm nur wenig Zeit zum Handeln bleibt.

WĂ€hrend der Westen zerbricht, wird die "Weltmehrheit" – als eine Art informelle Koalition von Nicht-Westblock-Staaten – immer stĂ€rker. UrsprĂŒnglich wurde dieser Begriff als Bezeichnung fĂŒr Staaten eingefĂŒhrt, die sich gegen Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine aussprachen. Heute reprĂ€sentiert er eine viel umfassendere politische Neuausrichtung in der Welt.

Bei der "Weltmehrheit" handelt es sich nicht um ein formelles BĂŒndnis, sondern um eine gemeinsam vertretene Position: Vorrang der SouverĂ€nitĂ€t vor Unterordnung, des Handels vor der Ideologie, der MultipolaritĂ€t vor der Hegemonie. Die BRICS, die Shanghaier Organisation fĂŒr Zusammenarbeit (SCO) und andere regionale ZusammenschlĂŒsse entwickeln sich zu echten Alternativen zu den vom Westen gefĂŒhrten Institutionen. Der Globale SĂŒden stellt keine Peripherie mehr dar, sondern ist eine WeltbĂŒhne.

Wir sind Zeugen der Konsolidierung einer neuen "Großen Drei": USA, China und Russland. Wahrscheinlich wird sich ihnen Indien anschließen. Es handelt sich nicht um ideologische VerbĂŒndete, sondern um ZivilisationsmĂ€chte, die jeweils ihren eigenen Weg verfolgen.

Deren Beziehungen basieren auf Transaktionen, nicht auf SentimentalitÀt. So gelang China wÀhrend der russischen MilitÀroperation in der Ukraine einen Balanceakt: Das Land unterhÀlt eine strategische Partnerschaft mit Moskau und sichert sich gleichzeitig den Zugang zu den westlichen MÀrkten.

Das ist kein Verrat, sondern diplomatisches Geschick. In der multipolaren Welt achtet jeder Akteur auf seine eigene Flanke. Russland respektiert das. Und es verhÀlt sich zunehmend auf dieselbe Art und Weise.

Ein weiteres Thema betrifft die Positionierung Moskaus in der neuen "Weltordnung". Russland konnte in den vergangenen zwei Jahren an EigenstĂ€ndigkeit und Durchsetzungsvermögen gewinnen und wurde zu einem zentralen Akteur im Weltordnungssystem. Der Ukraine-Krieg und die WiderstandsfĂ€higkeit der russischen Wirtschaft, Gesellschaft und Armee fĂŒhrten zu einer verĂ€nderten globalen Wahrnehmung.

Russland wird nicht mehr als Juniorpartner oder Regionalmacht behandelt. Es steht nun auf gleicher Augenhöhe mit Washington, Peking und Neu-Delhi. Diese VerÀnderung ist nicht nur in der Diplomatie sichtbar, sondern auch im globalen Logistiksystem: neue eurasische Handelskorridore, erweiterte BRICS-Zusammenarbeit und zunehmende Verwendung nationaler WÀhrungen im Handel.

Der Ukraine-Konflikt bestĂ€tigte den Status Russlands als eine der fĂŒhrenden WeltmĂ€chte, die in der Lage ist, ihren berechtigten Platz in dieser Welt einzunehmen. Wir dĂŒrfen uns keinen Illusionen hingeben und uns entspannen. Dass Amerika sich indessen dem Realismus zuneigt, ist das Resultat des von der russischen Armee erzielten Erfolgs, der WiderstandsfĂ€higkeit der russischen Wirtschaft und der Einheit des russischen Volkes.

Es ist jetzt wichtig, diese Dynamik fortzusetzen. Auch wenn die USA sich in Richtung Realismus umorientierten, bleiben sie doch ein Konkurrent fĂŒr uns. Russland muss seine technologische SouverĂ€nitĂ€t weiter stĂ€rken, die Beziehungen zu Asien vertiefen und eine Außenpolitik betreiben, die auf Pragmatismus und nicht auf Nostalgie basiert.

Russland sollte weiterhin die innenpolitischen Konfrontationen im Westen im Auge behalten – insbesondere den US-PrĂ€sidentschaftswahlzyklus und die Spannungen innerhalb der EU. Allerdings sollte es seine Politik nicht mehr von der Akzeptanz oder Billigung des Westens abhĂ€ngig machen. Hinzu kommt, dass der Dialog zwischen Moskau und Washington zu immer angespannteren Beziehungen zu den westeuropĂ€ischen LĂ€ndern fĂŒhrt.

Die Einheit des Westens hĂ€ngt zunehmend von auferlegten Bedingungen ab, demonstriert Merkantilismus und WidersprĂŒchlichkeit. Frankreich, Deutschland und Italien könnten mit politischen Turbulenzen konfrontiert sein. Die Integration könnte ins Stocken geraten. Russlands Engagement muss daher taktischer Natur sein – die Ohren steif halten, ohne die Karten offen auf den Tisch zu legen.

Es lohnt sich nicht, auf den Moment zu warten, in dem eine neue Weltordnung proklamiert wird – sie ist bereits da. Es handelt sich nicht mehr nur um eine theoretische Frage. Jetzt beginnt der Kampf um die Weltmachtpositionen. Die Welt wurde nicht deshalb multipolar, weil jemand es wollte, sondern weil es zu einer Machtverschiebung kam. Die Ursache dafĂŒr liegt nicht allein bei Trump. Aber er – vielleicht unbewusst – beschleunigte diesen Prozess.

Russlands Aufgabe ist es nun, nicht die Fehlerhaftigkeit der alten Weltordnung zu betonen, sondern seinen Platz in der neuen zu sichern.

Übersetzt aus dem Englischen.

Dmitri Trenin ist Forschungsprofessor an der Moskauer Higher School of Economics und leitender Forscher am Institut fĂŒr Weltwirtschaft und internationale Beziehungen. Außerdem ist er Mitglied des russischen Rates fĂŒr internationale Angelegenheiten.

Mehr zum Thema - Die Lösung des Konflikts in der Ukraine geht in kleinen Schritten voran


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Waltz' Missgeschick sorgt fĂŒr Hauen und Stechen in Trumps Gefolgschaft


Von Walentin Bogdanow

Zwei Monate wĂ€hrten die "Flitterwochen" zwischen den Außenpolitik- und Sicherheitsteams von Donald Trump. Vielleicht hĂ€tten diese sogar noch lĂ€nger gedauert (denn die in Einzelteile zerlegten US-Demokraten sind zu nichts mehr imstande), aber den Gegnern der frisch VermĂ€hlten kam ein Missgeschick zu Hilfe. Der erfahrene und abgebrĂŒhte Chefredakteur von The Atlantic, Jeffrey Goldberg, konnte ihnen zwei empfindliche SchlĂ€ge verpassen. Zum einen, als er von Mike Waltz, dem Nationalen Sicherheitsberater, versehentlich in einen geheimen Chatroom eingeladen wurde. Und dann, als er die aussagekrĂ€ftigsten Screenshots aus diesem Chat als "Kontrollschuss" veröffentlichte.

Es hatte keinen Sinn, es zu leugnen, denn jede Ausrede von Trump, Waltz oder US-Verteidigungsminister Hegseth (er war derjenige, der in besagtem Chat des Messengerdienstes Signal detailliert darlegte, wie sich F-18-Kampfjets auf einen Angriff auf die Huthi im Jemen vorbereiteten) hĂ€tte wie eine Falle gewirkt. Schließlich wurden sie von den WĂ€hlern gewĂ€hlt, um die endlosen LĂŒgen und Orwell'schen Aussagen des US-PrĂ€sidenten Biden – der Krieg sei der Frieden und so weiter und so fort – endlich hinter sich zu lassen. FĂŒr die US-Demokraten hĂ€tte das Ganze nicht besser laufen können.

Die ErzĂ€hlungen der Pressesprecherin des Weißen Hauses Levitt, Goldberg sei ein unehrlicher Mann (er pflege Beziehungen zur Clinton-Familie ĂŒber seine Frau Pamela, die fĂŒr sie gearbeitet habe, und habe zu "Russiagate" und dann zu Trumps erstem Amtsenthebungsverfahren beigetragen), werden durch eine einfache Tatsache zunichte gemacht: Nicht der von Trump bereits kritisierte Signal-Messenger versagte, sondern sein Vertrauter Waltz. Denn es ist dessen Kontaktliste (was den US-PrĂ€sidenten besonders verĂ€rgerte) in der der vom Herrscher des Weißen Hauses gehasste Chefredakteur von The Atlantic auftauchte.

Stand der US-Außenminister unter Alkoholeinfluss?

CIA-Direktor Ratcliffe und die Direktorin des Nationalen Geheimdienstes Gabbard waren die Ersten, die in die Schusslinie gerieten. Sie waren auf dem Weg zum US-Senat, um ĂŒber aktuelle Bedrohungen fĂŒr Amerika zu sprechen, aber als Teilnehmer desselben skandalösen Chats landeten sie schließlich selbst auf der Liste dieser Bedrohungen. Wenn man den US-Demokraten den kleinen Finger gibt, nehmen sie gleich die ganze Hand.

WĂ€hrend der Anhörung des Geheimdienstausschusses wurde ein weiterer Teilnehmer dieses Chatrooms, der US-Sonderbeauftragte Witkoff, begrĂŒĂŸt. Er befand sich zum Zeitpunkt des Chat-Nachrichtenaustauschs in Moskau – die "russische Spur" ist also aufgedeckt. Auf heimtĂŒckische Weise erinnerten die Senatoren auch an die Alkoholsucht des US-Verteidigungsministers, die bei seiner Ernennung diskutiert wurde. "Stand Pete Hegseth eigentlich nicht unter Alkoholeinfluss?", fragte ein US-Senator schmunzelnd.

All dies ist natĂŒrlich politisches GezĂ€nk ohne klares Ergebnis. Trump stellte bereits klar, dass es keine RĂŒcktritte geben werde. Da die US-Demokraten nicht ĂŒber eine Mehrheit in beiden HĂ€usern des US-Kongresses verfĂŒgen, können sie nichts gegen Trumps VerbĂŒndete unternehmen. Klageandrohungen von liberalen Menschenrechtsaktivisten richten sich in erster Linie an Fernsehzuschauer und Radiohörer. Das Hauptproblem liegt jedoch woanders.

"EuropÀische Schmarotzer"

Aus dem Chat-Nachrichtenaustausch und den Reaktionen darauf lĂ€sst sich eine wichtige Schlussfolgerung ziehen. Wie so oft bei republikanischen US-Regierungen sind sich Trumps außen- und sicherheitspolitische Blöcke in ihren Standpunkten nicht so einig, wie es scheint. In einem von The Atlantic veröffentlichten Chat-Screenshot ist zu lesen, dass Vance die Notwendigkeit von Angriffen gegen die Huthi anzweifelt und mit Waltz darĂŒber streitet. Er und Rubio sind Falken. Gabbard, Ratcliffe und Hegseth sind Tauben. Beide Teams greifen sich schon gegenseitig an. So wurde Waltz bereits fĂŒr Goldbergs Auftauchen in der Chatgruppe verantwortlich gemacht: Dieser sei nicht zufĂ€llig in der Chatgruppe aufgetaucht, sondern weil er vor langer Zeit Informationen zugespielt bekommen habe. Hegseth hingegen wurde der Vorwurf gemacht, er habe die geheimen Informationen veröffentlicht. Was beide Seiten eint, ist eine wenig schmeichelhafte EinschĂ€tzung der Alten Welt. "EuropĂ€ische Schmarotzer" – diese harte Definition findet sich in dem offengelegten Chat-Nachrichtenaustausch.

Gleichzeitig verschĂ€rfen sich die WidersprĂŒche zwischen Falken und Tauben. Dies war bereits wĂ€hrend der ersten Amtszeit von US-PrĂ€sident Trump der Fall. Unter US-PrĂ€sident Bush Jr. gab es auch Konflikte zwischen Colin Powell und Donald Rumsfeld. Die einzige Ausnahme war Henry Kissinger, der sich selbst als den einzigen US-Außenminister bezeichnete, der mit dem Nationalen Sicherheitsberater zurechtkam – schließlich bekleidete er beide Ämter gleichzeitig.

Übersetzt aus dem Russischen.

Walentin Bogdanow ist Leiter des BĂŒros der russischen Mediaholding WGTRK in New York. Diesen Kommentar verfasste er exklusiv fĂŒr RT.

Mehr zum Thema - Reaktionen auf Chat-Skandal in Trump-Administration: "Schlampig, nachlÀssig, inkompetent"


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Der Bayerische Rundfunk und die Aversion gegen "Russlandversteherin" Krone-Schmalz


Von Bernhard Loyen

Gabriele Krone-Schmalz galt am Ende der 1980er als die ruhige, bedachte Berichterstatterin der ARD zum Thema Russland. Ihre Analysen als Moderatorin fĂŒr den ÖRR in der populĂ€ren Sendung Kulturweltspiegel, besonders jedoch als direkte Moskau-Korrespondentin des Senders in den Jahren von 1987 bis 1991 konnten immer als eine sachliche und unaufgeregte Berichterstattung gewertet werden. In den letzten Jahren hat es sich die mittlerweile 75-JĂ€hrige jedoch mit den Mainstreammedien verscherzt. Wer sich öffentlich unmissverstĂ€ndlich fĂŒr Diplomatie und Frieden positioniert und dies auch noch mit Fakten und jahrzehntelang verinnerlichtem Fachwissen argumentativ untermauert, macht sich in der Gegenwart nicht nur mehr als verdĂ€chtig – diese Person stört, gehört öffentlich gebrandmarkt und beruflich zerstört.

So titelte die Neue ZĂŒrcher Zeitung im Dezember 2022:

"Aufstieg und Fall einer Russlandversteherin – die ehemalige ARD-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz rechtfertigt seit Jahren Putins Politik. Zum Problem wird das erst jetzt."

Der "investigative" ARD-Amateur und "Faktenfinder" Pascal Siggelkow zÀhlte sie in einem Tagesschau-Artikel aus dem MÀrz des Vorjahres zur verdÀchtigen Gruppe "vermeintlicher Experten" zum Thema Ukraine. Im Artikel wird der Leser "differenziert" aufgeklÀrt:

"Etwas differenzierter sei die ehemalige ARD-Russlandkorrespondentin Gabriele Krone-Schmalz zu betrachten, sagen die Experten. Anders als bei [Ulrike] Guérot und [Daniele] Ganser kokettiere sie nicht mit den extremen RÀndern und Verschwörungsideologen."

Diese EinschĂ€tzung erfolgte durch Martin Aust, einen Professor fĂŒr OsteuropĂ€ische Geschichte an der UniversitĂ€t Bonn, der behaupten darf:

"Doch auch Krone-Schmalz weiche mit ihren Ansichten zum Teil stark vom wissenschaftlichen Konsens ab und relativiere die russischen GrÀueltaten."

Auftritte in den Talk-Flakschiffen von ARD und ZDF sind keine Seltenheit, sie existieren schlicht nicht mehr, da Krone-Schmalz fĂŒr den vorgegebenen "Bildungsauftrag" des stetigen Russenhasses und die pathologischen Russophobie in den Redaktionsstuben nicht geeignet ist. Nicht einmal mehr als zu beschimpfender Gegenpart einer 2:1- oder 4:1-Runde von Ukraine-Verstehern vor der Kamera.

Ralf Eger arbeitet seit ĂŒber 30 Jahren beim Bayerischen Rundfunk (BR) als Kameramann und ist zudem beratender Personalrat im BR. Ein aktuelles Interview des Onlinemagazins Telepolis mit ihmbestĂ€tigt erneut den betriebsblinden ÖRR-Tunnelblick der Sendeanstalt, speziell in den FĂŒhrungsebenen. So heißt es einleitend:

"BR-Kameramann Ralf Eger drehte nebenbei einen Film ĂŒber die einstige ARD-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz. Die Reaktion seiner Chefs ĂŒberraschte sogar ihn."

Kurz darauf wird Egers Wahrnehmung wiedergegeben, "die Berichterstattung der ARD sei oft einseitig, beispielsweise wenn es um die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen geht". Oft? Nun denn, immerhin ein kritischer Blick auf den Arbeitgeber. Im Rahmen einer "privaten Initiative" hat der BR-Mitarbeiter "zwei Dokumentationen ĂŒber die Publizistin und frĂŒhere ARD-Korrespondentin in Moskau, Gabriele Krone-Schmalz gedreht, die Dritte ist in Arbeit". Teil 1 trĂ€gt den Titel: "Verstehen", Teil 2 heißt "Perspektivwechsel" und kann auf dem YouTube-Kanal der Journalistin angeschaut werden.

Laut Eger gibt es aktuell rund 5.000 BeschĂ€ftigte beim BR. Im Vorjahr kam es zur internen Personalratswahl, die Eger in einem Online-Zoom-GesprĂ€ch gleich zur Diskussion unter Kollegen nutzen wollte. Das Thema: Zufriedenheit und Kritik der Mitarbeiter. Dazu heißt es:

"Im Vorfeld dieser Wahl hatten wir eine Online-Veranstaltung organisiert und wollten dazu ein paar bekanntere Leute einladen, um mit ihnen ĂŒber die ErfĂŒllung oder – aus unserer Sicht – eher die NichterfĂŒllung des Programmauftrags durch den BR zu diskutieren. Und da fiel mir sofort Gabriele Krone-Schmalz ein, die ĂŒber viele Jahrzehnte fĂŒr die ARD gearbeitet hat, die die ARD so gut wie nur wenige kennt und die eine kritische Einstellung zum derzeitigen Programm hat."

Wie sich herausstellte, eine schlechte Idee. Eger gibt zu Protokoll:

"Wir haben nach der AnkĂŒndigung der erwĂ€hnten Veranstaltung rund ein Dutzend teilweise absolut gehĂ€ssige Mails bekommen, die sich hauptsĂ€chlich auf Frau Krone-Schmalz bezogen. Ich war wirklich erschrocken, wie BR-Kollegen, also Journalisten, eine Frau Krone-Schmalz in einer Art und Weise angriffen, die nicht nur unter die GĂŒrtellinie ging, sondern auch alles ignorierte, was sie ĂŒber viele Jahre vorlegt hat, ihre BĂŒcher, ihre VortrĂ€ge und so weiter."

Der zerstörerische Bildungsauftrag von ARD und ZDF trĂ€gt demnach also mehr als reife FrĂŒchte in den BR-Redaktionsstuben. Das Ergebnis: Zum verdĂ€chtigen Zoom-GesprĂ€ch fanden sich ganze 15 Mitarbeiter ein. Egers ResĂŒmee zu der Veranstaltung lautet:

"Außerdem musste ich feststellen, dass die Mitarbeiter mehrheitlich hinter der FĂŒhrung des Hauses stehen und ĂŒberzeugt sind, der BR erfĂŒlle seinen Programmauftrag. Mir blieb deshalb nichts anderes ĂŒbrig, als außerhalb des Bayerischen Rundfunks etwas zu machen."

Gesagt, geplant, aber der Kameramann musste sich fĂŒr seine PlĂ€ne, eine Dokumentation ĂŒber Krone-Schmalz zu produzieren, vorher "nur die Erlaubnis holen, einen Nebenjob auszuĂŒben". Dieses Projekt wurde ĂŒbrigens rein mit privatem Geld umgesetzt. Dazu erklĂ€rt Eger:

"Ich habe nicht viele Ersparnisse, mir aber doch etwas fĂŒr den Ruhestand zurĂŒckgelegt. Ich bin jetzt 64. Zwei Drittel dieses Geldes habe ich in den Film gesteckt. Ich habe mir ĂŒberlegt, dass es einfach meine Friedensdividende ist. Etwas in dieser Richtung wollte ich machen. Und ich denke, wenn eine Gabriele Krone-Schmalz in den Leitmedien nicht mehr geframet, also verfĂ€lscht wird, dann ist es einfacher, ihre Thesen wieder einem grĂ¶ĂŸeren Publikum zugĂ€nglich zu machen. So war meine Idee."

Das Ende der exemplarischen Geschichte: Eger bot das Endprodukt auch seinem Arbeitgeber an – mit folgendem Ergebnis:

"Im Grunde blieb es beim BR vollkommen ohne Echo. Zur Premiere am 19.12. [des Vorjahres] in MĂŒnchen kamen 400 Leute, und wir hĂ€tten noch viel mehr Karten verkaufen können. Frau Krone-Schmalz war auch anwesend. Ich hatte Dagmar Biller dazu eingeladen, die beim BR angestellt und innerhalb der ARD als Koordinatorin fĂŒr Dokumentationen zustĂ€ndig ist. Sie hat wegen Terminproblemen dankend abgelehnt."

Ein Offenbarungseid? Nein, natĂŒrlich nicht. Es ist die gelebte Arroganz der Deutungshoheit in den Chefetagen des ÖRR. Das Signal zum bewussten, gelebten Desinteresse an einem kontrĂ€ren Blickwinkel. Warum miteinander reden, sich austauschen oder diskutieren, wenn man wesentlich bequemer die Standpunkte-Straßenseite wechselt, sich umdreht und abwendet, statt sich nicht einer möglichen konfrontativen und vielleicht konstruktiven Auseinandersetzung zu stellen?

Wenig ĂŒberraschend fĂŒr heutige Zeiten: Auch der MĂŒnchener Kinobetreiber, Ex-Besitzer eines Traditionshauses – "vielleicht das schönste MĂŒnchener Kino, dass mittlerweile aufgeben musste, weil Anfang dieses Jahres plötzlich die Pacht verdoppelt werden sollte" –, wurde massiv bedroht. Eger gibt zu Protokoll:

"Aber unsere Premiere konnte noch stattfinden, obwohl der Betreiber kurz vorher eine Reihe Hassmails bekam. Er hat mir einige davon geschickt. Und man traut seinen Augen nicht. (...) 'Allerdings hoffe ich, dass sie es schaffen, die geplante Veranstaltung noch abzusagen. Wenn nicht, dann machen sie sich mitschuldig an Vergewaltigungen, Völkermord, Mord und Totschlag' – so stand es wörtlich in einer der Mails."

Am 27. MĂ€rz dieses Jahres hatten ARD und ZDF folgende Zuschauerzahlen: "ARD: 5,167 Millionen Zuschauer, ZDF: 3,388 Millionen Zuschauer". Steter Russenhass höhlt die Wahrnehmung der Zuschauer und erzielt die gewĂŒnschte Wirkung. Anvisiert und seit Jahresbeginn extrem und auffĂ€llig forciert wird die mentale Mobilisierung. Aktuelle Schlagzeilen aus den russophoben Redaktionsstuben des BR lauten:

  • "Wie Russland Propaganda zum Zwei-plus-Vier-Vertrag streut"
  • "General Breuer: 'Noch nie so bedrohlich wie jetzt gerade' – Hybride Angriffe und ein russisches Regime, das aufrĂŒstet und ab 2029 zu einem großen Krieg gegen die Nato fĂ€hig sei"
  • "Bundeswehr-Generalleutnant: Was passiert, wenn Putin angreift?"

Zur vorliegenden Kritik an Krone-Schmalz – "mittlerweile spaltet sie das Publikum allerdings in AnhĂ€nger und auch erbitterte Feinde", so der Telepolis-Redakteur – erklĂ€rt Eger abschließend im Interview:

"Also ich möchte das zunĂ€chst ein wenig korrigieren. Sie spaltet ja nicht das Publikum, sondern die Mainstream-Presse stellt es so dar, dass der Teil des Publikums, der faktisch nur diese Mainstream-Berichterstattung mitbekommt, sie einfach negativ sehen muss. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Leute, die dieses einseitige Bild haben, wĂŒrden sie Frau Krone-Schmalz persönlich begegnen, ihre Meinung rasant Ă€ndern wĂŒrden."

Kritische BĂŒrger, die in dem nun seit rund fĂŒnf Jahren orchestrierten Vorgehen von Politik und Medien gesellschaftsspaltende Misstöne wahrnehmen, das Wort Agenda nutzen und bewusste, manipulative Absichten unterstellen, stören beim aktuellen Umbau gesellschaftlicher VerhĂ€ltnisse. Eger fasst den Status quo im Land zusammen:

"Also man kann etwas bewegen, auch als Nobody. Es gibt diese Persönlichkeiten, die Analysen vornehmen und HintergrĂŒnde aufzeigen. Aber den zweiten Schritt mĂŒssen wir selber gehen (...) Gerade auch die jungen Leute mĂŒssen aufwachen. Ich hoffe, dass sie es tun."

Mit den Erfahrungen der "Corona-Krise" ist das leider eine gewagte Hoffnung. Eine kontrĂ€re, unaufgeregte und sachliche AufklĂ€rung zur Mainstreammanipulation und eingelĂ€utetem Russland-Hass, gerade fĂŒr die jungen Menschen im Land, ist daher dringlicher denn je.

Mehr zum Thema - Republikflucht 2.0 – Wird die BRD attraktiver oder abstoßender?


de.rt.com/meinung/241013-der-b


Der stabile Putin – Gegen den gefĂ€hrlichen NATO-Westen


Von Uli Gellermann

Die einschlĂ€gig bekannte Silvia Stöber ist mal wieder von der Leine gelassen worden. In der ARD-Tagesschau fabulierte sie am 26. MĂ€rz ĂŒber "Putins System". Stöber stellt fest:

"Nach 25 Jahren an der Macht wirkt Russlands PrÀsident Putin schlagkrÀftiger denn je."

Neben dem ĂŒblichen Versuch, die Russische Föderation auf ihren PrĂ€sidenten zu reduzieren, unternimmt sie einen schwierigen Balanceakt. Zum einen darf die DĂ€monisierungskampagne gegen den russischen Politiker nicht schwĂ€cher werden. Denn nur ein echter DĂ€mon kann als Feindbild fĂŒr den exorbitant teuren RĂŒstungskurs dienen, der den Deutschen gerade zugemutet wird.

Hass der Medienmeute

Putin hat sich den Hass der Meute an der Leine westlicher Herrschaft redlich verdient: Erst stoppte er den Ausverkauf russischen Volksvermögens in der Zeit des Alkoholikers Boris Jelzin; dann stoppte er die Einkreisung Russlands durch die NATO mit einem militĂ€rischen Befreiungsschlag. Und dem Versuch einer politischen Isolierung Russlands durch den Westen begegnete er im Jahr 2006 mit der Initiative und MitgrĂŒndung der BRIC-Staaten, gemeinsam mit Brasilien, Indien und der Volksrepublik China, dabei ab dem Jahr 2010 dann als BRICS, durch die Erweiterung um SĂŒdafrika.

SchwÀchen bei Putin festgestellt?

Zum anderen darf der DĂ€mon nicht unbesiegbar erscheinen; wenn die Deutschen das denken wĂŒrden, wĂ€ren ja alle Anstrengungen vergeblich. Also sucht die Stöber vermeintliche SchwĂ€chen bei Putin.

Wie stabil ist Putins System? t.co/eefqnGw0N9 #Russland #Putin #Macht
— tagesschau (@tagesschau) March 26, 2025

Dass der russische PrĂ€sident durch seine erfolgreiche Politik im Sinne der Bevölkerung LoyalitĂ€t erworben hat, dĂŒrfen Schreibsklaven wie Stöber natĂŒrlich nicht sagen. Sie muss – unbewiesen, versteht sich – behaupten, dass diese LoyalitĂ€t nur durch Erpressung erreicht wurde. Und wenn sie ĂŒber den russischen Regierungsapparat fabuliert, dann fallen ihr nur "Putin-Hörige" ein, die in diesem Apparat arbeiten.

ZĂ€hneknirschend Wahrheiten verbreiten

Doch immer wieder muss sie zÀhneknirschend Wahrheiten verbreiten und zum Beispiel "wachsenden Wohlstand" und "höhere Einkommen" in Russland zugeben und feststellen, dass davon breite Teile der Bevölkerung profitieren. Damit Putin nur ja nicht zu positiv erscheint, wird zur Abwechslung auf seine GefÀhrlichkeit verwiesen und Frau Stöber lÀsst den BND auftreten:

"Außenpolitisch und militĂ€risch tritt Russland nun so aggressiv auf, dass nicht nur seine NachbarlĂ€nder ein Schicksal wie die Ukraine fĂŒrchten. Auch der deutsche Auslandsgeheimdienst BND zum Beispiel warnt, dass Putin 2030 in der Lage sein werde, durch stetige AufrĂŒstung die NATO anzugreifen. Und er sei gewillt, das BĂŒndnis zu testen."

AnstÀndiger Journalismus

Ausgerechnet die gut bezahlten Agenten des Auslandsgeheimdienstes werden dabei als Kronzeugen angefĂŒhrt, obwohl anstĂ€ndige Journalisten sehr genau wissen, dass die Agenten nur das öffentlich erzĂ€hlen dĂŒrfen, was ihnen ihre Vorgesetzten eingetrichtert haben. Aber Frau Stöber ist eine ĂŒberbezahlte Redakteurin bei der Tagesschau, die wegen der dort ĂŒblichen gesellschaftlichen Korruption unanstĂ€ndig denkt, da muss sie an Quellen das nehmen, was ihr der Staat anbietet. Auf diesem Weg verliert sich das Wort Anstand wie von selbst.

Mit Putins Atombomben winken

So muss die Stöber dann mit Putins Atombomben winken, um zu einem ideologisch gewĂŒnschten Schreckensschluss zu kommen, der in einer ARD-Hoffnung mĂŒndet: Russland erscheine grĂ¶ĂŸer, als es sei. Russlands GrĂ¶ĂŸe liegt in einer Bevölkerung, die aus den ÜberfĂ€llen auf das Land gelernt hat und genau weiß: Seine GrĂ¶ĂŸe und StĂ€rke liegt in seiner Einheit bei der Verteidigung seiner Interessen. Genau daraus bezieht Putin seine StabilitĂ€t.

Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist. Seine Erfahrungen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern begrĂŒnden seine Medienkritik. Er ist Betreiber der Internetseite Rationalgalerie.

Der Beitrag wurde zuerst am 26. MÀrz 2025 auf www.rationalgalerie.de veröffentlicht.

Mehr zum Thema - Im Herbst ist Krieg – Deutscher Professor irritiert mit Panikmache


de.rt.com/meinung/240820-stabi


Rubio kĂŒndigt endgĂŒltige Auflösung von USAID an


US-Außenminister Marco Rubio hat am Freitag (Ortszeit) bei einer Anhörung im Kongress mitgeteilt, dass USAID bis zum 1. Juli endgĂŒltig aufgelöst werden soll.

Einige der Funktionen der wegen ihrer Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer LĂ€nder und der Koordinierung gewaltsamer UmstĂŒrze umstrittenen Organisation, die aber auch Entwicklungshilfe in armen LĂ€ndern leistet, werden bis zu diesem Stichtag vom Außenministerium ĂŒbernommen. Andere, die nicht mit den Zielen der Regierung ĂŒbereinstimmten, werden ganz aufgegeben, so Rubio. Die meisten USAID-Mitarbeiter werden entlassen.

"UnglĂŒcklicherweise" habe sich die Behörde schon vor langer Zeit von ihrem ursprĂŒnglichen Auftrag entfernt, sagte der Minister. PrĂ€sident Donald Trump sei es zu verdanken, dass "diese fehlgeleitete und fiskalisch unverantwortliche Ära nun vorbei" sei.

Bereits Anfang Februar ließ der neu gewĂ€hlte US-PrĂ€sident die Haushaltsmittel fĂŒr USAID und ihre Vertragspartner einfrieren, was zu einer Klagewelle fĂŒhrte. Die KlĂ€ger hatten in einigen FĂ€llen mit EilantrĂ€gen Erfolg, da Bundesrichter anordneten, die eingefrorenen Mittel doch noch an die Kontrahenten der Behörde auszuzahlen. Das Oberste Gericht der USA bestĂ€tigte eine dieser Entscheidungen.

Welchen Fortgang die Geschichte der Behörde nimmt, die so manches Land mit ihren Regime-Change-AktivitĂ€ten ins UnglĂŒck stĂŒrzte, aber anderswo als weltweit grĂ¶ĂŸter Entwicklungshilfegeber auch Gutes leistete, bleibt abzuwarten.

Mehr zum Thema – Das Ende von USAID: Des einen "Soft Power" ist des anderen "hybrider Krieg"


de.rt.com/nordamerika/241017-r


X wechselt Besitzer ‒ not: Musk verĂ€ußert Social-Media-Plattform an eigenes KI-Startup


Tech-MilliardĂ€r und US-Regierungsberater Elon Musk hat im Rahmen eines X-Postings bekannt gegeben, dass sein Startup fĂŒr kĂŒnstliche Intelligenz, xAI, die von ihm kontrollierte Social-Media-Plattform X ĂŒbernommen hat. Musk ergĂ€nzte auf seinem Account, dass X durch den Deal eine Bewertung an der Börse von 33 Milliarden Dollar erhĂ€lt. Musk erwarb im Oktober 2022 die Social-Media-Plattform Twitter und Ă€nderte im Juli 2023 den Namen zu X.

Die "Übernahme" wurde am Freitag seitens Musks in einem Beitrag auf X bestĂ€tigt. In dem lĂ€ngeren Text heißt es unter anderem zu den Details:

"xAI hat X in einer reinen Aktientransaktion erworben. Die Kombination bewertet xAI mit 80 Milliarden Dollar und X mit 33 Milliarden Dollar [45 Milliarden Dollar abzĂŒglich 12 Milliarden Dollar Schulden].

Seit seiner GrĂŒndung vor zwei Jahren hat sich xAI schnell zu einem der fĂŒhrenden KI-Labore der Welt entwickelt, das Modelle und Datenzentren in nie dagewesener Geschwindigkeit und GrĂ¶ĂŸe aufbaut.

X ist der digitale Marktplatz, an dem mehr als 600 Millionen aktive Nutzer die Echtzeit-Quelle fĂŒr Ground Truth finden, und hat sich in den letzten zwei Jahren in eines der effizientesten Unternehmen der Welt verwandelt, das fĂŒr ein skalierbares Wachstum in der Zukunft gerĂŒstet ist."

@xAI has acquired @X in an all-stock transaction. The combination values xAI at $80 billion and X at $33 billion ($45B less $12B debt). Since its founding two years ago, xAI has rapidly become one of the leading AI labs in the world, building models and data centers at

— Elon Musk (@elonmusk) March 28, 2025

Musk leitete umgehend nach der X-Übernahme im Jahr 2022 weitreichende Maßnahmen zur Kostensenkung ein, darunter radikale PersonalkĂŒrzungen und Neuverhandlungen von VertrĂ€gen, wĂ€hrend er gleichzeitig einige InhaltsbeschrĂ€nkungen lockerte und bestimmte gesperrte Konten wieder freigab.

Der gebĂŒrtige SĂŒdafrikaner erlĂ€uterte in dem Posting, dass X zu einem der "effizientesten Unternehmen" weltweit geworden sei, was sein Potenzial fĂŒr skalierbares Wachstum unterstreichen wĂŒrde. Er erklĂ€rte zudem, dass "die Zukunft von xAI und X miteinander verwoben ist", betonte dabei die Vorteile der Kombination ihrer Ressourcen:

"Heute machen wir offiziell den Schritt, Daten, Modelle, Rechenleistung, Vertrieb und Talent zu kombinieren. Diese Kombination wird ein immenses Potenzial freisetzen, indem sie die fortschrittlichen KI-FĂ€higkeiten und das Know-how von xAI mit der enormen Reichweite von X verbindet."

Die Information zur Übernahme erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Musks Rolle in Washington von der US-Politik und den Medien als zunehmend kontrovers wahrgenommen wird. Der US-Sender CNN kommentiert:

"Die Nachricht kommt auch zu einem Zeitpunkt, an dem Musk wegen seiner Rolle in der Abteilung fĂŒr Regierungseffizienz in der Trump-Administration im Rampenlicht steht, was Fragen darĂŒber aufgeworfen hat, wie viel Aufmerksamkeit er seinen Unternehmen, insbesondere Tesla, schenkt. Die Kombination von X und xAI könnte es Musk ermöglichen, seine BemĂŒhungen zu rationalisieren."

Die KI-Entwicklung gilt als eine der PrioritĂ€ten der Regierung von US-PrĂ€sident Donald Trump, in der Musk das Department of Government Efficiency (DOGE) leitet. Analysten zufolge hat sich der Tech-MilliardĂ€r darauf konzentriert, sich in der KI-Branche als fĂŒhrend zu etablieren.

Anfang dieses Jahres versuchte Musk eine Gruppe von Investoren dazu zu bringen, OpenAI, die Entwicklerfirma von ChatGPT, fĂŒr fast 100 Milliarden Dollar zu kaufen. Der CEO des Unternehmens, Sam Altman, lehnte das Angebot jedoch ab. Musk war 2015 MitbegrĂŒnder von OpenAI, verließ das Unternehmen jedoch, bevor es nennenswerte Erfolge erzielen konnte, um im Jahr 2023 sein eigenes Unternehmen xAI zu grĂŒnden.

Mehr zum Thema ‒ Musk: Ohne Reformen "wird das Schiff Amerika sinken"


de.rt.com/nordamerika/241001-x


Stadt ZĂŒrich entscheidet: Schauspieler darf nicht spielen, weil er "zu weiß" ist


In ZĂŒrich eskaliert ein bizarrer Kulturstreit: Eine Theatergruppe wollte zum 150. Geburtstag von Thomas Mann das StĂŒck "Mario und der Zauberer" inszenieren und beantragte dafĂŒr 30.000 Franken Fördergelder.

Doch die Stadt lehnte ab. Die BegrĂŒndung? Der Hauptdarsteller sei ein "weißer Cis-Mann" und daher nicht geeignet, die Mechanismen der Diskriminierung glaubwĂŒrdig darzustellen.

Das sorgt natĂŒrlich fĂŒr Empörung. Der Regisseur hebt hervor, dass der Schauspieler nicht nur homosexuell, sondern auch Migrant ist. Trotzdem hat die Kulturkommission ihn auf seine Ă€ußeren Merkmale reduziert und damit genau das gemacht, was sie angeblich verhindern wollte: Diskriminierung wegen seiner IdentitĂ€t.

Das Ganze stellt echt die Kulturpolitik in ZĂŒrich infrage. WĂ€hrend die großen, politisch korrekt ausgerichteten HĂ€user wie das Schauspielhaus oder die Rote Fabrik Millionen abgreifen, fliegen kleinere Theater wegen fragwĂŒrdiger DiversitĂ€tskriterien raus. So musste das Kleintheater Keller62 zittern, das seit Jahren ein vielseitiges Programm bietet, weil es angeblich nicht genug Gender-Themen aufgreift.

Auch der FDP-Gemeinderat Flurin Capaul ĂŒbt Kritik an diesem Trend – und spielt dabei auf William Shakespeare an.

"Something is rotten in the theater landscape of Zurich (eng.: Etwas ist faul in der ZĂŒrcher Theater-Landschaft."


Die Zuschauerzahlen des Schauspielhauses sind seit den 1990er-Jahren von 184.000 auf 70.000 zurĂŒckgegangen, wĂ€hrend die Subventionen jedoch konstant hoch bleiben. Ein Problem, das zunehmend ins Auge sticht: Anstatt die besten StĂŒcke zu fördern, scheint der Fokus auf der politischen Korrektheit zu liegen.

Die Stadt ZĂŒrich verteidigt sich, dass sie eine diverse Kulturlandschaft fördern wolle. Doch dabei stellt sich die Frage, wo Vielfalt endet und ideologische Zensur beginnt. Kunst und Theater sollten Orte der Freiheit und offenen Auseinandersetzung sein – eine BĂŒhne, auf der unterschiedliche Perspektiven diskutiert und neue Ideen ausprobiert werden. Doch wenn die politische Linie mehr zĂ€hlt als die QualitĂ€t der Kunst, wird die kulturelle Freiheit gefĂ€hrdet.

Mehr zum Thema – Bundestagswahl 2025: Wie weiter mit woke? Das sagen die Parteien


de.rt.com/schweiz/241019-stadt


Republikflucht 2.0 – Wird die BRD attraktiver oder abstoßender?


Von Elem Chintsky

Der 21. Deutsche Bundestag hat sich soeben konstituiert. In welche Richtung dieses neue Parlament bereits gehen soll, hat ironischerweise das alte – von BundesprĂ€sident Steinmeier am 27. Dezember 2024 aufgelöste und ab da de facto nicht mehr demokratisch voll legitimierte – Transit-Parlament noch geschafft, dramatisch zu bestimmen. Die neueste GroKo ist zwar noch nicht aus der Taufe gehoben und CDU-Chef Merz spielt aufgrund zu vieler Sondierungsreibungen mit der SPD sogar auf eine Minderheitsregierung an, aber der legislative Klotz, der in Form des "epochalen Sondervermögens" aufs Volk gelegt wurde, wird in jedem Fall schwer abzuwerfen sein. Lediglich schleunigst an den Mann gebrachte Neuwahlen mit weitaus exotischeren Ergebnissen könnten diese deutsche Schicksalsgabelung noch richten – aber dieses Thema, Ă€hnlich wie Zeitreisen, Wurmlöcher und außerirdisches Leben, ist zurzeit sozialwissenschaftliche Spekulation.

Die geplanten Reformen der Systemparteien regen jedenfalls zur Reflexion an. Konstituiert sich mit dem neuen Bundestag somit auch eine neue Diskursbereitschaft, das Thema der stetig wachsenden Abwanderung qualifizierter und hochqualifizierter deutscher FachkrĂ€fte aus der Bundesrepublik Deutschland offen und ehrlich zu debattieren? Eher nicht. Dabei lohnt es sich, dem allgemeinen PhĂ€nomen der Auswanderung von Deutschen aus der BRD etwas Aufmerksamkeit zu widmen. JĂ€hrlich sind es durchschnittlich 210.000 FachkrĂ€fte, die sich – meist mit ihren Familien – aufmachen und Deutschland verlassen.

Drei Viertel dieser Auswanderer haben einen akademischen Hintergrund und die Rede ist vor allem von der demografischen Gruppe der 20- bis 40-jĂ€hrigen – nicht von alten Rentnerpaaren, die am Balaton ihren Lebensabend bestreiten möchten. Die billionenschwere Staatsverschuldung wird fĂŒr alle bereits aktuellen "Push-Faktoren" (also GrĂŒnde, der BRD den RĂŒcken zu kehren) potenzieller Auswanderer ein gigantischer neuer Katalysator. Zu den Einzelheiten gleich mehr.

Erst Ende letzten Jahres hatte der Bundesrat auch der gesetzlichen Ausweitung der sogenannten Wegzugsbesteuerung zugestimmt. So sind nun endlich auch Privatpersonen stark von der staatlichen Aus- und Abwanderungsbehinderung betroffen – nicht nur Firmen. Jeder didaktisch nicht vollkommen EingeschĂŒchterte wird nachvollziehen können, dass solche VerschĂ€rfungen von Gesetzen noch unter der Ampel nicht prophylaktischer Natur sind, sondern bereits lĂ€ngst laufende Prozesse einzudĂ€mmen versuchen und bestrafen sollen. WĂ€re die heutige Bundesrepublik so ein innovationsgetriebenes Steuerparadies, mit wachsender Kaufkraft der Löhne von motivierten FachkrĂ€ften, einem beispiellosen Sozial-, Gesundheits-, Dienstleistungs- und Pflege-Eldorado zu dem nur freiwillige Einbahnstraßen aus aller Welt ins eigene Innere fĂŒhren wĂŒrden, brĂ€uchte es solche abstrafende Gesetzgebung in die andere Richtung gar nicht erst.

Vielmehr dient es als ein implizites EingestĂ€ndnis fĂŒr die, die Augen haben, um zu sehen, dass man die BĂŒrger daran hindern möchte, eine "Flucht" zu vollziehen. Gab es da historische PrĂ€zendenzfĂ€llle? Schon im Jahr 1918 – noch vor Ende des Ersten Weltkrieges – wurde ein Gesetz gegen die Steuerflucht erlassen. Es ging so weit, dass deutsche BĂŒrger auch im Ausland – ohne Meldung im Deutschen Reich – weiterhin dem deutschen Staat gegenĂŒber steuerpflichtig blieben. Damals war die Rede von einer extrem eingeschrĂ€nkten PersonenfreizĂŒgigkeit. Zweieinhalbfache Strafzahlungen fĂŒr geschuldete Einkommenssteuer waren gĂ€ngig. Die Weimarer Republik hat das Gesetz erst 1925 verworfen, nur um 1931 die sogenannte Reichsfluchtsteuer einzufĂŒhren.

Diese verpflichtete zwar nicht mehr zu ununterbrochenen Steuerzahlungen im Ausland lebender und arbeitender Deutscher, aber sie versuchte den BĂŒrger, der den deutschen Steuerraum langfristig verlassen wollte, so zu besteuern, dass ihm ein Auswandern wĂŒnschenswerterweise plötzlich als unplausibel erschien. Es gab noch die sogenannte Republikflucht in der DDR, welche nach Paragraf 213 zum Teil geahndet wurde. Danach wurden BĂŒrger bestraft, die die Republik illegal verlassen wollten. Auch DDR-BĂŒrger (in den Jahren 1962–1990 waren es 480.000), die legal das Land verließen, wurden unter dem Sammelbegriff der sogenannten "Republikflucht" gefĂŒhrt. Die vorher erwĂ€hnte Reichsfluchtsteuer kommt in ihrem Format und prinzipiellen Ansatz der modernen Wegzugsbesteuerung der BRD am nĂ€chsten, weil die heutige BRD ein plumpes Auswanderungsverbot (noch) meidet.

Diese neue, vom Bundesrat abgesegnete Variante straft neuerdings private Personen ab, die ĂŒber Investmentvermögen verfĂŒgen – selbst wenn Gewinne nicht realisiert wurden. Die internationalen WirtschaftsprĂŒfer von Ernst & Young (EY) schrieben zu dem neuen Gesetz, dass wenn "ein fiktiver Gewinn entsteht (Differenz zwischen Marktpreis und Anschaffungskosten)", dieser "zu versteuern ist." Hatte man also als steuerpflichtiger BĂŒrger unter hohem Risiko in den Bitcoin investiert, als dieser einen Marktwert von 11.000 Euro pro StĂŒck hatte (heutiger Preis: 81.390 Euro), braucht der Staat zum Zeitpunkt der GrenzĂŒberschreitung unbedingt seinen Anteil davon in Euro, auch wenn man den Bitcoin nicht verkaufen möchte. Hat man hingegen eine KryptowĂ€hrungseinheit von Ethereum bei 3.700 Euro erstanden (heutiger Preis: 1 .917 Euro), sieht derselbe Staat davon ab, den vorhandenen, potenziellen Verlust fĂŒr den BĂŒrger zum Zeitpunkt der Auswanderung aus der Haushaltskasse zu kompensieren. Je nachdem, wie viel Erfolg man mit einem Finanzprodukt dieser Art hat, liegt die klassische Einkommensteuer zwischen 0 Prozent und 45 Prozent – und erst dann kommt separat die Wegzugssteuer.

Eine andere Anwaltskanzlei schreibt in ihrer Analyse ebenfalls, dass diese neue Reform die "steuerliche Belastung fĂŒr Personen, die ins Ausland ziehen möchten, erhöhen" werde. Mittlerweile ist sogar die Rede von einer möglichen "EU-Rechtswidrigkeit", die eigentlich geprĂŒft werden mĂŒsste. Soweit ist es also schon gekommen. Wenn normalerweise von Nationalstaatsverfechtern befĂŒrchtet wird, dass von oben herab aus BrĂŒssel ein erhöhter BĂŒrokratie-Zwang auferlegt wird, liegt hier der Fall vor, dass Berlin freiwillig Pionierarbeit in die andere Richtung leistet. Ist doch einer der grĂ¶ĂŸten Werte der EU, dass es eben dieses vielzitierte Recht auf FreizĂŒgigkeit des EU-BĂŒrgers geben soll. Mit der erneuerten Wegzugsbesteuerung wĂ€re genau diese direkt angefochten.

In jĂŒngerer Vergangenheit war im Ausland stets die Rede von den anziehenden "Pull-Faktoren" der Bundesrepublik Deutschland. Dazu gehört prominent das deutsche Sozialsystem, das seit zwei Dekaden systematisch immer weiter ĂŒberlastet wird – von Menschen die nicht beitragen können (alte, behinderte, chronisch kranke oder minderjĂ€hrige Menschen) oder Menschen, die nicht beitragen wollen (illegale Wirtschaftsmigranten mit anderem sozialpolitischen VerstĂ€ndnis von gesellschaftlicher SolidaritĂ€t). Oft wurden außerdem ein freies und solides Bildungs- und Gesundheitssystem sowie eine sozial gerechte, korruptionsimmune Rechtsstaatlichkeit mit einer Garantie des Privateigentums und all den unantastbaren Persönlichkeitsrechten mit einer Einwanderung in die BRD assoziiert.

Nunmehr stellt sich heraus, dass sich ĂŒber ein Vorhandensein eines freien, von jeglicher staatlicher Indoktrinierung befreiten, staatlich finanzierten Bildungssystems durchaus streiten ließe. Zudem kann von einem guten, öffentlich finanzierten Gesundheits- und Sozialsystem, das mit jedem Jahr mehr die Ă€ltesten BĂŒrger in Armut verwahrlosen lĂ€sst, nicht die Rede sein. Das Vorhaben von Merz, ausgerechnet den Sozialbereich – darunter die Renten – der Kriegswirtschaft zuliebe um Milliarden zu kĂŒrzen, kann diesen Zerfall nur beschleunigen. Alte Menschen sind die, die am lĂ€ngsten in das deutsche System eingezahlt haben, in der tiefen Hoffnung, einen wĂŒrdevollen Lebensabend erkĂ€mpft zu haben – die Erniedrigung und nicht existente WertschĂ€tzung seitens der politischen Herrschaftsklasse könnte nicht klarer im Raum stehen.

Die deutsche Rechtsstaatlichkeit ist vollkommen abhĂ€ngig vom finanziellen Status der jeweiligen Person, welche sich dem Gericht als Institution nĂ€hern muss. Wenn eine Anzeige von den juristischen Vertretern des grĂŒnen Bundesministers Robert Habeck wegen "sehr ĂŒbler Nachrede gegen eine Person des politischen Lebens" kommt, können es sich die meisten Angezeigten gar nicht leisten, vor Gericht anwaltlich zu beweisen, dass sie sich legal ihrer Redefreiheit bedient haben. Dann lieber fĂŒr schuldig plĂ€dieren und inflationsgepeinigtes Geld sparen, was sowieso direkt fĂŒr das Bußgeld und die psychologische Schmerzlinderung "einer Person des politischen Lebens" investiert werden muss.

Der barrierefreie Zugang zu zwangsfinanzierten Staatsmedien, die nicht als solche betitelt werden dĂŒrfen, ist ein weiterer Hinweis darauf, dass das Bild von der deutschen Einwanderungsidylle zumindest stark flackert. Die Garantie des Privateigentums entpuppt sich ebenfalls als leere Phrase, die kaschiert, wie Eigenheimbesitzern durch pfiffige Steuerpolitik das "Besitzen" an sich immer weniger schmackhaft gemacht wird. Der deutsche Sparer als Spezies ist mittlerweile vom Aussterben bedroht, da er einerseits nicht mehr sparen kann (gleichzeitig steigen die Preise, wĂ€hrend die Kaufkraft sinkt – das ist nicht immer dasselbe), andererseits nicht begreift, wie "das Nicht-Besitzen eigentlich glĂŒcklich machen kann." Böse Zungen derer, die ausgewandert sind oder im Begriff sind, dies zu tun, behaupten demnach, dass die BRD diese historisch behaupteten Pull-Kriterien – die Anreize, zu bleiben – weit schlechter erfĂŒllt, als generell angenommen.

Junge FachkrĂ€fte aus Deutschland suchen sich vorsĂ€tzlich Standorte, die von der staatlich auferlegten Steuerlast her weniger absurd sind, von der frĂŒhkindlichen Indoktrination weniger Gebrauch machen und vom Sozial- und Dienstleistungssektor her viel besser organisiert und digitalisiert sind. Die Kosten-Nutzen-Rechnung zwischen dem, was die Bundesrepublik vom Steuerzahler abverlangt und was an Leistungen, Zusicherungen und Garantien zurĂŒckkommt, ist lĂ€ngst fatal entgleist. Hinzu kommt, dass die Deindustrialisierung Deutschlands aktuell im vollen Gange ist. Sie beschĂ€ftigt die Nachrichten seit mindestens zwei Jahren. Stimmen aus der Bonner Wirtschafts-Akademie (BWA) und anderen relevanten Instituten – sowie die Wirtschaftsdaten der BRD selbst – haben diese RealitĂ€t lĂ€ngst aus der Ecke der Verschwörungstheorien herausgehievt. Besonders die grĂŒne Energiewende und die metastasierende deutsche BĂŒrokratie treiben die Stellenstreichung und die Abwanderung von Firmen wie BASF, Miele, Continental oder Volkswagen ins Ausland immer stĂ€rker voran. Werden Stellen gestrichen, ist die Rede eindeutig von qualifizierten FachkrĂ€ften – hier sogar nicht solche, die freiwillig dem Auswandern hinterherlaufen, sondern gekĂŒndigt werden.

Schaut man auf die Politik der Merkel-Ära (2005–2021) oder der Ampel-Koalition (2021–2025), so ist es schwer von einer strahlenden Erfolgsbilanz staatlicher Anreize zur RĂŒckkehr qualifizierter deutscher StaatsbĂŒrger in die Heimat und ihren Steuerraum zu sprechen. Das Abstrafen der Auswanderung ĂŒber die erneuerte Wegzugsbesteuerung geschieht unter dem Vorwand, lediglich die Kapitalflucht zu bremsen – wĂ€hrend unbeeindruckt behauptet wird, dass das Humankapital plusminus stetig bleibt. Aber selbst mit einem Saldo aus den Zahlen der Abwanderungen und ZuzĂŒge (2023 und 2024) sind es immer noch jeweils 77.313 und 79.328 Qualifizierte, die die BRD in den beiden letzten Jahren verloren hat. Außerdem bleibt ebenfalls Fakt, dass Deutschland generell ĂŒber eine halbe Million an FachkrĂ€ften fehlt. Eine Zahl, die steigt, nicht sinkt. Wird die geplante Schulden-, Finanz-, Sozial-, Migrations- und Kriegspolitik Deutschland als Einwanderungsland fĂŒr hochqualifizierte Innovatoren attraktiver machen, oder nicht? Wird es mehr deutsche Auswanderungswillige dazu bewegen, bleiben zu wollen – nicht deutsche, zögernde Spezialisten dagegen motivieren, mit ihren Familien einzuwandern? Hierbei handelt es sich mittlerweile um eine Fangfrage.

Parallel zu all dem oben genannten, ist das deutsche Bildungssystem im freien Fall, was all die Medienformate des zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks geradezu zyklisch beschreiben. Laut den Schulleitern und LehrerverbĂ€nden vor Ort sowie seit langem mahnenden Bildungsforschern sei verschieden bedingter Lehrermangel (wieder ein wichtiges Beispiel fĂŒr den FachkrĂ€fte-Mangel) der Hauptgrund. Immerzu ist die Rede von "politischen VersĂ€umnissen" oder den anonymen "Fehlern der Politik", ohne jemals eine konkrete Regierungspartei der letzten 25 Jahre beim Namen zu nennen – man will ja niemanden in Verlegenheit bringen, sich selber als authentische vierte Gewalt profilieren oder unterbewusst dazu aufrufen, zur Abwechslung mal die AfD oder das BSW zu wĂ€hlen.

Die Kommunikationsschere zwischen dem Bund und den LĂ€ndern fĂ€hrt immer weiter auseinander. Ein Bundesland erwartet eine Finanzspritze fĂŒr die Bildung – der Bund aber erwidert, "wir haben doch keine Zeit", mit dem Finger auf die mit öffentlichem Kredit erkaufte Rolex zeigend. Der deutsche Nachwuchs von der Kita bis zum Abi wird so stark vom etablierten System vernachlĂ€ssigt – mit all den intellektuellen und aufklĂ€rungsrelevanten EinschrĂ€nkungen bĂŒrgerlicher MĂŒndigkeit – dass die allgemeine Frage sich immer weiter aufdrĂ€ngt, inwieweit diese multidisziplinĂ€re VernachlĂ€ssigung an so vielen Heimatfronten von einem versteckten Vorsatz angefeuert wird. Und darin besteht das vehementeste Verbrechen der etablierten Machtstrukturen der BRD: deren Verrat an den nichtsahnenden Kindern. ZukĂŒnftige FachkrĂ€fte werden bereits im Keim erstickt. WĂ€hrend immer mehr die hetzende Kriegsrede von einer dringlichen Finanzierung der neuen, unbedingten Ostfront ertönt.

Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit "RT DE" besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprĂŒnglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.

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de.rt.com/meinung/240704-repub


Interview mit Le Figaro: Selenskij nennt Hass auf Russen als Motiv seines Handelns


Der Chef des Kiewer Regimes, Wladimir Selenskij, hat den Hass auf Russen als eines der Motive genannt, die ihm helfen, wÀhrend des Konflikts um die Ukraine "durchzuhalten". In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der französischen Zeitung Le Figaro sagte er, das erste Motiv sei der Wunsch, den Ukrainern ein Leben in der "freien Welt" zu ermöglichen. Das zweite Motiv, das ihn antreibe, sei der "Hass auf die Russen".

Der Machthaber in Kiew, dessen regulĂ€re Amtszeit als ukrainischer PrĂ€sident im Mai vergangenen Jahres abgelaufen ist, ergĂ€nzte, er verstehe, dass es "unhöflich" sei, dies zu sagen. Er halte es jedoch nicht fĂŒr notwendig, seinen Hass zu verbergen, "insbesondere in Kriegszeiten".

Das Interview wurde wĂ€hrend Selenskijs Visite in Paris aufgezeichnet, wo er am Abend des 26. MĂ€rz zu einem Treffen mit dem französischen PrĂ€sidenten Emmanuel Macron eintraf. Dabei erklĂ€rte der illegitime Staatschef der Ukraine unter anderem, er wĂŒrde es begrĂŒĂŸen, wenn "eingefrorene russische Gelder fĂŒr die AusrĂŒstung" seiner Truppen verwendet wĂŒrden.

Selenskij hatte die PrÀsidentschaftswahl im Mai 2019 mit 73 Prozent der Stimmen im zweiten Wahlgang gegen den amtierenden PrÀsidenten Petro Poroschenko gewonnen. Dabei spielten die Stimmen "prorussischer" Ukrainer und des russischsprachigen Teils des Landes eine entscheidende Rolle. Die Wahl wurde als Referendum gegen die EU- und NATO-orientierte nationalistische und antirussische Politik von Poroschenko und gegen den Krieg im Donbass verstanden.

Der damals ausschließlich russischsprachige Selenskij versprach im Wahlkampf, die Diskriminierung der russischen Sprache zu beenden, das umstrittene Sprachgesetz zu revidieren, seit 2014 blockierte russische Internetressourcen wieder freizuschalten, die von Poroschenko betriebene Verfolgung der orthodoxen Kirche einzustellen und die Beziehungen zu Russland wiederherzustellen. Hinsichtlich des seit 2014 laufenden BĂŒrgerkriegs im Donbass versprach er im Wahlkampf, er sei bereit, "selbst mit dem Teufel" zu verhandeln, damit Frieden einkehre.

Aus diesen GrĂŒnden warben alle Anti-Maidan-Parteien und ihnen nahestehende TV-Sender fĂŒr die Wahl von Selenskij in der Stichwahl. Zwei Jahre spĂ€ter – noch ein Jahr vor der russischen militĂ€rischen Intervention – hat Selenskij dann alle Oppositionssender, die ihn im Wahlkampf unterstĂŒtzt hatten, verbieten lassen, spĂ€ter auch alle Oppositionsparteien des nichtnationalistischen Spektrums. Einige Persönlichkeiten, die 2019 fĂŒr Selenskij warben, wurden 2022 vom SBU verschleppt, misshandelt und befanden sich ĂŒber viele Monate beziehungsweise befinden sich bis heute in Haft, beispielsweise der Politologe Dmitri Dschangirow, der die Losung von der Stichwahl als Referendum gegen Poroschenko erfunden hatte. Einige Wahlhelfer von damals sind bis heute spurlos verschwunden.

Auch ansonsten hat er das Gegenteil des Versprochenen betrieben und nach einer kurzen Entspannungsphase etwa im VerhĂ€ltnis zur Ukrainisch-Orthodoxen Kirche die Politik seines VorgĂ€ngers nahtlos fortgesetzt. Als Wendepunkt gilt hier das Gipfeltreffen in Paris zwischen Selenskij, Wladimir Putin, Angela Merkel und Emmanuel Macron, als ukrainische Rechtsradikale dem ukrainischen PrĂ€sidenten "rote Linien" fĂŒr die Verhandlungen setzten, die er zu befolgen versprach. Eine Umsetzung der Minsker FriedensvertrĂ€ge fĂŒr den Donbass war damit faktisch vom Tisch. Stattdessen verkĂŒndete Selenskij im FrĂŒhjahr 2021 seinen "Plan B", womit unverhohlen die militĂ€rische RĂŒckeroberung des Donbass und der Krim gemeint war.

Mehr zum Thema – Warum wir das aktuelle Regime in der Ukraine als nazistisch bezeichnen

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de.rt.com/europa/241008-selens


Sieht nach Reparationen aus – Ukraine ĂŒber neue Version Ressourcenabkommens mit USA


Eine neue Version des Wirtschaftsabkommens zwischen der Ukraine und den USA enthĂ€lt Bestimmungen, die an Reparationsforderungen erinnerten, so ein ungenannter hoher ukrainischer Beamter gegenĂŒber der Washington Post (WP). Er beschrieb das 55-seitige Dokument, das nach Kiew geschickt wurde, folgendermaßen:

"Es ist so, als ob die Ukraine mit den USA im Krieg war, verloren hat, ĂŒberfallen wurde und nun lebenslange Reparationszahlungen leisten muss."


Ein anderer GesprĂ€chspartner der Zeitung, ein ehemaliger ukrainischer Beamter, der mit den Verhandlungen vertraut ist, sagte, der neue Vorschlag sei "schrecklich fĂŒr die Ukraine", und das Abkommen werde in dieser Fassung nicht unterzeichnet werden. Er rĂ€umte ein, dass dies die Ausgangsposition der USA bei den Verhandlungen sein könnte. Der GesprĂ€chspartner behauptete:

"Entweder sind sie sehr dreist oder sie versuchen, eine zu aggressive Position einzunehmen, um spÀter kleine ZugestÀndnisse zu machen."


Zuvor hatten GesprÀchspartner der Financial Times den neuen US-Entwurf als unfair bezeichnet und ihn mit Raub verglichen.

Zuvor hatten die Medien ĂŒber den Inhalt der von den USA vorgelegten VorschlĂ€ge berichtet. Bloomberg berichtete insbesondere ĂŒber die folgenden Bestimmungen:

  • Washington fordert ein "Recht auf ein erstes Angebot" fĂŒr Investitionen in alle Infrastruktur- und Rohstoffprojekte im Rahmen des ĂŒberarbeiteten Abkommens
  • Die Vereinigten Staaten hĂ€tten Anspruch auf alle Gewinne und zusĂ€tzliche vier Prozent Zinsen pro Jahr, bis die US-Investitionen zurĂŒckgezahlt sind;
  • Die Vereinigten Staaten hĂ€tten das Recht, Ressourcen vorrangig zu erwerben
  • Der Ukraine ist es untersagt, Ressourcen an LĂ€nder zu verkaufen, die "strategische Konkurrenten" der Vereinigten Staaten sind
  • Die Ukraine wird 50 Prozent aller Einnahmen aus neuen Infrastruktur- und Bergbauprojekten in einen speziellen Investitionsfonds fĂŒr den Wiederaufbau einzahlen
  • Der Fonds wird von der Internationalen Entwicklungsfinanzierungsgesellschaft der USA (DFC) kontrolliert werden
  • Die "materiellen und finanziellen Vorteile", die die USA der Ukraine bereits ab Februar 2022 gewĂ€hrt haben, werden als Beitrag zu diesem Fonds betrachtet

Die WP-Quelle sagte, dass die Forderung der USA nach RĂŒckgabe der Mittel, die der Ukraine als ZuschĂŒsse gewĂ€hrt wurden, besorgniserregend sei.

Der ukrainische Diktator Wladimir Selenskij sagte, der Entwurf des neuen Mineralienabkommens "unterscheidet sich völlig von dem vorherigen Rahmendokument". Ihm zufolge wird Kiew die von Washington bereitgestellte MilitÀrhilfe nicht als Kredit behandeln.

Die Unterzeichnung der VorgĂ€ngerversion sollte Ende Februar stattfinden, wurde aber aufgrund einer Auseinandersetzung zwischen Selenskij und der US-FĂŒhrung im Weißen Haus unterbrochen.

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de.rt.com/international/241009


Der Teufel trĂ€gt Rada: Warum Selenskij sich modisch nie verĂ€ndert – und die Ukraine auch nicht


Von Hans-Ueli LĂ€ppli

Als Wladimir Selenskij in seinem charakteristischen T-Shirt das Weiße Haus betrat, war das mehr als nur eine modische Entscheidung. Es war eine Botschaft, die seine UnfĂ€higkeit zur VerĂ€nderung, sowohl politisch als auch stilistisch, auf dramatische Weise untermauerte. Das Staatsoberhaupt, das sich weigert, sein Ă€ußeres Erscheinungsbild zu Ă€ndern, könnte genauso wenig bereit sein, grundlegende VerĂ€nderungen in der Ukraine zuzulassen.

Seit Ausbruch des Krieges hat Selenskij ein Image aufgebaut, das militĂ€rische StĂ€rke und Widerstand suggeriert. Das olivgrĂŒne T-Shirt, das von seinen AnhĂ€ngern als Symbol des Widerstandes gefeiert wird, ist mittlerweile zu einer Art Uniform geworden.

Doch was passiert, wenn dieses symbolische Outfit zur dauerhaften Mode wird? Wenn Selenskij sich nicht einmal die MĂŒhe macht, von diesem Einheitslook abzuweichen, stellt sich die Frage, ob er in seiner Politik ebenso wenig bereit ist, VerĂ€nderungen zuzulassen. Ein Regierungschef, der sich weder modisch noch politisch weiterentwickelt, zeigt in beiden Bereichen die gleiche Stagnation.

Selenskijs militĂ€rischer Look hat nicht nur in der Ukraine Wellen geschlagen, sondern auch internationale ModehĂ€user in den Fokus gerĂŒckt. Die ukrainische Designerin Elvira Gasanova profitiert vom Krieg, indem sie diesen Look weiter vermarktet. Ihre Kollektionen sind teurer als die T-Shirts, die Selenskij trĂ€gt, und doch behauptet er, der "Mann des Volkes" zu sein. Wie viel "Volk" kann sich tatsĂ€chlich die Mode leisten, die diese Kriegsinszenierung unterstĂŒtzt?

WĂ€hrend die ukrainische Bevölkerung unter den verheerenden Folgen des Krieges leidet, bleibt ihr FĂŒhrer seinem teuren, exklusiven Markenzeichen treu – einem Gasanova-StĂŒck im Wert von 400 bis 700 Euro. Dies erscheint beinahe wie ein Symbol der Arroganz und der Entfremdung, besonders wenn man an die niedrigen Renten in der Ukraine denkt.

Fehlende diplomatische Etikette: das Weiße-Haus-Desaster

Selenskijs Besuch im Weißen Haus war ein politisches Drama, das mehr ĂŒber seine UnfĂ€higkeit zur Anpassung an diplomatische Normen verriet, als es inhaltlich brachte.

Ja, auch intern in der Redaktion haben wir diskutiert: Was trĂ€gt Selenskij im Weißen Haus? Ist es ein T-Shirt mit langen Ärmeln oder eher ein T-Shirt-Ă€hnlicher Pullover? Diese Überlegung erinnert mich an eine Szene aus der Filmkomödie Der Teufel trĂ€gt Prada, in der es ebenfalls um Mode und deren Wahrnehmung geht. Es zeigt, dass Mode weit mehr ist als nur Kleidung – sie prĂ€gt die Wahrnehmung einer Person und sendet bestimmte Botschaften.


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WĂ€hrend jeder andere Staatsmann in formellem Anzug erschien, blieb er seiner Kriegsausstattung treu. Sein T-Shirt mit langen Ärmeln, als wĂŒrde er direkt aus einem Bunker kommen, untermauerte seine Darstellung als Kriegsheld.

Doch was diese Darstellung vergaß, war der grundlegende Respekt vor den Institutionen, die die diplomatische BĂŒhne betreten. In den USA zeigte er sich als unangepasster Regierungschef – ein Mann, der weder politisch noch modisch bereit ist, sich weiterzuentwickeln.

Gleichzeitig im Widerspruch: Olena Selenska auf dem Vogue-Cover

WÀhrend Selenskij weiterhin in seiner militÀrischen "Einfachheit" verharrt, prÀsentiert sich seine Frau, Olena Selenska, auf dem Cover der Vogue in luxuriöser Mode. Diese Unterscheidung zwischen dem Kriegsimage des PrÀsidenten und dem High-Fashion-Stil seiner Frau regt zum Nachdenken an.

Ein Paar, das den Krieg als Marketingstrategie verkauft, aber gleichzeitig in Mode und Luxus schwelgt, erscheint wie eine groteske Farce. Wenn die Ukraine tatsĂ€chlich um ihr Überleben kĂ€mpft, warum steht das FĂŒhrungspaar dann so sehr im Mittelpunkt von Mode und Image?

Historische FĂŒhrer wie Winston Churchill wussten, dass Image und AnpassungsfĂ€higkeit entscheidend sind. Sie trugen das, was fĂŒr die Situation notwendig war – aber sie passten sich an.

Selenskij jedoch bleibt unnachgiebig bei seinem Outfit und hÀlt an einer Politik des Stillstands fest.

Ein Politiker, der sich nicht weiterentwickeln kann, signalisiert, dass auch das Land selbst in der Krise eingefroren ist.


Fashion victim in EndlosschleifeRoman Pilipey / Freier Fotograf / Gettyimages.ru
Wenn Selenskij nicht bereit ist, sein Erscheinungsbild zu Ă€ndern, wie kann man von ihm dann grundlegende politische VerĂ€nderungen fĂŒr die Ukraine erwarten?

Sein T-Shirt, das als Symbol des Widerstands galt, ist lÀngst zum Image-Produkt geworden. Und in der internationalen Diplomatie wirkt es eher wie ein Ausdruck der UnfÀhigkeit, sich den Anforderungen einer komplexen Welt anzupassen.

In diesem Fall könnte der wahre Kampf der Ukraine nicht auf dem Schlachtfeld gefĂŒhrt werden, sondern in der Art und Weise, wie der Erste Mann im Staate sich selbst inszeniert.

Mehr zum Thema ‒ Korruption in der Ukraine: Burrard Holdings Ltd.: Offshore-Konten und falsche VertrĂ€ge – der Geldfluss aus Naftogaz Schattenreich


de.rt.com/meinung/240998-teufe


Nach Erhöhung der US-Zölle – Baerbock fordert "Gegenzwangsmaßnahmen" aus dem EU-"Werkzeugkasten"


Annalena Baerbock war nach ihrer Entlassung als Außenministerin, durch BundesprĂ€sident Steinmeier am 25. MĂ€rz in Berlin, Rednerin und Panel-Gast auf der Veranstaltung "Europe 2025", organisiert und veranstaltet von den Zeitungen Die Zeit, Handelsblatt, Tagesspiegel und WirtschaftsWoche. Baerbock hat im Rahmen ihres Auftritts vorgeschlagen, als Reaktion auf die neuen US-Zölle auf EU-Waren eine GebĂŒhr auf iPhone-Software-Updates zu erheben, berichtet der Tagesspiegel.

In ihrer Rede am Donnerstag – der Zeit-YouTube-Kanal widmete ihr die Überschrift: "Baerbock warnt vor einer 'Zeit der Ruchlosigkeit'" – verwies die ambitionierte GrĂŒnen-Politikerin auf das 2022 verabschiedete EU-Gesetz fĂŒr digitale Dienste (DSA), das Mechanismen zur Reaktion auf externen Handelsdruck enthĂ€lt. Baerbock fabulierte vor den Anwesenden:

"Wir haben in den letzten drei Jahren eine gemeinsame Toolbox [einen Werkzeugkasten] geschaffen, eigentlich in Reaktion auf eine andere große Weltmacht, mit 'Anti-Coercion-Instruments', also Gegenzwangsmaßnahmen. Und wenn andere, gerade wieder am heutigen Tag, mal so 25 Prozent in den Raum stellen, dann können wir auch mal unsere gesamte Toolbox auf den Tisch stellen."

„Wie oft updaten wir unser iPhone? So 10 Cent darauf? WĂŒrde viel Geld fĂŒr Europa bringen.“ – Außenministerin Baerbock bringt die „Anti-Coercion Instruments“ der EU ins Spiel, mit denen auf die von Trump angekĂŒndigten Auto-Zölle reagiert werden könne. pic.twitter.com/5k1CZYOIdL
— Bericht aus Berlin (@ARD_BaB) March 27, 2025

Sie schlug dann eine Möglichkeit der verpflichtenden Abgabe auf digitale Dienste vor. Baerbock wörtlich:

"Wie oft updaten wir unser iPhone? So zehn Cent darauf? WĂŒrde viel Geld fĂŒr Europa bringen, wĂŒrde anderen vielleicht nicht so gefallen."

Der "Vorschlag" folgt auf die AnkĂŒndigung von US-PrĂ€sident Donald Trump in dieser Woche, zusĂ€tzliche Zölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Autos und Autoteile aus der EU im Wert von Hunderten von Milliarden Dollar zu erheben, die ab dem 3. April in Kraft treten sollen. Trump drohte mit weiteren Maßnahmen, falls die EU mit eigenen Zöllen reagieren sollte.

Der Tagesspiegel-Artikel erklÀrt zur Stimmung auf der Konferenz:

"Sonst aber liegt viel Schwere ĂŒber der Veranstaltung, da nicht mehr klar ist, wie Baerbock es formuliert, 'auf welcher Seite die Amerikaner stehen'. Eine US-Regierung, die die EuropĂ€er als 'Schmarotzer' bezeichnet – das kommt fĂŒr Pistorius [ebenfalls Gast der Europe-2025-Veranstaltung] einem 'finalen Weckruf' gleich, auf den Europa entschlossen reagieren mĂŒsse, wenn es nicht 'geostrategisch irrelevant' werden wolle."

Laut der deutschen Tageszeitung Neue OsnabrĂŒcker Zeitung (NOZ), die sich auf Daten von Statista vom Donnerstag beruft, gibt es in der EU etwa 165 Millionen iPhone-Nutzer. Da iPhones in der Regel sechs bis zehn Software-Updates pro Jahr erhalten, könnte eine Abgabe von 0,10 Euro pro Update jĂ€hrlich rund 165 Millionen Euro (178 Millionen Dollar) einbringen. Apple hat laut Unternehmensangaben im ersten Quartal 2025 weltweit einen Nettogewinn von 36,3 Milliarden Dollar erzielt.

Die USA werfen der EU seit Langem unfaire Handelspraktiken vor, darunter hohe Zölle auf amerikanische Waren und regulatorische HĂŒrden, die amerikanische Unternehmen beeintrĂ€chtigen.

Im Februar kĂŒndigte Trump an, er werde 25 Prozent Zölle auf alle Einfuhren aus der EU erheben, und behauptete, der Block sei geschaffen worden, um Amerika "zu bescheißen (to screw)". Die jĂŒngsten Zölle könnten die deutsche Autoindustrie am hĂ€rtesten treffen, da Autohersteller wie Volkswagen und Mercedes-Benz auf dem US-Markt vor großen Herausforderungen stehen, so EinschĂ€tzungen von Analysten. Steigende Produktionskosten und Werksschließungen haben bereits Teile des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland unter Druck gesetzt.

Trumps Erhöhung der Zölle auf Stahl- und Aluminiumlieferungen aus der EU um 25 Prozent trat am 12. MĂ€rz in Kraft, nachdem frĂŒhere Ausnahmeregelungen, zollfreie Kontingente und ProduktausschlĂŒsse ausgelaufen waren. Daraufhin kĂŒndigte die EU an, ab April Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro zu erheben.

Ein Ă€hnlicher Handelsstreit entwickelte sich wĂ€hrend Trumps erster Amtszeit, als er Zölle in Höhe von 25 Prozent auf europĂ€ischen Stahl und zehn Prozent auf Aluminium verhĂ€ngte, was Gegenmaßnahmen aus BrĂŒssel zur Folge hatte. Die Maßnahmen wirkten sich auf den transatlantischen Handel im Wert von mehr als zehn Milliarden Dollar aus.

Baerbock erklÀrte dazu in ihrer Rede:

"Es ist nicht unser Schicksal, in einer ruchlosen Welt zu leben. Wir können aus dieser Zeit gestÀrkt hervorgehen. Wenn wir [EuropÀer] gemeinsam handeln, sind wir unglaublich stark."

Mehr zum Thema - "Ansehen im Ausland auf Schmalspur abgeschoben" – Hochrangige Ex-UN-Mitglieder kritisieren Baerbock


de.rt.com/inland/240996-nach-e


Kriegsgegner als "antisemitische GefÀhrder": Berliner Polizei verbietet Protestzug


Von Susan Bonath

Der Westen und seine VerbĂŒndeten sonnen sich gern in militĂ€rischer Überlegenheit. Im Abwerfen von Bomben auf Araber sind sie besonders erprobt. Viele tote Zivilisten, flĂ€chendeckend zerstörte Infrastruktur und gern auch Hunger als Kriegswaffe gibt's gratis dazu; euphemistisch nennen sie das "Krieg gegen den Terror". Auch deutsche Waffen sind dabei im Spiel. Wer das jedoch nicht will und Jemeniten, Libanesen und PalĂ€stinenser fĂŒr "richtige Menschen" mit Rechten hĂ€lt, gerĂ€t in der Bundesrepublik rasch in den Verdacht, ein gefĂ€hrlicher Antisemit zu sein. Die Berliner Polizei hat darum wieder mal einen Protestzug verboten.

Protestzug verboten

Mehrere Friedensgruppen, darunter die Jemenitische Gemeinschaft in Deutschland, hatten zu einem Protestzug an diesem Samstag in Berlin aufgerufen, um des zehnten Jahrestags des Angriffs auf den Jemen zu gedenken, die aktuellen Angriffe der US-Armee auf das kriegsgeschĂŒttelte verarmte Land zu kritisieren und deutsche Waffenlieferungen in die Region zu verurteilen. Auch die aktuellen israelischen Kriegsverbrechen in PalĂ€stina und Libanon stehen auf dem Programm.

Mehrere Kundgebungen unter dem Motto "Jemen, PalĂ€stina, Libanon – Frieden im Nahen Osten" sollten unter anderem vor den Botschaften Saudi-Arabiens, Großbritanniens und der USA stattfinden. "Unser Protestzug von Botschaft zu Botschaft war seit Wochen angemeldet", erlĂ€uterte ein Mitorganisator gegenĂŒber der Autorin. Doch nach "endloser Verschleppung" ereilte die Anmelder am Donnerstag, also fast in letzter Minute, eine VerbotsverfĂŒgung der Berliner Polizei, die RT DE vorliegt.

Absurde Auflagen

Die Polizeibehörde verbietet darin den Aufzug "aus SicherheitsgrĂŒnden" komplett. Sie erlaubt lediglich eine stationĂ€re Kundgebung auf der Straße des 17. Juni am Brandenburger Tor – allerdings mit einer langen Liste von Auflagen, die eigentlich absurde Unterstellungen sind. Verboten sei es demnach beispielsweise, "Fahnen, Puppen oder Ă€hnliche GegenstĂ€nde im öffentlichen Raum zu verbrennen". Wie die Polizei auf die Idee kommt, dass dies angedacht sein könnte, kann sich der Mitorganisator nicht erklĂ€ren. Die Gruppen veranstalteten jedes Jahr eine solche Kundgebung, aber so etwas sei nie vorgekommen.

Dann wird es schwammig und vage: Verboten sei, so heißt es, Gewalttaten gutzuheißen oder – man ahnt es – "zur Vernichtung des Staats Israel aufzurufen". Dazu zĂ€hlt die deutsche Obrigkeit bekanntlich oft genug schon Kritik an der massenhaften Tötung von PalĂ€stinensern und der totalen VerwĂŒstung ihrer Heimat. Verboten sei den Demonstranten ĂŒberdies, fĂŒr allerlei unliebsame Organisationen zu "werben", darunter neben Hamas und Hisbollah auch sich links verortende Gruppierungen, wie etwa die palĂ€stinensische PFLP oder das internationale SolidaritĂ€tsnetzwerk palĂ€stinensischer Gefangener Samidoun.

"Massiver Eingriff in die Versammlungsfreiheit"

"Die Veranstalter bewerten diese Ă€ußerst fragwĂŒrdige Entscheidung der Berliner Versammlungsbehörde nur 47 Stunden vor Beginn und nach mehreren Wochen Bearbeitungszeit fĂŒr politisch motivierte Diskriminierung und einen massiven Eingriff in die verfassungsrechtlich garantierte Versammlungs- und Meinungsfreiheit", heißt es in einer Stellungnahme der Organisatoren.

In der Tat sind einige Auflagen so vage formuliert, dass bereits das VerkĂŒnden des Protesthintergrunds zum Auflösen der Kundgebung fĂŒhren könnte. Dies ist insbesondere in Berlin ein schon erprobtes Vorgehen, beispielsweise beim PalĂ€stina-Kongress im FrĂŒhjahr 2024, aber auch zahlreichen Demonstrationen palĂ€stinasolidarischer Gruppen.

Kritik an deutschen RĂŒstungsexporten

Die Organisatoren "verurteilen die massiven RĂŒstungsexporte an die saudische Kriegskoalition und das rechtsextreme Apartheidregime Israel, mit denen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord nicht nur im Jemen, PalĂ€stina und Libanon begangen werden." Auch die kommende Bundesregierung unter CDU-Chef Friedrich Merz sei nicht gewillt, dies zu stoppen – im Gegenteil.

Außerdem mutiere Deutschland immer mehr zu einem "totalitĂ€ren Polizeistaat", kritisieren sie. Menschenrechts- und Friedensaktivisten liefen zunehmend Gefahr, staatlich verfolgt zu werden. Besonders heftige Repressionen drohten, "wenn es um Proteste gegen den zionistischen Genozid im Gazastreifen und im besetzten Westjordanland geht." Sogar die UN-Sonderberichterstatterin fĂŒr PalĂ€stina Francesca Albanese habe mit Redeverbot in Deutschland zu kĂ€mpfen.

Überdies kritisieren die Organisatoren die Kriegsrhetorik in vielen deutschen Leitmedien, die sie als "Propaganda und GehirnwĂ€sche" bezeichnen. Die wahren Verursacher gegenwĂ€rtiger Kriege wĂŒrden nicht benannt, die dahinter stehenden Interessen westlicher MĂ€chte weitgehend verschwiegen und bestimmte Menschengruppen massiv diskriminiert. Dies betreffe nicht nur Personen mit arabischem Hintergrund, sondern sogar linke Juden, die sich gegen den Massenmord an PalĂ€stinensern aussprechen.

Hintergrund

Am 26. MĂ€rz 2015 hatte eine mit den USA, Großbritannien und Frankreich westlich dominierte Kriegsallianz unter "FĂŒhrung" von Saudi-Arabien den Jemen angegriffen. Offizielles Ziel war es, in den BĂŒrgerkrieg gegen das korrupte, US-freundliche Regime im Jemen einzugreifen und dieses an der Macht zu halten.

Das arme Land versinkt seither in Elend, Tod und Zerstörung. Dennoch gelang es der Kriegskoalition bis heute nicht, die inzwischen weite Teile des Jemens kontrollierende zaidistisch-schiitische Bewegung "Ansar Allah" (Huthi) zu besiegen. Stattdessen starben aufgrund umfassend blockierter Hilfslieferungen tausende von Kindern an UnterernĂ€hrung und eigentlich heilbaren Krankheiten. Offiziell ist ĂŒberdies von etwa 10.000 zivilen Todesopfern durch direkte LuftschlĂ€ge die Rede, vermutlich sind es weit mehr.

In den letzten Tagen belebten die USA den teilweise ruhenden Krieg gegen den Jemen erneut mit FlĂ€chenbombardements. Sie begrĂŒndeten dies mit Angriffen der "Huthi" auf Schiffe, die israelische HĂ€fen anlaufen sollen. Nach eigenen Angaben reagiert die islamische Bewegung damit auf den Völkermord, den Israel nach Ansicht vieler Völkerrechtlicher derzeit im palĂ€stinensischen Gazastreifen begeht. Auch mehrere Raketen auf Israel soll die jemenitische Gruppierung abgefeuert haben.

Israel hatte kĂŒrzlich die mit der sunnitischen palĂ€stinensischen Widerstandsgruppe Hamas geschlossene Waffenruhe einseitig mitten in der Nacht gebrochen. Allein bei der ersten Angriffswelle tötete die israelische Armee IDF etwa 400 Menschen, darunter fast 200 Kinder und SĂ€uglinge.

Den nur 365 Quadratkilometer kleinen Gazastreifen legte die IDF seit dem Hamas-Angriff auf Israel im Oktober 2023 in Schutt und Asche, geschÀtzt zwei Millionen Menschen sind darin eingeschlossen. Die offizielle Zahl der Todesopfer betrÀgt inzwischen mehr als 50.000, die der Verletzten ist demnach mehr als doppelt so hoch. Wahrscheinlich liegen die tatsÀchlichen Opferzahlen weitaus höher.

Es gibt unzĂ€hlige Belege fĂŒr grausame Kriegsverbrechen durch Israels Armee, teilweise von Soldaten selbst gefilmt. Dazu gehört die systematische Zerstörung von KrankenhĂ€usern und Schulen und das gezielte Töten von Kindern mit Kopf- und BrustschĂŒssen. Seit ĂŒber einem Monat hat Israel zudem die Einfuhr von Nahrung, Wasser und Strom gestoppt. Deutschland ist nach den USA der zweitgrĂ¶ĂŸte Waffenlieferant an Israel.

Mehr zum Thema - Israel startet Bodenoffensive im Gazastreifen


de.rt.com/inland/240940-kriegs


Mehr als 1.000 Tote und tausende Verletzte nach Erdbeben in Myanmar


Das Erdbeben, das sich am Freitag um die lokale Mittagszeit ankĂŒndigte, ereignete sich westlich von Myanmars zweitgrĂ¶ĂŸter Stadt Mandalay. Die Auswirkungen des Bebens waren auch in Thailand, China und Vietnam zu spĂŒren und sorgten fĂŒr HauseinstĂŒrze und Panik bei den Menschen. Internationale Rettungsteams sind nach Myanmar geflogen, um die Suche nach Überlebenden des Erdbebens zu unterstĂŒtzen. Lokale KrĂ€fte wie auch Mitarbeiter des US-Instituts United States Geological Survey (USGS) gehen davon aus, dass die jĂŒngsten Zahlen der MilitĂ€rjunta angesichts der laufenden Such- und Rettungsmaßnahmen noch dramatisch steigen werden. Die BefĂŒrchtung lautet, dass weiterhin Menschen unter den TrĂŒmmern eingeschlossen sind.

Nach dem fatalen Erdbeben in Myanmar, laut ersten EinschĂ€tzungen dem stĂ€rksten seit 1912, ist die offizielle Zahl der bestĂ€tigten Todesopfer laut Angaben der MilitĂ€rbehörde der Region auf mehr als 1.000 gestiegen. Wie die MilitĂ€rfĂŒhrung des sĂŒdostasiatischen Landes im Staatsfernsehen bekanntgab, wurden bis dato zudem "mehr als 2.376 Menschen verletzt". Der andauernde BĂŒrgerkrieg in der betroffenen Region, nachdem ein MilitĂ€rputsch im Jahr 2021 eine gewĂ€hlte Zivilregierung abgesetzt hatte, erschwert zudem die Katastrophenhilfe vor Ort.

Russland, Indien, Malaysia und Singapur schickten umgehend Flugzeugladungen mit HilfsgĂŒtern und Personal nach Myanmar.

❗Myanmar Earthquake Death Toll Reaches 1002, 2,376 Injured - Officials#Earthquake #Myanmar #Bangkok pic.twitter.com/Ee9T5J2pZE
— RT_India (@RT_India_news) March 29, 2025

Im benachbarten Thailand kamen laut Medienberichten mindestens sechs Menschen ums Leben und bis zu 350 wurden verletzt. Das Beben erreichte hier ebenfalls noch eine StĂ€rke bis 7,3 und erschĂŒtterte dabei GebĂ€ude und HochhĂ€user.

đŸ§” Massive 7.7 Earthquake rocked Myanmar today, flattening buildings and shaking Southeast AsiaThe devastation is unreal
 đŸ§”Thread đŸ‘‡âš ïž Near Mandalay—Myanmar’s second-largest city. 6.4 aftershock hit minutes later. Bangkok felt it 600 miles away—skyscrapers collapsed
 pic.twitter.com/hBvnmP1hJL
— Culture War Report (@CultureWar2020) March 29, 2025

Ein im Bau befindlicher 33-stöckiger Wolkenkratzer in der Hauptstadt Bangkok, rund 1.000 Kilometer vom Epizentrum entfernt, stĂŒrzte komplett ein. Mindestens 30 Bauarbeiter wurden laut letzten Meldungen dabei unter den TrĂŒmmern verschĂŒttet ‒ 49 gelten weiterhin als vermisst.

Prognosemodelle des US-Geologischen Dienstes des USGS gehen in ersten SchĂ€tzungen davon aus, dass die Zahl der Todesopfer in Myanmar die 10.000-Marke ĂŒbersteigen könnte. Es folgten im Verlauf des gestrigen Tages kleinere Nachbeben. Auf einer Online-Karte der thailĂ€ndischen Wetterbehörde ist zu erkennen, dass sich die deutlich leichteren ErdstĂ¶ĂŸe erneut vor allem in Myanmar, aber auch im Nachbarland Thailand ereigneten. Ein Nachbeben erreichte die StĂ€rke 4,0.

Laut Agenturmeldung hat die EU den Copernicus-Satellitendienst aktiviert und stellt die ersten 2,5 Millionen Euro fĂŒr Soforthilfe bereit. "Die Folgen des Erdbebens werden mit UnterstĂŒtzung des Satellitendienstes besser zu beurteilen sein", so die zustĂ€ndige EuropĂ€ische Kommission am Abend in einer Mitteilung.

Mehr zum Thema ‒ Erdbeben in China - mindestens 95 Todesopfer


de.rt.com/asien/240993-mehr-al


Moldawisches Gericht stellt Gagausien-Chefin unter Arrest


Ein Gericht in Chișinău hat eine 20-tĂ€gige Haftstrafe fĂŒr die Gouverneurin der moldawischen Region Gagausien Evghenia Guțul angeordnet, wie die russischen Nachrichtenagenturen TASS und RIA Nowosti berichteten. UrsprĂŒnglich hatten die moldawischen TV8 und Newsmaker berichtet, dass Guțul fĂŒr 30 Tage unter vorlĂ€ufigen Arrest gestellt worden sei. SpĂ€ter berichtigten sie ihre Veröffentlichungen. Richter Serghei Ciobanu verlas das Urteil:

"Dem Antrag, gegen Evghenia Guțul eine vorlĂ€ufige Festnahme fĂŒr 20 Tage zu verhĂ€ngen, wird teilweise stattgegeben."


Die Staatsanwaltschaft hatte die Festnahme fĂŒr zehn Tage lĂ€nger als vom Gericht angeordnet beantragt. Guțuls Anwalt Sergiu Moraru erklĂ€rte Reportern, dass seine Mandantin gegen keine Vorschriften verstoßen habe und die Staatsanwaltschaft kein Recht habe, die Festnahme zu beantragen. Die Verteidigung beabsichtigt, gegen die Entscheidung des Gerichts Berufung einzulegen.

Am 25. MĂ€rz wurde Guțul auf dem Flughafen von Chișinău im Rahmen eines Verfahrens wegen Verstoßes gegen das Verfahren zur Verwaltung von Wahlgeldern fĂŒr die Wahlen 2023 in der Autonomie, illegaler Finanzierung der politischen Partei Șor fĂŒr die Wahlen und FĂ€lschung von Dokumenten festgenommen. Guțul stritt alle VorwĂŒrfe ab und bezeichnete den Fall als erfunden und die Anklage als politisch motiviert. Sie reagierte auf die Entscheidung des Gerichts:

"Gagausien ist heute enthauptet worden."


Anschließend wurde sie aus dem Gerichtssaal gefĂŒhrt.

Chișinău erkennt die Ergebnisse der Wahlen zum Oberhaupt Gagausiens 2023, die Guțul gewonnen hatte, nicht an. Die moldawische PrĂ€sidentin Maia Sandu bezeichnete sie als "eine Person, die Mitglied einer kriminellen Gruppe ist und nicht im Interesse der moldawischen BĂŒrger handelt" und "ErklĂ€rungen gegen ihr eigenes Land abgibt".

TV8 und Newsmaker veröffentlichten Materialien ĂŒber die 30-tĂ€gige Verhaftung der gagausischen Chefin, noch bevor das Gericht eine Entscheidung in dieser Angelegenheit getroffen hatte, so TASS. Die Verhandlung ĂŒber Guțuls PrĂ€ventivmaßnahme begann um etwa 9:00 Uhr Ortszeit (8:00 Uhr MEZ) und dauerte mehr als sieben Stunden.

Nach ihrer Inhaftierung appellierte Guțul an den russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin, "das gesamte Arsenal diplomatischer, politischer und rechtlicher Mechanismen zu nutzen, um Druck auf die moldawischen Behörden auszuĂŒben" und "die politische UnterdrĂŒckung sofort zu beenden". Der Kreml bezeichnete ihre Verfolgung als politisch motiviert.

Mehr zum Thema – Gagausien-Chefin Guțul bittet Putin um Hilfe

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de.rt.com/europa/240973-moldaw


25 Jahre Putin – Nun, das war's dann wohl: Russland wird dies sicher nicht ĂŒberleben


Von Wiktorija Nikiforowa

Vor genau 25 Jahren fand eine vorgezogene PrĂ€sidentschaftswahl statt, bei der ein Oberst des FSB als selbst ernannter Kandidat gewann. "Who is mister Putin?" – fragte sich die Weltgemeinschaft damals.

Heute ist es schwer, sich den Abgrund vorzustellen, in den Russland beinah gestĂŒrzt wĂ€re, bevor es von dem neuen PrĂ€sidenten in Empfang genommen wurde. Es war ein verwĂŒstetes, demoralisiertes, völlig gedemĂŒtigtes Land. Die Menschen kĂ€mpften ums Überleben – das Symbol dieser Zeit waren alte Menschen in der U-Bahn, die versuchten, ihre Habseligkeiten aus Pappkartons am Boden zu verkaufen. Gleichzeitig tobte sich die neu entstandene "Elite" buchstĂ€blich aus.

Der Separatismus zerriss das Land – Bassajew und seine Komplizen riefen die Scharia aus und verĂŒbten grausame TerroranschlĂ€ge. Die FĂŒhrer der Regionen vollzogen bereits aktiv Schritte fĂŒr einen Austritt [aus der Russischen Föderation; Anm. d. Red.] – Russland erwartete in nicht allzu ferner Zukunft der gleiche Zerfall wie derjenige der UdSSR.

Die "Semibankirschtschina" [Herrschaft der sieben Bankiers, Oligarchenherrschaft; Anm. d. Red.] versuchte, die zentrale Macht an sich zu reißen, und in der Tat hĂ€tte sich im Land fast eine Oligarchie etabliert, die Russland stĂŒckchenweise verkaufen hĂ€tte. In diesem Moment traf Boris Jelzin die beste Entscheidung seines Lebens – er trat zurĂŒck und ernannte Wladimir Putin zu seinem Nachfolger.

"Gebt dem Staat 20 Jahre Frieden, intern und extern, und ihr werdet Russland nicht wiedererkennen", sagte Pjotr Stolypin. Putin hat es geschafft, der Geschichte diese Jahre des Friedens abzutrotzen, entgegen allen Intrigen unserer Feinde.

Wenn uns im Jahr 2000 jemand gesagt hĂ€tte, dass Russland die viertgrĂ¶ĂŸte Volkswirtschaft der Welt werden und Deutschland ĂŒberholen wĂŒrde, hĂ€tten wir demjenigen ins Gesicht gelacht. Wir hatten nicht einmal die Hoffnung, mit dem armen Portugal gleichzuziehen.

Wenn uns jemand gesagt hĂ€tte, dass die russischen StĂ€dte fortschrittlicher, sauberer, wohlhabender, sicherer und komfortabler werden wĂŒrden als die meisten europĂ€ischen und amerikanischen StĂ€dte, hĂ€tten wir dem anderen nur den Vogel gezeigt. Heute ist das die RealitĂ€t.

Ein Besucher aus den 90er Jahren im modernen Moskau, Kasan oder Nischni Nowgorod wĂŒrde seinen Augen nicht trauen – er wĂŒrde denken, dass mindestens hundert Jahre vergangen sind.

Diese enormen Fortschritte verdanken wir Wladimir Putin und seiner Mannschaft von Gleichgesinnten. Sie beendeten die "Semibankirschtschina" – mancher von ihnen verließ das Land, manche von ihnen wurden ins GefĂ€ngnis gesteckt, wieder andere verloren jede Hoffnung auf politischen Einfluss und fingen an, fĂŒr die Wirtschaft des Landes zu arbeiten – und stellten so die normale RegierungsfĂŒhrung des Staates wieder her.

Alle separatistischen Bestrebungen wurden entschieden unterdrĂŒckt. Der Slogan "bis auf die Latrine verfolgen" [Jargon der Straflager, Anspielung auf einen Ausspruch Putins wĂ€hrend einer Pressekonferenz im September 1999] wurde im Hinblick auf die Horden von Terroristen, die unser Land angegriffen haben, umgesetzt. Russland ist nicht zerbrochen.

Über den wirtschaftlichen Erfolg braucht man eigentlich nichts zu sagen – wir leben heute in einem der reichsten LĂ€nder der Welt. Aber am wichtigsten ist, dass wir die Selbstachtung und den Stolz auf unser Land zurĂŒckgewonnen haben. Heute ist es eine Ehre und ein Privileg, Russe zu sein.

Was die Außenpolitik betrifft, so hat Russland in diesen 25 Jahren seinen Status als Supermacht wiedererlangt. Die Zutaten unseres Erfolgs sind Wirtschaftskraft, die stĂ€rkste Armee, das grĂ¶ĂŸte Nuklearpotenzial, ausgestattet mit den neuesten Technologien, und ein riesiges Netz von Allianzen, BĂŒndnissen, Handels-, Wirtschafts- und Freundschaftsbeziehungen mit der Mehrheit der Weltbevölkerung.

Es war nicht einfach, dies zu realisieren, es war ein Balanceakt. Ganz gleich, was der Westen sagt, Putin hatte nie die Absicht, die Sowjetunion wiederherzustellen. Russland profitiert davon, befreundete unabhĂ€ngige Staaten an seinen Grenzen zu haben. Wir können nicht wie zu Sowjetzeiten fĂŒr ihren Unterhalt sorgen, aber wir haben ein Interesse daran, sie in unserem Einflussbereich zu halten. Putin hat dieses verblĂŒffende KunststĂŒck mit Bravour gemeistert.

Das gleiche Interessengleichgewicht wurde in den Beziehungen zu den westlichen Partnern strikt eingehalten: Handel zu fĂŒr beide Seiten gĂŒnstigen Bedingungen ist immer willkommen. Aber wir werden nicht zulassen, dass sie in unser Land eindringen, mit Krieg drohen oder versuchen, sich unserer Ressourcen zu bemĂ€chtigen.

Diese flexible Politik ermöglichte es Russland, sein Land in aller Ruhe und unblutig zurĂŒckzugeben, ohne die KrĂ€fte der Bevölkerung zu ĂŒberfordern und ohne die Wirtschaft zu zerstören. Nach der Krim befreien wir heute Noworossija.

Der rasante Aufschwung Russlands wurde natĂŒrlich von seinen westlichen Partnern bemerkt. Sie haben sehr schnell erkannt, who is mister Putin, und ihn zum Hauptschuldigen fĂŒr alle unsere Siege ernannt.

Es verging kein Tag, an dem die einflussreichsten Politiker und Intellektuellen des Westens uns nicht den sofortigen Zusammenbruch, den Zerfall und die Katastrophe versprachen. 2001 drohten sie uns mit dem Zusammenbruch, genauso 2008. Im Jahr 2014, nun, sagten sie, jetzt sei alles vorbei. Und 2015 wurde es noch schlimmer. Im Jahr 2021 schworen sie bei ihrer Mutter, dass Russland das nĂ€chste Jahr nicht ĂŒberleben werde. Und im Jahr 2022 umso mehr.

So lebten wir – von Zusammenbruch zu Zusammenbruch. Je besser wir lebten, desto lauter wurde das Geheul im Moor von Grimpen. Wir haben das Muster gut verstanden: Je lauter sie uns dort verfluchen, desto richtiger machen wir alles.

Der Punkt ist, dass es den Menschen im Westen in den Jahren des Friedens viel schlechter erging, nachdem sie alles uns in den 90er Jahren Gestohlene verloren hatten. Und wer war daran schuld? Richtig, Putin.

Der ganze Neid, die ganze Wut, das ganze Bewusstsein des eigenen Versagens und der verpassten Chancen der westlichen Eliten haben sich auf die Figur des russischen PrĂ€sidenten konzentriert. Sanktionen, Karikaturen, Schlagzeilen ĂŒber den "blutigen Wlad", idiotische Haftbefehle, offene Morddrohungen – alles kommt zum Einsatz. Es gibt heute keinen Politiker auf der Welt, der unter solch unmenschlichem Druck lebt.

Allerdings haben die Menschen in Russland in dieser Zeit merklich dazugelernt, sie sind keine naiven SowjetbĂŒrger mehr. Wir haben ein einfaches Muster festgestellt – das Land lebt besser mit Putin. Es wĂŒrde uns nichts ausmachen, diese Jahre des Friedens so lange wie möglich auszudehnen. Oh, ich höre schon das Geschrei aus dem Westen ĂŒber den "Diktator" und die Tatsache, dass "Russland jetzt definitiv nicht ĂŒberleben wird". Nun, das ist ein gutes Signal.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 26. MĂ€rz 2025 zuerst bei RIA Nowosti erschienen.

Mehr zum Thema – Volksdiplomatie in Kriegszeiten – Deutsche Druschba-Fahrer in Russland


de.rt.com/meinung/240776-25-ja


"Koalition der Willigen": In Paris bereiten Macron und Selenskij den Dritten Weltkrieg vor


Von Jelena Karajewa

Das heutige Gipfeltreffen der "Koalition der Willigen" in der französischen Hauptstadt Ă€ndert die westeuropĂ€ische Taktik vollstĂ€ndig und endgĂŒltig – in allen Positionen und Punkten, die eine mögliche Lösung der geopolitischen Krise in der Ukraine betreffen.

Nein, es wird keine diplomatische Lösung geben. Nein, es wird keine Verhandlungen mit unserem Land geben. Nein, es wird keine AnnÀherung zum Abbau der Spannungen geben.

Es wird Krieg geben. Nicht unbedingt morgen, ĂŒbermorgen oder in einem Jahr. Aber das Datum fĂŒr die "AufrĂŒstung" des paneuropĂ€ischen Blocks (genauer gesagt, fĂŒr die totale Militarisierung des paneuropĂ€ischen Blocks) steht fest, und es ist das Jahr 2030. Diejenigen, die schweigen, und sogar diejenigen, die auf Opposition machen, werden verraten und verkauft – und am Ende mĂŒssen sie alle ihre Socken in Formation ziehen.

Macron gab, wie erwartet, das oberste "lĂ " an ["dorthin!" Anm. d. Red.]. Er erklĂ€rte, dass "eine Aufhebung der Sanktionen gegen Moskau nicht infrage kommt". Man ließ es so aussehen, als sei Moskau mit einer Petition und sogar persönlich zum französischen PrĂ€sidenten gekommen, um die Aufhebung der BeschrĂ€nkungen zu erwirken. Auch damit keine neuen Sanktionen weiter in ihrem BrĂŒsseler "Töpfchen" köcheln wĂŒrden.

NatĂŒrlich hat Russland niemals, nirgendwo, in keiner Form, weder nah noch fern, weder direkt noch andeutungsweise irgendwelche Bedingungen fĂŒr die Aufhebung der Sanktionen gegen uns genannt, wenn es mit denen spricht, die solche Entscheidungen nicht treffen dĂŒrfen. Die Obergrenze von Macrons Kompetenz liegt darin, den amerikanischen PrĂ€sidenten unter TrĂ€nen anzuflehen, nicht immer neue Zölle und Abgaben auf die französischen Exporte zu erheben, die in der sich verschĂ€rfenden Schlinge der Importzölle flattern, auch wenn er noch so sehr die Backen aufblĂ€st und vorgibt, der Vater der "europĂ€ischen Demokratie" zu sein. Bleiben noch KĂ€se, Wein und ein paar andere Kleinigkeiten.

So sieht das euro-atlantische BĂŒndnis heute aus. Sowohl wirtschaftlich als auch politisch.

Es lohnt sich, die Versuche der WesteuropĂ€er, die amerikanische Regierung zu beeinflussen, ironisch zu bewerten. In einer Flut von Verleumdungen sagte Macron, dass "das europĂ€ische MilitĂ€r in allen großen StĂ€dten, an strategischen Positionen und Punkten stationiert werden wird. [Diese Stationierung] wird die bedingungslose UnterstĂŒtzung einer Reihe von europĂ€ischen Regierungen und VerbĂŒndeten fĂŒr die Ukraine signalisieren".

Amerikanische Vertreter, darunter Steve Witkoff, mit dem Russland aktiv ĂŒber die kĂŒnftige Beilegung der Krise diskutiert, Ă€ußerten sich recht skeptisch zu dieser Idee und stellten ihre praktische und politische DurchfĂŒhrbarkeit infrage.

Um den Kontext weiter zu verdeutlichen und die Stimmung der in Paris Versammelten abzuschĂ€tzen, haute die dienstfertige (Nachrichtenagentur) Reuters eine Depesche raus, in der es hieß, dass "die Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden, wenn es (d. h. wir) seine Truppen aus der Ukraine abzieht, 'ohne irgendwelche Vorbedingungen zu stellen'".

Die heutige Sitzung in Paris wurde anberaumt, um zu entscheiden, wo und wie ein bis an die ZĂ€hne bewaffnetes Kontingent stationiert werden soll (es werden schließlich keine Soldaten in Unterhosen und mit Angelruten zur UnterstĂŒtzung der Veseushniks entsandt [= ukrainische Soldaten, abgeleitet von der AbkĂŒrzung WSU, StreitkrĂ€fte der Ukraine; Anm. d. Red.]), und wie dieses Kontingent mit UnterstĂŒtzung am Boden ausgestattet werden soll.

Sollen wir Kommandozentralen einrichten, die ĂŒber alle technischen Mittel der Luft- und SatellitenaufklĂ€rung verfĂŒgen? Und dort, in Paris, wird man die Hierarchie der Befehlsgebung und -ausfĂŒhrung anpassen.

Wenn es sich nicht um einen Angriffsplan auf unser Land handelt, nicht um einen Plan zum Massenmord an unseren BĂŒrgern, nicht um einen Plan, nach dem die territoriale Zugehörigkeit zum Großen Russland von lokalen BĂŒrokraten entschieden wird, die im kleinen BrĂŒssel und Paris sitzen, was wĂ€re dann ein Kriegsplan fĂŒr einen offensiven Angriff auf unser Land?

Es ist also an der Zeit, dass wir uns mit ihm vertraut machen.

Hier geht es um Krieg. Ein Krieg zwischen dem paneuropĂ€ischen Block und Russland. Über die Folgen (wir kennen sie) – beim nĂ€chsten Mal.

Was man jedoch mit Sicherheit kennt, das ist das Datum – der 27. MĂ€rz 2025, und das sind die Namen derjenigen, die die Kriegsmaschinerie schmierten, sie prĂ€parierten, eine Propagandakampagne zu ihren Gunsten veranstalteten und ihre Unterschrift unter die Anweisung "zur AusfĂŒhrung" setzten.

Dies ist Emmanuel Macron und dies ist Wladimir Selenskij.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 27. MĂ€rz 2025 auf RIA Nowosti erschienen.

Mehr zum Thema - In den Krieg gelogen: Zensur und Propaganda fĂŒhren die EU in die Katastrophe


de.rt.com/meinung/240886-koali


NZZ-Artikel sorgt fĂŒr Dissonanz – Russische Botschaft in Bern reagiert


Die aus Juschno-Sachalinsk nach Berlin gezogene und regelmĂ€ĂŸig Übersichten ĂŒber besonders groteske "Nachrichten" ĂŒber unser Land auf den Seiten der NZZ schreibende I. Rastorgujewa erlebte offensichtlich eine kognitive Dissonanz. Es stellt sich heraus, dass es BĂŒrger gibt, die aus westlichen LĂ€ndern gerade in dieses "schreckliche" Russland ziehen, und zwar nicht wenige. Ist also das berĂŒchtigte Prinzip "ins Ausland abhauen" fĂŒr ein mythisch sattes Leben in Wohlstand, welches nicht ohne Ironie im brisanten spĂ€tsowjetischen Film "Intergirl" (bekanntlich mit einem tragischen Ende) dargestellt wurde, in Wirklichkeit nur eine Illusion?

In der Ausgabe der NZZ vom 23. Januar 2025 versuchte die Dame aus Sachalin in ihrer ĂŒblichen albernen Art, solche AuslĂ€nder lĂ€cherlich zu machen, weil diese unter anderem nicht damit einverstanden seien, dass ihre Kinder schon in der Schule der extremistischen LGBT-Propaganda ausgesetzt werden. Ohne ein Wort ĂŒber die stĂ€ndigen Messerangriffe auf Passanten in Deutschland zu verlieren, macht sie AuslĂ€ndern Angst mit angeblicher KriminalitĂ€t in Russland und der mangelnden Hilfe nach dem Umzug. Wie drohend stellt die Autorin fest, dass Ende der 1930er Jahre auslĂ€ndische FachkrĂ€fte in unserem Land "pedantisch" hingerichtet worden seien. NatĂŒrlich hat sie beispielsweise nichts von den 5000 Spaniern gehört, die nach der Niederlage der Republikaner im BĂŒrgerkrieg 1939 in der Sowjetunion Asyl erhielten.

Rastorgujewa hat wahrscheinlich auch keine Ahnung davon, dass AuslĂ€nder aus Westeuropa seit Jahrhunderten zielstrebig nach Russland zogen, um sich dort ein neues Leben aufzubauen, als ein Land mit praktisch unendlichem Entwicklungspotenzial, unbegrenzten Möglichkeiten und Ressourcen. Bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstand unter Wassili III., dem Vater von Iwan dem Schrecklichen, die erste Deutsche Vorstadt in Moskau. Im Jahr 1763 veröffentlichte Katharina II. das Manifest "Über die Erlaubnis aller nach Russland einreisenden AuslĂ€nder, sich in den von ihnen gewĂŒnschten Provinzen niederzulassen, und ĂŒber die ihnen gewĂ€hrten Rechte", das den Beginn einer Masseneinwanderung von AuslĂ€ndern, vor allem vom Territorium des kĂŒnftigen Deutschland, in die dĂŒnn besiedelten Gebiete der Wolgaregion, von Neurussland, Transkaukasien und anderer Regionen des Russischen Reiches markierte. Ihre heutigen Nachkommen sind die sogenannten "Russlanddeutschen", von denen mehr als sieben Millionen in den 1990er und 2000er Jahren aus der ehemaligen UdSSR nach Deutschland gezogen sind. Viele von ihnen pflegen enge Bindungen zu Russland und besitzen die russische StaatsbĂŒrgerschaft. Laut der VolkszĂ€hlung von 2021 leben 195.000 Deutsche in Russland.

Im August 2024 unterzeichnete der russische PrĂ€sident Wladimir Putin das Dekret Nr. 702 ĂŒber die Möglichkeit, eine vorĂŒbergehende Aufenthaltserlaubnis in Russland zu erhalten, ohne die von der Regierung genehmigte Quote und die BestĂ€tigung der Kenntnisse der russischen Sprache fĂŒr auslĂ€ndische StaatsbĂŒrger und Staatenlose zu berĂŒcksichtigen, die den Wunsch geĂ€ußert haben, aus dem Land ihrer Staatsangehörigkeit oder ihres stĂ€ndigen Wohnsitzes wegzuziehen, weil sie die von diesen LĂ€ndern verfolgte Politik der Durchsetzung destruktiver neoliberaler ideologischer Ansichten ablehnen, die den traditionellen russischen geistigen und moralischen Werten widersprechen. Im September 2024 genehmigte die russische Regierung eine Liste von LĂ€ndern und Territorien, die die Politik der Durchsetzung destruktiver neoliberaler Einstellungen verfolgen. Hierzu zĂ€hlten unter anderem Deutschland und die Schweiz. FĂŒr den Umzug nach Russland aus diesen LĂ€ndern braucht man nur einen Antrag bei einem russischen konsularischen Posten einzureichen, auf dessen Grundlage ein dreimonatiges Einreisevisum ausgestellt wird.

Der PrĂ€sident der Russischen Föderation betonte bei einem Treffen im Januar dieses Jahres Folgendes: "FĂŒr uns sind nicht nur einzelne Erfolgsgeschichten wichtig. Unser gesamter Staat muss bei der Gestaltung eines gerechteren Entwicklungsmodells eine Vorreiterrolle einnehmen, eines Modells, das auf unverĂ€nderlichen Werten basiert 
 Das sind eine traditionelle Großfamilie, die Freiheit und Verantwortung, das Streben jeder Person, der Gesellschaft und den Menschen zu nĂŒtzen, das sind Wohlstand und Gerechtigkeit." Wladimir Putin hat die Einrichtung eines ProjektbĂŒros unter der Leitung des Innenministeriums Russlands im Rahmen der Agentur fĂŒr strategische Initiativen angeordnet. Zu seinen Aufgaben soll die umfassende UnterstĂŒtzung von AuslĂ€ndern bei ihrem Umzug nach Russland gehören, einschließlich Hilfe bei der Ansiedlung, der Arbeitsuche und der Ausbildung der Kinder.

Die Abgeordnete der Staatsduma der Föderalversammlung der Russischen Föderation Maria Butina erklĂ€rte in einem Interview mit der Internetplattform Wsgljad (russisch: Blick) im Dezember 2024, dass zu den fĂŒnf LĂ€ndern, deren BĂŒrger am hĂ€ufigsten aus geistigen und moralischen GrĂŒnden nach Russland ziehen möchten, Frankreich, Deutschland, Australien, die USA und Italien gehören. Zudem sind die meisten Einwanderer aus Deutschland nicht unsere Landsleute und sprechen kein Russisch; viele stammen aus dem Gebiet der ehemaligen DDR. Was sie zum Umzug treibt, sind unter anderem die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage, Werkschließungen und Streiks.

Angesichts dieser Situation sind das psychische Unbehagen und die EnttĂ€uschung bei Rastorgujewa nachvollziehbar. Dass sich das "heiß begehrte" Deutschland in der Tat als Schlaraffenland fĂŒr sie entpuppte, ist unwahrscheinlich. Lohnt es sich fĂŒr sie, fĂŒr ein Paar elende Honorarbissen von der NZZ weiterhin GerĂŒchte ĂŒber Russland zu verbreiten?

Dieser Text wurde zuerst auf der offiziellen Seite der Russischen Botschaft in Bern veröffentlicht.

Mehr zum Thema ‒ Die Schweiz und die gestohlenen Staatsgelder der Ukraine


de.rt.com/schweiz/240962-kogni


Ehemaliger EU-Berater: Finnland riskiert, zu einem "Schlachtfeld" gegen Russland zu werden


Finnlands Entscheidung, die NeutralitÀt aufzugeben und der NATO beizutreten, könnte sich als katastrophal erweisen, da sie das Land in einem möglichen Konflikt mit Russland in ein Schlachtfeld verwandeln könnte. Davor warnt der ehemalige Berater des EU-Parlaments Sakari Linden, der am Donnerstag am Rande des Internationalen Arktisforums in Murmansk mit RT sprach.

Finnland hat mit fast 1.300 Kilometern die lĂ€ngste Grenze eines NATO-Staates zu Russland und ist dem von den USA gefĂŒhrten MilitĂ€rblock im April 2023 nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts offiziell beigetreten.

Mit dem Beitritt zur NATO habe Finnland "die jahrzehntelange NeutralitĂ€t aufgegeben", die dem Land UnabhĂ€ngigkeit, Wohlstand und Sicherheit gebracht habe, so Linden. "Jedes Mal in der Geschichte, wenn sich Finnland stark mit den westlichen MĂ€chten verbĂŒndet, wird es zu einer Art Rohstoffreservoir des Westens", so Linden.

Das Land verliere dann seine UnabhÀngigkeit und "riskiert, zu einem Schlachtfeld gegen Russland zu werden", warnte der geopolitische Analyst.

Linden sagte, Finnlands Position zwischen Ost und West habe dem Land ein "geopolitisches Gleichgewicht" verschafft, und es habe am meisten von seiner Rolle als HandelsbrĂŒcke zwischen Russland und der EU profitiert.

Der ehemalige EU-Berater wies ferner darauf hin, dass Finnland wÀhrend des Kalten Krieges ein "neutrales" Land war, das sowohl mit dem Westen als auch mit dem Osten Handel trieb. Der Westen habe oft versucht, Finnlands Handel mit Russland einzuschrÀnken, wÀhrend "Russland Finnland nie den Handel mit dem Westen verboten hat".

Nun, da sich Finnland in der Außen- und Sicherheitspolitik vollstĂ€ndig auf die Seite der westlichen MĂ€chte gestellt hat – die, wie Linden sagte, "Druck auf Russland ausĂŒben wollen" –, trĂ€gt Helsinki die "Last aller Sicherheitsrisiken".

Seit dem NATO-Beitritt hat die finnische Regierung einen Militarisierungsschub eingeleitet, einschließlich der Ausweitung der militĂ€rischen Ausbildung und der Aufforderung an die Bevölkerung, sich auf einen möglichen Krieg mit Russland vorzubereiten.

Die östlichen NATO-Mitglieder betrachten Russland seit Langem als direkte Bedrohung, und westliche Vertreter haben wiederholt behauptet, dass Moskau im Falle eines Sieges im Ukraine-Konflikt andere europÀische LÀnder angreifen könnte.

Der russische PrĂ€sident Wladimir Putin hat die Möglichkeit eines solchen militĂ€rischen Vorstoßes gegen die NATO als "Unsinn" abgetan. Er argumentierte, dass die angebliche Bedrohung durch einen russischen Angriff von europĂ€ischen Politikern dazu benutzt werde, ihren BĂŒrgern Angst einzujagen, um höhere MilitĂ€rausgaben zu rechtfertigen, die anderswo eingespart werden mĂŒssten.

Gleichzeitig hat Russland wiederholt vor den seiner Ansicht nach beispiellosen militÀrischen AktivitÀten der NATO in der NÀhe seiner westlichen Grenzen in den letzten Jahren gewarnt.

Mehr zum Thema – Finnland nimmt einen russischen StaatsbĂŒrger als Geisel


de.rt.com/europa/240934-ehemal


Putins Schachzug: Warum Kiew das selbst mitgestaltete Waffenstillstandsabkommen fĂŒrchtet


Von Witali Rjumschin

Ein Monat intensiver Diplomatie hat sich ausgezahlt: Russland und die Ukraine haben unter Vermittlung der USA ihre erste förmliche Vereinbarung getroffen, die sich bislang noch auf die Reduzierung der Feindseligkeiten beschrĂ€nkt und nicht auf deren Einstellung. Die Vereinbarung sieht einen 30-tĂ€gigen Waffenstillstand im Schwarzen Meer und ein Moratorium fĂŒr Angriffe auf die Energieinfrastruktur vor. OberflĂ€chlich betrachtet Ă€hnelt dies dem "Schein-Waffenstillstand", der einst von Frankreich und Großbritannien ins Spiel gebracht worden war, um Russland in ein strategisches Dilemma zu bringen. Das Ergebnis ist jedoch ganz anders ausgefallen.

Vor allem die westeuropĂ€ischen Akteure sind nicht vertreten. Die Diskussionen ĂŒber eine zweite Phase unter Beteiligung von "Friedenstruppen" aus Frankreich und dem Vereinigten Königreich sind ins Stocken geraten. Trotz des LĂ€rms wird es kein EU-Personal geben, das diesen Waffenstillstand ĂŒberwacht. Stattdessen hat Russland die GesprĂ€che genutzt, um der Trump-Administration wertvolle ZugestĂ€ndnisse zu entlocken – darunter vor allem Hilfe bei der Wiedererlangung des Zugangs zu den globalen AgrarmĂ€rkten.

Die USA haben nun Sanktionserleichterungen fĂŒr die [staatliche Agrarbank] Rosselchosbank, russische Lebensmittel- und DĂŒngemittelexporteure und den Zugang der Schifffahrt zu internationalen HĂ€fen auf die Tagesordnung gesetzt. Dies waren genau die Forderungen, die Moskau wĂ€hrend der ursprĂŒnglichen Schwarzmeer-Getreide-Initiative 2022 erhoben hatte, aber damals hatte es nur vage Zusicherungen der UNO erhalten. Jetzt hat Russland festen Boden unter den FĂŒĂŸen.

Auch der Energiewaffenstillstand fiel zu Moskaus Gunsten aus. Die Ukraine wollte, dass der Waffenstillstand fĂŒr alle kritischen Infrastrukturen gilt, aber die endgĂŒltige Version – ausgehandelt von Russland und den USA – ist viel enger gefasst. Sie beschrĂ€nkt Angriffe nur auf energiebezogene Objekte: Ölraffinerien, Kraftwerke, Wasserkraftwerke, Pipelines und so weiter. Diese SpezifitĂ€t nimmt Kiew die Möglichkeit, sich auf russische Waffenstillstandsverletzungen zu berufen.

Aber es gibt Vorbehalte. Der grĂ¶ĂŸte: Es ist nach wie vor unklar, ob der Waffenstillstand tatsĂ€chlich in Kraft getreten ist. Alle drei Parteien haben widersprĂŒchliche ErklĂ€rungen mit widersprĂŒchlichen Bedingungen abgegeben.

In Bezug auf das Schwarzmeerabkommen sagt der Kreml beispielsweise, dass der Waffenstillstand erst nach Aufhebung der Sanktionen in Kraft treten wird. Er behauptet auch, dass das Abkommen Russland erlaubt, alle Schiffe, die ukrainische HĂ€fen anlaufen, auf Waffen zu untersuchen.

In der ukrainischen und der US-amerikanischen Fassung sind diese Bedingungen jedoch nicht enthalten. Kiew behauptet sogar, dass russische Marineschiffe das westliche Schwarze Meer nicht befahren dĂŒrfen [andernfalls droht Kiew mit deren Beschuss, Anm. d. Red.] und dass der Waffenstillstand am 25. MĂ€rz begann.

Auch der Zeitplan fĂŒr den Energiewaffenstillstand ist umstritten. Moskau besteht darauf, dass er am 18. MĂ€rz begann, dem Tag des Telefonats zwischen Wladimir Putin und Donald Trump. Wenn dies zutrifft, hat die Ukraine die Vereinbarung bereits gebrochen: Die jĂŒngsten Angriffe auf russische Infrastrukturen, wie der Angriff auf die Gasmessstation Sudscha, erfolgten nach diesem Datum. Es ĂŒberrascht daher nicht, dass Wladimir Selenskij darauf besteht, dass der Waffenstillstand erst eine Woche spĂ€ter begann. [Kiew griff auch nach diesem spĂ€teren Zeitpunkt Energieinfrastruktur in Sudscha und anderswo in Russland an, Anm. d. Red.]

Kurz gesagt, es wurde zwar ein Waffenstillstand angekĂŒndigt, aber seine BrĂŒchigkeit ist offensichtlich. Möglicherweise gibt es nicht einmal ein einheitliches schriftliches Dokument. Seine Bestimmungen werden von jeder Partei anders ausgelegt, und die schiere Anzahl der Vorbehalte ermöglicht es jedem Beteiligten, die Vereinbarung nach Belieben fĂŒr ungĂŒltig zu erklĂ€ren. Infolgedessen sind echte Fortschritte auf dem Weg zum Frieden ungewiss.

Jetzt kommt die heikelste Phase: der Kampf um die Vorherrschaft in der Berichterstattung. Die nĂ€chsten Wochen werden mit technischen GesprĂ€chen, diplomatischen Tests und gegenseitigen Anschuldigungen gefĂŒllt sein. Kiews Ziel ist es, Russland als Verstoß gegen die Vereinbarung darzustellen, in der Hoffnung, dass Trump mit einer VerschĂ€rfung der Sanktionen und einer Erhöhung der MilitĂ€rhilfe reagiert. Moskau hingegen versucht, die Ukraine als Spielverderber darzustellen, um so seine Position in Washington zu stĂ€rken und vielleicht sogar die Diskussion ĂŒber die Zukunft Selenskijs wiederzubeleben.

Wer wird sich in diesem Informationskrieg durchsetzen? Russland geht mit einem klaren Vorteil ins Rennen: dem tiefen Misstrauen, das derzeit zwischen dem Weißen Haus und der Bankowa [dem PrĂ€sidialamt der Ukraine; Anm.] herrscht. DarĂŒber hinaus hat Trump weiter reichende Ziele, darunter die Auflösung der Partnerschaft zwischen Russland und China. Dieses Ziel könnte sein Vorgehen gegenĂŒber Moskau weit mehr bestimmen als alles, was Selenskij sagt.

Der nĂ€chste große Test ist das seit Langem aufgeschobene Abkommen ĂŒber die ukrainischen BodenschĂ€tze – ein zentrales US-Interesse, das Selenskij bei seinem jĂŒngsten Besuch in Washington sabotiert hat. Berichten zufolge ist ein ĂŒberarbeiteter 40-seitiger Entwurf in Arbeit, und Insider vermuten, dass er anspruchsvoller sein wird als der ursprĂŒngliche.

Wird Selenskij seine Position halten? Oder gibt er unter dem Druck nach? Die Antwort könnte den Friedensprozess umgestalten. Wenn der ukrainische Staatschef einlenkt, könnte sich Trump Russland annÀhern. Wenn nicht, könnten die Beziehungen erneut ins Stocken geraten.

Was auch immer geschieht, das Dreieck USA-Russland-Ukraine tritt in ein neues, unvorhersehbares Kapitel ein. Doch im Moment scheint Russland am meisten von diesem unruhigen Waffenstillstand profitiert zu haben – nicht zuletzt, weil es eine westliche Drucktaktik in eine Plattform fĂŒr Verhandlungen zu seinen eigenen Bedingungen verwandelt hat.

Witali Rjumschin ist Journalist und politischer Analyst. Dieser Artikel erschein zuerst in der Online-Zeitung Gazeta.ru und wurde vom RT-Team ĂŒbersetzt und redaktionell bearbeitet.

Mehr zum Thema – Die Lösung des Konflikts in der Ukraine geht in kleinen Schritten voran


de.rt.com/europa/240956-putins


Russlands Außenministerium: Ukrainischer Luftangriff auf Gasstation Sudscha von London befohlen


Kiew habe die Gasmessstation Sudscha in der Region Kursk auf einen Befehl aus London hin angegriffen, behauptet die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa in einer am Freitag veröffentlichten ErklĂ€rung auf der offiziellen Website des Ministeriums.

"Es gibt Grund zu der Annahme, dass die Lenkung und Ausrichtung der Angriffe ĂŒber französische Satellitensysteme erfolgte, wĂ€hrend die Eingabe der Koordinaten und der Start von britischen Spezialisten durchgefĂŒhrt wurden. Das Kommando (zum Angriff) wurde von London gegeben", heißt es in der ErklĂ€rung.

Das Ministerium erinnert zugleich daran, dass die Station bereits von Kiew angegriffen worden und nun, nach dem jĂŒngsten Raketenangriff, fast zerstört sei. DarĂŒber hinaus machte Sacharowa darauf aufmerksam, dass ukrainische Drohnen trotz der Versuche Washingtons, ein russisch-ukrainisches Moratorium auf gegenseitige Angriffe auf die Energieinfrastruktur zu erreichen, auch versucht hĂ€tten, die Ölraffinerie von Saratow anzugreifen.

"Dies sind bei Weitem nicht die ersten Terrorakte der ukrainischen StreitkrĂ€fte gegen die russische Energieinfrastruktur, seit das Verbot des Beschusses solcher Einrichtungen am 18. MĂ€rz (von russischer Seite – d. Red.) verkĂŒndet wurde. In den Gebieten Brjansk, Kursk und Belgorod, auf der Krim und im Gebiet Krasnodar wurden Gasunternehmen, Stromverteilungsstationen und Öllager angegriffen, einschließlich derer, die zum internationalen Kaspischen Pipeline-Konsortium gehören. Der Terror, den das Kiewer Regime gegen den russischen Energiesektor entfesselt, ist ein weiterer Beweis fĂŒr sein mangelndes Engagement (fĂŒr den Frieden)", betonte die Diplomatin.

Sacharowa wies darauf hin, dass Selenskij zuvor öffentlich gegenseitige BeschrĂ€nkungen fĂŒr Angriffe auf Energieanlagen befĂŒrwortet habe:

"Wie Sie wissen, hat Wladimir Selenskij das von den PrĂ€sidenten Russlands und der USA vorgeschlagene Moratorium fĂŒr den Verzicht auf Angriffe auf russische und ukrainische Energieanlagen öffentlich unterstĂŒtzt, aber nichts unternommen, um es einzuhalten. Was geschehen ist, bestĂ€tigt, dass Kiew keinen politischen Willen zum Frieden hat. Sie denken immer noch in Kategorien des Krieges, sind entschlossen, den Konflikt zu eskalieren, und zu jeder Provokation bereit, um die BemĂŒhungen um eine endgĂŒltige Beilegung der ukrainischen Krise zu behindern."

Wie berichtet, hat das Kiewer Regime die Gasmessstation Sudscha mit HIMARS angegriffen und nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums dabei fast vollstĂ€ndig zerstört. Die Station ist fĂŒr den Gastransit nach Europa unerlĂ€sslich und befand sich auf dem einzigen zuletzt noch betriebenen Strang des Gastransportsystems durch die Ukraine. Bis zum Ende des vergangenen Jahres hatten trotz des Krieges noch LĂ€nder wie die Slowakei, Ungarn und Österreich russisches Erdgas ĂŒber diesen Strang erhalten, bis Kiew die Durchleitung unterbrach und eine VerlĂ€ngerung des Gastransitabkommens ablehnte.

Mehr zum Thema – Kreml: Kiew hat erneut die von den USA vermittelte Waffenruhe im Energiebereich verletzt (VIDEO)


de.rt.com/russland/240975-russ


Putin will Europa nicht erobern: Roger Köppel fordert Diplomatie statt AufrĂŒstung


In einem Editorial, das wie ein frischer Wind durch die Schweizer Alpen weht, nimmt Roger Köppel in der Weltwoche die zunehmende AufrĂŒstung in Europa und die damit verbundene, ĂŒberzogene Angst vor einer russischen Expansion unter die Lupe.

Im Kontext des Ukraine-Kriegs und der globalen Reaktionen betont Köppel, dass die militĂ€rische StĂ€rke Russlands zwar beĂ€ngstigend wirke, jedoch nicht das gefĂŒrchtete Ziel verfolge, Europa zu erobern. Der Artikel trĂ€gt den Titel: Putin will Europa nicht erobern.

Köppel kritisiert die weitverbreitete These in den Mainstream-Medien, dass Russland zeitnah einen Angriff auf andere europÀische Staaten plane. Zahlreiche Experten, insbesondere aus Deutschland, verbreiten die Vorstellung, dass der russische PrÀsident Wladimir Putin 2028 oder spÀtestens 2030 einen "imperialen Eroberungskrieg" starten werde. Köppel hinterfragt jedoch, wie realistisch diese Annahmen sind, und weist darauf hin, dass solche Szenarien die Wahrscheinlichkeit eines tatsÀchlichen Konflikts erhöhen könnten, da sie Russland zu einer militÀrischen Antwort provozieren.

Er verweist auf die widersprĂŒchlichen EinschĂ€tzungen vieler Mainstream-Kommentatoren, die einerseits vor einem russischen Übergriff warnen, andererseits jedoch die russischen StreitkrĂ€fte im Ukraine-Krieg als ineffektiv und schwach darstellen. Diese Haltung verkennt laut Köppel die eigentlichen Ursachen des Ukraine-Kriegs: Es gehe nicht um einen russischen Expansionsdrang, sondern um eine Reaktion auf die geopolitische Bedrohung durch das Vordringen der NATO an die russischen Grenzen.

In der mittlerweile berĂŒchtigten Talksendung im österreichischen Fernsehen, hatte Marie-Agnes Strack-Zimmermann noch viel abenteuerlichere Statistiken parat. Der Weltbevölkerung von rund 9 Milliarden, möchten wir diese eine nicht vorenthalten. pic.twitter.com/7xeyyEUj2o
— InfraRot _Medien (@Infrarot_Medien) March 26, 2025

Die These, dass Russland die ehemalige Sowjetunion wiederherstellen wolle, sei zwar theoretisch nicht auszuschließen, aber laut Köppel wenig plausibel. Putin habe im Jahr 2022 einen Friedensvertrag angeboten, der fĂŒr die Ukraine vorteilhafter gewesen wĂ€re als die heutige Situation. Es gebe kaum Anzeichen dafĂŒr, dass Putin eine militĂ€rische Konfrontation mit dem Westen suche, zumal ein Angriff auf die NATO unweigerlich in einen globalen Konflikt mit den USA fĂŒhren wĂŒrde, was aus geopolitischer Sicht unvernĂŒnftig wĂ€re.

Köppel erklĂ€rt weiter, dass Putin wiederholt betont habe, er sei kein Feind Europas und habe nicht die Absicht, weitere europĂ€ische LĂ€nder anzugreifen. Dies sollte ernst genommen werden, auch wenn die westlichen Eliten weiterhin einen konfrontativen Kurs verfolgen und jegliche diplomatische Lösung ablehnen. Köppel fĂŒhrt aus, dass die NATO-Osterweiterung eine der Hauptursachen des Konflikts sei und die Weigerung, diesen Aspekt in der westlichen Analyse zu berĂŒcksichtigen, die Situation eskalieren lasse.

Abschließend fordert Köppel eine nĂŒchternere Sichtweise und eine Abkehr von der gegenwĂ€rtigen AufrĂŒstungspolitik, die auf der Annahme basiert, Russland sei ein unaufhaltsamer Aggressor. Stattdessen sollte der Westen diplomatische Lösungen suchen und erkennen, dass militĂ€rische AufrĂŒstung langfristig nur zu mehr Konflikten fĂŒhren könnte.

Mehr zum Thema – "Koalition der Willigen" in Paris: Schöne Worte fĂŒr den Krieg


de.rt.com/schweiz/240915-koepp


RealitĂ€tsfern – Sigmar Gabriels Vorschlag, Russland erneut die AbrĂŒstungsfalle zu stellen


Von Sergei Strokan

In der deutschen Politik, die mit dem Amtsantritt des kĂŒnftigen Bundeskanzlers Friedrich Merz Gefahr lĂ€uft, alle Rekorde der Russophobie seit dem Zweiten Weltkrieg zu brechen, wurde plötzlich eine ganz unerwartete Stimme aus der jĂŒngsten Vergangenheit laut. Diese Stimme ist die des ehemaligen deutschen Außenministers Sigmar Gabriel von den Sozialdemokraten.

Diese machen derzeit schwere Zeiten durch. Und Persönlichkeiten in der Lage eines Gabriel – der momentan, nach dem Fiasko um Olaf Scholz, zusammen mit seinen Parteigenossen die FĂ€higkeit verloren hat, die Politik Berlins mitzubestimmen – geben von Zeit zu Zeit eindringliche und publikumswirksame ErklĂ€rungen ab. So erinnern sie die Menschen an sich selbst und deuten ihnen an, dass sie das Recht behalten, öffentlich darĂŒber zu sprechen, wie das heutige Deutschland, das sich an einem historischen Scheideweg befindet, organisiert und wie seine Sicherheit gewĂ€hrleistet werden sollte – zumal vor dem Hintergrund, dass diese Aufgabe heute zu einer Gleichung mit vielen Unbekannten geworden ist.

Diese Unbekannten sind unter anderem der Ukraine-Konflikt, die Spaltung der EU, die Krise der NATO, die da verschiedene Wege zum BekĂ€mpfen der "russischen Bedrohung" ausprobiert, und schließlich der Test der transatlantischen SolidaritĂ€t durch US-PrĂ€sident Donald Trump.

Und nun tut uns also ein prominenter Berliner Polit-Rentner kund, was seiner Meinung nach getan werden mĂŒsse, um die Angst vor russischen Raketen zu ĂŒberwinden, die auf Deutschland gezielt sind. Um dies zu erreichen, mĂŒsse Russland entwaffnet werden, findet der ehemalige Chef des deutschen Außenministeriums. Doch wie soll das nur vonstattengehen?

Gabriel schlĂ€gt vor, auf die Erfahrungen der AbrĂŒstungsĂ€ra in der zweiten HĂ€lfte der 1980er-Jahre zurĂŒckzugreifen. Damals war der Kalte Krieg noch in vollem Gange, aber gleichzeitig lag in Europa bereits ein Hauch großer VerĂ€nderungen in der Luft: Die Berliner Mauer fristete ihre letzten Jahre, und die UdSSR des letzten sowjetischen GeneralsekretĂ€rs Michail Gorbatschow spielte zusammen (so dachten viele BĂŒrger des Landes. Anm. d. Red.) mit dem Westen enthusiastisch so spannende Spiele wie "neues Denken" und die Schaffung einer "gewaltfreien, atomwaffenfreien Welt".

Wenn er an die Erfahrungen der Vergangenheit erinnert, bietet Gabriel deutschen Politikern und MilitĂ€rstrategen natĂŒrlich eine fĂŒr unsere neue Ära relevante Lesart dieser Erfahrungen. Gabriels Rezept besteht nĂ€mlich darin, zunĂ€chst mehr US-amerikanische bodengestĂŒtzte Mittelstreckenraketen und gegebenenfalls Marschflugkörper in Europa stationieren zu lassen – und anschließend Russland AbrĂŒstungsmaßnahmen anzubieten.

"Ich wĂŒrde mir wĂŒnschen, dass die Stationierungsentscheidung fĂŒr neue Mittelstreckenraketen erstens nicht nur in Deutschland erfolgt und uns damit zum einzigen Zielland macht.

Und außerdem wĂŒrde ich mir wie in den 1980er-Jahren ein paralleles AbrĂŒstungsangebot an Russland wĂŒnschen: Wenn Russland bereit ist, seine bereits stationierten Mittelstreckenraketen abzuziehen, dann können wir im Gegenzug auf die Stationierung verzichten.

Es liegt in Russlands Hand, ob wir in Europa weiter einen Kurs der AufrĂŒstung haben oder nicht."

Diese VorschlĂ€ge verweisen auf Vereinbarungen zur StĂ€rkung der US-MilitĂ€rprĂ€senz in Deutschland, die in der Endphase der Amtszeit von PrĂ€sident Joe Biden erzielt wurden, und bauen auf ihnen auf: Im vergangenen Juli veröffentlichten Washington und Berlin eine gemeinsame ErklĂ€rung, in der es hieß, die USA wĂŒrden "episodisch" mit der Stationierung neuer Waffen mit grĂ¶ĂŸerer Reichweite in Deutschland beginnen, darunter auch Hyperschallwaffen. Als Reaktion auf diese Entscheidung erklĂ€rte der stellvertretende Leiter des russischen Außenministeriums Sergei Rjabkow, Moskau habe lange vorausschauend mit der Arbeit an Gegenmaßnahmen gegen die Entscheidung zur Stationierung US-amerikanischer Mittel- und Kurzstreckenraketen in Deutschland begonnen.

Was der ehemalige Chef des deutschen Außenministeriums vorschlĂ€gt, ist dem Wesen nach eine RĂŒckkehr zu den Erfahrungen des US-sowjetischen Vertrags ĂŒber nukleare Mittelstreckensysteme (INF), den Ronald Reagan und Gorbatschow 1987 unterzeichneten. Damals ermöglichte der INF-Vertrag erstmals in der Geschichte die Liquidierung einer ganzen Waffenklasse – nĂ€mlich aller bodengestĂŒtzten ballistischen Raketen- und Marschflugkörpersysteme mittlerer und kĂŒrzerer Reichweite. GemĂ€ĂŸ dem INF-Vertrag sollten die in Europa stationierten US-amerikanischen ballistischen Raketen vom Typ Pershing und Marschflugkörper vom Typ Tomahawk zerstört werden, wĂ€hrend die UdSSR neben anderen Raketenarsenalen auch ihre brandneuen RSD-10 Pionier vernichtete, im NATO-Jargon als SS-20 Saber und in Deutschland zumindest laut dem Spiegel als "Schrecken Europas" bekannt.

de.rt.com/europa/88449-analyst
WĂ€hrend seiner ersten Amtszeit als PrĂ€sident im Jahr 2019 setzte Trump den Vertrag aufgrund falscher VerstoßvorwĂŒrfe gegen Russland aus, Moskau reagierte entsprechend, und somit war der INF-Vertrag Geschichte.

Und da hatte jetzt also ein deutscher Politiker im De-facto-Ruhestand eine Vision davon, wie das Gespenst des INF-Vertrags aus der Perestroika-Ära durch Europa geistert.

Plötzlich halluzinierte er, es sei möglich, mit Moskau (nicht mehr dem Moskau Gorbatschows, sondern dem Wladimir Putins) ein neues Spiel mit der "Option Null" nach Reagan zu beginnen, das auf der gleichen Logik wie der Kalte Krieg basieren wĂŒrde. Nur jetzt eben der des heutigen Kalter Kriegs 2.0.

Gabriel positionierte sich einst als Friedenstaube und forderte eine neue AbrĂŒstungsĂ€ra. Er befĂŒrwortete dabei den Dialog mit Russland und nahm sogar persönlich daran teil – was fĂŒr die derzeit herrschende Klasse in Deutschland schlicht undenkbar ist. Das Ă€ndert allerdings nichts an der heutigen Sachlage – zumal auch er heute von der "russischen Bedrohung" spricht und dabei wie eine "Taube im Stahlgefieder" wirkt. Was Gabriel da vorschlĂ€gt, ist lediglich ein Nullsummenspiel, an dessen Ende Moskau in eine AbrĂŒstungsfalle gelockt und gezwungen werden soll, seine Iskander und vor allem die mĂ€chtigen Oreschnik aufzugeben. Auf so etwas kann allerdings nur ein Mensch kommen, der jeglichen RealitĂ€tssinn endgĂŒltig verloren hat.

Übersetzt aus dem Russischen.

Sergei Strokan ist Beobachter fĂŒr internationale Politik mit 25-jĂ€hriger Erfahrung. Heute ist er in dieser Eigenschaft im russischen Verlagshaus Kommersant tĂ€tig. Diesen Kommentar verfasste er exklusiv fĂŒr RT.

Mehr zum Thema – Was Oreschnik zu einer grundlegend neuen Waffenart macht


de.rt.com/meinung/240949-reali


Washington weist Selenskijs AtomwaffenansprĂŒche scharf zurĂŒck


Von Jewgeni Posdnjakow

Die USA haben die Ukraine daran erinnert, dass die Atomwaffen, die das Land nach dem Zusammenbruch der UdSSR abgetreten hatte, ursprĂŒnglich Russland gehörten. Wie Richard Grenell, Sondergesandter des US-PrĂ€sidenten fĂŒr Sonderaufgaben, feststellte, sei dies eine "unbequeme Tatsache" fĂŒr Kiew. Seiner Meinung nach befanden sich die nuklearen Sprengköpfe zwar auf ukrainischem Territorium, gehörten der Ukraine aber nicht.

Nach ihrer UnabhĂ€ngigkeit im Jahr 1991 verfĂŒgte die Ukraine ĂŒber das drittgrĂ¶ĂŸte Atomwaffenarsenal der Welt. Auf dem Territorium des Staates befanden sich etwa 1.900 Raketen, die jedoch unter der Kontrolle Moskaus standen. Zur selben Zeit begannen langwierige Konsultationen ĂŒber den Beitritt des Landes zum Vertrag ĂŒber die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV) sowie ĂŒber die Übergabe der Atomsprengköpfe an Russland, worauf die Vereinigten Staaten bestanden.

Dieser Prozess zog sich ĂŒber mehrere Jahre hin. Er fĂŒhrte zur Unterzeichnung mehrerer wichtiger Dokumente. Die Ukraine verzichtete vollstĂ€ndig auf Atomwaffen und erhielt im Gegenzug Sicherheitsgarantien von Moskau, London und Washington. Die entsprechenden Bestimmungen wurden im Budapester Memorandum verankert, das 1994 unterzeichnet wurde. SpĂ€ter wurde es von der ukrainischen FĂŒhrung wiederholt kritisiert.

Beispielsweise kĂŒndigte Wladimir Selenskij am Vorabend der russischen militĂ€rischen Sonderoperation seine Absicht an, erneut Konsultationen ĂŒber das Memorandum aufzunehmen. Damals verlangte er vom Westen zusĂ€tzliche Zusicherungen in Bezug auf die Verteidigung der Republik und bestand darauf, klare Antworten auf die Aussichten des Landes auf eine NATO- und EU-Mitgliedschaft zu erhalten.

Es ist erwĂ€hnenswert, dass Selenskij fĂŒr den Fall, dass seine WĂŒnsche nicht erfĂŒllt wĂŒrden, damit drohte, die BeschlĂŒsse des Pakets von 1994 "infrage zu stellen", zu denen insbesondere der atomwaffenfreie Status der Ukraine gehörte. Gleichzeitig fand seine Rede vor dem Hintergrund einer VerschĂ€rfung der Lage im Donbass statt, was in Moskau noch mehr Besorgnis auslöste.

Ungeachtet der russischen militĂ€rischen Sonderoperation kokettierte Kiew weiterhin mit dem Thema des Budapester Memorandums. Im vergangenen Oktober bezeichnete Selenskij Atomwaffen als eine Alternative zum NATO-Beitritt. Gleichzeitig berichtete die Bild-Zeitung, dass die Ukraine ĂŒber das Material und die Technologie zum Bau atomarer Sprengköpfe verfĂŒge. Einer der von der Zeitung befragten Beamten behauptete, Kiew könne "innerhalb weniger Wochen" eine Bombe herstellen, wenn der entsprechende Auftrag erteilt werde.

SpÀter beschloss Selenskij, seinen Standpunkt klarzustellen. Er erklÀrte:

"Wir haben nie gesagt, dass wir die Herstellung von Atomwaffen vorbereiten. Ich sagte, als ich das Budapester Memorandum erwĂ€hnte, dass es von hoch angesehenen LĂ€ndern unterzeichnet wurde. Es besagt, dass die Ukraine auf Atomwaffen verzichtet und Sicherheitsgarantien erhĂ€lt. FĂŒr uns gibt es keine andere Verteidigung als die NATO. Das ist unser Signal."

Die Fachwelt wies jedoch auf Selenskijs freie Interpretation des Memorandums hin. Der politische Analyst Alexei Netschajew stellt fest, dass der atomwaffenfreie Status der Ukraine ursprĂŒnglich nicht durch das Memorandum, sondern durch ganz andere Dokumente festgelegt worden sei. Das erste dieser Dokumente ist die "ErklĂ€rung der staatlichen SouverĂ€nitĂ€t", wo die Ukraine ihre Absicht erklĂ€rt, ein "dauerhaft neutraler Staat zu werden, der nicht an MilitĂ€rblöcken teilnimmt" und sich an drei nichtnukleare GrundsĂ€tze hĂ€lt: "keine Atomwaffen zu erhalten, herzustellen oder zu erwerben."

Dies ist ein wichtiger Punkt, denn die ErklĂ€rung selbst dient als Grundlage fĂŒr das zweite Dokument – das "Gesetz ĂŒber die Proklamation der UnabhĂ€ngigkeit der Ukraine". Und dieses wiederum wurde zur Richtschnur fĂŒr die Verfassung. Der Experte merkt an:

"Im Wesentlichen erkannte Moskau die UnabhĂ€ngigkeit der Ukraine im Gegenzug fĂŒr ihren neutralen Status an, wĂ€hrend Washington sie im Gegenzug fĂŒr ihren atomwaffenfreien Status anerkannte, da die USA der Hauptlobbyist und -sponsor fĂŒr die Verlagerung der Atomwaffen von der Ukraine nach Russland waren."

Was das Memorandum selbst anbelangt, so ist Netschajew der Ansicht, dass Washington und seine EU-VerbĂŒndeten die Hauptverantwortlichen fĂŒr die Verletzung des Dokuments sind. Er erklĂ€rt:

"Sie waren es, die an der Schwelle zwischen 2013 und 2014 wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen einsetzten, um die Handlungen der ukrainischen Behörden ihren Interessen unterzuordnen (Punkt Nr. 3), und spĂ€ter die SouverĂ€nitĂ€t und UnabhĂ€ngigkeit der Republik mit FĂŒĂŸen traten, indem sie den Staatsstreich in Kiew direkt unterstĂŒtzten (Punkt Nr. 1). Erst danach bekam das Land Probleme mit seiner territorialen IntegritĂ€t, zum Beispiel auf der Krim."

Nach elf Jahren der Konfrontation sei es fĂŒr die Vereinigten Staaten nun nicht mehr rentabel, den Unmut der Ukraine ĂŒber den Verlust der Atomwaffen zu unterstĂŒtzen, sagt der politische Analyst Iwan Lisan. Er erklĂ€rt:

"In der gegenwĂ€rtigen Situation können die verschiedenen Äußerungen Selenskijs ĂŒber die Schaffung einer 'schmutzigen Bombe' oder Spekulationen ĂŒber die Rolle des Westens bei der 'Umverteilung' des sowjetischen MilitĂ€rpotenzials der ErfĂŒllung der heutigen prinzipiellen Aufgabe des Weißen Hauses – einen Waffenstillstand zu erreichen – schaden.

Die derzeitige US-Regierung handelt logisch und pragmatisch. Trump geht von der aktuellen Situation an der Front aus: Die ukrainischen StreitkrÀfte verlieren, und das von Selenskij kontrollierte Territorium schrumpft von Tag zu Tag. Vor diesem Hintergrund könnte Selenskij versuchen, die Frage der Bedeutung des ukrainischen Atomwaffenbesitzes mit neuem Nachdruck zu stellen.

Deshalb versucht Washington, der Situation einen Schritt voraus zu sein. Selenskij wurde daran erinnert, dass er kein unabhÀngiger Akteur in der internationalen Politik ist, was bedeutet, dass er nicht nach höheren Positionen in der globalen Hierarchie streben sollte. Die Vereinigten Staaten werden Selenskijs Position nicht retten und die Aussichten auf eine Normalisierung der Lage nicht opfern.

Kiew wurde in verstĂ€ndlicher Form und anhand eines konkreten historischen Beispiels gezeigt, dass die Vereinigten Staaten in der Lage sind, Druck auszuĂŒben, wenn es nötig ist.

Dies ist eine Art Hinweis: Die Position des Weißen Hauses hat sich geĂ€ndert. Washington hat nicht die Absicht, den Weg der Eskalation mit der Ukraine bis zum 'siegreichen' Ende zu gehen. Es ist an der Zeit, ĂŒber Frieden nachzudenken. Und angesichts der Rolle, die das Budapester Memorandum in Selenskijs Rhetorik gespielt hat, können wir sagen, dass die Vereinigten Staaten die ideologische Achse seiner nuklearen Propaganda und militĂ€risch-politischen Strategie zerschlagen haben."

Richard Grenell ist ein prominenter Vertreter der Schule des politischen Realismus in der Regierung von Donald Trump, ergÀnzt der Amerikanist Malek Dudakow. Er sagt:

"Grenell hat sich stets dafĂŒr eingesetzt, dass die Vereinigten Staaten auf der Grundlage ihrer eigenen nationalen Interessen handeln sollten. Die Zerstörung des Mythos um das Budapester Memorandum ist genau das, was Washington heute braucht.

Die Ukraine spielt mit den SchuldgefĂŒhlen des Westens. Selenskijs PrĂ€sidialamt versucht, die aktuellen Ereignisse als die Folgen des Verzichts auf Atomwaffen darzustellen, der auf Druck des Weißen Hauses erfolgte. Grenell weist vernĂŒnftigerweise darauf hin, dass das Vorgehen der USA Mitte der 1990er Jahre logisch war, weil die Republik ĂŒber sowjetische Infrastruktur auf ihrem Territorium verfĂŒgte und Russland zum Rechtsnachfolger der UdSSR wurde.

Auf diese Weise löst er gleich mehrere Aufgaben auf einmal. Die erste besteht darin, den Eifer der US-amerikanischen 'Falken' im eigenen Land abzukĂŒhlen. Ihnen wird klar und einfach erklĂ€rt, dass die UnterstĂŒtzung fĂŒr die Ukraine nicht unbegrenzt sein kann, was bedeutet, dass die Hitzköpfe den Grad der kriegerischen Rhetorik senken mĂŒssen.

Das zweite ist ein Hinweis an Selenskijs PrĂ€sidialamt, dass auch dieses seine Politik zugunsten schrittweiser Friedensvereinbarungen anpassen muss. Wenn die Eskalation des Konflikts anhĂ€lt, wird die Nuklearfrage frĂŒher oder spĂ€ter wieder auf die Tagesordnung kommen, und Grenell macht Kiew vorab die Position Washingtons in dieser Frage klar.

Das Weiße Haus wird die Bestrebungen der Ukraine, eine 'schmutzige Bombe' zu bauen, nicht unterstĂŒtzen, und das mĂŒssen die dortigen Behörden deutlich machen. Diese ErklĂ€rung ist ein deutlicher Hinweis auf einen harten Wechsel im Ton des Dialogs zwischen der Trump-Administration und dem PrĂ€sidialamt von Selenskij. Es ist auch an der Zeit, dass die Vereinigten Staaten ihren Worten Taten folgen lassen.

Washington hat bislang nicht ernsthaft beschlossen, seine Druckmittel gegen Selenskijs PrÀsidialamt einzusetzen. Es ist offensichtlich, dass es heute die Ukraine ist, die die Friedensinitiativen der Vereinigten Staaten untergrÀbt. Es ist durchaus möglich, dass wir in naher Zukunft eine hÀrtere US-amerikanische Haltung in der Frage der Wahlen im Lande oder der militÀrischen Versorgung erleben werden."

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen am 26. MĂ€rz 2025 auf der Webseite der Zeitung "Wsgljad".

Jewgeni Posdnjakow ist ein Analyst bei der Zeitung "Wsgljad".

Mehr zum Thema – "Ohne Umschweife": Russischer UnterhĂ€ndler enthĂŒllt Details der GesprĂ€che mit USA


de.rt.com/international/240821


Hyundai, LG und Samsung diskutieren ĂŒber RĂŒckkehr nach Russland


Große sĂŒdkoreanische Unternehmen – Hyundai Motor Group, Samsung Electronics und LG Electronics – erwĂ€gen eine RĂŒckkehr auf den russischen Markt inmitten von Diskussionen ĂŒber eine Lockerung der Sanktionen gegen Russland, berichtete die Korea Times.

Nach Angaben von Branchenvertretern hat der HaushaltsgerĂ€tehersteller LG Electronics kĂŒrzlich den Betrieb seines Werks in der NĂ€he von Moskau, der 2022 eingestellt worden war, teilweise wieder aufgenommen. Ein Unternehmenssprecher sagte, der Schritt ziele darauf ab, den "Verschleiß der ProduktionskapazitĂ€ten zu verhindern", und fĂŒgte hinzu, dass "die im Werk verfĂŒgbaren Materialien fĂŒr die Produktion verwendet werden". Das Unternehmen stellt Waschmaschinen und KĂŒhlschrĂ€nke her.

Der Vorstandsvorsitzende von LG Electronics, Cho Joo-wan, sagte, das Unternehmen bleibe "vorsichtig", beobachte aber die Situation genau, da es "den Betrieb wieder aufnehmen kann, sobald die Sanktionen aufgehoben sind."

Ein Sprecher des Autoherstellers Hyundai sagte ebenfalls, dass das Unternehmen die Situation beobachte.

Die Nachrichtenagentur stellte fest, dass Samsung Berichten zufolge einige Produktionslinien an lokale Unternehmen vermietet hat, nachdem das Werk in Kaluga geschlossen worden war, und den Betrieb von Verkaufsstellen in Russland durch Parallelimporte unterstĂŒtzt hat.

Ein Sprecher des ungenannten Mischkonzerns erklĂ€rte gegenĂŒber der Korea Times, dass der russische Markt fĂŒr koreanische Unternehmen nach wie vor wichtig sei und man nach Beendigung des Konflikts "wahrscheinlich alle Anstrengungen unternehmen werde, um die GeschĂ€fte wieder aufzunehmen". Er fĂŒgte hinzu:

"Das Hauptproblem ist jedoch, dass unklar bleibt, welche Sanktionen wĂ€hrend der FriedensgesprĂ€che aufgehoben werden und wie koreanische Unternehmen Marktanteile zurĂŒckgewinnen können, die chinesische Unternehmen ausgebaut haben."


Dass Hyundai eine RĂŒckkehr auf den russischen Markt erwĂ€gt, berichteten sĂŒdkoreanische Medien Mitte Februar nach dem ersten offiziellen GesprĂ€ch zwischen den PrĂ€sidenten Russlands und der USA, Wladimir Putin und Donald Trump, das die GesprĂ€che ĂŒber Friedensverhandlungen intensivierte.

Putin sagte am 14. MĂ€rz, dass Russland bereits ĂŒber die RĂŒckkehr einer Reihe auslĂ€ndischer Unternehmen auf den russischen Markt verhandelt. Ihm zufolge werden die GesprĂ€che "in einem geschlossenen Modus" und auf Initiative "einiger unserer Partner" gefĂŒhrt.

Am 18. MĂ€rz ordnete der Staatschef an, ein Verfahren fĂŒr die RĂŒckkehr auslĂ€ndischer Unternehmen auf den russischen Markt zu entwickeln. Er wies darauf hin, dass einige von ihnen ihre Unternehmen mit einem Preisnachlass verkauft hĂ€tten, dass sie sie aber bei ihrer RĂŒckkehr nicht zu demselben geringen Wert zurĂŒckkaufen sollten.

Der russische MinisterprĂ€sident Michail Mischustin sagte, dass Unternehmen, die weiterhin ĂŒber ihre Tochtergesellschaften tĂ€tig sind, sowie Unternehmen, die "unter dem Druck der Regierungen" abgewandert sind, aber "ArbeitsplĂ€tze, Kontakte und Technologie" behalten haben, zunĂ€chst nach Russland zurĂŒckkehren können. Er sagte, eine "Sonderkommission" werde ĂŒber jedes Unternehmen einzeln entscheiden.

Mehr zum Thema - Bloomberg: SĂŒdkorea ĂŒberlegt, ob es wirklich Waffen an die Ukraine liefern will

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de.rt.com/international/240963


"Porschegate-SMS" – Finanzministerium muss Korrespondenz von Ex-Minister Lindner veröffentlichen


Die ZDF-"Satiresendung" "Die Anstalt" thematisierte im August 2022 betriebsinterne Ereignisse bei dem Automobilhersteller Porsche. Unternehmens-Chef Oliver Blume sollte zum damaligen Zeitpunkt auch den Vorstandsvorsitz bei Volkswagen ĂŒbernehmen. Blume wurde seitens eines Handelsblatt-Artikels mit SMS-Inhalten konfrontiert, die besagten, dass Ex-Finanzminister Lindner "ihn sowohl in den Koalitionsverhandlungen als auch beim Streit ĂŒber das Aus des Verbrennermotors stĂ€ndig auf dem Laufenden gehalten habe" (Bezahlschranke). Die Webseite "Abgeordnetenwatch" berichtet nun ĂŒber den juristischen Erfolg, dass das Bundesfinanzministerium (BMF) "insgesamt zwölf Textnachrichten zwischen Ex-Minister Christian Lindner (FDP) und Porsche-Chef Oliver Blume an abgeordnetenwatch.de herausgeben muss".

Die "Porsche AG" ist Teil des Volkswagen-Konzerns, der wiederum von der Porsche Automobil Holding SE kontrolliert wird. In dem Handelsblatt-Artikel hieß es vor gut drei Jahren zum Thema "Porschegate-SMS":

"Auslöser war die ZDF-Satiresendung 'Die Anstalt'. Diese hatte Porsche-Chef Oliver Blume aus einer Betriebsversammlung des Sportwagenbauers am 29. Juni zitiert."

Der Artikel fĂŒhrt weiter aus, dass die Redaktion ĂŒber einen "SMS-Verlauf zwischen Lindner und Blume, den das Handelsblatt einsehen konnte – und der laut Lindner wĂ€hrend des Streits ĂŒber das Verbrenner-Aus die einzige Kommunikation zwischen ihm und Blume war". Der "Abgeordnetenwatch"-Artikel berichtet nun am 28. MĂ€rz:

"Zweieinhalb Jahre hat das Bundesfinanzministerium (BMF) die Herausgabe verweigert – jetzt hat das Verwaltungsgericht Berlin entschieden: Das Ministerium muss abgeordnetenwatch.de Zugang zu den sogenannten 'Porschegate-SMS' zwischen dem damaligen Finanzminister Christian Lindner (FDP) und dem Vorstandsvorsitzenden der Porsche AG, Oliver Blume, aus dem Sommer 2022 gewĂ€hren (Urteil vom 27. MĂ€rz 2025 - VG 2 K 60/23)."

🔮 Wir haben die #Porschegate-SMS von Christian Lindner freigeklagt. Das Finanzministerium muss die Textnachrichten mit Porsche-Chef Blume an uns herausgeben #uig #ifgt.co/zfs8uEA9xh.
— abgeordnetenwatch.de (@a_watch) March 28, 2025

In dem Gerichtsbeschluss heißt es:

"Der KlĂ€ger beantragte im August 2022 beim BMF Informationszugang zu den SMS mit der BegrĂŒndung, sie betrĂ€fen Verhandlungen auf EU-Ebene zum Verbot von Verbrennermotoren und zu sog. E-Fuels; er wolle den diesbezĂŒglichen Einfluss von Lobbyakteuren untersuchen (
) Die 2. Kammer hat der Klage stattgegeben. Der KlĂ€ger habe einen Anspruch auf Informationszugang nach dem UIG. Bei den SMS handele es sich um Umweltinformationen."

Laut dem AW-Artikel hÀtten die Vertreter des Finanzministeriums "vehement versucht, die Herausgabe der Textnachrichten abzuwenden". Die Argumentationslinie lautete:

"Lindner habe ĂŒber sein Ministerhandy nicht als Bundesminister, sondern als FDP-Chef mit dem Porsche-Lobbyisten kommuniziert. Als Parteichef sei er nicht verpflichtet, die SMS herauszugeben. Außerdem wĂŒrden durch eine Veröffentlichung die Interessen der Betroffenen 'erheblich beeintrĂ€chtigt'."

Der Artikel erlĂ€utert ausfĂŒhrlich, warum die Inhalte der nun freigeklagten SMS von großem Interesse sein könnten, vordergrĂŒndig geht es natĂŒrlich um "RĂŒckschlĂŒsse auf ein mögliches NĂ€heverhĂ€ltnis zwischen Minister und Lobbyist". Dazu heißt es:

"Von Relevanz ist aber nicht nur der Inhalt der Textnachrichten, sondern auch der Ton. Wie vertraut kommunizierten Minister Lindner und der Autolobbyist in den SMS? Duzen sie sich? Schickten sie sich Emojis? Auch das ist fĂŒr die öffentliche Meinungsbildung wichtig."

Was sich Ex-Minister Lindner und der Porsche-Lobbyist damals schrieben, sei weiterhin "nur in Umrissen bekannt". Nachweislich hatten sich beide kurz vor einer wegweisenden Abstimmung im EU-Ministerrat ĂŒber ein Verbot von Verbrennungsmotoren "am 28. Juni 2022 vier Textnachrichten ausgetauscht". Zur Folgedynamik heißt es:

"Bei der Entscheidung im Ministerrat stimmte die Bundesregierung schließlich so ab, wie Lindner es sich gewĂŒnscht hatte: Statt eines kompletten Verbots von Verbrennungsmotoren ab 2035, wie es die grĂŒne Umweltministerin Steffi Lemke verlangte, bleiben Verbrennungsmotoren erlaubt, wenn sie mit E-Fuels betrieben werden. Das war ganz im Interesse von Porsche: Der Autobauer ist an einem E-Fuel-Unternehmen in Chile beteiligt."

Das Finanzministerium kann nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts noch Berufung beantragen. DarĂŒber mĂŒsste dann laut AW-Artikel "die nĂ€chsthöhere Instanz (Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg) entscheiden".

"Abgeordnetenwatch.de" kĂŒndigte zumindest schon einmal an, dass die Redaktion "die Porschegate-SMS zwischen Christian Lindner und Porsche-Chef Blume veröffentlichen wird, sobald sie uns vorliegen".

Mehr zum Thema - "Sondervermögen": BundesprĂ€sident Steinmeier besiegelt MilliardenbĂŒrde fĂŒr die Steuerzahler


de.rt.com/inland/240941-porsch


Die russische Seele der "Weißen Rose" – Ausstellung ĂŒber Alexander Schmorell eröffnet


Von Wladislaw Sankin

Im Russischen Haus in Berlin wurde am Freitag eine Ausstellung ĂŒber den WiderstandskĂ€mpfer Alexander Schmorell eröffnet, der Mitglied der Gruppe "Weiße Rose" war. Die von der Orenburger Stiftung "Eurasia" mitgestaltete Ausstellung beleuchtet die vielschichtigen Facetten seines Lebens und trĂ€gt den Titel "Die russische Seele der 'Weißen Rose'. Die Geschichte des selbstlosen Lebens von Alexander Schmorell". Schmorell wurde 1917 im russischen Orenburg in einer deutsch-russischen Ehe geboren und verbrachte die ersten vier Jahre seines Lebens in Russland, ehe seine Familie nach Deutschland zog.

Als MitbegrĂŒnder der studentischen Widerstandsgruppe "Weiße Rose" setzte er sich furchtlos gegen das NS-Regime ein. Sein Name steht in einer Reihe mit anderen prĂ€genden Figuren des deutschen Widerstands, wie Willi Graf sowie Hans und Sophie Scholl. Weniger bekannt sind jedoch seine russischen Wurzeln, sein tief verankerter orthodoxer Glaube und seine enge Verbindung zu Russland. Nur wenige wissen, dass ihn die Russische Orthodoxe Kirche im Ausland 2012 unter dem Namen "Alexander von MĂŒnchen" als Heiligen kanonisiert hat.

Die Ausstellung, die bis Ende Oktober im Erdgeschoss des Russischen Hauses zu besichtigen ist, gewĂ€hrt Einblicke in die Geschichte seiner Familie, seine Kindheit in Orenburg und seine Jugend in Deutschland. Zudem erzĂ€hlt sie von seinen Freundschaften, der Entstehung und TĂ€tigkeit der "Weißen Rose" sowie von seinem Einsatz an der Ostfront. Besonders hervorgehoben werden sein unermĂŒdliches Streben nach Freiheit, seine geistige Verbundenheit mit Russland, seine Heiligsprechung und die heutige Erinnerung an sein VermĂ€chtnis.

Alexander Schmorell stand zu seiner russischen Herkunft. Der Leiter des Russischen Hauses, Pawel Iswolski, erinnerte in seiner BegrĂŒĂŸungsrede an seine Worte vor dem Verhör bei der Gestapo: "Meine Liebe zu Russland erkenne ich bedingungslos an. Meine Mutter war Russin, ich bin dort geboren, wie kann ich mit diesem Land nicht verbunden sein?" Mit seinem Bekenntnis zu Russland machte der WiderstandskĂ€mpfer die Chancen auf eine Begnadigung zunichte. Alexander Schmorell wurde am 13. Juli 1943 im GefĂ€ngnis MĂŒnchen-Stadelheim per Fallbeil hingerichtet.

Zur Eröffnung kamen mehr als zwei Dutzend GĂ€ste – Journalisten, Kulturschaffende, Freunde und deutsche Besucher des Hauses. Auch der Vorstand der Gesellschaft fĂŒr Deutsch-Russische Freundschaft e.V., Lothar SchlĂŒter, war anwesend. Aus seiner Sicht ist die Ausstellung ein wichtiger Beitrag zur deusch-russischen VerstĂ€ndigung, die ihren Ursprung in der DDR-Zeit hat. Auch wenn der antifaschistische Widerstand in der DDR ein großes Thema war ‒ etwas, das alle, die in der DDR aufgewachsen sind, verinnerlicht haben ‒, war auch ihm bislang nicht bewusst, wie groß die Rolle von Alexander Schmorell innerhalb der Widerstandsgruppe gewesen ist.

Der Vereinsvorsitzende lobte den Bildungsauftrag der Ausstellung und Ă€ußerte die Hoffnung, dass auch Schulgruppen sie zu sehen bekommen. "Diese Thematik spielt in den Schulen eher eine untergeordnete Rolle beziehungsweise ĂŒberhaupt keine. Im öffentlichen Bewusstsein sind die Namen Scholl schon ein Begriff. Aber viele wissen dann nichts weiter. Und dieses Wissen zu vermitteln ist sehr wichtig." Er sagte erfreut, dass seine beiden Enkel, die noch sehr jung seien, ihn gern auf seiner nĂ€chsten Russlandreise begleiten wĂŒrden. Durch Austausch und Reisen könne man der grassierenden Russophobie trotzen.

"Wir haben die Tradition, die schon mal gezeigt hat, dass es in der Entwicklung anders geht. Das, was wir heute hier erleben, diese Russophobie, wie sie hier gepflegt wird, nimmt fĂŒr mich schon krankhafte ZĂŒge an", so SchlĂŒter.


Eröffnung der Ausstellung "Die russische Seele der 'Weißen Rose'. Die Geschichte des selbstlosen Lebens von Alexander Schmorell" im Russischen Haus in BerlinWladislaw Sankin
Aber wie kann es sein, dass die MĂŒnchner Stiftung "Weiße Rose" die Zusammenarbeit mit dem Russischen Haus verweigert hat? Auch in dieser Geste drĂŒckt sich die Russophobie aus, denn seit Jahren lĂ€uft in den deutschen Medien eine brutale Hasskampagne gegen das Russische Haus, ĂŒber deren wildeste AuswĂŒchse RT DE mehrfach berichtete. Der Leiter des Hauses, Pawel Iswolski, hat jedoch keine Zweifel daran, dass die Ausstellung populĂ€r sein wird. Er merkte an, dass diesmal die Berliner Zeitung ĂŒber die Ausstellung berichtete. "Das ist in den heutigen Zeiten etwas Außergewöhnliches. Seit drei Jahren befinden wir uns in einer Informationsblockade."

Er Ă€ußerte die Hoffnung, dass das Thema den Nerv des deutschen Publikums trifft. Es sei in Deutschland zum Beispiel wenig bekannt, dass Alexander Schmorell als MĂ€rtyrer heiliggesprochen wurde. Außerdem eröffne die Ausstellung eine Veranstaltungsreihe, die dem 80. Jahrestag des Sieges ĂŒber den deutschen Faschismus gewidmet ist.

Mehr zum Thema ‒ Unzivilisierte, gewalttĂ€tige Russen - Bundeswehr wĂ€rmt rassistische Klischees auf


de.rt.com/gesellschaft/240952-


Putin und Erdoğan besprechen Wiederaufnahme des Getreideabkommens


Die PrĂ€sidenten Russlands und der TĂŒrkei, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdoğan, haben nach Angaben des Kreml telefonisch die Ergebnisse der russisch-US-amerikanischen GesprĂ€che in Riad besprochen. Der tĂŒrkische Staatschef erklĂ€rte, Ankara sei bereit, die Schwarzmeer-Initiative zu unterstĂŒtzen. In dem Bericht heißt es:

"Der russische PrĂ€sident teilte seine EinschĂ€tzung der Fortschritte des Dialogs mit den USA ĂŒber eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts und die Normalisierung der russisch-US-amerikanischen Beziehungen mit. Der konstruktive Charakter der Kontakte auf höchster und anderer Ebene wurde hervorgehoben."


Eines der Themen der GesprĂ€che zwischen den beiden PrĂ€sidenten war eine Vereinbarung ĂŒber eine 30-tĂ€gige Aussetzung der Angriffe auf russische und ukrainische Energieanlagen. Putin stellte fest, dass Kiew trotz der Vereinbarung "provokative Versuche", die russische Energieinfrastruktur anzugreifen, nicht einstelle, so der Kreml weiter.

Die beiden Seiten sprachen auch ĂŒber die Wiederaufnahme der Schwarzmeer-Initiative, die sichere Schifffahrt im Schwarzen Meer und die Beseitigung von Hindernissen fĂŒr die Ausfuhr von russischen Lebensmitteln und DĂŒngemitteln. Das Abkommen, das auch als Getreideabkommen bekannt ist, wurde im Juli 2022 von der TĂŒrkei und der UNO ausgehandelt. Im Juli 2023 kĂŒndigte Moskau seinen RĂŒckzug aus dem Getreideabkommen an und begrĂŒndete dies mit der Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen. Der Kreml erklĂ€rte:

"Recep Tayyip Erdoğan hat seine UnterstĂŒtzung fĂŒr den US-amerikanisch-russischen Dialog und die Bereitschaft der tĂŒrkischen Seite zur Förderung des Schwarzmeerabkommens zum Ausdruck gebracht."


Die GesprÀche in Riad dauerten drei Tage, vom 23. bis zum 25. MÀrz. US-Vertreter trafen abwechselnd mit der ukrainischen und der russischen Delegation zusammen und beendeten die GesprÀche mit der Ukraine am 25. MÀrz.

Im Anschluss an die GesprĂ€che teilte das Weiße Haus mit, Washington habe sich mit Moskau und Kiew darauf geeinigt, eine sichere Schifffahrt zu gewĂ€hrleisten, die Anwendung von Gewalt auszuschließen und den Einsatz von Handelsschiffen zu militĂ€rischen Zwecken im Schwarzen Meer zu verhindern. Der Kreml bestĂ€tigte die Vereinbarungen, wies aber darauf hin, dass die BeschrĂ€nkungen fĂŒr die russische Landwirtschaftsbank Rosselсhosbank und eine Reihe anderer Sanktionen fĂŒr die Umsetzung der Schwarzmeer-Initiative aufgehoben werden sollten.

Mehr zum Thema – Weißes Haus: Sichere Schifffahrt im Schwarzen Meer mit Russland und Ukraine vereinbart

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de.rt.com/international/240948


Neuer US-Vorschlag: "Positive Signale" bei WaffenstillstandsgesprÀchen im Gazastreifen


Der US-Nachrichtenseite Axios zufolge liegt der Hamas ein mit Katar abgestimmter US-Vorschlag vor, der die Freilassung einer Geisel mit israelischer und amerikanischer StaatsbĂŒrgerschaft als Gegenleistung fĂŒr eine ErklĂ€rung von US-PrĂ€sident Donald Trump vorsieht. Darin wĂŒrde sich Trump fĂŒr einen mehrtĂ€gigen Waffenstillstand und die sofortige Wiederaufnahme von Verhandlungen ĂŒber ein umfassenderes Abkommen aussprechen, hieß es.

Die USA hĂ€tten in den vergangenen Tagen erheblichen Druck auf Ägypten und Katar ausgeĂŒbt, um die Hamas zur Freilassung weiterer Geiseln zu bewegen, berichtete Axios unter Berufung auf US-amerikanische und israelische Beamte.

Reuters zufolge hatte auch Ägypten diese Woche einen Vorschlag zur Waffenruhe vorgelegt. Eine Ă€gyptische Sicherheitsdelegation ist zu GesprĂ€chen nach Katar gereist, bei denen es unter anderem um die Aufstockung der Hilfe fĂŒr die Enklave und die Freilassung der verbliebenen Geiseln gehen soll, wie der staatliche Fernsehsender Al Qahera News TV am Donnerstag berichtete.

Die Gewalt im Gazastreifen ist eskaliert, seit ein Waffenstillstand vom Januar nach zwei Monaten relativer Ruhe am 18. MĂ€rz gebrochen wurde.
Ein palĂ€stinensischer Beamter, der mit den VermittlungsbemĂŒhungen vertraut ist und sie befĂŒrwortet, sagte zu dem jĂŒngsten Vorschlag: "Es gibt einige Angebote, die besser aussehen als die vorherigen."

Auf die Frage, ob er am Donnerstag mit einem Durchbruch rechne, antwortete er: "Vielleicht noch nicht." Aus dem BĂŒro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu kam keine unmittelbare Reaktion auf den Vorschlag, aber ein Sprecher sagte, dass sich derzeit keine israelische Delegation in Doha aufhalte.

Israel erklĂ€rt sich bereit, die Waffenruhe vorĂŒbergehend zu verlĂ€ngern, wenn die Hamas weitere Geiseln freilĂ€sst, ohne jedoch zu einer zweiten Phase ĂŒberzugehen, in der es ĂŒber ein dauerhaftes Ende des Krieges verhandeln wĂŒrde.

Israel sagte auch, dass es die Anwesenheit der Hamas in der Enklave nicht akzeptieren werde, und fĂŒgte hinzu, dass es die erste Phase des Waffenstillstands vorĂŒbergehend verlĂ€ngern wolle, ein Vorschlag, der vom US-Gesandten Steve Witkoff unterstĂŒtzt wird.

Bereits an den Tagen zuvor hatten etliche PalĂ€stinenser in mehreren Orten des abgeriegelten KĂŒstengebiets gegen die Hamas und den Krieg protestiert. In Israel kam es unterdessen erneut zu Protesten. In Tel Aviv versammelten sich erneut Tausende zu einer Kundgebung gegen die Regierung Netanjahus, nachdem das Parlament kurz zuvor im Rahmen der heftig umstrittenen Neuordnung des Justizwesens ein Gesetz verabschiedet hatte, das nach Ansicht von Kritikern kĂŒnftig mehr politischen Einfluss bei der Ernennung von Richtern ermöglicht.

Mehr zum Thema – Wall Street Journal: Israel bereitet neuen Einmarsch in den Gazastreifen vor


de.rt.com/der-nahe-osten/24091


Israel greift erstmals seit Waffenruhe Beirut an


Erstmals seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Tel Aviv und der Hisbollah Ende November hat die israelische Armee wieder einen Luftangriff auf den SĂŒden Beiruts geflogen. Berichten zufolge griffen israelische Kampfflugzeuge den dicht besiedelten Stadtteil Hadath an. Zuvor hatte die israelische Armee die Bewohner von Hadath aufgefordert, ein Gebiet um "Einrichtungen der Hisbollah-Miliz" zu verlassen.

The moment of the Israeli airstrike on a building in Beirut’s southern suburb. pic.twitter.com/KmOedY5WrZ
— Ali Hashem Űčلي Ù‡Ű§ŰŽÙ… (@alihashem_tv) March 28, 2025

Nach Angaben der IDF wurde das betroffene GebĂ€ude in Beirut von der Hisbollah als "Drohnenlager" genutzt. Es gehörte zu den LuftstreitkrĂ€ften der Hisbollah, die als Einheit 127 bekannt sind, so die Darstellung des MilitĂ€rs. Die Einheit ist fĂŒr Drohnenangriffe mit Sprengstoff auf Israel und fĂŒr das Fliegen von Überwachungsdrohnen zur Sammlung von Informationen zustĂ€ndig.

Die heftigen israelischen MilitĂ€rschlĂ€ge waren die Reaktion auf eine Provokation von libanesischem Territorium. Zwei Raketen wurden am Morgen aus dem SĂŒden des Landes auf die israelische Stadt Kirjat Schmona abgefeuert. Eine ging noch im Libanon nieder, die andere wurde nach Angaben der israelischen Armee abgefangen.

Eine hochrangige Quelle innerhalb der Hisbollah sagte dem libanesischen Nachrichtensender Al-Mayadeen, dass die Gruppe nichts mit dem Raketenbeschuss vom Freitag zu tun habe. Die Quelle fĂŒgte hinzu, der jĂŒngste Raketenbeschuss aus dem Libanon sei "Teil eines verdĂ€chtigen Versuchs, VorwĂ€nde fĂŒr die Fortsetzung der israelischen Aggression gegen den Libanon zu erfinden".

Der libanesische MinisterprÀsident Nawaf Salam forderte in einer ErklÀrung das MilitÀr auf, "die HintermÀnner des unverantwortlichen Raketenbeschusses, der die StabilitÀt und Sicherheit des Libanon bedroht, zu ermitteln und in Gewahrsam zu nehmen".

Nach dem Raketenangriff hatte bereits Verteidigungsminister Israel Katz am Freitagmorgen in einer Drohung an die libanesische Hauptstadt gewarnt, dass "das Schicksal von Kirjat Schmona dasselbe ist wie das Schicksal von Beirut". Er sagte, ohne Frieden in Israels nördlichen Grenzgemeinden werde es auch in Beirut keinen Frieden geben.

Mehr zum Thema – Heftige KĂ€mpfe zwischen syrischer Armee und Hisbollah im Grenzgebiet


de.rt.com/der-nahe-osten/24093


Korrupte Schweiz: Rheinmetall droht Ruag-Anteile zu ĂŒbernehmen


Die finanzielle Lage der Ruag MRO gibt Anlass zur Sorge. Aufgrund akuter LiquiditĂ€tsengpĂ€sse musste das Verteidigungsdepartement (VBS) der Ruag 35 Millionen Franken im Voraus ĂŒberweisen, um die ZahlungsfĂ€higkeit des Unternehmens sicherzustellen.

Obwohl Ruag MRO im GeschÀftsjahr 2024 einen Gewinn von 35 Millionen Franken ausweisen konnte, offenbart der Jahresbericht erhebliche Unstimmigkeiten. Bereits Mitte 2024 erreichte die LiquiditÀt einen kritischen Tiefstand. Trotz Einsparungen und maximaler Ausschöpfung des Kreditrahmens war die finanzielle StabilitÀt nicht gewÀhrleistet. Der Bund sah sich daher gezwungen, noch nicht fÀllige Rechnungen zu begleichen.

Die Ruag selbst betrachtet diese Vorfinanzierung als ĂŒblichen Vorgang. Sprecherin Kirsten Hammerich betont, dass es nicht ungewöhnlich sei, Forderungen aus dem kommenden Jahr bereits vorher zu begleichen. Zur aktuellen LiquiditĂ€tslage Ă€ußerte sich das Unternehmen nicht konkret.

Neben den akuten LiquiditĂ€tsproblemen benötigt die Ruag erhebliche Mittel fĂŒr zukĂŒnftige Investitionen. Besonders der Ausbau des Schießpulverherstellers Nitrochemie, an dem Ruag 45 Prozent hĂ€lt, erfordert erhebliche Finanzmittel. WĂ€hrend der Mehrheitspartner Rheinmetall bereit ist, die gesamten 300 Millionen Franken allein zu investieren, fehlt der Ruag bislang der Eigenanteil von 135 Millionen Franken. Um einen drohenden Anteilsverlust zu vermeiden, hat der Nationalrat einer Kreditaufnahme durch Ruag zugestimmt.

Ein weiterer Belastungsfaktor bleibt die andauernde KorruptionsaffĂ€re um einen frĂŒheren Manager der Ruag, der durch undurchsichtige Panzer-GeschĂ€fte einen Schaden in Millionenhöhe verursacht haben soll. Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) kritisierte insbesondere die mangelnde Transparenz in der Lagerbuchhaltung von Panzerteilen.

Die Ruag sieht jedoch keine Notwendigkeit fĂŒr zusĂ€tzliche RĂŒckstellungen, da aus ihrer Sicht keine weiteren finanziellen Belastungen zu erwarten seien. Dennoch schließt das Unternehmen mögliche zukĂŒnftige Forderungen nicht vollstĂ€ndig aus.

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de.rt.com/schweiz/240908-korru


Staatsknete wird verbrannt: Hamburg vernichtet Millionen von Masken


Zu Beginn der Corona-Pandemie wusste man wenig ĂŒber das Virus und wie man seiner Ausbreitung am besten begegnet. Doch schnell wurde klar, auch angesichts des wenigen, was man wusste, wusste man es in Deutschland wieder mal besser.

FĂŒr die Deutschen hat man schnell beschlossen, dass es eine einfache Maske, wie sie in der ĂŒbergroßen Mehrzahl aller LĂ€nder zum Einsatz kam, nicht tut. Es musste eine FFP2-Maske sein. Diese Masken wurden in großer Zahl beschafft – Geld spielte keine Rolle. Das Gesundheitsministerium unter Jens Spahn (CDU) zahlte faktisch jeden Preis. Die kostenlose Abgabe in Apotheken, die vom Gesundheitsministerium refinanziert wurde, sorgte fĂŒr satte Gewinne bei den Apothekern.

Die Corona-Hysterie ist inzwischen weitgehend vorbei, der Streit darĂŒber, ob der Zwang zum Tragen einer FFP2-Maske einer Art zweiten Erfindung des Rades durch den deutschen Staat oder doch eher staatlicher WillkĂŒr gleichkommt, ist abgeebbt. Doch was passiert mit den eingelagerten Masken? In Hamburg werden jetzt Millionen FFP2-Masken verbrannt. Das Haltbarkeitsdatum ist abgelaufen. Staatliche Gelder gehen im wahrsten Wortsinn in Rauch auf. Der Maskenskandal geht in die Fortsetzung.

Es ist ĂŒbrigens nicht das erste Mal, dass ungebrauchte Masken in großer Zahl in der Tonne landen. Bereits 2023 wurden 1,2 Milliarden Masken aus dem gleichen Grund vernichtet.

Die Maskenbeschaffung in Deutschland war Ausdruck großer ministerieller Inkompetenz in Verbindung mit Korruption. Mit dem Zwang zum Tragen einer FFP2-Maske trug jeder Deutsche das Symbol dieser deutschen Korruption mitten im Gesicht. Doch eine angemessene Aufarbeitung dieser Zeit ist in Deutschland weiterhin nicht in Sicht. DafĂŒr werden die aus dem Staatshaushalt finazierten Masken jetzt stillschweigend verfeuert.

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de.rt.com/inland/240928-staats


BrĂŒsseler Manipulation enttarnt: EU setzt auf Nazi-Methoden


Eine Veröffentlichung des PressebĂŒros des Auslandsnachrichtendienstes der Russischen Föderation:

Der Direktor des russischen Auslandsnachrichtendienstes (SWR), Sergei Naryschkin, erklĂ€rte, dass laut der Information des SWR die EU-FĂŒhrung Propagandatechniken des Dritten Reiches ĂŒbernommen hat, um die europĂ€ische Öffentlichkeit mit der russischen "Bedrohung" einzuschĂŒchtern.

Ähnlich wie Goebbels' Reichsministerium fĂŒr VolksaufklĂ€rung und Propaganda hat die Generaldirektion Kommunikation der EuropĂ€ischen Kommission einen Plan fĂŒr eine zentralisierte Kampagne ausgearbeitet, um hartnĂ€ckige russophobe Narrative in das öffentliche Bewusstsein zu bringen.

Der europĂ€ischen Bevölkerung soll versichert werden, dass von Russland eine "existenzielle Gefahr" ausgehe, die angeblich nur durch die Zerstörung der russischen Staatlichkeit abgewendet werden kann. Die "GehirnwĂ€sche" soll die niedersten menschlichen Instinkte anregen und sowohl Er­stau­nen ob der "aggressiven Bestrebungen des Feindes" in der Person Moskaus als auch arrogante Verachtung fĂŒr ihn hervorrufen.

Die Generaldirektion plant, die "korrekte Darstellung der russischen Frage" zu gewĂ€hrleisten, indem sie die fĂŒhrenden europĂ€ischen Medien im "manuellen Modus" steuert. Bei einem kĂŒrzlichen Briefing in BrĂŒssel wurden diese angewiesen, die europĂ€ische Gesellschaft aktiver auf das Ende der "fetten Jahre" und die Notwendigkeit, "den GĂŒrtel enger zu schnallen", vorzubereiten.

Das "Handbuch" der Generaldirektion besteht darin, in den "Köpfen und Herzen" der EuropĂ€er die Vorstellung zu verankern, dass Russland eine "zweitklassige Macht ist, die nicht das Recht hat, Europa ihre Bedingungen zu diktieren". Im Einklang mit dieser Politik soll die Geschichte des 20. Jahrhunderts umgeschrieben werden, indem der jĂŒngeren Generation eingeimpft wird, dass Moskau "im Zweiten Weltkrieg nie der Sieger ĂŒber den Nazismus war".

Es scheint, dass BrĂŒssel seiner eigenen zĂ€hen Rhetorik ĂŒber Demokratie und Meinungsfreiheit ĂŒberdrĂŒssig geworden ist und ohne zu zögern die Nazi-Methoden der Massenmanipulation des Bewusstseins ĂŒbernommen hat. Offenbar ist der berĂŒhmte Goebbels-Grundsatz "Je grĂ¶ĂŸer eine LĂŒge ist, desto leichter wird sie geglaubt" fest in den Köpfen der europĂ€ischen BĂŒrokraten verankert.

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de.rt.com/oesterreich/240960-b


Russischer Senator: JĂŒngste GesprĂ€che mit USA "nicht besonders ergiebig"


Bei dem jĂŒngsten Treffen in der saudi-arabischen Hauptstadt haben Russland und die USA keine nennenswerten Ergebnisse erzielt. Diese EinschĂ€tzung gab Grigori Karassin, Leiter des Ausschusses fĂŒr internationale Angelegenheiten im russischen Föderationsrat, ab. Der Senator, der Russland beim Treffen vertrat, wies am Freitag im Interview mit dem TV-Sender Rossija-24 darauf hin, dass im Mittelpunkt der GesprĂ€che die Sicherheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer und die Wiederaufnahme der russischen Landwirtschaftsexporte gestanden hĂ€tten.

Die beiden Delegationen hĂ€tten "ruhige und konstruktive" GesprĂ€che gefĂŒhrt, die sich jedoch als "nicht besonders ergiebig" erwiesen hĂ€tten, fĂŒgte Karassin hinzu. Es wĂ€re ihm zufolge zudem naiv, gleich bei einem ersten Treffen einen Durchbruch zu erwarten.

Die US-GesprĂ€chspartner hĂ€tten die von russischer Seite vorgebrachten Fragen zur Umsetzung der Schwarzmeer-Initiative "ruhig" angenommen, teilte Karassin mit. Außerdem habe Moskau die Aufhebung einer Reihe von Sanktionen und die Wiederankopplung einer Bank an das internationale Zahlungssystem SWIFT angesprochen.

Laut dem Senator sei es im Prinzip möglich, mit der aktuellen Zusammensetzung der US-Delegation zu arbeiten. Die US-Vertreter wĂŒrden zuhören, alles aufnehmen und ihre eigenen Positionen als Gegenentwurf anbieten. Karassin vermute, dass weitere Treffen dieser Art stattfinden könnten, indem seinem Team neue Aufgaben gegeben wĂŒrden.

Die Delegationen Russlands und der USA waren am Montag in Riad zusammengekommen. Bereits im Vorfeld des Treffens wurden von beiden Seiten die Schifffahrt im Schwarzen Meer und der Getreidedeal als Hauptpunkte der GesprĂ€che genannt. Zu den russischen Bedingungen fĂŒr die Einstellung der Angriffe im Schwarzen Meer gehörte die Aufhebung der Sanktionen, die sowohl von den USA als auch von der EU verhĂ€ngt worden waren. BrĂŒssel bestand aber darauf, dass die Sanktionen erst nach der Beendigung der Feindseligkeiten und dem Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine aufgehoben werden könnten.

Mehr zum Thema – EU sabotiert Trumps Schwarzmeer-Initiative: Lockerung von Sanktionen "kommt nicht in Frage"


de.rt.com/international/240945


"Ära der MultipolaritĂ€t": Indien hebt Wertigkeit der Beziehungen zu Russland hervor


In einer Videoansprache anlĂ€sslich der vom Russischen Rat fĂŒr Internationale Angelegenheiten organisierten Russland-Indien-Konferenz in der russischen Hauptstadt hat der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar verkĂŒndet, dass Neu-Delhi seine engen Beziehungen zu Moskau "sehr schĂ€tze". Wörtlich hieß es:

"Ich möchte noch einmal betonen, dass Indien seine Beziehungen zu Russland sehr schÀtzt. Wir sind weiterhin entschlossen, diese enge Freundschaft auszubauen und neue Grenzen der Zusammenarbeit zu erkunden."


Trotz der instabilen globalen geopolitischen Lage hĂ€tten Neu-Delhi und Moskau konsequent "ihr Engagement fĂŒr die Kerninteressen der jeweils anderen Seite gezeigt", fĂŒgte der Außenminister hinzu. Jaishankar wies ferner darauf hin, dass die beiden LĂ€nder eine "außergewöhnliche FĂ€higkeit" demonstriert hĂ€tten, sich anzupassen und neue Optionen zum beiderseitigen Nutzen zu finden, was zur regionalen und globalen StabilitĂ€t beitrage. Der Diplomat unterstrich:

"Die Ära der MultipolaritĂ€t erfordert eine stĂ€rkere Zusammenarbeit zwischen Indien und Russland, und beide Nationen sind bereit, eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der internationalen Beziehungen zu spielen."


Jaishankar betonte, dass Bereiche wie Energie, Verteidigung und zivile Nuklearkooperation traditionell die Beziehungen zu Russland prĂ€gten, dass jedoch auch neue Felder der Zusammenarbeit entstĂŒnden, darunter Handel, Technologie, Landwirtschaft, Pharmazie und regionale Wirtschaft.

Indiens diplomatischer flexibler Einsatz ermöglicht es dem Land, ein fragiles Gleichgewicht zwischen seinen Beziehungen zu den USA, Europa und Russland aufrechtzuerhalten. Trotz des Drucks, den die westlichen Staaten wegen des Ukraine-Konflikts ausĂŒben, bleibt Neu-Delhi in seiner Haltung entschlossen und unterstreicht, dass seine Beziehungen zu Moskau von seinen strategischen Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen bestimmt seien.

Mehr zum Thema – Modi plant Teilnahme an Moskauer Siegesparade


de.rt.com/international/240877


Zoll-Chaos: Spaniens MinisterprĂ€sident SĂĄnchez droht USA mit Vergeltungsmaßnahmen


Der spanische MinisterprĂ€sident Pedro SĂĄnchez hat die US-Behörden dazu aufgefordert, "zur Vernunft zu kommen" und mit der EuropĂ€ischen Union ĂŒber die Angelegenheit der Handelszölle zu verhandeln. Der Politiker wörtlich:

"Ich rufe die US-Regierung dazu auf, zur Vernunft zu kommen und den Dialog mit der EuropĂ€ischen Kommission aufzunehmen, um diesen Unsinn zu beenden. Lassen Sie mich noch einmal deutlich sagen: Wenn diese Zölle gegen uns verhĂ€ngt werden, werden wir entschlossen reagieren. Europa wird Ihnen eine Abfuhr erteilen. Wir werden schnell, verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig und einstimmig handeln."


US-PrĂ€sident Donald Trump hatte am Vortag angekĂŒndigt, dass am 2. April ein neuer Zoll von 25 Prozent auf Autos, die außerhalb des Landes hergestellt wĂŒrden, in Kraft treten werde. Die Entscheidung folgte auf Trumps Unterzeichnung eines Erlasses am 18. Februar, der Stahl- und Aluminiumimporte in das Land mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent belegt.

Am 26. MĂ€rz unterstĂŒtzte das EuropĂ€ische Parlament die Gegenmaßnahmen der EuropĂ€ischen Kommission auf die US-Zölle und bezeichnete das Vorgehen Washingtons als "Handelschaos". Die PrĂ€sidentin der EuropĂ€ischen Kommission, Ursula von der Leyen, erklĂ€rte damals, dass die EU auf die Zölle der Vereinigten Staaten in Höhe von 28 Milliarden US-Dollar mit Gegenmaßnahmen im Wert von 26 Milliarden Euro reagieren werde.

Seit Trumps Amtsantritt verfolgt die US-Regierung aktiv eine Politik, die darauf abzielt, die Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko, der EuropĂ€ischen Union, China und anderen LĂ€ndern zu erhöhen. Die Financial Times schreibt, dass die Regierung bei der EinfĂŒhrung neuer Importzölle einen zweistufigen Ansatz anwenden könnte.

Mehr zum Thema – Kanadischer Premierminister: Beziehungen zwischen Kanada und den USA "am Ende"


de.rt.com/international/240947


Im Interview mit Financial Times: Meloni gibt Trump bei Europa-Kritik recht


Giorgia Meloni hat die Vorstellung, Italien mĂŒsse sich fĂŒr eine Seite, die USA oder Europa, entscheiden, als "kindisch" und "oberflĂ€chlich" abgetan und darauf bestanden, dass sie alles Notwendige unternehmen werde, um die Interessen ihres Landes zu verteidigen.

Italy’s Prime Minister Giorgia Meloni tells the FT in an exclusive interview that she will respect the country’s ‘first ally’ in the White House while working to avoid a transatlantic rift.Read the full interview by FT Editor @khalafroula : t.co/gt4oyIslsl pic.twitter.com/xjF5hmttKM
— Financial Times (@FT) March 28, 2025

In ihrem ersten Interview mit einer auslĂ€ndischen Zeitung seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2022 sagte die italienische MinisterprĂ€sidentin, es sei "im Interesse aller", die schweren Spannungen in den transatlantischen Beziehungen zu ĂŒberwinden, und bezeichnete die Reaktionen einiger europĂ€ischer Staats- und Regierungschefs auf Donald Trump als "etwas zu politisch".

In einer Zeit zunehmender Besorgnis in Europa ĂŒber die Trump-Regierung sagte Meloni, dass viele Beschwerden des Weißen Hauses ĂŒber Europas Handelspraktiken und Verteidigungsausgaben lediglich ein Echo auf frĂŒhere US-Regierungen seien.

Wenige Stunden bevor Trump 25 Prozent Zoll auf Autoimporte ankĂŒndigte, sagte Meloni, die USA verfolgten schon lange eine zunehmend protektionistische Agenda, unter anderem mit Joe Bidens InflationsbekĂ€mpfungsgesetz. "Glauben Sie wirklich, dass der Protektionismus in den USA von Donald Trump erfunden wurde?"

Italiens MinisterprÀsidentin hat der Regierung von US-PrÀsident Trump bei deren Kritik an Europa teilweise recht gegeben. Die Kritik richte sich nicht gegen die Menschen in Europa, sondern gegen die "herrschende Klasse", sagte die rechte Regierungschefin der Tageszeitung Financial Times.

Zugleich bot sie sich als "BrĂŒckenbauerin" zwischen den USA und der EU an. AusdrĂŒcklich stimmte sie US-VizeprĂ€sident J. D. Vance zu, der den EuropĂ€ern vorgehalten hatte, Meinungsfreiheit und Demokratie nicht ausreichend zu achten. "Ich muss sagen, dass ich zustimme. Ich sage das schon seit Jahren. Europa hat sich ein wenig verloren." Sie sei dagegen, "Menschen eine Ideologie aufzuzwingen, anstatt die RealitĂ€t wahrzunehmen und Wege zu finden, ihnen Antworten zu geben".

WĂ€hrend die Kommission Vergeltungsmaßnahmen gegen Trumps Zölle ankĂŒndigt, möchte Meloni, dass die EU ihre Gelassenheit bewahrt. "Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir einfach instinktiv reagieren", sagte sie. "Bei diesen Themen muss man sagen: 'Bleibt ruhig, Leute. Lasst uns nachdenken'."

Meloni wies insbesondere darauf hin, dass die Zölle zwischen den USA und Europa zwar insgesamt etwa gleich hoch seien, die hohen Zölle auf bestimmte Produkte aber zu Spannungen fĂŒhrten.

Sie fĂŒgte hinzu, dass die EU durch das langsame Tempo ihrer Entscheidungsfindung gebremst werde. "Es ist nicht einfach, mit jemandem zu konkurrieren, der an einem Tag 100 DurchfĂŒhrungsverordnungen unterzeichnen kann", sagte sie.

Meloni bleibt skeptisch gegenĂŒber dem französischen und britischen Vorschlag einer europĂ€ischen Friedenstruppe in der Ukraine, der von Moskau als Provokation aufgefasst werden könnte. "Wir mĂŒssen hier vorsichtig sein. Das kann eher als Drohung aufgefasst werden", sagte sie.

Stattdessen befĂŒrwortet sie die Ausweitung der NATO-Verteidigungsklausel nach Artikel 5 auf die Ukraine – ohne Kiew tatsĂ€chlich in das BĂŒndnis aufzunehmen – was ihrer Meinung nach "einfacher und effektiver" wĂ€re als andere VorschlĂ€ge.

Viele europĂ€ische Regierungen, darunter auch Deutschland, schmieden weitreichende AufrĂŒstungsplĂ€ne in der Überzeugung, dass Russland, was auch immer in der Ukraine geschieht, "das grĂ¶ĂŸte Sicherheitsproblem Europas" sein werde. Meloni ist da zweideutiger.

Auf die Frage, ob sie Russland als eine langfristige Bedrohung betrachte, antwortete Meloni: "Ich glaube, dass es eine sein könnte. Aber in jedem Fall glaube ich, dass wir einen Weg finden mĂŒssen, um uns gegen jede Art von Bedrohung zu verteidigen, die wir haben können." Man mĂŒsse verstehen, dass die Bedrohungen von allen Seiten kommen können. Wenn man also glaube, man könne sich nur verteidigen, indem man sich um die Ostflanke kĂŒmmert, und dabei nicht berĂŒcksichtigt, was beispielsweise an der SĂŒdflanke passiert, werde man ein Problem bekommen.

Mehr zum Thema – Bericht: Italien boykottiert Ukraine-Treffen von Großbritannien und Frankreich


de.rt.com/europa/240920-im-int


Annalena Baerbock: Die Königin des Polit-Trampolins!


Von Hans-Ueli LĂ€ppli

Ach, Annalena Baerbock.

Die Frau, die uns in den vergangenen Jahren so viele unvergessliche Momente beschert hat, will jetzt also die Chefin der UN-Generalversammlung werden.

Er hat mir den Handschlag verweigert, aber ich habe ihm dafĂŒr mein zuckersĂŒĂŸes LĂ€cheln verweigert. pic.twitter.com/ptL1tKamhO
— Außenministerin Parody Annalena Baerbock (@baerbockpress) January 3, 2025

Nach dem ganzen Hickhack mit ihrer Außenminister-AmtseinfĂŒhrung und den nicht ganz so diplomatischen Fauxpas kommt nun der nĂ€chste Akt auf der BĂŒhne des politischen Zirkus.

Eigentlich hatte ja jeder mit Helga Schmid gerechnet – eine Frau, die sich jahrelang in der internationalen Diplomatie einen Namen gemacht, GesprĂ€che gefĂŒhrt und sogar mit verschiedenen Staaten konsultiert hat.

Aber dann, wie aus dem Nichts, ein kĂŒhner Sprung vom Polit-Trampolin: Baerbock katapultiert sich nach den gescheiterten Bundestagswahlen direkt in die UN! Ein echter Salto Mortale der Diplomatie – nur ohne sichere Landung.

Man fragt sich schon: Hatte Schmid einfach keine Zeit mehr fĂŒr so einen stressigen Job, oder wurde hier einfach mal wieder das politische "Trampolin" ausgepackt?

In jedem Fall war es eine Überraschung, und zwar keine gute, zumindest nicht fĂŒr die, die auf etwas mehr Diplomatie als auf Zirkus setzen.

Baerbock, die selbst noch nicht lange im Außenministerium unterwegs ist, hat sich mit ihrem politischen Akrobatentanz einen Namen gemacht. Manchmal fragt man sich, ob sie eher Politikerin oder Artistin ist – immerhin hat sie das Spiel "Zickzack-Politik" zur Perfektion gebracht. Und plötzlich taucht sie auf, als wĂ€re sie die nĂ€chste große Hoffnung fĂŒr die UN.

Hat sie tatsĂ€chlich die nötigen FĂ€higkeiten, oder geht’s hier eher um die nĂ€chste große Show?

NatĂŒrlich stieß das Ganze auf Gegenwind, und nicht nur von der Konkurrenz. Auch Christoph Heusgen, der aus dem MĂŒnchener Sicherheitskonferenz-Umfeld kommt und sich mit globaler Diplomatie auskennt, fand das Ganze ein bisschen too much und bezeichnete Baerbocks Vorstoß als "UnverschĂ€mtheit". Ja, man könnte sagen, das Echo war nicht gerade das, was man sich erhofft hĂ€tte, wenn man einen Job auf diesem Level möchte.

Hat sich eigentlich schon jemand bei mir bedankt, dass ich auch als geschĂ€ftsfĂŒhrende Außenministerin tĂ€glich abliefere? pic.twitter.com/czQIBtsVvx
— Außenministerin Parody Annalena Baerbock (@baerbockpress) March 27, 2025

Aber, und das Beste kommt noch: Kurz nachdem das Ganze ins Rollen gekommen war, zog Baerbock ihre Kandidatur zurĂŒck. Warum? Weil sie "mehr Zeit fĂŒr die Familie haben möchte" – ein 360-Grad-Dreh oder so. Klingt fast wie ein gut geprobter Abgang aus dem Zirkus, bei dem die Artistin noch einmal das Publikum fĂŒr sich gewinnt. Hat nicht geklappt? Kein Problem – der nĂ€chste Auftritt steht schon bereit.

Und was bleibt von der ganzen Nummer? Baerbock wird raus sein, das steht fest. Schmid war die eigentliche Favoritin, und der Rest der Welt schĂŒttelt wahrscheinlich immer noch den Kopf. Aber keine Sorge, Annalena wird sich bald mit einem neuen KunststĂŒck zurĂŒckmelden – zur Belustigung der ganzen Welt. Was sie dieses Mal wohl aus dem Hut zaubern wird?

Das GefĂŒhl, wenn du entlassen wirst, aber schon vorher einen Job in New York mit Penthouse organisiert hast. pic.twitter.com/6ynnpYNlLg
— Außenministerin Parody Annalena Baerbock (@baerbockpress) March 25, 2025

In der Politik ist schließlich nichts unmöglich – besonders, wenn man so gut darin ist, das Publikum zu unterhalten. Ein Trampolin braucht man da wirklich nicht.

Mehr zum Thema - Wer hĂ€ngt sein FĂ€hnchen in den Wind? – Baerbock und Scholz gehen aufeinander los


de.rt.com/meinung/240931-annal


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