Selenskij lĂ€sst FriedensgesprĂ€che auf Geheiß Europas platzen


Von Anastassija Kulikowa

Die in London geplanten GesprĂ€che auf Ebene der Außenminister der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands und der Ukraine ĂŒber die Beilegung des Ukraine-Konflikts sind abgesagt worden. Nach Angaben des britischen Außenministeriums wird das Treffen nun auf der Ebene von Experten stattfinden. Über die mögliche Herabstufung des Status der Konsultationen hatte zuvor der Fernsehsender Sky News berichtet.

Eine solche Entscheidung wurde vor dem Hintergrund der Absage des Besuchs von Marco Rubio und Steve Witkoff in London getroffen. Die Vertreterin des US-Außenministeriums Tammy Bruce begrĂŒndete die Entscheidung des Ressortchefs mit einem engen Zeitplan. Sie versicherte:

"In dieser ErklĂ€rung geht es nicht um Treffen. Es ist eine ErklĂ€rung ĂŒber technische Probleme in seinem Zeitplan."


Bruce stellte klar, dass die amerikanische Delegation von Keith Kellogg vertreten wird.

Die New York Times (NYT) glaubt jedoch, dass es nicht nur um Rubios Zeitplan geht. Die Zeitung wies darauf hin, dass der US-Außenminister die Reise nach der ErklĂ€rung von Wladimir Selenskij zur Krim abgesagt habe. Die Anerkennung der Region als russisch sei einer der wichtigsten VorschlĂ€ge Washingtons zur Lösung der Ukraine-Krise, schreibt die NYT. Selenskij lehnte diese Bedingung jedoch ab. Er sagte:

"DarĂŒber gibt es nichts zu reden. Das ist außerhalb unserer Verfassung."


Kurioserweise fand am 17. April in Paris ein Ă€hnliches Treffen von Vertretern der USA, europĂ€ischer LĂ€nder und der Ukraine statt. Dabei legte die amerikanische Seite einen Plan zur Lösung des Konflikts vor. Frankreich freute sich damals sehr darĂŒber, dass die EuropĂ€er an den Verhandlungstisch zurĂŒckgeholt wurden. Doch nun schreibt die Financial Times ĂŒber die "herbe EnttĂ€uschung" Europas.

Die Weigerung von Rubio und Witkoff, an den GesprÀchen in London teilzunehmen, deutet laut der Zeitung darauf hin, dass die wirklichen GesprÀche woanders stattfinden. Die Zeitung erinnert daran, dass Trumps Sondergesandter Ende dieser Woche nach Moskau reisen will. Dies wird sein vierter Besuch in Russland sein.

Der russische PrĂ€sidentensprecher Dmitri Peskow kommentierte die Unterbrechung der MinistergesprĂ€che zwischen den USA, Europa und der Ukraine in London damit, dass es den Vertretern der LĂ€nder nicht gelungen sei, ihre Positionen in einigen Fragen zu vereinheitlichen. Ihm zufolge setzt Moskau die Kontakte mit Washington zum Friedensprozess fort, wĂ€hrend es keine Kontakte mit europĂ€ischen und ukrainischen Vertretern gibt, obwohl Russland ihnen gegenĂŒber offen ist.

Der Leiter der Kommission fĂŒr Informationspolitik des russischen Föderationsrates, Alexei Puschkow, erklĂ€rte unterdessen, das Treffen sei auf Initiative Kiews verschoben worden. Auf seinem Telegram-Kanal merkte der Parlamentarier an, dass diese Entwicklung nicht ĂŒberraschend sei, da die USA nach den Äußerungen Selenskijs die Verhandlungen wahrscheinlich als sinnlos erkannt hĂ€tten.

Der Senator betonte, dass die Position Kiews die Möglichkeit einer friedlichen Beilegung des Konflikts ausschließe, und forderte die Trump-Administration auf, die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Puschkow schrieb:

"Selenskijs Beteuerungen, dass er den Friedenswillen des US-PrĂ€sidenten unterstĂŒtze, sind nichts weiter als ein Vorwand, was schon vorher klar war und nun mit jeder neuen Äußerung von ihm bestĂ€tigt wird."


Der stellvertretende Sprecher des russischen Föderationsrates, Konstantin Kossatschew, Ă€ußerte sich in Ă€hnlicher Weise. Seiner Meinung nach zeige die Absage des Treffens "die Unstimmigkeiten in den westlichen LĂ€ndern nach der Einbeziehung der EuropĂ€er in den Verhandlungsprozess". Er wies darauf hin, dass der "Revanchismus" der Ukraine, Großbritanniens, Deutschlands und Frankreichs in krassem Gegensatz zum pragmatischen, realistischen Ansatz der USA und Russlands steht. Der Senator merkte an:

"FĂŒr die AnnĂ€herung der Positionen wurde der falsche Ort gewĂ€hlt. London wird nicht in die Geschichte des Friedensprozesses fĂŒr die Ukraine eingehen, ebenso wenig wie Großbritannien, Frankreich oder Deutschland. Die nĂ€chsten russisch-amerikanischen Kontakte in Moskau werden diese Woche stattfinden. Wie die Erfahrung zeigt, sind es letztlich nur die Ergebnisse solcher Treffen, die echte Neuigkeiten hervorbringen."


Experten sind sich mit den Parlamentariern einig: Selenskijs Worte ĂŒber die Krim und die Versuche Europas, den Friedensprozess neu aufzurollen, sind fĂŒr die Amerikaner der letzte Strohhalm. Der Amerikanist Dmitri Drobnizki stellt fest:

"Die Hierarchie im Verhandlungsteam in Washington hat sich so entwickelt, dass eine der SchlĂŒsselfiguren Steve Witkoff ist. Er hat sich ebenso wie Marco Rubio geweigert, nach London zu reisen. Indem das Weiße Haus Keith Kellogg zu GesprĂ€chen in die britische Hauptstadt schickte, hat es das Treffen auf ein Minimum reduziert."

Er wies ironisch darauf hin, dass, "wenn es möglich wĂ€re, die Vereinigten Staaten einen Stellvertreter des stellvertretenden Außenministers nach Großbritannien schicken wĂŒrden". Aber Trumps Sondergesandter fĂŒr die Ukraine wird "seinen Buckel hinhalten" mĂŒssen.

Nach Ansicht des GesprĂ€chspartners ist diese Entscheidung auf zwei Faktoren zurĂŒckzufĂŒhren. Der Experte rĂ€umt ein:

"Erstens wurde sie von Selenskijs Position zur Anerkennung der Krim und wahrscheinlich auch von anderen Bedingungen der Vereinigten Staaten beeinflusst. Zweitens glaube ich, dass die amerikanische Seite von den GesprĂ€chen, die hinter den Kulissen mit den EuropĂ€ern gefĂŒhrt wurden, nicht begeistert war. Die allgemeine Reaktion auf diese Situation war die Weigerung von Rubio und Witkoff, nach London zu reisen."

Vor diesem Hintergrund ist die Frage berechtigt, ob die Trump-Administration zum nĂ€chsten Schritt ĂŒbergehen wird ‒ ob sie ihre Drohung, sich aus dem Verhandlungsprozess zurĂŒckzuziehen, wahrmachen wird.

Sollte der RĂŒckzug erfolgen, werden zwei Dinge in den Fokus rĂŒcken. Drobnizki ist der Meinung:

"Die erste Frage ist, wie sich die Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine verhalten werden. Es wird nicht leicht sein, die Weitergabe von Geheimdienstinformationen an die ukrainischen StreitkrÀfte zu begrenzen. Aber wenn die US-Regierung die Entsendung von Flugzeugen und AufklÀrungsdrohnen in das Konfliktgebiet einstellt und die US-Ausbilder abzieht, wird das ein starker Schritt."

"Der zweite Punkt ist die Frage, ob innerhalb der Vereinigten Staaten ein Krieg gegen die ukrainische Lobby erklĂ€rt werden wird. Wenn der Haushalt verabschiedet ist, könnte der Kongress eine Initiative zur UnterstĂŒtzung Kiews einbringen. Ich gebe zu, dass es eine Drohung geben wird, ein Veto des PrĂ€sidenten zu ĂŒberstimmen. Was wird der Republikaner dann tun?"

Der politische Analyst weist auch darauf hin, dass Moskau wĂ€hrend des gesamten Verhandlungsprozesses seine Bereitschaft zum Dialog zum Ausdruck gebracht hat. Unter solchen Bedingungen wird es fĂŒr Trump schwierig sein, Russland – selbst wenn es von ihm verlangt wird – fĂŒr das Scheitern der Vereinbarungen verantwortlich zu machen.

Der politische Analyst Wladimir Skatschko ist der Ansicht, dass die Unterbrechung des Treffens in London den entscheidenden Einfluss und die Rolle der USA in der europĂ€ischen Sicherheitsarchitektur und im Dialog ĂŒber die Ukraine widerspiegelt. Er erklĂ€rt:

"Kiew und BrĂŒssel haben erkannt, dass eine Einigung in der Ukraine ohne das Weiße Haus unmöglich ist."

"Wer auch immer auf der Bankowaja-[Straße] oder in BrĂŒssel ĂŒber die Anti-Trump-Front, ĂŒber die wachsende SouverĂ€nitĂ€t Europas spricht, es hat nichts mit der RealitĂ€t zu tun. Die USA bleiben der einzige wirkliche 'Schirm' des Kollektiven Westens."

"Rubios Weigerung, nach London zu reisen, ist der Druck des Weißen Hauses auf Kiew und BrĂŒssel, diese amerikanischen Bedingungen fĂŒr eine Einigung in der Ukraine zu akzeptieren. Das zweite Ziel ist es, der Ukraine und der EU ihren Platz zu zeigen. US-PrĂ€sident Donald Trump wird sie dazu bringen, ihm 'den Hintern zu kĂŒssen'."

"Die Euro-Atlantiker und Selenskijs BĂŒro haben nur ein einziges Mittel, um Washington entgegenzutreten ‒ Trumps Frist fĂŒr die Beilegung der Ukraine-Frage. Aber ich denke, das wird nicht ausreichen, um eine Vorzugsbehandlung im Dialog mit der amerikanischen Seite zu bekommen."

"Ich sehe das Londoner Scheitern als Fortsetzung des Pariser 'Zischens' zur Ukraine. In der Tat haben nun alle zugegeben, dass niemand einen tragfĂ€higen Plan fĂŒr eine ukrainische Lösung hat, der Moskau, BrĂŒssel, Kiew und Washington zufriedenstellt."

"Außerdem ist es wahrscheinlich, dass europĂ€ische 'Falken', die der EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und dem französischen PrĂ€sidenten Emmanuel Macron nahestehen, Selenskij Worte in den Mund gelegt haben, um die Krim nicht als russisch anzuerkennen. Er hat sie gehorsam geĂ€ußert, und Europa hat sich ein gĂŒnstiges Bild gemacht."

"Gleichzeitig bedeutet die Weigerung Selenskijs, den Status der Krim anzuerkennen, dass Kiew Trumps Plan ablehnt. Wenn Trump beschließt, sich aus der Friedensregelung zurĂŒckzuziehen, wird dies in den Vereinigten Staaten und in Europa selbst als ein sehr prorussischer Schritt angesehen werden. Ich schließe jedoch nicht aus, dass dieses Szenario langfristig noch zum Tragen kommt."

Der russische Kriegsberichterstatter Alexander Koz schreibt seinerseits:

"Die GesprÀche sind geplatzt, bevor sie beginnen konnten."

"Von den Amerikanern wird Kellogg dabei sein, von den EuropĂ€ern einige hochrangige Beamte. Damit lĂ€sst sich nichts Großes anfangen. In einer solchen Vertretung werden keine ernsthaften Entscheidungen getroffen. Kellogg wird nur kommen, um zu hören, was die Alte Welt ĂŒber Trumps Vorschlag denkt. That's all."

Der Experte merkt auch ironisch an:

"Selenskij kann einen weiteren 'Sieg' fĂŒr sich verbuchen ‒ er hat gestern mit seiner verbalen FontĂ€ne ernsthafte Verhandlungen gestört."

"Der Mann ist inkontinent. Und das ist gut so."

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 23. April 2025 zuerst bei der Zeitung Wsgljad erschienen.

Anastassija Kulikowa ist eine Journalistin und Social-Media-Redakteurin der Zeitung Wsgljad.

Mehr zum Thema ‒ Washington Post: USA werden Europa und Ukraine raten, Krim als russisch anzuerkennen

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Die "Einsicht" der USA wird von ihren Interessen geleitet


Von Timofei Borodatschow

US-Politiker haben die Weltöffentlichkeit durch einige eindrucksvolle ErklĂ€rungen erfreut. ZunĂ€chst behauptete der Außenminister der USA, Marco Rubio, dass Washington im Rahmen der GesprĂ€che ĂŒber das Ukraine-Problem begonnen habe, Russlands Position besser zu verstehen. Praktisch gleichzeitig verkĂŒndete der Verteidigungsminister Peter Hegseth, der ebenso wie Rubio zu Trumps engstem Kreis gehört: Die Zeit, als Washington der einzige Sicherheitsgarant der europĂ€ischen Staaten war, ist zu Ende.

Ist das als ein Sieg Russlands im diplomatischen Spiel um Europas Zukunft zu werten? Bisher gibt es keinen Grund zum Feiern – ein weiter Weg steht noch bevor. Doch sind solche Signale aus Washington fĂŒr Russland ein Zeichen von Änderungen zum Besseren? Ja, und es wĂ€re falsch, darin nur taktische Manöver zu sehen.

GegenwĂ€rtig haben wir jeden Grund, um ĂŒber die Wahrscheinlichkeit eines gewissen strategischen Kompromisses nachzudenken. Es sei daran erinnert, dass russische Initiativen im Bereich der europĂ€ischen Sicherheit im Dezember 2021 gerade darauf ausgerichtet waren. Der Weg, der hierherfĂŒhrte, wurde mit Unmengen an Menschenleben bezahlt. Doch so ist leider die Natur der internationalen Politik: Keine Änderung, erst recht nicht so eine umfassende, kommt von selbst.

Das wirkliche Problem des europĂ€ischen Sicherheitssystems besteht darin, dass es wĂ€hrend der letzten 80 Jahre gegen Russland ausgerichtet war. Selbst in FĂ€llen, in denen Russland, oder zuvor die UdSSR, formal daran teilnahm, war das fĂŒr den Westen nur ein weiteres Mittel, den russischen Einfluss zu beschrĂ€nken. Mehr noch, gerade Russlands EindĂ€mmung stellte die Grundlage dessen dar, was der verstorbene Henry Kissinger als LegitimitĂ€t der internationalen Ordnung bezeichnete: ein Grundprinzip, das auf die eine oder andere Weise von allen Teilnehmern akzeptiert wird.

Nach 1945 stimmten alle westlichen LĂ€nder darin ĂŒberein, dass eine EindĂ€mmung Russlands fĂŒr sie viel wichtiger als alles andere ist, einschließlich der SelbststĂ€ndigkeit – im Falle Europas. Auf diesen Grundsatz zu verzichten wĂŒrde bedeuten, dass siсh die gegenwĂ€rtige Weltordnung ĂŒberlebt hat und dass es notwendig ist, eine neue, mit einer ganz anderen Philosophie der Beziehungen zwischen dem Westen und Russland, zu schaffen.

RevolutionÀre Prozesse in den USA geben Grund zur Annahme, dass dies möglich werden kann, auch wenn wir von einer völligen Sicherheit noch weit entfernt sind.

Die Wendungen der US-Politik in Bezug auf das Kiewer Regime sind nur noch taktische Erscheinungen von grundsĂ€tzlicheren Änderungen europĂ€ischer Politik, andernfalls wĂ€re der Diskussionsgegenstand viel zu unbedeutend. Es gibt keinen Grund zu denken, dass bisherige US-Administrationen die ukrainische Regierung fĂŒr ehrliche oder verantwortliche Partner hielten.

Es wĂ€re naiv zu glauben, dass die USA in der Vergangenheit allein deshalb so unnachgiebig gegenĂŒber den russischen Interessen waren, weil sie ihre Natur und ihren Ursprung schlecht verstanden. Sicher halten wir die US-Amerikaner gern und nicht ganz unbegrĂŒndet fĂŒr wenig gebildete Neureiche. Doch man sollte nicht vergessen, dass ein gutes oder schlechtes VerstĂ€ndnis der Widersacher niemals eine Grundlage der Außenpolitik bildet. Empathie, die FĂ€higkeit, die Motive anderer zu verstehen, ist beim Treffen von außenpolitischen Entscheidungen sicher nĂŒtzlich. Doch sie kann das Wichtigste, das EinschĂ€tzen eigener Möglichkeiten und Interessen, nicht ersetzen.

Die USA stellen bei all ihren Besonderheiten einen durchaus etablierten Staat mit vollwertiger SouverĂ€nitĂ€t. Und ihre Möglichkeiten sind gerade so beschaffen, dass sie die Notwendigkeit eines Dialogs mit Russland diktieren. Die US-Regierung kann keine anderen Verpflichtungen tragen, denn nur ihre eigenen Möglichkeiten hĂ€ngen direkt mit den Interessen der WĂ€hler zusammen – sie haben ihren Ursprung in deren Taschen. Ein russischer oder ein chinesischer oder sonst ein beliebiger selbststĂ€ndiger Staat geht ebenfalls stets davon aus, was er selbst benötigt, und nicht, was seine Partner gern hĂ€tten.

Europa hatte nie eine Schutzmacht nötig

FĂŒr die USA wird jetzt alles vor dem Hintergrund der Notwendigkeit, den Konflikt mit Moskau ernsthaft einzufrieren, sekundĂ€r. Sie haben keine Kraft, um den Kampf fortzusetzen, denn im Pazifik und in der Weltwirtschaft agiert China immer offensiver, und die AutoritĂ€t der USA weltweit ist geringer als je zuvor. Unter solchen Bedingungen werden Kleinigkeiten wie Verpflichtungen gegenĂŒber europĂ€ischen Satelliten, geschweige denn gegenĂŒber dem Kiewer Regime, gar nicht diskutiert. Niemand in den USA hat vor, darauf RĂŒcksicht zu nehmen.

Erstens deshalb, weil in der RealitĂ€t gar keine Verpflichtungen existieren. Das Narrativ, wonach die USA ein Sicherheitsgarant der europĂ€ischen Staaten seien, ist Propaganda und hat nichts mit der RealitĂ€t zu tun. In erster Linie sollte das Russland deutlich machen: Der Westen ist so stark, dass er es nicht fĂŒr nötig hĂ€lt, sich mit ernsthaften BegrĂŒndungen der US-PrĂ€senz zu befassen, eine Ausrede reicht aus. Nicht einmal die Sowjetunion hat beabsichtigt, westeuropĂ€ische Staaten nach der Mitte der 1950er Jahre anzugreifen. Und nach 1991 benötigte Russland nur noch einen KĂ€ufer fĂŒr seine Waren und eine touristische Destination.

Somit haben die europĂ€ischen LĂ€nder in den vergangenen 70 Jahren gar keinen Ă€ußeren Sicherheitsgaranten und BeschĂŒtzer benötigt. Es waren die USA, die selbst ĂŒber Ressourcen verfĂŒgten, um aktiv eine Konfrontation gegen Russland in Europa aufrechtzuerhalten. Zumal diese Konfrontation die Einigkeit des Westens in der wichtigsten Angelegenheit seiner internationalen Beziehungen zementierte. Der Westen musste nicht darĂŒber nachdenken, welche anderen Prinzipien dem europĂ€ischen Sicherheitssystem zu Grunde liegen können.

Zweitens sind die Garantien der USA gegenĂŒber Europa ein Mythos. Selbst wenn sie existieren wĂŒrden, wĂ€re die Verantwortung vor dem eigenen Volk immer wichtiger. Vergessen wir nicht, dass US-Oligarchen, die Trump unterstĂŒtzen, auch zum Volk der USA gehören. Keine Regierung der Vereinigten Staaten wird den Tod ihrer WĂ€hler wegen formeller Verpflichtungen gegenĂŒber auslĂ€ndischen Staaten in Kauf nehmen, so etwas kann es niemals geben. Die Gefahr einer direkten Konfrontation zwischen den USA und Russland, die besonders in den letzten drei Jahren bestand, hing nicht damit zusammen, dass die USA plötzlich Europa schĂŒtzen mĂŒssten, eine solche Möglichkeit wurde gar nicht in Betracht gezogen. Zu einem Grund fĂŒr eine dramatische planetenweite Eskalation könnten nur gegenseitige Sicherheitsbedrohungen werden, auch wenn sie vom Konflikt auf ukrainischem Boden angeheizt worden wĂ€ren.

Europa, selbst die fanatischsten Regimes in den baltischen Staaten, versteht hervorragend, dass Verpflichtungen und "Sicherheitsgarantien" vonseiten der USA ein Mythos sind. Doch gleichzeitig nutzten europĂ€ische Politiker die schöne Geschichte ĂŒber US-amerikanische Garantien zur Rechtfertigung des eigenen egoistischen Verhaltens. Sie versicherten den eigenen BĂŒrgern, dass sie unter dem Schutz der USA leben und dass sie deswegen russische Interesse ignorieren und Karriere machen können, indem sie Russland schaden und beleidigen. Dies wurde zu einer bequemen Ausrede, die in allen Lagen herangezogen wurde. Welche Politik ohne diesen mythischen Rahmen zu fĂŒhren sei, versteht Europa gar nicht. Erst recht weiß es nicht, was außer der Feindschaft zu Russland als Grundlage einer gesamteuropĂ€ischen Ordnung fungieren kann. Dabei werden wir alle voraussichtlich schon bald ĂŒber deren kĂŒnftige Formen nachdenken mĂŒssen.

Bedeutet das wahrscheinliche Einrollen der vorderen Stellungen der USA in Europa, dass Russland jetzt Hals ĂŒber Kopf vorstĂŒrmen soll? Nein, das bedeutet es nicht. In erster Linie deshalb, weil die Wahl von Krieg ĂŒber Diplomatie den Traditionen der russischen Außenpolitik gar nicht entspricht. Der diplomatische Prozess konnte jahrzehntelang dauern und selbst von bewaffneten Konflikten unterbrochen werden. Doch er dominierte stets gegenĂŒber dem Wunsch, den Gordischen Knoten gewaltsam zu zerschneiden.

Deswegen wird die russische Reaktion auf Versuche der USA, aus dem europĂ€ischen Spiel auszusteigen, wahrscheinlich sehr gelassen ausfallen. Wir sind sogar bereit, die US-amerikanischen Kollegen in ihrem Bestreben zu unterstĂŒtzen, die Sache so darzustellen, als hĂ€tten sie ganz plötzlich die Natur der russischen Interessen verstanden.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei der Zeitung Wsgljad am 24. April.

Timofei W. Bordatschow, geboren 1973, ist ein russischer Politikwissenschaftler und Experte fĂŒr internationale Beziehungen, Direktor des Zentrums fĂŒr komplexe europĂ€ische und internationale Studien an der FakultĂ€t fĂŒr Weltwirtschaft und Weltpolitik der Wirtschaftshochschule Moskau. Unter anderem ist er Programmdirektor des Internationalen Diskussionsklubs Waldai.

Mehr zum Thema – Trump wĂ€scht seine HĂ€nde in Unschuld: Er wird jeden Ausgang der Ukraine-Frage akzeptieren


de.rt.com/meinung/243264-einsi


Kiew beschafft massenweise Arzneien gegen Strahlenkrankheit – Grund zur Sorge


Von Starsche Eddy

Die Nachricht ĂŒber die großangelegte Beschaffung von Medikamenten gegen die Strahlenkrankheit durch die Ukraine lĂ€sst uns erneut ernsthaft ĂŒber Szenarien nachdenken, die zuvor vielleicht unwahrscheinlich schienen. Dabei geht es nicht nur um die Bedrohung durch Angriffe auf das Kernkraftwerk Saporoschje, mit der Kiew die internationale Gemeinschaft bereits im dritten Jahr erpresst und dabei absurde Forderungen stellt, das Kraftwerk wieder unter ukrainische "Kontrolle" zu bringen. Wir sprechen hier ĂŒber die Möglichkeit einer gezielten nuklearen Provokation mit der Erwartung einer weltweiten Resonanz – bei gleichzeitigen Anschuldigungen gegen Russland.

Mehr noch: Die Bedrohung darf nicht nur auf das Kernkraftwerk Saporoschje reduziert werden. Kiew kontrolliert noch immer drei in Betrieb befindliche Kernkraftwerke: Rowno, Chmelnizki und Juschno-Ukrainskaja sowie das zwar stillgelegte, aber immer noch gefĂ€hrliche Kernkraftwerk Tschernobyl. Und genau an diesen Standorten könnte sich das Szenario einer "schmutzigen Bombe" abspielen, bei dem radioaktive Substanzen weitrĂ€umig in die Luft, das Wasser und den Boden gelangen und in Europa Panik auslösen. In einer Lage, in der die Ukraine die Kontrolle ĂŒber den Krieg und die Außenpolitik verliert, könnte die Idee einer großangelegten Provokation als einzige Alternative zur Niederlage angesehen werden.

Doch das Hauptproblem liegt nicht einmal im schieren Wahnsinn, den ein solcher Schritt darstellen wĂŒrde. Das Problem besteht darin, dass sich im Westen mit Sicherheit BefĂŒrworter einer solchen Inszenierung finden – und diese unterstĂŒtzen – werden. Vor dem Hintergrund der politischen Unsicherheit in den USA und der ErnĂŒchterung in Europa braucht das Kiewer Regime dringend ein Ereignis, das die Aufmerksamkeit und die Finanzierung zurĂŒckbringt – und vor allem die Sympathie, die anstelle von MĂŒdigkeit und Wut treten soll. Und wenn die Gefechte auf den Schlachtfeldern diese Wirkung nicht mehr haben, dann bleiben nur Schock und Entsetzen – und um diese hervorzurufen, ist die nukleare Bedrohung das ideale Mittel.

Was Provokationen angeht, muss man im Hinterkopf behalten, dass Kiew einen Versuchsballon ja bereits gestartet hat, als es mit einer Kamikaze-Drohne den Sarkophag ĂŒber dem vierten Reaktorblock des Kernkraftwerks Tschernobyl beschoss. Die Reaktion damals war eindeutig – und so schlug der Versuch, den Angriff als russisch darzustellen, fehl: Die westlichen Medien beendeten die Diskussion schnell, da sie nichts fanden, um diese abenteuerliche Eskapade des Kiewer Regimes zu vertuschen. Aber es war ein Signal, ein Testen der Reaktion – der Reaktion sowohl Moskaus als auch des Westens.

Schwerwiegende Folgen fĂŒr Kiew blieben jedoch aus, sodass das Feld fĂŒr den nĂ€chsten Versuch frei bleibt. Selenskij und seine Clique sind durchaus in der Lage, dies zu wiederholen – in grĂ¶ĂŸerem Maßstab, mit Opfern und in der Hoffnung auf einen internationalen Schock. Sie haben bereits erkannt, dass das Ausmaß der Tragödie das Einzige ist, was die Aufmerksamkeit des Westens noch fesseln kann.

Aus dieser Sicht ist es fĂŒr Russland wichtig, nicht nur und nicht so sehr die Risiken zu verstehen, sondern aktive PrĂ€vention zu betreiben. Der Kauf von Strahlenschutzmitteln ist ein Indiz gleicher Dringlichkeitsstufe wie etwa die Verlegung militĂ€rischer AusrĂŒstung. Dabei ist es wichtig, die Vorbereitungen solcher Schritte in allen Phasen unverzĂŒglich offenzulegen – um dem Feind keine Chance zu geben, mit Emotionen zu spielen und Russland erneut einem internationalen Trommelfeuer an Anschuldigungen auszusetzen.

Denn die Frage ist nicht so sehr, ob die Ukraine versuchen wird, eine Aktion wie oben skizziert durchzuziehen, sondern ob es Russland gelingt, sie aufzuhalten, bevor alles bereit ist.

Übersetzt aus dem Russischen. Verfasst exklusiv fĂŒr RT am 22. April 2025.

Starsche Eddy (Wortspiel: "Älter als die Edda") ist ein russischer Telegram-Kanal, auf dem der anonyme Autor oder die Autoren kurze Kommentare und Analysen aus eigener Feder zu aktuellen militĂ€rischen und politischen AnlĂ€ssen veröffentlichen und Kommentare Dritter nebst Nachrichten aus demselben Themenbereich reposten.

Mehr zum Thema – Washington weist Selenskijs AtomwaffenansprĂŒche scharf zurĂŒck


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Autos sind schuld an Scheidungen: Der MobilitÀtsforscher und die Legende vom Klapperstorch


Bei der Zeit muss einen nichts mehr wundern. Da wird nicht mehr nachgefragt, jedenfalls nicht, wenn es ideologisch passt. Anders lĂ€sst es sich nicht erklĂ€ren, wenn in einem Interview mit dem MobilitĂ€tsforscher Andreas Knie eine solche Aussage nicht einmal eine RĂŒckfrage auslöst:

"Pendeln kann psychisch krank machen, das zeigen Studien. Die Pkw-Dichte korreliert gar mit der Scheidungsrate. Je mehr Autos es gibt, desto eher trennen sich Paare. Das Auto hat anfangs die Familie zusammengebracht, dann fuhren alle mit eigenen Fahrzeugen auseinander. Das Auto schafft viele Freiheiten, manchmal eben auch zu viele."

Und die Kinder bringt der Storch, oder? Weil die RĂŒckkehr der Störche mit der Jahreszeit korreliert, in der mehr Kinder gezeugt werden
 Korrelation ist eben keine KausalitĂ€t. Solchen Unfug hĂ€tte die Zeit in ihren besseren Tagen nicht gedruckt.

Man muss kein NobelpreistrĂ€ger sein, um schnell zu entziffern, dass "die Pkw-Dichte" logischerweise mit der Besiedelungsdichte zunimmt, also in GroßstĂ€dten höher ist als auf dem flachen Land, und das sogar dann, wenn in Letzterem auf jeden Einwohner ein Fahrzeug entfiele. Nehmen wir die Extrembeispiele: MĂŒnchen mit 4.791 Einwohnern pro Quadratkilometer gegen Wiedenborstel mit zwei Einwohnern pro Quadratkilometer.

Gönnen wir uns ein kleines statistisches Spielchen. In Bayern ist, statistisch gesehen, die Scheidungsrate mit 30 Prozent am niedrigsten. Unter den bayrischen StĂ€dten findet sich der niedrigste Wert in WĂŒrzburg, mit nur 15 Prozent. MĂŒnchen liegt bei 43 Prozent. Man könnte sagen, das ist ein signifikanter Unterschied.

Allerdings: in WĂŒrzburg entfĂ€llt, nach einer Untersuchung der dortigen UniversitĂ€t, auf jeden Haushalt von durchschnittlich 1,9 Personen ein Pkw, und 20,9 Prozent der Wege werden mit dem ÖPNV zurĂŒckgelegt, aber 37 Prozent per Kraftfahrzeug oder Motorrad. Die MĂŒnchner Zahlen wurden das letzte Mal 2017 ermittelt und ergaben 34 Prozent fĂŒr das Auto, 24 Prozent fĂŒr den ÖPNV. Richtig, MĂŒnchen hat die bundesweit höchste Fahrzeugdichte mit 2.873 Fahrzeugen pro Quadratkilometer, aber eben wegen der hohen Einwohnerdichte dennoch 0,625 Fahrzeuge je Einwohner; WĂŒrzburg kommt auf 0,623, hat aber wegen der geringeren Einwohnerdichte von 1.508 Einwohnern pro Quadratkilometer eben eine wesentlich geringere Fahrzeugdichte auf die FlĂ€che bezogen.

NatĂŒrlich wĂ€re dieses eine Beispiel noch kein Beweis, aber bei einem derart signifikanten Unterschied der Scheidungsraten, die im Falle MĂŒnchens fast das Dreifache des WĂŒrzburger Werts erreicht, mĂŒssten sich zumindest Hinweise in diese Richtung finden lassen, wenn an der Hypothese, Autos wĂ€ren an Scheidungen schuld, etwas dran wĂ€re.

Spitzenreiter bei der Scheidungsquote bundesweit ist ĂŒbrigens Leverkusen, mit 91 Scheidungen auf 100 Eheschließungen. Leverkusen hat allerdings nur 0,58 Fahrzeuge pro Einwohner, liegt also weit hinter WĂŒrzburg.

Wie gesagt, die Nummer mit dem Storch und den Geburten. Klar, man kann versuchen, alles ĂŒber irgendwelche statistischen Korrelationen mit dem Auto zu erklĂ€ren; schon das alte Sprichwort sagt "traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefĂ€lscht hast". Nur – der Interviewer soll Politikwissenschaften studiert haben, und grundlegende Kenntnisse in Statistik sind Teil des Studiums, also hat er entweder alles vergessen, was er einmal gelernt hat, oder der schiere Glaube hat ihn geblendet.

Kleiner Scherz am Rande: 2020 war die Ukraine das Land mit der höchsten Scheidungsrate in Europa. Auch die bösen kleinen Balten liegen da nicht schlecht, Litauen und Lettland folgten auf Platz 2 und 3. Bei der Fahrzeugdichte liegen Italien, Luxemburg und Zypern vorn. In den USA liegt die Fahrzeugdichte ĂŒbrigens bei 0,788, die höchste weltweit; die Scheidungsrate ist aber seit 1970 kontinuierlich gefallen. So ein Pech auch.

Was aber dieses putzige Interview am deutlichsten zeigt, ist, dass sowohl Fragesteller als auch Befragter wenig Einblick in die Lebenswirklichkeit haben. Oder sich einfach noch nie in ihrem Leben die Frage gestellt haben, wie mobilitÀtseingeschrÀnkte Personen sich ohne Pkw bewegen sollen, insbesondere auf dem Land.

Ich kenne selbst zwei Extremsituationen, in denen ich gerne ein Auto besessen hĂ€tte, es mir nur nie leisten konnte. Mit einem Zwillingskinderwagen im öffentlichen Nahverkehr unterwegs zu sein, beispielsweise. Zum GlĂŒck hatte MĂŒnchen damals bereits vorwiegend Niederflurstraßenbahnen und -busse; aber machen Sie einmal einem Busfahrer klar, dass ein Zwillingswagen nur quer stehen kann, weil er bei Beschleunigungs- und BremsvorgĂ€ngen einfach nicht mehr zu halten ist.... Oder stehen Sie drei U-Bahnen lang am Bahnsteig, weil die U-Bahn so voll ist, dass das MonstergefĂ€hrt nicht mehr hineinpasst. Und dann manövrieren Sie dieses Ding mitsamt EinkĂ€ufen (im Wagen und im Rucksack) durch die Menschenmengen zur Hauptverkehrszeit.

Die andere Phase, in der ich gerne ein Auto besessen hĂ€tte, war, als ich auf RĂŒgen wohnte. In einem Weiler mit wenigen HĂ€usern. Da musste ich schon, um zum Arzt zu kommen, einen Nachbarn um Hilfe bitten, weil ein Taxi völlig unbezahlbar war. Das nĂ€chste Taxiunternehmen saß nĂ€mlich in Stralsund, weshalb nicht nur die kurze Fahrt zwei Dörfer weiter angefallen wĂ€re, sondern eben auch noch die Anfahrt, was dann locker mal 30 Euro gekostet hĂ€tte. WĂ€hrend des Lockdowns hĂ€tte ich mich gar nicht versorgen können, hĂ€tte ich keine Möglichkeit gefunden, den Einkauf nach Hause liefern zu lassen.

Es ist schon auffĂ€llig, wie sehr ganze Sektoren der Wirklichkeit ausgeblendet werden. Beispielsweise auch, dass man zwar in der Großstadt selbst oft gut ohne Pkw auskommt, solange man keine gesundheitlichen Probleme oder kleine Kinder hat, oder zum IKEA muss, aber die Möglichkeit, die Großstadt zu verlassen, auch nur gelegentlich, deutlich eingeschrĂ€nkt ist. Mit Kindern verwandelt sich das, was mit einem Auto einfach mit Einsteigen und Losfahren beginnt, in eine logistische Herausforderung, weil man erst einmal ein per ÖPNV erreichbares Ziel bestimmen muss, und dann, weil man ja nicht einfach irgendwohin fahren kann und nicht an jedem Ziel auch ein Wirtshaus liegt, womöglich noch Proviant mitnehmen muss. Alles easy, solange man alleine unterwegs ist.

Der wirkliche Witz ist aber die Umkehrung der KausalitĂ€ten. "Pendeln kann psychisch krank machen", doziert der Herr Knie. Nur – warum pendeln Leute eigentlich? Nicht, weil es ihnen so viel Spaß macht, und da ist es ziemlich egal, ob das nun per S-Bahn oder per Auto erfolgt. Nein, sie pendeln, weil die Arbeit nicht dort ist, wo sie wohnen. Oder, noch etwas genauer, weil sie vielfach dort, wo sie arbeiten, gar keine Wohnung finden oder bezahlen können.

Was sich zunehmend verschĂ€rft, weil inzwischen die Mieten derart steigen, dass jeder Umzug das verfĂŒgbare Einkommen weiter verringert, weshalb die Möglichkeit, in der NĂ€he der Arbeit zu wohnen, immer schwerer zu realisieren ist; und das schon ganz unabhĂ€ngig von eventuellen WĂŒnschen nach einem eigenen Haus. Der Pendelbereich rund um MĂŒnchen liegt inzwischen bei bis zu 100 Kilometern; der Grund dafĂŒr ist aber, dass erst in solcher Entfernung die Mieten tatsĂ€chlich nennenswert gĂŒnstiger werden. Hat das mit dem Auto zu tun? Ist das Auto der Auslöser dieser Entwicklung? Der treibende Faktor sind wohl doch eher die Mieten.

Ja, und dann dieses "die Verantwortung in Politik und Verwaltung des öffentlichen Verkehrs tragen ĂŒbrigens grĂ¶ĂŸtenteils MĂ€nner, die selbst Auto fahren". Auch hier gibt es natĂŒrlich soziale Daten, die eine Rolle spielen. Dass Frauen weniger Auto fahren (inzwischen aber in Bezug auf die FĂŒhrerscheine aufgeholt haben), hat viel mit Einkommensunterschieden zu tun. Wie gesagt, ich hĂ€tte mir gerne ein Auto geleistet, hĂ€tte ich es finanzieren können.

Gut, einen Einwand bringt der Zeit-Interviewer. Auf dem Land könne man eher nicht zu Fuß einkaufen. Nur, Knie sieht auch hier das Auto als Schuldigen:

"Das ist eben das Ergebnis einer Politik, die ĂŒber Jahrzehnte nur aufs Auto fokussiert war. Weil die Leute jetzt aber auch auf dem Land hĂ€ufiger im Homeoffice bleiben, stellen sie fest: Oh, hier ist ja gar nichts mehr los im Dorf, es gibt keine GeschĂ€fte und keine Ausgehmöglichkeiten. Deshalb wird dort jetzt wieder mehr reaktiviert. Aber natĂŒrlich muss sich auch der öffentliche Nahverkehr auf dem Land verbessern."

Auch in der Großstadt sind die kleinen LebensmittelgeschĂ€fte weitgehend verschwunden. Das Problem: damit auf dem Dorf "was los" ist, muss das öffentlich gestĂŒtzt werden. Wenn sich die Dorfwirtschaft nicht mehr rechnet, macht sie zu. Wenn alle anderen Dinge verschwinden, die frĂŒher mal an kleineren Orten den Lebensmittelpunkt bildeten, die Schule, die Pfarrei, die Post und vielfach auch der Bahnhof, dann ist da eben nichts mehr, auch keine Dorfwirtschaft. Was da passiert ist, ist in vielen FĂ€llen, Kosten beim Endverbraucher abzuladen, die frĂŒher – zum Teil öffentlich finanziert – andernorts getragen wurden. Der Supermarkt auf dem Land ist Teil eines Konzerns, und muss einen bestimmten Ertrag bringen, sonst wird er einfach geschlossen. Ob die Versorgung funktioniert oder nicht, ist da egal. Aber es sind die Konzentrationsprozesse im Handel, die diese Entwicklung antreiben, nicht das Auto


Da hört man noch diese Fantasie, wenn sie nur weg wĂ€ren, die bösen Autos, dann wĂŒrden die Menschen an Tischen unter BĂ€umen auf den Straßen sitzen und miteinander glĂŒcklich sein. Und alle Stadtviertel wĂ€ren wieder ruhig und friedlich. Die Wirklichkeit? Inzwischen haben neue FußgĂ€ngerzonen vor allem eine Folge: die GeschĂ€fte schließen. Weil weniger Kundschaft hinkommt. Das muss kein großer Einbruch sein, da genĂŒgt ein kleiner, weil die Margen einfach zu gering sind und die Mieten zu hoch.

Das, was in MĂŒnchen an sogenannten Subzentren existiert, also jene kleinen Mittelpunkte von Stadtvierteln, in denen man tatsĂ€chlich noch Metzger, BĂ€cker und ZeitungslĂ€den findet, ĂŒberlebte schon vor zwanzig Jahren nur noch durch öffentlich geförderte Mieten. Sonst wĂ€re auch das verschwunden. Die U-Bahn-Kioske, die einmal geradezu eine Lizenz zum Gelddrucken waren, als die Menschen noch Tageszeitungen kauften und die Welt noch nicht mit Rauchverboten gepflastert war, stehen inzwischen leer, weil sie nicht genug Ertrag bringen. Das hat jetzt gar nichts mit dem Auto zu tun; das ist nur die stetig fortschreitende Zerstörung der kleinen Infrastruktur.

Übrigens, um noch einmal zum Thema Scheidungen zurĂŒckzukehren – Paare mit hohem Einkommen lassen sich seltener scheiden. Warum? Weil die relativen Verluste durch eine Scheidung höher sind; Trennung und Scheidung sind eines der grĂ¶ĂŸten Armutsrisiken. Allerdings: je wohlhabender ein Haushalt, desto mehr Fahrzeuge besitzt er in der Regel.

Zugegeben, es gibt auch seriöse MobilitĂ€tsforschung. Damit hat diese Philippika gegen das Auto aber nichts zu tun. Die erinnert eher an die Kindergartengeschichten, mit denen man einst eine ganze Generation auf GrĂŒn trimmte: "Schau, wenn all die bösen Autos weg wĂ€ren, dann könntest du auf der Straße spielen".

Nun, im antiken Rom war der Fuhrwerkverkehr so bedrohlich, dass tagsĂŒber die Einfahrt mit Wagen verboten war. Auch Pferdefuhrwerke verursachen tödliche UnfĂ€lle. Viele grĂŒne Fantasien, wie der Warentransport mit LastenfahrrĂ€dern in GroßstĂ€dten, erweisen sich schon beim ersten Versuch des Nachrechnens als Hirngespinst. Und die zunehmenden sozialen Probleme machen vielerorts ganze Teile des Nahverkehrs zu Zonen, in denen man sich nicht freiwillig und keinesfalls lĂ€nger als nötig aufhĂ€lt. Was Knie, der in Berlin eine Professur hat, eigentlich wissen mĂŒsste – außer, er predigt Wasser und trinkt Wein, sprich, bewegt sich selbst mit dem Pkw und nicht durch die verfallenden Berliner U-Bahnhöfe.

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de.rt.com/meinung/243251-autos


Gold beschert Schweizer Nationalbank satten Quartalsgewinn


Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat das erste Quartal 2025 mit einem respektablen Plus von 6,7 Milliarden Franken abgeschlossen. Verantwortlich dafĂŒr war einzig der massive Wertanstieg ihrer Goldreserven – der Rest der Bilanz prĂ€sentiert sich durchzogen bis dĂŒster.

Das Edelmetall erwies sich einmal mehr als sicherer Hafen: Der Goldpreis kletterte im ersten Quartal auf rund 88.300 Franken pro Kilo, was den Wert der SNB-GoldbestÀnde um 12,8 Milliarden Franken steigerte. Ein seltener Lichtblick, denn andere Vermögenswerte der Nationalbank gerieten unter Druck. So verzeichneten FremdwÀhrungspositionen Verluste in Höhe von 5,3 Milliarden Franken, wÀhrend auf den Frankenanlagen ein Minus von 0,7 Milliarden zu Buche steht.

Die SNB verweist darauf, dass Zwischenresultate wenig Aussagekraft fĂŒr das Gesamtjahr haben – und die RealitĂ€t dĂŒrfte diese Warnung bald bestĂ€tigen. Denn die Zahlen stammen aus der Zeit vor den protektionistischen AnkĂŒndigungen von US-PrĂ€sident Donald Trump, die Anfang April die FinanzmĂ€rkte erschĂŒtterten. In der Folge legte der Franken deutlich zu, wĂ€hrend Aktienkurse einbrachen – beides Gift fĂŒr das SNB-Portfolio.

Der sogenannte "Zollschock" könnte die Bilanz der Nationalbank empfindlich treffen. Laut UBS-Analysten dĂŒrften sich die Verluste allein zwischen Ende MĂ€rz und Mitte April auf rund 50 Milliarden Franken summieren – vorrangig aufgrund von WĂ€hrungsverlusten und KursrĂŒckgĂ€ngen bei Beteiligungspapieren.

Obwohl sich die AktienmĂ€rkte zuletzt leicht erholt haben und auch der Goldpreis auf hohem Niveau bleibt, sind die Aussichten angesichts der globalen Unsicherheiten fragil. Gleichzeitig sorgt ein Investment der SNB fĂŒr Stirnrunzeln: Sie hĂ€lt inzwischen ĂŒber 150 Millionen US-Dollar in Aktien der US-Firma Microstrategy – ein Unternehmen, das als indirekter Bitcoin-Tracker gilt. Ironie der Geschichte: Ausgerechnet eine Institution, die dem Krypto stets skeptisch gegenĂŒberstand, ist durch Umwege nun selbst Teil des Bitcoin-Ökosystems.

Martin Schlegel, PrĂ€sident der SNB, sieht sich mit gewaltigen Herausforderungen konfrontiert. WĂ€hrend Gold temporĂ€r als Puffer dient, lasten hohe Positionen in US-Aktien und europĂ€ischen Staatsanleihen auf der Bilanz. Die MĂ€rkte bleiben extrem volatil – und das politische Umfeld unberechenbar.

Mehr zum Thema – Die Schweiz und die gestohlenen Staatsgelder der Ukraine


de.rt.com/schweiz/243222-gold-


Medien: EU hat Trumps Vorschlag zur Anerkennung der Krim als russisch abgelehnt


Laut Financial Times hat Donald Trumps beharrliche Forderung, die ukrainische Regierung solle die Krim als russisches Staatsgebiet anerkennen, die EU-LĂ€nder vor eine schwierige Entscheidung gestellt: Kiew weiterhin zu unterstĂŒtzen oder mit Washington mitzugehen, das seinerseits diese UnterstĂŒtzung herunterzufahren scheint – die FT schreibt sogar von einem Seitenwechsel. Einige Politiker nicht genannter Staaten Europas befĂŒrchten, heißt es weiter, dass der von der US-Regierung vorgeschlagene Entwurf zur Beilegung des Ukraine-Krieges die bilateralen Beziehungen ihrer LĂ€nder zu London, Berlin oder auch anderen EU-Partnern auf die Probe stellen, die transatlantische Sicherheit untergraben und möglicherweise den NATO-Gipfel Ende Juni gefĂ€hrden könnte. Und diese Gefahr habe ein namentlich nicht genannter hochrangiger EU-Diplomat gegenĂŒber der FT als durchaus real eingeschĂ€tzt – im Falle, dass Washingtons selbst erklĂ€rte Vermittlungsarbeit keine FrĂŒchte trĂ€gt:

"Im schlimmsten Fall wird es den USA nicht gelingen, eine Einigung zwischen der Ukraine und Russland zu erzielen, und all das wird auf die Ukraine abgewĂ€lzt. Dann wird Europa sich zwischen der Ukraine und den USA entscheiden mĂŒssen."

EuropĂ€ische Regierungsvertreter erklĂ€rten der Zeitung, die BemĂŒhungen der USA, die Krim als russisches Territorium anzuerkennen, wĂŒrden in Europa nicht mitgetragen. Auch werde Europa keinen Druck auf Kiew ausĂŒben, dem zuzustimmen. Stattdessen unterstĂŒtzten sie in Fragen der "SouverĂ€nitĂ€t der Ukraine" die von Wladimir Selenskij vertretene Position. Ein anderer hochrangiger europĂ€ischer Diplomat soll den Journalisten der Zeitung gesagt haben:

"Die Krim und der kĂŒnftige Beitritt der Ukraine zur NATO sind fĂŒr uns rote Linien. Wir werden davon nicht abweichen."

Die europĂ€ischen LĂ€nder haben der Trump-Regierung bereits mitgeteilt, dass sie die Krim nicht als Teil Russlands anerkennen, heißt es. DarĂŒber hinaus beabsichtigen die grĂ¶ĂŸten unter ihnen, Washington von einem einseitigen Vorgehen abzubringen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen anonymen EU-Beamten. Sollten Trumps Versuche scheitern, eine Lösung des Ukraine-Konflikts vor dem Gipfeltreffen der nordatlantischen Allianz im Juni in Den Haag zu erreichen, und Washington danach Kiew fĂŒr das Scheitern des Friedensprozesses verantwortlich machen und seine AnnĂ€herung an Russland fortsetzen, könne dies "Zwietracht unter den NATO-AnfĂŒhrern" hervorrufen, schreibt die Zeitung.

FĂŒr die EuropĂ€ische Union drohen in einem verwandten Szenario Ă€hnliche Konsequenzen: Falls Washington beschließt, die Sanktionen gegen Russland aufzuheben, dasselbe auch von BrĂŒssel verlangt und sich weiterhin fĂŒr die Anerkennung der Krim als russisches Territorium einsetzt, werde es analog die EU zersetzen. Ein europĂ€ischer Beamter prognostizierte, solche Schritte der USA wĂŒrden leicht "die Einheit in der EU zerstören":

"Es sieht alles sehr schlimm aus."

Dazu kommen Bedenken, Trump könnte Zölle als einen Druckhebel bei Diskussionen und Verhandlungen mit den EU-Staaten um eine Anerkennung der Krim als Russlands Staatsgebiet und um eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland nutzen.

Trump hatte zuvor am 23. April 2025 auf Truth Social geschrieben, dass Selenskijs Bemerkung, die Ukraine erkenne die Krim nicht als russisch an, den Verhandlungen schade. Denn:

"Die Krim ist schon vor vielen Jahren verloren gegangen."

Die Autonome Republik Krim und die Heldenstadt Sewastopol waren nach dem Referendum am 16. MĂ€rz 2014 zur Russischen Föderation zurĂŒckgekehrt. Zwei Tage spĂ€ter unterzeichneten der russische PrĂ€sident und die Leitung der Krim und Sewastopols ein Abkommen ĂŒber die Aufnahme der Regionen in die Russische Föderation, das bald darauf von Russlands Föderaler Versammlung ratifiziert wurde.

Mehr zum Thema – Medien: Großbritannien und Frankreich offen fĂŒr ukrainische territoriale ZugestĂ€ndnisse an Moskau

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de.rt.com/international/243295


ZahlungsunfÀhigkeit droht - Ukraine scheitert an Umschuldung der Staatsanleihen


Die Ukraine konnte keine Vereinbarung mit Investoren ĂŒber die Umschuldung von Staatsanleihen im Wert von 2,6 Milliarden US-Dollar erreichen. Laut einem Bericht der Zeitung Financial Times wĂŒrde dies möglicherweise zu einem Zahlungsausfall im nĂ€chsten Monat fĂŒhren.

Bei den Verhandlungen, die diese Woche in Washington stattgefunden haben, handelte es sich um die sogenannten BIP-Warrants, die an das Bruttoinlandsprodukt gebundenen Wertpapiere. Bis Ende Mai soll die Ukraine fast 600 Millionen US-Dollar fĂŒr diese Wertpapiere zahlen. Da es keine Einigung auf die Umschuldung gab, könnte sich Kiew eventuell fĂŒr zahlungsunfĂ€hig erklĂ€ren.

Wie RBC-Ukraine mit Verweis auf Quellen in Kiew betonte, wĂŒrde die ukrainische Seite den Wertpapierbesitzern nach dem Scheitern der Verhandlungen keine weiteren Angebote vorlegen. Gleichzeitig habe sich die Ukraine bereit gezeigt, alle verfĂŒgbaren Varianten der Umschuldung in Betracht zu ziehen.

Die Ukraine hatte im Jahr 2015 BIP-Warrants im Wert von 2,6 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Renditen sind im Falle eines BIP-Wachstums um mindestens 3 Prozent pro Jahr garantiert. Im Jahr 2023 wuchs die ukrainische Wirtschaft um 5,5 Prozent, was die Zahlung der 600-Millionen Dollar im Mai dieses Jahres bedingen wĂŒrde. Im Juli 2024 vereinbarte die Ukraine eine Umstrukturierung ihrer Staatsanleihen mit den wichtigsten Investoren. Die BIP-Warrants wurden im Deal aber nicht berĂŒcksichtigt.

Finanzminister Sergei Martschenko erklĂ€rte mit Blick auf die gescheiterten Verhandlungen, dass die BIP-Warrants fĂŒr eine Welt ausgegeben worden sind, die es nicht mehr gibt. Eine geringe Wirtschaftserholung habe dem fast 30-prozentigen Sturz im Jahr 2022 wegen des Krieges mit Russland kaum geholfen. RBC-Ukraine zitierte Martschenko wie folgt:

"Die BIP-Warrants sind fĂŒr eine Welt ausgegeben worden, die es nicht mehr gibt
 Diese Finanzinstrumente sollen uns im Wiederaufbau nicht behindern."


Mehr zum Thema – KreditwĂŒrdigkeit der Ukraine auf "drohende ZahlungsunfĂ€higkeit" herabgestuft


de.rt.com/international/243278


Briten wollen die Sonne verdunkeln


DemnĂ€chst wird die britische Regierung, so meldete der Telegraph, Experimente genehmigen, die das Sonnenlicht verdunkeln sollen. Insgesamt 50 Millionen Pfund (58 Millionen Euro) sind dafĂŒr vorgesehen.

Die Freilandexperimente sollen versuchen, ob in die AtmosphĂ€re eingetragene Aerosole oder die Aufhellung von Wolken, um mehr Sonnenlicht zu reflektieren, die ErderwĂ€rmung verhindern können. Die britische Regierung ist fest vom menschengemachten Klimawandel ĂŒberzeugt und meint, die bisherigen Maßnahmen könnten nicht genĂŒgen, um eine zu hohe Temperatur zu verhindern.

Der Direktor des Programms, Professor Mark Symes, erklĂ€rte: "Alles, was wir tun, wird sicher gestaltet sein. Wir fĂŒhlen uns völlig einer verantwortlichen Forschung verpflichtet, auch einer verantwortlichen Forschung unter freiem Himmel."

Die Experimente dĂŒrften nur fĂŒr begrenzte Zeit stattfinden, ihre Ergebnisse mĂŒssen reversibel sein, und es werde keine Freisetzung giftiger Substanzen in die Umwelt finanziert.

Ein weiterer beteiligter Forscher, Professor Jim Haywood von der UniversitÀt Exeter, berief sich auf ein Vorbild aus der Natur:

"Da war der Vulkanausbruch in Island 2014, der eine Menge Schwefeldioxid ausstieß. Das hellt Wolken auf und kĂŒhlt den Planeten. Wir mĂŒssen eine Art Feldexperimente machen."

Die Forscher stellen sich vor, binnen zehn Jahren eine kĂŒnstliche AbkĂŒhlung herbeifĂŒhren zu können. Allerdings sind Eingriffe in das Wetter bisher weitgehend unberechenbar, und auch die natĂŒrlichen Vorbilder sind keineswegs ohne Konsequenzen – ein anderer islĂ€ndischer Vulkanausbruch im 18. Jahrhundert fĂŒhrte europaweit zu Missernten und HungeraufstĂ€nden; einer davon fĂŒhrte zur Französischen Revolution.

Die Klimawandeltheorie ist umstritten; langfristige Klimadaten, die geologische ZeitrÀume umfassen, legen eher nahe, dass sowohl die Temperatur als auch der Kohlenstoffdioxidgehalt der AtmosphÀre derzeit weit unter dem durchschnittlichen Wert liegen. Und wÀhrend der schÀdliche Einfluss eines angeblich zu hohen Gehalts an Kohlenstoffdioxid nicht bewiesen ist, ist durchaus bekannt, welche Folgen ein zu niedriger Gehalt hÀtte: Bei weniger als 150 ppm stellen Pflanzen das Wachstum ein.

Kritisch ist allerdings auch, wozu die Technologien, die entwickelt werden sollen, sonst noch genutzt werden könnten. Im Falle einer möglichen regionalen Begrenzung wÀre eine Nutzung als Waffe durchaus vorstellbar.

Mehr zum Thema – Guten Appetit: EU erlaubt Mehlwurmpulver in Lebensmitteln wie Brot und KĂ€se


de.rt.com/europa/243297-briten


NiederlĂ€ndischer ParlamentsprĂ€sident und Frankreichs Botschafter: Plausch ĂŒber die Teilung Belgiens


Die Meldung klingt wie eine unfreundliche Version der Teilung einer Torte auf einem Kindergeburtstag. Der PrÀsident des Parlaments der Niederlande, Martin Bosma, soll nach Informationen der hollÀndischen Zeitung NRV auf einem Abendessen mit dem französischen Botschafter vorgeschlagen haben, Belgien zu teilen.

"Die Niederlande wollen, dass Flandern sich ihnen anschließt. Wallonien kann dann zu Frankreich gehen."


Auch wenn der Botschafter verblĂŒfft gewesen sein soll – Belgien, und zwar der flĂ€mische wie der wallonische Landesteil, hatten sich 1830 durch eine Revolution von den Niederlanden getrennt – ist das kein Scherz, wenn man berĂŒcksichtigt, wer es gesagt hat. Martin Bosma gehört zur FVV von Geert Wilders, die bei den letzten Wahlen in den Niederlanden stĂ€rkste Partei wurde und nun an der Spitze der Regierung in Den Haag steht.

Bosma widersprach den Berichten nicht, sondern erklĂ€rte gegenĂŒber einer belgischen Zeitung, La Libre, nur: "Auf so einer Party reden wir ĂŒber Politik und, ja, ĂŒber Dinge, die möglicherweise geschehen könnten."

Was der französische Figaro damit ergĂ€nzte, auch die belgische Partei Vlaams Belang vertrĂ€te diese Vorstellung. Und die Partei des derzeitigen belgischen MinisterprĂ€sidenten, Bart De Wever, habe in den Statuten die Schaffung einer flĂ€mischen Republik festgeschrieben, und er selbst habe sich bereits geĂ€ußert, dass Flandern zu den Niederlanden zurĂŒckkehren sollte.

De Wevers Partei N-VA war bei den Wahlen im Juni 2024 mit 16,9 Prozent stĂ€rkste Partei; der ebenso flĂ€misch-nationalistische Vlaams Belang erreichte mit 14,0 Prozent den zweiten Platz, ist aber nicht in der Regierung vertreten. Die Regierungsbildung hatte sieben Monate gedauert; fĂŒr Belgien nicht ungewöhnlich, da der Proporz zwischen dem flĂ€misch sprechenden Norden und dem französisch sprechenden Wallonien eingehalten werden muss.

Die von Wilders gegrĂŒndete PVV stellt in den Niederlanden ebenfalls die stĂ€rkste Fraktion mit 23,5 Prozent; Wilders selbst hatte nach den Wahlen 2023 auf eine Regierungsposition verzichtet, um eine Regierungsbildung zu ermöglichen.

Jahrzehntelang war der nach Frankreich orientierte SĂŒden die wirtschaftsstĂ€rkere Region Belgiens gewesen, mit Kohlebergwerken und Stahlindustrie; mittlerweile sind die flĂ€mischen Regionen wohlhabender, unter anderem durch den Hafen von Antwerpen, und die dortige Bevölkerung neigt zur Abtrennung. Wie genau sich die beiden Sprachgruppen verteilen, weiß niemand – als 1962 die Grenze zwischen den beiden Sprachregionen festgelegt wurde, wurden gleichzeitig Erfassungen der gesprochenen Sprache verboten.

Die Hauptstadt BrĂŒssel liegt im flĂ€mischen Belgien, gilt aber als zweisprachige, eigene Region. WĂŒrde das Geplauder Bosmas zur RealitĂ€t, fĂ€nde sich die EU-BĂŒrokratie plötzlich in den Niederlanden wieder, in einer zur Provinzstadt abgestiegenen ehemaligen belgischen Hauptstadt.

Nicht nur die andere Verteilung des Wohlstands hĂ€tte in frĂŒheren Jahrzehnten derartigen Überlegungen entgegengestanden – auch der flĂ€mische Teil Belgiens ist weit ĂŒberwiegend katholisch, wĂ€hrend die Niederlande historisch mehrheitlich protestantisch waren. In den letzten Jahrzehnten ist aber der Anteil beider christlicher Konfessionen dort deutlich gesunken; 58 Prozent der NiederlĂ€nder bezeichnen sich mittlerweile als konfessionslos, wie auch die Mehrheit der Belgier.

Mehr zum Thema - Niederlande: Parlament lehnt EU-AufrĂŒstungsplan ab


de.rt.com/europa/243286-nieder


Trump drÀngt Orbån zum EU-Austritt


Am Mittwochabend stand nahe Budapest ein heikles Thema auf der Tagesordnung: der mögliche Austritt Ungarns aus der EuropÀischen Union. MinisterprÀsident Viktor Orbån berichtete auf einem Forum von wiederholten Aufforderungen durch den US-PrÀsidenten Donald Trump. Dieser habe ihn mehrfach gefragt:

"Viktor, wann tretet ihr endlich aus der Union aus?"


OrbĂĄn, der in enger politischer und ideologischer NĂ€he zu Trump steht, ließ sich zu keiner eindeutigen Zusage hinreißen. Zwar bestĂ€tigte er die GesprĂ€che, betonte aber zugleich, dass ein solcher Schritt gut ĂŒberlegt sein mĂŒsse.

"Herr PrÀsident, wir brÀuchten ein gutes Gegenangebot", habe er geantwortet.


Der MinisterprÀsident verwies auf die wirtschaftliche AbhÀngigkeit seines Landes: Rund 85 Prozent der ungarischen Exporte gingen derzeit in den EU-Binnenmarkt.

OrbĂĄn stellte klar, dass ein EU-Austritt Ungarns nur dann in Frage komme, wenn die Vorteile eines solchen Schrittes die Nachteile ĂŒberwiegen wĂŒrden. Aus seiner Sicht ist der Zeitpunkt dafĂŒr derzeit noch nicht gegeben, auch wenn er ihn langfristig nicht ausschloss.

Derzeit ĂŒberwiegen laut ihm trotz aller Kritik die VorzĂŒge der EU-Mitgliedschaft. Gleichzeitig nutzte der ungarische Regierungschef die Gelegenheit, erneut deutliche Kritik an BrĂŒssel zu Ă€ußern.

Im Zentrum seiner VorwĂŒrfe steht der Stopp von EU-Fördergeldern in Milliardenhöhe. Die EuropĂ€ische Kommission hatte Zahlungen eingefroren, da Ungarn gegen rechtsstaatliche Prinzipien verstoßen habe. Geforderte Reformen, etwa in der Justiz oder bei der KorruptionsbekĂ€mpfung, blieben bislang aus. OrbĂĄn sieht darin eine politisch motivierte GĂ€ngelung.

Bereits in der Vergangenheit hatte der MinisterprĂ€sident die EU scharf attackiert und angekĂŒndigt, die MachtverhĂ€ltnisse in BrĂŒssel verĂ€ndern zu wollen. Wenn sich Ungarn nicht von der EU trennen könne, mĂŒsse die "Ehe verbessert werden".

"Wir mĂŒssen uns organisieren, das KrĂ€fteverhĂ€ltnis neu ordnen und Allianzen bilden", forderte OrbĂĄn.


Er rief zu einer Umstrukturierung des europĂ€ischen MachtgefĂŒges und zur Bildung neuer Allianzen auf – mit dem Ziel, konservative und nationalstaatliche KrĂ€fte innerhalb der EU zu stĂ€rken.

OrbĂĄns Verhalten gegenĂŒber BrĂŒssel ist nicht neu. Immer wieder blockiert seine Regierung EU-Entscheidungen, zuletzt etwa bei Sanktionen gegen Russland. Auch die ungarische Migrationspolitik fĂŒhrte zu wiederholten Konflikten mit der EU. Neben den VorwĂŒrfen zur Rechtsstaatlichkeit wurde Ungarn daher mehrfach mit finanziellen und politischen Maßnahmen belegt.

Trotz aller Spannungen sieht sich OrbĂĄn als wichtiger Akteur auf der europĂ€ischen BĂŒhne – und offenbar auch als BrĂŒckenbauer zwischen Europa und Trumps USA. Die Forderung nach einem EU-Austritt mag derzeit noch rhetorisch bleiben, doch sie zeigt, wie weit sich Budapest inzwischen von BrĂŒssel entfernt hat.

Mehr zum Thema – Nach Brexit kommt USexit: USA werden Europa verlassen – und das wird "hĂ€sslich"


de.rt.com/europa/243262-trump-


Geheimdienst: Europa fabriziert neue Fake News ĂŒber Trumps Verbindungen zu Moskau


Das PressebĂŒro des Auslandsnachrichtendienstes der Russischen Föderation (SWR) berichtet in einer am Donnerstag veröffentlichten PresseerklĂ€rung, dass europĂ€ische Kriegstreiber nach Informationen der russischen AuslandsaufklĂ€rung eine Kampagne vorbereiten, die FriedensbemĂŒhungen von US-PrĂ€sidenten Donald Trump untergraben soll.

Britische und französische Geheimdienste wollen die Mitarbeiter der in Russland als extremistische Organisation eingestuften "Stiftung fĂŒr KorruptionsbekĂ€mpfung" des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexei Nawalny und der Internetplattformen "Projekt" und "Meduza" dazu anleiten, VorwĂŒrfe gegen die Umgebung Trumps zu fabrizieren, sie habe "heimliche Verbindungen" zu russischen politischen und geschĂ€ftlichen Kreisen. London und Paris sind vor allem an Informationen ĂŒber Unternehmensprojekte der USA mit Gasprom, Rosneft, den Staatskorporationen Rostech und Rosatom interessiert. Es sei geplant, heißt es in der PresseerklĂ€rung, Ergebnisse dieser FĂ€lschungen zu nutzen, um die Politik des Weißen Hauses zu diskreditieren und Verhandlungen zur friedlichen Beilegung der ukrainischen Krise zu torpedieren.

Die geplante Schmutzkampagne beweise, so der SWR, dass "die EuropĂ€er Schlussfolgerungen aus bisherigen FehleinschĂ€tzungen und IrrtĂŒmern der liberalen Globalisten" nicht ziehen. Sie hĂ€tten offensichtlich vergessen, dass es wĂ€hrend der ersten PrĂ€sidentschaft von Trump eine Ă€hnliche – im Ergebnis erfolglose –Desinformationskampagne gegeben hatte, in deren Zuge dem US-PrĂ€sidenten eine "prorussische Orientierung" unterstellt worden war. Die damaligen Versuche, dem US-PrĂ€sidenten "kriminelle Verbindungen" zu Moskau zur Last zu legen, hatten sich als lĂ€cherlich erwiesen. Nach der RĂŒckkehr ins Weiße Haus hat Trump zunĂ€chst eine Entscheidung getroffen, Ermittlungsakten freizugeben, um der ganzen Welt die Befangenheit seiner Gegner aus dem FBI und Justizministerium der USA zu zeigen.

EuropĂ€ische Geheimdienste tappen in die gleiche Falle und demonstrieren erneut "ihre AnhĂ€nglichkeit an schablonenhafte und skrupellose Mittel fĂŒr die Erreichung des verbrecherischen Zieles – den Ukraine-Konflikt zwischen europĂ€ischen NATO-Mitgliedstaaten und Russland endlos zu machen", so die russischen AuslandsaufklĂ€rer.

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de.rt.com/international/243272


Schoigu: Moskau behÀlt sich vor, jede Aggression seitens westlicher LÀnder mit Kernwaffen abzuwehren


Moskau behĂ€lt sich das Recht vor, im Falle einer Aggression westlicher LĂ€nder Atomwaffen einzusetzen – auch wenn diese "nur" mit konventionellen Waffen geschieht. Hieran erinnerte der SekretĂ€r des Sicherheitsrats der Russischen Föderation, ehemaliger Verteidigungsminister Sergei Kuschugetowitsch Schoigu, in einem Interview an die russische Nachrichtenagentur TASS:

"Im November 2024 wurden Änderungen an den Grundlagen der staatlichen Politik der Russischen Föderation im Bereich der nuklearen Abschreckung vorgenommen, wonach sich Russland im Falle einer Aggression gegen unser Land oder die Republik Weißrussland, auch unter Einsatz lediglich konventioneller Waffen, das Recht vorbehĂ€lt, Atomwaffen einzusetzen."

Was die Russische Föderation in diesem Kontext als Aggression werten wird, darĂŒber klĂ€rte Schoigu wie folgt auf:

"Im Einklang mit der Nationalen Sicherheitsstrategie der Russischen Föderation hĂ€lt es unser Land fĂŒr legitim, im Falle unfreundlicher Aktionen auslĂ€ndischer Staaten, die eine Bedrohung fĂŒr die SouverĂ€nitĂ€t und territoriale IntegritĂ€t der Russischen Föderation darstellen, symmetrische und asymmetrische Maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind, um solche Aktionen zu unterbinden und ihre Wiederholung zu verhindern."

Die nukleare Abschreckung, so der SekretĂ€r des russischen Sicherheitsrats, "erfolgt gegenĂŒber Staaten und MilitĂ€rkoalitionen, die Russland als potenziellen Feind betrachten und ĂŒber Massenvernichtungswaffen oder ein erhebliches Kampfpotenzial an StreitkrĂ€ften allgemeiner Zweckbestimmung verfĂŒgen."

DarĂŒber hinaus gelten solche Maßnahmen auch fĂŒr Staaten, die ihr Gebiet und ihre Ressourcen fĂŒr die Vorbereitung und DurchfĂŒhrung einer Aggression gegen die Russische Föderation zur VerfĂŒgung stellen.

Russland, so Schoigu, "beobachtet aufmerksam die militÀrischen Vorbereitungen der europÀischen LÀnder".

Mehr zum Thema – NYT: USA steuerten "fast alle" ukrainischen HIMARS-EinsĂ€tze aus Wiesbaden


de.rt.com/international/243235


"Wladimir, stopp!" – Trump zeigt sich verĂ€rgert ĂŒber russischen Angriff auf Kiew


US-PrĂ€sident Donald Trump hat die jĂŒngsten Angriffe der russischen StreitkrĂ€fte auf Kiew verurteilt. Die Attacken in der vergangenen Nacht seien unnötig gewesen und zu einem sehr schlechten Zeitpunkt erfolgt. Des Weiteren forderte Trump die Konfliktparteien dazu auf, ein Friedensabkommen zu schließen. In einem Beitrag auf dem sozialen Netzwerk Truth Social schrieb der PrĂ€sident Folgendes:

"Ich bin nicht zufrieden mit russischen Angriffen auf Kiew. Unnötig, und zu einem sehr schlechten Zeitpunkt. Wladimir, stopp! Jede Woche sterben 5.000 Soldaten. Lasst uns das Friedensabkommen zu Ende bringen!"


In der Nacht zum Donnerstag war es in der ukrainischen Hauptstadt zu mehreren Explosionen gekommen. Medienberichte vermuteten einen Raketenangriff auf militĂ€rische Einrichtungen und die Eisenbahninfrastruktur. Ukrainische Behörden meldeten mehrere Tote und Dutzende Verletzte. PrĂ€sident Wladimir Selenskij sagte seine Reise nach SĂŒdafrika ab.

Ferner bestĂ€tigte das russische Verteidigungsministerium die nĂ€chtlichen Angriffe auf Unternehmen der Luft- und Raumfahrt, des Maschinenbaus, der Panzerproduktion und der Produktion von Raketentreibstoff und Schießpulver. Wo in der Ukraine die getroffenen Ziele liegen, prĂ€zisierte die Behörde jedoch nicht.

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklĂ€rte diesbezĂŒglich, dass der Osterfrieden zu Ende sei und das russische MilitĂ€r Attacken auf militĂ€rische oder quasimilitĂ€rische Ziele wiederaufgenommen habe. Berichte ĂŒber Tote und Verletzte in Kiew bezeichnete er als Propaganda.

Mehr zum Thema – Trump beschuldigt Selenskij, FriedensgesprĂ€che zu behindern


de.rt.com/international/243298


Ukraine-Krieg: Der diplomatische Eiertanz nimmt kein Ende


Von Tatjana Montjan

Wir verfolgen weiterhin gespannt die komplexe und verwirrende Seifenoper um die Verhandlungen zwischen den USA, der Ukraine und Russland. Meiner Meinung nach sind die Aussichten auf einen Waffenstillstand oder zumindest eine teilweise Einstellung der Feindseligkeiten allerdings Ă€ußerst gering.

In der letzten Folge der Endlosserie schlug Selebobus am letzten Tag des von Putin ausgerufenen "Oster-Waffenstillstands" ein 30-tĂ€giges Moratorium fĂŒr Raketen- und Drohnenangriffe auf Objekte der zivilen Infrastruktur vor. Russland verlautbarte aus dem Munde Peskows, darĂŒber könne man diskutieren, man mĂŒsse sich dazu aber persönlich treffen und reden. Man forderte also direkte GesprĂ€che zwischen Russland und der Ukraine. Dazu wiederum mĂŒsse jedoch zunĂ€chst Selenskijs Dekret aus dem Herbst 2022 aufgehoben werden, das solche Verhandlungen verbietet.

Die Worte Peskows wurden in Kiew bereits (indirekt) kommentiert: Selebobus selbst hat sich im Grunde genommen geweigert, das Dekret aufzuheben, und behauptet, dass es kein Hindernis fĂŒr Verhandlungen sei. Er fĂŒgte hinzu:

"Auch unser Vorschlag fĂŒr einen Waffenstillstand fĂŒr zivile Ziele bleibt in Kraft. Was wir brauchen, ist die ernsthafte Bereitschaft Russlands, darĂŒber zu sprechen. Von ukrainischer Seite gibt es keine Hindernisse, und es wird auch keine geben."

Es ist nicht das erste Mal, dass der Kreml auf die Notwendigkeit hinweist, dass das ukrainische Dekret, das Verhandlungen mit Russland verbietet, aufgehoben werden muss; und zwar vor allem deshalb, weil er weiß, dass Selenskij der Aufhebung des Dekrets niemals zustimmen wird. FĂŒr ihn wĂ€re es ein schmerzhafter Schlag gegen sein Ego, der auch seine Position im Lande verschlechtern und zur Demobilisierung der Gesellschaft beitragen wĂŒrde.

Was die Idee eines Moratoriums fĂŒr Angriffe auf zivile Infrastrukturen angeht, so ist dies ein sehr komplexes, ja kompliziertes Thema, denn in der modernen KriegsfĂŒhrung ist es ziemlich schwierig, eine Grenze zwischen ziviler und militĂ€rischer Infrastruktur zu ziehen. Das ukrainische Speckreich macht beispielsweise keinen Hehl daraus, dass es die Produktion von militĂ€rischem GerĂ€t "dezentralisiert hat und Montageanlagen fĂŒr Drohnen buchstĂ€blich in privaten Garagen und sogar in Wohnungen untergebracht sind. In den offiziellen Berichten der ukrainischen Behörden wird auch der gestrige Angriff auf das militĂ€rische Forschungsinstitut "Storm" in Odessa, das zweifellos Teil der RĂŒstungsindustrie ist, als "Angriff auf die zivile Infrastruktur" bezeichnet.

Und das ist der Punkt, von dem intelligente Menschen (mich eingeschlossen!) immer sprechen: Es ist unmöglich, einen Krieg halbherzig zu fĂŒhren oder immer wieder einen Waffenstillstand, der auf dieses oder jenes beschrĂ€nkt ist, oder Vereinbarungen nach dem Prinzip "hier kĂ€mpfen wir, hier kĂ€mpfen wir nicht" zu schließen. Alle diese Vereinbarungen ĂŒber Teilaspekte werden nur zu einer VerlĂ€ngerung des Krieges und zu noch mehr Opfern und Zerstörung fĂŒhren. Der Amerikaner, Thomas J. Penn, der die Politiker seines Landes gut kennt, warnte Moskau in diesem Zusammenhang vor NaivitĂ€t und Euphorie:

"Donald Trump wird alles in seiner Macht Stehende tun, um dafĂŒr zu sorgen, dass Russland nicht in der Lage ist, seine SouverĂ€nitĂ€t zu behaupten und den US-Dollar zusammen mit anderen BRICS-Mitgliedern weiterhin herauszufordern. Wenn Trump Russland in der Ukraine nicht durch einen Deal in die Knie zwingt, wird er den Kampf dort fortsetzen.

Wenn sich Putin auf irgendwelche Deals mit Trump einlĂ€sst, ist es fĂŒr Russland vorbei, und das sollte nach diesem Betrugsversuch biblischen Ausmaßes sonnenklar sein. Putin muss standfest wie ein Fels bleiben! Russland darf Washington unter dem gegenwĂ€rtigen WĂ€hrungsparadigma niemals vertrauen, niemals! Jeder Deal, den sie jetzt mit Washington eingehen, wird sie zerstören."

Donald @realDonaldTrump and the Trump family have made it clear that they are the ulitmate grifters. Two massive crypto pump and dumps running simultaneoulsy on day one. All of this degeneracy is only made possible by the US Dollar's status as world reserve currency. Trump will

— Thomas Penn (@ThomasJPenn) January 20, 2025

Deshalb bin ich gegen ein Waffenstillstandsabkommen. Wir brauchen Frieden, und zwar ernsthaft und fĂŒr lange Zeit. Und ein solcher Frieden ist nur nach unserem Sieg möglich.

Tatjana Montjan ist eine ukrainische RechtsanwĂ€ltin und Strafverteidigerin, Publizistin und Bloggerin. Vor Beginn der russischen militĂ€rischen Intervention musste sie Kiew verlassen, nachdem sie vor der UNO ĂŒber die ZustĂ€nde in der Ukraine gesprochen hatte. Derzeit lebt sie im Donbass, engagiert sich fĂŒr humanitĂ€re Hilfe und fĂŒhrt Videoblogs. Man kann ihr auf ihrem Telegram-Kanal folgen.

Mehr zum Thema - Montjan: Den Konflikt zu lösen, heißt begreifen, dass alles lange vor 2022 begann

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de.rt.com/meinung/243201-ukrai


Schweizer Glencore zieht sich vollstĂ€ndig aus Russneft zurĂŒck


Der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore hat sich endgĂŒltig aus dem russischen Ölunternehmen Russneft zurĂŒckgezogen. Das geht aus aktualisierten EigentĂŒmerdaten auf der Website von Russneft hervor. Demnach hĂ€lt Glencore keinen Anteil mehr am Grundkapital des Unternehmens.

Bisher war Glencore ĂŒber die Rambero Holding mit einem Anteil von 23,46 Prozent an Russneft beteiligt. Im MĂ€rz 2025 verschwand diese Beteiligung aus der Liste der AktionĂ€re, die mehr als fĂŒnf Prozent am Unternehmen halten – ein sicheres Zeichen fĂŒr den vollstĂ€ndigen RĂŒckzug des Konzerns.

Anstelle von Glencore sind nun neue Investoren bei Russneft eingestiegen. Dazu gehört unter anderem das Unternehmen OCN International DMCC aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Wie aus einer Unternehmensmeldung vom 23. April hervorgeht, hat OCN 16,33 Prozent der Stammaktien von Russneft ĂŒbernommen, was aktuell einem Anteil von 12,25 Prozent am gesamten Grundkapital entspricht.

Ein weiterer neuer Anteilseigner ist die Tochtergesellschaft von Russneft, die LLC "White Nights". Bereits im Februar erwarb sie 17 Prozent der Anteile zurĂŒck, was einem Anteil von 12,75 Prozent am Grundkapital entspricht.

Diese EigentĂŒmerverĂ€nderungen deuten auf eine strategische Neuausrichtung innerhalb von Russneft hin, bei der auslĂ€ndische und unternehmensnahe Investoren stĂ€rker eingebunden werden. Die Motive fĂŒr den RĂŒckzug von Glencore wurden bislang nicht öffentlich kommentiert.

Mehr zum Thema – Die Schweiz und die gestohlenen Staatsgelder der Ukraine


de.rt.com/schweiz/243256-glenc


Podoljaka: "Wie auf dem PrĂ€sentierteller" – Lage des Gegners verschlechtert sich rapide


Die grĂ¶ĂŸten Gefechte finden im Moment im Donbass statt, berichtet Juri Podoljaka. Im Gebiet Kursk werden die letzten KĂ€mpfe um die vollstĂ€ndige Befreiung gefĂŒhrt.

Mehr zum Thema - Trump wÀscht seine HÀnde in Unschuld: Er wird jeden Ausgang der Ukraine-Frage akzeptieren


de.rt.com/international/243260


Null Prozent Wachstum - Habecks Abschiedsgruß als Wirtschaftsminister


Die geschĂ€ftsfĂŒhrende Bundesregierung senkt erneut ihre Konjunkturprognose, so die Kurzfassung des Inhalts der Pressekonferenz des geschĂ€ftsfĂŒhrenden Wirtschaftsministers Robert Habeck. Der GrĂŒnen-Politiker prĂ€sentierte der Hauptstadtpresse am 24. April die "aktualisierten Daten" der alljĂ€hrlichen "FrĂŒhjahrsprojektion", so der Minister. Die BĂŒrger erwartet dabei fĂŒr das laufende Jahr die nĂŒchterne RealitĂ€t, dass die deutsche Wirtschaft das dritte Jahr in Folge nicht wachsen wird. Habeck teilte mit, dass er die Prognose zur wirtschaftlichen Entwicklung erneut nach unten korrigieren mĂŒsse.

Die ARD-Tagesschau fasst zu dem GestÀndnis des Scheiterns von Robert Habeck zusammen:

"Im Januar hatte die Bundesregierung noch mit einem Wachstum um 0,3 Prozent gerechnet – schon das war bereits eine deutliche Korrektur nach unten von den zuvor prognostizierten 1,1 Prozent gewesen. Die deutsche Wirtschaft befindet sich aus Sicht des Wirtschaftsministeriums in 'schwierigem Fahrwasser'."

Das ZDF berichtet von "trĂŒben Konjunkturaussichten":

"In der am Donnerstag vorgestellten FrĂŒhjahrsprognose geht Wirtschaftsminister Robert Habeck nur noch von null Prozent Wachstum aus. Auf zwei Jahre der Rezession wĂŒrde damit eine Stagnation folgen."

Laut dem Minister muss sich das Land darauf einstellen, dass sich auch im Jahr 2026 "die Erwartung geringfĂŒgig auf 1,0 Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verschlechtert". Zu Jahresbeginn war Habeck fĂŒr das kommende Jahr noch von 1,1 Prozent ausgegangen.

Habeck nennt als GrĂŒnde, dass nach mehreren Krisenjahren, "geprĂ€gt von der Corona-Pandemie und Russlands Angriff auf die Ukraine, nun die unberechenbare Handelspolitik der Vereinigten Staaten fĂŒr zusĂ€tzliche Unsicherheit sorgt". Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet zu den ErklĂ€rungsversuchen des Wirtschaftsministers mit der Zusammenfassung:

"Weltweit habe sich die wirtschaftliche Unsicherheit durch die von US-PrĂ€sident Donald Trump angekĂŒndigten und zum Teil wieder ausgesetzten Zölle stark erhöht, so das Ministerium. In der Folge sei es zu Turbulenzen an den internationalen FinanzmĂ€rkten und einer EintrĂŒbung der globalen Wachstumsaussichten gekommen. Dies treffe die exportstarke deutsche Wirtschaft – die Auslandsnachfrage sei ohnehin schwach."

Habeck erklÀrte wörtlich weiter:

"Zu nennen sind auch andere GrĂŒnde. Wir haben ja seit Anfang November [des Vorjahres], mit dem Regierungsantritt von Donald Trump, keine Mehrheit mehr fĂŒr die noch im Amt sich befindliche Regierung, und eine neue war noch nicht da, das heißt, dass jetzt ein halbes Jahr lang kaum Initiative entfaltet worden ist, durch Gesetze, durch Maßnahmen. Gegenzusteuern gegen die Stagnation, und es gibt eine gewisse politische Unsicherheit. Man hat den Wahlkampf abwarten mĂŒssen (...)"

Der FAZ-Artikel erinnert daran, dass die voraussichtlich kommende Große Koalition im erwarteten Koalitionspapier "umfangreiche Maßnahmen angekĂŒndigt hat, um die Wirtschaft anzukurbeln". Weiter heißt es zu den theoretischen PlĂ€nen:

"Beispiele sind ein 'Investitions-Booster', geplant sind konkret bessere Abschreibungsmöglichkeiten fĂŒr Unternehmen. Die Koalition will außerdem die Energiekosten senken, das Arbeitsrecht flexibilisieren, BĂŒrokratie abbauen und die Unternehmenssteuern senken. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien sollen Kosten gesenkt werden."

Habecks ĂŒberambitioniertes Agieren in den sozialen Medien war seit dem Wahldebakel eingestellt worden. Zum Thema Wirtschaft, im Rahmen seiner geschĂ€ftsfĂŒhrenden Ministerrolle, lautet unter anderem der Inhalt eines diesbezĂŒglichen lĂ€ngeren X-Postings vom 10. MĂ€rz:

"Deutschland steht inmitten enormer Herausforderungen: Die Sicherheitslage ist angespannt, die Wirtschaft braucht einen krĂ€ftigen Schub, die Infrastruktur muss auf Vordermann gebracht werden. Der Kampf gegen die Erderhitzung fordert volle Kraft. Nichts davon kam ĂŒber Nacht.

Auch, dass die USA unter Donald Trump Europa schwĂ€chen wollen, stand schon vor der Bundestagswahl in großen Lettern an die Wand geschrieben. Deshalb, weil alle diese Probleme so sichtbar waren, haben die GrĂŒnen seit Langem auf höhere Investitionen und StĂ€rkung der Sicherheit gedrĂ€ngt. Friedrich Merz und die Union dagegen hat jede Reformdebatte verhindert und lĂ€cherlich gemacht. Und die SPD hat geflissentlich den großen Mehrbedarf bei Verteidigung ausgeblendet und bei der Ukraine-Hilfe immer wieder gezögert. Beide haben dem Land geschadet. Dass die Union ihren Wahlkampf auf einer LĂŒge aufgebaut hat, ist das eine, das Verhalten zuvor ist das andere Problem. Jetzt gilt es, die enormen Herausforderungen zu lösen. Aber so wie von der Union und SPD vorgelegt, geht es nicht."

Zum Thema Arbeitslosigkeit erklĂ€rte Habeck heute in Berlin, dass die BeschĂ€ftigungszahlen in diesem Jahr ebenfalls "zurĂŒckgehen, die Arbeitslosigkeit ansteigen dĂŒrfte". Im nĂ€chsten Jahr kommt es laut Prognosen der Restregierung und WirtschaftsverbĂ€nden dann angeblich wieder zu mehr BeschĂ€ftigung und weniger Arbeitslosen. Nach aktuellen Zahlen der Bundesagentur fĂŒr Arbeit sank demnach im MĂ€rz die statistische Zahl der Arbeitslosen um 22.000 auf 2,967 Millionen Menschen. Dies stellte aber "den schwĂ€chsten RĂŒckgang der Arbeitslosigkeit in einem MĂ€rz seit 2009" dar.

Mehr zum Thema – Alle bauen Jobs ab – außer die RĂŒstungsindustrie


de.rt.com/inland/243261-habeck


"Farce einer Wahl": Umfassende Beschwerde gegen Ergebnis der Bundestagswahl eingelegt


Marcel Luthe, ehemaliges Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und derzeit Vorsitzender der Good-Governance-Gewerkschaft, hat einen umfangreichen Einspruch gegen das Ergebnis der Bundestagswahl vorgelegt. Dem etwa 80-seitigen Dokument sind mehr als 200 Seiten Anlagen mit Belegen beigefĂŒgt, berichtet die Berliner Zeitung, die das Dokument exklusiv einsehen konnte.

Laut Luthe könnten die MĂ€ngel beim Ablauf der Wahl deren Ergebnis entscheidend beeinflusst haben. "Vermeidbare Wahlfehler" hĂ€tten "insgesamt zu einer anderen Zusammensetzung des 21. Deutschen Bundestages gefĂŒhrt", als es "dem Willen des SouverĂ€ns" entspricht.

Luthe bezieht sich insbesondere auf das Abschneiden des BSW, das denkbar knapp an der 5-Prozent-HĂŒrde scheiterte. Knapp zehntausend Stimmen fehlten der Partei von Sahra Wagenknecht. Ihr Einzug in das Parlament hĂ€tte drastische Folgen, denn dann hĂ€tte die designierte Koalition aus Union und SPD keine Mehrheit mehr.

Luthe zÀhlt zahlreiche "vermeidbare Fehler" auf. Von eher harmlosen VorfÀllen wie nicht barrierefreien Wahllokalen bis hin zu Ereignissen, die eher an eine Bananenrepublik erinnern lassen.

IdentitĂ€t nicht geprĂŒft: Massenhafter Missbrauch ermöglicht

So bemÀngelt er fehlende Kontrollen von Identifikationsdokumenten in Wahllokalen, die durch das Vorlegen des Personalausweises oder anderer amtlicher Lichtbildausweise erfolgen. Die Wahlbenachrichtigung selbst, die "ohne jedwedes fÀlschungssicheres Merkmal" daherkommt, reiche laut Luthe nicht aus, um zu verhindern, dass unberechtigte Personen wÀhlen können.

Laut Luthe hat etwa die Stadt Stuttgart den Prozess der Identifizierung der Wahlberechtigten aktiv unterlaufen. In einem Schreiben der Stadt seien die WahlvorstĂ€nde aufgefordert worden, WĂ€hler mit Wahlbenachrichtigung "nur in ZweifelsfĂ€llen durch einen Ausweis" zu kontrollieren. Im Falle einer vorliegenden Wahlbenachrichtigung reiche diese "in der Regel" aus, hieß es demnach sogar in einem Merkblatt fĂŒr WahlvorstĂ€nde.

Das widerspreche dem Grundsatz der Höchstpersönlichkeit der Wahl und ermögliche einen "erheblichen Missbrauch". Angesichts von 65.000 Wahllokalen könnte dieser Missbrauch zu mehreren Zehntausend falsch abgegebenen Stimmen gefĂŒhrt haben und damit einen entscheidenden Einfluss auf das Abstimmungsergebnis gehabt haben.

Probleme mit verschickten Wahlbenachrichtigungen

UnregelmĂ€ĂŸigkeiten soll es auch aufgrund in der Post verschwundener Wahlbenachrichtigungen gegeben haben. In mindestens einem Fall seien Wahlbenachrichtigungen massenhaft verloren gegangen oder entwendet worden. Es habe FĂ€lle gegeben, bei denen Wahlberechtigte abgewiesen worden sein sollen, weil sie angeblich bereits gewĂ€hlt hatten. In einem Wahllokal in Bad Kreuznach seien mehr Stimmzettel zu finden gewesen, als WĂ€hler vermerkt waren.

Ein weiteres Problem sei, dass vor dem Versenden von Wahlbenachrichtigungen kein Abgleich mit dem Sterberegister stattgefunden habe, was bereits bei der angefochtenen Berliner Abgeordnetenhauswahl 2021 der Fall gewesen sei. "Das Wahlrecht in Berlin erstreckt sich nach wie vor auch auf die Einwohner auf unseren Friedhöfen", kommentiert Luthe.

Das sei auch bei der jĂŒngsten Bundestagswahl ein Problem gewesen. Über 2,5 Millionen Wahlberechtigte seien bei dieser Wahl zusĂ€tzlich erfasst worden, die es Luthe zufolge eigentlich nicht geben dĂŒrfte. Grund könnte der fehlende Abgleich von Wahl- und Sterberegister sein.

PlanmĂ€ĂŸige Sabotage? – Viele Auslandsdeutsche von Abstimmung ausgeschlossen

Viele der von Luthe angefĂŒhrten Beschwerden erfolgten im Kontext der Schwierigkeiten von Auslandsdeutschen, an der Bundestagswahl teilzunehmen, weil deren Wahlunterlagen nicht rechtzeitig ankamen.

Bereits vor der Wahl hatten Verfassungsrechtler darauf hingewiesen, dass der faktische Ausschluss Tausender Auslandsdeutscher durch zu spĂ€t verschickte Wahlunterlagen zu einer Anfechtung des Ergebnisses fĂŒhren könnte.

Laut Luthe sei die Wahl "bewusst und planmĂ€ĂŸig so sabotiert worden", dass "insbesondere die Auslandsdeutschen, die ĂŒblicherweise nicht die Regierungsparteien wĂ€hlen, möglichst nicht wirksam wĂ€hlen konnten". Auf X bezeichnete Luthe die Bundestagswahl daher als "Farce einer Wahl" und moniert, dass zwei Monate nach der Abstimmung "dieselben Apparatschiks weiter wursteln wie bisher".

Morgen wird die Bundestagswahl 2025 zwei Monate zurĂŒckliegen. Zwei Monate, in denen der geĂ€nderte Wille des SouverĂ€ns nicht umgesetzt wurde, sondern dieselben Appartschiks weiter wursteln wie bisher.Wie angekĂŒndigt werden wir morgen - form- und fristgerecht - diese Farce
 pic.twitter.com/gZIP7QrFPV
— Marcel Luthe - Good Governance (@GGLuthe) April 22, 2025

GegenĂŒber der Berliner Zeitung sagte er: "Wie auch 2021 wird das planvolle Organisationsversagen nicht deutlich, wenn man nur EinzelfĂ€lle ohne Zusammenhang und Hintergrund betrachtet." 2021 war eine Wahlwiederholung der Abgeordnetenhauswahl in Berlin wegen UnregelmĂ€ĂŸigkeiten durchgefĂŒhrt worden. Auch die jĂŒngste Bundestagswahl genĂŒge nicht den "AnsprĂŒchen des Grundgesetzes an demokratische Wahlen", so Luthe.

Was seine Wahl zum Kanzler am 6. Mai betrifft, so hat Friedrich Merz zunĂ€chst nichts zu befĂŒrchten, denn die Bearbeitung der Beschwerden durch den WahlprĂŒfungsausschuss kann Monate dauern. Erst, wenn die Beschwerden abgewiesen wurden, kann eine WahlprĂŒfbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht werden.

Mehr zum Thema - BSW ĂŒbergibt Einspruch gegen Bundestagswahl


de.rt.com/inland/243239-farce-


PalÀstinenser-PrÀsident: Hamas soll Waffen abgeben und Geiseln freilassen


Der palĂ€stinensische PrĂ€sident Mahmud Abbas forderte die Hamas am Mittwoch auf, die Waffen niederzulegen und die Verwaltung des Gazastreifens an die PalĂ€stinensische Autonomiebehörde (PA) zu ĂŒbergeben. Dies ist Teil der BemĂŒhungen, internationale Zweifel an der Rolle der Autonomiebehörde in einer fĂŒr die Region entscheidenden Phase zu zerstreuen.

Abbas sprach vor einem FĂŒhrungsrat, in dem er diese Woche einen Nachfolger benennen soll. Westliche und arabische MĂ€chte machen sich Sorgen, ob die PalĂ€stinensische Autonomiebehörde in der Lage ist, langfristig eine tragfĂ€hige Rolle bei den FriedensbemĂŒhungen zu spielen.

Obwohl Abbas die Hamas zuvor aufgefordert hatte, ihre StreitkrĂ€fte der PA zu unterstellen, hat er dies seit Beginn des Gazakrieges nicht mehr getan, als die bewaffneten KrĂ€fte der militanten Gruppe Israel angriffen, was zu heftigen militĂ€rischen VergeltungsschlĂ€gen seitens Israels fĂŒhrte.

Die diplomatischen BemĂŒhungen um einen Plan fĂŒr die Zukunft des Gazastreifens haben sich darauf konzentriert, die Hamas beiseite zu drĂ€ngen, aber Israel hat auch erklĂ€rt, dass es keine Rolle fĂŒr die PA akzeptieren wird, die eine begrenzte Autonomie im Westjordanland ausĂŒbt.

Der PrĂ€sident der PalĂ€stinensischen Autonomiebehörde hat zudem die Hamas aufgefordert, die israelischen Geiseln freizulassen. So könne man Tel Aviv den Vorwand nehmen, seinen Krieg im Gazastreifen fortzusetzen. "Die erste PrioritĂ€t ist es, den Vernichtungskrieg in Gaza zu beenden. Er muss gestoppt werden – jeden Tag werden Hunderte von Menschen getötet", so Abbas.

Der 89-jĂ€hrige Abbas ĂŒbernahm die palĂ€stinensische FĂŒhrung nach dem Tod des langjĂ€hrigen PLO-FĂŒhrers Jassir Arafat im Jahr 2004. Er hat sich jahrelang geweigert, einen Stellvertreter oder Nachfolger zu benennen, aber der Krieg in Gaza hat den Druck auf ihn erhöht, dies zu unternehmen.

Im vergangenen Monat schlugen die arabischen Staaten einen Nachkriegsplan vor, wonach der Gazastreifen vorĂŒbergehend von einem Ausschuss verwaltet werden soll, bevor er wieder unter die Kontrolle der PalĂ€stinensischen Autonomiebehörde gestellt wird. Die Vereinigten Staaten, die EuropĂ€ische Union und die Golfmonarchien, von denen erwartet wird, dass sie eine Rolle bei der Finanzierung eines eventuellen Wiederaufbaus des Gazastreifens nach dem Krieg spielen, haben wiederholt auf eine Reform der PA gedrĂ€ngt.

Abbas hat den von der Hamas gefĂŒhrten Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 kritisiert, der Israel seiner Meinung nach einen Vorwand fĂŒr die Zerstörung des Gazastreifens lieferte. Nach dem von der Hamas gefĂŒhrten Angriff begann Israel seine massive MilitĂ€raktion gegen die Hamas im Gazastreifen.

Mehr zum Thema – Besatzungstruppen bleiben: IDF auf unbestimmte Zeit in Gaza, Libanon und Syrien


de.rt.com/der-nahe-osten/24322


Nach dem 9. Mai 1945: Vom Schmerz, die Großeltern nicht kennengelernt zu haben


Folge 1 Folge 2

Von Silke T.

Ich bin 1958 geboren, mein Großvater kĂ€mpfte in Norwegen, er kam mit Erfrierungen und LungenentzĂŒndung zurĂŒck. Da er nicht in der NSDAP war, bekam er kein Medikament, er starb, als meine Mutter sieben Jahre alt war.

Als mein Vater sechs Jahre alt war, [erfuhren wir, dass] mein zweiter Großvater in Russland vermisst wird. Meine Großmutter starb bei der Konfirmation meiner Mutter. Dass ich drei meiner Großeltern nie kennenlernen durfte, schmerzt noch heute.

Von Ingrid Benedikt, MĂŒnchsteinach

Ich möchte Euch das Kriegsende meines Großvaters schildern, wie er es seinen Töchtern erzĂ€hlt hat (ich selbst habe ihn nicht mehr kennengelernt).

Mein Großvater war, als der Krieg sich dem Ende zuneigte, auf einer Unteroffiziersschule im Bayerischen. Als die Front nĂ€herrĂŒckte, ließ der Kommandeur dieser Ausbildungseinheit die Soldaten zusammenrĂŒcken, gab ihnen die Entlassungspapiere und sagte ihnen: "Ihr könnt gehen!" Mein Großvater wich dann mit einigen Kameraden ins Österreichische aus, ließ sich von den Einheimischen dort zivile Kleidung geben und wanderte zurĂŒck in seine frĂ€nkische Heimat.

Dieses Kriegsende ist denkbar unspektakulĂ€r 
 Ich wollte es aber dennoch nicht unterlassen, dem Mann ein Denkmal zu setzen, dem es zu verdanken ist, dass das Kriegsende meines Großvaters so unspektakulĂ€r verlaufen ist. Ich weiß nicht einmal seinen Namen, geschweige denn, ob er es – wie mein Großvater – wieder zurĂŒck in die Heimat geschafft hat. Und wie viele militĂ€rische Befehlshaber handelten damals anders und ließen ihre Soldaten noch fĂŒnf nach zwölf fĂŒr ein verbrecherisches Regime kĂ€mpfen, schickten blutjunge Soldaten in den sicheren Tod!

Von Kontakten meines Großvaters zu den siegreichen Armeen kann ich Euch nicht berichten. Er versuchte, diese verstĂ€ndlicherweise zu vermeiden, um nicht in Kriegsgefangenschaft zu geraten.

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de.rt.com/meinung/243171-nach-


Gegen Multiple Sklerose und Krebs: Pharmaindustrie im Raum Moskau erlebt einen Aufschwung


Das wirtschaftliche Experiment, das in den letzten Jahren in Moskau und Umgebung gestartet wurde, trĂ€gt FrĂŒchte: Die in der Hauptstadt eröffnete sogenannte Sonderwirtschaftszone ist zur Heimat eines neuen Pharma-Clusters geworden. Die hier ansĂ€ssigen Unternehmen beliefern das Land mit den neuesten medizinischen PrĂ€paraten, darunter auch solche, mit denen unheilbare Krankheiten wie Krebs oder Multiple Sklerose behandelt werden können. Allein im Jahr 2024 haben die in der Sonderwirtschaftszone ansĂ€ssigen Pharmaunternehmen 37 neue Arzneimittel auf den Markt gebracht, darunter Mittel gegen Multiple Sklerose, Krebs, chronische myeloische LeukĂ€mie und andere Krankheiten. Das erklĂ€rte der stellvertretende BĂŒrgermeister Moskaus fĂŒr Verkehr und Industrie, Maxim Liksutow. GegenĂŒber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti sagte er:

"Die Hauptstadt spielt eine SchlĂŒsselrolle bei der Entwicklung der heimischen Pharmaindustrie und der StĂ€rkung der medizinischen SouverĂ€nitĂ€t des Landes.... Heute werden in der Sonderwirtschaftszone 'Technopolis Moskau' lebenswichtige Arzneimittel von acht ansĂ€ssigen Unternehmen hergestellt, die im Rahmen ihrer TĂ€tigkeit Arzneimittel im Wert von ĂŒber 74 Milliarden Rubel produziert haben. Im Jahr 2024 haben drei Unternehmen aus der Wirtschaftszone der Hauptstadt 37 neue Medikamente zur Behandlung von sozial schwerwiegenden Krankheiten auf den Markt gebracht."


Neue, wirksame Medikamente werden unter aktiver Beteiligung des Staates auf den Markt gebracht, so die Moskauer Regierung. DafĂŒr werden mit Pharmaunternehmen aus der Moskauer Sonderwirtschaftszone Offset-VertrĂ€ge geschlossen, in deren Rahmen die Unternehmen innovative Medikamente herstellen und die Stadt deren Abnahme garantiert. "Diese Unternehmen verfĂŒgen ĂŒber Hightech-Produktionslinien, moderne Labors und investieren in Forschung und Entwicklung", betonte Anatoli Garbusow, Minister der Moskauer Regierung.

FrĂŒher bezog Russland fast alle Medikamente zur Behandlung von Krebs und Multipler Sklerose aus westlichen LĂ€ndern. Nach dem Februar des Jahres 2022 wurde deutlich, dass einige westliche Unternehmen einen so sensiblen Bereich wie die Gesundheit fĂŒr politische Manipulationen nutzen, indem sie ihre Medikamente vom Markt nehmen und faktisch Sanktionen gegen Patienten in onkologischen Kliniken verhĂ€ngen. Dieser Bereich wird von ihnen also keineswegs als humanitĂ€re Angelegenheit betrachtet.

Deshalb hat das Gesundheitsministerium des Landes bereits im MĂ€rz des Jahres 2023 das erste russische Originalmedikament zur Behandlung von Multipler Sklerose zugelassen. Es wurde von Wissenschaftlern des Biotechnologieunternehmens BIOCAD entwickelt. Es folgten einheimische Medikamente zur Behandlung von Krebs. "Amedart", ein in der Moskauer Sonderwirtschaftszone ansĂ€ssiges Unternehmen, nahm zum Beispiel allein im Jahr 2024 die importsubstituierende Produktion von 26 neuen Medikamenten am Standort Petschatniki auf. Darunter befinden sich Medikamente fĂŒr die Onkologie und die HIV-Therapie.

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de.rt.com/russland/243269-gege


Schoigu warnt: NATO-Truppen in der Ukraine könnten Dritten Weltkrieg auslösen


Die Entsendung auslĂ€ndischer Truppen in die Ukraine könne zu einem Zusammenstoß zwischen Russland und der NATO und letztlich zum Dritten Weltkrieg fĂŒhren, warnte Sergej Schoigu, SekretĂ€r des russischen Nationalen Sicherheitsrates. Der Begriff "Friedenstruppen" werde als Deckmantel fĂŒr das wahre Ziel verwendet, die Kontrolle ĂŒber die Ukraine zu erlangen, so der ehemalige russische Verteidigungsminister.

Vertreter mehrerer NATO-LĂ€nder – allen voran Großbritanniens und Frankreichs – haben die Idee erörtert, eine "Friedenstruppe" in der Ukraine im Rahmen eines Waffenstillstands zu stationieren. Sie behaupten, die Truppen wĂŒrden zu einem "dauerhaften Frieden" zwischen Russland und der Ukraine beitragen. Russland lehnt die Entsendung von NATO-Truppen in die Ukraine oder von Truppen von Mitgliedern des Blocks im Rahmen einer "Koalition der Willigen" gleich unter welchem Vorwand ab.

In einem am Donnerstag von TASS veröffentlichten Interview erklĂ€rte Schoigu, dass die Anwesenheit auslĂ€ndischer "Friedenstruppen" auf "Russlands historischen Territorien" eine direkte Konfrontation zwischen Moskau und der NATO provozieren und zu einem Dritten Weltkrieg eskalieren könne. Ihm zufolge wird dieses Risiko von "vernĂŒnftigen Politikern in Europa" anerkannt.

Der Begriff "Friedenstruppen" werde verwendet, um das wahre Ziel zu verschleiern, nĂ€mlich die Kontrolle ĂŒber ukrainisches Territorium und seine Ressourcen zu erlangen, so Schoigu. Seiner Meinung nach wĂ€re es zutreffender, eine solche Truppe als "Invasoren" oder "Besatzer" zu bezeichnen.

Schoigu wies auch darauf hin, dass Russland die PrĂ€senz von NATO-MilitĂ€rkrĂ€ften in der Ukraine schon vor Beginn der Feindseligkeiten abgelehnt habe. Einer der HauptgrĂŒnde, warum Russland seine MilitĂ€roperation im Februar 2022 einleitete, sei die Bedrohung durch die Stationierung militĂ€rischer Infrastruktur der NATO in der Ukraine gewesen, sagte er.

Laut Schoigu baute das Vereinigte Königreich vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten einen MarinestĂŒtzpunkt in der Stadt Otschakow in der ukrainischen Region Nikolajew. Die Anlage werde zur Ausbildung ukrainischer Marine-SpezialkrĂ€fte genutzt und diene als Plattform fĂŒr die DurchfĂŒhrung von Operationen gegen Russland, behauptete er.

Im Januar dieses Jahres unterzeichneten Kiew und London das Abkommen ĂŒber die 100-jĂ€hrige Partnerschaft, in dem sie sich verpflichten, den Aufbau von Verteidigungsinfrastruktur in der Ukraine zu prĂŒfen – einschließlich MilitĂ€rstĂŒtzpunkten, Logistikzentren und AusrĂŒstungslagern.

Der britische Premierminister Keir Starmer und der französische PrĂ€sident Emmanuel Macron erklĂ€rten im vergangenen Monat, sie seien bereit, eine Koalition europĂ€ischer LĂ€nder anzufĂŒhren, um Kiew mit Bodentruppen und Flugzeugen zu unterstĂŒtzen, falls und sobald die Ukraine und Russland einen Waffenstillstand vereinbaren.

Moskau hat vor der Entsendung nicht autorisierter "Friedenstruppen" in die Ukraine gewarnt und erklĂ€rt, diese wĂŒrden als legitime Ziele betrachtet werden. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat erklĂ€rt, die PlĂ€ne des Westens, "Friedenstruppen" in die Ukraine zu entsenden, zielten eher darauf ab, eine antirussische PrĂ€senz in der Ukraine zu verstĂ€rken, als eine echte Lösung fĂŒr einen dauerhaften Frieden anzustreben.

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de.rt.com/europa/243252-schoig


"Wer Ja sagt, versĂŒndigt sich" – Springer-Chef Döpfner warnt vor Ukraine-"Diktat-Frieden"


Mathias Döpfner, Springer-Vorstandsvorsitzender seit dem Jahr 2002, schaltet sich höchstpersönlich im Rahmen eines Kommentars im Verlagsflaggschiff Bild-Zeitung in die Diskussion eines möglichen, nahenden Ukraine-Friedensplans ein. Döpfner kann den möglichen Absprachen in Moskau und Washington demnach anscheinend Nullkommanichts abgewinnen. Der Artikel trĂ€gt die Überschrift samt Aufforderung: "Entweder wir stehen zusammen. Oder wir fallen".

Der Publizist ist sich demnach sicher:

"Der ultimativ vorgetragene 'Friedensplan' fĂŒr die Ukraine ist – wenn stimmt, was darĂŒber bisher berichtet wird – schlimmer als die schlimmsten BefĂŒrchtungen."

FĂŒr Döpfner zeichne sich laut medialen Mutmaßungen zu den ausgehandelten Details ab, dass "auf dem Tisch ein reiner Diktat-Frieden liegt", um sich weiter zu echauffieren:

"Er [der Friedensplan] lĂ€utet das Ende einer einigermaßen stabilen Weltordnung ein. Denn er etabliert das Recht des StĂ€rkeren, sich zu nehmen, was er will."

Europa darf diesen „Plan“ nicht einmal diskutieren. Es geht – wie einige von Anfang an gesagt haben – lĂ€ngst nicht mehr um die Verteidigung der Ukraine. Es geht um die Zukunft unserer Werte, einer auf dem Recht basierenden Weltordnung.t.co/21WnFG9JBr pic.twitter.com/gT1VJ7vTpO
— Julian RöpckeđŸ‡ș🇩 (@JulianRoepcke) April 23, 2025

Der Springer-Chef steht demnach jetzt schon ĂŒber den weiterhin nur angedeuteten Inhalten eines Friedensplans. So erklĂ€rt der Medienprofi den Bild-Lesern:

"Man muss sich nicht mit den Details des Vorschlags beschÀftigen. Ein Satz reicht: die offizielle Anerkennung der Krim als russisches Territorium. Wenn Putin damit durchkommt und zusÀtzlich noch ein paar andere Gebiete der Ukraine kontrolliert, und die Ukraine nicht in die NATO kommt, hat er alles und mehr erreicht, als er je ertrÀumte."

Döpfner schreibt sich regelrecht in Rage:

"Wer zu diesem Plan Ja sagt, versĂŒndigt sich fĂŒr immer an jeder Art von Völkerrecht und territorialer IntegritĂ€t. Die Lektion fĂŒr andere Autokratien von China bis Iran ist: Wer nur aggressiv und gewaltsam genug auftritt, erreicht seine Ziele – die Annexion Taiwans, die Zerstörung Israels."

Final erklĂ€rt der 62-JĂ€hrige, dass "Europa diesen 'Plan' nicht einmal diskutieren darf", da es alleinig "um die Zukunft unserer Werte, einer auf dem Recht basierenden Weltordnung geht". Die Abschlussmutmaßung lautet:

"Vielleicht ist das nun wirklich der historische Moment Europas. Entweder wir stehen zusammen. Oder wir fallen."

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de.rt.com/inland/243224-wer-ja


FSB verhindert Terroranschlag auf Betrieb in Region Nischni Nowgorod


Der Föderale Sicherheitsdienst Russlands hat einen Terroranschlag im Gebiet Nischni Nowgorod verhindert. Wie die Behörde am Donnerstag in einer ErklĂ€rung berichtete, planten die ukrainischen Geheimdienste den Sabotageakt auf einen Betrieb der regionalen petrochemischen Industrie. Den Anschlag hĂ€tten zwei aus LĂ€ndern Zentralasiens stammende MĂ€nner ausfĂŒhren sollen, die vom FSB als AnhĂ€nger der Ideologie einer in der Russischen Föderation verbotenen internationalen Terrororganisation beschrieben wurden.

Auf Anweisung eines ukrainischen Kurators sollen die AuslĂ€nder FPV-Drohnen, die mit improvisierten SprengsĂ€tzen ausgestattet sind, aus einem Waffenversteck geholt haben, um mit diesen die Sabotage auszuĂŒben. Bei der Festnahme seien die VerdĂ€chtigen getötet worden, da sie bewaffneten Widerstand leisteten. Videoaufnahmen der Festnahme werden von russischen Medien veröffentlicht.

Am Tatort entdeckten FSB-Mitarbeiter zwei Drohnen, ein Sturmgewehr Kalaschnikow und eine Pistole Makarow. Die Handys der VerdĂ€chtigen enthielten Chats mit dem Kurator und Koordinaten des Verstecks mit Waffen und AusrĂŒstung. Die regionale FSB-Abteilung leitete ein Strafverfahren wegen der Vorbereitung einer Sabotage ein. Notwendige Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen wurden fortgesetzt.

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de.rt.com/russland/243238-fsb-


Karimowas Vermögen: Schweiz ĂŒberweist 95 Mio. Dollar an Usbekistan


Die Schweiz hat 95 Millionen US-Dollar aus dem eingefrorenen Vermögen von Gulnara Karimowa, der Tochter des ehemaligen usbekischen PrĂ€sidenten Islam Karimow, an den usbekischen Staat ĂŒberwiesen. Dies bestĂ€tigte der stellvertretende Minister fĂŒr Wirtschaft und Finanzen Usbekistans, Otabek Fozilkarimov.

Die RĂŒckzahlung erfolgt im Rahmen eines internationalen Abkommens, das die RĂŒckfĂŒhrung von insgesamt 131 Millionen Dollar vorsieht. Ein weiterer Betrag in Höhe von 108 Millionen Dollar sei laut Fozilkarimov derzeit in Vorbereitung und werde in den kommenden Monaten ebenfalls an Usbekistan ĂŒbergeben.

Die Gelder stammen aus Konten, die im Zuge strafrechtlicher Ermittlungen gegen Gulnara Karimowa eingefroren wurden. Die RĂŒckfĂŒhrung erfolgt ĂŒber den UN-Treuhandfonds Uzbekistan Vision 2030, der eigens dafĂŒr eingerichtet wurde. Der Fonds soll sicherstellen, dass die zurĂŒckgefĂŒhrten Mittel transparent verwaltet und fĂŒr Entwicklungsprojekte verwendet werden.

Gulnara Karimowa war ĂŒber Jahre hinweg eine bekannte Figur der internationalen Gesellschaft, insbesondere in Europa. In ihrer Heimat galt sie lange als mögliche Nachfolgerin ihres Vaters. Doch bereits zu dessen Lebzeiten wurde sie mit Korruptions- und GeldwĂ€schedelikten in Verbindung gebracht. Im Jahr 2017 wurde sie in Usbekistan zunĂ€chst zu zehn Jahren Haft verurteilt. Diese Strafe wurde spĂ€ter in eine fĂŒnfjĂ€hrige BewĂ€hrungsstrafe umgewandelt – unter der Bedingung, dass sie gewisse Auflagen einhĂ€lt.

Da sie diese laut usbekischen Medien nicht erfĂŒllte, wurde Karimowa 2019 erneut inhaftiert. 2020 verlĂ€ngerte ein Gericht ihre Strafe auf insgesamt 13 Jahre und vier Monate. Die usbekische Generalstaatsanwaltschaft arbeitet weiterhin mit mehreren Staaten zusammen, um weitere Vermögenswerte in Höhe von ĂŒber 1,3 Milliarden US-Dollar sicherzustellen, die im Zusammenhang mit ihrer kriminellen TĂ€tigkeit stehen sollen.

Die RĂŒckfĂŒhrung der Schweizer Gelder wird in Taschkent als wichtiger Etappensieg im Kampf gegen internationale Korruption und zur Wiederherstellung von Gerechtigkeit gesehen.

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de.rt.com/schweiz/243244-karim


Nazigruß am Holocaust-Mahnmal - Empörung ĂŒber Jugendliche in Charkow


Die ukrainischen Behörden haben eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet, nachdem drei Jugendliche beim Zeigen des Hitlergrußes an einer Holocaust-GedenkstĂ€tte in Charkow fotografiert wurden und damit Empörung bei lokalen Behörden und jĂŒdischen Organisationen hervorgerufen hatten.

Der Vorfall ereignete sich an der GedenkstĂ€tte Drobizkij Jar, wo wĂ€hrend der Nazi-Besatzung im Zweiten Weltkrieg bis zu 20.000 Juden in einer Schlucht durch Massenerschießungen hingerichtet wurden. Fotos, auf denen die drei Jugendlichen zu sehen sind, von denen zwei auf den Stufen der GedenkstĂ€tte eindeutig den Nazigruß zeigen, wurden am vergangenen Wochenende ĂŒber lokale Telegram-KanĂ€le verbreitet.

Der BĂŒrgermeister von Charkow, Igor Terechow, verurteilte die Tat als "bewusste SchĂ€ndung des Gedenkens, der Menschlichkeit und von Charkow selbst".

"Drobizkij Jar ist nicht nur ein Ort – es ist eine Wunde im Herzen von Charkow. Es ist eine Stille, die durch den Schmerz Tausender unschuldiger Menschen schreit", schrieb Terechow am Mittwoch in einer ErklĂ€rung auf seinem Telegram-Kanal. Weiter heißt es in seinem Post:

"Diese drei sind nicht 'nur Kinder', es ist kein 'Scherz', kein 'Fehler'. Dies ist ein vorsĂ€tzlicher Akt der Verhöhnung (...) Ich appelliere an die Strafverfolgungsbehörden – finden Sie sie. Und zwar schnell. Öffentlich. Und sorgen Sie dafĂŒr, dass diese jungen Nazis fĂŒr ihre Taten angemessen bestraft werden."


Auch die Vereinigte JĂŒdische Gemeinde der Ukraine verurteilte den Vorfall und reichte bei den Strafverfolgungsbehörden eine formelle Beschwerde ein. Die Regionalpolizei Charkow bestĂ€tigte, dass ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde, und erklĂ€rte, sie arbeite daran, die beteiligten Personen zu identifizieren und ausfindig zu machen. Im Falle einer Verurteilung drohen den VerdĂ€chtigen bis zu fĂŒnf Jahre GefĂ€ngnis.

Drobizkij Jar ist einer von Dutzenden Orten in der Ukraine, wo es wÀhrend des Holocaust zu Massakern kam, bei denen deutsche Truppen und lokale Kollaborateure wÀhrend des Zweiten Weltkriegs rund 1,5 Millionen Juden ermordeten.

Russland hat der ukrainischen FĂŒhrung immer wieder vorgeworfen, eine neonazistische Ideologie zu vertreten und bekannte Kollaborateure aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu verherrlichen. Als der Konflikt zwischen Moskau und Kiew im Februar 2022 zu offenen Feindseligkeiten eskalierte, nannte der russische PrĂ€sident Wladimir Putin die "Entnazifizierung" der Ukraine als eines der Hauptziele seiner MilitĂ€roperation, neben Entmilitarisierung und NeutralitĂ€t.

Hochrangige russische Beamte haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die derzeitigen ukrainischen Behörden offen NazigrĂ¶ĂŸen feiern, insbesondere Stepan Bandera, einen ukrainischen Nationalisten, der mit dem Dritten Reich kollaborierte. Bandera wird in der Ukraine seit dem Jahr 2010 offiziell als Nationalheld gefeiert. Nationalisten begehen seinen Geburtstag am 1. Januar regelmĂ€ĂŸig mit FackelmĂ€rschen und Massendemonstrationen.

Mehr zum Thema – DĂ€nische Politiker applaudieren Mitglied ukrainischer Neonazi-Einheit


de.rt.com/europa/243233-ukrain


Nach Terroranschlag in Kaschmir: AtommÀchte Pakistan und Indien auf Kollisionskurs


Einen Tag nach dem Anschlag auf eine Touristengruppe im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs mit mindestens 26 Toten hat Indien eine Reihe von Strafmaßnahmen gegen den Erzfeind Pakistan beschlossen. Das Außenministerium kĂŒndigte die Schließung des wichtigsten gemeinsamen GrenzĂŒbergangs sowie die Aussetzung eines Abkommens ĂŒber die Verteilung von Wasserressourcen an.

BegrĂŒndet werden die Maßnahmen mit der UnterstĂŒtzung des "grenzĂŒberschreitenden Terrorismus" durch Pakistan. Außerdem wurden mehrere pakistanische Diplomaten ausgewiesen. Indien will auch seine VerteidigungsattachĂ©s in Pakistan abziehen und die Zahl seiner Mitarbeiter in der Mission in Islamabad von 55 auf 30 reduzieren.

Der Anschlag ereignete sich am Dienstag im beliebten Ferienort Pahalgam, rund 90 Kilometer von der Stadt Srinagar entfernt. Die Angreifer töteten 26 Inder und einen Nepalesen. Obwohl die TÀter noch nicht feststehen, wird die in Pakistan ansÀssige Islamistengruppe "Lashkar-e-Taiba" verdÀchtigt. Die pakistanische Regierung bestreitet jegliche Beteiligung.

Als erste Reaktion auf den verheerenden Terroranschlag im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs setzte Indien den wichtigen Vertrag mit Pakistan ĂŒber die Nutzung von FlĂŒssen in der Himalaja-Region aus. Der Indus-Wasser-Vertrag mit dem Nachbarland werde mit sofortiger Wirkung ausgesetzt, sagte der StaatssekretĂ€r im indischen Außenministerium, Vikram Misri. Er warf Pakistan vor, den grenzĂŒberschreitenden Terrorismus zu unterstĂŒtzen.

ZusÀtzlich hat es Medienberichten zufolge Hunderte Festnahmen gegeben. Wie der Sender NDTV und andere indische Medien berichteten, wurden in der Himalaja-Region im Zusammenhang mit dem Anschlag etwa 1500 Personen festgenommen, um sie zu möglichen Verbindungen zu den TÀtern zu befragen.

Premierminister Narendra Modi hat fĂŒr Donnerstag ein parteiĂŒbergreifendes Treffen mit den Oppositionsparteien anberaumt, um sie ĂŒber die Reaktion der Regierung auf den Anschlag zu informieren.

In Islamabad sollte Premierminister Shehbaz Sharif eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsausschusses abhalten, um die Reaktion Pakistans zu erörtern, sagte Außenminister Ishaq Dar in einem Beitrag auf X.

Der Anschlag vom Dienstag gilt als RĂŒckschlag fĂŒr das, was der indische Premierminister Narendra Modi und seine hindu-nationalistische "Bharatiya Janata Party" als großen Erfolg dargestellt haben: die Aufhebung des Sonderstatus von Jammu und Kaschmir und die Herstellung von Frieden und Entwicklung in der lange umkĂ€mpften muslimischen Mehrheitsregion.

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de.rt.com/asien/243216-nach-te


Peskow: Kiew muss seine Truppen aus vier Regionen abziehen, dann ist sofort Frieden


Der Konflikt in der Ukraine wĂŒrde sofort enden, wenn Kiew seine Truppen aus vier der sechs Regionen abziehen wĂŒrde, die in der russischen Verfassung verankert sind und in denen heute gekĂ€mpft wird, sagte PrĂ€sidentensprecher Dmitri Peskow in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der französischen Zeitschrift Le Point.

Wladimir Putin unterstĂŒtze die Idee eines vollstĂ€ndigen Waffenstillstands, so Peskow, vorher mĂŒssen jedoch wichtige Eckpunkte eines solchen Abkommens geklĂ€rt werden, einschließlich der Frage, ob Europa wĂ€hrend der Kampfpause Waffen an Kiew liefern wird. Der RĂŒcktritt von Wladimir Selenskij gehöre nicht zu den Forderungen Moskaus. Das Problem sehe Moskau aber darin, dass alle von ihm unterzeichneten VertrĂ€ge wegen seiner IllegitimitĂ€t von einer Nachfolgeregierung angefochten werden könnten. Zudem habe der Kiewer Machthaber die ukrainischen StreitkrĂ€fte nicht vollstĂ€ndig unter Kontrolle ‒ einige nationalistische Einheiten gehorchen ihm nicht, was ein großes Hindernis fĂŒr FriedensbemĂŒhungen darstellt.

Eine Fristsetzung fĂŒr die Erreichung eines Waffenstillstands hĂ€lt Moskau fĂŒr nicht angemessen.

Die Ukraine sollte kĂŒnftig ein neutraler Staat sein, ihre NATO-Mitgliedschaft stellt eine Bedrohung fĂŒr die Sicherheit Russlands dar, sagte der Kremlsprecher. Weder der französische PrĂ€sident Emmanuel Macron noch andere europĂ€ische Staats- und Regierungschefs wollten auf Putin hören, als ihnen gesagt wurde, dass Moskau (mit den ExpansionsplĂ€nen der NATO) aus sicherheitspolitischer Sicht in die Enge getrieben wurde. Nun hat der Kiewer Machthaber Europa und die USA in den Krieg gegen Russland hineingezogen und macht sich selbst zum Mittelpunkt von allem "Antirussischen" auf der Welt.

Peskow Ă€ußerte sich auch zu einem möglichen Treffen des russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin mit dem US-PrĂ€sidenten Donald Trump. Vorbereitungsarbeiten dafĂŒr seien "im Gange". Beide verstehen, dass es absurd ist, den Dialog zu verweigern, und sind sich einig in ihrer Bereitschaft, komplexe Fragen in GesprĂ€chen zu lösen. Ein Treffen mĂŒsse aber produktiv sein, beide StaatsoberhĂ€upter wollen Ergebnisse.

Auch die Frage einer möglichen Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen nach Europa wurde am Mittwoch angesprochen. Falls die USA die Kontrolle ĂŒber das Gasnetz zwischen Russland und Europa ĂŒbernehmen, sei Gazprom bereit, mit dem neuen EigentĂŒmer einen Vertrag ĂŒber die Lieferung zu verhandeln, sagte Peskow. Moskau sieht, dass einige europĂ€ische LĂ€nder willens sind, russisches Gas zu kaufen, und ist bereit, auf Grundlage der Marktbedingungen zu verhandeln.

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de.rt.com/russland/243205-pesk


Alle bauen Jobs ab – außer die RĂŒstungsindustrie


Von Susan Bonath

Unter dem dĂŒnnen Lack ihrer Gendersternchen brutalisieren die Herrschenden zunehmend ihren Klassenkampf gegen die LohnabhĂ€ngigen. Die Kampagnen gegen den ewigen SĂŒndenbock, den als "faul und trĂ€ge" dargestellten Arbeitslosen, laufen auf Hochtouren. Die Jobcenter sind lĂ€ngst zur alten Hartz-IV-Straf- und Verfolgungspraxis zurĂŒckgekehrt – und werden diese nach GroKo-PlĂ€nen weiter verschĂ€rfen. Die RĂŒstungsindustrie freut sich ĂŒber den massiven Druck auf Arbeitslose: Sie plant laut eines Berichts als einzige Branche in Deutschland, zehntausende neue Jobs zu schaffen.

Immer weniger Jobangebote

Wie die Frankfurter Rundschau (FR) unter Berufung auf eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln berichtete, plant mehr als ein Drittel der Unternehmen in Deutschland einen spĂŒrbaren Stellenabbau. Nur weniger als ein Viertel von ihnen will mehr Personal einstellen. "Die deutsche Wirtschaft steckt tief in der Krise", resĂŒmierte das IW und ergĂ€nzte: Daran werde sich "so schnell nichts Ă€ndern".

Das Blatt berief sich außerdem auf Daten des global agierenden amerikanischen Arbeitsmarktkonzerns "Indeed". Auf seiner gleichnamigen Stellenbörse seien die Jobangebote in Deutschland im ersten Quartal dieses Jahres um mehr als sieben Prozent eingebrochen, berichtete das Hiring Lab als "wissenschaftlicher Zweig" von Indeed. Binnen eines Jahres seien die Angebote dort insgesamt um 17,5 Prozent zurĂŒckgegangen. Dies zeige, dass sich der Stellenabbau beschleunige.

Sozialabbau und weniger Kaufkraft

Die grĂ¶ĂŸten EinbrĂŒche verzeichneten die Analysten beim Transportwesen (-16,3 Prozent), bei der Tourismus- und Beherbergungsbranche (-14,1 Prozent) und im Reinigungsgewerbe (-14,1 Prozent). Hier kann man spekulieren: Wenn die Kaufkraft sinkt, muss weniger transportiert werden und es wird weniger Urlaub gemacht. Und das Reinigungsgewerbe sorgt zwar fĂŒr Sauberkeit, aber schafft nun einmal keinen neuen Profit. Genau dort wird stets zuerst gespart.

Doch sogar Branchen, die eigentlich besonders laut ĂŒber "FachkrĂ€ftemangel" klagen, reduzierten demnach ihre Stellenangebote spĂŒrbar, darunter die Softwareentwicklung (-9,6 Prozent), die Kranken- und Altenpflege (-4,6 Prozent) und das Bildungswesen (-4,5 Prozent). Nun ist es unbestreitbar, dass dort Fachpersonal fehlt. Aber bezahlen will dieses offensichtlich niemand. Und die Bereiche Soziales und Gesundheit fallen bekanntlich unter das staatliche Spar- und KĂŒrzungsdiktat, das auch den Wohnungsbau trotz zunehmenden Mangels betrifft. So brachen die Stellenangebote in der Baubranche zuletzt ebenfalls um 12,5 Prozent ein.

Nur RĂŒstungskonzerne boomen

Einen spĂŒrbaren AufwĂ€rtstrend machte Indeed lediglich bei der RĂŒstungsindustrie aus. Denn diese floriert. Beispielsweise ist der Wert der Rheinmetall-Aktie in den letzten fĂŒnf Jahren auf das 25-Fache gestiegen. Da ist es nicht verwunderlich: Seit der Verabschiedung der "Kriegskredite" verdreifachten sich die Anfragen von Jobsuchenden in dieser Sparte schlagartig, wie es heißt.

Die Hoffnung vieler LohnabhĂ€ngiger hat Substanz: Laut FR will Rheinmetall Tausende neue ArbeitskrĂ€fte einstellen. Schon in den letzten drei Jahren hat die florierende Waffenschmiede nach Angaben ihres Vorstandschefs Armin Papperger ihr Personal fĂŒnfstellig aufgestockt. Außerdem will Rheinmetall seine Autosparte abspecken und in Werken in Berlin und Neuss kĂŒnftig RĂŒstungsgĂŒter produzieren. Papperger sprach von bis zu 80.000 geplanten neuen Jobs.

Elfmal mehr Arbeitslose als Jobangebote

Auch die Bundesagentur fĂŒr Arbeit (BA) beklagt einen Einbruch der Jobangebote. Die Zahl der dort gemeldeten offenen Stellen ging demnach von knapp 887.000 im August 2022 auf aktuell 642.500 zurĂŒck. Wobei festgestellt werden muss, dass Zehntausende davon lediglich Minijobs, befristete oder Teilzeitangebote sind. Nach Rechercheerfahrungen der Autorin muss auch von einer Vielzahl von Dopplungen und bereits vergebenen Stellen ausgegangen werden.

DemgegenĂŒber stehen offiziell knapp drei Millionen Arbeitslose. Auch diese Angabe ist allerdings geschönt. Hinzu kommen nĂ€mlich 3,7 Millionen sogenannte "UnterbeschĂ€ftigte", die eigentlich ebenfalls arbeitslos sind, aber entweder gerade eine BeschĂ€ftigungs- oder Weiterbildungsmaßnahme absolvieren oder gerade krankgemeldet sind und nicht vermittelt werden können.

Man kann also konstatieren: Rund 6,7 Millionen Arbeitslosen – das sind ĂŒber 13 Prozent der etwa 50 Millionen ErwerbsfĂ€higen in der Bundesrepublik – stehen nur etwa 600.000 sozialversicherungspflichtige Vollzeitangebote gegenĂŒber, darunter auch viele, die Spezialausbildungen erfordern und somit fĂŒr die meisten nicht infrage kommen. Die BA hat also elfmal weniger offene Stellen als Arbeitslose vorzuweisen.

Bundesagentur erwartet mehr Entlassungen

Die Behörde berichtet außerdem von einer wachsenden Zahl an neuen Arbeitslosmeldungen. In einem aktuellen Bericht schreibt sie von trĂŒben Aussichten. Demnach rechnet die BA damit, dass "die Arbeitslosigkeit weiter steigen wird", wĂ€hrend die BeschĂ€ftigung, also die Zahl der LohnarbeitsverhĂ€ltnisse, zurĂŒckgehen werde.

Mit den Massenentlassungen werden ganz sicher immer mehr Betroffene ins BĂŒrgergeld abrutschen, wenn der Arbeitslosengeldbezug nach einem Jahr oder zwei, je nach Alter, endet. Das betrifft sowohl Menschen, die gar keine neue Stelle finden als auch solche, die beispielsweise nur einen Minijob oder eine unzureichend entlohnte Teilzeitstelle ergattern können.

Bomben bauen oder verhungern

Seit mehr als zehn Jahren liegen hier die Zahlen beim BĂŒrgergeld, vormals Hartz IV, auf einem Ă€hnlichen Niveau: Rund vier Millionen Bezieher stuft die BA als "erwerbsfĂ€hig" ein, dazu kommen etwa 1,7 Millionen Kinder.

Unter den knapp vier Millionen "ErwerbsfĂ€higen" sind aber nicht nur Hunderttausende, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie etwa einem schlecht bezahlten Job oder einer Maßnahme nachgehen. Als vermittelbar gelten gerade 1,86 Millionen Betroffene – weniger als die HĂ€lfte. Und selbst diesen bescheinigt die BA ĂŒberwiegend schwerwiegende Vermittlungshemmnisse. Dazu gehören eine fehlende Berufsausbildung, physische oder psychische Erkrankungen, kleine Kinder oder zu pflegende Angehörige – oft sind es multiple Faktoren.

Trotzdem bedrohen CDU, CSU und SPD nun alle Betroffenen mit massiven Sanktionen, sobald sie nicht gehorchen. Das gilt auch fĂŒr eine "Vermittlung" in die RĂŒstungsindustrie. Arbeitslose haben dann die Wahl: Entweder Bomben bauen oder verhungern.

Staat und Kapital im Gleichschritt

Immerhin: Zusammen mit den 1,1 Millionen Arbeitslosengeld-Beziehern – Tendenz steigend – können sich die boomenden Konzerne dann wohl auf zwei bis drei Millionen potenzielle Bewerber fĂŒr ein paar Zehntausend neue Stellen freuen – ob freiwillig oder behördlich genötigt, sei dahingestellt.

FĂŒr das Kapital kann es kaum besser laufen: Wenn sich viel zu viele Erwerbslose um viel zu wenige offene Jobs streiten, ja streiten mĂŒssen, weil ihnen sonst Sperrzeiten beim Arbeitslosengeld oder Hungersanktionen beim BĂŒrgergeld drohen, können die Konzerne zugleich noch krĂ€ftig die Löhne drĂŒcken – und kaum jemand wird sich noch trauen, sich zu wehren.

Es ist das Übliche: Staat und Kapital gehen wie gewohnt im Gleichschritt. Auch, ja insbesondere dann, wenn es um die viel beschworene kriegerische Zeitenwende geht, steht das Bedienen von Kapitalinteressen ganz oben auf der politischen To-do-Liste. Den "schwarzen Peter" bekommen stets jene, deren Leben davon abhĂ€ngt, sich fĂŒr Lohn zu verdingen.

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de.rt.com/meinung/243156-alle-


Trump wÀscht seine HÀnde in Unschuld: Er wird jeden Ausgang der Ukraine-Frage akzeptieren


Von Dawid Narmanija

In der westlichen Presse wurde der Besuch von US-Außenminister Marco Rubio und Trumps Sondergesandtem Steve Witkoff in Europa zunĂ€chst positiv bewertet.

Auch die UnterhĂ€ndler selbst Ă€ußerten sich positiv ĂŒber die Ergebnisse dieses Treffens: Nach Angaben des US-Außenministeriums wurden die Konturen eines kĂŒnftigen Friedensabkommens in Paris "enthusiastisch" begrĂŒĂŸt, und der französische PrĂ€sident Emmanuel Macron bezeichnete die GesprĂ€che als konstruktiv.

Doch bereits auf der Flugzeugrampe in Le Bourget gab Rubio eine ĂŒberraschende ErklĂ€rung ab:

"Drei Jahre lang haben wir Milliarden von US-Dollar ausgegeben, um die ukrainische Seite zu unterstĂŒtzen, aber jetzt haben wir einen Punkt erreicht, an dem wir uns auf andere Aufgaben konzentrieren mĂŒssen."


Bereits danach begannen die amerikanischen Medien, die HintergrĂŒnde fĂŒr diesen dramatischen Stimmungswandel im Weißen Haus zu enthĂŒllen. Angeblich habe Trump dringende Fortschritte gefordert, und die Amerikaner hĂ€tten versucht, Druck auf ihre VerbĂŒndeten und nicht auf Russland auszuĂŒben, dem sowohl die Aufhebung der Sanktionen als auch die Anerkennung der Krim als Teil Russlands versprochen worden sei.

Die Anerkennung der Krim als russisches Territorium reicht sicherlich nicht aus, aber selbst ein solcher Schritt wĂŒrde einen PrĂ€zedenzfall schaffen: Wenn das Referendum in dieser Region als rechtmĂ€ĂŸig anerkannt werden könnte, warum gelte das dann nicht auch fĂŒr die Referenden in der Donezker Volksrepublik (DVR), der Lugansker Volksrepublik (LVR), Saporoschje und Cherson? Schließlich seien die Bedingungen fĂŒr die DurchfĂŒhrung dieser Referenden praktisch die gleichen gewesen. Die Frage der Anerkennung der anderen vier Gebiete als Teil Russlands könnte dann auf diplomatischem Wege gelöst werden. Eine solche Argumentation hat jedoch den Beigeschmack des vergessenen Begriffs "Völkerrecht", der in den letzten Jahrzehnten im Westen ausschließlich utilitaristisch verstanden wurde.

Wie genau der "RĂŒckzug der USA aus dem Ukraine-Konflikt" aussehen könnte, wurde noch nicht offiziell bekannt gegeben. Die in den US-Medien veröffentlichten Leaks aus den hinter verschlossenen TĂŒren gefĂŒhrten Verhandlungen zwischen Washington und seinen europĂ€ischen Partnern lassen jedoch vermuten, dass neue Sanktionen gegen Russland – zumindest vorerst – nicht infrage kommen. Die UnterstĂŒtzung fĂŒr Kiew dĂŒrfte jedoch gekappt werden. Zumindest scheint niemand in der Trump-Administration bereit zu sein, ernsthaft ĂŒber neue Hilfstranchen zu diskutieren.

An dieser Stelle wird sich mancher Leser fragen, warum der US-PrĂ€sident, der sich vor kurzem noch so sehr um die Versöhnung der Kriegsparteien bemĂŒhte, jetzt plötzlich alles hinschmeißen will.

Trump scheint bei den Verhandlungen das Wichtigste erreicht zu haben. Wenn es ihm gelingt, den Konflikt zu beenden, wird er den Friedensnobelpreis erhalten – das erste HĂ€kchen in seinen PlĂ€nen fĂŒr die neue Amtsperiode sowie die Möglichkeit, den WĂ€hlern ĂŒber die Erfolge der ersten hundert Tage seiner PrĂ€sidentschaft zu berichten. DarĂŒber hinaus eröffnet sich die Perspektive einer Wiederbelebung des Handels mit Russland, des Zugangs zu Seltenerdmetallen und vieler anderer Verdienstmöglichkeiten.

Gelingt ihm das nicht, wird das nicht viel ausmachen. In einem solchen Szenario wird Europa tief in den Sack greifen mĂŒssen: Entweder es unterstĂŒtzt Kiew, um "das letzte Hindernis auf dem Weg der russischen Horden in den blĂŒhenden Garten der Demokratie" zu retten, oder es baut seine eigenen Armeen auf und rĂŒstet sie um, um bestens vorbereitet zu sein, wenn das "letzte Hindernis" fĂ€llt. Einerseits handelt es sich dabei um eine kostspielige Aufgabe, die den EuropĂ€ern die KapazitĂ€ten zum FĂŒhren von Handelskriegen nimmt: Die USA sind also auf der Gewinnerseite. Andererseits erfordert sie einen enormen Energieaufwand: Man mag es nicht glauben, aber
 die USA sind auf der Gewinnerseite. Sie werden auf jeden Fall gutes Geld damit verdienen.

Die EuropĂ€er scheinen jedoch zur zweiten dieser beiden Alternativen zu tendieren. Die Versorgung der eigenen Armee ist immer vorzuziehen: Dies gilt umso mehr, wenn man bedenkt, dass sich die milliardenschweren Ausgaben fĂŒr die ukrainischen StreitkrĂ€fte als völlig nutzlos erweisen. Trotzdem wird die nominelle UnterstĂŒtzung fĂŒr die ukrainische Armee bestehen bleiben.

FĂŒr Russland ist natĂŒrlich eine diplomatische Lösung dieses Konflikts vorteilhafter, vorausgesetzt, die erklĂ€rten Ziele der speziellen MilitĂ€roperation werden erreicht. Doch bisher hat Kiew nicht den nötigen diplomatischen Eifer an den Tag gelegt. Der Osterfrieden ist ein anschauliches Beispiel dafĂŒr. Selenskij lehnte ihn zunĂ€chst ab, stimmte dann aber – offenbar auf Druck seiner westlichen Partner – zu und schlug sogar eine VerlĂ€ngerung um 30 Tage vor.

Doch selbst innerhalb der 30 Stunden des Waffenstillstands verletzten die ukrainischen StreitkrĂ€fte ihn fast fĂŒnftausendmal. In einem solchen Fall sagt man:

"Das gab’s noch nie – und nun passiert es wieder."

Daher steht es Trump gleichermaßen offen, sowohl damit zu drohen, die Ukraine-Krise den EuropĂ€ern zu ĂŒberlassen, als auch dem Kiewer Regime sanft auf die Schulter zu klopfen und darauf hinzuweisen, dass sich Selenskij in den letzten Tagen gut benommen habe. Seine Aufgabe besteht darin, den USA diese Last abzunehmen. Das Schicksal der Ukraine und der Ukrainer ist fĂŒr ihn in diesem Fall völlig zweitrangig.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 22. April 2025 zuerst bei RIA Nowosti erschienen.

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de.rt.com/international/243045


Was fĂŒr ein hĂ€ssliches Karriereende fĂŒr Klaus Schwab: Nun mit Hausverbot!


Was bleibt, wenn die Strahlkraft eines Lebenswerks in juristische ScharmĂŒtzel, Whistleblower-Briefe und PresseerklĂ€rungen zerfĂ€llt? Der 87-jĂ€hrige Klaus Schwab, einst gefeierter Architekt des Weltwirtschaftsforums (WEF), sieht sich mit dieser Frage auf brutale Weise konfrontiert. Hausverbot in der eigenen Stiftung, öffentliche Demontage und ein Interimsduo, das den Machtapparat derzeit steuert – das ist das unrĂŒhmliche Finale eines Mannes, der jahrzehntelang als moralischer Gastgeber der globalen Elite galt.

Der GrĂŒnder erhĂ€lt Hausverbot – Schwab vor dem Scherbenhaufen seiner Macht

Was wie ein Machtwechsel auf Raten begann, endet nun in einem beispiellosen Bruch: Klaus Schwab, GrĂŒnder und langjĂ€hriges Gesicht des Weltwirtschaftsforums, wurde laut NZZ-Informationen mit einem faktischen Bann belegt – fĂŒr den Hauptsitz in Cologny bei Genf gilt fĂŒr ihn Hausverbot. Die Entscheidung kommt nicht aus dem Nichts: Zwischen Schwab und dem Stiftungsrat, den er ĂŒber Jahrzehnte selbst formte, herrscht ein offener Machtkampf. FrĂŒhere LoyalitĂ€ten gelten nicht mehr.

Nicht nur der Zugang zum GebĂ€ude, auch der Kontakt zu frĂŒheren Mitarbeitern sowie der Zugriff auf persönliche Unterlagen ist Schwab aufgrund einer laufenden Untersuchung untersagt. Offiziell schweigt das WEF zu den Details des Hausverbots, betont jedoch, dass der Stiftungsrat "einstimmig" eine externe Untersuchung beschlossen habe – ein Zeichen dafĂŒr, wie tief das Vertrauen in den einst unantastbaren GrĂŒnder inzwischen erschĂŒttert ist.

Der RĂŒcktritt Schwabs kam nicht schleichend, sondern stĂŒrmisch ‒ ausgelöst durch ein anonymes Schreiben, das dem Stiftungsrat des WEF zugespielt wurde. Darin finden sich gravierende VorwĂŒrfe: Missbrauch von Stiftungsgeldern fĂŒr Massagen und Urlaube, Bargeldabhebungen durch Mitarbeiter fĂŒr private Zwecke, ein fragwĂŒrdiger FĂŒhrungsstil und mangelndes Handeln bei sexuellen BelĂ€stigungsvorwĂŒrfen. Noch sind die Anschuldigungen unbewiesen – doch sie haben genĂŒgt, um einen der einflussreichsten MĂ€nner der internationalen Politik- und Wirtschaftsszene aus dem eigenen Haus zu verbannen.

Die Reaktion Schwabs fĂ€llt typisch aus fĂŒr MĂ€nner seiner Generation und Machtposition: Er erklĂ€rt sich zum Opfer. Von Diffamierung ist die Rede, von Intrigen, gar von Undankbarkeit. Dabei ĂŒbersieht Schwab, dass sich die Welt verĂ€ndert hat. Die Aura der Unantastbarkeit, die er ĂŒber Jahrzehnte pflegte, funktioniert nicht mehr im digitalen Zeitalter, in dem Machtmissbrauch nicht mehr diskret, sondern öffentlich verhandelt wird.

Schwabs Behauptung, seine Frau habe seit 1973 "unentgeltlich" fĂŒrs Forum gearbeitet, wirkt wie aus der Zeit gefallen – gerade angesichts von Luxusreisen auf WEF-Kosten. Auch der Verweis auf persönliche Kredite und Preisgelder, die er ins Forum eingebracht habe, wirkt wie ein Ablenkungsmanöver. Die Frage bleibt: Ist ein Lebenswerk eine Carte blanche fĂŒr Intransparenz?

Mit Peter Brabeck-Letmathe, Ex-NestlĂ©-Chef, und BĂžrge Brende, Norwegens Ex-Außenminister, rĂŒckt eine neue FĂŒhrung ins Zentrum. Sie ĂŒbernehmen das WEF in einer Phase tiefer GlaubwĂŒrdigkeitskrise. Ihre Aufgabe: das Forum zu retten, ohne zu sehr mit seinem GrĂŒnder identifiziert zu werden – eine Operation am offenen Herzen, politisch wie moralisch.

Doch auch das neue FĂŒhrungsduo steht unter Beobachtung. Denn der Umgang mit Schwab wirft Fragen auf: Warum wurde so lange geschwiegen? Wie viele dieser VorgĂ€nge waren bekannt – und wurden intern gedeckt? Die GlaubwĂŒrdigkeit des WEF hĂ€ngt nun daran, wie transparent und konsequent die Aufarbeitung der VorwĂŒrfe erfolgt.

Der Mythos Davos – entzaubert?

Davos galt lange als BĂŒhne des "guten Kapitalismus". Hier sollten sich globale Eliten nicht nur treffen, sondern Verantwortung ĂŒbernehmen. Doch Kritiker werfen dem Forum seit Jahren vor, vor allem eines zu sein: eine SelbstbeweihrĂ€ucherung der MĂ€chtigen, fernab demokratischer Kontrolle. Der Fall Schwab liefert jetzt das passende Symbolbild: ein abgeschotteter FĂŒhrungszirkel, in dem Macht so lange zelebriert wurde, bis sie zur Karikatur wurde.

Was bleibt von Klaus Schwab? Die Vision eines Weltforums, das Politik und Wirtschaft zusammenbringt – und der Verdacht, dass diese NĂ€he zu eng, zu lukrativ und zu wenig kontrolliert war. Vielleicht liegt in seinem unrĂŒhmlichen Abgang auch eine Chance: fĂŒr eine ehrliche Neuausrichtung des WEF, fĂŒr eine Öffnung gegenĂŒber echter Zivilgesellschaft – und fĂŒr ein Ende der Selbstherrlichkeit, die Schwab jahrzehntelang verkörperte.

Wenn das WEF nicht zu einem Denkmal vergangener Hybris werden soll, braucht es mehr als neue Köpfe. Es braucht einen Bruch mit den alten Machtstrukturen – und den Mut, sich von seinem GrĂŒnder zu emanzipieren. Auch wenn dieser nun klagt. Auch wenn es weh tut.

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de.rt.com/schweiz/243185-was-f


Medien: Großbritannien und Frankreich offen fĂŒr ukrainische territoriale ZugestĂ€ndnisse an Moskau


Großbritannien und Frankreich seien "offen fĂŒr ein Szenario", in dem Kiew im Gegenzug fĂŒr westliche Sicherheitsgarantien und Hilfe Territorium an Russland abtreten wĂŒrde. Dies berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

London und Paris haben sich als fĂŒhrende UnterstĂŒtzer der Kriegsanstrengungen Kiews gegen Russland erwiesen, nachdem US-PrĂ€sident Donald Trump angekĂŒndigt hatte, dass der Ukraine-Konflikt fĂŒr die USA nicht mehr die höchste PrioritĂ€t habe. Washington erwartet, dass die Ukraine und ihre europĂ€ischen NATO-VerbĂŒndeten in dieser Woche auf den von ihm vorgeschlagenen Kompromiss fĂŒr einen Waffenstillstand reagieren, bevor sie ihn Moskau vorlegen.

Die europĂ€ischen Staats- und Regierungschefs wollen bislang die russische SouverĂ€nitĂ€t der Krim nicht anerkennen und die Feindseligkeiten entlang der derzeitigen Frontlinien einfrieren, so das Wall Street Journal am Dienstag. Der Quelle der Zeitung zufolge wĂŒrden Großbritannien und Frankreich ein Abkommen ohne formale territoriale VerĂ€nderungen bevorzugen, "wie der Waffenstillstand, der den Koreakrieg (de facto) beendete".

Dieser Waffenstillstand, der im Jahr 1953 von nordkoreanischen und US-amerikanischen MilitĂ€rs unterzeichnet wurde, wurde von SĂŒdkorea, das die AutoritĂ€t der Regierung in Pjöngjang weiterhin ablehnt, nie anerkannt. Ohne ein formelles Friedensabkommen bleibt der Koreakrieg technisch ungelöst.

Die derzeitigen Hoffnungen auf einen diplomatischen Durchbruch wurden durch Äußerungen des ukrainischen Regierungschefs Wladimir Selenskij gedĂ€mpft. Am Dienstag wies er öffentlich die Ideen zurĂŒck, die Berichten zufolge im Friedensplan der Trump-Regierung enthalten sind. Außenminister Marco Rubio hatte zuvor gewarnt, dass die USA "weiterziehen" könnten, wenn eine der Parteien den Fortschritt verzögere.

Moskau hat die EU und das Vereinigte Königreich beschuldigt, Trumps VermittlungsbemĂŒhungen untergraben zu wollen. Paris und London haben vorgeschlagen, nach dem Waffenstillstand westliche Truppen in der Ukraine zu stationieren – ein Szenario, das die russische Regierung unter keinen UmstĂ€nden akzeptieren wird. Washington hat eine kĂŒnftige militĂ€rische Beteiligung in der Ukraine ausgeschlossen und erklĂ€rt, dass die europĂ€ischen Staaten fĂŒr die Sicherheit des Landes sorgen sollten.

Russische Regierungsvertreter argumentieren, dass ein dauerhafter Frieden nur erreicht werden kann, wenn die grundlegenden Ursachen des Konflikts beseitigt werden, einschließlich der NATO-Erweiterung in Europa seit den 1990er-Jahren und des Aufstiegs des radikalen ukrainischen Nationalismus.

Mehr zum Thema - Washington Post: USA werden Europa und Ukraine raten, Krim als russisch anzuerkennen


de.rt.com/international/243207


Seltene Erden: Deutschland ist von China abhÀngig


Deutschland ist arm an Rohstoffen und daher von Importen abhĂ€ngig. Das gilt auch fĂŒr Seltene Erden. Diese importiert Deutschland allerdings nicht aus Russland, sondern ĂŒberwiegend aus China, teilt das Statistische Bundesamt mit. 65,5 Prozent der Importe der wichtigen Rohstoffe, die vor allem in der Hightech-Industrie Verwendung finden, kamen im Jahr 2024 aus China.

Allerdings spiegelt das die AbhĂ€ngigkeit nur teilweise wider. Weitere 23,2 Prozent kamen aus Österreich und 5,6 Prozent aus Estland, die allerdings ĂŒber keine eigenen FörderstĂ€tten fĂŒr Seltene Erden verfĂŒgen. Sie importieren ebenfalls aus dem Ausland, verarbeiten die Rohstoffe und exportieren sie weiter. Woher sie ursprĂŒnglich kommen, wird damit verschleiert. Anzunehmen ist aber, dass der faktische Anteil von aus China stammenden Importen Seltener Erden deutlich ĂŒberwiegt.

Einige Seltene Erden wie Neodym, Praseodym und Samarium werden zu nahezu hundert Prozent aus China importiert. Sie werden unter anderem fĂŒr die Herstellung von Dauermagneten in Elektromotoren benötigt.

Insgesamt ging der Import von Seltenen Erden in Deutschland im Jahr 2024 gegenĂŒber dem Vorjahr deutlich zurĂŒck. Von den Rohstoffen wurden im Jahr 2024 13 Prozent weniger importiert. Es ist anzunehmen, dass dies auf die konjunkturelle SchwĂ€che Deutschlands zurĂŒckgeht.

Mit Blick auf die EU Ă€ndert sich die Situation kaum. Auch andere EU-Staaten importierten einen großen Teil aus China. 46,3 Prozent macht laut Eurostat der Anteil Chinas an den Einfuhren in die EU aus. Zweitwichtigster Lieferant ist das von BrĂŒssel zum Erzfeind erklĂ€rte Russland mit einem Anteil von 28,4 Prozent.

Kurzum, die EU ist hinsichtlich des Bezugs von ausgerechnet jenen LÀndern abhÀngig, die sie zu Gegnern und Feinden erklÀrt hat.

Mehr zum Thema – Indien verhĂ€ngt Stahlzoll – zum Schutz vor chinesischem Dumping


de.rt.com/inland/243153-selten


Erinnerungen an Papst Franziskus? Die Ausgrenzung von Ungeimpften und seine "Impf-MĂŒnze"


Von Bernhard Loyen

Über die Osterfeiertage verweilte ich im schönen Wendland, einer Landschaft im östlichen Niedersachsen. Seit Jahren geselle ich mich zur digitalen Entschleunigung zur Dorfbevölkerung eines kleinen Ortes direkt an der Elbe. Zelebriert wird das Osterfeuer, ein Gebrauch der katholischen Kirche, wenn soweit religiös, oder fĂŒr mich als Atheisten ein schlichter Moment der Ruhe, beim Blick auf die Flammen. Die Natur bot separat diesen Anblick unverfĂ€lschter Schönheit, der die innere, erhoffte Ruhe gibt, die als gebĂŒrtiger Berliner immer schwieriger im Alltagsstress zu erreichen ist.


Archiv B.Loyen
Am Ostersonntag verkĂŒndete dann das KĂŒchenradio das Ableben von Papst Franziskus. Anwesend eine AnhĂ€ufung von UnglĂ€ubigen, bezogen auf die Bibel als hilfreiches Handbuch des Lebens. Das ResĂŒmee lautete einheitlich ohne grĂ¶ĂŸere Diskussionen: "Er war ja auch alt und krĂ€nklich." Am Abend, nach selbst verordneter Tagespause des gewohnheitsmĂ€ĂŸigen digitalen Konsums, erfolgte das Studium der ĂŒberwiegend lobhudelnden, vorbereiteten Nachrufe der Redaktionen. Die meisten Artikel fanden individuell darlegend mehrheitlich wohlwollende Worte des Lobes, der Ehrfurcht, des Dankes, der Begeisterung zur Person des Papstes Franziskus, des 266. Bischofs von Rom.

FĂŒr die meisten meiner Bekannten, Freunde und Verwandten nicht nachvollziehbar, lautet mein jĂŒngster Gradmesser zum Thema gelebter Mitmenschlichkeit: Wie war das individuelle Gebaren in der gesellschaftlichen Ausnahmesituation der Jahre 2020 bis 2023. Es folgt in der Regel ein bemĂŒht inneres, auch oft vernehmbares Aufstöhnen. "Bitte nicht, bitte nicht schon wieder ĂŒber die Corona-Jahre." Doch, es muss leider sein, gerade und auch besonders bei dem ObergralshĂŒter zum Thema Mitmenschlichkeit und SeelenwĂ€rme.

Die Seite Vatikan News informierte im Januar des Vorjahres darĂŒber, was die BeweggrĂŒnde von Jorge Mario Bergoglio waren, nach seiner Ernennung zum Papst seinen Namen auszuwĂ€hlen, der "bei seinem Amtsantritt 2013 als erster in der Geschichte den Namen Franziskus annahm" und zudem "immer wieder offen seine Bewunderung fĂŒr den heiligen Franz von Assisi geĂ€ußert" habe.So erklĂ€rte der Papst im Interview:

"Alle Heiligen, alle Christen wollen den Herrn nachahmen, aber er ist in die Geschichte eingegangen als derjenige, der Jesus Christus bis zum Ende nachahmen wollte, mit Demut und GĂŒte. Er ist der Heilige der Demut und der GĂŒte. Er ist der Heilige, der alle ins EinverstĂ€ndnis setzt, er ist der Heilige der Geduld ‒ er hatte so viel Geduld mit den BrĂŒdern! Franziskus verlangt nichts und bietet sich allen an."

Tja, leider, auch im Falle des Papstes, ist breit und reichhaltig dokumentiert und archiviert, wie es um die beschworene Geduld und GĂŒte in den Jahren einer internationalen, politisch initiierten Gesellschaftskrise aussah. Erst an Tag 3 nach seinem Ableben findet sich ein kritischer Artikel in der Berliner Zeitung, damit in den etablierten Medien. Wenig ĂŒberraschend beschĂ€ftigte sich die alternative Medienszene umgehend mit dem aggressiven Agieren des Papstes in der "Corona-Krise". In der Berliner Zeitung heißt es kurz und knapp, ausreichend zusammengefasst (Bezahlschranke):

"In der Pandemie schließlich war Franziskus kompromisslos: Er beugte sich vollstĂ€ndig den staatlichen Maßnahmen. Beerdigungen wurden aus GrĂŒnden des Infektionsschutzes verboten, ebenso die öffentliche Feier der heiligen Messe – selbst an Weihnachten 2020. Verstorbene wurden auf Basis staatlicher Erlasse ohne Zustimmung der Angehörigen eingeĂ€schert. Papst Franziskus warb öffentlich fĂŒr die mRNA-Impfung und erklĂ€rte sie zum 'Liebesakt fĂŒr den NĂ€chsten'."

RĂŒckblick >>>Papst Franziskus vs. Ungeimpfte pic.twitter.com/28xP71VzN2
— _horizont_ (@hori_____zont) April 21, 2025

Der Vatikan-Staat war ‒ auch meist unbekannt oder schon verdrĂ€ngt und vergessen ‒ das einzige Land in Europa mit einer umgesetzten allgemeinen Impfpflicht.

Der Papst und die Gen-Spritze: 💉Corona-Impfung ist „Akt der Liebe“Auch der Papst war ein Diener des Corona-Regimes. NĂ€chstenliebe gegenĂŒber Ungeimpften zeigte er nicht. Ungeimpfte Bischöfe wurden entlassen, ohne „Green Pass“ wurde das Gehalt verweigert, und die Corona-Impfung
 pic.twitter.com/Ogz16MgfrZ
— AUF1 (@AUF1TV) April 22, 2025

So viele FĂŒĂŸe von HĂ€ftlingen hĂ€tte der Papst in seinem irdischen Dasein gar nicht mehr demĂŒtig waschen können, aufgerechnet mit den stillen Schreien und der Verzweiflung vereinsamter Sterbender in den katholischen Einrichtungen in aller Welt. Ein Bekannter im sĂŒdlichen Franken durfte aufgrund der rigiden Besucheranordnung seine sterbende Mutter im Jahr 2021 nicht besuchen, da an diesem Tag schon eine (!) Angehörige vor Ort im schönen katholischen Pflegeheim war. Die Mutter starb in der Nacht. Der regelmĂ€ĂŸige Schmerz, ‒ fremdverschuldet ‒ keinen Abschied genommen haben zu können, bringt bis zum heutigen Tag die Narbe an der Seele zum Jucken.

Was wĂ€re gewesen, wenn das Oberhaupt der katholischen Kirche, ja wenn... zu spĂ€t. Es ist und bleibt mĂŒĂŸig, sich mit solchen Gedankenspielen zu belasten. Auch der Papst in meinen Augen daher ein MittĂ€ter in den Corona-Jahren. War sonst noch etwas zum Thema? Ach ja, die MĂŒnze. Die Catholic News Agency (CNA) verkĂŒndete stolz am 20. Juni 2022:

"Vatikan bringt 'Impf-MĂŒnze' heraus: Auf der MĂŒnze sind eine Ärztin, eine Krankenschwester und ein junger Mann abgebildet, 'der bereit ist, sich impfen zu lassen'"

Vatikan bringt "Impf-MĂŒnze" heraus: Auf der MĂŒnze sind eine Ärztin, eine Krankenschwester und ein junger Mann abgebildet, "der bereit ist, sich impfen zu lassen" ▶ JETZT LESEN: t.co/dgwHSTJsUM via @CNAdeutsch
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) June 20, 2022

Der "bereit ist" oder gezwungen wurde? Die Corona-Jahre werden ‒ fĂŒr sehr viele Menschen ‒ als schlichte Jahre des Irrsinns und erlebten Wahnsinns in Erinnerung bleiben. Politik, etablierte Medien und der erneute, treue MittĂ€ter in einer "kriegerischen" Ausnahmesituation, die Kirche (Ex-Kanzlerin Merkel: "Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt), wissen sehr, sehr genau, warum sie sich so vehement gegen eine glaubwĂŒrdige Aufarbeitung strĂ€uben.

Ein alter kranker Mann, Papst hin oder her, ein Mensch, ist gestorben. Nicht mehr und nicht weniger. Bei der Beerdigung werden aus Deutschland BundesprÀsident Frank-Walter Steinmeier sowie Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz und weitere KriegsprÀsidenten, -minister und unbarmherzige Selbstdarsteller anreisen. Wie lautet doch das Sprichwort? "Gleich und gleich gesellt sich gern", auch und gerade mit gesenktem Blick und der Bibel in der Hand.

Mehr zum Thema ‒ "Wie jeder Christ" – Papst Franziskus bekommt schlichte Beerdigung


de.rt.com/meinung/243163-erinn


Bericht: Bezirk Treptow-Köpenick plant nicht, russische Diplomaten am 9. Mai auszusperren


Russische Diplomaten können im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, wo sich der Treptower Park mit dem berĂŒhmten sowjetischen Ehrenmal befindet, ungehindert an Veranstaltungen zum Gedenken an die Niederlage Nazideutschlands teilnehmen. Dies teilte eine Sprecherin des Bezirksamtes mit, die am Mittwoch von der Berliner Zeitung mit dieser Aussage zitiert wird:

"Angesichts der historischen Rolle der Sowjetunion bei der Befreiung Deutschlands und Europas vom Nationalsozialismus und angesichts der Opfer der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg, wĂŒrde das Bezirksamt Treptow-Köpenick es fĂŒr nicht angemessen halten, Vertreter der Botschaften Russlands oder Belarus' – selbst wenn sie nicht eingeladen wurden und unangekĂŒndigt erscheinen sollten – unter Anwendung des Hausrechts des Platzes zu verweisen."


Das Bezirksamt wendet sich damit de facto gegen eine Handreichung des AuswĂ€rtigen Amtes, in dem die Behörde von Annalena Baerbock den Landkreisen und Kommunen "empfiehlt", Vertreter Russlands und Weißrusslands zu Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg anlĂ€sslich des 80. Jahrestages der Niederlage Nazi-Deutschlands nicht einzuladen. Falls sie dennoch erscheinen, empfiehlt Baerbocks Ministerium "die Anwendung des Hausrechts". Die Sprecherin des Bezirksamtes sagte der Berliner Zeitung aber auch, eine offizielle Handreichung des AuswĂ€rtigen Amtes zu dieser Angelegenheit sei ihr nicht bekannt.

Auch die Landesbehörden des Bundeslandes Brandenburg haben erklĂ€rt, dass sie den russischen Botschafter Sergei Netschajew polizeilich des Platzes verweisen werden, falls er zu der Gedenkveranstaltung kommt. Der Botschafter selbst bezeichnete dies als "bittere EnttĂ€uschung", die "Empfehlungen" des AA gefĂ€hrdeten die jahrzehntelangen BemĂŒhungen um eine Aussöhnung zwischen den beiden LĂ€ndern.

DarĂŒber hinaus wurden die Botschafter Russlands und Weißrusslands zu einer Veranstaltung des Deutschen Bundestages zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai ausdrĂŒcklich nicht in den Bundestag eingeladen.

Die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, kritisierte dies. Deutschlands AuswĂ€rtiges Amt habe sich "selbst entlarvt und die HĂ€sslichkeit der Russophobie und Anzeichen von Neonazismus offengelegt".

Mehr zum Thema - Bundestag der Schande: Politik instrumentalisiert das Gedenken ans Kriegsende

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de.rt.com/inland/243188-berlin


Die USA kommen einem Abkommen mit Iran nĂ€her – Angespannte Lage im Mittleren Osten (II)


Von Rainer Rupp

Im April 2025 haben indirekte GesprĂ€che zwischen den USA und dem Iran, erst in Oman und dann in Rom, vorsichtigen Optimismus entfacht. UnterhĂ€ndler beider Seiten loben die Diskussionen als konstruktiv und haben weitere Treffen vereinbart. Trumps Gesandter Steve Witkoff navigiert mit der Geschicklichkeit eines erfahrenen Lotsen durch diplomatische Untiefen, wĂ€hrend positive Signale sowohl von politischen Top-Politikern beider Seiten als auch von Experten und den MĂ€rkten ein hoffnungsvolles Bild zeichnen. Die Herausforderungen sind enorm. Die Aussicht, den Iran zu verpflichten, sein Atomprogramm nicht zu militarisieren, und gleichzeitig einen kostspieligen, möglicherweise militĂ€rischen Konflikt zu vermeiden, wĂŒrde die volatile Region nachhaltig stabilisieren.

Auch die Kommentare in einschlĂ€gigen Medien deuten darauf hin, dass die USA bei den jĂŒngsten GesprĂ€chen einem Abkommen mit dem Iran nĂ€hergekommen seien. Dieser Optimismus wird durch konkrete Entwicklungen gestĂŒtzt, die auf ein mögliches Durchbruchsszenario hindeuten.

GrĂŒnde fĂŒr Optimismus

Die Zeichen stehen auf Erfolg, meinte auch der ehemalige Top-CIA-Analyst und Kritiker der militaristischen US-Außenpolitik Larry Johnson. Auf seinem Blog zitierte er wĂ€hrend der Osterfeiertage den iranischen Außenminister Abbas Araghtschi, der nach dem erfolgreichen Treffen mit den USA in Rom am 19. April vor der Presse gesagt hatte:

"Die zweite GesprĂ€chsrunde war erneut konstruktiv. Wenn die USA weiterhin realistische Forderungen stellen und in gutem Glauben verhandeln, ist ein Abkommen in Reichweite. GesprĂ€che zwischen Nuklearexperten unserer LĂ€nder beginnen am Mittwoch in Oman, und am Samstag wird die dritte GesprĂ€chsrunde, ebenfalls in Oman, die Ergebnisse der Experten erörtern. Bei einem Atomabkommen wird die IAEO die Überwachung ĂŒbernehmen, ohne Beteiligung externer Parteien, einschließlich der USA."

Diese Worte unterstreichen Johnsons Meinung nach die Entschlossenheit beider Seiten, eine Lösung zu finden. TatsĂ€chlich haben Medien beider LĂ€nder, iranische wie US-amerikanische, die Verhandlungen in Rom und die Planung weitere Treffen als konstruktiv beschreiben, weil dies die Grundlage fĂŒr einen anhaltenden Dialog bilde. Gleichzeitig hat Donald Trump seine Rhetorik gemĂ€ĂŸigt, wĂ€hrend der Iran sich fĂŒr ein neues Abkommen geöffnet hat. Auch internationale Experten, vor allem russische und chinesische, teilen das angestrebte Ziel, die Entwicklung iranischer Atomwaffen zu verhindern und zugleich durch Aufhebung der US-Sanktionen wirtschaftliche Erleichterung in Iran zu erreichen und die internationalen EnergiemĂ€rkte zu stabilisieren fördern. Die Reaktionen der FinanzmĂ€rkte verstĂ€rken diesen Optimismus. Nach den GesprĂ€chen in Rom sanken die Ölpreise deutlich. Diese Entwicklungen signalisieren Vertrauen in eine geopolitische Entspannung, trotz verbleibender Herausforderungen. Das diplomatische Engagement bleibt stark, unterstĂŒtzt auch durch Russland und China, was die Erfolgschancen erhöht.

Aussicht auf Frieden

Der diplomatische Prozess begann holprig mit einer entscheidenden GesprĂ€chsrunde am 12. April 2025 in Oman, gefolgt von einer zweiten Runde am 19. April in Rom. Die Oman-GesprĂ€che markierten einen Wendepunkt in den zuvor vergifteten Beziehungen. Das Weiße Haus nannte sie "positiv und konstruktiv" und einen "Schritt hin zu einem fĂŒr beide Seiten vorteilhaften Ergebnis". Araghtschi betonte eine "ruhige und respektvolle AtmosphĂ€re" ohne scharfe Worte – ein deutlicher Kontrast zu frĂŒheren Konfrontationen.

Die Rom-GesprĂ€che bauten auf diesem Momentum auf. Ein US-Beamter sprach von "sehr guten Fortschritten", und Araghtschi bezeichnete sie als "nĂŒtzlich und konstruktiv". Beide Seiten einigten sich auf ExpertengesprĂ€che ab dem 23. April in Oman und eine dritte hochrangige Runde am 26. April, um die Fortschritte zu prĂŒfen.

Die diplomatische Wendigkeit von Trumps engstem Vertrauten und Sondergesandten Steve Witkoff war entscheidend fĂŒr den bisherigen Erfolg. Nach anfĂ€nglicher Offenheit fĂŒr eine Begrenzung der iranischen Urananreicherung hatte er kurzzeitig deren völlige Einstellung gefordert, bevor er sich in Rom mit den iranischen Verhandlern darauf einigte, dass eine Expertengruppe eingesetzt werde, die einen Rahmen fĂŒr die friedliche Kernenergienutzung durch den Iran unter strenger IAEO-Überwachung erarbeiten soll. Araghtschi betonte: "Wenn die USA realistisch bleiben, ist ein Abkommen möglich."

Gute Chancen fĂŒr ein Abkommen?

Trumps Ton hat sich von kriegerisch zu pragmatisch gewandelt, angetrieben von seinem Wunsch nach einem diplomatischen Erfolg. Am 19. April erklĂ€rte er: "Die Lage mit dem Iran lĂ€uft ziemlich gut. Ich will einfach verhindern, dass der Iran eine Atombombe hat. Sie dĂŒrfen keine haben. Ich möchte, dass der Iran großartig, wohlhabend und wunderbar wird." Diese Worte signalisieren Verhandlungsbereitschaft. Der stellvertretende iranische Außenminister Madschid Takht-Ravantschi unterstrich: "Es gibt gute Chancen fĂŒr ein Abkommen, wenn die USA irrelevante Forderungen vermeiden."

Auch Experten sind zuversichtlich. CNN-Analyst Barak Ravid nannte die Oman-GesprĂ€che "einen sehr erfolgreichen ersten Schritt", wĂ€hrend Ali Vaez von der International Crisis Group feststellte: "Beide Seiten sind vermutlich bezĂŒglich des Endziels auf einer WellenlĂ€nge." Sina Toossi vom Center for International Policy skizzierte ein Abkommen, das auf Nichtmilitarisierung und Sanktionserleichterung abzielt. Omans Außenminister Badr al-Busaidi betonte, dass ein "faires und verbindliches Abkommen" in einer "freundlichen AtmosphĂ€re" möglich ist, was die regionale UnterstĂŒtzung unterstreicht. Zugleich unterstĂŒtzen Russland und China die GesprĂ€che, indem sie Trump zusichern, den Iran von Atomwaffen fernzuhalten.

Strategische Entwicklungen

Das neue Sepehr-Luftabwehrradar des Iran ist ein "Über-den-Horizont-Radar" (OTH) mit einer Reichweite von 2.000 Kilometern. Wie Satellitenbilder offenbar bestĂ€tigt haben, ist es endlich einsatzbereit. Es erstreckt sich ĂŒber eine LĂ€nge von mehr als 1,5 Kilometern. Es kann Starts einzelner Flugzeuge oder ballistischer Raketen in einer Entfernung von bis zu 2.000 Kilometern erkennen und deckt damit auch das gesamte Gebiet Israels ab.

Nur eine Handvoll LĂ€nder beherrscht diese hochentwickelte OTH-Radartechnologie, was die einheimischen technologischen FĂ€higkeiten des Iran erneut unter Beweis stellt. Es verleiht dem Iran ein wertvolles FrĂŒhwarnsystem gegen jegliche Angriffe aus der Luft. Sollten die US-Geheimdienste diesen Bericht bestĂ€tigen, haben Tulsi Gabbard und Pete Hegseth PrĂ€sident Trump vermutlich darauf hingewiesen, dass der Iran in der Lage ist, Luftangriffe der USA oder Israels rechtzeitig zu erkennen und dem Angreifer erhebliche Verluste zuzufĂŒgen – was Trump das Gegenteil von einem Propagandaerfolg servieren wĂŒrde.

Vor diesem Hintergrund ist auch nicht zu ĂŒbersehen, was Russland im Hintergrund tut, um das Abkommen zwischen den USA und dem Iran mitzugestalten, höchstwahrscheinlich in Abstimmung mit China. Zugleich versichert Russland Trump, dass es sich voll und ganz dafĂŒr einsetzt, den Iran daran zu hindern, Atomwaffen zu entwickeln und einzusetzen, wĂ€hrend es gleichzeitig die VerteidigungsfĂ€higkeiten des Iran mit modernster Waffentechnologie stĂ€rkt.

Der zionistische Störfaktor

Der Störenfried auf dem Weg zu einer friedlicheren Welt ist der rechtsradikale, vom Internationalen Strafgerichtshof wegen VölkermordvorwĂŒrfen gesuchte israelische MinisterprĂ€sident Benjamin "Bibi" Netanjahu. Der im Libanon lebende Nahostexperte Alastair Crooke analysiert und berichtet regelmĂ€ĂŸig auf seinem Substack-Kanal "Conflicts Forum" ĂŒber Nachrichten, die auf HebrĂ€isch ausschließlich fĂŒr israelische Leser veröffentlicht werden und die internen Entwicklungen in Israel beleuchten. Der jĂŒngste Beitrag zu diesem Thema zeichnet ein dĂŒsteres Bild der israelischen Innenpolitik. Basierend auf dem, was auf HebrĂ€isch geschrieben und gesagt wird, steht Netanjahu laut Crooke vor erheblichen Problemen. Hier einige SchlĂŒsselsĂ€tze aus den Veröffentlichungen von Crooke:

  • "Der Kampf um die Kontrolle der israelischen Sicherheitsdienste eskaliert, kurz vor dem Kollaps."
  • "Die Protestbewegung wĂ€chst und greift auf MilitĂ€r und Geheimdienste ĂŒber."
  • "60 Prozent der Israelis sehen die reale Gefahr eines BĂŒrgerkriegs."
  • "Netanjahus Panik steigt – er fĂŒrchtet Massenproteste mehr als alles andere."
  • "FĂŒhrende VerteidigungskrĂ€fte: 'Wir wissen nicht, wohin der Krieg fĂŒhrt.'"

Vor diesem Hintergrund braucht Netanjahu den Krieg mit dem Iran dringender denn je, um seine Macht zu sichern und den Weg ins GefÀngnis zu verhindern. Er und mit ihm die zionistische Lobby in den USA seien die "unberechenbare Variable in diesen Verhandlungen. Sie werden alles tun, um den nahenden Frieden zu sabotieren", warnt Ex-CIA-Analyst Johnson.

Ausblick

Die GesprĂ€che Ende April 2025 werden entscheidend sein. Trotz Netanjahus Widerstand und der KomplexitĂ€t des iranischen Atomprogramms ist der Optimismus greifbar. Mit UnterstĂŒtzung Russlands, Chinas und Omans könnte ein Abkommen gelingen, das den Iran von Atomwaffen abhĂ€lt und die Region stabilisiert. Trump, unter Druck durch innenpolitische Misserfolge, sieht im Iran-Deal eine Chance auf außenpolitischen Glanz. Die USA rĂŒcken einem Abkommen nĂ€her, und die Welt hofft auf einen diplomatischen Durchbruch.

Mehr zum Thema - Schmelztiegel globaler Interessen - Was passiert gerade im Nahen und Mittleren Osten?


de.rt.com/der-nahe-osten/24310


BSW ĂŒbergibt Einspruch gegen Bundestagswahl


Die Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali rĂŒckte heute mit drei Kartons voller Unterlagen an. Der 23. April war der letzte Tag, an dem Einspruch gegen die Bundestagswahl eingelegt werden konnte; die drei Kartons enthalten die Belege, mit denen das BSW seinen Einspruch untermauern will.

Mehrere juristische Versuche, eine NeuauszĂ€hlung im Eilverfahren zu erreichen, sind bisher gescheitert. Allerdings gab es in einigen Wahlbezirken NeuauszĂ€hlungen, die die BefĂŒrchtungen des BSW zu bestĂ€tigen scheinen, dass Stimmen, die fĂŒr die Partei abgegeben wurden, einer anderen zugerechnet worden sind.

Die Partei hatte denkbar knapp den Einzug in den Bundestag verfehlt. Das Ergebnis lag bei 4,981 Prozent. Genau 9.529 Kreuze fehlten, um die erforderlichen fĂŒnf Prozent zu erreichen.

Die drei Kartons von Mohamed Ali sind nur einer von insgesamt 900 EinsprĂŒchen gegen die Bundestagswahl, die der noch nicht konstituierte WahlprĂŒfungsausschuss des neuen Bundestags behandeln muss. Da der Ausschuss keiner Frist bei der Bearbeitung unterliegt, kann diese lĂ€ngere Zeit in Anspruch nehmen. Eine ordentliche Klage vor dem Bundesverfassungsgericht ist aber erst möglich, nachdem der WahlprĂŒfungsausschuss und danach der Bundestag ĂŒber einen Einspruch entschieden haben. Einen Eilantrag des BSW hatte das Verfassungsgericht zurĂŒckgewiesen.

Sollte das BSW am Ende doch noch in den Bundestag einziehen – die Partei ist ĂŒberzeugt, dass ihr durch ZĂ€hlfehler 30.000 Stimmen entgangen seien –, hieße das, dass die gerade erst formierte Koalition aus CDU/CSU und SPD keine Mehrheit mehr hĂ€tte. Allein diese Tatsache macht es unwahrscheinlich, dass sich im WahlprĂŒfungsausschuss eine Mehrheit hinter diesen Einspruch stellt, obwohl das BSW keine Wahlwiederholung, sondern nur eine NeuauszĂ€hlung verlangt.

Gleich wie das Verfahren um diesen und alle anderen EinsprĂŒche jedoch ausgeht – vor dem Beitritt zu Landesregierungen im vergangenen Sommer lagen die Umfragewerte des BSW hoch genug, um die FĂŒnf-Prozent-HĂŒrde problemlos zu nehmen. Vielfach als zu weitgehend wahrgenommene Kompromisse im Interesse der Regierungsbeteiligung und die Kooperation bei peinlichen Manövern wie bei der Konstituierung des ThĂŒringer Landtags ließen aber die zu erwartenden Prozente in Folge deutlich fallen; bei der INSA-Umfrage im Juni letzten Jahres, also vor den Landtagswahlen, konnte das BSW noch neun Prozent erwarten.

Mehr zum Thema – FĂŒr NeuauszĂ€hlung: BSW geht nach Karlsruhe – Wagenknecht-Partei steht vor Zerreißprobe in ThĂŒringen


de.rt.com/inland/243187-bsw-ue


Estland plant MilitÀrbasis an der Grenze zu Russland


Estland plant, in der Grenzstadt Narva an der russisch-estnischen Grenze einen MilitĂ€rstĂŒtzpunkt einzurichten. Das kĂŒndigte der Chef des estnischen Generalstabs, Generalmajor Vahur Karus, am Mittwoch an, wie der estnische Rundfunksender ERR berichtet.

Der Sender zitiert den Offizier mit der Aussage:

"Es ist geplant, dauerhaft Einheiten in Narva zu stationieren 
 um die tÀgliche PrÀsenz von MilitÀrpersonal in der Stadt zu normalisieren."


Er fĂŒgte hinzu, dass verschiedene Einheiten auf dem StĂŒtzpunkt rotieren werden. Es wird erwartet, dass zunĂ€chst etwa 200 bis 250 MilitĂ€rangehörige – sowohl Berufssoldaten als auch Wehrdienstleistende und Reservisten – in Narva stationiert werden.

Anfang dieses Jahres erklĂ€rten die estnischen Behörden, dass sie 30,5 Millionen Euro fĂŒr die StĂ€rkung der Grenze zu Russland und die Verbesserung der Überwachungsmöglichkeiten bereitstellen wollen. Von diesem Betrag sollen 12,5 Millionen fĂŒr Drohnen und 18 Millionen fĂŒr den Aufbau militĂ€rischer Infrastruktur ausgegeben werden. Die Befestigungslinie wird voraussichtlich etwa 600 Bunker umfassen, die ersten 14 Bunker sollen bis zum Herbst errichtet werden. Innenminister Igor Taro hat allerdings inzwischen eingerĂ€umt, dass der Bau nicht vollstĂ€ndig im Zeitplan abgeschlossen werden könne, da "stĂ€ndig neue Probleme und zusĂ€tzliche technische Herausforderungen" auftauchten.

Russland hat in den vergangenen Jahren eine beispiellose AktivitĂ€t der NATO in der NĂ€he seiner westlichen Grenzen festgestellt. Das BĂŒndnis weitet seine Initiativen aus und bezeichnet sie als "Abschreckung russischer Aggressionen". Der Kreml hat betont, dass Russland keine Bedrohung fĂŒr ein NATO-Land darstellt, wird aber Aktionen, die seine Interessen gefĂ€hrden könnten, nicht ignorieren. Russland ist weiterhin offen fĂŒr einen Dialog, allerdings auf gleicher Augenhöhe, und der Westen sollte seinen Kurs der Militarisierung des Kontinents aufgeben, so die Aussagen im offiziellen Moskau.

In der heute noch rund 53.000 Einwohner zĂ€hlenden Stadt Narva im Ă€ußersten Osten Estlands wohnen hauptsĂ€chlich ethnische Russen. Die dauerhafte Stationierung von NATO-MilitĂ€r wurde hier vermieden, allerdings taucht regelmĂ€ĂŸig vor allem britisches MilitĂ€r zu Manövern auf, was Aufsehen und Proteste nach sich zieht.

Mehr zum Thema - Weiterer Schritt zu Ostsee-Blockade: Estland hĂ€lt Öltanker auf dem Weg nach Russland fest

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de.rt.com/europa/243166-estlan


Russisches Außenministerium verbietet Einreise fĂŒr 21 britische Parlamentarier


Als Reaktion auf den Konfrontationskurs Londons hat Moskau mehreren britischen Parlamentariern die Einreise nach Russland verboten. Zur entsprechenden Liste, die das russische Außenministerium auf seiner Webseite veröffentlichte, gehören 21 Mitglieder der beiden ParlamentshĂ€user.

Laut dem Ministerium bemĂŒhe sich Großbritannien mit seiner Politik, Russland zu dĂ€monisieren und seinen Einfluss auf der internationalen BĂŒhne zu verringern, Sanktionen zu verhĂ€ngen und das Neonazi-Regime in Kiew mit Waffen zu versorgen.

Hysterische ErklĂ€rungen britischer Beamter, die Drohungen mit LĂŒgen und unverhohlener Unhöflichkeit in sich vereinen, sollen Londons Absicht bestĂ€tigen, die Konfrontation mit Russland fortzusetzen, fĂŒgt das Ministerium hinzu:

"Hass gegen Russen und der Wunsch, die russische Staatlichkeit zu zerstören, sind nach wie vor essenzielle Bestandteile der britischen Außenpolitik, die ganz der Aufgabe gewidmet sind, unseren nationalen Interessen so viel Schaden wie möglich zuzufĂŒgen."


Das Ministerium versprach, die Rhetorik des Vereinigten Königreichs genau zu beobachten und die Sperrliste bei Bedarf weiter zu ergÀnzen.

Zuvor hatte Moskau im November 2024 Sanktionen gegen britische BĂŒrger verhĂ€ngt. Damals wurde 30 Personen, darunter Politikern, MilitĂ€rs und Journalisten, die Einreise verweigert.

Mehr zum Thema – Moskau verhĂ€ngt Sanktionen gegen 30 Briten, darunter zahlreiche Minister


de.rt.com/europa/243192-russis


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