Meinungsvielfalt in Gefahr? 41âŻProzent der deutschen Journalisten bekennen sich zu den GrĂŒnen
Eine aktuelle Erhebung im Rahmen der internationalen Studie "Worlds of Journalism" bestĂ€tigt erneut: Ăsterreichs Journalisten verorten sich deutlich links der Mitte â und der Trend verstĂ€rkt sich.
Im Durchschnitt liegt der politische SelbsteinschÀtzungswert bei 3,6 auf einer Skala von 0 (links) bis 10 (rechts), was sowohl unter dem Wert der Gesamtbevölkerung als auch unter jenem der letzten Umfrage im Jahr 2015 liegt.
Besonders auffĂ€llig: Die Tendenz ist nicht neu. Bereits Ă€ltere Studien belegten eine starke NĂ€he vieler Journalisten zu den GrĂŒnen. Auch in der Schweiz bezeichneten sich zuletzt rund 76 Prozent der Medienschaffenden als "eher links". Damit klaffen veröffentlichte Meinung und BevölkerungsrealitĂ€t zunehmend auseinander.
Zwar versuchen Wissenschaftler wie Josef Seethaler (ĂAW) oder Vinzenz Wyss (ZHAW), die Aussagekraft solcher SelbsteinschĂ€tzungen zu relativieren, doch andere Studien untermauern den Befund mit konkreten ParteiprĂ€ferenzen: In der Vergangenheit sympathisierte rund ein Drittel der österreichischen Journalisten mit den GrĂŒnen â ein Vielfaches des landesweiten Wahlergebnisses dieser Partei.
In Deutschland ist die Schieflage noch gravierender: Laut der Langzeitstudie "Journalismus und Demokratie" (2024, TU Dortmund) bekennen sich 41 Prozent der Journalisten zu den GrĂŒnen. Dagegen sympathisieren nur acht Prozent mit der CDU und drei Prozent mit der FDP.
Parallel dazu nimmt das journalistische SelbstverstĂ€ndnis als "WĂ€chter der Demokratie" zu. Doch diese Rolle wirft Fragen auf: Wer kontrolliert die Kontrolleure â und aus welcher ideologischen Perspektive? Kritiker sehen in der vorherrschenden politischen HomogenitĂ€t eine Gefahr fĂŒr die Meinungsvielfalt.
Bereits 1994 warnte der Historiker Rainer Zitelmann in seinem Buch "Wohin treibt unsere Republik?" vor einem strukturellen Linksdrall der Medien, ausgelöst durch den kulturellen Einfluss der 68er-Bewegung. Seine Analyse: Medien gestalten nicht nur die Berichterstattung, sondern setzen durch Themenwahl, TonalitĂ€t und Perspektive den Rahmen des öffentlichen Diskurses â oft zugunsten linker Narrative.
Zitelmanns Appell bleibt aktuell: Nur eine wirklich plurale Medienlandschaft kann sicherstellen, dass unterschiedliche Meinungen Gehör finden â und damit echte Meinungsfreiheit gewĂ€hrleistet ist.
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