Großbrand auf AzetonfabrikgelĂ€nde im Gebiet Leningrad (Video)


In Gattschina, der Hauptstadt des Gebiets Leningrad und unweit von Sankt Petersburg, ist am frĂŒhen Morgen des 10. Januar 2025 ein Großbrand auf dem GelĂ€nde eines Chemie-Großwerks ausgebrochen, das unter anderem Aceton herstellt. Das Feuer erfasste zwei zweistöckige ZiegelsteingebĂ€ude und wĂŒtete zunĂ€chst auf einer GesamtflĂ€che von 1.200 Quadratmetern, von denen es sich dann auf 1.900 Quadratmeter ausbreitete. Dem Brand sei nach vorlĂ€ufiger Information ein großflĂ€chiger Austritt von Aceton voraufgegangen. Nach dem Ausbruch sei das Feuer von lauten Verpuffungen begleitet worden, die von den Ortseinwohnern als Explosionen wahrgenommen wurden – das stimmt mit der Eigenschaft von Acetongasen ĂŒberein, in der Luft sehr leicht explosive Gemische zu bilden. Der Brand hĂŒllte die Wolkendecke ĂŒber der Stadt in ein rotes Licht; die RauchsĂ€ule war von vielen Stadtteilen aus zu sehen. Nach der russischen Klassifizierung der Brandschwere wurde dem Brand der zweite Rang nach der Kategorie 1 bis 5 von leicht bis schwer .
Nach der russischen Klassifizierung der Brandschwere wurde dem Brand die zweite Kategorie zugeordnet [die Kategorien reichen von 1 (leicht) bis 5 (schwer)].

EinsatzkrĂ€fte konnten dank werksnah verlaufenden Eisenbahnschienen einen Löschzug zu den Löscharbeiten hinzuziehen – dieser brachte 120 Tonnen Wasser und fĂŒnf Tonnen Schaummittel zum Einsatzort. Der Brand konnte mit den KrĂ€ften der ĂŒber 50 Spezialisten mit zwölf Sonderfahrzeugen zunĂ€chst auf eine FlĂ€che von 1.200 Quadratmetern zurĂŒckgedrĂ€ngt und auf diesen eingedĂ€mmt werden. Gegen 11 Uhr Moskauer Zeit wurde der Brand schließlich gelöscht.

Alle WerktĂ€tigen konnten die betroffenen RĂ€ume rechtzeitig verlassen, heißt es. Auch ansonsten gebe es weder Todesopfer noch Verletzte. Am Brandort befindliche Zisternen mit Aceton konnten ebenfalls rechtzeitig weggeschafft werden.

Überall in der Stadt werden vor allem Luftproben entnommen, um die Konzentration potenziell gefĂ€hrlicher Stoffe zu messen. Ermittlungen zu den Brandursachen laufen – vorlĂ€ufig ist von VerstĂ¶ĂŸen gegen Sicherheitsrichtlinien die Rede, von denen beim betroffenen Werk in der Vergangenheit, etwa im Jahr 2017, schon einmal gleich eine ganze Reihe festgestellt worden war. Das Werk gehört der Unternehmensgruppe Limpek, die im Bereich der organischen Chemie tĂ€tig sind – sowohl in der Herstellung von Lacken, Esthern, Epoxidharzen und Ähnlichem als auch in der Verwertung und Entsorgung großer Mengen von Gefahrstoffen.

Videoaufnahmen des Geschehens kursieren im russischen Internet-Segment, und zwar hauptsÀchlich auf Telegram.

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de.rt.com/russland/232371-vide


G20: Japan und Russland reduzieren ihre Auslandsschulden am schnellsten


Die Daten der nationalen statistischen Ämter der G20-LĂ€nder zeigen interessante VerĂ€nderungen zum Jahresende 2024. Wie aus dem Bericht der Nachrichtenagentur RIA Nowosti hervorgeht, haben Japan und Russland ihre Schulden in diesem Jahr am stĂ€rksten reduziert, wĂ€hrend die Auslandsverschuldung Saudi-Arabiens am deutlichsten gestiegen ist. Die Agentur hat die Daten der nationalen StatistikĂ€mter ausgewertet und schreibt:

"Demnach sank die Auslandsverschuldung der japanischen Wirtschaft in der ersten HĂ€lfte des vergangenen Jahres um fast 7 Prozent auf 4,2 Billionen US-Dollar, die der russischen Wirtschaft um 5 Prozent auf 301,9 Milliarden. Auf die drei Spitzenreiter folgt SĂŒdkorea, das seine Verbindlichkeiten gegenĂŒber Gebietsfremden um 2 Prozent auf 658,3 Milliarden US-Dollar reduzieren konnte. Neben den erwĂ€hnten LĂ€ndern verringerte sich die Auslandsverschuldung innerhalb der G20 auch in Italien ‒ um 0,8 Prozent, das Land schuldet seinen auslĂ€ndischen GlĂ€ubigern nun 2,8 Billionen US-Dollar. Auch die Verbindlichkeiten Mexikos gingen zurĂŒck ‒ um 0,4 Prozent, auf 591,6 Milliarden US-Dollar. Die Schulden der deutschen und indonesischen Volkswirtschaft gingen ebenfalls zurĂŒck, allerdings um weniger als 0,1 Prozent auf 6,7 Billionen US-Dollar beziehungsweise 408,1 Milliarden US-Dollar."


Die anderen zwölf G20-LĂ€nder hingegen haben ihre Schulden gegenĂŒber auslĂ€ndischen GlĂ€ubigern erhöht, stellt die Agentur fest. Die Auslandsschulden Saudi-Arabiens, Indiens und Chinas sind beispielsweise besonders stark gestiegen. "Der Spitzenreiter in Sachen Auslandsverschuldung, die Vereinigten Staaten, hat seine Schulden weiter erhöht", heißt es in dem Bericht von RIA Nowosti. Auch Kanada, die TĂŒrkei und das Vereinigte Königreich haben ihre Auslandsverschuldung aufgestockt.

Die Auslandsverschuldung ist die Summe der Verpflichtungen der staatlichen Behörden, der Zentralbank, der Finanzinstitute und des realen Sektors der Wirtschaft gegenĂŒber auslĂ€ndischen GlĂ€ubigern. Zuvor hatten die Medien berichtet, dass die Staatsverschuldung der USA im vergangenen Jahr um einen Betrag gestiegen ist, der achtmal höher ist als die Auslandsverschuldung Russlands. Zudem ĂŒbersteigt die derzeitige Höhe der US-Staatsverschuldung die russische um das 126,3-Fache, so die Medien weiter.

Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete auch im Jahr 2024 darĂŒber, dass die russische Auslandsverschuldung im VerhĂ€ltnis zum BIP am Ende des dritten Quartals des Jahres 2024 mit 14,5 Prozent auf den niedrigsten Stand der Geschichte gesunken ist. Die Auslandsverschuldung des Landes ist in den letzten zehn Jahren kontinuierlich zurĂŒckgegangen, so Lasar Badalow, Wirtschaftswissenschaftler und außerordentlicher Professor der Wirtschaftsabteilung der Russischen UniversitĂ€t der Völkerfreundschaft. Seiner EinschĂ€tzung nach gelingt es Russland, seine Auslandsschulden ohne nennenswerte Auswirkungen auf seine finanzielle StabilitĂ€t zurĂŒckzuzahlen. Er betont:

"In der weltweiten Finanzgeschichte gibt es kaum vergleichbare PrĂ€zedenzfĂ€lle fĂŒr einen derart umfangreichen und raschen Abbau der Auslandsverschuldung bei stabilem makroökonomischem Hintergrund."


"Die russische Staatsverschuldung ist in erster Linie durch eine Verringerung der Unternehmensverschuldung zurĂŒckgegangen", erklĂ€rte die Situation Anton Swiridenko, geschĂ€ftsfĂŒhrender Direktor des Stolypin-Instituts fĂŒr Wachstumsökonomie. Es sei nun unmöglich, im Westen Kredite aufzunehmen, was viele Großunternehmen frĂŒher getan hĂ€tten, erzĂ€hlte er. "Alte Schulden werden grĂ¶ĂŸtenteils ĂŒber Sonderkonten zurĂŒckgezahlt, und neue Schulden entstehen nicht", sagte der Wirtschaftswissenschaftler gegenĂŒber Medien. Auch die RĂŒckverlagerung von GeschĂ€ftsprozessen ins Inland habe eine gewisse Rolle gespielt. So verschwinden durch die Verlagerung von Vermögenswerten nach Russland konzerninterne grenzĂŒberschreitende Schulden.

Außerdem sind die Importe stark zurĂŒckgegangen, wĂ€hrend die Exporte nicht so sehr mengenmĂ€ĂŸig, sondern wertmĂ€ĂŸig abgenommen haben. Die MĂ€rkte, auf denen Russland frĂŒher große Kredite aufnehmen konnte, sind generell durch die Sanktionsmaßnahmen geschlossen worden. So haben unter anderem die westlichen Sanktionen einen großen Anteil daran, dass die russische Staatsverschuldung immer weiter zurĂŒckgeht.

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de.rt.com/russland/232372-g20-


Podoljaka ĂŒber Lage im Gebiet Kursk: Kiewer Offensive versinkt im Schlamm


Zeitgleich mit der ukrainischen Offensive sind auch russische Einheiten vorgerĂŒckt und konnten die Kontrolle ĂŒber mehrere Siedlungen ĂŒbernehmen. Anstatt weiter vorzurĂŒcken mĂŒssen daher die ukrainischen StreitkrĂ€fte auf diese russischen Erfolge reagieren, was enorme KrĂ€fte bindet. Podoljaka zufolge laufen derzeit an mehreren Orten erbitterte, heftige Gefechte.

DarĂŒber hinaus erschwert das Wetter die Lage. Angesichts der ungewohnt hohen Temperaturen sind Felder und unbefestigte Wege im Schlamm versunken, was großflĂ€chige Manöver unmöglich macht. FĂŒr lokale Gegenangriffe der ukrainischen StreitkrĂ€fte stellt dies kein ernstes Problem dar, da sie ĂŒber die asphaltierten Straßen ihre KrĂ€fte umgruppieren können. Das Wetter macht aktuell den russischen Truppen mehr zu schaffen.

Dennoch kann man laut Podoljaka die derzeitige Situation als strategische Niederlage der Kiewer Truppen bewerten, da die extra fĂŒr die Offensive zusammengezogenen Reserven statt ihrer eigentlichen Aufgabe – der "neuen Offensive" im Gebiet Kursk – intensive und aufreibende Abwehrgefechte fĂŒhren mĂŒssen.


de.rt.com/europa/232423-podolj


Bericht: Hoher Leitzins verlangsamt das Wirtschaftswachstum Russlands im Jahr 2025


Die Beschleunigung der Inflation, der hohe Leitzins und die VolatilitĂ€t des Rubels waren nach Angaben der Zeitung Wedomosti die grĂ¶ĂŸten Herausforderungen fĂŒr die russische Wirtschaft im Jahr 2024. Prognosen zufolge wĂ€chst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Beginn des Jahres noch um 3,9–4 Prozent. Experten gehen jedoch davon aus, dass im weiteren Verlauf eine Verlangsamung des Wachstums möglich ist. 2025 wird das BIP-Wachstum aufgrund einer AbkĂŒhlung der Kreditvergabe durch die strenge Geldpolitik der Zentralbank voraussichtlich nur 1,3 Prozent betragen. Denn derzeit liegt der Leitzins bei 21 Prozent – und es ist möglich, dass er noch angehoben wird. Die Zeitung Wedomosti schreibt:

"FĂŒr das Jahr 2025 wird ein BIP-Wachstum von 1,5–1,8 Prozent erwartet. Das ist eine sehr niedrige Wachstumsrate fĂŒr Russland, sagt Dmitri Belousow, Leiter des Zentrums fĂŒr makroökonomische Analyse und Konjunkturprognose. Er fĂŒhrt die AbkĂŒhlung der Wirtschaft auf den Personalmangel zurĂŒck, der wegen des hohen Zinsniveaus nicht durch Investitionen in die Modernisierung der Unternehmen kompensiert werden kann."


All das fĂŒhre laut Experten zu einer allmĂ€hlichen Stagnation in Branchen wie dem Transportwesen, dem Handel, dem Bauwesen und der verarbeitenden Industrie, die nicht mit dem militĂ€risch-industriellen Komplex verbunden seien, schreibt Wedomosti. Ferner wird betont, dass die VerschĂ€rfung des Sanktionsdrucks auf Ölexporte aus Russland negative Folgen haben werde – schließlich seien die BeschrĂ€nkungen fĂŒr die Ausfuhr russischen Öls seit diesem Jahr ausgeweitet worden.

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de.rt.com/russland/232404-beri


"KĂŒrzester Krieg der Welt" – Politico ĂŒber möglichen Zusammenstoß zwischen DĂ€nemark und USA


DĂ€nemark wird kaum in der Lage sein, einen Überfall der USA abzuwehren, wenn der designierte PrĂ€sident Donald Trump sich fĂŒr die Annektierung Grönlands entscheiden sollte. Dies betont die Zeitung Politico in einer Analyse, im Rahmen derer die militĂ€rischen KapazitĂ€ten der beiden LĂ€nder verglichen werden. Mit einer PersonalstĂ€rke von 17.000 Soldaten und einer Finanzierung im vergangenen Jahr von 9,9 Milliarden Dollar habe DĂ€nemark gar keine Chance gegen 1,3 Millionen Soldaten der bestfinanzierten Armee der Welt. DarĂŒber hinaus habe Kopenhagen den Großteil seiner schweren KampfausrĂŒstung der Ukraine ĂŒbergeben.

Sollte Trump versuchen, seine Drohung zu verwirklichen und Grönland gewaltsam einzunehmen, wĂ€re dies der kĂŒrzeste Krieg der Welt, zitiert Politico Ulrik Pram Gad, einen leitenden Forscher am DĂ€nischen Institut fĂŒr Internationale Studien. DĂ€nemark verfĂŒge ĂŒber keine Verteidigungsmöglichkeiten, die USA hĂ€tten das Sagen.

Pram Gad wies darauf hin, dass einige Schiffe der dĂ€nischen KĂŒstenwache im SĂŒdosten Grönlands zwar verkehrten, sie seien aber nicht mit der zum Schießen auf Ziele erforderlichen Software ausgestattet. Laut Presseberichten sei diese einfach nicht gekauft und installiert worden. Über Trumps Absichten zeigte sich Pram Gad verwirrt:

"Ist das Protzerei? Ist das Diplomatie der Drohungen zwischen VerbĂŒndeten? Wir wissen es nicht wirklich, aber das wird der Modus fĂŒr die nĂ€chsten vier Jahre sein."


Es stehe zwar außer Frage, welches Land in einem Krieg gewinnen wĂŒrde, aber DĂ€nemark habe wohl eine bessere Chance in rechtlicher Hinsicht, berichtet Politico weiter. Kopenhagen könnte feststellen lassen, ob die EU in irgendeiner Weise verpflichtet ist, Grönland zu verteidigen, ob es sich auf die gemeinsamen Verteidigungsbestimmungen der NATO berufen könne und welche Verpflichtungen Washington gemĂ€ĂŸ dem Vertrag von 1951 habe. Die Zeitung verweist in diesem Zusammenhang auf das Abkommen aus den Zeiten des Kalten Krieges, das Washington erlaubte, MilitĂ€rstĂŒtzpunkte auf Grönland zu errichten, weil DĂ€nemark selbst die Insel nicht verteidigen konnte.

Trump hatte in letzter Zeit mehrfach erklĂ€rt, dass er die Kontrolle ĂŒber Grönland als "eine absolute Notwendigkeit fĂŒr die nationale Sicherheit" ansehe. Er versprach, das Land "wieder großartig" zu machen, wenn es sich fĂŒr einen Beitritt zu den USA entscheiden sollte. Laut CNN haben die Berater des PrĂ€sidenten die dĂ€nischen Beamten gewarnt, dass der designierte US-PrĂ€sident ernsthafte Absichten in Bezug auf Grönland hege.

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de.rt.com/international/232420


"Er will, dass wir uns treffen" - Trump bereitet GesprÀche mit Putin vor


Der designierte US-PrĂ€sident Donald Trump hat erklĂ€rt, ein Treffen mit dem russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin sei in Vorbereitung, wie die Nachrichtenagentur Reuters mitteilte. "Er will, dass wir uns treffen, und wir sind dabei, das zu organisieren", erklĂ€rte Trump am Donnerstag im Vorfeld eines Treffens mit republikanischen Gouverneuren in seiner Residenz Mar-a-Lago in Florida. "Er hat das sogar öffentlich gesagt, und wir mĂŒssen diesen Krieg hinter uns bringen. Das ist ein verdammtes Chaos", so Trump.

Er fĂŒgte hinzu, dass in dem seit fast drei Jahren andauernden Krieg Millionen Soldaten getötet worden seien. Er behauptete, die Zahl der Toten sei "viel höher, als die Presse berichtet." Und er fĂŒgte hinzu:

"Das ist ein Krieg, den es nie gegeben hÀtte, wenn ich PrÀsident wÀre. Und es ist ein Krieg, den ich wirklich versuchen werde, so schnell wie möglich zu beenden."


Der Termin fĂŒr das Treffen stehe allerdings noch nicht fest. Seit seinem Wahlsieg im November hat Trump sich mit mehreren StaatsoberhĂ€uptern getroffen oder telefoniert. Er betonte, dass er es vorziehen wĂŒrde, sich erst nach dem Tag seiner AmtseinfĂŒhrung mit Putin und dem chinesischen PrĂ€sidenten Xi Jinping zu treffen.

"PrĂ€sident Xi – wir haben viel miteinander gesprochen – und wir haben viele Treffen mit vielen Leuten vereinbart. Einige sind gekommen, aber ich wĂŒrde lieber bis nach dem 20. Januar warten."


Am Donnerstag erklĂ€rte Kremlsprecher Dmitri Peskow, der Kreml habe keine Anfragen von Trump erhalten, mit Wladimir Putin zu sprechen: "Nein, es gab keine Anfragen." Peskow wies darauf hin, dass Putin wiederholt seine Bereitschaft zum Dialog zum Ausdruck gebracht und die Notwendigkeit eines solchen Dialogs betont habe. "Aber auf der anderen Seite wĂ€re es aus offensichtlichen GrĂŒnden wahrscheinlich angemessener zu warten, bis Trump sein Amt antritt", fĂŒgte er hinzu. Falls der politische Wille zur Wiederaufnahme der Kontakte auch nach Trumps Amtsantritt fortbestehe, wĂŒrde der russische PrĂ€sident dies begrĂŒĂŸen, so Peskow.

WĂ€hrend seiner jĂ€hrlichen Pressekonferenz am 26. Dezember Ă€ußerte sich Putin zur Möglichkeit eines Treffens mit Trump. "Ich weiß nicht, wann ich ihn sehen werde. Er sagt dazu nichts", erklĂ€rte er. "Ich habe seit mehr als vier Jahren nicht mit ihm gesprochen. Ich bin dazu bereit, natĂŒrlich. Jederzeit", so Putin weiter. Russland sei offen fĂŒr "Verhandlungen und Kompromisse", betonte der russische PrĂ€sident.

Das Übergangsteam des designierten US-PrĂ€sidenten halte es fĂŒr möglich, dass Moskau und Washington nach Trumps RĂŒckkehr ins Weiße Haus eine wichtige Sicherheitsvereinbarung erreichen könnten, die die Ukraine und die NATO betreffen und rote Linien zwischen Moskau und Washington festlegen. Dies berichtete am Mittwoch die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf eine Quelle in Trumps Umfeld.

Trump, der die milliardenschwere US-Hilfe an Kiew wiederholt scharf kritisiert hat, erklĂ€rte am Dienstag, er sympathisiere mit Russlands Position, dass "die Ukraine nicht Teil der NATO werden sollte." Seine Berater sehen die Mitgliedschaft der Ukraine ebenfalls als Provokation gegenĂŒber Moskau.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe Trumps RĂŒckkehr ins Weiße Haus am 20. Januar die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Ukraine-Krieges geweckt. Allerdings wachse in Kiew die Besorgnis, dass ein schnelles Friedensabkommen die Ukraine zu ungĂŒnstigen ZugestĂ€ndnissen zwingen könnte. Trumps Berater hĂ€tten VorschlĂ€ge zur Beendigung des Konflikts unterbreitet, die etwa Gebietsabtretungen an Russland vorsĂ€hen, so Reuters.

Seit Kriegsbeginn hat die Biden-Administration ĂŒber 175 Milliarden US-Dollar an Hilfe fĂŒr die Ukraine zugesagt. Es sei jedoch unklar, ob die Hilfe unter Trump, der erklĂ€rt hat, er wolle den Krieg schnell beenden, auch in so großem Umfang fortgesetzt werde, so die Nachrichtenagentur.

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de.rt.com/international/232365


Medienbericht: Xi entsendet hochrangigen Beamten zu Trumps AmtseinfĂŒhrung


Mitte Dezember 2024 berichtete der US-Sender CBS News unter Berufung auf mehrere Quellen, dass der designierte US-PrĂ€sident Donald Trump den chinesischen Staatschef Xi Jinping zu seiner AmtseinfĂŒhrung am 20. Januar 2025 eingeladen habe. Trumps Pressesprecherin Caroline Levitt bestĂ€tigte die Information. SpĂ€ter teilte der Fernsehsender mit, dass Xi nicht nach Washington kommen werde und der chinesische Botschafter in den USA und seine Frau an der Zeremonie teilnehmen wĂŒrden.

In einem Bericht der Financial Times (FT) vom Freitag heißt es, dass Xi einen hochrangigen Beamten zu Trumps Inauguration schicken werde. Es könne sich dabei um den VizeprĂ€sidenten Han Zheng handeln, schreibt die Zeitung unter Verweis auf mehrere Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Eine andere Option sei Außenminister Wang Yi. Wie es heißt, konsultiert Peking in dieser Angelegenheit mit Trumps Übergangsteam.

Einer Quelle der FT zufolge wĂŒrde Trumps Wahlkampfteam gerne Cai Qi, Mitglied des StĂ€ndigen Ausschusses des PolitbĂŒros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), bei der AmtseinfĂŒhrung begrĂŒĂŸen. Dieser besitze angeblich als Xis rechte Hand viel mehr Macht als Han oder Wang. Die Teilnahme eines der genannten Beamten an der Zeremonie am 20. Januar wĂ€re beispiellos, da zuvor nur Chinas Botschafter an der AmtseinfĂŒhrung eines US-Staatschefs in Washington teilgenommen habe.

Bei Trumps Beratern gebe es gewisse Bedenken, dass dieser mit der Teilnahme der Beamten auf Wangs und Cais Ebene unzufrieden wĂ€re, weil er Chinas Staatschef eingeladen habe. Eine der Quellen sagte der FT, dass "die Chinesen einen Beamten der entsprechenden Ebene entsenden mĂŒssen, damit die Beziehungen einen guten Start haben". Derjenige, der am 20. Januar aus China zur Veranstaltung nach Washington kommen werde, werde wahrscheinlich GesprĂ€che mit der neuen Trump-Regierung fĂŒhren, berichtet die Zeitung.

Nach der AmtseinfĂŒhrung wird Trump der 47. PrĂ€sident der Vereinigten Staaten von Amerika sein.

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de.rt.com/international/232376


Der "BĂŒndniskanzler" in der Beliebtheit auf Platz1? Habeck bestellt, das ZDF liefert


GrĂŒnen-Kanzlerkandidat Robert Habeck Ă€ußerte nachdrĂŒcklich am 9. Januar via X-Video seinen Unmut und UnverstĂ€ndnis gegenĂŒber der ARD und dem ZDF. Es sei fĂŒr ihn weiterhin "nicht richtig ‒ ich finde es auch unverstĂ€ndlich", dass die Sender "kein Triell [Dreier-TV-Duell] zulassen wollen". Daher mĂŒssten Umfragen zu den GrĂŒnen und seiner Person durch Zustimmung der AnhĂ€nger forciert werden. Einen Tag spĂ€ter meldet nun das ZDF, dass vermeintlich "in der K-Frage Merz und Habeck gleichauf liegen". Der Habeck-Wert im Springer-Verlagshaus fĂ€llt noch besser aus.

Der 23. Februar ist der Neuwahltermin. Der grĂŒne Kanzlerkandidat Robert Habeck sieht in seiner Person samt verantwortlichem Agieren weiterhin die Eignung zum Kanzler aller Deutschen. In einem aktuellen X-Video knetet er sich argumentativ die RealitĂ€ten zurecht, ausgehend von ausschlaggebenden GrĂŒnden fĂŒr den benötigten Wahlkampf. Die zurĂŒckliegenden Beliebtheits- und Eignungswerte seien anmaßend geprĂ€gt gewesen "durch die Umfragen der Ampelzeit".

Habeck wörtlich an potenzielle UnterstĂŒtzer und GrĂŒnen-Versteher:

"Aber die Ampel ist Vergangenheit! Ab jetzt geht es um die Gestaltung der Zukunft, um das Neue. Das ZurĂŒckblicken wird nicht darĂŒber entscheiden, wie wir am 23. Februar 2025 in Deutschland abstimmen."

Habeck sieht sich daher weiterhin als ebenbĂŒrtiger Politiker im Rampenlicht bei ARD und ZDF. Dies jedoch alleinig bezogen auf die Konkurrenten Friedrich Merz (CDU) und Olaf Scholz (SPD). Alice Weidel, laut Umfragen seit Monaten die Kanzlerkandidatin der zweitstĂ€rksten Partei AfD im Land, hinter der CDU, wird von dem GrĂŒnen-Politiker konsequent negiert.

Zum Ende des X-Videos lautet die Aufforderung des selbst titulierten "Underdogs":

"Wenn Sie wollen, dass dieses Land eine breitere Auswahl hat als Friedrich Merz und Olaf Scholz, SPD und Union, fĂŒr die FĂŒhrung dieses Landes, dann bitte ich Sie, in den Umfragen fĂŒr die GrĂŒnen zu werben (...) Sie können einen Beitrag dazu leisten, indem Sie (...) dafĂŒr werben, dass die GrĂŒnen in den Umfragen steigen und so die Sender ihre Entscheidung revidieren mĂŒssen."

Genau einen Tag spĂ€ter jubiliert Andreas Audretsch, Wahlkampfleiter der GrĂŒnen, wörtlich auf der "rechten" X-Plattform:

"Auch beim ZDF: Deutschland will Robert Habeck als Kanzler. Und GrĂŒne nun vor der SPD. ARD/ZDF mĂŒssen umplanen. Es wĂ€re falsch, Robert Habeck ohne sinnvollen Grund auszuschließen."

Auch beim ZDF: Deutschland will Robert #Habeck als Kanzler. Und GrĂŒne nun vor der SPD.ARD/ZDF mĂŒssen umplanen. Es wĂ€re falsch Robert Habeck ohne sinnvollen Grund auszuschließen.Ein altes GroKo-Duell von gestern geht nicht. Die Menschen haben ein Recht auf eine echte Auswahl. pic.twitter.com/TSOGUFrcNb
— Andreas Audretsch (@AnAudretsch) January 10, 2025

Der ZDF-Artikel erklĂ€rt, dass diese Woche nun "die heiße Phase des kurzen Winterwahlkampfs begonnen" habe. Und weiter:

"Und wie so oft stellt sich die politische Lage nach der Weihnachtspause etwas anders dar als davor. Das betrifft vor allem die K-Frage."

In der "Kanzlerkandidatenfrage" gĂ€be es demnach laut Umfragewerten ein "Kopf-an-Kopf-Rennen" zwischen Friedrich Merz (27 Prozent Zustimmung, minus zwei) und Robert Habeck (27 Prozent, plus zwei). Die Umfrage zum sogenannten "Politbarometer" wurde "wie immer" von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgefĂŒhrt (1.433 "reprĂ€sentative" Teilnehmer). Zur Kandidatenfrage heißt es weiter:

"Inzwischen wollen nur noch 14 Prozent (minus zwei) Olaf Scholz am liebsten als Kanzler und damit etwas weniger als Alice Weidel (15 Prozent; minus eins)."

Im Dezember des Vorjahres wurden Habeck, wie auch Alice Weidel, in der gleichlautenden Umfrage des "Politbarometers" ĂŒberhaupt nicht berĂŒcksichtigt. Merz erzielte ein Ergebnis von 45 Prozent Zustimmung, Olaf Scholz von 43 Prozent.

Zur erweiterten Frage: "Wer kann Kanzler?" erzielte Habeck dabei ein Ergebnis von 30 Prozent Eignung (nein: 66 Prozent). Alice Weidel 12 Prozent (nein: 83 Prozent).

Wie vage und fraglich die Bedeutung solcher Umfragen sind, belegt das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA fĂŒr die Bild-Zeitung, ebenfalls aus dem Dezember des Vorjahres:


Screenshot: Webseite/Bild.de
Zur Krönung der aktuellen Habeck-Woche meldet sich nun auch die Rudi-Dutschke-Straße in Berlin zu Wort. Die dem Springer-Verlag zugehörige Welt-Zeitung titelt ebenfalls am 10. Januar:

"Plötzlich ist Habeck beliebtester Kanzlerkandidat – und hĂ€ngt Merz ab"

Ausgehend von der jĂŒngsten Erhebung des sogenannten "Deutschlandtrends", den "Infratest dimap im Auftrag von ARD-Tagesthemen und WELT erhoben" hĂ€tten. In Bezug auf das Ergebnis einer erfragten "Beliebtheit" bei den BĂŒrgern heißt es:

"Am besten schneidet dabei noch Robert Habeck von den GrĂŒnen mit 28 Punkten ab. Der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz (CDU), kommt auf 25 Prozent (...) Und der amtierende Kanzler Olaf Scholz (SPD) teilt sich das Schlusstreppchen mit AfD-Parteichefin Alice Weidel, nur 20 Prozent der Befragten waren mit ihnen "zufrieden" oder "sehr zufrieden."

Das definitive Endergebnis, welchen Kanzler oder welche Kanzlerin die Deutschen fĂŒr am besten geeignet erachten, wird sich daher schlussendlich am 23. Februar um 18 Uhr bei der ersten Hochrechnung in den Wahlkampfstudios von ARD und ZDF zeigen.

Die BĂŒndnisgrĂŒnen sind sich zumindest fĂŒr diese Woche sehr sicher:

"Die Umfragen zeigen: Menschen wollen Robert Habeck als Kanzler – und wir wollen ein Triell mit Habeck."

Die Umfragen zeigen: Menschen wollen @roberthabeck als Kanzler – und wir wollen ein #TriellMitHabeck! pic.twitter.com/b0bHftjJY1
— BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (@Die_Gruenen) January 10, 2025

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de.rt.com/inland/232381-buendn


Amokalarm an Berliner Grundschule


In der Alt-Schmargendorf-Grundschule in Berlin wurde offenbar Amokalarm ausgelöst. Nach Presseberichten verstecken sich die Kinder in Klassenzimmern; das SEK durchsucht derzeit das GebÀude. Auch die Feuerwehr wurde zur Schule geschickt, um gegebenenfalls Erste Hilfe leisten zu können.

Da in der Schule auch ein Hort betrieben wird, waren zu dieser Zeit noch Kinder anwesend.

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de.rt.com/inland/232421-amokal


Kickl plant RĂŒckkehr zur "Festung Österreich": Schließung der AsylkanĂ€le


Herbert Kickl, der Chef der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), verfolgt mit seinem Wahlprogramm ambitionierte Ziele, die sowohl politische als auch gesellschaftliche VerĂ€nderungen versprechen. Er spricht von einer "neuen Ära" und kĂŒndigt weitreichende Reformen in fĂŒnf zentralen Bereichen an, die nicht nur das Innenleben Österreichs, sondern auch das internationale Profil des Landes beeinflussen könnten.

Ein wesentlicher Bestandteil seiner Agenda ist der sofortige Stopp von Asyl und illegaler Migration.

Kickl fordert eine drastische VerschĂ€rfung der Grenzkontrollen und die EinfĂŒhrung einer "Notverordnung fĂŒr eine Asyl-Obergrenze", um den Zuzug von Asylbewerbern zu stoppen.

Seine Maßnahme, die Migration nach Österreich drastisch zu reduzieren, zielt besonders auf Migranten aus LĂ€ndern wie Syrien und Afghanistan ab, deren FluchtgrĂŒnde nach seiner Ansicht ĂŒberwunden seien. Kickl setzt auf RĂŒckfĂŒhrungen und fordert bilaterale Abkommen, um die Ausreisepflicht konsequent durchzusetzen.

Ein weiteres zentrales Vorhaben der FPÖ betrifft die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ORF). Die Partei plant die Abschaffung der ORF-Zwangsabgabe und eine umfassende Reform des Senders.

Kickl kritisiert die aktuelle Praxis als "Gesinnungsjournalismus" und will den ORF zu einer Plattform fĂŒr die gesamte Gesellschaft umgestalten. Zudem sollen ĂŒberhöhte GehĂ€lter und die ineffiziente Struktur des ORF ĂŒberprĂŒft werden. Hier wird eine klare Abkehr von der bisherigen Medienpolitik gefordert.

In Bezug auf den politischen Islam fordert Kickl ein Verbot aller Organisationen, die die demokratische Ordnung Österreichs untergraben. Er sieht den politischen Islam als eine Bedrohung fĂŒr die Grundwerte des Landes und fordert, dass entsprechende Gruppierungen ohne staatliche UnterstĂŒtzung aus Österreich verschwinden sollen. In diesem Zusammenhang wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, eine umfassende Kenntnis des Islamismus im Justizbereich sicherzustellen.

Klimapolitische Maßnahmen stehen ebenfalls auf der Agenda der FPÖ – jedoch mit einem radikal anderen Ansatz. Kickl fordert das Ende der aktuellen Klimaschutzpolitik, einschließlich der CO₂-Steuer und des Klimabonus. Anstatt staatlicher Umverteilung setzt die FPÖ auf Eigenverantwortung und marktwirtschaftliche Lösungen. Die Partei lehnt KlimaneutralitĂ€t ab und spricht sich stattdessen fĂŒr neue Technologien und den weiteren Einsatz fossiler Brennstoffe, wie Gas aus Russland, aus.

Schließlich sieht das FPÖ-Wahlprogramm auch eine Steuerreform vor, die vordergrĂŒndig die Entlastung der arbeitenden Bevölkerung zum Ziel hat. Die Körperschaftsteuer soll fĂŒr kleine Unternehmen halbiert werden, und auch die Lohnnebenkosten sollen gesenkt werden. Kickl plant zudem eine steuerliche Entlastung fĂŒr ErwerbstĂ€tige ab dem 60. Lebensjahr und eine UnterstĂŒtzung fĂŒr junge Arbeitnehmer, die ins Berufsleben eintreten.

Mehr zum Thema – FPÖ demonstriert Optimismus beim Wahlkampfauftakt


de.rt.com/oesterreich/232363-k


Schweigegeld-Prozess: Keine Strafe fĂŒr Donald Trump


Donald Trump (78), der designierte US-PrĂ€sident, bleibt im Schweigegeld-Prozess straffrei. Das New Yorker Gericht verkĂŒndete am Freitag, dass die Verurteilung als „unconditional discharge“ erfolgt – ohne Haftstrafe, Geldbuße oder BewĂ€hrung.

Richter Juan Merchan begrĂŒndete die Entscheidung damit, dass eine Haftstrafe Trumps zukĂŒnftige AmtsgeschĂ€fte behindert hĂ€tte. Trotz der Straffreiheit bleibt der Schuldspruch bestehen: Trump wurde bereits im Mai 2024 in 34 FĂ€llen der FĂ€lschung von GeschĂ€ftsunterlagen schuldig gesprochen.


de.rt.com/nordamerika/232409-s


Nach Drohungen von Trump: Grönland kommt USA entgegen


Grönland ist offen fĂŒr eine Zusammenarbeit mit den USA bei der Erschließung von Rohstoffen wie etwa seltenen Mineralien. Dies gab die grönlĂ€ndische Ministerin fĂŒr UnabhĂ€ngigkeit und auswĂ€rtige Angelegenheiten, Vivian Motzfeldt, am Donnerstag bekannt. "Grönland freut sich darauf, mit den USA die Möglichkeiten einer geschĂ€ftlichen Zusammenarbeit, die Entwicklung des grönlĂ€ndischen Mineralsektors, einschließlich kritischer Mineralien, und anderer relevanter Bereiche zu besprechen", sagte Motzfeldt laut einer Pressemitteilung.

Ähnlich wie auch schon zuvor Grönlands Regierungschef MĂște B. Egede wies Motzfeldt jedoch Trumps Plan, Grönland den USA einzuverleiben, zurĂŒck. "Wir verstehen und erkennen an, dass Grönland eine entscheidende und wichtige Rolle fĂŒr die nationalen Sicherheitsinteressen der USA spielt", teilte sie mit. Doch Grönland gehöre dem grönlĂ€ndischen Volk – und nur das entscheide ĂŒber die Entwicklung und Zukunft der Insel, sagte sie. Trump hatte am Dienstag auf einer Pressekonferenz gesagt, die USA brauchten Grönland fĂŒr die nationale Sicherheit. Um das zu erreichen, schloss er auf Nachfrage weder Strafzölle noch den Einsatz der StreitkrĂ€fte aus.

Die USA haben heute schon einen großen MilitĂ€rstĂŒtzpunkt auf der Insel – worauf nun auch Motzfeldt verwies. Mutmaßlich geht es Trump bei dem Vorstoß auch um die bisher weitgehend unerschlossenen Rohstoffe. Grönland verfĂŒgt unter anderem ĂŒber große Vorkommen von Gold, Metallen, Uran und seltenen Erden. Allerdings gibt es teils Widerstand gegen den Abbau der Rohstoffe.

Trump misstraut zudem dem chinesischen und russischen Einfluss in der Region, die er im Wesentlichen als Hinterhof Amerikas betrachtet. Die USA wollen den russischen Einfluss in der Arktis zurĂŒckdrĂ€ngen.

Die dĂ€nische Regierungschefin Mette Frederiksen will inzwischen mit dem kĂŒnftigen US-PrĂ€sidenten Donald Trump ĂŒber dessen Ambitionen sprechen. Ihr BĂŒro habe Kontakt zu Trump aufgenommen, sagte Frederiksen am Donnerstag nach einem Treffen mit den Chefs der im dĂ€nischen Parlament vertretenen Parteien. Sie habe aber noch nicht mit ihm gesprochen.

Sie glaube nicht, dass Trump versuchen werde, Grönland mit Gewalt zu annektieren, sagte Frederiksen. "Wir haben keinen Grund zu der Annahme, dass das passieren wĂŒrde", verlautbarte sie.

Wie Trump Grönland zu erwerben beabsichtigt, ist unklar. Grönland war bis zum Jahr 1953 dĂ€nische Kolonie und ist jetzt ein selbstverwaltetes Territorium des Königreichs DĂ€nemark. Seit dem Jahr 2009 hat die Insel das Recht, sich durch ein Referendum fĂŒr unabhĂ€ngig zu erklĂ€ren. Sollte dies eintreten, könnte sich Grönland fĂŒr eine Anbindung an die USA entscheiden – etwa in Form eines Assoziierungsabkommens wie bei den Marshallinseln, Mikronesien und Palau im Pazifik.

Mehr zum Thema ‒ Scholz warnt Trump: Grenzen dĂŒrfen nicht mit Gewalt verschoben werden


de.rt.com/international/232369


Angst vor Wahlbeeinflussung: EU-Abgeordnete wollen strengere Regeln fĂŒr X


Abgeordnete der EU-Kommission verlangen strengere Regeln fĂŒr die amerikanische Social-Media-Plattform X (Twitter) wegen VerstĂ¶ĂŸen gegen europĂ€ische Gesetze. Eine entsprechende Anfrage soll am Freitag an die Kommission entsandt werden. Die Initiative könnte eine breite Mehrheit im EU-Parlament finden.

Die Europaabgeordnete Alexandra Geese (GrĂŒne) erklĂ€rt diesbezĂŒglich gegenĂŒber dem Handelsblatt, dass BrĂŒssel dringend Sofortmaßnahmen fĂŒr X anordnen mĂŒsse, beispielsweise das Abschalten der Empfehlungsmechanismen auf der Plattform. Dadurch wĂŒrde ihr zufolge kein einziger Inhalt gelöscht, aber die Meinungsfreiheit fĂŒr alle wĂ€re wieder hergestellt.

UnterstĂŒtzung erhĂ€lt die GrĂŒnen-Abgeordnete von der SPD. Die Europaabgeordnete Katarina Barley fordert, dass die EU genau ĂŒberprĂŒft, was auf Plattformen wie X, Facebook und Instagram hinsichtlich der Bundestagswahl passiert. Ihrer Meinung nach will Elon Musk als Inhaber von X die liberale Demokratie schwĂ€chen, was nicht zugelassen werden darf.

Außerdem wird argumentiert, dass Musk den Wahlkampf im Deutschen Bundestag und die politische Agenda in Deutschland ĂŒber die Algorithmensteuerung beeinflusst. In einem Schreiben der EU-Abgeordneten heißt es, dass dadurch ein systemisches Risiko fĂŒr den öffentlichen Diskurs und die anstehende Bundestagswahl entstehe.

Bemerkenswert ist zudem Musks Einsatz fĂŒr die Alternative fĂŒr Deutschland. Kurz vor Weihnachten schrieb er auf X, dass nur die AfD Deutschland retten kann. Am Donnerstag tauschte er sich wĂ€hrend eines Live-GesprĂ€chs auf der Plattform mit der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel aus. Mit Hinsicht auf dieses GesprĂ€ch leitete die Bundestagsverwaltung eine PrĂŒfung ein, ob es sich bei Musks Engagement fĂŒr die AfD um eine illegale Parteispende handeln könnte.

Musk Ă€ußert sich regelmĂ€ĂŸig nicht nur ĂŒber die AfD, sondern auch ĂŒber andere Parteien und Politiker im deutschen Wahlkampf. So bezeichnete er Wirtschaftsminister Robert Habeck als "Narr" und Bundeskanzler Olaf Scholz als einen "inkompetenten Dummkopf".

Scharfe Kritik an Musk kommt auch aus Frankreich. PrÀsident Emmanuel Macron erklÀrte am Montag in einer Rede vor den auslÀndischen Botschaftern in Paris, dass Musk sich direkt in die Wahlen in anderen LÀndern, darunter in Deutschland, einmische:

"Wer hĂ€tte sich vor zehn Jahren vorstellen können, dass der EigentĂŒmer eines der grĂ¶ĂŸten sozialen Netzwerke der Welt eine neue reaktionĂ€re internationale Bewegung unterstĂŒtzen wĂŒrde, die direkt in Wahlen eingreift, darunter in Deutschland?"


Zuvor hatte sich der Streit zwischen Musk und der EU im vergangenen Sommer zugespitzt. Damals rief der EU-Kommissar Thierry Breton dazu auf, dass Musk sich an EU-Regeln zu halten habe. Der X-Inhaber antwortete mit einem beleidigenden Post, der etwa so lautete:

"Und buchstÀblich, fick dein eigenes Gesicht!"


Mehr zum Thema – Vor Trump-Interview: EU-Kommissar Breton droht Elon Musk

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de.rt.com/international/232387


Libanon: Armeechef Aoun zum neuen PrÀsidenten gewÀhlt


Das libanesische Parlament hat den Generalstabschef Joseph Aoun zum neuen PrĂ€sidenten des Landes gewĂ€hlt. Er erhielt in einer zweiten Abstimmung 99 Stimmen und erreichte damit die erforderliche Mehrheit. Aoun ist als Armeechef derzeit auch dafĂŒr zustĂ€ndig, die im November vereinbarte Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel zu ĂŒberwachen.

Die Biden-Administration und das Team des designierten PrĂ€sidenten Trump hĂ€tten sich eng abgestimmt, um die Wahl von General Joseph Aoun zum neuen PrĂ€sidenten des Libanon voranzutreiben, so ein US-Beamter und eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle gegenĂŒber Axios. Aouns Sieg gibt dem pro-westlichen Lager im Libanon Auftrieb, und ist ein Schlag fĂŒr die Hisbollah sowie andere pro-iranische Gruppen in der Region.

Nachdem Israel den Hisbollah-FĂŒhrer Hassan Nasrallah ermordet und die schiitische Miliz eine Reihe von Niederlagen erlitten hatte, beschloss die US-Regierung, die Situation zu nutzen und die libanesische FĂŒhrung zur Wahl eines neuen PrĂ€sidenten zu drĂ€ngen.

Diese BemĂŒhungen erhielten vor sechs Wochen Auftrieb, als Israel und Libanon ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichneten. Einen Tag nach Inkrafttreten des Waffenstillstands kĂŒndigte der Sprecher des libanesischen Parlaments an, dass am 9. Januar PrĂ€sidentschaftswahlen stattfinden wĂŒrden.

US-Beamte erklĂ€rten, dass die Regierung Biden und Saudi-Arabien in den vergangenen sechs Wochen gemeinsame Anstrengungen unternommen hĂ€tten, um sicherzustellen, dass die Abstimmung im libanesischen Parlament am 9. Januar mit der Wahl eines neuen PrĂ€sidenten endet. Frankreich und Katar haben diese BemĂŒhungen ebenfalls unterstĂŒtzt und mitgeholfen.

Die BemĂŒhungen erreichten diese Woche ihren Höhepunkt, als der Gesandte von PrĂ€sident Biden, Amos Hochstein, der die Waffenstillstandsvereinbarung im Libanon vermittelt hatte, in die Region reiste, wie US-Beamte mitteilten. Die USA Ă€ußerten sich nicht öffentlich dazu, aber unter vier Augen setzte sich Hochstein fĂŒr Aoun ein. Die Regierung Biden sehe den Befehlshaber des libanesischen MilitĂ€rs als einen Profi, der pro-westlich sei, die Hisbollah nicht unterstĂŒtze und das Vertrauen der Mehrheit der Libanesen genieße, so zwei US-Beamte.

Vor dessen Reise hĂ€tten sich Hochstein und der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, mit Trumps nationalem Sicherheitsberater, dem Abgeordneten Mike Waltz, getroffen und ihre Positionen abgestimmt, sagten ein US-Beamter und eine mit dem Thema vertraute Quelle.

Der Quelle zufolge waren sich Waltz und das Biden-Team einig, es sei wichtig, dass die Hisbollah im politischen Prozess der PrĂ€sidentschaftswahlen kein Comeback feiern könne. Hochstein habe zudem mit Trumps Nahost-Beauftragtem Steve Witkoff in Kontakt gestanden und ihn ĂŒber die Entwicklungen im Zusammenhang mit den libanesischen PrĂ€sidentschaftswahlen informiert, so ein US-Beamter.

Als Hochstein am 5. Januar nach Riad und einen Tag spĂ€ter nach Beirut gereist sei, habe er seinen GesprĂ€chspartnern gesagt, er spreche fĂŒr die Biden-Administration, aber das Trump-Übergangsteam stimme mit deren Position zu den libanesischen PrĂ€sidentschaftswahlen ĂŒberein, erklĂ€rte ein weiterer US-Beamter.

GemĂ€ĂŸ dem Waffenstillstandsabkommen muss das israelische MilitĂ€r seinen RĂŒckzug aus dem SĂŒdlibanon bis Ende Januar abschließen. Israelische Beamte verlautbarten in den letzten Tagen, dass der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Israel Katz und die IDF-FĂŒhrung die StreitkrĂ€fte nicht vollstĂ€ndig abziehen, sondern sie in drei SchlĂŒsselpositionen im SĂŒdlibanon belassen wollen.

Mehr zum Thema - Zeitenwende in Syrien


de.rt.com/der-nahe-osten/23235


Nach Absturz: EU-Behörde empfiehlt FlĂŒge nach Russland einzustellen


Die EuropĂ€ische Agentur fĂŒr Flugsicherheit (EASA) hat die weltweit tĂ€tigen Fluggesellschaften aufgefordert, ihre FlĂŒge nach Russland auszusetzen. Diese Maßnahme folgt dem Absturz einer Maschine der Azerbaijan Airlines am 25. Dezember, die nach Russland unterwegs war.

Die EASA nennt in ihrer Empfehlung fĂŒnf russische StĂ€dte, die nicht mehr angeflogen werden sollten: Moskau, Sankt Petersburg, Jekaterinburg, Rostow am Don und Samara. Hintergrund dieser Maßnahme ist nach Angaben der Behörde der anhaltende Krieg in der Ukraine, der aufgrund der mangelnden Koordination zwischen ziviler und militĂ€rischer Flugsicherung eine erhebliche Gefahr fĂŒr den Luftverkehr im russischen Luftraum darstellt.

Insbesondere russische Luftabwehrsysteme, die als Reaktion auf ukrainische Raketen- und Drohnenangriffe aktiviert werden, erhöhen demnach das Risiko unbeabsichtigter Angriffe auf zivile Luftfahrzeuge.

Die Empfehlung richtet sich primĂ€r an Luftfahrtunternehmen aus Drittstaaten, die trotz der bestehenden Risiken weiterhin den russischen Luftraum nutzen. Derzeit fliegt keine europĂ€ische Fluggesellschaft nach Russland oder ĂŒber russisches Hoheitsgebiet. Die EASA weist darauf hin, dass die Empfehlung bis Ende Juli 2025 gĂŒltig ist, aber bereits vorher ĂŒberprĂŒft und gegebenenfalls angepasst werden kann, falls sich die Sicherheitslage Ă€ndert.

Das Flugzeug der Azerbaijan Airlines war auf dem Weg von Baku (Aserbaidschan) nach Grosny (Russland) vom Kurs abgekommen und wenige Kilometer vor der Stadt Aktau abgestĂŒrzt. Von den 67 Menschen an Bord kamen 38 ums Leben.

Der russische PrĂ€sident Wladimir Putin entschuldigte sich bei seinem aserbaidschanischen Amtskollegen dafĂŒr, dass sich "der tragische Vorfall im russischen Luftraum ereignet hat". Der aserbaidschanische PrĂ€sident Ilham Alijew machte Russland fĂŒr den Absturz verantwortlich.

Sieben Fluggesellschaften haben nach dem Vorfall ihre FlĂŒge nach Russland bereits eingeschrĂ€nkt beziehungsweise eingestellt, darunter die kasachische Qazaq Air, die israelische El Al, die arabische Flydubai, die serbische Air Serbia sowie die usbekische Qanot Sharq und Turkmenistan Airlines. Auch Azerbaijan Airlines hat den Flugbetrieb in elf russische StĂ€dte eingestellt.

Mehr zum Thema - Flugzeugabsturz in Aktau: Russland bereit, Kasachstan bei Untersuchung zu unterstĂŒtzen


de.rt.com/international/232362


Schweizer BĂŒrger in iranischem GefĂ€ngnis tot aufgefunden – Berichte sprechen von Suizid


Ein Schweizer StaatsbĂŒrger wurde tot in einem iranischen GefĂ€ngnis aufgefunden. Laut den iranischen Behörden beging er Suizid. Der Mann war wegen Spionageverdachts festgenommen worden.

Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagmorgen, als der HĂ€ftling seine Mitinsassen darum bat, ihm Essen aus der GefĂ€ngniskantine zu holen. WĂ€hrend der kurzen Zeit, in der er allein in der Zelle war, nahm sich der Mann das Leben. Das GefĂ€ngnispersonal versuchte, den Gefangenen zu retten, doch die BemĂŒhungen blieben erfolglos. Der Oberste Richter der iranischen Provinz Semnan erklĂ€rte, dass alle Beweise und Unterlagen ĂŒberprĂŒft wurden und der Fall als Suizid eingestuft wurde.

Die IdentitĂ€t des Verstorbenen wurde von den iranischen Behörden nicht bekannt gegeben. Laut Berichten der iranischen Nachrichtenagentur Mizan Online war der Mann von den Sicherheitsbehörden wegen mutmaßlicher Spionage verhaftet worden. Der Fall werde weiterhin untersucht.

Das Eidgenössische Departement fĂŒr auswĂ€rtige Angelegenheiten (EDA) in Bern bestĂ€tigte den Tod des Schweizer StaatsbĂŒrgers und erklĂ€rte, dass die schweizerische Botschaft in Teheran mit den lokalen Behörden in Kontakt stehe, um die UmstĂ€nde des Todes zu klĂ€ren. Der Sprecher des EDA betonte, dass auch die Angehörigen des Verstorbenen im Rahmen des konsularischen Schutzes betreut wĂŒrden.


Nicolas Bideau, Kommunikationschef des Eidgenössischen Departements fĂŒr auswĂ€rtige Angelegenheiten (EDA), teilte auf X mit, dass die iranischen Behörden das EDA am Donnerstagnachmittag ĂŒber den Tod eines Schweizer BĂŒrgers im GefĂ€ngnis informiert hĂ€ttenPrintscreen X: Chef_Komm_Eda
Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Praxis Irans auf, westliche StaatsbĂŒrger unter dem Vorwurf der Spionage festzuhalten. Kritiker werfen Teheran vor, diese Inhaftierungen politisch zu instrumentalisieren, wĂ€hrend die iranische Regierung solche Anschuldigungen zurĂŒckweist. Zahlreiche europĂ€ische Staatsangehörige, darunter auch Menschen mit iranischem Pass, befinden sich derzeit in iranischen GefĂ€ngnissen.

Die Schweiz ĂŒbt in Iran eine besondere Funktion aus: Seit 1980 vertritt sie im Rahmen eines Schutzmachtmandats die Interessen der USA, was ihr eine zentrale Rolle bei konsularischen Angelegenheiten fĂŒr amerikanische StaatsbĂŒrger in Iran verleiht.

Die genaue Zahl der auslÀndischen Gefangenen in Iran bleibt unbekannt. Auch die Schweiz sieht sich weiterhin mit der schwierigen Situation konfrontiert, die diese Inhaftierungen mit sich bringen.

Mehr zum Thema ‒ ZĂŒrich platzt aus den NĂ€hten – durch Zuwanderung vor allem aus der Ukraine


de.rt.com/schweiz/232360-schwe


Los Angeles: Flammenmeer zerstört rund 10.000 GebĂ€ude auf ĂŒber 15.000 Hektar Land


Das Flammeninferno in der KĂŒstenstadt und Millionenmetropole Los Angeles (rund 3,8 Millionen Einwohner) im "Golden State" Kalifornien ist weiterhin nicht unter Kontrolle. Die Behörden geben das Ausmaß der Zerstörungen allein im stark betroffenen Viertel Pacific Palisades mittlerweile mit einer FlĂ€che von rund 8.000 Hektar (19,978 Acres) an. Bis dato kamen dabei mindestens zehn Menschen ums Leben, es wird jedoch eine wesentlich höhere Zahl an Opfern befĂŒrchtet.

Am Mittwoch wurde Los Angeles von einer noch nie dagewesenen Krise heimgesucht, als gleichzeitig drei große WaldbrĂ€nde ausbrachen, darunter ein gewaltiges Feuer im wohlhabenden Stadtteil Pacific Palisades. Das Gebiet, das fĂŒr seine millionenschweren ProminentenhĂ€user an steilen KĂŒstenschluchten bekannt ist, wurde zum Epizentrum der VerwĂŒstung. Die Los Angeles Times berichtet zwei Tage spĂ€ter davon, dass in den Verwaltungseinheiten Pacific Palisades und Altadena (bekannt fĂŒr den Eaton Canyon) mehr als 9.000 GebĂ€ude bei den apokalyptischen BrĂ€nden beschĂ€digt oder zerstört wurden ‒ in Altadena auf einer FlĂ€che von rund 5.500 Hektar (13.690 Acres).

Am berĂŒhmten Sunset Boulevard, der Straße zwischen Hollywood und Beverly Hills, musste gestern kurzzeitig eine Evakuierungsanordnung verhĂ€ngt werden, die jedoch mittlerweile wieder aufgehoben wurde.

Lautstarke Kritik erfĂ€hrt der Gouverneur Kaliforniens, Gavin Newsom (Demokrat), bezogen auf die NichterfĂŒllung von zuvor angekĂŒndigten Katastrophenschutzmaßnahmen in den letzten Jahren. So hat Kalifornien seit 2019 rund 24 Milliarden Dollar fĂŒr das große Problem der Obdachlosigkeit ausgegeben, demgegenĂŒber jedoch keinerlei grĂ¶ĂŸere Investitionen getĂ€tigt, um die Menschen vor den alljĂ€hrlichen Brandkatastrophen im Bundesstaat besser schĂŒtzen zu können.

So informiert die Lokalabgeordnete Kate Sanchez auf X:

"Vergangenes Jahr legte Gouverneur Newsom sein Veto gegen einen Gesetzentwurf ein, der es Cal Fire ermöglicht hÀtte, saisonale Feuerwehrleute zu behalten, um den Personalmangel zu beheben. Sein Veto erzwang die Entlassung von tausenden Feuerwehrleuten, die er trotz seiner Versprechungen nie ersetzt hat. Das ist FahrlÀssigkeit auf höchstem Niveau."

Last year Gov. Newsom vetoed a bill that would have let CalFire retain seasonal firefighters to help with staffing shortages. His veto forced the layoff of thousands of seasonal firefighters, who he never replaced despite his promises. This is negligence of the highest order. pic.twitter.com/f5c4Hvj073
— Kate Sanchez (@KateSanchezCA) January 9, 2025

Der designierte PrĂ€sident Donald Trump kritisierte Gouverneur Newsom in seinem sozialen Netzwerk Truth Social, nannte ihn provozierend "Gavin Newscum" (das englische "scum" bedeutet "Abschaum"). Zu Trumps Behauptungen gehörten Anschuldigungen ĂŒber organisierte Misswirtschaft bei der Wasserversorgung und der BrandverhĂŒtung.

🚹 JUST IN: President Trump is SLAMMING Gavin Newsom for allowing these fires to happenTrump accuses Newscum of prioritizing a worthless fish over his people.REMOVE NEWSOM! pic.twitter.com/M1zVUyoK7T
— Nick Sortor (@nicksortor) January 8, 2025

Der zustÀndige Polizeichef des Los Angeles County, Robert Luna, wird zu der Lage in den betroffenen Regionen mit dem Satz zitiert:

"Es sieht aus, als ob eine Atombombe in diesen Gebieten eingeschlagen hÀtte."

WĂ€hrend zwei der großen Feuer am Donnerstag langsam eingedĂ€mmt werden konnten, brach gleichzeitig ein neues aus, das sogenannte Kenneth Fire im Gebiet der West Hills und Hidden Hills zwischen Los Angeles und Ventura.

In den am stĂ€rksten betroffenen Gebieten Pacific Palisades und Altadena wurden millionenschwere Anwesen und Villen durch die Feuerwand in Schutt und Asche gelegt. Zu den Betroffenen gehören laut US-Medien Prominente wie Paris Hilton, die Schauspieler Anthony Hopkins und Billy Crystal. Weiterhin bleiben rund 180.000 Einwohner unter dem angeordneten Evakuierungsbefehl. Der Schauspieler James Woods, ebenfalls in Pacific Palisades wohnhaft und mittlerweile von seinem Anwesen geflĂŒchtet, schrieb auf X:

"Der Freund unseres Nachbarn schickte dieses Video von der Evakuierung unserer Gegend..."

Our neighbor’s friend sent this video evacuating our area
 pic.twitter.com/n8zLWgi3gR
— James Woods (@RealJamesWoods) January 8, 2025

In seinen letzten Amtstagen verkĂŒndete PrĂ€sident Joe Biden die GewĂ€hrung weitreichender Bundesmittel zur UnterstĂŒtzung Kaliforniens bei der BekĂ€mpfung des verheerendsten Waldbrandes in der Geschichte des Bundesstaates. Biden erklĂ€rte bei einem Briefing im Weißen Haus vor Journalisten:

"Dies ist der grĂ¶ĂŸte und verheerendste Brand in der Geschichte Kaliforniens."

Demnach seien laut Biden seit Beginn der BrĂ€nde bislang rund 360.000 Bewohner aus den am stĂ€rksten betroffenen Gebieten in Sicherheit gebracht worden. Die genaue Zahl der Toten ist weiterhin unklar. US-Medien berichten von mindestens fĂŒnf bis zehn Toten. Der Sender CNN sprach ‒ Stand gestern ‒ von sieben Opfern, der Sender NBC von sechs.

Die Polizeibehörden befĂŒrchten nun zudem die Gefahr krimineller AktivitĂ€ten in den betroffenen Gebieten, indem das vorherrschende Chaos mutwillig ausgenutzt wird. So seien bis dato 20 VerdĂ€chtige "im Zusammenhang mit PlĂŒnderungen festgenommen worden", so Kathryn Barger, ReprĂ€sentantin des 5. Bezirks des Los Angeles County.

Aufgrund der Rauchbildung und schlechten Luft bleiben die Schulen vorerst geschlossen. Außensportveranstaltungen, wie Spiele der Football-Liga NFL, wurden abgesagt oder an andere Orte verlegt.

Verlegt wurden vorerst auch zwei Hollywood-Termine: die vorab angesetzten traditionellen Oscar-Nominierungen sowie die Bekanntgabe der Nominierungen fĂŒr die "Producers Guild of America Awards".

Mehr zum Thema ‒ Hollywood in Flammen – Zerstörung in Kalifornien wie in einem Kriegsgebiet


de.rt.com/nordamerika/232349-l


Russischer Botschafter: USA schaffen Infrastruktur fĂŒr nuklearfĂ€hige F-35-Jets in Grönland


Im Dezember hat der designierte US-PrÀsident Donald Trump, der sein Amt am 20. Januar antreten wird, wissen lassen, es sei "eine absolute Notwendigkeit", dass die USA die zu DÀnemark gehörende Insel Grönland besitzen und kontrollieren.

Russlands Botschafter in DĂ€nemark Wladimir Barbin Ă€ußerte sich dazu in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Der auf Grönland gelegene US-MilitĂ€rstĂŒtzpunkt Pituffik (vormals "Thule Air Base") sei heute Bestandteil des US-amerikanischen FrĂŒhwarnsystems fĂŒr Raketenangriffe im arktischen Raum, gab der Diplomat im GesprĂ€ch am Freitag an. Er erlĂ€uterte:

"Er [der MilitĂ€rstĂŒtzpunkt] wird derzeit samt der Radaranlage einer umfassenden Modernisierung unterzogen, die mehrere Milliarden US-Dollar kostet. Zudem wird dort eine Flugplatzinfrastruktur fĂŒr die F-35-Kampfflugzeuge geschaffen, die Atomwaffen tragen können. Solche Jets haben den Flugplatz der Basis bereits bei Übungen der US Air Force genutzt."

Des Weiteren erinnerte Barbin daran, dass die US-Truppen seit dem Zweiten Weltkrieg in Grönland stationiert seien.

Trumps Ansatz bezĂŒglich der Insel könne negative Auswirkungen auf die Lage in der Region haben, fĂŒgte der russische Botschafter hinzu. Der Wunsch, die Kontrolle darĂŒber zu erlangen, zeuge von einer fehlenden Bereitschaft, die StabilitĂ€t in der Arktis zu stĂ€rken und den entsprechenden Dialog zu entwickeln. Und weiter:

"Russland setzt sich fĂŒr eine StĂ€rkung der StabilitĂ€t in der Arktis ein. Dies ist nur durch den Aufbau eines fĂŒr alle Arktis-Anrainerstaaten gleichen internationalen Sicherheitssystems möglich."

Trump hat mehrfach erklĂ€rt, Grönland solle Teil der USA werden. Ihm zufolge sei die Insel von strategischer Bedeutung fĂŒr die nationale Sicherheit und den Schutz der "freien Welt", unter anderem vor China und Russland. Grönlands Regierungschef MĂște Egede wies Trumps Vorstoß entschieden zurĂŒck und erklĂ€rte, dass "wir niemals zum Verkauf stehen werden".

Grönland war bis 1953 dĂ€nische Kolonie und ist jetzt ein selbstverwaltetes Territorium des Königreichs DĂ€nemark. Seit 2009 hat die Insel das Recht, sich durch ein Referendum fĂŒr unabhĂ€ngig zu erklĂ€ren.

Mehr zum Thema ‒ Warum Trump die Kontrolle ĂŒber Grönland will

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de.rt.com/international/232358


Elon Musk zu Trudeau: "MĂ€del, es ist egal, was du sagst"


Von Dmitri Petrowski

"MĂ€del, du bist nicht mehr der Gouverneur Kanadas, darum ist es egal, was du sagst."


Das hat Elon Musk an Justin Trudeau geschrieben, der vor kurzem als Premierminister Kanadas den RĂŒcktritt einreichte.

"MĂ€del."


Zuvor hatte Musk den scheidenden Bundeskanzler "Schitz" genannt – und den britischen Premier der Komplizenschaft an Gruppenvergewaltigungen britischer MĂ€dchen durch pakistanische Immigranten beschuldigt, um im selben Atemzug US-Amerikaner zu einer Diskussion darĂŒber aufzufordern, die Briten "von der Tyrannei zu befreien". Die Welt schaut diesen AusfĂ€llen verwundert zu und fragt sich: Ja, was ist denn mit unserem Jungen los? Und der Dichter und linke Verschwörungstheoretiker Seth Abramson, den das CNN und danach fast alle anderen zu irgendeinem unklaren Zwecke zu Musks Biographen ernannte, erklĂ€rt sogar ohne Umschweife, der GeschĂ€ftsmann habe den Verstand verloren.

Dabei sei er ja so ein braver Junge gewesen! UmweltschĂŒtzer beteten seine Elektroauto-Marke Tesla an, ob der WeltraumflĂŒge seines privaten Unternehmens weinten Wirtschaftsliberale vor GlĂŒck. Und was fĂŒr ein Humanist er fĂŒr sie alle miteinander doch erst gewesen ist, als er einwilligte, der Ukraine die GerĂ€te fĂŒr seinen Satelliten-Internetdienst Starlink zu liefern und die dazugehörigen Dienstleistungen zu erbringen!

Doch da wurde aller Leute Liebling auf einmal fĂŒr sie alle zum Schreckgespenst. Ja hat der womöglich wirklich den Verstand verloren, wer weiß? Ist er vielleicht auf den Gedanken gekommen, den Herrgott im Himmel am Bart gepackt zu haben – und jetzt des Königs Vetter und des Zaren Onkel zu sein?

Na ja, vielleicht ein bisschen. Doch viel wahrscheinlicher ist, dass er, wie ein jeder VisionĂ€r von Rang und Namen, frĂŒher als andere begriffen hat, woher der Wind weht: Die Welt, wie wir sie kennen, verlĂ€sst uns, mit ihr zusammen auch die liberalen TrĂ€ume, der Umweltschutz, die Ukraine, Minderheitenrechte und alles andere. Donald Trump hat seine Konkurrenz mit roher Übermacht niedergekĂ€mpft – und gerade auf der Macht wird die neue Welt aufgebaut werden.

Musk beleidigt Trudeau und Scholz, klar – doch was können sie gegen den reichsten Mann der Welt tun, den Besitzer des wichtigsten sozialen Netzwerks der (zumindest westlichen) Welt und den Mann, der dem baldigen US-PrĂ€sidenten am nĂ€chsten steht? Vielleicht weinen?

Trump verspricht, Kanada zum 51. US-Bundesstaat und Grönland "great again" zu machen – und was wollen Kanada und DĂ€nemark seinen PlĂ€nen entgegenstellen? Sanktionen? Wird nicht gehen: Ihr habt doch selbst der UnipolaritĂ€t zugestimmt und eure Sicherheit selbst in die HĂ€nde der USA gelegt, also was gibt es jetzt noch zu beanstanden? Heute gilt nicht mehr, was zuvor galt.

UnterdrĂŒckte sind heute nicht mehr im Recht. Wer heute unterdrĂŒckt ist, ist ein Trottel und fĂŒr jemand anderes Beute und Melkkuh.

Sehe ich diese neue Welt, muss ich persönlich an zwei Dinge denken. Erstens: Wie Recht wir in Russland doch hatten, als wir uns schon vorsorglich mit der Sicherheit unserer Grenzen befassten! Und zweitens: Wir werden uns noch mit Wehmut an Opa Biden erinnern, der ĂŒber ebenen Boden stolperte, der Luft die Hand zum Gruße reichte und mitten bei seinen Auftritten plötzlich irgendwohin loslief – wohl dorthin, wo vor unseren Augen auch die bisherige Weltordnung nun mit Vollgas von uns fĂ€hrt.

Übersetzt aus dem Russischen. Erschienen exklusiv bei RT.

Dmitri Petrowski, Jahrgang 1983, ist ein russischer Roman- und Drehbuchautor sowie Publizist. Er studierte deutsche Philologie in Sankt Petersburg und Berlin, wo er ab dem Jahr 2002 lebte. Im Jahr 2018 kehrte er nach Russland zurĂŒck. Er arbeitete bei den Zeitungen Russkaja Germanija und Russki Berlin sowie als Programmdirektor bei einem Berliner russischsprachigen Radiosender und ist Kolumnist bei RT und Life.ru.

Mehr zum Thema – Trumps PlĂ€ne der Annexion Kanadas erschĂŒttern politische Stereotype


de.rt.com/meinung/232281-maede


EU besorgt ĂŒber mögliches Ende der Russland-Sanktionen durch Trump


Im Zuge der Vorbereitung auf die US-PrĂ€sidentschaftswahlen ĂŒberprĂŒft die EU laut der Financial Times (FT) die Verordnungen der aktuellen amerikanischen Administration.

Grund dafĂŒr sind BefĂŒrchtungen, dass eine neue Regierung unter Donald Trump diese Maßnahmen, darunter auch die gegen Russland verhĂ€ngten Sanktionen, zurĂŒcknehmen könnte.

EuropĂ€ische Beamte Ă€ußern besondere Besorgnis darĂŒber, dass Trump zahlreiche Dekrete der Biden-Administration aufheben könnte, die Sanktionen gegen Russland verhĂ€ngt hatten.

Die EU hofft, dass Trump diese Sanktionen beibehĂ€lt, um sie als Verhandlungsinstrument in möglichen GesprĂ€chen mit Moskau ĂŒber einen Waffenstillstand einzusetzen, so die Zeitung.

Ein Sprecher von Trumps Übergangsteam wies diese Bedenken zurĂŒck und erklĂ€rte, der gewĂ€hlte PrĂ€sident verfĂŒge ĂŒber ein klares Mandat, die im Wahlkampf abgegebenen Versprechen umzusetzen.

In den letzten Tagen hat Trump angedeutet, militĂ€rischen Druck oder Strafzölle gegen DĂ€nemark in Betracht zu ziehen, um Grönland zum Verkauf zu zwingen. Außerdem erklĂ€rte er, dass er sich vorstellen könne, Kanada und den Panamakanal in die Vereinigten Staaten einzugliedern.

Die EU-Kommission hat ein internes Team hochrangiger Beamter eingerichtet, um Strategien zu entwickeln, wie man die potenziellen Auswirkungen einer zweiten Trump-PrÀsidentschaft eindÀmmen oder darauf reagieren könnte.

Der Fokus liegt dabei vor allem auf möglichen Handelskonflikten, einer geringeren UnterstĂŒtzung der Ukraine und einem möglichen RĂŒckzug Washingtons aus der europĂ€ischen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik.

Trump kĂŒndigte an, ein Treffen mit Putin in die Wege zu leiten.

Zudem erklĂ€rte der designierte US-PrĂ€sident, dass Putin Interesse an einem Treffen mit Trump bekundet habe und dass man nun an der Organisation des Treffens arbeite. "Wir mĂŒssen diesen Krieg beenden, um dieses blutige Chaos zu stoppen", sagte er. Sehr wahrscheinlich wird Bratislava, Slowakei, der Ort fĂŒr das Treffen zwischen Trump und Putin sein.

Trump says he is setting up meetings with Putin pic.twitter.com/JnQsWD2qK0
— Russian Market (@runews) January 10, 2025

Mehr zum Thema ‒ Ukraine versetzt den EuropĂ€ern absichtlich einen Schlag in Sachen Gasversorgung


de.rt.com/international/232351


Der Westen ĂŒbt einen neuen Blick: Syriens bessere Islamisten


Von RĂŒdiger Rauls

Zweierlei Maß


FĂŒr Islamisten scheint im politischen Westen immer hĂ€ufiger derselbe Grundsatz zu gelten wie fĂŒr Terroristen: Dein Terrorist ist mein FreiheitskĂ€mpfer; dein Islamist ist mein Technokrat. Nicht dass die Werte sich im sogenannten Wertewesten verschoben hĂ€tten, nein, Terrorismus wird weiterhin abgelehnt, Menschenrechte sind weiterhin einzuhalten und Autokraten sind weiterhin keine Demokraten. Klarer Fall! Aber nicht jeder Autokrat ist gleich ein Schmuddelkind, schon gar nicht, wenn er wie die Saudis ein strategischer Partner ist oder ĂŒber das dringend benötigte Gas verfĂŒgt wie Aserbaidschan, das man vom russischen Autokraten Putin nicht mehr beziehen will.

Auch bei den Menschenrechten scheint es zweierlei Maßeinheiten zu geben. Zur selben Zeit als im syrisch-irakischen Raum der Islamische Staat (IS) seinen Eroberungsfeldzug bis vor die Tore von Bagdad fĂŒhrte, verĂŒbten auch in der chinesischen Provinz Xingjang uigurische Islamisten BombenanschlĂ€ge (2014). China verurteilte die Bombenleger nach den Gesetzen seines Landes. Nach westlicher Sicht aber werden die Uiguren in der Volksrepublik verfolgt, wobei die Opfer kaum eine Rolle spiele, ebenso wenig wie Chinas Sicht auf die VorgĂ€nge. Die Exilvertretungen der Uiguren werden unterstĂŒtzt. Ihretwegen haben die USA sogar Sanktionen gegen China erhoben.

Gleichzeitig werden seit Jahren in den Kurdengebieten "etwa 10.000 Islamisten in gut einem Dutzend GefĂ€ngnissen [ohne Prozess gefangen gehalten und im Lager al-Hol] rund 50.000 Angehörige, vor allem Frauen und Kinder, von IS-KĂ€mpfern". Über deren LebensumstĂ€nde dringt nichts an die Öffentlichkeit. Dabei geschieht all das unter den Augen der dort stationierten US-Soldaten, mit Duldung durch die westlichen Wertemissionare, weitgehend verschwiegen von den westlichen Medien.

Es ist offensichtlich, dass der politische Westen einen Unterschied macht zwischen den Islamisten in den Uigurengebieten Chinas oder denen in Syrien und hier auch noch zwischen den KĂ€mpfern des IS und denen aus Idlib. Trotz der neuen Namen, die sie sich die dort ansĂ€ssigen zwischenzeitlich gaben, galten sie weiterhin als Islamisten. Das hinderte jedoch weder die TĂŒrkei noch den Westen daran, sie gegen Assad zu unterstĂŒtzten, um dessen Regierung zu schwĂ€chen. Da sie in der westlichen Darstellung weiterhin als Islamisten galten, vermied man jedoch den öffentlichen Umgang mit ihnen. Sie waren politisch nicht salonfĂ€hig.

Notwendige Umdeutung


Nun aber bringen die KĂ€mpfer aus Idlib den Westen in eine ZwickmĂŒhle. Einerseits sind sie ĂŒber Jahre als Al Quaida oder IS verteufelt und gemieden worden. Sogar ein Kopfgeld war auf den AnfĂŒhrer der KĂ€mpfer aus Idlib ausgesetzt, den heutigen syrischen Staatschef Ahmad al-Sharaa, mit Kampfnamen al-Dschaulani. Das aber hindert heute westliche Vertreter nicht daran, sich mit ihm zu treffen und zu verhandeln; im Gegensatz zu Putin, dem der Internationale Gerichtshof mit Verhaftung droht.

Andererseits hat Al-Dschaulani dem Westen mit dem Sturz Assads einen großen Gefallen getan. Dass seine KĂ€mpfer die WĂŒnsche des Westens erfĂŒllen, bedeutet jedoch nicht, dass man sie nicht jederzeit auch wieder fallen lassen könnte. Diese Erfahrung hatten vor ihnen auch schon die Mudschaheddin in Afghanistan gemacht, die man, nachdem sie die sowjetischen Truppen zum RĂŒckzug gezwungen hatten, fallen ließ und spĂ€ter als Al-Qaida sogar bekĂ€mpfte. Auch Saddam Hussein hatte die westliche Gunst verloren, trotz des Krieges, den er gegen den Iran gefĂŒhrt hatte.

Selbst dschihadistische Milizen hatten zu Beginn des Aufstands gegen Assad westliche Waffen erhalten, als diese noch im Verbund mit der Freien Syrischen gegen diesen angetreten waren. All das zeigt, wie wankelmĂŒtig westliche Gunst sein kann. Aber nun haben die Islamisten nicht nur Assad gestĂŒrzt, sie haben auch die Macht in Syrien ĂŒbernommen. Damit sind sie im Ringen um Einfluss in einer geopolitisch so bedeutenden Region ein Machtfaktor, der nicht außer Acht gelassen werden darf.

Das Problem fĂŒr die meisten Meinungsmacher im politischen Westen besteht nun darin, wie man diese Entwicklung und deren Akteure neu bewerten und darstellen soll. Denn in deren Weltbild und Denken stellen Islamisten, auch die der siegreichen HTS (Hayat Tahrir al-Sham) weiterhin eine große Bedrohung dar, fĂŒr die man absolut keine Sympathien aufbringt. Schon gar nicht will man durch deren Aufwertung etwaigen AnhĂ€ngern in den eigenen Gesellschaften Auftrieb geben und sie aus der gesellschaftlichen Ächtung entlassen.

Trotzdem muss man eine ErklĂ€rung dafĂŒr finden, weshalb man jetzt, wo Islamisten wichtig und mĂ€chtig geworden sind, zu ihnen Kontakte aufnimmt beziehungsweise solche öffentlich nutzt, die bisher nur diskret bestanden hatten. Man muss also vor seinem Publikum, aber auch vor sich selbst rechtfertigen, wieso diese Islamisten nun auf einmal hoffĂ€hig sein sollen im Gegensatz zu anderen, und vor allem in Gegensatz zu all dem, was vorher ĂŒber sie berichtet und gesagt worden war.

Wie will man deutlich machen, dass ein Unterschied besteht zwischen den Islamisten aus Idlib und denen des Islamischen Staats, die man weiterhin als gefĂ€hrlich ansieht und darstellt? Denn es geht ja nicht nur um Berichterstattung und Meinungsmache. Es geht ja auch um die Zweifel am eigenen Weltbild. Vermutlich werden die meisten Vertreter des westlichen Wertedenkens dadurch keine schlaflosen NĂ€chte haben. Aber das Publikum wird durch die derzeitigen Konflikte in der Welt immer öfter in WidersprĂŒche zwischen dem vermittelten Weltbild und der Wirklichkeit selbst verwickelt, zwischen dem, was heute gesagt wird, und frĂŒheren Aussagen, zwischen den öffentlich proklamierten Werten und dem offensichtlichen Handeln.

Es sind letztlich solche WinkelzĂŒge und WidersprĂŒche in den Deutungen, ErklĂ€rungen und Theorien der Meinungsmacher, die den Einfluss der Hoheitsmedien bei immer mehr BĂŒrgern schwinden lassen. Vermutlich wird der ein oder andere stutzig werden, dass nun auf einmal mit Islamisten verhandelt wird, was vor nicht allzu langer Zeit noch als ausgeschlossen galt und was im Falle der Taliban immer strikt abgelehnt wird. Mancher wird sich auch fragen, wieso mit Assad nicht möglich gewesen sein sollte, was mit den Islamisten nun auf einmal geht. Die Ungereimtheiten im Verhalten der westlichen Meinungsmacher lassen UnverstĂ€ndnis und Zweifel wachsen bei denen, die bisher ihre Sichtweisen teilten.

Aus Saulus wird Paulus


Selbst auf die Gefahr hin, den Einfluss auf das Denken des eigenen Publikums zu verlieren, bleibt dem westlichen FĂŒhrungspersonal nichts anderes ĂŒbrig, als die neuen Herrscher in Syrien salonfĂ€hig zu machen. Der Saulus muss ein Paulus werden. Denn sie haben die Macht, es sind keine anderen mehr da, die man hofieren könnte, nachdem Assad das Land verlassen hat. Ahmad al-Sharaa und seine HTS sind die letzten gesellschaftlichen KrĂ€fte, die im Moment noch zur Stabilisierung Syriens zur VerfĂŒgung stehen. Alle anderen hat man durch den Krieg und die westlichen Sanktionen so sehr geschwĂ€cht, dass sie verbraucht oder vertrieben wurden.

Man muss also jetzt den neuen Herrschern, auch wenn sie Islamisten sind mit entsprechender Vergangenheit, etwas Gutes abgewinnen oder andichten. Man muss nun den Mund mit Seife auswaschen und versuchen, das schlechte Bild, das man ĂŒber Jahre von den Islamisten gezeichnet hat, weich zu zeichnen: Eine Abmilderung hier, eine EinschrĂ€nkung dort, etwas Nachsicht hier, etwas Milde dort, ein Augenzwinkern, eine leichte Anerkennung; alles was nötig ist, um den Stallgeruch der islamistischen Unmenschlichkeit abzumildern zu einem verstĂ€ndlichen und nachvollziehbaren Verhalten.

Die Unerbittlichkeit in der frĂŒheren Berichterstattung ĂŒber Islamisten weicht allmĂ€hlich einer Haltung, dass jeder eine zweite Chance verdient. In der Berichterstattung in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ĂŒber die Ereignisse, die zum Sturz von Assad fĂŒhrten, werden die KĂ€mpfer aus Idlib kaum noch als Islamisten bezeichnet. Immer hĂ€ufiger erscheinen Begriffe wie Rebellen, AufstĂ€ndische, gelegentlich noch Dschihadisten, aber Islamisten kommen kaum noch vor. Diese Bezeichnung wird eigentlich nur noch im Zusammenhang mit dem IS (Islamischen Staat) verwendet.

Gesinnungswandel

Zu Beginn der Offensive der KĂ€mpfer aus dem Norden gegen die syrische Regierung war die Einstellung bei der FAZ gegenĂŒber den Rebellen und ihrer FĂŒhrung noch abwartend. Man schien sich alle Optionen zukĂŒnftiger Deutung der Ereignisse und Urteile ĂŒber die Akteure offen halten zu wollen. So wird erwĂ€hnt, dass die HTS "aus einer mit Al-Qaida verbĂŒndeten Gruppe namens Nusra-Front hervorgegangen ist, [aber] von dem dschihadistischen Terrornetz hat sich Dschaulani öffentlich losgesagt."

Er wird als "eine Art sunnitischer Hassan Nasrallah [dargestellt, der sich mit seinen Leuten] in AnzĂŒgen [prĂ€sentiert und] der wirtschaftlichen Entwicklung, Infrastrukturmaßnahmen und öffentlichen Dienstleistungen das Wort" redet. Gleichzeitig wird aber auch erwĂ€hnt: "In der Bevölkerung von Idlib herrscht Widerwillen gegen den brutalen HTS-Sicherheitsapparat, der auch vor Folter nicht zurĂŒckschreckt 
 ein Gutteil der dort lebenden Menschen ist nicht bereit, die Assad-Diktatur 
 gegen eine HTS-Autokratie einzutauschen."

Zu Beginn der Offensive aus dem Norden werden in der Berichterstattung und Deutung der Ereignisse Assad und Dschaulani und die Systeme, fĂŒr die sie stehen, noch auf eine gleiche Stufe gestellt. Diese ausgewogen neutrale Haltung Ă€ndert sich mit dem zunehmenden Erfolg der Rebellen und dann mit ihrer spĂ€teren Übernahme der Macht in Syrien. Nur wenige Tage spĂ€ter, nach dem Fall von Damaskus, wird der FĂŒhrer der HTS immer öfter unter seinem bĂŒrgerlichen Namen erwĂ€hnt als "Dschaulani, alias Sharaa", der mit seinem bĂŒrgerlichen Namen dann auch seine Islamisten-Vergangenheit zumindest fĂŒr die westlichen Meinungsmacher abgelegt zu haben scheint.

Man erkennt bei ihm inzwischen "einen pragmatischen Kurs, [dem zwar noch] nicht alle Syrer oder auslĂ€ndische Beobachter vertrauen." Die Schreckensherrschaft der HTS, die man am 3. Dezember noch in Idlib erkannte, wird nun nicht mehr erwĂ€hnt. Stattdessen wird herausgestellt, dass Dschaulani als Sharaa erklĂ€rt hat, "Racheakte oder PlĂŒnderungen seien zu unterlassen." Mit der Befreiung der Gefangenen des Assad-Regimes werden die ehemaligen Islamisten sympathisch und "abgesehen von einzelnen PlĂŒnderungen wirkte der Einmarsch der Islamisten in die Hauptstadt geordnet."

In der Berichterstattung der FAZ wird deutlich, dass man einer neuen Ordnung ohne Assad immer weniger ablehnend gegenĂŒbersteht, selbst wenn diese neue NormalitĂ€t von frĂŒheren Islamisten hergestellt wird. Was nun noch ein Stein das Anstoßes werden könnte, sind die russischen StĂŒtzpunkte. Sind diese erst einmal beseitigt, ist Syrien wieder voll und ganz in den HĂ€nden des politischen Westens. Sie und die Anwesenheit der russischen Luftwaffe waren unter Assad die Garantie fĂŒr die syrischen UnabhĂ€ngigkeit.

Mehr zum Thema - Normalisierungsprozess mit Islamisten: US-Delegation trifft neue Machthaber in Syrien

RĂŒdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den BlogPolitische Analyse.


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Warum das Wirtschaftswachstum fĂŒr Russland zu einem Problem geworden ist


Von Olga Samofalowa

Russland wird das Jahr 2024 mit einem Wirtschaftswachstum von 3,9 bis 4 Prozent abschließen. Innerhalb von zwei Jahren ist die russische Wirtschaft um etwa acht Prozent gewachsen, wĂ€hrend es in den USA fĂŒnf bis sechs Prozent und in der Eurozone ein Prozent waren. Die Arbeitslosenquote in unserem Land ist mit 4,4 Prozent auf einem historisch niedrigen Niveau.

Die Industrie verzeichnet seit zwei Jahren in Folge die höchste Wachstumsrate innerhalb eines Jahrzehnts (mit Ausnahme der Erholung im Jahr 2021). Die Löhne stiegen real um neun Prozent. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Sanktionsdrucks, insbesondere gegen Banken, die an der DurchfĂŒhrung von Import-Export-GeschĂ€ften gehindert werden, ist dies alles eine unglaubliche finanzielle Leistung.

Was trĂ€gt dazu bei, dass die russische Wirtschaft so stark wĂ€chst? "Im Mittelpunkt des hohen Wirtschaftswachstums steht eine deutliche Ausweitung des Konsums der privaten Haushalte und der InvestitionstĂ€tigkeit. Diese Prozesse wurden durch den Haushaltsimpuls, vor allem durch eine Erhöhung der MilitĂ€rausgaben, ein hohes Kreditwachstum sowie die höchsten Lohnzuwachsraten seit 16 Jahren auf einem defizitĂ€ren Arbeitsmarkt unterstĂŒtzt", sagt Olga Belenkaja, Leiterin des Bereichs "Makroökonomische Analyse" bei der Finam Financial Group.

"Im Jahr 2024 wuchs die russische Wirtschaft aufgrund staatlicher AuftrĂ€ge schneller, da die Nachfrage des militĂ€risch-industriellen Komplexes stieg und die Importe begrenzt waren. Sie wird durch Haushaltsmittel, Vorzugsfinanzierungsprogramme, Steuererleichterungen fĂŒr das verarbeitende Gewerbe und dergleichen unterstĂŒtzt. Die russischen Behörden ergreifen eine Reihe von Maßnahmen, um eine beschleunigte Entwicklung zur Importersetzung bevorzugt zu finanzieren", sagt Wladimir Tschernow, Analyst bei Freedom Finance Global.

Doch auch ein solch hohes Wirtschaftswachstum kann negative Folgen haben. Insbesondere in Russland fĂŒhrte es zu einer hohen Inflation, die sich nach SchĂ€tzungen der Zentralbank bis zum Jahresende auf 9,3 Prozent belaufen wird. Es ĂŒberrascht nicht, dass die Regulierungsbehörde das ganze Jahr ĂŒber eine straffe Geldpolitik verfolgen und den Leitzins bis Ende des Jahres auf 21 Prozent anheben musste. Die Wirtschaft befand sich in einem Zustand der "Überhitzung", in dem die Nachfrage das Angebot ĂŒbersteigt, was die Inflation anheizte und die Zentralbank zu einer sehr restriktiven Geldpolitik zwang, erklĂ€rt Tschernow.

Der hohe Zinssatz hat bereits erste Auswirkungen gezeigt. Im vierten Quartal verlangsamte sich die WirtschaftstÀtigkeit (Anlageinvestitionen), und dieser Prozess wird sich in der ersten HÀlfte des Jahres 2025 verstÀrken, erwartet Belenkaja. Nach einem sehr starken Wachstum in den Jahren 2022, 2023 und in der ersten HÀlfte des Jahres 2024 hat die InvestitionstÀtigkeit zu stagnieren begonnen. Nach Angaben des russischen Statistikamtes Rosstat stiegen die Anlageinvestitionen im ersten Quartal 2024 um 14,5 Prozent, im zweiten Quartal um 8,3 Prozent und im dritten Quartal nur noch um 5,1 Prozent.

"Einer der HauptgrĂŒnde dafĂŒr sind die hĂ€rtesten Kreditvergabebedingungen in der Geschichte der Umfrage, die auf die laufende VerschĂ€rfung der Geldpolitik der Russischen Zentralbank zurĂŒckzufĂŒhren sind. Ein weiterer Grund ist der ArbeitskrĂ€ftemangel, von dem nach den Erhebungen der Zentralbank 73 Prozent der Unternehmen betroffen sind. Hinzu kommen Probleme bei der Lieferung und Bezahlung von Produktionsimporten aufgrund von Sanktionen", erklĂ€rt Belenkaja.

Doch selbst hohe Zinsen, teure Privatkredite und hohe Einlagenzinsen hĂ€tten den Konsum der Bevölkerung noch nicht wesentlich gebremst. Die Nachfrage werde durch steigende Löhne, "militĂ€rische" Zahlungen und erhöhte Inflationserwartungen gestĂŒtzt, sagt die Expertin. Und das fĂŒhre zu einer Inflation, die weiter ansteige und nach EinschĂ€tzung der Zentralbank im April 2025 ihren Höhepunkt erreichen werde.

Was die Industrie betrifft, so verzeichnet das verarbeitende Gewerbe weiterhin ein Rekordwachstum, vor allem in den Sektoren, die mit staatlichen VerteidigungsauftrĂ€gen und dem Großhandel zusammenhĂ€ngen.

In diesem Jahr wird die Industrie insgesamt um vier Prozent und das verarbeitende Gewerbe um sieben Prozent wachsen. Dieser Trend ist bereits seit zwei Jahren in Folge zu beobachten.

Andererseits ist die Produktion in der mineralgewinnenden Industrie rĂŒcklĂ€ufig. "In der mineralgewinnenden Industrie ist der RĂŒckgang auf die BeschrĂ€nkungen der Ölförderung und -ausfuhr im Rahmen der OPEC+-Politikkoordinierung sowie auf die schwierige Lage in der Kohleindustrie zurĂŒckzufĂŒhren, wo die Produktionsmengen sinken und sich die Verluste hĂ€ufen", so Belenkaja.

Auch der Wohnungsbau stagniert und das GĂŒterverkehrsaufkommen ist rĂŒcklĂ€ufig. Nach Angaben von Rosstat wuchs das Volumen des Wohnungsbaus in Russland, das 2023 einen historischen Höchststand erreicht hatte, in der ersten HĂ€lfte des Jahres 2024 noch, doch bereits im August ging es im Jahresvergleich um 9,5 Prozent stark zurĂŒck, gefolgt von einem zweiten RĂŒckgang um 10,5 Prozent im November.

"Die Stagnation erklĂ€rt sich durch den RĂŒckgang der Wohnungsnachfrage aufgrund der Streichung des Programms fĂŒr Hypotheken zu Vorzugskonditionen von acht Prozent ab Juli, der VerschĂ€rfung der Kriterien fĂŒr die Vergabe von Familienhypotheken und der Zinsflut bei Marktkrediten", erklĂ€rt Belenkaja weiter.

Die Unternehmen bekommen den hohen Leitzins hart zu spĂŒren. Seit November ist die Kreditvergabe an Unternehmen zum ersten Mal rĂŒcklĂ€ufig.

"Die Anhebung des Leitzinses auf Werte ĂŒber 20 Prozent (das ist der Höchstwert der letzten 20 Jahre) war in den Erwartungen der Unternehmen zu Beginn des Jahres nicht vorgesehen und wird von ihnen bereits sehr stark wahrgenommen", erlĂ€utert Belenkaja. So heißt es in dem von der Zentralbank durchgefĂŒhrten Unternehmensmonitoring fĂŒr November, dass "die Unternehmen Folgendes festgestellt haben: einen spĂŒrbaren Anstieg der Kosten und einen Mangel an Rohstoffen in einer Reihe von Branchen, Probleme mit dem Zahlungsverkehr und die Notwendigkeit der Begleichung von Rechnungen mit Vertragspartnern zu den Bedingungen einer teilweisen oder vollstĂ€ndigen Vorauszahlung".

Russland geht mit einem Leitzins von 21 Prozent in das neue Jahr, wĂ€hrend die Inflation noch nicht eingedĂ€mmt werden konnte. "Bereits Mitte Dezember lag die seit Jahresbeginn aufgelaufene Inflation bei ĂŒber neun Prozent, und bis zum Jahresende könnte sie 9,5 bis 10 Prozent erreichen", erklĂ€rt Belenkaja.

"2024 war ein schwieriges Jahr fĂŒr die russische Wirtschaft, die zentrale Regulierungsbehörde und die Bevölkerung des Landes insgesamt, da die Inflationsraten das ganze Jahr ĂŒber die Ziele der Zentralbank ĂŒberstiegen. Aber auch die Haushaltseinkommen sind vor dem Hintergrund der geringen Arbeitslosigkeit im Land stark gestiegen, was die Verbrauchernachfrage und damit auch die Inflation erhöht hat", fasst Tschernow zusammen.

Gleichzeitig geht die Zentralbank davon aus, dass die Inflation nach dem Höchststand im April unter dem Einfluss der hohen ZinssĂ€tze und der Verlangsamung der Kreditvergabe an Unternehmen zurĂŒckgehen wird.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 5. Januar 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Olga Samofalowa ist Wirtschaftsanalystin bei der Zeitung Wsgljad.

Mehr zum Thema – Bitcoin – Russland hat eine SuperwĂ€hrung fĂŒr sich gefunden


de.rt.com/russland/231909-waru


Musk bricht Regeln der europÀischen Politik


Von Walerija Werbinina

Frankreichs PrĂ€sident schlĂ€gt Alarm: Europa sei in Gefahr und werde von niemandem anderem als dem Chef von Tesla und SpaceX, dem MultimilliardĂ€r Elon Musk bedroht. Macron behauptete wörtlich: "Wenn man uns von zehn Jahren gesagt hĂ€tte, dass der EigentĂŒmer eines der weltweit grĂ¶ĂŸten sozialen Netzwerke eine neue reaktionĂ€re Internationale unterstĂŒtzen und sich direkt in Wahlen einmischen wird, darunter auch in Deutschland – wer hĂ€tte sich das vorstellen können?"

Bezeichnenderweise wagte Macron es nicht, Musk direkt zu benennen und zog es vor, ihn als "EigentĂŒmer eines sozialen Netzwerks" zu bezeichnen. Dabei erwarb Musk sein Hauptvermögen und seine Bekanntschaft in anderen Branchen. Und der Ausdruck "eine neue reaktionĂ€re Internationale" ist etwas ganz Episches: Macron signalisiert seinen UnterstĂŒtzern, dass er ja auf keinen Fall ein ReaktionĂ€r sei, sondern mindestens eine Leuchte des Fortschritts, dem bösartige WeltmĂ€chte gegenĂŒber stehen.

FĂŒr Macron verkörpert diese KrĂ€fte Elon Musk. Und tatsĂ€chlich hat sich der MilliardĂ€r eine Reihe von öffentlichen Äußerungen in Bezug auf gegenwĂ€rtige Ereignisse in Europa geleistet. So sagte er etwa der AfD einen "epischen" Sieg bei den bevorstehenden Wahlen voraus und bezeichnete Bundeskanzler Olaf Scholz als Narren.

"Viel bedenklicher als solche Beschimpfungen finde ich, dass sich Musk fĂŒr eine in Teilen rechtsextreme Partei wie die AfD einsetzt, die die AnnĂ€herung an Putins Russland predigt und die transatlantischen Beziehungen schwĂ€chen will", entgegnete Scholz. Die erste stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, Christiane Hoffmann, behauptete, dass Musks Äußerungen ĂŒber die AfD Versuch einer Einmischung in deutsche Wahlen seien.

Es ist anzumerken, dass sich Musks Anfeindungen gegen Scholz als Kleinigkeiten im Vergleich zu dem erwiesen, was der Unternehmer ĂŒber den amtierenden britischen MinisterprĂ€sidenten Keir Starmer behauptet hatte. Demnach hĂ€tte Starmer Vergewaltigungen und sexuelle Ausbeutung MinderjĂ€hriger gedeckt, die im Norden Englands seit Ende der 1980er bis Mitte der 2010er Jahre stattgefunden haben. TatsĂ€chlich hat Starmer von 2008 bis 2013 die britische Staatsanwaltschaft geleitet und bei den Ermittlungen möglicherweise nicht genug Eifer gezeigt, weil es sich bei den TĂ€tern um Einwanderer aus Pakistan handelte, die auf sĂ€mtliche Anschuldigungen gewöhnlich den Gegenvorwurf des Rassismus entgegenbrachten.

Wie dem auch sei, erinnerte Musk zu einem fĂŒr die britische Regierung Ă€ußerst ungĂŒnstigen Zeitpunkt an diese Geschichte und rief Starmer zum RĂŒcktritt auf. Großbritanniens Regierungschef verweigerte dies selbstverstĂ€ndlich und bezeichnete die vorgebrachten VorwĂŒrfe als Fiktion. Darauf schrieb Musk im eigenen sozialen Netzwerk, dass die USA das britische Volk "von der tyrannischen Regierung befreien" sollten.

Es könnte der Eindruck entstehen, dass Musk Wasser auf die MĂŒhlen von Nigel Farage, Vorsitzender der Partei "Reform UK" und Starmers politischer Widersacher, gießt. Doch plötzlich behauptete der MilliardĂ€r, dass Farage einen fremden Platz besetze und dass seine Partei einen neuen Leiter benötige. DarĂŒber hinaus unterstĂŒtzte Musk de facto den ultrarechten Tommy Robinson, der wegen "Missachtung des Gerichts" zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, und sorgte damit in der britischen Presse fĂŒr Aufruhr.

Logisch gesehen, wĂ€re nach Deutschland und Großbritannien unweigerlich Macrons Land an der Reihe. Daher rĂŒhren die nervösen Äußerungen des französischen Staatschefs von irgendeiner "reaktionĂ€ren Internationale". Doch es geht nicht darum, dass Musk mit KrĂ€ften sympathisiert, die in Europa traditionell als Ă€ußerst rechts gelten und nur als eine Art gesellschaftliche Vogelscheuche existieren dĂŒrfen.

Es geht darum, dass Musk mit seinen Aktionen faktisch die östlich der Atlantik entstandene, fĂŒr Europas Eliten ĂŒberaus bequeme Ordnung, infrage stellt. Er greift nicht Personen, sondern das System an. Und das ist schon viel ernster.

DarĂŒber hinaus steht Donald Trump, der neue alte Herrscher der USA, hinter Musk. Das reicht, um sowohl ehemalige StaatsanwĂ€lte, die Verbrechen unter den Teppich kehrten, als auch amtierende PrĂ€sidenten, die allein im vergangenen Jahr vier MinisterprĂ€sidenten auswechseln mussten, nervös zu machen.

"Indem er seine Plattform als Echokammer nutzt, mischt sich Musk in die europĂ€ische Politik ein", schreibt mit Bitterkeit Le Parisien. Dass Musk etwa bei jĂŒngeren Briten immer populĂ€rer wird, sorgt bei den Beobachtern ebenfalls nicht fĂŒr Freude. "Musk ist nicht bloß ein gegenĂŒber der britischen Politik kritischer Kommentator, sondern ein erstrangiger Akteur", meldet The Times.

Wie Journalisten von Le Parisien vermuten, seien Musks Anfeindungen gegenĂŒber europĂ€ischen Regierungen teils Ausdruck seiner eigenen Überzeugungen, dass fĂŒr Unternehmen autoritĂ€rere Regierungsformen nĂŒtzlicher seien, teils eine Reaktion auf Versuche von EU-BĂŒrokraten, sein soziales Netzwerk einzudĂ€mmen. WĂ€hrend sie in Worten die Redefreiheit anpreisen, setzen in Wirklichkeit die Machthaber der EU ein ungeschriebenes Monopol von Meinungen um, die zu teilen sind, wenn man keinen gesellschaftlichen Selbstmord begehen will. Musk zeigte keinen Eifer, ihren WĂŒnschen und Regeln zu folgen, was fĂŒr eine heftige Gegenreaktion sorgt.

Der Geschichtswissenschaftler und politische Experte Emmanuel Todd schlug eine andere ErklĂ€rung vor: Elon Musk ist "der reichste Mann der Welt und hat keine Schranken. Er schimpft nach Strich und Faden ĂŒber Deutsche und EnglĂ€nder – ich weiß nicht, was er ĂŒber uns Franzosen sagen wĂŒrde – aber er macht es ganz offen. Und tatsĂ€chlich, wenn man amerikanische Geopolitiker liest, ist es genau das, was sie ĂŒber uns denken: Sie verachten uns fĂŒr unsere UnterwĂŒrfigkeit."

SelbstverstĂ€ndlich geben weder Macron noch andere europĂ€ische Staatschefs zu, dass sie sich in Wahlen in fremden LĂ€ndern eingemischt hatten. Wenn die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Polen kurz vor dem Beginn des neuen Jahrs 2025 offen von der "Möglichkeit von Neuwahlen" in Georgien sprechen, geschieht das natĂŒrlich allein aus Sorge um die Demokratie. Doch wenn Elon Musk ĂŒber politische Themen spricht, ist sofort klar, dass da fundamentale Grundlagen der Demokratie mit FĂŒĂŸen getreten werden.

WĂ€hrend Musk europĂ€ische Rechte anpries, hielt sich Trump ebenfalls nicht bedeckt und schaffte es, eine Reihe von gewagten Äußerungen sowohl ĂŒber Kanada, als auch ĂŒber Grönland zu machen. Das Ergebnis ist bekannt: Kanadas MinisterprĂ€sident Trudeau tritt zurĂŒck, und Grönland spricht von UnabhĂ€ngigkeit und dem Wunsch, sich von DĂ€nemark abzuspalten. In Anbetracht dieser Tatsachen werden Scholzens Deutschland und Starmers Großbritannien wohl kaum mit einem leichten Schreck davonkommen – ganz zu schweigen von Macrons Frankreich, mit dem Musk noch gar nicht angefangen hatte.

So bezeugt das Paar Trump-Musk vor unseren Augen, wie ferne politische Prozesse ohne ĂŒberflĂŒssige Aktionen gelenkt werden können – allein durch Auftritte in den sozialen Netzwerken. Und selbst der amtierende PrĂ€sident von Frankreich kann dem nichts entgegensetzen.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen am 9. Januar bei der Zeitung Wsgljad.

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de.rt.com/international/232239


"GrĂ¶ĂŸeres Amerika" gegen lĂ€stiges Europa: Trump will tauschen


Von Rainer Rupp

Scott Ritter braucht nicht erst vorgestellt zu werden. Es sollte aber an dieser Stelle daran erinnert werden, dass er seit Jahren gute und vielfach enge Beziehungen zu den Leuten hat, mit denen Trump in seiner zweiten Amtszeit den rĂŒstungs-industriellen Lobbyismus und die im zuarbeitenden neokonservativen Kriegsdienstleiter in den Think-Tanks entmachten will. Ihnen wirft er vor, gegen die Interessen der Bevölkerung aus den USA einen Staat in permanentem Kriegszustand gemacht zu haben, denn solange Krieg gefĂŒhrt wird, können diese Kreise gut verdienen nach dem Motto, eine Hand wĂ€scht die andere.

Diesen Aspekt in Trumps PlĂ€nen hat Scott Ritter in seinem jĂŒngsten Artikel auf Substack dargelegt. Dabei hat er unterstrichen, dass Donald Trump das neue Jahr mit einem starken WĂ€hlermandat fĂŒr VerĂ€nderung begonnen hat, und zwar auf der Basis seiner deklamierten Doktrin: "Frieden durch StĂ€rke". Im Gegensatz zu der Interpretation europĂ€ischer Trump-Hasser bedeutet diese Doktrin laut Ritter jedoch nicht noch mehr US-Kriege rund um die Welt, sondern das Gegenteil. Denn Trump strebe eine der grĂ¶ĂŸten VerĂ€nderungen der Neuzeit an: Die Trennung der Vereinigten Staaten von der MilitĂ€rallianz NATO, die – so Ritter – heute keinen anderen Zweck mehr erfĂŒllt, als eine AtmosphĂ€re der Konfrontation mit Russland zu fördern, was weder in Trumps noch im Interesse der US-Bevölkerung sei.

Die Frage ist jedoch, ob Trumps politisches Mandat stark genug ist, um diese Trennung zwischen USA und NATO-Europa tatsĂ€chlich herbeizufĂŒhren, und ob in Trumps Mantra "Frieden durch StĂ€rke" letztlich die Elemente des "Friedens" diejenigen der "StĂ€rke" ĂŒberwiegen werden.

Vor der breiten amerikanischen Öffentlichkeit hat Trump bei der letzten Wahl ein eindeutiges Mandat fĂŒr den Frieden bekommen. Aber ob er das gegen die Kriegstreiber im Kongress durchsetzen kann, ist eine andere Frage. Denn im Senat und im ReprĂ€sentantenhaus hat Trumps eigene Partei zwar die Mehrheit, aber viele Abgeordnete der Republikaner stecken tief in den Taschen der neokonservativen Vertreter der RĂŒstungs- und Sicherheitsberatungsindustrie und sind damit entschiedene Gegner von Trumps PlĂ€nen.

Laut Ritter plant Trump, die USA von globalen, weit entfernten Krisenherden zu entkoppeln, auch wenn diese auf der sicherheitspolitischen PrioritĂ€tenliste des Establishments obenauf stehen. Stattdessen wolle Trump eine neue Außenpolitik durchsetzen, die darauf abzielt, die Dominanz der USA in den geografisch nahen Regionen zu festigen, in denen strategische Interessen der USA direkt und hautnah betroffen sind. Diese Überlegung stecke auch hinter Trumps Plan der territorialen Erweiterung der USA um Grönland, Kanada und um den Panamakanal.

Um dieses umfassende Ziel zu erreichen, so Ritter, mĂŒssten Trump und sein Team fĂŒr Außen- und Sicherheitspolitik sich gegen die seit Jahrzehnten etablierten Politikimperative stellen, die die nationalen Sicherheitsinteressen der USA bis heute definieren. In seinem Bestreben, den Konflikt in der Ukraine zu beenden, ohne dass die dem Krieg zugrunde liegenden Ziele der USA und ihrer westlichen VerbĂŒndeten – nĂ€mlich die strategische Niederlage Russlands – weiter entfernt denn je sind, könnte Trump die TĂŒr fĂŒr eine mögliche Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und den USA öffnen und Washington erlauben, sich ohne Gesichtsverlust aus dem desaströsen Ukraine-Abenteuer seines VorgĂ€ngers zurĂŒckzuziehen. Frei nach dem Motto: Das ist nicht mein Krieg, ich war von Anfang an dagegen, es ist eine Katastrophe und ich werde keinen einzigen US-Dollar Steuergeld weiter daran verschwenden. Implizit wird dies auch zu einer Normalisierung zwischen Russland und Europa fĂŒhren, unterstreicht Ritter. Allerdings geht das nicht mit den aktuell in Europa herrschenden Eliten.

Der Prozess zur Beendigung des Ukrainekriegs mĂŒsse aus zwei Schritten bestehen. ZunĂ€chst mĂŒsse Trump eine Formulierung fĂŒr die Beendigung des Konflikts finden, die gleichzeitig die RealitĂ€t des russischen Sieges ĂŒber den Kollektiven Westen anerkennt. Dies bedeutet, dass Russland die Mehrheit dessen bekommen muss, was es in Bezug auf den Ukrainekonflikt anstrebt. Ritter beschreibt, dass Trump diese Vereinbarung als einen großen persönlichen Sieg darstellen kann, da er sich ja als jemand positioniert hat, der diesen Konflikt von Anfang an weder gewollt noch gefördert hat, und die guten Bedingungen fĂŒr den Frieden ĂŒberhaupt erst geschaffen hat.

Der nĂ€chste Schritt, den Ritter als den schwierigsten bezeichnet, ist die Trennung der USA von der NATO. Der Ukrainekonflikt habe, so Ritter, die RealitĂ€t unterstrichen, dass die NATO der Nachkriegszeit eine Organisation ohne zwingenden Zweck ist. Was einst ein defensives BĂŒndnis war, um Westeuropa vor sowjetischer Expansion zu schĂŒtzen, ist jetzt ein Werkzeug fĂŒr genau die Art von US-gefĂŒhrter Auslandspolitik, von der Trump sich zu distanzieren versuche.

Ritter hob jedoch hervor, dass die politischen und wirtschaftlichen Eliten Europas, die dafĂŒr verantwortlich sind, dass die NATO sich als Instrument des amerikanischen Imperiums neu definiert hat, nicht bereit sein wĂŒrden, Trumps strategischer Vision so einfach zu folgen. Dann allerdings könnten sich die europĂ€ischen NATO-Staaten mit geringeren US-Investitionen (denkt er hier auch an Sanktionen wie höhere Zölle?) in ihren LĂ€ndern konfrontiert sehen. Zugleich werden sich die EU-Kriegstreiber auch vor dem Problem sehen, zur Rechtfertigung höherer MilitĂ€rausgaben Russland zu einem noch grĂ¶ĂŸeren Bedrohungsmonster aufzubauen, wĂ€hrend zur selben Zeit Trump durch seine Friedensinitiative in der Ukraine die angebliche "russische Bedrohung" demontiert.

Ritter prognostiziert zudem, dass Europa die finanziellen Lasten einer solchen Neuordnung nicht tragen kann und jeder Versuch, eine massive neue europĂ€ische Armee zu bilden, die eine erfundene russische Bedrohung konfrontieren soll, eine Umverteilung begrenzter finanzieller Ressourcen von den sozialen und infrastrukturellen Investitionen erfordert, die die europĂ€ische Bevölkerung gegen ihre Regierungen auf die Straßen bringen wird.

Trumps Ziel, so Ritter, sei es daher, keinen direkten Angriff gegen die NATO zu fĂŒhren, sondern sie nach und nach fĂŒr die EuropĂ€er politisch und ökonomisch unhaltbar zu machen. Wenn wir uns diesbezĂŒglich Trumps Forderung nach einer 150-prozentigen Erhöhung des Anteils der MilitĂ€rausgaben am BIP von 2 Prozent auf unglaubliche 5 Prozent anschauen – ein neu gesetztes Ziel, das keines der EU-KernlĂ€nder ohne politische Tumulte und VolksaufstĂ€nde erreichen kann – dann könnte man darin bereits ein Element von Trumps Anti-NATO-Strategie erkennen.

Ritter betont, dass es Trump nicht gelingen werde, die europĂ€ischen pro-NATO-Eliten dazu zu bringen, kampflos seinem Vorhaben zuzustimmen. Denn dafĂŒr mĂŒssten sie ihre jahrzehntelange Politik, die Russland als existenzielle Bedrohung darstellte, rĂŒckgĂ€ngig machen. Außerdem mĂŒsste er auch noch den US-Kongress von der Notwendigkeit einer Trennung der USA von der transatlantischen Allianz ĂŒberzeugen. Diese Verbindung ist aber seit fast 80 Jahren Kern der amerikanischen Sicherheits- und Wirtschaftspolitik. Nur wenn die EuropĂ€er unzweifelhaft zu einer schweren politischen und militĂ€rischen Belastung fĂŒr die USA wĂŒrden, könnte Trump die Trennung gelingen; etwa indem er sich an die US-Bevölkerung wendet und die EuropĂ€er als Schnorrer und Trittbrettfahrer beschuldigt, die nicht genug fĂŒr ihre eigene Sicherheit tĂ€ten und von den amerikanischen Steuerzahlern erwarten wĂŒrden, die Hauptlast der Verteidigungskosten fĂŒr Europa zu tragen und zugleich moralisch ĂŒberheblich ĂŒber die Amerikaner lĂ€stern.

Aus Ritter Sicht sind die LĂ€nder Europas bereits seit geraumer Zeit in eine Phase politischer und wirtschaftlicher Turbulenzen eingetreten, die nur noch stĂ€rker werden können. Vor diesem Hintergrund wĂŒrden die tief miteinander verfilzten transatlantischen Eliten verzweifelt versuchen, ihre Machtpositionen gegen eine unumkehrbare geopolitische RealitĂ€t zu verteidigen. Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich seien die traditionellen KernlĂ€nder der europĂ€ischen politischen, wirtschaftlichen und militĂ€rischen Macht. Ihr irreversibler Niedergang werde zu weiteren innenpolitischen RĂŒckschlĂ€gen fĂŒhren und schließlich den gegenwĂ€rtig herrschenden Eliten zum VerhĂ€ngnis werden.

Laut Ritter hat Trump nichts Geringeres vor, als die seit 1945 gewachsenen Nachkriegs-Machtstrukturen in Europa aufzulösen, nicht um den europĂ€ischen Kontinent zu zerstören, sondern um die Kriegstreiber im US-Kongress zu schwĂ€chen, indem er ihnen die europĂ€ischen Partner wegnimmt. Trump habe im November vergangenen Jahres von den WĂ€hlern ein starkes Mandat zur Trockenlegung des Washingtoner Sumpfs erhalten. Der bestehe aus einer einzigartigen Symbiose von Politikern und Vertretern der RĂŒstungsindustrie und Sicherheitsdienstleister sowie "Denkfabriken". Trump selbst hat davon gesprochen, wie diese Symbiose aus den USA eine einzige Kriegswirtschaft gemacht hat, die ohne stĂ€ndig neue Konflikte nicht ĂŒberleben könne, die von nicht gewĂ€hlten Beamten gefördert werden, deren Karrieren und GehĂ€lter mit jedem neuen Krieg lukrativer werden.

Dazu zitierte Ritter Trump, der in einer VideoerklĂ€rung vom MĂ€rz 2023 das amerikanische Außenpolitik-Establishment als die wahre Bedrohung fĂŒr die Vereinigten Staaten darstellte. Er tat das, indem er betonte, dass diese Establishment-Institutionen die Welt sogar in Konflikte mit einem nuklear bewaffneten Russland ziehen wollen, indem sie die LĂŒge verbreiten, dass Russland die grĂ¶ĂŸte Bedrohung fĂŒr die USA sei. Trump betonte stattdessen, dass die grĂ¶ĂŸte Bedrohung fĂŒr die westliche Zivilisation nicht Russland sei, sondern die USA selbst und einige der schrecklichsten Amerika- Hasser im US-Kongress sitzen, wo sie das amerikanische Volk reprĂ€sentieren.

Trump versprach als US-PrĂ€sident das gesamte globalistische neokonservative Establishment zu zerstören, das "uns stĂ€ndig in endlose Kriege hineinzieht". Er fĂŒgte hinzu, dass die Rolle der NATO neu ĂŒberdacht werden muss und das Außenministerium, die VerteidigungsbĂŒrokratie und die Nachrichtendienste ebenfalls ĂŒberarbeitet werden mĂŒssten.

Ritter schließt seinen Artikel damit, dass Trump darauf abzuzielen scheine, das US-MilitĂ€r rundum aus Asien, aus dem Mittleren Osten und aus Europa abzuziehen. In Europa wolle er die NATO gegen Frieden und StabilitĂ€t eintauschen. Im Gegenzug will er in der westlichen HemisphĂ€re eine neue Art von "Monroe-Doktrin" etablieren. Damit wĂŒrde die USA als unangefochtene Vormacht ĂŒber den amerikanischen Doppelkontinent von Alaska bis Feuerland herrschen.

Laut Ritter werden Trumps Erfolgschancen fĂŒr diese erdrutschartigen VerĂ€nderungen von der Bereitschaft im US-Kongress abhĂ€ngen, den vorgeschlagenen Erwerb von Grönland, die Einverleibung von Kanada, die Wiedererlangung der Kontrolle ĂŒber den Panamakanal, sowie das Versprechen amerikanischer Dominanz ĂŒber den nord- und sĂŒdamerikanischen Kontinent als fairen Austausch fĂŒr den Verlust Europas zu akzeptieren. Das Gelingen dieses Vorhabens setzt allerdings eine massive Umstrukturierung der US-amerikanischen geopolitischen PrioritĂ€ten voraus, die zwangslĂ€ufig die vorherige Entmachtung der neokonservativen Machteliten zugunsten einer neuen "Establishment"-Elite erfordert.

Die derzeit noch herrschenden, in der Gesellschaft tief verwurzelten Eliten, also der "Tiefe Staat" in Washington, werden nicht ohne Kampf das Feld rĂ€umen. Solange das der Fall ist, wird der "Tiefe Staat" sich als Hindernis bei der schnellen Beendigung des Ukrainekonflikts erweisen. Erschwerend fĂŒr Trump sei, dass Russland bereits Trumps Design eines schnellen Waffenstillstands den Riegel vorgeschoben habe. Daher erwartet Ritter, dass es wahrscheinlich sechs Monate bis zu einem Jahr dauern wird, bis der Ukrainekonflikt auf fĂŒr Russland zu akzeptablen Bedingungen ein beendet werden kann.

Ritter rĂ€t Trump, nach seinem Amtsantritt schon frĂŒhzeitig und realistisch mit den Russen zu interagieren, um den Kampf in kĂŒrzester Zeit zu beenden. Erst danach könne er den Prozess beginnen, die USA von der dysfunktionalen NATO zu trennen. Wie mit jeder langjĂ€hrigen Beziehung werde auch diese Scheidung Zeit in Anspruch nehmen. Doch die Auflösung der NATO sei praktisch unausweichlich, sobald der Ukrainekonflikt abgeschlossen ist. Dann könnte Trump die Verhandlungen seinen UnterhĂ€ndlern ĂŒberlassen und sich seinen neuen Eroberungen fĂŒr ein "GrĂ¶ĂŸeres Amerika" widmen. Dies, so Ritter, gebe natĂŒrlich dem Begriff "Make America Great Again" eine ganz neue Bedeutung.

(Hinweis zu Scott Ritter: Dieser wird am 24. MÀrz 2025 in Berlin bei der vom Ostdeutschen Kuratorium von VerbÀnden (OKV) organisierten Konferenz: "Frieden mit Russland: Die wichtigste und dringendste Aufgabe unserer Zeit" zu diesem Thema sprechen.

Informationen zu dieser Konferenz und ein Spendenaufruf zur Kostendeckung wird es zeitnah auf diesen Seiten geben, gez. Rainer Rupp)

Mehr zum Thema – Wider sein Wahlversprechen: Trump fordert von NATO-Staaten fĂŒnf Prozent des BIP fĂŒr MilitĂ€rausgaben


de.rt.com/meinung/232277-groes


Donald Tusk lĂ€dt Netanjahu zu Auschwitz-Gedenkfeier ein – Verhaftung ausgeschlossen


Die polnische Regierung hat dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu erlaubt, an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz teilzunehmen, wie der polnische Premierminister Donald Tusk am Donnerstag gegenĂŒber Reportern erklĂ€rte. Diese Einladung wurde ausgesprochen, obwohl der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehle gegen Netanjahu und den israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen erlassen hat.

Wörtlich sagte Tusk heute:

"Gestern Nachmittag hat mich der PrĂ€sident gebeten, den sicheren Aufenthalt des MinisterprĂ€sidenten Herrn Netanjahu in Polen im Zusammenhang mit der Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs zu gewĂ€hrleisten. Wir haben mehrere Tage lang an einer solchen Entscheidung gearbeitet, die einerseits einen sicheren Aufenthalt fĂŒr alle GĂ€ste garantiert, die an den jĂ€hrlichen Veranstaltungen in Auschwitz teilnehmen wollen. Dies gilt natĂŒrlich insbesondere fĂŒr die Vertreter des Staates Israel."


Wie der polnische Premierminister feststellte, hat Warschau eine spezielle Resolution verabschiedet:

"Das Thema ist natĂŒrlich heikel. Auf der einen Seite haben wir das Urteil des Internationalen Strafgerichtshofs, und auf der anderen Seite ist es mir wichtig, dass der israelische Premierminister, der israelische PrĂ€sident oder ein anderer Vertreter Israels jedes Recht und ein GefĂŒhl der Sicherheit haben sollte, wenn er das Konzentrationslager Auschwitz besucht. Ich habe den Justizminister und den Außenminister gebeten, ein Dekret auszuarbeiten."


Tusk zitierte einen Teil des Dokuments, in dem Netanjahu freies Geleit garantiert wird. Es heißt darin, dass Polen am 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz den freien und sicheren Zugang und die Teilnahme an der Veranstaltung fĂŒr hochrangige Vertreter des Staates Israel gewĂ€hrleisten wird. Tusk unterstrich ausdrĂŒcklich:

"Ich möchte noch einmal betonen, dass jedem Vertreter des Staates Israel, der an den Veranstaltungen in Auschwitz teilnehmen möchte, Sicherheit garantiert wird."


Auf eine klĂ€rende Frage zum Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs antwortete der polnische Regierungschef, dass Polen keinen der israelischen Vertreter, die an der Zeremonie teilnehmen wĂŒrden, festnehmen werde:

"Es scheint, dass das, was ich gerade gelesen habe, sehr klar ist. Ja, ich bestÀtige, dass jeder, der Israel vertritt, sei es der PrÀsident, der Premierminister oder der Minister, eine garantierte Sicherheit haben wird und nicht verhaftet wird."


Auf die Frage, ob er eine negative internationale Reaktion auf eine solche Entscheidung befĂŒrchte, sagte Tusk:

"Ich bin nicht hier, um Angst zu haben, sondern um Entscheidungen zu treffen, die ich fĂŒr anstĂ€ndig halte."


Er könne sich keine Situation vorstellen, in der Vertreter des Staates Israel nicht an den Gedenkfeiern zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz teilnehmen könnten. Er habe eine eigene Meinung zur Situation im Gazastreifen, sie sei aber nicht relevant.

Wie das Auschwitz-Museum mitteilte, haben bereits zehn staatliche Delegationen ihre Teilnahme an den Veranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz bestĂ€tigt. Russland und Weißrussland sind von der Einladung ausdrĂŒcklich ausgenommen. Ihre Teilnahme sei, wie schon in den letzten drei Jahren, unerwĂŒnscht, wie polnische Behörden wiederholt betont haben.

Auschwitz-Birkenau war das grĂ¶ĂŸte und am lĂ€ngsten bestehende Konzentrationslager der Nazis, weshalb es zu einem der Hauptsymbole des Holocausts wurde. Zwischen 1941 und 1945 kamen in Auschwitz etwa 1,4 Millionen Menschen ums Leben, davon etwa 1,1 Millionen Juden. Das Lager wurde am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit. 1947 wurde auf dem GelĂ€nde des ehemaligen NS-Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau ein Museum eingerichtet. Im Jahr 1979 wurde es in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Mehr zum Thema - Russland vom 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz ausgeschlossen

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de.rt.com/international/232334


Wegen Wolhynien-Massaker: Polnischer PrÀsidentschaftskandidat sieht Kiew weder in NATO noch in EU


Der polnische Historiker und PrÀsidentschaftskandidat der Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Karol Nawrocki, hat zum Ausdruck gebracht, die Ukraine habe keinen Platz in der EU und der NATO, solange die Fragen im Zusammenhang mit der Umbettung und dem Gedenken an die Opfer des von ukrainischen Nationalisten wÀhrend des Zweiten Weltkriegs begangenen Massakers von Wolhynien nicht geklÀrt seien. Der Politiker unterstrich:

"Heute sehe ich die Ukraine in keiner Struktur – weder in der EuropĂ€ischen Union noch in der NATO – solange die fĂŒr Polen so wichtigen zivilisatorischen Fragen nicht geklĂ€rt sind. Ein Land, das die Verantwortung fĂŒr ein Ă€ußerst brutales Verbrechen an 120.000 seiner Nachbarn nicht ĂŒbernehmen kann, kann nicht Teil internationaler BĂŒndnisse sein."


Nawrocki, der auch PrĂ€sident des polnischen Instituts fĂŒr Nationales Gedenken ist, sprach sich dafĂŒr aus, dass die Ukraine die Exhumierung und ordnungsgemĂ€ĂŸe Bestattung der polnischen Opfer der ukrainischen Nationalisten ermöglichen sollte. Zudem vertrat er die Ansicht, dass die Ehrung dieser Opfer ein grundlegender Schritt zur Versöhnung und eine Demonstration der gemeinsamen europĂ€ischen Werte sei.

Im November 2024 unterzeichneten der polnische Außenminister RadosƂaw Sikorski und sein ukrainischer Amtskollege Andrei Sibiga eine Vereinbarung, in der sich Kiew verpflichtete, polnische AntrĂ€ge auf Exhumierung der sterblichen Überreste von Polen, die von ukrainischen Nazi-Kollaborateuren massakriert wurden, nicht lĂ€nger zu blockieren.

Allerdings hĂ€lt es Nawrocki fĂŒr verfrĂŒht, die Unterzeichnung dieser Verpflichtung zu feiern, da es Dutzende Ă€hnlicher Versprechen gegeben habe, die wenig oder gar keine Ergebnisse gebracht hĂ€tten. Der Politiker versprach, im Falle seines Sieges bei den Wahlen den Druck auf die Behörden in Kiew in dieser Angelegenheit zu verstĂ€rken.

Von 1943 bis 1945 ermordeten KÀmpfer der Ukrainischen AufstÀndischen Armee (UPA), die mit den Nazis kollaborierten, zwischen 40.000 und 120.000 ethnische Polen in den Regionen Wolhynien und Ostgalizien. Die polnische Regierung betrachtet das Massaker als Völkermord, diese Frage ist seit langem ein Streitpunkt in den Beziehungen zwischen Kiew und Warschau.

Mehr zum Thema – Wer wird der nĂ€chste PrĂ€sident Polens?


de.rt.com/international/232296


Weidel: "Merkel hat unser Land ruiniert" – Musk unterstĂŒtzt AfD


Elon Musk hat sich bereits mehrfach positiv ĂŒber die AfD geĂ€ußert und damit seine UnterstĂŒtzung fĂŒr die Partei im deutschen Wahlkampf signalisiert. Nun fand auf seiner Plattform X ein virtuelles GesprĂ€ch mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel statt.

Im GesprÀch bekrÀftigte Musk seine Empfehlung, die AfD zu wÀhlen.

"Die Menschen wollen VerÀnderung", sagte Musk. "Und deshalb empfehle ich, die AfD zu wÀhlen."


FĂŒr Musk ist klar: "Nur diese Partei kann Deutschland retten." Er behauptete, die Positionen der AfD seien nicht empörend, sondern "gesunder Menschenverstand".

Merkel als "erste grĂŒne Kanzlerin"

Weidel nutzte die Gelegenheit, um mit einer scharfen Kritik an der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel die GesprÀchsrunde zu eröffnen.

Alice Weidel ĂŒber Migration#MuskWeidel pic.twitter.com/qZkMKu1oGQ
— Deutschland Kurier (@Deu_Kurier) January 9, 2025

"Aus meiner Sicht hat Angela Merkel – die erste grĂŒne Kanzlerin – unser Land ruiniert", sagte Weidel und bezog sich dabei sowohl auf die Zuwanderungspolitik als auch auf den beschleunigten Atomausstieg und den Umstieg auf erneuerbare Energien.

Musk stimmte ihr zu und riet Deutschland, wieder auf Atomkraft zu setzen.

"Deutschland muss diese Form der Energiegewinnung wieder hochfahren", so Musk.


Im weiteren Verlauf des GesprĂ€chs machten Musk und Weidel sich ĂŒber die deutsche BĂŒrokratie lustig. Weidel fragte Musk, ob er wisse, wie lange es in Deutschland dauert, ein Unternehmen anzumelden. Musk antwortete lachend und berichtete von den bĂŒrokratischen HĂŒrden bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik in GrĂŒnheide bei Berlin. Es sei ein "Lastwagen voller Papier" gewesen, und jedes Dokument mĂŒsse abgestempelt werden.

Als Musk ĂŒber die Bedeutung von Meinungsfreiheit sprach, fragte Weidel: "Wissen Sie, was Adolf Hitler getan hat?" Sie sagte, Hitler habe nach der Machtergreifung die Meinungsfreiheit sofort eingeschrĂ€nkt. Ohne diesen Schritt hĂ€tte der Nazi-Diktator vieles nicht umsetzen können. Musk stimmt zu. Weiterhin behauptete Weidel, dass Hitler nicht rechtsextrem oder konservativ, sondern das Gegenteil gewesen – ein Kommunist. Dieser Vergleich von Weidel sorgte fĂŒr hitzige Diskussionen in den sozialen Medien und hatte dort scharfe Kritik zur Folge.

Der Nahostkonflikt und die UnterstĂŒtzung fĂŒr Israel

Das Thema Nahostkonflikt wurde ebenfalls angesprochen. Auf die Frage, ob sie die Existenz des Staates Israel unterstĂŒtze, antwortete Weidel nach einer kurzen Unsicherheit: "Ja, natĂŒrlich!" Musk ermutigte sie, ihre Position klarzustellen, und Weidel fĂŒgte hinzu, dass die AfD die "einzige BeschĂŒtzerin jĂŒdischer Menschen in Deutschland" sei.

Auch das deutsche Bildungssystem wurde von Weidel scharf kritisiert. Sie warf ihm eine "wahnsinnige" und "sozialistische" Agenda vor, da junge Menschen in Schulen und UniversitĂ€ten hauptsĂ€chlich ĂŒber Gender Studies lernten. Musk stimmte dieser EinschĂ€tzung zu und kommentierte, dass es den Anschein habe, als sei "dieses Woke-Mind-Virus" in Deutschland weit verbreitet.

Das GesprĂ€ch zwischen Weidel und Musk, das rund eine Stunde und 25 Minuten dauerte, endete mit einer philosophischen Diskussion. Musk sprach ĂŒber große gesellschaftliche Fragen und Weidel bedankte sich zum Schluss: "Es war wundervoll."

Das virtuelle Treffen war von vielen Seiten mit Spannung erwartet worden, da Musk in den vergangenen Wochen immer wieder seine UnterstĂŒtzung fĂŒr die AfD zum Ausdruck gebracht hatte. Die Diskussion auf X konnte von jedem live verfolgt werden und löste in Deutschland eine breite öffentliche Debatte aus.

Gewerkschaften verlassen Musks Plattform X wegen GesprÀch mit Weidel

Im Anschluss an das GesprĂ€ch zwischen Musk und Weidel erklĂ€rten zwei deutsche Gewerkschaften, Ver.di und GEW, dass sie ihre Accounts auf X löschen werden. Die Gewerkschaften werfen der Plattform "Demokratiefeindlichkeit und Desinformation" vor und kritisieren sie als "Forum fĂŒr die Verbreitung von rechtsextremistischen Positionen und Hass". Beide Gewerkschaften kĂŒndigten an, kĂŒnftig andere Plattformen wie Bluesky, Mastodon, Facebook, Instagram oder TikTok zu nutzen.

Mehr zum Thema – Politischer Unruhestifter? Nach Einmischung in deutsche Politik: Elon Musk polarisiert in London


de.rt.com/international/232333


ARD-Deutschlandtrend: AfD bei 20 Prozent, Linke kann sich wieder Hoffnungen machen


Im jĂŒngsten ARD-Deutschlandtrend, einer von infratest dimap durchgefĂŒhrten Umfrage zu den Wahlabsichten und Meinungen der BĂŒrger in Deutschland, kommt die AfD erstmals seit langem wieder auf 20 Prozent UnterstĂŒtzung unter denjenigen WĂ€hlern, die bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar ihre Stimme abgeben wollen.

Die Alternative fĂŒr Deutschland (AfD) nimmt damit weiterhin Rang zwei hinter den Unionsparteien CDU und CSU ein, die zusammen 31 Prozent der WĂ€hlerstimmen erzielen könnten, wenn die Bundestagswahl heute stattfinden wĂŒrde. Dies sind allerdings zwei Prozentpunkte weniger als bei der vorausgegangenen Wahlumfrage von infratest dimap kurz vor dem Jahreswechsel.

Platz drei belegt die Kanzler-Partei SPD. Sie könnte mit 15 Prozent der abgegebenen Stimmen rechnen und verbessert sich um einen Prozentpunkt. Die GrĂŒnen verharren bei 14 Prozent und rangieren damit auf Platz vier.

Um den Einzug in den nĂ€chsten Deutschen Bundestag kĂ€mpfen gleich drei Parteien: das BĂŒndnis Sahra Wagenknecht (BSW), die FDP und die (Rest-)Linken. Das BSW erzielt in der neuesten Umfrage eine Zustimmung von fĂŒnf Prozent, wĂ€hrend die beiden anderen genannten Parteien aktuell bei vier Prozent liegen. Beide verbessern sich allerdings um einen Prozentpunkt und können sich erstmals wieder begrĂŒndete Hoffnungen machen, die FĂŒnf-Prozent-HĂŒrde doch noch zu knacken.

FĂŒr die ARD-Sendung haben die Meinungsforscher von Montag bis Mittwoch 1.323 Wahlberechtigte in Deutschland befragt. Als reprĂ€sentativ gelten Wahlumfragen dann, wenn sich an ihnen mindestens 1.000 Befragte beteiligt haben.

Mehr zum Thema ‒ "Frust und Sorge" – Deutsche verlieren konstant das Vertrauen in die Politik


de.rt.com/inland/232327-ard-de


Britischer Außenminister nennt erwarteten Zeitpunkt fĂŒr Einigung zu Ukraine


Die Regierung des designierten US-PrĂ€sidenten Donald Trump könnte laut dem britischen Außenminister David Lammy voraussichtlich schon Ende April ein Ende des Konflikts in der Ukraine erzielen. Der Diplomat wird vom Guardian wie folgt zitiert:

"Donald Trump ist noch nicht an der Macht. Nach dem, was ich in den letzten Tagen gesehen habe, hat sich der Zeitpunkt der Einigung vom 21. Januar auf Ostern aufgeschoben."


Im Jahr 2025 feiern Orthodoxe, Katholiken und Protestanten das Fest am 20. April.

David Lammy hielt es fĂŒr unwahrscheinlich, dass der Konflikt in der Ukraine innerhalb eines Tages nach Trumps Amtsantritt als US-PrĂ€sident beendet werden könnte. Noch wĂ€hrend seiner Wahlkampagne hatte Donald Trump versprochen, den Konflikt in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden durch GesprĂ€che mit dem russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin und seinem ukrainischen Counterpart Wladimir Selenskij zu lösen.

Nach seinem Wahlsieg Ă€nderte sich aber Trumps Rhetorik, und am 7. Januar Ă€ußerte der Politiker die Hoffnung, dass die KĂ€mpfe innerhalb von sechs Monaten eingestellt wĂŒrden. Die AmtseinfĂŒhrung Trumps wird am 20. Januar stattfinden.

Die Financial Times schrieb unter Berufung auf europĂ€ische Beamte, Trumps Team ĂŒberdenke seinen Ansatz zur Beilegung des Konflikts, um "stark" zu wirken, habe aber noch keinen konkreten Plan ausgearbeitet. Laut den GesprĂ€chspartnern der Zeitung steht die Verschiebung des ursprĂŒnglich erwarteten Endes der Feindseligkeiten um sechs Monate im Zusammenhang mit dem fehlenden Wunsch der USA, die militĂ€rische UnterstĂŒtzung fĂŒr Kiew "sofort aufzugeben". Der vom designierten US-PrĂ€sidenten beauftragte Sondergesandte fĂŒr die Ukraine, Keith Kellogg, schloss ZugestĂ€ndnisse Trumps an Russland in dieser Frage aus.

Mehr zum Thema – Sanktionen gegen Russland: Biden tut's noch einmal


de.rt.com/international/232307


Kursk: Russlands Menschenrechtsbeauftragte veröffentlicht Liste vermisster BĂŒrger


Russlands Ombudsfrau fĂŒr Menschenrechte Tatjana Moskalkowa hat auf ihrem Telegram-Kanal am Donnerstag eine Liste mit den Namen von 517 Personen veröffentlicht, die seit dem ukrainischen Überfall auf das Gebiet Kursk Anfang August 2024 vermisst werden.

Moskalkowa Ă€ußerte sich besorgt ĂŒber das Schicksal der Vermissten, die in den besetzten Teilen des Gebiets Kursk lebten. Nach Angaben der Ombudsfrau besteht zu ihnen seit langem kein Kontakt mehr und weder Verwandte noch Freunde wissen etwas ĂŒber ihren Verbleib. Die Liste, so Moskalkowa, wurde auf Grundlage von Eingaben der den Vermissten nahestehenden BĂŒrger erstellt. Sie bittet, ihrem BĂŒro Informationen ĂŒber den Aufenthaltsort der gesuchten Personen mitzuteilen.

Der ukrainische Einmarsch in das Gebiet Kursk begann in den frĂŒhen Morgenstunden des 6. August. In den ersten Tagen war es Kiews StreitkrĂ€ften gelungen, die Kreisstadt Sudscha und Teile zweier Landkreise zu besetzen, bevor ihr Vormarsch gestoppt werden konnte. Etwa zwei Drittel der zum Zeitpunkt des weitesten ukrainischen Vordringens besetzten Gebiete konnte die russische Armee zwischenzeitlich befreien, Kiew entsendet jedoch immer neue Reserven in die Region. Nach neuesten Angaben haben die ukrainischen StreitkrĂ€fte bei den KĂ€mpfen in diesem Gebiet mehr als 50.000 Soldaten und 294 Panzer verloren.

Zu der Zahl ziviler Opfer sind derzeit keine zuverlÀssigen Angaben möglich. In den vergangenen Tagen ist es durch ukrainische Offensivaktionen nochmals zu verstÀrkten KÀmpfen in der NÀhe von Sudscha gekommen.

Mehr zum Thema ‒ RealitĂ€tsverweigerung: Wie Medien nach dem Selbstmord-Angriff bei Kursk eine Offensive herbeizaubern


de.rt.com/russland/232316-kurs


Fico schließt Stopp humanitĂ€rer Hilfe fĂŒr Ukraine wegen Gastransitverweigerung nicht aus


Der slowakische Premierminister Robert Fico hat laut der Nachrichtenagentur Aktuality gesagt, dass die Slowakei als Vergeltung fĂŒr die Weigerung Kiews, russisches Gas zu transportieren, die humanitĂ€re Hilfe fĂŒr die Ukraine einstellen könnte.

Der ukrainische FĂŒhrer Wladimir Selenskij "schadet der Slowakei" mit seinem Verhalten, so Fico. Als Reaktion darauf erwĂ€gt Bratislava, die Stromzufuhr zu unterbrechen, die Leistungen fĂŒr ukrainische FlĂŒchtlinge zu kĂŒrzen, die Mitgliedschaft der Ukraine in der EU zu blockieren und die humanitĂ€re Hilfe fĂŒr Kiew zu stoppen. Fico erklĂ€rte:

"Wir waren von der Entscheidung von PrĂ€sident Selenskij sehr unangenehm ĂŒberrascht, als er grundsĂ€tzlich jeden Gastransit [einschließlich aserbaidschanischen Gases] durch die Ukraine ablehnte. Diese Entscheidung ist hochpolitisch und schadet der Slowakischen Republik und der EuropĂ€ischen Union erheblich."


Der slowakische Premierminister kĂŒndigte außerdem die Einsetzung einer Arbeitsgruppe unter der Leitung der stellvertretenden Premierministerin und Wirtschaftsministerin Denisa SakovĂĄ an, die sich mit den Problemen im Energiesektor befassen soll.

Der Transit durch die Ukraine blieb die einzige Route fĂŒr Gaslieferungen aus Russland in viele europĂ€ische LĂ€nder. Am 31. Dezember lief der entsprechende Vertrag zwischen der russischen Gazprom und der ukrainischen Naftogaz aus, der seit 2019 in Kraft war. Kiew weigerte sich, ihn zu verlĂ€ngern.

Die ukrainische Route wurde genutzt, um russisches Gas direkt nach Moldawien und in die Slowakei und anschließend nach Österreich, Ungarn und Italien zu liefern. Wie der ungarische Außenminister PĂ©ter SzijjĂĄrtĂł betonte, ist Kiew verpflichtet, das Assoziierungsabkommen mit der EU einzuhalten, das unter anderem die Aufrechterhaltung der Energielieferrouten vorsieht.

Laut dem stellvertretenden russischen MinisterprÀsidenten Alexander Nowak stellt sich die Lage der Gasreserven in den europÀischen Gasspeichern als schwierig dar, und die Fortsetzung der Brennstofflieferungen aus Russland hÀngt von Vereinbarungen zwischen der EuropÀischen Kommission und der Ukraine ab.

Mehr zum Thema ‒ Ukraine versetzt den EuropĂ€ern absichtlich einen Schlag in Sachen Gasversorgung

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de.rt.com/europa/232305-fico-s


Der Weg von Scholz fĂŒhrt nicht zu Putin – sondern vor Gericht


Von Pjotr Akopow

Das Zusammentreffen der Bundestagswahl mit dem "Tag des Vaterlandsverteidigers" (der zum Gedenken an die ersten Gefechte zwischen der Roten Armee und den deutschen Truppen im Jahr 1918 eingefĂŒhrt wurde) ist natĂŒrlich ein Zufall – aber noch nie war das Russland-Thema in einem Wahlkampf so wichtig. Das liegt nicht nur daran, dass Deutschlands beliebtester Politiker und gleichzeitig Verteidigungsminister, Boris Pistorius, (er ist derzeit kein Kanzlerkandidat, aber seine Kandidatur wird fĂŒr die Zukunft anvisiert) zur Kriegsbereitschaft in vier Jahren aufruft, weil Russland angreifen könne. Es liegt auch an seinen Versuchen, mit dem "russischen KnĂŒppel" seinem Konkurrenten im Machtkampf zu schaden.

Möglicherweise reist Bundeskanzler Scholz noch vor der Bundestagswahl nach Moskau, um mit Putin ĂŒber die Ukraine zu sprechen – ist das aus wahltaktischer Sicht eine gute oder schlechte Nachricht fĂŒr den SPD-Chef? Dabei spielt es keine Rolle, dass dieses "Leak" nichts mit der RealitĂ€t zu tun hat – entscheidend ist vielmehr, dass der Satz "Scholz im Kreml" den Wahlausgang beeinflussen soll.

Selbst wenn Scholz und die SPD nun mehr als doppelt so weit hinter der von Merz gefĂŒhrten Union zurĂŒckliegen (was bedeutet, dass die Sozialdemokraten nur mit der Rolle eines Junior-Partners in der neuen Koalition rechnen dĂŒrfen), kann niemand garantieren, dass sie in der verbleibenden Wahlkampfzeit nicht mehr Stimmen hinzugewinnen werden.

Aber wie? Unter anderem mithilfe der Ukraine-Thematik, das heißt indem sie sich als Friedens- und Dialogpartei prĂ€sentieren und dies mit der Hardliner-Position der Christdemokraten kontrastieren. Das heißt, Scholz wird versuchen, eine Lösung fĂŒr die Beendigung des Ukraine-Krieges zu finden, wĂ€hrend Merz nur Öl ins Feuer gießen wird.

Ausgehend von der Tatsache, dass die Mehrheit der WĂ€hler in Deutschland die Beendigung des Konflikts befĂŒrwortet, könnte dies der SPD zusĂ€tzliche Stimmen bringen – gĂ€be es da nicht den allgemeinen Vertrauensverlust in die Partei bei wichtigen innenpolitischen und wirtschaftlichen Themen. Doch im Gegensatz zu den Parteien Alternative fĂŒr Deutschland (AfD) und BĂŒndnis Sahra Wagenknecht (BSW) – deren WĂ€hler eine Konfrontation mit Moskau ablehnen, ist die SPD ohnehin nicht in der Lage, ĂŒber das Erfordernis eines ernsthaften Dialogs mit Russland ĂŒber die Ukraine und die europĂ€ische Sicherheit zu sprechen. Scholz kann also die "russische Karte" nicht ausspielen, aber seine Gegner werden sie ausnutzen.

Zumal das Leak ĂŒber die bevorstehende Moskau-Reise des Bundeskanzlers von der CDU kam. Am 4. Januar schrieb der einflussreiche und auf Außenpolitik spezialisierte Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter von einer "WahlkampfĂŒberraschung":

"Es mehren sich die Anzeichen dafĂŒr, dass Bundeskanzler Scholz noch vor dem 23. Februar nach Moskau reisen bzw. sich mit Putin treffen wird."

Mit anderen Worten: Die CDU beschloss, Scholz auf diese Weise einen Schlag zu versetzen und unentschlossene WĂ€hler, die mit der angeblichen Nachgiebigkeit der SPD unzufrieden sind, auf ihre Seite zu ziehen: Seit dem TelefongesprĂ€ch zwischen Putin und Scholz Mitte November wird dieses Thema in der deutschen Politik wieder aufgegriffen. Obwohl unklar ist, inwieweit dies den Christdemokraten helfen wird, einen hypothetischen Anstieg der PopularitĂ€tswerte der Sozialdemokraten zu verhindern (die bekanntlich derzeit auf einem Tiefststand sind – vor dem Weihnachtsfest fiel die SPD sogar auf 14 Prozent). Scholz' Reaktion auf Kiesewetters Behauptung war jedenfalls sehr scharf.

Der Bundeskanzler bezeichnete diese Behauptung als falsch und zutiefst unanstĂ€ndig und fĂŒgte hinzu, dass alle ehrlichen Menschen darĂŒber empört sein sollten. DarĂŒber hinaus hĂ€lt der SPD-GeneralsekretĂ€r diese Äußerung des CDU-Abgeordneten fĂŒr unehrenhaft und hĂ€misch, und der Regierungssprecher kĂŒndigte gar rechtliche Schritte gegen diese Verleumdung an.

Scholz und die SPD scheinen der Provokation der CDU erlegen zu sein und werden sich nun eine noch schwerere Niederlage zufĂŒgen. "Der Bundeskanzler verklagt den Bundestagsabgeordneten wegen Verleumdungen ĂŒber ein geplantes Treffen mit Putin" – derlei Schlagzeilen lassen Scholz keine WĂ€hler gewinnen, die eine "endlose UnterstĂŒtzung fĂŒr die Ukraine" befĂŒrworten. Gleichzeitig können sie aber auch diejenigen abhalten, die ein Kriegsende sowie eine Beendigung der Konfrontation mit Russland wollen.

FĂŒr die derzeitige deutsche Regierung ist es jedoch charakteristisch, dass sie mit dem Russland-Thema nicht nur ihren eigenen Staat, sondern auch ihre eigenen Parteien schĂ€digt. Außenministerin Annalena Baerbock (Die GrĂŒnen) erklĂ€rte wĂ€hrend ihres Besuchs in Damaskus gegenĂŒber der neuen syrischen Regierung, dass "es an der Zeit ist, dass Russland seine MilitĂ€rbasen in Syrien abschafft", obwohl der neue Machthaber in Damaskus, Ahmed al-Scharaa, sagt, er wolle die Zusammenarbeit mit Moskau aufrechterhalten.

Es ist klar, dass Baerbock es als ihre Mission ansieht, Russland aus allen möglichen Regionen zu verdrĂ€ngen, sei es aus dem westlichen Teil der "Russischen Welt" oder aus dem Nahen Osten. Allerdings entstand die Partei Die GrĂŒnen als ein Projekt des linken FlĂŒgels der Sozialdemokraten, der sich unter anderem gegen den Atlantizismus und die US-MilitĂ€rprĂ€senz in Europa aussprach. Heute vertritt sie das genaue Gegenteil – und wird dafĂŒr zwangslĂ€ufig mit dem Vertrauen ihrer WĂ€hler bezahlen.

Letztendlich wird die WĂ€hlerschaft mit der GrĂŒnen Partei das machen, was die syrischen Medien mit den Fotos von Baerbocks Besuch in Damaskus gemacht haben: Sie werden alles verwischen und vertuschen. Das heißt, die GrĂŒnen werden unsichtbar gemacht – und das gilt ĂŒbrigens auch fĂŒr Scholz und die SPD.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 9. Januar 2025 zuerst auf RIA Nowosti erschienen.

Mehr zum Thema - Mit Islamisten paktieren ist die neue deutsche StaatsrÀson


de.rt.com/meinung/232224-schol


Bedenken? Egal! Bertelsmann-Kuratorin Buyx schwÀrmt von elektronischer Patientenakte


Von Bernhard Loyen

Die elektronische Patientenakte, kurz ePA, wird fĂŒr alle BĂŒrger und BĂŒrgerinnen des Landes – sofern diese zuvor nicht schriftlich bei den jeweiligen Versicherungen Einspruch erhoben haben – ab dem 15. Januar 2025 allen gesetzlich Versicherten zur VerfĂŒgung gestellt. Laut Vorstellungen des Lauterbach-Ministeriums BMG wird diese digitale Variante "den Austausch und die Nutzung von Gesundheitsdaten vorantreiben und die Versorgung gezielt unterstĂŒtzen." Kurz vor Start, zum Thema und der gesellschaftlichen BefĂŒrchtung "glĂ€serner Gesundheitsdaten", interviewte Die Zeit noch die Bertelsmann-Kuratorin Alena Buyx, die sich wenig ĂŒberraschend mehr als begeistert zur ePA Ă€ußerte.

Den Zeit-Lesern als "Medizin-Ethikerin" verkauft, möchte Frau Buyx einleitend betont wissen, dass die ePA angeblich "so viele Vorteile bringt, dass man das Risiko von Datenlecks eingehen sollte." Dies bezogen auf die alarmierenden Ergebnisse des Chaos Computer Clubs (CCC), der noch im Dezember des Vorjahres seit langem befĂŒrchtete SicherheitslĂŒcken und gravierende Programmierungsfehler ohne grĂ¶ĂŸere Probleme aufdecken konnte. Die eindrĂŒckliche Warnung lautete unmissverstĂ€ndlich:

"CCC fordert Ende der ePA-Experimente am lebenden BĂŒrger."

Die Zeit-Redaktion ergĂ€nzt dazu, dass ohne die jĂŒngste CCC-Warnung ab dem 15. Januar "alle in der ePA gespeicherten Daten der 75 Millionen Versicherten" rein theoretisch ohne Probleme fĂŒr Interessierte digital verfĂŒg- und abrufbar gewesen wĂ€ren.

Buyx erklĂ€rt nun wörtlich, im Interview gefragt, ob sie keinerlei "Sorgen hat, dass vor zwei Wochen IT-Sicherheitsforscher SicherheitslĂŒcken demonstriert haben":

"Das Ă€ndert fĂŒr mich wenig. Der CCC hat dem Projekt sehr öffentlichkeitswirksam einen echten Dienst erwiesen, weil er auf verschiedene wichtige MĂ€ngel hingewiesen hat. Viele davon haben wenig mit der ePA an sich zu tun, allerdings gab es auch eine technische LĂŒcke."

Buyx fĂŒhrt weiter aus, dass "es ja sehr ĂŒblich ist, dass Firmen extra Hacker beauftragen, die aktiv nach solchen LĂŒcken suchen, damit sie behoben werden, bevor eine Software oder Ähnliches auf den Markt kommt."

Ein solcher Auftrag seitens der "Firma" BMG erfolgte allerdings anscheinend nicht. Buyx fĂŒhrt unbeirrt weiter aus, dabei gewohnt unkritisch zum Versagen von Regierungsministerien, "deswegen muss der Entwickler und Betreiber der ePA, die Gematik, dem CCC dankbar sein – und diese technische LĂŒcke natĂŒrlich schließen." Die Ethikerin mutmaßt: "Sie [die Gematik] arbeitet wohl auch schon an einer Umsetzung."

Vollkommen nebensĂ€chlich: Das Bundesministerium fĂŒr Gesundheit (BMG) hĂ€lt relevante 51 Prozent der Gesellschafteranteile an dem Digitalunternehmen. Ein "Transparenzhinweis" am Ende des Zeit-Artikels klĂ€rt zudem auf:

"Im vergangenen Juni wurde Alena Buyx in den Gematik-Digitalbeirat berufen, der die Gematik zu Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit beraten soll, wie es im Digital-Gesetz festgelegt wurde."

Bislang habe sich jedoch dieser "noch nicht konstituiert". Die argumentative Vorgehensweise und fahrlÀssige Unwissenheit erinnert dabei fatal an die "Corona-Zeit", als Buyx einem ZDF-Millionenpublikum zum Thema neuartiger mRNA-Wirkstoffe aus der Biotech/-Pharmaindustrie allen Ernstes erklÀrte:

"Diese mRNA Impfstoffe – das ist ja so ein elegantes Verfahren – die zerfallen, dann werden die abgebaut, dann sind die weg. Die kann man nach 2 Wochen ĂŒberhaupt nicht mehr nachweisen."

Mehr als angebrachte Bedenken von Kritikern und verunsicherten BĂŒrgern werden damit erneut mit einem LĂ€cheln und ausgelebter Deutungshoheit abgetan und weggewischt. Buyx antwortet auf die Frage seitens der Zeit, ob die EinfĂŒhrung der ePA nun "nicht verschoben werden sollte":

"Meines Wissens nicht. Und man sollte jetzt wirklich vorankommen. Die ePA sollte schon vor vielen Jahren eingefĂŒhrt worden sein, jetzt ist es mal an der Zeit, zu starten (...) LĂŒcken mĂŒssen geschlossen werden, keine Frage. Gleichzeitig wĂ€re meine Tendenz, dem Ganzen jetzt so bald wie möglich eine Chance in der Umsetzung zu geben."

Ihre BegrĂŒndung lautet, diesmal der Digitalindustrie und Politik wohlwollend und beabsichtigt zuarbeitend, dass es "ein perfektes System niemals geben wird. Und das Streben nach perfekter Risikominimierung fĂŒhrt dazu, dass etwas nie fertig wird."

Bedenken hin, Bedenken her, alles sekundĂ€r. Genauso wie es schon nervte mit den frĂŒhzeitigen, belegbaren und mehr als angebrachten Warnungen bezĂŒglich befĂŒrchteter massiver Nebenwirkungen bei den "Corona-Impfstoffen".

Zu dem Interview Ă€ußerte sich natĂŒrlich auch umgehend der ePA-Hauptverantwortliche Karl Lauterbach auf der "rechten" Plattform X, bezogen auf die halbherzige BestĂ€tigung von Buyx zum Thema "SicherheitslĂŒcken" ohne Folgen. Der Minister monierte:

"Ich bin fast immer (sic!) der Meinung von Alena Buyx. Aber das Risiko von Datenlecks gehen wir nicht ein. Wir starten in der nĂ€chsten Woche in den Pilotregionen wie geplant, und die Probleme des CCC sind [schwuppdiwupp?, Anmerkung des Autors] dafĂŒr gelöst. Deutschlandweit kommt die ePA nach der Pilotphase, auch ohne Datenlecks."

Anbiedernd reagiert die BMG-Verkaufshilfskraft, dass natĂŒrlich die Zeit-Redaktion alleinig die Schuld an der Thematisierung trage:

Diese Formulierung stammt von der Zeit, im Interview ist das differenzierter, inkl. der aktuellen Behebung. Risikofreie digitale Systeme gibt‘s aber nicht. t.co/5uidtPEk4v
— Alena Buyx (@alena_buyx) January 8, 2025

Der CCC-Artikel erklÀrte im Dezember zu den erweiterten Problemfelder der ePA:

"Sicherheitsforscher zeigen unter anderem, wie sie sich mit wenig Aufwand und zum wiederholten Male gĂŒltige Heilberufs- und Praxisausweise sowie Gesundheitskarten Dritter beschaffen und damit auf Gesundheitsdaten zugreifen konnten. UrsĂ€chlich sind erneut MĂ€ngel in den Ausgabeprozessen, den Beantragungsportalen sowie im real existierenden Umgang mit den Karten im Feld."

Ein Pro-ePA-Argument von Buyx lautet im Interview:

"HĂ€ufig nehmen Patienten Medikamente, ĂŒber die niemand mehr den Überblick hat. Wenn eine Ärztin dann ein neues Mittel verschreiben möchte, weiß sie nicht immer, ob das nicht vielleicht ein Medikament in seiner Wirkung schwĂ€cht, das der Patient bereits nimmt, weil die genommenen Medikamente nicht alle erfasst sind oder nur auf dem abgewetzten Zettel zu Hause stehen."

Diese durchaus relevante Frage stellten sich indes die Ärzte und Ärztinnen in der "Corona-Krise" auffĂ€llig nicht, weil das nĂ€mlich seitens des BMG und Frau Buyx als ĂŒberflĂŒssig und verrĂ€terisch deklariert worden war. Zu der Frage, ob nicht "die COVID-Pandemie hĂ€tte wirksamer bekĂ€mpft werden können, wenn es damals schon die ePA gegeben hĂ€tte", schwĂ€rmt Frau Buyx seufzend:

"Es ist wirklich ein Jammer! Man darf nicht zu viel darĂŒber nachdenken, was da möglich gewesen wĂ€re, sonst wird man schwermĂŒtig."

Ob die ePA natĂŒrlich dabei auch gleich bockige und Buyx-resistente "Impfverweigerer" demaskiert hĂ€tte, wollte die Zeit-Redaktion nicht erfahren. Immerhin, Frau Buyx möchte schon reale Risiken erkennen, um – mutmaßend – mit einem LĂ€cheln zu erklĂ€ren:

"Es gibt immer Risiken. Die Wahrscheinlichkeit eines Hacks ist nicht null, denn jedes digitale System ist angreifbar. Wenn tatsĂ€chlich durch ein Datenleck Patientendaten öffentlich wĂŒrden, könnten Arbeitgeber zum Beispiel von psychischen Erkrankungen ihrer Mitarbeiter erfahren, das könnte negative Folgen haben – oder die Nachbarn wissen auf einmal von einer Geschlechtskrankheit, die man lieber geheim gehalten hĂ€tte."

Wie schön, diese amĂŒsante BodenstĂ€ndigkeit der Bertelsmann-Kuratorin. Krankenkassen könnten ganz nebenbei auch an den Daten interessiert sein, "etwa wenn jemandem, der privat versichert ist und eine Grunderkrankung verschwiegen hat, der Vertrag gekĂŒndigt wĂŒrde." Dies seien jedoch laut Buyx "wirklich extreme Szenarien, die nicht sehr wahrscheinlich sind."

So unwahrscheinlich wie die bewusste politische und gesellschaftliche Ausgrenzung von BĂŒrgern laut von ihr unterstĂŒtzten und eingeforderten 2/3-G-Regeln? So unwahrscheinlich wie erweiterte Berufsverbote, juristische Anklagen und GefĂ€ngnis?

Sie "hoffe" aber, sehr glaubwĂŒrdig, dass die ePA-Daten ab kommender Woche auch wirklich geschĂŒtzt sind vor Cyberkriminellen und Geheimdiensten, denn – Obacht – "ein solch bösartiger Zugriff auf ein Leck wĂ€re in der Tat ein Super-GAU."

Die drei dunklen Jahre haben den mehr als belastenden totalitĂ€ren politischen PlĂ€nen und Umsetzungen samt leitenden und zuarbeitenden Akteuren TĂŒr und Tor geöffnet. Rund 20 Prozent der Bevölkerung blieben standhaft, zeigten stabiles RĂŒckgrat und ein aufrichtiges Interesse an der Verteidigung der Demokratie.

Die elektronische Patientenakte ist nun aktuell der nĂ€chste konsequente Schritt, um die Grundrechte der BĂŒrger und BĂŒrgerinnen manipulativ bewusst und beabsichtigt einzuschrĂ€nken. Mit dem Team Buyx-Lauterbach sind erneut zwei treibende, ja, kriminelle und belastete KrĂ€fte an der Spitze der Anti-Demokratiefront.

Dass ein Karl Lauterbach weiterhin juristisch unbelastet, ungefĂ€hrdet und ungestört sein fahrlĂ€ssiges Unwesen fortfĂŒhren kann, ist und bleibt einer der grĂ¶ĂŸten Skandale der jĂŒngsten Gegenwart.

Mehr zum Thema - Zum Wohl der Patienten? Kaum Widerspruch gegen elektronische Patientenakte


de.rt.com/inland/232229-bedenk


Rekordimporte: Europa setzt weiter auf russisches LNG


Die europĂ€ischen LĂ€nder beziehen weiterhin Rekordmengen an verflĂŒssigtem Erdgas (LNG) aus Russland, trotz Forderungen, russische Gaslieferungen zu verbieten. Das berichtet Bloomberg.

"Trotz der Aufrufe, solche Lieferungen zu verbieten, kauft Europa Rekordmengen des tiefgekĂŒhlten Brennstoffs aus Russland", so die Agentur. Die aktuellen Importmengen ĂŒberstiegen inzwischen die Volumina, die Russland vor dem 1. Januar per Pipeline ĂŒber die Ukraine geliefert habe. Bloomberg beschreibt diese Situation als Beweis fĂŒr die Schwierigkeiten Europas, seine wirtschaftlichen Verbindungen zu Moskau zu kappen. Russland habe sich in den letzten zehn Jahren zu einem der wichtigsten Rohstofflieferanten der EU entwickelt.

Steigende LNG-Importe und Rekordwerte


Nach Angaben von Bloomberg stieg die Menge an russischem LNG, die 2020 noch bei etwa 10,5 Millionen Tonnen lag, im Jahr 2024 auf einen Rekordwert von 15,5 Millionen Tonnen. Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die zunehmende AbhĂ€ngigkeit Europas von russischem LNG, sondern auch den politischen Druck, unter dem diese Importe stehen. Trotz kontinuierlicher Sanktionen habe Russland seinen Status als fĂŒhrender Rohstofflieferant Europas behauptet, wie die Nachrichtenagentur RBK berichtet.

Strategische Exportpolitik Russlands


Moskau plant, den Export von LNG weiter auszubauen, wĂ€hrend Pipeline-Gas zunehmend an andere Abnehmer wie China umgeleitet wird. "Europa wird weiterhin Gas benötigen, da alle BemĂŒhungen, sich vom russischen Gas zu entwöhnen, nicht erfolgreich waren. Letztendlich wird Europa wahrscheinlich mehr russisches LNG kaufen mĂŒssen, um den RĂŒckgang der Pipeline-Gas-Importe auszugleichen", erklĂ€rte Tatjana Orlowa, Wirtschaftswissenschaftlerin bei Oxford Economics, gegenĂŒber Bloomberg. Parallel dazu verfolge Russland eine strategische Diversifikation seiner Exportwege.

EinschrÀnkungen bei Pipeline-Lieferungen


Der Transit durch die Ukraine war lange Zeit die Hauptlieferroute fĂŒr russisches Pipeline-Gas nach West- und Mitteleuropa. Dieser Vertrag lief Ende Dezember 2024 aus, zumal die Ukraine eine VerlĂ€ngerung ablehnte.

Gazprom liefert indes weiterhin Gas ĂŒber die TurkStream-Pipeline in die LĂ€nder SĂŒd- und SĂŒdosteuropas. Die Lieferungen ĂŒber die Jamal-Europa-Pipeline wurden 2022 aufgrund gegenseitiger BeschrĂ€nkungen zwischen Polen und Russland eingestellt. Zudem ist der Transport durch die Nord-Stream-Pipelines seit der Sprengung beider LeitungsstrĂ€nge im September 2022 nicht mehr möglich, und aktuell auch nicht erwĂŒnscht. Der gestiegene LNG-Anteil kompensiert diese AusfĂ€lle teilweise, was Russlands Bedeutung auf dem europĂ€ischen Energiemarkt weiter festigt.

Gasreserven und Preisanstiege in Europa


Europa verbraucht seine Gasreserven aufgrund der kalten Witterung schneller als in den letzten sieben Jahren, schreibt Bloomberg. Dies erhöhe das Risiko kurzfristiger Preisanstiege, wie von Analysten prognostiziert. Europa reagiere darauf mit verstĂ€rkten LNG-Importen aus Russland, die bislang nicht von Sanktionen betroffen seien. Laut dem Institut fĂŒr Energiewirtschaft und Finanzanalyse war Russland im ersten Halbjahr 2024 mit einem Marktanteil von 21 Prozent der zweitgrĂ¶ĂŸte LNG-Lieferant Europas, hinter den USA (46 Prozent) und vor Katar (11 Prozent).

Preisentwicklung und StabilitÀt


Anfang Januar erreichten die europÀischen Gaspreise die höchsten Werte seit Oktober 2023. Dennoch erklÀrte die EU-Kommission, dass die Strompreise in Europa stabil geblieben seien, trotz der Einstellung der Pipeline-Gas-Lieferungen aus Russland. Diese Entwicklungen verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen der Energiekrise in Europa sowie die AbhÀngigkeit von russischen Energielieferungen, die trotz der politischen Spannungen bestehen bleibt.

Mehr zum Thema – Neuer EU-Kommissar: EU hat es versĂ€umt, Energielieferungen aus Russland zu kappen


de.rt.com/russland/232267-reko


Sanktionen gegen Russland: Biden tut's noch einmal


Der scheidende US-PrÀsident Joe Biden wird neue Sanktionen gegen Russland verhÀngen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf nicht genannte Quellen.

Die Entscheidung werde diese Woche bekannt gegeben, sagte ein US-amerikanischer Beamter der Zeitung. Die Sanktionen wĂŒrden sich gegen die russische Wirtschaft richten.

Die VerschĂ€rfung der Sanktionen erfolgt im Rahmen von Maßnahmen zur militĂ€rischen StĂ€rkung der Ukraine vor dem Amtsantritt des designierten US-PrĂ€sidenten Donald Trump, dessen AmtseinfĂŒhrung am 20. Januar stattfindet. Gleichzeitig gebe es noch keine Details darĂŒber, welche Sanktionen beschlossen werden, stellte Reuters fest. Das Einzige, was in Washington festgelegt worden sei, sei, dass chinesische Unternehmen unter die Sanktionen fallen könnten.

Ebenfalls am 9. Januar will die Regierung Biden ihre Entscheidung ĂŒber neue MilitĂ€rhilfen fĂŒr die Ukraine in Höhe von 500 Millionen US-Dollar bekannt geben. Sie werde Raketen fĂŒr Luftabwehrsysteme, Luft-Boden-Raketen und ZusatzausrĂŒstungen fĂŒr F-16-Kampfjets umfassen, zitierte Reuters ihre Quellen.

Die US-Behörden erwĂ€gen zudem eine VerschĂ€rfung der Sanktionen gegen russische Ölexporte, schrieb Bloomberg im Dezember unter Berufung auf Quellen. Der Nachrichtenagentur zufolge habe Joe Biden sie zunĂ€chst nicht verhĂ€ngen wollen, weil er befĂŒrchtete, dass dies zu einem Anstieg der Energiepreise fĂŒhren könnte. Nach dem Sieg von Donald Trump und der BefĂŒrchtung, dass er die Ukraine zwingen könnte, den Konflikt mit Russland rasch zu beenden, könnten solche Maßnahmen jedoch beschlossen werden. Gleichzeitig nannte die Nachrichtenagentur aber auch keine Einzelheiten zu den neuen Sanktionen.

Russland hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die westlichen Sanktionen ein unwirksames politisches Instrument sind. Man könne stets Möglichkeiten finden, sie zu umgehen, erklÀrte der russische PrÀsidentensprecher Dmitri Peskow im November, auch wenn dies "einige Zeit dauern wird."

Mehr zum Thema - Westliche Sanktionen haben Russland nĂ€her an seine GUS-Nachbarn herangefĂŒhrt

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de.rt.com/international/232288


Finnlands Außenministerin: NATO-Mitgliedschaft ist einzige Sicherheitsgarantie fĂŒr Kiew


Die Mitgliedschaft in der NATO sei die einzige glaubwĂŒrdige und langfristige Sicherheitsgarantie, die die Ukraine gegen kĂŒnftige russische Angriffe erhalten könne, erklĂ€rte Elina Valtonen, die finnische Außenministerin, am Mittwoch gegenĂŒber der Nachrichtenagentur Reuters in Kiew. "Ich denke, dass die einzige langfristige Sicherheitsgarantie Artikel 5 des Washingtoner Vertrages ist, also die NATO-Mitgliedschaft", sagte Valtonen. "Und wir werden die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine in der Zukunft unterstĂŒtzen", betonte sie.

Laut dem Nordatlantikvertrag mĂŒssen die Mitglieder im BĂŒndnisfall einander Beistand leisten. Artikel 5 sieht eine kollektive Verteidigung im Falle eines Angriffs auf einen der NATO-Mitgliedstaaten vor.

Die ukrainische FĂŒhrung drĂ€ngt seit langem auf die Aufnahme in die NATO, die aus 32 Mitgliedsstaaten besteht. Kiew stĂ¶ĂŸt dabei jedoch wiederholt auf Widerstand vonseiten einiger wichtiger Mitglieder.

Donald Trump, der die milliardenschwere US-Hilfe an Kiew scharf kritisiert hat, erklĂ€rte am Dienstag, er sympathisiere mit Russlands Position, dass "die Ukraine nicht Teil der NATO werden sollte." Seine Berater sehen die Mitgliedschaft der Ukraine ebenfalls als Provokation gegenĂŒber Moskau.

DemgegenĂŒber wies Valtonen darauf hin, dass die Position der Trump-Administration in dieser Frage nicht unbedingt das Ende der NATO-Bestrebungen Kiews bedeute. "Vor drei Jahren hĂ€tte niemand gedacht, dass Finnland der NATO beitreten wĂŒrde", sagte sie. "Jetzt sind wir also da. Man kann ja nie wissen."

Mehr zum Thema – Kiew erpresst NATO mit ukrainischem Revanchismus – und sagt dabei die halbe Wahrheit


de.rt.com/international/232270


Russophobie und Hass: Warum die NATO ĂŒber die Notwendigkeit spricht, Kiew bis 2027 zu unterstĂŒtzen


Von Alexei Latyschew

Die Teilnehmer an den Koalitionen fĂŒr die militĂ€rische Versorgung der Ukraine sollten FahrplĂ€ne billigen, die eine UnterstĂŒtzung fĂŒr Kiew bis 2027 vorsehen. Dies sagte ein hochrangiger Pentagon-Beamter im Vorfeld des 25. Treffens der Kontaktgruppe fĂŒr die UnterstĂŒtzung der Ukraine (UDCG) in Ramstein.

"Die AnfĂŒhrer dieser Koalitionen mĂŒssen Roadmaps absegnen, die die BedĂŒrfnisse und Ziele der Ukraine bis 2027 in Bereichen wie Luftwaffe, gepanzerte Fahrzeuge, Artillerie, MinenrĂ€umung, Drohnen, integrierte Luft- und Raketenabwehr, Informationstechnologie und maritime Sicherheit formulieren. Diese FahrplĂ€ne sollen den Gebern bei der Planung und GewĂ€hrleistung einer nachhaltigen UnterstĂŒtzung der Ukraine in der Zukunft helfen", verkĂŒndete er.

Der Beamte erinnerte daran, dass bereits acht von NATO-LĂ€ndern gefĂŒhrte Koalitionen gebildet wurden, von denen jede fĂŒr einen Aspekt des militĂ€rischen Bedarfs des Kiewer Regimes verantwortlich ist.

Laut Sergei Jermakow, einem fĂŒhrenden Experten des Russischen Instituts fĂŒr Strategische Studien, bedeutet die Planung bis 2027 nicht, dass der Westen beabsichtigt, den Konflikt in der Ukraine so lange fortzusetzen.

"Die NATO-Mitglieder bilden den Planungshorizont auf der Grundlage ihrer strategischen Ziele und Vorgaben. UnabhĂ€ngig davon, wie sich die Situation im Ukraine-Konflikt entwickeln wird, wird die NATO ihr militĂ€risches Potenzial unter dem Deckmantel der UnterstĂŒtzung fĂŒr die ukrainischen StreitkrĂ€fte ausbauen. DarĂŒber hinaus möchte der Westen auch in Zukunft einen Teil der Ukraine kontrollieren, um das Kiewer Regime zu kontrollieren. Daher kommt auch das Jahr 2027. Das bedeutet nicht, dass die NATO davon ausgeht, dass die KĂ€mpfe bis zu diesem Jahr andauern werden", erklĂ€rt er RT.

Das nĂ€chste Treffen der westlichen Sponsoren der Ukraine auf dem LuftwaffenstĂŒtzpunkt Ramstein in Deutschland findet am 9. Januar statt. Dabei wird wahrscheinlich das jĂŒngste US-Hilfspaket fĂŒr Kiew unter der Regierung von Joe Biden angekĂŒndigt, berichtete die Nachrichtenagentur AP.

Auf die Frage nach den Aussichten der Kontaktgruppe im Falle einer Reduzierung der US-UnterstĂŒtzung unter Donald Trump betonte der Pentagon-Sprecher, dass ein multilateraler Ansatz dazu beitragen werde, die Nachhaltigkeit der Kontaktgruppe fĂŒr die UnterstĂŒtzung der Ukraine in Zukunft zu stĂ€rken.

"Ich kann nicht sagen, welche Entscheidung die neue US-Regierung ĂŒber ihre Rolle (in der UDCG) treffen wird, aber ich habe nicht den geringsten Zweifel an der europĂ€ischen Verpflichtung, (...) den KapazitĂ€ten, (...) Erfahrung und unglaubliches Vertrauen in ihre Mission, und ich bin ĂŒberzeugt, dass die Arbeit dieser Koalitionen zur StĂ€rkung der (ukrainischen) KapazitĂ€ten in der einen oder anderen Form weitergehen wird", schloss der MilitĂ€rbeamte.

Territorium im Tausch fĂŒr Frieden

Trotz solcher ErklĂ€rungen von Pentagon-Vertretern teilt nicht jeder im Westen diese Zuversicht in eine stabile Zukunft der UnterstĂŒtzung fĂŒr Kiew. In der Washington Post hieß es, es sei unwahrscheinlich, dass die Ukraine ein weiteres Jahr dieses verheerenden Konflikts ĂŒberleben werde, und es gebe eine "wachsende europĂ€ische MĂŒdigkeit" sowie den Wunsch, die Konfrontation zu beenden, die "einen großen Teil von Europas spĂ€rlichem Vorrat an militĂ€rischer AusrĂŒstung auffrisst".

Das Blatt bezeichnete auch die politische Unsicherheit in der FĂŒhrung eines der wichtigsten Sponsoren Kiews, Deutschlands, als negativen Faktor fĂŒr die Ukraine. Es sei daran erinnert, dass der Regierung von Olaf Scholz im Dezember 2024 das Vertrauen verweigert wurde und im Februar dieses Jahres in Deutschland Neuwahlen angesetzt sind.

Zur selben Zeit wird in den USA bald Trump die PrĂ€sidentschaft ĂŒbernehmen, der der Zeitung zufolge widersprĂŒchliche Aussagen macht und damit droht, die Hilfe fĂŒr die Ukraine zu kĂŒrzen.

"Die EuropĂ€er tendieren allmĂ€hlich zu Verhandlungen auf der Grundlage der Formel 'Territorium im Tausch fĂŒr Frieden' als beste Möglichkeit zur Lösung des Konflikts, falls die US-Hilfe gekĂŒrzt wird", schrieb die Washington Post.

Diese Meinung ĂŒber die Stimmung in Europa wird durch die Worte des französischen PrĂ€sidenten Emmanuel Macron bestĂ€tigt, der am 6. Januar zugab, dass Kiew "realistische GesprĂ€che" ĂŒber territoriale Fragen fĂŒhren mĂŒsse. Er fĂŒgte hinzu, dass eine Einigung in der Ukraine nicht einfach und leicht sein könne.

Vor diesem Hintergrund gibt Trump immer wieder Kommentare ab, die in krassem Gegensatz zur westlichen Rhetorik der letzten Jahre stehen. So sagte er auf einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago, die Ukraine-Krise sei das Ergebnis des Fiaskos von Biden. Der Republikaner nannte auch die Haltung Washingtons zu einem möglichen NATO-Beitritt der Ukraine als eine der Ursachen fĂŒr den Konflikt.

Trumps AnsprĂŒche auf die Kontrolle ĂŒber Grönland, den Panamakanal und Kanada sowie die UnterstĂŒtzung rechtsgerichteter KrĂ€fte in Europa durch sein Team tragen nach Ansicht von Experten zu den Turbulenzen im westlichen Lager bei.

Umgestaltung von Ramstein

Trotz der Unsicherheit im Westen in Erwartung von Trumps Amtsantritt wird das Format von Ramstein wahrscheinlich ĂŒber den 20. Januar hinaus fortbestehen, aber die Art seiner AktivitĂ€ten könnte sich Ă€ndern, meinen die Analysten.

"Dies ist immer noch ein NATO-Format, also wird es so bleiben. Allerdings können die USA unter Trump diese Treffen mit anderen Inhalten fĂŒllen, und andere Leute werden dort von Washington aus arbeiten", sagt Konstantin Blochin, Forscher am Zentrum fĂŒr Sicherheitsstudien der Russischen Akademie der Wissenschaften sowie Politikwissenschaftler und Amerikanist, in einem Kommentar fĂŒr RT.

Jermakow ist der Meinung, dass in Ramstein ernsthaftere VerÀnderungen anstehen:

"Es ist wahrscheinlich, dass am Rande des Forums darĂŒber diskutiert wird, wie das Format der militĂ€rischen UnterstĂŒtzung fĂŒr das Kiewer Regime verĂ€ndert werden kann, da der derzeitige Ansatz weder die zukĂŒnftige Trump-Regierung noch Europa zufriedenstellt. TatsĂ€chlich wird es sogar von Kiew kritisiert, das sich darĂŒber beschwert, dass Ramstein nicht genug fĂŒr die Ukraine tut."

Trumps Team sei unglĂŒcklich darĂŒber, dass in den letzten Jahren zu viele westliche Gelder "ohne klare strategische Ziele verschwendet" worden seien.

"Deshalb wird die Umgestaltung von Ramstein diskutiert werden. Dies wird eine erste AnnĂ€herung daran sein, wie die EuropĂ€er den militĂ€rischen Bedarf weiterhin mit grĂ¶ĂŸerem Vertrauen auf ihre eigenen KrĂ€fte decken werden", glaubt Jermakow.

Der Analyst fĂŒgt hinzu, dass die neue US-Regierung die EuropĂ€er sehr stark unter Druck setzen werde, mehr Verantwortung fĂŒr die Situation auf dem Kontinent zu ĂŒbernehmen, einschließlich der Beteiligung am Konflikt mit Russland in der Ukraine.

"Die EU wird mehr finanzielle Mittel bereitstellen mĂŒssen, um der Ukraine zu helfen und ihre eigene militĂ€risch-industrielle Basis zu entwickeln, die den modernen RealitĂ€ten nicht mehr gerecht wird", so der Politikwissenschaftler.

In Bezug auf die WidersprĂŒche im Westen hinsichtlich des Ukraine-Konflikts erinnerte Jermakow daran, dass es in dieser Frage nie eine vollstĂ€ndige Übereinstimmung der Ansichten gegeben habe:

"In der Frage der Ziele des Konflikts hat es im Westen nie Einigkeit gegeben. Das gilt nicht nur fĂŒr die Position der Slowakei und Ungarns. Es gibt auch WidersprĂŒche zwischen Frankreich und Deutschland, die sich in der Weigerung Berlins manifestiert haben, Langstreckenraketen zu liefern."

Blochin stellte ebenfalls fest, dass es im westlichen Lager Meinungsverschiedenheiten gibt, die seiner Meinung nach aber nicht kritisch seien.

"Es gibt interne WidersprĂŒche, man streitet und diskutiert. Aber all dies geschieht innerhalb des westlichen Blocks. Sie haben untereinander Meinungsverschiedenheiten, aber uns gegenĂŒber haben sie alle die gleiche Position – Russophobie und Hass. Die BefĂŒrworter einer Normalisierung der Beziehungen zu Russland kann man an den Fingern einer Hand abzĂ€hlen, sodass der derzeitige Kurs wahrscheinlich fortgesetzt wird, sie werden sich untereinander einigen", fasst der Experte zusammen.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 9. Januar 2025 zuerst auf der russischen Website von RT erschienen.

Mehr zum Thema – Selenskij kĂŒndigt Teilnahme an NATO-Treffen in Ramstein an


de.rt.com/europa/232261-warum-


Transnistrien: Erste TodesfÀlle durch die Energiekrise


Angesichts der Energiekrise in der Transnistrischen Moldauischen Republik (kurz: Transnistrien) sind FĂ€lle zu verzeichnen, in denen Menschen bei dem Versuch, sich zu Hause zu wĂ€rmen, ums Leben gekommen sind. Dies berichtete der Außenminister der teilweise anerkannten Republik, Witali Ignatjew:

"Die Leute, die die Öfen anfeuern, lassen sie auch in der Nacht heizen. [...] Es gibt bereits einzelne Todesopfer."


Ohne weitere Details zu nennen, machte der Außenminister deutlich, dass Menschen bei BrĂ€nden stĂŒrben, weil sie versuchten, sich ohne Gas zu wĂ€rmen. Er merkte ferner an, dass die Menschen trotz der Situation das Land nicht verließen, da sie weiterhin "an das Beste glauben".

Die offizielle Nachrichtenagentur Nowosti Pridnestrowja berichtet, dass ein Einwohner der Stadt Bender eine brennende Kerze auf ein Regal gestellt habe, die jedoch umgefallen sei. Feuerwehrleute hÀtten demnach drei Stunden lang versucht, das Feuer zu löschen. Das Haus sei nicht mehr bewohnbar. Die Nachrichtenagentur veröffentlichte Fotos von dem durch das Feuer beschÀdigten Haus.

Überdies habe sich in einem der HĂ€user von Parcani ein Ofen ĂŒberhitzt. Infolgedessen habe der Deckenbalken zu schwelen begonnen. Feuerwehrleute hĂ€tten der EigentĂŒmerin an die Sicherheitsvorschriften erinnert, so die Nachrichtenagentur. Ignatjew betonte, dass das Problem der Energiekrise so schnell wie möglich, in den nĂ€chsten ein bis zwei Wochen, gelöst werden mĂŒsse:

"Der einzige Ausweg aus der Situation ist die Wiederaufnahme der Erdgaslieferungen, mit denen das Kraftwerk betrieben wird. Dann kann sich die Lage normalisieren."


Dem Diplomaten zufolge "entwickelt sich die energetische und humanitÀre Krise in Transnistrien weiter, und die Lage hat eine anhaltende Tendenz zur Verschlimmerung."

Stand 9. Januar könnte das Land unter den derzeitigen Bedingungen nur noch ĂŒber eine Gasversorgung fĂŒr 24 Tage verfĂŒgen. Nach dem Stand vom 6. Januar werden aktuell 122 Siedlungen in Transnistrien nicht mit Gas versorgt. 1.500 WohnhĂ€user, 131 Schulen und 147 KindergĂ€rten sind weiterhin ohne Heizung.

Das Oberhaupt der Republik, Wadim Krasnosselski, betonte, dass Transnistrien trotz der Schwierigkeiten nicht "auf die Knie fallen" und nicht um die Aufnahme in die Republik Moldau "betteln" werde. Die russische Botschaft in der Republik Moldau verlautbarte, dass Kiew und die westlichen LĂ€nder fĂŒr die Energiekrise in Transnistrien verantwortlich seien.

Am 5. Januar erklĂ€rte der amtierende Leiter des Unternehmens Moldovagaz, Wadim Tscheban, dass Tiraspol die UnterstĂŒtzung Chișinăus in der Frage des Gasbezugs abgelehnt habe und auf die Wiederaufnahme der Lieferungen von Gazprom warte. Ignatjew betonte jedoch, die Republik Moldau habe keine Lösung fĂŒr die derzeitigen Energieprobleme in Transnistrien angeboten.

PrĂ€sident Wadim Krasnosselski sagte auf einer Sitzung des Sicherheitsrates Transnistriens am 8. Januar, dass das russische Gas in all den Jahren im Wesentlichen die humanitĂ€re und technische Hilfe Russlands fĂŒr Transnistrien gewesen sei.

Mehr zum Thema – Wie das Ausbleiben von russischem Gas Europa verĂ€ndern wird


de.rt.com/international/232259


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