Mehrheit der Linken-WĂ€hler zum ersten Mal fĂŒr Waffenlieferungen an die Ukraine


Die Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine sorgt weiterhin fĂŒr heftige Diskussionen in Deutschland. Das Thema ist auch fĂŒr die anstehende Bundestagswahl von Bedeutung. WĂ€hrend ein Teil der Bevölkerung in dieser Frage grundsĂ€tzlich die Bundesregierung unterstĂŒtzt und MilitĂ€rhilfe als notwendig erachtet, sehen andere darin eine Eskalation des Konflikts. Eine aktuelle reprĂ€sentative Umfrage des Forschungsinstituts Ipsos kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem die AnhĂ€nger einer Partei konsequent fĂŒr Ukrainehilfen einstehen, wĂ€hrend es bei den AnhĂ€ngern zwei kleinerer Parteien in jĂŒngster Zeit deutliche MeinungsĂ€nderungen gab.

Insgesamt ist fast die HĂ€lfte der Deutschen (48 Prozent) der Meinung, dass Deutschland keine Waffen mehr an die Ukraine liefern sollte. FĂŒr weitere Waffenlieferungen sprechen sich dagegen 38 Prozent der Befragten aus. 14 Prozent aller BundesbĂŒrger haben in dieser Frage keine klare Meinung. AnhĂ€nger der AfD mit 88 und des BSW mit 90 Prozent Ă€ußern sich besonders ablehnend. Dagegen befĂŒrworten jeder zehnte AfD-WĂ€hler (11 Prozent) und nur 4 Prozent der BSW-Sympathisanten weitere Waffenlieferungen. Bereits im September 2024 hatte eine Ipsos-Umfrage ein Ă€hnliches Bild ergeben.

Die WĂ€hlerschaft der GrĂŒnen (74 Prozent) und der SPD (64 Prozent) sprechen sich am hĂ€ufigsten fĂŒr weitere Waffenlieferungen aus. Nur 15 Prozent (GrĂŒne) bzw. 28 Prozent (SPD) lehnen weitere RĂŒstungsexporte ab. Allerdings hat sich insbesondere in der SPD-AnhĂ€ngerschaft das Meinungsbild in den letzten Monaten merklich verschoben. Im September 2024 lag der Anteil der BefĂŒrworter noch bei 69 Prozent, nur 19 Prozent der SPD-AnhĂ€nger sprachen sich damals gegen Waffenlieferungen aus.

In der UnionswĂ€hlerschaft spricht sich jeder Zweite (49 Prozent) fĂŒr weitere Lieferungen aus, zwei von fĂŒnf sind dagegen (40 Prozent). Hier zeigen sich im Vergleich zur letzten Befragung im September 2024 kaum VerĂ€nderungen. Weitaus stĂ€rker hat sich das Bild bei AnhĂ€ngern von FDP und Linke gewandelt: Bei beiden Parteien befĂŒrworten die AnhĂ€nger Waffenlieferungen an die Ukraine jetzt deutlich mehr, als das noch im September der Fall war. Bei den AnhĂ€ngern der Linken hat sich das VerhĂ€ltnis von 44 Prozent Zustimmung (+8) gegenĂŒber nur noch 41 Prozent Ablehnung (-18) sogar ins Gegenteil verkehrt. Bei FDP-WĂ€hlern gibt es mit 63 Prozent nun zehn Prozent mehr Menschen, die die Waffenlieferungen befĂŒrworten.


Ipsos
Eine Spaltung zeigt sich aber nach wie vor zwischen Ost und West. WĂ€hrend Ostdeutsche mit 60 Prozent mehrheitlich Waffenlieferungen an die Ukraine ablehnen, sind es in Westdeutschland nur 45 Prozent. Auffallend ist jedoch, dass sich in Ostdeutschland eine Trendwende abzeichnet. Im Gegensatz zur letzten Befragung im September (69 Prozent) waren jetzt neun Prozent weniger Menschen gegen MilitĂ€rhilfen und sieben Prozent mehr dafĂŒr (31 gegen 24 Prozent). Im Westen ging der Anteil von BefĂŒrwortern und Gegnern indes nur leicht zurĂŒck.

Das Fachportal Defence-networt.com, das ĂŒber die Umfrageergebnisse berichtete, merkt an, dass Stimmungsbild an der Unionsbasis Auswirkungen auf den Wahlkampf haben könnte. Immerhin höre man von Kanzlerkandidat Merz in letzter Zeit wesentlich seltener Forderungen nach mehr Waffenlieferungen an die Ukraine, als es noch vor dem Ampel-Aus der Fall war – "Damals konnte die Union gar nicht oft genug den Taurus im Bundestag zur Abstimmung stellen."

Im Übrigen bleiben die Meinungen (teilweise sehr) instabil. DafĂŒr sprechen die großen Meinungsschwankungen, dies es nach wie vor gibt. Dennoch ist insgesamt eine Tendenz zur stĂ€rkeren UnterstĂŒtzung der Waffenlieferungen zu beobachten. Der Wandel der einstigen "Friedenspartei" die Linke zu militanteren Positionen ist dafĂŒr ein Beispiel. Das könnte mit der massiven Medienkampagne zur UnterstĂŒtzung der Bundeswehr und der Militarisierung Deutschlands zusammenhĂ€ngen. Der Slogan "Wenn wir Putin in der Ukraine nicht (mit Waffen) stoppen, wird er uns als NĂ€chstes angreifen", wird dabei als Hauptargument angefĂŒhrt. Anscheinend scheint er bei vielen zu verfangen.

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de.rt.com/inland/233192-mehrhe


Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verÀndern (Teil I)


Von Alexander Dugin

Trumps Revolution

Jetzt sind alle in Russland und in der Welt perplex: Was geschieht in den USA? Nur wenige Experten in unserem Land – insbesondere Alexander Jakowenko – haben wirklich VerstĂ€ndnis dafĂŒr, wie gravierend die VerĂ€nderungen in den USA sind. Jakowenko meinte zu Recht, dass "dies eine Revolution ist". Und das stimmt tatsĂ€chlich.

Der designierte US-PrĂ€sident Trump und seine engsten Vertrauten – in erster Linie der passionierte Elon Musk – zeigen eine geradezu revolutionĂ€re AktivitĂ€t. Zwar ist Trump noch nicht im Amt – das wird am 20. Januar passieren – doch Amerika und Europa geraten schon jetzt ins Wanken. Es ist ein ideologischer und geopolitischer Tsunami, mit dem – ehrlich gesagt – niemand gerechnet hat. Viele hatten erwartet, dass Trump nach seiner Wiederwahl – wie es wĂ€hrend seiner ersten Amtszeit als US-PrĂ€sident bereits der Fall war – zu einer mehr oder weniger konventionellen Politik zurĂŒckkehren wĂŒrde. Auch wenn er dabei seine charismatischen und spontanen ZĂŒge beibehĂ€lt. Es lĂ€sst sich jedoch schon jetzt sagen, dass dies nicht zutrifft. Trump bedeutet eine Revolution. Gerade in dieser Übergangszeit des Machtwechsels von Biden zu Trump macht es also Sinn, sich ernsthaft mit der Frage zu befassen: Was passiert in den USA? Denn dort passiert definitiv etwas – und zwar etwas sehr, sehr Wichtiges.

Der "Tiefe Staat" und die Geschichte des US-Aufstiegs

Zuallererst sollte geklĂ€rt werden, wie Trump – angesichts der MĂ€chtigkeit des "Tiefen Staates" – ĂŒberhaupt gewĂ€hlt werden durfte? Dies erfordert einen umfassenderen Betrachtungsansatz.

Der "Tiefe Staat" in den USA reprĂ€sentiert den Kern des Staatsapparats und die mit ihm eng verbundene ideologische und wirtschaftliche Elite. Staat, Wirtschaft und Bildung sind in den USA nicht strikt voneinander getrennt, sondern bilden ein einziges System von kommunizierenden GefĂ€ĂŸen. Hinzu kommen die traditionellen US-Geheimgesellschaften und -Clubs, die frĂŒher die Rolle von Kommunikationszentren fĂŒr die Eliten spielten. Dieser ganze Komplex wird gewöhnlich als "Tiefer Staat" bezeichnet. Dabei sind die beiden großen US-Parteien – Demokraten und Republikaner – keine TrĂ€ger spezifischer Ideologien, sondern nur Ausdruck von Variationen eines einzigen ideologischen, politischen und wirtschaftlichen Kurses, den der "Tiefe Staat" verkörpert. Und das Gleichgewicht zwischen ihnen dient nur dazu, einige irrelevante Aspekte zu korrigieren und mit der Gesellschaft als Ganzes in Kontakt zu bleiben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg durchliefen die USA zwei Phasen: die Epoche des Kalten Krieges mit der UdSSR und dem sozialistischen Lager (1947–1991) und die Periode der unipolaren Welt oder das "Ende der Geschichte" (1991–2024). In der ersten Phase standen die USA der UdSSR als gleichberechtigter Partner gegenĂŒber, wĂ€hrend sie in der zweiten Phase ihren Gegner vollstĂ€ndig besiegten und die einzige politisch-ideologische Supermacht (oder Hypermacht) der Welt wurden. Der "Tiefe Staat" – also weder Parteien noch andere Institutionen – wurde zum TrĂ€gersubjekt dieser unverĂ€nderlichen Linie der Weltherrschaft.

Diese Weltherrschaft nahm ab den 1990er-Jahren den Charakter einer links-liberalen Ideologie an. Ihre Formel war eine Kombination aus den Interessen des internationalen Großkapitals und einer progressiven Individualismus-Kultur. Diese Strategie wurde besonders von der Demokratischen Partei der USA ĂŒbernommen und bei den US-Republikanern wurde sie von Vertretern der Neokonservativen unterstĂŒtzt. Im Mittelpunkt dieser Strategie stand die Überzeugung, dass es nur ein lineares und konstantes Wachstum geben könne: sowohl fĂŒr die US-Wirtschaft als auch fĂŒr die Weltwirtschaft sowie die planetarische Ausbreitung des Liberalismus und der liberalen Werte. Es schien, als hĂ€tten alle Staaten und Gesellschaften der Welt das US-Modell ĂŒbernommen – politisch eine reprĂ€sentative Demokratie, die kapitalistische Marktwirtschaft, die individualistische und kosmopolitische Ideologie der Menschenrechte, digitale Technologien und eine westlich geprĂ€gte postmoderne Kultur. Der "Tiefe Staat" in den USA teilte diese Agenda und fungierte als Garant fĂŒr ihre praktische Umsetzung.

Samuel Huntington und die Aufforderung zu einer Kurskorrektur

Doch schon seit Anfang der 1990er-Jahre wurden unter US-Intellektuellen Stimmen laut, die vor der Fehlerhaftigkeit dieses Ansatzes auf lange Sicht warnten. Vor allem Samuel Huntington, der einen "Kampf der Kulturen", MultipolaritĂ€t und eine Krise der westlich geprĂ€gten Globalisierung vorhersagte, brachte diese Position zum Ausdruck. Er schlug vielmehr die StĂ€rkung und nicht die VerwĂ€sserung der US-IdentitĂ€t vor und forderte, dass die anderen westlichen Gesellschaften in einer einheitlichen – nicht mehr globalen, sondern regionalen – westlichen Zivilisation vereinigt werden sollten. Damals schien es jedoch so, als sei dies lediglich die Übervorsichtigkeit einzelner Skeptiker. Und der "Tiefe Staat" stellte sich eindeutig auf die Seite der Optimisten des "Endes der Geschichte" – wie etwa Huntingtons Hauptopponent Francis Fukuyama. So lĂ€sst sich der kontinuierliche Kurs der aufeinanderfolgenden US-PrĂ€sidenten Clinton, Bush, Obama (gefolgt von Trumps erster PrĂ€sidentschaft, die nicht in diese Logik passt) und Biden erklĂ€ren. Sowohl US-Demokraten als auch US-Republikaner (Bush Jr.) vertraten eine einheitliche politisch-ideologische Strategie des "Tiefen Staates": Globalismus, Liberalismus, UnipolaritĂ€t und Hegemonie.

Dieser optimistische Kurs der Globalisten stieß bereits Anfang der 2000er-Jahre auf Probleme. Russland hörte auf, den USA blindlings zu folgen, und begann, seine SouverĂ€nitĂ€t zu stĂ€rken. Besonders deutlich wurde dies nach Putins MĂŒnchner Rede im Jahr 2007, den Ereignissen in Georgien im Jahr 2008 und erreichte seinen Höhepunkt mit der Wiedervereinigung mit der Krim im Jahr 2014 und vor allem dem Beginn der speziellen MilitĂ€roperation in der Ukraine im Jahr 2022. All dies lief den PlĂ€nen der Globalisten völlig zuwider.

In China, vor allem unter der FĂŒhrung von Xi Jinping, begann man mit der DurchfĂŒhrung einer unabhĂ€ngigen Politik – wobei China einerseits von der Globalisierung profitierte, ihr andererseits aber auch eine harte Grenze setzte, sobald ihre Logik mit den nationalen Interessen in Konflikt geriet und die SouverĂ€nitĂ€t zu schwĂ€chen drohte.

In der islamischen Welt mehrten sich sporadische Proteste gegen den Westen, die sich sowohl auf das Streben nach grĂ¶ĂŸerer UnabhĂ€ngigkeit als auch auf die Ablehnung der aufgezwungenen liberalen Werte bezogen.

In Indien gelangten mit Premierminister Narendra Modi rechtsgerichtete Nationalisten und Traditionalisten an die Macht.

In Afrika nahmen die antikolonialen Stimmungen zu, und die lateinamerikanischen LĂ€nder fĂŒhlten sich immer unabhĂ€ngiger von den USA und dem Westen als Ganzes.

Dies fĂŒhrte zur GrĂŒndung der BRICS als Prototyp eines multipolaren internationalen Systems, das weitgehend unabhĂ€ngig vom Westen ist.

Der US-amerikanische "Tiefe Staat" war daher gezwungen, sich mit einem ernsthaften Problem zu konfrontieren: Sollte er weiterhin auf seinem eigenen Standpunkt beharren und das Anwachsen antagonistischer Prozesse ignorieren, indem er versucht, diese durch InformationsflĂŒsse, dominante Narrative und schließlich durch direkte Zensur in den Medien und sozialen Netzwerken zu unterdrĂŒcken oder trĂ€gt er diesen Trends Rechnung und sucht nach einer neuen Reaktionsform, indem er seine grundlegende Strategie angesichts dieser RealitĂ€t Ă€ndert, die nicht mehr mit der subjektiven EinschĂ€tzung einiger US-Analysten ĂŒbereinstimmt?

Trump und der "Tiefe Staat"

Trumps erste PrĂ€sidentschaft sah noch wie ein Zufall bzw. ein "technisches Versagen" aus. Ja, er kam auf einer Welle des Populismus an die Macht und stĂŒtzte sich dabei auf diejenigen US-Gruppen, die zunehmend die Unannehmbarkeit der globalistischen Agenda erkannten und die Erscheinungen von "woke" (links-liberaler Code mit den GrundsĂ€tzen des Hyperindividualismus, Geschlechterpolitik, Feminismus, LGBT, Kultur der Abschaffung, Migrationsförderung, einschließlich illegaler Migration, kritische Rassentheorie usw.) ablehnten. Damals wurde in den USA zum ersten Mal ĂŒber den "Tiefen Staat" gesprochen. "Woke" und die Stimmung der breiten Volksmassen standen dabei in zunehmender Diskrepanz zueinander.

Aber der "Tiefe Staat" nahm Trump zwischen 2016 und 2020 nicht ernst, und er selbst schaffte es als US-PrĂ€sident nicht, Strukturreformen umzusetzen. Nach dem Ende seiner ersten Amtszeit unterstĂŒtzte der "Tiefe Staat" Biden und die Demokratische Partei, indem er die Wahl beeinflusste und einen noch nie dagewesenen Druck auf Trump ausĂŒbte – er sah in ihm eine Bedrohung fĂŒr den gesamten globalistischen unipolaren Kurs, den die USA seit Jahrzehnten – und im Großen und Ganzen mit einem gewissen Erfolg – verfolgt hatten. So entstand Bidens Wahlkampfslogan "Build Back Better", also "Lasst es uns zum Besseren zurĂŒckbauen". Damit war gemeint: Nach dem "Scheitern" der ersten Trump-Regierung sollten wir zur Umsetzung der globalistischen liberalen Agenda zurĂŒckkehren.

Doch zwischen 2020 und 2024 Ă€nderte sich alles. Obwohl Biden seine frĂŒhere politische Linie mit der UnterstĂŒtzung des "Tiefen Staates" wieder aufnahm, musste er dieses Mal beweisen, dass alle Andeutungen ĂŒber die Globalisierungskrise nur "feindliche Propaganda", "das Werk von Putins oder Chinas Agenten" und "die Machenschaften einheimischer RandstĂ€ndigen" waren.

Mit UnterstĂŒtzung der Parteispitze der US-Demokraten und der Neokonservativen versuchte Biden die Lage so darzustellen, dass es nicht um eine echte Krise, nicht um Probleme, nicht um die Tatsache ging, dass die RealitĂ€t den Ideen und Projekten der liberalen Globalisten zunehmend widersprach, sondern um die Notwendigkeit, den Druck auf ihre ideologischen Gegner zu erhöhen – sprich Russland eine strategische Niederlage zuzufĂŒgen, die regionale Expansion Chinas (Projekt "Ein GĂŒrtel, eine Straße" [One Belt One Road]) zu stoppen, BRICS und andere Tendenzen zur MultipolaritĂ€t zu sabotieren, populistische Tendenzen in den USA und Europa zu unterdrĂŒcken und sogar Trump zu beseitigen (rechtlich, politisch und physisch). Daher die Ermutigung zu terroristischen Methoden und die VerschĂ€rfung der links-liberalen Zensur. In der Tat wurde der Liberalismus unter Biden endgĂŒltig zu einem totalitĂ€ren System.

Der "Tiefe Staat" setzte seine UnterstĂŒtzung fĂŒr Biden sowie fĂŒr die Globalisten im Allgemeinen fort (zu ihren wichtigsten Vertretern in Europa gehören Boris Johnson und Keir Starmer, Emmanuel Macron und Ursula von der Leyen). So wurden die von Soros geschaffenen ultraglobalistischen Strukturen Ă€ußerst aktiv und drangen nicht nur in alle europĂ€ischen Institutionen ein, sondern arbeiteten auch intensiv daran, Modi in Indien zu stĂŒrzen, neue Farbrevolutionen im Postsowjetraum (Moldawien, Georgien, Armenien) vorzubereiten und neutrale oder sogar den Globalisten feindlich gesinnte Regime in der islamischen Welt – wie in Bangladesch und Syrien – zu stĂŒrzen.

Aber dieses Mal war die UnterstĂŒtzung des US-amerikanischen "Tiefen Staates" gegenĂŒber den Globalisten nicht bedingungslos, sondern bedingt. Biden und Co. mussten vielmehr eine PrĂŒfung bestehen und beweisen, dass mit der Globalisierung alles in Ordnung ist und es sich nur um ein technisches Problem handelt, das mit Gewalt gelöst werden kann – sei es ideologisch, medial, wirtschaftlich, politisch oder direkt terroristisch. Als Richter sollte dabei der "Tiefe Staat" auftreten.

Biden verliert das Vertrauen des "Tiefen Staates"

Aber Biden ist es nicht gelungen. DafĂŒr gibt es eine Vielzahl von GrĂŒnden. Putins Russland gab nicht auf und hielt beispiellosem Druck stand – durch Sanktionen, den Zusammenstoß mit dem von allen westlichen LĂ€ndern unterstĂŒtzten ukrainischen Terrorregime, wirtschaftliche Herausforderungen und dem starken RĂŒckgang des Rohstoffabsatzes sowie der Abkopplung von der Hochtechnologie. All dies meisterte das Land, und Biden gelang es nicht, Russland zu besiegen.

Auch China gab nicht nach und setzte seinen Handelskrieg mit den USA fort, ohne kritische Verluste zu erleiden.

Es gelang auch nicht, Modi wÀhrend des Wahlkampfes zu verdrÀngen.

Der BRICS-Gipfel in Kasan – also auf dem Territorium des gegen den Westen kĂ€mpfenden Russlands – verlief glĂ€nzend. Der MultipolaritĂ€tsprozess setzte seinen Aufstieg fort.

Israel verĂŒbte unter Missachtung aller Regeln und Normen einen Völkermord im Gazastreifen und im Libanon und annullierte damit jegliche globalistische Rhetorik, wobei Biden keine andere Wahl hatte, als dies zu unterstĂŒtzen.

Das Wichtigste: Trump ließ sich nicht unterkriegen, sondern konsolidierte die Republikanische Partei in einem noch nie dagewesenen Ausmaß um sich herum, wobei er die populistische Agenda fortfĂŒhrte und sogar radikalisierte. TatsĂ€chlich bildete sich um Trump herum zunehmend eine eigenstĂ€ndige Ideologie heraus. Ihre Hauptthese besagt, dass der Globalismus besiegt ist und seine Krise nicht das Werk von Feinden oder Propaganda darstelle, sondern ein realer Zustand sei. Dementsprechend sei es notwendig, dem Weg von Huntington und nicht dem Weg von Fukuyama zu folgen, zur Politik des Realismus und der US-amerikanischen (im weiteren Sinne westlichen) IdentitĂ€t zurĂŒckzukehren, Experimente mit "woke" und Perversionen zu stoppen – mit anderen Worten, die US-Ideologie auf die Werkseinstellungen des frĂŒhen klassischen Liberalismus samt Protektionismus und einem gewissen Maß an direktem Nationalismus zurĂŒckzubringen. Daraus entstand das MAGA-Projekt – Make America Great Again.

Der "Tiefe Staat" Àndert seine eigenen PrioritÀten


Gerade weil es Trump gelungen ist, seine Position im Horizont des US-Ideologieraums zu verteidigen, ließ der Tiefe Staat nicht zu, dass die US-Demokraten ihn eliminierten. Biden fiel (auch aufgrund seines intellektuellen Niedergangs) bei der "Build Back Better"-PrĂŒfung durch, ĂŒberzeugte niemanden von irgendetwas – das bedeutet, dass der "Tiefe Staat" die RealitĂ€t der Globalisierungskrise und die alten Methoden seiner Verbreitung erkannt hat.

Deshalb ermöglichte der "Tiefe Staat" dieses Mal Trump, gewÀhlt zu werden und sogar eine radikale Gruppe ideologischer Trumpisten um sich zu scharen, die von so schillernden Figuren wie Elon Musk, J. D. Vance, Peter Thiel, Robert Kennedy Jr., Tulsi Gabbard, Kash Patel, Pete Hegseth, Tucker Carlson und sogar Alex Jones reprÀsentiert werden.

Wichtig ist hier vor allem Folgendes: Nach der Akzeptanz von Trump kam der US-amerikanische "Tiefe Staat" zu der Erkenntnis, dass die globale Strategie der USA in Bezug auf Ideologie, Geopolitik, Diplomatie usw. grundlegend ĂŒberarbeitet werden muss. Ab sofort unterliegt alles einer Revision. Trump und der Trumpismus – oder im weiteren Sinne der Populismus – erwiesen sich nicht als technisches Versagen, nicht als zufĂ€lliger Kurzschluss, sondern als Fixierung der realen und grundlegenden Globalisierungskrise und – ĂŒberdies – als deren Ende.

Trumps derzeitige Amtszeit ist nicht nur eine Episode in der Abfolge zwischen der Herrschaft der US-Demokraten und der US-Republikaner, die im Großen und Ganzen dieselbe Linie verfolgen und vom Tiefen Staat unabhĂ€ngig von den Parteiwahlergebnissen geschĂŒtzt und unterstĂŒtzt werden. Sie ist der Beginn einer neuen Wende in der Geschichte der US-Hegemonie. Es ist eine tiefgreifende Revision ihrer Strategie, ihrer Ideologie, ihres Aufbaus und ihrer Strukturen.

Trumpismus als Postliberalismus

Schauen wir uns nun die Konturen des Trumpismus – der sich Schritt fĂŒr Schritt als Ideologie herausbildet – genauer an. VizeprĂ€sident Vance bezeichnet sich ausdrĂŒcklich als "postliberal". Dies bedeutet einen vollstĂ€ndigen und totalen Bruch mit dem in den vergangenen Jahrzehnten in den USA etablierten Linksliberalismus. Der "Tiefe Staat", der ĂŒberhaupt keine Ideologie hat, ist jetzt offenbar bereit, mit einer grundlegenden Überarbeitung der liberalen Ideologie zu experimentieren, wenn nicht gar mit ihrer vollstĂ€ndigen Demontage. So nimmt der Trumpismus vor unseren Augen die ZĂŒge einer eigenstĂ€ndigen Ideologie an, die in vielerlei Hinsicht in direktem Gegensatz zu dem bis vor Kurzem dominierenden Linksliberalismus steht.

Der Trumpismus als Ideologie ist heterogen und hat mehrere Pole. Aber seine allgemeine Struktur ist bereits mehr oder weniger klar. ZunÀchst einmal lehnt der Trumpismus den Globalismus, den Linksliberalismus (Progressivismus) und "woke" ab.

Mehr zm Thema – Alexander Dugin: Der liberale Moment – Vom "Ende der Geschichte" zu Trump


de.rt.com/meinung/232773-alexa


Moldawien unzufrieden mit russischen Gaslieferungen nur fĂŒr Transnistrien


Moldawiens Premierminister Dorin Recean zeigt sich unzufrieden mit Russlands PlÀnen zur Wiederaufnahme der Gaslieferungen an Transnistrien, berichtet Sputnik Moldowa. Er bezeichnet dies als einen "Plan des Kremls", um die gesamte Republik Moldau zu destabilisieren:

"Es ist bereits klar, dass Gazprom an Transnistrien geringere Mengen liefern wird – genug fĂŒr das linke Ufer, aber zu wenig, um dem rechten Ufer Zugang zu billigerem Strom zu ermöglichen."

Am Donnerstag erklĂ€rte Kremlsprecher Dmitri Peskow, Russland sei bereit, Gas fĂŒr Transnistrien zu kaufen, allerdings mĂŒsse Chișinău die logistische Abwicklung und die VertragserfĂŒllung sicherstellen. Er fĂŒgte hinzu:

"Logistische Maßnahmen sind notwendig, um die Gaslieferungen und VertrĂ€ge durch Moldawien zu sichern. Bis jetzt haben wir keine Aussagen ĂŒber eine Bereitschaft in dieser Hinsicht gehört."


Bereits am 16. Dezember hatte die moldawische Regierung einen 60-tĂ€gigen Ausnahmezustand verhĂ€ngt, um einer drohenden humanitĂ€ren Krise infolge des Gastransitstopps von Russland ĂŒber die Ukraine ab dem 1. Januar zu begegnen. Anfang Dezember warnte Recean, dass ein Stopp der russischen Gaslieferungen nach Transnistrien, das rund 80 Prozent des Strombedarfs in Moldawien deckt, nicht nur zu Preissteigerungen, sondern auch zu VersorgungsengpĂ€ssen fĂŒhren könnte. Im Winter drohe sogar eine humanitĂ€re Katastrophe.

Ende Dezember gab Gazprom bekannt, die Gaslieferungen nach Moldawien aufgrund ausstehender Zahlungen von Moldowagaz einzustellen. Die russische Seite bezifferte die Schulden auf 709 Millionen US-Dollar, wĂ€hrend Chișinău lediglich 8,6 Millionen US-Dollar angeboten hatte. Der Hintergrund fĂŒr diese Spannungen reicht zurĂŒck bis zum Herbst 2021, als Gazprom und Moldowagaz einen FĂŒnfjahresvertrag unterzeichneten, der die RĂŒckzahlung der moldawischen Schulden vorsieht.

Ende November erklĂ€rte Recean jedoch, Moldawien werde diese "nicht existierende" Schuld, die durch internationale PrĂŒfungen als ungĂŒltig eingestuft worden sei, nicht begleichen. Recean betonte außerdem, dass Moldawien inzwischen seine Erdgasquellen diversifiziert habe, um die AbhĂ€ngigkeit von Gazprom zu verringern. Genauere Details zu diesen Maßnahmen nannte er jedoch nicht.

Mehr zum Thema – HumanitĂ€re Hilfe – Moskau bietet Transnistrien kostenlose Gaslieferungen an


de.rt.com/international/233231


KĂŒnftiger US-Finanzminister: USA haben es mit Sanktionen ĂŒbertrieben


Der designierte US-Finanzminister Scott Bessent hat im Rahmen seiner Anhörung vor dem US-Senat im Washington am Donnerstag eingerĂ€umt, dass die ĂŒbermĂ€ĂŸige Anwendung von Sanktionen die Rolle des Dollars auf der WeltbĂŒhne untergrabe. Auch der gewĂ€hlte PrĂ€sident Donald Trump teilt lauf Bessent diese EinschĂ€tzung:

"PrĂ€sident Trump ist der Ansicht, dass wir die Sanktionen wahrscheinlich ĂŒberstrapaziert haben, was die LĂ€nder ermutigen könnte, den US-Dollar nicht mehr zu verwenden."


Bessent betonte auch, wie wichtig es sei, flexiblere und strategische Instrumente zur Verfolgung nationaler Interessen zu finden. Die USA sollten den Dollar als WeltreservewĂ€hrung erhalten und Sanktionen "vorsichtig" als Teil eines umfassenden Ansatzes zur Verteidigung der nationalen Sicherheit einsetzen, erklĂ€rte der Kandidat fĂŒr den Ministerposten.

Allerdings sagte Bessent auch, er sei bereit, schĂ€rfere Sanktionen gegen russische Ölfirmen zu unterstĂŒtzen, falls eine solche Entscheidung Teil von Trumps Strategie zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine sei. Der Kandidat fĂŒr das Amt des Finanzministers sagte, er halte die bisherigen Sanktionsmaßnahmen fĂŒr "unzureichend". Er kritisierte die Herangehensweise der vorherigen Regierung an das Thema Sanktionen, die aus Angst vor steigenden Energiepreisen im Vorfeld der Wahlen auf hĂ€rtere Maßnahmen verzichtet habe.

"Das umfassende Sanktionsprogramm ist anspruchsvoll: Wir brauchen mehr US-Energieproduktion, um den Verlust des sanktionierten russischen Öls auszugleichen und den US-Verbraucher zu schĂŒtzen", erklĂ€rte Bessent.


In Bezug auf die Zölle betonte er die Notwendigkeit einer flexiblen Anwendung:

"Wir mĂŒssen die Zölle mit drei Hauptzielen im Hinterkopf angehen: die Beseitigung unfairer Handelspraktiken, die Bereitstellung von Einnahmen fĂŒr den Bundeshaushalt und die Verwendung von Zöllen als Druckmittel in Verhandlungen. PrĂ€sident Trump hat meiner Meinung nach eine dritte Verwendung von Zöllen hinzugefĂŒgt – als Verhandlungsinstrument."


Außerdem warnte der Kandidat, dass den USA eine Wirtschaftskrise und die grĂ¶ĂŸte Steuererhöhung der Geschichte bevorstehen könnte, wenn der Kongress nicht schnell handelt. Seiner Meinung nach werden die US-Amerikaner mit einer Steuererhöhung von vier Billionen Dollar rechnen mĂŒssen, wenn sich die Situation nicht Ă€ndert.

Mehr zum Thema – Trump nominiert Hedgefonds-Manager Scott Bessent zum Finanzminister


de.rt.com/international/233265


McDonald's entlÀsst "Transfrau" gegen Abfindung


Am Arbeitsgericht Berlin einigten sich ein 27-jĂ€hriger Libyer, der unter dem KĂŒnstlernamen "Kylie Devon" firmiert, und der Fast-Food-Konzern McDonald's auf eine Beendigung des Arbeitsvertrags bei sofortiger Freistellung und eine Abfindung. Der 27-JĂ€hrige, der 2017 als FlĂŒchtling nach Deutschland kam und seit 2020 verlangt, als Frau behandelt zu werden, aber bisher weder eine entsprechende Änderung des Personenstands noch der Geschlechtsmerkmale vorgenommen hat, hatte seinem Arbeitgeber McDonald's vorgeworfen, ihn diskriminiert zu haben.

Angeblich hatte ihm im Dezember 2023 eine Ă€ltere muslimische Kollegin verwehrt, die Frauenumkleide zu nutzen. Laut Bericht der SĂŒddeutschen Zeitung (SZ) soll sie gesagt haben, es sei ihr egal, wie er "obenrum" aussehe, denn untenrum sehe es anders aus. Die GeschĂ€ftsleitung habe ihn danach nicht angemessen unterstĂŒtzt und ihm erklĂ€rt, man mĂŒsse die GefĂŒhle anderer Mitarbeiter respektieren.

Eine Aussage, die der Konzern damit kontert, dass ihm die Filialleitung sehr wohl LösungsvorschlĂ€ge gemacht habe, sogar einen eigenen separaten Umkleideraum angeboten. Seit Dezember 2023 ist Devon jedenfalls wegen "Mobbings" krankgeschrieben, was ihn jedoch nicht davon abhielt, im Mai 2024 ein Video ĂŒber eine Reise nach BrĂŒssel zu posten. "Dorthin sei er von der EuropĂ€ischen Kommission als Vertreter von 'Queens against Borders' eingeladen worden, um die arabische 'Trans-Community' zu reprĂ€sentieren", berichtete das Portal Frauenheldinnen. Bei dieser Gelegenheit ließ er sich auch mit dem parlamentarischen StaatssekretĂ€r Sven Lehmann von den GrĂŒnen fotografieren.

Das jetzige Verfahren vor dem Arbeitsgericht ging von Devon aus, der McDonald's wegen Diskriminierung verklagte. Die Vorsitzende Richterin Kerstin Miehe war ihm laut SZ auch sehr gewogen:

"'Wenn sich jemand tatsĂ€chlich als Frau identifiziert', fĂŒhrt die Richterin aus, dann stelle es eine 'diskriminierende Äußerung' dar, der Person die Weiblichkeit abzusprechen. Das sei keine Frage."

Dies, obwohl das Selbstbestimmungsgesetz, das die willkĂŒrliche Festlegung des eigenen Geschlechts ermöglicht, erst im April 2024, also Monate nach dem angeblichen Vorfall, verabschiedet wurde.

Einen Anspruch auf Schadenersatz, den der KlĂ€ger ursprĂŒnglich erhoben hatte, sah sie dennoch nicht. Denn dafĂŒr mĂŒsse nachgewiesen werden, dass der Arbeitgeber ein "feindliches Umfeld" geschaffen habe. Die reine Diskriminierung genĂŒge nicht.

Die Vertreterin von McDonald's stellte die Geschichte völlig anders dar. Es habe eine Vereinbarung gegeben, dass jeder anklopft, ehe er eine Umkleide betritt, und Devon habe auch immer erklĂ€rt, sich wohlzufĂŒhlen. Er habe aber plötzlich Forderungen erhoben, und zwar in Höhe von 800.000 Euro fĂŒr eine Eigentumswohnung, sei dann in Verhandlungen auf 200.000 Euro heruntergegangen, aber letztlich habe man die GesprĂ€che abgebrochen.

Die Erwiderung durch Devons AnwĂ€ltin lautete, die PR-Abteilung des Konzerns habe mehrfach versucht, ihn fĂŒr ein Werbevideo zu gewinnen, in dem muslimische und Trans-Mitarbeiterinnen der Fastfoodkette fröhlich in der Umkleidekabine stehen ...

McDonald's hatte in den letzten Jahren in der Werbung betont, wie woke der Konzern sei, und SondermenĂŒs fĂŒr Pride-Tage angeboten. Devon wiederum versucht seit LĂ€ngerem, mit Musikvideos ins GeschĂ€ft zu kommen. Inzwischen fĂ€ngt der Konzern allerdings an, sich von der UnterstĂŒtzung von Transgender zu distanzieren.

Devon kann man auf jeden Fall den GeschĂ€ftssinn nicht absprechen; ein anderer Richter hĂ€tte in einer derartigen Konstellation durchaus auch einen Erpressungsversuch sehen können. So verließ er das Gericht mit einer Abfindung in Höhe von 16.500 Euro. Eine Abfindung ist die ĂŒbliche Lösung, wenn eine Firma einen BeschĂ€ftigten loswerden will, aber die rechtlichen Voraussetzungen fĂŒr eine KĂŒndigung (wie eine Abmahnung) nicht gegeben sind.

Die Faustregel fĂŒr Abfindungen lautet ein halbes Monatsgehalt pro Jahr der BeschĂ€ftigung; Devon war seit 2019 bei McDonald's beschĂ€ftigt. Damit liegt diese Abfindung zwar vermutlich etwas ĂŒber dem Doppelten der Faustformel, aber letztlich sind beide Parteien damit gut davongekommen. Die Werbung, die der geschĂ€ftstĂŒchtige Libyer auf diese Weise erhielt, ist weitaus mehr wert.

Mehr zum Thema - Selbstbestimmungsgesetz: Die menschenfeindliche Welt der neuen Pronomen


de.rt.com/inland/233255-mcdona


US-Regisseur David Lynch ist tot


Seine Filme brachten große Stars hervor wie Isabella Rossellini und Kyle MacLachlan, und mehrere seiner Filme waren stilbildend – Spuren seines Films "Blue Velvet" lassen sich auch in Quentin Tarantinos "Pulp Fiction" erblicken. Ein Stil, der in seinem ersten Film "Der Elefantenmensch" noch nicht zu sehen war, aber in seinem zweiten, "Der WĂŒstenplanet", bereits angedeutet ist.

Sein durchgĂ€ngiges Thema ist jedoch der Schrecken, der verborgen hinter der bĂŒrgerlichen Fassade lauert. Darin Ă€hnelt er eher europĂ€ischen Regisseuren wie Luis Buñuel. Deutlich wird das insbesondere in seiner Kultserie "Twin Peaks", in der sich surreale Szenen mit einer ErzĂ€hlung rund um den Missbrauch junger Frauen ranken.

Auch das Genre des Roadmovies, gekreuzt mit einer Liebesgeschichte, bediente er in seinem 1990 gedrehten Film "Wild at Heart". Wie die meisten seiner Werke ist auch dieses in einer farblichen Gestaltung gehalten, die manchmal atemberaubend ist, als diese Filme entstanden, aber weit aufwendiger zu schaffen war als heute in der Zeit digitaler Farbkorrekturen.

Trotz seiner vielfach bahnbrechenden Filme erhielt er nie einen Oscar, erst 2019 fĂŒr sein Lebenswerk. Aber "Wild at Heart" brachte im 1990 die Goldene Palme in Cannes. Dennoch musste er sich jahrelang immer wieder mit dem Drehen von Werbeclips ĂŒber Wasser halten. Sein letzter Film "Inland Empire" erschien 2006.

Vor einigen Wochen hat er bekannt gegeben, an einem Lungenemphysem zu leiden. Heute gab seine Familie in einem Facebook-Post seinen Tod bekannt. Darin heißt es: "Jetzt, da er nicht mehr unter uns ist, klafft ein großes Loch in der Welt. Aber wie er sagen wĂŒrde: 'Behalte den Donut im Auge und nicht das Loch.'"

Lynch wurde 78 Jahre alt.

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Polens Opposition beschuldigt Selenskij der Einmischung in die PrÀsidentschaftswahlen


Der ukrainische FĂŒhrer Wladimir Selenskij sollte sich "um die Angelegenheiten" der Ukrainer kĂŒmmern und nicht um die polnischen PrĂ€sidentschaftswahlen, sagte der ehemalige polnische MinisterprĂ€sident und Abgeordnete der Oppositionspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) Mateusz Morawiecki im Radiosender Wnet.

Er kommentierte Selenskijs Reaktion auf die Äußerung des polnischen PrĂ€sidentschaftskandidaten Karol Nawrocki, dass er die Ukraine ohne eine Lösung des Massakers in Wolhynien nicht in der EU und der NATO sehe. Selenskij erklĂ€rte in einem Interview mit polnischen Medien in Warschau dazu:

"Wenn die Ukraine nicht in der EU und der NATO sein wird, wenn die Ukraine keine Sicherheitsgarantien haben wird, dann sollte Herr Nawrocki bereits mit der Ausbildung beginnen, denn es könnte sich herausstellen, dass er zu den Waffen greifen muss, um sein Land zusammen mit seinen Landsleuten zu verteidigen."


Die polnische Opposition war der Ansicht, dass er sich damit in den Wahlprozess einmische und den Kandidaten der regierenden "BĂŒrgerkoalition" unterstĂŒtze, den Warschauer BĂŒrgermeister RafaƂ Trzaskowski. Morawiecki betonte:

"Er hat das Recht und sogar die Pflicht, sich um die Interessen seines Landes zu kĂŒmmern, aber hier entscheiden wir, wer der Kandidat ist und wer welche Ansichten zu den grundlegendsten Fragen hat."


Der Abgeordnete des polnischen Sejm (des Unterhauses des Parlaments) Janusz Kowalski (PiS) schrieb auf seiner X-Seite, dass "Selenskij dreist auf der Seite des prodeutschen RafaƂ Trzaskowski am Wahlkampf in Polen teilnimmt und Karol Nawrocki angreift, der ein polnischer Politiker ist und polnische Interessen verteidigt".

Ein weiterer PiS-Abgeordneter, Sebastian Ɓukaszewicz, forderte den ukrainischen FĂŒhrer auf, sich bei Nawrocki zu entschuldigen und "die Frage des Massakers in Wolhynien endlich zu klĂ€ren".

Die polnischen PrĂ€sidentschaftswahlen finden am 18. Mai 2025 statt. Der derzeitige Staatschef Andrzej Duda ist seit zwei aufeinanderfolgenden Amtszeiten im Amt, und das Gesetz sieht nun keine Wiederwahl vor. Zu den derzeitigen Kandidaten gehören Nawrocki, Trzaskowski, der GrĂŒnder der Partei "Polen 2050" Szymon HoƂownia, die Sejm-Abgeordneten SƂawomir Mentzen ("Konföderation der Freiheit und UnabhĂ€ngigkeit") und Marek Jakubiak ("Freie Republikaner"), der Schauspieler Jacek MuraƄski und der Journalist Krzysztof Stanowski.

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Syrischer HTS-Chef fordert israelischen RĂŒckzug und RĂŒckkehr der UN-Mission


Die israelischen Truppen, die nach Syrien eingedrungen sind, sollten sich zurĂŒckziehen, und in der Pufferzone sollten UN-Friedenstruppen eingesetzt werden, forderte der AnfĂŒhrer der Dschihadisten, die die Macht in Damaskus ĂŒbernommen haben.

Ahmed al-Scharaa, besser bekannt unter seinem Pseudonym Abu Muhammad al-Dschaulani, ist der AnfĂŒhrer von Haiat Tahrir asch-Scham (HTS), die letzten Monat die Macht in Damaskus ĂŒbernommen haben, nach ĂŒber einem Jahrzehnt des Kampfes gegen PrĂ€sident Baschar al-Assad. Die israelische Armee nutzte die Gelegenheit, ĂŒber ihre vorherigen Stellungen in den Golanhöhen hinaus vorzudringen und den strategisch wichtigen Berg Hermon einzunehmen.

"Israels Vordringen in dem Gebiet war der Gegenwart iranischer Milizen und der Hisbollah geschuldet", sagte al-Scharaa am Donnerstag zu Reuters und erklÀrte, diese PrÀsenz gebe es nicht mehr.

Die neue syrische Regierung ist bereit, den Einsatz von UN-Truppen in der Pufferzone zu unterstĂŒtzen, und hat den RĂŒckzug des israelischen MilitĂ€rs gefordert.

Israel besetzt die Golanhöhen seit 1967, nachdem es im Sechstagekrieg ĂŒber Syrien und Ägypten gesiegt hatte. Damaskus scheiterte 1973 an der RĂŒckeroberung der strategisch wichtigen Region. Die israelische Regierung annektierte das Gebiet offiziell 1981, obwohl dieser Schritt international nicht anerkannt wurde. Seitdem gibt es dort völkerrechtlich illegale israelische Siedlungen. Zwischen dem israelisch besetzten Gebiet und Syrien wurde lange eine Pufferzone durch die UN-Beobachtungsmission (UNDOF) gesichert.

Als HTS vergangenen Monat auf Damaskus vorrĂŒckte, drang die israelische Armee in die Pufferzone und an manchen Orten noch tiefer in syrisches Gebiet ein. Die Bedeutung des jetzt von Israel besetzten Hermon liegt in den Wasserreserven; mehrere FlĂŒsse der Region entspringen dort, unter anderem die drei QuellflĂŒsse des Jordan. Kontrolle ĂŒber die in dieser Gegend seltenen Wasservorkommen war immer ein Kernanliegen der israelischen MilitĂ€rstrategie.

Der israelische MinisterprĂ€sident Benjamin Netanjahu besuchte die Stellungen seiner Armee auf dem Berg Hermon Mitte Dezember, und nannte es "einen erregenden historischen Moment". Binnen Tagen verkĂŒndete er einen mit 40 Millionen Schekel (etwa 10,7 Millionen Euro) bezifferten Plan, um die israelische Bevölkerung in den Golanhöhen zu verdoppeln.

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Jagdszenen in Friedenau ‒ eine Berliner Schule und ihre unaussprechlichen Probleme


Von Dagmar Henn

Es ist nicht das erste Mal, dass die Friedrich-Bergius-Schule in Friedenau in den Schlagzeilen steht. Im vergangenen November war es ein Brandbrief des Lehrerkollegiums, der fĂŒr öffentliche Aufmerksamkeit sorgte. Nun war es ein großer Polizeieinsatz, der offenbar durch den Angriff einer Gruppe von einer anderen Schule auf Bergius-SchĂŒler ausgelöst wurde ‒ ein Angriff, bei dem Berichten zufolge BaseballschlĂ€ger und Schlagringe mitgebracht wurden. Da der NeuntklĂ€ssler, dem dieser Angriff eigentlich galt, nicht anwesend war, wurde daraufhin ein SiebtklĂ€ssler bis in einen nahegelegenen Supermarkt verfolgt und dort verprĂŒgelt. Den Donnerstag begann die Schule dann unter Polizeibewachung, und auch der Supermarkt hat Wachen aufgestellt.

Das sind ZustĂ€nde, die sehr an Bilder erinnern, die vor zwanzig Jahren aus US-amerikanischen Problemschulen zu sehen waren. Dabei galt gerade diese Schule noch vor wenigen Jahren als vorbildhaft ‒ der damalige Direktor war zwar auf der einen Seite sehr streng, was die Disziplin betraf, auf der anderen aber durchaus kreativ. So gab es einen Kooperationsvertrag mit einem Orchester, das regelmĂ€ĂŸig in der Mensa der Schule probte. Inzwischen ist der damalige Direktor in Rente, nachdem er seine Dienstzeit bereits ‒ gegen den anfĂ€nglichen Widerstand der rotgrĂŒnen Schulverwaltung ‒ verlĂ€ngert hatte. Aber der Elternbeiratsvorsitzende hĂ€lt auch die Nachfolgerin fĂŒr sehr kompetent.

Wenn man allerdings genauer wissen will, wo die Wurzeln der Probleme liegen, die die Schule jetzt offenkundig ĂŒberwĂ€ltigt haben, muss man sich einen alten Beitrag des rbb vom November ansehen. Denn die aktuellen Berichte orakeln nur irgendwie herum. Es seien viele Kinder "aus bildungsfernen Familien" an der Schule, es habe einen Drohbrief auf Arabisch gegeben, und es gebe SchĂŒler, die kein Deutsch sprĂ€chen.

Der rbb-Bericht war da noch deutlicher: ein Migrationsanteil von durchschnittlich 85 Prozent, dabei im Minimum 57 Prozent, im Maximum 100 Prozent in der Klasse. Das erstaunt ein wenig, da Friedenau lange Zeit als gutbĂŒrgerliches Viertel einen fĂŒr Berlin unterdurchschnittlichen AuslĂ€nderanteil aufwies. Aber die Stichworte "kein Deutsch", "Arabisch", "bildungsfern" legen nahe, dass ein großer Teil dieser Jugendlichen, die dort die Schulklassen 7 bis 10 besuchen, nach 2015 nach Deutschland gekommen sind ‒ wenn nicht erst noch in viel jĂŒngerer Zeit.

StĂ€ndige Bedrohungen von LehrkrĂ€ften, Mobbing und Gewalt wurden schon im Brandbrief beklagt. Die Reaktion der Schulverwaltung benennt der Elternsprecher: "Es habe fĂŒr die Lehrer Coaching und Supervision gegeben." Das ist in etwa so sinnvoll, wie einer verprĂŒgelten Ehefrau einen Vortrag ĂŒber die Nachfolge Christi zu halten, also gar nicht. Auch gegen zu wenig Personal helfen keine VortrĂ€ge. Ganz zu schweigen von einem reizenden Detail, das der rbb-Bericht bereits benennt: Die Schule hat keine Turnhalle mehr. Das heißt, sie hat zwar an sich eine Turnhalle auf dem GelĂ€nde, diese wurde aber einer anderen Schule zur Nutzung zugewiesen.

Was keine Lappalie ist. Denn wenn man feststellt, dass die SchĂŒler keine Disziplin haben, weil sie den Wert der Disziplin nicht verstehen, gibt es einige TĂ€tigkeiten, die dabei helfen, das zu lernen. Sport, das Spielen eines Instruments, handwerkliche Arbeiten, alles, wobei man selbst praktisch erfahren kann, dass Geduld und Aufmerksamkeit unverzichtbar sind. Und alles Dinge, fĂŒr die in der Regel weder Geld noch Zeit vorhanden ist. Dumm gelaufen, könnte man sagen.

Da gibt es viele Kleinigkeiten, die fĂŒr Chaos sorgen. Unbegleitete minderjĂ€hrige FlĂŒchtlinge zum Beispiel, die oft deutlich Ă€lter sind, als sie angeben, also MĂ€nner unter Kindern. Derartige Altersangaben werden nicht mehr ĂŒberprĂŒft, weil die Röntgenaufnahmen, die dafĂŒr frĂŒher gemacht wurden, nicht zulĂ€ssig sind ‒ weil der radiologischen Belastung kein medizinischer Nutzen gegenĂŒbersteht. Allerdings gibt es lĂ€ngst die Möglichkeit, das Alter durch TelomerlĂ€ngenmessung zu bestimmen, eine vollkommen nichtinvasive Technik, fĂŒr die nur genetisches Material gebraucht wird. Das passiert aber nicht.

Siebte bis zehnte Klasse, das ist der Höhepunkt der PubertĂ€t. Genau das Alter, in dem Jungen nach mĂ€nnlichen Vorbildern suchen, und wenn es da kein vernĂŒnftiges Angebot gibt, dann wird das eben der grĂ¶ĂŸte RĂŒpel. Weshalb dazwischengesprenkelte Erwachsene gerade in dieser Phase verheerend wirken.

NatĂŒrlich kommen noch ganz andere Faktoren hinzu. Schließlich ist die Idee, Kinder, die gar kein Deutsch können, in die Regelschule zu stopfen, nicht wirklich zielfĂŒhrend. Vor allem nicht, wenn es da noch viele andere gibt, die ihre Muttersprache sprechen ‒ Kinder wollen kommunizieren, mit ihresgleichen, aber Deutsch gibt es nur als die Sprache der fremden AutoritĂ€t. Von Lehrern, die eigentlich einmal gelernt haben, Mathematik oder Geschichte zu unterrichten, aber nicht Deutsch.

Die Bergius-Schule ist als integrierte Sekundarschule, also die spezifisch Berliner Verschmelzung von Haupt- und Realschule, ohnehin die Resterampe, die Schulform, in der sich alle sammeln, die es aufs Gymnasium nicht geschafft haben. Berlin ist allerdings eine Verwaltungsstadt: Das verarbeitende Gewerbe hat nach den statistischen Daten von 2023 nur 109.000 BeschĂ€ftigte, wĂ€hrend öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit mit 643.500 Personen ein Vielfaches beschĂ€ftigen. Doch fĂŒr die meisten Ausbildungsberufe in Handel und Verwaltung ist inzwischen ein Abitur Voraussetzung. Schlechte Karten also fĂŒr jene, die in einer Industriestadt durchaus eine klassische Facharbeiterausbildung machen könnten. Ohne Industrie gibt es auch diese Ausbildungen nicht, und die SchĂŒler an den integrierten Sekundarschulen wissen, welche Aussichten sie haben.

Der Prozentanteil armer SchĂŒler ‒ gekennzeichnet als "von der Zahlung des Eigenanteils bei Lernmitteln befreit" in der Berliner Schulstatistik ‒ liegt im gesamten Bezirk Tempelhof-Schöneberg, zu dem Friedenau gehört, an den integrierten Sekundarschulen bei 38,4 Prozent. Das wird noch von Kreuzberg, Neukölln, Marzahn und Mitte ĂŒbertroffen, liegt aber in der oberen HĂ€lfte. An der Friedrich-Bergius-Schule soll es mehr als jeder Zweite sein.

Es ist kein Wunder, dass die ohnehin schon gehĂ€uften Probleme der deutschen Gesellschaft da besonders deutlich aufschlagen. Was nur zum Teil damit zu tun hat, dass es um migrantische Jugendliche geht. Die ganze deutsche Gesellschaft hat ein Trauma von der Corona-Gefangenschaft. Aber wie muss das erst in NotunterkĂŒnften gewesen sein, dicht gedrĂ€ngt, ohne Bewegungsfreiheit? Wenn schon massenhaft deutsche Jugendliche aus wohlhabenden Familien nach wie vor unter den Folgen leiden, wie sehen sie dann erst aus, wenn noch dazu Geld, Raum und vielfach sogar das GefĂŒhl, zu Hause zu sein, fehlen? Selbst gute und lernwillige SchĂŒler sind abgestĂŒrzt oder haben das Interesse verloren. Bei jenen, deren Interesse ohnehin schwer zu wecken ist, heißt das dann: zurĂŒck auf null.

Man spricht nicht gern darĂŒber, dass solche Entwicklungen wie die Friedenauer Jagdszenen etwas mit Migration zu tun haben. Aber diese Art der Heuchelei hat nichts damit zu tun, nur ja keine Vorurteile gegen Migranten aufkommen zu lassen ‒ man kann in jeder Sprache und jeder Kultur ein anstĂ€ndiger Mensch sein. Oder nicht. Nein, es geht eher darum, nur nicht darĂŒber nachdenken zu mĂŒssen, was im Land verkehrt lĂ€uft. SprĂŒche darĂŒber zu machen, wie toll bunt die Schulen seien, kostet schließlich kein Geld und keinen Arbeitseinsatz. Um diesen Jugendlichen dabei zu helfen, wirklich zu anstĂ€ndigen Menschen zu werden, brĂ€uchte es aber nicht nur Geld und Personal, sondern auch noch eine grundsĂ€tzliche Überarbeitung des ganzen Lehrplans. Und vor allem eine Zukunftsperspektive.

Diejenigen, die es fĂŒr einen Teil der Lösung halten, nicht zu benennen, dass da migrantische Jungen völlig entgleisen, sitzen selbst im Trockenen, auf einigermaßen gut bezahlten Stellen, und sind sehr geĂŒbt darin, die Augen vor dem Niedergang des Landes zu verschließen. Mehr noch, sie wĂŒrden ihn vehement abstreiten. Ist doch alles wunderbar in diesem besten Deutschland aller Zeiten.

Im großen Vorbild USA funktionierte die Integration von Einwanderern, solange die Wirtschaft funktionierte, und zwar nicht die Finanzwirtschaft, sondern die ganz handfeste, reale Industrie. Sobald das nicht mehr gegeben war, schieden sich die Einwanderer in zwei Gruppen ‒ die Akademiker, die ohnehin bereits angepasst waren, und die Armen, die nur noch ohne Aussicht auf Besserung in den Armutsquartieren gestapelt wurden.

Genau das passiert jetzt auch in Deutschland, und die Friedrich-Bergius-Schule ist nur ein Alarmsignal fĂŒr eine Entwicklung, die auch in all jenen Orten folgen wird, in denen jetzt gerade die deutsche Industriegesellschaft stirbt. Es gibt viele Tricks und Kniffe, die die Lage etwas verbessern können, von einer rigideren Durchsetzung von Regeln ĂŒber getrennte Sprachklassen (es ist kein wirklicher Verlust, wenn Jugendliche arabische Lyrik lesen statt deutscher, aber es ist ein Verlust, wenn sie gar keine Gedichte kennen) bis hin zu mehr Sport, Musikunterricht und Handwerk, aber das brĂ€uchte Personal und Geld, was es nicht gibt, weil Panzer gerade wichtiger sind.

Aber nichts, rein gar nichts davon kann die fehlende Hoffnung ersetzen, kann aus einer deutschen Gesellschaft, die wirtschaftlich, geistig und kulturell im Abstieg begriffen ist, die sich selbst schon nicht mehr kennt, einen Ort machen, der eine Heimat bietet, den Eigenen oder den Fremden. Was der tragischste Aspekt solcher Augenblicke wie der Friedenauer Jagdszenen ist: dass die Unbehaustheit der Hinzugekommenen verschwiegen wird, um den Blick von der Unbehaustheit der Dagewesenen abzulenken. Das gilt nicht nur im Wortsinne, auf das Stichwort Wohnungsnot bezogen, sondern ebenso sehr in Bezug auf Erwartungen, WĂŒnsche, ja, sogar auf Dinge, die im sozialen Leben einmal selbstverstĂ€ndlich waren, das GefĂŒhl einer Verbundenheit mit Land und Geschichte und einer Verantwortlichkeit dafĂŒr.

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de.rt.com/meinung/233229-jagds


Nach Verurteilung zu Haftstrafe: Rechtsaußen-Aktivist erklĂ€rt sich zur Frau


Wenn schon GefÀngnis, dann lieber Frauenknast. Das dachte sich wohl auch Sven Liebich. Im August 2024 wurde der einschlÀgig vorbestrafte Rechtsextremist vom Landgericht Halle wegen Volksverhetzung zu einer 18-monatigen Freiheitsstrafe ohne BewÀhrung verurteilt.

Die Haftstrafe kann der 53-JĂ€hrige womöglich in einer Haftanstalt fĂŒr Frauen absitzen. Möglich macht dies das von der Ampel beschlossene Selbstbestimmungsgesetz, das am 1. November in Kraft trat. Seitdem kann jeder BĂŒrger unbĂŒrokratisch und mit der Zahlung einer zweistelligen VerwaltungsgebĂŒhr ein neues Geschlecht eintragen lassen, auch wenn biologisch betrachtet alles beim Alten geblieben ist.

Und so wurde aus Sven Liebich im Dezember Marla Svenja Liebich. Denn Liebich hatte beim zustÀndigen Standesamt der Stadt Schkeuditz in Sachsen Geschlechtseintrag und Vornamen Àndern lassen.

Sie sei "erstaunt", wie schnell ein solcher Fall eingetreten sei, vor dem sie immer gewarnt habe, sagte die stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Andrea Lindholz gegenĂŒber der Welt. "Wir können es uns angesichts der Sicherheitslage nicht leisten, IdentitĂ€ten nach Belieben zu Ă€ndern. Das schadet der Sicherheit und dem Rechtsverkehr", so Lindholz.

Die Ampel habe laut der CDU-Politikerin einen "großen Fehler" gemacht, indem sie die EigenerklĂ€rung zu einem anderen Geschlechtseintrag ohne PrĂŒfungsmöglichkeit dem Standesamt ĂŒberlassen habe. "Die Ampel hat auch Trans-Personen keinen Gefallen getan, wenn die Akzeptanz in der Gesellschaft letztlich sinkt und der Personenstand ad absurdum gefĂŒhrt wird", gab Lindholz zu bedenken.

Laut BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zeige Liebichs Vorgehen, dass "dieses Selbstbestimmungsgesetz zum Missbrauch einlĂ€dt und in dieser Form abgeschafft werden muss". Es habe auch in der Vergangenheit FĂ€lle gegeben, in denen MĂ€nner in SchutzrĂ€ume von Frauen eingedrungen seien, so Wagenknecht gegenĂŒber Welt TV. Ihre Prognose: "Das wird es in Zukunft noch mehr geben. Dadurch kommen Frauenrechte unter die RĂ€der."

Liebich hatte noch vor zweieinhalb Jahren die "queeren" Teilnehmer einer CSD-Veranstaltung in Halle als "Parasiten dieser Gesellschaft" beschimpft. Nun ist er selbst eine Transgender-Frau – zumindest auf dem Papier. Denn Anzeichen dafĂŒr, dass die Eintragung des neuen Geschlechts mit einem Sinneswandel einherging, gibt es nicht.

Auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung wollte sich Liebich zu seiner neuen IdentitĂ€t nicht Ă€ußern. Er habe dazu lediglich erklĂ€rt: "Ich habe Angst vor Diskriminierung." Liebich wurde laut der Zeitung auf einem FirmengelĂ€nde in Halle-Ost angetroffen und sei "mit Vollbart und Basecap, in Jeans und Pullover" gut zu erkennen gewesen. Also nach wie vor als Mann.

Noch ist das Urteil gegen "ihn" nicht rechtskrĂ€ftig, da Liebich Berufung eingelegt hat. Sollte es rechtskrĂ€ftig werden, mĂŒsse geklĂ€rt werden, in welchem GefĂ€ngnis Liebich inhaftiert wird. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle sagte der Bild, es gebe "keinen Automatismus, dass ein Mann nach Geschlechts- und NamensĂ€nderung in den Frauen-Vollzug kommt". Es werde "in jedem Fall eine Einzelfall-PrĂŒfung geben".

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de.rt.com/gesellschaft/233246-


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