Nach Verurteilung zu Haftstrafe: RechtsauĂen-Aktivist erklĂ€rt sich zur Frau
Wenn schon GefÀngnis, dann lieber Frauenknast. Das dachte sich wohl auch Sven Liebich. Im August 2024 wurde der einschlÀgig vorbestrafte Rechtsextremist vom Landgericht Halle wegen Volksverhetzung zu einer 18-monatigen Freiheitsstrafe ohne BewÀhrung verurteilt.
Die Haftstrafe kann der 53-JĂ€hrige womöglich in einer Haftanstalt fĂŒr Frauen absitzen. Möglich macht dies das von der Ampel beschlossene Selbstbestimmungsgesetz, das am 1. November in Kraft trat. Seitdem kann jeder BĂŒrger unbĂŒrokratisch und mit der Zahlung einer zweistelligen VerwaltungsgebĂŒhr ein neues Geschlecht eintragen lassen, auch wenn biologisch betrachtet alles beim Alten geblieben ist.
Und so wurde aus Sven Liebich im Dezember Marla Svenja Liebich. Denn Liebich hatte beim zustÀndigen Standesamt der Stadt Schkeuditz in Sachsen Geschlechtseintrag und Vornamen Àndern lassen.
Sie sei "erstaunt", wie schnell ein solcher Fall eingetreten sei, vor dem sie immer gewarnt habe, sagte die stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Andrea Lindholz gegenĂŒber der Welt. "Wir können es uns angesichts der Sicherheitslage nicht leisten, IdentitĂ€ten nach Belieben zu Ă€ndern. Das schadet der Sicherheit und dem Rechtsverkehr", so Lindholz.
Die Ampel habe laut der CDU-Politikerin einen "groĂen Fehler" gemacht, indem sie die EigenerklĂ€rung zu einem anderen Geschlechtseintrag ohne PrĂŒfungsmöglichkeit dem Standesamt ĂŒberlassen habe. "Die Ampel hat auch Trans-Personen keinen Gefallen getan, wenn die Akzeptanz in der Gesellschaft letztlich sinkt und der Personenstand ad absurdum gefĂŒhrt wird", gab Lindholz zu bedenken.
Laut BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zeige Liebichs Vorgehen, dass "dieses Selbstbestimmungsgesetz zum Missbrauch einlĂ€dt und in dieser Form abgeschafft werden muss". Es habe auch in der Vergangenheit FĂ€lle gegeben, in denen MĂ€nner in SchutzrĂ€ume von Frauen eingedrungen seien, so Wagenknecht gegenĂŒber Welt TV. Ihre Prognose: "Das wird es in Zukunft noch mehr geben. Dadurch kommen Frauenrechte unter die RĂ€der."
Liebich hatte noch vor zweieinhalb Jahren die "queeren" Teilnehmer einer CSD-Veranstaltung in Halle als "Parasiten dieser Gesellschaft" beschimpft. Nun ist er selbst eine Transgender-Frau â zumindest auf dem Papier. Denn Anzeichen dafĂŒr, dass die Eintragung des neuen Geschlechts mit einem Sinneswandel einherging, gibt es nicht.
Auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung wollte sich Liebich zu seiner neuen IdentitĂ€t nicht Ă€uĂern. Er habe dazu lediglich erklĂ€rt: "Ich habe Angst vor Diskriminierung." Liebich wurde laut der Zeitung auf einem FirmengelĂ€nde in Halle-Ost angetroffen und sei "mit Vollbart und Basecap, in Jeans und Pullover" gut zu erkennen gewesen. Also nach wie vor als Mann.
Noch ist das Urteil gegen "ihn" nicht rechtskrĂ€ftig, da Liebich Berufung eingelegt hat. Sollte es rechtskrĂ€ftig werden, mĂŒsse geklĂ€rt werden, in welchem GefĂ€ngnis Liebich inhaftiert wird. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle sagte der Bild, es gebe "keinen Automatismus, dass ein Mann nach Geschlechts- und NamensĂ€nderung in den Frauen-Vollzug kommt". Es werde "in jedem Fall eine Einzelfall-PrĂŒfung geben".
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