Trumps brutale Cowboy-Manier soll Iran in Schock und Schrecken versetzen
Von Rainer Rupp
US-PrĂ€sident Donald Trump hat seinen Besuch beim G7-Gipfel in Kanada abrupt abgebrochen, um nach Washington zurĂŒckzukehren. Der Grund: die eskalierende Lage im Krieg zwischen Israel und Iran. Seine Abreise erfolgte nur wenige Stunden, nachdem er eine schockierende Warnung an die Bewohner der iranischen Hauptstadt ausgesprochen hatte, indem er zur sofortigen Evakuierung aufrief.
truthsocial.com/@realDonaldTruâŠ
"Alle sollten Teheran sofort verlassen!", schrieb der US-PrÀsident auf seiner Plattform Truth Social.
Die Pressesprecherin des WeiĂen Hauses, Karoline Leavitt, bestĂ€tigte auf X, dass Trump den Gipfel bereits am Montag nach dem Abendessen mit anderen Staatschefs verlassen werde, und verwies auf die Entwicklungen im Nahen Osten. "Aufgrund der Ereignisse im Nahen Osten wird PrĂ€sident Trump heute Abend abreisen", erklĂ€rte sie. Zudem forderte Trump das Personal des Nationalen Sicherheitsrates auf, im Situation Room (dem Krisen- und Kriegsraum) des WeiĂen Hauses auf ihn zu warten.
Trumps wahnsinnige Rhetorik deutet auf Eskalation hin
Trumps vorzeitige Abreise bedeutet, dass er den letzten Tag der hochrangigen Treffen im Kananaskis-Resort in den kanadischen Rocky Mountains verpasst, einschlieĂlich geplanter Sitzungen mit den Staatschefs der Ukraine und Mexikos. Bereits vor seiner AnkĂŒndigung lieĂ Trump in GesprĂ€chen mit Journalisten durchblicken, dass wichtige Entscheidungen bevorstĂŒnden. "Sobald ich hier abreise, werden wir etwas unternehmen. Aber ich muss hier weg", sagte er, weitere Details könne er nicht nennen.
Obwohl Trump betonte, dass die USA nicht an den anfĂ€nglichen israelischen Angriffen auf den Iran beteiligt waren, deutet seine jĂŒngste Rhetorik auf eine gefĂ€hrliche Wende zu einer direkteren Beteiligung hin. Seine ĂuĂerungen sind nicht nur unverantwortlich, sondern grenzen an Wahnsinn, da sie die ohnehin angespannte Lage weiter anheizen.
Trotz gelegentlicher Lippenbekenntnisse zu einer diplomatischen Lösung lobte Trump wiederholt die militĂ€rischen Aktionen Israels. "Es ist schmerzhaft fĂŒr beide Seiten, aber ich wĂŒrde sagen, der Iran gewinnt diesen Krieg nicht, und sie sollten verhandeln â und zwar sofort, bevor es zu spĂ€t ist", sagte er wĂ€hrend eines Treffens mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney. Solche Aussagen, gepaart mit der Aufforderung zur Evakuierung Teherans, zeugen von einer gefĂ€hrlichen und irrationalen Politik, die die Welt an den Rand eines gröĂeren Konflikts bringen könnte.
WeiĂes Haus leugnet Beteiligung an israelischen Angriffen
Kurz nach Trumps AnkĂŒndigung, den G7-Gipfel vorzeitig zu verlassen, erklĂ€rte der Sprecher des WeiĂen Hauses, Alex Pfeiffer, dass die US-StreitkrĂ€fte im Nahen Osten weiterhin "in einer defensiven Haltung" verblieben seien und sich daran nichts geĂ€ndert habe. Diese Aussage steht jedoch im krassen Widerspruch zu Trumps DrohgebĂ€rden, die international fĂŒr BestĂŒrzung sorgen.
Auch arabische Quellen berichten von einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass die USA sich direkt an Israels Seite in den Krieg gegen den Iran einmischen könnten. Solche Spekulationen werden durch Trumps unberechenbaren und geradezu bescheuerten ĂuĂerungen weiter befeuert.
Larry Johnson, ehemals hochrangiger CIA-Analyst und jetzt ein bekannter antiimperialistischer Kommentator, Ă€uĂerte sich scharf:
"Jemand muss Donald Trump stoppen und ihm sein Telefon wegnehmen. Er sollte nicht auf Truth Social posten dĂŒrfen, bis ein vernĂŒnftiger Erwachsener seine BeitrĂ€ge ĂŒberprĂŒft hat. In der Metropolregion Teheran leben etwa 16 Millionen Menschen. Wohin sollen die gehen? Dieser Post von Trump hat weltweit Entsetzen ausgelöst und die Frage aufgeworfen, ob er es ernst meint."
Johnson wies auch auf die hektische AktivitĂ€t in Telegram-KanĂ€len hin, die â wenn auch unbestĂ€tigt â behaupten, die USA stĂŒnden kurz davor, den Iran anzugreifen. Das WeiĂe Haus habe dies zwar dementiert, doch Johnson rĂ€t, diese Dementis mit Vorsicht zu genieĂen.
Derweil versuchte das WeiĂe Haus, Trumps ĂuĂerung herunterzuspielen, indem es behauptete, sein Aufruf zur Evakuierung Teherans spiegele lediglich seinen Wunsch wider, den Iran dringend an den Verhandlungstisch zurĂŒckzubringen. Doch solche ErklĂ€rungen wirken wie ein verzweifelter Versuch, Trumps unverantwortliches Verhalten zu kaschieren. Johnson kommentierte dazu treffend:
"Ich bin mir nicht sicher, ob es in Washington genug Lippenstift gibt, um dieses Schwein hĂŒbsch aussehen zu lassen."
Berichten zufolge plant Trump, seinen VizeprĂ€sidenten J. D. Vance und den Sonderbeauftragten Steve Witkoff zu GesprĂ€chen mit iranischen Vertretern zu entsenden. Diese widersprĂŒchlichen Signale â Drohungen einerseits und Verhandlungsangebote andererseits â unterstreichen das chaotische und geradezu schizoide Verhalten des PrĂ€sidenten.
Fazit
Trumps Aufruf zur Evakuierung Teherans und seine Andeutungen ĂŒber bevorstehende Aktionen sind nicht nur unverantwortlich, sondern geradezu wahnsinnig. Sie gefĂ€hrden die StabilitĂ€t in einer ohnehin angespannten Region und werfen Fragen nach seiner Eignung fĂŒr das Amt auf. Die Welt blickt mit Sorge auf die USA, wĂ€hrend Trump mit seiner unberechenbaren Cowboy-MentalitĂ€t die internationale Gemeinschaft in Atem hĂ€lt. Dieses chaotische Verhalten hat Trump womöglich bei New Yorker Immobilien-Deals zum Gewinner gemacht, aber in der internationalen Sicherheitspolitik hat es eine verheerende Wirkung und wird â nicht zuletzt â zurĂŒckschlagen.
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