Jerusalem Post: USA müssen GBU-57-Bunkerbrecher zur Zerstörung iranischer Atomanlage liefern


Nach einem Beitrag in der Jerusalem Post vom Donnerstag stelle sich mittlerweile bei jeder Konsultation der "gegen Iran-Alliierten" die Frage, wie man die iranische Atomanreicherungsanlage Fordo angreifen könne. Wortwörtlich schreibt der Autor John Spencer:

"Angesichts der Möglichkeit einer atomar bewaffneten Islamischen Republik Iran stellt sich in jedem Kriegsraum, bei jeder Geheimdienstbesprechung und jeder Konsultation der Alliierten die Frage: Was, wenn wir Fordo angreifen müssen?"

Bei der Fordo-Anlage handele es sich um die am besten befestigte Nuklearanlage des Iran. Sie befindet sich tief unter den Bergen in der Nähe von Ghom. Und genau für solche Ziele, so die Jerusalem Post, hätten die USA die Bunkerbrecherbombe GBU-57A/B entwickelt. Dieses "Wunder der Technik" sei eine der mächtigsten konventionellen Waffen in der Militärgeschichte.

Mit der 30.000 Pfund schweren, präzisionsgelenkten Bunkerbrecher-Bombe könne man "tief unter der Erde liegende Kommandozentralen, Waffenlager und vor allem nukleare Anreicherungsanlagen" vernichten. Dabei funktioniere die GBU-57 nach einem einfachen verheerenden Prinzip: "Wenn sie aus großer Höhe abgeworfen wird, typischerweise von einem B-2-Bomber, der in einer Höhe von über 30.000 Fuß (ca. 9 Kilometer) fliegt, beschleunigt die Bombe allein durch die Schwerkraft auf nahezu Überschallgeschwindigkeit. Beim Aufprall ermöglicht ihr dichtes, speziell gehärtetes Stahlgehäuse, dass sie sich durch Schichten aus Erde, Granit und Stahlbeton bohrt, ohne auseinanderzubrechen."

Der Sprengstoffzünder funktioniert mit Verzögerung. Die Bombe explodiert erst in der gewünschten Tiefe. Der dadurch erzeugte Druck "ähnelt einem unterirdischen Erdbeben in einer gehärteten Anlage, wodurch Wände einstürzen, Decken zusammenbrechen und Maschinen verdampfen" – jegliche Anlage werde komplett zerstört.

Schließlich sei dieser schwere Bunkerbrecher aber nicht nur für den Einsatz seitens der USA entwickelt. Laut der Jerusalem Post müsse sie auch engsten Verbündeten zur Verfügung gestellt werden. Möglicherweise diene diese Bombe ausdrücklich auch dazu, so Spencer, um "unter außergewöhnlichen Umständen möglicherweise auch ihren engsten Verbündeten ein nicht-nukleares Mittel zur Bekämpfung tief vergrabener Anlagen, insbesondere nuklearer Infrastruktur, an die Hand zu geben."

Bis heute sei ihr Einsatz zwar noch nie bestätigt worden. Aber das könne sich ändern. Denn Fordo sei nach Meinung des Autors das "optimale Ziel" für den Bunkerbrecher. Die Anlage liege etwa 80 bis 90 Meter unter der Oberfläche tief unter einem Berg und würde normalen schweren Luftangriffen standhalten. Auch modernste israelische Bunkerbrecher wie die GBU-28 hätten keine Chance, dort einzudringen. Dies sei eine der am besten geschützten Urananreicherungsanlagen der Welt.

Nach Spencers Meinung stelle sich dem israelischen Militär gar nicht die Frage, ob sie die iranische Atomanreicherungsanlage Fordo angreifen wollten. Die Frage sei, ob sie die geeigneten Waffen zur Verfügung hätten. Doch nur die Vereinigten Staaten könnten Israel diese US-Waffe GBU-57 liefern. Neben den Bomben müssten sie dafür auch eine Abschussplattform bereitstellen. Es handele sich also um "eine logistische und geopolitische Entscheidung von höchster Bedeutung".

Aber daran führe kein Weg vorbei, weil es eben keine andere Möglichkeit für Israel gebe, so Spencer, der auch das Urban Warfare Institute leitet. Und wie folgt begründete er, warum die USA den neuen Bunkerbrecher an Israel liefern müssten:

"Es gibt keinen Ersatz für die GBU-57 in dieser Mission. Es ist nicht nur die Bombe, die Israel benötigt. Es ist die einzige Bombe, die diese Aufgabe erfüllen kann."

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Markus Frohnmaier im RT-Interview: Stabiles Verhältnis zu Russland ist Teil einer Friedensordnung


Frage: 2014 haben Sie den Bewohnern der Krim zur "Unabhängigkeit von der Ukraine" gratuliert, heute warnen Sie vor "russischer hybrider Kriegführung gegen Deutschland". Könnten Sie uns erklären, welche Entwicklungen zu diesem Wandel in Ihrer Einschätzung geführt haben?

Frohnmaier: Meine damalige Einschätzung zur Krim basierte auf den Gegebenheiten vor Ort – insbesondere dem klar artikulierten Willen weiter Teile der dortigen Bevölkerung. Ich sagte damals, dass die Krim wohl russisch bleiben werde. Diese Prognose hat sich als zutreffend erwiesen.
Als außenpolitischer Sprecher bewerte ich Bedrohungen gegenüber Deutschland nüchtern und ohne ideologische Scheuklappen – das gilt auch für Formen hybrider Einflussnahme, ganz gleich aus welchem Land sie erfolgt. Grundsätzlich gilt, wer Deutschlands Souveränität verletzt, trifft auf unsere Entschlossenheit.

Sie haben erklärt, Sie hätten sich "in den vergangenen Jahren nicht um Außenkontakte nach Russland bemüht." Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund die künftige Rolle der AfD in den deutsch-russischen Beziehungen?

Die AfD steht für eine außenpolitische Linie, die sich an den Interessen Deutschlands orientiert – nicht an geopolitischen Wunschvorstellungen. Dazu gehört auch wieder ein stabiles Verhältnis zu Russland als Teil einer tragfähigen europäischen Friedensordnung. Wir setzen uns dafür ein, dass der Dialog mit Russland wieder möglich wird – auf Augenhöhe und ohne moralische Bevormundung.

Was meine persönliche Rolle betrifft: In den vergangenen zwei Jahren lag mein Schwerpunkt klar auf der politischen Arbeit in Baden-Württemberg. Dort war es notwendig, die Landespartei zu ordnen und zu konsolidieren – eine Aufgabe, die ich erfolgreich abschließen konnte. Nun freue ich mich, mich wieder voll außenpolitischen Themen widmen zu können.

Gegenüber der Süddeutschen sprachen Sie von "entschlossenen Reaktionen" gegen Angriffe auf Deutschland. Wo sehen Sie die spezifischen AfD-Positionen in der Außenpolitik, und wie grenzen Sie sich von den etablierten Parteien ab?

Wir lehnen moralpolitisch motivierte Interventionen ab und fordern eine Rückbesinnung auf Diplomatie, Souveränität und Friedenssicherung. Eine entschlossene Reaktion heißt: Wer Deutschland mit Desinformation, Spionage oder Sabotage oder gar härteren Maßnahmen angreift, muss mit klarer Abwehr rechnen – diplomatisch, wirtschaftlich und nötigenfalls auch mit geheimdienstlichen und militärischen Mitteln. Diese Haltung unterscheidet uns von Parteien, die Gefährdungen herunterspielen, ein Bemühen um Frieden mit Selbstaufgabe verwechseln oder durch ideologische Parteinahmen selbst Eskalationen befördern.

Krzysztof Walczak begrüßte Ihre Wahl mit den Worten, die AfD schicke nun "Männer und Frauen, die ohne Abstriche für die Interessen Deutschlands eintreten werden." Wie interpretieren Sie solche Äußerungen aus den eigenen Reihen bezüglich der bisherigen Außenpolitik der Partei?

Wenn Parteifreunde betonen, dass wir "ohne Abstriche für deutsche Interessen" eintreten, dann ist das ein Ausdruck unserer Grundlinie: Außenpolitik darf sich nicht an fremden Erwartungen, sondern muss sich an deutschem Nutzen orientieren. Dass dies nun mit geschärftem außenpolitischem Profil deutlicher wird, zeigt die Reifung der AfD zur außenpolitischen Kraft mit Verantwortungsanspruch.

Alexander Gauland soll laut Medienberichten angedeutet haben, man müsse über Waffenlieferungen "noch einmal nachdenken". Wie gehen Sie als außenpolitischer Sprecher mit solchen unterschiedlichen Stimmen in der Partei um? Und ganz konkret: Taurus-Lieferungen an die Ukraine – ja oder nein?

Die AfD lehnt Waffenlieferungen an Nichtbündnisstaaten wie die Ukraine ab. Unsere außenpolitische Grundregel lautet: Keine Kriegsverwicklung ohne eigene Bündnisverpflichtung. Ich kann eine solche Aussage von Herrn Gauland nicht finden; im Gegenteil hat er Taurus-Lieferungen dezidiert abgelehnt.

Sie haben die Bedeutung "neuer internationaler Allianzen" betont, besonders vor dem Hintergrund möglicher Verbotsverfahren. Auf welche Partner setzt die AfD dabei, und wie hat sich Ihre Prioritätenliste verändert?

Die AfD steht in engem Austausch mit freiheitlich-patriotischen Kräften in Europa und Nordamerika. Uns verbinden gemeinsame Werte: die Verteidigung nationaler Souveränität, der Schutz kultureller Identität, die Ablehnung eines zunehmend aggressiven woken Globalismus. Diese internationalen Partnerschaften sind für uns heute wichtiger denn je: In einem politischen Klima, in dem die demokratische Opposition und die Meinungsfreiheit in Deutschland zunehmend unter Druck gesetzt wird, sind sie ein Zeichen der Ermutigung. Dieser politische Rückhalt ist von großer strategischer und psychologischer Bedeutung.

Im Asia-Times-Interview bezeichneten Sie die "atlantische Allianz" als eine der drei Säulen deutscher Politik. Wie vereinbaren Sie das mit der traditionell NATO-kritischen Haltung der AfD? Hat sich hier grundlegend etwas geändert?

Die transatlantischen Beziehungen sind historisch gewachsen und sicherheitspolitisch relevant. Wir fordern eine partnerschaftliche Neuausrichtung auf Augenhöhe und wollen perspektivisch eine strategische Autonomie Deutschlands und der europäischen Staaten erlangen. Kritik an der NATO oder der US-Politik ist kein Widerspruch zur Anerkennung gemeinsamer Interessen und zu Anerkennung dessen, was realistisch und praktisch angesichts der mangelnden Verteidigungsfähigkeit und sicherheitspolitischen Kompetenz Deutschlands aktuell durchführbar ist. Wir streben eine Allianz souveräner Staaten an – keine ideologische Blockbindung, sondern funktionale Zusammenarbeit. NATO-Verbündete wie die Türkei und Ungarn demonstrieren, wie man auch innerhalb der NATO nationale Interessen vertreten kann.

Eine der tragenden Säulen deutscher Stärke war übrigens lange Zeit auch der Zugang zu günstiger und verlässlicher Energie – insbesondere aus Russland. Das ist eine Option, die wir perspektivisch wieder ins Auge fassen müssen. Gleichzeitig setzen wir uns für Investitionen in eigene Energiequellen ein – dazu gehören moderne Kernenergie ebenso wie die Nutzung heimischer Kohle. Unser Ziel ist eine realistische Energiepolitik im Interesse unserer industriellen Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit.

Beobachter sprechen von einer rhetorischen "Normalisierung" der AfD-Außenpolitik. Wie würden Sie selbst diese Entwicklung beschreiben, und wo ziehen Sie die roten Linien für mögliche Kompromisse?

Was Beobachter als "Normalisierung" bezeichnen, ist in Wahrheit die konsequente Professionalisierung der AfD-Bundestagsfraktion – auch und gerade in der Außenpolitik. Unser thematisches Spektrum ist heute deutlich breiter, strategischer und differenzierter aufgestellt als in den Anfangsjahren. Die Außenpolitik befindet sich im globalen Wandel, und wir gestalten diese Entwicklung mit klaren Leitlinien: Friedenssicherung durch Diplomatie ist für uns kein Widerspruch zu einer robusten Verteidigungsbereitschaft.

Wir fordern strategische Autonomie, tragfähige Beziehungen zu allen Großmächten, keine bedingungslosen Hilfen an Nichtbündnispartner und eine kompromisslose Ausrichtung an deutschen Interessen. Dazu gehören Energiesouveränität, Rohstoffsicherung und die Vermeidung von Migrationsdruck.

Unsere "roten Linien" sind klar: Wir machen keine Politik auf Kosten deutscher Souveränität und lassen uns nicht in fremde Machtblöcke eingliedern, deren Interessen unseren zuwiderlaufen. Kompromisse sind möglich – aber nicht auf Kosten unserer nationalen Selbstbestimmung.

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Gespräch in Genf geplant: Wadephul trifft Irans Außenminister


Der Konflikt zwischen Israel und Iran eskaliert weiter. Bilder eines beschossenen Krankenhauses in Tel Aviv prägen seit dem Morgen die Berichterstattung europäischer Medien.

In Europa zeichnen sich neue diplomatische Initiativen ab: Die Schweiz bietet sich als Vermittlerin für Gespräche mit Iran an, während Deutschland einen entschlossenen Vorstoß wagt. Außenminister Johann Wadephul (CDU) wird am Freitagmorgen in Genf mit seinen Amtskollegen aus Frankreich und Großbritannien den iranischen Außenminister Abbas Araghtschi treffen. Nach Informationen aus diplomatischen Kreisen erfolgte die Abstimmung dieser Initiative in enger Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten.

By now, the whole world should know that: (1) Iran solely acts in self-defense. Even in the face of the most outrageous aggression against our people, Iran has so far only retaliated against the Israeli regime and not those who are aiding and abetting it. Just like Netanyahu… pic.twitter.com/cEUCaLHpAL
— Seyed Abbas Araghchi (@araghchi) June 18, 2025

Deutschland setzt auf Diplomatie, um den eskalierenden Konflikt zwischen Israel und Iran zu entschärfen. In Genf geht es darum, Teheran zu verbindlichen Zusagen zu drängen, dass das iranische Atomprogramm ausschließlich zivil genutzt wird. Bei Erfolg soll ein Experten-Dialog technische Details und Kontrollmechanismen klären.

Die Verhandlungen laufen unter Hochdruck, während Israel und Iran die schwerste militärische Konfrontation seit Jahrzehnten austragen. Diese Woche hatten israelische Angriffe auf iranische Nuklearanlagen, darunter die unterirdische Anlage in Fordo, die Lage dramatisch verschärft. Iran reagierte mit Raketenbeschuss auf israelisches Gebiet.

Ursprünglich plante Außenminister Wadephul eine Nahostreise mit Stationen im Libanon, Syrien und Israel. Nach Ausbruch der Kampfhandlungen änderte er kurzfristig seine Pläne und reiste stattdessen nach Saudi-Arabien, Katar und in den Oman. Letzterer gilt als zentraler Vermittler in der Region, nicht zuletzt wegen seiner engen Verbindungen zur iranischen Führung.

Nach Gesprächen mit Partnern in der Golfregion betonte Wadephul, dass Europa eine gemeinsame Antwort auf die Eskalation finden müsse. Ziel sei es, zusammen mit den E3-Staaten – Deutschland, Frankreich und Großbritannien – und in enger Abstimmung mit Irans arabischen Nachbarstaaten diplomatische Kanäle offenzuhalten.

US-Präsident Donald Trump forderte am Mittwoch erneut eine "bedingungslose Kapitulation" Irans in der Atomfrage, hielt aber die Tür für Gespräche offen. Trump hatte das Atomabkommen 2018 einseitig aufgekündigt, woraufhin auch Teheran die vereinbarten Begrenzungen ignorierte.

Wadephul zeigte sich im Vorfeld des Genfer Treffens zurückhaltend optimistisch.

Mehr zum Thema - Irans Außenministerium: Verhandlungen über Atomprogramm während Feindseligkeiten unmöglich


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Putin verrät, dass seine Enkelin fließend Chinesisch spricht


Das Interesse an der chinesischen Sprache wächst in Russland, so die Wahrnehmung des russischen Präsidenten Wladimir Putin vor Journalisten am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg. Zudem verriet er überraschend, dass seine eigene Enkelin die Sprache fließend spricht.

Während einer Fragerunde mit den Leitern internationaler Nachrichtenagenturen am späten Abend fragte der Präsident der Nachrichtenagentur Xinhua, Fu Hua, Putin nach der Vertiefung des kulturellen Austauschs zwischen China und Russland – und nach der Bemerkung des russischen Staatschefs im vergangenen Jahr, dass seine "Familienmitglieder an China interessiert sind und einige von ihnen Chinesisch lernen".

Der Präsident gab auf die Frage zu Protokoll:

"Als ich erwähnte, dass einige meiner engen Verwandten Chinesisch lernen, bezog ich mich auf meine Enkelin, die eine Lehrerin aus Peking hat und mit ihr fließend Chinesisch spricht."

Putin ergänzte:

"Meine Tochter begann in den frühen 2000er-Jahren, aktiv Chinesisch zu lernen – einfach, weil sie es wollte. Sie stellte einen Lehrer ein und lernte."

Der russische Präsident führte weiter aus, dass über 50.000 chinesische Studenten in Russland und mehr als 21.000 russische Studenten in China studieren. Er fügte hinzu, dass die Universitäten beider Länder in direktem Kontakt miteinander stehen, was die Beziehungen und "Kontakte in allen Bereichen" zwischen den beiden Ländern weiter stärkt.

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Geheime Mossad-Drohnenbasen in Iran – PsyOp oder Wirklichkeit?


Von Rainer Rupp

Das erste Opfer eines jeden Krieges ist stets die Wahrheit. Wobei es "DIE Wahrheit" ohnehin nicht gibt, nicht einmal bei einem banalen Verkehrsunfall. Besonders weit klafft das, was für die "Wahrheit" gehalten wird, bei den unmittelbar vom Krieg betroffenen Menschen auf beiden Seiten auseinander. Auf beiden Seiten der sich bekriegenden Staaten sind die Stabilität und Autorität der politischen und militärischen Führung davon abhängig, ob sie ihr Tun, das schwere Opfer von der Bevölkerung verlangt, mit moralischen Argumenten erhöhen und rechtfertigen können.

Das beste und für jeden am einfachsten zu verstehende Argument, das alle Maßnahmen rechtfertigt, ist ein grundloser, unprovozierter, brutaler Angriff gegen das eigene Volk. Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, wenn für maßgebliche Teile der eigenen Bevölkerung alle Möglichkeiten versperrt werden, um sich über die Gründe und Sichtweisen des Gegners zu informieren.

Aber was soll man tun, wenn man nicht angegriffen wird und trotzdem eine Rechtfertigung für einen Krieg haben will? Man muss einen Angriff auf sich selbst inszenieren, wie Hitler das mit dem Sender "Gleiwitz" gemacht hat, um Polen anzugreifen oder wie die USA das mit dem inszenierten "Golf-von Tonkin"-Vorfall taten, um endlich einen Vorwand für die Bombardierung Nordvietnams zu haben. In Fällen wie Gleiwitz, Golf von Tonkin und vielen, vielen ähnlichen Fällen konnte dann ein Angriffskrieg vor der eigenen Bevölkerung und den Verbündeten als "Verteidigung" gerechtfertigt werden.

Noch einfacher ist ein Angriffskrieg zu führen, wenn man einen Angriff des Gegners erst gar nicht erst inszenieren muss, denn die eigenen Verbündeten glauben Dir ohnehin aufs Wort, vor allem, weil sie Deine politischen Ziele teilen, wie das aktuell mit Israel gegen Iran der Fall ist. Der zionistisch-rassistische Apartheid-Staat Israel musste keine Beweise für den angeblichen "iranischen Angriff" vorlegen. Israel brauchte deshalb auch nicht den UN-Sicherheitsrat anzurufen. Die Zio-Krieger haben stattdessen in eigener Machtvollkommenheit über Nacht einen brutalen, unprovozierten, völkerrechtswidrigen und flächendeckenden Angriffskrieg gegen Iran gestartet und diesen anschließend mit Israels "Recht auf Selbstverteidigung" begründet.

Diesbezüglich können die zionistischen Landräuber und Kriegstreiber auf eine lange und erfolgreiche Anwendung kolossaler Lügen, falscher Narrative und der kompletten Verdrehung der Tatsachen zurückblicken. Angriff ist "Selbstverteidigung", Krieg ist "Frieden" und der Landraub und die brutale Unterdrückung der nicht jüdischen Bevölkerung geschieht aus "Sorgen um das Wohlbefinden" der Palästinenser. Die Israelis haben sogar einen eigenen Begriff für diese Art der psychologischen Kriegsführung: Hasbara.

Die Definition dieser Art von psychologischer Kriegsführung ist: Taktiken, um Feinde zu demoralisieren und die öffentliche Meinung zu beeinflussen, unter Verwendung von Medien und Desinformationen.

Je frecher die Lügen mit dem Brustton der Überzeugung vorgetragen werden, desto williger werden sie von den westlichen Mainstream-Medien unkritisch weiterverbreitet, wie zum Beispiel nach dem Hamas-Angriff im Oktober 2023 die Gräuel-Propaganda von den 20 enthaupteten israelischen Babys, die rund um die Welt ging und die von vielen Menschen im Westen noch heute geglaubt wird. So etwas kann nur gelingen, wenn die maßgeblichen westlichen Medien und Politiker mit den Zionisten im selben Boot sitzen.

Viele dieser West-Journalisten, die seit Jahrzehnten mit großer Hingabe für das arme Opfervolk Israel in ihren Medien die Lügen, die Verdrehungen der zionistischen Narrative verbreiten, glauben tatsächlich, sie würden damit dem "Opfervolk" Israel etwas Gutes tun. Tatsächlich sind sie in ihrer proisraelischen Voreingenommenheit derart degeneriert, dass sie nicht mehr wahrnehmen, dass aus dem "Opfervolk" unter Zio-Führung schon seit langer Zeit ein "Tätervolk" geworden ist, das vor dem Hintergrund der Massenvernichtung in Gaza nicht einmal mehr vor Völkermord zurückzuschrecken scheint.

Vor dem Hintergrund der Erfahrung mit der zionistischen Hasbara sollten auch die aktuellen Behauptungen über angebliche israelische Infiltration und geheime Basen in Iran unter die Lupe genommen werden. Sogar in unmittelbarer Nähe von Teheran sollen von diesen geheimen Basen ungeheuer erfolgreiche Drohnenangriffe des Mossad gegen militärische Objekte des Iran ausgegangen sein.

Die Erzählung, die Israel gerne als Narrativ in westliche Köpfe implantieren möchte, ist, dass der israelische Geheimdienst sich in ganz Iran ungestört bewegen kann und die iranische Führung am Nasenring durch die internationale politische Manege führt. Dazu gehört auch die Erzählung, dass der Mossad seine verdeckten Operationen über viele Jahre tief im iranischen Gebiet durchführte, ohne aufzufallen; einschließlich des Aufbaus von Drohnenbasen und des Einschmuggelns von Präzisionswaffen. Westliche Mainstream-Medien wie Fox News und Euronews und Times of Israel haben bereits mit großer Bewunderung über diesen Agententhriller berichtet. Beschrieben wird zum Beispiel eine angeblich besonders ausgeklügelte Operation mit dem Codenamen "Rising Lion" ("Aufstrebender Löwe"), was auf einen angeblich bevorstehenden Volksaufstand gegen die iranische Regierung hindeuten soll.

Zugleich habe der Mossad im Rahmen dieser Operation mit eingeschmuggelten Präzisionswaffen iranische Luftabwehrsysteme und Raketenstartrampen im Gebiet Teheran zerstört. Wenn wahr, dann würden Berichte dieser Art auf ein unglaublich hohes Maß an Infiltration hinweisen, bei der Mossad-Agenten in Iran ungestört operieren konnten, fortschrittliche Technologien einsetzten und ihre Angriffe mit der israelischen Luftwaffe koordinierten und bei all dem unentdeckt blieben. Die Operation soll Jahre der Planung umfasst haben. Dabei seien menschliche Intelligenz, Doppelagenten und technologische Täuschung genutzt worden, um Irans Verteidigung zu neutralisieren und Schlüsselziele wie nukleare und militärische Einrichtungen zu vernichten.

Dies ist eine unglaubliche Geschichte. Sie ist zu gut, um wahr zu sein, womit sie in die Kategorie der Geschichten fällt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wahr sind! Aber aus Hasbara-Sicht sind sie sehr effektiv, weil sie die ungestrafte Allgegenwärtigkeit des Mossad in Iran besingen. Wir erinnern uns an die oben erwähnte Definition der Hasbara: "Taktiken, um Feinde zu demoralisieren und die öffentliche Meinung zu beeinflussen."

Inzwischen ist klar geworden, dass die angeblich so "erfolgreiche Zerstörung" Dutzender iranischer Raketenabschussrampen, die am ersten Tag des israelischen Überraschungsangriffs gemeldet wurden, auch eine Hasbara-Meldung war. Denn bei den angeblichen iranischen Raketenabschussrampen, die bei diesen Angriffen zerstört wurden, handelte es sich vornehmlich um Attrappen. Vor diesem Hintergrund muss auch die Behauptung infrage gestellt werden, ob die Mossad-Operation tatsächlich das Produkt einer jahrelangen Planung war. Wenn ja, hätten dann die israelischen Agenten nicht Zeit genug gehabt, um bei der Lokalisierung der Raketenabschussrampen die echten von den Attrappen zu unterscheiden? Dennoch blieb diese Erzählung nicht ohne Erfolg für die Israelis, denn damit wurde der demoralisierende Eindruck der Ohnmacht des iranischen Staatsapparats gegenüber den unbesiegbaren Zionisten vermittelt.

Israel hat eine lange Geschichte in der Anwendung derartiger psychologischer Operationen (PsyOps), um Stärke zu demonstrieren und Angst bei Gegnern zu säen. Der preisgekrönte israelische Journalist und Geheimdienst-Analyst Yossi Melman hat dazu jüngst im britischen The Guardian festgestellt, dass die Veröffentlichung von Videos, die angeblich Mossad-Agenten beim Zusammenbau von Raketen in Iran zeigen, mit diesen Übertreibungen den Eindruck über die operative Reichweite der Israelis verstärken sollten. Israels Ziel sei es, laut Melman, Iran davon zu überzeugen, dass Israel fähig ist, jederzeit und überall zuzuschlagen.

Vor diesem Hintergrund wird in Expertenkreisen die Möglichkeit diskutiert, dass Israel nicht von geheimen Mossad-Basen innerhalb des Iran aus operiert hat, sondern von geheimen Basen der israelischen Luftwaffe im geografisch nahen, an Iran grenzenden Aserbaidschan seine Angriffe geflogen hat. Klare Beweise dafür gibt es nicht, aber Indizien dafür sind plausibel, deuten sie doch auf eine strategische Beziehung zwischen Aserbaidschan und Israel hin: Ein Bericht der renommierten außenpolitischen US-Zeitschrift Foreign Policy aus dem Jahr 2012 zitierte US-Beamte, die bestätigten, dass Israel Zugang zu aserbaidschanischen Luftbasen hatte, mit Spekulationen, dass diese für Drohnenoperationen oder Nachbereitungen von Angriffen gegen Iran genutzt werden könnten.

Ein WikiLeaks-Kabel im Jahr 2009 beschrieb die Beziehung zwischen Israel und Aserbaidschan als "Eisberg", bei dem der Großteil der Zusammenarbeit verborgen bleibt, einschließlich der Lieferung fortschrittlicher Drohnen und militärischer Technologie durch Israel. Jüngere Entwicklungen, wie der Einsatz israelischer Drohnen durch Aserbaidschan im Konflikt um Bergkarabach, unterstreichen diese Partnerschaft. Dennoch hat das aserbaidschanische Außenministerium bestritten, israelische Militärbasen zu beherbergen, und die diesbezüglichen Vorwürfe Irans als unbegründet zurückgewiesen. Wie könnte es auch anders sein!

Die Vorstellung, dass Israels Operationen hauptsächlich von Aserbaidschan aus gestartet wurden und nicht aus Iran selbst, könnte darauf hindeuten, dass die "Infiltration"-Erzählung auch eine Ablenkung von der Komplizenschaft Aserbaidschans sein kann. Tatsächlich hätten Operationen von Aserbaidschan aus die Notwendigkeit einer tiefen Infiltration in Iran verringert, denn grenzüberschreitende Drohnenstarts oder nachrichtendienstliche Aktivitäten von einem befreundeten Nachbarn hätten das gleiche Resultat mit weniger Risiko gebracht. Dies würde im Einklang stehen mit der stillschweigenden strategischen Ausrichtung Aserbaidschans auf Israel. Sie ist durch gemeinsame Bedenken gegenüber Iran motiviert, wie im WikiLeaks-Kabel aus dem Jahr 2009 erwähnt wird. Dennoch erschwert der Mangel an konkreten Beweisen – wie die Nennung spezifischer Orte oder operativer Details – die Bestätigung, dass Aserbaidschan der primäre Startpunkt für den israelischen Überfall war.

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Wirtschaftsinstitut: Stümper vom Fach treiben Deutschland in den Ruin


Von Gert Ewen Ungar

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ist entsetzt angesichts der Zahlen. Im vergangenen Jahr stiegen die russischen Exporte inflationsbereinigt um 18 Prozent, hat das Kölner Forschungsinstitut ermittelt. Russland hat Waren im Wert von 330 Milliarden US-Dollar exportiert. Die Schlussfolgerung, dass die Sanktionen gescheitert sind, wollen die Experten jedoch nicht ziehen. Im Gegenteil, sie schlagen die Ausweitung des Sanktionsregimes vor. In einer Studie beweisen die Wirtschaftswissenschaftler einerseits mangelnde geografische Kenntnis, andererseits ist es mit der Kenntnis um wirtschaftliche Zusammenhänge ebenfalls nicht weit her, obendrein gibt es eklatante Defizite hinsichtlich Medienkompetenz.

Als Importländer für russische Güter macht das IW neben China, Indien, der Türkei und Brasilien auch Usbekistan sowie Armenien aus. In der Pressemitteilung heißt es dazu:

"Weitere starke Anstiege von Importen aus Russland verzeichnen die Nachbarstaaten Usbekistan und Armenien ..."


Nun haben zwar Usbekistan und Armenien auch Nachbarstaaten, allerdings gehört Russland nicht dazu. Die Schlampigkeit, die sich hier zeigt, durchzieht den gesamten Bericht, der sich an die politischen Entscheider in Berlin und Brüssel wendet. Man kann nur hoffen, sie hören nicht auf die Kölner Quacksalber, denn es wäre für Deutschland zum Nachteil.

So unterstellt der Bericht, Russland sei zum Führen des Ukraine-Kriegs auf ausländische Devisen angewiesen. Damit folgt das unternehmernahe Wirtschaftsforschungsinstitut zwar der westlichen Propaganda, gibt dafür im Gegenzug aber jeden wissenschaftlichen Anspruch auf.

Russland ist zum Führen des Krieges eben nicht auf ausländische Devisen angewiesen, da alles vom Sold bis zur Entwicklung und der Produktion von Waffen in Rubel abgewickelt wird. Die dazu notwendigen Materialien stammen bis auf wenige Ausnahmen aus Russland und werden nicht importiert. Das IW vertut seine Chance, die Entscheider in Brüssel und Berlin auf ihren Denkfehler hinzuweisen und ihre fehlgeleitete Politik zu korrigieren.

Der Versuch, über einen Boykott russischer Energieträger Einfluss auf den Verlauf der militärischen Sonderoperation in der Ukraine zu nehmen, scheitert seit über drei Jahren. Statt nach den Gründen dafür zu fragen, rät das IW zum Weiter-So und zur Erhöhung der Dosis. Deutsches Expertentum bei der Arbeit. Was das IW abliefert, ist nichts weniger als Totalversagen.

Das IW irritiert mit der Empfehlung, den Ölpreisdeckel weiter abzusenken. Nachdem die EU einen Ölpreisdeckel von 60 Dollar pro Fass für russisches Öl verhängt hat, sank der Preis für die russische Sorte Urals tatsächlich für einige Zeit unter das von der EU diktierte Preisniveau. Allerdings reagierte der Markt schnell. Schon wenige Wochen nach Einführung des Deckels wurde Urals zu Preisen über 60 Dollar gehandelt. Der Preisdeckel erwies sich als wirkungslos. Auch eine Absenkung des Preisdeckels auf 30 Dollar, wie das vom IW vorgeschlagen wird, wird an dieser Wirkungslosigkeit nichts ändern. Der Versuch, in einer Welt mit steigendem Energiebedarf einen der wichtigsten Lieferanten von Energie mit einem Boykott zu strafen, ist zum Scheitern verurteilt. Er führt die EU eher in die internationale Isolation als dazu, dass die Welt sich ihrem selbstmörderischen Programm anschließt.

Geradezu bizarr wirkt auch der Vorschlag des IW, das internationale Seerecht auszusetzen und Russland an der Durchfahrt durch die Ostsee zu hindern. Das käme einer Kriegserklärung gleich. Das IW begründet die Forderung neben Umweltbedenken mit angeblichen Sabotageakten an Unterseekabeln der russischen Schattenflotte. Dafür aber gibt es keinen einzigen Beweis.

Vielmehr liegt der Verdacht nahe, dass die in deutschen Medien kursierenden Berichte über eine angebliche Sabotage von Infrastruktur durch Russland dem Informationskrieg geschuldet sind. Es handelt sich um Propaganda. Dass ein wissenschaftliches Institut unkritisch die deutsche Propaganda wiedergibt, deutet an, in welchem kritischen Stadium sich die deutschen Wissenschaften erneut befinden. Klar ist: Das internationale Seerecht gilt auch für die Ostseeanrainer. Die Rückkehr zur Piraterie, wie es das IW de facto vorschlägt, würde zweifellos eine starke Antwort Russlands provozieren.

Die Vorschläge des IW haben daher insgesamt das Potenzial, den Konflikt mit Russland weiter anzuheizen, die EU in die globale Isolation zu führen und obendrein die Deindustrialisierung in Deutschland weiter voranzutreiben. Das Fazit lautet: Wer solche Berater hat, der ist dem Untergang geweiht.

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Nahost-Krieg: Zeit der Spekulanten in Öl und Gas


Von Anastassija Kulikowa

Vor dem Hintergrund der anhaltenden gegenseitigen Angriffe zwischen Iran und Israel haben die Investoren eine abwartende Haltung eingenommen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Zu Beginn der Handelsaktivitäten am Montag stieg der Preis für Brent-Rohöl um 5,5 Prozent und erreichte 75 US-Dollar pro Barrel. Der Markt befürchtet, dass eine weitere Eskalation des Konflikts zu Unterbrechungen der Öllieferungen aus dem Nahen Osten führen könnte, von wo aus ein Drittel der weltweiten Rohstoffmengen exportiert wird.

Nach Angaben der Agentur seien am vergangenen Wochenende über 900 Schiffe von Störungen der Navigationssignale in der Straße von Hormus und im Persischen Golf betroffen gewesen. Die Schiffe, darunter Tanker, Frachter und Fischerboote, begannen, ungewöhnliche Routen zu zeigen – gerade Linien, Zickzackkurse auf dem Wasser und sogar das Auftauchen an Land.

Das Joint Maritime Information Centre (JMIC) habe gemeldet, dass es "extreme Störungen" von Signalen ausgehend von dem iranischen Hafen Bandar Abbas gebe. Das JMIC habe aber auch festgestellt, dass es keine Anzeichen für Vorbereitungen für eine Blockade der Straße von Hormus gebe, wie Bloomberg berichtet. Analysten weisen darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit von Schiffskollisionen gestiegen sei.

Darüber hinaus sind Händler über die Auswahl der Ziele für israelische Angriffe besorgt. So griff die israelische Armee mit Drohnen das iranische Gasfeld Süd-Pars im Persischen Golf an, was zu einer gewaltigen Explosion und einem Brand in der Erdgasaufbereitungsanlage führte. Danach stieg der Preis für Juli-Gas-Futures an der TTF-Börse in den Niederlanden um 2,21 Prozent auf 38,73 Euro pro Megawattstunde oder 470,92 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter, meldet das Medienunternehmen RBK unter Berufung auf Daten der ICE Futures-Börse.

Nach Ansicht von Ökonomen steigen die Energiepreise aufgrund der Risiken einer Verringerung der iranischen Exporte und einer möglichen Blockade der Straße von Hormus. Die Schwankungen werden auch durch die Aktivitäten von Spekulanten verstärkt, die die geopolitischen Spannungen zu ihrem Vorteil nutzen.

Igor Juschkow, Experte der Finanzuniversität der russischen Regierung und des russischen Fonds für nationale Energiesicherheit, erklärt:

"Die Weltmärkte reagierten mit einem Anstieg der Preise auf die Eskalation zwischen Iran und Israel. So stiegen beispielsweise am ersten Tag des Schlagabtauschs die Ölpreise um zehn US-Dollar pro Barrel. Mehrere Faktoren treiben die Notierungen nach oben. Der erste ist die mögliche Reduzierung der Ölexporte durch Iran.

Im Jahr 2018 traten die USA aus dem Abkommen über das iranische Atomprogramm aus und verhängten strikte Sanktionen gegen Teheran. Zu den Maßnahmen gehörte damals auch ein Verbot für Drittländer, iranische Rohstoffe zu kaufen. Danach ging das Exportvolumen erheblich zurück. Mit der Zeit begann China jedoch, die US-amerikanischen Restriktionen zu ignorieren und Energieressourcen von Teheran zu kaufen. Mittlerweile hat Iran fast das Niveau vor den Sanktionen erreicht."

Nach Schätzungen von Experten fördert das Land etwa vier Millionen Barrel pro Tag und exportiert etwa 1,5 Millionen Barrel Rohöl pro Tag. Juschkow argumentiert:

"Bislang waren die Ziele der israelischen Angriffe iranische Nuklearanlagen. Allmählich weiten sich die Angriffe auch auf Industrieunternehmen aus. Wenn der jüdische Staat beginnt, die Ölinfrastruktur Irans anzugreifen, wird dies zu einem Rückgang der Exporte führen."

Diese Entwicklung wird sich spürbar auf die Weltmärkte auswirken. Der Ölpreis könnte auf 80 bis 90 US-Dollar pro Barrel steigen, meint der Experte. Und er fügt hinzu:

"Wenn Teheran seine Öllieferungen an Drittländer vollständig einstellt, könnten wir einen Preis von sogar 90 bis 100 US-Dollar pro Barrel erleben. Eine solche Entwicklung ist durchaus möglich. Die Unsicherheit treibt die Notierungen nach oben."

Der zweite Faktor, der die Energiepreise beeinflusst, sei die mögliche Sperrung der Straße von Hormus, fuhr der Gesprächspartner fort. Nach Ansicht von Juschkow sei ein solches Szenario weniger wahrscheinlich, da dann auch Teheran selbst kein Öl mehr exportieren könnte. Er meint:

"Die Blockade der Meerenge wäre eine extreme Maßnahme der iranischen Behörden. Zu einem solchen Schritt würden sie nur greifen, wenn die Islamische Republik existenziell bedroht wäre.

Etwa 20 bis 25 Prozent des weltweiten Ölhandels und 20 bis 30 Prozent des weltweiten Flüssiggas-Handels werden über die Straße von Hormus transportiert. Sollte diese Sperrung erfolgen, würden die Preise für Rohöl weit über 100 US-Dollar pro Barrel steigen und die Preise für Flüssiggas würden mehrere Tausend US-Dollar pro Tausend Kubikmeter erreichen. Das heißt, dass Öl aus Saudi-Arabien, Irak und Kuwait sowie Flüssiggas aus Katar im Persischen Golf eingeschlossen wären. Es würde eine globale Energiekrise ausbrechen."

Gleichzeitig würde die Blockade der Meerenge auch andere Folgen haben. Insbesondere könnten andere wichtige Akteure, wie die USA und die Europäische Union, in den Konflikt im Nahen Osten eintreten. Der Experte betont:

"Die Öffnung der Meerenge wird ihr Ziel sein, und die iranischen Behörden werden sich dem nicht lange widersetzen können.

Auch für Russland ist ein radikales Szenario mit einer Blockade nicht vorteilhaft. Es könnte zu einem Regimewechsel in Iran führen, und Teheran ist unser strategischer Partner. Moskau passt wohl eher die aktuelle Situation, in der es Spannungen und Risiken einer Verringerung der iranischen Ölexporte gibt. Das hält die Preise auf einem ziemlich hohen Niveau. Außerdem lenkt der anhaltende Konflikt im Nahen Osten die Aufmerksamkeit der USA von der Ukraine ab."

Eine ähnliche Ansicht vertritt Stanislaw Mitrachowitsch, führender Experte des russischen Fonds für nationale Energiesicherheit und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Finanzuniversität der russischen Regierung. Er sagt:

"Die Preisbildung an der Börse setzt eine große Anzahl von Spekulanten voraus. Diese nutzen derzeit die Eskalation zwischen Iran und Israel, um die Ölpreise in die Höhe zu treiben.

Dabei ist noch unklar, wohin die derzeitige Verschärfung der Lage im Nahen Osten führen wird. Es ist nicht auszuschließen, dass die durch die Panik in die Höhe geschossenen Kurse wieder von ihren Höchstständen zurückfallen werden."

Die weitere Entwicklung der Preise auf dem Markt hängt davon ab, nach welchem Szenario sich der iranisch-israelische Konflikt entwickeln wird. Es gibt zwei Szenarien: Eskalation und Deeskalation. Das erste Szenario geht davon aus, dass die iranische Führung die Straße von Hormus blockieren wird. Nach Einschätzung von Mitrachowitch liege die Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios unter 20 Prozent.

Im Falle einer Deeskalation ginge es darum, eine Einigung zwischen den Parteien zu erzielen. Der Analyst erklärt:

"Beispielsweise würde die Islamische Republik zustimmen, Uran für ihr friedliches Atomprogramm außerhalb des Landes anzureichern. Bislang lehnen die iranischen Behörden eine solche Möglichkeit ab, aber dies könnte Teil eines Kompromisses sein. Israel würde im Gegenzug seine Militärschläge einstellen."

Mitrachowitch präzisiert, dass in einem solchen Szenario der Ölpreis sinken könnte. Gleichzeitig sehe die Lage auf dem Gasmarkt etwas komplizierter aus.

Flüssigerdgas wird aus Katar ausschließlich über die Straße von Hormus transportiert. Im Falle einer Eskalation und einer Blockade der Meerenge sei mit einem Anstieg der Flüssigerdgaspreise in Asien und Europa zu rechnen, so der Experte. Er erinnert daran, dass Iran Gas über eine Pipeline in den Irak und die Türkei liefert. Wenn die israelischen Angriffe die Gasleitungen beschädigen, werden die europäischen Länder mit den Folgen zu kämpfen haben. Mitrachowitch erklärt:

"Ankara, das de facto ein halboffizieller Knotenpunkt ist, aggregiert Gas aus mehreren Quellen – Russland, Aserbaidschan und Iran. Die Türken verkaufen einen Teil des Gases weiter, unter anderem nach Europa. Wenn das iranische Erdgas nicht in die Türkei gelangt, wird sich dies zusätzlich auf die Kosten der Ressource für die Europäer auswirken."

Dabei präzisiert er: Der Markt für Pipeline-Lieferungen sei weniger globalisiert und weniger integriert als der Markt für Flüssigerdgas, aber auch hier gebe es ein gewisses Maß an gegenseitiger Abhängigkeit. Jedenfalls sollte sich Moskau auf zwei Szenarien vorbereiten: sowohl auf eine Eskalation als auch auf eine Deeskalation, meint der Experte.

Im Moment profitiere Russland von den Ereignissen im Nahen Osten. Erstens steigen die Preise für Energieressourcen, sagt Mitrachowitch. Das gebe Moskau die Möglichkeit, viel Geld für seine Projekte zu sammeln. Zweitens lenke der Westen seine Aufmerksamkeit und auch seine Militärlieferungen von der Ukraine nach Israel um, was Russland ebenfalls zum Vorteil gereiche.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 16. Juni 2025 zuerst bei der Zeitung "Wsgljad" erschienen.

Anastassija Kulikowa ist eine Journalistin und SMM-Redakteurin der Zeitung "Wsgljad".

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Starmer will illegale Migration mit "merkantilem" Ansatz bekämpfen


Angesichts der Migrationskrise im Ärmelkanal will sich das Vereinigte Königreich um ein schärferes Vorgehen bemühen. Am Rande des G7-Gipfeltreffens in Kanada am Dienstag hat Premierminister Keir Starmer erklärt, dass London nach einen "mehr merkantilen" Ansatz in der Frage suchen wird. Unter anderem könnte London die Erteilung von Visa für die Länder beschränken, die sich in Fragen der illegalen Migration wenig kooperationsbereit erwiesen.

Nach offiziellen Angaben überquerten allein in der vergangenen Woche mehr als 1.500 Migranten den Ärmelkanal mit Kleinbooten. Die Gesamtzahl der Migranten, die seit Jahresanfang über diese Route nach Großbritannien kamen, stieg damit auf 16.000, was eine Zunahme um 42 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum darstellt.

Starmer zufolge sei es eine ernsthafte Herausforderung, die ernsthafte Maßnahmen benötige. Die britische Regierung habe bereits mit mehreren Partnern Vorbeugungsmaßnahmen und Rückführungsabkommen vereinbart. Großbritannien sei bereit, noch einen Schritt über diese Maßnahmen hinauszugehen.

Beispielsweise könnte London bei der Visaerteilung "etwas klüger" vorgehen und Beschränkungen für die Länder einführen, mit denen es keine Rückführungsabkommen habe. Dies wäre ein "mehr merkantiler" Ansatz, man sollte jedoch mehr für die Lösung der Krise unternehmen, gab Starmer zu.

Während des G7-Gipfels sollen sich Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron auf eine engere Zusammenarbeit zur Bekämpfung der illegalen Migration im Ärmelkanal geeinigt haben, erklärte ein Sprecher des britischen Premiers. Das Thema werde bei dem Besuch von Macron in Großbritannien im Juli weiter erörtert.

Anfang Mai hatte Starmer den Plan seiner Labour-Partei zur Verschärfung der Migrationspolitik präsentiert. Die Regierung versprach, die Zahl der Einwanderer bis 2029 drastisch zu reduzieren, sodass Großbritannien keine "Insel der Fremden" wird.

Mehr zum Thema – Großbritannien läuft Gefahr, "Insel der Fremden" zu werden – Starmer verschärft Migrationspolitik


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Kaspersky Lab hilft Interpol: Mehr als 30 Cybertäter im Asien-Pazifik-Raum gefasst


Es ist ein offenes Geheimnis, dass die IT-Sicherheitsbranche in Russland zu den weltweit besten gehört. Neulich hat das Unternehmen Kaspersky Lab dies erneut bewiesen. Die international tätige Firma mit Sitz in Moskau half der Interpol im Kampf gegen Datenräuber. Die großangelegte Operation fand von Januar bis April 2025 im Asien-Pazifik-Raum statt. Ihre Ergebnisse gab Kaspersky Lab an diesem Mittwoch in einer Presseerklärung bekannt.

Proud to have supported @INTERPOL_HQ in #OperationSecure — 30+ arrests, the takedown of 20K+ malicious domains and IPs linked to infostealing malware.In total, the operation investigated nearly 70 infostealer variants, over 40 servers involved were seized. United efforts make… pic.twitter.com/3e52lc8NX8
— Kaspersky (@kaspersky) June 18, 2025

Am Einsatz mit dem Codenamen Secure beteiligten sich die Sicherheitsbehörden aus 26 Staaten und Partnerunternehmen der Interpol. So stellte Kaspersky Lab den Ermittlern Informationen über Infrastrukturen zur Verfügung, die von den Tätern zur Verbreitung von Datenraub-Programmen (im IT-Sprech: Infostealer) verwendet wurden. Dadurch wurden mehrere in Cyberverbrechen involvierte Server entdeckt, darunter in Vietnam, Hongkong, Nauru und Sri Lanka.

Als Ergebnis wurden mehr als 30 Verdächtige festgenommen. Allein in Vietnam waren es 18 mutmaßliche Datenräuber. Gut 20.000 illegale IT-Adressen wurden gesperrt. Die örtlichen Behörden beschlagnahmten zudem über 40 Server. Nach dem Einsatz wurden mehr als 216.000 bestätigte und mögliche Opfer über die Notwendigkeit benachrichtigt, etwa die Passwörter zu ihren Konten zu ändern.

Neal Jetton, Interpol-Direktor für Bekämpfung der Cyberkriminalität, erklärte in diesem Zusammenhang:

"Die Operation Secure hat ein übriges Mal gezeigt, wie wichtig der Austausch von Informationen beim Sperren von Schadinfrastrukturen sowie beim Schutz von Nutzern und Unternehmen ist."


Julija Schlytschkowa, Vize-Präsidentin für Beziehungen zu Staatsbehörden bei Kaspersy Lab, betonte ihrerseits, dass Cyberbedrohungen keine Grenzen kennten. Umso mehr sollte es auch für die internationale Zusammenarbeit keine Schranken geben. Die Gewährleistung der Cybersicherheit in der Welt sei eine gemeinsame Verantwortung.


Mehr zum Thema - LianSpy: Kaspersky Lab entdeckt Observierung von Russen über Android

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Atomwaffen: UN warnt vor Gefahr der Aufhebung aller Beschränkungen


Es liege im Interesse Russlands und der USA, zum Dialog über strategische Stabilität zurückzukehren und Verhandlungen über ein Abkommen zur Ersetzung des im Februar 2026 auslaufenden Vertrags zur Reduzierung strategischer Waffen (START III) aufzunehmen. Dies erklärte die Hohe Repräsentantin der UN für Abrüstungsfragen, Izumi Nakamitsu, in einem Interview mit der Zeitung RBC. "Zumindest sollten diese beiden Staaten einen Dialog darüber aufnehmen, wie die Welt nach START-3 aussehen wird, einschließlich der Beibehaltung der durch den aktuellen Vertrag festgelegten Beschränkungen. Denn andernfalls werden wir uns zum ersten Mal seit fünf Jahrzehnten in einer Situation befinden, in der es keine Beschränkungen für strategische Nuklearwaffen gibt", sagte sie.

Laut Nakamitsu müsse jeder nachfolgende Mechanismus "alle Kategorien von Nuklearwaffen sowie Verteidigungssysteme und ihre wachsende Verbindung mit neuen Konfliktbereichen berücksichtigen". "Russland und die USA sollten Maßnahmen zur Verhinderung jeglichen Einsatzes von Atomwaffen erörtern", so die Expertin weiter. Es gehe um Maßnahmen "zum Verzicht auf den nuklearen Ersteinsatz und erweiterte Sicherheitsgarantien für Nichtatomwaffenstaaten".

Nakamitsu betont, dass "eine zurückhaltende Rhetorik" essenziell sei, ebenso wie "die Stärkung der Kommunikationskanäle im Falle einer Krise und Zurückhaltung bei der Entwicklung und Stationierung neuer Waffentypen. Es handelt sich nicht nur darum, das nukleare Risiko zu verringern, sondern um die grundlegende Wiederherstellung des Vertrauens zwischen beiden Ländern."

Der New-START-Vertrag wurde im Jahr 2010 von dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew und dem US-Präsidenten Barack Obama unterzeichnet. Er trat 2011 in Kraft und hat eine Laufzeit von zehn Jahren, mit der Möglichkeit, das Abkommen um weitere fünf Jahre zu verlängern. Eine weitere Verlängerung ist nicht vorgesehen.

Anfang 2021 verlängerten Moskau und Washington den Vertrag ohne Vorbedingungen um weitere fünf Jahre. Es wurde angenommen, dass die beiden Seiten sich in diesem Zeitraum auf ein neues Dokument einigen würden, das den New-START-Vertrag ersetzen würde. Die Konsultationen zur strategischen Stabilität, in denen über die neue Vereinbarung diskutiert wurde, begannen im Sommer 2021 und dauerten bis Januar 2022 an.

Nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine im Jahr 2022 wurden die Gespräche auf Initiative der USA eingefroren. Am 21. Februar 2023 verkündete Wladimir Putin die Aussetzung von Russlands Teilnahme am Vertrag. Bevor man zu den Beratungen über den Vertrag zurückkehre, müsse man das Angriffspotenzial des gesamten NATO-Blocks und nicht nur der USA berücksichtigen, betonte der russische Präsident.

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