Pentagon bestÀtigt zusÀtzliche Waffenlieferungen an Ukraine


Die USA nehmen auf Anordnung des PrĂ€sidenten Donald Trump die Waffenlieferungen an Kiew erneut auf. In einer entsprechenden Mitteilung des Pentagon-Pressesprechers, Sean Parnell, die am 7. Juli auf der Webseite des US-Verteidigungsministeriums veröffentlicht wurde, heißt es dazu:

"Auf Anweisung des PrÀsidenten Trump sendet das Verteidigungsministerium zusÀtzliche Verteidigungswaffen an die Ukraine, um sicherzustellen, dass sich die Ukrainer verteidigen können, wÀhrend wir an einem langfristigen Frieden arbeiten."

Um welche Waffensysteme es sich konkret handelt, gab Parnell nicht an. Der Pressesprecher des Pentagons fĂŒgte hinzu, dass Washingtons Politik der Revision der weltweiten Waffenlieferungen zur Sicherstellung der VerteidigungsfĂ€higkeit der USA weiterhin in Kraft bleibe.

Zuvor hatte Trump am 7. Juli nach Angaben des Wall Street Journal (WSJ) dem ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij bei einem Telefonat versichert, dass Washington der Ukraine "so viel MilitĂ€rhilfe, wie möglich" zu VerfĂŒgung stellen werde.

Wie die Zeitschrift Politico berichtet, könnten die Waffenlieferungen an Kiew nach dem Treffen zwischen US-amerikanischen und ukrainischen Beamten wiederaufgenommen werden, die in der laufenden und nÀchsten Woche in Italien beziehungsweise in der Ukraine stattfinden sollen.

Am 1. Juli hatte Politico gemeldet, dass Washington die Lieferungen von Luftabwehrraketen und einigen anderen PrĂ€zisionswaffen an die Ukraine einstellen werde. Diese Angaben wurden spĂ€ter von Matthew Whitaker, US-Botschafter bei der NATO, und Anna Kelly, der stellvertretenden Pressesprecherin des Weißen Hauses, bestĂ€tigt und damit begrĂŒndet, dass die USA zuallererst ihre eigene VerteidigungsfĂ€higkeit sicherstellen mĂŒssten. In diesem Zusammenhang behauptete Kiew, keine offiziellen Mitteilungen ĂŒber eine Einstellung der Waffenlieferungen erhalten zu haben.

Dmitri Medwedew, Russlands ehemaliger PrĂ€sident und stellvertretender Leiter des russischen Sicherheitsrates, bezeichnete Trumps inkonsequente Äußerungen als "politische Schaukelei" und erklĂ€rte, dass Russland unabhĂ€ngig davon die Ziele der Sonderoperation weiterverfolgen werde.

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de.rt.com/international/250124


"Wow" – Trump und Netanjahu umgarnen sich in Washington


Israels Premier Benjamin Netanjahu reiste zum dritten Mal seit Beginn der zweiten Amtszeit von Donald Trump als US-PrĂ€sident nach Washington. Großer Aufmacher in den deutschen Medien ist der publicitytrĂ€chtige und strategische Vorschlag von Netanjahu, dass der US-PrĂ€sident den Friedensnobelpreis bekommen sollte. Zur BegrĂŒndung erklĂ€rte der Premier, dass Trump das "Streben nach Frieden und Sicherheit, insbesondere im Nahen Osten" anfĂŒhre. Die israelische Armee griff wĂ€hrenddessen weiter Ziele in Gaza an. Es kam erneut zu Toten, darunter auch Kinder.

Der US-PrĂ€sident empfing zu Wochenbeginn den israelischen Premierminister im Weißen Haus, um ĂŒber den Pressetermin das BemĂŒhen Washingtons fĂŒr ein Waffenstillstandsabkommen im Gazastreifen zu untermalen. Die beiden StaatsoberhĂ€upter, die zu einem Abendessen zusammenkamen, lobten sich gegenseitig hinsichtlich der jeweiligen demnach erfolgreichen Luftangriffe auf Iran und die iranischen Atomanlagen.

Zu Beginn des Dinners erklĂ€rte Netanjahu vor der anwesenden Presse, er habe Trump in einem Brief fĂŒr seine BemĂŒhungen um StabilitĂ€t im Nahen Osten fĂŒr den Friedensnobelpreis nominiert. Netanjahu erklĂ€rte laut Medienzitaten:

"Er schmiedet Frieden, wĂ€hrend wir hier sprechen, in einem Land, in einer Region nach der anderen. Ich möchte Ihnen, Herr PrĂ€sident, den Brief ĂŒberreichen, den ich an das Nobelpreiskomitee geschickt habe; darin werden Sie fĂŒr den Friedenspreis nominiert, der wohlverdient ist, und Sie sollten ihn bekommen."

Deranwesende Spiegel-Korrespondent schilderte detailliert in seinem Artikel einleitend die AtmosphÀre im Oval Office mit der boulevardesken Darstellung:

"Der lange Tisch war gedeckt. Edles Geschirr fĂŒr 15 GĂ€ste, Silberbesteck, gefĂŒllte WasserglĂ€ser, MenĂŒkarten, vier Blumengestecke. Zwei Fahnen rahmten die TĂŒr, die israelische Staatsflagge und das US-Sternenbanner."

Das SPD-nahe RND berichtet von "Trumps Wow-Moment", bezogen auf die erste Reaktion des US-PrĂ€sidenten nach Netanjahus Schmeichelattacke zum Thema Friedensnobelpreis. Dazu heißt es im Artikel:

"'Sie haben ihn verdient, und Sie sollten ihn bekommen', sagte der israelische Regierungschef, der selbst weiter Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen fĂŒhrt. 'Wow', erwiderte Trump. 'Gerade von Ihnen ist das sehr bedeutungsvoll.'"

Hinsichtlich des jĂŒngsten gemeinsamen Agierens gegen Iran wird Trump laut US-Medien mit den Worten zitiert:

"Es ist ein unglaublicher Sieg, wirklich. Sie haben die grĂ¶ĂŸten FĂ€higkeiten der Vereinigten Staaten mitgebracht, die sich mit den großen FĂ€higkeiten Israels messen können."

Netanjahu erklĂ€rte vor der Presse, er wĂŒrde "gerne glauben, dass Iran unsere Standhaftigkeit nicht auf die Probe stellt, denn das wĂ€re ein Fehler", so der Premier ĂŒber den Konflikt seines Landes mit Iran. Die anwesenden Journalisten wollten zudem vom US-PrĂ€sidenten eine Stellungnahme zur weiteren Planung der USA und Israels zum weiteren Vorgehen in Gaza erfahren. Dazu heißt es in der Washington Post zitierend:

"Auf die Frage, ob ein Friedensabkommen mit dem Gazastreifen immer noch die Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens beinhaltet, lenkte Trump die Frage an Netanjahu ab, der sagte, Trump habe eine 'brillante Vision', die die Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens in andere LĂ€nder beinhaltet. 'Das nennt man freie Wahl (...) Wenn die Menschen bleiben wollen, können sie bleiben. Aber wenn sie gehen wollen, sollten sie auch gehen können', sagte Netanjahu. 'Es sollte kein GefĂ€ngnis sein – es sollte ein offener Ort sein und den Menschen die freie Wahl lassen.'"

Laut US-Medien plane Washington einen kommenden Entwurf fĂŒr einen Waffenstillstand, der Berichten zufolge einen lĂ€ngeren Prozess vorsieht. So sei vorerst eine 60-tĂ€gige Waffenruhe geplant, in der Israels StreitkrĂ€fte sich in eine "Pufferzone" zurĂŒckziehen sollen. Die verbliebenen rund 2,3 Millionen Menschen in Gaza wĂŒrden demnach erweiterte Hilfslieferungen bekommen. Wer diese kontrolliert, Israel, die USA oder die UNO, wĂ€re noch Bestandteil von GesprĂ€chen.

Die indirekten Beratungen unter US-Vermittlung in Katar zwischen Israel und der Hamas, um einen Waffenstillstand zustande zu bringen, werden laut Medien in dieser Woche fortgesetzt. Trumps Sonderbeauftragter fĂŒr den Nahen Osten, Steve Witkoff, soll nach Angaben des Weißen Hauses diese Woche erneut in die katarische Hauptstadt Doha reisen, um an den indirekten GesprĂ€chen ĂŒber einen Deal fĂŒr eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln teilzunehmen. Nach Informationen der Times of Israel bricht Witkoff demnach unmittelbar nach Netanjahus Besuch in Washington auf. "Wir haben die Chance, endlich ein Friedensabkommen zu erzielen", so Witkoff laut Times of Israel.

Arabische Medien berichten derweil, dass "seit den frĂŒhen Morgenstunden mindestens 13 Menschen im Gazastreifen getötet worden sind", so Al Jazeera.

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de.rt.com/nordamerika/250100-w


Der Westen und das Völkerrecht: legal, illegal, scheißegal


Von Rainer Rupp

In einem einstĂŒndigen exklusiven Video-Interview des investigativen Journalisten Walter van Rossum mit dem emeritierten Professor Norman Paech macht der renommierte deutsche Staatsrechtler und Politikwissenschaftler deutlich, wie vor allem die "Eliten" der mĂ€chtigsten Staaten des Kollektiven Westens die internationale Rechtsordnung umschiffen beziehungsweise einfach komplett ignorieren, wenn diese ihren Macht- und GeschĂ€ftsinteressen zuwiderlĂ€uft. Nach dem NATO-Angriff auf Serbien wurde Professor Paech als unbeirrter Verteidiger des Völkerrechts bekannt. Seither ist er trotz seines Alters unermĂŒdlich aktiv geblieben.

Ein typisches Beispiel dafĂŒr, wie doppelbödig die Eliten des politischen und medialen Establishments der westlichen "Wertegesellschaft" mit dem Völkerrecht umgehen, ist Israels Angriffskrieg gegen Iran. Die Völkerrechtsverletzung ist dabei doppelt klar:

Erstens handelt es sich eindeutig um einen Aggressionskrieg, denn Israels Berufung auf ein angebliches Recht auf Selbstverteidigung gegen Iran entbehrt jeder faktischen Grundlage.

Zweitens griff Israel gezielt Atomanlagen an, was völkerrechtlich ebenfalls strikt verboten ist.

Nach dem israelischen Angriff war in westlichen Regierungskreisen und Redaktionsstuben fĂŒr ein paar Stunden ein seltenes PhĂ€nomen zu beobachten: Westliche Politik und Medien waren sichtlich orientierungslos und wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Doch sie fassten sich schnell wieder. Und der deutsche Kanzler, Friedrich Danke-fĂŒr-die-Drecksarbeit Merz, bedankte sich sogar bei den Israelis fĂŒr den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, der nicht provoziert war und fĂŒr den es keine Rechtfertigung gibt.

Die Lage in der Ukraine ist wiederum ganz anders. Die Phrase von Russlands angeblich brutalem, unprovoziertem und völkerrechtswidrigem Angriffskrieg kann von Westpolitikern und Medien gar nicht oft genug wiederholt werden. Dieser Begriff solle den Menschen im Westen ins Hirn eingebrannt werden, denn er dient dem Westen als BegrĂŒndung fĂŒr eine neue, sehr teure und Opfer von der Bevölkerung fordernde KriegstĂŒchtigkeit.

Professor Paech argumentiert dagegen, dass die militÀrische Sonderoperation der Russen in der Ukraine zwar formal ein Angriffskrieg sei, doch der politische und geostrategische Kontext lege nahe, ihn als defensiven Angriff einzuordnen, und nicht als imperialen Eroberungskrieg. Eine solche Differenzierung aber werde von der westlichen Propaganda strikt unterbunden.

In dem einstĂŒndigen Video-Interview, das am 6. Juli von Manova auf Odysee veröffentlicht wurde, werden folgende heiße Themen aufgegriffen, die bisher von den selbsterklĂ€rten westlichen "QualitĂ€tsmedien" sorgsam ignoriert wurden.

  • FĂ€llt Israels Angriff auf Iran unter Selbstverteidigung?
  • Legitimiert ein iranisches Atomprogramm einen israelischen Angriff?
  • Angriffe auf Atomanlagen sind völkerrechtlich untersagt
  • Wie hĂ€tte die UN Israels Angriff unterbinden können?
  • HĂ€tte der Kriegseintritt der USA verhindert werden können?
  • Wie völkerrechtskonform sind Sanktionen?
  • Hat Trump durch den Iran-Angriff einen grĂ¶ĂŸeren Krieg verhindert?
  • Welche Mitschuld hat Deutschland?
  • War Merz' "Drecksarbeit"-Formulierung justiziabel?
  • War der Ausbruch aus Gaza am 7. Oktober völkerrechtskonform?
  • Zerstörung Gazas ist nicht von Israels Selbstverteidigungsrecht gedeckt
  • Wie bewerten andere Völkerrechtler die Lage in Nahost?
  • Die konfuse Neuordnung im Nahen und Mittleren Osten
  • Warum Russlands Angriff auf die Ukraine völkerrechtswidrig war
  • Fantasiekonstrukt "Right to protect"
  • Ist ein "(nicht) provozierter Angriffskrieg" eine völkerrechtliche Kategorie?

Einige dieser Themen habe ich im nachfolgenden Text nur in AnsĂ€tzen aufgegriffen. Eine ausfĂŒhrliche Darstellung aller Inhalte wĂŒrde jedoch den Rahmen dieses Formats sprengen und dem Umfang des sehr offenen und ehrlichen GesprĂ€chs nicht gerecht werden.

War der Ausbruch aus Gaza am 7. Oktober völkerrechtskonform?

In diesem Teil analysiert Professor Paech die VölkerrechtskonformitĂ€t des Ausbruchs aus Gaza am 7. Oktober 2023 durch palĂ€stinensische KĂ€mpfer, insbesondere die Hamas. An diesem Tag ĂŒberwand eine bewaffnete Truppe von PalĂ€stinensern die Mauern des FreiluftgefĂ€ngnisses von Gaza und tötete dabei angeblich ĂŒber 1.000 israelische Soldaten und Zivilisten. "Wir wissen mittlerweile, dass in der Geschichte so einiges nicht stimmt, wie sie kolportiert wird. Doch unzweifelhaft wurden auch sehr viele israelische Zivilisten getötet", meint der Interviewer van Rossum.

In Erwiderung verweist Paech auf die Tendenz im Westen, vor allem aber in Deutschland, dass alles völkerrechtswidrig war, was die PalĂ€stinenser dort gemacht haben. FĂŒr Medien und Politiker war es natĂŒrlich ein Terroranschlag, insbesondere weil ja auch die Hamas immer nur mit dem Beiwort "Terrororganisation" erwĂ€hnt wird.

Man mĂŒsse aber auch bei den VorgĂ€ngen des 7. Oktober sehr genau differenzieren. Denn die Hamas operierte aus einem besetzten Gebiet heraus. Hierbei handelt es sich um eine palĂ€stinensische Organisation, die ‒ wie immer man sie auch sieht ‒ das Selbstbestimmungsrecht des palĂ€stinensischen Volkes im Gazastreifen auf ihrer Seite hat. Das heißt, auch militĂ€rischer Widerstand gegen die (israelische) Besatzung ist vollkommen legal! "Das ist in Erinnerung der ganzen Befreiungsbewegung in Afrika in den 70er Jahren und das gilt auch heute fĂŒr die Hamas."

Anschließend betont Paech jedoch, dass die Angriffe auf israelische Zivilisten, wie beim Rave-Festival oder in Kibbuzim, sowie die EntfĂŒhrung von Geiseln Kriegsverbrechen darstellen und nicht durch das Völkerrecht gedeckt sind. Er fordert zugleich ein Ende der undifferenzierten Darstellung der Hamas als reine "Terrororganisation" hierzulande und fordert eine prĂ€zise Abgrenzung zwischen legitimen und illegitimen Handlungen. Er gibt dabei seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Internationale Strafgerichtshof diese Unterscheidung bei seinen Untersuchungen berĂŒcksichtigen werde.

Leider erwĂ€hnt Paech nicht den Hintergrund, vor dem die palĂ€stinensische Geiselnahme israelischer beziehungsweise jĂŒdischer Personen stattfand. Sie sollten ausgetauscht werden, gegen die Tausenden von PalĂ€stinensern, einschließlich vieler Jugendlicher unter 18 Jahren, die oft willkĂŒrlich auf den Straßen der von Israel besetzten Gebiete aufgegriffen und verschleppt wurden. Laut den Protokollen ĂŒberlebender und bei frĂŒheren Austauschen freigelassener PalĂ€stinenser waren sie entweder unter falschen Anschuldigungen, ohne Angabe von GrĂŒnden oder nicht selten ohne Gerichtsurteil viele Jahre in israelischen FoltergefĂ€ngnissen wie Tiere gehalten worden.

Zerstörung Gazas ist nicht durch Israels Selbstverteidigungsrecht gedeckt

Israels Recht auf Selbstverteidigung gilt nur, was die Hamas-Angriffe gegen israelische Zivilisten, zum Beispiel gegen die Kibbuzim und die zivilen Strukturen, betrifft. Darauf ist das Verteidigungsrecht einer Besatzungsmacht, was auf Israel zutrifft, völkerrechtlich limitiert. Wörtlich betont Paech:

"Das heißt, wenn sich die PalĂ€stinenser militĂ€risch gegen die Besatzung und damit gegen die militĂ€rischen Strukturen wenden, die Israelis eigentlich nur ein Recht haben, nĂ€mlich sich zurĂŒckzuziehen und die Besatzung aufzugeben, denn diese ist rechtswidrig. Aus einer rechtswidrigen Besatzung können sie keinen Völkerrechtstitel auf Selbstverteidigung basteln."

Das heißt, im Grunde hatten die Israelis nur am 8. Oktober das Recht auf Verteidigung, sodass der israelische Angriff an diesem Tage durchaus gerechtfertigt war. Die weitere Frage ist aber, wie lange die israelischen Angriffe weitergehen durften.

"Nach bald zwei Jahren machen sie ja immer noch weiter. Und Kanzler Merz verbreitet immer noch die Legende von der Selbstverteidigung weiter. Etwas, was ich gerne jetzt zitiere, ist eine ErklĂ€rung sehr prominenter KĂŒnstlerinnen und KĂŒnstler. Sandra HĂŒller, dann Fatih Akin [...], die schon ab 25. Oktober 2023 gesagt haben, dass dies laut prominenter internationaler Völkerrechtler ein Völkermord ist." Weiter fĂŒhrt er aus:

"Meine erste Publikation dazu war im Februar [2024] und auch dort habe ich von einem Völkermord gesprochen. Und zwar nicht etwa wegen der Heftigkeit der Angriffe, sondern wegen der sie begleitenden AbsichtserklÀrung sowohl des MilitÀrs wie auch der Regierung, denn das ist das Allerwesentlichste bei dem Tatbestand eines Völkermords, nÀmlich die Absicht, eine Gruppe oder ein Volk zu zerstören, gar nicht mal vollstÀndig zu vernichten. Und diese Absicht ist immer wieder bis auf den heutigen Tag auch von Regierungsmitgliedern und anderen immer sehr deutlich bekrÀftigt worden, und vor allem kriegt diese Absicht ihre Entsprechung in den Taten."

"Was hier gemacht wird, die Vertreibung der Restbevölkerung von einem Platz zum anderen, um dann den Platz zu vernichten, den die Menschen gerade verlassen haben, um sie dann weiter zu vertreiben, um den Platz zu vernichten. Das alles erfĂŒllt den Tatbestand vieler Kriegsverbrechen, einschließlich des Einsatzes des Hungers als Waffe, welche die Israelis seit Dezember 2024 gezielt einsetzen. Schon damals hatte Human Rights Watch das als eine nicht zulĂ€ssige Form der KriegsfĂŒhrung, nĂ€mlich als Ansatz zu einem Völkermord, bezeichnet."

Wie bewerten andere Völkerrechtler die Lage in Nahost?

Auf die Frage von van Rossum, ob Professor Paech mit seiner Auffassung nun als Extremist gilt und wie es kommt, dass in den deutschen Mainstream-Medien immer Völkerrechtler zu Wort kommen, die sagen, das israelische Vorgehen wÀre ganz okay, antwortet Paech:

"Gut, Antisemiten sind wir alle, allein schon deshalb, weil wir Fragen stellen." Was die Völkerrechtler im Fernsehen betrifft, also die, die sich in den öffentlichen Medien Ă€ußern dĂŒrfen, so seien diese "dementsprechend ausgesucht". Sie lenkten auch vom Thema ab, weil sie immer wieder vorgeben, dass es noch "Detailfragen zu klĂ€ren" gebe. So Ă€hnlich lĂ€sst die Bundesregierung auf der Pressekonferenz immer erklĂ€ren: "Ja, wir prĂŒfen das, aber wir sind noch nicht davon ĂŒberzeugt, dass das so ist."

Nicht anders verhĂ€lt sich der (von Westinteressen dominierte) internationale Gerichtshof, der noch nicht von einem Völkermord gesprochen hat, sondern gesagt hat, "wir mĂŒssen noch weiter untersuchen, ob es ein Völkermord ist". Inzwischen hat die Regierung SĂŒdafrikas ihrem 227 Seiten langen Klage-Dossier weitere Fakten und auch ErklĂ€rungen hinzugefĂŒgt, die beweisen, dass es ein Völkermord ist. Die Kollegen, soweit ich sie kenne, scheuen sich, sich klar zu Ă€ußern, denn das wĂ€re natĂŒrlich mit der Folge verbunden, dass man dies strafrechtlich verfolgen mĂŒsste.

"Es geht um sehr viel mehr als nur Kriegsverbrechen, denn Völkermord ist noch eine Stufe höher, und das gegenĂŒber (dem mit Sonderrechten ausgestatteten, auserwĂ€hlten Volk; Anmerkung des Autors) Israel offen zu sagen... Ähm, ich glaube, die (Kollegen) scheuen davor zurĂŒck.

Ich bin der Überzeugung, dass in einem GesprĂ€ch unter vier Augen sehr viele davon ausgehen, dass es ĂŒberwĂ€ltigende Beweise fĂŒr Völkermord gibt. Sie brauchen sich nur einmal zu ĂŒberlegen, wenn so etwas wie in Gaza in der Ukraine oder sonst irgendwo geschehen wĂŒrde, da wĂ€re man sofort dabei, eine Verurteilung wegen Völkermord zu verlangen, so wie auch der Bundestag keine Schwierigkeiten hat, den Völkermord an Armenien, also einen fremden Völkermord, festzustellen. Zugleich ist es im Bundestag immer noch nicht gelungen, den Völkermord in Namibia an den Herero im damaligen SĂŒdwestafrika zu formulieren. Das ist immer noch nicht geschehen."

Welche Mitschuld hat Deutschland?

In diesem Teil wird Deutschlands mögliche Mitschuld an Völkerrechtsverletzungen beziehungsweise Beihilfe zum Völkermord in Gaza und ‒ im Zusammenhang mit dem israelischen Angriff auf Iran ‒ Beihilfe zu einem Angriffskrieg thematisiert. Nicaragua hat beim Internationalen Gerichtshof (IGH) Klage gegen Deutschland wegen Beihilfe zu einem Völkermord erhoben, basierend auf Waffenlieferungen an Israel. Die Bundesregierung wiegelte zunĂ€chst ab, indem sie log und behauptete, nur minimale militĂ€rische AusrĂŒstung geliefert zu haben, keine Waffen. SpĂ€ter gab jedoch Bundeskanzler Olaf Scholz zu, dass Waffen geliefert wurden und dass dies fortgesetzt wird. Seither hat auch Kanzler Merz dies bekrĂ€ftigt und fortgesetzt.

Der Prozess vor dem Internationalen Gerichtshof mit Nicaragua lÀuft weiter, wobei die Klage bis Mitte Juli 2025 prÀzisiert werden soll und Deutschland ein Jahr Zeit hat, darauf zu antworten. Im Kontext des Iran-Angriffs wird argumentiert, dass deutsche Waffenlieferungen an Israel Beihilfe zu einem Völkerrechtsbruch darstellen könnten, wenn nachgewiesen wird, dass diese Lieferungen (zum Beispiel Raketen- oder Panzermotoren) im Krieg eingesetzt wurden. Solche Beihilfe könnte als Kriegsverbrechen gewertet werden, was eine genaue Analyse der Lieferungen erfordert.

Zum Abschluss nochmals die Empfehlung, sich das ganze Interview anzusehen. Es lohnt sich, auch wenn Professor Paech aus bekannten GrĂŒnden etwas vorsichtig formuliert, was jedoch der Klarheit seiner Argumente nicht abtrĂ€glich ist.

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de.rt.com/meinung/250036-weste


Deutschlands mĂ€chtigster Kapitalverband: Sparen zulasten PflegebedĂŒrftiger


Von Susan Bonath

Der politisch einflussreichste Dachverband der deutschen Kapitallobby, die Bundesvereinigung der Deutschen ArbeitgeberverbĂ€nde (BDA), hat wieder zugeschlagen. Sein neuer "Vorschlag" richtet sich gegen die SchwĂ€chsten: pflegebedĂŒrftige Kranke und Alte. Um die Pflegekassen vor der Pleite zu bewahren, will er den schon jetzt arg geschröpften Betroffenen nicht nur den mickrigen Zuschuss fĂŒr eine Haushaltshilfe streichen, sondern die Leistungen im ersten Pflegejahr versagen und Heimbetreuung weiter verteuern.

Alt, krank und abkassiert

Gutachter, die Behinderte am Telefon abspeisen, ein Parkinson-Patient, der jahrelang um einen mickrigen Zuschuss fĂŒr eine Haushaltshilfe kĂ€mpfen muss, eine 94-JĂ€hrige, der ein Pflegegrad verweigert wird, weil sie noch ein paar Schritte am Rollator gehen kann: FĂ€lle wie diese aus dem Umfeld der Autorin kennen wohl inzwischen viele. Sie sind in Deutschland Alltag.

Am schlimmsten trifft es Pflegeheimbewohner. Die steigenden Eigenanteile, die je nach Bundesland derzeit zwischen 2.700 und 3.800 Euro monatlich liegen, sind fĂŒr gewöhnliche Familien schon lange nicht mehr bezahlbar. Reicht das Geld Betroffener und ihrer Angehörigen nicht aus, muss das Sozialamt beisteuern. Dann bleibt den Alten und Kranken meist nur ĂŒbrig, bis an ihr Lebensende mit einem marginalen monatlichen "Taschengeld" von derzeit 152,01 Euro dahinzuvegetieren.

Kassenhilfen streichen

Wo Millionen im Niedriglohnsektor schuften mĂŒssen, Wohlhabende sich aus dem Sozialsystem ausklinken dĂŒrfen, FĂŒhrungsbĂŒrokraten SpitzengehĂ€lter abzweigen und der Staat in RĂŒstung anstatt in MenschenwĂŒrde investiert, bleiben schlimmere Folgen nicht aus: Die Pflegekassen klagten kĂŒrzlich zum wiederholten Mal ĂŒber ein Milliardendefizit.

Die zu fast jedem sozialpolitischen Thema im Bundestag gehörte, einflussreiche Unternehmervereinigung BDA will dem auf neoliberale Weise Abhilfe schaffen: Obwohl sie in der Regel jahrelang selbst eingezahlt haben, sollen Betroffene im ersten Jahr ihrer PflegebedĂŒrftigkeit keine Leistungen mehr erhalten. Der Dachverband spricht euphemistisch von einer "Karenzzeit".

Drastisch kĂŒrzen will die BDA zudem HeimkostenzuschĂŒsse in den ersten beiden Jahren, welche die schon jetzt horrenden Eigenanteile begrenzen sollen, sowie den ohnehin zu mickrigen Betrag von 131 Euro monatlich, den noch zu Hause Lebende fĂŒr eine Haushaltshilfe beantragen können. berliner-zeitung.de/news/arbei


Gesunde gegen Kranke ausspielen

Die BDA gibt vor, mit der sogenannten "Karenzzeit" könne der Staat angeblich sechs Milliarden Euro jĂ€hrlich einsparen. Wie PflegebedĂŒrftige ohne dickes Bankkonto sich in dieser Zeit ohne Hilfe ĂŒber Wasser halten sollen? Kein Thema. Auf diese Weise könne der Staat, wie es heißt, "Unternehmen und BeschĂ€ftigte als Beitragszahler entlasten." So spielt die BDA Gesunde gegen Kranke und Junge gegen Alte aus. Das Muster kennt man schon: Auch das Aufhetzen von Arbeitsplatzbesitzern gegen Erwerbslose oder Deutschen gegen AuslĂ€nder gehören zu den beliebten Inhalten in MedienbeitrĂ€gen und Politikerreden.

Ihren Wunsch nach Streichung des sogenannten Entlastungsbetrags fĂŒr eine Haushaltshilfe begrĂŒndet die BDA mit einem völlig unbelegten Vorwurf: Angeblich lĂŒden die dafĂŒr erhĂ€ltlichen 131 Euro pro Monat zu "Mitnahmeeffekten" ein. Wer weiß, wie schwer an einen Pflegegrad zu kommen ist, der weiß, welch ein Unsinn das ist. Aber BetrugsvorwĂŒrfe gegen Arme ziehen wohl immer – Ă€hnliche Debatten ĂŒber BĂŒrgergeldbezieher lassen grĂŒĂŸen –, wĂ€hrend die Bundesregierung bei milliardenschwerem Steuerbetrug stets beide Augen zudrĂŒckt. fr.de/wirtschaft/report-entlar


Lobby fĂŒr Sozialdarwinismus

Nun ist es die Rolle von KapitalverbĂ€nden, ihren finanzgewaltigen Einfluss auf die Politik nur zugunsten ihrer Klientel auszuĂŒben: Großindustrielle und -aktionĂ€re, Spekulanten und sonstige leistungslos Profitierende. Seit vielen Jahren kommen sie damit durch. Die Folgen: Renten- und SozialleistungskĂŒrzungen in großem Umfang, Hartz IV als GĂ€ngel- und Erpressungssystem fĂŒr Arbeitslose, Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge und so weiter. Hauptsache, das Geld fließt immer nach oben.

Die BDA weiß die Bundesregierung dabei auf ihrer Seite. Laut Medienberichten soll sich auch Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) fĂŒr ein Stutzen der Pflegeleistungen ausgesprochen haben. Diese Versicherung könne "nur fortbestehen als Teilkaskoversicherung", sagte sie demnach. Denn "mit Umverteilungsfantasien ist das System nicht zu retten", so Warken. Die fleißig praktizierte Umverteilung von unten nach oben meint sie damit ersichtlich nicht.

Normalerweise mĂŒsste es bei jedem derart antisozialen Vorschlag wie diesem einen Aufschrei von unten geben. UnterstĂŒtzt von Gewerkschaften und Parteien, die sich fĂŒr "links" halten, mĂŒssten die LohnabhĂ€ngigen in Massen vor den TĂŒren der Wirtschaftslobbyisten aufschlagen und das Land mit Streiks lahmlegen, einfach, um fĂŒr sich zu retten, was zu retten ist.

Doch das ist aktuell nicht zu erwarten in Deutschland. So werden wohl kĂŒnftig noch mehr Rentner auf den Straßen um Pfandflaschen konkurrieren, Alte und Kranke verwahrlosen und Pflegeheime weiter zu bloßen Aufbewahrungsanstalten verkommen, die schnelles Ableben fördern. Und wer gar nicht mehr kann, dem empfiehlt die BDA mit freundlicher UnterstĂŒtzung der Bundesregierung das frĂŒhzeitige Ableben – natĂŒrlich indirekt, gespickt mit vielen Euphemismen. Die Lobby fĂŒr Sozialdarwinismus sitzt am Hebel.

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de.rt.com/meinung/250041-deuts


Donbass: Russische Truppen greifen wichtigste ukrainische MilitÀrfestung an


Von Boris Dscherelijewski

Am 4. Juli wurde das Dorf Predtetschino befreit, das als Vorort von Konstantinowka gilt und sich zwei Kilometer von der Stadtgrenze entfernt befindet. Die Befreiung markiert tatsĂ€chlich den Beginn des Angriffs. Dabei handelt es sich nicht um einen isolierten Durchbruch, sondern um die systematische Arbeit des Truppenverbands "SĂŒd".

Zur gleichen Zeit ĂŒbernahmen Einheiten der 98. Garde-Luftlandedivision die Kontrolle ĂŒber das Schewtschenko-Viertel in Tschassow Jar. Das Schicksal dieses BrĂŒckenkopfes der ukrainischen StreitkrĂ€fte war eigentlich vorbestimmt, nachdem unsere KĂ€mpfer in Nikolajewka einmarschiert waren, von wo aus er versorgt wurde.

Das Erreichen der Außenbezirke von Konstantinowka bedeutet, dass der Kampf um diese Stadt in die Endphase eintritt. Nach dem Fall der Festung der ukrainischen StreitkrĂ€fte in Tschassow Jar, die Konstantinowka von Nordosten her bedeckte und sich auf einer Anhöhe befand, wird es schwierig sein, die Stadt lange zu halten, vor allem angesichts des Mangels an Personal, Munition und Waffen.

Die Bedeutung von Konstantinowka kann kaum ĂŒberschĂ€tzt werden. Nach der Einnahme der Stadt durch die ukrainischen StreitkrĂ€fte im Sommer 2014, kurz nachdem die DVR-Truppen den Ballungsraum Slawjansk-Kramatorsk verlassen hatten, wurde Konstantinowka zu einem der wichtigsten logistischen Knotenpunkte fĂŒr die ukrainischen VerbĂ€nde im Donbass. Hier wurden Lager fĂŒr Raketen- und Artilleriewaffen, Treibstoff und Schmiermittel eingerichtet, und es gab vorĂŒbergehende Aufmarschstellen fĂŒr die an den KĂ€mpfen gegen die Volksrepubliken beteiligten Truppen. Die Konstantinowka-Richtung wurde vom Feind in ein starkes Festungsgebiet verwandelt, das aus einem System von gut gelegenen und kompetent ausgerĂŒsteten Verteidigungsstellungen bestand, die bis zu 60 Kilometer entlang der Front und mehr als 20 Kilometer in die Tiefe reichten.

Der wichtigste hintere StĂŒtzpunkt des Konstantinowka-Festungsgebiets ist Druschkowka, das zur Agglomeration Slawjansk-Kramatorsk gehört. Dementsprechend ist der Hauptlogistikweg der Konstantinowka-Garnison der ukrainischen StreitkrĂ€fte die Autobahn Konstantinowka-Kramatorsk.

Zuvor spielten zwei Querstraßen eine wichtige Rolle: Pokrowsk (Krasnoarmeisk)–Konstantinowka und Dobropolje–Kramatorsk, die die Festung Konstantinowka mit dem operativ-strategischen Bezirk Pokrowsk-Mirnograd der ukrainischen StreitkrĂ€fte verbinden, das wiederum von Dnjepropetrowsk und Saporoschje aus versorgt wird. DarĂŒber hinaus ist die Tatsache, dass die Artillerie der ukrainischen StreitkrĂ€fte aus dem Festungsgebiet von Konstantinowka die leidgeprĂŒfte Stadt Gorlowka beschießt, nicht unbedeutend.

Derzeit ist der Verteidigungsknotenpunkt Konstantinowka von operativer Bedeutung fĂŒr die gesamte Donbass-Front, da er die operativ-strategischen Bezirke Kramatorsk-Slawjansk und Pokrowsk-Mirnograd der ukrainischen StreitkrĂ€fte miteinander verbindet.

Konstantinowka deckt den Ballungsraum Kramatorsk-Slawjansk von SĂŒden her ab, und seine Garnison stellt eine Gefahr fĂŒr Flankenangriffe auf unsere Truppen dar, die den Sewersk-Vorsprung aus dem Bezirk von Artjomowsk und Pokrowsk (Krasnoarmeisk) von Osten her decken.

Der Beginn des Kampfes um die Befreiung von Konstantinowka kann auf das Jahr 2023 datiert werden, als unsere Truppen begannen, sich auf die Stadt zuzubewegen und sogar die Straße Pokrowsk–Konstantinowka erreichten. Aufgrund einer Reihe von UmstĂ€nden (in erster Linie aufgrund begrenzter Ressourcen) kam es jedoch zu erheblichen Positionspausen in dieser Operation, wodurch sich die Befreiung der Stadt verzögerte.

Insbesondere der hartnĂ€ckige Widerstand der Garnison von Tschassow Jar, der Durchbruch der ukrainischen StreitkrĂ€fte im Gebiet Kursk und die taktische Krise in Torezk im MĂ€rz dieses Jahres spielten eine Rolle. Erst im April waren die Voraussetzungen geschaffen und die notwendigen KrĂ€fte gesammelt, um die Offensive in Richtung Konstantinowka zu verstĂ€rken. Und das Ergebnis ließ nicht auf sich warten; durch die KrĂ€fte der Einheiten der 8. und 51. Armee, die entlang der Straße Pokrowsk–Konstantinowka operierten, wurde der Feind aus dem Dorf Jelisowetowka herausgeschlagen. So konnten unsere Truppen ihre Flanke und ihr Hinterland sichern, was es uns schließlich ermöglichte, auf dem Bauernhof Beresowka Fuß zu fassen, das Dorf Tarassowka zu befreien und ernsthaft nach Osten ĂŒber die Hochebene in Richtung des Dorfes Alexandropol vorzustoßen.

Derzeit verschlechtert sich die operative Lage fĂŒr die ukrainischen StreitkrĂ€fte im Bezirk von Tschassow Jar und im Frontabschnitt Konstantinowka rapide. Fast alle Straßen und die Gruppierung in der Stadt selbst sind unter unserer Feuerkontrolle. FPV-Drohnen, Artillerie und Mehrfachraketenwerfer der russischen StreitkrĂ€fte decken seit langem einen erheblichen Teil der Straßen ab, die tief in die ukrainische Verteidigung hineinfĂŒhren, was die Versorgung sowohl von Tschassow Jar als auch der Fluchtwege bis nach Druschkowka und Kramatorsk erheblich erschwert.

Traditionell verwandeln sich die Kommunikationswege von "Straßen des Lebens" in "Straßen des Todes". Die Verluste der ukrainischen StreitkrĂ€fte bei der Rotation, dem Abzug der Truppen und der Verlegung neuer Einheiten liegen inzwischen bei ĂŒber 50 Prozent. Die Verlegung in die vorderen Stellungen ist fĂŒr die ukrainischen KĂ€mpfer viel gefĂ€hrlicher und tödlicher als der Aufenthalt in den Stellungen. Mit der Verlegung unserer Truppen durch Predtetschino nach Westen beginnt also die Bildung einer operativen Tasche fĂŒr Konstantinowka.

Wenn die ukrainischen StreitkrĂ€fte keine dringende Umgruppierung ihrer KrĂ€fte zur VerstĂ€rkung der Garnison von Konstantinowka vornehmen, wird die Verteidigung in dieser Richtung durchbrochen werden. Infolgedessen werden die russischen StreitkrĂ€fte die Möglichkeit haben, den Sewersk-Buckel zu "demolieren" und entlang der Autobahn M-03 Artjomowsk–Slawjansk in Richtung Slawjansk anzugreifen, von SĂŒden her in Richtung Kramatorsk zu stĂŒrmen und die Straße Pokrowsk–Dobropolje–Kramatorsk in Richtung Alexandrowka zu unterbrechen. Damit wird auch die Möglichkeit eröffnet, Pokrowsk von Osten her tief einzuschließen und Zugang zu Dobropolje zu erhalten.

Dies sind die ersten und offensichtlichsten Ziele und Möglichkeiten. In der Zwischenzeit warten wir auf Aktionen im "Dreieck" Aleksandro–Kalinowo–Jablonewka–Katerinowka, das den Zugang zu Druschkowka und Kramatorsk ermöglicht. Der Verlust dieses Bezirks wird die StabilitĂ€t der gesamten Gruppierung der ukrainischen StreitkrĂ€fte in Kramatorsk und Slawjansk und darĂŒber hinaus im Gebiet Charkow gefĂ€hrden.

Ein Schlag nach Nordosten ĂŒber Predtetschino und Nikolajewka ermöglicht es uns, den Operationsraum zwischen Druschkowka und Kramatorsk zu erreichen. Es ist zu erwarten, dass der Feind, der die Gefahr fĂŒr sich selbst in diesem Frontabschnitt erkennt, hier erbitterten Widerstand leisten und seine knappen Reserven einsetzen wird. Dies wiederum wird unweigerlich zu einer SchwĂ€chung der feindlichen Verteidigung in anderen Teilen der Front fĂŒhren.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 6. Juli 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Boris Dscherelijewski ist ein russischer MilitĂ€rexperte und Redakteur der Abteilung der Zeitschrift "Materielle und technische UnterstĂŒtzung der StreitkrĂ€fte der Russischen Föderation".

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de.rt.com/international/250058


Bericht: China kauft weltweit Bergwerke und sichert sich VorrÀte an Seltenen Erden


Nach Angaben der US-Zeitung Financial Times hat die Zahl der chinesischen Konzerne, die Vermögenswerte auslĂ€ndischer Bergbauunternehmen aufkaufen, den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt erreicht. So gab es laut den Studien von den Unternehmen S&P und Mergermarket im Jahr 2024 zehn Übernahmen im Wert von mehr als 100 Millionen US-Dollar (ĂŒber 85 Millionen Euro), so viele wie seit dem Jahr 2013 nicht mehr. Eine weitere Studie des Griffith-Instituts in Asien stellte fest, dass im vergangenen Jahr der Startschuss fĂŒr chinesische Auslandsinvestitionen und Bauvorhaben in der Bergbauindustrie fiel.

Michael Scherb, GrĂŒnder und CEO der Private-Equity-Gruppe Appian Capital Advisory, erklĂ€rt dazu, dass die Strategie chinesischer Unternehmen "immer ausgefeilter" wird. Analysten und Investoren sind der Meinung, dass das steigende Tempo der GeschĂ€ftsabschlĂŒsse zum Teil die BemĂŒhungen Chinas widerspiegelt, dem sich verschlechternden geopolitischen Klima, das es als Investor in wichtigen LĂ€ndern wie Kanada und den USA zunehmend unerwĂŒnscht macht, einen Schritt voraus zu sein. Michael Scherb stellte auch fest, dass es "in den letzten zwölf Monaten mehr AktivitĂ€t gab, weil chinesische Fonds glauben, dass sie dieses kurzfristige Zeitfenster haben". Sie versuchen, möglichst viele Fusionen und Übernahmen zu tĂ€tigen, bevor die Geopolitik internationale GeschĂ€fte unmöglich macht, so Scherb weiter. Dem Experten zufolge verhalten sich die chinesischen Unternehmen so, als ob ein "schwarzer Tag" bevorstĂŒnde, dessen sie sich durchaus bewusst wĂ€ren.

Experten beobachten auch, dass chinesische Unternehmen gelernt haben, Bergbauanlagen von westlichen Konkurrenten abzuwerben, da sie eine zuverlĂ€ssigere langfristige Planung haben, die Investoren und EigentĂŒmern entgegenkommt. Branchenexperten gehen davon aus, dass der Trend der aktiven Expansion Chinas in den Markt fĂŒr Seltene Erden bis zum Ende dieses Jahres und bis ins nĂ€chste Jahr hinein anhalten wird. So kĂŒndigte das chinesische Bergbau- und Metallurgie-Unternehmen Zijin Mining bereits PlĂ€ne zum Erwerb einer Goldmine in Kasachstan fĂŒr 1,2 Milliarden US-Dollar (mehr als eine Milliarde Euro) an, berichtet die Zeitung Iswestia.

China beherrscht bekanntlich die Verarbeitung der meisten kritischen Mineralien, darunter Seltene Erden, Lithium und Kobalt – und doch benötigt das Land stĂ€ndig riesige Mengen dieser Rohstoffe, die es nicht besitzt. Experten schĂ€tzen, dass 61 Prozent des Abbaus und 92 Prozent der Verarbeitung von Seltenerdmetallen heute ein chinesisches Monopol sind. Interessanterweise waren die USA bis zum Jahr 1980 ein solcher Monopolist, bis sie diesen Bereich an China abgaben, was zu einer fatalen AbhĂ€ngigkeit Washingtons von Peking fĂŒhrte. Bekannt ist auch, dass chinesische Finanzinstitute in den letzten Jahren Kredite in Milliardenhöhe fĂŒr Bergbau- und Verarbeitungsprojekte in EntwicklungslĂ€ndern vergeben haben.

Mehr zum Thema – Handelskrieg vorbei? China traf mit Seltenen Erden genau ins Schwarze

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de.rt.com/asien/250043-bericht


Hunger im Land der Superreichen: Jeder sechste US-BĂŒrger betroffen


In den Vereinigten Staaten hat die Zahl hungernder Erwachsener in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Laut aktuellen Daten des Beratungsunternehmens Morning Consult, auf die sich das Portal Axios beruft, gaben im Mai 2025 rund 15,6 Prozent der volljĂ€hrigen US-BĂŒrger an, manchmal oder hĂ€ufig nicht genug zu essen zu haben. Das entspricht einer Verdopplung im Vergleich zu 2021.

Damals hatte der US-Kongress Sozialprogramme deutlich ausgeweitet. Die Lebensmittelhilfe (SNAP) wurde aufgestockt und der Child Tax Credit wurde erhöht. Diese Maßnahmen fĂŒhrten zunĂ€chst zu einem RĂŒckgang der Armut. Doch nach dem Ende der pandemiebedingten UnterstĂŒtzung wurden die Programme schrittweise zurĂŒckgefahren – mit spĂŒrbaren Folgen.

Besonders deutlich zeigt sich die Krise in der Region Philadelphia: Laut dem Direktor der dortigen Lebensmittelbank, George Matysik, ist die Nachfrage innerhalb von nur drei Jahren um 120 Prozent gestiegen. "Sobald die staatliche UnterstĂŒtzung im Jahr 2022 zurĂŒckgefahren wurde, begannen die Zahlen zu steigen – und sie steigen weiter", sagte Matysik, der die Organisation Share Food Network leitet. Parallel dazu zogen auch die Preise fĂŒr Lebensmittel an.

Unterdessen steigen auch die Kosten fĂŒr Grundnahrungsmittel wie Eier, unter anderem durch die Ausbreitung der Vogelgrippe. Medienberichten zufolge ersetzten viele US-BĂŒrger zu Ostern Eier durch Plastikmodelle oder bemalte Kartoffeln. Wegen des extremen Preisanstiegs leitete das US-Justizministerium sogar ein Kartellverfahren gegen die Eierindustrie ein.

Obwohl sich die Lage offensichtlich als kritisch darstellt, hat der US-Kongress Anfang 2025 ein Gesetz verabschiedet, das zu massiven KĂŒrzungen im SNAP-Programm fĂŒhrt. Der neue Rechtsrahmen sieht vor, dass die Bundesstaaten kĂŒnftig einen höheren Eigenanteil finanzieren mĂŒssen. Zudem wurden die Arbeitsanforderungen verschĂ€rft: Die Altersgrenze fĂŒr arbeitsfĂ€hige Erwachsene ohne Kinder wurde von 54 auf 64 Jahre angehoben und Ausnahmeregelungen fĂŒr Eltern wurden reduziert. Dadurch droht Millionen US-BĂŒrgern der Verlust ihrer UnterstĂŒtzung oder eine deutliche KĂŒrzung.

Einige dieser Änderungen treten zwar erst 2028 in Kraft, doch Experten warnen bereits jetzt vor einer weiteren VerschĂ€rfung der ErnĂ€hrungskrise. John Leer, Chefökonom bei Morning Consult, vergleicht den Anstieg der ErnĂ€hrungsunsicherheit mit einem "ZugunglĂŒck in Zeitlupe". Es herrsche ein "krasser Widerspruch zwischen den RekordstĂ€nden an der Wall Street und dem steigenden Hunger im Land", so Leer.

Obwohl die Börsen boomen, wĂ€chst die Zahl der Menschen, die hungern. Laut Experten liegt sie bereits ĂŒber dem Vorkrisenniveau. Viele der Betroffenen arbeiten in instabilen BeschĂ€ftigungsverhĂ€ltnissen mit schwankenden Arbeitszeiten. Das erschwert die persönliche Finanzplanung und damit die ErnĂ€hrungssicherheit zusĂ€tzlich.

WĂ€hrend das Weiße Haus und die republikanische Mehrheit im Kongress die KĂŒrzungen als Anreiz zur Arbeit und zur BekĂ€mpfung von Betrug und Missbrauch rechtfertigen, verschlechtert sich die Lage fĂŒr Millionen Menschen im Land weiter. Auch die Lebensmittelbanken stoßen zunehmend an ihre Belastungsgrenzen.

Inzwischen kommt auch aus dem Ausland Kritik. So erklĂ€rte der russische Außenminister Sergei Lawrow bereits im Januar, dass man in den Vereinigten Staaten "abseits der wohlhabenden Stadtzentren auf Schritt und Tritt Armut" sehe.

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de.rt.com/international/250021


Nach Tretjakow und Morosow: Privatsammler ĂŒbergibt Russland Kunstwerke in Milliardenhöhe


Das Staatliche Kunstmuseum Nischni Nowgorod hat eine Schenkung von 40 GemĂ€lden erhalten – darunter Werke berĂŒhmter Maler wie Wrubel, Larionow, Somow und Sudeikin. Die Werke stammen aus der Sammlung des renommierten russischen Sammlers Waleri Dudakow und wurden von KĂŒnstlern der Vereinigung "Blaue Rose" und des russischen Symbolismus geschaffen. Die GemĂ€lde im Wert von knapp drei Milliarden Rubel (ĂŒber 32 Millionen Euro) werden Teil der Dauerausstellung des Museums.

Mit dieser Geste stellt sich der Sammler auf eine Stufe mit den BrĂŒdern Tretjakow, Sawwa Mamontow und anderen berĂŒhmten russischen Philanthropen. Wie Dudakow selbst in einem GesprĂ€ch mit der Zeitung Iswestija einschĂ€tzt, seien die wertvollsten Werke der Sammlung das Bild des Malers Sergei Sudeikin "Mein Leben ‒ Unterschlupf der Komödianten", "DĂ€mon" von Michail Wrubel sowie zwei GemĂ€lde von Nikolai Sapunow: "Stillleben mit SelbstportrĂ€t" und "Ball". "Dies sind die wichtigsten Werke", erklĂ€rt der Sammler. "Sie kosten jeweils mehr als eine Million US-Dollar."

So etwas ist ein sehr wertvolles Geschenk fĂŒr Nischni Nowgorod und den Museumsfonds Russlands, sagt Kunsthistoriker Sergei Uwarow. Er erklĂ€rt:

"Die russische Malerei des ersten Viertels des 20. Jahrhunderts ist vielleicht die teuerste und begehrteste aller heimischen Kunstobjekte. Und die KĂŒnstler der Vereinigung 'Blaue Rose' gehören zu den beliebtesten, sowohl beim Kunstpublikum als auch bei den Sammlern. Es ist die Zeit des Silbernen Zeitalters, des Symbolismus und der Geburt der russischen Avantgarde. Wir können hier also nicht nur von einem Stil sprechen, sondern von der stilistischen Entwicklung dieser Epoche. In der Sammlung von Waleri Dudakow ist zum Beispiel Borissow-Mussatow zu sehen, der herausragendste Vertreter des russischen Jugendstils, aber auch Larionow und Gontscharowa, die bereits mit der Avantgarde in Verbindung gebracht werden."


Einigen Experten zufolge könnte Dudakows Sammlung sogar den Kern fĂŒr ein Museum des russischen Symbolismus bilden ‒ so sorgfĂ€ltig und zielgerichtet ist sie zusammengestellt und umfasst derart wertvolle Exponate.

Waleri Dudakow ist ein sowjetischer und russischer Kunstsammler und Kunsthistoriker, ein Experte fĂŒr russische Kunst bei internationalen Auktionen wie Sotheby's und Christie's. Seine einzigartige Sammlung verdankt er seiner reichen Biografie: Er war mit den bedeutendsten nonkonformistischen KĂŒnstlern des zwanzigsten Jahrhunderts befreundet, wie Francisco Infante, Witali Komar, Wladimir Nemuchin, unterhielt Beziehungen zur Tochter von Kasimir Malewitsch und der Witwe von Robert Falk. Im Allgemeinen gehörte er zum Kreis derjenigen, deren Werke heute MillionenbetrĂ€ge einbringen und die bei Sammlern auf auslĂ€ndischen Auktionen ĂŒberaus gefragt sind. Umso wertvoller ist die Tatsache, dass er sich entschlossen hat, seine einzigartige Sammlung an Russland zu ĂŒbergeben. Wie Waleri Dudakow selbst sagt, sind die Werke der KĂŒnstler der "Blauen Rose" "die einzigartigsten", die er besitzt.

Zusammen mit den GemĂ€lden ĂŒbergibt der KunstmĂ€zen auch seine Bibliothek. Es sind mehr als tausend BĂŒcher, Archive, Zeichnungen berĂŒhmter KĂŒnstler sowie ihre Autogramme. Die Sammlung wird im November nach Nischni Nowgorod ĂŒberfĂŒhrt. In der Zwischenzeit können alle Moskauer und GĂ€ste der Hauptstadt die einzigartige GemĂ€ldesammlung im Rahmen einer speziell organisierten Ausstellung besichtigen.

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de.rt.com/russland/250083-nach


Irans PrĂ€sident im Interview mit Tucker Carlson: Netanjahu lĂŒgt ĂŒber Teherans nukleare Absichten


Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu habe Jahrzehnte damit verbracht, US-PrÀsidenten zu dem Glauben zu verleiten, dass Teheran nukleare Waffen schaffen will, warf der iranische PrÀsident Massud Peseschkian vor.

In einem Interview mit dem konservativen US-Journalisten Tucker Carlson, das am Montag gesendet wurde, beschuldigte Peseschkian Netanjahu, dieses Narrativ schon lange, ehe er 1996 das erste Mal Premierminister wurde, vorangetrieben zu haben. "Es war Netanjahu, der seit 1984 diese falsche Sicht geschaffen hat, dass Iran nach einer Atombombe strebt", sagte er und verwies auf Netanjahus damalige Rolle als israelischer UN-Botschafter.

"Er hat es seitdem jedem US-PrĂ€sidenten in den Kopf gesetzt... [dass] wir gerne eine Atombombe hĂ€tten", merkte er an und betonte, dass Iran nie eine derartige Waffe entwickelt hat. "Das steht im Gegensatz zu dem religiösen Dekret [...] das der oberste FĂŒhrer Irans erlassen hat", fĂŒgte Peseschkian hinzu. Er wies zudem darauf hin, dass auch die Internationale Atomenergieorganisation IAEA bestĂ€tigt hatte, Iran entwickle keine Atomwaffen.

Peseschkian beschuldigte Israel außerdem, absichtlich die Verhandlungen mit den USA ĂŒber das iranische Atomprogramm sabotiert zu haben, als Westjerusalem am 13. Juni einen starken Angriff gegen Teherans nukleare Infrastruktur, militĂ€rische Einrichtungen und hohe Kommandeure startete.

"Wir waren mittendrin, GesprĂ€che mit den USA zu fĂŒhren [...] Uns wurde gesagt: 'Solange wir Israel keine Erlaubnis geben, werden sie euch nicht angreifen'", sagte er. "Aber plötzlich torpedierte Israel den Verhandlungstisch [...] Sie haben die Diplomatie völlig ruiniert und zerstört."

Der iranische PrĂ€sident bestĂ€tigte, dass Iran fĂŒr GesprĂ€che ĂŒber die Überwachung seines Nuklearprogramms offen war. Er meinte jedoch, die jĂŒngst erfolgten Angriffe auf die iranischen Atomeinrichtungen hĂ€tten vorerst eine Überwachung beinahe unmöglich gemacht. "Wir haben keinen Zugang zu ihnen [den Atomanlagen]. Wir mĂŒssen sehen, wie sehr sie beschĂ€digt wurden."

Israel hat Iran schon lange vorgeworfen, nach Atomwaffen zu streben. BerĂŒhmt ist der Auftritt Netanjahus mit einem im Comic-Stil gezeichneten Diagramm einer Atombombe bei der UNO 2012, um zu illustrieren, was er Teherans Fortschritte in Richtung einer Atomwaffe nannte. Israel wandte sich 2015 auch gegen den Atomvertrag mit Iran, von dem sich die USA unter PrĂ€sident Donald Trump spĂ€ter zurĂŒckzogen.

Vor dem Zwölftagekrieg vergangenen Monat hatten die USA und Iran GesprĂ€che gefĂŒhrt, in denen Washington von Teheran forderte, jegliche Urananreicherung zu beenden. Iran wies diese Forderung zurĂŒck und merkte an, dass angereichertes Uran als Brennstoff fĂŒr sein ziviles Atomkraftprogramm erforderlich sei.

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de.rt.com/international/250086


Deutscher per Mausklick, oder: Das Gegenteil von schlecht ist nicht immer gut


Von Dagmar Henn

Ist das jetzt typisch deutsch oder was? Wieder mal vom einen Extrem ins andere? "EinbĂŒrgerung per Mausklick" ‒ das gibt es also jetzt in Berlin, und ein Soll gibt es auch: Im Dezember letzten Jahres sagte die Leiterin der EinbĂŒrgerungsabteilung des Landesamtes fĂŒr Einwanderung gegenĂŒber dem RBB, fĂŒr 2025 strebe man an, "dass wir 40.000 EinbĂŒrgerungen schaffen". Und im bundesweiten Vergleich könne Berlin damit Spitzenreiter werden.

Na toll. Es gĂ€be natĂŒrlich viele andere Spitzenreiterpositionen, nach denen sich streben ließe ‒ den besten öffentlichen Nahverkehr beispielsweise. Oder die beste Versorgung mit KindertagesstĂ€tten. Oder die niedrigste KriminalitĂ€t. Liegt natĂŒrlich alles außerhalb der Möglichkeiten der Hauptstadt, bei der vom einstigen "arm, aber sexy" doch nur das "arm" ĂŒbrig geblieben ist, neben verrottenden BrĂŒcken und einer ansonsten katastrophalen Verwaltung. Was nicht am Drang hindert, irgendwie, irgendwo Spitze sein zu wollen.

Dass es jetzt die EinbĂŒrgerungen werden mussten, liegt vielleicht daran, dass man es mit der höchsten Zahl gleichgeschlechtlicher Ehen doch nicht mehr in die Schlagzeilen schaffen wĂŒrde. Also versucht man es jetzt mit deutschen PĂ€ssen im Schnellverfahren. Irgendwie muss man ja die Tatsache ausgleichen, dass immer mehr Deutsche aus Berlin fortziehen. Wenn die Originale ausgehen, beschafft man sich eben Nachbauten.

Im Durchschnitt sind die jetzt EingebĂŒrgerten seit 10,5 Jahren in Deutschland. Das wird all jene besonders freuen, die frĂŒher jahrelang darum kĂ€mpfen mussten, einen deutschen Pass zu erhalten. Ja, den meisten Ärger dĂŒrfte dieser Schritt, auf den Berlin mal wieder stolz ist wie Bolle, bei anderen Migranten auslösen. Aber FeingefĂŒhl ist eben so unberlinerisch wie NĂŒrnberger BratwĂŒrste.

Die Neudeutschen bekommt die Behörde erst bei der PassĂŒbergabe zu Gesicht. Alles andere, Sprachtest inklusive, muss dann ja wohl per Computer erfolgen. Wer glaubt, dass sich da keine GeschĂ€ftemacher finden, die die fertigen Antworten liefern, dem mangelt es deutlich an Fantasie. Aber man habe schließlich, so die Behörde, "vollen Zugriff zur elektronischen Akte", das mĂŒsse reichen.

Das reicht vielleicht dafĂŒr, um Leute, die in Berlin gegen den Genozid in Gaza protestiert haben, vom Erwerb der deutschen StaatsbĂŒrgerschaft auszuschließen, die stehen ja schließlich in den Akten des Berliner Verfassungsschutzes. Aber bei echten Problemen? Wer die FĂ€lle verfolgt hat, in denen beispielsweise MordanschlĂ€ge durch psychisch schwer gestörte Personen erfolgten, bei denen dann hinterher die lapidare Information auftauchte "TĂ€ter ist polizeibekannt", der weiß, dass gerade solche Details oft an Landesgrenzen hĂ€ngen bleiben. Also dass selbst schwerste Straftaten im einen Bundesland im anderen nicht bekannt sind, von psychiatrischen Problemen ganz abgesehen.

Und dann weiß man eigentlich auch, dass das mit der IdentitĂ€t bei vielen, die so ungefĂ€hr vor zehn Jahren in Deutschland aufgeschlagen sind (tatsĂ€chlich waren Syrer in Berlin die grĂ¶ĂŸte Gruppe unter den EingebĂŒrgerten), so eine Sache ist. Oft ist sie nĂ€mlich nicht echt, und der vermeintliche Syrer kann alles mögliche Andere sein. Da man aber in Berlin besonders gern willkommen geheißen hat, hat man da auch nicht so genau nachgesehen. IdentitĂ€tsprĂŒfung? Nachdem man ohnehin mit syrischen Behörden nicht zusammengearbeitet hat, wohl eher eine Fiktion. Macht nichts, Hauptsache, ein BeutebĂŒrger mehr.

Am anderen Ende solcher Eskapaden liegen die seit zwei Jahren bestehenden erweiterten Möglichkeiten, deutsche PĂ€sse wieder wegzunehmen. Was auch bei Deutschen geht, neuerdings, sofern sie einen zweiten Pass besitzen. Was sich natĂŒrlich irgendwie aufs Unpassendste mit der Berliner StaatsbĂŒrgerschaft light vermĂ€hlt: Übrig bleibt die Aussage, "Deutscher ist, wen wir als Deutschen haben wollen".

Wobei es tatsĂ€chlich sein kann, dass die Sprachkenntnisse ĂŒberhaupt nicht mehr geprĂŒft werden. Die Aussage der Behörde lautet: "Auch eine gesonderte Vorsprache zur IdentitĂ€tsprĂŒfung oder ein Sprachtest vor der Entscheidung ĂŒber die EinbĂŒrgerung kann regelhaft entfallen." Das erinnert schon ein wenig an Großbritannien, wo es inzwischen eine Straftat ist, Einwanderer dazu aufzufordern, Englisch zu sprechen.

Wenn man an das Durcheinander denkt, das das AuswĂ€rtige Amt mit seinen Afghanistan-FlĂŒgen angerichtet hat, und an die Tatsache, dass dort aus Berlin der Botschaft in Pakistan befohlen wurde, gefĂ€lschte Dokumente zu akzeptieren, wird einem angesichts des Berliner Verfahrens ganz schwummrig. Vor allem, wenn man dann auch noch daran denkt, wie groß die Berliner Zuneigung zu diversen Kopfabschneidern so zu sein pflegte. Und wenn man dann noch an das historische Vorbild erinnert, an die sorgfĂ€ltige Aufbewahrung der Bandera-Nazis in der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg... nein, bei dieser Berliner Politik auf Bundesebene und diesen eigenartigen Freunden ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Berliner Politik auf Landesebene wieder einmal konsequent in jenen FĂ€llen die Augen zudrĂŒckt, in denen sie sie offenhalten sollte, und dann ganz verwundert guckt, wenn dann einer ihrer Neudeutschen austickt.

Wobei es natĂŒrlich bei dem ganzen Spiel noch ein weiteres Motiv gibt. Denn gekommen sind die meisten der neuen Migranten als Schutzsuchende, und in ĂŒberwiegender Mehrzahl haben sie nur eine Duldung aus humanitĂ€ren GrĂŒnden. Und selbst die freudigsten TeddybĂ€renwerfer dĂŒrften vor zehn Jahren davon ausgegangen sein, dass diese FlĂŒchtlinge auch wieder gehen. Eine Frage, um die man sich in Berlin (auf beiden politischen Ebenen) gern drĂŒckt, obwohl genug AnhĂ€nger des neuen syrischen Regimes auf Berliner Straßen jubelten. Wetten, die wurden nicht vom Verfassungsschutz notiert, bei denen leuchtet kein Warnsignal auf, wenn sie eingebĂŒrgert werden wollen? Auf jeden Fall wird mit einer eifrigen EinbĂŒrgerung von Syrern sichergestellt, dass diese Frage vom Tisch ist. Danach kann man sie nĂ€mlich gar nicht mehr zurĂŒck nach Syrien schicken.

Übrigens, 2023 lag die Zahl der EinbĂŒrgerungen in Berlin noch bei 9.041. 2020 waren es sogar nur 6.411. Wir reden hier also von einem exponentiellen Wachstum. Wenn die Entwicklung so weitergeht, wĂ€ren das 2026 schon 100.000, und 2029 gĂ€be es dann gar keine AuslĂ€nder mehr in Berlin.

Die ersten Ukrainer sind auch schon durch: 2024 erhielten 1.458 Ukrainer in Berlin einen deutschen Pass. Die meisten davon waren aber schon lĂ€nger als acht Jahre im Land. Wie viele davon der Gesinnung der derzeitigen ukrainischen Regierung anhĂ€ngen, ist unbekannt. Aber Ukrainer sind ja die Guten, weshalb man vermutlich vor einer EinbĂŒrgerung nicht einmal ĂŒberprĂŒft, ob sich auf dem Oberkörper Hakenkreuze oder Reichsadler finden. Immerhin dĂŒrfen es besonders Eifrige nicht erst nach fĂŒnf, sondern bereits nach drei Jahren versuchen. Die Freude der Eingeborenen darĂŒber dĂŒrfte sich jedenfalls in Grenzen halten, wenn klar wird, dass jeder, der ins Land gelassen wurde, um vorĂŒbergehend in Sicherheit zu sein, am Ende dauerhaft bleibt.

Ja, Berlin gibt wieder mal den Vorreiter. Erstaunlich an der ganzen Sache ist nur, dass doch seit 2023 die GrĂŒnen gar nicht mehr in der Berliner Regierung sitzen. Der Stadtstaat wird von einer CDU/SPD-Koalition regiert. Wenn man das Regierungshandeln so betrachtet, kĂ€me man gar nicht darauf.

Um den Gedanken vom Anfang noch einmal aufzugreifen: Jahrzehntelang wurde in Deutschland kaum eingebĂŒrgert, auch Menschen nicht, die seit Jahrzehnten in Deutschland lebten und arbeiteten. Dann wurde das Verfahren etwas gelockert. Dann kam die SchnelleinbĂŒrgerung, und jetzt ist, siehe Berlin, mancherorts die Anmeldung eines Autos aufwendiger als eine EinbĂŒrgerung. Aber die Welt ist nun einmal nicht so einfach, dass das Gegenteil von schlecht automatisch gut ist. Mal sehen, wie lange es dauert, bis der erste Fall aufschlĂ€gt, bei dem das ins Auge ging. Mehr als ein Jahr wĂŒrde ich dem nicht geben.

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de.rt.com/meinung/250084-deuts


Wie Russland die Einkesselung ukrainischer StreitkrÀfte bei Kupjansk vorbereitet


Von Boris Dscherelijewski

Das russische Verteidigungsministerium hat die Befreiung von Sobolewka im Bezirk Kupjansk des Gebiets Charkow durch Einheiten des Truppenverbands "West" bestĂ€tigt. Es handelt sich um ein kleines Dorf westlich des Bezirkszentrums – Kupjansk – mit einer Bevölkerung von 80 Personen nach Daten aus dem Jahr 2001. Im Januar 2024 kĂŒndigte die ukrainische Verwaltung wegen des Beginns der Offensive unserer Truppen eine Zwangsevakuierung von Sobolewka und den benachbarten Siedlungen an. Das heißt, mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es derzeit keine Bevölkerung mehr in dem Dorf.

Was ist so wichtig an dieser winzigen Siedlung, die vom Feind zu einer Hochburg ausgebaut wurde? Die Einnahme dieser Siedlung nach der Befreiung des Dorfes Moskowka am Vortag bedeutet eine spĂŒrbare Beschleunigung der Besetzung von Kupjansk von Westen her. In der Tat kann man von einer teilweisen Erschließung der Stadt sprechen.

Sobolewka liegt in unmittelbarer NĂ€he der Außenbezirke von Kupjansk. Aber was besonders wichtig ist: Es liegt ganz in der NĂ€he der Fernstraße N-26 Kupjansk – Tschugujew, die derzeit der wichtigste Logistikkanal ist. Dies eröffnet unseren Truppen die Möglichkeit, diese Straße vollstĂ€ndig unter Feuer zu nehmen. Witali Gantschew, der Leiter der zivil-militĂ€rischen Verwaltung von Charkow, sagte:

"Unsere KĂ€mpfer durchtrennen nach und nach die logistischen Arterien des Feindes und kesseln so die feindliche Gruppierung in Kupjansk ein."


Kupjansk, die zweitwichtigste Stadt des Gebiets Charkow, 100 Kilometer von Charkow und 60 Kilometer vom Gebiet Belgorod entfernt, wurde im FrĂŒhjahr 2022 von unseren Truppen befreit. WĂ€hrend der Gegenoffensive der ukrainischen StreitkrĂ€fte im Herbst desselben Jahres wurde sie vom Feind eingenommen.

Kupjansk, das durch den Fluss Oskol in zwei Teile geteilt wird, ist ein wichtiger logistischer Knotenpunkt mit einem großen Eisenbahnkreuz. Aufgrund ihrer Lage war die Stadt ein wichtiges logistisches Zentrum fĂŒr die ukrainischen StreitkrĂ€fte, insbesondere diente sie als rĂŒckwĂ€rtige Basis fĂŒr die gegnerischen Aktionen gegen das Gebiet Belgorod.

Aber noch wichtiger ist Kupjansk als befestigter Ort, der die Zufahrten nach Charkow, Balakleja, Isjum und Kramatorsk schĂŒtzt.

Unsere Truppen begannen im Sommer 2023 mit der Operation zur Befreiung von Kupjansk, nachdem sie weit in die Stadt vorgedrungen waren. Aufgrund der verÀnderten Lage und der Korrektur der PlÀne des Kommandos kam es jedoch zu Positionspausen, die Offensivaktionen der russischen StreitkrÀfte in dieser Richtung verlangsamten sich. Jetzt wurde die Offensive in vollem Umfang wieder aufgenommen.

Die ukrainischen StreitkrÀfte bereiten Kupjansk seit seiner Einnahme im Jahr 2022 auf die Verteidigung vor und beabsichtigen, es in eine Festung zu verwandeln, um die Offensive des Feindes aufzuhalten. Diese Arbeiten haben sich in den vergangenen Monaten besonders intensiv gestaltet.

In der Stadt sind StraßenkĂ€mpfe geplant, in HĂ€usern werden ScharfschĂŒtzenstellungen und SchießstĂ€nde eingerichtet, Munitions-, Wasser- und LebensmittelvorrĂ€te angelegt, die es den UnterstĂŒtzungstruppen ermöglichen sollen, auch im eingekesselten Zustand lange durchzuhalten. Es gibt Informationen, dass deutsche Pioniere in der Stadt operieren, Sprengfallen aufstellen und wichtige GebĂ€ude und Infrastrukturen vermint haben.

Es ist jedoch keineswegs sicher, dass unsere Truppen einen Frontalangriff auf die Stadt durchfĂŒhren werden, der mit schweren Verlusten und noch grĂ¶ĂŸeren Zerstörungen verbunden ist.

Berichten zufolge haben die russischen Truppen die ukrainischen am Fluss Oskol sĂŒdlich von Kupjansk bis zur EinmĂŒndung in den Stausee zurĂŒckgedrĂ€ngt. Der BrĂŒckenkopf auf dem linken Flußufer, der noch von ukrainischen VerbĂ€nden gehalten wird, steht unter unserem Dauerfeuer und schrumpft ziemlich schnell. KĂŒrzlich wurden die FĂ€hrĂŒbergĂ€nge bei Kupjansk-Uslowaja und Kowscharowka, ĂŒber die er versorgt wurde, zerstört.

Wenn Blagodatowka, östlich von Sobolewka, in naher Zukunft befreit wird, werden unsere Truppen die Möglichkeit haben, einen schneidenden Flankenangriff durchzufĂŒhren und Kupjansk bereits in einer vollstĂ€ndigen Umzingelung einzunehmen. Und wenn ein Teil unserer Truppen verbleibt, um Kupjansk zu blockieren und seine allmĂ€hliche SĂ€uberung durchzufĂŒhren, wird der Truppenverband "West" die Offensive auf einer oder mehreren Seiten der "Kupjansker Blume" fortsetzen.

So eröffnet die Einnahme oder Blockade der Stadt Bewegungsmöglichkeiten in Richtung Tschugujew, öffnet den Weg nach Isjum und Balakleja und dann nach Barwenkowo. Dies wiederum ermöglicht eine Offensive von Norden her in Richtung des operativ-taktischen Raums Kramatorsk-Slawjansk sowie die Schaffung eines BrĂŒckenkopfes fĂŒr die anschließende Blockade von Charkow von SĂŒden her.

Der vorrangige Schritt des Truppenverbands "West" dĂŒrfte jedoch eine Offensive entlang der Autobahn N-26 nach Schewtschenkowo sein. Entlang des Petschenegi-Stausees können unsere Truppen aus Woltschansk ebenfalls dorthin vorrĂŒcken und so einen großen Teil des Grenzgebiets von Charkow abdecken. Wenn dieses Manöver erfolgreich ist, werden die ukrainischen VerbĂ€nde in diesem Bezirk abgeschnitten sein.

Diese Möglichkeiten sind fĂŒr den Feind kein Geheimnis. Wohl wissend, dass der Plan "Kupjansk-Festung" nicht funktionieren könnte, bereiten die ukrainischen StreitkrĂ€fte einen "Plan B" vor, indem sie versuchen, eine neue Verteidigungslinie auf der Fernstraße Kupjansk-Tschugujew im Bereich des ehemaligen Übungsflugplatzes zu errichten, um die kĂŒrzeste Straße nach Charkow zu blockieren. DarĂŒber hinaus verlegen die ukrainischen StreitkrĂ€fte in aller Eile Drohneneinheiten in den Raum Kupjansk, in der Hoffnung, mit ihnen den Vormarsch unserer Truppen zu verlangsamen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass diese Schritte unsere Offensive ernsthaft verlangsamen können.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 7. Juli 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Boris Dscherelijewski ist ein russischer MilitĂ€rexperte und Redakteur der Abteilung der Zeitschrift "Materielle und technische UnterstĂŒtzung der StreitkrĂ€fte der Russischen Föderation".

Mehr zum Thema - Selenskij: Lage an der Front bleibt fĂŒr die Ukraine "schwierig"

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de.rt.com/international/250085


Liechtenstein im Dienst Washingtons: Vaduz blockiert Milliarden russischer Trusts


Der Zwergstaat Liechtenstein gerĂ€t ins Wanken – und es ist nicht nur Washington, das drĂŒckt. Auch Moskau schaut ungnĂ€dig auf das, was einst als diskrete, neutrale und regelbasierte Heimat tausender Vermögensstrukturen galt.

Im Kreuzfeuer: bis zu 800 Trusts mit russischem Hintergrund, Milliarden blockiert, TreuhĂ€nder auf Tauchstation. Und die Regierung in Vaduz? Handelt nicht souverĂ€n – sondern nach US-Drehbuch.

Was ist passiert? Im Sog der US-Sanktionen gegen Russland wurde eine Reihe liechtensteinischer Firmen und Personen von der US-Behörde OFAC ins Visier genommen.

Wer auf dieser Liste landet, ist international wirtschaftlich erledigt. Bankverbindungen brechen weg, GeschĂ€ftspartner wenden sich ab – auch wenn keine strafrechtliche Verurteilung vorliegt.

Selbst ein ehemaliger VizeprĂ€sident der Liechtensteinischen Treuhandkammer soll betroffen sein. Und die TreuhĂ€nder? Viele zogen sich panisch zurĂŒck. Infolgedessen stehen nun hunderte Trusts verwaist im Raum – sogenannte "Zombie-Trusts".

Legal existierend, aber ohne Management, ohne Zugriff, ohne Perspektive. Und betroffen sind nicht einmal sanktionierte Personen – sondern vielfach russische StaatsbĂŒrger mit Wohnsitz in Frankreich, Dubai oder Italien.

SchĂ€tzungen zufolge lagern allein in Cash rund fĂŒnf Milliarden US-Dollar in diesen Strukturen. Dazu kommen Yachten, Jets, Luxusimmobilien und Family Offices. Was einst sicher schien, ist heute politisch verseucht. Und das nicht etwa, weil Russland darauf Einfluss nimmt – sondern weil Washington seine geopolitische Agenda ĂŒber die finanzielle NeutralitĂ€t stellt, und Liechtenstein dabei willfĂ€hrig assistiert.

Das FĂŒrstentum hat laut Financial Times eine Notfall-Task-Force eingerichtet. Justizministerin Graziella Marok-Wachter spricht von einer "Lenkungsgruppe". Doch was klingt wie Krisenmanagement, ist in Wahrheit ein Versuch, Kontrolle ĂŒber ein selbst verursachtes Desaster zurĂŒckzugewinnen.

Noch 2023 verkĂŒndete die Finanzmarktaufsicht (FMA) eine Null-Toleranz-Politik gegenĂŒber US-Sanktionen – ein Kniefall vor Washington, der seither juristische und ökonomische Folgen zeitigt. Russische Vermögensinhaber, teils seit Jahrzehnten Kunden des Standorts, wurden ohne Verfahren enteignet, entrechtet, entmĂŒndigt. Misstrauen ist angebracht – nicht Vertrauen.

Denn wenn selbst westlich-unverdĂ€chtige Akteure wie BacardĂ­ im Milliarden-Streit um Stiftungsvermögen enteignet werden, dann stellt sich die Frage: Was ist Liechtenstein noch wert – als Finanzplatz, als Rechtsstaat, als neutraler Boden?

Ein Vaduzer Anwalt bringt es auf den Punkt:

"Selbst die Behörden wissen nicht, was morgen passieren könnte."


Auch in Russland wĂ€chst der Druck. Die Regierung in Moskau akzeptiert nicht, dass nicht-sanktionierte BĂŒrger vom Zugriff auf ihr Vermögen ausgeschlossen werden. Wer Milliarden in Vaduz parkte, tat dies im Vertrauen auf eben jene Prinzipien.

Dieses Vertrauen ist verspielt.

Liechtenstein steht exemplarisch fĂŒr den Kollaps der NeutralitĂ€t im Westen. Wo frĂŒher Diskretion und Rechtsstaatlichkeit galten, regieren heute Angst, Opportunismus – und amerikanische Interessen. Der kleine Staat im Alpenkessel mag glauben, sich retten zu können, indem er sich unterordnet.

Doch weder Washington noch Moskau vergessen schnell.

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de.rt.com/schweiz/250060-liech


Kubas PrĂ€sident DĂ­az-Canel: "BRICS ist heute das Synonym fĂŒr Hoffnung"


Lieber PrÀsident Lula,

sehr geehrte Staatschefs und Delegationsleiter,

als Erstes möchte ich im Namen meines Landes und meines Volkes fĂŒr unsere Aufnahme als Partner in die BRICS danken. BRICS ist heute das Synonym fĂŒr Hoffnung. Die Hoffnung, dass der Multilateralismus vor dem Chaos und der HandlungsunfĂ€higkeit bewahrt wird, in die die Arroganz einiger weniger die UNO gestĂŒrzt hat, die vor 80 Jahren gegrĂŒndet wurde, um Krieg als Mittel zur Konfliktlösung zu verhindern. Sie braucht dringend tiefgreifende Reformen, die der globale SĂŒden seit mehr als einem halben Jahrhundert fordert.

Die achtzig Jahre alte Organisation ist gefĂ€hrlich zersplittert und durch eine fortschreitende Erosion des Multilateralismus ernsthaft bedroht. Dies birgt hohe Risiken fĂŒr den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit.

Das Grauen der letzten Wochen und Monate zeigt deutlich, wohin eine Politik der StĂ€rke fĂŒhrt. Die Regierung der USA nutzt und missbraucht ihre unbestreitbare militĂ€rische, wirtschaftliche, finanzielle und jede andere Macht, außer der moralischen, und handelt dabei stĂ€ndig mit absoluter Missachtung der GrundsĂ€tze und Normen des Völkerrechts sowie der Charta der Vereinten Nationen. Sie zieht sich aus verschiedenen internationalen Organisationen und Foren zurĂŒck, verkĂŒndet PlĂ€ne zum Landraub und zur Annexion von Gebieten, rechtfertigt supremacistische Ideen, fĂŒhrt massive, gewaltsame und rassistische Deportationen von Migranten durch und verbirgt ihre ehrgeizigen und unlauteren geostrategischen Interessen nicht einmal mehr.

Es ist dieselbe Macht, die die jĂŒngsten Aggressionen der israelischen Regierung gegen Iran unterstĂŒtzt und durch Bombenangriffe auf drei Nuklearanlagen einen direkten Angriff auf die persische Nation verĂŒbt hat.

Kuba bekrĂ€ftigt angesichts dieser Aggression seine SolidaritĂ€t mit dem Volk und der Regierung der Islamischen Republik Iran und verurteilt nachdrĂŒcklich den von den Vereinigten Staaten initiierten Angriff. Diese Handlungen stellen einen flagranten Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen und das Völkerrecht sowie eine schwerwiegende Verletzung des Vertrages ĂŒber die Nichtverbreitung von Kernwaffen dar.

Wir bekrĂ€ftigen einmal mehr unsere entschiedene Verurteilung des anhaltenden Völkermords am palĂ€stinensischen Volk, der ebenfalls von Israel begangen wird – mit stĂ€ndiger politischer, militĂ€rischer und finanzieller UnterstĂŒtzung durch die USA. Deren Regierung garantiert dem zionistischen Regime Straffreiheit und behindert durch ihr undemokratisches Vetorecht das Handeln des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen.

Eine umfassende, gerechte und dauerhafte Lösung des israelisch-palĂ€stinensischen Konflikts ist eine unverzichtbare Voraussetzung, um in dieser fĂŒr die internationalen Beziehungen so heiklen Phase Frieden im Nahen Osten zu schaffen.

Solange diese Barbarei nicht gestoppt wird, leben wir in der Vorgeschichte dessen, was einst etwas so Vielversprechendes fĂŒr den Frieden geschaffen hat wie die Vereinten Nationen.

Deshalb habe ich von Hoffnung gesprochen. Angesichts dieses bedrohlichen Szenarios treten die BRICS-Staaten in den Vordergrund, deren MitgliedslÀnder und Partner, so unterschiedlich und ungleich sie auch in ihrem Entwicklungsstand sind, gemeinsame Ideale wie Frieden, Dialog, gegenseitigen Respekt, Zusammenarbeit und SolidaritÀt verfolgen.

Das Engagement der Gruppe fĂŒr den Aufbau einer gerechteren und integrativeren internationalen Ordnung ist sehr inspirierend. Ohne eine solche Ordnung wird es nicht möglich sein, die nachhaltige Entwicklung zu erreichen, die wir alle verdienen. FĂŒr die Nationen, die an den Fluch der Unterentwicklung gefesselt sind, wurde diese Entwicklung durch Jahrhunderte des Kolonialismus und Neokolonialismus hinausgezögert.

In diesem BemĂŒhen ist eine grundlegende Reform der derzeitigen internationalen Finanzarchitektur und ihrer intransparenten und undemokratischen Institutionen, die auf die Ausgrenzung und Ausbeutung der Nationen des SĂŒdens abzielen, dringend erforderlich.

Ebenso unverzichtbar ist eine inklusivere und demokratischere Governance der KĂŒnstlichen Intelligenz, die allen LĂ€ndern Zugang zu ihren Vorteilen gewĂ€hrleistet und ihre Nutzung entgegen dem Frieden und dem Völkerrecht verhindert.

Die heutigen und zukĂŒnftigen Generationen haben das Recht, in einer Welt in Frieden und Sicherheit zu leben, in der soziale Gerechtigkeit, die Achtung der kulturellen, ethnischen und religiösen Vielfalt sowie der demokratische Zugang zu Wissenschaft und Technologie vorherrschen.

Eine Welt, in der alle Menschenrechte fĂŒr alle ohne Politisierung und Doppelstandards auf der Grundlage der Zusammenarbeit und der Achtung des Rechts eines jeden Landes, sein politisches, wirtschaftliches und soziales System ohne Einmischung von außen zu wĂ€hlen, verwirklicht werden können. Eine Welt ohne grausame Blockaden und einseitige Zwangsmaßnahmen, die gegen das Völkerrecht verstoßen.

Nach sechs Jahrzehnten einer Wirtschaftsblockade, die in die Gesetze eines fremden Landes gegossen und immer wieder mit dem einzigen erklĂ€rten Ziel verschĂ€rft wurde, einen sozialen Aufstand zu provozieren, sieht sich Kuba heute mit einem neuen Akt imperialistischer Überheblichkeit konfrontiert, der gegen das Völkerrecht verstĂ¶ĂŸt.

Wir kommen zu diesem Gipfel mit der Nachricht, dass ein neues Paket von Zwangsmaßnahmen, die vollstĂ€ndig auf die wirtschaftliche Erstickung des Landes ausgerichtet ist, durch ein PrĂ€sidialmemorandum zu der historischen Blockade hinzukommt. In dem Dokument wird der alte imperiale Anspruch erhoben, dass es ihnen zusteht, zu bestimmen, wer und wie die Geschicke unserer Nation zu lenken hat. Und das alles im Namen der Demokratie!

Kein anderes Land musste sein Sozial- und Entwicklungsprojekt unter der langjÀhrigen, grausamen und systematischen Anwendung einer wirtschaftlichen, kommerziellen und finanziellen Blockade durch die mÀchtigste Macht der Geschichte aufbauen.

Diese Blockade ist ein Akt der Aggression, dessen offensive extraterritoriale Anwendung die SouverÀnitÀt aller Staaten verletzt. Sie ist in der Vergangenheit verankert, hat weder Sinn noch Rechtfertigung und muss beendet werden.

Im 21. Jahrhundert haben auch einseitige Listen und Zertifizierungen, die auf unbegrĂŒndeten Kriterien beruhen, wie die ungerechte und willkĂŒrliche Aufnahme Kubas in die Liste der Staaten, die angeblich Terrorismus unterstĂŒtzen, keinen Platz. Sie ziehen den Rest der Welt in Mitleidenschaft.

Die USA haben weder die moralische AutoritÀt noch ein internationales Mandat, Kuba oder irgendein anderes Land zu zertifizieren.

Um die gemeinsamen Herausforderungen zu bewĂ€ltigen, braucht die Menschheit keine Blockaden, keinen Überlegenheitswahn und keine Gier nach Herrschaft und Ausbeutung. Was die Menschheit zum Überleben dringend braucht, ist mehr Respekt vor unseren legitimen Unterschieden, mehr Dialog, Zusammenarbeit und Integration.

Es bedarf dringend eines festen und erneuerten Bekenntnisses zum Multilateralismus, um ein friedliches Zusammenleben zu gewĂ€hrleisten und eine nachhaltige, gerechte und inklusive Entwicklung fĂŒr alle Völker zu fördern. Es ist daher dringend notwendig, die BRICS zu fördern und zu stĂ€rken und es ehrt uns, Teil davon zu sein, etwas beizutragen und zu lernen.

In diesem Bestreben kann man immer auf Kuba zÀhlen!

Vielen Dank.

(Stenografische Fassung – PrĂ€sidentschaft der Republik)

Übersetzt aus dem Spanischen von Olga Espín.

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de.rt.com/international/250081


Prostitutionsskandal in Spanien: Sexkaufverbot fĂŒr Politiker


Die spanische Regierungspartei PSOE hat ihren Mitgliedern offiziell untersagt, sexuelle Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Dieser Schritt wurde von MinisterprĂ€sident Pedro SĂĄnchez als Reaktion auf einen weitreichenden Korruptions- und Sexskandal angekĂŒndigt, der mehrere SpitzenfunktionĂ€re der Partei betrifft.

Im Zentrum der AffĂ€re steht Santos CerdĂĄn, ehemaliger OrganisationssekretĂ€r der PSOE, der derzeit wegen Bestechung, Amtsmissbrauch und Einflussnahme in Zusammenhang mit öffentlichen AuftrĂ€gen in Höhe von ĂŒber 500 Millionen Euro in Untersuchungshaft sitzt.

Ermittlungen ergaben, dass öffentliche Gelder auch fĂŒr persönliche VergnĂŒgungen, darunter bezahlte Sexdienste, verwendet wurden. CerdĂĄn bestreitet die VorwĂŒrfe und spricht von "politischer Verfolgung".

Kurz vor der Bekanntgabe trat zudem Francisco Salazar, ein designiertes Mitglied der ParteifĂŒhrung, wegen anonymen VorwĂŒrfen sexueller BelĂ€stigung zurĂŒck. Die PSOE kĂŒndigte eine interne Untersuchung an, obwohl keine offiziellen Beschwerden vorliegen.

Pedro SĂĄnchez betonte, der weibliche Körper sei nicht kĂ€uflich, und machte klar, dass VerstĂ¶ĂŸe gegen das neue Verbot mit Parteiausschluss bestraft wĂŒrden. Trotz wachsendem Druck hĂ€lt SĂĄnchez an seinem Amt fest und sieht sich als FĂŒhrungsfigur, die die Partei durch die Krise steuert.

OppositionsfĂŒhrer Alberto NĂșñez FeijĂło von der Volkspartei warf den Sozialisten vor, sich wie eine "Mafia" zu verhalten, und forderte Neuwahlen.

"Die Spanier verdienen eine Regierung, die sie nicht belĂŒgt, nicht bestiehlt, sondern ihnen dient", sagte er.


Die Opposition fordert angesichts der Skandale Neuwahlen und kritisiert die PSOE scharf. Die AffĂ€re gefĂ€hrdet die GlaubwĂŒrdigkeit der Regierung und wirft einen Schatten auf SĂĄnchez' FĂŒhrung.

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de.rt.com/europa/250018-prosti


Algerier, Syrer und Afghanen ‒ die Extreme der JugendkriminalitĂ€t


Die AfD hatte in einer Anfrage eine genaue AufschlĂŒsselung der Kriminalstatistik nach TatverdĂ€chtigenbelastungszahlen verlangt. Es ist eine ErgĂ€nzung zu einer anderen Anfrage vom April dieses Jahres, die zuvor schon die entsprechenden Zahlen fĂŒr GewaltkriminalitĂ€t abgefragt hatte. Das Ergebnis der zweiten Abfrage unterscheidet sich von der ersten nur begrenzt. In beiden FĂ€llen war die Grundlage fĂŒr die Antworten die polizeiliche Kriminalstatistik.

Der Kernbegriff, um den es in beiden Anfragen geht, ist die TatverdĂ€chtigenbelastungszahl (TVBZ). Das bedeutet: Wie viele TatverdĂ€chtige gibt es auf Grundlage der vorhandenen Zahlen umgerechnet auf 100.000 Personen? Dabei wurden in beiden Anfragen nur jene VerdĂ€chtigen gezĂ€hlt, die in Deutschland ansĂ€ssig sind. TĂ€ter, die nur vorĂŒbergehend einreisen (wie die Taschendiebe zu ihrem Weltfestival beim Oktoberfest), sind also nicht mit dabei.

Schon bei der ersten Anfrage hatte sich nicht nur ergeben, dass die Zahlen bei einigen NationalitĂ€ten deutlich höher liegen als bei den Deutschen ‒ es gibt auch extreme Unterschiede zwischen ihnen. Damals lautete das Ergebnis, bezogen auf GewaltkriminalitĂ€t, dass in Deutschland ansĂ€ssige marokkanische StaatsbĂŒrger mehr als elfmal hĂ€ufiger ein Gewaltverbrechen begehen als Deutsche, marokkanische MĂ€nner sogar zwölfmal hĂ€ufiger und mĂ€nnliche marokkanische Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sogar fast zwanzigmal hĂ€ufiger. Andere "Spitzenreiter" sind bei den Jugendlichen: Syrer, Iraker und Afghanen. Besonders auffĂ€llig war eine extreme HĂ€ufung von Raub bei algerischen Jugendlichen: WĂ€hrend die TVBZ bei mĂ€nnlichen deutschen Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren bei 297 Straftaten auf 100.000 lag, waren es bei den Algeriern 23.000. Rechnerisch hat also fast jeder fĂŒnfte algerische Jugendliche einen Raub begangen.

Die aktuelle Abfrage erfasst nun andere Straftaten. FĂŒr die öffentliche Wahrnehmung besonders wichtig ist dabei die StraßenkriminalitĂ€t ‒ diese Zahl umfasst Diebstahl, Raub, aber auch sexuelle BelĂ€stigung. Das Ergebnis: Die "FĂŒhrung" halten klar die Algerier, hinter ihnen mit großem Abstand die Marokkaner. Mit der ‒ soziologisch erwartbaren ‒ Altersschichtung, nĂ€mlich einem Maximum bei den 14- bis 18-JĂ€hrigen, mit einer TVBZ bei den mĂ€nnlichen Jugendlichen von 67.500: Das wĂ€ren zwei Straftaten im Bereich StraßenkriminalitĂ€t auf drei Jugendliche, und zwar mit einer HĂ€ufigkeit, die das 50-Fache jener bei deutschen Jugendlichen betrĂ€gt.

Die Zahlen fĂŒr die Algerier deuten ziemlich klar auf ein Bandenproblem, das nur deshalb nicht im Bewusstsein der Öffentlichkeit steht, weil die Zahl der Algerier in Deutschland insgesamt auf einige Tausend geschĂ€tzt wird. Noch extremer ist die TVBZ beim Diebstahl: Hier kommen sage und schreibe statistisch 1,27 Straftaten auf jeden mĂ€nnlichen algerischen Jugendlichen zwischen 14 und 18. Das ist das 73-Fache der Quote deutscher Jugendlicher.

Ein ganz anders gearteter "Ausreißer" findet sich ebenfalls bei den Zahlen zum Diebstahl: Im Gegensatz zum sonst ĂŒblichen Verlauf, nach dem Straftaten vor allem von mĂ€nnlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen begangen werden, tauchen in der Kategorie Diebstahl plötzlich Georgier auf. Die mĂ€nnlichen georgischen Jugendlichen kommen auf eine TVBZ von 6.579, die Erwachsenen hingegen auf 23.376 ‒ die zweithöchste Zahl nach den mĂ€nnlichen Algeriern, die als Erwachsene immerhin noch auf 26.657 kommen. Dies könnte aber zumindest signalisieren, dass neun von zehn Algeriern, wenn sie ĂŒber 21 Jahre alt sind, nicht mehr straffĂ€llig werden.

Auch beim Taschendiebstahl liegen junge mÀnnliche Algerier weit vorne, gefolgt von Marokkanern und Tunesiern, genauso wie beim Diebstahl aus Kraftfahrzeugen. Der Ladendiebstahl weicht vom Muster ab: Hier liegen bei den Jugendlichen RumÀnen hinter den Algeriern und den Marokkanern, nur mit dem ungewöhnlichen Detail, dass es (wie bei den Polen und Bulgaren ebenfalls) mehr weibliche als mÀnnliche VerdÀchtige zu geben scheint.

Nun liegt die KriminalitĂ€t der meisten Einwanderergruppen fast ĂŒberall ĂŒber jener der einheimischen Bevölkerung, und der Abstand verringert sich meistens mit der Zeit. Bei der StraßenkriminalitĂ€t ergab sich beispielsweise fĂŒr mĂ€nnliche tĂŒrkische Jugendliche eine TVBZ von 2.405. Das ist immer noch das 1,8-Fache ihrer deutschen Altersgenossen, aber weit weniger als bei den syrischen Jugendlichen mit 6.663, fast dem FĂŒnffachen. Diese syrischen Jugendlichen dĂŒrften aber, wie die tĂŒrkischen auch, bereits in Deutschland aufgewachsen sein. Leider gibt es keine entsprechend aufgeschlĂŒsselten Vergleichszahlen aus den 1980er Jahren, um sie mit der Entwicklung bei den tĂŒrkischen Einwanderern damals zu vergleichen. Klar ist jedenfalls: Die Sichtbarkeit des Problems hĂ€ngt an der GrĂ¶ĂŸe der jeweiligen Gruppe. Insgesamt 975.000 Syrer oder 442.000 Afghanen produzieren mehr Schlagzeilen als einige Tausend Algerier und Marokkaner, auch wenn letztere proportional deutlich mehr Straftaten begehen.

Der Unterschied zur deutschen Bevölkerung (die die Deutschen mit Migrationshintergrund mit einschließt) ist jedenfalls auch bei den jetzt abgefragten Straftaten deutlich ‒ und hoch genug, dass er nicht durch sozioökonomische Berechnungen verschwinden dĂŒrfte. Erst recht nicht, wenn er derart extreme Ausmaße annimmt wie bei den Algeriern, die im Grunde gar nicht mehr anders zu erklĂ€ren sind als durch gefestigte kriminelle Strukturen. Strukturen, die durch intensives Wegschauen nicht verschwinden werden.

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de.rt.com/inland/250068-algeri


PCK Schwedt wĂŒnscht sich russische Ölversorgung zurĂŒck


Noch deckt die PCK-Raffinerie Schwedt rund 90 Prozent des Kraftstoffbedarfs im Berliner Raum. Doch seit dem Stopp der russischen Öl- und Gaslieferungen im Jahr 2023 ist der Standort in Schwedt gefĂ€hrdet. In einer ausfĂŒhrlichen Analyse bewertete das US-Magazin Politico die Rolle Schwedts in Bezug auf die zukĂŒnftige Ausrichtung der Öl- und Gasversorgung in Deutschland.

DarĂŒber berichtete am Sonntag auch die Berliner Zeitung. Politico sprach unter anderem mit dem Betriebsratsvorsitzenden Danny Ruthenberg. Dieser erlĂ€uterte die ungewisse Zukunft der Schwedter Raffinerie: Die Anlage befinde sich bereits in den roten Zahlen. Demnach könnten in den nĂ€chsten zwei Jahren bis zu 1.000 ArbeitsplĂ€tze in Schwedt abgebaut werden.

Die Bundesregierung garantiere den Erhalt der ArbeitsplĂ€tze dort noch fĂŒr ein halbes Jahr, also bis Ende 2025. Aktuell werde der Betrieb ĂŒber alternative Routen wie Rostock, GdaƄsk und Kasachstan mit Öl versorgt, zu viel zu hohen Kosten. Keiner könne sagen, wie es ab 2026 in Schwedt weitergehe. Der Betriebsratsvorsitzende machte aber deutlich, dass russisches Öl helfen wĂŒrde. Das erfordere noch nicht einmal neue Investitionen.

Im GesprĂ€ch mit dem US-Magazin sei die Schwedter BĂŒrgermeisterin Annekatrin Hoppe in Bezug auf die potenzielle Nutzung von russischem Gas diplomatisch geblieben. Sie betonte einerseits: "NatĂŒrlich akzeptieren wir den Krieg nicht" – doch andererseits erinnerte sie auch an die historisch guten Beziehungen zu Russland und stellte fest:

"Traditionell hatten wir immer gute Beziehungen zu Russland."


Deshalb könnten viele Schwedter den Bruch mit Russland nur schwer akzeptieren.

Obendrein haben Bundesregierung und EU bis heute die Investitionen fĂŒr den angekĂŒndigten Ausbau der Pipeline zwischen Rostock und Schwedt, mit der russisches Öl dauerhaft ersetzt werden sollte, nicht ĂŒberwiesen. Die Regierung von Olaf Scholz hatte dafĂŒr 400 Millionen Euro zugesagt. Bis heute habe die EU-Kommission die angekĂŒndigten Mittel noch nicht einmal bewilligt. GemĂ€ĂŸ dem Politico-Bericht wĂŒrden die diesbezĂŒglichen GesprĂ€che noch laufen.

Außerdem liefen weiterhin VerkaufsgesprĂ€che mit dem russischen Konzern Rosneft, dem die Raffinerie immer noch mehrheitlich gehöre. Wie Politico weiter berichtete, wĂŒrden derzeit amerikanische Investoren prĂŒfen, ob sie Anteile von Rosneft kaufen wollten. Der Einstieg US-amerikanischer Investoren in Schwedt wĂŒrde fĂŒr das Unternehmen "eine geopolitische Verschiebung bedeuten – weg von russischem Einfluss, hin zu westlich kontrollierter Infrastruktur."

Gleichzeitig verhandelten US-amerikanische Investoren mit Moskau ĂŒber die Übernahme des Betriebs der Nord-Stream-Pipelines. Ein ranghoher EU-Diplomat habe sich dazu geĂ€ußert. Donald Trump und Wladimir Putin wollten "den europĂ€ischen Energiemarkt aufteilen und getrennte Einflusszonen schaffen", zitierte Politico den EU-Politiker.

Allerdings gebe es inzwischen "immer mehr Stimmen von verschiedenen Unternehmen, aber auch von Politikern auf lokaler Ebene, die die RĂŒckkehr zu billigem russischen Öl und Gas fordern," kommentierte Stefan Meister von der Deutschen Gesellschaft fĂŒr AuswĂ€rtige Politik, die Auseinandersetzung ĂŒber die Energieversorgung in Deutschland. Der politische Druck in diese Richtung nehme weiter zu.

So unterstĂŒtzten die Landesregierungen in Brandenburg, Sachsen und ThĂŒringen inzwischen "vorsichtig" eine RĂŒckkehr zur russischen Energieversorgung. DafĂŒr setzten sich die beiden russlandfreundlichen Parteien BĂŒndnis Sahra Wagenknecht (BSW) auf der linken und Alternative fĂŒr Deutschland (AfD) auf der rechten Seite ein.

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de.rt.com/inland/250025-schwed


Ehemaliger Vizechef der russischen Nationalgarde wegen Korruption festgenommen


Die Strafverfolgungsbehörden in Russland haben den ehemaligen Ersten stellvertretenden Chef der russischen Nationalgarde, Generaloberst Wiktor Strigunow, festgenommen. Laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti wurden Strigunow Amtsmissbrauch und Bestechung vorgeworfen.

Zwischen 2012 und 2014 soll er von GeschĂ€ftsleuten Bestechungsgelder in Höhe von ĂŒber 66 Millionen Rubel (umgerechnet knapp 715.000 Euro) fĂŒr seine UnterstĂŒtzung bei der Umsetzung staatlicher BauauftrĂ€ge erhalten haben, hieß es von Ermittlern.

Außerdem habe der Generaloberst im Jahr 2014 den Bau eines militĂ€rischen Ausbildungszentrums in der Region Kemerowo erlaubt. Diese Anweisung habe er trotz bestehender BeschrĂ€nkungen erteilt. Infolgedessen sei das Projekt nicht abgeschlossen worden, was dem Staat einen Schaden von ĂŒber zwei Milliarden Rubel (21,6 Millionen Euro) zugefĂŒgt hat.

Gegen Strigunow wurde ein Strafverfahren wegen Amtsmissbrauchs und der Annahme von Bestechungsgeldern in besonders großem Umfang eingeleitet. Strigunow bekleidete den Posten des ersten stellvertretenden Chefs der russischen Nationalgarde zwischen Januar 2020 und 2023. Zuvor war er seit Oktober 2016 Kommandeur des sibirischen Bezirks der Nationalgarde.

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de.rt.com/russland/250072-ehem


Medienbericht: Tritt Wehrpflicht ab 2026 in Kraft?


Der von der Bundesregierung geplante freiwillige Wehrdienst soll einem Medienbericht zufolge bei "ernster verteidigungspolitischer Lage" zur Pflicht werden, wenn die Lage "einen kurzfristigen Aufwuchs der StreitkrĂ€fte zwingend erfordert, der auf freiwilliger Grundlage nicht erreichbar ist", heißt es laut Spiegel vom Montag im Entwurf zum Wehrdienstgesetz. Der Gesetzentwurf ist ein zentrales Vorhaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius.

Die Bundesregierung könne diese Rekrutierung dann mit Zustimmung des Bundestags umsetzen. Dies gelte, wenn die Steigerung der "AttraktivitĂ€t" des Wehrdienstes nicht rechtzeitig zu genĂŒgend freiwilligen Bewerbungen gefĂŒhrt habe. Damit sei die verpflichtende Einziehung nicht lĂ€nger davon abhĂ€ngig, ob der Spannungs- oder Konfliktfall ausgerufen wird. Dem Entwurf zufolge machten die militĂ€rischen Anforderungen "einsatzbereite, kaltstartfĂ€hige und durchhaltefĂ€hige Einheiten" erforderlich.

Wie bereits aus Regierungs- und Parlamentskreisen bekannt wurde, soll ĂŒber den freiwilligen Wehrdienst die Zahl der Reservisten nach Möglichkeit von derzeit 100.000 auf 200.000 verdoppelt werden. DafĂŒr sollen junge Menschen angeschrieben werden, die ab 2008 geboren wurden. MĂ€nner mĂŒssen antworten, Frauen können. Vor allem die SPD will den sechsmonatigen Dienst so attraktiv machen, dass sich ausreichend Freiwillige finden, ohne dass eine Pflicht greifen muss.

Dazu sollen die regulĂ€ren, stehenden StreitkrĂ€fte um 80.000 auf dann 260.000 aufgestockt werden. Dies soll aber durch Soldaten möglich sein, die sich lĂ€nger verpflichten. Derzeit sieht es nicht so aus, als ob sich genug Freiwillige dafĂŒr finden.

Pistorius will sein Gesetzesvorhaben nun in die Abstimmung mit dem Koalitionspartner und den anderen Ressorts der Bundesregierung geben. Ende August soll das Kabinett darĂŒber beschließen. Dann könnte sich der Bundestag nach der Sommerpause mit den geplanten Änderungen befassen und diese rechtzeitig verabschieden, sodass der neue Wehrdienst zu Beginn des Jahres 2026 umgesetzt werden könnte.

Mehr zum Thema ‒ Spahn will BĂŒrgergeld kappen – Streit im Koalitionsausschuss vorprogrammiert

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Russlands Ex-Verkehrsminister tot aufgefunden – Ermittler vermuten Suizid


Weniger als zwölf Stunden nach seiner offiziellen Abberufung ist der ehemalige russische Verkehrsminister Roman Starowoit tot aufgefunden worden. Nach Angaben des Ermittlungskomitees soll er sich das Leben genommen haben.

Die Leiche des 53-JĂ€hrigen wurde am Montag, dem 7. Juli, in der NĂ€he seines Wohnorts im Dorf Rasdory im Moskauer Umland entdeckt. Sie lag nur wenige Meter von seinem Tesla Model X entfernt im GebĂŒsch auf einem Parkplatz des Malewitsch-Parks. Neben dem Toten fand man eine Dienstpistole vom Typ Makarow – ein staatliches EhrenprĂ€sent.

Swetlana Petrenko, die Sprecherin des Ermittlungskomitees, teilte mit:

"Die Ermittler des Ermittlungskomitees fĂŒr das Moskauer Gebiet arbeiten am Tatort. Die Hauptversion lautet: Selbstmord."


Der genaue Todeszeitpunkt ist bislang unklar. Einige Quellen berichten, Starowoit sei bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag gestorben. Andere Berichte deuten darauf hin, dass er noch am Montag im Verkehrsministerium gesehen wurde, wo er sich von Kollegen verabschiedet haben soll. Vor seinem Tod habe er SicherheitskrÀften eine Nachricht mit einem Hinweis gesendet, wo man ihn finden könne.

Nur wenige Stunden spĂ€ter folgte ein weiterer Todesfall im Umfeld des Ministeriums. Im GebĂ€ude des Verkehrsministeriums an der Staraja-Basmannaja-Straße brach am Montagmorgen der 42-jĂ€hrige Andrei Korneitschuk, der stellvertretende Leiter der Abteilung fĂŒr Bodenfonds, wĂ€hrend einer Sitzung plötzlich zusammen und verstarb noch vor Ort.

Ein Augenzeuge berichtete: "Er stand wÀhrend der Sitzung plötzlich auf und fiel tot um." Kollegen riefen umgehend einen Notarzt, doch die herbeigerufenen SanitÀter konnten nur noch den Tod feststellen. Als vorlÀufige Todesursache wird ein Herzstillstand vermutet. Ob ein Zusammenhang mit dem Suizid von Roman Starowoit besteht, ist derzeit unklar.

Am selben Morgen, dem 7. Juli, hatte PrĂ€sident Wladimir Putin Starowoit per Erlass von seinem Amt als Verkehrsminister entbunden. Dieses hatte er erst seit Mai 2024 inne. Zum amtierenden Leiter des Verkehrsministeriums wurde sein Stellvertreter Andrei Nikitin ernannt. Der Kreml betonte, die Entlassung sei nicht mit einem Vertrauensverlust begrĂŒndet worden.

Ein offizieller Grund fĂŒr die Abberufung Starowoits wurde nicht genannt. Hinweise deuten jedoch auf mögliche Ermittlungen wegen Korruption hin. Nach Angaben des Telegram-Kanals Shot drohten dem Ex-Minister bis zu 20 Jahre Straflager im Rahmen eines Strafverfahrens nach Teil 4 von Artikel 159 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation (Betrug) und Teil 4 von Artikel 160 (Veruntreuung).

Starowoit war von 2019 bis Anfang 2024 Gouverneur des Gebiets Kursk. In den letzten Monaten seiner Amtszeit erschĂŒtterten mehrere Skandale die regionale Verwaltung. Starowoits Nachfolger Alexei Smirnow war nur sieben Monate im Amt – von Mai bis Dezember 2024. Im April 2025 wurde Smirnow festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, gemeinsam mit seinem damaligen Stellvertreter Alexei Dedow beim Bau von Verteidigungsanlagen großflĂ€chig Haushaltsmittel veruntreut zu haben.

Laut Medienberichten geriet auch Starowoit ins Visier der Ermittlungen – ebenfalls wegen mutmaßlicher Unterschlagung im Zusammenhang mit dem Festungsbau. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen soll ihn ausgerechnet sein Nachfolger Smirnow schwer belastet haben. Starowoit sollte angeblich noch am Abend des 7. Juli festgenommen und zum Verhör gebracht werden – wozu es nicht mehr kam.

Roman Wladimirowitsch Starowoit wurde am 20. Januar 1972 in Kursk geboren. Er war 53 Jahre alt. Er begann seine Laufbahn als GeschĂ€ftsfĂŒhrer der "Regionalen Investitionsagentur" und wechselte spĂ€ter in die Bauwirtschaft. Ab 2005 arbeitete er in Sankt Petersburg fĂŒr die Stadtregierung, wo er Investitions- und Großprojekte betreute. SpĂ€ter stieg er in den föderalen Regierungsapparat auf.

Im Jahr 2012 ĂŒbernahm er die Leitung der föderalen Straßenbehörde Rosawtodor. 2018 wurde er stellvertretender Verkehrsminister und ĂŒbernahm noch im selben Jahr kommissarisch die FĂŒhrung des Gebiets Kursk. Bei den anschließenden Wahlen gewann er mit ĂŒber 81 Prozent der Stimmen. Nach fĂŒnf Jahren als Gouverneur kehrte er 2024 in die russische Regierung zurĂŒck – als Verkehrsminister. Nun ist Roman Starowoit tot. Die genauen UmstĂ€nde seines Todes werfen viele Fragen auf und bleiben Gegenstand der Ermittlungen.

Mehr zum Thema – KorruptionsvorwĂŒrfe gegen Russlands Ex-Vize-Verteidigungsminister: Gericht friert Vermögen ein


de.rt.com/russland/250064-russ


Economist: Politische Machtspiele in Kiew werden heftig


Die ukrainische FĂŒhrung steckt zunehmend in RĂ€nkespielen, MachtkĂ€mpfen und SĂ€uberungen fest, die das Land von innen zu spalten drohen. Dies geht aus einem am Sonntag veröffentlichten Bericht der Zeitung The Economist hervor. Demnach könnte das Chaos grĂ¶ĂŸtenteils auf Andrei Jermak, den einflussreichen Chef im BĂŒro des ukrainischen PrĂ€sidenten, zurĂŒckgefĂŒhrt werden. Inmitten des Konflikts mit Russland bedeute das innenpolitische Chaos mehr Gefahr fĂŒr die Ukraine.

WĂ€hrend Russland die ukrainischen StreitkrĂ€fte entlang der Frontlinie weiter zurĂŒckdrĂ€ngt, könnte das zunehmende politische Chaos in Kiew eine noch grĂ¶ĂŸere Gefahr fĂŒr die Ukraine bedeuten, hieß es in dem Artikel.

Laut The Economist wurde die innere Spaltung durch mehrere Entwicklungen im vergangenen Monat verdeutlicht. Als Beispiele nennt die Publikation Berichte ĂŒber eine Kabinettsumbildung mit Julia Swiridenko als nĂ€chster Premierministerin als neuen Versuch, Geheimdienstchef Kirill Budanow zu stĂŒrzen. Zudem wird von KorruptionsvorwĂŒrfen gegen Vizepremier Alexei Tschernyschow berichtet.

Als Vizepremier wurde Tschernyschow fĂŒr seine BemĂŒhungen um die RĂŒckfĂŒhrung ukrainischer StaatsbĂŒrger aus dem Westen bekannt. Im Juni wurde er im Betrugsfall um ein Wohnungsbauprojekt beschuldigt, das er wĂ€hrend seiner Amtszeit als Minister fĂŒr Gemeinde- und Gebietsentwicklung genehmigt hatte.

Die VorwĂŒrfe kamen wĂ€hrend einer Dienstreise Tschernyschows nach Wien auf. Der Economist zeichnet hierbei ein "absurdes Bild": Der Minister, der sich fĂŒr die RĂŒckfĂŒhrung von Ukrainern einsetzte, erwĂ€ge nun selbst, ins Exil zu gehen.

Es gebe keine Beweise dafĂŒr, dass Jermak die Ermittlungen angeordnet habe, erklĂ€rten mehrere namentlich nicht genannte Quellen in Kiew gegenĂŒber der Zeitung. Gleichzeitig habe Jermak den Fall weiterlaufen lassen, wĂ€hrend er andere Verfahren einschrĂ€nkte, wodurch Tschernyschow neutralisiert gewesen sei.

Außerdem betonten die Quellen der Zeitung, dass Tschernyschow versucht habe, sich als alternativer Vermittler in den Beziehungen zu Washington zu positionieren und damit Jermak potenziell zu schwĂ€chen. Davon, dass Tschernyschow in Ungnade fĂ€llt, könnte zudem Swiridenko profitieren, die als Jermaks ProtegĂ© dargestellt wird.

Jermak habe zudem mehrfach versucht, Budanow zu stĂŒrzen. Das PrĂ€sidentenbĂŒro sehe ihn als "RevolutionĂ€r", der eine eigene politische Maschinerie aufbauen will und nicht davor zurĂŒckschreckt, die ukrainische FĂŒhrung mit harten Wahrheiten zu konfrontieren.

Bislang sei es Budanow gelungen, sich auf dem Posten zu halten. Der Economist fĂŒgte hinzu, dass unter anderem wiederholte Warnungen des Weißen Hauses, ihn nicht zu entlassen, eine wichtige Rolle gespielt hĂ€tten.

Mehr zum Thema – US-Abneigung gegen Jermak: Ende des ukrainischen "grauen Kardinals" scheint nahe


de.rt.com/europa/250065-econom


New York Times: EU fĂŒrchtet, den Support fĂŒr US-MilitĂ€rsoftware zu verlieren


Laut einem Bericht der New York Times (NYT) machen sich EU-Politiker Sorgen, dass Washington eines Tages wichtige Software-Updates fĂŒr in den USA hergestellte militĂ€rische AusrĂŒstung einstellen könnte. Ursprung dieser BefĂŒrchtungen ist die Ungewissheit ĂŒber die Zukunft der NATO und die Politik von US-PrĂ€sident Donald Trump.

Die EuropĂ€ische Union hat fĂŒr das nĂ€chste Jahrzehnt beinahe 14 Billionen Euro fĂŒr AufrĂŒstung vorgesehen. Im Juni genehmigte die EU-Kommission die Verwendung von etwa 335 Milliarden Euro aus dem COVID-Wiederaufbaufonds fĂŒr militĂ€rische Zwecke. Im Mai fĂŒhrte sie einen Fonds von 150 Milliarden Euro zur UnterstĂŒtzung von RĂŒstungszwecken ein. Neben den EU-Mitgliedsstaaten wurde auch der Ukraine der Zugriff auf diese Mittel gewĂ€hrt. Russland wertete diese Schritte als Beleg fĂŒr die fortgesetzte Feindseligkeit der EU.

Die EuropĂ€ische Union begebe sich jedoch in diesen nie dagewesenen RĂŒstungs-Kaufrausch, ohne die technologischen Grundlagen zur ErfĂŒllung dieses Strebens zu besitzen, berichtete die NYT am Sonntag. FĂŒr viele fortgeschrittene MilitĂ€rsysteme der USA besitze die EU keine funktionsfĂ€hige Alternative, darunter auch den F-35 Stealth-Kampfjet, der etwa 80 Millionen US-Dollar pro StĂŒck kostet. Laut dem Bericht wecke das Fehlen dieser FĂ€higkeiten Zweifel daran, ob die EU strategische Autonomie erreichen könne.

Die Staaten bleiben sehr abhĂ€ngig von amerikanischen Plattformen – von Raketenabwehrsystemen und Raketenwerfern bis zu Mitteln der CyberkriegsfĂŒhrung. Sie alle benötigen regelmĂ€ĂŸig Software-Updates aus den USA.

Einige Politiker fĂŒrchteten, dass Washington am Ende wichtige Software-Updates zurĂŒckhalten könnte – eine Sorge, die durch Donald Trumps jĂŒngste Kontaktaufnahmen zu Russland und seine Skepsis gegenĂŒber der NATO verstĂ€rkt werde, schreibt die NYT.

Die NATO-Mitglieder haben zugestimmt, 3,5 Prozent des BIP fĂŒr das eigentliche Verteidigungsbudget und weitere 1,5 Prozent fĂŒr Bereiche wie Cyberabwehr und die Vorbereitung der zivilen Infrastruktur auszugeben.

Seit die Trump-Regierung die Lieferung bestimmter Waffen an die Ukraine eingestellt und es den EU-LĂ€ndern ĂŒberlassen habe, diese LĂŒcke zu fĂŒllen, seien die Sorgen wegen der technologischen AbhĂ€ngigkeit noch drĂ€ngender, so die NYT. Moskau hatte diesen Schritt begrĂŒĂŸt und erklĂ€rt, das Einfrieren der Lieferungen könne das Ende des Konflikts beschleunigen.

Die Debatten, ob man seine eigene RĂŒstungsindustrie aufbauen oder sich weiter auf US-Technologien verlassen sollte, gingen in der EU weiter, so der Bericht. Die bisherige gemischte Herangehensweise deute an, dass die EuropĂ€ische Union weiterhin von US-SchlĂŒsseltechnologien abhĂ€ngig bleiben könnte, selbst wenn sie grĂ¶ĂŸere UnabhĂ€ngigkeit in diesem Bereich anstrebe.

Zeitgleich mit dieser Debatte spekulieren westliche Medien und einige Politiker, Russland bereite sich darauf vor, möglicherweise NATO-LĂ€nder in Europa anzugreifen. Der russische PrĂ€sident Wladimir Putin hat derartige Vorstellungen als "Unsinn" zurĂŒckgewiesen. Er sagte, Moskau habe keine Absicht, in die NATO einzufallen. Das US-gefĂŒhrte MilitĂ€rbĂŒndnis feuere einen RĂŒstungswettlauf an und erfinde sich Bedrohungen, um die eigenen höheren Ausgaben zu rechtfertigen.

Mehr zum Thema - Rutte: Russland gewinnt den RĂŒstungswettlauf mit der NATO


de.rt.com/europa/250048-new-yo


Bundesbanker warnt vor BargeldengpÀssen und digitaler AbhÀngigkeit


Bundesbankvorstand Burkhard Balz gab in einem Interview bekannt, dass die Anzahl der Geldautomaten und Bankstellen in der Bundesrepublik zuletzt deutlich zurĂŒckgegangen sei. GegenĂŒber t-online verriet er:

"In einigen Regionen könnte es zukĂŒnftig schwieriger werden, an Bargeld zu kommen."


Balz forderte daher mehr Kooperationen – etwa beim Betrieb von Geldautomaten. Er betonte: "Die Niederlande machen es vor: Dort betreiben die Banken ihre Geldautomaten gemeinsam ĂŒber eine zentrale Gesellschaft. Das könnte auch ein Modell fĂŒr Deutschland sein." Er stellte allerdings auch klar:

"Politik und Kreditwirtschaft sind hier gemeinsam gefragt. Wir als Bundesbank können nur AnstĂ¶ĂŸe geben – am Ende mĂŒssen sich die anderen Bargeldakteure und die Politik dafĂŒr einsetzen."


Doch danach sieht es derzeit gar nicht aus. Denn auch Balz sprach er sich fĂŒr eine "Bargeldregulierung" aus. Die EinfĂŒhrung einer EU-weiten Obergrenze fĂŒr BargeldgeschĂ€fte in Höhe von 10.000 Euro ab 2027 nannte Balz einen "guten Kompromiss zwischen Freiheit und Kontrolle".

Mit Blick auf den digitalen Euro betonte er, dass dieser das Bargeld ergĂ€nzen, aber nicht ersetzen solle. "Der digitale Euro ist eine extrem sinnvolle ErgĂ€nzung zum Bargeld", sagte Balz. Der Fahrplan bis zur EinfĂŒhrung ist auch ziemlich klar: "Das Projekt startete Ende 2021. Der Gesetzgebungsprozess in BrĂŒssel lĂ€uft. Sollte er 2026 abgeschlossen sein, brĂ€uchte es noch zwei bis drei Jahre Testphase. Realistisch wĂ€re eine EinfĂŒhrung nicht vor 2029. Entscheidend ist, dass der digitale Euro technisch einwandfrei lĂ€uft. Sollte es nach der EinfĂŒhrung des digitalen Euros zum Beispiel zu einem erfolgreichen Hackerangriff kommen, wĂŒrde dies das ganze Projekt infrage stellen." Demnach dĂŒrfe man sich nicht ausschließlich auf die digitale Lösung verlassen.

Hart ins Gericht mit der Bundesbank geht dagegen der Journalist Hakon von Holst in einem Gastbeitrag auf dem Blog des Finanzexperten Norbert HĂ€ring: "Anders als die Nationalbank Österreichs traut sich die Bundesbank kaum, einen politischen Appell auszusenden. Sie grĂŒndete stattdessen einen GesprĂ€chskreis, das Nationale Bargeldforum. Sie vermittelt dort zwischen Banken- und HandelsverbĂ€nden in der Hoffnung auf einvernehmliche Kompromisse. Der Zentralbereichsleiter Bargeld der Deutschen Bundesbank, Stefan Hardt, sprach sich im November gegen eine gesetzliche Regelung aus. Auch auf eine absolute Untergrenze von 25.000 Geldautomaten wollte er sich nicht festlegen – das entsprĂ€che der HĂ€lfte der heute existierenden GerĂ€te."

Der entscheidende Player sei ohnehin die EU, in deren Reihen es aber auch Widerstand gegen die zunehmende Abschaffung des Bargelds gibt. Die neue Bundesregierung unter BlackRock-Kanzler Friedrich Merz (CDU) tut offenbar alles, um das Bargeld aus dem Zahlungsverkehr zu ziehen und den total glĂ€sernen BĂŒrger zu realisieren. Von Holst dazu:

"Die neue Bundesregierung verfolgt erklĂ€rtermaßen eine 'Digital-only'-Strategie. Entsprechend deuten sich keine Maßnahmen zum Schutz von Bargeld an. Allerdings könnte Deutschland ĂŒber die EU-Ebene dazu gezwungen werden. Dazu mĂŒssten EU-Parlament und EU-Ministerrat Verbesserungen an einem Verordnungsvorschlag der EU-Kommission vornehmen. Die nĂ€chsten Monate sind entscheidend. Mein Mitstreiter Hansjörg StĂŒtzle und ich sind deshalb mit den EU-Abgeordneten in Kontakt getreten, im Namen der 200.000 UnterstĂŒtzer unserer Petition. Die Unterschriftensammlung ist weiterhin offen."


WĂ€hrend sich die Bundesbank daher mit den aktuell 50.000 Geldautomaten gut aufgestellt sieht und DĂ€umchen dreht, wĂ€chst die allgemeine Kritik an deren schleichendem RĂŒckgang massiv. Auch die ĂŒblichen Beschwörungsformeln zur EinfĂŒhrung des digitalen Euros, wie Sicherheit vor RaubĂŒberfĂ€llen und Schwarzgeldvermeidung, ziehen bei vielen kritischen BĂŒrgern nicht mehr. Die Frage ist, ob das in BrĂŒssel und Berlin jemanden interessiert.

Mehr zum Thema ‒ EU-Beschluss gegen Bargeld: Nur noch bis 10.000 Euro

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de.rt.com/inland/250057-bundes


Russische Elektronikhersteller werfen auslÀndischen Akteuren Versuch der Marktzerstörung vor


Auf dem russischen Markt fĂŒr die Beschaffung von Elektronik im Rahmen von RegierungsauftrĂ€gen spielt sich ein Krimi ab: Die moderne Regulierung erlaubt es auslĂ€ndischen Akteuren, den sogenannten "anfĂ€nglichen Höchstpreis" anzubieten – und sie nutzen diesen, um russischen Unternehmen zu schaden, da sie selbst nicht an staatlichen Ausschreibungen teilnehmen dĂŒrfen. Der Mechanismus ist einfach: Der anfĂ€ngliche Höchstpreis wird nun von allen Marktteilnehmern verlangt und kann auch von auslĂ€ndischen Anbietern vorgelegt werden, die ihn stark unterbieten, sodass russische Unternehmen am Ende im Verlustbereich arbeiten mĂŒssen. Die Zeitung Wedomosti schreibt diesbezĂŒglich:

"Jetzt können auslĂ€ndische Unternehmen, die nicht mit einem Gewinn rechnen, Dumping als Strategie zur Destabilisierung des Marktes einsetzen, und die russischen Teilnehmer sind gezwungen, sich beim Abschluss von VertrĂ€gen auf diese unterbewerteten Preise zu konzentrieren, was ihre RentabilitĂ€t und Nachhaltigkeit verringert, so Oxana Pawluchina, Beraterin fĂŒr Kartellrecht bei MEF Legal, gegenĂŒber Wedomosti. So werde die staatliche UnterstĂŒtzung in Form von PrĂ€ferenzen durch den Einfluss unfairer Preisvorgaben nivelliert, glaubt die Expertin."

Es zeichnet sich eine seltsame Situation ab, wie Ilja Massuch, Direktor der autonomen Organisation "Kompetenzzentrum fĂŒr Importsubstitution in der Informations- und Kommunikationstechnologie", in einem GesprĂ€ch mit Wedomosti erklĂ€rt:

"Der Regierungserlass Nr. 1875 verbietet zwar den Kauf auslĂ€ndischer Elektronik, wenn die notwendigen Produkte bei russischen Anbietern erhĂ€ltlich sind, aber der Preis wird immer noch außerhalb dieser Regel festgelegt, und zwar so: Eine Preisfestsetzung wird angekĂŒndigt, also kommen Huawei, Yadro, Aquarius und andere Unternehmen dazu. Huawei senkt den Preis, ein Mindestpreis wird festgelegt, und dann wird ein Bieterverfahren angekĂŒndigt. Höchstwahrscheinlich wird Huawei nicht daran teilnehmen, und wenn doch, wird es rausgeworfen, aber der Preis bleibt, und er ist niedrig."

Die russischen Elektronikhersteller sind gegen derartige unzulĂ€ssige Praktiken und schlagen vor, den Mechanismus des anfĂ€nglichen Höchstpreises bei der staatlichen Beschaffung von GerĂ€ten zu ĂŒberarbeiten. Nach Ansicht der russischen Marktteilnehmer scheint es sinnvoll, die Regeln und die Definition des anfĂ€nglichen Höchstpreises fĂŒr den Vertrag zu Ă€ndern, da "ein staatliches Unternehmen im Prinzip nicht bei Huawei, HP und anderen auslĂ€ndischen Anbietern anfragen sollte", betont Ilja Massuch.

Mehr zum Thema - Experten: IT-Branche in Russland wĂ€chst stark – trotz aller Hindernisse


de.rt.com/russland/250069-russ


Lawrow zur Ukraine: Keine territoriale IntegritĂ€t fĂŒr ein russophobes Regime


Russlands Außenminister Sergei Lawrow hat der ungarischen Zeitung Magyar Nemzet ein Interview gegeben. Darin erklĂ€rte er, das Prinzip der territorialen IntegritĂ€t sei auf die Ukraine nicht anwendbar. Zudem sprach er ĂŒber Russlands Streben nach einem dauerhaften Frieden.

Zur russophoben Politik Kiews

Lawrow betonte, das Kiewer Regime könne keinen Anspruch auf das Prinzip der territorialen IntegritĂ€t erheben. Dieses gelte nur fĂŒr Staaten, die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker gewĂ€hrleisten:

"FĂŒr jeden unvoreingenommenen Beobachter ist offensichtlich, dass das Kiewer Regime, das Russophobie zur Staatsdoktrin erhoben hat, die Bevölkerung der russischsprachigen Regionen der Ukraine – darunter die Krim, Sewastopol, Lugansk, Donezk, Saporoschje und Cherson – nicht reprĂ€sentiert. Den Menschen, die sich als Russen verstehen und ihre IdentitĂ€t, Sprache, Kultur und Religion bewahren wollen, wurde klargemacht, dass sie in der Ukraine BĂŒrger zweiter Klasse, Fremde sind."


Als Beispiel nannte Lawrow eine Aussage des ukrainischen Machthabers Wladimir Selenskij, der die Bewohner des Donbass als "Kreaturen" bezeichnete und sie aufforderte, "im Interesse ihrer Kinder und Enkel nach Russland zu gehen". Diesem Rat seien viele gefolgt und hĂ€tten fĂŒr die RĂŒckkehr in die Heimat gestimmt:

"Da das Kiewer Regime diese Regionen nicht reprÀsentiert, kann es nach internationalem Recht nicht verlangen, dass das Prinzip der territorialen IntegritÀt auf den ukrainischen Staat in seiner jetzigen Form angewandt wird."

Selbstbestimmung statt Annexion

Lawrow wies darauf hin, dass der Begriff "Annexion" im Zusammenhang mit der Krim und den neuen Regionen nicht akzeptabel sei. Die Bewohner hĂ€tten durch Abstimmungen ihr Recht auf Selbstbestimmung ausgeĂŒbt, wie es in der UN-Charta verankert ist.

Zu den Verhandlungen mit Kiew

Russland sei offen fĂŒr eine politische und diplomatische Lösung des Konflikts. Es gehe um einen dauerhaften Frieden, nicht um eine Waffenruhe, die Kiew fĂŒr eine militĂ€rische Neuordnung nutzen könnte, so der Minister:

"Wir brauchen keine Pause, die das Kiewer Regime und seine auslÀndischen HintermÀnner nutzen wollen, um Truppen neu zu gruppieren, die Mobilisierung fortzusetzen und das MilitÀrpotenzial auszubauen."


Ursachen fĂŒr Konflikt beseitigen

Lawrow betonte, der Ukraine-Konflikt könne nur gelöst werden, wenn die Ursachen beseitigt wĂŒrden:

"ZunĂ€chst muss die Bedrohung der russischen Sicherheit durch die NATO-Erweiterung und die Einbindung der Ukraine in dieses MilitĂ€rbĂŒndnis beendet werden."

Außerdem forderte er die Einhaltung der Menschenrechte in den von Kiew kontrollierten Gebieten, in denen alles Russische vernichtet werde. Wichtig sei zudem die völkerrechtliche Anerkennung der neuen Regionen:

"Auf der Tagesordnung stehen die Demilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine, die Aufhebung der antirussischen Sanktionen, die RĂŒcknahme aller Klagen gegen Russland und die RĂŒckgabe der im Westen illegal beschlagnahmten Vermögenswerte."

Alle diese Punkte mĂŒssten in einem rechtsverbindlichen Abkommen festgeschrieben werden.

Zur Bedrohung Europas

Lawrow kritisierte die westlichen Eliten, die Russland als Feindbild aufbauen, um die Bevölkerung von sozialen und wirtschaftlichen Problemen abzulenken:

"Solche VorwĂŒrfe gibt es wirklich. Wir hören sie. Vielleicht wissen diejenigen, die sie erheben, mehr ĂŒber Russlands PlĂ€ne als wir selbst. Uns sind jedenfalls keine PlĂ€ne bekannt, 'Europa anzugreifen' oder gar 'zu besetzen'."

Er warnte vor der zunehmenden Militarisierung der EU, die sich zu einem Ableger der NATO entwickle – mit gefĂ€hrlichen Folgen fĂŒr die EuropĂ€er.

Zu den Beziehungen mit Ungarn

Lawrow lobte den pragmatischen Kurs Ungarns trotz des Drucks aus BrĂŒssel. Die LĂ€nder vertiefen ihre Handels- und Wirtschaftsbeziehungen, etwa mit dem Ausbau des Kernkraftwerks Paks. Russland liefere planmĂ€ĂŸig Erdöl und Erdgas nach Ungarn und sei zur Zusammenarbeit in allen Bereichen bereit:

"Insgesamt sehen wir gute Aussichten fĂŒr den weiteren Dialog mit Budapest auf der Basis gegenseitigen Nutzens und unter BerĂŒcksichtigung der Interessen des anderen."

Schutz ethnischer Minderheiten

Lawrow wies außerdem auf die gewaltsame Ukrainisierung verschiedener ethnischer Gruppen, darunter Russen und Ungarn, hin. Russland und Ungarn wĂŒrden den Schutz dieser Gruppen offen einfordern.

Mehr zum Thema – Putin: Westen soll eigene Probleme lösen – Russland kĂ€mpft fĂŒr StabilitĂ€t und Sicherheit


de.rt.com/russland/250045-lawr


FlĂŒchtlingskrise, Stromsteuer, Wirtschaftskrise: AfD wirft GroKo auf Klausurtagung "Wortbruch" vor


Am Wochenende fand in Berlin die Klausurtagung der AfD-Fraktion statt: In einem verabschiedeten Sieben-Punkte-Programm wurden bisherige Positionen gestĂ€rkt, die unmittelbar mit Kritik an den "Altparteien", vor allem Union, SPD und GrĂŒne einhergehen. Konkret ging es um folgende Themen:

1. "Innere Sicherheit fĂŒr Deutschland"

Hier werden konsequente Grenzkontrollen gefordert sowie eine "Null-Toleranz-Politik" gegen "Messerangriffe", Gewaltdelikte und sexuelle Straftaten. Der "Islamismus" wird als "grĂ¶ĂŸte Sicherheitsgefahr fĂŒr Deutschland" benannt.

2. "Eine sichere Zukunft fĂŒr Deutschland als Wirtschaftsstandort"

Die AfD fordert die Senkung von Einkommens- und Körperschaftsteuern, sowie den Abbau von BĂŒrokratie und die Förderung von Spitzentechnologie.

3. "Sichere und gĂŒnstige Energie fĂŒr Unternehmen und BĂŒrger"

Die Partei plĂ€diert hier fĂŒr eine konsequente Abschaffung der sogenannten "CO₂-Steuer", will die Nord-Stream-Pipelines wieder in Betrieb stellen und die grĂŒne "Energiewende" beenden.

4. "Deutschland zuerst: Sicherheits- und Außenpolitik fĂŒr Deutschland"

Entwicklungshilfe und Visavergabe sollen an Kooperationsbereitschaft geknĂŒpft werden: Die AfD will Migrationskontrolle und RĂŒcknahme abgelehnter Migranten und parallel die "Asyllobby" und das "Schlepperwesen" bekĂ€mpfen.

Mit Blick auf die Ukraine will sich die Partei fĂŒr Diplomatie und ein Friedensabkommen starkmachen, Sanktionen gegen Russland aufheben sowie keine Waffenlieferungen mehr genehmigen.

5. "Eine sichere Heimat durch VerteidigungsfÀhigkeit"

Gleichzeitig spricht man sich fĂŒr die Wehrpflicht aus. Die AfD will "Die FĂ€higkeit zur Landes- und BĂŒndnisverteidigung durch personelle, materielle, ideelle und organisatorische Neuaufstellung der Bundeswehr stĂ€rken."

6. "Soziale Sicherheit und Leistungsgerechtigkeit"

Die AfD will eine "Aktivierende Grundsicherung" mit Pflicht zur BĂŒrgerarbeit statt BĂŒrgergeld einfĂŒhren. FĂŒr Asylbewerber soll es Sachleistungen statt Geld geben. Weiterhin will man die SteuergrundfreibetrĂ€ge erhöhen; davon sollen insbesondere Geringverdiener und Rentner profitieren. Auch soll es ein Junior-Spardepot fĂŒr jedes Kind geben und das Rentenniveau angehoben werden. Politiker und zukĂŒnftige Beamte sollen fortan in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Mit Blick auf die demografische Wende will man eine "aktivierende Familienpolitik" fördern, zum Beispiel durch finanzielle Entlastungen fĂŒr Familien und mehr gesellschaftliche Anerkennung von Elternschaft.

7. "Zuhause in Sicherheit: Wohnraum und Eigentum schĂŒtzen"

Durch den Stopp von "illegaler Zuwanderung" soll der Wohnungsmarkt "entspannt" werden. Bauen und Wohnen will man wieder bezahlbar machen: "Energiekosten senken, DĂ€mmvorschriften reduzieren, GebĂ€udeenergiegesetz abschaffen", heißt es im Programm. DarĂŒber hinaus macht man sich fĂŒr ein "Eigentumsrecht ohne EinschrĂ€nkungen" stark, das heißt "keine staatliche Wohnraumzuteilung, keine WohnflĂ€chensteuern".

All das wird als Reaktion auf die allgemeine "desolate Lage" in Deutschland betrachtet. Diese sei durch "fortgesetzte Fehlentscheidungen der Altparteien herbeigefĂŒhrt worden." Besonders die Abschiebungen "insbesondere nach Syrien und Afghanistan", Steuersenkungen sowie eine Reparatur und Inbetriebnahme der Nord-Stream-Gasleitungen aus Russland sind den Parteivorsitzenden wichtig. Die Punkte hĂ€tten an AktualitĂ€t nichts verloren, sagte Co-Partei- und Fraktionschef Tino Chrupalla.

Co-Chefin Alice Weidel ging wieder einmal mit Bundeskanzler Friedrich Merz hart ins Gericht. Diejenigen, die mit der Wahl der CDU die Hoffnung auf einen Politikwechsel verknĂŒpft hĂ€tten, seien "bitter enttĂ€uscht" worden, sagte sie laut ARD. Sie betonte:

"Wir sind in einer Situation, wo wir es mit einer Bundesregierung zu tun haben, die eigentlich die Politik der abgewĂ€hlten Ampelkoalition fortfĂŒhrt."


Bereits in der Vergangenheit kritisierte die AfD vor allem die fatale Schuldenpolitik der Union – die noch mit dem alten Bundestag verabschiedet wurde. Merz habe "mit komplett anderen Themen Wahlkampf gemacht", meint Weidel. Deutliche kritisierte sie den "Wortbruch" hinsichtlich der versprochenen, fĂŒr private Haushalte und Teile der Wirtschaft aber vorerst nicht eingehaltenen Senkung der Stromsteuer auf das EU-Mindestniveau.

"Wer eigentlich regiert, ist die SPD", meinte Chrupalla mit Blick auf die Partei, die in aktuellen Umfragen nur noch auf 13 Prozent kommt. Er forderte: "Die Stromsteuer fĂŒr Privatleute und Unternehmen muss sofort gesenkt werden."

Weidel kritisierte auch das Thema eines möglichen Verbotsverfahrens fĂŒr die AfD. Der Beschluss der SPD, ein AfD-Verbotsverfahren vorantreiben zu wollen, erinnere sie "an ganz dunkle Zeiten". Weidel verglich einen möglichen Verbotsantrag mit Parteiverboten im Nationalsozialismus: "Genau das hatten wir 1933", meinte sie.

Gleichzeitig ging die Partei auch mit sich selbst hart ins Gericht: Vor der Klausur hatte Chrupalla das neue Credo gegenĂŒber der FAZ herausgestellt:

"Wir wollen professionell auftreten. Wir wollen regieren. DafĂŒr muss man Kompetenz ausstrahlen und das Prollige etwas ablegen."


Die Begriffe bzw. Phrasen "Remigration" und "Deutsche Leitkultur statt Multikulti" werden – vermutlich infolgedessen – in der finalen Version des Sieben-Punkte-Programms nicht mehr verwendet. Laut Spiegel war das in der ursprĂŒnglichen Version noch der Fall. Versucht man so den Anschluss "zur "Mitte" – aber auch zum BSW – zu suchen?

Mehr zum Thema - Berlin: AfD-Politiker benötigen Polizeischutz nach angekĂŒndigter "Görli"-Park-Begehung

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de.rt.com/inland/250032-fluech


Debatte und Abstimmung ĂŒber Misstrauensantrag gegen von der Leyen


Das EU-Parlament debattiert heute ĂŒber einen Misstrauensantrag gegen EU-KommissionsprĂ€sidentin Ursula von der Leyen. FĂŒr den kommenden Donnerstag ist die Abstimmung ĂŒber den Antrag angesetzt.

Eine Gruppe von 72 Abgeordneten unterstĂŒtzt den Antrag, den der rumĂ€nische Abgeordnete Gheorghe Piperea der EKR-Fraktion eingebracht hat. Der KommissionsprĂ€sidentin werden Korruption, Missmanagement und Intransparenz vorgeworfen.

Im Zentrum der Anschuldigungen steht die Impfstoffbeschaffung durch die KommissionsprÀsidentin wÀhrend der Corona-Krise. Die mit dem Pharma-Riesen Pfizer geschlossenen VertrÀge legt von der Leyen nicht vollstÀndig offen. SMS, mittels derer sie direkte Absprachen mit Pfizer getroffen hatte, hat sie gelöscht.

Die EU bestellte insgesamt 4,2 Milliarden Impfdosen fĂŒr die BĂŒrger der EU. Von der Leyen schloss in diesem Zusammenhang den bis dato grĂ¶ĂŸten Einzelvertrag der EU mit einem Einzelunternehmen ab. Sie orderte im FrĂŒhjahr 2021 bei Pfizer eine dritte Lieferung von Impfstoffen in einem Umfang von 1,8 Milliarden Einzeldosen. Dieser dritte Vertrag mit Pfizer sicherte dem Unternehmen im Gegenzug Einnahmen in Höhe von 35 Milliarden Euro zu.

Bei der Abstimmung ĂŒber den Misstrauensantrag am Donnerstag wird Ursula von der Leyen nicht im EU-Parlament anwesend sein. Die KommissionsprĂ€sidentin hĂ€lt die Eröffnungsrede bei der Ukraine-Wiederaufbau-Konferenz in Rom. Die Abwesenheit ist ein klarer Affront von der Leyens gegenĂŒber dem Parlament.

FĂŒr den unwahrscheinlichen Fall, dass der Misstrauensantrag die Zustimmung der Mehrheit der Parlamentsmitglieder findet, wĂ€re die gesamte Kommission abgesetzt. Allerdings haben sowohl die EVP, die grĂ¶ĂŸte Fraktion im EU-Parlament, als auch die Sozialdemokraten signalisiert, dass sie gegen den Antrag stimmen werden. Auch die GrĂŒnen werden von der Leyen mehrheitlich unterstĂŒtzen.

UnterstĂŒtzung erhĂ€lt die KommissionsprĂ€sidentin zudem von ganz links. Die EU-Abgeordneten der Partei Die Linke werden schon aus Prinzip gegen den Antrag stimmen, denn sie wurde von der rechten Fraktion EKR (EuropĂ€ische Konservative und Reformer) eingebracht. Die Linke ist ĂŒbrigens dieselbe Partei, die Friedrich Merz zur Kanzlerschaft verholfen hat, indem sie nach dessen gescheiterter Wahl im ersten Wahlgang durch Antrag einen zweiten Wahlgang am selben Tag möglich machte.

Dabei ist auch in den Reihen der UnterstĂŒtzer die Unzufriedenheit mit von der Leyen klar zu erkennen. Die GrĂŒnen monieren beispielsweise die Aufweichung des Green New Deal und die De-facto-Preisgabe der Klimaziele der Union. Der Umgang von der Leyens mit dem Parlament ist fraktionsĂŒbergreifend immer wieder Anlass zu Kritik. Dass sie sich an dieser Kritik nicht stört, zeigt ihre Abwesenheit am Donnerstag deutlich.

Dass sie dennoch gestĂŒtzt wird, liegt vor allem daran, dass die Zustimmung zum Antrag die EU in eine schwere Krise stĂŒrzen wĂŒrde. Vor die Wahl gestellt zwischen existenzieller Krise und Weiterwursteln mit von der Leyen, wird sich das Parlament absehbar fĂŒr Weiterwursteln entscheiden. Angesichts des Ukraine-Kriegs, des RĂŒckzugs der USA als UnterstĂŒtzer sowie des Zollstreits mit den USA, des Handelskriegs mit China und der durch die Sanktionen ausgelösten Wirtschaftskrise in der EU ist fĂŒr eine veritable politische Krise nicht der richtige Zeitpunkt. Die UnterstĂŒtzung des Parlaments genießt von der Leyen allerdings nur pro forma.

Mehr zum Thema – China kĂŒrzt EU-China-Gipfel um einen Tag ‒ Spannungen nehmen zu


de.rt.com/europa/250047-debatt


"Selbstmord" – Donald Trump und das FBI legen 180-Grad-Wende zum Fall Jeffrey Epstein hin


Sie galt als eine der großen AnkĂŒndigungen des US-WahlkĂ€mpfers Donald Trump, nach gewonnener PrĂ€sidentschaftswahl alle verfĂŒgbaren Dokumente des tiefen Sumpfes rund um den im Jahr 2019 zu Tode gekommenen SexualstraftĂ€ter Jeffrey Epstein zeitnah der Öffentlichkeit zu prĂ€sentieren. Es folgte im Februar dieses Jahres eine im Nachhinein rein als publicitytrĂ€chtig zu betrachtende Teilveröffentlichung (RT DE berichtete).

In dem sich anbahnenden persönlichen, mittlerweile eskalierenden, Streit zwischen dem US-PrĂ€sidenten und dem Tech-MilliardĂ€r und Ex-Sonderleiter der DOGE-Behörde, Elon Musk, kĂŒndigte Letzterer im Juni auf X an, Informationen zu besitzen, dass Donald Trump "in den Epstein-Akten steht" (RT DE berichtete). Wenige Wochen spĂ€ter informiert nun das FBI in einem zweiseitigen Papier, "eine systematische ÜberprĂŒfung" habe ergeben, dass Epstein "nicht ermordet wurde", so die US-amerikanische Nachrichten-Webseite Axios zitierend.

Axios erklÀrt einleitend zu der "exklusiven" Veröffentlichung des FBI-Materials:

"Das Justizministerium von PrĂ€sident Trump und das FBI sind zu dem Schluss gekommen, dass sie keine Beweise dafĂŒr haben, dass der verurteilte SexualstraftĂ€ter und in Ungnade gefallene Finanzier Jeffrey Epstein einflussreiche Persönlichkeiten erpresst, eine 'Kundenliste' gefĂŒhrt hat oder ermordet wurde, wie aus einem Memo hervorgeht, das Axios vorliegt."

Die Mitteilung aus Washington ĂŒberrascht dahingehend, da mit Kash Patel (aktueller Direktor des FBI) und Dan Bongino (stellvertretender FBI-Direktor) bis zum Beginn des Jahres regelmĂ€ĂŸig in den sozialen Medien der offiziellen Sprachregelung von Epsteins Tod, einem angeblichen Suizid, eindeutig widersprochen worden war. In dem undatierten, zweiseitigen FBI-Memorandum heißt es einleitend:

"Im Rahmen unserer Verpflichtung zur Transparenz haben das Justizministerium und das Federal Bureau of Investigation (FBI) eine umfassende ÜberprĂŒfung der ErmittlungsbestĂ€nde im Zusammenhang mit Jeffrey Epstein durchgefĂŒhrt. Um sicherzustellen, dass die ÜberprĂŒfung grĂŒndlich war, fĂŒhrte das FBI digitale Durchsuchungen seiner Datenbanken, Festplatten und Netzlaufwerke sowie physische Durchsuchungen von MannschaftsrĂ€umen, verschlossenen SchrĂ€nken, Schreibtischen, SchrĂ€nken und anderen Bereichen durch, in denen möglicherweise relevantes Material aufbewahrt wurde. Bei diesen Durchsuchungen wurde eine betrĂ€chtliche Menge an Material gefunden, darunter mehr als 300 Gigabyte an Daten und physischen Beweisen."

Das analysierte und ausgewertete Material beinhalte "eine große Menge an Bildern von Epstein, Bilder und Videos von Opfern, die entweder minderjĂ€hrig sind oder den Anschein erwecken, minderjĂ€hrig zu sein, sowie ĂŒber zehntausend heruntergeladene Videos und Bilder von illegalem sexuellem Kindesmissbrauch und anderer Pornografie", so das Papier erlĂ€uternd. Weiter heißt es:

"Teams aus Agenten, Analytikern, AnwĂ€lten und Experten fĂŒr Datenschutz und BĂŒrgerrechte durchkĂ€mmten die digitalen und dokumentarischen Beweise mit dem Ziel, der Öffentlichkeit so viele Informationen wie möglich zur VerfĂŒgung zu stellen und gleichzeitig die Opfer zu schĂŒtzen."

In einer ersten Reaktion auf die Medienmeldungen zur neuen Sichtweise und ErklÀrungen seitens des Oval Office in der Causa Epstein, kommentierte umgehend Elon Musk auf X mit einem Meme:

đŸ€Ź pic.twitter.com/Oe9jPGoQRR
— Elon Musk (@elonmusk) July 7, 2025

In einem weiteren X-Beitrag schrieb er:

"Wie viel Uhr ist es? Oh, seht mal, es ist wieder 'Keiner-ist-verhaftet worden'-Uhr."

What’s the time? Oh look, it’s no-one-has-been-arrested-o’clock again 
 pic.twitter.com/CO9xJz68Tf
— Elon Musk (@elonmusk) July 7, 2025

Laut FBI-Memo fĂ€nden sich lediglich "sensible Informationen" sowie "spezifische Details wie die Namen und Ähnlichkeiten der Opfer, physische Beschreibungen, Geburtsorte, Partner und BeschĂ€ftigungsgeschichte" in den abertausenden Dateien. Der Axios-Artikel fasst zusammen:

"Die Ermittler fanden 'keine belastende 'Klientenliste' von Epstein, 'keine glaubwĂŒrdigen Beweise ... dass Epstein prominente Personen erpresst hat' und keine 'Beweise, die eine Untersuchung gegen nicht angeklagte Dritte rechtfertigen könnten', heißt es in dem Memo weiter."

Die finale Schlussfolgerung, dass Epstein in seinem GefĂ€ngnis in New York durch Selbstmord starb, wird seitens des FBI durch Videoaufnahmen aus dem Gemeinschaftsbereich der Special Housing Unit (SHU) argumentativ untermauert, in dem Epstein zum Zeitpunkt seines Todes untergebracht war. In dem Papier heißt es wörtlich:

"Nach einer grĂŒndlichen Untersuchung kamen die FBI-Ermittler zu dem Schluss, dass Jeffrey Epstein am 10. August 2019 in seiner Zelle im Metropolitan Correctional Center in New York City Selbstmord begangen hat. Diese Schlussfolgerung steht im Einklang mit frĂŒheren Erkenntnissen, einschließlich der Autopsie-Ergebnisse des New York City Office of the Chief Medical Examiner vom 19. August 2019."

Der seit dem Tode des SexualstraftĂ€ters prĂ€gende und kursierende Satz in den sozialen Medien: "Epstein didn't kill himself" (Epstein hat sich nicht selbst getötet) steht demgegenĂŒber weiterhin fĂŒr die kontrovers diskutierte These, der international protegierte US-amerikanische Finanzier habe nicht wie offiziell dargestellt Suizid begangen, sondern sei in seiner GefĂ€ngniszelle ermordet worden, um damit seine belastenden Aussagen vor Gericht zu verhindern.

Unter Berufung auf ein Interview fĂŒr den US-Sender Fox News hieß es zu der absehbaren Wendung in Washington bereits Mitte Mai:

"FBI-Direktor Kash Patel und der stellvertretende Direktor Dan Bongino haben in einem Exklusivinterview mit Maria Bartiromo von Fox News am Sonntag darauf bestanden, dass der in Ungnade gefallene Finanzier und mutmaßliche SexhĂ€ndler Jeffrey Epstein sich in seiner GefĂ€ngniszelle in Manhattan umgebracht hat."

US-PrĂ€sident Donald Trump, seit Jahren spekulativ im tiefen Epstein-Sumpf als möglicher, aktiver Beteiligter gehandelt, reagierte auf Truth Social mit einem Beitrag, der eine ErklĂ€rung des ehemaligen Epstein-Anwalts David Schoen zitiert. In dieser heißt es, dass Trump in keinerlei Verbrechen zur Causa Epstein verwickelt sei.

truthsocial.com/@realDonaldTru


Zur Personalie David Schoen war in einem Artikel der Times of Israel im Oktober 2021 zu lesen:

"Die Zionist Organization of America (Zionistische Weltorganisation ZOA) wĂ€hlte den jĂŒdischen Anwalt David Schoen zu ihrem nationalen Vorsitzenden. Der orthodoxe Anwalt erregte die Aufmerksamkeit der Medien, als er den ehemaligen PrĂ€sidenten Donald Trump im zweiten Amtsenthebungsverfahren gegen ihn verteidigte (...) Trump war nicht Schoens erster hochkarĂ€tiger Fall. Er sollte Jeffrey Epstein in einem Verfahren wegen Sexhandels vertreten, als der Finanzier tot im GefĂ€ngnis aufgefunden wurde, angeblich durch Selbstmord."

Der Axios-Artikel erinnert daran, dass im Jahr 2017, in einem Interview mit dem Autor Michael Wolff, Jeffrey Epstein "sogar behauptet hat, dass er zu einem bestimmten Zeitpunkt 'Donald Trumps engster Freund' war". Trump erklĂ€rte dazu im Jahr 2019, er sei "kein Fan von Epstein" gewesen und habe zu diesem Zeitpunkt "seit 15 Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen." Epstein habe zudem "in den frĂŒhen 2000er Jahren in seinen Golfresorts Zutrittsverbot" erhalten.

Das Justizministerium und das FBI erklÀren final in dem Memo, dass ausgehend von den Auswertungen keine "weitere Offenlegung" von Epstein-bezogenem Material "angemessen oder gerechtfertigt wÀre."

Mehr zum Thema - Trump verspottet Musk: "Dritte Partei ist lÀcherlich"


de.rt.com/nordamerika/250037-s


Proteste in Serbien: Demonstranten blockieren Straßen und Kreuzungen in Belgrad


Protestierende in Belgrad haben wichtige Straßen und Kreuzungen in der serbischen Hauptstadt blockiert. Wie ein Berichterstatter von RIA Nowosti mitteilte, riefen die Demonstranten ihre AnhĂ€nger auf, sich am Montagmorgen an einem Dutzend Orten in Belgrad den Protestaktionen anzuschließen.

Es gelang den Studenten, den Verkehr auf dem Bulevar Kralja Aleksandra im Zentrum Belgrads fĂŒr weniger als eine Stunde zu blockieren. Nach einer halben Stunde erschienen mehrere maskierte, leicht bewaffnete Polizisten am Boulevard. Sie vertrieben die Demonstranten ohne Gewaltanwendung und stellten den Verkehr wieder her.

Derartige Protestaktionen finden in Serbien bereits seit mehreren Tagen statt. Am 28. Juni blockierten die Demonstranten den Slavija-Platz und die benachbarten Straßen im Zentrum Belgrads und forderten vorgezogene Parlamentswahlen. Das Ultimatum lief am selben Tag um 21 Uhr ab. Nun fordern die Demonstranten, den Tag der Abstimmung festzulegen. An der Aktion beteiligten sich insgesamt 36.000 Menschen, darunter Studenten und Oppositionelle.

Am Abend des 28. Juni kam es zu ZusammenstĂ¶ĂŸen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die OrdnungskrĂ€fte reagierten mit Gewalt. 48 Polizisten wurden verletzt, 77 Demonstranten wurden festgenommen, darunter ein MinderjĂ€hriger. Am 29. Juni stellten die Protestierenden eine neue Forderung, und zwar die Freilassung aller Verhafteten.

Serbische Medien berichteten ĂŒber die Festnahme von acht Menschen wegen Verdachts auf Verbrechen gegen die Verfassungsordnung des Landes. Sie wurden am 1. Juli aus der Haft entlassen. PrĂ€sident Aleksandar Vučić versprach, alle Demonstranten festnehmen zu lassen, die eine Blockade am internationalen Flughafen und an kritischer Infrastruktur versuchten.

Bei den Protesten am vergangenen Samstag nahm die Polizei 13 Serben und einen slowenischen StaatsbĂŒrger fest, nachdem sie einen der Demonstranten in der Stadt Zrenjanin ĂŒberfahren hatten.

Mehr zum Thema - Proteste in Serbien: Warum wollen Studenten den PrĂ€sidenten stĂŒrzen?


de.rt.com/europa/250039-protes


DĂ€nemarks Wirtschaftsministerin warnt vor NATO-AufrĂŒstungskosten


Die EU-LÀnder laufen Gefahr "erhöhter Schuldenniveaus und nicht tragbarer Finanzen", wenn sie ihre Verteidigungsausgaben zu schnell erhöhen, warnte die dÀnische Wirtschaftsministerin Stephanie Lose. Die Mitglieder der EU und der NATO beabsichtigen, Milliarden Euro in Truppen und Waffen zu investieren.

Im Juni kamen die NATO-Staatschefs ĂŒberein, das Ziel der Verteidigungsausgaben von 2 auf 5 Prozent des BIP zu erhöhen, wovon 3,5 Prozent direkt ins MilitĂ€r und die verbleibenden Mittel in breiter angelegte Sicherheitsinitiativen gehen sollen. BrĂŒssel hatte schon davor das Programm 'ReArmEurope' in Höhe von 800 Milliarden Euro bekannt gegeben.

DĂ€nemark ist eines von zwölf EU-LĂ€ndern, die eine spezielle 'nationale Ausnahmeregelung' nutzen, die es ihnen erlaubt, die Haushaltsdefizitregeln der EU zu umgehen, wenn Schulden fĂŒr militĂ€rische Zwecke aufgenommen werden. Lose sagte in einem am Montag veröffentlichten Interview auf Euractiv, sie mache LĂ€ndern wie Frankreich und Italien keinen Vorwurf, sich herauszuziehen.

"Es ist gut, wenn man sich an stabile öffentliche Finanzen hĂ€lt... wenn das heißt, dass sie nach Wegen suchen, das NATO-Ziel von 3,5 Prozent zu erfĂŒllen, ohne auf einen nicht tragfĂ€higen Pfad zu geraten", sagte sie und fĂŒgte hinzu, sollte die ZurĂŒckhaltung auf fehlenden Platz zur Erhöhung der RĂŒstungsausgaben hindeuten, "dann ist das natĂŒrlich ein Problem".

Lose verwies, vor dem EU-Ministertreffen, dem sie am Montag vorsitzen wird, da DĂ€nemark gerade die rotierende EU-PrĂ€sidentschaft innehat, auf die US-Handelszölle und die Konkurrenz aus China als zusĂ€tzliche Belastungen, die die FĂ€higkeit der EU, RĂŒstungsausgaben zu erhöhen, begrenzen.

Die europĂ€ischen NATO-Mitglieder sagen, sie mĂŒssten ihre Verteidigungsausgaben erhöhen, um die vermeintliche Bedrohung aus Russland abzuschrecken. Russland wiederum bestreitet, diese LĂ€nder auf irgendeine Weise zu bedrohen und wirft westlichen Vertretern vor, Angst zu nutzen, um ihre Budgeterhöhungen, aber auch den sinkenden Lebensstandard ihrer BĂŒrger zu rechtfertigen.

Die WettbewerbsfĂ€higkeit Westeuropas ist zurĂŒckgegangen, seit die EU-FĂŒhrungen russische Energieimporte zurĂŒckschraubten, die die Industrie der Region seit Jahrzehnten stĂŒtzten. Dieser Schritt war Teil der Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts.

Russland sieht den Konflikt als Ergebnis der NATO-Erweiterung und erklĂ€rt, das von den USA angefĂŒhrte MilitĂ€rbĂŒndnis sei eine direkte Bedrohung seiner nationalen Sicherheit.

Mehr zum Thema - Warum soll Russland die NATO angreifen? Rutte kann Frage nach GrĂŒnden nicht beantworten


de.rt.com/europa/250040-daenem


AufrĂŒstung: Pistorius prĂŒft Auftrag fĂŒr Panzer im Wert von 25 Milliarden Euro


Die Bild-Zeitung berichtet darĂŒber, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius einen "Mega-Panzer-Auftrag vorbereitet". Die Welt-Zeitung aus dem Hause Springer spricht von einem "gigantischen RĂŒstungsauftrag", der demnach fĂŒr die Aufstockung der BundeswehrbestĂ€nde in Planung sei. Beide Artikel sprechen "informierten Kreisen zufolge" von einer möglichen Bestellsumme in Höhe von 25 Milliarden Euro. Bei den vorgesehenen Rheinmetall-Produkten handele es sich um "bis zu 2.500 SchĂŒtzenpanzer und bis zu 1.000 Kampfpanzer".

Der mutmaßliche Großauftrag wurde laut den Medienberichten an die RĂŒstungsunternehmen Rheinmetall und KNDS gerichtet. KNDS, vormals Krauss-Maffei Wegmann (KMW)+Nexter Defense Systems N.V., ist dabei ein niederlĂ€ndischer RĂŒstungskonzern mit Sitz in Amsterdam und zu fĂŒnfzig Prozent im Besitz der französischen "Agence des participations de l'État". Der Welt-Artikel erklĂ€rt dazu:

"Die NATO hat Deutschland gebeten, innerhalb der nĂ€chsten zehn Jahre bis zu sieben zusĂ€tzliche Kampfbrigaden fĂŒr das BĂŒndnis bereitzustellen. Die Kampffahrzeuge und Panzer wĂŒrden – sofern sie bewilligt werden – zur AusrĂŒstung dieser StreitkrĂ€fte dienen, wie Insider gegenĂŒber der Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichten."

Die militĂ€rische Blog-Webseite "Augen geradeaus!" (Ag) veröffentlichte vor zwei Tagen zu den BestellgerĂŒchten aus dem Bendlerblock im Berliner Ortsteil Tiergarten, zweiter Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVG) und weiteren militĂ€rischen Ämtern, einen Artikel. Dort heißt es ergĂ€nzend zu den Bloomberg-Informationen:

"Die Bundeswehr soll in den nĂ€chsten zehn Jahren rund 1.000 Kampfpanzer Leopard und rund 2.500 Radpanzer vom Typ Boxer in verschiedenen Varianten bekommen. Entsprechende Planungen, ĂŒber die am Freitag [der Vorwoche] die Wirtschaftsagentur Bloomberg berichtet hatte, wurden 'Augen geradeaus!' aus Industriekreisen bestĂ€tigt. DafĂŒr soll ein Finanzvolumen von rund 25 Milliarden Euro vorgesehen werden."

Der Bloomberg-Artikel vom 4. Juli erlĂ€utert zu den vermeintlichen HintergrĂŒnden:

"Die Aufstockung spiegelt die wachsende Besorgnis der NATO-VerbĂŒndeten ĂŒber die zunehmende russische Feindseligkeit seit Moskaus groß angelegtem Einmarsch in der Ukraine wider. Deutschlands neuer Mitte-Rechts-Kanzler Friedrich Merz hat versprochen, die StreitkrĂ€fte des Landes zu den stĂ€rksten Europas zu machen, um der wachsenden Bedrohung durch Russland zu begegnen."

Zum Status quo von BundeswehrbestĂ€nden heißt es im Ag-Artikel:

"Nach dem jĂŒngsten öffentlichen RĂŒstungsbericht des Verteidigungsministeriums, der auch schon ein Jahr alt ist, verfĂŒgt die Bundeswehr ĂŒber rund 400 Boxer-Fahrzeuge in verschiedenen Varianten (65 FĂŒhrungsfahrzeuge, 72 schwere geschĂŒtzte SanitĂ€tsfahrzeuge, zwölf Fahrschulfahrzeuge, 246 Gruppentransporter). Hinzu sollen 123 so genannte schwere WaffentrĂ€ger Infanterie kommen sowie vorerst knapp 20 Skyranger fĂŒr die Flugabwehr im Nahbereich. Die vorgesehene Zahl von 2.500 bedeutet also eine VerfĂŒnffachung."

Bezug nehmend auf die PlĂ€ne zu den Kampfpanzern wĂŒrde der aktuelle Bestand "von derzeit rechnerisch etwas mehr als 300 auf das Dreifache steigen".

Der Großauftrag wĂŒrde laut Welt-Artikel derzeit jedoch noch "von Verteidigungsminister Boris Pistorius gemeinsam mit der militĂ€rischen FĂŒhrung der Bundeswehr geprĂŒft". Ein Sprecher des BMVG wollte sich zu einer möglichen Aufstockung der Zahl der Kampffahrzeuge nicht Ă€ußern.

Mehr zum Thema – Deutschland ĂŒbernimmt unter Ostsee-Anrainern militĂ€rische FĂŒhrung gegen Russland


de.rt.com/inland/250013-medien


Der rot-schwarze Senat von Berlin prÀsentiert "den deutschen Pass per Mausklick"


Ein Bild-Artikel (Bezahlschranke) erklĂ€rt den irritierten Lesern, dass es in Deutschland "jetzt den deutschen Pass per Mausklick gibt." Seit einer GesetzesĂ€nderung durch die Ampel im Vorjahr seien statistisch "die EinbĂŒrgerungszahlen explodiert." In Berlin wĂŒrde unbeeindruckt der RealitĂ€ten und UmstĂ€nde "immer schneller eingebĂŒrgert."

Ex-Innenministerin Nancy Faeser begrĂŒĂŸte auf der BMI-Webseite im Juni 2024 das neue Staatsangehörigkeitsrecht außerordentlich, um zu Protokoll zu geben:

"Ich freue mich sehr, dass das neue Staatsangehörigkeitsrecht jetzt in Kraft tritt. Im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe mĂŒssen wir FachkrĂ€ften die Perspektive geben, in absehbarer Zeit voll und ganz Teil unserer Gesellschaft werden zu können."

Durch das vereinfachte Verfahren brauchen an dem Dokument Interessierte "ihre bisherige Staatsangehörigkeit und damit einen Teil ihrer IdentitÀt nicht mehr aufzugeben", so die Neuregelung. Jedoch:

"Zugleich werden die Anforderungen fĂŒr das Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung strenger."

Eine erste Konsequenz, also Dynamik, des modifizierten Gesetzes lautet im Bild-Artikel:

"Seit der GesetzesĂ€nderung 2024 explodieren die EinbĂŒrgerungszahlen: Im vergangenen Jahr bekamen 292.000 Menschen (davon 28 Prozent Syrer) den deutschen Pass. Der rasante Anstieg der EinbĂŒrgerungen liegt auch daran, dass die Antragsteller immer seltener persönlich ĂŒberprĂŒft werden."

Also dachte sich – mutmaßlich – der verantwortliche schwarz-rote Senat in Berlin: Wie können diese "erfreulichen Zahlen" noch gesteigert werden, um gleichzeitig fĂŒr die bunte Hauptstadt mal wieder Sonderregelungen und Rahmenbedingungen zu schaffen? Rund ein Jahr spĂ€ter heißt es dazu im Artikel:

"Jetzt gibt's den deutschen Pass per Mausklick. In Berlin wird immer schneller eingebĂŒrgert – die persönliche PrĂŒfung entfĂ€llt."

In Berlin, wo sonst nix funktioniert, gibt's die deutsche StaatsbĂŒrgerschaft per Mausklick.Amen. (@welt via @CLeiserfluss) pic.twitter.com/HEmdfCd5p6
— Gr@ntlɘr đŸ„šđŸș (@oida_grantler) July 7, 2025

In der Hauptstadt lag laut Statistik bei den Neu-Berlinern der "Anteil nicht-deutscher Staatsangehörigkeit" im Jahr 2023 bei 24,4 Prozent. Insgesamt stieg Berlins Einwohnerzahl dabei "auf 3,88 Millionen Personen mit Hauptwohnsitz in der Großstadt, ein Anstieg um 27.291 Personen bzw. 0,7 Prozent". Gleichzeitig habe sich "der RĂŒckgang von Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit (-18.934) weiter fortgesetzt". Der Bild-Artikel berichtet zu weiteren RealitĂ€ten:

"Besonders krass ist es in Berlin: Hier wurde das EinbĂŒrgerungstempo vervierfacht. Im ersten Halbjahr 2025 wurden 20.060 Migranten zu deutschen StaatsbĂŒrgern – mehr als doppelt so viele wie im Gesamtjahr 2023."

Der einzige Grund fĂŒr die beeindruckenden Zahlen finde sich in dem politisch verantwortlichen Vorgang seitens des Senats:

"Berlin hat das 'gesamte EinbĂŒrgerungsverfahren' nach eigener Aussage 'vollstĂ€ndig digitalisiert'. WĂ€hrend Migranten in anderen BundeslĂ€ndern noch immer persönlich ĂŒberprĂŒft werden, sieht die Berliner Behörde sie das erste Mal zur AushĂ€ndigung der EinbĂŒrgerungsurkunde."

"Eine persönliche Vorsprache erfolgt deshalb in aller Regel erst bei einer positiven AntragsprĂŒfung", so ein Sprecher des zustĂ€ndigen Landesamtes fĂŒr Einwanderung auf Bild-Anfrage wörtlich antwortend. Zudem sei die Vereinfachung dahingehend angepasst worden, auch die Beratung und die Antragstellung per Mausklick zu ermöglichen. Dazu heißt es:

"Auch eine gesonderte Vorsprache zur IdentitĂ€tsprĂŒfung oder ein Sprachtest vor der Entscheidung ĂŒber die EinbĂŒrgerung kann regelhaft entfallen."

Die zustĂ€ndigen Sachbearbeiter hĂ€tten laut Theorie "vollen Zugriff zur elektronischen Akte" und könnten daher "alles abgleichen". Zur vermeintlichen Beruhigung kritischer BĂŒrger heißt es seitens des Senats:

"Der Sprecher beteuert, dass dabei nicht weniger oder weniger genau geprĂŒft werde. Das persönliche GesprĂ€ch vermeidet, 'dass Extremisten eingebĂŒrgert werden.'"

Kollegen aus den anderen BundeslĂ€ndern beobachten das Berliner Procedere mehr als kritisch und bezeichnen es als "gefĂ€hrlich". Ein Sprecher des Innenministeriums Baden-WĂŒrttemberg erklĂ€rte nach Bild-Anfrage, dass auch weiterhin "einzelne Verfahrensschritte des EinbĂŒrgerungsverfahrens zwingend an ein persönliches Erscheinen gebunden sind." Und weiter:

"Darunter die IdentitĂ€tsprĂŒfung, aber auch die LoyalitĂ€tserklĂ€rung sowie das Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung. Die Behörden mĂŒssten sich 'vergewissern, dass die Bekenntnisse der inneren Überzeugung der Antragsteller entsprechen und nicht lediglich Lippenbekenntnisse sind.' Dies sei nur persönlich möglich."

Ähnlich dem Berliner Vorgehen hat sich demnach auch die Hansestadt Hamburg diesem politischen Weg angeschlossen. Eine persönliche Vorsprache vor der AushĂ€ndigung der EinbĂŒrgerungsurkunde "ist grundsĂ€tzlich nicht (mehr) erforderlich." In Bayern sei es mittlerweile ebenfalls "grundsĂ€tzlich möglich", dass Migranten "nur einmal persönlich zur AushĂ€ndigung der EinbĂŒrgerungsurkunde erscheinen mĂŒssen".

In Hessen mĂŒssen Migranten demgegenĂŒber weiter persönlich erscheinen. So werden mit den potenziellen Antragstellern "die GrundsĂ€tze der freiheitlichen demokratischen Grundordnung" erörtert. WĂŒrden sich im Rahmen der Termine "Zweifel an den vorgelegten Nachweisen und Bekenntnissen ergeben, unterrichtet die untere Verwaltungsbehörde die EinbĂŒrgerungsbehörde", so der Bild-Artikel darlegend.

Mehr zum Thema - Polen fĂŒhrt Grenzkontrollen zu Deutschland ein – Schengen-Raum unter Druck


de.rt.com/inland/250029-rot-sc


Klarer Sieg fĂŒr die Pressefreiheit: Schweizer Gericht stoppt Zugriff auf Journalistendaten


Vor drei Wochen durchsuchten ZĂŒrcher Ermittler die Redaktion und PrivatrĂ€ume eines Journalisten. Der Vorwurf: mutmaßliche Verletzung des Bankgeheimnisses im Zusammenhang mit der AffĂ€re Pierin Vincenz. Die Staatsanwaltschaft ließ Laptop, Mobiltelefon, NotizbĂŒcher und weitere Unterlagen beschlagnahmen. Der betroffene Journalist ließ alles versiegeln.

Nun liegt das Urteil des zustĂ€ndigen Zwangsmaßnahmengerichts vor – und es fĂ€llt unmissverstĂ€ndlich aus. Die Richterin wies sĂ€mtliche AntrĂ€ge auf Entsiegelung zurĂŒck. Eine Auswertung der Unterlagen sei unzulĂ€ssig, weil es an einem hinreichenden Tatverdacht fehle. Die rechtlichen Voraussetzungen fĂŒr einen derart tiefen Eingriff in die Pressefreiheit seien nicht gegeben.

Die ZĂŒrcher Staatsanwaltschaft hatte sich auf ein Gutachten der Bank Julius BĂ€r gestĂŒtzt, das unter dem Projektnamen "Van Gogh" erstellt wurde. Darin spekulierten beauftragte AnwĂ€lte, dass interne Dokumente der Bank Grundlage fĂŒr frĂŒhere Recherchen des Journalisten gewesen sein könnten. Doch das Gericht hielt fest: Weder dieses Gutachten noch die restlichen Untersuchungsakten reichten aus, um den Vorwurf einer Bankgeheimnisverletzung zu stĂŒtzen.

Die Richterin stellte klar, es bestehe "kein auch nur ansatzweise hinreichender Tatverdacht". Damit war fĂŒr sie die zentrale Schwelle verfehlt, die eine Durchbrechung des Quellenschutzes rechtfertigen wĂŒrde.

Besonders ausfĂŒhrlich Ă€ußert sich das Gericht zur Frage der VerhĂ€ltnismĂ€ĂŸigkeit. Der Quellenschutz sei durch die Bundesverfassung sowie durch die EuropĂ€ische Menschenrechtskonvention garantiert. Beide Rechtsgrundlagen stellten sicher, dass Medienschaffende MissstĂ€nde ohne staatliche EinschĂŒchterung aufdecken könnten.

Zwar gelte dieser Schutz nicht absolut – etwa dann, wenn Journalisten selbst beschuldigt werden. Doch auch in solchen FĂ€llen sei eine sorgfĂ€ltige InteressenabwĂ€gung erforderlich. Und genau diese spreche hier eindeutig gegen eine Entsiegelung.

In ihrer BegrĂŒndung wĂŒrdigt die Richterin ausdrĂŒcklich die Arbeit des betroffenen Journalisten. Dieser habe mit seiner Berichterstattung ĂŒber die Rolle zweier Großbanken im Fall Vincenz erstmals Hinweise auf mögliches Fehlverhalten geliefert. Die nachfolgenden Strafverfahren hĂ€tten breite öffentliche Relevanz gehabt – insbesondere angesichts des Vertrauens in den Finanzplatz Schweiz.

Die Publikation habe dem Gemeinwohl gedient. Es wĂ€re daher nicht vertretbar, die journalistische BerufsausĂŒbung strafrechtlich höher zu gewichten als eine bislang unbelegte Bankgeheimnisverletzung.

Die fraglichen DatentrĂ€ger und Unterlagen bleiben versiegelt und sind dem betroffenen Journalisten zur RĂŒckgabe zu prĂŒfen. Zudem erhĂ€lt dieser eine EntschĂ€digung von 2.200 Franken aus der Gerichtskasse.

Ob die ZĂŒrcher Staatsanwaltschaft den Entscheid ans Bundesgericht weiterzieht, ist offen. Sicher ist hingegen: Das Urteil setzt einen klaren Kontrapunkt zu einem zunehmend repressiven Umgang mit Journalisten.

Die Justiz hat eine Grenze markiert – nicht zugunsten Einzelner, sondern im Interesse der Öffentlichkeit.

Mehr zum Thema – Syrische Demonstration in Wien gerĂ€t außer Kontrolle


de.rt.com/schweiz/250022-klare


BRICS-ErklÀrung verurteilt Angriff auf Iran


In ihrer gemeinsamen ErklĂ€rung verurteilen die BRICS-Staaten den israelischen Angriff auf Iran. Der Angriff auf die Islamische Republik stehe kontrĂ€r zum Völkerrecht und zur Charta der Vereinten Nationen. Er destabilisiere zudem den Nahen Osten. Verurteilt werden auch die Angriffe auf die Atomanlagen Irans. Die USA und Israel hatten kĂŒrzlich Anlagen angegriffen, die zum iranischen Atomprogramm gehören. Angriffe auf nukleare Infrastruktur stellen einen klaren Verstoß gegen internationales Recht dar.

Die Ukraine greift ihrerseits vor allem zivile Ziele an und begeht schwerste Kriegsverbrechen.

Hinsichtlich der Ukraine mahnen die BRICS daher eine friedliche Lösung an und verweisen in diesem Zusammenhang auf die afrikanische Friedensinitiative und die Initiative der "Group of Friends for Peace". Aus Deutschland und der EU gibt es bisher keine eigenen BemĂŒhungen um eine diplomatische Beilegung des Konflikts. Auf Regierungsebene bestehen seitens Deutschlands keine Kontakte zur russischen Regierung.

Die zunehmende Fragmentierung des internationalen Rechts und die AufrĂŒstungsplĂ€ne einiger Staaten auf Kosten der Entwicklungshilfe sehen die BRICS mit großer Sorge.

Die BRICS-Staaten bekennen sich zum Multilateralismus und zur Verteidigung des Völkerrechts gegen seine Instrumentalisierung. Die Charta der UN sei Grundlage fĂŒr Frieden in der Welt. Sie fordern eine angemessene Beteiligung der LĂ€nder des Globalen SĂŒdens an den internationalen Organisationen wie dem Internationalen WĂ€hrungsfonds, aber auch dem UN-Sicherheitsrat.

"Wir möchten noch einmal betonen, dass die Neuausrichtung des IWF nicht auf Kosten der EntwicklungslÀnder erfolgen, sondern vielmehr die relative Position der LÀnder in der Weltwirtschaft widerspiegeln sollte."

Die ErklÀrung ist Ausdruck des Willens der BRICS-Staaten, die Entstehung einer multipolaren Weltordnung aktiv mitzugestalten. Grundlage dieser neuen Ordnung ist die Charta der Vereinten Nationen, das dort enthaltene Gewaltverbot und damit das Primat der Diplomatie.

Die BRICS wurden 2006 gegrĂŒndet. Im Gegensatz zu StaatenbĂŒndnissen wie der EU ist diese Vereinigung informell und kommt mit Ausnahme der New Development Bank ohne feste Institutionen aus. Ziel ist, durch Kooperation und Vernetzung den Wohlstand in den Mitgliedstaaten zu erhöhen und Krisen auf diplomatischem Wege zu bewĂ€ltigen.

Mehr zum Thema - Putin: BRICS ĂŒberflĂŒgelt G7 wirtschaftlich


de.rt.com/international/250024


Ukrainische Abgeordnete macht Korruption fĂŒr Flucht der Truppen verantwortlich


Die weitverbreitete Korruption und die Erpressung von Sold durch MilitÀrkommandeure treiben ukrainische Soldaten dazu, ihre Einheiten zu verlassen, behauptet die ukrainische Abgeordnete Anna Skorokhod.

In einem Video, das letzte Woche auf ihrem YouTube-Kanal veröffentlicht wurde, beschuldigte Skorokhod ukrainische Kommandeure, Soldaten auszubeuten, indem sie sie fÀlschlicherweise als an der Front dienend registrieren, um zusÀtzliche Zahlungen zu fordern, die die Offiziere dann einbehalten.

Der Abgeordneten zufolge nutzen die Kommandeure die Soldaten hĂ€ufig auch dazu, "HĂ€user zu bauen oder neue Wohnungen zu renovieren", wĂ€hrend sie gleichzeitig dafĂŒr sorgen, dass sie Kampfgeld erhalten, das sie dann an ihre Vorgesetzten abtreten. "Oder die Soldaten werden einfach erpresst, weil sie angeblich 100.000 Griwna [2.400 Dollar] bekommen, aber es gibt keinen Befehl, sodass sie gezwungen sind, das Geld abzugeben."

Skorokhod sagte, dass die Soldaten nur wenige Möglichkeiten haben, diese MissstĂ€nde anzusprechen, was dazu fĂŒhrt, dass sie immer wieder unentschuldigt fehlen. "Wenn man sich nirgendwo hinwenden kann, niemand zuhört oder zuhören will, versammeln sich die Leute einfach in ZĂŒgen oder Gruppen und gehen, weil sie das nicht tolerieren wollen.

Letzten Monat berichtete der ukrainische Journalist Wladimir Bojko, dass in der Ukraine mehr als 213.000 FĂ€lle des unerlaubten Verlassens von MilitĂ€reinheiten registriert worden seien. Er wies darauf hin, dass diese Zahlen nur die FĂ€lle berĂŒcksichtigen, in denen ein Strafverfahren eingeleitet wurde, was darauf schließen lĂ€sst, dass die tatsĂ€chliche Zahl höher sein könnte.

In der Zwischenzeit wurde in Kiew die Sorge laut, dass das klamme Land, das in hohem Maße von westlicher Wirtschaftshilfe abhĂ€ngig ist, Schwierigkeiten haben könnte, sein MilitĂ€r zu finanzieren. Im April berichtete die Ekonomicheskaya Pravda, dass die ursprĂŒnglich fĂŒr die GehĂ€lter des MilitĂ€rs in der zweiten HĂ€lfte des Jahres 2025 vorgesehenen Mittel fĂŒr den Kauf von Drohnen, Munition und anderen Waffen umgewidmet wurden.

Im Mai wies der erste stellvertretende Vorsitzende des parlamentarischen Finanzausschusses, Jaroslaw Scheleznjak, darauf hin, dass der Ukraine ein Defizit von 400 Milliarden Griwna (9,6 Mrd. USD) bei den Verteidigungsausgaben drohe, welches eine Überarbeitung des Haushalts erfordere.

ZusĂ€tzlich zu den wiederkehrenden Fehlzeiten hat die Ukraine mit ihrer Zwangsmobilisierungskampagne zu kĂ€mpfen, die oft zu gewaltsamen ZusammenstĂ¶ĂŸen zwischen widerwilligen Rekruten und Wehrdienstleistenden fĂŒhrt.

Mehr zum Thema - "240 Euro pro getötetem Russen – das ist gĂŒnstig" – Deutschland strebt neue alte "Effizienz" an


de.rt.com/europa/250019-ukrain


Putin: Russland und USA fanden immer etwas, das sie vereinte


Russlands PrĂ€sident Wladimir Putin hat sich in einem Interview zu den russisch-amerikanischen Beziehungen geĂ€ußert. In historischer Perspektive sei die Verbindung immer gut gewesen, betonte Putin.

"Wir hatten seit jeher, seit sehr langer Zeit, sehr gute und einzigartige Beziehungen zu den USA", meinte der russische Staatschef. Russland unterstĂŒtzte unter anderem ihren Wunsch nach UnabhĂ€ngigkeit von Großbritannien. "Wir haben sogar Waffen geliefert und mit Geld geholfen", fĂŒgte Putin hinzu.

DarĂŒber hinaus habe Russland im BĂŒrgerkrieg in den USA von 1861 bis 1865 die Nordstaaten in ihrem militĂ€rischen Konflikt gegen die SĂŒdstaaten unterstĂŒtzt.

Hierbei fĂŒhrte Putin aus:

"In diesem Sinne haben wir noch immer etwas gefunden, das uns vereint."


Der Reporter Pawel Sarubin veröffentlichte auf seinem Telegram-Kanal am Sonntag einen Teil eines Interviews, das er mit dem russischen PrĂ€sidenten im Rahmen des Dokumentarfilms "Russland. Der Kreml. Putin. 25 Jahre" gefĂŒhrt hat. Dieser wurde am 4. Mai erstmalig von dem Staatssender Rossija 1 ausgestrahlt.

Im Konflikt Großbritanniens mit seinen US-amerikanischen Kolonien im 18. Jahrhundert hatte Russland eine bewaffnete NeutralitĂ€t eingehalten, was eine wichtige Rolle fĂŒr die UnabhĂ€ngigkeit der zukĂŒnftigen Vereinigten Staaten von Amerika gespielt hatte.

Der Regierende Senat in Sankt Petersburg hatte damals die UnabhĂ€ngigkeitserklĂ€rung der Vereinigten Staaten vom 4. Juli 1776 begrĂŒĂŸt, mit der sich die 13 britischen Kolonien in Nordamerika zu unabhĂ€ngigen und freien Staaten erklĂ€rten.

Laut dem russischen PrĂ€sidentenberater Juri Uschakow sprach Putin auch bei seinem jĂŒngsten TelefongesprĂ€ch mit Donald Trump von der bedeutenden Rolle Russlands bei der Entwicklung der US-amerikanischen Staatlichkeit.

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de.rt.com/international/249973


EU leitet Defizitverfahren gegen Österreich ein – MilliardenkĂŒrzungen gefordert


Die europĂ€ische Schuldenpolitik kehrt aus ihrer pandemiebedingten Auszeit zurĂŒck – mit spĂŒrbaren Folgen fĂŒr Österreich. Die EU-Finanzminister haben formell ein Defizitverfahren gegen die Republik eröffnet. Grund sind anhaltende VerstĂ¶ĂŸe gegen das im StabilitĂ€ts- und Wachstumspakt verankerte Haushaltsziel. Das Budgetdefizit lag im Jahr 2024 bei 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), heuer bei 4,5 Prozent – deutlich ĂŒber der zulĂ€ssigen Grenze von drei Prozent.

Bis spĂ€testens 15. Oktober 2025 muss die Regierung in Wien einen glaubwĂŒrdigen Konsolidierungsplan vorlegen. Das Ziel: eine RĂŒckfĂŒhrung des Defizits unter die Maastricht-Schwelle bis zum Jahr 2028.


Von der MusterschĂŒlerrolle zum Sorgenkind der Union – die Republik muss sparen, sonst drohen Milliardenstrafen.Gettyimages.ru
Noch vor wenigen Jahren galt Österreich in BrĂŒssel als Paradebeispiel fĂŒr solide HaushaltsfĂŒhrung. Diese Wahrnehmung ist verflogen. Die strukturelle Neuverschuldung, steigende Ausgaben und das Ausbleiben nachhaltiger Reformen haben die Republik in eine fiskalische Schieflage gebracht. Ein EU-Defizitverfahren ist kein bloßes Symbol – es ist ein klarer Warnruf.

Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) betont, das Verfahren sei ernst zu nehmen, aber keine Krise. Die Vorgaben aus BrĂŒssel setze man in engem und geordnetem Austausch mit der EU-Kommission um.

Das Verfahren basiert auf dem sogenannten "korrektiven Arm" des EU-StabilitĂ€tspakts. Dieser greift ein, sobald Mitgliedstaaten ĂŒbermĂ€ĂŸige Defizite ausweisen. Zwar ist das Verfahren formal streng geregelt, de facto rĂ€umt es aber wirtschaftspolitischen Spielraum ein – etwa bei Investitionen oder konjunkturellen Ausnahmesituationen. Dies betonen auch Ökonomen wie WIFO-Chef Gabriel Felbermayr, die eine abrupte Sparpolitik fĂŒr kontraproduktiv halten.

Dennoch bleibt der Druck hoch. Die Kommission verlangt ein Konsolidierungsvolumen von mehreren Milliarden Euro pro Jahr – 2025 sollen es 8,7 Milliarden sein. Ein Drittel davon will Wien ĂŒber höhere Einnahmen erzielen, etwa durch Steuerreformen oder den Abbau von Ausnahmen.

Österreich ist kein Einzelfall. Frankreich, Italien, Belgien, Polen, Ungarn, Malta und die Slowakei stehen ebenfalls unter fiskalischer Aufsicht, auch gegen RumĂ€nien lĂ€uft ein Verfahren. Die politische Dimension bleibt dennoch heikel. In Wien mehren sich kritische Stimmen, die einen Verlust nationaler HaushaltssouverĂ€nitĂ€t befĂŒrchten. Kanzler Christian Stocker (ÖVP) hatte lange versucht, das Verfahren abzuwenden – vergeblich.

Bis zum Jahr 2028 soll das Defizit unter Kontrolle sein – das fordert BrĂŒssel. Ob Österreich die Vorgaben der EU erfĂŒllt und gleichzeitig die innenpolitischen Herausforderungen meistert, ist ungewiss. Das Defizitverfahren ist kein bloßer Verwaltungsakt, sondern ein entscheidender Test fĂŒr die finanzpolitische GlaubwĂŒrdigkeit der Regierung.

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de.rt.com/oesterreich/250007-e


Texas: "Jahrhundertflut" verantwortlich fĂŒr bislang 80 Tote und weitere Vermisste


Ungewöhnlich starke Sturzfluten haben zu mindestens 80 TodesfĂ€llen im Bezirk Kerr County, Texas, gefĂŒhrt, nachdem schwere Unwetter zum Ende der Vorwoche zentrale Teile der Region ĂŒberschwemmt hatten, darunter auch ein beliebtes Sommercamp fĂŒr Kinder und Jugendliche. Unter den Todesopfern sind laut US-Medien aktuell auch 28 Kinder zu beklagen. Weitere Teilnehmer der Reisegruppen sowie Besucher der betroffenen Region werden weiterhin vermisst.

In der Nacht zum vergangenen Freitag war in der betroffenen Region innerhalb weniger Stunden so viel Regen gefallen wie sonst in einem ganzen Monat. US-Medien sprechen von einer "Jahrhundertflut". Im Verlauf der Nacht zu Samstag suchten RettungskrĂ€fte mit Booten, Hubschraubern und Drohnen nach Überlebenden. In dieser Phase der Katastrophe konnten mindestens 237 Menschen gerettet oder evakuiert werden, viele davon nur durch den Einsatz der Hubschrauber. Am Samstag wurde die Zahl der Todesopfer seitens der Behörden mit 24 angegeben, musste jedoch im Verlauf der letzten beiden Tage stetig nach oben korrigiert werden.

Kerr County, die am schwersten betroffene Region, war seit rund 100 Jahren bekannt, als Veranstaltungsort fĂŒr ein christliches Sommerlager fĂŒr junge MĂ€dchen. Das sogenannte "Camp Mystic" beherbergte und beaufsichtigte zum Zeitpunkt der Katastrophe laut Medien rund 750 Kinder und Jugendliche. Bei den Todesopfern der Fluten seien bis dato fĂŒnf Kinder im Alter zwischen acht und neun Jahren aus dem Lager zu bedauern. Laut Angaben des zustĂ€ndigen Sheriffs von Kerr County werden zudem weiterhin 11 MĂ€dchen und eine Betreuerin aus dem Sommercamp vermisst.

Nach offiziellen Angaben am Montagmorgen wurden demnach aktuell in der gesamten Region 82 Menschen getötet. Dazu heißt es in lokalen Medien:

"Die meisten TodesfÀlle gab es bisher in Kerr County, wo 68 Menschen starben. 40 sind Erwachsene, 28 sind Kinder."

Der texanische Gouverneur Greg Abbott teilte auf einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag mit, dass an anderen Orten in Texas weitere 10 Menschen ums Leben gekommen seien und 41 Personen vermisst wĂŒrden. Allein 400 EinsatzkrĂ€fte von 20 Behörden auf Stadt-, Landes- und Bundesebene wurden bei den Rettungsmaßnahmen am Wochenende in Kerr County eingesetzt, wo die massiven Sturzfluten entlang des Flusses am schlimmsten wĂŒteten und schwierige Bedingungen herrschten. Dies durch umgestĂŒrzte BĂ€ume, mitgerissene Autos und große, mit Schlamm gefĂŒllte TrĂŒmmerhaufen.

Laut Behörden wurden dabei im Verlauf der Tage mehr als 850 Menschen innerhalb von 36 Stunden nach Beginn der Überschwemmungen gerettet. Die Such- und Rettungsaktionen werden zu Wochenbeginn weiter fortgesetzt.

US-PrĂ€sident Donald Trump bezeichnete die Überschwemmungen in Texas als eine "unvorstellbare Tragödie" und kĂŒndigte vor Journalisten an, die Region "wahrscheinlich am Freitag" zu besuchen, um den örtlichen Behörden "bei der BewĂ€ltigung der Situation nicht in die Quere zu kommen".

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de.rt.com/nordamerika/250004-t


Trump verspottet Musk: "Dritte Partei ist lÀcherlich"


Noch vor wenigen Monaten galt Elon Musk als einer der einflussreichsten inoffiziellen Berater im Umfeld von US-PrÀsident Donald Trump.

Heute bezeichnet Trump den Tech-MilliardĂ€r als "Katastrophe" und verspottet seine neu gegrĂŒndete "America Party" als "lĂ€cherlich". Was als ideologische NĂ€he begann, endet in einer offenen Fehde – mit ungewissem Ausgang fĂŒr die politische Rechte der Vereinigten Staaten.

"Ich denke, es ist lĂ€cherlich, eine dritte Partei zu grĂŒnden", sagte Trump.

"Sie stiftet nur Verwirrung. Er kann seinen Spaß damit haben, aber es bleibt lĂ€cherlich."


In einem ausfĂŒhrlichen Beitrag auf seinem Netzwerk Truth Social Ă€ußerte sich Trump sehr scharf. Musk sei in den vergangenen Wochen völlig "entgleist" – eine "Katastrophe", wie der PrĂ€sident es formulierte. Die Idee einer dritten Partei sei in den USA historisch zum Scheitern verurteilt und diene lediglich dazu, "totale Verwirrung und Chaos" zu stiften. Diese Rolle komme bereits den "radikalen linken Demokraten" zu, so Trump, der seine eigene Partei als "reibungslos funktionierende Maschine" lobte.

truthsocial.com/@realDonaldTru


Trump ging in seiner Mitteilung auch auf frĂŒhere GesprĂ€che mit Musk ein. So habe der Tesla-Chef ihm einst seine uneingeschrĂ€nkte UnterstĂŒtzung zugesagt, obwohl Trump bereits damals angekĂŒndigt habe, das bundesweite Mandat fĂŒr Elektrofahrzeuge abzuschaffen. Das neue Steuergesetz, das Trump am Freitag unterzeichnete und das unter anderem das Ende der EV-Subventionen vorsieht, bezeichnete er als "das grĂ¶ĂŸte Gesetz seiner Art in der Geschichte unseres Landes".

Musk hingegen sieht in dem Gesetz einen wirtschaftlichen und ökologischen RĂŒckschritt. Auf X erklĂ€rte er, das drastisch erhöhte Staatsdefizit und die Abkehr von der ElektromobilitĂ€t seien der Hauptgrund dafĂŒr, dass er Trump nicht lĂ€nger unterstĂŒtze. Auf die Frage eines Users, warum er sich nun gegen den PrĂ€sidenten wende, antwortete Musk: "Es geht um Prinzipien. Dieses Gesetz gefĂ€hrdet Amerikas Zukunft."

Trump kritisierte wiederum, dass Musk versucht habe, Einfluss auf die Besetzung der NASA-Spitze zu nehmen – zugunsten eines persönlichen Vertrauten aus der Raumfahrtbranche, der zuvor nie an Republikaner gespendet habe. Trump: "Mein Auftrag ist es, die amerikanische Öffentlichkeit zu schĂŒtzen – nicht die geschĂ€ftlichen Interessen einzelner."

Die AnkĂŒndigung von Musks ParteigrĂŒndung erfolgte am Samstagabend auf X. Dort erklĂ€rte der Tesla- und SpaceX-Chef, die neue "America Party" solle den BĂŒrgern "ihre Freiheit zurĂŒckgeben" und gegen das "marode politische Establishment" antreten. Konkrete Inhalte oder Personalien nannte Musk bislang nicht.

Der Rosenkrieg zwischen Trump und Musk geht in eine neue Runde – und wird zunehmend zur Zerreißprobe fĂŒr das konservative Lager. Zwar gab es in der amerikanischen Geschichte immer wieder Versuche, das Zwei-Parteien-System aufzubrechen, doch nachhaltigen Erfolg hatte keiner. Auch Musks ideologischer Kurs bleibt diffus: Mal libertĂ€r, mal nationalkonservativ, selten konsistent. Seine "America Party" wirkt bislang weniger wie ein strukturierter politischer Aufbruch – und mehr wie ein persönlicher Affront gegen einen ehemaligen VerbĂŒndeten.

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de.rt.com/nordamerika/250002-t


Wirtschaft im Wandel: Russland erwartet bis zu zwei Prozent Wachstum


Trotz globaler Unsicherheiten blickt Moskau mit vorsichtigem Optimismus auf die Entwicklung der heimischen Wirtschaft. FĂŒr das Jahr 2025 rechnet das russische Finanzministerium mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 bis 2 Prozent. Dies erklĂ€rte Finanzminister Anton Siluanow gegenĂŒber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

"Wir erwarten im laufenden Jahr eine Wachstumsdynamik von rund 1,5 bis 2 Prozent", so Siluanow. Die Entwicklung bleibt damit moderat – doch angesichts der geopolitischen Herausforderungen und der Sanktionen sei dies ein solides Signal, heißt es aus Regierungskreisen.

Laut dem Wirtschaftsministerium liegt die offizielle BIP-Wachstumsprognose fĂŒr 2025 derzeit bei 2,5 Prozent. Zwischen Januar und Mai 2025 wuchs die Wirtschaft laut dem Ministerium um 1,5 Prozent. Im Mai selbst fiel der Zuwachs jedoch auf 1,2 Prozent im Jahresvergleich – ein klares Zeichen fĂŒr ein verlangsamtes Tempo.

Zentralbank: Phase technologischer Transformation

Zentralbankchefin Elwira Nabiullina betonte, dass sich die russische Wirtschaft weitgehend an die EinschrĂ€nkungen von außen angepasst habe. Nun beginne eine Phase der tiefgreifenden technologischen Erneuerung. Diese Transformation solle dazu beitragen, die strukturelle UnabhĂ€ngigkeit des Landes zu stĂ€rken. "VerĂ€nderungen bringen immer auch neue Chancen mit sich", sagte sie mit Blick auf die kommenden Monate.

Zugleich wies Nabiullina auf einen schnelleren RĂŒckgang der Inflation als erwartet hin, auch wenn die Werte weiterhin ĂŒber dem angestrebten Ziel von 4 Prozent liegen. Sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich liege das Preisniveau höher als angestrebt, sagte sie Ende Juni auf einer Bankenkonferenz.

Außerdem senkte die Zentralbank im Juni erstmals seit fast drei Jahren den Leitzins – von einem Rekordwert von 21 auf 20 Prozent. Sollte sich die wirtschaftliche Lage stabil entwickeln, ist fĂŒr Juli ein weiterer Zinsschritt nach unten möglich. Nabiullina stellte klar: "Ein weiteres Absenken der Zinsen ist denkbar, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten."

Duma fordert Zinssenkung – Wachstumspotenzial nutzen

Auch aus der Politik mehren sich die Forderungen fĂŒr eine entschlossenere Lockerung der Geldpolitik. ParlamentsprĂ€sident Wjatscheslaw Wolodin erklĂ€rte, das Zinsniveau sei angesichts einer sinkenden Inflationsrate zu hoch. Bis Ende 2025 solle die Teuerungsrate auf rund sieben Prozent gesenkt werden. "Das ist ein deutliches Signal an die Zentralbank", betonte Wolodin.

Internationale EinschĂ€tzungen bleiben zurĂŒckhaltend

Der Internationale WĂ€hrungsfonds (IWF) kĂŒndigte an, seinen Ausblick fĂŒr Russland möglicherweise nach unten zu korrigieren. Im April war noch ein Wachstum von 1,5 Prozent fĂŒr 2025 prognostiziert worden. Der aktualisierte Bericht soll noch im Juli erscheinen. Die GrĂŒnde fĂŒr eine mögliche AbwĂ€rtskorrektur seien laut IWF die gesunkenen Ölpreise, die anhaltenden Sanktionen sowie zyklische Effekte.

Wirtschaft auf stabilem Fundament

Trotz gedĂ€mpfter Prognosen gibt es auch Erfolgsmeldungen. Regierungschef Michail Mischustin erklĂ€rte jĂŒngst, dass das russische Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 erstmals die Marke von 200 Billionen Rubel ĂŒberschritten habe – nahezu eine Verdoppelung gegenĂŒber 2020.

Ungeachtet internationaler Herausforderungen bleibt Russland damit wirtschaftlich auf Kurs – mit angepassten Erwartungen, aber strategischem Weitblick.

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de.rt.com/russland/249983-wirt


Dieses russische Funksignal könnte das Ende der Welt bedeuten


Von Wadim Sagorenko

Auf der Frequenz 4625 kHz hallt ein dumpfes mechanisches Summen endlos nach – Tag und Nacht, Winter und Sommer, ĂŒber Grenzen und Jahrzehnte hinweg. Das GerĂ€usch ist gleichmĂ€ĂŸig, fast hypnotisch. Manchmal stockt es. Ein kurzes Innehalten. Dann dringt eine Stimme durch das Rauschen: "Ich bin 143. Ich erhalte keine Antwort."

Dann – Stille. Und das Summen setzt wieder ein.

Niemand hat offiziell die Verantwortung fĂŒr die Übertragung ĂŒbernommen. Es gibt keine Senderkennungen, keine ErklĂ€rungen und keinen bestĂ€tigten Zweck. Aber der Sender sendet seit den spĂ€ten 1970er Jahren fast ohne Unterbrechung. Radioenthusiasten auf der ganzen Welt nennen es "The Buzzer" ("Der Summer").

Im Laufe der Jahre hat das Signal zu einem wachsenden Mythos gefĂŒhrt. Einige glauben, es sei Teil eines Endzeit-Schalters aus der Sowjetzeit – eines nuklearen Notfallsystems, das automatisch einen Vergeltungsschlag auslösen sollte, falls die russische FĂŒhrung ausgelöscht wird. Andere halten es fĂŒr ein Werkzeug zur Kommunikation mit Spionen oder vielleicht sogar Außerirdischen. Die Theorien reichen von plausibel bis absurd.

Echos aus der Tiefe

Wie bei allen Mysterien aus dem Kalten Krieg liegt deren wahre Faszination nicht in dem, was wir wissen – sondern in dem, was wir nicht wissen.

Wie das Kola Superdeep Borehole – ein reales sowjetisches Bohrprojekt, das urbane Legenden ĂŒber "GerĂ€usche aus der Hölle" inspirierte – lebt "The Buzzer" in diesem fruchtbaren Zwielicht zwischen Fakt und Fiktion, Geheimhaltung und Spekulation.

Im Westen ist die Geschichte des Kalten Krieges oft gut dokumentiert und viele Geheimakten wurden freigegeben. Doch die Experimente aus der SowjetĂ€ra bleiben unter Schichten von Mythen, GerĂŒchten und absichtlichem Schweigen begraben. Diese Undurchsichtigkeit hat ein einzigartiges Genre der postsowjetischen Folklore hervorgebracht – unheimlich, atmosphĂ€risch und zutiefst fesselnd.

Und nur wenige Geschichten veranschaulichen dies besser als diejenige ĂŒber eine Bohrinsel in der eisigen sibirischen Tundra, einen Abstieg in die Erdkruste und einen Schrei aus dem Abgrund.

Eine der hartnĂ€ckigsten Geschichten aus diesem dĂŒsteren Kanon tauchte Mitte der 2000er Jahre im Internet auf und kursiert noch heute in einigen Ecken des World Wide Web. Der Geschichte zufolge bohrte ein Team sowjetischer Wissenschaftler tief in den sibirischen Permafrostboden und stieß dabei auf etwas Unerwartetes. In noch nie dagewesener Tiefe – angeblich sogar tiefer als im Marianengraben – stiegen die Temperaturen dramatisch an. Neugierig geworden, ließen sie ein hitzebestĂ€ndiges Mikrofon in das Bohrloch hinab.

Was zurĂŒckkam, war... unnatĂŒrlich. Schreie. Tausende von Schreien. Undeutliche Stimmen, die in Todesangst schrien und aus der Tiefe widerhallten. Die Wissenschaftler, so heißt es, seien entweder verrĂŒckt geworden oder entsetzt von der Baustelle geflohen.

Die Legende von den "GerĂ€uschen aus der Hölle" wurde sofort zu einem Internet-Klassiker – und zu einem perfekten Gemisch aus Paranoia des Kalten Krieges, spiritueller Angst und post-sowjetischen Geheimnissen.

Es gab da tatsĂ€chlich ein Bohrloch. Das Kola Superdeep Borehole war ein echtes wissenschaftliches Unterfangen, und es erreichte grĂ¶ĂŸere Tiefen als der Marianengraben. Die Temperaturen stiegen dramatisch an – nicht wegen eines Tors zur Unterwelt, sondern aufgrund des geothermischen GefĂ€lles der Erde. Es wurden keine Schreie aufgezeichnet. Kein Wissenschaftler flĂŒchtete in Panik. Das Projekt wurde Anfang der 1990er Jahre still und leise eingestellt, als die Kosten fĂŒr die AusrĂŒstung zu hoch wurden.


Das Kola Superdeep Borehole in der russischen Region MurmanskA. Varfolomeev / Sputnik
Dennoch hielt sich der Mythos hartnĂ€ckig – denn er nĂ€hrte etwas Tieferes als Neugierde. Er beschwor das Unbekannte, das Erschreckende, die geheime Welt hinter den offiziellen ErklĂ€rungen.

Und das gleiche GefĂŒhl, die gleiche dunkle Faszination, umgibt den Buzzer.

Der Buzzer und sein Schweinegrunzen

Die Frequenz 4625 kHz existiert noch heute und jeder kann sich einschalten – obwohl die Chancen, außer dem anhaltenden Summen etwas anderes zu hören, gering sind. Manchmal wird das Summen durch kurze Nachrichten unterbrochen, die alle paar Wochen oder Monate erscheinen.

Die Nachrichten sind kurz und beunruhigend. Aneinandergereihte Zahlen. UnzusammenhĂ€ngende Buchstaben. Unsinnige Wörter wie "schlikomops" oder "werhojom". Andere klingen seltsam beschwörend, sogar poetisch: "Chrukostag" – frei ĂŒbersetzt als "Schweinegrunzen" – und "besslobie", was "Zornlosigkeit" bedeutet.

Der einzige vollstĂ€ndig zusammenhĂ€ngende Satz – der bereits erwĂ€hnte "Ich bin 143. Keine Antwort erhalten" – wurde 1997 aufgenommen. Seitdem hat man nichts Vergleichbares mehr gehört.

Am 30. Juni 2025, um 12:57 Uhr Moskauer Zeit, durchbrach das erste Wort des Tages das Rauschen: "sevoseul". SpÀter, um 14:26 Uhr, sendete der Sender ein weiteres Wort: "trunonord".

Nur wenige Tage zuvor, am 25. Juni, hatte The Buzzer an einem einzigen Tag 18 verschiedene Nachrichten gesendet, darunter "bueroprusch", "chruakochruch‘ und "kranofai".

Wie immer gab es keine ErklÀrung. Es zeigte sich kein Muster. Nur weitere Echos aus dem Nichts.

Offiziell heißt der Sender UVB-76. Er sendete ursprĂŒnglich aus der NĂ€he von Leningrad (heute St. Petersburg), verstummte aber 2010 kurzzeitig, bevor er den Betrieb an einem neuen Standort, vermutlich in der NĂ€he von Moskau, wieder aufnahm.

Der Zweck seiner Übertragungen bleibt ein RĂ€tsel, aber die populĂ€rste Theorie besagt, dass er verschlĂŒsselte Nachrichten fĂŒr militĂ€rische Zwecke sendet. Dies wurde nie offiziell bestĂ€tigt, da sich die russischen Behörden nicht zu seiner Existenz geĂ€ußert haben. Auf eine kĂŒrzliche Anfrage von RT erklĂ€rten sie jedoch, dass Informationen ĂŒber diese Funkfrequenz nicht öffentlich seien. Außerdem gibt es keine offiziell registrierten privaten EigentĂŒmer.

Daher kann nur sehr wenig mit Sicherheit ĂŒber diesen Radiosender gesagt werden. Russischen und auslĂ€ndischen MilitĂ€rexperten zufolge könnte er Teil eines Systems sein, das als Perimeter bekannt ist und allgemein als "Tote Hand" bezeichnet wird.

Mutual Assured Destruction

Perimeter ist ein automatisches nukleares Vergeltungssystem, das in den 1980er Jahren in der UdSSR entwickelt wurde, um im Falle der Zerstörung von Kommandozentralen in den ersten Minuten eines Atomkonflikts zu reagieren.

Wenn die oberste FĂŒhrung des Landes (d. h. der PrĂ€sident und der Generalstab) stirbt oder die Kommunikation mit den Raketentruppen verliert, wird automatisch ein System namens Perimeter aktiviert. Es analysiert seismische AktivitĂ€ten, Strahlungswerte und den fehlenden Kontakt zu den Kommandozentralen. BestĂ€tigen sich die Anzeichen fĂŒr einen Nuklearschlag, gibt Perimeter ĂŒber die ReservekommunikationskanĂ€le selbststĂ€ndig Startbefehle aus.

Das bedeutet, dass selbst bei einem plötzlichen Ausfall der AnfĂŒhrer ein Vergeltungsschlag durchgefĂŒhrt werden kann, so dass eine Situation der "gegenseitigen gesicherten Zerstörung" ("MAD – Mutual Assured Destruction") entsteht.

Erste Informationen ĂŒber dieses System tauchten in den 1980er Jahren auf. In den 1990er Jahren begannen Experten, freigegebene Details weiterzugeben. Dmitri Wolkogonow, ein russischer General und ehemaliger Berater des russischen PrĂ€sidenten Boris Jelzin, bestĂ€tigte indirekt seine Existenz. Damit diese Art von System effektiv funktionieren kann, ist eine zuverlĂ€ssige Kommunikation unerlĂ€sslich – und Berichten zufolge könnte der Buzzer als einer der wichtigsten Kommunikationsknotenpunkte dienen. Aus diesem Grund hat er den unheilvollen Spitznamen "Doomsday Radio" erhalten.

Die Theorie, die den Sender mit militĂ€rischen Operationen in Verbindung bringt, wird durch die Tatsache gestĂŒtzt, dass der Buzzer hĂ€ufig nach großen internationalen Ereignissen unterbrochen wird. So wurden beispielsweise die Meldungen "Chrukostag" und "besslobie" kurz nach den Verhandlungen in Istanbul gesendet. Der jĂŒngste Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat dem Sender jedoch keine neuen Nachrichten entlockt.

Es gibt auch eine weniger dĂŒstere ErklĂ€rung fĂŒr das mysteriöse Summen – es könnte einfach als EinschĂŒchterungsinstrument dienen. Die Protokolle fĂŒr den Abschuss von Raketen ohne direkten Befehl der FĂŒhrung haben sich bereits als unzuverlĂ€ssig erwiesen. Der berĂŒchtigtste Vorfall ereignete sich 1983, als ein Warnsystem fĂ€lschlicherweise anzeigte, dass die USA ballistische Raketen gestartet hĂ€tten, was die UdSSR veranlasste, sich auf einen Gegenschlag vorzubereiten. Nur durch Oberstleutnant Stanislaw Petrow, der die Fehlfunktion des Systems erkannte und seine Vorgesetzten alarmierte, konnte dieser Zwischenfall verhindert werden, der beinahe zu einem Atomkrieg gefĂŒhrt hĂ€tte.

Einige Experten glauben, dass das Perimeter-System aufgrund solcher VorfĂ€lle nicht mehr funktionsfĂ€hig ist. Die russischen Behörden haben indes nicht offiziell bestĂ€tigt, ob dies der Fall ist oder nicht. Potenzielle Gegner sind sich nach wie vor nicht sicher, ob die "Tote Hand" aktiviert werden wĂŒrde, was sie zur Vorsicht zwingt. Und der Buzzer trĂ€gt noch zu dieser Ungewissheit bei, indem er rĂ€tselhafte Signale aussendet.

Außerirdische und der Kreml-Apokalypse-Kult

NatĂŒrlich sind einige Leute mit einer solch einfachen ErklĂ€rung nicht zufrieden. In den letzten 50 Jahren wurden viele verblĂŒffende Theorien vorgeschlagen, um das Geheimnis des Buzzers zu erklĂ€ren.

Einige der eher zurĂŒckhaltenderen Theorien besagen, dass die Station Signale an russische Agenten sendet, die im Ausland verdeckt arbeiten, oder an sichere Regierungsbunker, in denen sich Beamte im Kriegsfall verstecken können. In der Tat verfĂŒgt Russland ĂŒber externe Geheimdienste und geheime Bunker fĂŒr seine fĂŒhrenden Politiker, und die absurd anmutenden Nachrichten, die von der Station gesendet werden, haben Ähnlichkeit mit den Codes, die von russischen Sicherheitsdiensten verwendet werden. Sie Ă€hneln auch militĂ€rischen Kommunikationsmethoden – typischerweise bevorzugen die russischen StreitkrĂ€fte weniger "poetische" Codes im Vergleich zu den eher allegorischen Begriffen wie "gebrochener Pfeil" oder "gebogener Speer", die von ihren amerikanischen Kollegen verwendet werden.

Eine noch faszinierendere Theorie besagt, dass diese rÀtselhafte Station einem mystischen Weltuntergangskult diente, dem sowjetische MilitÀrs und Politiker angehörten, die auf die Apokalypse warteten.

Die sowjetische FĂŒhrung war in der Tat mit okkulten Praktiken vertraut. Die OGPU (Geheimpolizei der Sowjetunion von 1922 bis 1934) und das NKWD (Volkskommissariat fĂŒr Innere Angelegenheiten, 1946 aufgelöst) erforschten die Möglichkeiten der Parapsychologie, psychotroper Waffen und sogar der Telepathie. In der UdSSR entstanden vor allem gegen Ende ihrer Existenz seltsame Sekten und Kulte. Eine Gruppe, Aschram Schambaly, versuchte sogar, das MilitĂ€r zu infiltrieren. Diese Versuche kamen jedoch nicht weit, und die Sekten blieben meist Randorganisationen.

Schließlich gibt es Theorien, die behaupten, dass der Buzzer Kontakt zu Außerirdischen unterhĂ€lt. Die UdSSR hat tatsĂ€chlich Botschaften in den Weltraum geschickt; 1962 wurden Signale mit den Worten "Frieden", "Lenin" und "UdSSR" vom Deep Space Communication Center in Jewpatorija gesendet. Sie prallten an der Venus ab und kehrten zur Erde zurĂŒck. Diese Signale waren jedoch dazu gedacht, planetarische Radarsysteme zu testen, und nicht, um außerirdische Zivilisationen zu erreichen.


Deep Space Communication Center in JewpatorijaAlexey Pavlishak / Sputnik
Zwischen den Frequenzen lesen

Lange Zeit interessierten sich nur militĂ€rische Enthusiasten und Funkamateure fĂŒr UVB-76. In den letzten Jahren, als die Wahrscheinlichkeit eines grĂ¶ĂŸeren Konflikts wieder aufkam, erregte der Buzzer jedoch große Aufmerksamkeit. Dieses Interesse ist verstĂ€ndlich: Viele Menschen wollen glauben, dass sie militĂ€rische Geheimnisse abfangen oder zumindest Muster in den Signalen erkennen können, um sich auf die nĂ€chste Krise vorzubereiten.

In einem Umfeld, in dem es an genauen Informationen mangelt – und in dem das russische MilitĂ€r seine Geheimnisse nach wie vor sorgsam hĂŒtet – beginnen die Menschen, ihre eigenen Interpretationen zu entwickeln. AnfĂ€nglich verblĂŒffen, schockieren oder unterhalten diese Theorien die Öffentlichkeit, aber mit der Zeit erscheinen sie vielleicht plausibel.

Die RealitÀt ist jedoch oft weniger aufregend als die Fiktion. Die Geschichte zeigt, dass Regierungen und GenerÀle ihre geheimen Entwicklungen nur ungern der Welt preisgeben. Und noch weniger sind sie geneigt, sie jedem zugÀnglich zu machen, der einen RadioempfÀnger besitzt.

Letztendlich dienen die meisten geheimen MilitĂ€ranlagen weniger spannenden Aufgaben: Als Relaisstationen, Redundanzen oder aufwendige Übungen zur Abschreckung.

Aber in einer Welt, der es an Klarheit mangelt, kann selbst ein bedeutungsloses Summen zu einer Botschaft werden. Je lĂ€nger es andauert, gleichmĂŒtig und ewig, desto grĂ¶ĂŸer ist die Macht, die von ihm ausgeht: Je weniger wir wissen, desto mehr können wir uns vorstellen. Und in der Stille zwischen den Pieptönen ist die Apokalypse immer nur ein Signal entfernt.

Übersetzt aus dem Englischen.

Wadim Sagorenko ist ein in Moskau lebender Journalist mit Schwerpunkt auf internationalen Beziehungen und Technologie.

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de.rt.com/russland/249798-russ


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