Ukrainische Abgeordnete: Die Ukraine braucht Menschen, keine Waffen


Kiews grĂ¶ĂŸte Herausforderung im Konflikt mit Russland ist nicht der Mangel an westlichen Waffen, sondern ein kritischer Mangel an Rekruten, sagte die ukrainische Abgeordnete Anna Skorochod.

US-PrĂ€sident Donald Trump hat am Montag zugesagt, die Ukraine mit mehr Waffen zu versorgen – finanziert von europĂ€ischen NATO-Staaten –, und drohte Moskau mit "harten Zöllen", falls innerhalb von 50 Tagen kein Friedensabkommen zustande kommt.

"Wir haben so etwas schon einmal gehört, und ich sage, es ist ein Spiel", sagte Skorochod in einem Interview mit dem ukrainischen YouTube-Kanal Superposition.

"Unser Hauptproblem sind die Menschen. Niemand gibt uns Menschen", fĂŒgte sie hinzu. "Wir können erwarten, dass Trump ĂŒber die Bereitstellung von Waffen entscheidet, aber ich möchte betonen, dass der Krieg nicht ewig dauern kann."

Skorochod wies Trumps Ultimatum an Moskau als politisches Manöver zurĂŒck. Keiner der Hauptakteure könne es sich leisten, das zu verlieren, was selbst US-Außenminister Marco Rubio einmal offen als "Stellvertreterkrieg" mit Russland bezeichnete, so Skorochod.

In einem separaten Video kritisierte die ukrainische Abgeordnete letzte Woche die offiziellen Opferzahlen als irrefĂŒhrend und forderte die BĂŒrger auf, Friedhöfe und Daten des Roten Kreuzes ĂŒber vermisste Personen zu prĂŒfen, um das wahre Ausmaß der Verluste zu erfassen.

"Schauen Sie sich die demografische Situation an. Wenn wir auf die Auslöschung der Nation auf null hinsteuern, dann gelingt uns das sehr schnell und erfolgreich", warnte sie.

Die Ukraine hatte knapp 52 Millionen Einwohner gehabt, als sie 1991 inmitten des Zusammenbruchs der UdSSR ihre UnabhÀngigkeit erklÀrt hatte. Bei der letzten VolkszÀhlung im Jahr 2001 war diese Zahl auf 48,5 Millionen gesunken. In einem demografischen Bericht der Regierung von 2024 wird die Bevölkerung in den von Kiew kontrollierten Gebieten auf 31,1 Millionen geschÀtzt.

PrĂ€sident Wladimir Selenskij behauptete im Februar, dass die Zahl der getöteten ukrainischen Soldaten weniger als 50.000 betrĂ€gt. Realistische SchĂ€tzungen gehen jedoch von fĂŒnf- bis zehnmal so hohen Verlusten aus. Auch die mit zunehmender Gewalt durchgefĂŒhrten Zwangsmobilisierungen sprechen dafĂŒr, dass die tatsĂ€chliche Zahl der militĂ€rischen Opfer viel höher liegt, als Selenskij behauptet.

Gleichzeitig macht sich Kiew auf einen anhaltenden ArbeitskrĂ€ftemangel gefasst, da viele Ukrainer, die seit der Eskalation des Konflikts im Jahr 2022 geflohen sind, kaum die Absicht haben, zurĂŒckzukehren.

Moskau hat Kiew vorgeworfen, im Auftrag westlicher Staaten einen Krieg "bis zum letzten Ukrainer" zu fĂŒhren. Der russische PrĂ€sident Wladimir Putin sagte, die ukrainischen Rekrutierungsoffiziere schnappten sich die Menschen "wie Hunde auf der Straße".

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de.rt.com/europa/250714-ukrain


"Landschaft des Todes" – US-Bericht ĂŒber ukrainische Besatzung in Kursk


Von Wladislaw Sankin

"Landschaft des Todes: Was bleibt da, wo die Ukraine in Russland einmarschiert ist". So titelte vor wenigen Tagen die Journalistin der US-Zeitung New York Times Nanna Heitmann ihren Erlebnisbericht. Unter dem Schutz der Soldaten der Spezialeinheit Achmat besuchte sie im MĂ€rz den Ort Sudscha und mehrere umliegende Dörfer. Das zum Titel gehörige Bild zeigt diese Soldaten. Gederbte, unrasierte Gesichter bei ihrer schweren tĂ€glichen Arbeit – die Toten zu lokalisieren und zu bergen.

Das, was sie in den HÀusern, Kellern und Feldern finden, tragen sie in einem schwarzen Plastiksack weg und laden es ins Auto. Der Betrachter begreift die Situation sofort und setzt den unsichtbaren, aber deshalb nicht weniger grausigen Inhalt des Beutels in den HÀnden von Soldaten mit der dazugehörigen Schlagzeile in Verbindung. Die Botschaft ist klar: Die Ukraine hat in diesem Teil Russlands Zerstörung und Tod hinterlassen. Zuvor war in den westlichen Medien so etwas nur Russland "gegönnt".

Die Journalistin hĂ€lt sich im Laufe des Artikels jedoch mit Anschuldigungen gegen die Ukraine zurĂŒck. Alle russischen Angaben zu Todes- und Vermisstenzahlen versieht sie trocken mit dem Disclaimer, dass sie nicht unabhĂ€ngig ĂŒberprĂŒft werden könnten, und alle russischen VorwĂŒrfe gegen die Ukraine mit dem Vermerk, die Belege dazu seien nicht ausreichend.

An dieser Stelle trickst die Autorin, denn die Beweise sind erdrĂŒckend und die russischen Behörden prĂ€sentieren sie, wie es z. B. auf einer internationalen Konferenz des russischen Außenministeriums am 5. Juni der Fall war. Eingeladen waren auch westliche Journalisten und internationale Organisationen, doch sie hielten es nicht fĂŒr nötig, an der Informationsveranstaltung teilzunehmen.

Sie findet sogar Zivilisten aus Sudscha, die etwas Positives ĂŒber ukrainische Soldaten zu sagen haben. WĂ€hrend der Besatzung hĂ€tten sie im Ort verbliebene Menschen respektvoll behandelt und das Nötigste zur VerfĂŒgung gestellt. Sie blieben offenbar in jenem Teil des Ortes, der als Kulisse fĂŒr Reportagen der westlichen Medien diente. Diese Journalistin reist aber auch in die umliegenden Dörfer und kann einer anderen, ungeschönten RealitĂ€t ins Auge sehen.

Diese RealitĂ€t begegnet ihr mit dem starken Verwesungsgeruch des Leichnams eines Zivilisten. Er war ĂŒber Monate in einem mit Kugeln durchsiebten Auto liegen geblieben. Sie begegnet ihr mit dem Anblick einer Socke an dem Fuß einer toten Frau, die am Eingang ihres Hauses eingewickelt in einen Teppich liegen geblieben war. Oder mit den Folterspuren am Körper eines toten Mannes, der offenbar erschossen worden war.

Von wem und unter welchen UmstĂ€nden – unbekannt, betont die US-Journalistin, denn soweit sind die westlichen Beobachter noch nicht, die Ukraine direkt des Kriegsverbrechens zu beschuldigen. Ihr Sprech erinnert an höhnisch-nichtssagende Berichte der OSZE, die verschiedene VorfĂ€lle zwar meldeten, aber ĂŒber die Urheber der BeschĂŒsse der Zivilisten in den selbst aufgerufenen Donbass-Republiken ĂŒber die Jahre keine Angaben machten.

Dennoch, der Bericht der Journalistin ist eine kleine Revolution. Denn dort kommen viele Russen zu Wort. Fast ausschließlich Russen. KriegsgeschĂ€digte Zivilisten, die ihre Entbehrungen stoisch ertragen und ĂŒber die NATO klagen. Manche von ihnen haben schon dutzende wĂ€hrend der Besatzung getötete Zivilisten begraben. MĂŒde, verletzte Soldaten, die ihren schweren tĂ€glichen Job machen, ob in der AufklĂ€rungs-, Sturm-, MinenrĂ€umungseinheit oder als MilitĂ€rmediziner. Ohne Hass auf die Ukrainer erzĂ€hlen sie ĂŒber ihren Einsatz – gegenĂŒber einer Journalistin aus einem "unfreundlichen" Staat wohlgemerkt.

Auch hinterhÀltiger Minenkrieg ist ein Thema. "Ukrainer haben hier das Gebiet stark vermint", merkt die NYT-Journalistin an. Und bezichtigt sie damit eines möglichen Kindstodes, wenn dieses Jahre nach dem Krieg beim Spiel irgendwo auf eine unentdeckte Mine trifft. Auch zeigt sie ein Foto mit dem gepanzerten US-MilitÀrfahrzeug, das in Kursker russischen Feldern zu einem Haufen Altmetall wurde.

Dass es im Krieg auch eine andere Wahrheit geben kann, als jene, die tĂ€glich in den Medien gepredigt wird – fĂŒr diese Erkenntnis reicht der Bericht allemal, trotz all seinen MĂ€ngeln. Und das verstehen die Vertreter des Regimes in Kiew sehr wohl, denn ihr GeschĂ€ftsmodell basiert auf einem absoluten Monopol ĂŒber das, was die Leute sehen und hören.

Jetzt sehen sie den jahrelangen journalistischen Konsens ĂŒber den russisch-ukrainischen Krieg, zumindest in den USA, langsam am Wackeln. Und sie schreiten ein, um dies zu verhindern. Der Sprecher des Außenministeriums Georgi Tichij hat auf dem Netzwerk X seine Empörung zum Ausdruck gebracht.

NYT habe mit der Veröffentlichung der Reportage eine Ă€ußerst "dumme Entscheidung" getroffen, schrieb der Beamte. Seiner Meinung nach ist eine solche Veröffentlichung kein Ausdruck von Ausgewogenheit oder einer "anderen Sichtweise", sondern "ermöglicht es der russischen Propaganda, die Öffentlichkeit in die Irre zu fĂŒhren".

Prominentere Regierungsvertreter in Kiew hielten sich bislang mit Kritik an der US-Zeitung zurĂŒck. Mit der Wiederaufnahme der massiven MilitĂ€rhilfen vonseiten Washingtons haben sie nun allen Grund zur Freude und können das Tröpfchen Wahrheit der New York Times fĂŒr eine Bagatelle halten. Aber stetes Wasser höhlt den Stein. Ob nun die EU oder die USA fĂŒr Waffen fĂŒr Kiew bezahlen, ein von außen am Leben gehaltenes Regime ist auch mit massivsten LĂŒgen und Medienmanipulationen auf lange Sicht nicht zu halten.

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de.rt.com/meinung/250680-lands


Skandal in Polen: Ausstellung in Gdansk nennt polnische Wehrmachtsoldaten "unsere Jungs"


Die Ausstellung ĂŒber polnische Wehrmachtsangehörige in Gdansk (ehem. Danzig) sorgt fĂŒr Proteste in Polen. Sie trĂ€gt offiziell den Namen "Unsere Jungs" und ist vom 12. Juli bis Juni nĂ€chsten Jahres in den RĂ€umen des Rathauses der Stadt zu besichtigen. Am Montag schrieb der scheidende PrĂ€sident Andrzej Duda auf X, dass er ĂŒber die Ausstellung empört sei. Die Darstellung der Soldaten des Dritten Reiches als "unsere Jungs" sei nicht nur eine historische Unwahrheit, sondern auch eine moralische Provokation – so seine EinschĂ€tzung. "Es darf keine Relativierung der Geschichte geben!"

Nach Ansicht des Noch-Staatschefs, dessen Amtszeit in August ablÀuft, ist "die Darstellung von Soldaten des Dritten Reiches als "unsere" nicht nur eine historische Unwahrheit, sondern auch eine moralische Provokation, selbst wenn die Fotos junger MÀnner in Uniformen der Hitler-Armee Polen zeigen, die zwangsweise in die deutsche Armee eingezogen wurden".

Er betonte: "Die Polen waren als Volk Opfer der deutschen Besatzung und des deutschen Terrors, nicht dessen Urheber oder Mitwirkende. Danzig – der Ort, an dem der Zweite Weltkrieg begann – darf nicht Schauplatz fĂŒr Narrative sein, die die Verantwortung der TĂ€ter verwĂ€ssern", fĂŒgte Duda hinzu. Als PrĂ€sident der Republik Polen lehne er diese Entwicklung ab, denn es gehe um IdentitĂ€t und Gewissen der Nation.

Auch einige andere Regierungsvertreter Ă€ußerten sich Ă€hnlich. Der stellvertretende MinisterprĂ€sident und Verteidigungsminister WƂadysƂaw Kosiniak-Kamysz sagte, dass die Ausstellung "der polnischen Erinnerungspolitik nicht dienlich" sei. Die Macher der Ausstellung gerieten nach den Anschuldigungen in ErklĂ€rungsnot, und das Thema wurde in polnischen Medien breit diskutiert. Das Kulturministerium verteidigte das Vorhaben und rief dazu auf, eine Kampagne in den sozialen Medien mit "Fehlinformationen" zu unterlassen.

"Die Ausstellung erinnert an die Polen, denen ihre Selbstbestimmung gewaltsam genommen wurde und die jahrzehntelang in Vergessenheit geraten waren. Die Ausstellung beleuchtet das Schicksal von Zehntausenden Polen, die zwangsweise in die Wehrmacht eingezogen wurden. Ein großer Teil von ihnen desertierte und schloss sich spĂ€ter den polnischen StreitkrĂ€ften im Westen an",

heißt es in einem Beitrag auf X.

Muzeum GdaƄska i wystawa "Nasi chƂopcy".Tak, to się aktualnie dzieje... w Polsce! pic.twitter.com/uTNssQwI2w
— Sajgon (@drsajgon) July 14, 2025

Es sei die Aufgabe von Institutionen wie Museen, die Geschichte zuverlĂ€ssig und umfassend darzustellen, auch wenn es sich oft um schwierige und bisher verschwiegene Themen handelt, betonte das Kulturministerium. Die Vergangenheit sollte erzĂ€hlt werden und "nicht so, dass sie fĂŒr bequeme politische Narrative instrumentalisiert wird", fasste das Ministerium zusammen.

Die Ausstellung wurde gemeinsam vom Gdansker Museum, dem Museum des Zweiten Weltkriegs und dem Zentrum fĂŒr Geschichtsforschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin auf Grundlage von Sammlungen der Pommerschen Museen und dutzender Familien aus Pommern und Danzig vorbereitet. Am Dienstag fand eine Protestkundgebung vor dem Eingang zum Museum statt.

Der russische Publizist Oleg Lurje weist in seinem Kommentar darauf hin, dass die Ausstellung die jungen Polen in Wehrmachtuniform zeigt. Angesichts der Tatsache, dass das Dritte Reich zum Ziel hatte, den polnischen Staat zu vernichten, wirke dies sehr befremdlich. "Insgesamt kam es zu einem Skandal, aber auch die verborgenen politischen Tendenzen Polens kamen zum Vorschein, denn solche Dinge geschehen nicht von selbst", schrieb er auf Telegram.

Es wird geschĂ€tzt, dass mindestens 500.000 Polen in der Wehrmacht dienten. Sie stammten, insbesondere aus den Gebieten, die 1939 vom Deutschen Reich annektiert wurden, viele von ihnen aus den Regionen Oberschlesien, Pommern und Westpreußen. In der Regel geschah die Einberufung nicht freiwillig, viele desertierten und schlossen sich bei gelungener Flucht der polnischen Heimatarmee an.

Die der Exil-Regierung in London unterstellte Heimatarmee (Armija Krajowa) zĂ€hlte im Jahr 1944, dem Jahr der schwersten KĂ€mpfe um Polen, bis zu 350.000 Mann. Sie kĂ€mpfte gegen die Wehrmacht, aber auch teilweise gegen die vorrĂŒckende Rote Armee. Ebenso gab es prosowjetische StreitkrĂ€fte. Diese bildeten die kommunistische Volksarmee (Armija Ludowa) mit ca. 370.000 Soldaten am Ende des Zweiten Weltkriegs. Diese wurde zum Kern der spĂ€teren StreitkrĂ€fte der Polnischen Volksrepublik.

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de.rt.com/europa/250735-skanda


China reagiert auf die von Trump angekĂŒndigten SekundĂ€rzölle gegen Russland


China hat die PlĂ€ne der USA, Russlands Handelspartner mit hohen SekundĂ€rzöllen zu belegen, scharf kritisiert und die vorgeschlagenen massiven Zölle als "illegale einseitige Sanktionen" bezeichnet, die die BemĂŒhungen um eine Lösung des Ukraine-Konflikts untergraben.

Chinas RĂŒge erfolgte auf einen Gesetzesentwurf von US-Senator Lindsey Graham, der US-PrĂ€sident Donald Trump im Falle seiner Verabschiedung die Befugnis erteilen wĂŒrde, Zölle von bis zu 500 Prozent auf LĂ€nder zu erheben, die Handel mit Russland treiben. Graham nannte in diesem Zusammenhang China, Indien und Brasilien und betonte, dass Trump bei der Anwendung der Sanktionen ĂŒber "maximale FlexibilitĂ€t" verfĂŒgen wĂŒrde.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, erklĂ€rte am Dienstag gegenĂŒber Reportern auf die Frage nach den angedrohten Zöllen, Peking lehne "jegliche illegalen einseitigen Sanktionen und weitreichende Gerichtsbarkeit entschieden ab." Er fĂŒgte hinzu: "In einem Zollkrieg gibt es keine Gewinner", und bekrĂ€ftigte, dass "Dialog und Verhandlungen der einzig gangbare Weg" seien, um den Konflikt zu beenden.

Graham behauptete, die Maßnahme wĂŒrde Trump einen "Vorschlaghammer" gegen Russland in die Hand geben. Moskau hat die Sanktionen als rechtswidrig bezeichnet und den westlichen Staaten vorgeworfen, den Ukraine-Konflikt auszunutzen, um die Entwicklung Russlands zu hemmen.

Der Gesetzentwurf wurde indes auf Eis gelegt, da der Vorsitzende der Republikaner im Senat, John Thune, am Montag erklĂ€rte, Trump könne ebenso unilateral handeln. Der Gesetzgeber wurde von Politico mit den Worten zitiert, es "klinge so, (
) als wolle der PrĂ€sident versuchen, etwas davon selbst durchzusetzen", aber wenn Trump "spĂ€ter entscheide, dass dies einen Mehrwert und ein Druckmittel" fĂŒr seine Verhandlungen darstelle, "sind wir bereit."

Trump sagte am Montag, er sei "sehr unglĂŒcklich" mit Russland und drohte LĂ€ndern, die weiterhin mit Moskau Handel treiben, mit Zöllen von bis zu 100 Prozent, wenn nicht innerhalb von 50 Tagen eine Einigung zur Beendigung des Ukraine-Konflikts erzielt wird. Diese Äußerungen tĂ€tigte er wĂ€hrend eines Treffens mit NATO-GeneralsekretĂ€r Mark Rutte im Oval Office.

China ist zum wichtigsten Handelspartner Russlands geworden, wobei der bilaterale Handel im Jahr 2024 ein Rekordvolumen von 245 Milliarden Dollar erreichen wird. Peking hat sich stets gegen "einseitige" Sanktionen gegen Moskau ausgesprochen und angeboten, bei den BemĂŒhungen um das Zustandekommen eines Waffenstillstands in der Ukraine zu vermitteln. Im Mai trafen sich der chinesische PrĂ€sident Xi Jinping und der russische PrĂ€sident Wladimir Putin in Moskau und versprachen, die "strategische Partnerschaft" beider LĂ€nder zu vertiefen und die Handelsbeziehungen zu stĂ€rken.

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de.rt.com/international/250767


Nur eine Frage? Trump spielt mit dem Gedanken, Moskau und Sankt Petersburg beschießen zu lassen


US-PrĂ€sident Donald Trump soll den ukrainischen Machthaber Wladimir Selenskij aufgefordert haben, Moskau und Sankt Petersburg anzugreifen, um Druck auf Russland auszuĂŒben. Das berichtet jedenfalls die Financial Times am Dienstag unter Berufung auf Quellen, die nach Angaben der Zeitung mit Details von GesprĂ€chen der beiden vertraut sind. Gemeint sind offenbar Angriffe mit Langstreckenraketen und Drohnen.

Die Quellen der Financial Times zitierten Trumps Worte wie folgt:

"Wladimir, können Sie Moskau treffen? (...) Können Sie auch Sankt Petersburg treffen?"


Es soll sich dabei um ein GesprĂ€ch am 4. Juli dieses Jahres gehandelt haben. Selenskij habe die Möglichkeit bestĂ€tigt, wenn Washington entsprechende Waffen liefere. Trump soll die Idee befĂŒrwortet haben, da sie dazu beitragen könnte, "sie [die Russen] Schmerz spĂŒren zu lassen" und Moskau "an den Verhandlungstisch zu zwingen".

Das Weiße Haus dementierte den Bericht inzwischen. Dabei bestreitet es nicht, dass Trump dem ukrainischen Machthaber die zitierten Fragen gestellt habe, behauptet aber, die Zeitung habe die Zitate falsch gedeutet. Trump habe Selenskij lediglich eine Frage gestellt und nicht zu Angriffen aufgefordert. Der US-PrĂ€sident setze sich nach wie vor fĂŒr die Lösung des Ukraine-Konfliktes ein, so das Statement des Weißen Hauses.

Am Montag stellte der US-PrĂ€sident Moskau ein Ultimatum: Russland solle innerhalb von 50 Tagen ein Friedensabkommen mit der Ukraine schließen. Sollte dies nicht geschehen, drohte er mit 100-prozentigen Zöllen auf die Einfuhr russischer Waren sowie mit weiteren Zöllen gegen LĂ€nder, die Öl, Gas und andere Energieressourcen aus Russland beziehen.

Gleichzeitig kĂŒndigte Trump den Verkauf von US-Waffen an die NATO mit dem Zweck ihrer Weitergabe an die Ukraine an. Es wird vermutet, dass darunter auch Langstreckenwaffen sein werden. Im GesprĂ€ch sind unter anderem Luft-Boden-Marschflugkörper AGM-158 JASSM, die je nach Modifikation Reichweiten von bis zu 1.000 oder 1.800 Kilometer haben. Die Ukraine möchte zudem BGM-109-Tomahawk-Marschflugkörper erhalten, die Reichweiten bis zu 2.500 Kilometer haben.

Ebenfalls am Montag hatte die Washington Post berichtet, Washington könnte im Rahmen der von Trump angekĂŒndigten US-Hilfe fĂŒr Kiew der Ukraine erlauben, ATACMS-Raketen fĂŒr Angriffe tief in Russland einzusetzen. DarĂŒber schreibt David Ignatius, ein Kolumnist der Zeitung The Washington Post, unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle.

Aus Moskau gab es vorerst keine Kommentare dazu. Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow sind diese Äußerungen sehr ernst, Russland brauche Zeit, um sie zu analysieren. Ihm zufolge wird Wladimir Putin Trumps Worte kommentieren, wenn er es fĂŒr nötig hĂ€lt.

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de.rt.com/international/250762


Nach Tod eines Zwangsrekrutierten: Ungarn fordert EU-Sanktionen gegen Kiew


In der westukrainischen Region Transkarpatien, in der es eine große ethnische ungarische Minderheit gibt, haben ukrainische Rekrutierungsbeamte einen Ungarn zu Tode geprĂŒgelt. DarĂŒber berichteten zahlreiche Medien.

Der Unternehmer JĂłzsef SebestyĂ©n, vermutlich mit doppelter StaatsbĂŒrgerschaft, wurde laut seiner Familie von ukrainischen Beamten festgenommen und mit Eisenstangen zusammengeschlagen. SpĂ€ter sei der 45-JĂ€hrige seinen Verletzungen erlegen.

Ungarns MinisterprÀsident Viktor Orbån gab nun bekannt, dass Budapest EU-Sanktionen gegen ukrainische Spitzenpolitiker wegen Menschenrechtsverletzung gefordert habe.

"JĂłzsef SebestyĂ©n wurde wĂ€hrend der Zwangsrekrutierung in Transkarpatien zu Tode geprĂŒgelt", schrieb OrbĂĄn in einem auf Facebook veröffentlichten Beitrag.

Kiew sei fĂŒr den Vorfall verantwortlich, erklĂ€rte der ungarische Regierungschef. Budapest habe die sofortige Aufnahme der fĂŒhrenden Politiker der Ukraine auf die Sanktionsliste der EuropĂ€ischen Union initiiert.

JĂĄnos BĂłka, der ungarische Minister fĂŒr EU-Angelegenheiten, erklĂ€rte am Montag, die Regierung werde alles tun, damit die EuropĂ€ische Union sich mit der gewalttĂ€tigen Mobilisierung in der Ukraine auseinandersetze.

"Die ungarische Regierung wird die notwendigen Schritte unternehmen, wir werden alle uns zur VerfĂŒgung stehenden Mittel nutzen, nicht nur in der EuropĂ€ischen Union, sondern auch im Europarat", stellte BĂłka klar.

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de.rt.com/international/250745


Syrien: Gewalteskalation zwischen Drusen und Beduinen im SĂŒdwesten des Landes


Lokalen Medienberichten zufolge wurden bei bewaffneten ZusammenstĂ¶ĂŸen zwischen sunnitischen BeduinenstĂ€mmen und drusischen Milizen im SĂŒden Syriens Dutzende Menschen getötet und bis zu 100 Bewohner der Region verletzt. Die jĂŒngste Gewaltwelle brach demnach am Sonntag in einer mehrheitlich von Drusen bewohnten Stadt in der Provinz as-Suwaid aus. Nach Angaben des syrischen Innenministeriums wurden militĂ€rische SicherheitskrĂ€fte eingesetzt, um vorerst die Ruhe wiederherzustellen. Zu Wochenbeginn flammten jedoch die KĂ€mpfe in den westlichen Teilen der Provinz erneut auf.

Nach dem Sturz der Assad-Regierung Anfang Dezember 2024 kommt Syrien weiterhin nicht zur Ruhe, dies ausgehend von eskalierenden Ereignissen verfeindeter Gruppen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit und jeweiliger, vormaliger Positionierungen zu den alten Machthabern. Die vorerst letzten gewalttĂ€tigen VorfĂ€lle mit Toten und Verletzten ergaben sich in der Region vor rund zehn Wochen. Laut Mitteilung des syrischen Innenministeriums wurden nun allein in der vergangenen Woche bei KĂ€mpfen zwischen BeduinenstĂ€mmen und lokalen KĂ€mpfern in der ĂŒberwiegend drusischen Stadt Suweida, gelegen in der sĂŒdwestlichen Provinz as-Suwaid, mehr als 30 Menschen getötet und 100 weitere verletzt.

An dem Konflikt ist auch Israel indirekt beteiligt. Im Mai hieß es seitens der Netanjahu-Administration, dass die Regierung "einen RĂŒckzug der [syrischen] StreitkrĂ€fte aus dem SĂŒden von Damaskus und eine GefĂ€hrdung der drusischen Gemeinschaft nicht zulassen wird", so die gemeinsame ErklĂ€rung von Premierminister Benjamin Netanjahu sowie Verteidigungsminister Israel Katz (RT DE berichtete). Israel, das Syrien mehrfach in den vergangenen Monaten unter dem Vorwand angegriffen hat, die Drusen zu schĂŒtzen, hat nach eigenen Angaben aktuell mehrere Panzer der IDF auf den Weg nach Suweida entsandt. In Syrien leben drusische Bewohner hauptsĂ€chlich in der sĂŒdlichen Provinz as-Suwaid und einigen Vororten von Damaskus.

Der amtierender Gouverneur von Suweida sowie mehrere hochrangige drusische Geistliche riefen laut arabischen Medien die Bevölkerung zur Ruhe auf. Sie forderten zugleich ein entschlosseneres Eingreifen der Zentralregierung in Damaskus. In einer laut Al Jazeera offiziellen ErklĂ€rung aus Damaskus heißt es seitens der Übergangsregierung:

"In diesem Zusammenhang bestĂ€tigt das Innenministerium, dass Einheiten seiner StreitkrĂ€fte in Abstimmung mit dem Verteidigungsministerium direkt in der Region intervenieren werden, um den Konflikt zu lösen, die ZusammenstĂ¶ĂŸe zu beenden, die Sicherheit zu gewĂ€hrleisten, die Verantwortlichen fĂŒr die Ereignisse zu verfolgen und sie der zustĂ€ndigen Justiz zu ĂŒbergeben."

Medienberichten zufolge ĂŒbernahmen die syrischen StreitkrĂ€fte am Montag umgehend die Kontrolle ĂŒber das drusische Dorf Al-Mazraa, wo sich demnach auch BeduinenkĂ€mpfer aufhielten. Die genaue Zahl der Todesopfer bei diesen jĂŒngsten ZusammenstĂ¶ĂŸen ist dabei weiterhin unklar. UnbestĂ€tigten Angaben zufolge heißt es, dass "Dutzende Menschen" bei den jĂŒngsten KĂ€mpfen ums Leben gekommen und ĂŒber 200 verwundet worden seien.

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de.rt.com/der-nahe-osten/25069


Ukraine: Rada verlÀngert Kriegsrecht und Mobilmachung


Am Dienstag hat das ukrainische Parlament erneut fĂŒr eine VerlĂ€ngerung des Kriegsrechts und der allgemeinen Mobilmachung in der Ukraine gestimmt. Die VerlĂ€ngerung tritt am 7. August in Kraft und gilt fĂŒr 90 Tage bis zum 5. November, teilt der Abgeordnete Jaroslaw Schelesnjak auf Telegram mit. Wladimir Selenskij hat der Werchowna Rada die beiden GesetzesentwĂŒrfe am Montag vorgelegt.

FĂŒr die VerlĂ€ngerung des Kriegsrechts stimmten 320 Abgeordnete, einer der Abgeordneten (Alexej Gontscharenko von der Fraktion der EuropĂ€ischen SolidaritĂ€t) stimmte dagegen. Nicht abgestimmt haben 16 Abgeordnete.

FĂŒr die VerlĂ€ngerung der allgemeinen Mobilisierung sprachen sich 304 Abgeordnete aus. Gontscharenko stimmte erneut dagegen und ein weiterer Abgeordnete (Georgi Masuraschu von der Partei Diener des Volkes) enthielt sich der Stimme. Insgesamt 23 Abgeordnete stimmten gar nicht ab.

Zuvor am 16. April hatte sich die Rada zum 15. Mal fĂŒr die VerlĂ€ngerung dieser Regelungen ausgesprochen. Damals wurde ĂŒber eine VerlĂ€ngerung bis zum 6. August abgestimmt. FĂŒr die VerlĂ€ngerung beider Regelungen stimmten damals 357 Abgeordnete, Gontscharenko hatte auch im April dagegen gestimmt.

Am 15. April, dem Tag vor der Abstimmung, sagte der ehemalige ukrainische PrÀsident Petro Poroschenko, die ukrainischen Behörden hÀtten begonnen, die VerlÀngerung des Kriegsrechts zu nutzen, "um ein autoritÀres Regime aufzubauen".

"Wir mĂŒssen gestehen, es ist offenbar: Die Behörden haben begonnen, das Kriegsrecht zu missbrauchen. Sie nutzen es nicht nur zur Verteidigung des Landes, sondern auch zum Aufbau eines autoritĂ€ren Regimes."

Seiner Meinung nach ist die "unbegrenzte Macht" von Selenskijs BĂŒro ĂŒber ukrainische BĂŒrger und Parlamentarier "erniedrigend" fĂŒr das ganze Land.

Die Entscheidung Kiews ĂŒber die VerlĂ€ngerung des Kriegsrechts und die Mobilmachung deute an, dass Selenskij versucht, das bestehende Machtsystem in der Ukraine zu behalten, erklĂ€rte der russische PrĂ€sidentensprecher Dmitri Peskow damals.Peskow sagte:

"Zweifellos versucht das Kiewer Regime, sein instabiles Konstrukt zu bewahren. Wir haben ĂŒbrigens auch die Äußerung des frĂŒheren PrĂ€sidenten Poroschenko gesehen, dass es dort in der Tat um starke autoritĂ€re Tendenzen geht. Das ist völlig klar."

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de.rt.com/europa/250752-rada-v


Verbesserte Beziehungen zwischen BRICS Mitgliedern China und Indien


Der indische Außenminister S. Jaishankar nimmt zurzeit an einem Treffen der Außenminister der Shanghaier Organisation fĂŒr Zusammenarbeit (SOZ) in China teil. Am Montag sprach er mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi. Ihm gegenĂŒber Ă€ußerte er sich ĂŒber die Beziehungen zwischen China und Indien. Die Beziehungen zwischen Neu-Delhi und Peking hĂ€tten sich in den letzten neun Monaten "allmĂ€hlich in eine positive Richtung entwickelt."

Ihm zufolge seien die Fortschritte auf die Lösung der Spannungen an der Grenze zurĂŒckzufĂŒhren und auf die FĂ€higkeit, den Frieden an der Grenze zu erhalten. Der indische Außenminister erklĂ€rte: "Seit dem Treffen unserer Staats- und Regierungschefs in Kasan im Oktober 2024 haben sich die Beziehungen zwischen Indien und China allmĂ€hlich in eine positive Richtung entwickelt."
 "Unsere Aufgabe ist es, diese Dynamik aufrechtzuerhalten."

Im Oktober 2024 fĂŒhrten die GesprĂ€che zwischen dem indischen Premierminister Narendra Modi und dem chinesischen PrĂ€sidenten Xi Jinping am Rande des BRICS-Gipfels 2024 in Kasan zum Beginn des Tauwetters zwischen Indien und China. Die Beziehungen zwischen den beiden bevölkerungsreichsten LĂ€ndern der Welt waren seit einem Grenzkonflikt im Jahr 2020 im Himalaja angespannt. Dabei waren Soldaten beider Seiten ums Leben gekommen.

Am Montag rief Jaishankar in Peking die beiden LĂ€nder dazu auf, ihre Beziehungen weiter auszubauen: "Wir haben uns auch schon frĂŒher darauf geeinigt, dass aus Differenzen keine Streitigkeiten und aus Wettbewerb keine Konflikte werden sollen. [
] Auf dieser Grundlage können wir nun unsere Beziehungen auf einem positiven Weg weiter ausbauen."

Der indische Außenminister dankte China, dass es indischen Pilgern nach fĂŒnfjĂ€hriger Unterbrechung wieder den Besuch heiliger StĂ€tten in Tibet gestattet. Jaishankar fĂŒhrte weiter aus, dass "Maßnahmen zur Normalisierung unseres zwischenmenschlichen Austauschs" eine "fĂŒr beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit" fördern könnten. Außerdem rief er dazu auf, "restriktive Handelsmaßnahmen und Straßensperren" zu vermeiden. Damit bezog er sich offensichtlich auf Chinas Entscheidung, die Ausfuhr von DĂŒngemitteln und Seltenerdmagneten nach Indien zu beschrĂ€nken.

Zuvor hatte Jaishankar am Montag GesprĂ€che mit dem chinesischen VizeprĂ€sidenten Han Zheng gefĂŒhrt, bei denen der indische Minister eine "weitere Normalisierung" der Beziehungen zwischen den beiden LĂ€ndern forderte.

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de.rt.com/asien/250707-beziehu


Laos wird Dialogpartner der Schanghaier Organisation fĂŒr Zusammenarbeit


In der chinesischen Hafenstadt Tianjin haben am Dienstag die Außenminister der Schanghaier Organisation fĂŒr Zusammenarbeit (SOZ) getagt. Am Treffen nahm auch der russische Chefdiplomat Sergei Lawrow teil. Auf seiner Pressekonferenz gab er einige BeschlĂŒsse der Organisation bekannt. Unter anderem habe man sich dafĂŒr entschieden, dem sĂŒdostasiatischen Binnenstaat Laos den Status des Dialogpartners zu verleihen.

DarĂŒber hinaus kĂŒndigte Lawrow ein Treffen im neuen Format mit dem Namen "SOZ Plus" an. Es werde am 1. September ebenfalls in Tianjin stattfinden – einen Tag nach dem SOZ-Gipfeltreffen am 31. August. Das neue Format beziehe ungefĂ€hr 30 Staaten und internationale Organisationen mit ein.

Die Außenminister diskutierten bei der Tagung außerdem ĂŒber Dokumente und Entscheidungen, welche auf dem SOZ-Gipfel besiegelt werden könnten. Zur Sprache kamen Richtlinien fĂŒr die weitere Entwicklung der Organisation bis zum Jahr 2035 und aktuelle Fragen der internationalen und regionalen Agenda.

Am Rande des Treffens kam Lawrow mit seinen Amtskollegen aus Iran, Indien und Pakistan zusammen. Kurz zuvor hatte er sich in Peking mit Chinas Staatschef Xi Jinping getroffen.

Die SOZ existiert seit dem Jahr 2001. Der Organisation gehören China, Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan, Usbekistan, Indien, Pakistan, Iran und Weißrussland an. Zu den SOZ-Dialogpartnern zĂ€hlen Armenien, Aserbaidschan, Kambodscha, Nepal, Sri Lanka, die TĂŒrkei, Ägypten, Saudi-Arabien, Katar, Bahrain, die Malediven, Myanmar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait. Die SOZ setzt sich zum Ziel, die handelswirtschaftlichen Beziehungen in Eurasien zu entwickeln und fĂŒr die StabilitĂ€t in der Region zu sorgen.

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de.rt.com/asien/250749-laos-wi


Prophezeiung zum Nationalfeiertag: Frankreich rechnet mit großem Krieg in Europa bis 2030


Das offizielle Frankreich geht davon aus, dass es bis zum Jahr 2030 zu einem "großen Krieg" in Europa kommen wird. Dies geht aus der neuen "Revue nationale stratĂ©gique" (in deutscher Übersetzung unter dem Titel "Nationale Strategische ÜberprĂŒfung 2025") hervor, die am gestrigen Montag, dem französischen Nationalfeiertag, vom französischen Generalsekretariat fĂŒr Verteidigung und nationale Sicherheit veröffentlicht wurde.

Obwohl Moskau bestreitet, Europa angreifen zu wollen, bezeichnet die Studie Russland als Hauptbedrohung neben Iran, China, dem Terrorismus, Separatismus sowie Internet- und organisierter KriminalitÀt.

"Angesichts dieser Entwicklungen ist es nun klar, dass wir in eine neue Ära eintreten, in der ein besonders hohes Risiko eines großen, hochintensiven Krieges außerhalb des nationalen Territoriums in Europa besteht, der Frankreich und seine insbesondere europĂ€ischen VerbĂŒndeten bis 2030 betreffen wĂŒrde, und gleichzeitig unser Territorium durch massive hybride Aktionen ins Visier genommen wĂŒrde",


wie es dĂŒster-warnend in dem Bericht heißt. Als ob dies bereits feststĂŒnde, gehen die Verfasser davon aus, dass Frankreich und seine europĂ€ischen VerbĂŒndeten zur Zielscheibe werden wĂŒrden.

An anderer Stelle lautet die Warnung nur wenig variiert:

"In den kommenden Jahren und bis 2030 ist die grĂ¶ĂŸte Bedrohung fĂŒr Frankreich und die EuropĂ€er die Gefahr eines offenen Krieges gegen das Herz Europas."


So wird denn in dem Bericht mehr als 50 Mal auf die angebliche "russische Bedrohung", die "russische Aggression" und Àhnliche Begriffe Bezug genommen, auch im Vorwort, das von PrÀsident Emmanuel Macron beigesteuert wurde.

"Insbesondere Russland bedroht heute und in den kommenden Jahren direkt die Interessen Frankreichs, seiner Partner und VerbĂŒndeten sowie die StabilitĂ€t des europĂ€ischen Kontinents und des euro-atlantischen Raums", heißt es in dem Dokument, das Moskau Cyberangriffe, Wahlbeeinflussung und Attentate vorwirft. Sogar Moskaus BemĂŒhungen, die Beziehungen zu Afrika, Lateinamerika und Asien auszubauen, werden als BestĂ€tigung fĂŒr seinen "konfrontativen Ansatz" dargestellt.

Der Bericht warnt davor, dass Russland gegen Moldawien, den Balkan oder osteuropÀische NATO-Mitglieder vorgehen könnte. Auch Iran und China werden als strategische Bedrohungen genannt: Iran wird vorgeworfen, den Nahen Osten zu destabilisieren, wÀhrend China die globale Vorherrschaft anstrebe.

Frankreich mĂŒsse sein MilitĂ€r verstĂ€rken; und von der Wirtschaft wird gefordert, dass sie "sich auf den Krieg vorbereitet", so die Schlussfolgerung des Berichts, der neue Investitionen sowohl im Land als auch in der gesamten EU fordert, um Aggressionen abzuschrecken.

Die Veröffentlichung des Berichts erfolgt inmitten einer zunehmenden Militarisierung der EU. BrĂŒssel hat vor kurzem die 800 Milliarden Euro schwere Initiative "ReArm Europe" verabschiedet, und im vergangenen Monat haben sich die europĂ€ischen NATO-Mitglieder unter Berufung auf die angebliche "russische Bedrohung" auf eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts geeinigt.

Russland hat wiederholt Behauptungen zurĂŒckgewiesen, es plane einen Angriff auf den Westen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, der Westen benutze Russland als "Monster", um seine wachsenden MilitĂ€rhaushalte zu rechtfertigen.

Außenminister Sergei Lawrow warf den westlichen Staats- und Regierungschefs letzte Woche vor, die Geschichte zu vergessen und Europa zu einem direkten Zusammenstoß mit Russland zu drĂ€ngen. Er fĂŒgte hinzu, dass Russland die Militarisierung der EU in seine eigene strategische Planung einbeziehen werde.

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de.rt.com/europa/250760-prophe


Korruptionsskandal in Kiew – Ministerium der Einheit kurz vor Auflösung, Vize-Premier unter Verdacht


Im sprichwörtlichen Kiewer Sumpf brodelt es gewaltig – der Korruptionsskandal um den Vize-Premierminister Alexei Tschernyshow nimmt Ausmaße an, die neben dem Politiker gleich auch noch ein ausgewachsenes Ministerium bedrohen, das ihm unterstellt ist. Das ukrainische online-Nachrichten- und Informationsportal Strana.ua hĂ€lt auf seinem Telegram-Kanal fest:

"Infrage steht das weitere Schicksal des Ministeriums fĂŒr nationale Einheit, das vom Vize-Premier Tschernyschow geleitet wird – dieser ist ein VerdĂ€chtigter in einem Korruptions-Strafverfahren."


Der Skandal um ihn entbrannte, als die Öffentlichkeit von Ermittlungen gegen ihn erfuhr: Diese fĂŒhrt das Nationale Antikorruptions-BĂŒro der Ukraine (NABU) im Zusammenhang damit, dass das Stadtbauunternehmen KSM Group ein GrundstĂŒck in der Stadt Kiew rechtswidrig erworben haben soll. Das Schema hierfĂŒr solle Tschernyschow persönlich ausgearbeitet haben – wofĂŒr er, ebenso wie seine Komplizen, mit den Besitzrechten an mehreren Wohnungen belohnt worden sei.

Andere ukrainische Medien und Journalisten schrieben bereits Ende Juni, das Ministerium als solches sei einzig und allein dafĂŒr ins Leben gerufen worden, um Tschernyschow als Regierungsmitglied ein BetĂ€tigungsfeld zu geben – wĂ€hrend der erklĂ€rte Hauptzweck war, Ukrainer im Ausland zur Teilnahme an Wahlen zu mobilisieren. Doch Wahlen sind nicht zu erwarten, da der von Selenskij verhĂ€ngte Kriegszustand immer wieder verlĂ€ngert wird – und gleichzeitig ist die UnterstĂŒtzung fĂŒr Selenskij durch die Ukrainer im Ausland nicht gerade berauschend, wie Umfragewerte ergeben. Somit sehe Kiew keinen Zweck mehr, das Ministerium weiterbestehen zu lassen. Ein nicht namentlich genannter einflussreicher Vertreter der "Volksdiener"-Partei wird mit der folgenden EinschĂ€tzung zitiert:

"Das war so eine Art 'craft'-Ministerium
 Wir haben es eben versucht, doch es hat nicht geklappt. Vielleicht ist es nicht wert, weiterhin mitgezogen zu werden."


Zudem Ă€ußere kein ukrainischer Politiker den Wunsch, Tschernyschow als den Leiter des Ministeriums abzulösen. Letztlich könne es also angehen, dass dieses Ministerium dem Außenamt oder einer anderen grĂ¶ĂŸeren Behörde angegliedert werde – und nur die Angst vor weiteren RufschĂ€den halte die Regierung noch von solch einer Angliederung ab.

Möglich indes, dass diese Entwicklung nochmals tiefere GrĂŒnde hat.

Der Minister gelte als einer der Beamten, die dem illegitimen Kiewer Machthaber Selenskij am nÀchsten stehen, schreiben ukrainische Medien.

Strana.ua betonte zudem, dass Tschernyschow die GeschĂ€ftsinteressen von Timur Minditsch vertritt. Minditsch seinerseits fungiere als die wandelnde Geldbörse von niemand Geringerem als Wladimir Selenskij höchstpersönlich, wie Alexander Dubinski, heute oppositioneller Abgeordneter der Werchowna Rada (frĂŒher von Selenskijs Volksdiener-Partei) erklĂ€rte – und The Economist schrieb, dass Andrei Jermak, Leiter von Selenskijs PrĂ€sidialbĂŒro, die Hauptrolle bei jeglichen Versuchen spiele, eine Reihe von Beamten auszurĂ€umen, denen er nicht wohlgesonnen sei und zu denen eben auch Tschernyschow gehöre. Der Politologe Alexander Dudtschak, forschender Mitarbeiter am Institut fĂŒr GUS-LĂ€nder, gibt zwei mögliche GrĂŒnde dafĂŒr an: Erstens könnte Tschernyschow als naher Freund Selenskijs schlicht zu viel gewusst haben. Zweitens habe er möglicherweise einen nur unzureichenden Anteil seiner EinkĂŒnfte aus Bestechungen an Menschen abgefĂŒhrt, die in der Kiewer Hierarchie höher stehen.

Ob dies so stimmt oder nicht, sei dahingestellt – schließlich dementieren andere anonyme Quellen mit Insider-Wissen von der Bankowaja-Straße in Kiew, dass Jermak und Minditsch fĂŒreinander sehr wichtige GeschĂ€ftspartner darstellen, und Minditsch darĂŒber hinaus seine Finger von der Politik lasse (und somit Jermak nicht unnötig irritiere – anders als etwa der "Volksdiener"-Fraktionsleiter David Arachamija). Somit bestehe fĂŒr Jermak auch kein Grund, gegen Minditsch durch Ausschalten von dessen UntermĂ€nnern vorzugehen.

Festzuhalten bleibt allerdings, dass gegen Timur Minditsch in der Tat so etwas wie eine Kampagne lĂ€uft: So haben in den letzten Monaten gleich mehrere Medienberichte seine korrupten GeschĂ€fte thematisiert, so Strana.ua – darunter Veruntreuung von Mitteln fĂŒr den Bau von militĂ€rischen Befestigungen. Zudem wurde Anfang Juni ein Verwandter von ihm, Leonid Minditsch, im Laufe eines Korruptionsverfahrens um den Stromnetzbetreiber des Gebiets Charkow – Charkowoblenergo – festgenommen.

Gleichzeitig jedoch laufe eine Ă€hnliche Kampagne auch gegen Jermak selbst, betonen die ukrainischen Journalisten: Ende Juni veröffentlichte Politico einen Leitartikel mit Verweis auf ĂŒber ein Dutzend Quellen, aus dem hervorgeht, dass Jermak in den USA niemandem mehr als wĂŒnschenswerter UnterhĂ€ndler erscheint – weder bei den Demokraten noch bei den Republikanern. Jermak sei eine existenzielle Bedrohung fĂŒr die US-ukrainischen Beziehungen – alle hingegen, die die US-Kriegshilfen an Kiew am liebsten eingestellt wĂŒssten, wĂŒrden sich ĂŒber Jermak in dieser Rolle freuen.

Jermak jedoch ist das inoffizielle Zentrum des Regierungssystems der Ukraine, und somit können die gleichzeitigen Kampagnen gegen ihn und Minditsch samt dessen Untermann Tschernyschow als ein Angriff auf breiter Front gewertet werden.

Strana.ua erinnert, dass die ukrainischen Behörden und Organe zur KorruptionsbekĂ€mpfung (neben der NABU noch drei weitere) noch wĂ€hrend der US-Regierung Biden ins Leben gerufen wurden – und zwar auf DrĂ€ngen besagter Regierung – und mit Leuten besetzt wurden, die der Demokratischen Partei nahestehen.

Diese taten ihr Bestes, um die nachgewiesene britische Marionette Selenskij durch den damaligen militĂ€rischen Oberbefehlshaber der ukrainischen StreitkrĂ€fte, Waleri Saluschny, zu ersetzen, der seinerseits in den USA gut vernetzt ist – und begannen seit dem Jahr 2023 immer weitere Korruptionsermittlungen gegen immer weitere Personen aus dem Kreis Selenskijs. Gleichzeitig habe die US-Botschaft den Kontakt zu Alexander Kubrakow, dem damaligen Vize-Premier der Ukraine fĂŒr Belange der Infrastruktur, intensiviert und viele Fragen mit ihm erledigt, also ĂŒber Selenskij und Jermak hinweg.

FĂŒr eine solche Version spricht, dass in Reaktion darauf Kubrakow und andere Beamte, die aus Sicht des PrĂ€sidialamtes sich zu sehr an Washington angenĂ€hert haben, recht schnell des Amtes enthoben wurden – wĂ€hrend Saluschny mit dem Posten des Botschafters in Großbritannien ins diplomatische Exil geschickt wurde, wo er seinen Gönnern in den USA nur wenig nĂŒtzlich sein kann.

Jedenfalls könne die eine wie die andere Kampagne entweder im Rahmen der Konkurrenz um PfrĂŒnde innerhalb der Klicke Selenskijs, oder gegen seine Klicke durch Kriegsverdrossene unter den ukrainischen Politikern (vor allem der aus dem Ausland operierenden Opposition), durch von Washington kontrollierte Behörden und Aktivisten (die gern wieder auf finanzielle UnterstĂŒtzung von den USA bauen wĂŒrden) oder wiederum durch westliche Akteure selbst begonnen worden sein, so Strana.ua. Im letztgenannten Falle habe Selenskijs Klicke und vielleicht auch der Kiewer Machthaber selbst nichts Gutes zu erwarten.

Am 27. Juni hat das Antikorruptionsgericht der Ukraine Tschernyschow gegen eine Kaution fĂŒr ĂŒber 120 Millionen Griwna auf freien Fuß gesetzt. Von seinem Posten wurde er ebenfalls nicht freigestellt.

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de.rt.com/europa/250751-korrup


Trumps Salami-Diplomatie: Mehr Rauch, weniger Feuer, genau 50 Tage lang


Von Hans-Ueli LĂ€ppli

Von einem amerikanischen PrĂ€sidenten, der sich selbst als Meister der Überraschung inszeniert, erwartet man zumindest eine Geste mit Wirkung. Als Donald Trump vergangenen Freitag ein "kleines Überraschungspaket" fĂŒr Russland ankĂŒndigte, hielt man kurz inne. Sollte er – ausnahmsweise – außenpolitisch konkret werden?

Was folgte, war symptomatisch fĂŒr seine zweite Amtszeit: viel Rhetorik, wenig Substanz. Statt Sanktionen oder strategischer Kehrtwende: 50 Tage Aufschub. Kein Entscheid, sondern ein Pausenknopf. Warum 50? Keine BegrĂŒndung. Vielleicht, weil die Zahl gut klingt – oder gerade verfĂŒgbar war.

Die angekĂŒndigten Sanktionen richten sich angeblich gegen LĂ€nder, die Russland unterstĂŒtzen – sprich: die BRICS-Staaten. Gleichzeitig wurde das, was seit langem RealitĂ€t ist, nun auch offiziell ausgesprochen:

Die NATO liefert Waffen an die Ukraine.


Eine "EnthĂŒllung", die keine mehr ist. Trump nennt beim Namen, was bereits alle wissen. Und verkauft es als mutige Wahrheit.

Dabei wirkt der PrĂ€sident zunehmend fahrig. Seine Auftritte folgen einem Muster, das kaum noch ĂŒberrascht: China, Zölle, Iran, alles vermischt mit frei flottierenden Zahlen. "100 Prozent Zoll." Vielleicht sogar "500 Prozent". Es spielt keine Rolle – so lange es dramatisch klingt. Dass etwa Strafzölle auf China auch Apple-Produkte betreffen wĂŒrden, wird ignoriert.

BetrĂ€ge werden bei Trump nicht kalkuliert, sie werden gewĂŒrfelt

Nur: Sollte er tatsĂ€chlich auf China oder gar Indien ernsthaft Zölle in dieser GrĂ¶ĂŸenordnung verhĂ€ngen, wĂŒrde das nicht Moskau treffen – sondern New York. Ein iPhone zu Weihnachten fĂŒr 5.000 Dollar? Das bleibt vorerst eine theoretische Horrorvision. Noch glaubt niemand, dass Trump so weit geht. Nicht einmal er selbst.

Denn selbst die MAGA-KernwĂ€hlerschaft kennt ihre Schmerzgrenze – sie liegt bei der nĂ€chsten Kreditkartenabrechnung. Die Vorstellung eines iPhones fĂŒr 5.000 Dollar bleibt ein theoretisches Korrektiv. Doch es zeigt, wie absurd das Spektrum zwischen Trumps AnkĂŒndigungen und den realpolitischen Konsequenzen inzwischen geworden ist.

Donald Trump spricht viel. Zu viel. WĂ€hrend Biden oft fĂŒr seine leisen Auftritte kritisiert wurde, produziert Trump eine tĂ€gliche GerĂ€uschkulisse, die an eine schlecht geölte Maschine erinnert. Seine Minister danken ihm öffentlich in einer Weise, die an autoritĂ€re Systeme erinnert. Ironie ist da kaum mehr zu unterscheiden von RealitĂ€t.

Seine außenpolitischen Behauptungen sind mitunter bizarr. Er will Konflikte in Bergkarabach gelöst haben, ebenso den Streit zwischen Kosovo und Serbien. Sogar im Nahen Osten habe er vermittelt. Wer seine Aussagen ĂŒberprĂŒft, stĂ¶ĂŸt rasch an die Grenzen der Faktenlage. Aber darauf kommt es nicht an. Entscheidend ist die Inszenierung.

Trump war einmal der Mann, der das Establishment herausforderte. Inzwischen ist er dessen Bestandteil. Die Werkzeuge sind dieselben, die Rhetorik lediglich lauter:

  • Waffenlieferungen, die er frĂŒher kritisierte, sind unter seiner Regierung RealitĂ€t.
  • Die versprochene Offenlegung der Epstein-Akten wurde eingestellt.
  • Der Überwachungsstaat, einst Schreckbild, wird nun mit Palantir vernetzt.
  • Trumps Nahostpolitik lĂ€sst sich auf zwei Konstanten reduzieren: bedingungslose LoyalitĂ€t gegenĂŒber Israel – und irritierendes Lob fĂŒr frĂŒhere Extremisten. JĂŒngst adelte er den syrischen MilizenfĂŒhrer Dschaulani, einst al-Qaida-nah, als "attraktiven Mann mit starkem Lebenslauf".
  • Apropos Israel: Netanjahu lobte Trump kĂŒrzlich als mehrfachen AnwĂ€rter auf den Friedensnobelpreis. Wer weiß, wie leicht Trump durch Schmeichelei lenkbar ist, versteht die Logik dahinter. "America First" hat lĂ€ngst an Gehalt verloren. Ist es heute "Israel First"? Oder "Ukraine First"? ZurĂŒck bleibt eine hohle Formel, die selbst die eigene MAGA-Basis kaum noch elektrisiert.

Trump ist nicht mehr der Antipode Bidens. Er ist dessen Spiegelung – in schrillerer Farbe, mit mehr LautstĂ€rke, aber nicht mit mehr Klarheit.

Die Russland-Experten haben tief durchgeatmet, als Trump seine "kleine Überraschung" fĂŒr Moskau ankĂŒndigte – nur um wieder einmal leeres Bla-Bla abzuliefern. Die Börse in Moskau schoss prompt in die Höhe, ein klares Zeichen: Aus Trumps Mund kam nichts Neues. Nur die altbekannte Cringe-Schmeichelei von NATO-Chef Rutte, der mit seinem schweren hollĂ€ndischen Akzent versuchte, das Ganze noch zu verpacken.

Ein politischer Reflex, nicht mehr Strategie.

Und das versprochene Paket fĂŒr Moskau? Seien wir ehrlich: Am Ende geht es, wie so oft bei Trump, ums Geld. Die "kleine Überraschung" besteht wohl darin, dass Europa bald ausrangierte US-Waffen kaufen darf – zu Preisen, bei denen selbst Schweizer RĂŒstungsbeamte schlucken mĂŒssten. Alte BestĂ€nde werden als neue Sicherheitspolitik verkauft. Geopolitik als Lagerbereinigung.

Trump war nie ein Stratege. Er ist VerkĂ€ufer mit Instinkt. Elon Musk hat das inzwischen auch verstanden – teuer genug.

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de.rt.com/russland/250719-trum


Wertvolle Hilfe fĂŒr russische Armee – Freiwilliger aus USA in Russland eingebĂŒrgert


Bei einer Zeremonie in Moskau wurde dem US-StaatsbĂŒrger Daniel Martindale, der die russische Armee bei der militĂ€rischen Spezialoperation in der Ukraine unterstĂŒtzt hat, sein russischer Pass ausgehĂ€ndigt. DarĂŒber berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag.

"Ich habe heute die Ehre, Daniel Martindale persönlich seinen Pass als BĂŒrger der Russischen Föderation zu ĂŒberreichen", sagte Denis Puschilin, der Chef der Volksrepublik Donezk (DVR). Die Veranstaltung fand in der Vertretung der Republik in der russischen Hauptstadt statt.

"Mit seiner Hingabe und seinen Taten hat Martindale schon vor langer Zeit bewiesen, dass er einer von uns ist."


Puschilin zufolge sei die EinbĂŒrgerung "ein Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit fĂŒr das, was Daniel geleistet hat".

Laut dem Republikchef spielten die von Martindale erhaltenen Informationen eine SchlĂŒsselrolle bei der Befreiung von Kurachowo. Russlands Verteidigungsministerium gab die Befreiung der Stadt Anfang Januar 2024 bekannt.

Weiter betonte Puschilin, dass Martindale durch ein Dekret von PrĂ€sident Wladimir Putin russischer StaatsbĂŒrger geworden sei. Der US-Amerikaner wurde außerdem mit einem Orden der DVR ausgezeichnet, da er durch seine AktivitĂ€ten vielen Einwohnern der Republik das Leben gerettet hatte.

"ZunĂ€chst einmal danke ich Russland fĂŒr die Aufnahme", Ă€ußerte sich Martindale in einer Ansprache. "Ich muss auch dem russischen PrĂ€sidenten fĂŒr diese große Ehre danken." Ferner bedankte er sich beim russischen MilitĂ€r und den Geheimdiensten.

Am 27. Oktober 2024 soll das russische MilitÀr Martindale aus dem von Kiew kontrollierten Gebiet nach Donezk herausgebracht haben. Anfang November gab er in der russischen Mediengruppe Rossija Segodnja in Moskau eine erste Pressekonferenz.

Mehr zum Thema ‒ US-Amerikaner in Ukraine half russischen StreitkrĂ€ften bei Angriffsplanung


de.rt.com/international/250721


Waffen fĂŒr Kiew: Trump versucht sich bei MAGA-WĂ€hlerbasis in Schadensbegrenzung


Am Montagnachmittag kam die ErklĂ€rung aus Washington: Donald Trump hatte grĂŒnes Licht fĂŒr das neue GeschĂ€ftsmodell gegeben, wonach europĂ€ische Staaten US-amerikanische Waffen wie die "Patriot"-Systeme kaufen und diese dann an die Ukraine weitergeben könnten. Die USA wĂŒrden, so Trump, anders als unter seinem AmtsvorgĂ€nger Joe Biden, an den RĂŒstungslieferungen verdienen, anstatt die Waffen bloß kostenlos an die Ukraine abzugeben.

Ungeachtet dieses Kurswechsels – in den ersten sechs Monaten seiner Amtszeit hatte Trump lediglich die von der Biden-Regierung auf den Weg gebrachte Waffenhilfe weiterlaufen lassen – gehe der PrĂ€sident auch weiterhin davon aus, dass Wladimir Selenskij in einer unterlegenen Position bleibe und Moskau die Oberhand behalte, wie Politico unter Berufung auf einen hochrangigen, jedoch anonym bleibenden Mitarbeiter des Weißen Hauses berichtet.

Keine Änderung?

Der ungenannte Regierungsvertreter beschreibt Trumps Haltung, der von sich gesagt hatte, seine "Frustration" ĂŒber den russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin sei gewachsen, folgendermaßen: "Der PrĂ€sident ist der Ansicht, dass Russland gewinnen wird, die Frage ist nur, wie lange es dauert." Trump wĂŒrde seine Meinung so begrĂŒnden:

"Russland hat die grĂ¶ĂŸere Wirtschaft, hat das grĂ¶ĂŸere MilitĂ€r, hat mehr als genug Leute, die es in den Fleischwolf werfen kann, und es ist ihm einfach egal. Und obwohl sie nur langsam vorankommen, machen sie doch Fortschritte. Der PrĂ€sident will einfach nur das Töten stoppen."


Dass Washington nun den Druck auf Moskau erhöhen wolle, wĂŒrde durchaus zur Programmatik des "America First" passen. Teile von Trumps WĂ€hlerbasis, der sogenannten "MAGA"-Bewegung ("Make America Great Again!"), die der interventionistischen US-Außenpolitik mit ihren "ewigen Kriegen" kritisch gegenĂŒberstehen, betrachten die AnkĂŒndigung des PrĂ€sidenten mit Sorge und fordern eine Konzentration der US-Regierung auf die Lösung der zahlreichen innenpolitischen Probleme. Trump dagegen suchte diese Bedenken zu zerstreuen und entgegnete seinen Kritikern, dass kein Widerspruch zu seinen Wahlversprechen bestĂŒnde. Vielmehr wĂŒrden die Gelder kĂŒnftig in die USA fließen und fĂŒr Arbeit in US-Betrieben sorgen.

Denn ab jetzt wĂŒrden die USA nicht mehr fĂŒr die Waffen, die an Kiew geliefert werden, bezahlen, sondern diese herstellen. DafĂŒr wĂŒrden "sie" bezahlen, womit Trump die "sehr reichen" sogenannten europĂ€ischen VerbĂŒndeten meinte. Endlich wĂŒrden die EuropĂ€er auch nicht lĂ€nger als Trittbrettfahrer viel zu wenig fĂŒr ihre "Sicherheit" ausgeben, sondern hĂ€tten sich auf einen "fairen Anteil" verpflichtet, so die Haltung Washingtons.

Aus dem Pentagon wurde Trumps Schwenk mit Ă€hnlicher verbaler SchĂŒtzenhilfe begleitet. So erklĂ€rte UnterstaatssekretĂ€r Elbridge Colby via Twitter/X:

Central to President Trump's common sense, America First message is that our alliances have to be fair and equitable for them to be sustainable. This is eminently reasonable but was treated for many years as heresy. Yet now with the historic NATO commitment we see that it can
 t.co/NBRBJMOpNk
— Under Secretary of Defense Elbridge Colby (@USDPColby) July 14, 2025

"Im Mittelpunkt von PrĂ€sident Trumps Botschaft des gesunden Menschenverstands und des 'America First' steht, dass unsere BĂŒndnisse fair und gerecht sein mĂŒssen, um nachhaltig zu sein." Und Colby behauptete weiter:

"Dies ist Ă€ußerst vernĂŒnftig, wurde aber viele Jahre lang als Ketzerei behandelt. Doch jetzt, mit der historischen NATO-Verpflichtung, sehen wir, dass es funktionieren kann – und dass nicht nur die Amerikaner, sondern auch unsere europĂ€ischen VerbĂŒndeten besser dran sein werden."


"Nicht unser Krieg"

In seinem BemĂŒhen, den gestrigen Kurswechsel als Fortsetzung seiner bisherigen Politik erscheinen zu lassen, spielte Trump wĂ€hrend seines Treffens mit NATO-GeneralsekretĂ€r Mark Rutte am Montag auch auf seine frĂŒhere Begegnung mit Selenskij im "Oval Office" an, die in einem Eklat endete. So lobte der US-PrĂ€sident zwar den "Mut" der Ukraine, wiederholte dann aber fast wortgleich seine Aussage, dass das Land am Dnjepr auf lange Sicht keine "guten Karten" gegen Russland habe.

Dieser Wechsel in der Haltung Trumps zur Ukraine dĂŒrfte viele seiner AnhĂ€nger in der MAGA-Bewegung irritieren. Ein Großteil der Trump-WĂ€hler zeigt sich nach wie vor misstrauisch und verwirrt darĂŒber, wie schnell ihr Idol von der Beschimpfung Selenskijs als undankbar dazu ĂŒberging, die Ukrainer als ein Vorbild an Mut zu preisen. Diese Stimmung kommt in folgender Aussage eines frĂŒheren Wahlkampfmanagers von Trump zum Ausdruck, der ebenfalls anonym bleiben wollte. "Das europĂ€ische Geld entschĂ€rfe die Sache zwar." Dennoch gehen die frĂŒheren Trump-UnterstĂŒtzer auf Distanz:

"Aber wir hassen es trotzdem. Das ist nicht unser Krieg, und eine Eskalation ist nicht in Amerikas Interesse."

Prominente UnterstĂŒtzung erhalten die enttĂ€uschten Trump-AnhĂ€nger von Steve Bannon, dem ehemaligen Chefberater des US-PrĂ€sidenten, der gestern in seinem Podcast War Room erklĂ€rte:

"Wir sind dabei, Leute zu bewaffnen, ĂŒber die wir buchstĂ€blich keine Kontrolle haben." Der konservative Stratege weiter: "Dies ist nicht der globale Krieg gegen den Terror. Dies ist ein altmodischer, zermĂŒrbender Krieg in den Bloodlands [eine Anspielung auf das gleichnamige Buch von Timothy Snyder; Anm. d. Red.] Europas – und wir werden hineingezogen."


Auf diese Kritik reagierte das Weiße Haus mit Verweisen auf Umfragen, die angeblich belegten, dass zwei Drittel der Trump-WĂ€hler die Fortsetzung der Waffenlieferungen an Kiew unterstĂŒtzen wĂŒrden. Auf Social-Media-KanĂ€len hĂ€tten Trump-UnterstĂŒtzer den US-PrĂ€sidenten fĂŒr seinen Kurs in der NATO gelobt – und dafĂŒr, dass die EuropĂ€er nun vollstĂ€ndig fĂŒr die US-Waffen aufkommen, die an die Ukraine gehen.

Mehr zum Thema - Das "Torpediert die BemĂŒhungen Kiews" - Westliche Medien kritisieren Trumps Ukraine-Politik


de.rt.com/international/250712


WaPo: Trump könnte Einsatz von ATACMS-Raketen fĂŒr Angriffe tief in Russland genehmigen


Im Rahmen der von US-PrĂ€sident Donald Trump angekĂŒndigten US-Hilfe fĂŒr Kiew könnte Washington der Ukraine erlauben, ihre ATACMS-Raketen fĂŒr Angriffe tief in Russland einzusetzen. DarĂŒber schreibt David Ignatius, ein Kolumnist der Zeitung The Washington Post, unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle.

"Eine an der Entscheidung beteiligte Person sagte mir, dass das Paket wahrscheinlich die Erlaubnis einschließen werde, die 18 ATACMS-Langstreckenraketen, die sich derzeit in der Ukraine befinden, mit ihrer vollen Reichweite von 300 Kilometern einzusetzen."

Obwohl die Raketen auch in diesem Fall "nicht bis nach Moskau oder Sankt Petersburg reichen wĂŒrden", könnten jedoch russische MilitĂ€rbasen, FlugplĂ€tze und Nachschubdepots tief im russischen Staatsgebiet getroffen werden, die jetzt außerhalb der Reichweite liegen. Wie es heißt, könnte Washington der Ukraine auch weitere ATACMS zukommen lassen.

In dem Artikel weist Ignatius darauf hin, dass das Pentagon seit Monaten darauf drÀnge, Kiew die Erlaubnis zu erteilen, Ziele tief in Russland mit Langstreckenraketen anzugreifen.

"Jedes Mal, wenn die Reichweitenbegrenzung erweitert wurde, haben die Russen ihre Flugzeuge und andere AusrĂŒstung einfach aus der Reichweite der Ukrainer entfernt."

Außerdem habe US-PrĂ€sident Donald Trump die Möglichkeit erwogen, Tomahawk-Marschflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 1.800 Kilometern an die Ukraine zu liefern, berichtet Ignatius weiter. "Diese könnten, wenn sie von der Ukraine aus abgefeuert wĂŒrden, Moskau und Sankt Petersburg treffen."

Der Quelle zufolge sei die Möglichkeit der Bereitstellung von Raketen am vergangenen Freitag erörtert worden. Wie es heißt, stĂŒnden Tomahawk-Marschflugkörper derzeit nicht auf der Liste der Waffenlieferungen an Kiew.

Marschflugkörper der Tomahawk-Baureihe hatte Washington fĂŒr die jĂŒngsten Angriffe gegen Ziele in Iran eingesetzt.

Mehr zum Thema – Trump: 100 Prozent SekundĂ€rzölle, wenn Russland nicht innerhalb von 50 Tagen einem Deal zustimmt


de.rt.com/international/250729


Großbrand in Taiwans erstem Lithium-Superbatteriewerk


Am frĂŒhen Morgen des 14. Juli brach in einer Lithiumbatteriefabrik des Unternehmens Sinyuan Energy Technology im Bezirk Xiaogang in Taiwan ein Großbrand aus, wie unter anderem auch auf diesem Video des YouTube-Kanals TaiwanPlusNews zu sehen ist.

Nach einem Bericht auf dem Onlineportal mytaiwanlife.com vom 14. Juli ist der Brand in den Bereichen der Batterieproduktion und der Endfertigung ausgebrochen. Der BĂŒrgermeister von Kaohsiung, Chen Chi-Mai, habe den Ort der Katastrophe zeitnah besucht. Chen habe dabei auf die potenzielle Explosionsgefahr hingewiesen, die durch die laufenden LadevorgĂ€nge im Bereich der Endfertigung der Batterien besteht.

Ihm zufolge wurde die Katastrophe mittlerweile unter Kontrolle gebracht. Aufgrund der frĂŒhen Uhrzeit kamen nur 14 Personen zu Schaden, darunter zwölf Mitarbeiter und drei Feuerwehrleute (wobei das mathematisch nicht ganz hinhaut) – sie erlitten jeweils leichte Verletzungen und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Beim Herstellungsprozesses der Batterien werden Elektrolyte verwendet, leicht entflammbare Stoffe, die von den Behörden ĂŒberwacht werden mĂŒssen.

Das Lithiumbatteriewerk von Sinyuan Energy Technology in Kaohsiung gilt als Taiwans erste Superbatteriefabrik. Die Anlage produziert hochleistungsfĂ€hige ternĂ€re Nickelbatterien, die fĂŒr ihre hoch entwickelten Eigenschaften FĂ€higkeiten, ihre hohe LadekapazitĂ€t und ihre hohe Lade-/Entladeleistung bekannt sind. Die Anlage verfĂŒgt ĂŒber eine jĂ€hrliche ProduktionskapazitĂ€t von 1,8 GW. Dies entspricht der BatteriekapazitĂ€t fĂŒr rund 24.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr.

Aufgrund des Brandes sei die Konzentration giftiger chemischer Stoffe nicht ĂŒber die zulĂ€ssigen Normen gestiegen, hieß in dem Artikel weiter. Die Untersuchung der Umweltbehörde von Kaohsiung habe in der Umgebung keine giftigen Stoffe festgestellt. Die Feuerwehr setze Roboter ein, um die letzten Glutnester abzulöschen. Aufgrund der Eigenschaften von Lithiumbatterien erwarte man ein "allmĂ€hliches Ausbrennen" des Feuers, beschrieb Mytaiwanlife den Prozess nach dem EntzĂŒnden von Lithiumbatterien.

Feuerwehrleute hĂ€tten versucht, in die Anlage einzudringen, um den Brand zu bekĂ€mpfen. Dabei sei es zu einer gewaltigen Explosion gekommen. GlĂŒcklicherweise hĂ€tten die BrandbekĂ€mpfer nur leichte Verbrennungen erlitten. Das Feuer werde durch kontinuierlichen Wassereinsatz bekĂ€mpft, um die Lithiumbatterien zu kĂŒhlen und die thermischen Reaktionen abzuschwĂ€chen.

BĂŒrgermeister Chen betonte die Notwendigkeit höchster Sicherheitsstandards beim Betrieb von Fabriken und der BrandverhĂŒtung, insbesondere beim Umgang mit chemischen Stoffen. Nach der EindĂ€mmung des Brandes wĂŒrden strenge Kontrollen durchgefĂŒhrt. Man mĂŒsse sicherstellen, dass die betreffenden Elektronikfabriken ihrer Managementverantwortung gerecht werden. Bis zu einer grĂŒndlichen Untersuchung der Brandursache und -umstĂ€nde hat Chen als Vorsichtsmaßnahme die vollstĂ€ndige Aussetzung aller damit zusammenhĂ€ngenden Fertigungsprozesse bei Sinyuan Energy Technology angeordnet.

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de.rt.com/asien/250737-grossbr


Podoljaka: Schlacht um Pokrowsk – Gefecht von zentraler Bedeutung fĂŒr Sonderoperation


Nicht bloß, weil der Ballungsraum um Pokrowsk und Mirnograd von zentraler strategischer Bedeutung fĂŒr den weiteren Verlauf der Gefechte in der Volksrepublik Donezk ist. Abgesehen von den beiden GroßstĂ€dten im Norden, Slawjansk und Kramatorsk, ist das der letzte noch unter Kiewer Kontrolle stehende urbane Großraum.

Die Schlacht um Pokrowsk ist laut Podoljaka vor allem deswegen so wichtig, weil sich dort zentrale VerĂ€nderungen fĂŒr den Verlauf des Ukraine-Krieges wĂ€hrend des letzten Jahres wie unter dem Brennglas betrachten lassen – was wiederum einen Ausblick auf den weiteren Verlauf des Krieges liefert.

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de.rt.com/international/250741


StĂŒhlerĂŒcken im Interesse des Westens – Kiew bildet Regierung um


Am Montag hat Wladimir Selenskij die Vizepremierministerin und Wirtschaftsministerin Julia Swiridenko als neue Regierungschefin vorgeschlagen und dies auf Telegram angekĂŒndigt.

"Ich habe Julia Swiridenko vorgeschlagen, die ukrainische Regierung zu fĂŒhren und deren Arbeit grundlegend zu erneuern. In KĂŒrze erwarte ich die Vorstellung des Aktionsplans der neuen Regierung."

Wie es heißt, hĂ€tten die beiden unter anderem "die Umsetzung der Vereinbarungen mit den europĂ€ischen und US-amerikanischen Partnern zur UnterstĂŒtzung der Ukraine" erörtert.

Der amtierende Premierminister Denis Schmygal, der im MĂ€rz 2020 das Amt des Regierungschefs ĂŒbernommen hatte, wurde seines Amtes enthoben. Er soll Leiter des Verteidigungsministeriums werden, kĂŒndigte Selenskij in einer gestrigen Videobotschaft an.

"Die große Erfahrung von Denis Schmygal wird im Amt des ukrainischen Verteidigungsministers mit Sicherheit von Nutzen sein."

Laut Medienberichten soll Rustem Umerow, der derzeitige Leiter des Ministeriums, Botschafter in Washington werden.

In der Ukraine werden die Kandidaten fĂŒr das Amt des MinisterprĂ€sidenten von der Werchowna Rada auf Vorschlag des PrĂ€sidenten ernannt. Die Rada muss auch den Abgang des Regierungschefs billigen.

Ebenfalls am Montag traf Keith Kellogg, der Sondergesandte von US-PrÀsident Donald Trump, in Kiew ein. Der Besuch soll eine Woche dauern und ist sicher kein Zufall.

Noch am selben Tag traf Kellogg mit Selenskij zusammen. Wie dieser auf Telegram mitteilte, diskutierten die beiden Politiker ĂŒber die UnterstĂŒtzung ukrainischer Luftabwehrsysteme und WaffenkĂ€ufe durch Europa fĂŒr Kiew sowie ĂŒber antirussische Sanktionen. Selenskij wörtlich:

"Wir haben ĂŒber den Weg zum Frieden gesprochen und darĂŒber, was wir gemeinsam praktisch tun können, um ihn nĂ€her zu bringen. Dazu gehören die StĂ€rkung der Luftabwehr fĂŒr die Ukraine, die gemeinsame Produktion sowie die Beschaffung von Verteidigungswaffen gemeinsam mit Europa und natĂŒrlich Sanktionen gegen Russland und diejenigen, die es unterstĂŒtzen."

Zuletzt hatte Kellogg Kiew einen Besuch im Februar dieses Jahres abgestattet.

Die Zeitung Wedomosti hat Experten zu den möglichen GrĂŒnden fĂŒr den Regierungsumbau in Kiew befragt. Die Ernennung Swiridenkos sei mit dem Westen abgesprochen und passe sowohl dem ukrainischen Staatschef als auch dem Leiter seines PrĂ€sidialamtes Andrei Jermak, meint Iwan Skorikow, Leiter der Ukraine-Abteilung am Institut fĂŒr GUS-LĂ€nder. Die nominierte Premierministerin sei eine Technokratin, die keine politischen Ambitionen habe.

In Kiews politischer Tradition spiele diese Eigenschaft der Politikerin eine große Rolle fĂŒr den Machterhalt, weil der Premierminister als zweite Person im Staat auch das Amt des PrĂ€sidenten beanspruche.

Infolgedessen wĂ€hle das PrĂ€sidialamt nicht-ambitionierte "technische Leute" aus, damit sie Selenskij nicht in den Schatten stellen könnten, betont der Experte. Ex-Premierminister Schmygal sei eine solche Person gewesen. Mit dieser Umstellung wollten die Behörden in Kiew den einfachen BĂŒrgern vormachen, dass das Regierungssystem erneuert werde.

Dem Experten zufolge werde auf den Regierungswechsel eine Reihe von Ermittlungen gegen korrupte Beamte folgen, die in Machenschaften mit westlicher Hilfe fĂŒr die Ukraine verwickelt seien. In der neuen Regierung könnten auch Personen auftauchen, die nicht zu den höheren Machtebenen gehörten und die nicht in die erwĂ€hnten Korruptionsskandale verwickelt seien, betont Skorikow.

Julia Swiridenko sei eine der stĂ€rksten Figuren in der ukrainischen Regierung gewesen, erklĂ€rt Dmitri Ofizerow-Belski, außerordentlicher Professor am Institut fĂŒr Weltwirtschaft und internationale Beziehungen. Sie sei ein Profi, eine fĂ€hige Person, die schnell Karriere gemacht habe. Swiridenko sei auch eine etablierte Partnerin des Westens, betont der Experte. Beispielsweise befĂŒrworte sie den Verkauf ukrainischer AckerflĂ€chen an US-Amerikaner und verteidige die Interessen westlicher Unternehmen in der Ukraine.

Außerdem sei Swiridenko Jermaks ProtegĂ©, sodass der Chef des PrĂ€sidialamtes mit Swiridenkos Ernennung zur Premierministerin seine Position erheblich stĂ€rke. Dem Experten zufolge stelle Swiridenko selbst zwar keine Bedrohung fĂŒr Selenskij dar, aber die Tatsache, dass Jermak den ukrainischen PrĂ€sidenten mit seinen Leuten umkreise, könne eine Gefahr fĂŒr ihn darstellen. Die ukrainische Gesellschaft sei Politikern mĂŒde, die den Krieg befĂŒrworteten, und wĂŒrde sich eher einen Technokraten an der Macht wĂŒnschen, so der Experte.

Was Denis Schmygals Wechsel in das Verteidigungsministerium betreffe, so werde sich fĂŒr ihn im Grunde nicht viel Ă€ndern, denn das Verteidigungsministerium ĂŒbe Dominanz ĂŒber die anderen Ministerien in der Ukraine aus. Daher verblieben viele Machthebel in Schmygals HĂ€nden, erklĂ€rt Ofizerow-Belski abschließend.

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de.rt.com/europa/250706-regier


Unternehmensabgabe gefordert: EU will eigene Steuern erheben


Der EU-Haushalt wird von den EU-Mitgliedstaaten finanziert. Die EU-Kommission will das Ă€ndern. Um unabhĂ€ngiger von den Parlamenten in den EU-LĂ€ndern zu werden, will sie eigene Steuern erheben. Im Entwurf fĂŒr den mehrjĂ€hrigen Haushaltsplan fĂŒr die Jahre 2028 bis 2034 ist unter anderem die Erhebung einer eigenen Unternehmenssteuer fĂŒr Unternehmen mit einem Umsatz ĂŒber 50 Millionen Euro angefĂŒhrt. Die allgemeine Unternehmenssteuer soll demnach die ursprĂŒnglich geplante Digitalsteuer ersetzen, die nahezu ausschließlich die großen US-Internetkonzerne getroffen hĂ€tte. US-PrĂ€sident Donald Trump hat im Zollstreit allerdings deutlich gemacht, dass eine solche Steuer Vergeltungsmaßnahmen nach sich ziehen werde.

Zudem beansprucht die EU einen Anteil an bereits bestehenden Steuern, die von den EU-LĂ€ndern erhoben werden. Die von den EU-Staaten erhobenen Steuern auf Tabak und der Emissionshandel sollen zu einer Einnahmequelle auch fĂŒr die EU werden. Die Kommission beansprucht einen Anteil der Einnahmen fĂŒr sich.

Zudem soll der internationale Versandhandel der EU Einnahmen bescheren. FĂŒr PĂ€ckchen aus Drittstaaten sollen ZollgebĂŒhren fĂ€llig werden. Die Maßnahme zielt auf chinesische Versandplattformen wie Temu und Shein.

Die EU benötigt mehr Einnahmen, weil ab 2028 die RĂŒckzahlung der Corona-Anleihen fĂ€llig wird. Zudem plant die EU massive Investitionen in die RĂŒstung.

Der Vorschlag dĂŒrfte bei den Mitgliedstaaten auf Widerstand stoßen. Der EU-Kommission ist das Erheben eigener Steuern eigentlich verboten. Die EU-Staaten sollen auch ĂŒber die Finanzierung der Kommission die Kontrolle behalten. Die EU-Kommission verfolgt dagegen das Ziel, durch eigene Mittel unabhĂ€ngiger von den Mitgliedstaaten zu werden. Daher erwartet die EU-Kommission Widerstand aus dem EU-Rat. Dort haben die Staatschefs der EU-LĂ€nder das Sagen. Vor allem die Absicht, eine Unternehmenssteuer zu erheben, stĂ¶ĂŸt auf Kritik.

"Die Binnenmarktabgabe der Kommission lÀuft der eigenen Wettbewerbsagenda diametral entgegen", sagte der EU-Abgeordnete der CSU, Markus Ferber.

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de.rt.com/europa/250717-untern


Peskow: Kreml nimmt Trumps ErklĂ€rung ernst und braucht Zeit fĂŒr Analyse


Die russische FĂŒhrung will die jĂŒngste ErklĂ€rung von US-PrĂ€sident Donald Trump zur Ukraine-Krise genau analysieren. Wie Kremlsprecher Dmitri Peskow auf einer Presserunde am Dienstag gesagt hat, nehme Moskau die Worte des Republikaners "ziemlich ernst". Der Kreml brauche zunĂ€chst Zeit, um das am Montag in Washington abgegebene Statement zu analysieren. Peskow schloss nicht aus, dass der russische PrĂ€sident Wladimir Putin die ihn betreffenden Aussagen persönlich kommentieren werde.

Außerdem wiederholte Peskow die Bereitschaft seines Landes, mit der FĂŒhrung in Kiew ĂŒber eine friedliche Lösung des Konfliktes zu sprechen. Russland habe aber bislang keine VorschlĂ€ge zu möglichen Terminen einer dritten GesprĂ€chsrunde in Istanbul zwischen Vertretern der beiden LĂ€nder erhalten.

"Diesen Dialog will auch Washington sehen. Auch Europa will angeblich diesen Dialog sehen."


Gleichzeitig bezweifelte Peskow die Friedensbereitschaft der EU. Dort wolle man lieber eine Eskalation der Kampfhandlungen sehen, wenn man nach ErklÀrungen einiger EU-Politiker urteile, stellte der Kremlsprecher fest.

In diesem Zusammenhang kritisierte Peskow die angekĂŒndigten Waffenlieferungen an die Ukraine, indem er erklĂ€rte:

"Allem Anschein nach nimmt die ukrainische Seite diesen Beschluss, der in Washington, in den NATO-LĂ€ndern und unmittelbar in BrĂŒssel gefasst wird, nicht als ein Signal zum Frieden, sondern als ein Signal zur Fortsetzung des Krieges wahr."


Am Montag hatte Trump Russlands Handelspartner mit Zöllen in Höhe von 100 Prozent gedroht. Diese wĂŒrden erhoben, wenn es bei den BemĂŒhungen um ein Ende des Ukraine-Krieges innerhalb von 50 Tagen keine Einigung gebe, sagte der Republikaner bei einem Treffen mit NATO-GeneralsekretĂ€r Mark Rutte im Weißen Haus. Die USA hĂ€tten im Zusammenhang mit dem Krieg rund 350 Milliarden US-Dollar ausgegeben und möchten sein Ende.

Zum Thema Waffenlieferungen sagte Rutte, Trump habe ihn bereits am Donnerstag in einem Telefonat darĂŒber informiert, dass er entschieden habe, dass die Ukraine das bekommen sollte, was sie brauche, um sich gegen Russland verteidigen zu können. Logischerweise wolle Trump allerdings, dass die EuropĂ€er dafĂŒr aufkĂ€men. Man werde nun ĂŒber die NATO-Strukturen den genauen Bedarf der Ukraine ermitteln, um dann "mit Tempo und Pragmatismus" Pakete schnĂŒren zu können, bei denen es sowohl um die Luftverteidigung, aber auch um Dinge wie Raketen und Munition gehe.

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de.rt.com/international/250720


Kreml antwortet auf Pistorius: Deutschland wird wieder gefÀhrlich


Deutschland werde "wieder gefĂ€hrlich", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag. Er reagierte damit auf Äußerungen des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius, der angedeutet hatte, dass deutsche Soldaten bereit seien, russische Soldaten zu töten.

In einem GesprĂ€ch mit der Wirtschaftszeitung RBK sagte Peskow, es sei schwer zu glauben, dass Pistorius diese Äußerungen getĂ€tigt habe, "aber leider ist es so." "Deutschland wird wieder gefĂ€hrlich", fĂŒgte er hinzu.

Pistorius Ă€ußerte sich in einem am Sonntag veröffentlichten Interview fĂŒr die Financial Times und lobte die Kampfbereitschaft der deutschen Truppen und ihre Entschlossenheit, notfalls auch tödlich gegen russische Truppen vorzugehen.

Pistorius betonte, dass deutsche Soldaten, die jahrelang eine Kultur der militĂ€rischen ZurĂŒckhaltung als Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs gepflegt hĂ€tten, bereit wĂ€ren, im Falle eines Angriffs Moskaus auf einen NATO-Mitgliedstaat russische Soldaten zu töten.

"Wenn die Abschreckung nicht funktioniert und Russland angreift, wird es dann passieren? Ja", sagte Pistorius. "Aber ich wĂŒrde Ihnen empfehlen, einfach nach Vilnius zu fahren und mit den Vertretern der deutschen Brigade dort zu sprechen. Die wissen genau, was ihre Aufgabe ist."

FriedensgesprĂ€che seien nur "auf gleicher Augenhöhe" und "aus einer Position der StĂ€rke" möglich, betonte Pistorius. Deutschland wolle zwar "niemanden einschĂŒchtern", aber niemand solle "denken, dass wir schwach sind oder uns nicht verteidigen", fĂŒgte er hinzu.

Die angebliche russische Bedrohung ist seit langem ein wichtiges GesprĂ€chsthema fĂŒr verschiedene Vertreter der NATO-Staaten. Moskau hat Spekulationen, Russland plane einen Angriff auf den von den USA gefĂŒhrten Block, als "Unsinn" zurĂŒckgewiesen.

Letzten Monat sagte Peskow, der Block brauche ein "Monster", um seine Existenz und die steigenden Verteidigungskosten zu rechtfertigen. "Sie haben ein Monster aus Russland gemacht, um die Entscheidung zu rechtfertigen, die Verteidigungsausgaben der NATO auf 5 Prozent des BIP zu erhöhen", sagte er damals.

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de.rt.com/europa/250708-kreml-


Lawrow trifft Xi und ĂŒbermittelt Botschaft von Putin


Am heutigen Dienstag findet im chinesischen Tianjin ein Treffen des Außenministerrats der Schanghaier Organisation fĂŒr Zusammenarbeit (SOZ) statt. Russlands Außenminister Sergei Lawrow, der an der Veranstaltung teilnimmt, wurde vom chinesischen Staatschef Xi Jinping empfangen.

"Lawrow ĂŒbermittelte dem chinesischen Staatschef freundliche GrĂŒĂŸe und beste WĂŒnsche des PrĂ€sidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin", gibt das russische Außenministerium in einer Mitteilung bekannt.

Wie es heißt, werden bei der Zusammenkunft mehrere Fragen der bilateralen politischen Kontakte auf höchster und hoher Ebene erörtert. Dazu gehören auch die Vorbereitungen fĂŒr den Besuch des russischen PrĂ€sidenten in der Volksrepublik China im Herbst. Es wird erwartet, dass Wladimir Putin am SOZ-Gipfel und an Feierlichkeiten anlĂ€sslich des 80. Jahrestages des Sieges ĂŒber das militaristische Japan teilnimmt.

"Chinas Staatschef begrĂŒĂŸte den bevorstehenden Besuch des russischen PrĂ€sidenten, mit dem ihn eine langjĂ€hrige und gute Freundschaft verbindet. Xi Jinping lobte den Stand der bilateralen Beziehungen und bekrĂ€ftigte seinen Fokus auf den weiteren Ausbau der umfassenden Partnerschaft und der strategischen Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation."


Ferner teilt die Behörde in Moskau mit, dass die russische Seite einige aktuelle Themen mit Bezug zu globaler und regionaler Politik zur Sprache gebracht habe.

Die Schanghaier Organisation fĂŒr Zusammenarbeit war 2001 gegrĂŒndet worden. Ihr gehören derzeit China, Indien, Iran, Kasachstan, Kirgisistan, Pakistan, Russland, Tadschikistan, Usbekistan und Weißrussland an.

Afghanistan und Mongolei haben einen Beobachterstatus. PartnerlĂ€nder der SOZ sind Aserbaidschan, Armenien, Kambodscha, Nepal, Vereinigte Arabische Emirate, TĂŒrkei und Sri Lanka.

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de.rt.com/international/250702


MilitĂ€rmanöver auf Taiwan – Einwohner werden auf Ernstfall trainiert


Die Angst vor einer möglichen Invasion der Volksrepublik China ist auf der Insel Taiwan sehr groß. Seit dem 9. Juli lĂ€uft dort die jĂ€hrliche MilitĂ€rĂŒbung mit dem Codenamen Han Kuang, deren Dauer dieses Jahr zehn statt fĂŒnf Tage betrĂ€gt. Neben 22.000 Reservisten, die man fĂŒr die grĂ¶ĂŸten Manöver seit dem Jahr 1984 mobilisiert hat, ĂŒbt auch die Zivilbevölkerung fĂŒr den Ernstfall.

Ab dem 15. Juli und bis zum 18. Juli werden alle Insulaner auf ihren Handys Warnungen bekommen und sollen die Anweisungen dort befolgen. Premierminister Cho Jung-tai ruft seine Landsleute dazu auf, mit der Polizei und dem Zivilschutz zu kooperieren. Wer sich widerspenstig zeigt, muss mit einer Geldbuße rechnen.

Die Regierung in Taipeh hat einen Zeitplan fĂŒr jeden Landkreis festgesetzt. Die Übung dauert eine halbe Stunde pro Tag. WĂ€hrend dieser vier Tage sollen unter anderem das Warnsystem, die Evakuierung und die Verkehrsregelung trainiert werden. Erste Videos aus Taipeh zeigen, wie Panzerfahrzeuge durch die Straßen rollen und SchĂŒsse abgeben.

🚹 Taiwan is conducting live-fire drills in city streets — simulating close-quarters combat to repel a potential Chinese invasion.Troops seen practicing urban warfare, roadblocks, and anti-landing defense in densely populated zones.đŸ‡čđŸ‡Œ Preparing for war — street by street. 👀 pic.twitter.com/1nPzdYicCX
— Defence Index (@Defence_Index) July 15, 2025

Mit der Übung will Taiwan die VerteidigungsfĂ€higkeit seiner StreitkrĂ€fte unter Beweis stellen. Trainiert wird nicht nur die Abwehr von Anlandungen oder der Kampf an der KĂŒste. Diesmal wird auch die LeistungsfĂ€higkeit neuer Waffen wie der neuen Drohnen- und HIMARS-Einheiten ĂŒberprĂŒft. Das MilitĂ€r soll darĂŒber hinaus seine FĂ€higkeit zeigen, im Fall eines verheerenden Schlags gegen die Kommunikationen auf der Insel dezentralisiert zu handeln.

Taiwan betrachtet sich seit dem Jahr 1949 als unabhĂ€ngig. Die Regierung in Peking sieht die Republik China hingegen als "untrennbaren Teil" der im Jahr 1949 gegrĂŒndeten Volksrepublik China an. Diese Sicht teilt auch der Großteil der internationalen Gemeinschaft. Nur wenige LĂ€nder erkennen die Regierung in Taiwan als unabhĂ€ngig an. Peking droht wiederholt damit, die Insel unter seine Kontrolle zu bringen – wenn nötig auch unter Einsatz seiner StreitkrĂ€fte.

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de.rt.com/asien/250695-taiwan-


"Drohneneinsatz Ramstein" - Jemenitische KlÀger scheitern vor dem Bundesverfassungsgericht


Zwei jemenitische BeschwerdefĂŒhrer klagten gegen die Bundesrepublik Deutschland mit einer Verfassungsbeschwerde. Der Vorwurf lautete die "DurchfĂŒhrung von bewaffneten DrohneneinsĂ€tzen der Vereinigten Staaten von Amerika in der Republik Jemen unter Nutzung technischer Einrichtungen auf der Air Base Ramstein".

Geklagt hatten zwei MÀnner aus dem Jemen. 2012 wurden durch einen Drohnenangriff der USA zwei ihrer Angehörigen getötet.

Der Zweite Senat wies die Klage am Dienstag als unbegrĂŒndet zurĂŒck. Im konkreten Fall treffe die Bundesregierung keine Schutzpflicht zugunsten der KlĂ€ger.

Mehr Informationen in KĂŒrze...


de.rt.com/inland/250701-drohne


"AbschreckungsfĂ€higkeit gegen Russland steigern" – Pistorius auf US-Raketenwerfer-Einkaufstour


Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) reiste zu seinem Antrittsbesuch im Pentagon in die US-Hauptstadt. In Washington stand ein Treffen mit seinem US-Kollegen Pete Hegseth und Vertretern der RĂŒstungsindustrie an. Begleitet wurde Pistorius von Generalmajor Christian Freuding. Laut dem SPD-nahen RND diente die Reise unter anderem auch dazu, um "die weitreichende PrĂ€zisionswaffe Typhon in den USA zu beschaffen". Vor Journalisten erklĂ€rte Pistorius wörtlich, dass das Typhon-Raketensystem ausschließlich der Abschreckung dienen wĂŒrde. Das Waffensystem könnte jedoch "auch Ziele in Russland erreichen".

Boris Pistorius reiste nach Washington, um im Rahmen seines Antrittsbesuches mit Washington zu klĂ€ren, "wie in den nĂ€chsten Tagen oder Wochen eine Entscheidung ĂŒber die Entsendung von zwei Patriot-Luftabwehrsystemen aus amerikanischer Produktion nach Kiew getroffen wird", so der Verteidigungsminister am Montag nach GesprĂ€chen mit dem amerikanischen Verteidigungsminister Pete Hegseth vor Journalisten. Im RND-Artikel heißt es zu weiteren GesprĂ€chsthemen im Pentagon:

"Deutschland will die weitreichende PrÀzisionswaffe Typhon in den USA beschaffen, mit der Raketen mit einer Reichweite von etwa 2000 Kilometern abgefeuert werden können."

Das zustÀndige Ministerium habe bereits vor Abflug in die USA einen sogenannten "Letter of request", die Vorstufe einer offiziellen Bestellung, der US-Regierung zugesandt. Pistorius wird mit der ErklÀrung zitiert:

"Vereinfacht ausgedrĂŒckt sind das landbasierte Abschussrampen, mit denen unterschiedliche Lenkflugkörper auf verschiedene Distanzen verschossen werden könne."

Der Spiegel berichtet zu dem anberaumten RĂŒstungsdeal, dass Pistorius weiter vor den Journalisten erklĂ€rte, dass "die Reichweite dieser Waffensysteme deutlich grĂ¶ĂŸer" sei als die, die man bislang in Europa stationiert habe. So erklĂ€rte der Minister weiter wörtlich:

"Deutschland kann also damit seine eigene VerteidigungsfÀhigkeit deutlich steigern, auch seine AbschreckungsfÀhigkeit deutlich steigern, aber eben auch die Europas, und das ist von entscheidender Bedeutung."

Laut RND-Artikel sei der finale Vertrag jedoch noch nicht abgeschlossen. Das zustĂ€ndige Bundesministerium hĂ€tte "lediglich Interesse an den Waffen bekundet". Washington wĂŒrde nun ĂŒberprĂŒfen, "ob sie bereit sind zu liefern". Pistorius gab zu Protokoll, dass sein US-Amtskollege die deutsche Anfrage "in einem GesprĂ€ch wohlwollend zur Kenntnis genommen" hĂ€tte.

In dem GesprĂ€ch mit den Journalisten erklĂ€rte Pistorius, dass er an die europĂ€ischen NATO-VerbĂŒndeten appelliert habe, sich am Kauf von US-Waffen fĂŒr die Ukraine zu beteiligen. Bis dato erklĂ€rte sich Deutschland eindeutig dazu bereit, ĂŒber den Einsatz von Steuergeldern zwei "Patriot"-Flugabwehrraketen aus US-Produktion fĂŒr Kiew zu finanzieren. Norwegen erklĂ€rte sich laut Medienberichten demnach ebenfalls bereit, ein drittes "Patriot"-System zu erwerben (RT DE berichtete).

Pistorius erklĂ€rte den Zuschauern der ARD-Tagesthemen wörtlich vor seinem Abflug aus Washington: "Klar ist, und das ist ein Appell an alle anderen europĂ€ischen Mitgliedstaaten der NATO: Hier mĂŒssen alle gewissermaßen ihre Portemonnaies öffnen."

Der Spiegel berichtet zu den GesprĂ€chen in Washington, "was die Beschaffung fĂŒr die vor einem Jahr noch unter US-PrĂ€sident Joe Biden geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland bedeutet", dass diese Thematik demnach nicht abschließend geklĂ€rt wurde. So wĂŒrde sich laut Spiegel-Informationen die Trump-Administration weiterhin nicht festlegen wollen, "ob sie an der Stationierung [in Deutschland] festhalten will".

Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr, dass es in den GesprĂ€chen zudem um einen möglichen Abzug von US-Truppen aus Europa ging. Dazu heißt es:

"Ein anderes zentrales Thema bei Pistorius’ GesprĂ€chen in Washington war die laufende ÜberprĂŒfung der US-StreitkrĂ€fte weltweit, die zu TruppenkĂŒrzungen in Europa fĂŒhren könnte, wo rund 80.000 US-Soldaten dienen, davon etwa 40.000 in Deutschland."

In einem solchen Fall "wolle man koordiniert vorgehen", hÀtte US-Minister Hegseth seinem Amtskollegen aus Deutschland zugesichert.

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de.rt.com/inland/250692-aabsch


Diese atomare, atomare, atomare Welt


Von Geworg Mirsajan

In der letzten Woche haben Politiker zwei viel beachtete "atomare" ErklĂ€rungen globalen Ausmaßes abgegeben. ZunĂ€chst Ă€ußerte Rafael Grossi, der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), die "hypothetische Vermutung", dass Deutschland innerhalb weniger Monate eine Atombombe bauen könnte. Er erklĂ€rte:

"Die Deutschen verfĂŒgen ĂŒber das dafĂŒr erforderliche Atommaterial und wissen, wie man es herstellt. Sie haben alle Technologien zur VerfĂŒgung."

Und diese Aussage lĂ€sst sich auf eine ganze Reihe von LĂ€ndern ĂŒbertragen, die sowohl ĂŒber das Material als auch ĂŒber das Wissen und die Technologien verfĂŒgen. Auf Japan, SĂŒdkorea, Brasilien, Saudi-Arabien, die TĂŒrkei – kurzum, auf fast jeden in einer Region fĂŒhrenden Staat.

Im Grunde hat Grossi bloß das ausgesprochen, was viele befĂŒrchten: Unter den gegenwĂ€rtigen UmstĂ€nden kann ein friedliches Atomprogramm sehr schnell zu einem militĂ€rischen werden. Dazu braucht es lediglich den politischen Willen und (wenn möglich) gute Beziehungen zum Westen, um nicht unter US-amerikanische und israelische Bomben zu geraten. Und es ist nicht auszuschließen, dass Berlin und Tokio diesen politischen Willen irgendwann doch entwickeln werden.

Anschließend lobte Russlands Außenminister Sergei Lawrow wĂ€hrend seines Besuchs in der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) die Weisheit der FĂŒhrung des Landes, die eine Atombombe entwickelt hatte. Er betonte:

"Die FĂŒhrung der DVRK hat lange vor den israelisch-US-amerikanischen Angriffen auf die Islamische Republik Iran die entsprechenden Schlussfolgerungen gezogen. Gerade weil diese Schlussfolgerungen rechtzeitig gezogen wurden, denkt niemand daran, Gewalt gegen die Demokratische Volksrepublik Korea anzuwenden."

Damit machte er deutlich, dass Russland de facto nicht nur die Atomwaffen der DVRK (die unter Verletzung der GrundsĂ€tze der IAEA und der Bestimmungen des Atomwaffensperrvertrags entwickelt wurden) akzeptiert, sondern diesen Schritt auch unterstĂŒtzt.

Er unterstĂŒtzt dies nicht nur, weil die DVRK (neben Weißrussland) einer der engsten VerbĂŒndeten Russlands ist. Und nicht nur, weil die DVRK das einzige Land ist, das die Aktionen Russlands in der Ukraine vollstĂ€ndig unterstĂŒtzt hat. Sondern auch, weil Moskau (wie auch Grossi) allen empfiehlt, nĂŒchtern die Tatsachen zu betrachten, die von den USA und ihren VerbĂŒndeten geschaffen wurden, die souverĂ€ne LĂ€nder ohne jegliche rechtmĂ€ĂŸigen GrĂŒnde bedrohen und in der Atomwaffen nicht nur das letzte, sondern das einzige Mittel zum Schutz der SouverĂ€nitĂ€t, der WĂŒrde und des Rechts auf Leben sind. Das einzige – und notwendige.

Es scheint, als wĂ€re es schon immer so gewesen. Seit ihrer Erfindung diente die Atombombe zunĂ€chst den USA und spĂ€ter auch der Sowjetunion als Mittel zum Schutz vor feindlichen Angriffen. Auch Indien und Pakistan entwickelten sie in erster Linie, um sich zu schĂŒtzen. Die DVRK, um zu verhindern, dass die USA und SĂŒdkorea (unter Ausnutzung des erheblichen wirtschaftlichen RĂŒckstands Nordkoreas) in ihr Territorium einmarschieren. Israel, um irgendwie inmitten des millionenstarken muslimischen Nahen Ostens zu ĂŒberleben.

Allerdings diente die Atomwaffe wĂ€hrend dieser gesamten Zeit (mit Ausnahme vielleicht der koreanischen Geschichte) dennoch als Instrument der Abschreckung zwischen den GroßmĂ€chten. Als Instrument zur Verhinderung nicht nur regionaler, sondern auch großer Kriege. Gerade dank dieses Instruments kam es nicht zum Dritten Weltkrieg.

Inzwischen Ă€ndert sich die Situation. Der zu beobachtende Zusammenbruch des geltenden Nichtverbreitungsregimes fĂŒr Atomwaffen fĂŒhrt dazu, dass die Atombombe in die HĂ€nde weit weniger verantwortungsbewusster LĂ€nder gelangen könnte. Zum Beispiel in Deutschland, das Atomwaffen nicht zur Selbstverteidigung benötigt, sondern als Instrument zur UnterstĂŒtzung seiner expansionistischen Politik und als wichtigen Schritt auf dem Weg zur Remilitarisierung, die Europa bereits zweimal in einen großen Krieg gefĂŒhrt hat. Und natĂŒrlich als Sicherheit fĂŒr die AusfĂŒhrung der aggressiven deutschen PlĂ€ne gegenĂŒber Russland.

Die Remilitarisierung Deutschlands mĂŒsste theoretisch auf heftigen Widerstand anderer europĂ€ischer LĂ€nder stoßen – und deshalb fĂŒhren die Deutschen sie seit 2014 unter dem Deckmantel der "BekĂ€mpfung der gemeinsamen russischen Bedrohung" durch. In dem Versuch, die FĂŒhrung in der antirussischen Politik zu ĂŒbernehmen, ĂŒberschĂŒttet Berlin uns mit verschiedenen Initiativen, angefangen bei der Lieferung von Raketen an die Ukraine bis hin zur Entsendung von Truppen in die neuen russischen Gebiete oder der Blockade "alter" Gebiete (wie Kaliningrad). Und eine Atombombe könnte nach Ansicht deutscher Politiker Deutschland vor den Gefahren von Vergeltungsmaßnahmen seitens Moskaus schĂŒtzen.

Was den Fall der DVRK und möglicherweise Irans betrifft, so scheint es, dass die Atomwaffen von Pjöngjang und Teheran ebenfalls ihrem Schutz dienen. Die erzwungene Legitimierung dieses Vorgehens aufgrund seiner faktischen Unvermeidbarkeit macht jedoch deutlich, dass andere LĂ€nder diesem Weg nicht nur folgen können, sondern auch folgen mĂŒssen. Das betrifft jeden Staat, der in seiner Region irgendwelche AnsprĂŒche geltend machen und grundsĂ€tzlich eine unabhĂ€ngige Außenpolitik betreiben und sich nicht von den US-Amerikanern bevormunden lassen will.

Schließlich mĂŒsste nach dieser Logik jedes Land, in dessen Region auch nur ein einziges ihm feindlich gesinntes Land ĂŒber Atomwaffen verfĂŒgt, selbst Atomwaffen besitzen. Denn wenn beispielsweise Iran eine Bombe besitzt, wĂ€ren Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und die TĂŒrkei – regionale Rivalen Irans – gegenĂŒber den potenziellen Ambitionen Irans schutzlos. Und da einige dieser Staaten weit weniger verantwortungsbewusst und instabiler sind, ist es nicht auszuschließen, dass die Nuklearisierung irgendwann zum ersten Atomkrieg fĂŒhren wird. ZunĂ€chst lokal, dann global.

Das Ergebnis ist eine schreckliche atomare Welt, in der Atomwaffen vom besten Instrument zur Verhinderung von Kriegen zu einem Anreiz fĂŒr deren Ausbruch werden. Und das alles, weil die Vereinigten Staaten und ihre VerbĂŒndeten mit ihren eigenen HĂ€nden das Nichtverbreitungsregime fĂŒr Atomwaffen zerstören.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 14. Juli 2025 zuerst auf der Website der Zeitung Wsgljad erschienen.

Geworg Mirsajan ist außerordentlicher Professor an der FinanzuniversitĂ€t der Regierung der Russischen Föderation, Politikwissenschaftler und eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Geboren im Jahr 1984 in Taschkent, erwarb er seinen Abschluss an der Staatlichen UniversitĂ€t des Kubangebiets und promovierte in Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt USA. Er war in der Zeit von 2005 bis 2016 Forscher am Institut fĂŒr die Vereinigten Staaten und Kanada an der Russischen Akademie der Wissenschaften.

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de.rt.com/meinung/250669-atoma


Macron und Starmer treiben Kiew - zur Kapitulation


Von Pjotr Akopow

WĂ€hrend Donald Trump sich auf seine "wichtige ErklĂ€rung zu Russland" am Montag vorbereitete, haben zwei europĂ€ische AtommĂ€chte alles getan, um jedwede Resonanz der Rede des US-PrĂ€sidenten vollstĂ€ndig zunichtezumachen. Die Entscheidung Großbritanniens und Frankreichs fĂŒhrt nĂ€mlich Trumps BemĂŒhungen zur Beendigung des Ukraine-Konflikts beizutragen schlicht ad absurdum: Jetzt wird Washington, um eine Einigung mit Moskau zu erzielen (und das betrifft auch die fernere Zukunft), zunĂ€chst seine NATO-VerbĂŒndeten dazu bewegen mĂŒssen, ihre nun bereits angekĂŒndigten PlĂ€ne aufzugeben.

Trump wird höchstwahrscheinlich neue Sanktionen gegen Russland verhĂ€ngen – oder besser gesagt gegen LĂ€nder, die Russlands EnergietrĂ€ger kaufen. Der entsprechende Gesetzentwurf liegt seit langem im US-Kongress auf dem Tisch, nur der US-PrĂ€sident muss noch grĂŒnes Licht fĂŒr dessen Verabschiedung geben. Trumps wichtigstes Ziel ist es, sich selbst in Bezug auf Sanktionen völlige Handlungsfreiheit zu gewĂ€hrleisten, sprich, es sich so einzurichten, dass er einseitig ĂŒber deren VerhĂ€ngung entscheiden – und sie ebenso willkĂŒrlich wieder aufheben kann. Es besteht kein Zweifel daran, dass er dies auf Biegen und Brechen durchpeitschen wird: Er kann die Kontrolle des Kongresses darĂŒber absolut nicht gebrauchen. Doch der eigentliche Sinn des neuen Gesetzes – ebenso wie des neuen Modells fĂŒr Waffenlieferungen an die Ukraine, wonach die EuropĂ€er alle Waffen aus US-Fertigung fĂŒr Kiew vollstĂ€ndig bezahlen sollen – besteht fĂŒr Trump darin, Putin zum Abschluss eines Waffenstillstandsabkommens zu zwingen. Das heißt: Der US-PrĂ€sident glaubt, durch erhöhten Druck die Kosten weiterer Kampfhandlungen fĂŒr Russland inakzeptabel zu machen und uns zu einer Einstellung der Feindseligkeiten zu bewegen. Diese Kalkulation ist kurzsichtig – doch alle in seiner Umgebung reden auf Trump mit der Botschaft ein, dass ihm angeblich keine anderen Druckmittel mehr gegen Putin zur VerfĂŒgung stehen.

Dass auch jegliche neuen Sanktionen Russlands Vormarsch nicht aufhalten werden, dĂŒrfte keine große Überraschung sein. Auf dem Weg zu einem Friedensabkommen (dessen ungeachtet, dass ein solches Abkommen, wie auch immer geartet, frĂŒher oder spĂ€ter natĂŒrlich entstehen wird) befindet sich jedoch ein Hindernis, das Trumps Handeln grundsĂ€tzlich sinnlos macht: Er kann neue Sanktionen verhĂ€ngen oder auch nicht, er kann sogar die alten aufheben – all das spielt keine Rolle, denn jedes amerikanisch-russische Abkommen zur Ukraine beruht auf dem bisher so geĂ€ußerten Wunsch der europĂ€ischen HauptstĂ€dte, Truppen in das Staatsgebiet der unabhĂ€ngigsten aller Ukrainen zu entsenden, und zwar unmittelbar nach Abschluss eines Waffenstillstands. Und dies bedeutet, dass Russland einem Waffenstillstand unter keinen UmstĂ€nden zustimmen wird – ganz unabhĂ€ngig von den Bedingungen und der Waffenstillstandslinie. Die Entsendung von Truppen der NATO-Staaten in die Ukraine stellt nĂ€mlich eine absolute und indiskutable rote Linie dar, und mit dem Versprechen der EuropĂ€er, diese zu ĂŒberschreiten, verurteilt der Westen die Ukraine faktisch zum Krieg bis zu ihrer vollstĂ€ndigen Niederlage und Kapitulation.

Aber nun mal sachte: Was ist denn ĂŒberhaupt passiert? Passiert ist Folgendes: WĂ€hrend Macrons Besuch in London einigten sich Großbritannien und Frankreich darauf, den Status der bestehenden französisch-britischen gemeinsamen Expeditionstruppe von lediglich einer Brigade (bei den NATO-Staaten typischerweise bis zu 5.000 Mann) zu immerhin einem Korps (ab 30.000 bis zu 50.000 Mann) aufzuwerten, um sie an großangelegten Operationen teilnehmen lassen zu können. DarĂŒber hinaus könnten sich diesem Unterfangen weitere europĂ€ische LĂ€nder anschließen – Macron sagte sogar, dies wĂŒrde Europas strategische Autonomie stĂ€rken.

Vor allem aber können diese Truppen die Grundlage fĂŒr die operative Planung von AbschreckungskrĂ€ften bilden, die im Rahmen eines kĂŒnftigen Waffenstillstandsabkommens unter der Schirmherrschaft einer "Koalition der Willigen" in der Ukraine disloziert und eingesetzt werden können. Wie Macron sagte:

"Es wurde ein Plan entwickelt, den wir am Tag der Waffenruhe umsetzen können."


Also sofort. Und in der Ukraine wĂŒrden diese Truppen dann auch fĂŒr immer stationiert bleiben – schließlich fĂŒgte Starmer dem hinzu:

"Die Koalition der Willigen ist dabei sicherzustellen, dass wir zukĂŒnftig ĂŒber eine Streitmacht verfĂŒgen, deren Entsendung sofort nach Abschluss eines Waffenstillstandes eine russische Aggression in den kommenden Jahren abschrecken wird."


Sprich: Paris und London bereiten die Besetzung der Ukraine vor – und die Stationierung ihrer "Expeditionstruppe" auf deren Territorium wĂŒrde einen faktischen Beitritt der Ukraine zur NATO bedeuten. Aber Moment mal, hatte Russland nicht unter anderem gerade wegen dieser Bedrohung seine militĂ€rische Sonderoperation begonnen? Und jetzt soll Russland sie abschließen – also vorzeitig abbrechen –, damit die NATO die Ukraine inoffiziell in ihre Reihen aufnehmen kann? Absurd? NatĂŒrlich.

Doch mit seinen ErklĂ€rungen versucht das französisch-britische BĂŒndnis ja nicht Putin, sondern Trump in die Enge zu treiben. Denn: London und Paris haben von ihm keine Garantien fĂŒr US-amerikanische UnterstĂŒtzung ihrer Expeditionstruppe erhalten – weil beispielsweise selbst nur eine LuftunterstĂŒtzung der USA bereits ihre unmittelbare Beteiligung an der Besatzung bedeuten wĂŒrde. Da es ihnen jedoch nicht gelungen ist, Garantien zu erwirken, nutzen sie nun ihre Idee, das Korps zu entsenden, um Trumps Verhandlungsversuche mit Putin zu blockieren.

Worauf lĂ€uft das Ganze hinaus? Stellen wir uns einmal den Fall vor, dass nachdem sich die Lage fĂŒr die ukrainischen StreitkrĂ€fte allmĂ€hlich verschlechtert hat und ein noch spĂŒrbarer Teil des ukrainischen Territoriums an Russland verloren ist, wĂŒrde Trump es tatsĂ€chlich schaffen, Kiew mit Biegen und Brechen doch zu echten WaffenstillstandgesprĂ€chen zu ĂŒberreden – indem er unter anderem erklĂ€rt, die Alternative dazu werde nach einiger Zeit schlicht eine Kapitulation sein. Doch um eine Einigung zu erzielen, die de facto zwischen Moskau und Washington abgeschlossen werden muss, wird es dieses Mal Putin sein, der Garantien benötigt – Garantien, dass keine NATO-Truppen in der Ukraine erscheinen. Und kann Trump dann solche Garantien ĂŒberhaupt geben? Es ist klar, dass das französisch-britische Korps ohne US-amerikanische Deckung höchstwahrscheinlich nicht einmal versuchen wĂŒrde, seine Nase in die Ukraine zu stecken – aber dies kann man lediglich höchstwahrscheinlich ausschließen, sprich: Es besteht immer noch eine Chance dafĂŒr, dass es doch passiert, und sei sie noch so gering. Kann Russlands PrĂ€sident das riskieren? NatĂŒrlich nicht. Und wird Trump London und Paris öffentlich anweisen können, gefĂ€lligst die FĂŒĂŸe stillzuhalten und nicht herumzuzappeln? Auch daran bestehen Zweifel. Das aber bedeutet, dass ein jegliches Waffenstillstandsabkommen schlicht unmöglich sein wird.

Und so steht unter dem Strich, dass die neue Entente zwar nicht im Alleingang in den Krieg ziehen wird – dafĂŒr aber sehr wohl ein Vorhaben, das Kriegsende vorzeitig herbeizufĂŒhren, torpedieren beziehungsweise verzögern kann.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei RIA Nowosti am 13. Juli 2025.

Pjotr Akopow ist ein russischer Historiker und Archivar (Absolvent des Moskauer Staatlichen Historisch-Archivkundlichen Instituts). Seit dem Jahr 1991, nach einer GeschĂ€ftsreise in die damalige BĂŒrgerkriegszone SĂŒdossetien, schreibt er als Journalist fĂŒr zahlreiche Medien: Golos, Rossijskije Westi, bis 1994 Nowaja Gaseta, ab 1998 Nesawissimaja Gaseta; seit Anfang der 2000er-Jahre als politischer Beobachter bei Nowaja Model und im entsprechenden Ressort der Iswestija. Er arbeitete als Sonderberichterstatter beim Chefredakteur des Polititscheski Schurnal, dessen Chefredakteur er im Jahr 2007 wurde. Der ehemalige stellvertretende Chefredakteur von Wsgljad ist zudem stĂ€ndiger politischer Beobachter bei RIA.

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de.rt.com/meinung/250642-macro


Sanktionen: Russland richtet seine HĂ€fen neu aus und stabilisiert so die Ölexporte


Die durchschnittliche Tagesladung Erdöl in russischen HĂ€fen stieg vom 30. Juni bis zum 6. Juli im Vergleich zur Vorwoche um 0,5 Prozent auf 414.000 Tonnen pro Tag. DarĂŒber berichtet die Zeitung Kommersant unter Berufung auf das russische Preisindexzentrum. Insbesondere die Lieferungen aus Noworossijsk haben sich in dieser Woche mit 101.000 Tonnen pro Tag fast verdoppelt und liegen nahe an den Spitzenwerten des Jahres, schreiben die Autoren der Zeitung:

"Der Experte des Unternehmens BKS Andrej Smirnow ist der Ansicht, dass das Wachstum des Transports von Noworossijsk auf die hohe Nachfrage in der TĂŒrkei und in Indien sowie auf eine mögliche partielle Umverteilung der Frachtströme von den baltischen HĂ€fen in Richtung SĂŒden zurĂŒckzufĂŒhren ist. Zu den Abnehmern, so der Experte, könnten Singapur oder eine der asiatischen Öl-Drehscheiben gehören. Eine solche Logistik wird hĂ€ufig bei der Zusammenarbeit mit ZwischenhĂ€ndlern genutzt."


Die verstĂ€rkte HafentĂ€tigkeit in Noworossijsk soll Teil der russischen Strategie sein, mit der man den westlichen Sanktionen begegnet. Die Umverteilung der KapazitĂ€ten der russischen HĂ€fen fĂŒhrt dazu, dass die Ölexporte trotz des beispiellosen Drucks von außen in etwa auf dem gleichen Niveau bleiben. Die Belebung des GĂŒterverkehrs ĂŒber den Hafen in Noworossijsk ist nur ein Glied in der Kette der russischen Antisanktionsstrategie: Russland richtet seine HĂ€fen neu aus und stabilisiert so die Ölexporte.

Es gibt jedoch weitere Maßnahmen, die der Wirtschaft des Landes helfen, in der Situation des Sanktionsdrucks zu ĂŒberleben. So hat Russland nach der VerhĂ€ngung der Sanktionen das Tempo der Ölexploration in der Arktis deutlich erhöht, wie die saudi-arabische Zeitung Asharq Al-Awsat berichtet. DarĂŒber hinaus entwickelt Moskau aktiv die Schifffahrt in den arktischen Weiten und hat die Zahl seiner nördlichen HĂ€fen erhöht, deren AktivitĂ€ten im Jahr 2025 deutlich zugenommen haben. Die Zeitung schreibt:

"Die bemerkenswerteste VerĂ€nderung in der russischen Politik seit dem Embargo war eine deutliche Steigerung des Tempos der Ölexploration in der Arktis.

Russische Unternehmen und internationale Ölkonzerne wie TotalEnergies begannen ihre Zusammenarbeit in der Arktis bereits vor der VerhĂ€ngung der BeschrĂ€nkungen. SpĂ€ter waren sie jedoch aufgrund der europĂ€ischen Sanktionen gezwungen, diese Zusammenarbeit einzustellen."


Jetzt richtet Moskau die nördlichen HÀfen neu aus. Es werden immer mehr neue HÀfen in Betrieb genommen, und die AktivitÀt in den bestehenden HÀfen nimmt deutlich zu.

Dies geht insbesondere aus einem kĂŒrzlich veröffentlichten Bericht des Verbands der HandelshĂ€fen der Russischen Föderation hervor, wie Asharq Al-Awsat berichtet. So soll der Frachtverkehr im Hafen von Murmansk in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 3,6 Prozent gestiegen sein. Auch der an der Barentssee gelegene Hafen Warandej verzeichnete in der ersten JahreshĂ€lfte des Jahres 2019 starke Umschlagszahlen. Der Frachtverkehr erreichte 4,8 Millionen Tonnen, das sind 6,6 Prozent mehr als im Jahr 2018.

"Laut demselben Bericht betrug das Gesamtvolumen der Fracht, die in den ersten acht Monaten dieses Jahres ĂŒber die nördlichen OstseehĂ€fen Russlands abgewickelt wurde, 69,8 Millionen Tonnen. Das sind 19,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2018", heißt es in dem Zeitungsbericht weiter.

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de.rt.com/russland/250648-sank


Mega-Projekt: Moskau organisiert erste internationale Schule fĂŒr Puppenspieler


Vom 13. Juli bis zum 2. August findet in Russland die Erste Internationale Schule fĂŒr Puppenspieler statt, die den Namen des legendĂ€ren sowjetischen Regisseurs Sergei Obraszow trĂ€gt. Nach Angaben des berĂŒhmten Moskauer Obraszow-Puppentheaters, das das einzigartige internationale Projekt leitet, soll es "die Kunst des Puppenspiels popularisieren und weiterentwickeln". Das Projekt setzt auf den Austausch von Erfahrungen und Wissen sowie auf die UnterstĂŒtzung junger Talente aus verschiedenen Regionen Russlands und befreundeten LĂ€ndern, "die einen Weg im Puppentheater gewĂ€hlt haben und danach streben, neue Formen der Kunst zu finden".

An der Ersten Puppenspielerschule nehmen 36 professionelle Puppenspieler teil, die nicht Ă€lter als 35 Jahre sind und aus zehn verschiedenen LĂ€ndern stammen: Russland, Armenien, Belarus, Iran, Jordanien, Kasachstan, Libanon, Mexiko, der Mongolei und Usbekistan. Das Fachprogramm umfasst VortrĂ€ge, Schulungen, kreative Treffen, Meisterklassen von fĂŒhrenden KĂŒnstlern und Regisseuren des Puppentheaters sowie tĂ€glichen Unterricht in BĂŒhnensprache, BĂŒhnenbewegung, Grundlagen der Puppenherstellung und des Puppenspiels. Die russische Kulturministerin Olga Ljubimowa kommentierte die neue Kulturinitiative:

"Das Projekt soll zu einer effektiven Plattform fĂŒr den Erfahrungsaustausch zwischen Puppenspielern aus verschiedenen LĂ€ndern werden, um die Popularisierung und Entwicklung der Theaterkunst zu fördern und neue Möglichkeiten fĂŒr die internationale kulturelle Zusammenarbeit zu eröffnen."


Das Puppentheater hat in Russland eine lange Geschichte, die auch wĂ€hrend der Ära der Sowjetunion nicht unterbrochen wurde. Im Gegenteil, gerade im 20. Jahrhundert erlangte die Kunst des Puppentheaters große nationale Bedeutung – im ganzen Land wurden riesige PuppentheatergebĂ€ude gebaut und beeindruckende Ensembles von Puppenspielern zusammengestellt. Anders als in Europa, wo die Puppentheater kleine Kammerspiele sind, handelt es sich in Russland um Theater, die mit den bedeutenden dramatischen Theatern konkurrieren können, sowohl was das Repertoire als auch was die Besucherzahlen betrifft. Und fĂŒr die Regisseure und Schauspieler der russischen Puppentheater gibt es keine Tabus – sie sind bereit, sowohl StĂŒcke fĂŒr die ganz Kleinen zu inszenieren als auch Werke von Dostojewski oder Gogol in Puppenspiele umzusetzen.

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de.rt.com/russland/250675-mega


Unter dem Druck von Trump: China sucht nach neuen AbsatzmĂ€rkten fĂŒr Stahl


Peking muss ebenso wie Moskau auf die neue US-Zollpolitik und die nĂ€chsten von Washington verhĂ€ngten Serien von Schutzzöllen reagieren. Die neuen US-Maßnahmen könnten neben anderen Wirtschaftszweigen auch den chinesischen Stahlsektor betreffen. Und obwohl China jetzt aggressiv nach neuen MĂ€rkten sucht, seine Lieferungen nach Russland erhöht und neue Regionen wie Lateinamerika erkundet, erwarten das Land doch wirtschaftliche Schwierigkeiten, glauben Experten. DarĂŒber schreibt die Zeitung Kommersant.

Inmitten der Turbulenzen, die durch Trumps Zölle, Umstrukturierung der globalen MĂ€rkte sowie durch lokale Faktoren ausgelöst wurden, ging die chinesische Stahlproduktion in den ersten fĂŒnf Monaten um 1,7 Prozent auf 431,6 Millionen Tonnen zurĂŒck. Die Prognose fĂŒr das Jahr 2025 liege auf dem Niveau von 2024, also knapp ĂŒber einer Milliarde Tonnen, so Kommersant weiter unter Berufung auf das Nationale Statistikamt Chinas. Die Zeitung stellt fest:

"Ende dieses Jahres könnte die Stahlproduktion in China um 2 bis 3 Prozent zurĂŒckgehen, meint Achmed Alijew, ein fĂŒhrender Analyst bei der Firma T-Investments, was fĂŒr eine Trendwende bei den globalen Stahlpreisen nicht ausreicht, da die Exporte des Landes zweistellig wachsen. Anstatt sich auf den RĂŒckgang der Inlandsnachfrage einzustellen, haben die chinesischen Stahlhersteller ihre Exporte bisher durch eine flexible Preispolitik gesteigert, meinen die Experten der Firma Rusmet RA. Die chinesischen Stahlproduzenten beabsichtigen aller Wahrscheinlichkeit nach, ihre Waren weiterhin auf neuen MĂ€rkten, möglicherweise in Lateinamerika, zu vertreiben."


Die Experten des Unternehmens S&P Global stellen fest, dass die schwache Inlandsnachfrage nach Stahl in China die Krise in der Branche verschĂ€rft und die Herausforderungen fĂŒr die chinesische Stahlindustrie erhöht. "Da die Krise im chinesischen Bausektor die Inlandsnachfrage nach Stahl weiterhin drĂŒckt, bleiben die Exporte von Stahlerzeugnissen ein wichtiger Wachstumsmotor", so die Experten. "Wenn jedoch die Auslandsnachfrage aufgrund neuer Handelszölle nachlĂ€sst, könnte der chinesische Stahlmarkt unter neuen Druck geraten."

Die Probleme in der Stahlbranche zwingen China dazu, seine ĂŒberschĂŒssigen Waren auf auslĂ€ndischen MĂ€rkten abzusetzen, was den russischen Herstellern Schwierigkeiten bereitet, so die Autoren von Kommersant. Boris Kopeikin, Chefökonom des Stolypin-Instituts fĂŒr Wachstumsökonomie, weist beispielsweise darauf hin, dass Russland bereits jetzt deutlich mehr Stahl aus China einfĂŒhrt als frĂŒher ‒ und zwar nicht nur solche Sorten, die im Land nicht produziert werden, sondern auch jene, die in direkter Konkurrenz zur lokalen Produktion stehen.

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de.rt.com/asien/250666-unter-d


"Schwer zu glauben" – Kreml reagiert auf Pistorius blutrĂŒnstige Worte


Die Äußerungen des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius ĂŒber seine Bereitschaft, russische Soldaten zu töten, seien schwer zu fassen, teilte der russische PrĂ€sidentensprecher Dmitri Peskow am Montag gegenĂŒber der russischen Online-Plattform RBK mit.

"Es ist schwer zu glauben, dass ein deutscher Verteidigungsminister so etwas sagen kann. Aber leider ist es wahr", erklÀrte Peskow.

Der Kreml-Sprecher fĂŒgte hinzu, dass Deutschland in letzter Zeit immer gefĂ€hrlicher geworden sei.

In einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Financial Times sagte Pistorius, die deutsche Armee sei wieder bereit, im Kriegsfall Russen zu töten. Pistorius betonte, dass die deutschen Soldaten, die jahrelang eine Kultur der "militĂ€rischen ZurĂŒckhaltung als Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs gepflegt" hĂ€tten, nun wieder bereit wĂ€ren, im Falle eines Angriffs Moskaus auf einen NATO-Mitgliedstaat russische Soldaten zu töten. "Wenn die Abschreckung nicht funktioniert und Russland angreift, wird es dann passieren? Ja", sagte er.

Der russische PrĂ€sident Wladimir Putin erklĂ€rte in einem Interview mit dem amerikanischen Journalisten Tucker Carlson ausfĂŒhrlich, dass Russland kein Motiv habe, NATO-LĂ€nder anzugreifen. Der Staatschef wies darauf hin, dass Politiker im Westen ihre Bevölkerung stĂ€ndig mit einer imaginĂ€ren russischen Bedrohung einschĂŒchtern, um von innenpolitischen Problemen abzulenken.

Mehr zum Thema – Pistorius: Deutsche Soldaten wieder zum Töten von Russen bereit


de.rt.com/inland/250677-schwer


Handelskrieg: EU bereitet Gegenzölle auf Importe aus den USA vor


Die EU hat am Montag durchblicken lassen, welche Gegenmaßnahmen sie plant, um auf die von US-PrĂ€sident Donald Trump angekĂŒndigten Einfuhrzölle zu reagieren, die in Höhe von 30 Prozent ab dem 1. August auf Importe aus Europa erhoben werden sollen.

Der aus der Slowakei stammende EU-Kommissar fĂŒr Handel MaroĆĄ Ć efčovič bestĂ€tigte am Montag in BrĂŒssel, dass man Gegenzölle auf Einfuhren aus den USA im Wert von 72 Milliarden Euro jĂ€hrlich vorbereite. Sie sollen auf eine Reihe von Industrie- und Agrarprodukten aus den USA erhoben werden, unter anderem Autos, Flugzeuge und Bourbon-Whiskey.

UrsprĂŒnglich umfasste die Liste sogar einen Jahreswert von 95 Milliarden Euro. Offenbar wurden in letzter Minute einige US-Waren von der Liste gestrichen, Ć efčovič wollte jedoch auch auf Anfragen von Reportern hin nichts dazu sagen.

Die EU zeigte sich enttĂ€uscht ĂŒber Trumps Strafzölle, die trotz angeblich weit vorangeschrittener Verhandlungen eingefĂŒhrt werden. Ć efčovič dazu:

"Wir haben wochenlang ĂŒber eine Grundsatzvereinbarung verhandelt, und ich denke, wir waren fast am Ziel."


Zölle von 30 Prozent wĂŒrden einem "faktischen Handelsverbot" gleichkommen, warnte der Kommissar. Den Dialog mit der US-Regierung wolle man dennoch fortsetzen, hieß es weiter. Sollte es bis zum 1. August keine Einigung geben, werde die EU "mit aller Entschlossenheit" reagieren.

ZusĂ€tzlich zu Gegenzöllen bereitet BrĂŒssel weitere Maßnahmen vor. Bereits beschlossen sind Strafzölle auf US-Stahl- und Aluminiumexporte im Wert von 21 Milliarden Euro, sollten die USA ihre Zölle nicht zurĂŒcknehmen. DarĂŒber hinaus prĂŒft die EU ExportbeschrĂ€nkungen fĂŒr Stahlschrott und chemische Produkte im Wert von 4,4 Milliarden Euro.

Vom amerikanisch-europĂ€ischen Handelskrieg ist Deutschland besonders betroffen. Nach Berechnungen der Bundesbank ist jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland direkt oder indirekt vom Außenhandel abhĂ€ngig.

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de.rt.com/wirtschaft/250665-ha


Ehemalige EU-Botschafter fordern Handelsstopp mit Israel


In einem offenen Brief an die wichtigsten EU-Institutionen haben ehemalige europĂ€ische Botschafter zu Maßnahmen gegen die humanitĂ€re Katastrophe im Gazastreifen aufgefordert. Das am Montag veröffentlichte Schreiben wurde von 27 Diplomaten unterzeichnet. Sie alle vertraten einst die EU in einer Reihe von NahostlĂ€ndern. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Geoffrey Barrett aus Großbritannien, Alexander Baum aus Deutschland, Androulla Kaminara aus Zypern und Dominique Dellicour aus Belgien.

Die Geschehnisse vom 7. Oktober 2023, der Tod hunderter unschuldiger israelischer Zivilisten und die Geiselnahme durch die Hamas seien nicht zu rechtfertigen, hieß es in dem Brief. Diese Verbrechen verurteilen die Verfasser aufs SchĂ€rfste.

Israels Reaktion auf den 7. Oktober sei jedoch wahllos und völlig unverhĂ€ltnismĂ€ĂŸig gewesen. Die israelische MilitĂ€roperation habe binnen der letzten 21 Monate zum Tod oder zu schweren Verletzungen zehntausender PalĂ€stinenser gefĂŒhrt ‒ die ĂŒberwiegende Mehrheit davon unschuldige Zivilisten, darunter eine alarmierend hohe Zahl von Kindern. WohnhĂ€user, medizinische Einrichtungen, Schulen, Lebensmittelverteilungszentren und die Infrastruktur des Gazastreifens seien in erschreckendem Ausmaß zerstört worden. Die frĂŒheren Botschafter wiesen darauf hin, dass der Internationale Gerichtshof in Den Haag im vergangenen Jahr ein plausibles Risiko eines Völkermords festgestellt habe.

Deswegen sollten hochrangige EU-Beamte, darunter der RatsprĂ€sident AntĂłnio Costa, die KommissionsprĂ€sidentin Ursula von der Leyen, die ParlamentsprĂ€sidentin Roberta Metsola, die Außenbeauftragte Kaja Kallas und die Kommissarin Dubravka Ć uica, konkrete Schritte unternehmen, um den Frieden im Gazastreifen zu gewĂ€hrleisten.

Unter anderem könne die EU-Kommission das Handelsabkommen mit Israel stoppen, forderten die Unterzeichner. BrĂŒssel solle seine Bereitschaft, den Druck auf die israelische Regierung aufrechtzuerhalten, deutlich zeigen, bis sie ihre Waffen schweigen lasse und auf Diplomatie statt Aggression setze. Wenn die Mitgliedsstaaten keinen Konsens ĂŒber eine vollstĂ€ndige Aussetzung erzielen können, sollte die EU zumindest Teile des Abkommens aussetzen.

Ohne wirksame Maßnahmen wĂŒrde die Außenpolitik der EU im Nahen Osten und in der Welt weiter an GlaubwĂŒrdigkeit einbĂŒĂŸen, warnten die Botschafter. Hierbei hoben sie die Doppelmoral der EU hervor: BrĂŒssel habe zwar eine prinzipielle und eindeutige Haltung zum Ukraine-Konflikt, wolle aber das Vorgehen Israels kaum sanktionieren.

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de.rt.com/international/250672


Pistorius: Deutsche Soldaten wieder zum Töten von Russen bereit


Von Achim Detjen

Vor seiner Abreise in die USA hat Verteidigungsminister Boris Pistorius der Financial Times ein Interview gegeben, in dem er in der Frage der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew eine klare Absage erteilte. Zudem ging der laut Umfragen beliebteste deutsche Politiker mit der heimischen RĂŒstungsindustrie ins Gericht – und offenbarte dabei, dass er von seinem eigenen Handwerk kaum etwas versteht.

Wie die Financial Times anmerkt, gehört Pistorius innerhalb der SPD zu den Hardlinern, wenn es um die vermeintliche Bedrohung aus dem Osten geht. In der Gegenwart zeigt sich das etwa an seinem Eintreten fĂŒr die WiedereinfĂŒhrung der Wehrpflicht, die er fĂŒr unabdingbar hĂ€lt, um Deutschland gegenĂŒber Russland "kriegstĂŒchtig" zu machen. In der Vergangenheit zeigte sich das beispielsweise an seiner BefĂŒrwortung der Stationierung der US-Pershing-II-Raketen in den 1980er Jahren auf deutschem Boden im Rahmen des NATO-Doppelbeschlusses, womit er damals in der SPD eine Minderheiten-Position einnahm.

Der Verteidigungsminister gehört zu jenen, die Frieden nicht durch Dialog und Kooperation sichern wollen, sondern durch AufrĂŒstung und Abschreckung – also indem sie fĂŒr andere eine Bedrohung darstellen.

Dass dies kein nachhaltiges Konzept fĂŒr eine Friedenssicherung ist, kann jeder nachvollziehen, der sich im Leben schon einmal von anderen bedroht gefĂŒhlt hat. So wie die Russen von der NATO mit ihrer Osterweiterung, ihrer Stationierung von US-Raketen in Polen und RumĂ€nien und ihrer AufrĂŒstung der Ukraine, nachdem man in Kiew ein nationalistisch-russophobes Regime nach einem erfolgreichen Staatsstreich installiert hatte.

Aufgrund dieser Bedrohungslage hat Russland im Februar 2022 seine "Spezialoperation" gegen Kiew begonnen. Jeder, der ĂŒber Empathie verfĂŒgt, kann die russische Position und Handlungsweise verstehen (muss sie aber deswegen nicht zwangslĂ€ufig gutheißen). Aber wem Empathie nicht zu eigen ist, dem bleibt nichts anderes ĂŒbrig, als von sich selbst auf andere zu schließen – und deshalb unterstellen Transatlantiker wie Pistorius den Russen imperiale GelĂŒste.

Pistorius beruft sich mit seinem "Friedens"-Ansatz auf das von Donald Trump popularisierte Motto "Frieden durch StĂ€rke", was er natĂŒrlich nicht als aggressives Vorgehen verstanden wissen will.

"Ich war immer der Überzeugung, dass man nur aus einer Position der StĂ€rke, nur auf Augenhöhe, ĂŒber Frieden und Entspannung sprechen kann. Nicht um jemanden einzuschĂŒchtern, sondern um klarzustellen, dass wir wissen, was wir können – wir wollen mit euch in Frieden leben, aber denkt nicht, dass wir schwach sind oder uns nicht verteidigen wĂŒrden. Das ist auch heute noch so", sagte Pistorius gegenĂŒber der Financial Times.

Auf den ersten Blick mag das wie ein rationaler Ansatz erscheinen. VergegenwĂ€rtigt man sich allerdings, wer hier mit wem unter welchen UmstĂ€nden auf Augenhöhe reden will, so zeigt sich, wie verrĂŒckt dieser Ansatz ist. Selbst wenn Deutschland nach dem Willen von Kanzler Friedrich Merz bald ĂŒber die grĂ¶ĂŸte konventionelle Armee Europas verfĂŒgt, kann es in Sachen Abschreckung mit einer Atommacht wie Russland niemals auf Augenhöhe reden.

Abschreckung auf Augenhöhe kann Deutschland gegenĂŒber Russland nur erreichen, wenn es einer anderen Atommacht Folge leistet – so wie es die Bundesrepublik seit ihrem Bestehen gegenĂŒber den Amerikanern tut. Mit StĂ€rke hat diese selbst erzwungene Unterwerfung allerdings nichts zu tun.

Und wer da glaubt, man könne den Frieden mit Russland nicht durch Dialog und Kooperation sichern, der sei daran erinnert, dass es die Russen (bzw. Sowjets) waren, die den von ihnen besetzten Teil Deutschlands friedlich verlassen haben. Die amerikanischen "Partner" haben das nicht getan. Und sie haben es auch nicht vor.

DarĂŒber können auch nicht die Nebelgranaten ĂŒber eine Reduzierung der US-Truppen in Europa hinwegtĂ€uschen, mit denen die Trump-Regierung um sich schmeißt, um die EuropĂ€er zu höheren RĂŒstungsausgaben zu bewegen, von denen ein Großteil auf den Konten der US-RĂŒstungsindustrie landen wird.

Dem von Washington ausgegebenen Ziel, Russland einzudĂ€mmen, leistet der deutsche Verteidigungsminister artig Gefolgschaft. Eines seiner Vorzeigeprojekte ist daher die Einweihung einer stĂ€ndigen Brigade der Bundeswehr in Litauen, unweit der Grenze zu Russland. Das sei ein starkes Symbol fĂŒr das Engagement Deutschlands in der NATO fast vier Jahrzehnte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, so Pistorius gegenĂŒber der Financial Times.

"Die Briten, die Amerikaner und die Franzosen waren in Deutschland, um unsere Ostflanke zu schĂŒtzen. Und heute sind Litauen, die baltischen Staaten und Polen die östliche Flanke, und wir mĂŒssen dort einen Beitrag leisten", so der deutsche Minister.

Alleine mit dieser Aussage stellt sich Pistorius ein intellektuelles Armutszeugnis aus. Wenn nach dem Zweiten Weltkrieg Deutschland die Ostflanke der NATO bildete und nach dem Kalten Krieg es die baltischen Staaten und Polen sind, die diese Ostflanke bilden, dann bedeutet das ja, dass es nicht das "imperiale" Russland war, das seine Armee nĂ€her an die Grenzen des einstigen Gegners gerĂŒckt hat.

Und es bedeutet eben, dass das Konzept "Frieden duch StĂ€rke", so wie es von Pistorius oder auch Trump verstanden wird, nichts anderes als ein Euphemismus fĂŒr das eigene Bestreben ist, fĂŒr andere eine Gefahr darzustellen.

GegenĂŒber der Financial Times betonte Pistorius, dass deutsche Soldaten, die jahrelang eine Kultur der militĂ€rischen ZurĂŒckhaltung als Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs gepflegt hĂ€tten, bereit wĂ€ren, im Falle eines Angriffs Moskaus auf einen NATO-Mitgliedstaat russische Soldaten zu töten. "Wenn die Abschreckung nicht funktioniert und Russland angreift, wird es dann passieren? Ja", sagte er.

Dass Pistorius die von ihm begrĂŒĂŸte Bereitschaft deutscher Soldaten von fremden Boden aus Russen zu töten mit der Bedingung "im Falle eines Angriffs Moskaus" verknĂŒpft, kann nicht darĂŒber hinwegtĂ€uschen, dass Deutschland in der Rolle eines Aggressors agiert, wenn es seine Soldaten in anderen LĂ€ndern an der russischen Grenze in Stellung bringt.

Wer mit Nazi-Vokabular wie "KriegstĂŒchtigkeit" die Köpfe der Deutschen in dem Bestreben vergiften will, Russland eine strategische Niederlage beizubringen, der dĂŒrfte auch kaum Skrupel haben, der Öffentlichkeit die eigene Aggression als "zurĂŒckschießen" zu verkaufen, wenn der Krieg beginnt. Irgendein Sender Gleiwitz wird sich dafĂŒr schon auftreiben lassen. Doch ein neuer Ostfeldzug dĂŒrfte wohl nur ein feuchter Traum ewiggestriger Kriegstreiber bleiben, da das KrĂ€ftemessen nicht auf Augenhöhe stattfĂ€nde. Denn zum GlĂŒck ist Russland inzwischen eine Atommacht.

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de.rt.com/meinung/250658-pisto


Neue US-Initiative gefÀhrdet das internationale Seerecht


von Rainer Rupp

Die Pentagon-Strategen R. Robinson Harris und Colonel T. X. Hammes argumentierten in einem Artikel vom Januar 2025 fĂŒr das "US-Center for International Maritime Security" (CIMSEC), dass containerisierte TrĂ€gerraketen eine schnelle und kostengĂŒnstige Flottenerweiterung unterstĂŒtzen. Sie schĂ€tzten, dass die Umwandlung von Handelsschiffen in Raketenplattformen mit modularer Nutzlast in weniger als zwei Jahren fĂŒr jeweils 130 bis 140 Millionen US-Dollar durchgefĂŒhrt werden kann, dramatisch schneller und billiger als der Bau von Zerstörern oder Fregatten, deren Bau sieben bis neun Jahre und Milliarden in Anspruch nimmt.

Inzwischen wurden die neuen Container, die von außen in voller Absicht von zivilen Containern nicht zu unterscheiden sind, jĂŒngst Donald Trump beim Besuch von Fort Bragg vorgestellt. Die auf US-MilitĂ€rangelegenheiten spezialisierte Internet-Plattform The War Zone berichtete am 8. Juli unter der Überschrift: "Mysteriöser Lenkraketenwerfer identifiziert, der in einem Schiffscontainer in Fort Bragg getarnt war". Im Untertitel heißt es: "Der oberste General der Armee im Pazifikraum hat kĂŒrzlich darauf hingewiesen, dass 'Kisten mit Raketen', die gut sichtbar versteckt sind, fĂŒr den Gegner ein Dilemma darstellen werden."

Etwas weiter im Artikel erfÀhrt man dann, wen der US-Top-General mit "Gegner" gemeint hat:

"Containerisierte TrĂ€gerraketen könnten bei zukĂŒnftigen Expeditions- oder verteilten Operationen besonders relevant sein, insbesondere in den Weiten des Pazifiks wĂ€hrend eines zukĂŒnftigen grĂ¶ĂŸeren Konflikts mit China, oder um einen solchen [Konflikt] abzuschrecken." (NatĂŒrlich geht es bei den Amerikanern immer nur um Abschreckung, nie um Angriff!)

Die offizielle Bezeichnung des US-MilitĂ€rs fĂŒr die containerisierten, mit abschussfertigen Raketen gefĂŒllten Kisten ist: "Palletized field artillery launchers (PFAL)". Diese Container, die nicht nur auf Schiffen, sondern auch auf Lastwagen und GĂŒterzĂŒgen unter anderen Containern versteckt werden können, werfen jedoch eine ganze Palette rechtlicher und politischer Bedenken auf – insbesondere hinsichtlich ihres Einsatzes auf alliierten Boden- und zivilen Frachtschiffen, argumentiert Gabriel Honrada am 11. Juli in der in ganz Asien gelesenen Asia Times. Hiernach folgt eine Zusammenfassung:

Containerisierte Raketen bergen laut der Asia Times rechtliche und operative Risiken. Denn die zunehmende Verbreitung containerisierter Raketenwerfer, die in zivil aussehenden Containern ‒ verborgen auf Lastwagen, GĂŒterzĂŒgen oder zivilen Handelsschiffen ‒ eingesetzt werden können, bringt erhebliche rechtliche, operative und politische Herausforderungen mit sich. Der Autor Gabriel Honrada hebt hervor, dass diese Systeme, die in standardisierten Versandcontainern versteckt sind, die Unterscheidung zwischen zivilen und militĂ€rischen Zielen verwischen, was gegen internationales humanitĂ€res Recht (IHL) verstĂ¶ĂŸt.

Laut der Asia Times zielt die Entwicklung solcher containerisierten Raketenwerfer darauf ab, die militÀrische FlexibilitÀt zu erhöhen, birgt jedoch das Risiko, zivile Infrastrukturen in Konflikte zu verwickeln. Honrada betont, dass die USA und Iran solche Technologien entwickeln. Diese Systeme ermöglichen es, Raketen heimlich in zivilen Umgebungen zu platzieren, was laut der Zeitung die Wahrscheinlichkeit von Fehlkalkulationen und zivilen Opfern erhöht.

In Bezug auf den Bericht von R. Robinson Harris und Colonel T. X. Hammes fĂŒr das US-Center for International Maritime Security (CIMSEC), in dem die Vorteile containerisierter Raketen fĂŒr die schnelle und kostengĂŒnstige Erweiterung von Flotten hervorgehoben werden, merkt die Asia Times an, dass der Einsatz solcher Systeme auf zivilen Schiffen die Unterscheidung zwischen zivilen und militĂ€rischen Objekten erschwert, was nach internationalem Recht problematisch ist. Denn die Haager Konvention VII von 1907 verlangt, dass umgerĂŒstete Handelsschiffe deutlich als Kriegsschiffe gekennzeichnet werden mĂŒssen, was durch versteckte Raketenwerfer umgangen wird.

Des Weiteren weist die Asia Times darauf hin, dass die Verwendung dieser Systeme in neutralen oder verbĂŒndeten HĂ€fen politische Spannungen hervorrufen könnte. Honrada zitiert unter anderem den bekannten indischen MilitĂ€rexperten Ajay Kumar Das, der betont, dass containerisierte Raketenwerfer aufgrund fehlender Radar- und aktiver Verteidigungssysteme zudem verwundbare Ziele sind, was die Risiken der zivilen Besatzungen noch erhöht. Laut der Zeitung könnte dies zu diplomatischen Konflikten fĂŒhren, insbesondere wenn neutrale Staaten die Anwesenheit solcher Waffen in ihren GewĂ€ssern als Verletzung ihrer SouverĂ€nitĂ€t ansehen.

Die Asia Times hebt hervor, dass die Verbreitung dieser Technologie die maritime Sicherheit gefĂ€hrdet. Honrada warnt, dass die Normalisierung solcher Praktiken die globale Handelslogistik stören könnte, da HĂ€fen strengere Kontrollen einfĂŒhren mĂŒssten.

Abschließend fordert Honrada in der Publikation, dass internationale Regelungen und transparente Maßnahmen entwickelt werden, um die Risiken containerisierter Raketen zu minimieren. Er schlĂ€gt vor, dass die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) oder die Vereinten Nationen Rahmenbedingungen schaffen könnten, um die Deklaration militĂ€rischer Fracht verpflichtend zu machen und so die Sicherheit ziviler Schiffe zu gewĂ€hrleisten.

Mehr zum Thema - Drohnen aus Lastwagen: Wie kann Russland diese Bedrohung eindÀmmen?

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de.rt.com/international/250645


"Rationaler Handelskrieg": Was bringen Trumps 30-prozentige Zölle auf Waren aus der EU und Mexiko?


Von Anastasija Stepanowa und Polina Poletajewa

Waren, die aus LĂ€ndern der EuropĂ€ischen Union und Mexiko in die USA importiert werden, werden ab dem 1. August mit Zöllen in Höhe von 30 Prozent belegt. Dies gab US-PrĂ€sident Donald Trump bekannt, indem er im sozialen Netzwerk Truth Social offizielle Briefe an die PrĂ€sidentin der EuropĂ€ischen Kommission Ursula von der Leyen und die PrĂ€sidentin Mexikos Claudia Sheinbaum veröffentlichte. In der ErklĂ€rung an die Chefin der EU-Kommission heißt es:

"Ab dem 1. August werden wir von der EU einen Zoll in Höhe von 30 Prozent auf ihre in die USA gelieferten Waren erheben, unabhÀngig von allen sektoralen Zöllen."

Sollte die EU beschließen, ihre Zölle auf US-amerikanische Waren zu erhöhen, wĂŒrden die USA diesen Betrag zu ihren 30-prozentigen Zöllen hinzurechnen, so der US-PrĂ€sident.

Laut Trump bedrohe das Handelsbilanzdefizit gegenĂŒber der EU die US-amerikanische Wirtschaft und die nationale Sicherheit, und "30 Prozent sind viel weniger als nötig, um die Ungleichheit zu beseitigen". Er versicherte, dass Washington die Zölle aufheben werde, wenn europĂ€ische Unternehmen ihre Produktion in den USA lokalisieren wĂŒrden.

Ähnliche Bedingungen wurden Mexiko gestellt. In einem Brief an seine mexikanische Amtskollegin begrĂŒndete Trump die EinfĂŒhrung neuer Zölle damit, dass Mexiko nicht in der Lage gewesen sei, die Kartelle und die Fentanyl-Krise in den USA zu stoppen. Nach Ansicht des US-amerikanischen Staatschefs tue Mexiko trotz aller BemĂŒhungen zum Schutz der gemeinsamen Grenze "nicht genug".

Ursula von der Leyen reagierte umgehend auf Trumps Entscheidung. In einer offiziellen ErklĂ€rung der EU-KommissionsprĂ€sidentin heißt es, dass die EinfĂŒhrung von 30-prozentigen Zöllen die wichtigsten transatlantischen Lieferketten beeintrĂ€chtigen und Unternehmen und Verbrauchern auf beiden Seiten des Atlantiks Schaden zufĂŒgen wĂŒrde. Sie versprach:

"Wir sind weiterhin bereit, bis zum 1. August an einer Einigung zu arbeiten. Gleichzeitig werden wir alle notwendigen Schritte zum Schutz der Interessen der EU unternehmen, einschließlich der VerhĂ€ngung angemessener Gegenmaßnahmen, falls erforderlich."

Anfang dieser Woche verschickte der Chef des Weißen Hauses Ă€hnliche Mitteilungen an 14 weitere LĂ€nder. FĂŒr jedes dieser LĂ€nder wird der Zollsatz ab dem 1. August zwischen 25 und 40 Prozent betragen. Außerdem hat Trump 35-prozentige Zölle fĂŒr kanadische Produkte angekĂŒndigt.

Wird die "EinschĂŒchterungstaktik" funktionieren?

Der Politologe Juri Swetow meint, die Entscheidung des Weißen Hauses, 30-prozentige Zölle zu verhĂ€ngen, entspreche Trumps Wunsch, seine Handelspartner einzuschĂŒchtern. Der Experte erklĂ€rt:

"Er hat sich fĂŒr eine Strategie entschieden, alle Handelspartner der Vereinigten Staaten einzuschĂŒchtern. Er hat eine Theorie aufgestellt, die bei den US-amerikanischen WĂ€hlern großen Anklang findet: Es gibt den grĂ¶ĂŸten Markt der Welt – die USA – und jeder, der auf diesem Markt handelt, muss sich mit moderaten Gewinnen begnĂŒgen. Ihm scheint es, dass alle LĂ€nder Gewinne erzielen und die Vereinigten Staaten dadurch Schaden erleiden."

Dabei stellt er fest, dass diese "EinschĂŒchterungstaktik" bei einigen LĂ€ndern schon funktioniert habe. Swetow fĂŒgt hinzu:

"Nehmen wir zum Beispiel Großbritannien, das immerhin der wichtigste VerbĂŒndete der US-Amerikaner ist. (Trump) unterzeichnete mit Premierminister Starmer ein Abkommen, und Großbritannien akzeptierte die Bedingungen. In gewisser Weise sind auch ZugestĂ€ndnisse seitens Kanadas zu beobachten. Mexiko schien zunĂ€chst entgegenzukommen, begann dann aber, sich zu weigern. Und was die EuropĂ€ische Union angeht, so scheint mir, dass Trump sich einfach ĂŒber sie lustig macht."

Wie sehr diese Zölle den US-Amerikanern selbst schaden werden, bleibe jedoch abzuwarten. Der Politologe erinnert:

"Trump hat China Zölle von fast 200 Prozent angekĂŒndigt, woraufhin die Chinesen ihre eigenen Zölle einfĂŒhrt und sich geweigert haben, Seltenerdmetalle in die Vereinigten Staaten zu liefern. Die US-Amerikaner haben sofort einen RĂŒckzieher gemacht und ihre Forderungen gesenkt."

Angesichts der jĂŒngsten Ereignisse erinnert Swetow auch an die "kleine Überraschung", die der US-amerikanische PrĂ€sident Russland am Montag versprochen hatte. Nach Ansicht des Experten unterhĂ€lt Moskau derzeit nur minimale Handelsbeziehungen zu Washington. DarĂŒber hinaus sei es durch zahlreiche Sanktionen gegen Überraschungen jeglicher Art "abgehĂ€rtet".

Beziehungen zu Europa

Einige Analysten sehen in Trumps Vorgehen einen neuen Handelskrieg, insbesondere zwischen Europa und den USA. So erinnert Konstantin Blochin, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentrums fĂŒr Sicherheitsforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften und Politologe mit Schwerpunkt USA, in einem GesprĂ€ch mit RT daran, dass die Beziehungen zwischen Trump und der EU von Anfang an alles andere als reibungslos waren. Der Experte meint:

"Von Beginn an hasste die EurobĂŒrokratie Trump, und Trump verachtete sie. Und sein Hauptziel ist es, die Beziehungen zu ĂŒberdenken, die aus dem stillschweigenden BĂŒndnis seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden sind."

Seiner Meinung nach zeuge die Politik der US-amerikanischen Regierung eindeutig davon, dass der Chef des Weißen Hauses tatsĂ€chlich beabsichtigt, "einen rationaleren Handelskrieg zu fĂŒhren". Der Analyst erklĂ€rt:

"Es ist offensichtlich, dass wir heute in einer miteinander vernetzten Welt leben. Alle Volkswirtschaften sind, bildlich gesprochen, miteinander verbunden. Und wenn man einen bestimmten Bereich angreift, kann man damit auch sich selbst schaden und einen Bumerang-Effekt erzielen. Deshalb suchen (die USA) nach Wirtschaftssektoren, die sie angreifen können, ohne einen Bumerang-Effekt zu erreichen."

Blochin schließt nicht aus, dass Trump wĂ€hrend seiner gesamten Amtszeit weiterhin Druck auf Europa ausĂŒben werde.

In letzter Zeit nehmen die Spannungen zwischen der EU und den USA weiter zu: Die EuropĂ€er sind ernsthaft besorgt ĂŒber die unterschiedlichen Positionen Washingtons und BrĂŒssels zu einer Reihe von Problemen. Bei seiner Rede auf der Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in dieser Woche richtete Bundeskanzler Friedrich Merz eine separate Botschaft an Donald Trump und Washington. Merz erklĂ€rte:

"Bleiben Sie bei uns und bei den EuropÀern. Wir sind auf einer WellenlÀnge und streben nach einer stabilen politischen Ordnung in dieser Welt."

Er forderte Trump auf, "auf der Seite der gemeinsamen Geschichte" mit der EU zu bleiben.

Westliche Medien berichten unterdessen, dass die europĂ€ischen HauptstĂ€dte aufgrund der jĂŒngsten politischen Wendungen der US-Regierung in Bezug auf die Ukraine unter Schock stĂŒnden und sich fragen wĂŒrden, wer im Pentagon eigentlich das Sagen hat.

Mehr zum Thema – "Habe zwei Botschaften" – Merz appelliert an Putin und Trump


de.rt.com/wirtschaft/250640-ra


Schweiz: Nach Kritik an AKW-Ausstieg beleidigt SVP-Imark Leuthard als "Huhn"


Doris Leuthard, frĂŒhere BundesrĂ€tin und Architektin der Schweizer Energiewende, gerĂ€t ins Kreuzfeuer der SVP. Nach einem Interview mit CH Media, in dem Leuthard ihren Kurs beim Atomausstieg von 2017 verteidigte, reagierte SVP-Nationalrat Christian Imark mit einer derart scharfen Wortwahl, dass politische Beobachter aufhorchten.


Auf Blick-Nachfrage setzt Imark nach: "Ich will nicht die Leistung von HĂŒhnern schlecht machen. Diese sind immerhin produktiv und legen regelmĂ€ĂŸig Eier."Facebook
In einem Facebook-Beitrag bezeichnete Imark die ehemalige Energieministerin als "Huhn" – eine Beleidigung, die in der politischen Debatte der Schweiz Seltenheitswert hat. Auf Nachfrage verstĂ€rkte er seine Kritik noch: "Ich will nicht die Leistung von HĂŒhnern schlechtmachen. Diese sind immerhin produktiv und legen regelmĂ€ĂŸig Eier." Leuthards Aussagen seien widersprĂŒchlich, ihre damalige Politik habe Investitionen verhindert und der Schweizer Wirtschaft geschadet.

Der Hintergrund: Leuthard hatte erklĂ€rt, dass angesichts der hohen Kosten und fehlender Investoren niemand mehr neue Atomkraftwerke bauen wolle. FĂŒr Imark ist genau das ein Widerspruch, da Leuthard selbst den Atomausstieg mitverantwortet habe.

Imark ist fĂŒr seine direkte Rhetorik bekannt. Bereits im Streit um das CO₂-Gesetz hatte er öffentlich gegen die damalige BundesrĂ€tin Simonetta Sommaruga ausgeteilt und ihr PR-Getue vorgeworfen. Sein Auftritt in der SRF-"Arena" machte ihn ĂŒber Nacht zur prĂ€genden Stimme der SVP in der Energiepolitik.

Ob Imarks Wortwahl ehrlicher Klartext oder einfach nur respektlos ist, wird unterschiedlich gesehen. Klar ist, dass der Solothurner auch jenseits von Sachfragen gern persönlich angreift.

Mehr zum Thema – Von der Friedens- zur Kriegsunion: EU will auf Kriegswirtschaft umstellen


de.rt.com/schweiz/250664-schwe


Moskau: NATO will Moldawien in potenziellen Konflikt mit Russland verwickeln


Die NATO bereitet Moldawien auf einen potenziellen Konflikt mit Russland vor. Diese EinschÀtzung hat der russische Auslandsgeheimdienst SWR mit Verweis auf vorliegende Informationen mitgeteilt.

Laut der Behörde habe die NATO beschlossen, Moldawien in eine Aufmarschbasis des MilitĂ€rbĂŒndnisses an der Ostflanke zu verwandeln. Das Territorium des Landes soll zur zĂŒgigen Verlegung von Truppen an die russische Grenze geeignet sein.

Zu diesem Zweck habe BrĂŒssel vor, das moldawische Eisenbahnnetz auf die europĂ€ische Spurweite umzustellen und die Verkehrsleistung der BrĂŒcken zu erhöhen sowie Logistikzentren und große Lagerhallen fĂŒr militĂ€rische AusrĂŒstung zu errichten. Die MilitĂ€rflugplĂ€tze nahe den StĂ€dten Mărculești und Bălți wĂŒrden modernisiert, damit sie eine betrĂ€chtliche Anzahl von Kampf- und Transportflugzeugen aufnehmen könnten.

Im Fall eines Zusammenstoßes mit Russland wĂŒrde Moldawien den Schlag auffangen mĂŒssen, betonte der SWR. Die Bevölkerung des Landes wĂŒrde die NATO als "Kanonenfutter" im Kampf gegen Russland einsetzen. Das BĂŒndnis entsende seine Ausbilder nach Moldawien und richte Ausbildungszentren ein, um NATO-Konzepte der KriegsfĂŒhrung in der moldawischen Armee einzufĂŒhren.

DarĂŒber hinaus vermutet der SWR, dass die Behörden in Moldawien die Zusammenarbeit mit der NATO fortsetzen werden, um die Finanzhilfe fĂŒr die regierende Partei bei den kommenden Parlamentswahlen sicherzustellen. Sollte die Partei im September gewinnen, verspreche PrĂ€sidentin Maia Sandu, die NeutralitĂ€t aus der Verfassung des Landes zu streichen.

Moldawien ist kein NATO-Mitglied, gehört aber seit den 1990er Jahren zum Euro-Atlantischen Partnerschaftsrat. In ihrer Verfassung hat die ehemalige Sowjetrepublik ihre NeutralitĂ€t verankert, wodurch die Stationierung auslĂ€ndischer Truppen und der Beitritt zu einem MilitĂ€rbĂŒndnis ausgeschlossen sind.

Mehr zum Thema - Wie gefĂ€hrlich der moldawische Geheimdienst fĂŒr Russland ist


de.rt.com/international/250659


Odessa: US-Investoren bekommen Getreideterminal zugesprochen


Der US-Investitionsfonds Argentem Creek Partners und Innovatus Capital Partners haben die Kontrolle ĂŒber das Getreideterminal Olimpex im ukrainischen Odessa erlangt. Nach Angaben der Zeitung Financial Times (FT) wurde die Übergabe der Aktiva im Ergebnis eines Rechtsstreites zwischen den US-Firmen und dem ukrainischen Inhaber GNT Group festgelegt.

Laut den Gerichtsunterlagen hatte die GNT Group von Innovatus ein Darlehen im Wert von 20 Milliarden US-Dollar erhalten. Dabei habe die GNT Group Informationen ĂŒber vorhandenes Getreide falsch dargestellt, das als Sicherheit fĂŒr den Kredit dienen sollte. Zudem habe das ukrainische Unternehmen die Vernichtung angeblich verdorbener Produktionen vorgetĂ€uscht.

Im Mai war der GeschĂ€ftsmann Wladimir Naumenko, ein Benefiziar der GNT Group, in Haft genommen worden, erinnert die FT. SpĂ€ter billigte das Oberste Gericht der Ukraine die Übergabe des Getreideterminals an die US-Investitionsfirmen. Obwohl diese zuvor internationale Arbitrageverfahren und Klagen in Großbritannien gewonnen hatten, erforderte die Erlangung der Vermögenswerte langwierige Prozesse bei ukrainischen Gerichten.

Unter Mitwirkung des BĂŒros des ukrainischen PrĂ€sidenten seien von der GNT Group Schulden in Höhe von 95 Millionen US-Dollar eingetrieben worden, heißt es. Andrei Jermak, der Leiter des PrĂ€sidentenbĂŒros, habe laut der FT versichert, dass die Behörde eine "rein koordinierende Rolle" bei der Beilegung des Rechtsstreits gespielt habe.

Die neuen Inhaber hÀtten vor, das Terminal im Sommer oder Anfang Herbst wieder in Betrieb zu nehmen, betont die FT. Als Leiter des Terminals werde der schwedische Unternehmer Carl Sturén tÀtig sein. Laut der Zeitung habe er den Erwerb des Terminals so kommentiert:

"Die Ukraine verfĂŒgt ĂŒber ein enormes Potenzial, Investitionen anzuziehen, muss aber die Reputation loswerden, dass GeschĂ€fte in der Ukraine mit hohem Betrugsrisiko verbunden sind."


Vertreter der GNT Group hĂ€tten alle VorwĂŒrfe zurĂŒckgewiesen und erklĂ€rt, dass der Fall konstruiert gewesen sei. Die US-Firmen hĂ€tten die Darlehen zum Zweck einer unfreundlichen Übernahme des Terminals benutzt.

Wie die FT hervorhebt, passieren jĂ€hrlich rund fĂŒnf Millionen Tonnen Getreide das Terminal in Odessa, was diese Anlage zur einer der grĂ¶ĂŸten ihrer Art in der Ukraine macht.

Mehr zum Thema – Die USA bereiten sich darauf vor, fĂŒr Odessa in den Krieg zu ziehen


de.rt.com/international/250637


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