Wachsende Spannungen mit Iran: US-MilitÀr verlegt Tarnkappenbomber in den Nahen Osten


Wie das Pentagon am Dienstag mitteilte, hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth zusĂ€tzliche Kampfflugzeuge entsandt, um die SeestreitkrĂ€fte des Pentagons im Nahen Osten zu verstĂ€rken – inmitten einer Bombenkampagne im Jemen und erhöhter Spannungen mit Iran.

In der kurzen ErklĂ€rung des Pentagons dazu wurden keine konkreten Flugzeuge genannt. Mindestens vier B-2-Bomber sind jedoch nach Angaben von US-Beamten, die anonym bleiben wollten, auf einen amerikanisch-britischen MilitĂ€rstĂŒtzpunkt auf der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean verlegt worden. Das sei nah genug, um auf Jemen oder Iran zu zielen, sagen Experten.

"Die Vereinigten Staaten und ihre Partner bleiben der regionalen Sicherheit im CENTCOM (ZustÀndigkeitsbereich) verpflichtet und sind bereit, auf jeden staatlichen oder nicht staatlichen Akteur zu reagieren, der versucht, den Konflikt in der Region auszuweiten oder zu eskalieren", sagte Pentagon-Sprecher Sean Parnell in der ErklÀrung.

Minister Hegseth machte weiterhin deutlich, dass die Vereinigten Staaten entschiedene Maßnahmen ergreifen wĂŒrden, "um unser Volk zu verteidigen, sollten Iran oder seine Stellvertreter amerikanisches Personal und Interessen in der Region bedrohen."

Der Begriff CENTCOM bezieht sich auf das US-Zentralkommando, das eine Region umfasst, die sich ĂŒber Nordostafrika, den Nahen Osten sowie Zentral- und SĂŒdasien erstreckt.

Die B-2-Bomber können Nuklearwaffen tragen, und da die Air Force nur ĂŒber 20 dieser Flugzeuge verfĂŒgt, werden sie in der Regel nur sparsam eingesetzt. Im Oktober 2024 setzte die Biden-Administration die Bomber bei ihrem eigenen Feldzug gegen die Huthi im Jemen ein.

Nach der Absage Irans an direkte Verhandlungen mit den USA hat US-PrÀsident Donald Trump am Sonntag mit Drohungen reagiert. "Wir werden sehen, ob wir etwas erreichen können", sagte Trump auf dem Flug von Florida nach Washington vor Journalisten. Andernfalls werde es "eine schlimme Situation" geben.

Anschließend beschwerte sich Teheran beim UN-Sicherheitsrat ĂŒber die "rĂŒcksichtslosen und aggressiven" Äußerungen von US-PrĂ€sident Donald Trump und bezeichnete diese als einen "eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht".

Iran werde im Falle eines Angriffs "keine andere Wahl" haben, als sich Atomwaffen zu beschaffen, sagte Ali Laridschani, ein Berater von Ayatollah Chamenei, am Montagabend im staatlichen Fernsehen. Laridschani legte damit noch einmal nach und stellte Irans Bereitschaft zu weiteren Eskalationen demonstrativ in den Raum.

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de.rt.com/der-nahe-osten/24133


Causa Le Pen: Französische Behörden bekÀmpfen die Opposition nach rumÀnischem Vorbild


Von Walerija Werbinina

Alea iacta est: Es ist gut möglich, dass der 31. MĂ€rz 2025 als der Tag in GeschichtsbĂŒcher eingehen wird, an dem das zeitgenössische Europa seinen Rubikon ĂŒberschritt. Am Vormittag erschienen die Vorsitzende des Rassemblement National und Abgeordnete der französischen Nationalversammlung Marine Le Pen und mehrere ihrer Mitstreiter als Angeklagte vor einem Pariser Strafgericht, um sich das Urteil in einer Strafsache gegen sie anzuhören.

Der Hauptvorwurf ist folgender: Den EU-Abgeordneten wurden fĂŒr die Bezahlung ihrer Assistenten bestimmte GeldbetrĂ€ge zur VerfĂŒgung gestellt. Nein, die Gelder wurden von den EU-Abgeordneten – einschließlich Le Pens – nicht veruntreut, sondern, wie die Staatsanwaltschaft behauptet, zur Bezahlung von Arbeitsleistungen verwendet, die die Assistenten fĂŒr sie im Interesse des Rassemblement National und nicht fĂŒr das EuropĂ€ische Parlament erbrachten.

Kurz gesagt: Das EuropĂ€ische Parlament sei das Opfer, das sein Geld verloren habe, und die Europaabgeordneten seien BetrĂŒger und Schurken, die bestraft werden mĂŒssten. Dabei spielt es keine Rolle, dass der eigentliche Kern der Anschuldigung Ă€ußerst nebulös ist und dass die Abgeordneten des EuropĂ€ischen Parlaments auch in ihren eigenen LĂ€ndern politisch tĂ€tig sind und ihre Assistenten die Arbeitsleistungen stets sowohl im Zusammenhang mit den innerparteilichen als auch mit den europĂ€ischen AktivitĂ€ten erbringen.

Erst vor wenigen Monaten standen der derzeitige Premierminister François Bayrou und einige Abgeordnete seiner Partei Mouvement dĂ©mocrate (MoDem) in einem Ă€hnlichen Prozess vor Gericht. Am Ende war Bayrou mit einem blauen Auge davongekommen, und seine Mitarbeiter waren zu Haftstrafen auf BewĂ€hrung und Geldbußen verurteilt worden. Aus diesem Grund glaubte wohl niemand vor der UrteilsverkĂŒndung, dass der Gerichtsprozess fĂŒr Le Pen anders ausgehen wĂŒrde.

Die Richterin verkĂŒndete das Urteil in aller AusfĂŒhrlichkeit, aber sobald Le Pen hörte: "FĂŒr schuldig erklĂ€rt", stand sie von ihrem Platz auf und verließ den Gerichtssaal. Als AnwĂ€ltin war ihr wahrscheinlich klar, was als NĂ€chstes passieren wĂŒrde, und sie beschloss, an dieser fĂ€lschlicherweise "Gerechtigkeit" genannten Farce nicht teilzunehmen. Beim französischen Sender BFMTV, der die Geschehnisse aus dem Gerichtssaal live ĂŒbertrug, taten die Moderatoren ihr Bestes, um Überraschung vorzutĂ€uschen, obwohl es an der Situation nichts Überraschendes gab.

Le Pen stellte angesichts ihrer derzeitigen PopularitĂ€t eine zu große Bedrohung sowohl fĂŒr Emmanuel Macron und seine AnhĂ€nger als auch fĂŒr die europĂ€ischen Machthaber in BrĂŒssel und generell fĂŒr all diejenigen dar, die Le Pens Ansichten als rechtsextrem und ihre Umfragewerte als unverdient betrachten. Die Einzelheiten des Schuldspruchs wurden vom Richter ganz zum Schluss bekannt gegeben, nachdem die SchuldsprĂŒche fĂŒr die anderen Abgeordneten des Rassemblement National verkĂŒndet waren: vier Jahre Freiheitsstrafe, von denen sie zwei mit einer elektronischen Fußfessel verbringen muss und zwei zur BewĂ€hrung ausgesetzt werden, eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro und – was am wichtigsten ist – ein fĂŒnfjĂ€hriges Verbot, bei Wahlen zu kandidieren.

Der VizeprĂ€sident des Rassemblement National und BĂŒrgermeister von Perpignan Louis Aliot scheint etwas geahnt zu haben, denn noch am selben Morgen erklĂ€rte er, dass "die Justiz in Frankreich heute durch ein VergrĂ¶ĂŸerungsglas betrachtet werden muss" und "ich der Justiz nicht mehr traue".

Er selbst wurde letztendlich zu 18 Monaten Freiheitsstrafe (von denen er sechs Monate mit einer elektronischen Fußfessel verbringen muss) und einem dreijĂ€hrigen Verbot, gewĂ€hlt zu werden, verurteilt. Andere Mitstreiter Le Pens wurden zu Ă€hnlichen Strafen und Geldstrafen verurteilt. Auch wenn ihre erzwungene Abwesenheit bei kĂŒnftigen Wahlen gewiss auch ein Verlust fĂŒr die Partei ist, stellt das Verbot fĂŒr Le Pen, zur PrĂ€sidentenwahl im Jahr 2027 anzutreten, den schwersten Schlag dar – und das ist natĂŒrlich auch der Grund, warum es verhĂ€ngt wurde.

Der PrÀsident des Rassemblement National Jordan Bardella schrieb dazu:

"Heute wurde nicht Le Pen zu Unrecht verurteilt, heute wurde die französische Demokratie hingerichtet."


Auch einer von Le Pens Mitstreitern, Vallerand de Saint-Juste, der in dem Strafverfahren mitangeklagt war, bemerkte:

"Das Gericht hat seinen politischen Willen zum Ausdruck gebracht: nicht den Willen des Gesetzes oder der Justiz, sondern den politischen Willen."


Der italienische VizeministerprÀsident Matteo Salvini schrieb in den sozialen Medien, dass das Geschehen "wie ein schlechter Film aussieht, den wir schon in anderen LÀndern gesehen haben, zum Beispiel in RumÀnien". Die ErwÀhnung dieses Landes ist nicht zufÀllig: Im November 2024 hatte der Politiker Călin Georgescu die erste Runde der dortigen PrÀsidentschaftswahlen gewonnen, aber die Wahlergebnisse wurden umgehend unter fadenscheinigen VorwÀnden annulliert. In Wirklichkeit ist Georgescu bei den europÀischen Eliten schlichtweg unbeliebt, da er als prorussisch gilt und sich zu unabhÀngig verhÀlt.

Zwischenzeitlich wurde Georgescu sogar verhaftet, aber nach Protesten seiner AnhĂ€nger wieder freigelassen. Dann wurde ihm die Registrierung als Kandidat fĂŒr die zweite PrĂ€sidentschaftswahl verweigert, wodurch seine Siegchancen zunichtegemacht wurden. Denn die Demokratie ist nur fĂŒr diejenigen da, die den "richtigen" Standpunkt vertreten, fĂŒr diejenigen mit den "falschen" politischen Ansichten gilt sie nicht, und schon gar nicht in RumĂ€nien.

Genau dasselbe Prinzip – einen Politiker von der Wahl auszuschließen, bei der er gewinnen und jemandem den Fahrplan verderben könnte – kommt im Fall Le Pen zur Anwendung. Wie in RumĂ€nien war auch hier die Justiz involviert. Bei allen Unterschieden blieb der Kern des Spiels derselbe: Egal, wie viel man ĂŒber Rechtsstaatlichkeit, Gerechtigkeit usw. redet, sie sind nur ein Deckmantel, um mehr als offenkundige machtpolitische Ziele zu verschleiern.

Solange das Rassemblement National in Frankreich die Rolle eines bloßen Statisten spielte – oder gar eines SĂŒndenbocks, dem man einfach alles Mögliche in die Schuhe schieben konnte –, wurde es toleriert. Sobald es zu einer ernst zu nehmenden politischen Kraft wurde und Le Pen, die jetzt in Meinungsumfragen fĂŒhrt, zu einer ernsthaften Favoritin fĂŒr das Amt des französischen PrĂ€sidenten aufstieg, wurde ohne Zögern ein Radikalschnitt vollzogen. Laut einer Meinungsumfrage am Vorabend des Gerichtsverfahrens wĂŒrden 37 Prozent der WĂ€hler fĂŒr sie stimmen. Das kann kein Zufall sein.

NatĂŒrlich wird Le Pen in Berufung gehen und versuchen, das Urteil aufheben zu lassen, aber die Erfolgsaussichten sind gering. Und die Zeit arbeitet gegen sie. Viel interessanter ist jedoch die Frage, wer und in welchem Land das nĂ€chste Opfer eines als Gerechtigkeit getarnten politischen Gewaltakts sein wird.

Vor einigen Wochen hatten verschiedene Bundestagsabgeordnete gefordert, die Alternative fĂŒr Deutschland (AfD) zu verbieten, fĂŒr die – natĂŒrlich rein zufĂ€llig – zu viele Menschen ihre Stimme abgegeben hatten. WĂ€hrend die Vertreter der GrĂŒnen verlangt hatten, sie einfach zu verbieten, hatten die Abgeordneten anderer Fraktionen versucht, das Verfassungsgericht einzuschalten. Diese Fraktionen glaubten, dass das Gericht sicherlich einen Vorwand aufstöbern wĂŒrde, die AktivitĂ€ten dieser unerwĂŒnschten Partei fĂŒr verfassungswidrig zu erklĂ€ren.

Seitdem fanden Neuwahlen zum Bundestag statt, aber schon in den ersten Minuten des neuen Parlaments gingen alle anderen Partei auf Konfrontationskurs zur AfD, der zweitstĂ€rksten Partei bei diesen Wahlen. Und sobald ein plausibler Vorwand fĂŒr ein Verbot der AfD gefunden ist, wird man darauf ohne Zögern zugreifen. Sollte ein solcher Vorwand sich dagegen nicht bieten, wird man ihn schaffen und sei es, dass man dafĂŒr den Reichstag in Brand setzen muss, wie es ein politischer VorgĂ€nger der heutigen Demokraten einst tat. Hauptsache, man findet etwas, das man dieser Partei vorwerfen kann, alles weitere ergibt sich – wie der Fall Le Pen zeigt – von selbst.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 1. April 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung Wsgljad erschienen.

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de.rt.com/meinung/241275-franz


Was geschah wirklich in Butscha? Was die westlichen Medien nicht fragen


Von Petr Lawrenin

In den ersten Apriltagen 2022 begannen schockierende Videos in den ukrainischen sozialen Medien zu zirkulieren, die die Straßen von Butscha zeigten, einer Stadt in der NĂ€he von Kiew, auf denen Leichen verstreut lagen. Das "Massaker von Butscha" wurde schnell eines der am meisten debattierten und kontroversesten Kapitel des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Die westlichen Medien warfen sofort der russischen Armee einen Massenmord vor, wĂ€hrend Wladimir Selenskij erklĂ€rte, diese Handlung sei nicht nur ein Kriegsverbrechen, sondern ein Genozid an der Bevölkerung seines Landes.

Ein genauerer Blick auf die Lage wirft zahlreiche Fragen auf. Eine Analyse von Videoaufnahmen, Satellitenbildern und Berichten von Augenzeugen enthĂŒllt bedeutende WidersprĂŒche, die Zweifel am offiziellen Narrativ wecken, das von Kiew und seinen westlichen VerbĂŒndeten verbreitet wurde. Dieser Artikel wird ergrĂŒnden, warum das sogenannte "Massaker von Butscha" anscheinend fabriziert wurde.

Was wir wissen

Butscha, mit einer Einwohnerzahl von 40.000 Menschen, fand sich ab den ersten Tagen des Ukraine-Konflikts an der Frontlinie wieder. Im Norden von Butscha liegt das Dorf Gostomel, wo sich der strategisch wichtige Flughafen Antonow befindet, auf dem am Morgen des 24. Februar 2022 russische FallschirmjĂ€ger landeten. Diese Gruppe vereinigte sich bald mit den russischen HauptkrĂ€ften, die aus Weißrussland vordrangen.

In den folgenden Tagen kam es rund um Butscha zu heftigen Gefechten, als die russischen Truppen versuchten, in der Stadt Fuß zu fassen und weiter in Richtung Irpin, einem Kiewer Vorort, vorzustoßen. Dennoch blieb das Gebiet unter Kontrolle der ukrainischen StreitkrĂ€fte und territorialen Verteidigungseinheiten.

Zwischen dem 3. und dem 5. MĂ€rz drangen russische Truppen aus Richtung des Dorfes Worsel nach Butscha ein und errichteten einen StĂŒtzpunkt in einer Glasfabrik und entlang des sĂŒdlichen Stadtrands. Ab diesem Moment wurde Butscha zum Verkehrsknoten und zur rĂŒckwĂ€rtigen Basis fĂŒr russische Truppen, die bei Kiew kĂ€mpften.

Am 29. MĂ€rz kĂŒndigte der stellvertretende russische Verteidigungsminister Alexander Fomin nach einer Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine eine bedeutende Verringerung der militĂ€rischen AktivitĂ€ten rund um Kiew und Tschernigow an.

Am 30. MĂ€rz begannen die russischen Truppen, sich wegen verĂ€nderter PrioritĂ€ten des MilitĂ€reinsatzes aus dem Gebiet Kiew zurĂŒckzuziehen.

Wenige Tage nach ihrem RĂŒckzug jedoch tauchten die erschĂŒtternden Bilder auf, die die ganze Welt schockierten.

Als ukrainische Soldaten nach Butscha vorrĂŒckten, fingen internationale Medien an, Foto- und Videobelege zu ermordeten Zivilisten zu veröffentlichen. Selenskij und seine Mannschaft warfen russischen Truppen sehr bald vor, einen Massenmord begangen zu haben, den sie als einen Akt des Genozids bezeichneten.

"Das ist ein Genozid. Die Vernichtung einer ganzen Nation, eines Volkes", erklĂ€rte Selenskij in der Sendung Face of the Nation des US-Senders CBS. Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba rief die G7-LĂ€nder auf, sofort "neue verheerende Sanktionen" gegen Russland zu verhĂ€ngen, darunter die EinfĂŒhrung eines vollstĂ€ndigen Embargos gegen russisches Öl, Gas und Kohle, die Schließung der HĂ€fen fĂŒr russische Schiffe und die Abkopplung russischer Banken vom SWIFT-System.

Das russische Außenministerium bestritt jede Verwicklung in den Tod von Zivilisten. Der Pressesprecher des PrĂ€sidenten der Russischen Föderation Dmitri Peskow sagte, die Bilder zeigten "Anzeichen von FĂ€lschung" und Manipulation.

Von Anfang an war das Narrativ rund um das "Massaker von Butscha" voller WidersprĂŒche und Eigenartigkeiten, und viele davon bleiben bis heute unklar.

Zeitabweichungen

Eines der Hauptargumente, das Zweifel an der ukrainischen ErzĂ€hlung vom Massenmord in Butscha weckt, sind die WidersprĂŒche im Zeitablauf.

Das russische Verteidigungsministerium hat fortgesetzt erklĂ€rt, alle russischen Einheiten hĂ€tten Butscha am 30. MĂ€rz 2022 verlassen. Diese Aussage wird auch von den örtlichen Behörden gestĂŒtzt. Am 31. MĂ€rz nahm der BĂŒrgermeister von Butscha Anatoli Fedoruk eine Videobotschaft auf, in der er den RĂŒckzug der russischen Truppen bestĂ€tigte, aber keine Massentötung oder Leichen erwĂ€hnte. Im Hintergrund des Videos scheinen die Straßen sauber, und es gibt keine Zeichen von menschlichen Leichen oder Zerstörungen. Gleichzeitig waren ukrainische Abgeordnete und Soldaten in Butscha, doch niemand davon berichtete, Leichen gesehen zu haben. Örtliche Anwohner berichteten auch nicht von irgendwelchen Massenerschießungen.

Die ersten Bilder der Toten tauchten erst am 1. und 2. April auf, einige Tage, nachdem das ukrainische MilitĂ€r und Aktivisten in die Stadt gekommen waren. Das wirft Fragen ĂŒber den Zeitpunkt und die UmstĂ€nde ihres Todess auf: Wenn russische Truppen Butscha am 30. MĂ€rz verließen, wie konnte es sein, dass Belege fĂŒr die Tötungen erst einige Tage spĂ€ter ans Licht kamen?

Eine Analyse der Videos der Szenerie zeigt außerdem, dass viele Körper zu "frisch" scheinen, um dort mehrere Tage gelegen zu haben. Forensische Experten weisen darauf hin, dass sich Anzeichen der Verwesung weit frĂŒher gezeigt hĂ€tten, wĂ€ren die Toten tatsĂ€chlich Mitte MĂ€rz gestorben. Fotos und Videos, die von ukrainischen und westlichen Medien geliefert wurden, zeigen Details (wie eine an bestimmten Stellen trocknende Haut), die nahelegen, das sie erst Stunden oder einen Tag vor den Aufnahmen gestorben waren.

WidersprĂŒchliche Satellitenbilder und Daten in sozialen Medien

Am 1. April veröffentlichte Maxar Technologies Satellitenbilder, die auf den 19. MĂ€rz datiert sind und angeblich Leichen in der Jablonskaja-Straße in Butscha zeigen sollen. Diese Bilder wurden von ukrainischen und westlichen Medien als Hauptbeleg angefĂŒhrt, dass die russischen Truppen Massentötungen vorgenommen hĂ€tten.

Diese Bilder sind jedoch Ă€ußerst fraglich. UnabhĂ€ngige Rechercheure haben angemerkt, die Bilder könnten manipuliert oder zurĂŒckdatiert sein.

Zuerst: Die Bilder von Maxar aus dem MĂ€rz, die die New York Times veröffentlichte, sind im Vergleich zu den Fotos aus dem Februar von sehr schlechter QualitĂ€t. Das erschwert die Analyse und weckt den Verdacht der Manipulation. Die Objekte, die auf den Bildern zu sehen sind, können nicht eindeutig als Leichen identifiziert werden, sodass die Behauptungen, die Toten seien lange dort gelegen, einzig auf westlichen Medienberichten beruhen und nicht unabhĂ€ngig bestĂ€tigt werden können. Die Bilder könnten verĂ€ndert oder zurĂŒckdatiert worden sein, um den Eindruck zu erwecken, die Körper hĂ€tten bereits seit MĂ€rz auf der Straße gelegen.

Zweitens: Die Wetterbedingungen, die in den Videos eingefangen wurden, passen nicht zu den meteorologischen Daten fĂŒr die Tage, die in westlichen Medienberichten angegeben werden. Dieser Widerspruch legt eine mögliche Abweichung im Zeitpunkt der Aufnahmen nahe.

Drittens hat Maxar Technologies enge Verbindungen zu US-Regierungsstrukturen, was Bedenken wegen möglicher Voreingenommenheit und der Nutzung dieser Daten zu Propagandazwecken auslöst.

Alexei Tokarew, Doktor der politischen Wissenschaft, und seine Mannschaft vom Moskauer Staatsinstitut fĂŒr Internationale Beziehungen fĂŒhrten eine Analyse der Medienberichterstattung, der sozialen Medien und der Telegram-KanĂ€le in Bezug auf Butscha durch und entdeckten ein verblĂŒffendes Muster: Es gab vor dem 1. April keine ErwĂ€hnung von Leichen auf der Jablonskaja-Straße. Obwohl es Berichte von Zerstörungen, von Gefangenen und KĂ€mpfen gab, fand sich keine Information zu Massentötungen.

"Wenn wir den westlichen Medien glauben sollen, war die Stadt seit dem 1. April voller Leichen, und nach einer fĂŒhrenden US-amerikanischen Zeitung sogar schon frĂŒher – seit dem 11. MĂ€rz. Warum also erwĂ€hnt in einem Video, das die ukrainische Polizei am 2. April aufgenommen hat und in dem 14 Zivilisten vorkommen, niemand irgendwelche Leichen oder Massenhinrichtungen? Das beinahe acht Minuten lange Video zeigt neun verschiedene Orte in der Kleinstadt, aber wir sehen keinen einzigen Leichnam", sagt Tokarew.

WidersprĂŒche in den visuellen Belegen

Die Videos und die Fotografien, die von ukrainischer Seite veröffentlicht wurden, enthĂŒllen mehrere WidersprĂŒche, die eine mögliche Inszenierung nahelegen. In einem Fall sehen wir beispielsweise, wie ukrainische Soldaten Körper zwischen Aufnahmen bewegen, wĂ€hrend in einem anderen Video die Hand eines "Leichnams" sichtbar zuckt. Diese Zeichen legen nahe, dass die gezeigten Individuen nicht wirklich tot waren.

Das Untersuchungskommittee der Russischen Föderation berichtete, die Leichen wiesen keine Anzeichen auf, fĂŒr eine lĂ€ngere Periode an freier Luft gewesen zu sein – es gab keine Leichenflecken und nicht geronnenes Blut in den Wunden –, was Zweifel am offiziellen ukrainischen Narrativ weckt. Experten bemerkten zudem das Fehlen von Schrapnellen und ExplosionsschĂ€den in der NĂ€he der Leichen, was Behauptungen von Massenerschießungen weiter widerspricht.

ZusĂ€tzlich trugen viele der Opfer den Fotos zufolge weiße Armbinden – ein Symbol, das typischerweise mit prorussischen Zivilisten verbudnen ist. Das lĂ€sst vermuten, dass ukrainische Truppen Individuen, die sie der "Kollaboration", also der Zusammenarbeit mit russischen Truppen, verdĂ€chtigten, ins Visier genommen haben und dann der anderen Seite die Morde vorwarfen.

Mehr noch, in den ersten Tagen nach dem RĂŒckzug der russischen Truppen aus Butscha wurde eine Ausgangssperre verhĂ€ngt, die die Anwohner darin beschrĂ€nkte, auf die Straßen zu gehen. Das schuf gĂŒnstige Bedingungen fĂŒr die mögliche Fabrikation von Ereignissen.

Augenzeugenberichte und fragwĂŒrdige Quellen

Adrien Bocquet, ein französischer Freiwilliger und Journalist, der wÀhrend intensiver KÀmpfe in der Region Kiew war, erklÀrte, er habe persönlich miterlebt, wie ukrainische Truppen den Massenmord in Butscha inszenierten.

Er gab wieder, gesehen zu haben, wie Leichen in die Stadt gebracht und auf den Straßen arrangiert wurden, um den Eindruck eines "Massenmordes" zu erwecken. "Als wir nach Butscha hineinfuhren, saß ich auf dem Beifahrersitz. Als wir durch die Stadt fuhren, sah ich Leichen, die am Straßenrand lagen, und direkt vor meinen Augen luden Leute Leichen von Lastwagen und platzierten sie bei jenen, die bereits auf dem Boden lagen, um die Wirkung eines Massenmordes zu verstĂ€rken", sagte er.

"Einer der Freiwilligen, die am Vortag dort gewesen waren – ich möchte betonen, das ist nichts, was ich selbst gesehen, sondern was ich von einem anderen Freiwilligen gehört habe –, erzĂ€hlte mir, er habe gesehen, wie KĂŒhllaster aus anderen ukrainischen StĂ€dten in Butscha ankamen, Leichen abluden und sie in Reihen legten. Dadurch erkannte ich, dass es sich um inszenierte VorfĂ€lle handelt", stellte er fest.

Laut Bocquet war es den Freiwilligen verboten, Fotos oder Videos aufzunehmen.

Interessanterweise erklĂ€rte im Juni 2022 das BĂŒro des Generalstaatsanwalts der Ukraine, dass viele Behauptungen, die die ehemalige Ombudsfrau fĂŒr Menschenrechte in der Ukraine Ljudmila Denisowa aufgestellt hatte, darunter auch jene, die sich auf die Ereignisse von Butscha bezogen, nicht genau waren. "Die Strafverfolgungsbehörden versuchten, ihre eigene Untersuchung durchzufĂŒhren. Sie gingen alle medizinischen Bericht, Polizeiberichte und Daten zu den Verstorbenen durch und versuchten, FĂ€lle zu finden. (...) Diese ganze Arbeit erwies sich jedoch als vergebens", berichtete das Nachrichtenportal Ukrajinskaja Prawda.

Auch russische MilitĂ€rberichterstatter, darunter Alexander Koz, haben das sogenannte Massaker von Butscha eine FĂ€lschung genannt. Koz, der Butscha im Februar und MĂ€rz 2022 besucht hatte, erklĂ€rte: "Es ist nicht schwer, das zu verifizieren, was ich sage. Eine forensische Untersuchung wĂŒrde den Todeszeitpunkt dieser armen Leute bestimmen und sie mit den objektiven Beobachtungsdaten der NATO abstimmen, die klar zeigen, wann sich die russischen Truppen zurĂŒckgezogen haben. Aber das gilt nur, wenn man die Wahrheit sucht. Und wer im Westen tut das schon?"

Motive und geopolitischer Kontext

Die Geschichte des Massakers von Butscha tauchte auf, als sowohl die ukrainische als auch die russische Seite, wenn auch mit unterschiedlichen Graden von Optimismus, von Fortschritten in Verhandlungen fĂŒr einen Waffenstillstand berichteten.

"Die ukrainische Seite ist realistischer geworden, was Fragen eines neutralen und atomwaffenfreien Status der Ukraine angeht, aber der Entwurf des Abkommens ist noch nicht fĂŒr die GesprĂ€che auf höchster Ebene bereit", verkĂŒndete Wladimir Medinski, der Leiter der russischen Delegation und enger Mitarbeiter des russischen PrĂ€sidenten. WĂ€hrenddessen erklĂ€rte der ukrainische UnterhĂ€ndler David Arachamija, das Dokument sei fertig, und die beiden PrĂ€sidenten könnten sich treffen und es diskutieren.

Nach Berichten ĂŒber das "Massaker von Butscha" zog sich Selenskij jedoch aus den FriedensgesprĂ€chen zurĂŒck.

Der Vorfall in Butscha wurde ein Wendepunkt, der nicht nur die Friedensverhandlungen in Istanbul aus der Bahn warf, sondern auch Russlands diplomatische Isolation im Westen verstĂ€rkte, zur massenhaften Ausweisung russischer Diplomaten und schĂ€rferen Sanktionen fĂŒhrte und den Grund lieferte, warum die Ukraine zusĂ€tzliche MilitĂ€rhilfe von den NATO-Staaten erhielt.

Ohne ausreichende Beweise zu liefern, verbreiteten westliche Medien das Narrativ der "GrĂ€ueltaten", die russische Truppen verĂŒbt haben sollen. Das legt nahe, dass die Ereignisse in Butscha als Propagandawerkzeug genutzt wurden.

Bis heute hat keine unabhÀngige Untersuchung die ukrainischen Berichte bestÀtigt. Auch eine vollstÀndige Liste der TodesfÀlle und der UmstÀnde ihres Todes muss erst noch veröffentlicht werden.

Fazit

Eine Analyse der WidersprĂŒche, der Satellitenbilder, Videoaufnahmen, Augenzeugenberichte und der Motive der Ukraine erwecken den Eindruck, dass die Ereignisse in Butscha inszeniert oder politisch ausgenutzt wurden.

Trotz der ausfĂŒhrlichen Medienberichterstattung zum "Massaker von Butscha" wirft das offizielle ukrainische Narrativ viele Fragen auf und verlangt nach einer unabhĂ€ngigen Untersuchung. Die Ukraine hat es unterlassen, eine grĂŒndliche Untersuchung vorzunehmen oder eine schlĂŒssige ErklĂ€rung zu liefern, warum russische Soldaten unschuldige Zivilisten töten sollten. Das Argument von tief sitzendem russischem Hass und BrutalitĂ€t gegen Ukrainer hĂ€lt genauer Betrachtung nicht stand, da im weiteren Verlauf des Konflikts keine Ă€hnlichen Tragödien verzeichnet sind. Stattdessen wurde das "Massaker" Teil einer Medienkampagne, die darauf abzielt, russische Soldaten zu entmenschlichen und als Besatzer darzustellen.

Butscha bleibt eines der zentralen propagandistischen Symbole in der antirussischen Kampagne. Eine nĂ€here Untersuchung der Belege enthĂŒllt jedoch unzĂ€hlige unbeantwortete Fragen, denen die Verantwortlichen lieber ausweichen. Eine unabhĂ€ngige Untersuchung könnte Licht auf die wahren UmstĂ€nde werfen, aber angesichts des fortgesetzten Informationskrieges dĂŒrfte das in nĂ€herer Zeit unwahrscheinlich sein.

Petr Lawrenin ist ein in Odessa geborenen Journalist und Experte fĂŒr die Ukraine und die ehemalige Sowjetunion.

Übersetzung aus dem Englischen.

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de.rt.com/europa/241302-was-ge


Medien: Putin-Gesandter Kirill Dmitrijew zu Besuch in Washington erwartet


Zwei US-Medienberichte informieren darĂŒber, dass Kirill Dmitrijew, der Vorstandsvorsitzende des Russischen Direktinvestitionsfonds, sich Berichten zufolge in dieser Woche mit Trumps UnterhĂ€ndler fĂŒr die Ukraine, Steve Witkoff, in Washington treffen wird.

Dmitrijew nahm vor wenigen Wochen an einem Treffen mit US-Vertretern in Riad teil, bei dem beide Seiten am 18. Februar vereinbarten, mit der schrittweisen Normalisierung der bilateralen Beziehungen zwischen Moskau und Washington zu beginnen. Das Treffen war Teil der BemĂŒhungen von PrĂ€sident Donald Trump, ein Ende des Ukraine-Konflikts zu vermitteln.

Den Berichten zufolge wird Dmitrijew mit Trumps Ukraine-Beauftragtem Steve Witkoff zusammentreffen. Dazu heißt es in dem CNN-Artikel:

"Dmitrijew ist ein enger Berater Putins und reiste im Februar mit russischen Spitzenbeamten nach Riad in Saudi-Arabien, um GesprĂ€che ĂŒber eine Lösung fĂŒr das Ende des Krieges in der Ukraine aufzunehmen. Er arbeitete auch mit Witkoff zusammen, um den amerikanischen Lehrer Marc Fogel aus Russland zu befreien, was die Trump-Regierung als Geste des guten Willens begrĂŒĂŸte."

Dmitrijew wird der erste hochrangige russische Beamte sein, der die USA besucht, seit der ehemalige PrĂ€sident Joe Biden die diplomatischen Kontakte im Jahr 2022 eingestellt hatte. Die US-Regierung hat demnach die eingeleiteten Sanktionen gegen Dmitrijew vorĂŒbergehend aufgehoben, damit das Außenministerium ihm ein Visum fĂŒr die Einreise in die USA erteilen kann, so eine der Quellen gegenĂŒber CNN. Eine andere Quelle teilte mit, "es sei ein Antrag an das Finanzministerium auf eine vorĂŒbergehende Aussetzung der Sanktionen gestellt worden".

In einer Reaktion auf die Medienberichte ĂŒber seinen Besuch schrieb Dmitrijew auf seinem X-Konto "vielleicht". In dem Posting ergĂ€nzte er:

"Der Widerstand gegen den Dialog zwischen den USA und Russland ist real – angetrieben von festgefahrenen Interessen und alten Narrativen. Aber was ist, wenn verbesserte Beziehungen genau das sind, was die Welt fĂŒr dauerhafte globale Sicherheit und Frieden braucht?"

Maybe.The resistance to US–Russia dialogue is real—driven by entrenched interests and old narratives.But what if improved relations are exactly what the world needs for lasting global security and peace đŸ•Šïž?#Geopolitics #USRussia #Peace #GlobalSecurity t.co/U3ungjB21Z
— Kirill A. Dmitriev (@kadmitriev) April 1, 2025

Am vergangenen Sonntag drohte Trump gegenĂŒber Journalisten noch damit, "SekundĂ€rzölle" auf Moskau zu erheben, sollten die beteiligten LĂ€nder keine Einigung ĂŒber die Beendigung des Blutvergießens in der Ukraine erzielen. Dazu heißt es im CNN-Artikel:

"Trump stellt keine neue MilitĂ€rhilfe zur VerfĂŒgung und hat zur Beendigung der KĂ€mpfe aufgerufen, wobei er bisweilen die Argumente des Kremls wiederholte und eine Einigung andeutete, bei der Russland die Kontrolle ĂŒber die bereits eroberten ukrainischen Gebiete behalten wĂŒrde."

Der Axios-Artikel fasst zu dem GerĂŒcht und dessen Bedeutung zusammen:

"Trump erklĂ€rte am Samstag, er sei "stinksauer" auf Putin wegen dessen jĂŒngster Äußerungen zur Ukraine und warnte vor wirtschaftlichen Sanktionen, falls Russland seine BemĂŒhungen um einen Waffenstillstand blockiere. Der Besuch von Dmitrijew ist eine Chance, die festgefahrenen Verhandlungen zu durchbrechen."

Moskau hat Kiew beschuldigt, gegen die von Trump bei seinem Telefonat mit Putin am 18. MĂ€rz vorgeschlagene gegenseitige Aussetzung von Angriffen auf die Energieinfrastruktur zu verstoßen. Obwohl der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij versprochen hatte, die Vereinbarung einzuhalten, hatte Russland seither mehrere Drohnenangriffe auf seine Treibstoffdepots sowie einen Raketenangriff auf eine Gasmessstation verzeichnen mĂŒssen.

Die Putin-Administration hat darauf bestanden, dass jede kĂŒnftige Lösung die Ursachen des Konflikts thematisieren und angehen muss, einschließlich der NATO-Osterweiterung. Russland hat zudem gefordert, dass die Ukraine final ihren Plan, dem von den USA gefĂŒhrten MilitĂ€rbĂŒndnis beizutreten, aufgibt und ein dauerhaft neutraler Staat wird. Moskau sagte auch, dass Kiew auf die AnsprĂŒche auf die Krim und vier andere Regionen, die fĂŒr einen Beitritt zu Russland gestimmt haben, verzichten mĂŒsse.

Mehr zum Thema - Selenskij gibt die Ukraine im Tausch fĂŒr sein Leben her


de.rt.com/russland/241331-medi


Achtstundentag ade: Designierte GroKo plant Turbo-RĂŒckwĂ€rtsgang


Von Susan Bonath

Der Achtstundentag war eine der Ă€ltesten Forderungen der internationalen Arbeiterbewegung. Mit blutigen Streiks ab Mitte des 19. Jahrhunderts erkĂ€mpfte sie sich dieses Recht, in Deutschland gilt es seit 1918. Heute, gut hundert Jahre spĂ€ter, droht der RĂŒckfall in die Barbarei des "Manchesterkapitalismus". Denn die designierte "GroKo" unter dem ehemaligen BlackRock-Deutschlandchef Friedrich Merz (CDU) will den langgehegten Traum der Kapitallobby nun rechtlich dingfest machen: Die endgĂŒltige Abwicklung des Achtstundentages und der 40-Stundenwoche. Die SPD steht wieder als willige SteigbĂŒgelhalterin bereit.

Arbeiten ohne Ende – nach EU-Richtlinie

Normalerweise mĂŒssten die Arbeiter als Reaktion auf diesen Angriff auf ihre Rechte sĂ€mtliche Betriebe in Deutschland lahmlegen: Unter dem propagandistischen Schlagwort "FlexibilitĂ€t" wollen CDU, CSU und SPD die gesetzlichen Regeln zur Höchstarbeit noch weiter aufweichen. Unternehmen könnten ihre BeschĂ€ftigten dann völlig "rechtskonform" zu regelmĂ€ĂŸigen Zwölfstundenschichten oder mehr verdonnern.

Das geht Berichten zufolge aus dem Sondierungspapier der angehenden GroKo-Parteien hervor. Von "Änderungen im Einklang mit der EU-Arbeitszeitrichtlinie" sei darin die Rede. Diese legt eine wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 Stunden fest, ohne die tĂ€gliche Stundenzahl zu regeln. Die jĂŒngeren ArbeitskĂ€mpfe fĂŒr eine 35-Stundenwoche erscheinen damit wie ein Relikt aus vergangener Zeit. Überdies steht zur Debatte, bundesweit einen Feiertag abzuschaffen.

Vorbei mit der 40-Stundenwoche

Die Kapitallobby trommelt bekanntlich seit Langem fĂŒr das Einstampfen derartiger grundlegender Arbeitsrechte. Das liegt in der Natur der Sache, denn ihre Rendite steigt mit dem Grad der Ausbeutung. Zulasten der LohnabhĂ€ngigen verbuchte sie damit in jĂŒngerer Vergangenheit schon einige Erfolge fĂŒr sich.

So gilt zwar grundsĂ€tzlich noch der Achtstundentag, allerdings sind mittlerweile auch zehn Stunden, in AusnahmefĂ€llen auch mehr, pro Tag erlaubt, wenn 60 Stunden Arbeit wöchentlich nicht ĂŒberschritten werden und die Mehrarbeit im Laufe eines halben Jahres ausgeglichen wird. BeschĂ€ftigte mĂŒssen derzeit noch in diesem Zeitraum letztlich auf eine 40-Stundenwoche kommen.

Sollte die angehende Regierungskoalition unter Hardliner Merz ihre PlĂ€ne umsetzen, wĂ€re die 40-Stundenwoche, erst recht eine von Gewerkschaften vielfach angestrebte Wochenarbeitszeit von 35 Stunden, vorerst Geschichte, vor allem fĂŒr die wachsende Zahl jener, die in Unternehmen ohne Tarifvertrag arbeiten. Im Westen Deutschlands betraf dies 2023 laut Statistischem Bundesamt immerhin 49 Prozent, im Osten sogar 56 Prozent aller lohnabhĂ€ngig BeschĂ€ftigten.

Fadenscheinige Empörung beim DGB

NatĂŒrlich empört sich nun der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in einer Pressemitteilung lautstark ĂŒber diese Absichten. Das Arbeitszeitgesetz sei "keine politische Verhandlungsmasse", sondern "ein Schutzgesetz, das Erholung und Gesundheit sichert", kritisiert DGB-Chefin Yasmin Fahimi. In vielen Branchen kĂ€men BeschĂ€ftigte schon jetzt an ihre Belastungsgrenze. Mit der geplanten neuen Regelung drohe eine "weitere beliebige Ausweitung der Arbeitszeiten".

Die DGB-Chefin berief sich auf Schweden, wo eine wöchentliche Höchstarbeitszeit von 40 Stunden gilt. Auch in Spanien ist das zumindest offiziell der Fall, wenn man die vielen schwarzen Schafe vor allem in der Tourismusbranche und Landwirtschaft ignoriert. Dort plant die Regierung unter Pedro Sånchez von der Partido Socialista Obrero Español (PSOE, zu Deutsch: Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens) eine weitere Absenkung der maximalen Wochenarbeitszeit auf 37,5 Stunden.

Allerdings dĂŒrfte ein Einstampfen dieses Arbeitsrechts in der grĂ¶ĂŸten Volkswirtschaft Europas die Kapitallobby im Rest der EU massiv stĂ€rken, die Gewerkschaften weiter schwĂ€chen und die Regierungen unter Druck setzen, sich ebenfalls der schwammigen EU-Richtlinie anzupassen.

Das weiß freilich auch der DGB. Aber seine Kritik könnte kaum halbherziger sein. Bekanntlich ist dieser de facto ein Organ der SPD, die zur gleichen Zeit am Verhandlungstisch mit der Union den drastischen RĂŒckfall in vergangen geglaubte Ausbeutungsexzesse plant. FĂŒrs Umfallen ist die ehemalige Arbeiterpartei ein Paradebeispiel: Man erinnere sich an die EinfĂŒhrung der Agenda 2010 unter SPD-Altkanzler Gerhard Schröder im Jahr 2003, inklusive der Aushebelung zahlreicher Arbeitslosenrechte durch Hartz IV.

SPD-MĂ€rchen von "Freiwilligkeit"

Die SPD kommt wie erwartet mit allerlei hohlen Phrasen als Ausrede um die Ecke: So bestehe sie zum Beispiel auf einen Zusatz, in dem es heiße, dass kein BeschĂ€ftigter zur Mehrarbeit ĂŒber den Achtstundentag hinaus gezwungen werden dĂŒrfe. Das scheitert freilich an der kapitalistischen RealitĂ€t: Wer sich weigert, fliegt ganz einfach raus. Das dĂŒrfte jedem BeschĂ€ftigten sonnenklar sein – und ihn zum Schweigen bringen.

Eine weitere Taktik ist offenbar ein Schleichweg zum gewĂŒnschten Ergebnis ĂŒber den öffentlichen Dienst. Hier diskutieren die Streitparteien – also Staat und Gewerkschaften – bereits ĂŒber eine vermeintlich "freiwillige Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 42 Stunden". Offensichtlich will man hier ein Exempel statuieren, nach dem Motto: Seht her, der öffentliche Dienst macht es euch vor.

Disziplinieren mit Sozialschikanen

Um eine derartige Entrechtung der lohnabhĂ€ngigen Massen durchzusetzen, bedarf es einer maximal verschĂ€rften Erpressung. Und die ist bei der angehenden neuen "GroKo" ebenfalls bereits in Arbeit. Um Erwerbslose gefĂŒgig in den Niedriglohnsektor zu pressen, soll das BĂŒrgergeld, von der SPD noch vor vier Jahren laut beschworen, nicht nur wieder umbenannt, sondern noch repressiver als einst Hartz IV gestaltet werden.

So planen die Verhandlungspartner unter anderem hĂ€rtere Sanktionen bis zur totalen Streichung, wenn Erwerbslose einen schlecht bezahlten Job ablehnen – wobei sie geflissentlich ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2019 ignorieren. Sie diskutieren eine maximale Minimierung der LeistungssĂ€tze und eine RundumĂŒberwachung von Betroffenen, die ĂŒber alle bisherigen Schikanen hinausgeht.

Turbogang rĂŒckwĂ€rts: SPD auf Linie

So sorgt das deutsche Kartell aus Regierenden und Kapitallobby in Zeiten von Massenentlassungen, wachsender Arbeitslosigkeit und massiver Teuerung, insbesondere bei Lebensmitteln und Energie, fĂŒr allerbeste Ausbeutungsbedingungen. Denn so diszipliniert man bekanntlich Erfolg versprechend abstiegsĂ€ngstliche Jobbesitzer und fĂŒllt den Niedriglohnsektor mit Personal durch Zwang und Repression.

Und einmal mehr fungiert die SPD dafĂŒr als SteigbĂŒgelhalterin der Unionsparteien CDU und CSU. Letztere sind fĂŒr ihre Klientelpolitik fĂŒr Reiche so gut bekannt wie die SPD fĂŒr ihr Umfallen. Unter dem BlackRock-Lobbyisten Merz schalten Union und SPD nun offensichtlich radikal auf Turbogang.

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de.rt.com/meinung/241257-achts


"Lebenswichtig" – Russland plant staatliche Regulierung der Kartoffelpreise


Experten zufolge stiegen die Kartoffelpreise in Russland seit Anfang des Jahres bereits um 24 Prozent und im Jahr 2024 sogar um 92 Prozent. Aus diesem Grund wird nun vorgeschlagen, eine vorĂŒbergehende Obergrenze fĂŒr die Kartoffelpreise einzufĂŒhren. Dieser Antrag wurde von Boris Tschernyschow, dem stellvertretenden Sprecher der Staatsduma, an Maxim Reschetnikow, den Leiter des Ministeriums fĂŒr wirtschaftliche Entwicklung, gerichtet. Die Zeitung Iswestija schreibt:

"Der Abgeordnete macht darauf aufmerksam, dass laut einem Regierungserlass die Höchstpreise fĂŒr bestimmte gesellschaftlich wichtige Lebensmittel fĂŒr einen Zeitraum von bis zu 90 Tagen eingefĂŒhrt werden können, wenn ihre Preissteigerung innerhalb von 60 aufeinanderfolgenden Tagen 10 Prozent oder mehr betrĂ€gt, wobei saisonale Faktoren berĂŒcksichtigt werden.

Der stellvertretende Sprecher bittet in seiner Stellungnahme darum, die Preisdynamik bei Kartoffeln zu beobachten, eventuelle saisonale Schwankungen zu berĂŒcksichtigen und im Falle der BestĂ€tigung eines Kostenanstiegs ĂŒber die festgesetzten Grenzen hinaus das Verfahren zur EinfĂŒhrung einer vorĂŒbergehenden Preisobergrenze fĂŒr dieses gesellschaftlich wichtige Produkt einzuleiten."


Wie Tschernyschow selbst in einem GesprĂ€ch mit Iswestija feststellte, belastet der stĂ€ndige Anstieg der Kartoffelpreise das Budget vieler Millionen Familien – einfach, weil dieses GemĂŒse lebenswichtig ist. Wie der Abgeordnete ebenfalls feststellte, werden die Kartoffelpreise beim derzeitigen Stand der Dinge und ohne staatliche Regulierung noch stĂ€rker und schneller steigen als im vergangenen Jahr, was "eine Bedrohung fĂŒr die ErnĂ€hrungssicherheit darstellt, vor allem fĂŒr einkommensschwache BĂŒrger".

Die vorgeschlagene Regelung soll unter anderem "ungerechtfertigte" Preissteigerungen bei lebenswichtigen Produkten verhindern und Spekulationsmöglichkeiten unterbinden, so der Abgeordnete.

Russlands MinisterprĂ€sident Michail Mischustin erklĂ€rte kĂŒrzlich, die AufschlĂ€ge der ZwischenhĂ€ndler seien nach wie vor ein wichtiger Faktor bei den Preissteigerungen. "Es ist klar, dass die Waren gut verpackt und an den KĂ€ufer geliefert werden mĂŒssen, aber die Kosten fĂŒr diese Dienstleistungen sollten nicht ĂŒber das Maß hinausgehen, das angemessen ist", sagte Mischustin.

Gleichwohl gibt es heute keine objektiven Voraussetzungen fĂŒr den Anstieg der Kartoffelpreise. Das Landwirtschaftsministerium teilte der Zeitung Iswestija zum Beispiel mit, dass die Kartoffelernte in Russland im Jahr 2024 dem Durchschnittsniveau der vergangenen Jahre entsprochen hat. DarĂŒber hinaus hat das Landwirtschaftsministerium eine TarifbegĂŒnstigung fĂŒr die zollfreie Einfuhr von Importkartoffeln nach Russland eingefĂŒhrt, um den heimischen Markt zusĂ€tzlich zu stĂŒtzen.

Wie der Föderale Antimonopoldienst gegenĂŒber der Zeitung erklĂ€rte, halten einige Handelsketten bereits freiwillig die Preise fĂŒr bestimmte sozial wichtige Lebensmittel stabil – so auch die Preise fĂŒr Kartoffeln. Regionalregierungen schließen mit den Anbietern ebenfalls entsprechende Vereinbarungen ĂŒber Preisfestsetzungen fĂŒr solche Produkte. Initiativen dieser Art werden bereits in 30 russischen Regionen mit Erfolg umgesetzt. Nun sollen die Maßnahmen landesweit eingefĂŒhrt werden.

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de.rt.com/russland/241284-lebe


Wird Trump die MĂ€rkte in den Crash von 1987 stĂŒrzen?


Von Hans-Ueli LĂ€ppli

Donald Trump ist zurĂŒck im Weißen Haus – und mit ihm ein politischer Stil, der Freund und Feind in Alarmbereitschaft versetzt. WĂ€hrend seine AnhĂ€nger von einer neuen wirtschaftlichen BlĂŒtezeit trĂ€umen, halten seine Gegner den Atem an: Droht der nĂ€chste Börsencrash?

Trump selbst verweist auf 1987, jenes Jahr, in dem die FinanzmĂ€rkte einen der dramatischsten EinbrĂŒche in ihrer Geschichte erlebten – nur um sich danach rasant zu erholen. Doch könnte es sein, dass er bloß blufft? Ein kalkulierter Schachzug, um Jerome Powell und die US-Notenbank Fed unter Druck zu setzen?

Die MĂ€rkte wanken, die Unsicherheit wĂ€chst – und genau das könnte Trumps Ziel sein. Wenn die Angst vor einem Crash groß genug wird, könnte Powell gezwungen sein, die Zinsen zu senken, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Eine Zinssenkung wĂŒrde die Aktienkurse beflĂŒgeln und Trump als genialen Wirtschaftstaktiker erscheinen lassen. Doch was, wenn Powell nicht nachgibt?

Seine wirtschaftspolitischen PlĂ€ne lassen wenig Zweifel daran, dass er bereit ist, Risiken einzugehen. Steuersenkungen fĂŒr Unternehmen, protektionistische Maßnahmen, ein Konfrontationskurs mit der Fed – all das klingt nach einer Mischung, die kurzfristig den Aktienmarkt beflĂŒgeln, langfristig aber zu einer Überhitzung fĂŒhren könnte. Erinnerungen an 1987 werden wach, als ĂŒbermĂ€ĂŸige Marktinterventionen, steigende Zinsen und unkontrollierte Handelsmechanismen in den Black Monday mĂŒndeten.

Trump wĂ€re nicht Trump, wenn er nicht das Risiko eingehen wĂŒrde, die MĂ€rkte bewusst zu destabilisieren – in der Hoffnung, dass Powell einknickt. Doch wenn das KalkĂŒl nicht aufgeht, könnte er einen Dominoeffekt auslösen, der nicht mehr zu stoppen ist.

Trump weiß, dass Angst an den FinanzmĂ€rkten ein machtvolles Instrument ist. Ein drohender Zusammenbruch kann Investoren in Panik versetzen und die Fed in die Defensive drĂ€ngen. Es ist eine bewĂ€hrte Taktik: Drohe mit dem schlimmsten Szenario, um die Gegenseite zu zwingen, nachzugeben. FĂŒr Trump könnte es weniger darum gehen, die MĂ€rkte wirklich zu stĂŒrzen, sondern darum, Powell zu einer Zinssenkung zu bewegen, die ihm politisch hilft.

Denn eine schwĂ€chelnde Wirtschaft wĂ€re Gift fĂŒr seine Wiederwahlstrategie. Niedrigere Zinsen könnten das Wirtschaftswachstum ankurbeln, die Aktienkurse stabilisieren und den WĂ€hlern das GefĂŒhl vermitteln, dass unter Trump alles wieder auf dem richtigen Weg ist.

LĂ€sst sich Powell auf dieses Spiel ein?

Der Fed-Chef hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er sich nicht so leicht manipulieren lĂ€sst. Doch er steht unter Druck: Die Inflation ist noch nicht vollstĂ€ndig unter Kontrolle, gleichzeitig fordert die Wirtschaft nach gĂŒnstigem Geld. Eine zu frĂŒhe Zinssenkung könnte riskant sein und die Inflation erneut befeuern. Eine zu spĂ€te Zinssenkung könnte den MĂ€rkten schaden und Trump einen neuen Angriffspunkt liefern.

Trump hat bereits angedeutet, dass er Powell feuern könnte, wenn dieser nicht in seinem Sinne handelt. Zwar ist das juristisch nicht einfach, doch die Drohung allein könnte Wirkung zeigen. Die Fed steht vor einem Dilemma: Gibt sie Trump nach, riskiert sie ihre GlaubwĂŒrdigkeit. HĂ€lt sie dagegen, riskiert sie, von einem prĂ€sidentiellen X-Sturm ĂŒberrollt zu werden.

Die Lehren aus 1987

Der Vergleich mit 1987 ist nicht zufÀllig. Damals spielten steigende Zinsen und geopolitische Unsicherheiten eine Rolle beim Crash. Heute sind es andere Faktoren: Handelskonflikte, globale Verschuldung und die Angst vor einer erneuten Bankenkrise.

Doch die Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Sollte Trump wirklich darauf setzen, dass Powell einknickt, und dieser es nicht tut, könnte sich das Szenario von 1987 wiederholen. Die FinanzmÀrkte reagieren empfindlich auf Unsicherheit. Und Unsicherheit ist das, was Trump am besten erzeugen kann.

Trumps Drohungen könnten sich als Bluff erweisen, doch sie können nicht ohne Konsequenzen bleiben. Die MĂ€rkte sind nervös, Investoren zögern, die Fed steht unter Druck. Ob Powell nachgibt oder standhĂ€lt, wird entscheidend sein fĂŒr die StabilitĂ€t der Wirtschaft.

Trump spielt das Spiel mit hohem Einsatz. Und die Frage bleibt: Wird es ein genialer Schachzug oder ein folgenschwerer Fehler?

Mehr zum Thema – Schulden, um in den Krieg zu ziehen – Der WĂ€hlerbetrug des Friedrich M.


de.rt.com/meinung/241279-wird-


Neue EU-Bussgelder fĂŒr Autohersteller


WĂ€hrend auf der einen Seite inzwischen selbst bei der EU darĂŒber nachgedacht wird, mit den Strafen wegen zu hoher CO₂-Flottenwerte noch etwas zu warten, weil ein völliger Zusammenbruch der Automobilindustrie doch zu große Folgen hĂ€tte, hat die EU nun wegen Absprachen zum Recycling insgesamt Strafen von 458 Millionen Euro gegen eine ganze Reihe von Automobilherstellern verhĂ€ngt.

Die höchste Strafe muss dabei VW entrichten, rund 128 Millionen Euro. Mercedes-Benz ist der einzige deutsche Automobilhersteller, gegen den kein Bußgeld verhĂ€ngt wurde – dieser Konzern hatte die anderen angeschwĂ€rzt und geht deshalb straffrei aus.

Der Grund fĂŒr die Bußgelder sind verbotene Kartellabsprachen. Die EU wollte, dass Fahrzeuge kĂŒnftig stĂ€rker recycelt werden und hatte deshalb bereits im Jahr 2002 vorgeschrieben, dass Altfahrzeuge abgenommen werden mĂŒssten. Die Fahrzeughersteller – darunter auch französische und asiatische Konzerne – hĂ€tten sich untereinander abgesprochen, selbst an die Autoverwerter nichts zu zahlen, die nach einem EU-Gesetz nicht mehr fahrtĂŒchtige Wagen kostenlos entgegennehmen mĂŒssen. Außerdem hĂ€tten sie sich darauf geeinigt, keine öffentlichen Angaben dazu zu machen, wie hoch der Anteil recycelbarer Materialien in ihren jeweiligen Fahrzeugen sei. Diese Absprache existierte seit 2002, die Bußgelder beziehen sich auf den Zeitraum von Mai 2002 bis September 2017.

Die BegrĂŒndung der Fahrzeughersteller fĂŒr ihre Absprachen war, mit den Fahrzeugwracks ließe sich immer noch Geld verdienen. Allerdings: Viele Fahrzeuge beenden ihr Dasein gar nicht in Europa, sondern werden vor Ende ihrer Nutzbarkeit exportiert. Vor allem nach Afrika. Was einen Grund dafĂŒr liefern könnte, warum gerade Mercedes die Absprachen ausgeplaudert hat: Hier ist der Anteil, der exportiert wird, besonders hoch, und selbst Teile jener Fahrzeuge, die doch auf deutschen SchrottplĂ€tzen landen, werden ausgebaut und per Container weitertransportiert.

Auch wenn die Strafen hoch klingen – die französischen Konzerne Stellantis und Renault mĂŒssen beispielsweise 75 respektive 81 Millionen Euro zahlen – im VerhĂ€ltnis zu den jeweiligen Jahresgewinnen wirken sie schon deutlich kleiner. VW beispielsweise hat trotz eines massiven Einbruchs von 30 Prozent im Jahr 2024 immer noch einen Gewinn von 12,5 Milliarden Euro erwirtschaftet, fast das Hundertfache der verhĂ€ngten Buße.

Sollten die Hersteller jetzt gezwungen werden, einen Teil der Kosten im Falle einer Verschrottung zu ĂŒbernehmen (die dann auf jeden Fall auf die Verkaufspreise umgelegt werden), dĂŒrfte sich das vor allem bei Elektrofahrzeugen massiv auswirken. Da ist nĂ€mlich nicht nur der Absatz von Gebrauchtfahrzeugen innerhalb Europas schlecht, die Option, das Fahrzeug gegen Ende der Nutzbarkeit in den Globalen SĂŒden zu exportieren, fĂ€llt völlig weg, weil dort die Infrastruktur zum Betrieb derartiger Fahrzeuge erst recht nicht vorhanden ist.

Mehr zum Thema – Deutschland erlebt die langwierigste Krise seiner Nachkriegsgeschichte


de.rt.com/europa/241321-neue-e


Statistisches Bundesamt: Deutsche Kommunen 2024 mit Rekorddefizit


Das Statistische Bundesamt hat am Dienstag Zahlen zu den Finanzen deutscher Kommunen veröffentlicht. Daraus ergibt sich, dass es den StÀdten und Gemeinden in Deutschland finanziell so schlecht geht wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr.

Die Ausgaben der Kommunen sind demnach im Jahr 2024 deutlich gestiegen. In der Summe aller Gemeindehaushalte ergibt dies das höchste kommunale Defizit seit der Wiedervereinigung. Konkret handelt es sich ohne BerĂŒcksichtigung der Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg um einen Fehlbetrag von 24,8 Milliarden Euro. 2023 hatte das kumulierte noch 6,6 Milliarden Euro betragen.

6,2 Prozent der Ausgaben waren dabei nicht durch regulĂ€re Einnahmen gedeckt, sondern mussten aus finanziellen Reserven oder durch die Aufnahme von Krediten finanziert werden. Die Verschuldung der Gemeinde und GemeindeverbĂ€nden ist dadurch zum Ende des vierten Quartals 2024 gegenĂŒber dem Jahresende 2023 ebenfalls gestiegen, wie das Statistische Bundesamt erst am Mittwoch vergangener Woche berichtet hatte.

Sie stieg um 9,5 Prozent oder 14,7 Milliarden Euro auf 169,4 Milliarden Euro. GegenĂŒber dem dritten Quartal 2024 erhöhten sich die kommunalen Schulden um 3,7 oder 6,1 Milliarden Euro. Der kumulierte Schuldenstand von Bund, LĂ€ndern, Gemeinden und Sozialversicherungen (der sogenannte "öffentliche Gesamthaushalt") erreichte zum Jahresende 2024 2,509 Billionen Euro.

Ausgaben der kommunalen Kern- und Extrahaushalte stiegen demnach mit 12,6 Prozent zum Vorjahr deutlich stĂ€rker als die Einnahmen mit 7,6 Prozent. Besonders zu schaffen machten den StĂ€dten und Gemeinden gestiegene Ausgaben fĂŒr Sozialleistungen. Diese wuchsen um 11,7 Prozent oder 8,9 Milliarden Euro und summierten sich ĂŒber das Jahr 2024 auf 84,5 Milliarden Euro. Das wiederum liege, so die Statistiker, an gesetzlich verordneten Anpassungen der RegelsĂ€tze im Bereich der Sozialhilfe und im BĂŒrgergeld zum 1. Januar 2024. "Die höheren LeistungssĂ€tze fĂŒhrten auch dazu, dass mehr Menschen solche Leistungen in Anspruch nehmen konnten", so die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes.

Auch die Personalausgaben der Kernhaushalte wuchsen deutlich, und zwar um 8,9 Prozent auf 88,1 Milliarden Euro. "Dies war Folge der im Jahr 2024 wirksamen Tarifsteigerungen und des Personalzuwachses in verschiedenen Bereichen", heißt es.

Die EinfĂŒhrung des Deutschlandtickets beeintrĂ€chtige den Vorjahresvergleich insbesondere bei Personalausgaben, Ausgaben fĂŒr den laufenden Sachaufwand und Einnahmen aus Verwaltungs- und BenutzungsgebĂŒhren, hieß es. Das Bundesamt weist zugleich darauf hin, dass die Vergleichbarkeit der Haushaltslage 2024 mit derjenigen im Jahr 2023 wegen Änderung der erfassten Einheiten des ÖPNV eingeschrĂ€nkt sei.

Wegen der EinfĂŒhrung des Deutschlandtickets und der damit verbundenen grĂ¶ĂŸeren AbhĂ€ngigkeit von öffentlichen Zuweisungen wurden etwa 370 kommunale ÖPNV-Unternehmen und -VerbĂ€nde ab dem zweiten Quartal 2023 erstmals als Extrahaushalte in die vierteljĂ€hrliche Kassenstatistik einbezogen, was sich negativ auf die Ergebnisse ausgewirkt habe. Andererseits weist das Statistische Bundesamt einige AbsĂ€tze zuvor selbst darauf hin, dass das Defizit im letzten Jahr vor allem auf die kommunalen Kernhaushalte zurĂŒckzufĂŒhren ist: Mit 24,3 Milliarden Euro war es 2024 fast viermal so hoch wie 2023 mit 6,3 Milliarden Euro. Die Extrahaushalte wiesen 2024 dagegen "nur" ein Defizit von 0,5 Milliarden Euro auf.

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de.rt.com/inland/241313-statis


Über ein Dutzend neue MilliardĂ€re aus Russland in der Forbes-Weltrangliste


Das Magazin Forbes hat eine neue Liste der Dollar-MilliardÀre veröffentlicht. In diesem Jahr hat sich die Zahl der MilliardÀre aus Russland in der Forbes-Weltrangliste um 21 Personen erhöht, 15 von ihnen sind Neueinsteiger in der Bewertung. Die Zeitschrift schreibt:

"Vor einem Jahr, im Jahr 2024, verzeichnete Forbes einen Rekord – die höchste Anzahl von Businessleuten aus Russland in der Weltrangliste der MilliardĂ€re. Damals stieg ihre Zahl von 110 auf 125 Personen. Aber dieser Rekord hielt nur ein Jahr. Im Jahr 2025 stieg die Zahl der russischen MilliardĂ€re auf ein neues Rekordhoch von 146 Personen."


Die Autoren des Magazins stellen außerdem fest, dass die neuen russischen MilliardĂ€re in der Kohleindustrie, im Transportwesen, im Immobiliensektor, im Finanzwesen, in der IT-Branche, in der Pharmaindustrie, im Handel, im Konsumsektor und im Energiesektor tĂ€tig sind. Zudem enthĂ€lt die neue Rangliste gleich fĂŒnf russische MilliardĂ€rinnen – und eine davon ist neu in dem Rating. Dabei geht es um die EigentĂŒmerin der Gruppe "Alkor und Co", Tatijana Wolodina. "Tatjana Wolodina ist die fĂŒnfte MilliardĂ€rin aus Russland in der Weltrangliste", fasst Forbes zusammen. Die von Wolodina geleitete Gruppe "Alkor and Co" betreibt die in Russland unter anderem populĂ€ren ParfĂŒm- und Kosmetikketten "L'Ă©toile" und "Podruschka".

Im Allgemeinen wĂ€chst die Zahl der MilliardĂ€re jedoch von Jahr zu Jahr, so die Feststellung im Forbes-Magazin; Krisen und Kriege sind offensichtlich kein Hindernis dafĂŒr.

Mehr zum Thema – "Verdachtsbezogene Berichterstattung": Russischer MilliardĂ€r gewinnt Klage gegen ARD

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de.rt.com/russland/241310-uebe


Putin empfÀngt Milorad Dodik im Kreml


Russlands PrÀsident Wladimir Putin hat am Dienstag den PrÀsidenten der Republika Srpska, der serbischen Teilrepublik in Bosnien-Herzegowina, Milorad Dodik im Kreml empfangen, wie PrÀsidentensprecher Dmitri Peskow am Nachmittag der Presse bestÀtigte. Zu den GesprÀchsinhalten der beiden Politiker machte Peskow keine Angaben.

Das russische PrĂ€sidialamt veröffentlichte ein Video, in dem sich Putin und Dodik die HĂ€nde schĂŒtteln und dann an einen Tisch setzen. "Ich bin sehr froh, Sie in Moskau zu sehen", sagte Putin. Dodik war am Vorabend in Moskau eingetroffen und hatte das Grabmal des Unbekannten Soldaten besucht.

Die beiden StaatsmĂ€nner hatten sich zuletzt im Oktober letzten Jahres am Rande des BRICS-Gipfels in Kasan getroffen. FĂŒr den 9. Mai dieses Jahres ist Dodik zu den Feierlichkeiten des 80. Jahrestages des Sieges ĂŒber den Hitlerfaschismus nach Deutschland eingeladen.

Dodik war zuletzt wegen des gegen ihn und andere Politiker der Republika Srpska auf DrÀngen Bosnien-Herzegowinas erlassenen Interpol-Haftbefehls international in den Schlagzeilen. Ein Gericht in Sarajevo hatte ihn im Februar zu einem Jahr GefÀngnis verurteilt, weil er Entscheidungen des bosnischen Verfassungsgerichts behindert und die "AutoritÀt" des internationalen Gesandten, des Deutschen Christian Schmidt, "missachtet" hÀtte. Russland hat das Urteil kritisiert und nannte es eine "absolut politische" Entscheidung der bosnisch-herzegowinischen Justiz auf der Grundlage eines von Schmidt durchgesetzten "Pseudo-Gesetzes".

Mehr zum Thema – Interpol stellt Haftbefehle gegen Politiker der bosnischen Serbenrepublik aus


de.rt.com/russland/241322-puti


Nun ist es offiziell: Bundeswehrbrigade in Litauen in Dienst gestellt


Bisher existierte sie in den Köpfen und im Sprachgebrauch nur als "Litauen-Brigade", nun besteht sie auch offiziell: Heute wurde die "Panzerbrigade 45" mit einem Appell in Vilnius aufgestellt. Bei der Zeremonie vor einem BĂŒrogebĂ€ude wurde auch das Wappen der Panzerbrigade 45 enthĂŒllt, die damit nun offiziell als militĂ€rischer Großverband des Heeres aufgestellt worden ist.

Mit der formalen Aufstellung schreitet das Projekt einen weiteren Schritt voran. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundeswehr werden in absehbarer Zeit dauerhaft Soldaten einer Kampfbrigade im Ausland stationiert. Bis Ende 2027 soll sie einsatzbereit sein. Dann sollen der Brigade rund 4.800 Soldaten sowie etwa 200 Zivilangestellte angehören. Hauptstandort soll eine Kaserne im Bereich des TruppenĂŒbungsplatzes in Rudninkai werden. Rudninkai liegt im SĂŒdosten des Landes nahe der Grenze zu Weißrussland.

UnterkĂŒnfte und weitere GebĂ€ude mĂŒssen dort noch fertiggestellt werden. Aktuell bilden rund 150 MĂ€nner und Frauen einen Aufbaustab. Bis Ende des Jahres sollen es 500 sein. Derzeit werden noch angemietete BĂŒros genutzt. Im Fernsehen werden regelmĂ€ĂŸig Reportagen ausgestrahlt, in denen die Kampfbrigade an der Ostflanke von Armeeangehörigen und ihren Familien beworben wird.

BegrĂŒndet wird das mit dem Schutz "Europas" vor Russland. Auch wolle die Bundesregierung damit ein Signal der Abschreckung gen Moskau senden. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Balten sich von Russland "bedroht fĂŒhlen" und gerade die Deutschen als BeschĂŒtzer in Litauen sehr willkommen sind. Der Politikwissenschaftler Carlo Masala hat sogar ein Buch ĂŒber einen möglichen Angriff der Russen auf Estland und die Annexion des östlichen Teil des Landes geschrieben. Das Ziel Russlands sei es, die NATO zu testen. Der MilitĂ€rexperte Sönke Neitzel sagte einen möglichen Angriff Russlands im Gebiet des Suwalki-Korridors in Litauen schon in diesem Jahr ("letzter Sommer im Frieden") voraus. Angegriffen werden könne im Zuge des Rabat-Manövers – RT DE berichtete.

Der Kommandeur der Kampftruppe, Brigadegeneral Christoph Huber, sprach im Interview mit den deutschen Medien von "Aufbruchsstimmung in der Truppe". Das Interesse am Dienst in der Brigade beschrieb er als groß. Kritiker hatten indes wiederholt bezweifelt, dass sich genĂŒgend Freiwillige finden wĂŒrden.


Brigandengeneral Christoph Huber in Litauen.www.globallookpress.com
Der heutige Brigadegeneral war in den Jahren 2016 bis 2019 Kommandeur des Oberviechtacher Bataillons und wĂ€hrend dieser Zeit auch erster Kommandeur des NATO-Gefechtsverbandes in Litauen. Damals wurde die Mission "Enhanced Forward Presence" ins Leben gerufen. Die Truppen verschiedener NATO-Staaten rotieren dafĂŒr alle paar Monate.

Als Meilenstein auf dem Weg zur dauerhaften Stationierung gilt Beobachtern unterdessen das "Artikelgesetz zur Zeitenwende". Der Bundesrat hatte es im Februar abschließend gebilligt, nachdem der Bundestag am 31. Januar zugestimmt hatte. Auf Basis des Gesetzespakets wurden etwa die Zulagen fĂŒr Bereitschaften (sogenannte "Alarmierungsverpflichtungen") erhöht. Auch fĂŒr Ehepartner, die mit ins Ausland ziehen, gibt es jetzt einen neuen Zuschlag. Er ist als Zuschuss zur Altersvorsorge der Partner gedacht, da Zahlungen in die Rentenkasse möglicherweise ausbleiben. DarĂŒber hinaus beseitigte der Bundestag Anfang des Jahres weitere HĂŒrden fĂŒr die Stationierung. Gebilligt wurde eine Regierungsvereinbarung mit Litauen, die rechtliche Details regelt.

Mehr zum Thema – Deutschland bereitet sich auf Krieg vor – und das ist kein Witz


de.rt.com/europa/241315-nun-is


Ende des Ukraine-Transits: Ungarn und Slowakei erhöhen Gasbezug auf Alternativroute


Die Menge des durch Ungarn in die Slowakei gelieferten Gases hat sich in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zu 2024 verdoppelt, nachdem Kiew den Transit des russischen blauen Brennstoffs zum Ende des Jahres 2024 komplett gestoppt hatte. Russisches Gas können beide LĂ€nder dennoch beziehen, was unter anderem auf die TurkStream-Pipeline zurĂŒckzufĂŒhren ist, sagte der ungarische Außenminister PĂ©ter SzijjĂĄrtĂł am Dienstag auf einer Pressekonferenz mit dem stellvertretenden slowakischen ParlamentsprĂ€sidenten Petr Ćœiga.

Wörtlich sagte der Minister unter anderem:

"Ab heute wird die Gaspipeline, die Ungarn und die Slowakei verbindet, mit erhöhter KapazitÀt betrieben. Wir haben die KapazitÀt dieser Pipeline nun um 900 Millionen Kubikmeter pro Jahr erhöht. Bislang konnten wir 2,6 Milliarden Kubikmeter pro Jahr zwischen den beiden LÀndern transportieren. Ab heute wird sich diese Zahl auf 3,5 Milliarden Kubikmeter erhöhen."


SzijjĂĄrtĂł betonte, dass die Entscheidung der Ukraine, den Transit russischen Gases zu stoppen, Budapest und Bratislava in ernste Schwierigkeiten gebracht habe, dass aber die VerfĂŒgbarkeit von TurkStream und der Gaspipeline zwischen Ungarn und der Slowakei es ermöglicht habe, das Problem zumindest teilweise zu lösen und zu entschĂ€rfen.

Im Januar hatte sich der slowakische MinisterprĂ€sident Robert Fico zuversichtlich gezeigt, dass der russische Energieriese Gazprom trotz der Unterbrechung des Transits durch ukrainisches Gebiet einen Weg finden werde, Gas auf der Grundlage des bestehenden Vertrags zu liefern. SzijjĂĄrtĂł kĂŒndigte seinerseits an, dass Budapest Bratislava TransitkapazitĂ€ten zur VerfĂŒgung stellen werde, damit es russischen blauen Brennstoff ĂŒber die SĂŒdroute beziehen kann.

Am 1. Februar hatte Russland mit den Lieferungen an den grĂ¶ĂŸten slowakischen Energieversorger SPP ĂŒber TurkStream begonnen. Dessen aktueller Vertrag mit Gazprom Export ist bis 2034 gĂŒltig.

Bereits am Montag hatte der Vorstandsvorsitzende von SPP Vojtech Ferenc angekĂŒndigt, dass Gazprom die Gaslieferungen in die Slowakei ĂŒber Ungarn ab April deutlich erhöhen werde.

Das Abkommen ĂŒber russische Gaslieferungen nach Europa ĂŒber die Ukraine war am 31. Dezember ausgelaufen. Kiew hatte es abgelehnt, dieses Abkommen zu verlĂ€ngern, auch fĂŒr DrittlĂ€nder. Infolgedessen hatte Gazprom am 1. Januar um 8.00 Uhr Moskauer Zeit die Gasförderung eingestellt und damit zu verstehen gegeben, dass es die technische und rechtliche Möglichkeit verloren hat, Gas im Transit durch das Nachbarland zu liefern.

Am Freitag vergangener Woche hat zudem ein ukrainischer Raketenangriff die Gasmessstation Sudscha im kĂŒrzlich von ukrainischer Besatzung befreiten Teil des Gebiets Kursk nahezu komplett zerstört, sodass der Transit durch die Ukraine bis auf Weiteres nun auch technisch nicht möglich ist. Der Strang ĂŒber Sudscha war der letzte noch funktionierende Weg fĂŒr russisches Erdgas nach Mitteleuropa. Das russische Außenministerium erklĂ€rte dazu, dass der Schlag auf die Gasmessstation von London aus koordiniert wurde.

Fico betonte, dass Wladimir Selenskij den finanziellen Interessen Bratislavas und BrĂŒssels vorsĂ€tzlich schade, obwohl die EuropĂ€ische Kommission feststellte, dass weder Sanktionen noch europĂ€isches Recht die Ukraine daran hinderten, russisches Erdgas weiter durchzuleiten. Der slowakische MinisterprĂ€sident schĂ€tzte den Schaden fĂŒr den Staat, der durch den Verlust der Möglichkeit, russisches Gas in andere EU-LĂ€nder zu leiten, entsteht, auf etwa 500 Millionen Euro jĂ€hrlich oder sogar eine Milliarde bei höheren Preisen, wĂ€hrend die gesamte EU etwa 70 Milliarden fĂŒr dieses Abenteuer zahlen werde.

Mehr zum Thema – Slowakei erhĂ€lt ab April noch deutlich mehr russisches Gas ĂŒber TurkStream


de.rt.com/europa/241304-ungarn


Italienischer Soziologe: "Die Ukraine hat alles verloren"


Von Elem Chintsky

Am vergangenen Wochenende veröffentlichte der italienische Soziologe Alessandro Orsini einen unmissverstĂ€ndlichen X-Post, den man unter der Aussage "Die Ukraine hat alles verloren" zusammenfassen könnte. Dieser war auch seine Antwort auf die wĂŒtende Reaktion, die auf seinen jĂŒngsten Talkshow-Auftritt folgte. Aber um dem Gelehrten von der Luiss (Freie Internationale UniversitĂ€t fĂŒr Soziale Studien in Rom) nichts in den Mund zu legen, sei er hier zitiert:

"Viele Leute verlieren in der Talkshow den Verstand, weil die Ukraine, wie ich es vorausgesagt habe, von Russland ĂŒberrannt und zerstĂŒckelt werden wird. Die Ukraine wird ihre reichsten und strategisch wichtigsten Regionen verlieren. Die Ukraine wird der NATO nicht beitreten und mit ziemlicher Sicherheit auch nicht in die EuropĂ€ische Union aufgenommen werden. Die Ukraine hat alle Ziele, fĂŒr die sie gekĂ€mpft hat, verfehlt.


Die Ukraine hat alles verloren. Die Ukraine hat dafĂŒr gekĂ€mpft, umsonst zerstört zu werden. HĂ€tte die Ukraine im MĂ€rz 2022 verhandelt, hĂ€tte sie nur die Autonomie fĂŒr den Donbass und die NeutralitĂ€t akzeptieren mĂŒssen. Heute wird sie vier Regionen aufgeben mĂŒssen, wenn alles gut geht, und sie wird auch halb entmilitarisiert sein und keine Sicherheitsgarantien haben."

Molte persone stanno perdendo la testa nel talk show perchĂ© l'Ucraina, come avevo previsto, Ăš stata sopraffatta dalla Russia da cui sarĂ  smembrata. L'Ucraina perderĂ  le sue regioni piĂč ricche e strategiche. L'Ucraina non entrerĂ  nella Nato e, quasi certamente, non entrerĂ  nemmeno

— Alessandro Orsini (@orsiniufficiale) March 25, 2025

Orsini setzt seine Stellungnahme weiter fort, indem er die pure IrrationalitĂ€t, EmotionalitĂ€t und kognitive Dissonanz des italienischen Mainstreams aufzeigt, welche er zum Teil als "Hetzkampagne gegen seine Person" und allgemeine "Wahnvorstellungen" beschreibt, bevor er seinen Post mit folgenden Worten abschließt:

"Die Dinge haben sich so entwickelt, ohne dass ich etwas dafĂŒr kann. HĂ€tte sich meine Politik als gemĂ€ĂŸigter Italiener durchgesetzt, wĂ€re die Ukraine heute sicher. Ich hatte gesagt, es wĂŒrde schlecht ausgehen, aber man hat mir nicht geglaubt."

Damit gesellt sich der italienische Soziologe aus Rom zu anderen, unabhĂ€ngig denkenden Experten, wie dem Chicagoer Politologen John Mearsheimer, dem US-Colonel und MilitĂ€rstrategen Douglas Macgregor oder dem 2020 verstorbenen Stephen F. Cohen, der als auf Russland und die UdSSR spezialisierter Historiker und Russistikgelehrter schon 2014 vor einem vom Westen provozierten Krieg gegen Moskau warnte. Allesamt Intellektuelle, deren Äquivalente es im deutschen Diskurs nicht gibt.

Wo ist zum Beispiel derzeit Peter Sloterdijk? Noch im Sommer 2022 sprach der deutsche Philosoph gegenĂŒber der Augsburger Allgemeinen bei Russlands Politik von "offenem Faschismus". Seine weitere Analyse besagte, dass "das postsowjetische Russland, das nie wirklich nicht-faschistisch war, seit einer Weile vor den Augen der Welt in einer unsĂ€glichen Schande versinkt."

Außerdem kehrte er psychologisch den Entnazifizierungsanspruch Moskaus in der Ukraine als eine russische Projektion um – die Russen seien die eigentlichen Nazis, beziehungsweise Faschisten. Es gebe zwar "krĂ€ftiges Nationalbewusstsein" in der Ukraine, aber der behauptete "Rechtsextremismus" oder Banderismus dort sei eine Fiktion der russischen Propaganda, so Sloterdijk.

Dabei hatte der Denker noch im Jahr 2016 sich zusammen mit dem Schweizer Friedensforscher Daniele Ganser unter dem Sammeltitel "Europa im freien Fall: Orientierung in einem neuen Kalten Krieg" veröffentlichen lassen und schien in der Tragweite seiner damaligen Kritik am eigenen Kontinent bereits weit genug gekommen zu sein, um fortan gegen die NATO-Propaganda immun zu sein. Obwohl er andernorts zu Ă€hnlicher Zeit durchaus beteuerte, dass es in der deutschen Berichterstattung zum Ukraine-Krieg "kaum noch Gegenstimmen" gebe und ihm dabei "sehr unwohl" zumute sei. Ganz Ă€hnliche Aussagen traf Noam Chomsky, bevor er aus gesundheitlichen GrĂŒnden aufhören musste, sich zu weltpolitischen Themen öffentlich zu Ă€ußern.

Zwar ruft Sloterdijk nicht zur AufrĂŒstung gegen Russland mit Billionen an neuen Schulden auf, wie es der Professor fĂŒr Politologie Herfried MĂŒnkler von der HU Berlin tut. Aber vollkommen unbeeindruckt davon zu sein, dass eine reale Gefahr fĂŒr einen europĂ€ischen Krieg droht, da es ja "abschreckende Massenvernichtungswaffen" gebe, ist eher etwas, dass sich ein betagter, freier Denker noch im Jahr 2014 erlauben konnte – aber nicht mehr heute, oder zumindest Ende letzten Jahres.

So geht Sloterdijk auf vermeintlich zahlreiche "Grabredner" ein, die den Untergang des Abendlandes von Oswald Spengler heraufbeschwören. Demnach auch Intellektuelle wie Henryk M. Broder oder Michel Houellebecq, die laut dem deutschen Denker lediglich mit vermeintlich unbegrĂŒndeten, abgeklĂ€rten "trĂŒben Phantasien" ĂŒber den Untergang Europas – wie ihn Spengler vor ĂŒber einem Jahrhundert prominent umschrieb – hantieren.

Ist Sloterdijk also ein naiver Optimist, der immer bereit ist fĂŒr etwas "Russophobie", wĂ€hrend er gleichzeitig den Glauben in anderen erneuert, dass die historisch-kulturelle Unverwundbarkeit des neoliberalen Kontinents Europa unbeirrt weiter bestehen bleibt? Sofern er darum von den Medien gebeten wird? Dabei gibt Sloterdijk de facto zu, dass auch seine Analyse Europas auf einer selbst gewĂ€hlten, subjektiv-selektiven Wirklichkeitskonstruktion basiert – einer eigenen Fantasie.

BezĂŒglich Herrn Orsini sei angemerkt, dass er fĂŒr seine gemĂ€ĂŸigte Analyse auch von der französischen Meinungsschmiede Le Monde der "russischen Kriegspropaganda" bezichtigt wurde. Die Mehrheit der akademischen Meinungsmacher der EU hat sich hingegen auf fiebriges SĂ€belrasseln und Kriegshetze eingestimmt. Es ist nachzuvollziehen, dass sich einige, unentschiedene öffentliche Intellektuelle (im Gegensatz zu Orsini) diese Art der internationalen Portfolio-ErgĂ€nzung ersparen wollen und somit auf dem europĂ€ischen Markt der Ideen im besten Fall in der feigen Grauzone verbleiben. Der russische Volksmund sagt dazu "ĐœĐž рыба ĐœĐž ĐŒŃŃĐŸ" – zu Deutsch "weder Fisch noch Fleisch". Wahrheit und Fakten hin oder her.

Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit "RT DE" besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprĂŒnglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.

Mehr zum Thema - So wird die ukrainische Propaganda umgestaltet


de.rt.com/europa/241184-italie


"Iranische Sanktionen": Trump will China und Indien vom Kauf russischen Erdöls abschrecken


Von Jewgeni Posdnjakow

US-PrĂ€sident Donald Trump hat damit gedroht, Zölle in Höhe von 25 bis 50 Prozent auf sĂ€mtliches russisches Erdöl zu erheben. In einem Interview mit NBC News sagte er, dass die USA zu dieser Maßnahme greifen könnten, wenn sich Washington und Moskau "nicht darauf einigen können, das Blutvergießen in der Ukraine zu beenden." Er wies auch darauf hin, dass die BeschrĂ€nkungen SekundĂ€rzölle fĂŒr Unternehmen mit sich bringen könnten, die russische Energieressourcen nutzen.

Zuvor war berichtet worden, dass Trump ĂŒber die Kritik des russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin an Wladimir Selenskij verĂ€rgert und "wĂŒtend" gewesen sei. Eine scharfe Reaktion seitens des US-amerikanischen Staatschefs lösten zudem Putins Worte bezĂŒglich der EinfĂŒhrung einer externen Verwaltung in der Ukraine unter der Schirmherrschaft der UNO aus. Gleichzeitig stellte der Pressesprecher des russischen PrĂ€sidenten, Dmitri Peskow, fest, dass viele Medienberichte, die ĂŒber den Zorn des Republikaners berichteten, keine direkten Zitate von ihm enthielten. Er prĂ€zisierte:

"Einige der erwÀhnten Aussagen wurden lediglich paraphrasiert wiedergegeben."

Der Kreml-Sprecher fĂŒgte hinzu, dass Putin nach wie vor fĂŒr eine VerstĂ€ndigung mit Trump offen sei: Wenn nötig, werde man ein solches GesprĂ€ch zeitnah organisieren. Dies unterstreicht den Wunsch Russlands, auch in einem schwierigen internationalen Umfeld mit den Vereinigten Staaten auf höchster Ebene einen Dialog zu fĂŒhren.

Es ist erwĂ€hnenswert, dass auch die US-Medien auf eine verĂ€nderte Rhetorik des Chefs des Weißen Hauses hinweisen. Das Wall Street Journal bemerkte, dass der Einfluss von Donald Trumps Beratern, die Moskau gegenĂŒber aggressiv sind, in letzter Zeit deutlich zugenommen habe. Der Grund dafĂŒr sei die Verzögerung der Verhandlungen ĂŒber den Konflikt in der Ukraine.

Die Expertengemeinschaft bezeichnet Trumps verĂ€rgerte Reaktion als vorhersehbar. So schreibt Alexei Tschesnakow, Leiter des wissenschaftlichen Rates des Zentrums fĂŒr politische Konjunktion, dass die Worte des russischen Staatschefs die AutoritĂ€t der ukrainischen Behörden fĂŒr den Abschluss eines "Ressourcenabkommens" mit den USA infrage stellten. Er sagt:

"Wenn wir die Situation jedoch optimistischer betrachten, ist es möglich, dass dieses Signal von Putin als Druckmittel genutzt wird, um den Druck auf Kiew zu erhöhen, damit dieses Abkommen geschlossen wird."

Es sei jedoch gut möglich, dass die "Drohungen" aus dem Weißen Haus in erster Linie fĂŒr die US-amerikanische Öffentlichkeit bestimmt seien.

Stanislaw Tkatschenko, Professor an der Staatlichen UniversitÀt Sankt Petersburg und Experte des Waldai-Clubs, meint:

"Trumps diplomatischer und kommunikativer Stil besteht darin, seinen GesprÀchspartner stÀndig unter Druck zu setzen. Nun scheint er beschlossen zu haben, seinen Ton zu Àndern, da der Friedensprozess nicht so schnell voranschreitet, wie er es gerne hÀtte."

Trump verweist auch auf die mögliche EinfĂŒhrung von doppelten Zöllen auf Erdölexporte aus Russland. Der Analyst fĂŒhrt diesbezĂŒglich aus:

"Er hofft zu zeigen, dass es die USA sind, die die Situation unter Kontrolle halten, dass Kiew das Ressourcenabkommen unterzeichnen sollte und Moskau verpflichtet ist, sich nicht einzumischen oder – noch besser – zu helfen.

Russland hingegen sieht die Situation anders. Putin respektiert die Vereinigten Staaten, aber er ist nicht gerade entzĂŒckt von Washington. Ganz gleich, wie wĂŒtend Trump wird, wir werden unsere Interessen verteidigen. Wenn unser Land nicht von den Bedingungen einer diplomatischen Lösung in der Ukraine profitiert, wird der Dialog abgebrochen.

Außerdem wird der Ablauf der GesprĂ€che ĂŒber ein Friedensabkommen durch die Lage an der Frontlinie bestimmt. Und da hat Russland einen klaren Vorteil."

Es sei nicht das erste Mal, dass die USA mit einer VerschĂ€rfung der Restriktionen im Energiesektor drohen, erinnert Stanislaw Mitrachowitsch, ein fĂŒhrender Experte des russischen Nationalen Energiesicherheitsfonds und Forscher an der FinanzuniversitĂ€t der Regierung der Russischen Föderation. Er betont:

"Washington wird jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf den Rohstoffmarkt ausĂŒben können."

Seiner Meinung nach handle es sich um Sanktionen des "iranischen Typs": Die Verbote wĂŒrden nicht fĂŒr den VerkĂ€ufer (Moskau), sondern fĂŒr die Abnehmer des Erdöls gelten. In erster Linie wĂŒrde eine solche Entscheidung des Weißen Hauses einen Schlag fĂŒr China und Indien bedeuten, die einen Großteil des russischen Rohöls importieren. Mitrachowitsch glaubt:

"Diese LĂ€nder werden jedoch nicht in der Lage sein, ihre eigene Beschaffungsstruktur anzupassen. Vielmehr sind wir fĂŒr sie ein alternativloser Lieferant. Es ist praktisch unmöglich, einen anderen Staat zu finden, der bereit ist, Erdöl in denselben Mengen und zu denselben Preisen anzubieten. Deshalb werden Peking und Neu-Delhi die Zusammenarbeit mit Moskau auch nach der VerhĂ€ngung der Sanktionen fortsetzen.

Es gibt viele Möglichkeiten, die US-BeschrÀnkungen zu umgehen. Zum Beispiel kann das bezogene Erdöl als 'malaysisch' gekennzeichnet werden.

Mit anderen Worten, Trumps Idee ist zum Scheitern verurteilt: Die Staaten, die Energieressourcen importieren, sind daran interessiert, die BeschrĂ€nkungen zu umgehen, und das Weiße Haus hat keine Möglichkeit, Druck auf sie auszuĂŒben."

Russland werde seine Politik aufgrund von Trumps Drohungen definitiv nicht Àndern, meint der Wirtschaftswissenschaftler Iwan Lisan. Er erklÀrt:

"Der Anteil der Vereinigten Staaten an den russischen Erdöllieferungen ist Ă€ußerst gering. FĂŒr uns ist dieser Markt nicht von grundlegender Bedeutung. Daher wird selbst die Einhaltung der US-BeschrĂ€nkungen Moskau nicht sonderlich beeintrĂ€chtigen.

Außerdem haben wir und unsere Partner bereits gelernt, uns an viel strengere BeschrĂ€nkungen zu gewöhnen. NatĂŒrlich mĂŒssen wir in naher Zukunft mit weiteren Drohungen seitens der Vereinigten Staaten rechnen, denn der von ihnen gewĂŒnschte Waffenstillstand in der Ukraine wird ohne unser Verschulden auf unbestimmte Zeit verschoben. Wir sind jedoch auf Druck von allen Seiten vorbereitet."

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen am 31. MĂ€rz 2025 auf der Webseite der Zeitung "Wsgljad".

Jewgeni Posdnjakow ist ein Analyst bei der Zeitung "Wsgljad".

Mehr zum Thema – WeltraumstreitkrĂ€fte – Das Betteln der Ukraine hat kosmische Ausmaße erreicht


de.rt.com/international/241226


Finnlands PrÀsident: AnnÀherung an Russland unausweichlich


Finnlands PrĂ€sident Alexander Stubb hat seine Landsleute dazu aufgerufen, sich mental auf eine Wiederherstellung der Beziehungen zu Russland vorzubereiten. Dies sagte er bei einer Pressekonferenz, die von den finnischen Medien ĂŒbertragen wurde.

Stubb bekrĂ€ftigte, dass Finnland sich darauf einstellen mĂŒsse, dass die Beziehungen eines Tages auf politischer Ebene wieder aufgenommen werden. Wann genau das geschehen könnte, sei derzeit unklar. UnverĂ€ndert bleibe jedoch die Tatsache, dass Russland ein direkter Nachbar Finnlands sei – mit einer ĂŒber 1.350 Kilometer langen gemeinsamen Grenze.

Verschlechterung der Beziehungen zwischen Finnland und Russland

Die Beziehungen zwischen Moskau und Helsinki haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert, besonders nach dem Beitritt Finnlands zur NATO am 4. April 2023. Mit diesem Schritt wurde Finnland offizielles Mitglied der Allianz. Russland bezeichnete diesen Beitritt als sinnlos fĂŒr die nationalen Interessen Finnlands, da nun russische Truppen und Waffensysteme direkt an der Grenze stationiert seien. Der damalige PrĂ€sident Sauli Niinistö betonte jedoch, dass sich der Beitritt nicht gegen irgendein Land richte.

Im Mai 2023 warf die russische Botschaft in Helsinki Finnland vor, den bilateralen Dialog abgebrochen zu haben. Die russische Seite erklĂ€rte, dass die Politik Finnlands in sĂ€mtlichen Bereichen zu einem Zusammenbruch der Beziehungen gefĂŒhrt habe – so schwerwiegend, dass ein solcher "Eiserner Vorhang" selbst vor dem Zweiten Weltkrieg nicht zu finden gewesen sei.

Finnlands harte Linie gegenĂŒber Russland

DarĂŒber hinaus verschĂ€rfte Finnland im Rahmen der EU-Sanktionen die Einreisebestimmungen fĂŒr russische StaatsbĂŒrger und begann im Herbst 2023, GrenzĂŒbergĂ€nge zu schließen. Diese Maßnahmen wurden mit dem Zustrom von Migranten aus dem Nahen Osten und Afrika begrĂŒndet. Der Kreml wies diese Anschuldigungen jedoch mehrfach als Doppelmoral zurĂŒck und betonte, dass der russische Grenzschutz lediglich bestehende Vorschriften anwende und nur berechtigte Personen passieren lasse.

Finnische Elite warnt vor vorschnellen Urteilen

Ein fĂŒhrender Vertreter der finnischen Elite Ă€ußerte sich im November 2024 gegenĂŒber The Economist besorgt, dass junge Finnen Russland nicht vorschnell verurteilen sollten. Zwar bringe die Mitgliedschaft in der NATO und der EU Vorteile, doch sei Finnland ein kleines Land, das direkt an Russland angrenze. "Wir wissen, dass die Großen sich auf Dinge einigen können, die unsere Vorstellungskraft ĂŒbersteigen. Am Ende könnten wir allein dastehen", warnte er. Eine Umfrage des finnischen Rundfunksenders Yle im selben Monat zeigte, dass 84 Prozent der Finnen nicht damit rechnen, dass sich die Beziehungen zu Russland in den nĂ€chsten zehn Jahren verbessern werden.

EuropĂ€ische GesprĂ€che ĂŒber Verhandlungen mit Putin

Stubb hat kĂŒrzlich berichtet, dass die europĂ€ischen Staats- und Regierungschefs am 27. MĂ€rz darĂŒber diskutiert hĂ€tten, wann und wie GesprĂ€che mit dem russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin aufgenommen werden könnten. Dabei betonte er, dass solche Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine koordiniert werden mĂŒssten. Eine konkrete Prognose sei derzeit jedoch nicht möglich. Laut Stubb hĂ€nge die potenzielle AnnĂ€herung maßgeblich vom Ende des Ukraine-Konflikts und den Verhandlungen ĂŒber eine WiederannĂ€herung ab.

Stubbs Plan fĂŒr die Ukraine

Kurz vor diesen GesprĂ€chen stellte Stubb seinen Plan zur Lösung des Konflikts vor. Dieser umfasst drei Phasen, wobei die erste die militĂ€rische UnterstĂŒtzung der Ukraine und verstĂ€rkten Sanktionsdruck auf Russland beinhaltet. Im MĂ€rz forderte er zudem, die Ukraine "bis an die ZĂ€hne" zu bewaffnen.

Finnlands Premierminister Petteri Orpo erklĂ€rte jedoch, dass Finnland keine Friedenstruppen in die Ukraine entsenden werde. Er warnte, dass eine solche Beteiligung das Risiko eines direkten Konflikts mit Russland mit sich bringen wĂŒrde. Der Kreml hat mehrfach deutlich gemacht, dass die Stationierung von NATO-Friedenstruppen in der Ukraine inakzeptabel sei.

Zukunft der Beziehungen und militÀrische Herausforderungen

Trotz dieser Differenzen erklĂ€rte der finnische Verteidigungsminister Antti HĂ€kkĂ€nen im Dezember, dass Russland und seine VerbĂŒndeten auch nach dem Ende des Krieges in der Ukraine eine Bedrohung fĂŒr Europa bleiben wĂŒrden. Auch Außenministerin Elina Valtonen betonte, dass es bei den Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine nicht nur um Kiew, sondern um die gesamte "europĂ€ische Sicherheitsarchitektur" gehe. Frieden könne nur durch Druck und militĂ€rische StĂ€rke gegenĂŒber Russland erreicht werden.

Peskow unterstĂŒtzt Stubbs Initiative

Russland sei weiterhin an der Aufrechterhaltung und Entwicklung der Beziehungen zu den LĂ€ndern interessiert, die dies wĂŒnschten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Mit diesen Worten kommentierte er Stubbs Äußerungen, die BĂŒrger seines Landes sollten sich auf eine Wiederaufnahme der Beziehungen zu Russland vorbereiten.

Peskow betonte, dass Russland nie die Initiative ergriffen habe, um die Beziehungen zu anderen Staaten, auch nicht zu seinen Nachbarn, zu verschlechtern. Moskau habe sich stets fĂŒr die Aufrechterhaltung und Entwicklung guter, fĂŒr beide Seiten vorteilhafter Beziehungen auf der Grundlage gegenseitigen Respekts eingesetzt – auch mit Finnland.

Er erinnerte an die Worte von PrĂ€sident Wladimir Putin, wonach Russland noch vor kurzem keine Probleme mit Finnland und Schweden gehabt habe. Doch nun, so Peskow, "bringen sie die militĂ€rische Infrastruktur der NATO auf ihr Territorium, obwohl es keine Probleme gab. Die Zusammenarbeit war fĂŒr beide Seiten vorteilhaft, und die Unternehmen beider LĂ€nder profitierten davon." Trotzdem hĂ€tten Finnland und Schweden beschlossen, diese Beziehungen praktisch auf null zu reduzieren.

Mehr zum Thema –Finnlands Außenministerin: NATO-Mitgliedschaft ist einzige Sicherheitsgarantie fĂŒr Kiew


de.rt.com/international/241265


Medien: Selenskijs BĂŒro beginnt Vorbereitungen zu PrĂ€sidentenwahlen


Laut Medienangaben hat das BĂŒro des ukrainischen PrĂ€sidenten Wladimir Selenskij mit den Vorbereitungen fĂŒr die PrĂ€sidentschaftswahlen begonnen. Wie die Zeitung Strana.ua unter Berufung auf eine Quelle in Selenskijs BĂŒro berichtete, zielen die Vorbereitungen auf die Wiederwahl des amtierenden PrĂ€sidenten.

Wann die Wahlen möglicherweise stattfinden könnten, hĂ€nge vom Verlauf des Konfliktes mit Russland ab. Kiew sei sich nicht ganz sicher, ob ein Waffenstillstand bis Anfang Mai ausgerufen wĂŒrde, gehe aber davon aus, dass der Krieg mit großer Wahrscheinlichkeit noch in diesem Jahr beendet wĂŒrde. Daher sei es notwendig, sich im Voraus auf die Wahlen vorzubereiten. Diese Arbeit habe bereits begonnen, betonte Strana.ua.

Außerdem hĂ€nge das Datum der PrĂ€sidentenwahl davon ab, ob Selenskijs BĂŒro von seinem Sieg ĂŒberzeugt sei. Laut der Quelle kommt dem ukrainischen Minister fĂŒr digitale Transformation, Michail Fedorow, eine SchlĂŒsselrolle bei der Vorbereitung der Wahl zu, da die Behörden unter anderem die Nutzung einer staatlichen App fĂŒr die Abstimmung erwĂ€gen sollen. In diesem Zusammenhang erwĂ€gt das PrĂ€sidialamt die Möglichkeit, die Ergebnisse der digitalen Abstimmung in die gewĂŒnschte Richtung zu "korrigieren".

Die Quelle der Zeitung fĂŒgte hinzu, dass Waleri Saluschny die grĂ¶ĂŸte Bedrohung fĂŒr Selenskij im Wahlrennen darstelle. Die gefĂ€lschten Ergebnisse von Meinungsumfragen, wonach Saluschny immer mehr an PopularitĂ€t unter den Ukrainern verliere, zielen darauf ab, den ehemaligen Chef der ukrainischen StreitkrĂ€fte von der Beteiligung an den Wahlen zu demotivieren.

Ende letzter Woche berichtete The Economist unter Berufung auf Quellen in Kiew, dass die PrĂ€sidentenwahl Anfang Juli stattfinden könnte, wenn im April ein Waffenstillstand vereinbart wĂŒrde. Damit möchte Selenskij Konkurrenz eliminieren.

Mehr zum Thema –Selenskij gibt die Ukraine im Tausch fĂŒr sein Leben her


de.rt.com/europa/241311-medien


BedrohungslĂŒgner, Kriegsgurgeln und Hirn-Tot-SchlĂ€ger


Von Friedhelm Klinkhammer und Volker BrÀutigam

Sigmar Gabriel, abgehalfterter Ex (-Vizekanzler, -Außenminister, -SPD-Vorsitzender), pisst von der Atlantik-BrĂŒcke (gegen den Wind): "WĂ€re ich Putin, wĂŒrde ich schon 2028 kommen." (ZDF) Zu unserem und der Russen GlĂŒck ist er es nicht, sondern bloß ein Sozi aus deren Stahlhelm-Fraktion. Erschwerend kommt hinzu: Er sitzt fĂŒr fettes Honorar in den AufsichtsrĂ€ten kriegswichtiger Unternehmen, zum Beispiel der Deutschen Bank, der Siemens Energy Global, der thyssenkrupp Steel Europe und der Daimler Truck Holding. KriegsĂ€ngste schĂŒren liegt in deren GeschĂ€ftsinteresse. Krieg ist ihr Ersatzbegriff fĂŒr immensen Profit. Sozis von Gabriels Schlage haben das lĂ€ngst verinnerlicht.

Weder lernwillig noch lernfĂ€hig – schlicht empathielos. Dass bereits zwei deutsche Russland-FeldzĂŒge in neuerer Zeit in Katastrophen mit Millionen Toten endeten, stört sie nicht. Im Ersten Weltkrieg bramarbasierten die Vertreter des Geldadels vom "unausweichlichen Kampf zwischen Germanentum und Slawentum". Bekanntlich stimmte die SPD damals den Kriegskrediten zu, mit denen das ersehnte Abschlachten finanziert wurde. 23 Jahre spĂ€ter machten die von den Konservativen an die Macht gehievten Nazis weiter. Mit der gleichen PropagandalĂŒge, der "Gefahr aus dem Osten":

"In diesem gemeinsamen Kampf um die gemeinsame Existenz mĂŒssen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der europĂ€ischen Staatengemeinschaft zurĂŒcktreten und muss die Pflicht lebendig werden, die gemeinsame Front zu bilden gegenĂŒber dem roten Weltfeind."


(Das Nazi-Blatt Völkischer Beobachter am 16. Juni 1937. Quelle: "Die BedrohungslĂŒge", G. Kade, 2. Auflage 1980, S.106).

Man ersetze "roter Weltfeind" mit "Machthaber Putin", schon ist man mittendrin in der Rhetorik unserer Gegenwart. Wir wollen keinen Zweifel lassen, wes Geistes Kind die Zeitgenossen sind, die den Schmarren "der Russe bedroht Europa" neuerdings in Umlauf brachten – und welche bösen Hintergedanken sie dabei haben. Deshalb das Zitat eines der schlimmsten Demagogen der Zeitgeschichte:

"Es ist nunmehr notwendig, das deutsche Volk psychologisch allmĂ€hlich umzustellen und ihm langsam klarzumachen ist, dass es Dinge gibt, die, wenn sie nicht mit friedlichen Mitteln durchgesetzt werden können, mit Mitteln der Gewalt durchgesetzt werden mĂŒssen 
 dazu war es notwendig, nicht nur die Gewalt als solche zu propagieren, sondern dem deutschen Volk bestimmte außenpolitische Ereignisse so zu beleuchten, dass die innere Stimme des Volkes selbst langsam nach der Gewalt zu schreien beginnt 
"


(Adolf Hitler vor der deutschen Presse am 10. November 1938. Quelle: Vierteljahreshefte fĂŒr Zeitgeschichte, Heft 2/1958, S.182 ff)

Seit Jahrzehnten pinseln journalistische Agitatoren wie Udo Lielischkies, Sylvia Stöber, Ina Ruck, Sabine Adler, Golineh Atai, Thomas Roth und Demian van Osten das Feindbild Russland. Ihre Farbmischung: Unterstellungen und LĂŒgengeschichten (Heldenlegende Nawalny, Vergiftungssaga Skrypal, RĂ€uberpistole "Cyberattacken"). Die deutschen Systemmedien, angefĂŒhrt vom "Flaggschiff" ARD-Tagesschau, waren sich fĂŒr keine FalschmĂŒnzerei zu schade.

Wir sind wieder so weit

Wenn irgendein unbedarftes Hornvieh blökt, der "autoritĂ€re" Putin werde demnĂ€chst Krieg gegen Westeuropa und speziell gegen Deutschland fĂŒhren, dann sind allemal genug hirnrissige Journalisten zur Stelle, um das abzumelken und zu NachrichtenkĂ€se zu verarbeiten.

Diesen von logischen Denkprozessen und politischer Sachkenntnis weit entfernten beruflichen Ausfallerscheinungen ist es egal, welchen niedertrĂ€chtigen Interessen sie dienen: der planvollen Umstellung auf Kriegswirtschaft und Kriegsfinanzierung, der Ablenkung vom "notwendigen" Sozialabbau und damit der Profitgier der RĂŒstungswirtschaft und ihrer AktionĂ€re.

Das ganze Elend wird manchmal schlaglichtartig sichtbar. Die bayerische Gesundheitsministerin Gerlach forderte kĂŒrzlich ein bundesweites Programm zur medizinischen Versorgung im Kriegsfall. Hintergrund sei "die militĂ€rische Bedrohung durch Russland und eine mögliche Abkehr der USA durch Donald Trump."

Na bitte. Und niemand fragt zurĂŒck, wann die Frau selbst das letzte Mal beim Arzt war.

Dass deutsche Friedenspolitik erheblich preiswerter und sinnvoller sein könnte als der Bau von Lazaretten fĂŒr Kriegsversehrte, kommt bei solchen Tönen niemandem mehr in den Sinn, obwohl die gedanklichen Parallelen zur kriegsvorbereitenden Agitprop der Nazis kaum zu ĂŒbersehen sind. Dass hierzulande schon viele neofaschistische Kulissen geschoben werden, stört die Journaille nicht. Sie schiebt selber mit.

Der erst wenige Monate alte Vorwurf, die Russen planten noch in diesem Jahrzehnt einen "Krieg gegen uns", wurde planmĂ€ĂŸig und skrupellos ins öffentliche GedĂ€chtnis gedrĂŒckt. Das lĂ€sst sich vom ersten Auftauchen an nachvollziehen.

Als Russlands "militĂ€rische Sonderoperation" gegen die Ukraine begann, war nirgendwo von einer russischen Kriegsdrohung gegenĂŒber Resteuropa die Rede. Im Gegenteil, es herrschte eine eher abwartende und distanzierte Haltung vor, wie ein Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages widerspiegelt:

"
 die wichtigsten außen- und sicherheitspolitischen Ziele Russlands sind 
 internationales Prestige und eine internationale FĂŒhrungsrolle 
 der Status einer globalen Wirtschaftsmacht mit einem der höchsten Bruttoinlandsprodukte der Welt. Diese Ziele will Russland unter anderem durch Mitarbeit und Kooperation in internationalen Organisationen erreichen".


Auch die unsĂ€gliche frĂŒhere BundestagsprĂ€sidentin BĂ€rbel Bas, SPD, sprach vor drei Jahren (mit Blick auf das damals gewĂŒnschte 100-Milliarden-Euro-"Sondervermögen" zum Aufmotzen der Bundeswehr) noch nicht von der Gefahr eines russischen Angriffs, sondern betonte, dass die Schuldenmacherei nur der Verbesserung der deutschen VerteidigungsfĂ€higkeit diene: "Eine angemessene Ausstattung ist essenziell fĂŒr unseren Schutz und den unserer BĂŒndnispartner."

Besen im Hosenanzug

Dass von russischen Kriegsdrohungen im FrĂŒhjahr 2023 noch keine Rede war und sie selbst nichts dergleichen wahrgenommen hatte, ließ auch EU-PrĂ€sidentin von der Leyen erkennen. Bis zum Kragen abgefĂŒllt mit Russenhass, tönte sie: "Diese Sanktionen, die treffen PrĂ€sident Putin ins Mark und nehmen ihm die Möglichkeit, diese brutalen Kriege, die er fĂŒhrt, weiterzufinanzieren."

Vier Monate spĂ€ter zeigte sie noch deutlicher, wer da wem mit Drohungen statt Diplomatie begegnete: Sie sei fest davon ĂŒberzeugt, dass man den russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin mit Mut und SolidaritĂ€t zum Scheitern bringen werde und Europa am Ende die Oberhand gewinne. "Ich möchte keinen Zweifel daran lassen, dass die Sanktionen von Dauer sein werden 
 die schĂ€rfsten Sanktionen, die die Welt je gesehen hat."

Vom Verdacht russischer AngriffsplĂ€ne gegen das restliche Europa kein Wort. Prowestliche Siegesgewissheit erlaubte gar keine Aussage, Russland stelle eine Bedrohung dar. Überheblichkeit war vielmehr journalistischer Standard, sogar noch im SpĂ€tsommer vorigen Jahres: "WĂ€hrend die Wirtschaft leidet, gehen Putin die Reserven und Soldaten aus. Der Kreml könnte gezwungen sein, im kommenden Jahr den Waffenstillstand zu suchen."

Das war so realistisch wie die Behauptung, SchaukelpferdĂ€pfel gĂ€b’s auch beim Bio-Bauern. "Putin verliert", wurde allen Ernstes behauptet – bis SPD-Minister Pistorius seinen inzwischen "historischen" Furz im ZDF-ParfĂŒmladen "Berlin direkt" fahren ließ. Ohne Vorwarnung, am 30. Oktober 23: "Wir mĂŒssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte. Und das heißt: Wir mĂŒssen kriegstĂŒchtig werden. Wir mĂŒssen wehrhaft sein. Und die Bundeswehr und die Gesellschaft dafĂŒr aufstellen."

Aus dem hohlen Bauch

Ein Tabubruch, keine Frage. Doch erwĂ€hnte Pistorius Russland mit keinem Wort – dafĂŒr war er zu schlau. Er "lieferte" unausgesprochen; er konnte sich darauf verlassen, dass schon genĂŒgend Redaktionsbleistifte schnallten, was "dabei gedacht" war, und dass sie prompt die Russen der Kriegsbrunst bezichtigen wĂŒrden. Beweise hĂ€tte er ja nicht beibringen können. Er schwadronierte nur im Kontext dieser westlichen Geheimdienstspekulationen: Es könnte sein/es wĂ€re denkbar/man könne nicht ausschließen – dass Russland ĂŒber das fĂŒr seinen Kampf gegen die Ukraine notwendige Maß hinaus aufrĂŒste und eine spĂ€tere Konfrontation mit der NATO suche.

Nichts als Kaffeesatzleserei im Stil der Geheimdienste, zu deren Handwerk das Erfinden von Gefahren gehört. Sie wickeln ihre parlamentarischen Auftraggeber ein. Bitte anschnallen: "Geheimdienste schulen Bundestagsabgeordnete. Die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU, GrĂŒnen und SPD [
] Als GĂ€ste werden Bruno Kahl, PrĂ€sident des Bundesnachrichtendienstes, und Sinan Selen, Vize-PrĂ€sident des Bundesamtes fĂŒr Verfassungsschutz, erwartet. [
] 'Wir sind in Deutschland seit Langem mit andauernden Angriffen konfrontiert', sagte GrĂŒnen-Fraktionsmanagerin Irene Mihalic."

Hochverehrte Volksvertreter! Es sollte Ihr Basiswissen sein, dass "Demokratie" und "Geheimdienst" sich im Prinzip gegenseitig ausschließen. Und dass es Ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit ist, die diversen deutschen Geheimpolizeien genauestens zu kontrollieren, wenn Sie schon meinen, nicht auf sie verzichten zu dĂŒrfen. Sich von diesen finsteren BrĂŒdern schulen zu lassen, ist ein Offenbarungseid. Besagte Geheimdienst-Experten konnten ja nicht mal Bundeskanzlerin Merkels Diensttelefon vor den Spionen der Amis schĂŒtzen. Bis heute kriegen sie es nicht auf die Reihe, diese NSA- und CIA-SchnĂŒffler abzuwehren 


Vom Frieden bedroht

Die Deutsche Gesellschaft fĂŒr AuswĂ€rtige Politik, GDAP, machte im Sommer letzten Jahres den ZĂŒnder fĂŒr die Entwicklung der BedrohungslĂŒge sichtbar. Den Grund dafĂŒr, Kriegsangst zu schĂŒren und damit plötzlich irrsinnige RĂŒstungsanstrengungen durchsetzbar zu machen: der befĂŒrchtete Wahlsieg des US-PrĂ€sidenten Trump und dessen AnkĂŒndigung, den Ukraine-Krieg sofort beenden zu wollen.

Entspannung mit Moskau? Der Albtraum fĂŒr deutsche Kriegsgewinnler. Er rief die akademischen Gesinnungsfreunde von der DGAP auf den Plan. Deren Empfehlung:

"Im Fall eines Wahlsiegs von Trump sollten sie (die europĂ€ischen Regierungen) auf seinen transaktionalen Politikstil eingehen, aber deutlich machen, dass sie keine Verhandlungslösungen akzeptieren 
 Deutschland und die europĂ€ischen Regierungen mĂŒssen ihre BemĂŒhungen zur UnterstĂŒtzung der Ukraine verstĂ€rken, beschleunigen und verstetigen. [
] Zugleich ist es entscheidend, die europĂ€ische Bevölkerung weiterhin davon zu ĂŒberzeugen, dass die langfristige UnterstĂŒtzung einer freien und unabhĂ€ngigen Ukraine im eigenen Interesse liegt."


Dass die "langfristige UnterstĂŒtzung" darauf hinauslĂ€uft, den tĂ€glichen qualvollen Tod und die VerstĂŒmmelung Abertausender Mitmenschen zu finanzieren, kĂŒmmert GDAP-Schreibtischkrieger nicht. Aber auch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ihrer "Expertise" – 18. Juni 2024 – war von russischer Angriffsgefahr fĂŒr Westeuropa förmlich noch keine Rede. Im Gegenteil – Es galt das Wort des damaligen NATO-GeneralsekretĂ€rs Jens Stoltenberg: "Wir stellen keine direkten Drohungen (aus Russland) gegenĂŒber einem der BĂŒndnismitglieder fest. [
] Nach dem Ende der Feindseligkeiten (in der Ukraine) kann Russland seine StĂ€rke wiederherstellen, aber das bedeutet nicht, dass wir einer direkten Bedrohung [
] ausgesetzt sind."

Der Zeitrahmen-Konstrukteur

Dem DGAP-"Experten" Christian Mölling blieb es vorbehalten, zu konkretisieren, was der "kriegstĂŒchtige" Pistorius gemeint haben könnte: Mölling nannte erstmals einen Zeitrahmen ("sechs bis acht Jahre") fĂŒr den Beginn eines russischen Angriffskriegs und fantasierte die Notwendigkeit herbei, die Bevölkerung kriegsbereit zu machen.

Mölling hatte sich nicht mal 2023 vom Milliarden-"Wumms" fĂŒr die Bundeswehr ruhigstellen lassen: Das, was an "Kriegsniveau, KriegsfĂ€higkeit oder VerteidigungsfĂ€higkeit" notwendig sei, um Russland von einem Angriff abzuhalten oder im Angriffsfall bereits an der NATO-Grenze stoppen zu können, sei zurzeit nicht gegeben. "Es fehle an Material, Soldaten und vielen Kleinigkeiten."

Der Mann weiß, dass er mit seinem Alarmismus Kohle machen kann, ob bei der staatlich finanzierten Stiftung fĂŒr Wissenschaft und Politik, beim German Marshall Fund of the United States, bei der ebenfalls staatlich und ĂŒberdies von der RĂŒstungsindustrie finanzierten Deutschen Gesellschaft fĂŒr AuswĂ€rtige Politik oder neuerdings bei der Bertelsmann Stiftung.

Auszug aus dem DGAP Policy Brief:

"Das Fenster zu einem möglichen russischen Angriff öffnet sich, sobald Russland den Eindruck hat, ein Angriff, etwa im Baltikum, könnte erfolgreich sein 
 Experten und Geheimdienste schĂ€tzen, dass Russland sechs bis zehn Jahre brauchen wird, um seine Armee so weit wiederaufzubauen, dass es einen Angriff auf die NATO wagen könnte."


Reine Behauptungen. Nicht auf Fakten gestĂŒtzt, sondern auf "opportune Zeugen", "Experten" und "Erkenntnisse" der Geheimdienste. Keine Analyse, sondern eine Berufung auf die Schwarmdummheit.

Angriff als beste Verteidigung

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, KernstĂŒck des Zensur-Industriellen Komplexes, bot sich als der gegebene Tummelplatz fĂŒr Hetzer und Kriegstreiber an. Ihr "Wir mĂŒssen kriegstĂŒchtig werden, in ein paar Jahren kommt der Russe", wurde zum Ohrwurm. Der ranghöchste deutsche Soldat, Generalinspekteur Carsten Breuer, knapp 60 Jahre alt, wĂ€re vor seiner Pensionierung wohl gerne wenigstens kurz noch mit von der Partie; er zog daher den Beginn fĂŒr Iwans Angriff ein wenig vor. "FĂŒnf bis acht Jahre". Und er ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er es krachen lassen möchte: "KĂ€mpfen können, um nicht kĂ€mpfen zu mĂŒssen, ist nicht mehr genug." Sondern? Selbst angreifen, um endlich nicht mehr nur ĂŒber Verteidigungsbereitschaft quatschen zu dĂŒrfen? Jawoll, Herr General! Feuer!

Der Mann ist bloß fleischgewordener Zeitenwende-Geist. Kanzlerkandidat Friedrich Merz:

"Es ist nĂ€mlich ein Krieg gegen Europa und nicht nur ein Krieg gegen die territoriale IntegritĂ€t der Ukraine 
 ein Krieg auch gegen unser Land, der tĂ€glich stattfindet: mit Angriffen auf unsere Datennetze, mit der Zerstörung von Versorgungsleitungen, mit BrandanschlĂ€gen, mit Auftragsmorden mitten in unserem Land, mit der AusspĂ€hung von Kasernen, mit Desinformationskampagnen 
"


(s. dazu: David Goeßmann, "Was steckt hinter dem Vorwurf der hybriden KriegsfĂŒhrung Russlands gegen Europa?")

Erst im Oktober vorigen Jahres wollte Hassredner Merz Russlands PrÀsident Putin ein Ultimatum stellen:

"Wenn das nicht aufhört mit den Bombardements, dann ist der erste Schritt der: Reichweiten-Begrenzung (fĂŒr ukrainische Raketenangriffe auf Russland) aufheben. Und der zweite Schritt der, dass wir die â€șTaurusâ€č (deutsche Rakete mit großer Reichsweite und Sprengkraft) liefern. [
] Und dann hat Putin es in der Hand, wie weit er diesen Krieg noch weiter eskalieren will."


Ob er auch noch als Bundeskanzler den Maulhelden spielen wird, mĂŒssen wir leider abwarten. Vielleicht ermannt sich jemand aus seiner Umgebung und macht ihn darauf aufmerksam, dass Putin eine Taurus-Lieferung an Kiew als deutsche KriegserklĂ€rung wertet und "entsprechend" reagieren will – völkerrechtlich absolut korrekt. Vielleicht erinnert sich Merz auch daran, erst kĂŒrzlich von einer russischen Haselnuss gelesen zu haben, deren Wirksamkeit weltweit beeindruckt. Vielleicht.

Kriegsplaner

Russland droht der EU nicht mit Krieg. Das bestĂ€tigen zahlreiche hochrangige Experten, zum Beispiel US-ChefunterhĂ€ndler Steve Witkoff: "Ich habe das GefĂŒhl, Putin will Frieden." Der deutsche Ex-Generalinspekteur Harald Kujat hĂ€lt Behauptungen von einem bevorstehenden russischen Angriffskrieg fĂŒr "Unsinn". Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder hĂ€lt sie fĂŒr "absurd", Ex-Oberstleutnant Jochen Scholz fĂŒr eine "StandardlĂŒge" und Ex-Oberst Wolfgang Richter meint: "Wenn Russland tatsĂ€chlich das Mittel Krieg wahrnimmt zum Erreichen politischer Ziele, warum soll es bis 2029 warten?"

Tja. Warum? Weil Russland an einem Krieg gegen Rest-Europa gar kein Interesse hat. Der italienische Ex-MinisterprĂ€sident Conte nennt deshalb das europĂ€ische HochrĂŒstungsprogramm "eine totale Geldverschwendung".

Deutschland und die EU haben fĂŒr Russland keinen Reiz: gigantische Schuldenberge, schrottreif gesparte Infrastruktur, keine nennenswerten Ressourcen von irgendwas. Eine Region, deren politische Vorturner von ihrem wichtigsten "VerbĂŒndeten", der US-Regierung, offen als antidemokratisch verachtet, als Schmarotzer bezeichnet und auf den Topf gesetzt werden.

Gute Frage an uns alle: "Wie weiter in einem Land, das dabei ist, zum Selbstbedienungsladen korrupter Regenten und Noch-nicht-Regenten zu verkommen?"

Unsere politischen, journalistischen, akademischen und militĂ€rischen KrawallbrĂŒder und -schwestern sind nur TonverstĂ€rker mit W-LAN zum Schattenreich der Geldelite. Der ist vollkommen gleichgĂŒltig, was aus den WesteuropĂ€ern wird. Sie ist sozial abgehoben, international abgesichert und rechtzeitig offshore, bevor es kracht. Es wĂŒrde ihr Stellvertreterkrieg. Sein Ziel und zugleich angelsĂ€chsischer Wunschtraum: Deutschland zerstört und Kontinentaleuropas Wirtschaft fĂŒr lange Zeit am Boden.

Nicht Russland droht mit Krieg gegen Westeuropa. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Deutsche und einige andere WesteuropÀer wollen und planen Krieg gegen Russland.

Anmerkung der Autoren:

Unsere BeitrĂ€ge stehen zur freien VerfĂŒgung. Wir schreiben nicht fĂŒr Honorar, sondern gegen die "mediale Massenverblödung" (in memoriam Peter Scholl-Latour). Die Texte werden vom Verein "StĂ€ndige Publikumskonferenz öffentlich-rechtlicher Medien e. V." dokumentiert: publikumskonferenz.de/blog.

Mehr zum Thema – Zu den Waffen, BĂŒrger, der Frieden greift an!


de.rt.com/meinung/241285-bedro


Rjabkow zu US-VorschlÀgen: Russland akzeptiert keine halben Lösungen


Russland nimmt die US-VorschlĂ€ge zur Ukraine ernst, kann sie jedoch in gegenwĂ€rtiger Form nicht annehmen. Dies erklĂ€rt der stellvertretende Außenminister, Sergei Rjabkow, in einem Interview mit der Zeitschrift Meschdunarodnaja Schisn:

"Die vorgeschlagenen Modelle und Lösungen werden von uns sehr ernst genommen, aber wir können sie nicht einfach so ĂŒbernehmen. Alles, was es im Moment gibt, ist der Versuch, eine Formel zu finden, die zunĂ€chst einen Waffenstillstand ermöglicht, wie ihn sich die Amerikaner vorstellen."


Anschließend mĂŒsse ein Übergang zu anderen Modellen und Regelungen erfolgen, bekrĂ€ftigt Rjabkow. Doch diesen fehle aus seiner Sicht derzeit ein zentrales Element – die BerĂŒcksichtigung der Hauptforderungen Russlands, insbesondere die Beseitigung der Ursachen des Konflikts. Der Diplomat wörtlich:

"All das fehlt gĂ€nzlich, und das muss man ĂŒberwinden."


Moskau habe eine detailliert ausgearbeitete und wohlĂŒberlegte Strategie mit eigenen PrioritĂ€ten und Herangehensweisen, die unter anderem von der russischen Verhandlungsdelegation bei den jĂŒngsten GesprĂ€chen in Riad weiterentwickelt worden sei, fasste Rjabkow zusammen.

Verhandlungen ĂŒber eine Feuerpause in der Ukraine

Am 18. MĂ€rz haben die PrĂ€sidenten Wladimir Putin und Donald Trump ein TelefongesprĂ€ch gefĂŒhrt. Dabei Ă€ußerte sich der russische Staatschef positiv ĂŒber die Idee, dass beide Seiten im Ukraine-Konflikt fĂŒr dreißig Tage auf Angriffe auf Energieinfrastruktur verzichten. Er wies das MilitĂ€r an, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. SpĂ€ter erklĂ€rte Wladimir Selenskij, dass die ukrainische Regierung diesen Vorschlag unterstĂŒtze.

Am 24. MĂ€rz trafen sich Experten aus Russland und den USA in Riad. Sie einigten sich darauf, einen Mechanismus zur Ächtung solcher Angriffe zu entwickeln. In der veröffentlichten Vereinbarung verpflichteten sich beide Seiten, wĂ€hrend des Waffenstillstands bestimmte Energieanlagen nicht anzugreifen. Dazu gehören Ölraffinerien, Öl- und Gaspipelines sowie LagerstĂ€tten, Kraftwerke, Umspannwerke, Transformatoren, Verteilerstationen, Atomkraftwerke und StaudĂ€mme von Wasserkraftwerken.

Dennoch verstĂ¶ĂŸt die ukrainische Armee immer wieder gegen dieses Abkommen. So erfolgte der erste Angriff bereits wenige Stunden nach dem Telefonat zwischen Putin und Trump. Ukrainische KĂ€mpfer griffen eine Ölpumpstation in der Region Krasnodar an. Es war der Auftakt zu einer ganzen Serie von Angriffen auf russische Energieinfrastruktur.

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklĂ€rte, dass diese Aktionen der beste Beweis fĂŒr die UnzuverlĂ€ssigkeit des Selenskij-Regimes seien.

Mehr zum Thema – Moskau warnt vor symmetrischer Antwort auf Kiews Angriffe gegen Energiesektor


de.rt.com/international/241298


Experte: Russland und China stehen gemeinsam gegen Sanktionen ein


Russland und China könnten unter dem Druck der westlichen Sanktionen neue Wege der wirtschaftlichen Entwicklung beschreiten. Das erklĂ€rte Feng Shaolei, Direktor des Zentrums fĂŒr Russlandstudien an der Ostchinesischen UniversitĂ€t, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Die internationalen VerĂ€nderungen und Konflikte der letzten 3–4 Jahrzehnte hĂ€tten Russland und China einander nĂ€her gebracht, betonte er. Der Experte erwĂ€hnte auch, dass die Handelsbeziehungen zwischen den beiden LĂ€ndern durch die westlichen Sanktionen ernsthaft erschwert worden seien. Er meinte jedoch:

"Ich glaube, dass man aus etwas Schlechtem immer etwas Gutes herausholen kann. Können wir einen neuen Weg zur Regelung des Handels zwischen unseren beiden LÀndern finden? Ich glaube, dass die verantwortlichen Regierungsstellen und Unternehmer sehr klug sind und mit Sicherheit einen Weg finden werden, dieses Problem zu lösen. Ich denke, dass die Entwicklung einer neuen, stabilen und zuverlÀssigen Methode des Handelsaustauschs nur dazu beitragen wird, den Umfang des Handels zwischen China und Russland zu erhöhen."


Außerdem fĂŒhrte der Experte aus, dass sowohl China als auch Russland unter dem Einfluss der westlichen Sanktionen vielleicht mehr Möglichkeiten zum wirtschaftlichen Wandel und zur weiteren Entwicklung beider LĂ€nder finden werden. China und Russland sollten zusammenarbeiten, um den geeignetsten und gĂŒnstigsten neuen Weg der Zusammenarbeit fĂŒr beide LĂ€nder zu finden – und, indem sie gemeinsam gegen die westlichen Sanktionen vorgehen, noch stĂ€rker werden.

Mehr zum Thema - Lawrow kĂŒndigt Vorbereitungen zu russisch-chinesischem Gipfeltreffen im Mai an

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de.rt.com/asien/241307-experte


Medienbericht: Merz-Regierung will "interne EU-Feinde" ins Visier nehmen


Die neue deutsche Regierung plant, eine grĂ¶ĂŸere Rolle in der EU-Entscheidungsfindung zu spielen, unter anderem durch die Bestrafung von Staaten, die gegen die Außenpolitik des Blocks verstoßen. Dies berichtet Politico. Dem Blatt zufolge zielt der Entwurf einer Koalitionsvereinbarung auf Ungarn ab, das sich EU-Entscheidungen zu Themen wie dem Ukraine-Konflikt und Sanktionen gegen Russland widersetzt hat.

Derzeit fĂŒhren Union und SPD noch Koalitionsverhandlungen. Die designierten Partner sind aktuell dabei, Vereinbarungen zu zentralen Politikbereichen wie Migration, Klima und EU-Beziehungen abzuschließen. Berichten zufolge strebt CDU-Chef Friedrich Merz an, die neue Regierung noch vor Ostern am 20. April zu bilden.

Eines der von Politico eingesehenen Dokumente umreißt Berlins PlĂ€ne fĂŒr eine selbstbewusstere EU-Strategie. Darin wird vorgeschlagen, das "Weimarer Dreieck"– ein trilaterales BĂŒndnis aus Deutschland, Frankreich und Polen, das derzeit die rotierende EU-RatsprĂ€sidentschaft innehat – zu nutzen, um die Richtung des Blocks zu beeinflussen und Deutschlands Stimmrechte zu stĂ€rken.

In dem Entwurf heißt es außerdem, dass Berlin die EU gegen "innere und Ă€ußere Feinde" verteidigen will, indem es Strafmaßnahmen gegen Mitgliedstaaten fordert, die angeblich gegen Prinzipien wie die Rechtsstaatlichkeit verstoßen. Zu den vorgeschlagenen Sanktionen gehören die Einbehaltung von EU-Geldern und die Aussetzung von Stimmrechten.

"Wir werden noch konsequenter gegen VerstĂ¶ĂŸe vorgehen", heißt es in dem Dokument. "Bestehende Schutzinstrumente, vom Vertragsverletzungsverfahren ĂŒber die Einbehaltung von EU-Geldern bis hin zur Aussetzung von Mitgliedsrechten wie dem Stimmrecht im Rat der EU, mĂŒssen viel konsequenter als bisher angewandt werden."

Die Koalition hat auch die Schaffung eines "umfassenden Sanktionsinstruments" vorgeschlagen, um vermeintliche Abweichler zu zĂŒgeln, einschließlich der Ersetzung des außenpolitischen Einstimmigkeitserfordernisses der EU durch Mehrheitsentscheidungen, um zu verhindern, dass LĂ€nder Entscheidungen wie etwa Sanktionen blockieren.

"Das Konsensprinzip im EuropĂ€ischen Rat darf nicht zu einer Bremse fĂŒr die Entscheidungsfindung werden", heißt es in dem Dokument.

Obwohl Ungarn nicht namentlich erwĂ€hnt wird, scheint der Entwurf der Vereinbarung eine klare Anspielung auf das Land zu sein, das seit langem mit der EU-Politik im Streit liegt, unter anderem wegen seiner Haltung zum Ukraine-Konflikt und der Sanktionspolitik gegenĂŒber Russland.

Budapest hat argumentiert, dass die Sanktionen der Wirtschaft des Blocks geschadet haben. Die ungarische Regierung brachte in diesem Sinne mehrere AntrĂ€ge auf Verzögerung oder AbschwĂ€chung der Maßnahmen ein oder machte in anderen FĂ€llen von seinem Vetorecht Gebrauch. MinisterprĂ€sident Viktor OrbĂĄn warf der EU wiederholt vor, eine "Pro-Kriegs"-Haltung einzunehmen, und strebte unabhĂ€ngige Friedensinitiativen im Ukraine-Konflikt an.

Die EuropĂ€ische Union hat bereits damit gedroht, das Stimmrecht Ungarns auszusetzen. BrĂŒssel hielt rund 22 Milliarden Euro an Mitteln zurĂŒck, die fĂŒr Budapest im Jahr 2022 vorgesehen waren, und begrĂŒndete dies mit rechtlichen und juristischen Bedenken, gab aber schließlich im vergangenen Jahr etwa die HĂ€lfte dieses Betrags frei.

Mehr zum Thema - Union will unter Ägide von CDU-Politiker Amthor das Informationsfreiheitsgesetz abschaffen


de.rt.com/europa/241300-medien


"Sie werden sterben": CIA Analyst zur Entsendung von EU-Truppen in die Ukraine


In der aktuellen Folge des Podcasts "Judging Freedom" spricht Andrew Napolitano mit dem ehemaligen CIA-Analysten Larry Johnson ĂŒber die PlĂ€ne einiger westeuropĂ€ischer Staaten, den Krieg in der Ukraine ohne die UnterstĂŒtzung der USA nicht nur zu verlĂ€ngern, sondern direkt in den Krieg einzutreten.

Gleich zum Einstieg kommt Napolitano sofort auf den Punkt:

"Denken Sie, die europĂ€ischen Eliten, die FĂŒhrer der EU oder die FĂŒhrer der NATO bereiten einen Krieg gegen Russland ohne UnterstĂŒtzung der USA vor?"

Napolitano spielt damit auf die AufrĂŒstungsplĂ€ne BrĂŒssels und einiger EU-LĂ€nder an, die sich fĂŒr die Militarisierung der EuropĂ€ischen Union in großem Umfang verschulden wollen. Zudem haben Frankreichs PrĂ€sident Emmanuel Macron und der britische MinisterprĂ€sident Keir Starmer die Entsendung von Truppen in die Ukraine angekĂŒndigt. Dieser Schritt stellt eine weitere Eskalation dar, der klar erkennbar das Ziel hat, die FriedensbemĂŒhungen der USA zu sabotieren.

Johnsons Antwort auf die Frage lÀsst allerdings keinen Zweifel daran aufkommen, dass die beteiligten LÀnder in dieser Eskalation nicht bestehen können:

"Ja, sie reden darĂŒber und treffen Vorbereitungen. Das Problem ist, dass sie die dazu notwendigen Ressourcen nicht haben. Konkret heißt das, es fehlen die notwendigen industriellen ProduktionskapazitĂ€ten und es fehlt an militĂ€rischer StĂ€rke."

Johnson glaubt, hinter dem verzweifelten Bellizismus, der sowohl den britischen Premier als auch den deutschen Bundeskanzler in spe, Friedrich Merz, antreibt, stĂŒnden vor allem wirtschaftliche Überlegungen. Großbritannien habe der Ukraine Kredite gewĂ€hrt und hoffe auf deren RĂŒckzahlung, fĂŒhrt Johnson aus. Wenn die Ukraine verliere, gingen diese Kredite "die Toilette runter".

Auch die deutsche Politik hat bereits mehrfach durchblicken lassen, dass ihr Engagement die eigenen wirtschaftlichen Interessen im Blick hat. So sagte einer der engagiertesten deutschen Kriegstreiber, der CDU-Abgeordnete Roderich Kiesewetter, bereits 2023:

"Das hat auch eine extrem wirtschaftliche Frage. Wenn die Ukraine zerfĂ€llt, sind die Folgekosten viel grĂ¶ĂŸer, als wenn wir jetzt viel stĂ€rker reingehen. Und wenn Europa die Energiewende vollziehen will, braucht es eigene Lithium-Vorkommen. Die grĂ¶ĂŸten Lithium-Vorkommen liegen im Donezk-Luhansk-Gebiet. (
) Also wir haben hier auch ganz andere Ziele noch im Hintergrund."

FĂŒr ein tatsĂ€chliches militĂ€risches Engagement fehlt sowohl Deutschland als auch Frankreich und Großbritannien alles, um auf dem Schlachtfeld tatsĂ€chliche Erfolge erzielen zu können.

"Haben sie die Logistik fĂŒr die benötigten Truppen, sind ihre Armeen in der Lage, die Truppen mit Nahrungsmitteln zu versorgen, mit Munition, mit Treibstoff, der benötigt wird, wenn diese Nationen tatsĂ€chlich auf dem Schlachtfeld mitspielen wollen? Sagen wir es so, Deutschland und Frankreich sind militĂ€risch lĂ€ngst nicht mehr das, was sie in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts waren. Sie waren beide MilitĂ€rmĂ€chte. Diese Zeiten sind aber lĂ€ngst vorbei. Deutschland und Frankreich sind nur noch ein krĂ€nkliches Abbild ihrer selbst."

UnerwÀhnt lÀsst Johnson in diesem Zusammenhang, dass die deutsche Wiedervereinigung nur unter dem völkerrechtlich verbindlich zugesicherten Verzicht des geeinten Deutschlands auf eine erneute Militarisierung stattfinden konnte. Aus dem 2+4-Vertrag spricht die Angste der europÀischen Alliierten und der Sowjetunion vor einem Wiederaufstieg der MilitÀrmacht Deutschland in der Mitte Europas. Diese Vereinbarung, die die Grundlage der deutschen Einheit bildet, scheint die Bundesregierung kippen zu wollen.

"Mit eigenen Truppen auf ukrainischem Boden wird Russland diese Truppen angreifen. Sie werden sterben. (...) Russland hat bereits einige Hotels angegriffen, die als UnterkĂŒnfte fĂŒr auslĂ€ndische Söldner genutzt wurden. Dank einem Bericht der New York Times wissen wir seit dem Wochenende, dass die USA bereits Agenten der CIA und MilitĂ€r in die Ukraine entsandt haben. Eine große Zahl von ihnen wurde bereits getötet. Diese Tatsache hat die US-Regierung bisher verheimlicht."

Mehr zum Thema – Neues Geld fĂŒr noch mehr Krieg - Baerbock zu Überraschungsbesuch in Kiew eingetroffen


de.rt.com/international/241286


Ukrainer in Polen wegen Spionage fĂŒr Russland angeklagt


Die polnische Staatsanwaltschaft hat einen in Russland geborenen Ukrainer angeklagt, der fĂŒr den russischen Geheimdienst auf dem Gebiet der Woiwodschaft Masowien gearbeitet haben soll. Dies teilte die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag mit.

Wie es hieß, hatte Polens Agentur fĂŒr innere Sicherheit bereits Anfang MĂ€rz einen 47-jĂ€hrigen ukrainischen StaatsbĂŒrger festgenommen. Damals hatte ein Bezirksgericht in Warschau beschlossen, ihn fĂŒr drei Monate in Haft zu nehmen.

In einer ErklĂ€rung des Sprechers des Innenministeriums, Jacek DobrzyƄski, heißt es, dass der VerdĂ€chtige militĂ€rische Einrichtungen in Polen ausgekundschaftet habe.

"Auf der Grundlage der gesammelten Beweise wurde er der Beteiligung an AktivitĂ€ten des russischen Geheimdienstes gegen die Republik Polen angeklagt. Der VerdĂ€chtige gab ErklĂ€rungen ab, in denen er die ideologischen Motive fĂŒr seine AktivitĂ€ten beschrieb, die aus seinen Verbindungen zu Russland resultieren."

Nach Angaben des polnischen Innenministeriums haben die polnischen Sicherheitsdienste seit Beginn der russischen MilitĂ€roperation in der Ukraine 44 Personen wegen des Verdachts auf nachrichtendienstliche AktivitĂ€ten oder Sabotage zugunsten Russlands oder Weißrusslands festgenommen. Dabei handele es sich um BĂŒrger von Russland, Polen, Weißrussland und der Ukraine.

Mehr zum Thema – Warschau rĂŒstet auf – Tusk will jeden erwachsenen Polen fĂŒr den Krieg


de.rt.com/europa/241294-ukrain


US-Impfstoffbeauftragter zum RĂŒcktritt gezwungen – Pharma-Aktien stĂŒrzen ab


Nachdem der oberste Impfstoffbeauftragte der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) in der vergangenen Woche seinen RĂŒcktritt eingereicht hatte, fielen am Montag die Aktien von Arzneimittelherstellern. Als Direktor des FDA-Zentrums fĂŒr Biologika-Evaluierung und -Forschung hatte Peter Marks unter anderem fĂŒr die beschleunigte Entwicklung von Gentherapien gesorgt. WĂ€hrend Trumps erster PrĂ€sidentschaft spielte der leitende FDA-Beamte eine SchlĂŒsselrolle bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen.

Der oberste Impfstoffbeauftragte der FDA sei einem Reuters-Bericht vom Montag zufolge zum RĂŒcktritt gezwungen worden. Marks sei von einem Beamten des Gesundheitswesens (HHS) vor die Wahl gestellt worden, entweder selber zurĂŒckzutreten oder entlassen zu werden. Peter Marks wird zum 5. April ausscheiden.

Kurz nach Amtsantritt hatte der neue Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. eine Umstrukturierung der US-Bundesgesundheitsbehörden angekĂŒndigt, bei der Tausende Mitarbeiter entlassen werden könnten. Bei Peter Marks handele es sich bisher um den "prominentesten Abgang" der Gesundheitsbehörde, so Reuters. In seinem RĂŒcktrittsschreiben soll Marks die Ansichten von Kennedy Jr. ĂŒber Impfstoffe ausdrĂŒcklich kritisiert haben.

Schon vor Marks RĂŒcktrittsgesuch sank der Wert US-amerikanischer Pharma-Aktien. Dem Bericht zufolge befĂŒrchteten Anleger, "dass Trumps umfangreiche PlĂ€ne fĂŒr Zölle auch Medikamente einschließen werden, die traditionell von solchen Abgaben ausgenommen sind." Außerdem sorgten sich die Pharma-Anleger ĂŒber die PlĂ€ne des neuen Gesundheitsministers, wonach er die Gesundheitsbehörden einer Erneuerung unterziehen wolle. Insgesamt stĂŒnde der ganze Pharma- und Biotech-Sektor schon seit Trumps Amtsantritt unter Druck.

Nach Veröffentlichung des Abgangs von Marks fielen die Aktien von auf Impfstoffe spezialisierten Unternehmen wie Novavax (NVAX.O) und BioNTech zwischen 6 Prozent und 8 Prozent. Entwickler von Gentherapien verzeichneten noch höhere Verluste: Aktien von Taysha Gene Therapies (TSHA.O) brachen um 30 Prozent ein, von Solid Biosciences (SLDB.O) um 14 Prozent und Sarepta Therapeutics Aktien (SRPT.O) fielen um 10 Prozent. Insgesamt rutschte der S&P 500 Biotech-ETF nochmals um 4,9 Prozent ab, da Marks RĂŒcktritt die Unsicherheit unter den Biotech-Anlegern zusĂ€tzlich verstĂ€rkte.

Evan Seigerman, Analyst bei BMO Capital Markets, bezeichnete den RĂŒcktritt als "unglĂŒckliches Ereignis", das nicht zur Beruhigung der Anleger beitrage. Der William-Blair-Analyst Matt Philipps bewertete Marks Ausscheiden als erheblichen RĂŒckschlag fĂŒr die Pharmaindustrie:

"Angesichts des Einflusses von Dr. Marks auf die Entwicklung von Biologika und der Ungewissheit, wer ihn ersetzen wird und wie sein Erbe weitergefĂŒhrt werden kann, wird sein Ausscheiden ein erhebliche kurzfristiger RĂŒckschlag sein."

Mehr zum Thema - EuropĂ€ische UniversitĂ€ten grĂŒnden Klima-Gesundheitsnetzwerk gesponsort von Big Pharma

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de.rt.com/nordamerika/241288-u


Parlament in Georgien verabschiedet US-Version des Gesetzes ĂŒber "auslĂ€ndische Agenten"


Das georgische Parlament hat am Dienstag in dritter und damit letzter Lesung ein neues Gesetz ĂŒber sogenannte auslĂ€ndische Agenten verabschiedet. Insgesamt 86 Abgeordnete stimmten fĂŒr den Gesetzentwurf, Gegenstimmen gab es keine.

Laut einer ErklĂ€rung der regierenden Partei "Georgischer Traum" entspricht das neue Dokument wörtlich dem US-Gesetz unter dem Namen "Foreign Agents Registration Act". Die Partei betonte, dass sie Debatten ĂŒber das Gesetz zur Transparenz auslĂ€ndischer Einflussnahme verhindern möchte, das im vergangenen Jahr verabschiedet worden war.

Im Unterschied zum ursprĂŒnglichen Gesetz betrifft die neue Auslegung nicht nur Organisationen, sondern auch natĂŒrliche Personen, die Finanzhilfe aus dem Ausland erhalten und sich der Eintragung in das Register des georgischen Justizministeriums entziehen. FĂŒr VerstĂ¶ĂŸe gegen das neue Gesetz drohen den "auslĂ€ndischen Agenten" Geldbußen oder Haftstrafen von bis zu fĂŒnf Jahren.

Die Verabschiedung des Gesetzes ĂŒber die Transparenz auslĂ€ndischer Einflussnahme im Mai 2024 wurde von landesweiten Protesten begleitet. Westliche LĂ€nder drohten Georgien mit Sanktionen gegen die Politiker, die an dem Gesetz mitgearbeitet hatten. Die EuropĂ€ische Kommission stoppte zudem den Beitrittsprozess Georgiens zur EU.

Mehr zum Thema – EU setzt Beitrittsprozess mit Georgien aus


de.rt.com/international/241296


Studien zu mRNA-Impffolgen: Neurologische GehirnschÀden und psychische VerÀnderungen


In Italien wurde eine der bisher grĂ¶ĂŸten Studien zu neurologischen Erkrankungen in Folge von Corona-Infektionen und Corona-Impfungen durchgefĂŒhrt: In der Zusammenfassung der Studie wird das Ergebnis vorneweg gestellt. Demnach habe die Untersuchung ergeben:

"Der Zeitraum von 28 Tagen nach der Impfung war mit einem signifikanten Anstieg des Auftretens von ischÀmischen SchlaganfÀllen, Hirnblutungen, TIAs und Myelitis verbunden."

Die Studie mit fast neun Millionen untersuchten Personen wurde von italienischen Wissenschaftlern in Kooperation mit der UniversitĂ€t Mailand und dem Krankenhaus San Paolo durchgefĂŒhrt. Sie wurde unter der Überschrift "Auswirkungen der COVID-19-Krankheit und der COVID-19-Impfungen auf die Krankenhauseinweisungen aufgrund neurologischer Erkrankungen in der ĂŒber 12-jĂ€hrigen Bevölkerung der Lombardei. Daten aus einer selbst kontrollierten Fallserienanalyse" in englischer Sprache auf dem Fachportal der US-Gesundheitsbehörde NIH pubmed.ncbi.nlm.nih.gov veröffentlicht.

Wie das österreichische Nachrichtenportal tkp am Montag berichtete, habe die Studie aufgedeckt, dass fĂŒr gegen COVID-19 geimpfte Patienten bereits nach nur einer mRNA-Injektion das Risiko fĂŒr mehrere neurologische Erkrankungen steige. Alarmierende Anstiege habe es unter anderem bei SchlaganfĂ€llen, Alzheimererkrankungen, Depressionen, AngstzustĂ€nden und kognitiven BeeintrĂ€chtigungen gegeben. Die Mehrheit der Patienten, die im Jahr 2021 wegen neurologischer Erkrankungen stationĂ€r behandelt werden mussten, hĂ€tten der Studie zufolge mindestens eine Impfdosis erhalten.

Auch laut den Forschungsergebnissen des Epidemiologen Dr. Nicolas Hulscher von der McCullough Foundation, wĂŒrden Corona-Impfstoffe das Gehirn schĂ€digen und sich "verheerend" auf die psychische Gesundheit auswirken. Ihm zufolge erhöhe sich das Risiko fĂŒr Alzheimererkrankungen um 22 Prozent, fĂŒr Depressionen um 68 Prozent und das Risiko fĂŒr kognitive BeeintrĂ€chtigungen sogar um 137 Prozent. Hulscher fĂŒhrt die neurologischen Probleme auf das Eindringen von Spike-Proteinen in das Gehirn zurĂŒck. Auf seinem X-Account erklĂ€rt er dazu:

"Dies ist wahrscheinlich auf die Ansammlung und Persistenz des toxischen Spike-Proteins in der SchĂ€del-Hirnhaut-Hirn-Achse zurĂŒckzufĂŒhren."

Schließlich habe eine Forschungsarbeit aus SĂŒdkorea ebenfalls bestĂ€tigt, dass die mRNA-Injektionen das menschliche Verhalten verĂ€nderten, so tkp. Demnach könnten sich Emotionen, GefĂŒhle, Ängste, Stresslevel, das psychische Wohlbefinden und die allgemeine Einstellung der mit Corona-Impfstoffen geimpften Menschen verĂ€ndern.

Die Arbeit wurde unter der Überschrift "Potenzieller Zusammenhang zwischen COVID-19-Impfung und Entwicklung der Alzheimer-Krankheit" bereits im Oktober letzten Jahres auf pubmed veröffentlicht. In Bezug auf einen Zusammenhang zwischen Corona-Impfungen und Alzheimererkrankungen kam die Studie zu folgendem Ergebnis:

"Die Ergebnisse zeigten eine erhöhte Inzidenz von MCI und Alzheimer bei geimpften Personen, insbesondere bei denjenigen, die mRNA-Impfstoffe erhalten hatten, innerhalb von drei Monaten nach der Impfung. Die mRNA-Impfstoffgruppe wies eine signifikant höhere Inzidenz von Alzheimer auf 
 im Vergleich zu der ungeimpften Gruppe."

Weitere Studien seien notwendig, um den Zusammenhang zwischen mRNA-Impfungen und neurodegenerativen Folgen auf das Gehirn zu klĂ€ren, schlussfolgerten die Forscher aus SĂŒdkorea:

"VorlĂ€ufige Erkenntnisse deuten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen COVID-19-Impfungen, insbesondere mRNA-Impfstoffen, und dem vermehrten Auftreten von Alzheimer und MCI hin. Dies rechtfertigt die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die Beziehung zwischen impfstoffinduzierten Immunreaktionen und neurodegenerativen Prozessen zu klĂ€ren, und spricht fĂŒr eine kontinuierliche Überwachung und Untersuchung der langfristigen neurologischen Auswirkungen der Impfstoffe."

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de.rt.com/international/241248


Selenskij gibt die Ukraine im Tausch fĂŒr sein Leben her


Von Gleb Prostakow

Die neue Fassung des Abkommens zwischen den USA und der Ukraine schafft Voraussetzungen fĂŒr innenpolitischen Widerstand gegen Selenskij.

Solange der den ukrainischen PrĂ€sidenten darstellende Schauspieler sich wie ein Aal um die amerikanisch-russischen FriedensgesprĂ€che windet, wird es fĂŒr ihn immer schwieriger werden, sich der Unterzeichnung eines Abkommens mit den Amerikanern zu widersetzen: Hier hat er keine Möglichkeit, sich auf den Unwillen Russlands und Putins zu berufen, wie er es immer tut, um einen Waffenstillstand unter dem Vorwand von VerstĂ¶ĂŸen der Gegenseite zu verhindern. Schließlich wird das Thema der Aufteilung der ukrainischen Ressourcen ausschließlich zwischen zwei Teams – dem amerikanischen und dem ukrainischen – verhandelt.

"Entweder Sie unterzeichnen das Abkommen oder wir stellen alles ein" – diese im Oval Office des Weißen Hauses gesprochenen Worte Trumps hallen in Selenskijs Ohren wie ein Refrain wider. Je lĂ€nger er jetzt die Unterzeichnung hinauszögert, desto schlechter werden die angebotenen Bedingungen. UrsprĂŒnglich wollten die Amerikaner nur Seltenerdmetalle. Dann wurde diese Wunschliste um HĂ€fen erweitert. Danach folgten die ukrainischen Atomkraftwerke. Und schließlich umfasst die neueste Version des 58-seitigen Dokuments alles, was das Land hat: Alle BodenschĂ€tze, einschließlich Öl und Gas, die gesamte kritische Infrastruktur.

Und all dies soll den USA nun auf unbestimmte Zeit ĂŒbertragen werden – zumindest so lange, bis Kiew die bereits erhaltene MilitĂ€r- und Budgethilfe abgegolten hat. Geregelt wird dies ĂŒber einen Fonds, in dessen Verwaltungsrat drei von fĂŒnf Sitzen von Amerikanern gehalten werden sollen.

Trumps Strategie sieht folgendermaßen aus: Je lĂ€nger sich ein schwacher Kontrahent dem Unvermeidlichen widersetzt und je mehr Gegenbedingungen er stellt, desto schlechter wird die letztliche Vereinbarung fĂŒr ihn ausfallen. Die gleiche Strategie wie beim ukrainischen Rohstoffdeal lĂ€sst sich bei den Einfuhrzöllen aus Kanada, Mexiko und der EuropĂ€ischen Union beobachten. Und wĂ€hrend Trump mit der EU und anderen LĂ€ndern noch ringen muss, um seinen Willen durchzusetzen, hat Kiew einfach keine TrĂŒmpfe in der Hand, um den USA Paroli zu bieten.

Die Unterzeichnung des Abkommens mit den Vereinigten Staaten in dieser Form wĂŒrde das Ende von Selenskijs politischer Karriere bedeuten. Die Konditionen sind so knechtend, dass sie eher an Reparationen vonseiten eines besiegten Landes erinnern als an ein Kooperationsprojekt von VerbĂŒndeten. Wer das unterschreibt, hat keine politische Zukunft: Der Kontrollverlust ĂŒber die natĂŒrlichen Ressourcen des Landes und kritische Infrastrukturen ist schwerer zu verzeihen als eine militĂ€rische Niederlage. Letztere lĂ€sst sich objektiv erklĂ€ren, Ersteres hingegen definitiv nicht. Aber offenbar ist dies der Preis fĂŒr das Leben und das relativ friedliche Rentnerdasein des Schauspielers im grĂŒnen Hemd.

Das Abkommen dient zweifelsohne dazu, den faktischen Verlust der SouverÀnitÀt der Ukraine zu besiegeln. In einer solchen Situation kommt ein Machterhalt nicht mehr infrage. Eine andere Sache ist die Realisierbarkeit dieses Abkommens.

Es geht das GerĂŒcht um, dass Selenskijs politische Beerdigung nur eine der Speisen ist, die fĂŒr Trumps Feier der ersten hundert Tage im Amt vorbereitet werden sollen. FĂŒr den US-PrĂ€sidenten geht es nicht um die Kontrolle der ukrainischen Ressourcen an sich – die Erschließung einer weit entfernten Kolonie in Übersee kann teuer und schwierig sein. Ihm geht es darum, dass das von den USA in Form von MilitĂ€r- und Budgethilfe investierte Geld durch dieses Abkommen abgesichert ist und frĂŒher oder spĂ€ter an die US-Steuerzahler zurĂŒckfließen wird.

Trump tritt gewissermaßen als Schuldeneintreiber auf: Er wird die Schulden an reale Investoren abtreten – seien es amerikanische oder europĂ€ische Unternehmen oder Russland, das den US-Anteil aus dem Deal abkaufen wird, so wie Amerika einst Alaska vom Zarenreich erwarb. Die Übertragung wird genau dann erfolgen, wenn dies fĂŒr den realen Investor gĂŒnstig sein wird. Und natĂŒrlich nicht ohne Profit fĂŒr die USA selbst.

Dieser Deal stellt eine Art Ressource aus dem Nichts dar. Nutzt man die Sprache des von den Amerikanern so geliebten Pokerspiels, so kann man sagen, dass es sich um eine "All-in"-Wette seitens der Ukraine handelt. Seitens der USA sind keine neuen Investitionen oder Sicherheitsgarantien vorgesehen. Alle Gewinne aus dem Rohstoffabbau mĂŒssen in den neu zu schaffenden "Amerikanisch-Ukrainischen Fonds fĂŒr Wiederaufbau und Entwicklung" fließen. DarĂŒber hinaus bedeutet die Höhe der ukrainischen Schulden – sei es das Doppelte oder das Dreifache des Vorkriegshaushalts – faktisch eine ewige Knechtschaft.

Niemand hat ĂŒbrigens die "BIP-Steuer" in Form von Anleihen aufgehoben, die 2015 als Ersatz fĂŒr die Umstrukturierung der ukrainischen Staatsschulden in Höhe von 18 Mrd. EUR ersonnen wurde. Und das bedeutet: Das ukrainische BIP wird mit einer langfristigen Wachstumssteuer belegt, je mehr die ukrainische Wirtschaft wĂ€chst, desto mehr muss die Ukraine an die Kreditgeber blechen. Die Zahlungen fĂŒr diese Anleihen, deren Nutznießer große internationale Fonds wie BlackRock und Vanguard sind, wurden von der ukrainischen Regierung ab 2023 ausgesetzt. Die Vereinbarung selbst ist jedoch bis 2040 gĂŒltig und wurde nicht außer Kraft gesetzt.

Und nun auch noch die Übertragung aller Ressourcen des Landes an einen Fonds, der vom Kreditgeber-Staat verwaltet wird. Die Ukraine ist eine Kolonie, eine andere Bezeichnung gibt es fĂŒr all das nicht.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 31. MĂ€rz 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung "Wsgljad" erschienen.

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de.rt.com/meinung/241192-selen


Organe fĂŒr Kanadier – ukrainische Soldaten durch Betrug zum AusfĂŒllen von Spenderbögen gebracht


Ukrainische Soldaten im Gebiet Sumy an der Grenze zu Russland wurden von ihren Kommandeuren unter dem Deckmantel einer medizinischen Versicherung als Organspender zugunsten der Patienten kanadischer Kliniken angemeldet. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit Verweis auf das russische Verteidigungsministerium. Erstmalig wurde diese Information auf Sewerny Weter (Nordwind) geteilt, einem inoffiziellen Telegram-Kanal des Truppenverbands Nord des Truppenkontingents, der an Russlands militÀrischer Sonderoperation beteiligt ist. Ein Videomitschnitt vom betreffenden Verhör liegt vor.

Nur zufĂ€llig kam diese Geschichte ans Licht, und zu verdanken ist dies einem ukrainischen Soldaten namens Andrei Tschemer, der in russischer Gefangenschaft landete. Der gewaltsam vom Wehramt zum Kriegsdienst Eingezogene hatte seiner eigenen Aussage zufolge zunĂ€chst auf einem MilitĂ€rdepot gedient und wurde dann zur Wartung von Störsendern im Gebiet Sumy versetzt: Fiel etwa die Stromversorgung aus dem zentralen Stromnetz aus, habe Tschemer sie an Notstromgeneratoren angeschlossen. SpĂ€ter wurde er nochmals versetzt – als SchĂŒtze/SanitĂ€ter zur Infanterie der 41. Separaten Mechanisierten Brigade, und zwar in die NĂ€he der russischen Grenze, ebenfalls im Gebiet Sumy.

Wichtig ist hier die Zeit kurz vor der Gefangennahme Tschemers: Unmittelbar bevor seine Einheit zu ihren vorgesehenen Stellungen im grenznahen Landkreis Sudscha des russischen Gebiets Kursk ausrĂŒckte, hatten die Offiziere allen Soldaten Bögen zum AusfĂŒllen in die Hand gedrĂŒckt – und nach eigener SchĂ€tzung habe es der Soldat als Einziger in seiner Einheit nicht geschafft, seinen Bogen auszufĂŒllen und zurĂŒckzugeben. Auf die Frage des Verhörenden, was das denn fĂŒr ein Papier in einer auslĂ€ndischen Sprache sei, das man bei ihm gefunden habe, antwortet Tschemer:

"Ja, das ist eine französische medizinische Versicherungspolice. Bevor wir losgeschickt wurden, hat der Kommandeur diese jedem von uns ausgegeben. Versprochen wurde, von wegen, im Falle eines Falles – bei Verwundungen – kommt ihr in die besten französischen Kliniken."


AusfĂŒllen und zurĂŒckgeben sollten die Soldaten die vermeintlichen Versicherungs-Fragebögen in Fahrzeugen, unterwegs zu den Stellungen. Doch mitten auf dem Weg seien die minenresistenten Panzerfahrzeuge MaxxPro aus US-Fertigung, die sie dorthin transportierten, unter Mörserbeschuss geraten, sodass Tschemer keine Muße zum AusfĂŒllen mehr hatte – und nach Absetzen der Soldaten seien die Fahrzeuge zurĂŒckgekehrt, sodass sich ihm auch keine Gelegenheit mehr bot, den Bogen abzugeben. Dennoch, so Sewerny Weter, habe der ukrainische SanitĂ€ter fest geglaubt, eine gĂŒltige französische Krankenversicherungspolice mitzutragen und aufgrund dessen zu Ă€rztlicher Behandlung in französischen KrankenhĂ€usern berechtigt zu sein. Die anderen Soldaten haben die ihnen ausgegebenen Organspenderbögen höchstwahrscheinlich ausgefĂŒllt und zurĂŒckgegeben, so Tschemer. Und obwohl auf dem Fragebogen als Standort der Kliniken mit Ontario eine Provinz gut sichtbar angegeben ist, die niemand, der ein wenig Allgemeinwissen sein Eigen nennt, mit Frankreich in Verbindung bringen wĂŒrde, scheint niemand stutzig geworden zu sein. Dies dĂŒrfte auf den Stress zurĂŒckzufĂŒhren sein, dem die Soldaten, bereits zu den angedachten Stellungen unterwegs, ausgesetzt waren – und dem Zeitpunkt nach zu urteilen, an dem die Bögen ausgegeben wurden, war dies definitiv so gewollt.

Auf die wahre Natur der vermeintlichen Krankenversicherungspolice aufmerksam gemacht, fand der Gefangene fast ausschließlich obszöne Worte – und bei der abschließenden Ansprache an seine WaffenbrĂŒder, insbesondere diejenigen, die im russischen Gebiet Kursk die letzten Stellungen des ukrainischen MilitĂ€rs verteidigen, konnte er seine TrĂ€nen kaum zurĂŒckhalten.


Andrei Wiktorowitsch Tschermer, Infanterist der 41. Separaten Mechanisierten Brigade des ukrainischen MilitÀrs, begab sich im russischen Gebiet Kursk in russische Gefangenschaft. (Standbild aus Videomaterial, veröffentlicht am 28. MÀrz 2025)Sewerny Weter
Es drÀngt sich der Verdacht auf, dass die Ziele, die die Vorgesetzten Tschemers und anderer Soldaten seiner Einheit mit deren Entsendung ins russische Gebiet Kursk verfolgten, nicht oder nicht in erster Linie militÀrische Ziele waren. Denn der Gefangene bemÀngelt eine sehr seltsame Informationspolitik ihrerseits:

"Uns wurden weder Landkarten noch StellungsplĂ€ne ausgegeben, aufgrund derer wir wissen wĂŒrden, welche GrĂ€ben wir zu besetzen haben."


Außerdem scheint die ukrainische Obrigkeit alles dafĂŒr zu tun, dass ihre Soldaten sich auf keinen Fall ergeben – obwohl Russland gelegentlich Gefangenentausch-Aktionen vornimmt, bei denen das ukrainische MilitĂ€r zumindest einen Teil seines Personals aus der russischen Gefangenschaft zurĂŒckgewinnt. Tschemer schildert die UmstĂ€nde seiner Gefangennahme – nur ein Teil seiner Gruppe habe sich ergeben wollen, weil die ukrainische Propaganda gewirkt hatte:

"Niemand wollte sich ergeben, weil es vorher geheißen hatte: Auf keinen Fall in die Gefangenschaft, die werden euch eh töten – euch die HĂ€nde abhacken, die Eier abschneiden und euch danach abstechen. Doch wir beschlossen, uns dennoch zu ergeben."


Mehr noch: Zusammen mit seiner Gruppe seien Mineure ausgerĂŒckt, die den Soldaten die RĂŒckzugswege mit Landminen versperrten und selbst anschließend wieder abzogen. Es scheint also, dass Tschemer und seine Kameraden nach dem Plan ihrer Kommandeure unbedingt an der Front in Russlands Gebiet Kursk hĂ€tten fallen sollen und ausschließlich dafĂŒr in Stellung gebracht wurden.

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de.rt.com/international/241283


"Indra" - Indien und Russland beginnen gemeinsames Marinemanöver


Indien und Russland haben ihr jĂ€hrliches gemeinsames Marinemanöver in der Bucht von Bengalen begonnen, das ihre Zusammenarbeit bei der Verteidigung stĂ€rken soll, erklĂ€rten Regierungsvertreter beider LĂ€nder am Montag. Das Marinemanöver "Indra 2025" wird eine Reihe von AktivitĂ€ten umfassen, darunter KommunikationsĂŒbungen, Formationsmanöver und Artilleriefeuer gegen Luft- und Seeziele.

Die russischen Schiffe, die teilnehmen, sind die Korvetten "Reskij" und "Held der Russischen Föderation Aldar Zudenshapow" wie auch der mittelgroße Seetanker "Petschenga" aus der Pazifikflotte, erklĂ€rte das russische Verteidigungsministerium.

Von indischer Seite nehmen der Zerstörer "Rana" und die Korvette "Kuthar" an dem Manöver teil. An den geplanten Übungen werden auch Deckhubschrauber und Flugzeuge der indischen Marine beteiligt sein, und ein russischer Ka-27-Hubschrauber wird auf der "Rana" landen und von dort aus starten. Die Indra-Manöver, die das erste Mal im Jahr 2003 stattfanden, begannen dieses Jahr am 28. MĂ€rz vor der KĂŒste von Chennai, so die offiziellen Angaben. Ein fĂŒhrender Offizier der russischen Flottille, KapitĂ€n ersten Grades Alexei Antsiferow, sagte, diese Übungen wĂŒrden dabei helfen, festzustellen, ob die beiden LĂ€nder gemeinsame MarineeinsĂ€tze durchfĂŒhren könnten.

"Das Indra-Manöver ist die Art des Manövers, die es erlaubt, Erfahrungen auszutauschen, die FĂ€higkeiten zu verbessern und gemeinsame Aktionen zu ĂŒben, Kontakte herzustellen und die strategische Partnerschaft zwischen Indien und Russland zu stĂ€rken, um gemeinsam militĂ€rischen Bedrohungen auf See zu entgegnen", zitierte TASS Antsiferow.

Er betonte, dass die Übungen sich weder gegen ein bestimmtes Land richten noch eine Reaktion auf irgendwelche VerĂ€nderungen der globalen militĂ€rischen und politischen Landschaft seien.

đŸ‡źđŸ‡łâš“ïžđŸ‡·đŸ‡ș Indian Navy Welcomes Russian Ships For Ex-INDRA-25 Exercises To Strengthen Ties Between The Allies pic.twitter.com/XkXseNvX2G
— RT_India (@RT_India_news) March 29, 2025

"Die indische Marine heißt die russischen Schiffe Reskij, Aldar Zudenschapow und Petschenga bei ihrer Ankunft in Chennai herzlich willkommen! – Diese Schiffe der russischen Pazifikflotte werden sich den Schiffen der indischen Marine Rana & Kuthar fĂŒr Ex-INDRA 25 anschließen, ein bilaterales Marinemanöver, das die Zusammenarbeit zwischen der indischen und der russischen Flotte stĂ€rken soll, vom 28. MĂ€rz bis zum 2. April 2025."

Nach Abschluss der Übungen auf See wird die gemeinsame Einsatzgruppe nach Chennai in Indien zurĂŒckkehren, um die maritime Phase des Manövers auszuwerten. In der Vergangenheit haben die beiden LĂ€nder eine ganze Reihe gemeinsamer Manöver durchgefĂŒhrt, zu Land, in der Luft und zu Wasser, so wie Indra, Indra Avia und Indra Marine.

Indien bleibt einer der grĂ¶ĂŸten Waffenimporteure weltweit, und Russland ist ein bedeutender Lieferant und Partner bei der technischen Zusammenarbeit bei diversen hochmodernen Systemen, darunter der Su-30MKI-Kampfflieger und die BrahMos-Raketen, die von beiden LĂ€ndern gemeinsam entwickelt wurden. Etwa 60 Prozent der militĂ€rischen Technik Indiens stammt aus Russland, und beide LĂ€nder haben ihren Wunsch bekundet, ihre Beziehung zu vertiefen.

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de.rt.com/international/241287


Trump bestÀtigt "Kommunikation" mit Pjöngjang und spricht von "guten Beziehungen" mit Kim


Am Montag erklĂ€rte US-PrĂ€sident Donald Trump vor der Presse im Weißen Haus, er wolle Pjöngjang "irgendwann" kontaktieren und bekrĂ€ftigte, dass er "sehr gute Beziehungen" zum nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un habe.

"Es gibt eine Kommunikation und ich denke, sie ist Ă€ußerst wichtig", sagte Trump. "Ich habe sehr gute Beziehungen mit Kim Jong-un. Ihr Leute hört das nicht gerne, aber es ist immens wichtig", so der US-PrĂ€sident.

Auf die Frage nach der Möglichkeit, mit der nordkoreanischen FĂŒhrung in Kontakt zu treten, sagte er, dass er diesbezĂŒglich "wahrscheinlich irgendwann etwas unternehmen" werde, ohne jedoch einen Zeitplan zu nennen.

Trump bezeichnete die DVRK als eine "große Nuklearnation" und nannte Kim einen "klugen Kerl". "Ich habe ihn ziemlich gut kennengelernt", fĂŒgte er hinzu.

Trump bezog sich auf den Austausch mit Kim wÀhrend seiner ersten Amtszeit, als er ihn in einer Rede vor den Vereinten Nationen im Jahr 2017 als "Little Rocket Man" bezeichnet hatte.

"Wie Sie wissen, begann es sehr hart und sehr gemein. 'Little Rocket Man', die ganze Sache war sehr gemein. Und dann, eines Tages, bekamen wir einen Anruf, dass sie sich gerne treffen wĂŒrden."

Trump und Kim trafen sich dreimal – das erste Mal im Juni 2018 in Singapur, ein weiteres Mal im Februar 2019 in Hanoi und das letzte Mal im Juni 2019 im innerkoreanischen Waffenstillstandsdorf Panmunjom.

Trump war der erste amtierende US-PrĂ€sident, der den Boden der DVRK betreten und die Demarkationslinie von 1953 zwischen Nord- und SĂŒdkorea ĂŒberschritten hat.

WĂ€hrend seiner ersten Amtszeit kĂŒndigte Trump die Aussetzung einiger großer MilitĂ€rĂŒbungen zwischen den USA und SĂŒdkorea an, nachdem er persönliche GesprĂ€che mit Kim aufgenommen hatte. Obwohl diese Verhandlungen gescheitert waren, signalisierte Trump nach seiner Vereidigung im Januar die Bereitschaft zur Wiederaufnahme der GesprĂ€che wĂ€hrend seiner zweiten Amtszeit.

Nach Ansicht von Experten deuteten Trumps jĂŒngste Äußerungen eher auf seine Bereitschaft zu GesprĂ€chen mit Pjöngjang als auf eine Änderung der US-Politik hin, berichtet die Zeitung The Korea Times am Dienstag.

"Obwohl wir die Möglichkeit nicht ausschließen können, dass die USA hinter den Kulissen 'inoffizielle' GesprĂ€che mit Nordkorea fĂŒhren, bringt Trump seinen Wunsch zum Ausdruck, Kim an den Verhandlungstisch zurĂŒckzubringen", sagte Hong Min, ein leitender Wissenschaftler an dem in Seoul ansĂ€ssigen Koreanischen Institut fĂŒr Nationale Wiedervereinigung, gegenĂŒber der Zeitung.

Er fĂŒgte hinzu, dass Washington die Kommunikation mit Pjöngjang ĂŒber zwei KanĂ€le wiederaufnehmen könnte: ĂŒber die StĂ€ndige Vertretung der DVRK bei der UNO in New York oder ĂŒber Jo Chol-su, den Botschafter der nordkoreanischen Vertretung im UNO-BĂŒro in Genf. Jo sei ein enger Vertrauter der nordkoreanischen Außenministerin Choe Son-hui und habe zwischen 2018 und 2020 an den GesprĂ€chen zwischen Washington und Pjöngjang teilgenommen, so der Experte weiter.

Moon Seong-mook, Leiter des Zentrums fĂŒr Wiedervereinigungsstrategie an dem Koreanischen Forschungsinstitut fĂŒr nationale Strategie, sagte gegenĂŒber The Korea Times, die USA versuchten, Pjöngjang die Botschaft zu ĂŒbermitteln, dass sie fĂŒr einen Kontakt mit Kim offen seien.

Der Experte wies darauf hin, dass die DVRK derzeit weniger Anreize fĂŒr eine Zusammenarbeit mit den USA habe, denn Pjöngjang erhalte nun wirtschaftliche und militĂ€rische Vorteile von Russland. "Ein Dialog ist nicht möglich, solange die USA Nordkorea nicht als atomar bewaffneten Staat anerkennen", so Moon.

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de.rt.com/asien/241281-trump-b


Trump: Putin wird die Ukraine-Vereinbarung "durchziehen"


In einem GesprĂ€ch mit Reportern am Montag bekrĂ€ftigte US-PrĂ€sident Donald Trump seinen Willen, den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine so schnell wie möglich zu beenden. Er fĂŒgte hinzu, er wolle sicherstellen, dass Russlands PrĂ€sident Wladimir Putin "jedes Friedensabkommen einhalte".

Trump zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass Russlands Staatsoberhaupt die Friedensverhandlungen "durchziehen" und seine Zusagen halten werde:

"Ich denke, das wird er tun. Ich möchte keine sekundĂ€ren Zölle auf sein Öl erheben, aber ich denke, ich wĂŒrde es tun, wenn ich der Meinung wĂ€re, dass er seine Aufgabe nicht erfĂŒllt."


SekundĂ€rzölle gegen russisches Erdöl und neue antirussische Sanktionen wollte der PrĂ€sident jedoch erneut nicht ausschließen, sollte der Friedensprozess ins Stocken geraten.

Der US-Staatschef Ă€ußerte die Hoffnung, dass auch der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij seinen Teil der Abmachung einhalten werde, tadelte ihn jedoch fĂŒr seine Versuche, das "Abkommen ĂŒber Seltene Erden" neu zu verhandeln, das den USA Zugang zu den ukrainischen Mineralvorkommen gewĂ€hren wĂŒrde. WĂ€hrend Trump das Abkommen als eine Möglichkeit fĂŒr die Ukraine dargestellt hat, frĂŒhere US-Hilfen zurĂŒckzuzahlen, besteht Selenskij immer wieder darauf, dass Kiew Washington nichts schuldet.

Der US-PrÀsident kommentierte dies mit folgenden Worten:

"Wir haben ein GeschĂ€ft ĂŒber Seltene Erden gemacht. Es war alles erledigt. Jetzt sagen sie: 'Nun, ich mache das GeschĂ€ft nur, wenn wir in die NATO aufgenommen werden.'"


Trump beharrte darauf, dass die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine nicht in Frage komme, und deutete an, dass anderslautende Andeutungen wahrscheinlich der Grund fĂŒr die Eskalation der Feindseligkeiten zwischen Moskau und Kiew im Jahr 2022 waren.

Zuvor hatte Trump Selenskij mit "großen Problemen" gedroht, sollte er den Vertragsschluss ĂŒber die ukrainischen Ressourcen mit den USA ablehnen. Der ukrainische Staatschef, dessen regulĂ€re Amtszeit als PrĂ€sident der Ukraine im Mai letzten Jahres abgelaufen ist, behauptete jedoch, dass der Rahmen des Abkommens gegenĂŒber dem, was er bei einem Treffen mit Trump Ende Februar zu unterzeichnen bereit war, geĂ€ndert worden sei.

Bei dem Treffen im Weißen Haus damals ist es, wie bekannt, zu einem heftigen Streit gekommen, bei dem der US-PrĂ€sident Selenskij Undankbarkeit vorwarf und erklĂ€rte, er riskiere den Dritten Weltkrieg. Nach dem Treffen erklĂ€rte Trump Journalisten, Selenskij habe aktuell nicht die Bereitschaft, mit Russland Frieden zu schließen.

Am Sonntag erklĂ€rte der Hausherr im Weißen Haus hingegen dem Sender NBC, er sei "sehr verĂ€rgert" ĂŒber Putins Vorschlag, die Ukraine unter eine vorĂŒbergehende UN-gefĂŒhrte Verwaltung zu stellen, um neue Wahlen zu organisieren. Russland besteht seit Langem darauf, dass Selenskij illegitim ist, da seine Amtszeit im Mai 2024 abgelaufen war.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte jĂŒngst, Moskau und Washington sondierten mehrere Ideen zur Lösung des Ukraine-Konflikts, und fĂŒgte hinzu, Putin sei offen fĂŒr jeden Kontakt mit Trump. Russland vertritt die Auffassung, dass der Konflikt beigelegt werden könnte, wenn sich die Ukraine zur NeutralitĂ€t und Entmilitarisierung verpflichtet und die neuen territorialen Gegebenheiten akzeptiert.

Mehr zum Thema – Verhandlungen von Moskau und Washington in Riad – Beginn eines langen Weges


de.rt.com/international/241282


Kein Aprilscherz – AfD fehlt laut Forsa-Umfrage nur noch ein Prozentpunkt zur Union


Das Meinungsforschungsinstitut Forsa prĂ€sentiert am 1. April die Ergebnisse der jĂŒngsten Befragung zum Thema der politischen Stimmungslage bei den BĂŒrgern, dies erneut im Auftrag der Sender RTL und ntv. Laut Umfrageergebnis kann die Alternative fĂŒr Deutschland (AfD) den Abstand zur Union aus CDU/CSU auf einen Prozentpunkt verkĂŒrzen. Das Ergebnis lautet:

  • Union: 25 Prozent (minus 1)
  • AfD: 24 Prozent (plus 1)
  • SPD: 15 Prozent (+/-0)
  • GrĂŒne: 12 Prozent (+/-0)
  • Linke: 10 Prozent (+/-0)
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl ‱ Forsa fĂŒr RTL/n-tv: CDU/CSU 25 % | AfD 24 % | SPD 15 % | GRÜNE 12 % | DIE LINKE 10 % | BSW 4 % | FDP 4 % | Sonstige 6 %➀ Übersicht: t.co/Gzilw3J3L9➀ Verlauf: t.co/FJLtuxG3lb pic.twitter.com/LPl8pYQzem
— Wahlrecht.de (@Wahlrecht_de) April 1, 2025

Das BSW, wie auch die FDP, erhalten gleichlautend zur vorherigen Umfrage vom 25. MÀrz erneut nur je vier Prozent Zuspruch und wÀren damit rein theoretisch weiterhin im Bundestag nicht vertreten.

Bei der Bundestagswahl am 23. Februar kam die Union noch auf 28,5 Prozent und die AfD lag bei 20,8 Prozent. Der mögliche "GroKo"-Partner der Union, die SPD, kam auf 16,4 Prozent, die GrĂŒnen erfuhren 11,6 Prozent Zustimmung. Das BSW scheiterte Ă€ußerst knapp an der 5-Prozent-HĂŒrde, die FDP kam auf magere 4,3 Prozent.

Das Emnid-Meinungsforschungsinstitut (Verian-Emnid) prĂ€sentierte vor fĂŒnf Tagen demgegenĂŒber ein anderes Bild. So erreichte die Union in dieser Umfrage 27 Prozent und die AfD nur 22 Prozent. Die SPD kĂ€me demnach wie bei Forsa auf 15 Prozent. Die GrĂŒnen konnten sich auf 13 Prozent steigern, die Linke erreicht zehn Prozent. BSW (4 Prozent) und FDP (3 Prozent) bleiben auch hier außen vor.

Aufgrund der niedrigen Anzahl der Teilnehmer bei solchen Umfragen spiegeln die Ergebnisse regelmĂ€ĂŸig nur eine mögliche Tendenz der Stimmung der BĂŒrger wider.

Mehr zum Thema – GrĂŒner "Freiheitsdienst" oder: wie man Reichsarbeitsdienst und Volkssturm kreuzt


de.rt.com/bundestagswahl_2025/


"Sehr große Sache": US-Regierung verurteilt Bestrafung von Le Pen


Die USA haben die Haftstrafe der konservativen französischen Politikerin Marine Le Pen verurteilt, die der Veruntreuung von Geldern fĂŒr schuldig befunden und von der PrĂ€sidentschaftskandidatur ausgeschlossen worden war.

Am Montag hatte ein Pariser Gericht Le Pen, die frĂŒhere Vorsitzende der Partei Rassemblement National (RN), zu vier Jahren Haft verurteilt, von der zwei Jahre auf BewĂ€hrung ausgesetzt sind und zwei Jahre durch das Tragen einer elektronischen Fußfessel verbĂŒĂŸt werden mĂŒssen. Zudem verliert Le Pen fĂŒr fĂŒnf Jahre ihr passives Wahlrecht. Sollte das Urteil nicht aufgehoben werden, wĂ€re sie von den PrĂ€sidentschaftswahlen 2027 ausgeschlossen.

Die Staatsanwaltschaft wirft Le Pen vor, EU-Gelder missbraucht zu haben, mit denen sie in ihrer Zeit als Abgeordnete des EuropÀischen Parlaments ihre Berater bezahlt hatte. Laut Le Monde argumentierte die Staatsanwaltschaft vor Gericht, dass Le Pen und andere RN-Politiker das Geld abgezweigt hÀtten, um die AktivitÀten der Partei in Frankreich zu finanzieren. Le Pen bezeichnete das Urteil als politisch motiviert und versprach, in Berufung zu gehen.

Inzwischen ĂŒbt Washington scharfe Kritik am Urteil. US-PrĂ€sident Donald Trump bezeichnete es als "eine sehr große Sache". "Ich weiß alles darĂŒber, und viele Leute dachten, dass sie wegen nichts verurteilt werden wĂŒrde", sagte er.

"Aber sie darf fĂŒnf Jahre lang nicht kandidieren, und sie ist die Spitzenkandidatin." Das klinge sehr nach den USA, so Trump, der damit auf die Gerichtsverfahren und Ermittlungen anspielt, die er als politisch motivierte "Hexenjagd" bezeichnete und die von der Regierung Biden und den Demokraten angefĂŒhrt worden sei.

Die Sprecherin des US-Außenministeriums Tammy Bruce zog ebenfalls Parallelen zwischen dem Fall in Frankreich und der strafrechtlichen Verfolgung von Trump unter der Regierung Biden. "Wir mĂŒssen als Westen mehr tun, als nur ĂŒber demokratische Werte zu reden. Wir mĂŒssen sie leben", sagte Bruce.

"Der Ausschluss von Menschen vom politischen Prozess ist besonders besorgniserregend angesichts der aggressiven und korrupten Gesetzgebung, die hier in den Vereinigten Staaten gegen PrĂ€sident Trump gefĂŒhrt wird. Wir unterstĂŒtzen das Recht eines jeden, seine Meinung in der Öffentlichkeit zu Ă€ußern, egal ob er damit einverstanden ist oder nicht", fĂŒgte sie hinzu.

Bruce wies darauf hin, dass VizeprĂ€sident J. D. Vance in seiner Rede auf der MĂŒnchner Sicherheitskonferenz im Februar Deutschland und andere US-VerbĂŒndete in Europa fĂŒr ihre Versuche kritisiert habe, den politischen Wettbewerb einzuschrĂ€nken. "Die Demokratie beruht auf dem heiligen Grundsatz, dass die Stimme des Volkes zĂ€hlt. Da ist kein Platz fĂŒr Brandmauern. Entweder man hĂ€lt das Prinzip aufrecht oder nicht", hatte Vance erklĂ€rt.

RN-PrĂ€sident Jordan Bardella warf den Behörden vor, Le Pen von den Wahlen 2027 ausschließen zu wollen. "Sie berauben Millionen von WĂ€hlern ihrer Wahl und damit ihrer Freiheit", sagte er.

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de.rt.com/europa/241249-sehr-g


Lawrow kĂŒndigt Vorbereitungen zu russisch-chinesischem Gipfeltreffen im Mai an


Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat vor dem Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi in Moskau erklĂ€rt, dass die beiden LĂ€nder ein Gipfeltreffen im Mai durchfĂŒhren möchten. Das Ministertreffen am Dienstag diene unter anderem der Vorbereitung der Zusammenkunft. Der Ort des Gipfels wird vorerst nicht bekanntgegeben.

Laut Lawrow seien Moskau und Peking entschlossen, die russisch-chinesischen Beziehungen konsequent zu stÀrken. Zur Entwicklung der bilateralen Kontakte sollen auch die Treffen zwischen Wladimir Putin und Xi Jinping beigetragen haben. Dank der beiden StaatsoberhÀupter könne ein noch nie da gewesenes Niveau der Beziehungen in allen Bereichen erreicht werden.

Wang ist am Montag in Russland eingetroffen. Der Besuch des chinesischen Außenministers wird bis zum 2. April dauern. Im Vorfeld seiner Treffen in Moskau erörterte der Minister in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti die Beziehungen zwischen Russland und China und betonte, dass die beiden LĂ€nder "fĂŒr immer Freunde und niemals Feinde" sind.

Chinas Staatschef Xi Jinping besuchte Moskau zuletzt im Jahr 2023. Im Februar 2025 berichtete der Kreml ĂŒber die Vorbereitung gegenseitiger Besuche von Putin und Xi in Russland und China. Vor kurzem fĂŒhrten die beiden Staatschefs ein TelefongesprĂ€ch.

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de.rt.com/international/241262


Niedersachsen: SPD-MinisterprĂ€sident Stephan Weil kĂŒndigt RĂŒckzug im Mai an


Der langjĂ€hrige MinisterprĂ€sident Niedersachsens und SPD-Landeschef Stephan Weil wird sich laut Eigenauskunft im Mai von seinen Ämtern zurĂŒckziehen. Dem NDR zufolge gab der Politiker am Morgen wĂ€hrend einer internen SPD-Sitzung seine Entscheidung bekannt. FĂŒr den frĂŒhen Nachmittag ist eine Pressekonferenz seitens der niedersĂ€chsischen SPD angekĂŒndigt. Nachfolger an der Spitze der Landespartei und als Regierungschef soll nach NDR-Informationen "demnach Wirtschaftsminister Olaf Lies werden."

Der SPD-Politiker gilt so weit als skandalfreier MinisterprĂ€sident, dies ĂŒber einen Zeitraum von zwölf Jahren. Weil habe mit der Mitteilung "Spekulationen in seiner Partei beendet", dies bezogen auf die nahende Klausurtagung der Partei Ende Mai. Wörtlich heißt es in dem NDR-Artikel aus Parteikreisen:

"Es gibt ein Verfallsdatum."

Seine erste Amtszeit als niedersĂ€chsischer MinisterprĂ€sident erfolgte in einer rot-grĂŒnen Koalition (Kabinett Weil I). Die zweite Amtszeit ab 2017 vollzog sich im Rahmen einer "GroKo" mit der CDU (Kabinett Weil II), woraufhin im Jahr 2022 mit dem Kabinett Weil III wieder eine rot-grĂŒne Koalition folgte.

Der Wikipedia-Eintrag erwĂ€hnt die politische NĂ€he Stephan Weils zu SPD-Ex-Kanzler Gerhard Schröder und eine damit verbundene Russland-Sympathie. Wikipedia verweist in diesem Zusammenhang jedoch lediglich auf das Buch: "Die Moskau-Connection. Das Schröder-Netzwerk und Deutschlands Weg in die AbhĂ€ngigkeit". So heißt es in dem Eintrag:

"In einem Aufsatz vom 7. September 2020 sagte Weil: Sanktionen [gegen Russland] seien Sackgassen. Deutschland solle nicht Forderungen gegen Nord Stream 2 folgen, hinter denen doch nur die USA stĂŒnden. Weil zitierte Egon Bahr, demzufolge in der internationalen Politik es nur um die Interessen von Staaten gehe, 'nie um Demokratie und Menschenrechte' (
) Noch am 24. Februar 2022, dem Tag des Überfalls, erklĂ€rte MinisterprĂ€sident Weil, dass er mit seiner bisherigen Russlandpolitik breche."

So habe Weil – in Bezug auf die Ereignisse im Februar 2022 – "erst Wochen spĂ€ter vorsichtig FehleinschĂ€tzungen bekannt, verneinte aber, dass es ein Schröder-Netzwerk in der SPD gegeben habe."

Der SPD-Politiker reihte sich in den rigiden "Corona-Jahren" anstandslos in die Reihe gesellschaftsspaltender Akteure. So berichtete das Handelsblatt im Dezember 2021:

"Weil droht Impfverweigerern mit Bußgeld und Ausschluss vom Arbeitsplatz. Die Alternative zur Impfpflicht sei 'ein Zustand, den wir alle als unertrĂ€glich ansehen.'"

Im April 2022 heißt es wörtlich in einem Statement zur im Bundestag abgelehnten "Corona-Impfpflicht":

"Das ist bitter! Ich bedauere es außerordentlich, dass heute im Deutschen Bundestag bei der Impfpflicht keine Einigung erzielt werden konnte. Es muss doch unser gemeinsames Anliegen sein, dass möglichst viele Menschen in Deutschland im Herbst vollstĂ€ndig geimpft sind. Leider sieht es derzeit nicht so aus, als wĂ€re das mit einem rein freiwilligen Impfangebot möglich. WĂ€re es gelungen, mit einer Impf(nachweis)pflicht zumindest ab 60 und mit BeratungsgesprĂ€chen eine Steigerung der Impfrate hinzubekommen, hĂ€tte sich die Zahl der schwer an Corona Erkrankten und der daran Sterbenden deutlich reduzieren lassen."

Zuvor hatte Weil im November 2021 die von ihm zu verantwortende niedersĂ€chsische Anordnung fĂŒr eine "verschĂ€rfte Corona-Verordnung mit strengen 2G- und 2Gplus-Vorgaben und mit tĂ€glichen Testverpflichtungen [in Alten- und Pflegeeinrichtungen]" als unbedingte Notwendigkeit eingefordert und durchgesetzt.

Mehr zum Thema - "Aus der Zeit gefallen" – Kretschmer spricht sich gegen Sanktionen und fĂŒr Dialog mit Russland aus


de.rt.com/inland/241252-nieder


Österreichs Ex-Kanzler bald in fĂŒhrender Rolle bei EU-Bank


Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) soll fĂŒr einen Direktoriumsposten bei der EuropĂ€ischen Investitionsbank (EIB) vorgeschlagen werden.

Die Nominierung kommt ĂŒberraschenderweise von Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ), wie das Finanzministerium bestĂ€tigte.

Die Besetzung hochrangiger Positionen bei der EIB folgt einem rotierenden System unter den EU-Mitgliedstaaten. Österreich ist nun wieder an der Reihe, einen Kandidaten zu benennen. In der Vergangenheit hatte bereits der ehemalige ÖVP-Finanzminister Wilhelm Molterer eine fĂŒhrende Rolle bei der EIB inne. Von 2011 bis 2015 war er VizeprĂ€sident der Bank. Jetzt könnte Karl Nehammer seinem Parteikollegen folgen.

Die EuropĂ€ische Investitionsbank spielt eine zentrale Rolle bei der Finanzierung von Projekten, die die europĂ€ische Wirtschaft und Infrastruktur stĂ€rken sollen. Ihr Fokus liegt auf Klimaschutz, nachhaltiger Entwicklung, Digitalisierung, Sicherheit, Verteidigung, Landwirtschaft und sozialer Infrastruktur. Sie arbeitet eng mit anderen EU-Institutionen zusammen und unterstĂŒtzt durch Kredite innovative und nachhaltige Projekte.

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de.rt.com/oesterreich/241267-o


Erdoğan verschĂ€rft Repressionen im Land – EU schweigt aus eigennĂŒtzigem KalkĂŒl


Von Pierre Levy

Seit zweiundzwanzig Jahren regiert Recep Tayyip Erdoğan die TĂŒrkei. ZunĂ€chst als Premierminister, seit 2014 als PrĂ€sident. Diese Herrschaft war, gelinde gesagt, nie von einer Entfaltung der Demokratie oder einem Fortschritt der Freiheiten geprĂ€gt.

Der tĂŒrkische Staatschef, der der AKP-Partei (oft als "islamisch-konservativ" bezeichnet) angehört, hat von Anfang an die kurdischen KrĂ€fte, welche fĂŒr Autonomie eintreten, als seinen Ă€rgsten Feind bezeichnet. Insbesondere stand die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die als "terroristisch" bezeichnet wird, im Visier. Eine breit angelegte Anschuldigung, die es oft ermöglichte, viele ihrer Sympathisanten zu verfolgen und zu inhaftieren, weit ĂŒber die PKK hinaus.

So sitzen mehrere Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP, jetzt DEM) noch heute hinter Gittern. Dies gilt fĂŒr den Parteivorsitzenden Selahattin Demirtaß, der 2016 wegen seiner angeblichen Komplizenschaft mit der PKK verurteilt wurde, sowie fĂŒr die ehemalige Co-Vorsitzende. Die HDP ist eine linksliberal-ökologische Partei, die zwar mit den kurdischen Gebieten und Bestrebungen verbunden ist, aber kaum verdĂ€chtigt werden kann, subversive AktivitĂ€ten zu betreiben.

In Wirklichkeit lastet die Repression oder die Bedrohung auf vielen Bereichen der Gesellschaft. GewerkschaftsaktivitĂ€ten werden streng ĂŒberwacht. Und das Land galt lange Zeit als Weltspitze, was die Zahl der inhaftierten Journalisten im VerhĂ€ltnis zur Bevölkerung betrifft. Auch viele Intellektuelle stehen unter Druck.

Der gescheiterte Putschversuch im Juli 2016 diente als Vorwand fĂŒr eine brutale VerschĂ€rfung der Repressionsmaßnahmen. Der Aufstand eines Teils der StreitkrĂ€fte, der im Nachhinein vom Staatschef als "Geschenk Gottes" bezeichnet wurde – einige fragen sich, ob dieses göttliche Geschenk in Wirklichkeit machiavellistisch herbeigefĂŒhrt worden war –, wurde sofort instrumentalisiert, um immense SĂ€uberungen innerhalb der Armee, der Polizei, der Justiz sowie der Lehrer und Akademiker zu rechtfertigen.

Tausende Beamte wurden verurteilt und eingesperrt, Zehntausende andere entlassen. Ihnen allen wurde vorgeworfen, Teil der Netzwerke von Fethullah GĂŒlen zu sein, einem Prediger, der lange Zeit der Mentor von Erdoğan war, bevor dieser beschloss, ihn zu verleumden und zu verfolgen.

Der Staatschef, der im zweiten Wahlgang der PrĂ€sidentschaftswahlen im Mai 2023 mit knapper Mehrheit (52 Prozent) wiedergewĂ€hlt wurde, konnte sich aber einer spektakulĂ€ren Niederlage seiner Partei bei den Kommunalwahlen im April 2024 nicht entziehen. Diese verlor viele große StĂ€dte und konnte weder die Hauptstadt Ankara noch Istanbul, die grĂ¶ĂŸte Metropole des Landes, deren BĂŒrgermeister Erdoğan einst war, zurĂŒckgewinnen.

Die jĂŒngsten Manöver, die er im Hinblick auf Verhandlungen mit dem zu lebenslanger Haft verurteilten historischen FĂŒhrer der PKK, Abdullah Öcalan, eingeleitet hat, hindern ihn keineswegs daran, BĂŒrgermeister von StĂ€dten mit ĂŒberwiegend kurdischer Bevölkerung abzusetzen und durch der Regierung ergebene Verwalter zu ersetzen, und damit Millionen von WĂ€hlern zu trotzen, wie es erst kĂŒrzlich wieder der Fall war.

Vor diesem Hintergrund haben am 19. MĂ€rz fĂŒnf Gerichte des Landes den sehr beliebten BĂŒrgermeister von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, der "Korruption" und der "UnterstĂŒtzung der PKK" beschuldigt und seine Verhaftung angeordnet, zusammen mit mehreren Dutzend seiner Mitarbeiter, gewĂ€hlten Vertretern und FĂŒhrungskrĂ€ften der Republikanischen Volkspartei (CHP, kemalistisch und Mitglied der Sozialistischen Internationale). Am 23. MĂ€rz bestĂ€tigte ein Richter seine Inhaftierung.

Dies hinderte die CHP-FĂŒhrung nicht daran, die Vorwahlen zur Bestimmung ihres Kandidaten fĂŒr die PrĂ€sidentschaftswahlen 2028 zu organisieren: Am 23. MĂ€rz erhielt İmamoğlu 15,5 Millionen Stimmen von BĂŒrgern, die auch ohne Mitgliedschaft in der CHP wahlberechtigt waren. Ein regelrechtes Plebiszit, das als massive Verurteilung des vom Staatschef ausgeheckten Manövers gilt.

Dieses lĂ€sst kaum Zweifel aufkommen: Nach Ansicht der meisten Beobachter ist der BĂŒrgermeister von Istanbul die einzige Persönlichkeit, die Recep Tayyip Erdoğan schlagen könnte (Letzterer könnte sich im Falle einer vorgezogenen Wahl erneut zur Wahl stellen). Ein weiterer Hinweis auf die Ängste des PrĂ€sidenten: Am 18. MĂ€rz hat die UniversitĂ€t, die Ekrem İmamoğlu das fĂŒr die Kandidatur fĂŒr das höchste Staatsamt erforderliche Diplom ausgestellt hatte, dieses Diplom fĂŒr ungĂŒltig erklĂ€rt 


Hat Erdoğan die Auswirkungen seines Manövers unterschĂ€tzt? Seit zwei Wochen hĂ€ufen sich im Land die Protestkundgebungen, die zunĂ€chst von Studenten initiiert wurden und nun von der CHP geleitet werden. Hunderttausende Demonstranten schließen sich der Bewegung an, sodass niemand den Ausgang vorhersagen kann.

Als Reaktion darauf versuchte die Regierung die Demonstrationen zu verbieten – ohne Erfolg. Fast 2.000 Menschen wurden verhaftet, darunter ein Dutzend Journalisten. Es wurde sogar eine Zeit lang erwogen, einen vorlĂ€ufigen Verwalter zu ernennen, der die CHP, die wichtigste Oppositionspartei, leiten sollte. Kurz gesagt, alles deutet darauf hin, dass eine neue Stufe in Sachen Verletzung der bĂŒrgerlichen Freiheiten erreicht wurde.

Unter diesen UmstĂ€nden hĂ€tte man eine entschiedene Verurteilung seitens der EuropĂ€ischen Union erwarten können. Die EU ist nĂ€mlich schnell dabei, der ganzen Welt Demokratie-Lektionen zu erteilen – es ist sogar eine ihrer LieblingsbeschĂ€ftigungen, im Namen der "Werte", zu deren natĂŒrlichem Verteidiger sie sich selbst ernannt hat. Und das umso mehr, als die TĂŒrkei immer noch formell ein Beitrittskandidat ist, auch wenn die Verhandlungen 2018 offiziell eingefroren wurden.

Aber BrĂŒssel blieb ausnahmsweise bemerkenswert diskret. Die EuropĂ€ische Kommission forderte lediglich ein "klares Bekenntnis zu demokratischen Normen und Praktiken". Aber man sucht vergeblich nach einer Verurteilung Ankaras oder auch nur nach einer ausdrĂŒcklichen Anspielung auf die laufende JustizwillkĂŒr.

Offensichtlich ist diese ZurĂŒckhaltung auf geopolitische GrĂŒnde zurĂŒckzufĂŒhren, in einem erschĂŒtterten internationalen Kontext, in dem die europĂ€ischen FĂŒhrer vom amerikanischen "großen Bruder" brutal im Stich gelassen wurden.

Die TĂŒrkei verfĂŒgt nĂ€mlich ĂŒber eine besondere strategische Position an der geografischen und historischen Schnittstelle zwischen Europa, Asien und dem Nahen Osten. Als wichtiges Mitglied der NATO hat sie nach den USA die zweitgrĂ¶ĂŸte Armee der Allianz. DarĂŒber hinaus kontrolliert sie die Meerengen, die das Mittelmeer und das Schwarze Meer verbinden.

Um dieses Meer herum besteht historisch eine RivalitĂ€t mit Russland. Eine RivalitĂ€t, die sich in den letzten Jahren auch in Libyen und Syrien manifestiert hat. Die TĂŒrkei ist zudem ein wichtiger Waffenlieferant fĂŒr die Ukraine, insbesondere im Bereich der Drohnen. Und am 8. MĂ€rz dankte der ukrainische PrĂ€sident, der seinen tĂŒrkischen Amtskollegen besuchte, ihm herzlich fĂŒr die Lieferung einer brandneuen Korvette.

WĂ€hrend Ankara seine Beziehungen zu Kiew pflegt, ohne sich um die Neuausrichtung in Washington zu kĂŒmmern, beruft sich der tĂŒrkische PrĂ€sident jedoch auch auf die Freundschaft, die er mit Wladimir Putin pflege. Russland und die TĂŒrkei haben sich ergĂ€nzende Energieinteressen. DarĂŒber hinaus waren die US-amerikanischen FĂŒhrer vor Donald Trump nicht sehr begeistert von der tĂŒrkischen Bestellung hoch entwickelter Flugabwehrsysteme in Moskau.

Vor allem aber hat die TĂŒrkei die westlichen Sanktionen gegen Russland nie umgesetzt und hatte sogar die kurzlebigen Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau im Jahr 2022 unterstĂŒtzt. Mit anderen Worten: Recep Tayyip Erdoğan prahlt damit, ein potenzieller Vermittler zwischen den Kriegsparteien zu sein.

Die EU-FĂŒhrer sind ihrerseits verĂ€rgert und beschĂ€mt, dass ihnen bei den laufenden Verhandlungen zwischen den USA und Russland nicht einmal ein Platz am Katzentisch zugestanden wurde. Sich mit Ankara anzufreunden oder zumindest zu vermeiden, die TĂŒrkei zu verĂ€rgern, könnte dazu beitragen, so trĂ€umen sie, dass die EU die Strafbank verlassen könnte; und auch dazu beitragen, die ZugestĂ€ndnisse zu begrenzen, die Washington im Rahmen eines globalen Kuhhandels gegenĂŒber Moskau zu machen bereit zu sein scheint. Das hoffen sie zumindest.

Dass BrĂŒssel auf seine ĂŒblichen demokratischen Moralpredigten verzichtet hat, ist keine Katastrophe, ganz im Gegenteil. Man kann nur darauf hinweisen, dass diese je nach Kontext unterschiedlich ausfallen. Und dies unterstreicht nur die Heuchelei der empörten Äußerungen, die "Verletzungen der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit" anprangern, die so oft urbi et orbi vorgetragen werden.

Mehr zum Thema – Ukraine bereitet sich auf Selenskijs Nominierung fĂŒr neue Amtszeit vor


de.rt.com/meinung/241242-erdog


Russische Armee schlĂ€gt Einmarsch ukrainischer Truppen nahe Brjansk zurĂŒck


Russische StreitkrĂ€fte haben einen Einmarsch der ukrainischen Armee in das Gebiet Brjansk vereitelt und die gegnerischen Truppen im Gebiet Tschernigow angegriffen. Dies meldet Sergei Lebedew, ein Koordinator des prorussischen Untergrunds in Nikolajew, gegenĂŒber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Lebedew erklÀrt, dass sich der Vorfall im Dorf Janschulowka an der Grenze zu Russland ereignet habe. Das russische MilitÀr habe dort eine Einheit der ukrainischen StreitkrÀfte entdeckt, die sich verdeckt in landwirtschaftlichen Hallen am östlichen Rand des Dorfes niedergelassen habe. Diese Einheit habe die Dislozierung einer Sabotage- und AufklÀrungsgruppe in Richtung des Dorfes Luschki im Gebiet Brjansk vorbereitet.

Den Angaben zufolge bemerkten russische KĂ€mpfer zudem Bewegungen ukrainischer Gruppen in den WĂ€ldern nahe der russischen Grenze und eröffneten daraufhin das Feuer. Auch eine Einheit der ukrainischen Armee mit etwa dreißig Soldaten, die vor kurzem in das Dorf Gremjatsch nahe der Grenze zum Gebiet Brjansk verlegt worden sei, sei beschossen worden.

DarĂŒber hinaus berichtet Lebedew von einem Angriff russischer Soldaten auf ein Drohnenlager der ukrainischen Armee in der Stadt Nowgorod-Sewerski im Gebiet Tschernigow. Dabei seien ein gegnerisches Lager sowie AusrĂŒstung zerstört worden.

Bereits in der vergangenen Woche hatte eine Quelle des Truppenverbandes Nord gegenĂŒber RIA Nowosti erklĂ€rt, Kiew plane die Einnahme russischen Territoriums. Die ukrainischen StreitkrĂ€fte hĂ€tten den Auftrag, neue Territorien im Gebiet Kursk und zumindest ein kleines Gebiet im Gebiet Belgorod zu besetzen.

Anfang MĂ€rz starteten russische Truppen eine Großoffensive im Gebiet Kursk. Innerhalb weniger Tage befreiten sie ĂŒber 1.100 Quadratkilometer. Allein zwischen dem 8. und 14. MĂ€rz erhielten sie dreißig Ortschaften zurĂŒck, darunter auch das Verwaltungszentrum, die Stadt Sudscha. Seit dem 18. MĂ€rz versucht die ukrainische Armee, in das Gebiet Belgorod einzudringen, doch russische Truppen wehren alle Angriffe ab.

Das Verteidigungsministerium in Moskau betont, das Kiewer Regime habe diesen Schritt unternommen, um ein negatives Klima rund um die russisch-amerikanischen Verhandlungen zu schaffen.

In den Gebieten Brjansk, Kursk und Belgorod gilt weiterhin der Anti-Terror-Modus.

Mehr zum Thema –Liveticker Ukraine-Krieg


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Tesla-VerkÀufe in der Schweiz sinken drastisch: 65 Prozent weniger Neuzulassungen


Die europĂ€ische Automobilindustrie steckt in der Krise – sowohl traditionelle Hersteller wie Mercedes und Volkswagen als auch die neuen Anbieter von Elektrofahrzeugen. Ob dies an der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Europa oder an der Konkurrenz durch gĂŒnstige chinesische Autos liegt, ist umstritten.

Marktanalysten gehen davon aus, dass mehrere Faktoren zusammenwirken: Die europÀische Wirtschaft schrumpft, und die Kaufkraft der Verbraucher sinkt. In dieser schwierigen Zeit ist ein Boykott das Letzte, was die Branche gebrauchen kann.

Ein solcher Boykott trifft derzeit besonders Tesla und dessen CEO Elon Musk. Weltweit, insbesondere in den USA und Europa, sind die Verkaufszahlen rĂŒcklĂ€ufig.

Auch die Schweiz bildet da keine Ausnahme: Die Neuzulassungen von Tesla-Fahrzeugen sind massiv eingebrochen. Im ersten Quartal 2025 wurden nur noch 1.195 Neuwagen registriert – ein RĂŒckgang von 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie Daten des Bundesamtes fĂŒr Straßen (Astra) zeigen. Besonders stark fiel der RĂŒckgang im Februar und MĂ€rz aus.

Die Tesla-Aktie ist seit Trumps erneuter AmtsĂŒbernahme am 20. Januar 2025 um etwa 45,9 Prozent abgestĂŒrzt.

Die drastischen AbsatzeinbrĂŒche werden unter anderem auf Boykottaufrufe gegen Tesla und Elon Musk zurĂŒckgefĂŒhrt. Musks öffentliche UnterstĂŒtzung fĂŒr Donald Trump und seine NĂ€he zu rechten politischen Kreisen haben international fĂŒr Unmut gesorgt.

Europa boykottiert Tesla: Einbruch um 65 Prozent

In mehreren LĂ€ndern, darunter Italien und Frankreich, kam es zu Protesten und Vandalismus gegen Tesla-Fahrzeuge. Auch in der Schweiz gab es Berichte ĂŒber beschĂ€digte oder beschmierte Autos.

Der Marktanteil von Tesla in der Schweiz liegt derzeit bei nur noch 2,4 Prozent. Damit rutscht das Unternehmen in der Rangliste der meistverkauften Automarken von Platz 8 auf Platz 17 ab. Trotz des generellen RĂŒckgangs bleibt das Model Y das meistverkaufte Elektroauto des Landes.

Der Negativtrend zeigt sich auch an den internationalen FinanzmĂ€rkten. Seit Jahresbeginn ist der Tesla-Aktienkurs um 38 Prozent gefallen. Trotz dieses RĂŒckgangs bleibt Tesla mit einer Marktkapitalisierung von 848 Milliarden US-Dollar weiterhin das wertvollste Automobilunternehmen der Welt.

Toyota folgt mit großem Abstand auf Platz zwei mit 276 Milliarden US-Dollar, wĂ€hrend der chinesische Hersteller BYD mit 159 Milliarden US-Dollar den dritten Platz einnimmt.

Hundreds of thousands of people worldwide have taken to the streets to protest Tesla. Trust the process. #3E #TeslaTakeDown pic.twitter.com/Z19qzKpqrI
— Anonymous (@YourAnonCentral) March 29, 2025

Die Boykottaufrufe gegen Tesla verbreiten sich vor allem ĂŒber soziale Medien. Bilder von beschĂ€digten oder in Brand gesetzten Fahrzeugen kursieren weltweit und tragen zur negativen Stimmung bei.

Gleichzeitig gibt es auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) Versuche, Vandalen zu identifizieren und öffentlich bloßzustellen – ein Vorgehen, das inzwischen zu zahlreichen humorvollen Videos gefĂŒhrt hat. FĂŒr betroffene Tesla-Besitzer dĂŒrfte das allerdings nur ein schwacher Trost sein.

Tesla bietet mit dem sogenannten "WĂ€chter-Modus" eine integrierte Sicherheitsfunktion, die das Fahrzeug auch im geparkten Zustand ĂŒberwacht. In den Kommentaren bestĂ€tigen Tesla-Besitzer, dass sie diesen Modus aktiviert hatten. Laut Tesla bleiben bei Aktivierung sĂ€mtliche Kameras und Sensoren des verriegelten Fahrzeugs in Betrieb und erfassen verdĂ€chtige AktivitĂ€ten in der Umgebung.

$3000 worth of damage.That is an innocent Tesla owner. Stop this madness. pic.twitter.com/MEdE3OZ3HE
— Thomas Sowell Quotes (@ThomasSowell) March 19, 2025

Im Falle einer potenziellen Bedrohung reagiert das System mit verschiedenen Alarmsignalen und benachrichtigt den Fahrzeugbesitzer ĂŒber die Tesla-App. Falls vorhanden, werden die aufgezeichneten Videos automatisch auf einem USB-Laufwerk gespeichert, sodass der Vorfall spĂ€ter nachvollzogen werden kann.

Mehr zum Thema – Musk warnt vor US-Insolvenz


de.rt.com/schweiz/241243-tesla


Wenige Schritte vom Krieg entfernt? Wohin Trumps Ultimatum an Iran fĂŒhren könnte


Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Angesichts der wiederholten Androhung militÀrischer Aktionen durch US-PrÀsident Donald Trump haben die iranischen StreitkrÀfte ihre Raketen mit der FÀhigkeit zum Angriff auf US-Stellungen in Alarmbereitschaft versetzt, wie die Zeitung The Tehran Times am Montag berichtet.

Wie es heißt, befinde sich eine betrĂ€chtliche Anzahl dieser startbereiten Raketen in unterirdischen Anlagen, die Luftangriffen standhalten sollen.

Dieser Bericht erfolgt, nachdem US-PrĂ€sident Donald Trump in einem GesprĂ€ch mit dem Sender NBC am Sonntag seine Angriffsdrohungen bekrĂ€ftigt hatte, falls Teheran keine Einigung mit Washington ĂŒber Irans Atomprogramm erzielen wĂŒrde. "Wenn sie keine Absprache treffen, dann wird es Bombardierungen geben", so Trump. Außerdem hatte er mit Strafzöllen gegen die Abnehmer von Rohöl aus Iran gedroht.

Angesichts der von Trump angedrohten Maßnahmen gegen Iran erklĂ€rte ein ranghoher iranischer MilitĂ€rbeamter gegenĂŒber The Telegraph, dass Teheran als Reaktion auf einen US-Angriff den gemeinsamen MarinestĂŒtzpunkt der USA und Großbritanniens auf der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean angreifen wĂŒrde. Vergangene Woche waren dort fĂŒnf strategische US-Bomber vom Typ B-2 Spirit eingetroffen, die bei einer Operation gegen die unterirdische Infrastruktur des Iran eingesetzt werden könnten.

Seit seinem Amtsantritt im Januar hat Trump wiederholt erklĂ€rt, dass Washington Iran bombardieren werde, wenn das Land nicht die von Trump gewĂŒnschten ZugestĂ€ndnisse mache.

Bereits Anfang MĂ€rz sandte der US-PrĂ€sident den iranischen Behörden einen Brief, in dem er militĂ€rische Maßnahmen androhte, falls Teheran sich weigern sollte, innerhalb von zwei Monaten ein neues Atomabkommen zu schließen.

Teheran weigert sich, unter den gegenwÀrtigen UmstÀnden mit den USA zu verhandeln. Allerdings erklÀrt man sich wiederholt bereit, auf jede Aggression mit Entschlossenheit zu reagieren.

Nachdem die USA unter der ersten PrĂ€sidentschaft von Donald Trump im Jahr 2018 aus der Atomvereinbarung ausgestiegen sind, hat Teheran die Uranproduktion wiederaufgenommen. Mit der Vereinbarung aus dem Jahr 2015 war sichergestellt worden, dass Irans Atomprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient.

Die Sprache der Ultimaten sei eine typische Verhandlungsweise der Trump-Regierung, erklĂ€rt Ilja Waskin, Nachwuchswissenschaftler am Zentrum fĂŒr Nahost-, Kaukasus- und Zentralasienstudien an der Higher School of Economics (HSE) in Moskau, in einem Artikel der Zeitung Wedomosti.

Auf diese Weise versuche Washington, schnell mit Teheran zu einer VerstĂ€ndigung zu kommen und ein neues Abkommen wie die Atomvereinbarung von 2015 zu seinen eigenen Bedingungen abzuschließen, so der Experte weiter.

Allgemein sei Iran bereit, mit den USA zu verhandeln, wenn Washington eine respektvolle Kommunikation aufbauen und aufhöre wĂŒrden, den iranischen Behörden seinen Willen aufzuzwingen.

"Außerdem haben die iranischen Eliten Misstrauen gegen Trumps Person, denn er hat wĂ€hrend seiner ersten Amtszeit das vorherige Atomabkommen im Jahr 2018 gebrochen und verhĂ€lt sich generell unberechenbar", meint Waskin.

Trump versuche, eine weitere Militarisierung des Iran zu verhindern, die möglicherweise die Interessen der USA im Nahen Osten schĂ€digen könnte, meint Lew Sokolschtschik, ein fĂŒhrender Forscher am Zentrum fĂŒr europĂ€ische und internationale Studien an der HSE.

"In den vergangenen Jahren haben die Iraner große Fortschritte bei ihrem Atomprogramm und den TrĂ€gersystemen gemacht. Nach SchĂ€tzungen von Experten werden sie nun wenige Monate brauchen, um eine Atombombe zu bauen. Dies beunruhigt sehr sowohl die USA als auch Israel", so Sokolschtschik.

Er weist darauf hin, dass sich beim iranischen Atomprogramm eine komplizierte Situation herausgebildet habe. Einerseits ĂŒbe Washington Druck auf Iran aus, um ihn daran zu hindern, eine Atombombe zu bekommen. Andererseits sehe Teheran darin eine Bedrohung seiner eigenen Existenz, was es zur Entwicklung von Atomwaffen drĂ€nge.

Auch die ZurĂŒckdrĂ€ngung iranischer StĂŒtzpunkte in der Region fĂŒhre nach Ansicht der iranischen Elite zu einer Verdichtung des Sicherheitsrings um das Land, betonte Sokolschtschik. "Aus der Sicht Teherans bleiben Atomwaffen die einzige Garantie dafĂŒr, dass keine Macht sie angreift", so der Experte.

Angesichts der Lage schließen die GesprĂ€chspartner von Wedomosti einen Übergang zu einer heißen Phase in der Konfrontation zwischen Teheran und Washington nicht aus. Möglich seien Schlagabtausche auf strategische Einrichtungen des Iran einerseits und der USA und Israels andererseits.

Mehr zum Thema – Iran warnt vor Vergeltung nach möglichen Angriffen Israels und der USA


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