Medienbericht: USA erwarten innerhalb von Wochen Waffenstillstand in der Ukraine


Bei ihrem Treffen in Paris haben hochrangige politische Vertreter der USA den westeuropĂ€ischen UnterstĂŒtzern Kiews mitgeteilt, dass sie mit einem Waffenstillstand innerhalb der nĂ€chsten Wochen rechnen, wie Bloomberg berichtet. Demnach hĂ€tten der US-Sondergesandte Steve Witkoff und US-Außenminister Marco Rubio bei dem von Emmanuel Macron ausgerichteten Treffen in Paris den Zeitplan bis zum Waffenstillstand dargelegt, berichtet das Nachrichtenportal unter Bezugnahme auf nicht nĂ€her genannte Quellen.

Laut Berichten hĂ€tten die EuropĂ€er den Versuch unternommen, die US-Diplomaten davon zu ĂŒberzeugen, dass Donald Trump seine Gangart gegenĂŒber Moskau verschĂ€rfen mĂŒsse. Die US-Vertreter bezeichneten dies als den jĂŒngsten Versuch der EuropĂ€er, Einfluss auf die GesprĂ€che zu nehmen.

Bereits in der vergangenen Woche hat der Trump-Vertraute Steve Witkoff Russlands PrÀsident Putin in Sankt Petersburg getroffen. Das GesprÀch mit Putin bezeichnete Witkoff als produktiv. Der ukrainische Machthaber Selenskij warf Witkoff hingegen vor, russische Narrative wiederzugeben.

Russische Diplomaten sehen allerdings noch große Hindernisse auf dem Weg zu einem Waffenstillstand. Eines dieser Hindernisse ist, dass die westeuropĂ€ischen UnterstĂŒtzer des Kiewer Regimes die FriedensbemĂŒhungen der USA hintertreiben.

Am Donnerstag hatte der StĂ€ndige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja dargelegt, dass Kiew seine Verpflichtungen aus dem durch die USA vermittelten Moratorium ĂŒber einen Verzicht auf Angriffe auf Objekte der Energieinfrastruktur des Gegners nicht eingehalten habe. Nebensja warf den LĂ€ndern Westeuropas zudem vor, Friedensverhandlungen in der Vergangenheit dazu genutzt zu haben, die Ukraine aufzurĂŒsten. Vor diesem Hintergrund sei es unrealistisch, auf einen sofortigen vollstĂ€ndigen Waffenstillstand zu drĂ€ngen.

"Ich kann nicht fĂŒr PrĂ€sident Trump sprechen", sagte Nebensja. "Vielleicht weiß er es besser."

Das 30-tĂ€gige Moratorium auf Angriffe auf Objekte der Energieinfrastruktur des Gegners war am 18. MĂ€rz geschlossen worden und lief in dieser Woche aus. Auf die Frage, ob Russland seine MilitĂ€rstrategie Ă€ndern wĂŒrde, antwortete der Sprecher des PrĂ€sidenten, Dmitri Peskow, dass Putin bisher keine neue Direktive ausgegeben habe.

Mehr zum Thema – Dmitrijew: "Eine Menge" LĂ€nder wollen die US-Russland-Verhandlungen scheitern lassen


de.rt.com/international/242773


WĂ€hrungswunder Rubel: 40 Prozent Plus gegenĂŒber dem Dollar. Anleger setzen auf Entspannung mit USA


Der russische Rubel hat die psychologisch wichtige Marke von 81 im Wechselkurs mit dem US-Dollar durchbrochen und damit den höchsten Stand seit dem 28. Juni 2024 erreicht. Getrieben wurde der Kurs durch steigende Rohölpreise und die wachsende Hoffnung auf eine AnnÀherung zwischen Moskau und Washington.

Um 9:00 Uhr GMT notierte der Rubel 1,5 Prozent fester bei 80,90 je US-Dollar. GegenĂŒber dem Euro lag der Kurs bei 92,00 – ein Niveau, das zuletzt im Sommer 2023 erreicht worden war. Das Handelsvolumen blieb vor dem Osterwochenende gering. Die Rohöl-Sorte Brent, das wichtigste Exportgut Russlands, verteuerte sich am Vortag um rund drei Prozent.


Russischer Rubel erreicht höchsten Stand seit Juni 2024Printscreen NetDania
Seit Jahresbeginn hat der Rubel ĂŒber 40 Prozent gegenĂŒber dem Dollar zugelegt – damit ist er aktuell die weltweit stĂ€rkste WĂ€hrung und lĂ€sst sogar Gold in der Performance hinter sich. Als treibende Faktoren gelten unter anderem der robuste HandelsĂŒberschuss, Zinserhöhungen der Zentralbank sowie Spekulationen auf ein baldiges Ende des Ukrainekriegs.

Russian Ruble is the strongest currency in the world this year after appreciating 38% against the U.S. Dollar 🚹📈 pic.twitter.com/SILVOWPAGr
— Barchart (@Barchart) April 15, 2025

Selbst die jĂŒngste Warnung von US-Außenminister Marco Rubio, wonach PrĂ€sident Donald Trump ein Scheitern der Friedensverhandlungen in den kommenden Tagen nicht ausschließe, konnte den Optimismus an den DevisenmĂ€rkten bislang nicht dĂ€mpfen.

Auch gegenĂŒber dem chinesischen Yuan, der mittlerweile wichtigsten FremdwĂ€hrung im russischen Außenhandel und bei Interventionen der Zentralbank, legte der Rubel leicht um 0,1 Prozent auf 11,08 zu.

Die russische Zentralbank verfolgt weiterhin eine restriktive Geldpolitik und erhöhte den Leitzins auf 21 Prozent, um der inflationsbedingten Geldentwertung zu begegnen. Die hohen Zinsen wirken wie ein Magnet auf auslĂ€ndische Investoren – insbesondere aus sogenannten "freundlichen Staaten" – und stĂŒtzen somit den Rubelkurs zusĂ€tzlich.

Die reale effektive Wechselkursrate des Rubels stieg im MĂ€rz um 7,1 Prozent gegenĂŒber dem Vormonat, im ersten Quartal um insgesamt 19,2 Prozent, so die Zentralbank. Gleichzeitig sank das Importvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent, wĂ€hrend russische Exporteure 25 Prozent mehr DevisenumsĂ€tze in Rubel tauschten.

Der HandelsĂŒberschuss belief sich in den ersten beiden Monaten des Jahres auf rund 18,5 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von 15 Prozent gegenĂŒber dem Vorjahr.

Starker Rubel – ein zweischneidiges Schwert

Ein fester Rubel stĂ€rkt zwar das Vertrauen in die russische Wirtschaft, stellt jedoch auch eine Belastung fĂŒr den Staatshaushalt dar. Die Einnahmen aus dem Öl- und GasgeschĂ€ft erfolgen in US-Dollar, wĂ€hrend die Ausgaben des Bundeshaushalts in Rubel getĂ€tigt werden. Ein starker Rubel bedeutet somit einen geringeren Zufluss an Rubel pro ausgegebenem Dollar.

Das Finanzministerium hat zuletzt eingerÀumt, dass das angestrebte Haushaltsdefizit von 0,5 Prozent des BIP in diesem Jahr womöglich nicht eingehalten werden kann.

Trotz dieser Risiken signalisiert der anhaltende Kursanstieg vorerst StabilitĂ€t und Marktvertrauen – auch wenn die WĂ€hrungsstĂ€rke auf lĂ€ngere Sicht fiskalpolitische Zielkonflikte verschĂ€rfen könnte.

Mehr zum Thema – Paris: USA, Großbritannien und Frankreich verhandeln ĂŒber die Ukraine


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EuropĂ€ische Firmen liebĂ€ugeln wieder mit russischem Gas – als Rettung vor den USA


Von Olga Samofalowa

Französische und deutsche Unternehmen haben begonnen, ĂŒber eine RĂŒckkehr von Gazprom auf den europĂ€ischen Gasmarkt zu sprechen. Didier Ollo, geschĂ€ftsfĂŒhrender VizeprĂ€sident des französischen Unternehmens Engie, das frĂŒher einer der grĂ¶ĂŸten Gasabnehmer von Gazprom war, sagt gegenĂŒber der Nachrichtenagentur Reuters:

"Wenn es in der Ukraine zu einem vernĂŒnftigen Frieden kommt, könnten wir zu Lieferungen von 60, vielleicht 70 Milliarden Kubikmetern pro Jahr zurĂŒckkehren, einschließlich FlĂŒssiggas (LNG)."

Engie befindet sich teilweise im Besitz des französischen Staates. Ollo weist darauf hin, dass Russland etwa 20 bis 25 Prozent des EU-Bedarfs liefern könnte, wÀhrend es vor dem Konflikt noch 40 Prozent waren.

Patrick PouyannĂ©, Chef des französischen Ölkonzerns TotalEnergies, erklĂ€rt seinerseits:

"Europa wird nie wieder 150 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland importieren, wie es vor dem militĂ€rischen Konflikt der Fall war. Aber ich wĂŒrde wetten, dass 70 Milliarden Kubikmeter akzeptabel sind."

Er weist jedoch auf die Gefahren einer zu starken AbhĂ€ngigkeit Europas von US-Gas hin. PouyannĂ© betont gegenĂŒber Reuters:

"Wir mĂŒssen die Importrouten diversifizieren, statt uns nur auf eine oder zwei zu verlassen."

TotalEnergies tritt als HĂ€ndler auf und verkauft FlĂŒssiggas aus den Vereinigten Staaten sowie von Nowatek aus Russland nach Europa.

Die Beziehungen zwischen den USA und Europa hĂ€tten sich in diesem Jahr nach dem Beginn der Trump-US-PrĂ€sidentschaft, die Energie als Waffe in Handelsverhandlungen einsetze, stark verschlechtert. EuropĂ€ische Unternehmen befĂŒrchten, dass die AbhĂ€ngigkeit von den USA zu einer weiteren Schwachstelle geworden sei, schreibt Reuters.

Letzte Woche lehnte Trump nicht nur den Vorschlag BrĂŒssels ab, Auto- und Industriezölle aufzuheben. Er verlangte auch, dass die EU anfĂ€ngt, US-Energieprodukte im Wert von 350 Milliarden US-Dollar zu kaufen, nur dann könnten die EuropĂ€er neue Zölle vermeiden. Diese Zahl ist enorm, wenn man bedenkt, dass die EU im Jahr 2024 insgesamt Energieprodukte (Öl, Gas, Kohle und Erdölprodukte) im Wert von 400 Milliarden US-Dollar importierte. Um Trumps Forderung zu erfĂŒllen, mĂŒsste die EU all diese Energieressourcen nur von den USA kaufen, von niemandem sonst. Und die Lieferungen um weitere 50 Milliarden US-Dollar erhöhen. Das Problem ist, dass die USA nicht ĂŒber genĂŒgend Erdöl oder Erdgas verfĂŒgen, um der einzige Lieferant der EU zu werden. Selbst wenn die KapazitĂ€t der US-LNG-Anlagen bis 2028 wĂ€chst. Ganz zu schweigen davon, dass die AbhĂ€ngigkeit von einem einzigen Lieferanten fĂŒr die EU ein Albtraum ist.

Der Zollkrieg hat die Besorgnis Europas ĂŒber seine AbhĂ€ngigkeit von US-amerikanischem Gas verstĂ€rkt, sagt Tatiana Mitrova, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre for Global Energy Policy der Columbia University. Sie meint:

"Es wird immer schwieriger, US-FlĂŒssigerdgas als neutralen Rohstoff zu betrachten: Irgendwann könnte es zu einem geopolitischen Instrument werden."

Arne Lohmann Rasmussen, Chefanalyst bei Global Risk Management, schließt nicht aus, dass die USA bei einer Eskalation des Handelskriegs ihre FlĂŒssiggasexporte drosseln könnten. Ein hochrangiger EU-Diplomat, der unter der Bedingung der AnonymitĂ€t sprach, stimmt dem zu und sagte, niemand könne ausschließen, "dass dieses Druckmittel zum Einsatz kommt", berichtet Reuters.

Was Deutschland betrifft, so hatte das russische Gas dem Land geholfen, seine Industrie zu entwickeln. Im Moment befindet sich diese in einer Krise, aus der sie nicht herauskommt. Die gesamte deutsche Wirtschaft befindet sich aufgrund der anhaltenden Deindustrialisierung seit zwei Jahren in der Rezession. Aber es gibt immer noch Fabriken, die als letzte Hoffnung auf die RĂŒckkehr des russischen Gases warten. Im Chemiestandort Leuna zum Beispiel, einem der grĂ¶ĂŸten Chemiecluster Deutschlands, in dem Werke von Dow Chemical und Shell angesiedelt sind, fordern einige Hersteller, dass das russische Gas so schnell wie möglich zurĂŒckkehren sollte. Christoph GĂŒnther, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Chemieparks InfraLeuna GmbH in Leuna, sagt:

"Wir befinden uns in einer schweren Krise und können nicht warten."

Die deutsche Chemieindustrie hat in fĂŒnf aufeinanderfolgenden Quartalen ArbeitsplĂ€tze abgebaut, was zuvor seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall war. FrĂŒher lieferte Russland 60 Prozent des lokalen Bedarfs an Erdgas, hauptsĂ€chlich ĂŒber die Nord-Stream-1-Pipeline, die 2022 gesprengt wurde. Mit dem Hinweis, dass dies im Land immer noch ein Tabuthema sei, betont GĂŒnther:

"Die Wiedereröffnung der Pipelines wird die Preise stÀrker senken als alle bestehenden Subventionsprogramme."

Igor Juschkow, Experte an der FinanzuniversitÀt der Regierung der Russischen Föderation und des russischen Nationalen Energiesicherheitsfonds, erklÀrt:

"Der Wert des russischen Gases fĂŒr Europa bestand nicht darin, dass es immer billiger war als FlĂŒssiggas. FĂŒr die Deutschen und Österreicher mag es Rabatte gegeben haben, aber nur, weil Gazprom sich am Kapital ihrer Vertriebsgesellschaften beteiligte und sie sich an den Produktionsprojekten von Gazprom beteiligten. Aber im Allgemeinen lieferte Gazprom Gas nach Europa zu normalen Marktpreisen.

Warum wollen die europĂ€ischen Unternehmen dann russisches Gas zurĂŒck, und warum verbinden sie es mit niedrigen Preisen? Weil, wenn jetzt genug Gas aus Russland kĂ€me, der Wettbewerb auf dem europĂ€ischen Markt zunehmen wĂŒrde und das gesamte Erdgas billiger werden wĂŒrde.

Der europĂ€ische Gasmarkt wĂ€re gesĂ€ttigt und die Preise wĂŒrden fĂŒr sĂ€mtliches Gas fallen, egal ob es sich um norwegisches Gas oder FlĂŒssiggas handelt. Das ist es, was die europĂ€ischen Unternehmen wollen."

Ferner weist er darauf hin, dass Gazprom auf dem europĂ€ischen Markt als garantierter Lieferant auftrat. Das heißt, wenn die europĂ€ischen Abnehmer zusĂ€tzliche Gasmengen ĂŒber die in langfristigen VertrĂ€gen festgelegten Mengen hinaus benötigten, lieferte Gazprom ohne Verzögerung mehr. Dadurch konnten starke Preiserhöhungen vermieden werden. Im Übrigen lieferte Gazprom jahrzehntelang (bis 2021) zusĂ€tzliche Mengen unter den Bedingungen langfristiger VertrĂ€ge und nicht unter den Bedingungen kurzfristiger VertrĂ€ge, die immer gĂŒnstiger sind. Es ist logisch, einen kurzfristigen Vertrag ĂŒber zusĂ€tzliche Mengen zu normalen Marktpreisen zu erfĂŒllen, die auf dem Spotmarkt erzielt werden. Bei den langfristigen VertrĂ€gen von Gazprom wurde der Preis auf der Grundlage des durchschnittlichen Spotpreises mit einer Verzögerung von einem Monat oder drei Monaten berechnet. Juschkow erklĂ€rt weiter:

"Die Situation auf dem europĂ€ischen Gasmarkt ist derzeit recht kompliziert. Erstens hat sich der Gasverbrauch nicht wieder erholt, der 2021 angesichts steigender Preise von ĂŒber 1.000 US-Dollar pro tausend Kubikmeter zu sinken begann. Im Jahr 2022 gab es eine Preisspitze, als eintausend Kubikmeter mehrere Tausend US-Dollar kostete, im Jahr 2023 sanken die Preise, waren aber immer noch recht hoch. Im Jahr 2024 stabilisierten sich die Preise jedoch auf dem Niveau der mehrjĂ€hrigen Durchschnittswerte. Dies hat jedoch nicht zu einer Erholung des Gasverbrauchs gefĂŒhrt."

In diesem Jahr sei die Situation noch dadurch verschĂ€rft worden, dass die Gaspreise nicht wie ĂŒblich mit dem Ende der Heizsaison gesunken seien. Der Grund dafĂŒr sei, dass die EuropĂ€er große Mengen Gas aus den unterirdischen Gasspeichern verbraucht hĂ€tten und die Auslastung auf dem Mindestniveau von 35 Prozent liege (in den Vorjahren waren es 50 Prozent). Gleichzeitig kam die EuropĂ€ische Kommission der Forderung ihrer Unternehmen nicht nach, die Norm fĂŒr die BefĂŒllung der unterirdischen Gasspeicher bis zum Beginn der Heizsaison auf mindestens 90 Prozent zu senken. Der Experte hebt hervor:

"Es zeigt sich, dass die EuropĂ€er das ganze Jahr ĂŒber viel Gas in die unterirdischen Speicher pumpen mĂŒssen. Dadurch wird die Nachfrage nach Gas wĂ€hrend des gesamten Jahres 2025 anhalten, was bedeutet, dass die Preise wĂ€hrend des gesamten Jahres 2025 hoch sein werden. Außerdem hat die EU eine Last in Form der Ukraine zu tragen, die entweder wegen der Entleerung ihrer unterirdischen Speicher oder aufgrund von SchĂ€den begonnen hat, viel Gas aus Europa zu importieren, also die unterirdischen Speicher der EuropĂ€er zusĂ€tzlich zu leeren. Die Ukraine wollte den EuropĂ€ern schon immer Dienstleistungen fĂŒr die Speicherung ihres Gases anbieten, aber dieses Jahr war es genau umgekehrt."

Es gibt drei stillgelegte Routen von Russland nach Europa. Dabei handelt es sich um die Pipelinesysteme Nord-Stream-1 und Nord-Stream-2, Jamal-Europa ĂŒber Polen und das ukrainische Gastransportsystem.

Um Nord-Stream-1 wieder in Betrieb nehmen zu können, mĂŒsse zunĂ€chst die Frage des Schiedsverfahrens geklĂ€rt werden, so Juschkow. Eine Reihe von europĂ€ischen Unternehmen hat Gazprom beschuldigt, VertrĂ€ge nicht zu erfĂŒllen, und einige Schiedsgerichte haben sich auf die Seite der KlĂ€ger gestellt. Daher sei zu befĂŒrchten, dass diese europĂ€ischen Unternehmen, sobald neue Mengen russischen Gases nach Europa geliefert werden, diese als SchuldenrĂŒckzahlung verlangen werden, was Gazprom nicht gefallen wĂŒrde.

Zweitens stellt der Experte fest, dass im Fall von Nord-Stream-1 auch die Frage der Reparatur von Siemens-Turbinen, die in Kanada hergestellt werden, gelöst werden mĂŒsse. Bereits vor der Unterbrechung der DurchflĂŒsse hatte Nord-Stream-1 die Pumpleistung reduziert, da die Reparatur dieser Turbinen aufgrund von Sanktionen nicht möglich war.

In einem nĂ€chsten Schritt wĂŒrde die Möglichkeit der Wiederherstellung der linearen Nord-Stream-1-Pipelines geprĂŒft werden, die seit mehr als zwei Jahren stillgelegt sind, nachdem sie beschĂ€digt wurden. Juschkow argumentiert:

"Es ist einfacher, den verbleibenden Strang von Nord-Stream-2 mit einer KapazitĂ€t von 27,5 Milliarden Kubikmetern in Betrieb zu nehmen. Dort muss man nur eine Genehmigung fĂŒr die Inbetriebnahme erteilen. Außerdem muss die Frage geklĂ€rt werden, ob die Normen des dritten Energiepakets fĂŒr die Leitung gelten werden. GemĂ€ĂŸ diesen Normen wird die HĂ€lfte der Pipeline ungenutzt bleiben, was bedeutet, dass die PumpkapazitĂ€t auf 14 Milliarden Kubikmeter halbiert wird."

Um die Jamal-Europa-Pipeline durch Polen in Betrieb nehmen zu können, mĂŒsse Warschau seine Beteiligung an Europol Gaz, dem Betreiber des polnischen Abschnitts der Pipeline, an Gazprom zurĂŒckgeben. Wenn die Polen dem zustimmen, werde Russland die Sanktionen gegen Europol Gaz aufheben, und Gazprom werde in der Lage sein, Erdgas zu liefern. Juschkow fĂŒgt hinzu:

"Die Situation bei der Wiederherstellung des ukrainischen Transits ist am schwierigsten. Die sĂŒdliche Route (Gasmessstelle Sochranowka) wurde von der Ukraine bereits 2022 gestoppt, da sie durch die Lugansker Volksrepublik fĂŒhrt. Es ist kein Problem, die nördliche Route (Gasmessstelle Sudscha) zu reparieren, aber es gibt keinen politischen Willen der Ukraine, Gas durchzulassen."

Um die genannten 70 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr einschließlich des FlĂŒssiggases (LNG) zu erreichen, reicht es eigentlich aus, eine dieser Routen zu eröffnen. Russland liefert 20 bis 22 Milliarden Kubikmeter LNG von Jamal nach Europa. Weitere 17 Milliarden Kubikmeter Gas gehen durch die TurkStream-Pipeline nach Europa. Das sind bereits 37 bis 39 Milliarden Kubikmeter. Das heißt, dass noch eine Erhöhung der Lieferungen um 31 bis 33 Milliarden Kubikmeter pro Jahr benötigt wird. Es reicht aus, den verbliebenen Strang von Nord-Stream-2 in Betrieb zu nehmen und ihn mit voller KapazitĂ€t zu betreiben. Die Pipeline könne ihre AuslegungskapazitĂ€t ĂŒberschreiten und genau diese rund 30 Milliarden Kubikmeter pumpen, glaubt der Experte.

Bisher sprechen jedoch nur europĂ€ische Unternehmen, nicht aber Politiker, ĂŒber die RĂŒckkehr des russischen Gases. Juschkow schlussfolgert:

"Wir sehen, dass sich aus politischer Sicht die Konfrontation zwischen der EU und Russland verschÀrft. Die Politiker haben das Sagen, sie werden derzeit nicht auf die europÀischen Unternehmen hören. Der Konflikt in der Ukraine muss beendet werden, dann gibt es eine Chance, die Situation zu Àndern."

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 15. April 2025 auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Olga Samofalowa ist Wirtschaftsanalystin bei der Zeitung Wsgljad.

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de.rt.com/wirtschaft/242482-eu


Biden ĂŒber die neue Administration: Trumps AnhĂ€nger sind herzlos


Joe Biden hat den AnhĂ€ngern von Donald Trump vorgeworfen, "herzlos" zu sein. Am Dienstag behauptete der ehemalige US-PrĂ€sident in seiner ersten öffentlichen Rede seit seinem Ausscheiden aus dem Weißen Haus, dass Trump durch umfangreiche KĂŒrzungen Schaden an mehreren Bundesprogrammen angerichtet habe, unter anderem bei der Sozialversicherung.

Außerdem verunglimpfte der Ex-PrĂ€sident Trumps AnhĂ€nger, indem er erklĂ€rte, dass die USA noch nie so gespalten waren. Trump werde von nur 30 Prozent unterstĂŒtzt, aber es sind 30 Prozent, die herzlos seien, meinte Biden.

Er bezog sich offenbar auf eine Umfrage von Reuters/Ipsos, in der fast ein Drittel der Befragten Trumps Versuche guthieß, die hohen Lebenshaltungskosten anzugehen. Die Umfrage deutete auch darauf hin, dass Trumps gesamte Zustimmungsrate auf 43 Prozent fiel, hauptsĂ€chlich wegen seiner umstrittenen Zollpolitik.

Biden selbst wurde von Konservativen wĂ€hrend seiner vierjĂ€hrigen Amtszeit hĂ€ufig beschuldigt, politische Gegner zu dĂ€monisieren und Spaltungen zu schĂŒren. Die Demokratische Partei und die Politik des ehemaligen PrĂ€sidenten seien einer der Hauptfaktoren, die zur Spaltung der US-Gesellschaft beigetragen haben könnten.

Im vergangenen Monat berichtete NBC News unter Berufung auf Quellen, dass Biden ein politisches Comeback plane und angesichts der sinkenden PopularitĂ€t seiner Partei Gelder fĂŒr die Demokraten sammeln wolle. Die jĂŒngste Umfrage des TV-Senders ergab, dass die Beliebtheit der Demokraten auf ein Rekordtief von 27 Prozent gesunken ist.

Laut NBC erweckte Bidens Angebot wenig Anreiz. Aktivisten und Spender sollen sein hohes Alter sowie den plötzlichen RĂŒckzug von der PrĂ€sidentschaftswahl 2024 als große Nachteile fĂŒr eine weitere Karriere genannt haben.

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de.rt.com/nordamerika/242612-b


"Ideologisches Verbrechen"? Slowakei zeigt BrĂŒssel die kalte Schulter


Der slowakische EU-Abgeordnete ÄœuboĆĄ Blaha sorgt mit einem provokanten Telegram-Beitrag fĂŒr Aufsehen: Am 9. Mai will er gemeinsam mit MinisterprĂ€sident Robert Fico nach Moskau reisen – aus Dankbarkeit fĂŒr den Sieg ĂŒber den Faschismus. Blaha schrieb:

"Ich bin bereit, weiterhin schwere ideologische Verbrechen zu begehen. Das nĂ€chste folgt am 9. Mai in Moskau: Gemeinsam mit MinisterprĂ€sident Fico werden wir dem russischen Volk fĂŒr die Befreiung vom Faschismus danken. In BrĂŒssel schĂ€umen die Extremisten unter FĂŒhrung von Kaja Kallas schon vor Wut."

Blaha ergĂ€nzte, der Westen habe bis heute nicht verwunden, dass er 1945 gegen die Rote Armee verloren habe: "Wir normalen Menschen feiern den Sieg ĂŒber die westlichen Nazis."

Fico selbst hatte seine Teilnahme an der Siegesparade bereits angekĂŒndigt und betont, dass ihm niemand diese Entscheidung verbieten könne.

Auch Milorad Dodik, PrĂ€sident der Republika Srpska, zeigt sich unbeeindruckt von der Kritik an seiner geplanten Moskau-Reise. FĂŒr ihn sei es eine große Ehre, zur Siegesfeier eingeladen worden zu sein. In einem Interview mit RIA Nowosti sagte er:

"Soll ich jetzt etwa Angst vor irgendwelchen Leuten aus BrĂŒssel haben, die da was vor sich hin plappern?"


Auf die Kritik – insbesondere von EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas – reagierte Dodik spöttisch:

"Was soll sie mir fĂŒr Probleme machen? Wenn mich einer der drei wichtigsten Menschen der Welt – nĂ€mlich Putin – persönlich einlĂ€dt, soll ich ihn dann enttĂ€uschen? Nur um ihr zu gefallen? Ja, ich fahre nach Moskau. Ich werde da sein. Ich bin in dieser Hinsicht kein europĂ€ischer FĂŒhrer."

Hintergrund der Spannungen ist die Haltung der EU: Kallas hatte zuvor erklĂ€rt, BrĂŒssel habe den EU-Beitrittskandidaten unmissverstĂ€ndlich klargemacht, dass eine Teilnahme am Moskauer Siegesmarsch unerwĂŒnscht sei. Die EU selbst werde sich nicht beteiligen. Laut Kallas herrscht unter den Mitgliedsstaaten Einigkeit darĂŒber, dass "jegliche Teilnahme" europĂ€ischer Vertreter in Moskau "höchst unwahrscheinlich" sei.

2025 jĂ€hrt sich der Sieg im Großen VaterlĂ€ndischen Krieg zum 80. Mal. Aus diesem Anlass werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs zur Siegesparade in Moskau erwartet – darunter Chinas PrĂ€sident Xi Jinping, die PrĂ€sidenten Venezuelas NicolĂĄs Maduro, Brasiliens Luiz InĂĄcio Lula da Silva und Serbiens Aleksandar Vučić sowie die Regierungschefs Indiens und der Slowakei, Narendra Modi und Fico.

Auch aus dem postsowjetischen Raum wird hohe Beteiligung erwartet: Die PrĂ€sidenten Weißrusslands, Aserbaidschans, Kasachstans, Kirgisistans, Usbekistans und Tadschikistans haben ihre Teilnahme zugesagt. Ebenso wird die Republik Srpska vertreten sein – durch ihren PrĂ€sidenten Dodik.

Mehr zum Thema – Peskow: Am Tag des Sieges werden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs in Moskau erwartet


de.rt.com/international/242688


Terror gegen Zivilisten – ukrainisches MilitĂ€r vermint Russlands Hinterland mittels Drohnen


Fernverminung des russischen Hinterlandes mittels Drohnen – dies scheint die neue Terrormethode der Wahl des ukrainischen MilitĂ€rs gegen Russlands Zivilisten zu sein. Sie tritt anstelle der EinsĂ€tze von FPV-Kamikazedrohnen sowie Bomberdrohnen, die bisher nur Granaten und andere SprengsĂ€tze abwarfen. Jedenfalls meldet Sergei Zapenko, stellvertretender Leiter des russischen Nationalen Zentrums fĂŒr Hilfe an Kinder, dass das ukrainische MilitĂ€r sowohl Landminen als auch Sprengmunition und SprengsĂ€tze zu Sprengfallen umfunktioniert, von Drohnen aus ĂŒber öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Objekten der sozialen Infrastruktur abwirft:

"Mittlerweile hĂ€ufen sich FĂ€lle zusĂ€tzlicher Verminung unseres Hinterlandes in Form des Abwurfs von Drohnen aus – unter Einsatz von Surrogatmunition. Einfacher ausgedrĂŒckt, wirft das ukrainische MilitĂ€r selbstgebaute Sprengkörper auf Objekte der sozialen und der Transportinfrastruktur."


Beim Abwurf dieser Streugeschosse und echter Landminen werden in letzter Zeit hÀufig Drohnen der ukrainischen Truppen beobachtet und abgefangen.


Abgefangene "schwere" Bomber-Multicopterdrohne des ukrainischen MIlitĂ€rs, Typ Nemesis. Gut zu sehen: Abwurfcontainer fĂŒr insgesamt 32 DPICM-Bomblets, als Minen gegen Zivilisten zweckentfremdet. Zone der militĂ€rischen Sonderoperation, Veröffentlichungsdatum 17. April 2025.Soziale Netzwerke
Dies gelingt jedoch bei weitem nicht immer. So ist in der Ortschaft Malomichailowka in Russlands Grenzgebiet Belgorod infolge der Explosion eines DPICM-Bomblets ein zehnjÀhriger Junge ums Leben gekommen, meldet Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Der Junge hatte das Bomblet aufgehoben. Bei den Bomblets handelt es sich um die Typenreihen M42 bis M77 (US-Entwicklung, in zahlreichen LÀndern gefertigt) sowie M85 (israelische Entwicklung), die wegen des Aussehens der Stabilisierungsschlaufe sowie der offenliegenden Hohlladung mit kupferner Auskleidung als "Glöckchen" bezeichnet werden.


Archivbild: DPICM-Bomblet. Gut zu sehen: Stabilisierungsschlaufe und offenliegende kupferne Auskleidung der Hohlladung.Soziale Netzwerke
Zwar sind diese Bomblets, ausgeschlachteter Streumunition aus israelischer oder aus US-Fertigung entnommen, streng genommen gar keine Landminen, sondern dafĂŒr bestimmt, gleich beim Aufschlag zu explodieren und so mit ihrem Hohlladungsstrahl gegnerische Panzerfahrzeuge durch deren dĂŒnne Dachpanzerung und mit den Splittern aus ihrem Splittermantel gegnerische Infanterie zu bekĂ€mpfen.


Informationsmaterial: Aussehen eines DPICM-Bomblet (rechts im Bild, Stoffschlaufe zum Scharfschalten und zur Stabilisierung im Flug nur teilweise gezeigt), wie sie in US-Streumunition eingesetzt werden, sowie einer Schmetterlingsmine. ZĂŒndholzschachtel zum anschaulichen GrĂ¶ĂŸenvergleich.Soziale Netzwerke
Doch beim Abwurf von Drohnen aus werden sie quasi zu Antipersonenminen mit einer perfiden Besonderheit: Bei solchem Abwurf funktioniert ihre Scharfschaltung wegen Eigenheiten der dafĂŒr vorgesehenen Vorrichtung meist nur "halb" – und selbst wenn, dann funktionieren die AufschlagszĂŒnder wegen mangelhafter Stabilisierung im Fall ebenfalls meist nicht richtig.

Somit bleiben die Bomblets als nicht explodierte Kampfmittel zurĂŒck, die allerdings weitaus gefĂ€hrlicher sind als viele andere. Denn erstens kann der Scharfschaltungsmechanismus durch Hantieren an der stabilisierenden Stoffschlaufe ausgelöst werden und zweitens ist der AufschlagszĂŒnder, wenn auch nur streng entlang der LĂ€ngsachse des Bomblets wirksam, so dennoch Ă€ußerst trĂ€gheitsempfindlich.

Sprich: Wenn von einer typischen Bomber-Drohne abgeworfen, wie sie unmittelbar ab der Frontlinie zum Einsatz kommen, fungieren die Bomblets wie Sprengfallen und sind fĂŒr Unkundige – also fĂŒr die meisten Zivilisten – sehr gefĂ€hrlich: Vor allem Kinder halten die Hohlladungsgeschosse mit ihrem Band, das diese in der Luft stabilisiert und auch ihre ZĂŒnder scharf schaltet, in der Tat hĂ€ufig fĂŒr Glocken und greifen beherzt zu, wĂ€hrend Erwachsene sie wegen der GrĂ¶ĂŸe leicht ĂŒbersehen und durch Drauftreten oder Ähnliches ebensoleicht auslösen können.

Neben diesen als Sprengfallen zweckentfremdeten Bomblets setzen ukrainische Drohnentruppen auch SprengsĂ€tze, Splitter- und Sprengmunition sowie Landminen aller Art ein, die sie zu Ă€hnlichen Zwecken umbauen, erklĂ€rt Zapenko weiter: HierfĂŒr bedienen sie sich spezieller kleiner Elektronikplatinen mit jeweils einem ganzen Paket an Sensoren, die auf alle Arten von Reizen reagieren – von Bewegung bis hin zu VerĂ€nderungen des Magnetfeldes – und beim russischen MilitĂ€r hĂ€ufig den Spitznamen "Johnny" tragen.

Bei Landminen und Granaten ersetzen oder ergĂ€nzen diese programmierbaren Auslöser-Platinen meist die standardmĂ€ĂŸigen ZĂŒndmechanismen, womit sie die Landminen an die Verlegung mittels Drohnenabwurf anpassen. Auch SprengsĂ€tze anderer Arten werden erst durch diese Auslöserplatinen zu Sprengfallen, die als GegenstĂ€nde von Interesse oder auch MĂŒll aller Art getarnt und von Drohnen aus abgeworfen werden können.

Ob Bomblet, Landmine oder Sprengsatz: Diese Sprengfallen lassen sich in den meisten FĂ€llen ĂŒberhaupt nicht rĂ€umen, sondern mĂŒssen vor Ort gesprengt beziehungsweise unter Treffen aller Vorsichtsmaßnahmen ausgelöst werden.

Zapenko kommentiert die neue Tendenz so:

"Derartige Taten haben nichts mit Kriegshandlungen zu tun, sondern sind nichts anderes als Akte des Terrors gegen die Zivilbevölkerung. Sie haben nur ein Ziel: Die Anwohner einzuschĂŒchtern und zu ermorden."


Wichtig ist es deshalb, so Zapenko weiter, vor allem Kinder auf die Gefahr hinzuweisen und ihnen sichere Verhaltensweisen bei Auffinden von Sprengkörpern beizubringen.

Aktuell bietet das Nationale Zentrum fĂŒr Hilfe an Kinder entsprechende Kurse zum sicheren Umgang mit Landminen in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk, in der Stadt Sewastopol sowie in den Gebieten Saporoschje, Kursk und Belgorod an. Mittlerweile haben mehr als 2.500 SchĂŒler und Studenten daran teilgenommen.

Mehr zum Thema – Schwerer Angriff auf Zivilisten in Kursk zeigt wahre Ziele des Kiewer Regimes


de.rt.com/europa/242742-terror


FPÖ bleibt Umfragekönigin – doch Kickl steht weiter vor verschlossenen RegierungstĂŒren


Trotz eines stabilen Umfragehochs bleibt FPÖ-Chef Herbert Kickl politisch isoliert: WĂ€hrend seine Partei weiterhin klar auf Platz eins liegt, scheint eine Regierungsbeteiligung in weiter Ferne.

Seit zweieinhalb Jahren fĂŒhrt die FPÖ unangefochten in den Meinungsumfragen – und auch aktuell Ă€ndert sich daran wenig. In der jĂŒngsten Erhebung des Lazarsfeld-Instituts fĂŒr oe.24 (2.000 Befragte, Erhebungszeitraum: 7. bis 15. April) erreichen die Freiheitlichen 34 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Zwar liegt der Höchstwert vom Januar (38 Prozent) inzwischen etwas zurĂŒck, doch Kickl bleibt in der Gunst der WĂ€hler deutlich vorn.

Trotz des komfortablen Vorsprungs fĂŒr die Freiheitlichen zeichnet sich keine MachtĂŒbernahme ab. Die sogenannte „Ampelkoalition“ aus SPÖ (20 Prozent), ÖVP (21 Prozent) und NEOS (10 Prozent) wĂŒrde laut der aktuellen Mandatsverteilung auf 99 Sitze kommen – und damit eine regierungsfĂ€hige Mehrheit erreichen. FĂŒr Kickl bedeutet das ein bekanntes Szenario: Wahlsieger ohne Kanzleramt.

Noch deutlicher fĂ€llt das Bild bei einer hypothetischen Kanzlerdirektwahl aus. Herbert Kickl kĂ€me auf 28 Prozent der Stimmen – fast doppelt so viel wie ÖVP-Chef Christian Stocker (13 Prozent) und SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler (11 Prozent) zusammen. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger verliert weiter an Zuspruch und landet nur noch bei 9 Prozent.

Die FPÖ bleibt damit zwar stĂ€rkste politische Kraft – doch der Weg zur Macht ist nach wie vor blockiert.

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de.rt.com/oesterreich/242767-f


Russischer UN-Botschafter: Westen hat Kiew nicht zur Einhaltung des Waffenstillstands bewegt


Der UN-Sicherheitsrat hat die Ergebnisse des zwischen Russland und der Ukraine vereinbarten Moratoriums von Angriffen auf die Energieinfrastruktur des Gegners besprochen. Der stÀndige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Nebensja, nannte die Sitzung die seltsamste, die er in seiner Karriere erlebt hat.

Der hochrangige russische Diplomat erklÀrte nach der Sicherheitsrats-Sitzung vor Vertretern der Presse, ein vollstÀndiger Waffenstillstand sei "nach derzeitigem Stand" unrealistisch. Er warf den LÀndern des Westens vor, Kiew nicht zur Einhaltung des Moratoriums gedrÀngt zu haben.

"Ehrlich gesagt, war das die seltsamste Beratung, an der ich in der Zeit als Vertreter Russlands bei den UN teilgenommen habe. Ich habe gesprochen, die USA haben gesprochen, ansonsten hat niemand geredet", fĂŒhrte Nebensja aus.

Russlands PrĂ€sident Wladimir Putin hatte bei einem TelefongesprĂ€ch mit US-PrĂ€sident Donald Trump am 18. MĂ€rz einem Vorschlag Trumps fĂŒr einen 30-tĂ€gigen Verzicht auf Angriffe auf die gegnerische Energieinfrastruktur zugestimmt. Auch der ukrainische Machthaber Selenskij stimmte der Vereinbarung zu.

Dennoch hat Kiew die Angriffe auf Objekte der russischen Energieinfrastruktur fortgesetzt. Bereits am 24. MĂ€rz griff die Ukraine die Ölpumpstation Kropotkinskaja mit Drohnen an, durch die ein internationales Konsortium geschĂ€digt wurde, an dem auch die US-Firmen Chevron und ExxonMobil beteiligt sind. Bereits am 21. MĂ€rz wurde von der Ukraine eine Gasverdichterstation in der russischen Grenzregion Kursk angegriffen. Die Liste ließe sich fortsetzen. Vor diesem Hintergrund sind Forderungen nach einem vollstĂ€ndigen Waffenstillstand, wie er von Vertretern Westeuropas gefordert wird, utopisch. Russland hat wiederholt unterstrichen, dass sich die russischen StreitkrĂ€fte an die Vereinbarung halten und keine Objekte der Energieinfrastruktur angreifen.

Mehr zum Thema – Sergei Lawrow: "Es besteht ein ernsthaftes BemĂŒhen, die Beziehungen zu normalisieren"


de.rt.com/international/242760


Osterreise nach Jerusalem: Moldawische Behörden lassen orthodoxen Bischof nicht aus dem Land


Am Donnerstagabend haben moldawische Behörden den Erzbischof Marchel von Bălți und Făleßti an der Ausreise aus dem Land gehindert. Der Angehörige der Moldawisch-Orthodoxen Kirche hĂ€tte sich nach Israel begeben sollen, um von dort das Heilige Feuer fĂŒr die Ostermette zu bringen. Dies berichtet neben anderen Medien der moldawische Fernsehsender Canal 5. In der entsprechenden Meldung des Kanals heißt es dazu:

"Am Flughafen Chișinău wurde der heilige Vater aus unerklĂ€rten GrĂŒnden einer sorgfĂ€ltigen Untersuchung unterzogen."

In einem Kommentar an den Kanal Primul Ăźn Moldova erklĂ€rt Marchel, dass ihm die GrĂŒnde fĂŒr das Aufhalten nicht erlĂ€utert wurden:

"Den Grund, warum ich nicht nach Israel gelassen wurde, habe ich immer noch nicht verstanden. Obwohl ich ein Geistlicher bin, durchsuchten sie mich, setzten ein Protokoll auf, erklÀrten aber nichts."

Eine fĂŒr FĂ€lle eines bestehenden Ausreiseverbots gesetzlich vorgeschriebene Benachrichtigung erhielt Marchel nicht. Die GrenzwĂ€chter gaben dem Geistlichen seinen Pass erst wieder, nachdem sein Flugzeug nach Tel Aviv abgeflogen war. Nach Angaben von Primul Ăźn Moldova bleiben offizielle Kommentare vonseiten der Grenzpolizei oder sonstiger Behörden bisher aus.

Im laufenden Jahr hÀtten sich mit Vertretern der Moldawisch-Orthodoxen Kirche sowie der Orthodoxen Kirche Bessarabiens zwei Delegationen aus Moldawien nach Israel begeben sollen, um das Heilige Feuer zu bringen.

Die Moldawisch-Orthodoxe Kirche ist die grĂ¶ĂŸte christliche Konfession im Land. Unterschiedlichen Angaben zufolge gehören ihr 70 bis 80 Prozent der GlĂ€ubigen in Moldawien und Transnistrien an. Sie ist eine autonome Kirche, die dem Moskauer Patriarchat untersteht. Seit 1992 ist zusĂ€tzlich in Moldawien die Orthodoxe Kirche Bessarabiens aktiv, die dem Bukarester Patriarchat untersteht. Ihr gehören zehn bis 20 Prozent der GlĂ€ubigen an. Der Moldawisch-Orthodoxe Mitropolit Wladimir von Chișinău, hatte zuvor mehrmals beklagt, dass Vertreter der Orthodoxen Kirche Bessarabiens einen Dialog vermeiden.

Wladimir Legoida, Leiter der Synodalabteilung fĂŒr Öffentlichkeitsbeziehungen der Russisch-Orthodoxen Kirche, bezeichnet Marchels Festnahme als "eklatante Entscheidung" und "vorsĂ€tzliche Verhöhnung" der GlĂ€ubigen der Moldawisch-Orthodoxen Kirche. Die moldawische oppositionelle Partei der Sozialisten sieht in Marchels Festnahme einen "beispiellosen Akt des geistlichen Terrors durch das Regime von Maia Sandu".

Mehr zum Thema: CIA, Vatikan und Berlin unterwandern die Kirchen der Ukraine


de.rt.com/europa/242759-moldaw


GedenkstĂ€tte Seelower Höhen zensiert – "Befreiung" aus der Inschrift entfernt


Von GĂŒnter Buntemann

Am Mittwoch gedachten 3.000 Brandenburger und Berliner am Denkmal der Befreiung auf den Seelower Höhen den Opfern der Roten Armee bei dem Vormarsch der 1. Weißrussischen Front von der Oder bis nach Berlin. Entgegen der Kundgabe der scheidenden deutschen Außenministerin Annalena Baerbock, die von den Gemeinden forderte, russische Vertreter von den Ehrenmalen fernzuhalten, wurde die russische Botschaft bei der Gedenkveranstaltung in Seelow nicht behindert.

Im Gegenteil: Der teilnehmende russische Botschafter Sergei Netschajew und weitere Vertreter aus Weißrussland und Polen wurden von der anwesenden Menschenmenge umringt und herzlichst willkommen geheißen. Dabei ĂŒbermittelten die Teilnehmer dem russischen Botschafter persönlich ihre Danksagung an das russische Volk fĂŒr die Leistungen im Zweiten Weltkrieg und die Befreiung vom Faschismus.

An 80. Jahrestag der Befreiung auf den Seelower Höhen nahmen weder Vertreter der Bundesregierung noch der Brandenburger Landesregierung teil.Offenbar ist ihnen die welthistorische Tragweite des Ereignisses suspekt. Dementsprechend wollten sie den Gedenktag in diesem Jahr augenscheinlich einfach vergessen machen. Aktuell hat die DÀmonisierung Russlands seitens der deutschen Regierung und der Leitmedien wieder Hochkonjunktur: Russland wird wieder zum Feind erklÀrt.

"In so einer Zeit können Regierungsvertreter Russland schlecht als Befreier gedenken. Schließlich soll die herrschende Meinung auch herrschen."


Und es ist wohl auch der Meinung der Herrschenden zu verdanken, dass aus der ursprĂŒnglichen Inschrift auf der Tafel der GedenkstĂ€tte, die da lautete "GedenkstĂ€tte der Befreiung auf den Seelower Höhen" das Wort "Befreiung" entfernt wurde.

Trotz der bereits absehbaren Niederlage sammelte die deutsche Wehrmacht im FrĂŒhjahr 1945 alle noch zur VerfĂŒgung stehenden KrĂ€fte, um sich der Roten Armee entgegenzustellen. Nur die sowjetischen StreitkrĂ€fte konnten mit ihrer Übermacht von 2,5 Mio. Soldaten Berlin erobern und besetzen. Die Hauptanstrengung des Krieges hatte die Rote Armee zu leisten. Das sowjetische Volk verlor 27 Millionen Menschen im Großen VaterlĂ€ndischen Krieg.


Gedenken an die Befreiung durch die Rote Armee, 80. Jahrestag der Schlacht auf den Seelower Höhen, 16. April 2025GĂŒnter Buntemann
Um drei Uhr morgens, am 16. April 1945, eröffnete die Rote Armee an der Oder mit einem furchterregenden Artilleriefeuer die Berliner Operation. Den Hauptstoß unternahmen die sowjetischen StreitkrĂ€fte entlang der Reichsstraße 1 von KĂŒstrin kommend in Richtung Berlin unter Einbeziehung der vorgelagerten Befestigungsanlage Seelower Höhen.

Berlin kapitulierte bereits am 2. Mai 1945. Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 endete der grauenvollste Eroberungs- und Vernichtungskrieg der Weltgeschichte. Europa wurde von der erbarmungslosen Barbarei des Faschismus befreit. Deutschland hinterließ ein Blutbad, eine Zerstörung, wie sie die Welt noch nie gesehen hatte.

In Kenntnis der deutschen Geschichte und damit auch der grĂ¶ĂŸten Weltkatastrophe findet am 8. Mai in Berlin-Karlshorst, dem Ort der Kapitulation, um 14 Uhr eine Kundgebung im Gedenken an die Befreiung von der faschistischen Gewaltherrschaft und der militĂ€rischen Niederlage Deutschlands statt. Viele Berliner pflegen respektvoll den Umgang und die Freundschaft mit Russland. Sie werden den 8. Mai mit Dank an die sowjetischen Befreier begehen.

Mehr zum Thema - 80. Jahrestag der Schlacht bei den Seelower Höhen: Vom "Baerbock-Erlass" ĂŒberschattet

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de.rt.com/inland/242699-gedenk


Drei Jahre Haft fĂŒr Studenten der Freien UniversitĂ€t nach Angriff auf jĂŒdischen Kommilitonen


Das Amtsgericht Tiergarten in Berlin hat am Donnerstag einen 24-jĂ€hrigen, inzwischen exmatrikulierten Lehramtsstudenten der Freien UniversitĂ€t zu drei Jahren Haft wegen Körperverletzung verurteilt – eine fĂŒr Berliner VerhĂ€ltnisse ungewöhnlich harte Strafe, die sogar ĂŒber den Antrag der Staatsanwaltschaft hinausging.

Der Fall machte bundesweit Schlagzeilen, als der nun Verurteilte am 2. Februar 2024 im Zuge der an deutschen Hochschulen emotional gefĂŒhrten Auseinandersetzungen um das unter dem Verdacht des Völkermordes stehende Vorgehen Israels gegen PalĂ€stinenser im Gazastreifen den jĂŒdischen Studenten Lahav Shapira mit der Faust ins Gesicht schlug. Außerdem soll er ihn getreten haben.

Der Angeklagte rÀumte laut Gerichtsreportage des RBB die Tat in der Hauptverhandlung ein, bestritt aber eine antisemitische Motivation. Er entschuldigte sich beim GeschÀdigten und bot ihm die Zahlung eines Schmerzensgeldes an. Am ersten Verhandlungstag am 8. April war der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein im Gerichtssaal anwesend.

Gewöhnlich enden Körperverletzungen fĂŒr nicht vorbestrafte TĂ€ter in Deutschland mit einer Geldstrafe, in schweren FĂ€llen gibt es eine zur BewĂ€hrung ausgesetzte Freiheitsstrafe. Auch in FĂ€llen, in denen die nicht beabsichtigte Todesfolge tatsĂ€chlich eintritt, sprechen Gerichte oftmals nur BewĂ€hrungsstrafen aus. Am Donnerstag aber stellte der Vorsitzende Richter Sahin Sezer bei der UrteilsbegrĂŒndung die GeneralprĂ€vention in den Vordergrund, die eigentlich bei der Strafzumessung nur ausnahmsweise und unter ganz eng definierten Voraussetzungen eine Rolle spielen darf:

"Wir mĂŒssen andere Menschen von solchen Straftaten abhalten."


Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem PlĂ€doyer zwei Jahre und vier Monate Haft fĂŒr den Angeklagten gefordert. Der Verteidiger plĂ€dierte auf eine zur BewĂ€hrung ausgesetzte Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten. Zur BewĂ€hrung ausgesetzt werden können nach deutschem Strafrecht nur Freiheitsstrafen von zwei Jahren oder weniger.

Sowohl Klein als auch Shapira begrĂŒĂŸten das harte Urteil. Klein wertete es als "gutes und gerechtes Urteil", Antisemitismus bleibe in Deutschland nicht ungeahndet.

Das Urteil ist noch nicht rechtskrÀftig.

Mehr zum Thema – Von BĂŒrgern und NichtbĂŒrgern - Deutsche AbsurditĂ€ten auf neuem Niveau


de.rt.com/inland/242733-drei-j


Russlands Einsatz in Afrika: Können Veteranen der Sonderoperation eine Rolle spielen?


Von Jewgeni Krutikow

Russland wird den Sahel-Staaten helfen, ihre KampffĂ€higkeiten zu verbessern, ihre StreitkrĂ€fte auszubauen und Beamte fĂŒr die Strafverfolgungsbehörden auszubilden, verkĂŒndete der russische Außenminister Sergei Lawrow. Ihm zufolge ist Russland bereit, "auf jede erdenkliche Weise zum Aufbau der KapazitĂ€ten der vereinigten StreitkrĂ€fte der Sahel-Staaten beizutragen, ihre KampffĂ€higkeit – die KampffĂ€higkeit der nationalen StreitkrĂ€fte jedes der drei LĂ€nder zu erhöhen – und MilitĂ€r- und Strafverfolgungspersonal auszubilden". Wie das russische Außenministerium zudem erklĂ€rte, unterstĂŒtzt Moskau die Allianz der Sahelstaaten bereits durch die Entsendung von MilitĂ€rspezialisten und AusrĂŒstung.

Besondere Aufmerksamkeit schenkte der russische Außenminister dem Affenbrotbaum, der auf der neuen Flagge der Allianz der Sahelstaaten abgebildet ist. Er betonte:

"Die Flagge der Allianz ist ein Tuch, auf dem ein Affenbrotbaum abgebildet ist. In der westafrikanischen Tradition ist er, wie ich weiß, der Baum der Versöhnung. Deshalb möchte ich den Völkern und unseren LĂ€ndern im Allgemeinen vor allem ein friedliches Leben wĂŒnschen."

Doch die Versöhnung in Westafrika liegt noch in weiter Ferne. Vor kurzem haben Mali und Algerien ihre diplomatischen Beziehungen abgebrochen und den Luftraum des jeweils anderen Landes gesperrt. Alles nur, weil die Algerier eine in der TĂŒrkei hergestellte malische Drohne abgeschossen haben, die in algerisches Hoheitsgebiet geflogen war. Die Drohne wurde nicht gegen Algerien selbst, sondern gegen eine Gruppe von Tuareg-Separatisten ("Azawaden") im Rahmen einer Großoffensive der malischen Armee im Norden des Landes in den an Algerien angrenzenden Gebieten eingesetzt.

In der gesamten Sahelzone kommt es regelmĂ€ĂŸig zu ZusammenstĂ¶ĂŸen mit verschiedenen separatistischen und islamistischen Gruppen und zu grĂ¶ĂŸeren MilitĂ€roperationen, bei denen die LĂ€nder der Allianz der Sahelstaaten seit kurzem gemeinsam und grenzĂŒberschreitend zusammenarbeiten. Sie werden dabei aktiv von russischen MilitĂ€rberatern und Strukturen des Afrikakorps des russischen Verteidigungsministeriums unterstĂŒtzt.

Sergei Lawrow wies unterdessen zutreffend auf ein systemisches Problem bei der GewĂ€hrleistung der Sicherheit in den SahellĂ€ndern hin: das Fehlen eines einheitlichen Plans fĂŒr die Ausstattung der lokalen StreitkrĂ€fte mit AusrĂŒstung und Waffen. Russland ist derzeit das erste Land der Welt, das das BĂŒndnis als Rechtssubjekt anerkennt, und jetzt, so Lawrow, wird die militĂ€rische und technische Hilfe fĂŒr die Sahelstaaten auf multilateraler Basis entwickelt und ausgeweitet. Dies wird es ermöglichen, die Kampfkraft der lokalen Armeen und SicherheitskrĂ€fte im Kampf gegen Extremismus und Separatismus zu stĂ€rken.

Die Hauptstrategie der russischen MilitĂ€rprĂ€senz in Westafrika besteht darin, die Kampfkraft der lokalen StreitkrĂ€fte zu erhöhen. Niemand hat sich je die Aufgabe gestellt, die lokalen Armeen durch russische Berater und das russische Afrikanische Korps zu ersetzen. Russland kann bereits ein positives Beispiel dafĂŒr vorweisen, wie die UnterstĂŒtzung lokaler KrĂ€fte zur Beendigung eines BĂŒrgerkriegs fĂŒhrte – die Zentralafrikanische Republik.

Eine weitere potenzielle Quelle der UnterstĂŒtzung fĂŒr die afrikanischen LĂ€nder sind die Veteranen der russischen militĂ€rischen Operation. Die Teilnehmer der Sonderoperation – sowohl Offiziere und Soldaten als auch ehemalige zivile Freiwillige – verfĂŒgen ĂŒber einzigartige Erfahrungen bei der DurchfĂŒhrung modernster KampfeinsĂ€tze.

Keine andere Armee der Welt (verstĂ€ndlicherweise mit Ausnahme der ukrainischen StreitkrĂ€fte), und erst recht nicht die privaten MilitĂ€rfirmen, verfĂŒgt ĂŒber solche Kenntnisse und FĂ€higkeiten. Man kann getrost sagen, dass Russlands VerbĂŒndete in Afrika keine besseren Ausbilder in Verteidigungs- und Sicherheitsfragen finden können als die russischen Veteranen der Sonderoperation. Denn die normale Entwicklung der Region stĂŒtzt sich in erster Linie auf die Frage der Sicherheit.

Die militĂ€rische Sonderoperation hat das Konzept der modernen KriegsfĂŒhrung revolutioniert, sowohl im Hinblick auf den Einsatz neu entwickelter Waffensysteme als auch auf die Taktik von Einheiten und VerbĂ€nden. Und da die Theorie der modernen KriegsfĂŒhrung noch nicht ausgearbeitet ist, sind die einzigen TrĂ€ger des entsprechenden Wissens diejenigen, die kĂŒrzlich in der Praxis gekĂ€mpft haben – die Veteranen der Sonderoperation.

In der Sahelzone werden die Armeen der drei BĂŒndnislĂ€nder derzeit rasch aufgerĂŒstet, wobei auch einige ihrer Nachbarstaaten eilig auf neue Waffentypen umsteigen. Dies geschieht oft willkĂŒrlich oder mithilfe der Lobbyarbeit von Waffenherstellern. Daher besteht eine der Hauptaufgaben des neuen Schemas der Beziehungen zu den LĂ€ndern der Allianz der Sahelstaaten darin, neue GrundsĂ€tze fĂŒr die AusrĂŒstung und Bewaffnung der lokalen Armeen auszuarbeiten – und dies wird nicht nach irgendwelchen willkĂŒrlichen Kriterien geschehen. Unter BerĂŒcksichtigung der Erfahrungen mit der militĂ€rischen Sonderoperation werden PlĂ€ne entwickelt, um die Armeen der BĂŒndnislĂ€nder zu den moderneren Armeen des Kontinents zu machen. Rosoboronexport, der staatliche Monopol-Exporteur Russlands fĂŒr RĂŒstungsgĂŒter, hat den SahellĂ€ndern bereits entsprechende Waffensysteme angeboten.

Viele LĂ€nder auf der ganzen Welt entwickeln und nutzen beispielsweise Drohnen, die zu den HauptschlagkrĂ€ften der modernen StreitkrĂ€fte geworden sind. Aber nur Russland kann seinen VerbĂŒndeten in den afrikanischen LĂ€ndern Ausbilder zur VerfĂŒgung stellen, die ĂŒber echte Erfahrung in der Koordinierung von Bodentruppen und Drohnen im Angesicht eines starken feindlichen Widerstands verfĂŒgen.

Ein weiteres wichtiges Detail ist die Vorbereitung. Die Praxis zeigt, dass die Veteranen der militĂ€rischen Sonderoperation, die in die Ausbildung von Soldaten einbezogen werden, die Rekruten grĂŒndlich vorbereiten. Auf diese Weise unterscheiden sie sich von europĂ€ischen Ausbildern, die dazu neigen, ihre Pflichten zu vernachlĂ€ssigen und desinteressiert an die Ausbildung der Einheimischen herangehen. Die jĂŒngsten traurigen Erfahrungen der rumĂ€nisch-französischen militĂ€rischen Firmen in der Demokratischen Republik Kongo haben gezeigt, dass europĂ€ische Ausbilder eher fĂŒr die Ausbildung von LeibwĂ€chtern und Wachleuten geeignet sind, nicht aber fĂŒr die Ausbildung echter Soldaten. Die kongolesische Armee, die von RumĂ€nen, Belgiern und Franzosen "ausgebildet" wurde, brach vor der disziplinierten Tutsi-Armee zusammen.

Russische Veteranen hingegen sind an ein intensives Training gewöhnt, nicht nur in Bezug auf die Schlagkraft, sondern auch in Bezug auf die Taktik, den Zusammenhalt innerhalb der Einheit und eine Vielzahl von taktischen Techniken. Einige dieser Techniken sind leicht auf Afrika ĂŒbertragbar.

So ist beispielsweise die Verwendung billiger "Wegwerf"-MotorrĂ€der in Angriffsgruppen eine gĂ€ngige Taktik der sahelischen Separatisten. Wie Buggys sind sie ideal fĂŒr die WĂŒste und Savanne der Sahelzone geeignet. Die regulĂ€ren Armeen der SahellĂ€nder haben jedoch keine solche Praxis – taktisch ist alles an veraltete motorisierte Konvois gebunden, die regelmĂ€ĂŸig von motorradfahrenden Tuareg in einen Hinterhalt gelockt werden.

Einige russische Einheiten haben solche Angriffstaktiken innerhalb der militĂ€rischen Sonderoperation perfektioniert. Die Truppen unserer verbĂŒndeten afrikanischen LĂ€nder könnten leicht und schnell in diesen Taktiken ausgebildet werden.

Ein besonderes Thema ist die Ausbildung von FĂŒhrungskrĂ€ften. Hunderte afrikanische Kadetten aus verschiedenen LĂ€ndern studieren inzwischen an russischen MilitĂ€rschulen. DarĂŒber hinaus gibt es bereits Beispiele fĂŒr Veteranen der Sonderoperation, die an diesen Einrichtungen unterrichten. Russland kann also schon jetzt die Erfahrungen der Sonderoperation an afrikanische Soldaten weitergeben.

Es gibt noch einen anderen, nicht weniger wichtigen Aspekt – einen rein menschlichen. Allein durch die Anzahl der an der militĂ€rischen Sonderoperation beteiligten Personen wurden und werden noch mehr Menschen mit echtem militĂ€rischem Charakter identifiziert, fĂŒr die der militĂ€rische Beruf und alles, was damit zusammenhĂ€ngt, eine Lebenseinstellung ist. Gleichzeitig werden die russischen StreitkrĂ€fte nach dem Ende der Sonderoperation eindeutig einer Demobilisierung gegenĂŒberstehen. Einige werden glĂŒcklich in ein friedliches Leben zurĂŒckkehren, aber andere werden eindeutig ihren MilitĂ€rdienst fortsetzen wollen.

Und fĂŒr diejenigen, die das wollen, wird es sehr lohnende Optionen geben: den Dienst als Ausbilder oder als Sicherheitsspezialist unterschiedlichster Art in den verschiedenen Positionen im Ausland, die fĂŒr die Förderung der internationalen Interessen Russlands und die UnterstĂŒtzung seiner VerbĂŒndeten wichtig sind. Dazu wĂŒrde zum Beispiel auch Afrika gehören.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 13. April 2025 zuerst auf der Website der Zeitung Wsgljad erschienen.

Jewgeni Krutikow ist MilitÀranalyst bei der Zeitung Wsgljad.

Mehr zum Thema – Medien: Großbritannien tief in Ukraine-Konflikt verstrickt


de.rt.com/international/242371


Ein einzigartiges Projekt: Die erste "Weinstadt" Russlands öffnet Ende des Jahres ihre Pforten


Die erste Weinstadt Russlands – und sogar der Welt – mit dem Namen "Belyj Mys" ("Weißes Kap") wird Ende dieses Jahres in der Stadt Gelendschik am Schwarzen Meer an den Start gehen. Das erzĂ€hlte der Gastronom und Projektleiter Dmitri Lewizkij in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. UrsprĂŒnglich war geplant, dieses Projekt sozusagen "in Abschnitten" zu prĂ€sentieren, so Lewizkij, dann wurde diese Idee aber aufgegeben:

"Bis zuletzt planten wir, die Stadt stĂŒckweise zu eröffnen, wir wollten mit zwei Objekten beginnen: unserer Enoteca mit der grĂ¶ĂŸten Sammlung russischer Weine und einer CafĂ©-BĂ€ckerei an der Strandpromenade von dem Gastronom Arkadi Nowikow. Sie sollten Ende des FrĂŒhjahrs in Betrieb genommen werden. Aber vor kurzem haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, nicht schrittweise zu starten. Wir wollen die Leute nicht in die 'Eingangshalle' locken, wenn der Rest noch im Bau ist, auch wenn es eine 'tolle Eingangshalle' ist. Deshalb wird jetzt der gesamte Komplex auf einmal eröffnet – wir planen, ihn am Ende des Jahres zu prĂ€sentieren."


Lewizkij betonte auch, dass es nicht nur in Russland, sondern auch weltweit kein vergleichbares Projekt gibt. In Bordeaux existiert zwar ein Weinzentrum mit angeschlossenem Museum, Restaurant und GeschĂ€ft, aber es ist vier- oder fĂŒnfmal kleiner. Daher mussten die russischen Winzer alles von Grund auf neu machen – es gab fĂŒr sie in diesem Projekt keine Vorbilder. Und dann sind da noch die westlichen Sanktionen – ein Teil der Ausstattung, mit der sie rechneten, musste ersetzt werden, da sie aus dem Westen stammte.

Nun umfasst die FlĂ€che der Weinstadt am Meer ĂŒber 40.000 Quadratmeter. Sie wird ein Weinlabor, eine 900 Quadratmeter große Weinbibliothek, ein dem russischen Weinbau gewidmetes Museum und andere Einrichtungen beherbergen. Die Weinstadt "Weißes Kap" soll in der Hauptsaison zwischen 3.000 und 5.000 GĂ€ste pro Tag empfangen. Die Zeitung Kommersant schreibt ĂŒber das Projekt:

"Dmitri Lewizkij erklĂ€rte, dass in der Weinstadt eine Schule fĂŒr Sommeliers, Winzer und Weinbauern eröffnet werden soll, in der Bildungsprogramme von Experten des Weinmarktes prĂ€sentiert werden sollen. Diese Schule bietet dann auch spezielle Kurse an.
Das Laborzentrum auf dem Gebiet des Weißen Kaps bietet die Möglichkeit, mehr als 300 verschiedene Arten von Untersuchungen durchzufĂŒhren. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen TĂ€tigkeit wird das Labor auch Forschungen auf dem Gebiet der Weinbauerzeugnisse durchfĂŒhren und mögliche Lösungen zur Verbesserung der WeinqualitĂ€t anbieten."


Mehr zum Thema - Experte: Preisanstieg bei importierten Weinen fördert Interesse der Russen an heimischen RebensÀften

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de.rt.com/russland/242694-einz


Jean-Claude van Damme will als Friedensbotschafter nach Russland kommen


Der US-amerikanisch-belgische Schauspieler Jean-Claude van Damme hat sich an PrĂ€sident Wladimir Putin gewandt und erklĂ€rt, er wolle als Botschafter des Friedens nach Russland kommen. Eine entsprechende Videobotschaft des Stars wurde von der ukrainischen Journalistin Diana Pantschenko auf ihrem Telegram-Kanal veröffentlicht und mit der Überschrift versehen:

"Frieden ist in.
Krieg
aber nicht."


Van Damme, der Russland in der Vergangenheit sehr oft besucht hat – sowohl im Rahmen von Sportveranstaltungen als auch von Filmfestivals – sagt auf dem Video Folgendes:

"Hallo Herr Putin! ... Wir wollen nach Russland kommen. Wir werden versuchen, es so zu machen, wie Sie es fĂŒr richtig halten, damit ich die Möglichkeit bekĂ€me, ein Botschafter fĂŒr den Frieden zu sein ... Lassen Sie es uns versuchen – fĂŒr den Frieden!"


Der Schauspieler erklĂ€rte zudem, er sei nicht bereit, mit dem russischen Staatschef ĂŒber Politik zu diskutieren, sondern wolle ausschließlich ĂŒber "Frieden, Sport und GlĂŒck" sprechen. Van Damme schloss seine Rede mit einem "dicken Kuss" fĂŒr Putin, seine Familie und Russland.

Der Politikwissenschaftler Alexander Asafow bewertet diese Stellungnahme van Dammes in einem GesprĂ€ch mit dem Portal Federal Press jedoch eher kritisch. Seiner Meinung nach sei van Dammes Appell an Putin bloß ein Versuch, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ein Versuch, seine frĂŒhere Position zu revidieren. Der Grund dafĂŒr sei das Streben nach PopularitĂ€t – schließlich habe er vor einigen Jahren bei seinem Besuch in der Ukraine genau die gegenteilige Position eingenommen. Der Experte erklĂ€rt:

"Diese Aussage hat keine Bedeutung, denn ein in der Vergangenheit so erfolgreicher Schauspieler ist nun einmal weder eine politische noch eine besonders populĂ€re Figur. Vielleicht spĂŒrt er einen allgemeinen Trend, der eine Änderung der allgemeinen Haltung gegenĂŒber dem Ukraine-Konflikt bedeutet ... Diese Aussage sollte nicht ernst genommen werden, denn van Dammes Bedeutung ist trotz seiner filmischen Vergangenheit jetzt gleich null."


Mehr zum Thema – Bericht: Russische Online-Kinos suchen wieder Dialog mit Hollywood

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de.rt.com/international/242714


Sergei Lawrow: "Es besteht ein ernsthaftes BemĂŒhen, die Beziehungen zu normalisieren"


Das folgende GesprĂ€ch ist ein Ausschnitt aus einem lĂ€ngeren Interview, das Russlands Außenminister Sergei Lawrow der Zeitung Kommersant gegeben hat.

Anastassija Dombizkaja: Seit dem Amtsantritt der neuen US-Regierung hat es bereits mehrere GesprÀchsrunden zum Ukraine-Konflikt mit Vertretern der amerikanischen Seite gegeben. Wie bewerten Sie das bisherige Ergebnis dieser Kontakte?

Eine Einigung ĂŒber die Kernpunkte eines Abkommens zu erzielen, ist nicht einfach. Sie sind aber im GesprĂ€ch. In der Tat gibt es von unserer Seite keine Geheimhaltung diesbezĂŒglich. So hat PrĂ€sident Putin am 14. Juni letzten Jahres in seiner Rede im russischen Außenministerium sehr deutlich die Prinzipien dargelegt, auf deren Grundlage eine solche langfristige, verlĂ€ssliche, faire Regelung unter vorrangiger BerĂŒcksichtigung der Interessen der Menschen und voller Wahrung der Menschenrechte, insbesondere der Rechte der nationalen Minderheiten gemĂ€ĂŸ der UN-Charta erfolgen könnte – all das ist bereits dargelegt worden.

Unsere Position stĂŒtzt sich strikt auf den Wortlaut der UN-Charta, auf zahlreiche internationale Konventionen und auf die Ergebnisse von Referenden bzw. die Ergebnisse der Willensbekundung des Volkes in den jeweiligen Gebieten.

Nun, was die amerikanische Seite betrifft, so haben wir bereits darauf hingewiesen, dass im Gegensatz zu den EuropĂ€ern, die – und hier kann ich nicht einmal ein anderes Wort als "Raserei" verwenden... Damit meine ich in erster Linie die StaatsfĂŒhrung Frankreichs, Großbritanniens, der baltischen Staaten und einiger anderer EU- und NATO-LĂ€nder...

Im Gegensatz zu ihnen versucht die Regierung von US-PrĂ€sident Trump, sich mit dem Problem zu befassen und zunĂ€chst einmal die eigentliche Ursache der durch das Verhalten von Washington und BrĂŒssel entstandenen Situation zu verstehen, die das derzeitige Regime in der Ukraine an die Macht gebracht haben, indem sie den verfassungsfeindlichen Staatsstreich im Februar 2014 organisierten und ihn auch finanzierten.

Wie US-PrĂ€sident Trump schon oft gesagt hat, war die Entscheidung der Regierung von US-PrĂ€sident Biden, die Ukraine in die NATO aufzunehmen, ein kolossaler Fehler, der auch der Auslöser oder einer der Auslöser fĂŒr das war, was jetzt in der Ukraine passiert.

Davor gab es lediglich vereinzelte Versprechen. Aber dieses Mal, als US-PrÀsident Biden an die Macht kam, begannen sie, sich ernsthaft damit zu befassen.

Dieses VerstĂ€ndnis fĂŒr eine der Hauptursachen des Konflikts wurde von US-PrĂ€sident Trump bei mehr als einer Gelegenheit öffentlich eingerĂ€umt. Und bei einem Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio – unserer Delegation gehörten Juri Uschakow (Berater des russischen PrĂ€sidenten – Anm. d. Kommersant) und auf ihrer Seite der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz an – sprachen wir auch ĂŒber den zweiten Hauptgrund: Diese Nazi-Machthaber, vertreten durch Selenskij und seine Schergen, haben einen Kurs zur Vernichtung von allem Russischen eingeschlagen. Sie haben viele Menschen ermordet, darunter Journalisten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich fĂŒr den Erhalt der russischen Kultur in dem Land einsetzten – einem Land, das maßgeblich von Russen geschaffen wurde und das die Russen jahrhundertelang nicht nur mitentwickelt, sondern auch StĂ€dte wie Odessa und viele andere gebaut haben... HĂ€fen, Straßen, Fabriken, Anlagen... Diese Menschen wurden physisch vernichtet.

Ebenso auf gesetzgeberischer Ebene – wenn wir den derzeitigen Stand der ukrainischen Gesetze betrachten – wurde alles Russische ausgerottet. Eine Reihe von Gesetzen – ein gutes Dutzend – wurde verabschiedet, lange bevor wir die Entscheidung bezĂŒglich der militĂ€rischen Sonderoperationn getroffen haben. Und auch in dieser Hinsicht zeigt die Regierung von US-PrĂ€sident Trump VerstĂ€ndnis. So hat [der US-Gesandte] Steve Witkoff in einem seiner Interviews – ich glaube mit Tucker Carlson – öffentlich darĂŒber gesprochen, dass diese Gebiete von Menschen bevölkert werden, die in Referenden fĂŒr die Zugehörigkeit zur Russischen Föderation gestimmt haben... Es geht hier nicht um Territorien. Es geht um die Rechte der Menschen, die in diesen Gebieten leben. Deshalb sind uns diese Gebiete so wichtig. Und wir können sie nicht einfach verschenken und zulassen, dass diese Menschen von dort vertrieben werden.

Und wir merken, dass die Amerikaner nicht nur VerstĂ€ndnis haben. Sie sagen, dass die eigentlichen Ursachen beseitigt werden mĂŒssen. Und in Europa... Nun, ich will gar nicht sagen, dass es in Europa keine normalen, intelligenten Menschen gibt... Sicherlich gibt es auch solche, die alles begreifen. Aber diesen Menschen – mit ganz wenigen Ausnahmen – wird der Mund verboten. Nur der ungarische MinisterprĂ€sident Viktor OrbĂĄn und der slowakische MinisterprĂ€sident Robert Fico wagen es, die Wahrheit zu sagen. Dazu kommen einige Politologen, Wissenschaftler, die nicht an der Macht sind...

Es besteht ein ernsthaftes BemĂŒhen – und man sieht, dass es sich um ehrlich gemeinte Bestrebungen handelt – von US-PrĂ€sident Trump und seinem Team, die Beziehungen zu normalisieren. Jetzt gibt es einen unterschwelligen Widerstand. Viele wollen verhindern, dass US-PrĂ€sident Trump ordentliche Beziehungen zu Russland aufbaut, so wie sie zwischen zwei GroßmĂ€chten sein sollten.

Die UN-Charta – ich werde nicht mĂŒde, sie zu zitieren – besagt, dass die Vereinten Nationen auf der souverĂ€nen Gleichheit der Staaten beruhen. Keiner der westlichen Kolonisatoren hat jemals – als es noch keine UNO gab – andere als gleichberechtigt behandelt. Und selbst als die UNO gegrĂŒndet wurde, also nach 1945, gab es da eine einzige Konfliktsituation, in der der Westen die Parteien von Konflikten – in die er aktiv eingriff – als gleichberechtigt ansah? Niemals! Und deshalb ist eine RĂŒckkehr zur NormalitĂ€t nicht einfach.

In den Beziehungen zu Russland hat sich Ex-PrĂ€sident Biden sozusagen als Lehrer, als Mentor gesehen, als jemand, der Urteile trifft, sie verkĂŒndet und alle anderen dazu zwingt, diesem Weg zu folgen. Nun wird der Dialog wieder aufgenommen, auch wenn nicht alles glatt lĂ€uft. Wichtig ist, dass beide Seiten diesen Dialog anstreben – trotz der Probleme, trotz der unterschiedlichen nationalen Interessen in einer ganzen Reihe von Fragen, vielleicht sogar in den meisten Fragen der Weltagenda. Aber sich als gut erzogene, höfliche Menschen zu treffen, einander zuzuhören – das ist es, was jetzt geschieht.

Andrei Kolesnikow: In den letzten Jahren haben sowohl Sie als auch Wladimir Putin in Ihren öffentlichen Äußerungen die UnzuverlĂ€ssigkeit der westlichen Partner bei dieser Art von Verhandlungen betont.

Sergei Lawrow: Wir haben es betont, sie haben es bestÀtigt.

Andrei Kolesnikow: Worin unterscheiden sich also die aktuellen Verhandlungen von den frĂŒheren? Warum kann man ihnen Ihrer Meinung nach nun trauen? Kann man das irgendwie vom Standpunkt des gesunden Menschenverstands aus erklĂ€ren?

Sergei Lawrow: Der gesunde Menschenverstand ist das Einzige, was hier zĂ€hlt... Übrigens ist "gesunder Menschenverstand" Donald Trumps Motto. Er sagt immer, er lasse sich vom gesunden Menschenverstand leiten.

Und der gesunde Menschenverstand besteht einzig und allein darin, dass uns jetzt gesagt wurde: "Wir haben eine Menge Probleme, eine Menge WidersprĂŒche, aber es war eine Dummheit der vorherigen US-Regierung, nicht mit euch zu reden."

Ich denke, das ist eine NormalitĂ€t, eine menschliche NormalitĂ€t, die wir nicht einfach abtun werden: Im Gegenteil, wir halten es fĂŒr wichtig. Ich werde Ihnen Folgendes sagen. Als Uschakow und ich mit Rubio und Waltz in Riad zusammentrafen, haben sie die Diskussion in Gang gesetzt. Und der GesprĂ€chsauftakt war folgender: Der gesunde Menschenverstand sei fĂŒr US-PrĂ€sident Trump wichtig, denn Trumps Außenpolitik sei eine Politik des amerikanischen Nationalinteresses. Aber gleichzeitig erkenne Trump an, dass andere LĂ€nder, insbesondere die GroßmĂ€chte, selbstverstĂ€ndlich auch ihre eigenen nationalen Interessen hĂ€tten, die nicht immer, und – offen gesagt – in den meisten FĂ€llen nicht mit den US-Interessen ĂŒbereinstimmten... Und dann wurde das Wichtigste gesagt: Russland und die Vereinigten Staaten mĂŒssen als verantwortungsvolle internationale Akteure in den Situationen, in denen ihre Nationalinteressen nicht ĂŒbereinstimmen, alles tun, um zu vermeiden, dass dieser Interessenskonflikt in eine Konfrontation zwischen ihnen ausartet. Und in den FĂ€llen – auch wenn dies nicht so oft vorkommt –, in denen ihre Interessen ĂŒbereinstimmen, sind sie verpflichtet, ihr Bestes zu tun, um diese Chance nicht zu verpassen und diese InteressenĂŒbereinstimmung in fĂŒr beide Seiten vorteilhafte materielle, wirtschaftliche, technologische, verkehrstechnische und logistische Projekte umzusetzen. Ich halte das fĂŒr pragmatisch und diskussionswĂŒrdig.

Die vorherrschende Meinung in unserer Gesellschaft, in der politischen Klasse unter den Politologen ist, dass wir nicht zulassen dĂŒrfen, dass eine Wiederherstellung der Beziehungen in der Wirtschaft und in anderen Bereichen dazu fĂŒhrt, dass wir in allen Bereichen in die AbhĂ€ngigkeit von irgendwelchen "Ersatzteilen" zurĂŒckfallen, von deren Zustand das Wohlergehen und der Allgemeinzustand unseres Staates abhĂ€ngen. Dies betrifft die militĂ€rische, die ErnĂ€hrungs- und die Technologiesicherheit...

Übersetzt aus dem Russischen. Das Interview ist am 15. MĂ€rz 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung "Kommersant" erschienen.

Mehr zum Thema – Paris: USA, Großbritannien und Frankreich verhandeln ĂŒber die Ukraine


de.rt.com/international/242642


Bundestag der Schande: Politik instrumentalisiert das Gedenken ans Kriegsende


Von Gert Ewen Ungar

Der Bundestag verzichtet hinsichtlich der Gedenkveranstaltung zum Ende des Zweiten Weltkriegs in diesem Jahr auf die explizite Einladung des russischen und des weißrussischen Botschafters. Der Bundestag verweist zur BegrĂŒndung auf eine Handreichung des AuswĂ€rtigen Amts. Dort wird zudem empfohlen, im Fall des uneingeladenen Erscheinens von Vertretern Russlands und Weißrusslands zu Gedenkfeierlichkeiten vom Hausrecht Gebrauch zu machen. Konkret heißt das, das AuswĂ€rtige Amt empfiehlt den Rauswurf von Diplomaten der LĂ€nder, die maßgeblich zur Befreiung Deutschlands vom Faschismus beigetragen und zudem die grĂ¶ĂŸte Last des Zweiten Weltkrieges zu schultern hatten. Die moralische Verwahrlosung der politischen Eliten Deutschlands zeigt sich in diesem Vorgang ganz offen. Es ist eine Schande – eine deutsche Schande.

Das gilt selbst dann, wenn man sich allen Narrativen der Bundesregierung zum Ukraine-Konflikt anschließt und der deutschen Staats-Propaganda in der Darstellung des Konflikts folgt, denn die historische Leistung der Roten Armee bei der Befreiung Deutschlands vom Faschismus steht mit dem Ukraine-Krieg in keinem Zusammenhang.

Dass deutsche Politik beides aber vermischt und das Andenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs politisiert, zeugt von tiefer Niedertracht deutscher Politik, ist wĂŒrdelos und ohne jeden Respekt gegenĂŒber Russland und Weißrussland. Auf dem heutigen Staatsgebiet Russlands, schlimmer aber noch in Weißrussland hat die deutsche Wehrmacht auf grausamste, barbarische Weise gewĂŒtet. Dass deutsche Politik von zivilisierten Umgangsformen auch heute noch nicht sehr viel hĂ€lt, zeigt der Umgang mit russischen und weißrussischen Diplomaten.

Es ist zudem ein Zeichen von Undankbarkeit und Geschichtsvergessenheit, denn Deutschland verdankt Russland als Rechtsnachfolger der Sowjetunion nicht nur die Befreiung vom Faschismus, sondern auch die Wiedervereinigung. Es war die Sowjetunion, es war Michail Gorbatschow, der die Idee zur Wiedervereinigung Deutschlands hatte und sie vorbehaltlos unterstĂŒtzte. Frankreich und Großbritannien waren wenig begeistert. Die USA witterten vor allem die Chance, einen Vorteil fĂŒr sich herauszuschlagen und ihren Einfluss nach Osten auszudehnen. Das Staatswohl Deutschlands hatte einzig Gorbatschow im Sinn.

Daher der deutschen Politik nochmals zur Erinnerung: Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands wurde dem Land ein "Diktatfrieden" aufgezwungen. Es wurde in Sektoren und dann in zwei nicht souverÀne Staaten unterteilt. Beide LÀnder wurden unter strenge Aufsicht gestellt und blieben bis 1990 von den SiegermÀchten besetzt. Westdeutschland ist es heute noch. Lediglich Ostdeutschland ist frei von Besatzungstruppen.

Es war Gorbatschow, der darauf vertraute, Deutschland habe seine Lektion aus der Geschichte gelernt und könne in die SouverĂ€nitĂ€t entlassen werden. Die PlĂ€ne zur AufrĂŒstung, die Absage an Diplomatie und ganz aktuell die Ausladung des russischen Botschafters zeigen deutlich, Gorbatschow hat sich bitter getĂ€uscht. Die politischen Eliten Deutschlands haben nichts aus der Geschichte gelernt, sind wieder zu Krieg und Eskalation bereit und brechen das zur Wiedervereinigung der Welt gegebene Versprechen, dass von Deutschland nur noch Frieden ausgehen werde.

Das politische Deutschland war geistig noch lĂ€ngst nicht so weit gereift, dass es zum verantwortungsvollen Umgang mit dem Geschenk der Wiedervereinigung sittlich befĂ€higt gewesen wĂ€re, ist die Erkenntnis. Deutschland kann gegenĂŒber der moralischen und politischen Verantwortung, die ihm aus seiner GrĂ¶ĂŸe erwĂ€chst, nicht bestehen, machen die vergangenen 35 Jahre deutlich.

Russlands Botschafter Netschajew ist der Star von Seelow: Jahrestag der Schlacht um die Seelower Höhen: Trotz einer Handreichung kam Russlands Botschafter – und erhielt viel Zuspruch von Linken bis AfD-AnhĂ€ngern. Bilder, die Berlin eigentlich nicht wollte. t.co/vZRj6974Gn
— Berliner Zeitung (@berlinerzeitung) April 16, 2025

Allerdings sind das historische Bewusstsein und das GefĂŒhl fĂŒr eine besondere Verantwortung gegenĂŒber der eigenen Geschichte unter den Deutschen, also in der deutschen Gesellschaft, wesentlich besser ausgeprĂ€gt als im Deutschen Bundestag und in den Spitzen der etablierten Parteien.

Bei einem Besuch des russischen Botschafters einer Gedenkveranstaltung in Seelow zum Andenken an die Schlacht um die Seelower Höhen war vom Hass und der Hetze der Bundesregierung gegen Russland offenbar nichts zu spĂŒren. Die Berliner Zeitung erklĂ€rt Russlands Botschafter Sergei Netschajew sogar zum "Star von Seelow".

1941 kam der #Faschismus nach #Russland, um Menschen zu töten & Land zu verbrennen. 25 Millionen SowjetbĂŒrger verloren durch #NaziDeutschland ihr Leben đŸ•Żïž2025 wollt Ihr #Russen & #Weissrussen erneut ihrer WĂŒrde berauben.Schande ĂŒber euch‌#Bundestag #Merz #CDU #SPD #Gruenen t.co/BvSiFGmI5u pic.twitter.com/BCvhmuEDSC
— Kristian_B đŸ‡©đŸ‡Ș ❀ đŸ‡·đŸ‡ș (@Dr_C_Becker) April 17, 2025

In den sozialen Netzwerken distanzieren sich die Deutschen vom aggressiven, konfrontativen Kurs ihrer Regierung. Auf Plattformen wie X entschuldigen sie sich fĂŒr das Verhalten ihrer Politiker. Es sind die BĂŒrger Deutschlands, die klar erkennen, dass der von deutscher Politik eingeschlagene Weg, das SchĂŒren von Hass verbunden mit dem Willen zur Eskalation, in eine Sackgasse und schlimmstenfalls erneut ins Verderben fĂŒhrt.

Merke: Weil #Russland angeblich einen „unprovozierten #Angriffskrieg“ fĂŒhrt, wird deren Vertretern aus russenfeindlichen Motiven vom @bundestag die Teilnahme an der Feier zur #Befreiung vom #Faschismus vor 80 Jahren untersagt 🙈 #Instrumentalisierung #Entkontextualisierung
— kinra (@kinra) April 17, 2025

Am Gedenken des Endes des Zweiten Weltkriegs zeigt sich deutlich, dass ein tiefer Riss das politische Establishment von den BĂŒrgern trennt. Politik reprĂ€sentiert auch in diesem Zusammenhang nicht den Willen der Deutschen. Deutsche Politik fĂŒhrt ein Eigenleben, das sich von der gesellschaftlichen RealitĂ€t in Deutschland gelöst hat. Das ist Ausdruck einer tiefen politischen Krise. Den Deutschen fehlt die politische ReprĂ€sentation im Parlament.

Vor allem aber zielt deutsche Politik im Gegensatz zur deutschen Gesellschaft erneut nicht auf Frieden und Aussöhnung, sondern ist willens, bereits gemachte Fehler noch einmal zu wiederholen. Der Mehrheit der Deutschen ist noch im GedĂ€chtnis, welche verheerenden Folgen die deutsche Aggression gegenĂŒber den Völkern der Sowjetunion hatte. Deutsche Politik hat es vergessen. DafĂŒr wird sie zu Recht von den eigenen BĂŒrgern verachtet.

Mehr zum Thema – "Man lacht ĂŒber uns" – Ex-DDR-Minister Diestel bescheinigt deutschen Politikern mangelnde Kompetenz


de.rt.com/meinung/242675-bunde


Bioterrorismus? Österreich verstĂ€rkt wegen Seuchengefahr die Grenzkontrollen


Ein alter Erreger ist zurĂŒck – mit neuer Wucht: Die Maul- und Klauenseuche (MKS) breitet sich in Ungarn und der Slowakei aus. WĂ€hrend TierĂ€rzte impfen und Behörden Grenzen schließen, schĂŒren Politiker einen Verdacht auf Bioterror. Die Wissenschaft mahnt zur Besonnenheit. Doch die Unsicherheit bleibt – und mit ihr die Frage: Wie verletzlich ist Europa wirklich?

Am Anfang stand ein Routinefall in Kisbajcs, Ungarn. Innerhalb weniger Tage weitete sich der Ausbruch aus: Drei ungarische und sechs slowakische Betriebe sind inzwischen betroffen. Die Reaktionen kamen prompt: Notstand, mobile Desinfektionsstationen, verstĂ€rkte Kontrollen – sogar militĂ€rische Einheiten wurden mobilisiert.

Was diesen Fall jedoch besonders macht, ist nicht nur die RĂŒckkehr der Seuche, sondern der Ton, den die Politik anschlĂ€gt. Ungarns Kabinettschef Gergely GulyĂĄs sprach in einer Pressekonferenz von einem "kĂŒnstlich hergestellten Erreger". Er stĂŒtzte sich dabei auf Hinweise eines auslĂ€ndischen Labors – ein Befund, der bislang jedoch nicht unabhĂ€ngig bestĂ€tigt wurde. Auch aus der Slowakei kamen Ă€hnliche Töne: Landwirtschaftsminister Richard Takáč erklĂ€rte, man ermittle auch in Richtung der vorsĂ€tzlichen Einschleppung.

WĂ€hrend sich die Politik in Spekulationen ĂŒbt, mahnt die Fachwelt zur NĂŒchternheit. Der renommierte tschechische Virologe Jiƙí ČernĂœ sagte gegenĂŒber Politico, es gebe derzeit keinerlei Beweise fĂŒr eine gezielte Manipulation oder Ausbringung des Erregers. Stattdessen sei eine Einschleppung ĂŒber kontaminierte Kleidung, Transportmittel oder Zugvögel wesentlich plausibler.

Auch das EU-Referenzlabor schaltet sich ein: Der identifizierte Serotyp O sei genetisch mit einem pakistanischen Stamm aus dem Jahr 2018 verwandt – ein Hinweis, aber kein Beweis fĂŒr ein absichtlich verbreitetes Virus. Dass sich Seuchen dieser Art entlang globaler Handelsrouten oder ĂŒber Tiertransporte verbreiten, ist historisch belegt.

In der aufgeheizten Nach-Corona-Zeit wirken Andeutungen von Bioterrorismus wie ein Brandbeschleuniger: Schlagzeilen entstehen schnell, Ängste noch schneller. Doch auch wenn der Verdacht aktuell kaum belastbar ist, so zeigt der MKS-Fall doch, wie sensibel Europas Agrarsysteme geworden sind – und wie leicht sich Panik sich verbreitet.

Mehrere LĂ€nder haben reagiert: Österreich und Tschechien kontrollieren ihre Grenzen strenger. Großbritannien hat den Import von Fleisch- und Milchprodukten aus der EU temporĂ€r gestoppt. Die Schweiz meldet bislang keine FĂ€lle, beobachtet aber die Entwicklung genau.

UnabhĂ€ngig von der Ursache legt der Vorfall die Achillesferse der europĂ€ischen Landwirtschaft offen: hohe Tierdichten, lange Transportwege, geringe Redundanzen – all das macht das System anfĂ€llig. Was fehlt, ist eine gemeinsame Krisenstrategie, die zwischen Panik und PrĂ€vention unterscheidet, und schnell, aber faktenbasiert reagiert.

Ob Bioterror oder blinder Zufall – dieser Ausbruch ist eine Warnung. Die nĂ€chste Krise könnte schneller kommen, als Europa reagieren kann.

Mehr zum Thema ‒ OrbĂĄn: AgrarlĂ€nder vereinen sich gegen Zerstörung europĂ€ischer Landwirtschaft durch Ukraine


de.rt.com/oesterreich/242645-p


Dmitrijew: "Eine Menge" LĂ€nder wollen die US-Russland-Verhandlungen scheitern lassen


Zahlreiche auslÀndische Akteure versuchen, den Dialog zwischen Moskau und Washington zu sabotieren, erklÀrte der Investment-Sonderbotschafter des russischen PrÀsidenten Wladimir Putin, Kirill Dmitrijew.

In einem PressegesprĂ€ch am Donnerstag Ă€ußerte sich Dmitrijew deutlich zu seinen GesprĂ€chen mit dem Sondergesandten von US-PrĂ€sident Donald Trump, Steve Witkoff, in St. Petersburg in der vergangenen Woche, das sich darauf konzentrierte, eine Lösung fĂŒr den Ukraine-Konflikt zu finden.

Dmitrijew nannte die Verhandlungen "extrem produktiv", erklÀrte aber, dritte Parteien versuchten, Fortschritte zu behindern. "Eine Menge Leute, Strukturen und LÀnder versuchen, unser GesprÀch mit den Vereinigten Staaten zu stören", sagte er.

"Es gibt in den Vereinigten Staaten eine sehr aktive Propagandakampagne gegen Russland in verschiedenen Medien, also ist es sehr wichtig, die russische Position direkt zu vermitteln – und das ist bestimmt geschehen", bemerkte Dmitrijew.

"Da findet ein sehr nĂŒtzlicher Dialog statt. Er findet gewiss unter sehr schwierigen Bedingungen statt – stĂ€ndige Angriffe und stĂ€ndige Falschinformationen", sagte er. Auf die Frage, ob die Seiten Fortschritte gemacht hĂ€tten, erwiderte der Gesandte: "Die Zeit wird das zeigen."

Die Trump-Regierung hat aktive GesprĂ€che mit der russischen FĂŒhrung gesucht, um Einigkeit zu einer Waffenruhe im Ukraine-Konflikt zu erreichen, im Gegensatz zu den meisten EU-LĂ€ndern, die weiterhin darauf bestehen, Kiew zu unterstĂŒtzen, "solange es nötig ist". Durch die Vermittlung der USA stimmten Kiew und Moskau einem 30-tĂ€tigen Moratorium bei Angriffen auf Energieinfrastruktur zu, das aber nach Angaben russischer Vertreter von der Ukraine fortgesetzt verletzt wurde.

In einer Bemerkung zum russisch-US-amerikanischen Dialog sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa, Washington "hört" auf Moskau und "verlĂ€sst sich nicht auf die aufgenötigten Urteile der Globalisten oder ihrer angeschlossenen Experten". Stattdessen versuche die Trump-Regierung, "die Details zu verstehen und den Kern des Themas, um ihre eigene Ansicht zur Situation und möglichen Lösungen zu bilden".

Moskau besteht darauf, dass der Ukraine-Konflikt nur gelöst werden könne, wenn Kiew Russlands neue Grenzen akzeptiert und sich zu NeutralitÀt, Entmilitarisierung und Atomwaffenfreiheit verpflichtet.

Mehr zum Thema – Logik des Wahnsinns – Ersatz-NATO unter deutscher FĂŒhrung


de.rt.com/russland/242732-dmit


Washington: Meloni will Trump im Zollstreit zur Umkehr bewegen


US-PrĂ€sident Donald Trump empfĂ€ngt am Donnerstag die italienische MinisterprĂ€sidentin Giorgia Meloni, eine enge VerbĂŒndete, die inmitten der Spannungen ĂŒber die US-Zölle eine Vermittlerrolle zwischen Washington und Europa einnehmen will.

Die EuropĂ€ische Union mit ihren 27 Mitgliedsstaaten sieht sich mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Stahl, Aluminium und Autos sowie mit höheren Zöllen auf fast alle anderen Produkte konfrontiert. Diese sind Teil von Trumps Politik, LĂ€nder zu treffen, die seiner Meinung nach hohe Barrieren fĂŒr US-Importe errichten.

Meloni, eine 48-jĂ€hrige Konservative, mit der sich Trump gut versteht, war die einzige Regierungschefin der EuropĂ€ischen Union, die zu Trumps AmtseinfĂŒhrung im Januar eingeladen war. Der US-PrĂ€sident hatte Meloni schon vergangenes Jahr als "fantastic person" und als "great leader" bezeichnet. Trumps Entscheidung, die meisten globalen Zölle fĂŒr 90 Tage auszusetzen, hat den Druck auf Meloni etwas gemildert.

Das Treffen findet einen Tag vor dem Besuch von VizeprĂ€sident J. D. Vance in Rom statt. Diese beiden GesprĂ€che könnten entscheidend dafĂŒr sein, ob sie eine Vermittlerrolle zwischen den Vereinigten Staaten und Europa spielen kann.

Meloni bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen ihrer ideologischen Verbundenheit mit dem US-PrĂ€sidenten und ihren Beziehungen zu den europĂ€ischen VerbĂŒndeten, die Trumps Zollerhöhungen und seine Entscheidung, die EU von den GesprĂ€chen mit Russland zur Beendigung des Krieges in der Ukraine auszuschließen, kritisiert haben.

Meloni steht zu Hause unter Druck, die exportorientierte italienische Wirtschaft zu schĂŒtzen, die im vergangenen Jahr einen HandelsĂŒberschuss von 40 Milliarden Euro (45,4 Milliarden Dollar) mit den USA erzielte. Sie muss aber auch die Interessen des gesamten EU-Blocks der 27 Nationen verteidigen.

Französische Minister haben davor gewarnt, dass die rechtsorientierte italienische Regierungschefin die Einheit der EU untergraben könnte, wenn sie allein nach Washington reist, aber die EuropĂ€ische Kommission, die fĂŒr die Aushandlung von Handelsabkommen zustĂ€ndig ist, begrĂŒĂŸte Melonis Reise.

Mehr zum Thema – Paris: USA, Großbritannien und Frankreich verhandeln ĂŒber die Ukraine


de.rt.com/international/242687


Oberstes Gericht in Russland streicht Taliban von Liste der Terrororganisationen


Russland hat die afghanische Bewegung Taliban von der Liste der Terrororganisationen gestrichen. Ein entsprechendes Urteil fÀllte am Donnerstag das Oberste Gericht der Russischen Föderation. Somit wurde das Verbot gegen die Taliban in Russland ausgesetzt. Der Gerichtsbeschluss trat sofort in Kraft.

Laut Medienberichten fand die Gerichtsverhandlung hinter geschlossenen TĂŒren statt, Einzelheiten des schriftlichen Antrags sind unbekannt. Journalisten durften erst wĂ€hrend der UrteilsverkĂŒndung in den Gerichtssaal.

Afghanistan begrĂŒĂŸte die Entscheidung des Obersten Gerichts. Dank dieses Schrittes könnte die Kooperation zwischen den LĂ€ndern gestĂ€rkt werden, betonte die afghanische Botschaft zu Moskau in einem Kommentar fĂŒr die Nachrichtenagentur TASS.

Der Weg zu dieser Entscheidung wurde im vergangenen Jahr geebnet, als russische Behörden Änderungen des Gesetzes "Zur BekĂ€mpfung des Terrorismus" herbeifĂŒhrten. Laut der neuen Fassung kann das Verbot einer Organisation ausgesetzt werden, wenn sie mit Propaganda, Rechtfertigung und UnterstĂŒtzung des Terrorismus oder mit der Begehung terroristischer Verbrechen aufhört.

Im Mai 2024 teilten das Außen- und das Justizministerium mit, dass die Taliban von der Liste der verbotenen Organisationen gestrichen werden könnten, da sie das ganze Hoheitsgebiet Afghanistans kontrollierten und ĂŒber reale Macht ĂŒber das Land verfĂŒgten. Russlands PrĂ€sident Wladimir Putin argumentierte, dass die Beziehungen mit Kabul in jedem Fall aufgenommen werden mĂŒssen. Ende MĂ€rz 2025 beantragte die russische Generalstaatsanwaltschaft beim Obersten Gericht die Aussetzung des Verbots gegen die Taliban.

Die Taliban waren 2003 in Russland verboten worden. Laut der Gerichtsentscheidung unterhielt die Bewegung Verbindungen zu illegalen bewaffneten Gruppen auf dem Gebiet der Tschetschenischen Teilrepublik.

Mehr zum Thema – Russland: Taliban dĂŒrfen aus Liste der verbotenen Organisationen gestrichen werden


de.rt.com/international/242721


"Tag der Befreiung" im Bundestag: Eine Farce, von der auch Trump ausgeschlossen werden mĂŒsste


Das Gedenken am 8. Mai zum 80. Jahrestag der Kapitulation Nazi-Deutschlands im Zweiten Weltkriegs will der Bundestag als "Tag der Befreiung" begehen. Doch Vertreter jener beiden Nationen, deren Vorfahren maßgeblich an der Befreiung Deutschlands beteiligt waren und dabei millionenfach ihr Leben ließen, sind unerwĂŒnscht. Am Donnerstag bestĂ€tigte die Pressestelle des Bundestags, dass die Botschafter der Russischen Föderation und Weißrusslands nicht eingeladen wurden.

Die Parlamentsverwaltung beruft sich demnach explizit auf eine "Empfehlung" des AuswĂ€rtigen Amts. Das noch von Annalena Baerbock gefĂŒhrte Ministerium hatte bereits am 16. Januar ein internes Schreiben auf allen staatlichen Ebenen vorgelegt, in dem darauf gedrĂ€ngt wird, Vertreter dieser beiden LĂ€nder nicht zu Gedenkveranstaltungen einzuladen und gegen sie vorzugehen, sollten sie unangekĂŒndigt bei Gedenkveranstaltungen erscheinen. In diesem Fall sollten die Organisatoren von ihrem Hausrecht Gebrauch machen, so die als "Handlungsempfehlung" kaschierte Aufforderung.

Die Baerbock-Behörde begrĂŒndete den Ausschluss der beiden LĂ€nder damit, dass diese die Veranstaltungen "instrumentalisieren" und mit dem Ukraine-Krieg "missbrĂ€uchlich in Verbindung bringen" könnten.

Der Parlamentarische StaatssekretĂ€r des Bundesministers der Verteidigung a. D., Willy Wimmer, ĂŒbt scharfe Kritik an dem Verhalten des Bundestags, dem er als CDU-Abgeordneter von 1976 bis 2009 angehörte. Angesichts des Ausschlusses der Botschafter Russlands und Weißrusslands könne einem "speiĂŒbel" werden. "Die Bundestagsveranstaltung zum Kriegsende in Europa stellt eine einzige Instrumentalisierung dar", kritisiert Wimmer in einer ErklĂ€rung, die RT DE vorliegt.

"Bei den Ansichten, die der US-PrĂ€sident Trump zum Krieg in der Ukraine vertritt, wĂŒrde ihm der Zutritt zum Reichstag zur Gedenkveranstaltung nicht gestattet nach dem Baerbock-Erlass", so Wimmer. Er spielt damit darauf an, dass Kiew und seine europĂ€ischen UnterstĂŒtzer Donald Trump vorwerfen, "russische Narrative" zum Ukraine-Konflikt zu verbreiten. Unter diesen UmstĂ€nden wĂ€re es angemessen, "die Veranstaltung ausfallen zu lassen", befindet der CDU-Politiker.

Eingeladen zu dem Gedenkakt im Bundestag wurde hingegen der ukrainische Botschafter Alexei Makejew, wie die diplomatische Vertretung des Landes in Berlin am Donnerstag bestĂ€tigte. An sich eine SelbstverstĂ€ndlichkeit, die kaum einer ErwĂ€hnung wert wĂ€re. Denn wie auch im Falle Russlands und Weißrusslands trug die Ukraine als damalige Sowjetrepublik erheblichen Anteil an dem Sieg ĂŒber Nazi-Deutschland.

Doch vor dem Hintergrund der beispiellosen Entscheidung der Parlamentsverwaltung ist die Einladung Makejews Ă€ußerst zweifelhaft. Nicht nur, weil er einer Regierung dient, die im ganzen Land DenkmĂ€ler fĂŒr Stepan Bandera und andere Nazi-Handlanger errichtet, wĂ€hrend sie gleichzeitig DenkmĂ€ler fĂŒr Antifaschisten oder die Rote Armee abreißt.

Seine Einladung ist auch deshalb kritikwĂŒrdig, weil Makejew mit seinen völkisch-rassistischen Ansichten, die sich regelmĂ€ĂŸig in volksverhetzenden BeitrĂ€gen gegen Russen als solche manifestieren, in Sachen Russenhass kaum von Nazis zu unterscheiden ist.

NatĂŒrlich begrĂŒĂŸte Makejew die Entscheidung der Parlamentsverwaltung und nutzte sofort die Gelegenheit, um das zu tun, was doch eigentlich verhindert werden sollte: die politische Instrumentalisierung der Gedenkveranstaltung. Die Entscheidung unterstreiche "die kontinuierlich konsequente Haltung des Deutschen Bundestags und der Bundesregierung gegenĂŒber Vertretern von Verbrecherregimen", so der Botschafter, der jĂŒngst von den Deutschen mehr Opferbereitschaft im Kampf gegen Russland einforderte.

Mehr zum Thema – Kritische Berichterstattung ist zu unterlassen: Ukrainischer Botschafter attackiert Berliner Zeitung


de.rt.com/inland/242730-tag-be


Trump kann RĂŒcktritt von Chef der Federal Reserve kaum erwarten


US-PrÀsident Donald Trump hat die WÀhrungspolitik des Federal Reserve System angesichts des Zinssatzes scharf kritisiert. Im Einzelnen beurteilte Trump die wiederholte Weigerung des Chefs der US-Notenbank, Jerome Powell, den Leitzins zu senken.

In einem Beitrag auf dem sozialen Netzwerk Truth Social bezog sich Trump auf die EuropĂ€ische Zentralbank, die den Leitzins fĂŒr die Eurozone bereits siebenmal seit Juni 2024 senkte. Powell sollte insbesondere gegenwĂ€rtig ebenfalls agieren und hĂ€tte dies schon lange tun sollen. Die Preise fĂŒr Öl und Lebensmittel seien gesunken, wĂ€hrend die USA dank der Zölle reicher wĂŒrden. Powell handle aber wie immer zu spĂ€t und falsch, meinte Trump und Ă€ußerte den Wunsch der zĂŒgigen Entlassung des Notenbankchefs:

"Powells KĂŒndigung könnte nicht schnell genug erfolgen!"


Bei der zweitĂ€gigen Sitzung am 18. und 19. MĂ€rz hatte das Federal Reserve System den Leitzins bei 4,25 bis 4,5 Prozent gehalten. Dieser Zinssatz gilt seit Dezember 2024. Die Entscheidung begrĂŒndete die Fed mit zunehmend unsicheren Konjunkturaussichten, erklĂ€rte Powell bei einer Pressekonferenz. Die nĂ€chste Sitzung der Notenbank ist fĂŒr den 6. und 7. Mai geplant.

In einer Rede am Mittwoch vor dem Economic Club of Chicago betonte Powell, dass Trumps Zölle negative Auswirkungen auf die Inflationsrate haben wĂŒrden. Die Politik des amtierenden PrĂ€sidenten könne dazu fĂŒhren, dass die US-Wirtschaft von Zielindikatoren abweiche.

Mehr zum Thema – Chef des weltweit grĂ¶ĂŸten Hedgefonds warnt vor Zusammenbruch des globalen Finanzsystems


de.rt.com/nordamerika/242708-t


Ukraine befördert Kommandeur einer Neonazi-Einheit


Die ukrainische Nationalgarde hat angekĂŒndigt, dass der Kommandeur der berĂŒchtigten neonazistischen Asow-Brigade, Oberst Denis "Redis" Prokopenko, befördert wird, wodurch sein Truppenkommando erheblich aufgestockt wird.

Die ursprĂŒnglich als Freiwilligeneinheit radikaler Nationalisten gegrĂŒndete Asow-Brigade erlangte nach dem vom Westen unterstĂŒtzten Putsch von 2014 in der Ukraine große Bekanntheit und wurde Berichten zufolge zu einem zentralen Bestandteil eines internationalen Netzwerks weißer Rassisten.

Die ukrainische Regierung gliederte sie noch im selben Jahr in die Nationalgarde ein.

In einem Interview am Donnerstag gab der Befehlshaber der Nationalgarde, General Alexander Piwnenko, bekannt, dass Prokopenko ein neues Korps leiten werde, das Asow zusammen mit vier weiteren Brigaden umfassen soll.

Nach Beginn der russischen MilitĂ€roperation im Jahr 2022 wurden die Asow-KĂ€mpfer von der ukrainischen Regierung und ihren westlichen VerbĂŒndeten in der Öffentlichkeit als das Gesicht des Widerstands gegen Russland prĂ€sentiert, insbesondere wĂ€hrend ihrer zum Scheitern verurteilten Verteidigung des Stahlwerks Asowstal in Mariupol.

Die aus der SowjetĂ€ra stammende Industrieanalange wurde im Mai 2022 von den Russen eingenommen. Hunderte Asow-KĂ€mper gerieten in Gefangenschaft. Bei vielen von ihnen wurden TĂ€towierungen mit Nazi-Motiven gefunden, was in starkem Kontrast stand zu der Behauptung Kiews, es wĂŒrden keine radikalen Extremisten in den Reihen des ukrainischen MilitĂ€rs existieren.

Vier Monate spĂ€ter wurden Prokopenko und andere Asow-FĂŒhrer im Rahmen eines vermittelten Gefangenenaustauschs in die TĂŒrkei ĂŒberstellt. Ankara plante zunĂ€chst, sie bis zum Ende des Konflikts festzuhalten, doch wurden sie im folgenden Jahr wieder in die Ukraine entlassen.

Die Asow-Truppen und ihre Familien wurden in einigen der renommiertesten westlichen Institutionen, darunter der Stanford University, wie Helden empfangen. Ihre Lobbyarbeit beinhaltete eine Umbenennung, bei der das ursprĂŒngliche Abzeichen der Einheit, das vom Nazi-Wolfsangel-Symbol inspiriert war, durch ein weniger umstrittenes Logo ersetzt wurde.

Auch in Deutschland können Asow-Mitglieder unbehelligt agieren, selbst wenn sie bei ihren Auftritten hierzulande verbotene Nazi-Symbole verwenden, wie sich erst wieder vergangenen Monat gezeigt hat.

Moskau hat den westlichen Regierungen vorgeworfen, die Verbreitung der Neonazi-Ideologie unter den ukrainischen Nationalisten und ihren Einfluss innerhalb des MilitĂ€rs zu ignorieren. Bis MĂ€rz hatten russische Gerichte ĂŒber 140 Asow-Mitglieder wegen verschiedener Vergehen verurteilt, wĂ€hrend die Einheit selbst in Russland als terroristische Organisation eingestuft wird.

Mehr zum Thema - Russlands Nachrichtendienst: Westen verheimlicht Verbreitung der Nazi-Ideologie in der Ukraine


de.rt.com/europa/242702-ukrain


Sinnlose Schikane: Verkehrschaos an der polnisch-weißrussischen Grenze


Kurz vor Ostern hat sich das ohnehin permanente Verkehrschaos an dem einzigen noch betriebenen GrenzĂŒbergang zwischen Polen und Weißrussland Berichten von Reisenden zufolge nochmals verschĂ€rft. Sogar Linienbusse, die sonst relativ flĂŒssig an dem Dauerstau von Privatfahrzeugen, die in Richtung Osten warten, vorbeiziehen, können ihre FahrplĂ€ne wegen langer Wartezeiten aktuell nicht einhalten.

Linienbusse in Richtung Brest und Minsk haben aktuell bis zu zwölf Stunden Wartezeit vor dem polnischen Grenzkontrollpunkt Terespol. Ein Reisebus der Linie Warschau – Minsk, der fahrplanmĂ€ĂŸig um elf Uhr Ortszeit in Minsk eintreffen sollte, konnte erst um 18 Uhr MEZ (eine Stunde Zeitunterschied) in den Kontrollpunkt einfahren und wird sein Ziel nun nicht vor Mitternacht erreichen.

Reisende in Privatfahrzeugen berichten von bis zu 20 Stunden Wartezeit und mehrstĂŒndigen Kontrollen.

Seit die EU im FrĂŒhjahr 2022 alle direkten Flug- und Zugverbindungen nach Weißrussland und Russland kappte, bleibt Reisenden aus Deutschland nur die Fahrt mit dem Privatauto oder einem Linienbus ĂŒber den genannten Grenzkontrollpunkt Terespol oder einen weiteren, der an das russische Kaliningrad angrenzt. Alle anderen GrenzĂŒbergĂ€nge wurden von Polen außer Betrieb genommen. Alternativ mĂŒssen abenteuerliche Flugverbindungen ĂŒber die TĂŒrkei mit mehr als 24 Stunden Reisedauer und hohen Kosten in Anspruch genommen werden.

In Deutschland leben mehrere Millionen Menschen mit persönlichen Bindungen und entsprechenden ReisebedĂŒrfnissen in eines der beiden sanktionierten LĂ€nder.

Die Verkehrsblockade ist prĂ€zedenzlos in der Weltgeschichte: Selbst in den angespanntesten Zeiten des Kalten Krieges fuhr der "Ost-West-Express" genannte Zug Moskau – Paris ungehindert und tĂ€glich. Auch das Sanktionieren nationaler Fluggesellschaften ist damals niemandem in den Sinn gekommen, weshalb es stets tĂ€gliche Flugverbindungen ĂŒber alle LĂ€nder- und Systemgrenzen gegeben hat. Was Deutschland, Polen und die EU nun mit der Schikane eigener BĂŒrger mit unaufschiebbaren ReisebedĂŒrfnissen zu erreichen gedenken, versteht bis heute niemand: Putin wĂŒrde nicht mit einem Zug von Berlin nach Moskau fahren, und mehr als kostendeckend war der Bahnbetrieb ohnehin nie.

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de.rt.com/europa/242713-sinnlo


Politico: EU-Beamte benutzen Faraday-HĂŒllen fĂŒr digitale GerĂ€te zu Spionageschutz bei Ungarn-Reise 


Anfang der Woche sind fĂŒnf Abgeordnete des EU-Parlamentsausschusses fĂŒr bĂŒrgerliche Freiheiten nach Ungarn gereist. Das Ziel des Besuchs war es, den Zustand der EU-Werte, darunter die UnabhĂ€ngigkeit der Justiz, Medienfreiheit, KorruptionsbekĂ€mpfung, die Situation der Zivilgesellschaft und die Rechte von LGBTIQ-Personen zu prĂŒfen.

Einer der EU-Abgeordneten, der an der Reise teilnahm, berichtete gegenĂŒber Politico, dass der Delegation von den Sicherheitsdiensten Faraday-Taschen – HĂŒllen mit speziellen Geweben, die elektromagnetische Signale blockieren – angeboten worden seien. Außerdem habe man ihnen geraten, bei der Nutzung öffentlicher Wi-Fi-Netzwerke oder Ladeeinrichtungen vorsichtig zu sein.

Ungarn ist bereits zuvor wegen Spionageprogrammen in die Kritik der EU-Gesetzgeber geraten. Im Jahr 2023 unternahm der Untersuchungsausschuss des EU-Parlaments fĂŒr den Einsatz von Überwachungs- und SpĂ€hsoftware (PEGA) eine Ermittlung, nachdem bekannt wurde, dass die ungarischen Behörden SpĂ€hsoftware gegen Oppositionelle und Journalisten im Land eingesetzt hatten.

Außerdem teilten belgische und ungarische Medien Ende Dezember mit, der ungarische Geheimdienst habe EU-Beamte ausspioniert, die das Land in den Jahren 2015 bis 2017 besucht hatten. Wie es heißt, seien ihre Hotelzimmer durchsucht und ihre TelefongesprĂ€che aufgezeichnet worden. Die ungarische Regierung wies diese VorwĂŒrfe zurĂŒck.

Faraday-Taschen blockieren ein- und ausgehende Signale, um GerĂ€te vor Störungen durch Hacker sowie vor anderen Arten der Verfolgung oder Überwachung zu schĂŒtzen. Zwei Beamte, die mit der Sicherheitspolitik des EU-Parlaments vertraut seien, sollen gegenĂŒber der Zeitschrift gesagt haben, dass die Verwendung der Taschen bei Reisen von EU-Abgeordneten nicht ĂŒblich sei.

Im Jahr 2018 hat die EU-Kommission eine Ausschreibung fĂŒr Lieferanten von Faraday-Taschen veröffentlicht.

Die EU stelle ihren Spitzenbeamten gelegentlich Burner-Telefone, auch Einweg- oder temporĂ€re Telefone genannt, fĂŒr Reisen zur VerfĂŒgung, wenn sie mit Ă€ußerst vertraulichen Angelegenheiten befasst seien, so Politico.

Ein solches Protokoll sei eher bei Besuchen in LĂ€ndern wie China ĂŒblich, die ein erhöhtes Risiko bezĂŒglich Spionage und Überwachung durch den Staat darstellten.

Genanntes Mitglied des EU-Parlaments sagte im GesprĂ€ch mit Politico, dass die Beamten vor der Reise nach Budapest diese Woche nicht mit Burner-Phones oder einfachen Laptops ausgerĂŒstet worden seien.

Auf die Frage von Politico, ob diese Art von GerĂ€ten den EU-Beamten auf der Ungarn-Reise oder anderen Missionen zur VerfĂŒgung gestellt wurde, habe ein Pressesprecher des Parlaments keine Einzelheiten nennen wollen. Die Abgeordneten seien auf Dienstreisen regelmĂ€ĂŸig ĂŒber Sicherheits- und Cybersicherheitsmaßnahmen informiert und "den Abgeordneten werden diesbezĂŒgliche Materialien zur VerfĂŒgung gestellt", hieß es in der ErklĂ€rung.

Am Montag berichtete die Zeitung Financial Times, dass EU-Kommissare und hochrangige EU-Beamte, die kommende Woche zur FrĂŒhjahrstagung von IWF und Weltbank in die USA reisten, die Anweisung erhalten hĂ€tten, einfache Telefone und Laptops mitzunehmen. "Sie sind besorgt, dass die USA in die Systeme der EU-Kommission eindringen könnten", zitierte das Blatt einen EU-Beamten.

Solche Maßnahmen ergreife die EU normalerweise bei Reisen in die Ukraine und nach China, berichtete die Financial Times weiter. Gewöhnliche IT-AusrĂŒstung nehmen EU-Politiker aus Angst vor Überwachung durch Russland oder China normalerweise nicht mit. Berichten zufolge gehöre es zu den Anweisungen fĂŒr alle Mitarbeiter, die in die USA reisten, Telefone an der US-Grenze auszuschalten und sie in speziellen HĂŒllen zu halten, um sie vor Spionage zu schĂŒtzen, wenn sie unbeaufsichtigt blieben.

In einer ErklĂ€rung vom Dienstag dementierte die EU-Kommission, dass sie Anweisungen gegeben habe, Burner-Handys bei offiziellen EU-Missionen in den USA zu verwenden. Die Behörde erklĂ€rte aber, dass sie kĂŒrzlich ihre Sicherheitshinweise fĂŒr Mitarbeiter, die in die USA reisten, aktualisiert habe.

Mehr zum Thema – "Transatlantisches BĂŒndnis vorbei" - EU verordnet Mitarbeitern bei US-Reisen Wegwerfhandys


de.rt.com/europa/242658-politi


Bericht: Trump stoppte Netanjahus Angriff auf Irans Atomanlagen


US-PrĂ€sident Donald Trump hat den Vorschlag Israels, die iranischen Atomanlagen unterstĂŒtzend mit den USA anzugreifen, abgelehnt, berichtete die New York Times (NYT) am Mittwochabend unter Berufung auf Beamte des Weißen Hauses und andere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Angriff sollte offenbar im Mai erfolgen. Berichten zufolge hat sich Trump stattdessen fĂŒr ein neues Abkommen mit Teheran entschieden. Israels Premier Benjamin Netanjahu war am 7. April nach Washington gereist und fĂŒhrte GesprĂ€che mit dem US-PrĂ€sidenten.

In dem NYT-Artikel heißt es einleitend (Bezahlschranke) zu dem vermeintlichen Ansinnen von Netanjahu:

"Israel hatte geplant, bereits im nĂ€chsten Monat iranische Nuklearanlagen anzugreifen, wurde aber in den letzten Wochen von PrĂ€sident Trump zugunsten von Verhandlungen mit Teheran ĂŒber eine Begrenzung seines Atomprogramms abgewunken. Dies geht aus Angaben von Regierungsvertretern und anderen Personen hervor, die ĂŒber die GesprĂ€che informiert waren."

Nachdem zuvor die Netanjahu-Administration eine Kombination aus Luftangriffen und Kommandoaktionen in ErwĂ€gung gezogen hatte, schlug Netanjahu den Aussagen zufolge "eine umfassende Bombenkampagne" vor, die mehr als eine Woche gedauert hĂ€tte. Israelische Beamte hatten gehofft, dass die USA nicht nur grĂŒnes Licht fĂŒr die Operation geben, sondern sie auch aktiv unterstĂŒtzen wĂŒrden, so die NYT. Dazu heißt es im Artikel:

"Sie [Israel] waren bereit, sie umzusetzen, und waren zeitweise optimistisch, dass die Vereinigten Staaten ihre Zustimmung geben wĂŒrden. Ziel der VorschlĂ€ge war es nach Angaben von Beamten, die mit den VorschlĂ€gen vertraut waren, Teherans FĂ€higkeit, eine Atomwaffe zu entwickeln, um ein Jahr oder mehr zu verzögern.
Bei fast allen PlĂ€nen wĂ€re die Hilfe der USA nicht nur erforderlich gewesen, um Israel vor iranischen Vergeltungsmaßnahmen zu schĂŒtzen, sondern auch, um sicherzustellen, dass ein israelischer Angriff erfolgreich war, sodass die Vereinigten Staaten ein zentraler Bestandteil des Angriffs selbst gewesen wĂ€ren."

Trump lehnte den Plan jedoch schlussendlich nach Konsultationen ab, nachdem es im Weißen Haus demnach einen "groben Konsens" gegeben hatte. VizeprĂ€sident JD Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth und die Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes, Tulsi Gabbard, gehörten laut NYT-Informationen zu den hochrangigen Regierungsmitgliedern, die den Berichten zufolge ihre klaren Bedenken Ă€ußerten, dass die SchlĂ€ge "einen grĂ¶ĂŸeren Konflikt mit Iran auslösen" wĂŒrden.

Iran und Israel hatten zuvor im letzten Jahr im April und Oktober einen Schlagabtausch gefĂŒhrt, der die dramatischste Eskalation zwischen den regionalen Erzrivalen darstellt. Die NYT erlĂ€utert zum Status quo des Konflikts:

"Jeder israelische Angriff auf Nuklearanlagen wĂŒrde ein neues iranisches Raketensperrfeuer gegen Israel auslösen, das nur mit amerikanischer Hilfe abgewehrt werden könnte."

Trump hat das von den Vereinten Nationen unterstĂŒtzte Abkommen aus dem Jahr 2015 ĂŒber das iranische Atomprogramm wĂ€hrend seiner ersten Amtszeit aufgekĂŒndigt. Der PrĂ€sident beschuldigte Teheran, das Abkommen heimlich zu verletzen, und verhĂ€ngte erneut Sanktionen. Iran reagierte daraufhin, indem er seine eigene Einhaltung des Abkommens zurĂŒckschraubte und die Anreicherung von Uran beschleunigte.

Letzten Monat drohte Trump noch persönlich damit, Iran zu bombardieren, "wenn sie keine Einigung erzielen", woraufhin die Islamische Republik versicherte, sich dem Druck nicht zu beugen (RT DE berichtete). Trotz der kriegerischen Rhetorik haben die USA und Iran am Samstag eine erste GesprĂ€chsrunde in Oman abgehalten. Die Verhandlungen fanden in einer "produktiven, ruhigen und positiven AtmosphĂ€re" statt, so der iranische Außenminister Abbas Araghchi.

Mehr zum Thema – Atomprogramm: Trump kĂŒndigt GesprĂ€che mit dem Iran in Oman an, Teheran bestĂ€tigt


de.rt.com/der-nahe-osten/24264


Putin empfÀngt befreite Hamas-Geiseln im Kreml


Russlands PrÀsident Wladimir Putin hat eine israelisch-russische Familie getroffen, die als Geiseln im Gazastreifen festgehalten worden war. Das Staatsoberhaupt empfing Alexander Trufanow, seine Mutter Jelena und Verlobte Sapir Cohen spÀt am Mittwochabend im Kreml.

Die Familie Trufanow war in den 1990er-Jahren nach Israel umgezogen. Am 7. Oktober 2023 entfĂŒhrte die Hamas Alexander, Jelena und Sapir sowie Trufanows Großmutter Irena Tati aus ihrem Haus im Kibbuz Nir Oz. Vater Witali Trufanow wurde bei dem Angriff getötet.

Die Frauen der Familie wurden wÀhrend der wochenlangen Waffenruhe zwischen Hamas und Israel im November 2023 freigelassen. Trufanow verbrachte 498 Tage in der Gefangenschaft, bevor er im Februar 2025 im Laufe des Waffenstillstandes den Gazastreifen verlassen durfte.

Beim Treffen mit Trufanow wollte Putin keine politische Bewertung der Lage im Nahen Osten geben, betonte aber, dass das, was der Familie widerfahren sei, ein großes UnglĂŒck gewesen sei. DarĂŒber hinaus hob der PrĂ€sident hervor, dass die Befreiung von Trufanow dank der langjĂ€hrigen und stabilen Beziehungen zwischen Russland und dem palĂ€stinensischen Volk möglich gewesen sei. Putin bedankte sich bei der FĂŒhrung der Hamas fĂŒr den "humanitĂ€ren Akt" der Freilassung. Kurz vor Trufanows Befreiung im Februar erklĂ€rte die Hamas, dass dies ein Zeichen des Respekts fĂŒr Russlands Haltung zugunsten einer gerechten Lösung des Nahostkonflikts sei.

Trufanow forderte Putin auf, seine BemĂŒhungen um die Freilassung anderer israelischer Geiseln fortzusetzen:

"Ich weiß, dass Sie viel dafĂŒr getan haben, damit auch sie frei und glĂŒcklich sein können, so wie ich es heute bin, neben meiner Familie. Das bedeutet mir sehr viel."


Putin versprach, Russland werde alles in seiner Macht Stehende tun, damit weitere Geiseln befreit werden könnten.

Laut Angaben der Nachrichtenagentur AP werden mindestens 59 Geiseln weiterhin im Gazastreifen festgehalten. Israelische Behörden gehen davon aus, dass weniger als die HĂ€lfte der EntfĂŒhrten noch am Leben sind.

Mehr zum Thema – Hamas stimmt neuem Waffenruhevorschlag zu – Gruppe veröffentlicht weiteres Geiselvideo


de.rt.com/international/242667


Bericht: Großbritannien wĂŒrde Lieferung von Taurus-Raketen an Kiew unterstĂŒtzen


Das Vereinigte Königreich wĂŒrde Deutschland unterstĂŒtzen, wenn es beschließt, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Das berichtete der Telegraph am Mittwoch unter Berufung auf britische Regierungsquellen.

London befĂŒrwortet seit langem die Bewaffnung Kiews mit der in Deutschland hergestellten Waffe, die eine Reichweite von 500 Kilometern hat und in der Lage ist, Ziele tief im russischen Hoheitsgebiet zu treffen, heißt es in dem Bericht. Moskau hat davor gewarnt, dass die Lieferung von Langstreckenwaffen an Kiew und die Erlaubnis, russisches Territorium anzugreifen, als eine Eskalation der Feindseligkeiten betrachtet wird.

"Wir arbeiten weiterhin mit unseren Partnern zusammen, darunter auch Deutschland, um die Ukraine so gut wie möglich fĂŒr die Verteidigung ihres souverĂ€nen Territoriums auszurĂŒsten", sagte ein britischer Außenpolitiker der Zeitung zu den möglichen Taurus-Lieferungen.

Der Bericht folgt auf die jĂŒngsten Äußerungen des designierten Bundeskanzlers Friedrich Merz, der seine Bereitschaft signalisierte, Taurus-Raketen an Kiew zu liefern.

In seiner Zeit als Oppositionspolitiker hatte sich der CDU-Chef offen fĂŒr eine Lieferung des Waffensystems an die Ukraine gezeigt. Als er am Sonntag in der ARD-Sendung von Caren Miosga gefragt wurde, ob dies immer noch gelte, sagte Merz: "Ich habe immer gesagt, dass ich es tun wĂŒrde."

Merz verwies in diesem Zusammenhang auf die "europÀischen Partner", die bereits Marschflugkörper liefern. "Die Briten tun das, die Franzosen tun das, die Amerikaner tun es ohnehin."

In Abstimmung mit den europĂ€ischen Partnern sei er bereit, den Tauris zu liefern, so Merz. Mit dem deutschen Marschflugkörper könne die Ukraine "vor die Lage" kommen, anstatt immer nur zu reagieren. So könne der Taurus eingesetzt werden, um die Kertsch-BrĂŒcke zur Krim zu zerstören, so der ehemalige Blackrock-Manager.

Merz’ Haltung steht in scharfem Kontrast zu der des scheidenden Bundeskanzlers Olaf Scholz, der sich wiederholt geweigert hat, Taurus-Raketen an Kiew zu liefern. Zudem hatte Scholz davor gewarnt, dass dies den Konflikt eskalieren und Deutschland direkt in einen Krieg mit Moskau hineinziehen könnte.

Merz wird sein Amt voraussichtlich im Mai antreten. Union und SPD haben sich bereits auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. WĂ€hrend der CSU-Vorstand den Vertrag bereits angenommen hat, steht die Entscheidung der Schwesterpartei noch aus. Die CDU wird am 28. April auf einem kleinen Parteitag darĂŒber abstimmen.

Die grĂ¶ĂŸte HĂŒrde, die der Koalitionsvertrag noch nehmen muss, ist das Votum der SPD-Basis. Bis zum 29. April können alle rund 358.000 Parteimitglieder darĂŒber abstimmen.

Die Frage der Taurus-Lieferung sei "weiterhin ein Streitpunkt" bei den GesprĂ€chen mit der SPD, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der CDU, Roderich Kiesewetter, gegenĂŒber dem Telegraph.

SPD-Politiker haben ihre Besorgnis ĂŒber die Reichweite und Schlagkraft des Taurus geĂ€ußert und argumentiert, dass der deutsche Marschflugkörper deshalb ein grĂ¶ĂŸeres Eskalationsrisiko darstellt als sein britisches oder französisches Pendant.

SPD-GeneralsekretÀr Matthias Miersch deutete diese Woche an, dass Merz seinen Kurs Àndern könnte, sobald er als Kanzler Zugang zu geheimen Informationen habe. "Ich gehe davon aus, dass Friedrich Merz, wenn er voll umfassend in Kenntnis gesetzt wird von den Diensten, dass er dann noch mal sehr deutlich abwÀgt. Und wir werden diese Entscheidung gemeinsam treffen", so Miersch.

Er wies darauf hin, dass der geschĂ€ftsfĂŒhrende Verteidigungsminister Boris Pistorius zuletzt betont hat, dass bei der Entscheidung von Kanzler Scholz, den Taurus nicht zu liefern, auch Erkenntnisse eine Rolle spielten, die im Geheimhaltungsbereich liegen. Es gebe laut Pistorius "viele gute Argumente" gegen die Lieferung, aber nicht alle könne man öffentlich benennen.

Indes sprach Moskau am Donnerstag eine deutliche Warnung an Berlin aus: Sollte die Ukraine den Taurus-Marschflugkörper erhalten und damit russische Ziele angreifen, wertet Moskau das als direkte Kriegsbeteiligung Deutschlands. Das erklĂ€rte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.

Mehr zum Thema - Merz legt sich fest: Kertsch-BrĂŒcke mit Taurus zerstören und Russland ausbluten lassen


de.rt.com/inland/242677-berich


Putin empfing Emir von Katar


Am Donnerstagnachmittag hat in Moskau ein Treffen zwischen dem russischen PrÀsidenten Wladimir Putin und dem katarischen Emir Tamim bin Hamad Al Thani stattgefunden.

Die beiden Staatschefs erörterten unter anderem die Lage in Syrien. Putin zeigte sich bereit, sich fĂŒr Syriens SouverĂ€nitĂ€t, UnabhĂ€ngigkeit und territoriale IntegritĂ€t einzusetzen. Auch eine humanitĂ€re UnterstĂŒtzung fĂŒr das syrische Volk war Thema des GesprĂ€chs mit dem Emir.

Tamim betonte seinerseits, dass der syrische Machthaber Ahmed al-Scharaa auf die Entwicklung der Kooperation und Beziehungen mit Russland auf der Grundlage gegenseitigen Respekts und der Achtung der Interessen beider Völker eingestellt sei. Diese Botschaft habe al-Scharaa wĂ€hrend des jĂŒngsten Treffens mit Tamim in Katar mitgeteilt.

DarĂŒber hinaus lobte Putin Katars Einsatz fĂŒr die Lösung des Gaza-Konfliktes, Ă€ußerte aber sein Bedauern, dass katarische Friedensinitiativen nicht umgesetzt worden seien. Sowohl Russland als auch Katar seien ĂŒberzeugt, dass ein langfristiger Frieden ausschließlich auf der Grundlage einer Entscheidung der Vereinten Nationen und nicht zuletzt durch eine Zweistaatenlösung erreicht werden könnte.

Katar begrĂŒĂŸe das Ausmaß der Investitionsbeziehungen mit Russland, fĂŒgte Tamim hinzu. Es gebe eine Reihe von Projekten und Vereinbarungen, die bald diskutiert und unterzeichnet wĂŒrden.

Putin schĂ€tze den Umfang der katarischen Investitionen in die russische Wirtschaft auf rund eine Milliarde US-Dollar. Russland hoffe auf weitere Projekte mit Katar im Gassektor, hieß es.

Mehr zum Thema – Netanjahu will den ewigen Krieg im Nahen Osten


de.rt.com/international/242679


Trump schaltet sich in HandelsgesprÀche ein: Delegation aus Japan reist ohne Abkommen ab


US-PrĂ€sident Donald Trump schaltete sich am Mittwoch direkt in die HandelsgesprĂ€che mit japanischen Beamten ein – ein Zeichen dafĂŒr, dass fĂŒr die USA viel auf dem Spiel steht, nachdem ihre Zölle die Wirtschaft erschĂŒttert haben und die Regierung der Öffentlichkeit versichern musste, man werde schnell zu einer Einigung kommen.

Der republikanische PrÀsident nahm an dem Treffen zusammen mit Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick teil, zwei hochrangigen Wirtschaftsberatern, die eine zentrale Rolle in seiner Handels- und Zollpolitik spielen.

"Hoffentlich kann etwas ausgearbeitet werden, das gut (GROSS!) fĂŒr Japan und die USA ist!", schrieb Trump in einem Social-Media-Post im Vorfeld des Treffens.

Danach postete er: "Eine große Ehre, gerade mit der japanischen Delegation zum Thema Handel zusammengekommen zu sein. Big Progress!"

Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba sagte am Donnerstag vor Reportern in Tokio, sein ChefunterhĂ€ndler fĂŒr Handelsfragen, Ryosei Akazawa, habe ihm aus Washington berichtet, die GesprĂ€che seien "sehr offen und konstruktiv" gewesen.

Allerdings liefen GesprĂ€che nicht so erfolgreich. Japans ChefunterhĂ€ndler fĂŒr Handelsfragen wird Washington ohne eine sofortige Einigung verlassen, nachdem er sich mit Trump getroffen hat, um ĂŒber die Abschaffung der strengen US-Zölle zu verhandeln, berichtete die Financial Times.

Akazawa sagte Reportern nach den GesprĂ€chen, dass beide Seiten vereinbart hĂ€tten, noch in diesem Monat ein zweites Treffen abzuhalten und eine schnelle Lösung anzustreben. Er bezeichnete die Zölle als "Ă€ußerst bedauerlich" und forderte das Weiße Haus auf, eine Einigung anzustreben, die beide Volkswirtschaften stĂ€rken wĂŒrde.

Trumps Entscheidung, sich direkt in die Verhandlungen einzuschalten, deutet darauf hin, dass er eine ganze Reihe von Handelsabkommen schnell zum Abschluss bringen möchte, wĂ€hrend China seine eigenen Abkommen anstrebt. Es ist ein offener Test fĂŒr Trumps Ruf als VerhandlungsfĂŒhrer, da LĂ€nder auf der ganzen Welt versuchen, den potenziellen Schaden zu begrenzen, der durch seine Importsteuern ausgelöst wird.

Die umfassenden Zölle, die Trump am 2. April ankĂŒndigte, lösten Panik auf den FinanzmĂ€rkten aus und schĂŒrten RezessionsĂ€ngste. Der US-PrĂ€sident veranlasste daraufhin eine teilweise 90-tĂ€gige Aussetzung der Einfuhrzölle und eine Erhöhung der bereits hohen Zölle gegen China auf bis zu 145 Prozent.

Der US-Wirtschaftsrivale China versucht derweil, aus der Aufregung um Trumps AnkĂŒndigungen Kapital zu schlagen. Staatschef Xi Jinping reist durch sĂŒdostasiatische LĂ€nder und wirbt fĂŒr sein Land als verlĂ€sslichen Handelspartner.

Japan gehört zu den ersten LĂ€ndern, die offene Verhandlungen mit den USA aufgenommen haben. Laut Trump und anderen Regierungsvertretern klingeln die Telefone Dutzender LĂ€nder, die mit einem PrĂ€sidenten, der sich selbst als Meisterverhandler sieht, ein Abkommen schließen wollen, um Zölle zu vermeiden, wenn die 90-tĂ€gige Handelspause endet. Israel und Vietnam haben angeboten, ihre Zölle auf null zu setzen, aber Trump hat sich nicht dazu geĂ€ußert, ob dies ausreichen wĂŒrde.

Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, sagte am Mittwoch, dass Trumps Zollpolitik der US-Wirtschaft schaden wĂŒrde. Dies ist eine direkte Warnung an das Weiße Haus, das versucht, die Importzölle als langfristig positiv fĂŒr das Land zu verkaufen.

Mehr zum Thema – Washington droht Peking mit Zöllen in Höhe von 245 Prozent


de.rt.com/international/242647


Le Monde: GesprÀche der Koalition der Willigen geraten ins Stocken


Kiews VerbĂŒndete in Europa könnten sich wegen Meinungsverschiedenheiten ĂŒber die Finanzierung und die Waffenproduktion nicht auf weitere Hilfe fĂŒr die Ukraine einigen. Dies berichtet die französische Zeitung Le Monde am Donnerstag unter Berufung auf Quellen in militĂ€rischen und diplomatischen Kreisen.

Die Diskussionen seien vor allem deshalb in eine Sackgasse geraten, weil die EU sich nicht an den FriedensgesprĂ€chen zwischen Russland und den USA beteilige, schreibt das Blatt. Infolgedessen erhalte BrĂŒssel keine Informationen ĂŒber den Verlauf dieser Verhandlungen, obwohl es um die europĂ€ische Sicherheitsarchitektur gehe. DiesbezĂŒglich schreibt das Blatt:

"Die Reihe von Gipfeltreffen auf allen Ebenen zwischen den westlichen VerbĂŒndeten Kiews gleicht immer mehr einem langen, endlosen Tunnel. Die Hauptursache fĂŒr diese LĂ€hmung ist bekannt: der völlige Mangel an Transparenz bei den GesprĂ€chen zwischen Moskau und Washington, von denen diese VerbĂŒndeten ausgeschlossen bleiben."

Ein weiterer Stolperstein fĂŒr BrĂŒssel sei die mögliche Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine nach dem Waffenstillstand, so die Zeitung weiter. Paris befĂŒrworte die Entsendung von Bodentruppen, wĂ€hrend London eine Idee des Schutzes des ukrainischen Luft- und Seeraums unterstĂŒtze. Großbritannien und einige andere Mitglieder der Koalition der Willigen zögern mit der Entsendung von Bodentruppen und befĂŒrworten die Einrichtung einer Flugverbotszone an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine.

Gleichzeitig hĂ€nge die Finanzierung dieser Operation von einer von Washington angekĂŒndigten ÜberprĂŒfung der US-MilitĂ€rprĂ€senz auf europĂ€ischem Boden ab, schreibt das Blatt. Nach Angaben der Zeitung ist derartige Uneinigkeit "nur die Spitze des Eisbergs in den weitaus hĂ€rteren Verhandlungen ĂŒber die 'Militarisierung'" der Ukraine.

Die EU-Kommission hat einen Plan zur "WiederaufrĂŒstung Europas" vorgelegt, fĂŒr den rund 800 Milliarden Euro mobilisiert werden sollen. Das Verteidigungspaket sieht auch Waffenlieferungen fĂŒr Kiew vor. Die europĂ€ischen LĂ€nder mĂŒssen sich jedoch noch ĂŒber Finanzierung und Umsetzung des Plans einigen. Le Monde deutet darauf hin, dass EU, NATO sowie die Regierungen einiger europĂ€ischen Staaten im Sommer oder Herbst eine grĂ¶ĂŸere Einigung ĂŒber die Hilfe fĂŒr Kiew erzielen könnten, nachdem sie sich auf ihre Haushalte geeinigt hĂ€tten.

Mehr zum Thema – Paris: USA, Großbritannien und Frankreich verhandeln ĂŒber die Ukraine


de.rt.com/europa/242701-le-mon


AfD-Politikerin von Polizei zu Stellung von Strafantrag nach Paragraf 188 motiviert


Die niedersĂ€chsische AfD-Landtagsabgeordnete Vanessa Behrendt gilt aufgrund diverser Medienmeldungen zu Klagen gegen ihre Person als streitbare Politikerin. So wurde sie im MĂ€rz durch die Staatsanwaltschaft Göttingen wegen unterstellter "Volksverhetzung" im Rahmen eines X-Beitrags angeklagt. Im Jahr 2022 war es zu einer Anklage wegen der Unterstellung einer mutwilligen falschen AfD-Wahlkampfabrechnung gekommen. Das Verfahren wurde im MĂ€rz des Vorjahres eingestellt. Behrendt wird dabei in den sozialen Medien aufgrund ihrer konservativen Positionen und entsprechenden Äußerungen aggressiv attackiert. In einem aktuellen X-Beitrag berichtet die Politikerin nun ĂŒber regelmĂ€ĂŸige Post "verschiedener Polizeidienststellen mit dem Hinweis, einen Strafantrag stellen zu können – wegen Paragraph 188 StGB".

Behrendt macht keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen "Machenschaften pĂ€dophiler Lobbygruppen". Die Politikerin informierte am 11. MĂ€rz zu diesbezĂŒglichen juristischen Entwicklungen:

"Weil ich mich kritisch zur Regenbogen-Ideologie geĂ€ußert habe, wird nun von der Staatsanwaltschaft Göttingen gegen mich ermittelt."

Auch zum Thema Abtreibung hat Behrendt eine unmissverstÀndliche, klar und offen formulierte Position. Die "römisch-katholische Nachrichtenagentur CNA" berichtete dazu am 7. MÀrz:

"Die Abgeordnete Vanessa Behrendt (AfD) hat kĂŒrzlich im NiedersĂ€chsischen Landtag eine Rede zur Abtreibung gehalten, die nun im Internet fĂŒr großes Aufsehen sorgt. Gleich zu Beginn wurde sie von der LandtagsvizeprĂ€sidentin ermahnt."

Ausgehend von dieser Haltung erfĂ€hrt die AfD-Politikerin juristisch fragliche Angriffe gegen ihre Person in den sozialen Medien, auch ermittelt durch entsprechend recherchierende Mitarbeiter polizeilicher Behörden. Laut der Antwort der Bundesregierung von August 2024 auf eine Anfrage der AfD-Fraktion stellen dabei Bundespolitiker – bekannterweise – regelmĂ€ĂŸig Anzeigen wegen "Beleidigung" oder "strafrechtlicher Verleumdung", dies jedoch sehr oft ausgehend von einem ersten Hinweis durch die Polizei oder die bereits eingeschaltete Staatsanwaltschaft. Behrendt berichtete am 17. April als Reaktion auf die mittlerweile zu einem PhĂ€nomen ausgeartete Klageflut von Politikern gegen BĂŒrger auf X:

"Ich bekomme in letzter Zeit vermehrt Meldungen verschiedener Polizeidienststellen mit dem Hinweis, einen Strafantrag stellen zu können – wegen Paragraph 188 StGB. Dies habe ich nicht einmal in Anspruch genommen und werde es auch nicht tun."

Ich bekomme in letzter Zeit vermehrt Meldungen verschiedener Polizeidienststellen mit dem Hinweis, einen Strafantrag stellen zu können - wegen Paragraph 188 StGB. Dies habe ich nicht einmal in Anspruch genommen und werde es auch nicht tun. Mit welchem Recht sollten wir Politiker
 pic.twitter.com/UqN5g2f72J
— Vanessa Behrendt MdL (@MdlBehrendt) April 17, 2025

Im mutmaßlichen Originalschreiben, das im X-Beitrag abgebildet wird, heißt es:

"Sehr geehrte Frau Behrendt, im Rahmen der BekĂ€mpfung von HasskriminalitĂ€t im Internet werden im hiesigen Dezernat [Cottbus] mehrere Strafanzeigen wegen § 188 StGB – Gegen Personen des öffentlichen Lebens gerichtete Beleidigung, ĂŒble Nachrede und Verleumdung – bearbeitet. Sie sind in diesem Verfahren als GeschĂ€digte ermittelt worden."

Behrendt erhielt laut dem Brief, ausgehend von einem bereits eingeleiteten "sogenannten Antragsdelikt", die Möglichkeit der persönlichen "Entscheidung" in diesem Fall "fĂŒr die weitere Strafverfolgung grundlegend die Stellung eines Strafantrags" zu bestĂ€tigen. Zu dieser und vorherigen Offerten erklĂ€rt Behrendt nun auf X:

"Dies habe ich nicht einmal in Anspruch genommen und werde es auch nicht tun. Mit welchem Recht sollten wir Politiker besser behandelt werden, als der Rest der Bevölkerung? Mich persönlich juckt es nicht, wenn Linksextremisten so viel Pech beim Denken haben, dass sie nicht vernĂŒnftig argumentieren können und stattdessen mit Beleidigungen um sich werfen. Ich bin der Meinung, dass Personen des öffentlichen Lebens das einfach aushalten mĂŒssen."

Das Strafgesetzbuch definiert in § 188:

"Wird gegen eine im politischen Leben des Volkes stehende Person öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) eine Beleidigung (§ 185) aus BeweggrĂŒnden begangen, die mit der Stellung des Beleidigten im öffentlichen Leben zusammenhĂ€ngen, und ist die Tat geeignet, sein öffentliches Wirken erheblich zu erschweren, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe."

Behrendt kommentiert abschließend zu dem Schreiben, dass ihr es "um die Beamten leid tut, die diesen Beruf gewĂ€hlt haben, um fĂŒr die Sicherheit in unserem Land zu sorgen, sich aber nun mit diesem Schwachsinn beschĂ€ftigen mĂŒssen".

Die dafĂŒr eingesetzten und anderweitig nicht zur VerfĂŒgung stehenden Ressourcen könnten fĂŒr die AfD-Politikerin "wesentlich sinnvoller genutzt werden" – beispielsweise "fĂŒr die BekĂ€mpfung von Kinderpornografie im Internet".

Mehr zum Thema – Faeser und die Meinungsfreiheit: q.e.d.


de.rt.com/inland/242686-afd-po


Schutz heimischer Produzenten: Regierung reduziert Parallelimporte nach Russland


Das Ministerium fĂŒr Industrie und Handel wird Parallelimporte zugunsten russischer Waren einschrĂ€nken, berichten Medien unter Berufung auf Unterlagen des Ministeriums und Quellen in der Behörde. WĂ€hrend die russische Regierung frĂŒher den Unternehmen die Einfuhr ganzer Warenkategorien wie zum Beispiel Kleidung, ParfĂŒm oder Kosmetika erlaubte, soll nun nur noch eine begrenzte Anzahl von Marken importiert werden dĂŒrfen, berichtet neben anderen die Zeitung Iswestija. In der Behörde bestĂ€tigte man diese Information gegenĂŒber der Zeitung und erklĂ€rte, dass das entsprechende Dokument bereits beim Justizministerium registriert wird. Iswestija schreibt:

"Das Ministerium fĂŒr Industrie und Handel bereitet sich erneut darauf vor, seine Verordnung ĂŒber Parallelimporte zu aktualisieren, die es erlaubt, auslĂ€ndische Waren ohne die Erlaubnis des Rechteinhabers nach Russland einzufĂŒhren. FrĂŒher wechselte das Ministerium fast vierteljĂ€hrlich die Marken in dem Dokument und prĂŒfte die Situation beim Absatz auslĂ€ndischer Waren. In diesem FrĂŒhjahr plant die Behörde jedoch, die Menge der Waren, die ĂŒber parallele KanĂ€le ins Land eingefĂŒhrt werden können, zu reduzieren, so eine mit der Ausarbeitung des Dokuments vertraute Quelle. Das Ministerium fĂŒr Industrie und Handel werde sein Konzept grundlegend Ă€ndern, heißt es weiter."


Statt der gesamten Produktkategorie soll nur noch eine begrenzte Liste von Marken fĂŒr den Parallelimport zugelassen werden. "In dem Maße, in dem sich die einheimische Produktion der nachgefragten Artikel entwickelt, die Lieferungen aus befreundeten LĂ€ndern und andere Faktoren zunehmen, wird die Liste der Waren in Richtung einer Reduzierung angepasst", erklĂ€rte die Behörde gegenĂŒber der Zeitung.

Artjom Sokolow, PrĂ€sident des Verbandes der OnlinehĂ€ndler, kommentierte die Situation gegenĂŒber der Zeitung und erklĂ€rte, dass nun jede einzelne Marke auf der Liste der Parallelimporte einer öffentlichen PrĂŒfung unterzogen werde. Dabei wĂŒrden viele Faktoren berĂŒcksichtigt wie zum Beispiel die VerfĂŒgbarkeit einer lokalen Produktion, die Nachfrage der Verbraucher nach den Waren sowie das Angebot einer gleichwertigen Alternative unter den einheimischen Marken. Sokolow wörtlich:

"Wir stehen in einem stÀndigen konstruktiven Dialog mit dem Ministerium und sind der Meinung, dass es wichtig ist, die Bedingungen aufrechtzuerhalten, unter denen die Russen vertraute Marken kaufen können und der Markt eine breite Palette an Waren bietet."


Experten zufolge hat sich die Situation in zahlreichen Branchen in den vergangenen drei Jahren entspannt und ein großer Teil der vom russischen Markt verschwundenen Marken wurde durch vergleichbare einheimische Angebote ersetzt. Daher ist es nachvollziehbar, dass Parallelimporte nur noch fĂŒr die Waren zugelassen werden, die fĂŒr die Verbraucher unverzichtbar sind und die die einheimische Industrie entweder nicht ersetzen kann oder nur in nicht ausreichenden Mengen produzieren.

Mehr zum Thema - Hyundai, LG und Samsung diskutieren ĂŒber RĂŒckkehr nach Russland

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de.rt.com/russland/242693-schu


Russisches Außenministerium: Taurus-Einsatz bedeutet deutsche Kriegsbeteiligung


Moskau hat eine deutliche Warnung an Berlin ausgesprochen: Sollte Deutschland der Ukraine Taurus-Marschflugkörper liefern und damit russische Ziele angreifen, wertet Russland das als direkte Kriegsbeteiligung. Dies erklĂ€rt Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, am Donnerstag bei einem Briefing.

Mehr Informationen in KĂŒrze ...


de.rt.com/international/242696


EZB senkt Leitzins erneut: Geldpolitik weiter auf Lockerungskurs


Die Entscheidung der EZB fĂ€llt nur wenige Wochen nach dem umstrittenen "Tag der Befreiung", den US-PrĂ€sident Donald Trump am 2. April ausrief – begleitet von pauschalen Strafzöllen in Höhe von 20 Prozent gegen zahlreiche Handelspartner. Zwar wurden diese Maßnahmen fĂŒr 90 Tage ausgesetzt, China blieb davon jedoch ausgenommen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser protektionistischen Politik sind schwer abschĂ€tzbar – fĂŒr Europa birgt sie erhebliche Risiken fĂŒr Handel und Wachstum.

Die EZB erklĂ€rte, der Disinflationsprozess schreite "gut voran", betonte jedoch gleichzeitig, dass die Festlegung der geldpolitischen Ausrichtung kĂŒnftig stĂ€rker datenabhĂ€ngig erfolgen werde. In einer Zeit "außergewöhnlich hoher Unsicherheit" wolle man von Sitzung zu Sitzung entscheiden.

Die EZB-Chefin Christine Lagarde und der EZB-Rat halten damit an ihrem seit Mitte 2024 eingeschlagenen Kurs einer schrittweisen geldpolitischen Lockerung fest. Die Inflation lag zuletzt bei 2,2 Prozent – nahe dem Zielwert von zwei Prozent. Damit sehen die WĂ€hrungshĂŒter Spielraum, die konjunkturelle SchwĂ€che durch gĂŒnstigere Finanzierungsbedingungen abzufedern.

Die Wirtschaft im Euroraum zeigt derzeit zarte Erholungstendenzen. Laut einer Umfrage von S&P Global unter Einkaufsmanagern konnte im MĂ€rz sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor ein leichter Aufschwung verzeichnet werden. Die Industrieproduktion stieg erstmals seit zwei Jahren wieder an. Auch die GeschĂ€fte der Dienstleister entwickelten sich besser als im Februar – wenn auch auf niedrigem Niveau. Im vierten Quartal 2024 lag das BIP-Wachstum im Euroraum bei lediglich 0,2 Prozent.

Die EZB dĂŒrfte sich mit weiteren Zinsschritten kĂŒnftig schwerer tun. Einerseits spricht der RĂŒckgang der Inflation fĂŒr eine fortgesetzte Lockerung. Andererseits drohen von außen neue Schocks: Die Zollpolitik der USA, geopolitische Spannungen in Ostasien sowie mögliche Energiemarktverwerfungen werfen lange Schatten auf die wirtschaftliche Entwicklung in Europa.

Dennoch bleibt die Zentralbank entschlossen, den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen – mit Augenmaß, aber auch mit einem klaren Ziel: PreisstabilitĂ€t in einem Umfeld wachsender globaler Unsicherheiten.

Mehr zum Thema – Warum die russische Zentralbank Angst vor einer "UnterkĂŒhlung" der Wirtschaft hat


de.rt.com/wirtschaft/242689-ez


"UnabhĂ€ngig von Druschba": Tschechien beendet nach 60 Jahren Öllieferungen aus Russland


Die Tschechische Republik ist zum ersten Mal in ihrer Geschichte völlig unabhĂ€ngig von russischen Öllieferungen. Dies hat die Regierung des Landes am Donnerstag bekanntgegeben, nachdem die KapazitĂ€tserweiterung der aus dem Westen kommenden TAL-Pipeline abgeschlossen wurde.

Die ersten erhöhten Pipeline-Lieferungen haben den zentralen Erdölspeicher des Landes nahe der Ortschaft Nelahozeves, 20 Kilometer nördlich von Prag, erreicht, sagte Premierminister Petr Fiala auf einer im tschechischen Fernsehen ĂŒbertragenen Pressekonferenz. "Dies ist ein wirklich historischer Moment. Nach sechzig Jahren ist unsere AbhĂ€ngigkeit von Russland endlich vorbei, und das ist eine wichtige und gute Nachricht", erklĂ€rte Fiala. "Zum ersten Mal in der Geschichte wird die Tschechische Republik vollstĂ€ndig mit nicht-russischem Öl und ĂŒber die westliche Route versorgt", fĂŒgte der Premierminister hinzu.

Seit Kriegsbeginn in der Ukraine plante die tschechische Regierung, die teilweise AbhÀngigkeit von der russischen Druschba-Pipeline zu beenden.

Seit Jahrzehnten wurde das Öl aus Russland ĂŒber diese Route geliefert. Ende des vergangenen Jahres hat der tschechische Pipelinebetreiber MERO eine Modernisierung der Transalpine-Pipeline (TAL) im Wert von etwa 1,6 Milliarden Kronen (umgerechnet 64 Millionen Euro) abgeschlossen. Über sie wird das Öl von Tankern im italienischen Hafen Triest nach Deutschland transportiert. Dann wird es vom Tanklager Vohburg ĂŒber die Ingolstadt-Kralupy-Litvinov-Pipeline (IKL) in die Tschechische Republik befördert. Dank dem Ausbau der TAL-Pipeline wurde die KapazitĂ€t auf acht Millionen Tonnen pro Jahr erhöht, was dem Jahresbedarf des Landes entspricht.

Im vergangenen Jahr habe Tschechien 6,5 Millionen Tonnen Öl importiert, 42 Prozent davon seien ĂŒber Druschba geliefert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Angaben des Industrieministeriums des Landes. Weitere Öllieferanten seien Aserbaidschan, Kasachstan, Norwegen und Guyana gewesen. In den Jahren 2022 bis 2023 hĂ€tten bis zu 58 Prozent der Lieferungen aus Russland gestammt, heißt es weiter.

MERO-Direktor Jaroslav PantƯček teilte der Presse mit, Druschba sei weiterhin funktionsfĂ€hig und bereit, den Betrieb wieder aufzunehmen. Optionen fĂŒr die kĂŒnftige Verwendung der Pipeline wĂŒrden derzeit geprĂŒft.

Druschba beliefert nach wie vor Ungarn und die Slowakei, die an der Fortsetzung der Lieferungen aus Russland interessiert sind.

Mehr zum Thema – PCK-Raffinerie Schwedt: Anwalt der Mitarbeiter beschuldigt Habeck – Sanktionen treffen BeschĂ€ftigte


de.rt.com/europa/242681-unabha


Fortsetzung der Iran-AtomgesprÀche mit den USA am Samstag in Rom erwartet


Eine zweite Runde der NukleargesprĂ€che zwischen den USA und Iran wird voraussichtlich am Samstag in Rom stattfinden, so zwei Quellen mit Kenntnis der Angelegenheit gegenĂŒber Axios.

Die Trump-Administration war mit der ersten GesprĂ€chsrunde in Oman zufrieden, die nach Plan verlief und ihr Ziel erreichte, das Format von indirekten – ĂŒber Vermittler abgewickelten – GesprĂ€chen zu direkten GesprĂ€chen mit Beamten zu verlagern. Die US-Regierung möchte, dass dies auch in Rom der Fall ist, wo die USA einen Wechsel des Verhandlungsortes vorgeschlagen haben.

Die beiden HauptverhandlungsfĂŒhrer, der US-Gesandte Steve Witkoff und der iranische Außenminister Abbas Araghtschi, sprachen am Samstag etwa 45 Minuten lang – lĂ€nger, als öffentlich bekannt gegeben wurde, so eine Quelle mit Kenntnissen gegenĂŒber Axios. Die GesprĂ€che begannen eindeutig mit einem GefĂŒhl des Misstrauens. Die Iraner sprachen die Tatsache an, dass PrĂ€sident Donald Trump aus dem vorherigen Iran-Abkommen ausgestiegen ist, und Ă€ußerten die Sorge, dass die USA wieder aussteigen könnten.

Die USA wollen, dass Iran in naher Zukunft Schritte unternimmt, um sein Atomprogramm von der Waffentauglichkeit abzubringen.

Eine der Quellen schilderte, ein solcher Schritt könnte darin bestehen, den iranischen Bestand an fast waffenfĂ€higem, zu 60 Prozent angereichertem Uran "abzubauen", der fĂŒr sechs Atombomben ausreichen könnte. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums erklĂ€rte am Sonntag, das iranische Ziel sei die Aufhebung der Sanktionen.

Die zweite GesprĂ€chsrunde wird zwar nicht in Oman stattfinden, aber omanische Vermittler werden anwesend sein. Diesmal könnten die Verhandlungen jedoch mit iranischen und US-amerikanischen Vertretern im selben Raum gefĂŒhrt werden.

ZusĂ€tzlich zu seinem Treffen mit Trump informierte Witkoff nach Angaben eines israelischen Beamten den israelischen Minister fĂŒr strategische Angelegenheiten Ron Dermer ĂŒber die GesprĂ€che. Israel ist sehr skeptisch, dass die GesprĂ€che zu einer Einigung fĂŒhren werden, und hat das Weiße Haus gedrĂ€ngt, im Falle eines Scheiterns der GesprĂ€che eine militĂ€rische Option in Betracht zu ziehen.

Außerdem ist der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation Rafael Grossi schon am Mittwoch zu AtomgesprĂ€chen nach Teheran gereist. Iran sei nicht weit davon entfernt, eine Atombombe zu besitzen, wurde der Chef der Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit Le Monde zitiert, das nur wenige Stunden vor einem Besuch in Teheran veröffentlicht worden war.

Mehr zum Thema – Bericht: Iran strebt "vorlĂ€ufiges" Atomabkommen mit Trump-Administration an


de.rt.com/der-nahe-osten/24267


Besatzungstruppen bleiben: IDF auf unbestimmte Zeit in Gaza, Libanon und Syrien


Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklĂ€rte am Mittwoch, dass die Truppen auf unbestimmte Zeit in den sogenannten Sicherheitszonen im Gazastreifen, im Libanon und in Syrien bleiben werden, was die GesprĂ€che mit der Hamas ĂŒber einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln weiter erschweren könnte.

Die israelischen StreitkrĂ€fte haben mehr als die HĂ€lfte des Gazastreifens eingenommen, um die militanten Hamas-KĂ€mpfer unter Druck zu setzen, ihre Geiseln freizulassen, nachdem Israel im vergangenen Monat den Waffenstillstand beendet hatte. Nach Angaben der Vereinten Nationen stehen inzwischen mehr als zwei Drittel des auch fĂŒr humanitĂ€re Hilfe abgeriegelten Gazastreifens unter Israels Evakuierungsbefehl oder werden von der Armee als Sperrzone betrachtet.

Israel hat sich auch geweigert, sich aus einigen Gebieten im Libanon zurĂŒckzuziehen, nachdem letztes Jahr ein Waffenstillstand mit der militanten Hisbollah-Gruppe geschlossen wurde. Zudem hat es eine Pufferzone im SĂŒden Syriens eingenommen, nachdem Islamisten den syrischen PrĂ€sidenten Baschar al-Assad im Dezember gestĂŒrzt hatten.

Israel hat Ostjerusalem sowie die von Syrien eroberten Golanhöhen formell annektiert. Das Westjordanland, in dem etwa drei Millionen PalĂ€stinenser leben, ist seit mehr als einem halben Jahrhundert besetzt und es wurden dort Siedlungen errichtet, in denen heute mehr als 500.000 jĂŒdische Siedler leben.

Als die Rebellen im Dezember den syrischen PrĂ€sidenten Assad stĂŒrzten, rĂŒckten die israelischen StreitkrĂ€fte von den Golanhöhen auf die syrische Seite einer Pufferzone vor, die nach dem Krieg im Jahr 1973 eingerichtet worden war. Seitdem hat Israel seine Kontrollzone auf nahe gelegene Dörfer ausgedehnt, was im vergangenen Monat zu ZusammenstĂ¶ĂŸen mit den Bewohnern fĂŒhrte.

Die Vereinigten Staaten haben sich zu den Äußerungen von Katz noch nicht geĂ€ußert. Die Trump-Administration hat jedoch ihre volle UnterstĂŒtzung fĂŒr das Vorgehen Israels im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht. Dazu gehört auch die Entscheidung, den Waffenstillstand zu beenden, die MilitĂ€roperationen mit einem ĂŒberraschenden Bombardement fortzusetzen, bei dem Hunderte von Menschen getötet wurden, und das Gebiet von jeglicher Versorgung mit Lebensmitteln, Treibstoff und anderen GĂŒtern abzuschotten.

Mehr zum Thema – Libanons Premier trifft erstmalig Syriens Machthaber Ahmed al-Sharaa


de.rt.com/der-nahe-osten/24265


Paris: USA, Großbritannien und Frankreich verhandeln ĂŒber die Ukraine


Großbritanniens Außenminister David Lammy wird sich am Donnerstag in Paris mit US-Außenminister Marco Rubio und Steve Witkoff, dem US-Sondergesandten fĂŒr den Nahen Osten, zu GesprĂ€chen ĂŒber den Ukraine-Konflikt treffen. Das berichtet die Zeitung Telegraph unter Bezugnahme auf informierte Kreise.

Zuvor hatte der ÉlysĂ©epalast mitgeteilt, dass der französische PrĂ€sident Emmanuel Macron die beiden US-Gesandten am selben Tag empfangen wird. Witkoff soll mit Macron persönlich zusammentreffen, wĂ€hrend Rubio ein GesprĂ€ch mit dem französischen Außenminister Jean-NoĂ«l Barrot fĂŒhren wird. Im Anschluss an die GesprĂ€che wird Rubio nach Afrika weiterreisen.

Dem Bericht zufolge handelt es sich um die ersten hochrangigen Konsultationen zwischen der französisch-britischen "Koalition der Willigen" und Vertretern des Weißen Hauses seit den getrennten Besuchen von Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer im Februar in Washington. Ein Insider aus dem Umfeld des britischen Premierministers betonte jedoch, dass Starmer selbst nicht an den GesprĂ€chen in Paris teilnehmen werde.

Laut Politico wollen Rubio und Witkoff in Paris neben dem Ukraine-Krieg auch Irans Atomprogramm sowie die Handelsbeziehungen mit Europa erörtern – letzteres vor dem Hintergrund der von Donald Trump eingefĂŒhrten Strafzölle. Ein US-Beamter, der mit den Reisevorbereitungen vertraut sein soll, habe bestĂ€tigt, dass alle drei Themen auf der Tagesordnung stehen.

In der vergangenen Woche hatte Witkoff Russland besucht. In Sankt Petersburg traf er PrĂ€sident Wladimir Putin zu GesprĂ€chen ĂŒber eine mögliche Friedenslösung in der Ukraine. Laut dem Kreml wurden dabei konkrete Aspekte eines Waffenstillstands diskutiert. Das Weiße Haus sprach anschließend von einem weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigen Beilegung des Konflikts. Witkoff selbst erklĂ€rte, er habe den Eindruck gewonnen, dass "Putin an einem dauerhaften Frieden interessiert ist".

Großbritannien verfolgt derweil einen deutlich anderen Ansatz als die USA. London setzt sich nicht nur fĂŒr eine fortgesetzte Finanzierung Kiews ein, sondern drĂ€ngt auch auf die Entsendung eines europĂ€ischen MilitĂ€rkontingents in die Ukraine. Washington hingegen will den Krieg möglichst bald beenden und arbeitet aktiv an einem Waffenstillstand.

Wie die russische Zeitung KP.ru berichtet, bestehen zwischen London und Washington weiterhin Differenzen – insbesondere in der Handelspolitik. Die von Trump verhĂ€ngten Strafzölle belasten die transatlantischen Beziehungen. Premierminister Starmer reagierte zuletzt verhalten auf neue US-Handelsregelungen. Ob dieses Thema bei den laufenden GesprĂ€chen in Paris konkret zur Sprache kommt, ist derzeit noch unklar.

Auch die Ukraine ist in Paris vertreten. Andrei Jermak, der Leiter des PrĂ€sidialamts, ist zusammen mit Außenminister Andrei Sibiga und Verteidigungsminister Rustem Umjerow in der französischen Hauptstadt eingetroffen. Wie Jermak auf Telegram mitteilte, sind GesprĂ€che mit US-Vertretern geplant, die sich derzeit ebenfalls in Paris aufhalten. Dabei sollen sicherheitspolitische Fragen im Fokus stehen, sowohl im Hinblick auf die Ukraine als auch auf ganz Europa. Geplant seien zudem bilaterale Treffen mit Vertretern der "Koalition der Willigen", darunter Delegationen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Ein weiterer außenpolitischer Schwerpunkt liegt auf dem Iran. Am 19. April soll im Oman eine zweite GesprĂ€chsrunde zwischen den USA und dem Iran ĂŒber Zukunft des iranischen Atomprogramms stattfinden. Im Vorfeld wird der iranische Außenminister Abbas Araghchi zu Konsultationen nach Moskau reisen.

Mehr zum Thema – Irans Außenminister: Urananreicherung bei GesprĂ€chen mit USA nicht verhandelbar


de.rt.com/international/242662


Deutsche Bahn stoppt Großbauprojekte – zum Ärger der Schweizer Kollegen


Der Berliner Tagesspiegel berichtet zusammenfassend in einem Artikel ĂŒber die neuesten Hiobsbotschaften aus den PlanungsbĂŒros der Deutschen Bahn. Das Thema lautet IneffektivitĂ€t und die irritierende Verzögerungstaktik hinsichtlich der RealitĂ€t, dass die angekĂŒndigten Baustopps Projekte betreffen, bei denen "die Arbeiten in der aktuellen Planungsphase kurz vor dem Abschluss stehen". Zwei betroffene Projekte stehen unter anderem in Verbindung mit dem Gotthard-Tunnel, dem lĂ€ngsten Bahntunnel der Welt von der Zentralschweiz kommend bis an die deutsche Landesgrenze.

Der TS-Artikel erklĂ€rt, dass die Schweiz den 57 Kilometer langen Gotthard-Tunnel "vor allem gebaut hat, um GĂŒter im Alpentransit so weit wie möglich von der Straße auf die Schiene zu verlagern". So die Planung, abschließend mit der Eröffnung im Jahr 2016. Seit dem Starttag besteht dabei ein wesentliches Problem mit den Bahnkollegen aus dem angrenzenden Deutschland. Dazu heißt es:

"Diesen Auftrag kann der Tunnel seit seiner Eröffnung nur teilweise erfĂŒllen. Denn die zweigleisige Zufahrtsstrecke in Deutschland ist ein Engpass."

Vor rund drei Jahren erlĂ€uterte die Deutsche Bahn ihre baulichen PlĂ€ne zur finalen UnterstĂŒtzung der Schweizer Vorleistung. Der Artikel dazu spiegelt exemplarisch den Zustand der deutschen Bau- und Wirtschaftsplanung wider:

"Doch wĂ€hrend die Schweiz am Gotthard pĂŒnktlich und im Zeitplan mehr als 28 Millionen Tonnen Stein aus den Alpen heraussprengte und bohrte, haben die Bauarbeiten in Deutschland vielerorts noch nicht einmal begonnen. Als aktueller Eröffnungstermin ist das Jahr 2041 im GesprĂ€ch."

Aktuell wĂŒrde die Bahn dabei laut der Zeitung "die Planungen fĂŒr den Ausbau des Teilabschnitts zwischen Offenburg und Freiburg stoppen". Die RealitĂ€t wĂŒrde das Entsetzen auslösen, basierend auf den TS-Informationen aus den Unterlagen "der Bahntochter DB InfraGO zur Jahresplanung 2025". Eine weitere Hiobsbotschaft fĂŒr auslĂ€ndische Bahnkollegen lautet, ausgehend von pausierenden Umsetzungen dringend anstehender Bauvorhaben:

"Auch beim Brenner-Nordzulauf soll es nach Abschluss der aktuellen Planungsstufe nicht weitergehen. Hinter dem Begriff verbirgt sich der viergleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen MĂŒnchen und Kiefersfelden im Inntal – an der Grenze zu Österreich."

Als drittes Beispiel zum Thema der mutwilligen Blockade eines zĂŒgigen internationalen BahngĂŒterverkehrs wird im Artikel zitiert:

"Außerdem stoppt beziehungsweise pausiert die Bahn laut dem Dokument auch die Planung fĂŒr die Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim. Sie liegt ebenfalls auf dem fĂŒr europĂ€ische GĂŒterzĂŒge bedeutsamen Korridor Rotterdam-Genua."

Die dabei betroffenen Abschnitte hĂ€tten jedoch nicht nur erhebliche Auswirkung auf den GĂŒterverkehr, da der geplanten Strecke auch im deutschen ICE-Verkehr "eine entscheidende Bedeutung" zugeordnet wird:

"Denn sie wĂŒrde die Riedbahn entlasten, die trotz einer 1,5 Milliarden Euro teuren Generalsanierung wegen der Vielzahl der dort verkehrenden ZĂŒge weiterhin VerspĂ€tungen produziert."

Dazu heißt es in einem aktuellen SWR-Artikel:

"Die Deutsche Bahn hat den Zustand ihres eigenen Netzes bewertet. Insgesamt sei es "mittelmĂ€ĂŸig" – nicht mal die frisch sanierte Riedbahn bekam eine Eins. Die Deutsche Bahn hĂ€lt ihr eigenes Netz fĂŒr mittelmĂ€ĂŸig und bewertet es fĂŒr das Jahr 2024 mit der Note 3,0. Das geht aus dem sogenannten Netzzustandsbericht der Bahn-Tochter DB InfraGo fĂŒr das vergangene Jahr hervor."

Final wĂŒrde die Bahn laut TS-Artikel im laufenden Jahr zudem die Planung fĂŒr einige kleinere Projekte stoppen, so "fĂŒr die Studernheimer Kurve in Ludwigshafens, die das BASF-Werk besser anbinden soll, die Elektrifizierung zwischen MĂŒhldorf und Landshut in Bayern sowie Ausbauarbeiten am Container-Terminal MĂŒnchen Nord".

Zu möglichen GrĂŒnden einer beabsichtigen DB-Strategie heißt es, dass mit dem "Pausieren solcher transeuropĂ€ischen Prestigeprojekte die Bahn versuchen dĂŒrfte, Druck auf den Bund aufzubauen, ihr mehr Geld zur VerfĂŒgung zu stellen."

Die Bahn hoffe demnach darauf, "bis 2034 bis zu 150 Milliarden Euro zusĂ€tzlich aus dem Sondervermögen der Bundesregierung fĂŒr den Infrastruktur-Ausbau zu erhalten". Die Hoffnung, also Planung, laute, damit könnten "viele derzeit pausierte Neubauprojekte doch noch umgesetzt werden".

Mehr zum Thema - Bahn noch unpĂŒnktlicher – Chef bekommt eine Million mehr


de.rt.com/inland/242655-deutsc


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