Pfizer-Gate-Urteil: Von der Leyen muss Textnachrichten an "Bussi-Bourla" zur VerfĂĽgung stellen


Eine Journalistin der New York Times beantragte vor mittlerweile drei Jahren die Herausgabe und Einsicht von vermeintlich verschollenen Textnachrichten, die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und Albert Bourla, Chef des Pharmagiganten Pfizer, zwischen dem 1. Januar 2021 und dem 11. Mai 2022 ausgetauscht haben. Medial auch als "Pfizer-Gate" tituliert. Ein Luxemburger Gericht urteilte nun, dass die EU-Kommission mutwillig gegen definierte Transparenzvorschriften verstoßen habe, indem sie den Zugang zu den Textnachrichten zum Thema des milliardenschweren "Impfstoff-Deals" zwischen der EU und Pfizer verweigert hat.

Das Urteil geht auf eine juristische Beschwerde der US-Zeitung The New York Times und der Journalistin Jeanna Smialek, Chefin des NYT-EU-Büros, aus dem Jahr 2023 zurück, nachdem die EU-Kommission sich beharrlich geweigert hatte, für die Öffentlichkeit mehr als erkenntnisreiche Textnachrichten zwischen der Kommissionspräsidentin und Pfizer-Chef Albert Bourla aus dem Jahr 2021 zur Verfügung zu stellen. Der Austausch habe "keine wichtigen Informationen" enthalten, so ein Kommissionsbeamter vor Gericht. Dazu heißt es in dem Artikel (Bezahlschranke):

"In einem Urteil, das dazu beitragen könnte, wie transparent die Europäische Union in Angelegenheiten von öffentlichem Interesse sein muss, sagten Richter am Mittwoch, dass die Europäische Union den Antrag eines Journalisten auf Zugang zu einem wichtigen Satz von Textnachrichten, die während der Verhandlungen über einen Impfstoff gegen das Coronavirus ausgetauscht wurden, nicht hätte ablehnen dürfen."

Das Urteil wurde vom zweithöchsten Gericht der Europäischen Union gefällt, dem zuständigen Gericht in Luxemburg. Im Mittelpunkt des Verfahrens stand die rechtliche Frage, "ob Textnachrichten der Kommission nach EU-Recht als Dokumente gelten und in welchen Fällen sie möglicherweise hätten aufbewahrt und offengelegt werden müssen". Die Anwälte der Kommission argumentierten vor Gericht, dass Textnachrichten generell "kurzlebig" seien und daher nicht unter die geltenden Transparenzanforderungen der EU fallen würden.

Das Gericht urteilte nun mit der Feststellung:

"Die Kommission kann sich nicht darauf beschränken, zu erklären, dass sie nicht im Besitz der angeforderten Dokumente ist, sondern muss glaubwürdige Erklärungen liefern, die es der Öffentlichkeit und dem Gericht ermöglichen, zu verstehen, warum diese Dokumente nicht gefunden werden können."

Die nun damit verbundenen Rechtsfolgen des Urteils sind nur bedingt abschätzbar und werden weder Frau von der Leyen noch den Pfizer-Chef verunsichern oder nachdrücklich beeindrucken. Zudem hatte die EU-Kommission immer wieder argumentiert, die Textnachrichten seien unwiderruflich gelöscht worden und damit "leider" nicht mehr verfügbar für die Öffentlichkeit.

Von der Leyen steht seit Jahren im Fokus der Öffentlichkeit, dies zu ihrem mehr als justiziablen Agieren in der gesamten Phase der "Corona-Krise". Nachweislich wurden insgesamt seitens der EU 4,2 Milliarden "COVID-Impfdosen" bestellt, mehr als die Hälfte davon bei dem US-Unternehmen Pfizer. Die EU hat dabei lediglich 440 Millionen Einwohner. Mit der bestellten Menge hätte man daher jeden EU-Bürger rund zehnmal impfen können. Die ausgeklügelten, teils per Textnachrichten ausgehandelten, Verträge werden weiterhin geheim gehalten.

Die EU-Parlamentarier, die sich für den Vorgang interessierten, erhielten nur umfassend geschwärzte Vertragsexemplare. Nach Schätzungen belief sich der EU-Pfizer-Deal auf 35 Milliarden Euro. Eine Anwältin der NYT erklärte in ihrem Eröffnungsplädoyer bei der Anhörung im Jahr 2024:

"Transparenz und der öffentliche Zugang zu Regierungsdokumenten spielen eine wichtige Rolle bei der demokratischen Kontrolle."

Die Kommission ließ vor Gericht erklären, sie müsse "ein Gleichgewicht zwischen der Veröffentlichung von Informationen und der Erfüllung der rechtlichen Anforderungen der Impfstoffverträge finden". Das Gericht stellte nun in der Begründung laut NYT-Artikel dar:

"Die Kommission hat es auch versäumt, plausibel zu erklären, warum sie der Ansicht war, dass die im Zusammenhang mit der Beschaffung von COVID-19-Impfstoffen ausgetauschten Textnachrichten keine wichtigen Informationen enthielten."

Beide im Verfahren beteiligten Seiten können das Urteil noch anfechten und vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) ziehen. Mit dem aktuellen Beschluss kann die Kommission nicht automatisch gezwungen werden, die Nachrichten herauszugeben.

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Frankreichs Drohkulisse vor Istanbul 2.0: Nuklearschirm fĂĽr Polen, Truppen in die Ukraine


Kurz vor Beginn der Verhandlungen in Istanbul versuchte der französische Präsident Emmanuel Macron mit Drohungen gegen Moskau eine kriegerische Entschlossenheit zu demonstrieren. In einer dreistündigen Fragerunde beim Fernsehsender TF1 am Dienstag erklärte er sich bereit, nicht nur französische, sondern auch europäische Militärkontingente auf das Territorium der Ukraine zu schicken. Ähnlich wie Putin im jährlichen TV-Marathon "Der heiße Draht" stand Macron den Journalisten, aber auch den Bürgern Frankreichs Rede und Antwort.

In den Gesprächen ging es vordergründig um die Innenpolitik und den Zustand der französischen Wirtschaft. Gleichzeitig tätigte der Staatschef eine Reihe wichtiger Aussagen zum Ukraine-Konflikt und der Sicherheit in Europa. So kündigte Macron die Möglichkeit an, französische Flugzeuge mit Atomwaffen auf dem Gebiet anderer europäischer Staaten zu stationieren, vorrangig in Polen. Außerdem machte der französische Staatschef deutlich, dass Paris alles tun werde, um sicherzustellen, dass Russland seine eingefrorenen Gold- und Währungsreserven niemals zurückerhält. Seit Beginn der russischen Militäroperation werden auf europäischen Banken russische Einlagen im Wert von 269 Milliarden Euro festgehalten. Die Europäische Union lässt das Vermögen verzinsen und finanziert damit die Ukraine.

Macron räumte ein, dass es derzeit keine rechtliche Grundlage für die endgültige Beschlagnahmung eingefrorener russischer Vermögenswerte gebe. Frankreich werde jedoch alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um ihre Rückgabe zu verhindern, auch wenn der Druck der Sanktionen nachlässt. Mit anderen Worten machte er deutlich, dass Moskau unabhängig von der weiteren Entwicklung nicht mit der Rückgabe seiner Gelder rechnen sollte.

Der französische Präsident bedauerte auch, dass sein Land die Ressourcen für die Unterstützung der Ukraine durch Waffenlieferungen ausgeschöpft hat. Er fügte jedoch hinzu, dass es noch einen Ausweg gebe: Frankreich und andere Staaten seien bereit, ihre militärischen Einheiten auf ukrainisches Gebiet zu verlegen. Gleichzeitig präzisierte Macron, dass sich diese Truppen nicht in der Kampfzone befinden, sondern Schlüsselpunkte von strategischer Bedeutung besetzen würden. Auf diese Weise könne Europa seiner Meinung nach Einigkeit und Engagement für die Verteidigung Kiews demonstrieren.

Macron bezeichnete den Hauptzweck dieser Aktionen als einen Versuch, Druck auf Russland auszuüben und ihm zu zeigen, dass jedes weitere Vorgehen gegen die Ukraine automatisch als Aggression gegen die gesamte Koalition empfunden werde. Er stellte fest, dass das Erscheinen der westlichen Truppen ein Faktor sein sollte, der Moskau von neuen Schritten abhält. Russland werde nicht von sich aus aufhören und müsse daher durch Druck von außen gezwungen werden, seine Offensiven in der Ukraine zu beenden.

Der französische Präsident betonte, dass das Wesentliche der unternommenen Schritte kein Bruch mit den USA ist, sondern im Gegenteil die Stärkung der transatlantischen Einheit und die Erhöhung des Drucks auf den Kreml fördere. Er erinnerte daran, dass die Krim und andere Gebiete bereits unter russischer Kontrolle sind und der Westen bis heute nicht in der Lage sei, ihre Rückgabe zu erreichen. Deshalb sei es seiner Meinung nach an der Zeit, Maßnahmen zu ergreifen, die das Gleichgewicht der Kräfte verändern können.

Macron drohte damit, den Sanktionsdruck zu verschärfen, falls Moskau sich nicht auf den von der "Koalition der Willigen" geforderten Waffenstillstand einlässt. Im Falle einer Weigerung könnten der russischen Wirtschaft neue Beschränkungen drohen, die sowohl das Finanzsystem als auch den Energiesektor betreffen würden. Darüber hinaus erwähnte er sogenannte "sekundäre Sanktionen", die jene Personen und Einrichtungen betreffen, die nach Ansicht des Westens Russland dabei helfen würden, bereits bestehende Verbote zu umgehen.

Auf militärischem Gebiet betonte Emmanuel Macron das "geopolitische Erwachen" und die Anpassung an eine "Kriegswirtschaft". Er erwähnte die Verdoppelung des Verteidigungshaushalts bis zum Jahr 2030 und die Erhöhung der Produktionsraten in der Rüstungsindustrie. Er erinnerte daran, dass Frankreich "die einzige unabhängige europäische Armee" besitze.

Seine Äußerungen gipfelten in der Drohung, einen Dialog über die Verlegung französischer Flugzeuge mit Nuklearwaffen in andere europäische Länder aufzunehmen – ähnlich wie bei der Strategie des nuklearen Schutzschirms der USA. Zugleich stellte Macron eine Reihe von Bedingungen auf: Frankreich habe nicht die Absicht, die Sicherheit von Verbündeten zu finanzieren, es werde keine nuklearen Mittel exportieren, die für die Verteidigung des eigenen Landes notwendig seien, und die endgültige Entscheidung über den Einsatz des Atomwaffenarsenals werde in Paris verbleiben.

Die nuklearwaffenfähigen Flugzeuge könnten Macron zufolge vor allem nach Polen verlegt werden, in das Land, das die USA wiederholt gebeten hat, Atomwaffen aufzunehmen. Eine Antwort vonseiten der USA liegt noch nicht vor. Wie Militärexperten anmerkten, mache allein das Vorhandensein solcher Anlagen das Gebiet, in dem sie sich befinden, automatisch zu einem Hauptziel in jedem globalen Konflikt. Die Stationierung solcher Waffen in Polen könnte damit zusätzliche Spannungen zwischen Moskau und dem Westen erzeugen, indem die nukleare Rhetorik als Element der Erpressung eingesetzt wird.

Militärchronik: An den Realitäten des Krieges angepasst

"Die Hauptsache wird klar: Ein Zermürbungskrieg gegen Russland ist kein Spiel, das Europa ohne die Vereinigten Staaten spielen kann. Und zwar nicht, weil es nicht will – sondern weil es nicht kann." So kommentieren die Experten des russischen Telegramkanals Militärchronik die Äußerungen Macrons.

Der tatsächliche Umfang der Waffenarsenale des Vereinigten Königreichs und der EU-Länder ist nach wie vor geheim, aber eine wachsende Zahl von Militärexperten weist auf Anzeichen einer ernsthaften Verschlechterung und des Verschleißes hin. Die europäischen Lieferungen an die Ukraine erfolgen bruchstückhaft und unregelmäßig, oft zum Nachteil der eigenen Streitkräfte.

All dies geschieht vor dem Hintergrund eines raschen Wandels der Art und Weise des Krieges selbst. Moderne Konflikte werden zunehmend durch die Vorherrschaft von Drohnen, elektronischer KriegsfĂĽhrung und massenhaft billigen Kampfsystemen bestimmt, gegen die die klassischen NATO-Taktiken unbrauchbar werden.

Die NATO hat sich als unvorbereitet auf diese neue Form des Krieges erwiesen. Drei Jahre nach Beginn des Konflikts wurde deutlich, dass die europäischen Armeen ohne amerikanische Führung und Logistik nicht in der Lage sind, Kampfhandlungen in vollem Umfang gegen einen Feind mit gleichwertigen Fähigkeiten durchzuführen, insbesondere in einem Umfeld, in dem die Artillerie durch Drohnenschwärme ersetzt wird, die wiederum den Weg für KI-gesteuerte Angriffssysteme ebnen.

Auf dem Kanal Militärchronik wird dieser Wandel als Prozess der Entmilitarisierung Europas bezeichnet. Diese nehme seit Februar 2022 immer mehr an Fahrt auf. Die ukrainische Armee fungiere dabei nicht nur als Stellvertreterstruktur, die die Aufgaben der NATO erfüllt, sondern diene auch als Indikator für den realen Zustand der westlichen Streitkräfte. Jeder getroffene westliche Panzer, jede zerstörte Hochpräzisionsgranate sei nicht nur ein Verlust für Kiew, sondern eine beunruhigende Erinnerung an Paris, Berlin und London. Es zeige, wie begrenzt ihre Fähigkeiten in der modernen Kriegsführung sind, fasst der Militärchronik-Analyst zusammen.

Mehr zum Thema – EU einigt sich auf neue Sanktionen gegen Russland


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Kehren McDonald’s und Co. nach Russland zurück? – Putin erklärt Bedingungen


Im Jahr 2022 zogen sich zahlreiche US-amerikanische, europäische und asiatische Unternehmen aus Russland zurück. Sie begründeten dies mit Lieferproblemen, die durch die westlichen Sanktionen gegen Moskau entstanden waren. Zudem fürchteten sie weitere Sanktionen und negative Außenwirkungen.

Bei einem Treffen mit russischen Wirtschaftsführern erklärte Putin am Dienstag, dass "wir uns ansehen müssen, wie sich [diese Unternehmen] verhalten haben". Denjenigen, die "unhöflich waren und uns beleidigt haben", solle der Wiedereintritt in den russischen Markt verwehrt werden.

Auf den Einwand, dass bei anderen Unternehmen eine einfache Entschuldigung ausreichen würde, antwortete der russische Präsident: "Nein, nein. Das ist eindeutig nicht genug". Gewiefte westliche Geschäftsleute würden sich bereitwillig entschuldigen, wenn sie daran interessiert seien, auf den russischen Markt zurückzukehren. Er erläuterte: "Das ist nicht genug. Wir müssen all diese Fragen unbedingt von einem pragmatischen Standpunkt aus betrachten."

"[Wenn] es in unserem besten Interesse ist, dass das eine oder andere Unternehmen [auf unseren Markt] kommt, dann werden wir es reinlassen. Ich will es einfach ausdrĂĽcken: Wenn nicht, mĂĽssen wir tausend GrĂĽnde finden, warum es nicht hier sein sollte." Die ĂĽberwiegende Mehrheit dieser GrĂĽnde stĂĽnde im Einklang mit den Richtlinien der Welthandelsorganisation.

Im März wies Putin die russische Regierung an, klare und strenge Vorschriften für westliche Unternehmen auszuarbeiten, die auf den russischen Markt zurückkehren wollen. Die Regeln sollen den vorrangigen Schutz einheimischer Unternehmen gewährleisten. Der Investitionsbeauftragte von Präsident Putin, Kirill Dmitrijew, sprach am vergangenen Donnerstag mit Reportern über das Thema. Ihnen gegenüber verriet er, dass "einige Unternehmen [die den russischen Markt verlassen haben] bereits zurückkehren. Dies ist nur nicht öffentlich bekannt".

Nach Angaben des russischen Patentamtes Rospatent vom letzten Monat hatte McDonald’s bis Ende 2024 mehr als 50 Markenanmeldungen für Lebensmittel und Getränke eingereicht. Einige Kommentatoren mutmaßten, dies könne ein Hinweis für eine geplante Rückkehr der amerikanischen Fast-Food-Kette in das Land sein.

Ebenfalls im April berichtete TASS unter Berufung auf Rospatent-Akten, dass der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai ebenfalls mindestens acht neue Marken in Russland angemeldet hat. Im März bestätigte LG Electronics die Wiederaufnahme des Betriebs in seinem Hausgerätewerk in Moskau. Etwa zur gleichen Zeit kündigte auch der italienische Haushaltsgerätehersteller Ariston seine Rückkehr nach Russland an.

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Medienspiegel zu möglichen Inhalten der ersten Regierungserklärung von Friedrich Merz


Die Hauptstadt-Redaktionsstuben beschäftigen sich mit der für heute angekündigten ersten Regierungserklärung des Bundeskanzlers. Laut Tagesordnung wird Friedrich Merz um 13 Uhr an das Pult im Plenarsaal des Reichstags treten. Als Gastredner auf dem CDU-Wirtschaftstag in Berlin am gestrigen Dienstagabend präsentierte der Unionschef laut Wahrnehmung des Spiegels "einen Vorgeschmack darauf, welche Botschaften seine etwa 45-minütige Rede im Bundestag enthalten wird". So lautet die zitierte Mahnung an die Bürger, dass "wir in diesem Land wieder mehr und vor allem effizienter arbeiten müssen". Im Anschluss an die 45-minütige Erklärung ist eine zweistündige Aussprache geplant.

Der Spiegel-Artikel berichtet von dem Merz-Auftritt mit der Erkenntnis, dass der Bundeskanzler "die Menschen in Deutschland am Mittwoch in seiner ersten Regierungserklärung auf eine 'gewaltige Kraftanstrengung' einschwören will, um das Land wieder wettbewerbsfähiger zu machen". Ähnliches vernahm demnach auch der Bild-Redakteur. So lautet die heutige Schlagzeile:

"Merz-Machtwort: 'Wir mĂĽssen wieder mehr arbeiten!'"

Ein weiteres Zitat aus der Rede auf dem CDU-Wirtschaftstag lautet:

"Mit Viertagewoche und Work-Life-Balance werden wir den Wohlstand dieses Landes nicht erhalten können."

Die Probleme unseres Landes sind aus eigener Kraft lösbar – dieser Satz begleitet mich schon länger. Und in diesem Bewusstsein gehen wir an die Arbeit. Zuversichtlich, optimistisch, kritisch, konstruktiv und mit guten Ideen. Auf geht’s. Packen wir es an! #WT25 pic.twitter.com/NqAhIYu3WT
— Friedrich Merz (@_FriedrichMerz) May 13, 2025

Merz verwies zudem am gestrigen Abend vor den Anwesenden darauf, dass "die Verankerung der 40-Stunden-Woche im Arbeitszeitgesetz im Koalitionsvertrag" mit der ehemaligen Arbeiterpartei SPD vereinbart sei. Diese Forderung mĂĽsse "nun 'ziemlich bald' umgesetzt werden". Das SPD-nahe Redaktionsnetzwerk Deutschland(RND) formuliert in seinem Artikel zur heutigen Rede die Aufforderung an Merz, dass die "Merz-Regierung vier Signale in den ersten 100 Tagen setzen muss". Zu der erhofften Zustimmung bei den BĂĽrgern heiĂźt es mutmaĂźend:

"Die Erwartungen an ihn sind hoch, schon jetzt gibt es Unruhe in der Koalition. Wenn sie erfolgreich sein will, muss ihr dies gelingen: Die Stimmung im Land schnell verbessern."

Die von der RND-Redaktion erwarteten und benannten vier Signale seitens der GroĂźen Koalition an die BĂĽrger im Land lauten:

  • Strompreise senken, Wirtschaft ankurbeln
  • Migration steuern
  • Neue auĂźenpolitische FĂĽhrungsstärke
  • Stimmung verbessern

Die ARD-Tagesschau-Redaktion berichtet zur Vorbereitung auf die Rede:

"Gelingt der Aufschlag zum beschworenen Politikwechsel? Die Regierungserklärung kann der Aufschlag dazu sein. Zur Vorbereitung auf die Rede hat Merz sich am Wochenende zurückgezogen – wissend, dass er heute unter besonderer Beobachtung steht. Die Schmach der holprigen Kanzlerwahl soll schnell vergessen und der Politikwechsel noch schneller eingeleitet werden."

Der Berliner Tagesspiegel zitiert den CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, der zu Protokoll gab:

"Friedrich Merz, so Linnemann, werde in seiner ersten Regierungserklärung als Kanzler nicht nur sein Programm, in Anlehnung an seinen SPD-Vorgänger Gerhard Schröder 'Agenda 2030' getauft, vorlegen. Nein, es werde 'vielleicht eine seiner wichtigsten Reden in diesem Jahr'."

Die Tagesspiegel-Redaktion sieht Merz unter Druck, da dieser jetzt zeigen mĂĽsse, dass er "mehr kann als Opposition". Die Aufgabe laute demnach fĂĽr den Kanzler:

"Er wird der verunsicherten Bundesrepublik einen Plan aufzeigen, wird nach innen einend und nach auĂźen entschlossen auftreten mĂĽssen. Er muss Kanzler sein. Und zwar fĂĽr alle."

Die SĂĽddeutsche Zeitung vermutet, dass Merz "gut eine Woche nach dem verstolperten Start" sein Programm fĂĽr den Start der Regierungsarbeit mit der SPD vorstellen wird, um weiter zu orakeln, dass "er sich dabei am Koalitionsvertrag entlang bewegen dĂĽrfte, aber wohl auch einige neue Akzente setzen wird".

Im Verlauf der Sitzungswoche werden dann alle Bundesminister im Rahmen einer Regierungserklärung Stellung zu den Plänen ihres jeweiligen Ressorts nehmen.

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de.rt.com/inland/244910-medien…

Ukrainer wegen mutmasslicher Anschlagspläne in Deutschland und der Schweiz festgenommen


In Köln, Konstanz und im schweizerischen Kanton Thurgau sind drei Personen festgenommen worden, die mutmasslich an der Vorbereitung von Anschlägen auf Transportinfrastruktur beteiligt waren. Die Festgenommenen stammen aus der Ukraine.

Gegen sie besteht der Verdacht, dass sie Spreng- und Brandanschläge vorbereitet und bereits logistische Testläufe durchgeführt haben. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang, die Unschuldsvermutung gilt.

Laut Mitteilung der deutschen Bundesanwaltschaft sollen die Beschuldigten Pakete mit Ortungstechnik verschickt haben, um Transportwege auszukundschaften. Ein Teil der Ausrüstung wurde offenbar in der Schweiz beschafft und von dort über Konstanz nach Köln weitergeleitet. Dort sollen die Sendungen weiter in Richtung Ukraine gegangen sein.

In einem Fall soll ein in der Schweiz wohnhafter Verdächtiger brennbare Substanzen bereitgestellt haben, mutmasslich Thermit, das bei hoher Temperatur reagiert. Bei Durchsuchungen wurden laut Medienberichten elektronische Geräte und Materialien sichergestellt, die nun kriminaltechnisch untersucht werden.

Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass logistische Infrastrukturen Ziel der vermuteten Anschläge gewesen wären. Eine konkrete Gefährdung der Bevölkerung sei jedoch nicht bestätigt worden.

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EU einigt sich auf neue Sanktionen gegen Russland


Die EU-Staaten haben sich auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Es sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte "russische Schattenflotte" für den Transport von Öl vor, wie EU-Diplomaten nach einer Abstimmung im Ausschuss der Ständigen Vertreter der 27 Mitgliedstaaten berichteten.


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Vom "völkischen Schattenrassismus" deutscher Kriegstreiber


Von Susan Bonath

Dass Roderich Kiesewetter (CDU) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) die deutsche Kriegstreiberfraktion repräsentieren und ihre wahnhafte Hybris von einem militärischen "Sieg über Russland" im deutschen Fernsehen darbieten, ist nicht neu. Doch am Montag überboten sich beide im ARD-Talk "Hart aber fair" nur so mit russophoben und antipalästinensischen Stereotypen, die auf eben jene rassistische Gesinnung schließen lassen, die der Verfassungsschutz kürzlich der AfD attestiert hat.

Mythos vom russischen "Barbaren"

So ätzte die EU-Politikerin und Rüstungslobbyistin Strack-Zimmermann, Russen hätten "Tausende von ukrainischen Kindern entführt" und würden in der Ukraine andauernd nur irgendwen "vergewaltigen". Ersteres ist eine Tatsachenverdrehung, die europäische Kriegstreiber beständig wiederholen. Letzteres ist schlicht eine Erfindung aus dem Nichts, genährt von antislawischem Rassismus.

Doch darauf lässt sich gut die nächste PR-Geschichte aufbauen, der auch der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter beipflichtete: Weil "die Russen" nun mal so veranlagt seien, sei doch klar, dass ihr Staat expandieren wolle, um sich zu seinem riesigen Territorium noch ganz Europa dazu einzuverleiben – weshalb Putin "das Existenzrecht der Nachbarstaaten" angeblich nicht anerkenne, so die Botschaft.

Und zack ist das Bild vom russischen Barbaren vermittelt, der kraft seiner Gene brutal und rückständig sei. Da kommen Erinnerungen hoch: Schon die deutschen Nazis entmenschlichten die damaligen Sowjetbürger als "blutrünstige Bolschewisten", die es nicht nur auf "arische" Frauen und Kinder abgesehen, sondern sich gemeinsam mit "Juden" verschworen hätten, die ganze Welt zu unterjochen. Weshalb man Juden und Kommunisten mit allen Mitteln bekämpfen müsse – das Resultat ist bekannt.

"Schattendiplomatie" oder "Schattenrassismus"?

Moralinsauer mahnte Kiesewetter schließlich, "die Ukrainer" hätten das Recht, in einem "Frieden in Freiheit und Selbstbestimmung" zu leben. Das ist völkischer Nationalismus in Reinform, denn es impliziert, alle Ukrainer, ob arm oder reich, seien eine homogene Gruppe mit gleichen Interessen. Dabei ist bekannt, dass die Ukraine schon vor 2014 eines der korruptesten Länder war, mit einer Oligarchie an der Spitze, die die Lohnabhängigen unmenschlich ausbeutete und große Teile von ihnen in die absolute Armut trieb.

Und dann packte der rechte Hardliner Kiesewetter die bekannte Keule gegen Talkgast Ralf Stegner aus. Der SPD-Politiker sei abtrünnig geworden und habe, ohne zu fragen, Mitte April in Aserbaidschan unter anderem mit dem früheren russischen Ministerpräsidenten Wiktor Subkow geredet. Wer aber mit Russland spreche, so Kiesewetter weiter, "ohne das sinnvoll zu erklären und einzuordnen", errege "den Verdacht der Schattendiplomatie", um "letztendlich die Ukraine zum Einlenken zu bewegen, Gebiete abzutreten."

Abgesehen davon, dass es den meisten ukrainischen Hungerlöhnern finanziell vermutlich sogar besser unter russischer als unter ukrainischer Regierung geht, vorneweg der russischsprachigen Bevölkerung: Man sollte vielleicht eher die Frage aufwerfen, ob Kiesewetter nur mal wieder seinen "völkischen Schattenrassismus" öffentlich rauslässt und die ARD, die sonst selbst gern wild mit Moralkeulen umher fuchtelt, das gar nicht merkt. Denn Projektion der eigenen Denkweise auf andere ist ein weit verbreitetes Phänomen. Immerhin ist es die NATO, die real kontinuierlich gen Osten expandiert.

Waffen für Völkermörder

Das Wort "Schattenrassismus" trifft es wohl ziemlich gut: Alle weisen rassistische Einstellungen vehement zurück, während sie solche zugleich ohne Ende reproduzieren. Sie projizieren also die Schatten der eigenen rassistischen Denkweise penetrant auf andere. So auch beim nächsten Thema, dem sogenannten "Nahost-Konflikt": Bekanntlich steht die neue Bundesregierung unter Friedrich (BlackRock) Merz noch eiserner hinter Israels völkermörderischem Vorgehen im Gazastreifen, für das sie die seit 77 Jahren brutal unterdrückten Palästinenser auch noch selbst verantwortlich macht.

Es ging um die Besuche des neuen Unionsaußenministers Johann Wadephul in Israel und des israelischen Präsidenten Jitzchak Herzog in Berlin. Kiesewetter und Strack-Zimmermann verteidigten dies mit so großer Vehemenz wie die fortgesetzten deutschen Waffenlieferungen an Israel – obwohl der Staat nachweislich schwerste Kriegsverbrechen gegen die Palästinenser begeht, anfangen mit gezielten Angriffen auf Zivilisten, Sanitäter, Journalisten, Krankenhäuser, Flüchtlingslager und Schulen, bis hin zur aktuellen grausamen Hungerblockade, der immer mehr Kleinkinder zum Opfer fallen.

Kiesewetter: "Araber" gehören nach "Arabien"

Mehr noch: Kiesewetter zeigte sogar Verständnis für die brutale Vertreibung und Enteignung der Palästinenser durch Israel, so als betrachte er diese als recht- und wertlose Menschen. Das erinnert an düstere koloniale Kapitel, die grausame europäische Invasoren in vielen Teilen der Welt einst schrieben.

Er verpackte das in folgende Worte:

"Aus meiner Sicht wäre es klüger, darüber zu sprechen, wie die palästinensischen Flüchtlinge in Syrien, Libanon und Jordanien zu Staatsbürgern werden."

Denn, so der CDU-Politiker unter Verweis auf die Hamas als angeblich einzigem Bösewicht in seiner Geschichte weiter: Palästinenser seien schließlich Araber, weshalb die arabischen Staaten sie aufnehmen müssten. Anders ausgedrückt: Kiesewetter sieht in Palästinensern Araber, die gefälligst in arabische Länder gehen sollen – Heimat hin oder her, Völkerrecht hin oder her.

Damit übernahm Kiesewetter, dem Strack-Zimmermann eifrig beipflichtete, nicht nur die zionistisch-israelischen Verschwörungsmythen, wonach Gott den Juden im Alten Testament das "heilige Land" vom Nil bis zum Euphrat versprochen habe und deshalb die seit Jahrhunderten dort lebenden Palästinenser selbst "arabische Invasoren" seien, die vertrieben gehörten. Er zementierte auch den darin enthaltenen völkischen Rassismus, wonach angebliche Gene zu bestimmen hätten, wer an welchem Ort leben dürfe.

Wobei auch die genetische Abstammungserzählung unwissenschaftlicher Nonsens ist, weil das Judentum schlicht eine Religion ist und keine eigenständigen genetischen Merkmale aufweist. Zugleich haben keineswegs alle Palästinenser arabische Urahnen. Kiesewetters Darbietung klingt verdächtig nach einer Rassenlehre jener Art, wie sie auch faschistische Kräfte in der Ukraine betreiben – wo diese wie in Israel unglücklicherweise in der Regierung sitzen.

LĂĽders: "Atemberaubender Flachsinn"

Moderator Louis Klamroth machte es Stegner fast unmöglich, sich gegen die Anwürfe zu verteidigen. Ständig fielen er, Kiesewetter und Strack-Zimmermann ihm ins Wort. So erging es auch Talkgast Nummer vier, dem Journalisten sowie Politik- und Islamwissenschaftler Michael Lüders, der dennoch eisern dagegen hielt. Er mahnte in Sachen Russland, dass es gerade ein Merkmal von Diplomatie sei, vor allem mit Regierungen zu reden, die man nicht mag. Man müsse schließlich die Beweggründe des anderen verstehen.

Zum Thema Israel und dessen völkerrechtswidriger Besatzung Palästinas zitierte er den ehemaligen EU-Außenbeauftragten Josep Borell:

"Er hat gesagt, dass Israel im Gazastreifen genozidale Absichten verwirkliche, dort finde gerade die größte Operation zur ethnischen Säuberung seit dem Zweiten Weltkrieg statt."

Deutschland sei völkerrechtlich verpflichtet, das zu stoppen. Es sei, so Lüders, überdies "nicht Aufgabe der arabischen Nachbarstaaten, die Großisrael-Fantasien der Netanjahu-Regierung zu befriedigen."

Dass Klamroth, Kiesewetter und Strack-Zimmermann ihm ständig ins Wort fielen, ließ Lüders am Ende sichtbar in Rage geraten. Ihre Attacken bezeichnete er als "Fantasie von Ahnungslosen" und "atemberaubenden Flachsinn, den wir gerade gehört haben von Politikern auf der anderen Seite, die völlig sachkenntnisfrei populistischen Nonsens reden." Es sei nicht verwunderlich, so Lüders weiter, dass der Globale Süden die deutsche Politik zutiefst verachte. Das kann man mit einem Bravo so stehen lassen.

Bösewichte für jede Gelegenheit

Dass Kiesewetter und Strack-Zimmermann nun ihre rassistischen Ressentiments reflektieren, ist allerdings so unwahrscheinlich, wie eine selbstkritische Innenschau der Öffentlich-Rechtlichen. Die ARD wird kaum riskieren, ihre x-fach verbreiteten PR-Geschichten von "Hamas-Kommandozentralen" unter allen Schulen, Krankenhäusern und Flüchtlingslagern oder von "russischen Vergewaltigern" mit Expansionslust revidieren zu müssen. Ein passender "Bösewicht" für jede Gelegenheit ist schließlich Kernbestandteil jeder Propaganda.

Mehr zum Thema - Die antirussische Propaganda in Deutschland erreicht das Niveau der Nazizeit

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Letzte Hoffnung des ukrainischen Militärs: Kiew schafft eine "Drohnenlinie"


Von Sachar Andrejew

"Drohnenlinie"

Das ukrainische Militär hat zahlreiche Probleme. Es leidet an hohen Verlusten, vor allem durch Fahnenflucht. Laut der Rada-Abgeordneten Marjana Besuglaja befinde sich "die Hälfte der kämpfenden ukrainischen Armee in eigenmächtiger Abwesenheit". Die Aufstockung gestaltet sich schwierig: "Freiwillige" werden buchstäblich auf Straßen der ukrainischen Städte im Rahmen der sogenannten Bussifizierung eingefangen. Hinzu kommt die Ungewissheit von westlichen Lieferungen.

Eine der wenigen stabilisierenden Faktoren vor diesem Hintergrund sind die Erfolge der Ukraine bei der Entwicklung von unbemannten Systemen. Zahlreiche überteuerte westliche Waffenmodelle erwiesen sich im Grunde als Einwegstücke, weil Russland schnell Methoden fand, sie effektiv zu kontern. Indessen herrschen in kleinen Höhen billige Copter, und es ist sehr schwierig, sie zu bekämpfen. Daher beschloss Kiew, auf Drohnen zu setzen.

Noch im Februar 2025 kündigte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow die Schaffung einer "Drohnenlinie" an – einer kilometerbreiten Zone, in der beliebige Ziele durch Copter aufgespürt und zerstört werden sollen. Nach drei Monaten enthüllten ukrainische Medien, wie und durch wen das Projekt umgesetzt wird.

Wie in einem Spiel

Alles begann mit dem ukrainischen Aufklärungssystem DELTA. Diese App sammelt diverse Aufklärungsdaten – ob von Satelliten oder Meldern. Insbesondere nutzten Drohnenpiloten dieses System für die Bestätigung der Zerstörung russischer Technik.

Auf dieser Grundlage wurde das System "Armeebonus" eingerichtet: wie in einem Videospiel erhielten die Drohnenverbände für jeden Erfolg Punkte, die für zusätzliche Ausrüstung, etwa neue Drohnen, eingetauscht werden können. Gerade die Gruppen mit höchsten Punktzahlen wurden für die Schaffung der "Drohnenlinie" ausgewählt.

Zum Projekt gehören das 20. Separate Regiment "K-2", die 414. Brigade "Magyar Vögel", das 429. Regiment "Achilles", das 427. Regiment "Rarog" und das Regiment "Phönix". Wie die Zeitung Ukrainskaja Prawda schreibt, handele es sich hierbei um Verbände mit unterschiedlichen Philosophien, die aber alle "durch diesen Krieg geboren" worden seien und Drohnentechnologien auf eigene Initiative entwickelt hätten.

"Schöne Anlässe"

Bemerkenswerterweise untersteht das Projekt, das beste Drohnenverbände umfasst, nicht den viel gerühmten Kräften für Drohnensysteme (SBS), sondern wird im Rahmen der Landstreitkräfte unter dem Kommando des Generals Michail Drapaty umgesetzt. Wie sich herausstellte, erhielten die SBS die Aufgabe, sich auf operative Tiefe von 60 bis 100 Kilometern zu konzentrieren. Einige Offiziere denken, dass die neue Waffengattung überhaupt nur gegründet wurde, um Wladimir Selenskij "schöne Medienanlässe" zu bescheren.

Zusätzlich stieß die Aufstellung der neuen Waffengattung auf personelle Schwierigkeiten – angeblich gefiel es dem Oberbefehlshaber des ukrainischen Militärs, Alexandr Syrski, nicht, dass ihm nicht erlaubt wurde, einen "eigenen" Mann mit dem Kommando zu beauftragen. Drapaty gelang es dagegen, die Energie von Enthusiasten zu bündeln.

Dieser General, der in Russland wegen Angriffen auf Zivilisten zur Fahndung ausgeschrieben wurde, gehört zur Partei der "jungen" Militärführer und wird von radikalen ukrainischen Nationalisten unterstützt. Medienangaben zufolge steht er im gespannten Verhältnis zu Vertretern der sowjetischen Schule der ukrainischen Offiziere, zu denen auch Syrski gehört.

Die Abgeordnete Besuglaja, eine konsequente Kritikerin der letzteren Gruppe, meint, dass angeblich ausgerechnet die Einsetzung Drapatys es ermöglicht hätte, das Vorrücken der russischen Streitkräfte in der Donezker Volksrepublik zu verlangsamen. Gerade Drohnen wurden dabei zum Hauptinstrument der Verteidiger.

FĂĽnf, zehn, fĂĽnfzehn

Ein Offizier des Regiments "Phönix" beschreibt die neue Taktik des ukrainischen Militärs wie folgt:

"In fünf Kilometern Tiefe soll es überhaupt keinen Gegner geben. Auf zehn Kilometern zerstören wir sämtliche Logistik, auf 15 – die Artillerie. Die ganze Zeit arbeiten Aufklärungsstaffeln, die nach gegnerischen logistischen Knoten suchen."

Teilnehmer des Projekts planen, diese Zone erheblich zu erweitern. Schon jetzt haben Drohnen, darunter FPV-Drohnen, eine Reichweite von 25 Kilometern. Um die Reichweite zu vergrößern, werden Transponder eingesetzt – sowohl stationäre als auch solche, die in Multicopter des Typs Baba Jaga eingebaut werden.

Freilich bleibt die vollständige Schaffung einer "Killzone" – wie ukrainische Militärs gerne sagen – von einer Tiefe selbst von 15 Kilometern bisher nur ein Traum, was die Drohnenpiloten selbst einräumen. Als Regimente gelten die Verbände nur noch nominell und werden immer noch aufgestockt. Als Frist für vollwertige Inbetriebnahme des Projekts "Drohnenlinie" gilt das Ende des Jahres 2025.

Doch ukrainische Offiziere räumen ein, dass, selbst wenn alles gelingen sollte, das Projekt nur eine effektive Verteidigung ermöglichen wird. Einer der Gesprächspartner der Ukrainskaja Prawda sagt:

"Wir werden keine Gegenoffensive fĂĽhren."

"Zu zweit spielen"

Indessen perfektioniert die russische Seite ihre Gegenmittel. Die Zeitschrift Forbes beschreibt ein System der Radioelektronischen Kampfführung, die sie als "Black Eye" (Schwarzes Auge) bezeichnet. Nach Angaben des Journalisten könnte das Gerät das Kräfteverhältnis über der Frontlinie verändern. Das ukrainische Militär versuche, die Eloka-Systeme mithilfe von speziell ausgestatteten FPV-Drohnen zu zerstören. Diese Drohnen werden auf unkonventionellen Frequenzen, die nicht verlässlich blockiert werden können, betrieben.

Außerdem ist die "Killzone" ein Spiel, das zu zweit gespielt werden kann. Wie ukrainische Militärs selbst einräumen, stieß Russland im Hinblick auf Quantität und Qualität von Glasfaserkabel-Drohnen vor. Diese Waffen sind nicht für Störsender anfällig. Kabelbetriebene Copter spielten eine wichtige Rolle bei der Befreiung des Gebiets Kursk und werden immer öfter an anderen Frontabschnitten eingesetzt.

So verbreitete sich Anfang Mai ein Video, auf dem zu sehen ist, wie eine russische Drohne in die Tür eines ukrainischen gepanzerten Mannschaftstransporters mit darin sitzenden Infanteristen hineinfliegt. Dies geschah in Konstantinowka in der Donezker Volksrepublik in 20 bis 25 Kilometern Entfernung von der Frontlinie. Wie das ukrainische Nachrichtenportal Strana.ua anmerkt, war die Stadt ein Hauptlogistikstützpunkt des ukrainischen Militärs in der Region, verliert aber diesen Status wegen russischer Drohnen.

Das Wettrüsten im "Drohnenkrieg" nimmt kein Ende. Regelmäßig erscheinen neue Lösungen, die die Kampfweise prinzipiell verändern. Bisher ist es unklar, welches Know-how genau eine Wirkung haben wird, die mit dem Erscheinen von Glasfaserkabel-Drohnen vergleichbar wäre. Allerdings lässt sich mit Sicherheit sagen: sollte sich der Konflikt trotz der Friedensbemühungen in die Länge ziehen, werden unbemannte Systeme in seinem Ausgang eine Schlüsselrolle spielen.

Ăśbersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei RIA Nowosti am 13. Mai.

Mehr zum Thema – Truppen für unbemannte Systeme: Russland stellt neue Waffengattung auf


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Selenskijs diplomatische Fallstricke gegen Russland und die USA richten sich gegen ihn selbst


Von Geworg Mirsajan

Bis vor wenigen Tagen schien die Falle für Selenskij recht solide zu sein. Der Chef des Kiewer Regimes und seine europäischen Handlanger boten Moskau aktiv einen 30-tägigen Waffenstillstand an, während dessen sie das Kiewer Regime aufrüsten und neu ausstatten könnten.

Russlands Ablehnung dieses "Waffenstillstands" wurde als angebliche Unwilligkeit Moskaus dargestellt, die ukrainische Frage auf diplomatischem Wege zu lösen, und dementsprechend wurde das zweite Ziel – Donald Trump – unter Druck gesetzt. Dieser wurde von den Europäern überredet, auf Verhandlungen mit dem "friedensverweigernden" Russland zu verzichten und sich den neuen EU-Sanktionen gegen Russland anzuschließen.

Wladimir Putin gelang es jedoch, diese Falle zu umgehen. Er schlug vor, die Phase des Waffenstillstands zu überspringen und sofort Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts aufzunehmen. Genauer gesagt, die Verhandlungen wiederaufzunehmen, die vom Kiewer Regime vor mehr als drei Jahren in Istanbul abgebrochen wurden – auf der Grundlage aller damals diskutierten Prinzipien (Entmilitarisierung, neutraler Status, Anerkennung neuer russischer Territorien). Für alle Befürworter der Waffenstillstandsregelung fügte Putin hinzu:

"Wir schließen nicht aus, dass wir uns bei diesen Gesprächen auch auf einen neuen Waffenstillstand einigen können, auf eine neue Waffenruhe. Ein echter Waffenstillstand, der nicht nur von Russland, sondern auch von der ukrainischen Seite eingehalten würde, wäre der erste Schritt – ich wiederhole – zu einem langfristigen, dauerhaften Frieden und nicht der Prolog zu einer Fortsetzung des bewaffneten Konflikts, nachdem die ukrainischen Streitkräfte wieder aufgerüstet und neu ausgerüstet wurden und fieberhaft Gräben und neue Festungen ausgehoben haben."


Die Europäer versuchten natürlich, den Vorschlag des russischen Staatschefs zu kritisieren. Bundeskanzler Friedrich Merz zum Beispiel sagte:

"Zuerst müssen die Waffen zum Schweigen gebracht werden, und dann können wir mit den Verhandlungen beginnen."


Der französische Präsident Emmanuel Macron schloss sich ihm an:

"Es kann keinen Dialog geben, wenn gleichzeitig Zivilisten bombardiert werden. Wir brauchen jetzt einen Waffenstillstand, damit die Verhandlungen beginnen können. Um des Friedens willen."


Sogar der Sondergesandte des US-Präsidenten, Keith Kellogg, schloss sich in gewisser Weise der Position "Waffenstillstand am Morgen, Verhandlungen am Abend" an. Er behauptete:

"Zuerst ein bedingungsloser 30-tägiger Waffenstillstand, und während dieser Zeit sollten wir zu umfassenden Friedensgesprächen übergehen. Nicht andersherum."


Sein direkter Vorgesetzter, der Präsident der Vereinigten Staaten, unterstützte jedoch die Position des russischen Präsidenten voll und ganz. Auch er schlug vor, den Waffenstillstand zu überspringen und an den Verhandlungstisch zu kommen. Trump erklärte:

"Der russische Präsident Putin will kein Waffenstillstandsabkommen mit der Ukraine, sondern er möchte sich am Donnerstag in der Türkei treffen, um über ein mögliches Ende des BLUTBADES zu sprechen. Die Ukraine sollte dem sofort zustimmen. So kann sie zumindest herausfinden, ob eine Einigung möglich ist, und wenn nicht, wissen die führenden Politiker in Europa und den USA, wie die Dinge stehen, und können entsprechend handeln. Ich beginne zu bezweifeln, dass die Ukraine eine Vereinbarung mit Putin treffen wird."


Trumps Logik ist klar. Der Chef des Weißen Hauses will keinen Konflikt mit Moskau, will sich nicht der EU anschließen und neue Sanktionen gegen Russland verhängen (die Russland nur noch weiter in Richtung der viel ernsteren amerikanischen Feinde – Iran und China – treiben würden). Gleichzeitig wünscht sich Trump eine rasche diplomatische Lösung des Konflikts, um dieses Hindernis aus dem Weg zu räumen. Nun, oder wenn eine der Parteien – in diesem Fall Selenskij – sich weigert, direkt zu verhandeln, dann kann sich Trump wiederum aus dem Konflikt zurückziehen unter dem Vorwand, dass eine diplomatische Lösung durch das Kiewer Regime vereitelt wurde.

Selenskij hat schnell gemerkt, in welche diplomatische Falle er von der russischen und der amerikanischen FĂĽhrung gelockt worden war. Oder eine Gabel, um es schachlich zu formulieren. Und er schien einen Ausweg gefunden zu haben. Der Chef des Kiewer Regimes behauptete:

"Wir erwarten ab morgen (12. Mai) einen Tag der vollständigen und langen Waffenruhe, um die notwendige Grundlage für die Diplomatie zu schaffen. Es hat keinen Sinn, das Töten in die Länge zu ziehen. Und ich werde am Donnerstag in der Türkei auf Putin warten. Persönlich. Ich hoffe, dass die Russen dieses Mal nicht nach Gründen suchen werden, warum sie es nicht tun können."


Er hat also nicht nur seine Forderung nach einem Waffenstillstand bekräftigt, sondern auch eine weitere Bedingung gestellt: Das Treffen in Istanbul muss auf höchster Ebene stattfinden. Zwischen ihm und Wladimir Putin.

Und gleichzeitig hat er klargestellt, dass er auf jeden Fall nach Istanbul fahren wird. Auch wenn seine Bedingung nicht erfĂĽllt wird. Auch einige westliche Quellen kommen zu demselben Schluss.

Wladimir Selenskij weiß sehr gut, dass es so nicht funktioniert. Er weiß, dass ein Treffen zwischen den Staats- und Regierungschefs nicht drei Tage lang vorbereitet wird. Er weiß, dass sich die Parteien zunächst auf einer niedrigeren Ebene über alle Dokumente einigen müssen. Er weiß es – und tut trotzdem so, als sei sein Vorschlag etwas ganz Normales und Selbstverständliches. Und selbst durch den Mund seiner Mitarbeiter versucht er, Moskau einen Schubs zu geben.

Der Politikwissenschaftler Wladimir Skatschko erklärte das Verhalten des ukrainischen Diktators und der europäischen Kriegstreiber:

"Vor uns liegt 'eine weitere PR-Aktion von Wladimir Selenskij und seinen Drehbuchautoren – den europäischen Falken'.

So reagieren sie auf die harte Anweisung des Chefs des Weißen Hauses Donald Trump, dem Gesprächsvorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Türkei sofort zuzustimmen."

"Putin hat mit seiner Initiative, nicht über einen Waffenstillstand, sondern über eine friedliche Lösung zu sprechen, meisterhaft diese bedauernswerte Vierergruppe ausgeschaltet: den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, den deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz, den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk und den britischen Premierminister Keir Starmer. Jetzt versucht Kiew hysterisch, besser dazustehen als Moskau."

Und wenn Moskau dem Vorschlag von Selenskij nicht zustimmt und Trump zumindest schweigt, wird sich das Kiewer Regime in einer Situation wiederfinden, in der es keine guten Lösungen für es gibt.

Alexei Naumow, ein Politologe fĂĽr internationale Fragen und Experte des Russischen Rates fĂĽr Internationale Angelegenheiten, ist seinerseits der Meinung:

"Selenskij wird verpflichtet sein, zu den Verhandlungen zu gehen und an ihnen teilzunehmen.

Selbst wenn es keinen Waffenstillstand gibt, selbst wenn Wladimir Putin selbst nicht anwesend ist (und das wird er höchstwahrscheinlich nicht sein). Selenskij wird sich sogar mit dem stellvertretenden Außenminister Russlands an einen Tisch setzen müssen."

Und das alles, weil es fĂĽr Selenskij entscheidend ist, seine Bereitschaft zum Frieden um jeden Preis zu zeigen. Bereitschaft zu verhandeln. Naumow fasste zusammen:

"Dies ist notwendig, damit Donald Trump ihn als friedensbereit und -willig betrachtet. Beide Seiten haben ein Interesse daran, Trump auf ihre Seite zu ziehen. Aber fĂĽr Selenskij geht es im Grunde um Leben und Tod."

Das bedeutet, dass Moskau nun über das Format der bevorstehenden Gespräche in Istanbul, die Zusammensetzung der Teilnehmer und die Tagesordnung entscheidet.

Ăśbersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 12. Mai 2025 zuerst in der Zeitung Wsgljad erschienen.

Geworg Mirsajan ist außerordentlicher Professor an der Finanzuniversität der Regierung der Russischen Föderation, Politikwissenschaftler und eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Geboren wurde er 1984 in Taschkent. Er machte seinen Abschluss an der Staatlichen Universität Kuban und promovierte in Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt USA. Er war von 2005 bis 2016 Forscher am Institut für die Vereinigten Staaten und Kanada an der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Mehr zum Thema – "Bereits ab dem frühen Morgen" – Uschakow zu Putins Verhandlungsangebot an Kiew

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de.rt.com/international/244787…

Was einst die V-Waffe ĘĽ44 nicht schaffte,
bleibt auch dem Taurus heut ohne Kraft.
Die „Wunderwaffe“ – schon wieder ein Traum,
doch Wendepunkt? Nein, das glaubt heut kein Baum.
Geschichte im Kreis, nur Technik wird neu,
doch Kriege gewinnt man nicht per Geschrei.

Donald Trump: EU ist bösartiger als China


US-Präsident Donald Trump hat seine Kritik an der Europäischen Union verschärft und sie in Bezug auf ihre Handelspraktiken als "bösartiger als China" bezeichnet.

Anfang April verhängte Washington pauschale Zölle in Höhe von 20 Prozent auf alle EU-Waren und 25 Prozent auf alle Autoimporte und Metalle. Während Trump später eine 90-tägige Aussetzung der meisten Handelszölle ankündigte, bleiben ein Basiszollsatz von 10 Prozent sowie der oben erwähnte Zollsatz von 25 Prozent in Kraft, bis eine Einigung erzielt wird.

"Die Europäische Union ist in vielerlei Hinsicht bösartiger als China", erklärte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.

"Sie haben uns sehr unfair behandelt. Sie verkaufen uns 13 Millionen Autos, wir verkaufen ihnen keines. Sie verkaufen uns ihre landwirtschaftlichen Produkte; wir verkaufen ihnen praktisch keine", behauptete der Präsident und fügte hinzu, dass Brüssel "alle unsere Unternehmen verklagt hat … Apple, Google, Meta".

Der US-Präsident prophezeite, dass die EU "stark nachgeben" werde, da die USA "alle Karten in der Hand" hätten.

Trump erklärte weiter, dass die Europäische Union zumindest teilweise auch für die übermäßig hohen Preise verantwortlich sei, die Amerikaner für verschreibungspflichtige Medikamente zahlen müssten. Dem Präsidenten zufolge hat Brüssel in unfairer Weise "brutalen" Druck auf die Pharmaunternehmen ausgeübt, um die Preise in Europa niedrig zu halten, und sich gleichzeitig geweigert, den gerechten Anteil der Forschungs- und Entwicklungskosten und anderer damit verbundener Kosten der Unternehmen zu übernehmen.

Washington werde die Situation nun aber "ausgleichen", versprach Trump und schlussfolgerte: "Europa wird ein bisschen mehr zahlen mĂĽssen. Und Amerika wird viel weniger zahlen."

Trumps Äußerungen kamen Stunden, nachdem sich Washington und Peking bei Verhandlungen in Genf darauf geeinigt hatten, die meisten der seit Anfang April eingeführten neuen Handelszölle in Erwartung weiterer Gespräche zu streichen oder auszusetzen.

Infolgedessen werden die US-Zölle auf chinesische Waren ab dem 14. Mai auf insgesamt 30 Prozent und die chinesischen Zölle auf US-Waren auf 10 Prozent gesenkt. Die beiden Länder werden außerdem einen Konsultationsmechanismus einrichten, um weitere handelspolitische Schritte auszuarbeiten.

Die EU hat ihrerseits mehrere Versuche unternommen, mit den USA über Handel und Zölle zu verhandeln, aber bisher hat keiner davon zu einem Durchbruch geführt.

Am vergangenen Donnerstag legte die Europäische Kommission eine Liste von Gegenmaßnahmen vor, die US-Waren im Wert von 95 Milliarden Euro betreffen könnten, falls die Verhandlungen scheitern.

Trumps Handelsberater Peter Navarro warnte Brüssel, dass es einen "schweren Fehler" begehe, wenn es die Drohung wahrmache, die er als kontraproduktiv für die Gespräche bezeichnete.

Mehr zum Thema - Schlangestehen für Europa? – Brüssel macht sich auf die Suche nach einem Ersatz für Amerika


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Indiens Premier lobt in Russland gebaute S-400


Der indische Premierminister Narendra Modi pries am Dienstag die Fähigkeiten der indischen Luftabwehr und verwies dabei insbesondere auf die Leistung ihres in Russland gebauten mobilen Boden-Luft-Raketensystems S-400.

Bei einem Gespräch mit Soldaten auf dem Luftwaffenstützpunkt Adampur in Nordwestindien sagte Modi, dass während der jüngst erfolgten indischen Militäroperation gegen Pakistan unter der Bezeichnung Sindoor eine Kombination aus gut ausgebildeten Mannschaften und der richtigen Technologie den Streitkräften geholfen habe, gute Leistungen zu zeigen.

"Plattformen wie die S-400 haben dem Land nie dagewesene Stärke verliehen", sagte Modi in einer Ansprache an die Soldaten, vor einem der in Russland gebauten Luftabwehrsysteme stehend. "Ein starkes Sicherheitsschild wurde zur Identität Indiens."

Am 7. Mai hatte Neu-Delhi die Operation Sindoor begonnen, eine Reihe von Raketenangriffen gegen mutmaßliche Einrichtungen von Kämpfern in Pakistan und im von Islamabad regierten Teil Kaschmirs, als Antwort auf einen terroristischen Angriff auf dem indischen Unionsgebiet von Jammu und Kaschmir im April, der 26 Zivilisten das Leben gekostet hatte.

Als Reaktion auf die indischen Angriffe griff Pakistan LuftwaffenstĂĽtzpunkte an, darunter auch Adampur, wo ein S-400-System stationiert ist.

Adampur wurde nach Presseberichten am 10. Mai von Pakistan angegriffen. Zu der Zeit vermeldete der indische Staatssender PTV, die pakistanischen Kampfflugzeuge JF-17 hätten Hyperschallraketen abgefeuert, die den indischen Stützpunkt zerstört hätten, einschließlich des S-400-Systems. Indische Militärs widerlegten diese Behauptungen aber bald als falsch.

Militäranalytiker lobten die Entscheidung der indischen Regierung, S-400 zu erwerben, da sie die pakistanischen Angriffe zurückschlug. Die Systeme waren 2016 von Russland zu einem Preis von 5,4 Millionen US-Dollar (etwa 4,8 Millionen Euro) gekauft worden, trotz einer Drohung der USA, deshalb Sanktionen zu verhängen.

❗️PM Modi Sings #S400 Praises - Lauds its Role in Defending India 🇮🇳🇷🇺#OperationSindoor #Adampur t.co/j2xrUrlORr pic.twitter.com/dD9NXHpTg4
— RT_India (@RT_India_news) May 13, 2025

Beim Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Indien 2021 bestätigte Neu-Delhi die Lieferung von fünf dieser Boden-Luft-Systeme.

Nach dem erfolgreichen Einsatz der S-400 im Rahmen der Operation Sindoor hat sich Indien förmlich mit der Bitte um zusätzliche Exemplare an Russland gewandt, berichtete India Today TV unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium.

Andere Medienberichte deuten an, Russland habe Indien eine gemeinsame Produktion des S-500-Systems angeboten. Die S-500 hat eine Reichweite von 600 Kilometern, verglichen mit den 400 der S-400, eine Reaktionszeit von weniger als vier Sekunden (weniger als zehn für die S-400), und kann Höhen von bis zu 200 Kilometern erreichen (bei der S-400 sind es 30 Kilometer).

🇮🇳 Attention India! You've Seen the S-400 in Action - Now Check Out the S-500! pic.twitter.com/ccuctogtXx
— RT_India (@RT_India_news) May 12, 2025

"Achtung, Indien! Du hast die S-400 im Einsatz gesehen – jetzt schau dir die S-500 an!"

Mehr zum Thema – Russland und Indien unterzeichnen Militärvertrag


de.rt.com/international/244887…

Anti-Trump: Bruce Springsteen verliert die Hälfte seiner US-Fans


Bruce Springsteen hat sich nie weggeduckt, wenn es politisch wurde. Jetzt steht er vor der Rechnung: Seine Haltung gegen Donald Trump kostet ihn einen Großteil der Fans in der Heimat. In Europa feiert man ihn – in den USA wird er abgestraft.

Bruce Springsteen war einst die musikalische Stimme des amerikanischen Traums. Heute wird er in Teilen seiner Heimat ignoriert – wegen seiner politischen Haltung. Gemeinsam mit Bandleader Steven Van Zandt stellte er sich offen gegen Donald Trump – und verlor dafür die Hälfte seines US-Publikums.

Van Zandt spricht im deutschen Playboy von einem "Zerfall des Rock’n’Roll" unter dem Druck des politischen Klimas. Während Springsteen früher als Stimme der Nation gefeiert wurde, gilt er heute vielen als Nestbeschmutzer. Das neue Amerika ist weniger bereit, Widerspruch zu dulden.

In Europa hingegen bleibt Springsteen eine Ikone. Die E Street Band fĂĽllt Stadien von Berlin bis Barcelona. Das Publikum dort feiere nicht nur die Musik, sondern auch die Haltung, so Van Zandt. "Wir sind zehnmal so groĂź in Europa wie in den USA."

Springsteen wird sich nicht verbiegen. Er bleibt laut, auch wenn es unbequem ist – ganz im Geist seiner Songs.

Mehr zum Thema ‒ Eurovision mit Israel: "Willkommen zum Genocide Song Contest!"


de.rt.com/nordamerika/244882-a…

Wissenschaftler: Die Hauptschuldigen an der globale Erwärmung sind die Reichen


Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat errechnet, dass die reichsten Menschen der Erde mehr zur globalen Erwärmung beitragen als alle anderen. Die entsprechende Studie wurde kürzlich in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht. Die Forscher kommendarin zu dem Schluss, dass etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung, die Superreichen, seit dem Jahr 1990 für die globale Erwärmung hauptverantwortlich sind. Die Zunahme extremer Wetterereignisse steht also in direktem Zusammenhang mit dem Lebensstil der wohlhabendsten Menschen, fanden die Wissenschaftler heraus.

Die Forscher überprüften den sogenannten "ökologischen Fußabdruck" der verschiedenen Einkommensgruppen auf der ganzen Welt. Dazu verwendeten sie ein mathematisches Modell, das Wirtschafts- und Klimadaten kombiniert. Es stellte sich überraschenderweise heraus, dass das reichste Prozent der Menschen auf dem Planeten (zu diesem Prozentsatz gehören vor allem reiche Bürger der USA und Chinas) die globale Erwärmung 26-mal stärker beeinflussen als der durchschnittliche Mensch auf der Erde. Einer der Mitautoren der Studie, Carl-Friedrich Schleussner, merkt an:

"Hätten sie den gleichen Anteil an den Emissionen wie die ärmsten 50 Prozent der Weltbevölkerung, wäre die zusätzliche Erderwärmung seit dem Jahr 1990 minimal. Die Beseitigung dieses Ungleichgewichts ist der Schlüssel zu fairen und wirksamen Maßnahmen gegen den Klimawandel."


Die Autoren der Studie riefen dazu auf, nicht nur den persönlichen Kohlenstoff-Fußabdruck zu berücksichtigen, sondern auch die Aktivitäten von Konzernen und den reichsten Menschen der Welt. Ihrer Ansicht nach wird die Verantwortung für den Klimawandel heute oft ungerechterweise auf die Bürger abgewälzt, während die Hauptverursacher der Umweltverschmutzung im Verborgenen bleiben und weiterhin zur Umweltzerstörung beitragen.

"Es geht hier nicht um eine akademische Auseinandersetzung – es geht um die realen Folgen der Klimakrise, die wir bereits heute erleben. Wenn wir die Wohlhabendsten nicht zur Verantwortung ziehen, verpassen wir eine der wirksamsten Möglichkeiten, die Umweltschäden in Zukunft zu reduzieren", betonte Schleussner.

Mehr zum Thema – US-Comedian: "Nach all den Lügen der Wissenschaftler und Medien bezweifle ich den Klimawandel"

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Trump kĂĽndigt Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien an


Am Rande seines Staatsbesuchs in Saudi-Arabien hat US-Präsident Donald Trump die Aufhebung aller US-Sanktionen gegen Syrien angekündigt. Die Entscheidung sei nach Diskussionen mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan gefallen, sagte Trump.

Die Beziehung der USA zu Syrien wolle er normalisieren, ergänzte der US-Staatschef. Außenminister Marco Rubio werde sich noch in dieser Woche mit seinem syrischen Amtskollegen treffen. Er selbst wolle, sagte Trump, noch am Mittwoch den syrischen "Übergangspräsidenten" Ahmed al-Scharaa treffen. Letzterer ist zugleich Chef der islamistischen Miliz Haiat Tahrir asch-Scham (HTS), die bislang als terroristisch eingestuft worden war. Al-Scharaa selbst hatte jahrelang auf US-Fahndungslisten gestanden.

Nach dem Sturz des syrischen Präsident Baschar al-Assad durch von der Türkei aus unterstützte Islamisten im Dezember vergangenen Jahres hatte die EU bereits im Februar beschlossen, einige Wirtschaftssanktionen gegenüber Syrien auszusetzen. Derzeit wird in Brüssel geprüft, ob alle EU-Sanktionen gegen Syrien ausgesetzt werden.

Washington vertrat bislang den Standpunkt, dass vor einer Aufhebung der Sanktionen die Menschenrechtslage in Syrien stabilisiert werden müsse. Insbesondere wurden Lockerungen von Maßnahmen der neuen Machthaber unter anderem zum Schutz von Minderheiten abhängig gemacht. Seit dem Machtwechsel haben mit der neuen syrischen Regierung verbundene Dschihadisten Christen sowie Alawiten und Drusen angegriffen, zahlreiche Menschen wurden dabei getötet.

Mehr zum Thema – US-Präsident Trump startet in Saudi-Arabien dreitägige Reise in die Golfregion

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Wegen StĂĽcken eines Russophoben: Tournee des Moskauer Theaters auf der Krim abgesagt


Die Tournee des Staatlichen Akademischen Wachtangow-Theaters aus Moskau wurde in Sewastopol drei Stunden vor Beginn der ersten der AuffĂĽhrungen abgesagt. Die entsprechende Entscheidung wurde von Gouverneur Michail Raswosschajew getroffen, der sie in seinem Telegrammkanal mitteilte. Der Gouverneur von Sewastopol schrieb:

"Ich habe beschlossen, die Aufführungen des Wachtangow-Theaters in Sewastopol abzusagen. Die Plakate sind bereits entfernt worden, das Geld für die Eintrittskarten wird zurückerstattet. Denn es stellte sich heraus, dass zwei der drei Produktionen, die das Theater zu uns brachte, von Rimas Tuminas inszeniert wurden.Für diejenigen, die es nicht wissen: Nach dem Beginn der militärischen Sonderoperation sagte Rimas, dass Moskau bombardiert werden sollte, und wollte das Stück 'Mein Freund Bandera' in Szene setzen. Er selbst ging zu seinem faschistischen Idol. Das ist ein Verräter.

Ich halte es für ein besonderes Sakrileg, die Inszenierungen eines Verräters in Sewastopol, der patriotischen Hauptstadt Russlands, zu zeigen. Ich verstehe und akzeptiere die Wahl des Repertoires für die Tournee nicht, die der amtierende Direktor des Wachtangow-Theaters getroffen hat."


Der Gouverneur fügte hinzu, dass es keine zweideutige Politik und keine Rechtfertigung für etwas Derartiges in einem Land geben kann, "das jeden Tag für seine geistigen und moralischen Werte kämpft". Außerdem betonte er, dass Sewastopol das Wachtangow-Theater wie auch andere föderale Theater gerne willkommen heißen würde, wenn auf dem Tourneeplan für das nächste Jahr Produktionen von Autoren stünden, die "mit dem Land solidarisch sind".

Die Meinungen über den Schritt des Gouverneurs von Sewastopol gingen jedoch auseinander. Einige Kulturschaffende äußerten ihre Verwunderung über einen derart radikalen Ansatz, während andere solche Maßnahmen uneingeschränkt unterstützten. Auch das russische Kulturministerium unterstützte die Entscheidung von Sewastopol. Dort bezeichnete man die von der Leitung des Wachtangow-Theaters getroffene Wahl des Repertoires als einen Fehler:

"Das russische Kulturministerium schenkt der Gestaltung der Repertoirepolitik der untergeordneten Kultureinrichtungen große Aufmerksamkeit. Es hält die von der Leitung des Theaters getroffene Repertoirewahl für einen Fehler. Diese Position wurde der Leitung des Wachtangow-Theaters übermittelt."


Bis zum Jahr 2022 war der litauische Regisseur Rimas Tuminas Intendant des Wachtangow-Theaters in Moskau und des Malyj-Theaters in Vilnius. Nach dem Beginn der militärischen Sonderoperation in der Ukraine wurde er aus dem Theater in Vilnius entlassen – und verließ später auch Russland mit der Begründung, er tue dies als Folge von Drohungen gegen ihn und seine Familie von Litauen aus.

Später wurde ein skandalöses Gespräch zwischen ihm und den Prankstern Wowan und Lexus bekannt. In diesem Gespräch wollte Tuminas Moskau bombardieren und vertrat die Ansicht, dass russische Kulturschaffende "aus dem Gedächtnis gelöscht" werden sollten. Außerdem stimmte Tuminas der Aufforderung des Anrufers zu, bei der Produktion des Stücks "Mein Freund Bandera" zu helfen, und unterstützte den Vorschlag, eine Sabotage im Wachtangow-Theater durchzuführen.

Nach dem anschlieĂźenden Skandal trat Tuminas als kĂĽnstlerischer Leiter des Wachtangow-Theaters zurĂĽck, das er von 2007 bis 2022 leitete. Im Jahr 2024 starb er an einem RĂĽckfall der Krebserkrankung, an der er in den letzten Jahren gelitten hatte.

Mehr zum Thema – "Der Nussknacker" verboten: Litauen streitet über Umgang mit russischen Klassikern

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Abgeordneter: EU hat Ermittlungen wegen Moskau-Besuchen zum Tag des Sieges eingeleitet


Ein Mitglied des Europäischen Parlaments erklärte, dass gegen ihn und andere Abgeordnete, die kürzlich nach Moskau gereist sind, eine EU-Untersuchung wegen ihrer diplomatischen Einsätze in Russland läuft.

Der unabhängige zypriotische EU-Abgeordnete Fidias Panayiotou hatte zusammen mit anderen Abgeordneten die russische Hauptstadt während der Feierlichkeiten zum Tag des Sieges besucht, wo er mit dem Vorsitzenden des Unterhauses des russischen Parlaments Wjatscheslaw Wolodin zusammentraf.

In einem Video, das am Montag auf X (vormals Twitter) veröffentlicht wurde, sagte Panayiotou, dass seine Reise "im Europäischen Parlament überhaupt nicht gut ankam, und sie haben bereits eine Untersuchung gegen uns eingeleitet".

Panayiotou hatte bereits in der Vergangenheit die kriegerische Haltung der EU gegenĂĽber Russland bezĂĽglich des Ukraine-Konflikts offen kritisiert und argumentiert, dass BrĂĽssel der Diplomatie Vorrang vor Waffenlieferungen an Kiew geben sollte.

Während des Treffens am vergangenen Samstag lobte Wolodin den internationalen Dialog, der es den Beamten ermögliche, "einander zu verstehen und Entscheidungen zu treffen, die für ihre Völker und Staaten wichtig sind", heißt es auf der Website der Staatsduma.

Andere Gäste im russischen Parlament kamen Berichten zufolge aus Deutschland, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Bulgarien und dem EU-Beitrittskandidaten Serbien.

Sein Besuch in Moskau fiel mit den russischen Gedenkfeiern zum Tag des Sieges zusammen, an dem die Niederlage Nazideutschlands im Zweiten Weltkrieg gefeiert wurde. An der Veranstaltung nahmen 28 ausländische Staats- und Regierungschefs teil, darunter auch der slowakische Ministerpräsident Robert Fico und der serbische Präsident Aleksandar Vučić, die beide die gegen sie gerichteten Drohungen aus Brüssel ignorierten, falls sie abreisen würden.

"Ich betrachte die heutige Reise nach Moskau als äußerst erfolgreich", sagte Fico, der am Rande der Veranstaltung Gespräche mit hochrangigen Vertretern aus Brasilien, China und anderen Ländern führte.

Vučić, der vom Roten Platz in Moskau aus sprach, sagte, er sei stolz darauf, Serbien bei der Zeremonie zu vertreten, auch wenn er mit persönlichen Konsequenzen seitens der EU für seine Teilnahme rechne.

Der russische Präsident Wladimir Putin lobte die ausländischen Staats- und Regierungschefs, die an den Feierlichkeiten zum Tag des Sieges teilnahmen, und bezeichnete sie als "Führer nicht durch ihr Amt, sondern durch Charakterstärke, Überzeugungen und die Bereitschaft, diese Überzeugungen zu verteidigen".

Mehr zum Thema – "Dieser wunderbare Blick auf Moskau" – Vučić und Fico treffen sich trotz EU-Flugverbot in Moskau


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Istanbul-Verhandlungen: Putins Angebot wird Test fĂĽr "Koalition der Willigen" sein


Von Oleg Issaitschenko

Der russische Präsident Wladimir Putin hat vorgeschlagen, die Verhandlungen mit der Ukraine am 15. Mai in Istanbul aufzunehmen, "wo sie schon einmal stattgefunden haben und unterbrochen wurden". Der Staatschef betonte, Moskau habe den Dialog mit der Ukraine nie aufgegeben und schließe einen Waffenstillstand nicht aus, falls der Dialog wieder aufgenommen werde.

Ihm zufolge sollten die Gespräche die Ursachen des Konflikts beseitigen und den Weg für einen "langfristigen, dauerhaften Frieden mit einer historischen Perspektive" ebnen. Putin erklärte:

"Unser Vorschlag, wie es genannt wird, liegt auf dem Tisch. Die Entscheidung liegt jetzt bei den ukrainischen Behörden und ihren Handlangern, die, wie es scheint, eher von ihren persönlichen politischen Ambitionen als von den Interessen ihres Volkes geleitet werden und den Krieg mit Russland durch die Hände ukrainischer Nationalisten fortsetzen wollen."


Die Initiative des Präsidenten hat außerhalb Russlands positive Reaktionen hervorgerufen. So hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan in einem Telefongespräch mit Putin seine Bereitschaft erklärt, den Veranstaltungsort Istanbul zur Verfügung zu stellen. Ihm zufolge wird die türkische Seite "jede erdenkliche Unterstützung bei der Organisation und Durchführung von Verhandlungen mit dem Ziel eines nachhaltigen Friedens" leisten.

Auch US-Präsident Donald Trump äußerte sich positiv. In seinem Beitrag im sozialen Netzwerk Truth Social schrieb er:

"Ein potenziell groĂźer Tag fĂĽr Russland und die Ukraine!"


Der Chef des Weißen Hauses fügte außerdem hinzu, dass "Hunderttausende von Leben" gerettet werden könnten, wenn der Konflikt in der Ukraine beendet würde. Ihm zufolge "wird es eine ganz neue und viel bessere Welt sein".

Experten wiesen auch auf Putins Bezugnahme auf Erklärungen europäischer Staats- und Regierungschefs hin, die versuchen, mit Russland "in unverschämtem Ton und mithilfe von Ultimaten" zu reden. Dies könnte sich auf eine gemeinsame Erklärung einer "Koalition der Willigen" beziehen, die von den Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands, Polens und der Ukraine vertreten wird und in der die Parteien zu einem 30-tägigen Waffenstillstand aufrufen, der am 12. Mai beginnen soll.

Außerdem drohten sie Russland mit schärferen Sanktionen gegen den Banken- und Energiesektor, falls Moskau sich weigern sollte, einen vollständigen Waffenstillstand zu unterstützen. Es wird erwartet, dass sich die neuen Maßnahmen gegen fossile Brennstoffe, Öl und die Schattenflotte richten werden. Selenskij bekräftigte später seinen Standpunkt und stellte Bedingungen für Verhandlungen.

Moskau steht solchen Vorschlägen jedoch äußerst skeptisch gegenüber. In der "nächtlichen" Erklärung erinnerte Putin daran, dass Russland in der Vergangenheit immer wieder Waffenstillstandsinitiativen vorgebracht habe, die aber von der ukrainischen Seite wiederholt sabotiert worden seien, auch während des Besuchs ausländischer Gäste in Moskau anlässlich des 80. Jahrestages des Sieges. Der Präsident betonte:

"Ich wiederhole: Russland ist zu Verhandlungen ohne jegliche Vorbedingungen bereit. Jetzt gibt es Feindseligkeiten, Krieg, und wir schlagen vor, die Verhandlungen, die nicht von uns unterbrochen wurden, wieder aufzunehmen. Was ist daran falsch? Diejenigen, die wirklich Frieden wollen, können das nur unterstützen."


Stanislaw Tkatschenko, Professor der Fakultät für Internationale Beziehungen der Staatlichen Universität Sankt Petersburg und Experte des Waldai-Klubs, ist der Meinung:

"Das letzte Mal wurden die Verhandlungen genau in Istanbul abgebrochen. Daher erscheint die Wiederaufnahme des Dialogs in dieser Stadt logisch, wenn man die Position Moskaus bedenkt, deren Formel lautet: 'Abkommen von Istanbul plus Berücksichtigung der Realitäten vor Ort'."

Darüber hinaus hat Moskau seit 2022 einen systematischen Ansatz zur Lösung der Ukraine-Krise gezeigt. Tkatschenko räumt ein:

"Wie vor drei Jahren sind wir bereit, über den Frieden zu sprechen, unter Berücksichtigung der Veränderungen, die wir an der Front sehen. Der diplomatische Dialog über die Ukraine ist jedoch nicht die einzige Option für die russischen Behörden."

"Wladimir Putin hat sich in seiner nächtlichen Rede nicht direkt an die europäischen Staats- und Regierungschefs gewandt. Aber er erwähnte, dass sie versuchen, mit Russland und seinem Volk auf eine unbeholfene Art und Weise zu sprechen, indem sie die Sprache der Ultimaten verwenden. Putin wies dies zurück, wodurch ihre Drohungen bedeutungslos wurden. Mit anderen Worten: Europa wurde auf die Ebene einer zerstörerischen Kraft zurückgestuft."

Auch der deutsche Politikwissenschaftler Alexander Rahr meint, dass die Wahl von Istanbul als Ort für die Wiederaufnahme der Verhandlungen nicht zufällig ist. Er erklärt:

"Moskau macht deutlich: Es war schon im April 2022 bereit, den Dialog fortzusetzen, aber dann haben die Briten Selenskij gezwungen, die Gespräche abzubrechen und gegen Russland in den Krieg zu ziehen."

"Die Europäer sind sich jedoch sehr wohl bewusst, dass die Ukraine nicht gewinnen kann.

Sie sind mit ihrem eigenen Scheitern beschäftigt, aber sie wollen es nicht zugeben. Europa versucht, stark und hart zu erscheinen, Ultimaten zu stellen und mit Sanktionen zu drohen, während es sich hinter Trump versteckt."

"Sie ziehen die Vereinigten Staaten auf ihre Seite, werden aber schließlich gezwungen sein, dem US-Präsidenten zuzustimmen, wenn dieser endlich die Wiederaufnahme des Istanbul-Prozesses unterstützt. Abgesehen davon sind Trump die Europäer egal. Er will einfach ein großer Friedensstifter werden ‒ in der Ukraine, in Palästina, im indisch-pakistanischen Konflikt."

Konstantin Dolgow, außerordentlicher und bevollmächtigter russischer Botschafter, fügt hinzu:

"Der russische Präsident sagte, dass sich unsere Position seit drei Jahren nicht geändert hat: Russland ist entschlossen, den Dialog auf derselben Grundlage fortzusetzen, aber unter Berücksichtigung der veränderten Realitäten vor Ort."

"Schließlich hat der Präsident nicht ohne Grund gesagt: Wenn es Verhandlungen gibt, können wir über eine Art von Waffenstillstandsoptionen sprechen. Gleichzeitig berücksichtigen wir die Tatsache, dass die ukrainischen Streitkräfte die zuvor getroffenen Vereinbarungen ‒ den Energiewaffenstillstand, den Osterstillstand und den Waffenstillstand zu Ehren des Siegestages ‒ nicht eingehalten haben."

"Wie dem auch sei, der Westen und Kiew suchen nun verzweifelt nach einer Antwort auf Putins Worte. Es ist ganz klar, dass unsere Gegner auf solche Vorschläge nicht vorbereitet waren. Sie haben auf Krieg gesetzt. Selbst Erklärungen über eine 30-tägige Waffenruhe sind nur ein Versuch, den ukrainischen Streitkräften eine Atempause zu verschaffen."

Experten wiesen außerdem darauf hin, dass der von den ukrainischen Behörden paraphierte Text des Istanbuler Abkommens von 2022 nicht die endgültige Fassung der Vereinbarungen ist, sondern die Grundlage für diese. Außerdem hat Russland als siegreiche Partei in dem Konflikt das Recht, Zeit und Ort für die Verhandlungen zu bestimmen, was für die ukrainische Seite eine Art Test sein wird:

Wenn sich die Behörden in Kiew auf Betreiben der "Koalition der Willigen" weigern, zu verhandeln, und "die Prüfung ausfallen lassen", werden sie sich kollektiv des moralischen Rechts berauben, von Friedensbemühungen zu sprechen.


Der Jahrestag des Sieges und vier Tage intensiver Verhandlungen mit hochrangigen ausländischen Delegationen, die die souveränen Staaten Europas und des Globalen Südens vertraten, sind ein beredtes Zeugnis dafür, dass Russland unter den gegenwärtigen Umständen nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in der Diplomatie die Initiative behält. Dolgow fasst zusammen:

"Es ist für jeden klar, dass Russland auf der richtigen Seite der Geschichte steht. Und unsere Position ist klar: Wir würden eine diplomatische Lösung des Konflikts vorziehen, aber wenn unsere Gegner dazu nicht bereit sind, wird die militärische Sonderoperation fortgesetzt. Wenn die ukrainischen Behörden auf Geheiß der Europäer noch mehr Menschen, Ausrüstung, Territorium und Geld verlieren wollen, dann ist das ihre Entscheidung."

Ăśbersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 11. Mai 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Oleg Issaitschenko ist ein russischer Journalist.

Mehr zum Thema ‒ Selenskij erklärt sich bereit, Putin zu persönlichen Gesprächen in der Türkei zu treffen

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EU-Verteidigungskommissar: Russland wird Waffenstillstand fĂĽr Vorbereitung neuer Kriege nutzen


EU- und NATO-Staaten fordern Russland in ultimativer Form auf, einem Waffenstillstand zuzustimmen und zu den Verhandlungen am Donnerstag in Istanbul zu erscheinen. Den Beginn direkter Gespräche mit der Ukraine schlug der russische Präsident Wladimir Putin allerdings selbst in einer Ansprache an Journalisten in der Nacht zu Sonntag vor – ohne Vorbedingungen und in Form der Rückkehr zu den Verhandlungen in Istanbul im Frühjahr 2022.

EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius äußerte jedoch am Montag eine Meinung, die am aufrichtigen Interesse der EU an einer dauerhaften Beendigung des Konflikts zweifeln lässt. In einem Interview mit der ukrainischen Zeitung European Pravda schloss er sich der Einschätzung der Nachrichtendienste Deutschlands, Dänemarks und anderer Länder an, dass Russland in der Lage sein wird, die EU bis 2030 oder "sogar noch früher, während der nächsten drei Jahre" anzugreifen.

Er wies darauf hin, dass Russland seine Wirtschaft bereits auf eine kriegerische Grundlage gestellt hat und nicht in der Lage ist, sie in den vorherigen Zustand zurĂĽckzubringen.

"Wenn es in der Ukraine zu einem Frieden oder einem Waffenstillstand kommt, werden sie weiterhin eine solche Menge an Waffen produzieren und lagern, die es ihnen schließlich erlauben würde, eine neue Aggression zu starten", erklärte der Kommissar.


Kubilius betonte, dass die EU den Frieden in der Ukraine voll und ganz unterstütze, aber "dieser Frieden wird nicht bedeuten, dass Russland aufhört, sich auf die nächsten Aggressionen vorzubereiten – sei es wieder gegen die Ukraine oder dieses Mal gegen EU- oder NATO-Mitgliedstaaten".

"Wir halten es [einen neuen Krieg – Anm. d. Red.] für ein sehr realistisches Szenario. Und die einzige Möglichkeit, einen russischen Angriff abzuwehren, besteht darin, dass wir uns besser darauf vorbereiten", schloss er.


Was sagte BND-Chef im März?

Der 68-jährige litauische Politiker, der seit Dezember das Amt des EU-Kommissars für Verteidigung innehat, stützte sich offenbar auf viel beachtete Aussagen des BND-Chefs Bruno Kahl zu den angeblichen russischen Kriegszielen, die dieser im März getätigt hatte.

Kahl war von der Deutschen Welle zu der im Westen kursierenden Vorstellung befragt worden, wonach Russland in fünf Jahren zu einer Bedrohung für Westeuropa werde – RT DE berichtete. Er hatte geantwortet:

"Also, wenn eine kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine früher zum Stillstand kommt (als 2029/30, Anm. d. Red.), dann sind natürlich all die Mittel, sowohl die technischen wie materiellen Mittel, wie Rüstung, als auch die personellen Mittel, wie Rekrutierung, sehr viel früher in der Lage, eine Drohkulisse gegen Europa abzugeben, und dann kann es auch sein, dass eine konkrete Gefährdung, eine Erpressung vielleicht von russischer Seite gegenüber den Europäern früher stattfindet, als wir das früher berechnet haben. …

Ein frühes Kriegsende in der Ukraine befähigt die Russen, ihre Energie dort einzusetzen, wo sie sie eigentlich haben wollen, nämlich gegen Europa."


Merz sprach ĂĽber "Ausbluten" Russlands

Bundeskanzler Friedrich Merz sprach im Interview mit dem Handelsblatt im April auch über ein mögliches "Ausbluten" Russlands. Er sagte:

"Das russische Volk ist in seiner ganzen Geschichte unglaublich leidensfähig gewesen. Der rücksichtslose Verschleiß von Menschen ist immer auch Teil der russischen Politik gewesen. Insofern sollten wir nicht zu sehr darauf hoffen, dass sich der Krieg irgendwann von allein löst, weil das Land ausgeblutet ist oder es zu politischen Reaktionen gegen das Regime kommt."

Im Gespräch betonte Merz, dass dieser Krieg für Putin nicht zu gewinnen sei.

Mehr zum Thema – Krieg mit Russland schon in diesem Jahr? Die gefährliche Hysterie um das Sapad-Manöver


de.rt.com/europa/244843-eu-ver…

Nicht Peking, sondern Washington hat im Zoll-Krieg klein beigegeben


Von Rainer Rupp

Nach den jüngsten US-China-Verhandlungen zwischen dem US-Finanzminister Scott Bennet und Chinas stellvertretendem Premierminister He Lifeng am 9. Mai in der Schweiz sagte Präsident Trump am darauffolgenden Montag (12. Mai) vor der Presse:

"Gestern haben wir mit China einen Total-Reset erreicht. Nach produktiven Gesprächen in Genf einigen sich beide Seiten nun darauf, die nach dem 2. April verhängten Zölle für 90 Tage zu senken, während die Verhandlungen über die größten strukturellen Fragen fortgesetzt werden."

Demnach haben die USA ihre Zölle auf chinesische Waren von 145 Prozent auf 30 Prozent für den vereinbarten Zeitraum abgesenkt und China hat im Gegenzug seine Vergeltungszölle auf US-Waren von 125 Prozent auf 10 Prozent reduziert. Diese Änderungen sollen den fast zum Erliegen gekommenen US-China-Handel wiederbeleben und helfen, zerbrochene Lieferketten zu flicken. Zugleich wurde damit eine Grundlage geschaffen, auf der weitere Gespräche fortgesetzt werden können.

Nachdem Trump die US-Zölle nach dem 2. April auf die so gut wie jegliche Importe aus China verhindernde Höhe von 145 Prozent hochgeschraubt hatte, wurden von ihm Cartoons in den US-Medien veröffentlicht, die ihn zeigten, wie er an seinem Schreibtisch im Oval Office immer ungeduldiger auf sein Telefon starrt, die Hand schon in der Nähe des Hörers. Der Begleittext lautete: "XI muss jeden Moment anrufen, um zu verhandeln. Er kann es sich nicht leisten, länger zu warten." Aber Trump wartete vergeblich, denn China ist nicht vergleichbar mit den US-Vasallen in Europa oder sonst wo auf dem Globus.

Bereits wenige Tage nach Trumps pauschaler Zollerhöhung auf 30 Prozent auf alle US-Importe – egal aus welchem Land – waren Präsidenten und Staatschefs aus 70 Ländern vor dem "Blonden Schrecken" aus Washington in die Knie gegangen und hatten in Anrufen um Verhandlungen über niedrigere Zölle gebettelt. Das muss Trumps überzogene Selbsteinschätzung derart gestärkt haben, dass er glaubte, er könnte auch Peking diktieren. Die chinesische Führung blieb jedoch unbeeindruckt und hat stattdessen auf den groben Block Trump einen groben Keil gesetzt. Die von Trump rapide in die Höhe gedrehte Zollspirale gegen China ließ Peking ungerührt, stattdessen zog es Schritt für Schritt mit. Bei 125 Prozent Zöllen gegen Importe aus den USA hörten die Chinesen jedoch auf, weil eine weitere Erhöhung "keinen Sinn mehr" machen würde, da das bereits erreichte Zoll-Niveau den Warenaustausch mit den USA praktisch unmöglich machte, so die Erklärung aus Peking.

Und während Trump weiter auf den – allerdings nicht kommenden – Anruf aus Peking wartete, wurde der Unmut in der US-amerikanischen Wirtschaft und in den eigenen republikanischen Reihen gegen Trumps China-Zölle immer lauter. Denn es gibt so gut wie keinen US-Industriezweig, der nicht von Ersatzteilen oder Vorprodukten aus China abhängig wäre, was sogar für die meisten größeren US-Waffensysteme gilt.

Ein Indiz für die wachsende Verzweiflung der Trump-Administration war dann schließlich der Versuch von Trumps Finanzminister Bennet, mithilfe von Zollnachlässen die 70+ Länder, die vor Washington bereits in die Knie gegangen waren, zu "überzeugen", eine Art "Koalition der Willigen" zu bilden, um einen gemeinsamen Wirtschaftskrieg gegen China zu führen. Aber auch dieser Plan, der von der US-Wirtschaftszeitung Bloomberg in einem Artikel ausführlich beschrieben wurde, ging nicht auf, was wiederum die aktuelle Bedeutung Chinas im Welthandel unterstreicht.

Während sich die westlichen Medien nach dem 2. April obsessiv auf die von der Trump-Regierung verhängten, jeglichen Handel killenden 145 Prozent Zölle gegen China konzentrieren, ließ sich Xi Jinping nicht von seinem Kurs abbringen. Bereits seit den ersten US-Drohungen eines Handelskriegs im Jahr 2018 hat Peking konsequent das Ziel verfolgt, die Zahl seiner Handelspartner zu diversifizieren.

Seither ist der Anteil der Exporte in die USA am chinesischen Bruttoinlandsprodukt auf nur noch 2 Prozent gesunken. Auch die EU hat ihre Position als Chinas wichtigster Handelspartner an den ASEAN-Raum verloren. Anstatt Donald Trump – der zunehmend genervt auf Anruf aus Peking wartete, um einen vermeintlichen Sieg zu verkünden –, um Gnade zu bitten, besuchte Xi in den auf den 2. April folgenden Wochen auf Einladung vom 14. bis 18. April drei seiner zentralen wirtschaftlichen und strategischen Partner in Südostasien:

Vietnam, mit dem China durch den gemeinsamen Ausbau einer neuen Eisenbahnverbindung vom Norden Vietnams nach Südchina im Wert von umgerechnet 8 Milliarden US-Dollar die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern weiter vertiefen wird.

Kambodscha, mit dem China den Hafen von Ream am Golf von Thailand gemeinsam entwickelt. Dieser wird China einen noch direkteren maritimen Zugang zur Straße von Malakka verschaffen – einer Schlüsselroute, durch die 80 Prozent der chinesischen Ölimporte und 60 Prozent seiner sonstigen Güter transportiert werden. Die Kontrolle über diesen maritimen Engpass garantiert China die Freiheit der Seefahrt.

Malaysia, mit dem der bilaterale Handel Chinas im Jahr 2024 ein Volumen von umgerechnet 212 Milliarden US-Dollar erreicht hatte – ebenso viel wie der Handel mit Russland. Über Malaysia läuft zudem ein wesentlicher Teil der iranischen Ölimporte Chinas.

Trotz der anhaltenden Versuche des US-Hegemons, diese Entwicklung in der Region zu stören, setzt China seine friedliche Zusammenarbeit mit seinen unmittelbaren Nachbarn fort und arbeitet kontinuierlich an der Schaffung einer gemeinsamen Wohlstandszone in Asien. Das war das Ziel seiner Besuche, nämlich die Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen dieser Länder untereinander inmitten von Spannungen im globalen Handel, insbesondere mit den Vereinigten Staaten, so hieß es in den offiziellen Verlautbarungen.

Dasselbe Ziel wurde knapp drei Wochen später, am 5. Mai, beim ASEAN+3-Treffen (China, Korea, Japan + 10 ASEAN-Mitglieder) im japanischen Mainichi unter Beteiligung der Finanzminister oder Zentralbankdirektoren der teilnehmenden Staaten verfolgt. Ohne die USA namentlich zu nennen, erklärten die 13 asiatischen Teilnehmer in ihrem Abschlusskommuniqué: "Der eskalierende Handelsprotektionismus belastet den Welthandel und führt zu einer wirtschaftlichen Fragmentierung, die Handel, Investitionen und Kapitalströme in der Region beeinträchtigt."

Die Gruppe bekräftigte nachdrücklich ihr Bekenntnis zum Multilateralismus und forderte ein regelbasiertes, offenes und inklusives Handelssystem, weg von der exklusiven, US-geführten sogenannten "Regel-basierten-Ordnung", die nirgendwo niedergeschrieben ist und willkürlich immer wieder von Washington verändert wird.

Stattdessen unterstützten die ASEAN+3 Staaten die konsequente Umsetzung der Regionalen umfassenden Wirtschaftspartnerschaft (RCEP, das größte Freihandelsabkommen der Geschichte) und betonten die Bedeutung stabiler Industrieproduktion und Lieferketten.

Ostasien, Zentralasien und Russland bilden damit das Fundament des globalen Wirtschaftswachstums und der Stabilität. Es wird den USA zunehmend schwerer fallen, diese zu spalten und gegen China, ihren selbst ernannten Wirtschaftsgegner, aufzuhetzen. Vielleicht wird Trump eines Tages einsehen, dass eine verstärkte Zusammenarbeit der USA und Europas mit China der Welt zwei große Wachstumsmotoren verleihen würde, statt nur dem einen in Form von China.

Zu guter Letzt bleibt noch die Frage, wer im US-Zollkrieg gegen China zuerst eingelenkt hat. Darüber gibt uns die offizielle Webpage des chinesischen Außenministeriums Auskunft, auf der der Sprecher Lin Jian betonte, dass die US-China-Zoll-Gespräche auf Wunsch der USA zustande kamen. Diese Aussage wurde während einer regulären Pressekonferenz am 7. Mai 2025 gemacht. Hier der volle Text, Übersetzung der offiziellen englischsprachigen Version in deutscher Sprache:

Erstens hat sich die US-Seite kürzlich über verschiedene Kanäle an China gewandt und aktiv ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht, mit China über Zölle und andere damit zusammenhängende Fragen in Kontakt zu treten. Nach sorgfältiger Prüfung der US-Botschaften beschloss China, Gesprächen zuzustimmen. Die Gespräche finden auf Wunsch der US-Seite statt.

Zweitens ist es Chinas konsequente Position, sich dem Missbrauch von Zöllen durch die USA entschieden zu widersetzen. China wird seine legitimen Rechte und Interessen entschlossen wahren, internationale Fairness und Gerechtigkeit wahren und die WTO-Regeln und das multilaterale Handelssystem verteidigen.

Drittens wurde dieser Zollkrieg von der US-Seite gestartet. Wenn die USA wirklich eine Verhandlungslösung wollen, sollten sie aufhören, Drohungen auszusprechen und Druck auszuüben, und Gespräche mit China auf der Grundlage von Gleichheit, gegenseitigem Respekt und gegenseitigem Nutzen aufnehmen. China wird niemals eine Situation akzeptieren, in der die USA eine Sache sagen, aber eine andere tun, noch wird China eine Einigung auf Kosten von Prinzipien oder internationaler Fairness und Gerechtigkeit anstreben.

Natürlich haben Trump und ihm nahestehende Medien wie "Breitbart" wiederholt mit zweideutigen Phrasen anzudeuten versucht, dass die Initiative für das Treffen in Genf von Peking ausgegangen ist und Trump mit seiner Politik einen Sieg davongetragen habe. Aber nirgendwo in der US-Medienwelt, oder aus den Kreisen von Kongressmitgliedern oder auch von Trump selbst, gibt es eine Aussage, die der Meldung des chinesischen Außenministeriums widerspricht, dass "die Gespräche auf Wunsch der US-Seite stattfanden".

Mehr zum Thema - USA und China senken Zölle nach Gesprächen in Genf


de.rt.com/meinung/244877-nicht…

Wagenknecht: Referendum zu Taurus, um nicht im Nuklearkrieg aufzuwachen


Im Zusammenhang mit der Entscheidung der Bundesregierung, die Waffenlieferungen an die Ukraine nicht mehr zu veröffentlichen, erklärte Sahra Wagenknecht in der Welt, es sei eine Frechheit, die Öffentlichkeit nicht mehr zu informieren.

"Die Steuerzahler, die das Ganze immerhin bezahlen, haben ein Recht zu erfahren, welche Waffen fĂĽr wie viele Milliarden Deutschland liefert."

Weiter äußerte sie die Vermutung, die Geheimhaltung solle dazu dienen, die Taurus liefern zu können – was eine Entscheidung mit schweren Konsequenzen wäre:

"Das wäre nicht nur eine Kriegserklärung an Russland, sondern auch eine Kapitulationserklärung an unsere Demokratie."

Nachdem Bundeskanzler Friedrich Merz am Tag seines Amtsantritts gleich seine Absicht bestätigt hatte, die Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern zu wollen, hat Außenminister Johann Wadephul inzwischen eine Lieferung der Taurus als Drohung mit der Forderung nach einem Waffenstillstand in der Ukraine verknüpft. SPD-Fraktionschef Matthias Miersch hat zuletzt eine Lieferung der Taurus nach wie vor ausgeschlossen.

Wagenknecht hält das nicht für eine Frage, die das Parlament entscheiden dürfe, sondern fordert ein Referendum:

"Bevor Taurus geliefert wird, muss es eine Volksabstimmung zu der Frage geben. Über Krieg oder Frieden in Deutschland sollte die Bevölkerung wenigstens selbst entscheiden können. Es darf nicht sein, dass die Öffentlichkeit beim Ukraine-Thema abgeschaltet wird und wir dann plötzlich in einem Nuklearkrieg aufwachen."

Die russische Regierung hat mehrfach deutlich signalisiert, dass ein Einsatz der deutschen Taurus-Marschflugkörper gegen Russland eine Kriegsbeteiligung Deutschlands darstellen würde.

Mehr zum Thema – "Muss am Donnerstag in Istanbul erscheinen" – Wadephul richtet weiteres Ultimatum an Russland


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Vučić stellt für Brüssel klar: "Ich diene dem serbischen Volk, nicht der EU"


Serbiens Präsident Aleksandar Vučić hat scharf auf die Forderung von EU-Ratspräsident António Costa reagiert, Serbien müsse "seine Geschichte überwinden", Russland verurteilen und sich voll der EU-Außenpolitik verpflichten.

"Ich bin niemandem unterstellt. Ich bin dem serbischen Volk verpflichtet. Und so werde ich auch handeln. Immer", erklärte Vučić nach dem Treffen mit Costa in Belgrad.

Seinen Besuch in Moskau am 9. Mai habe er offen angekündigt. "Ich habe nie gelogen", betonte Vučić. "Wir haben 80 Jahre Sieg über den Faschismus gefeiert – und über Gaslieferungen gesprochen."

Costa hatte Belgrad aufgefordert, die EU-Linie voll mitzutragen: Russland verurteilen, die Ukraine stärken und die Beziehungen zum Kosovo normalisieren. Nur dann könne der EU-Beitritt weiter vorangetrieben werden.

Vučić räumte ein, dass Serbien den europäischen Weg gehe – "aber manchmal hat es einen ungehorsamen Präsidenten". Auch ein solcher stelle den EU-Kurs nicht grundsätzlich infrage. Zugleich betonte er die wirtschaftliche Bedeutung der EU für sein Land. Vier der zehn größten Exportunternehmen in Serbien stammen aus der EU. Über die Hälfte aller serbischen Ausfuhren geht in EU-Staaten.

Zuvor hatte Alexander Bocan-Charčenko, der russische Botschafter in Serbien, die Reaktionen aus Brüssel als "Angriff auf die Souveränität Serbiens" bezeichnet.

Vučić stellte klar: Weder werde Serbien durch seinen Moskau-Besuch geschwächt, noch fürchte er mögliche EU-Strafen. "Wenn die EU uns bestrafen will – dann nehme ich das auf mich", sagte er. Auf Kritik werde er antworten – "und zwar deutlich".

Laut Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant die EU Investitionen in Höhe von sechs Milliarden Euro für Reformen in den Westbalkanländern. Serbien allein soll rund 1,6 Milliarden Euro erhalten.

Fünf Staaten der Region – Albanien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien – gelten als offizielle Beitrittskandidaten. Auch das international umstrittene Kosovo hat einen Antrag gestellt.

Der Weg zur Mitgliedschaft ist lang: Serbien ist seit dem Jahr 2012 Kandidat, Nordmazedonien seit 2005. Kroatien trat als bisher letzter Staat im Jahr 2013 bei – nach einem zehnjährigen Verfahren.

Mehr zum Thema – Fico kontert Kallas' Kritik wegen seines Besuchs in Moskau: Gegen EU-Politik des Eisernen Vorhangs


de.rt.com/europa/244861-vucic-…

Polizei erschießt Angreifer in Genf – Messerattacke nahe Rue Rothschild


Ein mit einem Messer bewaffneter Mann ist am Dienstag in Genf von der Polizei erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich im belebten Quartier Pâquis, unweit der Rue Rothschild.

Die Behörden sprechen von einem gezielten Angriff auf eine Patrouille.

Zeugen berichten, der Mann habe plötzlich das Messer gezogen und sei auf Polizisten zugerannt. Diese eröffneten nach mehrfacher Warnung das Feuer. Drei Schüsse sollen gefallen sein. Der Angreifer wurde tödlich getroffen und verstarb trotz Reanimationsversuchen noch vor Ort.

Die Genfer Polizei sperrte die Umgebung ab und übergab den Fall an die Staatsanwaltschaft. Offen bleibt bislang, was den Mann zu der Attacke veranlasst hat. Über seine Identität oder einen möglichen Hintergrund wurde zunächst nichts bekannt.

Mehr zum Thema ‒ Lervoss International Ltd. – oder das gestohlene Geld der ukrainischen Eisenbahn in der Schweiz


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"Königreich": Die Rechtsextremen in der Regierung brauchen den Popanz


Von Dagmar Henn

Wer immer glaubte, mit dem Ausscheiden von Nancy Faeser aus dem Amt der Innenministerin kehre wieder Vernunft ein, wurde jetzt schnell eines Besseren belehrt. Der neue Innenminister Alexander Dobrindt setzt erneut Hunderte von Polizisten in Marsch, wie damals gegen die Beteiligten am "Rollator-Putsch", der sich inzwischen langsam in quälend langwierigen Verfahren als die Luftblase erweist, nach der er für kühlere Köpfe von Anfang an aussah.

Dieses Mal ist es also ein Verein namens "Königreich Deutschland". Der ebenfalls das reichlich nichtssagende Etikett "Reichsbürger" trägt. Bei unzähligen Durchsuchungen ging es vor allem um die Beschlagnahmung des Vereinsvermögens. Nur – die Vorwürfe gäben lediglich eine Grundlage für ganz gewöhnliche Strafverfahren, die Erklärung des Bundesinnenministeriums dazu klingt aber, als wäre diese Truppe zutiefst staatsgefährdend. Obwohl nicht einmal in dieser Erklärung von Gewalttaten oder Umsturzversuchen die Rede ist, oder von bewaffneten Einheiten oder Ähnlichem.

Nun, die Staatlichkeit der Bundesrepublik scheint aus sehr dünnem Glas zu bestehen und schon durch leiseste Erschütterungen bedroht zu sein. Man erhält den Eindruck, würde dieses Personal es mit einer Truppe wie der RAF zu tun bekommen, säße es wimmernd unter dem Schreibtisch. Aber werfen wir mal einen genaueren Blick auf die ministerielle Erklärung.

"Zweck und Tätigkeit des Vereins laufen den Strafgesetzen zuwider und richten sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung sowie den Gedanken der Völkerverständigung."

Das mit den Strafgesetzen, das mag sein oder nicht. Doch selbst, wenn man annimmt, dass alle angedeuteten Straftaten real wären, so fragt man sich dann doch – warum dieser mit nach Polizeiangaben vergleichsweise kleine Verein mit etwa tausend Mitgliedern, und nicht die etwa dreimal größere Scientology-Sekte, der man ebenfalls nicht nachsagen kann, sonderlich viel mit der "verfassungsmäßigen Ordnung" zu tun zu haben? Wenn der Polizei schon mal langweilig ist …

Ein paar Sätze werden in der Erklärung auch Minister Dobrindt persönlich zugeschrieben:

"Die Mitglieder dieser Vereinigung haben einen 'Gegenstaat' in unserem Land geschaffen und wirtschaftskriminelle Strukturen aufgebaut. So untergraben sie beharrlich die Rechtsordnung und das Gewaltmonopol der Bundesrepublik. Dabei untermauern sie ihren vermeintlichen Herrschaftsanspruch durch antisemitische Verschwörungserzählungen. Das kann in unserem Rechtsstaat nicht geduldet werden. Wir gehen entschlossen gegen diejenigen vor, die unsere freiheitliche demokratische Grundordnung angreifen."

Das ist schon mal ein interessanter Punkt. Dass die Verschwörungstheorien "antisemitisch" sind, scheint entscheidend zu sein. Verschwörungstheorien gibt es nämlich viele; auch wenn man all jene beiseitelässt, die die Leitmedien frei Haus liefern, in Gestalt "russischer Sabotage" und ähnlicher Märchen – die Legende von Scientology beruht, soweit ich weiß, darauf, dass außerirdische Seelen auf der Erde gefangen sind; eine Science-Fiktion-Version der Katharer, allerdings gekreuzt mit massivem Erwerbstrieb.

Übrigens, in Bayern, das Dobrindt gut kennen sollte, gibt es bis heute Vereine, in denen sich Anhänger von König Ludwig II. sammeln, die fest davon überzeugt sind, dass dieser auf preußische Anweisung ermordet wurde, um das Königreich Bayern zu unterwerfen. Sind die jetzt auch unter Beobachtung des Verfassungsschutzes?

Interessant ist das Argument, der verbotene Verein habe "die Rechtsordnung und das Gewaltmonopol" untergraben. Warum? Weil das selbst proklamierte "Königreich Deutschland aggressiv eigene Staatlichkeit" reklamiert habe und durch eigene Gesetze, eigene Rechtsprechung "das Gewaltmonopol der Bundesrepublik" infrage gestellt habe.

Das ist wie üblich eine Argumentation für juristisch Ahnungslose. Eigene Regeln aufzustellen, ist das grundsätzliche Recht jeder Vereinigung, und neben dem bürgerlichen Recht gibt es unzählige Spezialrechte. Die Satzungen von Vereinen und Parteien beispielsweise. Andere Vereinigungen wie die beiden großen Kirchen besitzen eine komplette innere Rechtsordnung. Auch interne Gerichtsbarkeiten sind absolut üblich. Mehr noch – und Dobrindt weiß das genau – im Falle einer internen Streitigkeit innerhalb einer Vereinigung mit eigenem Recht sind in der Mehrzahl der Fälle staatliche Gerichte erst dann zuständig, wenn der Rechtsweg gemäß dem internen Recht erschöpft ist.

Jeder Kleingartenverein hat beispielsweise Regeln, die für Außenstehende befremdlich wirken, weil sie vorschreiben, wie viel Beet sein muss, wie hoch der Zaun sein darf oder welche Pflanzen nicht erwünscht sind, und diese Regeln haben innerhalb der Mitgliedschaft Gesetzesqualität. Was auch damit zu tun hat, dass das staatliche Recht, das den Meisten die Regel scheint, in Wirklichkeit die Ausnahme ist, und eine vergleichsweise neue Entwicklung, die erst mit dem Nationalstaat aufkam, während zuvor das gruppenbezogene Recht die Norm war. Mittelalterliche Universitäten waren beispielsweise eigene Gemeinschaften mit voller eigener Rechtlichkeit, und die Geschichte ist voll von Auseinandersetzungen zwischen den Städten, die sie beheimateten, und den Alma Mater, eben den Gemeinschaften der Lehrenden und Studierenden, weil die Städte nicht das Recht hatten, Angehörige der Universitäten vor Gericht zu stellen.

Was bedeutet, wenn eine Gruppe von Personen sich zusammenschließt und aus freiem Willen in diesem Zusammenschluss einer Reihe absurder Regeln unterwirft, wie Kartoffeln nur montags und mit den Fingern zu speisen, und Strafen verhängt, wenn diese Regeln nicht eingehalten werden, ist das nicht grundsätzlich rechtswidrig. Es ist auch nicht per se ein Verstoß gegen das staatliche Gewaltmonopol, sonst gäbe es dieses tausendfach. Es ist schließlich in Deutschland auch legal, einem Schweigeorden beizutreten. Die Grenze ist zum einen der freie Wille, also ob die Beteiligten ohne Zwang und bei klarem Bewusstsein die betreffenden Regeln für sich angenommen haben, und zum anderen die Frage von Eigen- oder Fremdgefährdung.

Was nicht heißt, dass diese Truppe jetzt sympathisch oder nützlich wäre; es heißt nur, dass die Grenzen des Zulässigen anders verlaufen, als das Innenministerium das darstellt. Und so ganz stimmt nicht einmal die Ablehnung der vorhandenen staatlichen Ordnung, denn, da der Verein "Liegenschaften" besitzen soll, der Verein und nicht dessen Vorsitzender, muss er eine juristische Person sein, also eingetragen. So wie die Inbesitznahme von Liegenschaften auch voraussetzt, eine Eintragung im Grundbuch vorzunehmen.

"Wesensprägend für das 'Königreich Deutschland' ist eine dezidierte profitorientierte Ausrichtung: In der Vergangenheit sind ihm von seiner Anhängerschaft erhebliche Summen zum Ankauf von Liegenschaften zugewendet worden, weitere Einnahmen werden z. B. über einschlägige Schulungsangebote im Reichsbürger- und Selbstverwaltermilieu erzielt (etwa Seminare zum 'Systemausstieg' oder Prüfungen zu einer 'KRD-Staatsangehörigkeit'). Über Teilorganisationen ('Königliche Reichsbank', 'Deutsche Heilfürsorge' u. a.) werden dabei seit Jahren unerlaubte Bank- und Versicherungsgeschäfte betrieben und trotz fortgesetzter Zwangsmaßnahmen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) fortgeführt."

Seit wann ist eine "dezidierte profitorientierte Ausrichtung" in der Bundesrepublik illegal? Nur gemeinnützige Vereine dürfen nicht profitorientiert sein; ansonsten ist eigentlich nur relevant, ob die Steuererklärung stimmt. Ja, da kann es sich um Betrug verschiedenster Art handeln; es kann aber auch sein, dass die erwähnten Teilorganisationen beispielsweise genossenschaftlich organisiert sind. Ganz gewöhnliche Wirtschaftsstraftaten also, wie sie in Deutschland täglich tausendfach geschehen; ein Grund, dass die Strafverfolgung tätig wird, aber kein Fall für den Staatsschutz.

"Weitere Verstöße gegen Strafgesetze ergeben sich aus dem Verein zurechenbaren Volksverhetzungen, Verunglimpfungen des Staates, Urkundenfälschungen durch Ausgabe eigener Legitimationsdokumente wie auch sonstigen szenespezifischen Ungehorsamsdelikten."

Das ist ein hübsches neues Wort, "szenespezifisches Ungehorsamsdelikt". Klingt nach "systematischem Falschparken" oder "gewerbsmäßiger Zechprellerei". Aber wir wissen ja alle, dass "Volksverhetzung" und "Verunglimpfung des Staates" Meinungsdelikte sind, derer man mittlerweile für nichts beschuldigt wird; was dummerweise eben auch bedeutet, als Argument, warum etwas besonders gefährlich sein soll, sind sie inzwischen gänzlich wertlos.

Ja, es kann sich bei dem Verein "Königreich Deutschland" um eine Art Sekte handeln – kann aber auch sein, dass nicht. In den vergangenen Jahren ist die Liste der mit großem Aufwand betriebenen Strafverfolgung auf letztlich zweifelhafter Grundlage ziemlich lang; angefangen mit den unzähligen Verfahren, mit denen Gegner der Coronamaßnahmen überzogen wurden. Die meisten hätten nie zu einer Strafverfolgung oder zumindest nicht zu einer Strafverfolgung in diesem Ausmaß führen dürfen. Und wenn man die "Reichsbürger" wirklich für ein ernstes politisches Problem hielte, gäbe es eine einfache Gegenmaßnahme: eine echte, ordentliche, per Volksentscheid bestätigte Verfassung. Die fürchtet das politische Berlin aber anscheinend wie der Teufel das Weihwasser.

Das Hauptmotiv für das ganze Spektakel dürfte wieder einmal sein, dass das Thema der gefährlichen Rechtsextremisten regelmäßig aufgefrischt werden muss. Je rechtsextremer die Politik der auf Kriegstüchtigkeit ausgerichteten Bundesregierungen wird, desto größer muss der Popanz aufgebaut werden, der davon ablenken soll. Im Zusammenhang mit dem Auftreten der neuen Regierungsmitglieder wie Verteidigungsminister Johann Wadephul eine nicht leicht zu erfüllende Aufgabe, denn die Bilder nutzen sich ab. Und inzwischen wurde so oft aus voller Kehle "Wolf" geschrien, dass viele spätestens bei "Wo …" schon den Sender wechseln dürften.

Man würde sich und dem Land eine Atempause wünschen, um die ganzen Affären in Ruhe sichten und vernünftig bewerten zu können, und um wenigstens vorübergehend in einen Rechtszustand zurückzukehren, in dem noch klar zwischen Wort und Tat, zwischen Fantasie und Wirklichkeit unterschieden wird und die wüstesten Kriegstreiber schweigen müssten. Aber schon dieses Vereinsverbot belegt, dass eine solche Atempause nicht stattfindet, sondern das gleiche undemokratische Spiel, für das Nancy Faeser so berüchtigt war, weitergehen wird. Das hat sich schnell geklärt. Aus diesem Elend wieder auf den Boden rationalen Rechts zurückzukehren, wird die wirklich schwierige Aufgabe.

Mehr zum Thema – Innenminister Dobrindt lässt "Königreich Deutschland" verbieten – "König" Peter Fitzek in Haft


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Russlands Auslandsgeheimdienst: Kiew will Übergabe entführter Einwohner des Gebiets Kursk verzögern


Die ukrainische Führung erwäge die Möglichkeit, von Russland die Rückgabe gefangener Kämpfer des Asow-Regiments im Austausch gegen friedliche Einwohner des Gebietes Kursk, die gewaltsam in die Ukraine verschleppt wurden, zu verlangen. Dies gab der Pressedienst des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR am Dienstag bekannt. "Nach Angaben des SWR beabsichtigt Kiew, die Rückkehr der verbleibenden Zivilisten aus dem Gebiet Kursk, die gewaltsam auf ukrainischem Territorium festgehalten werden, nach Russland so lange wie möglich zu zögern."

Wie es heißt, betrachte das Umfeld von Wladimir Selenskij in dieser Hinsicht die in die Ukraine verschleppten Bewohner der Region Kursk als "wertvolles Kapital". "Im Austausch für dieses 'wertvolle Humankapital' könnte man von Moskau 'etwas Wichtigeres als verwundete und nicht zum Frontdienst taugliche Kriegsgefangene' verlangen."

In erster Linie gehe es um den Austausch von Kämpfern des nationalistischen Bataillons Asow, das in Russland als terroristisch anerkannt und verboten sei, so der SWR weiter. Außerdem seien sie in Russland wegen besonders schwerer Verbrechen verurteilt worden. "Die Tatsache, dass das Selenskij-Regime russische Zivilisten als Geiseln missbraucht, um die Freilassung seiner Mörder um jeden Preis zu erreichen, ist nichts anderes als ein weiterer Beweis für seinen Nazi-Charakter."

Vergangene Woche erklärte Russlands Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa, Kiew weigere sich zwar nicht, die Bewohner der Region Kursk, die während der Besatzung verschleppt worden seien, an Russland zu übergeben, nenne aber kein Datum für die Übergabe.

Sie betonte, Kiew fordere Moskau auf, wegen Beihilfe zum Terrorismus festgenommene ukrainische BĂĽrger im Austausch gegen friedliche Einwohner des Gebietes Kursk, die gewaltsam in das Gebiet Sumy verschleppt worden seien, freizulassen. "Im Verlauf der Verhandlungen lehnt die ukrainische Seite die RĂĽckkehr der Einwohner des Gebiets Kursk nicht ab, nennt aber auch kein konkretes Datum", so Moskalkowa.

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de.rt.com/russland/244856-russ…

Schweiz schlieĂźt russische Journalisten vom Eurovision Song Contest aus


Der Ausschluss russischer Künstler vom Eurovision Song Contest ist längst etabliert – ein stillschweigendes Dauerverbot seit 2022. Doch der Bann bleibt nicht auf die Bühne beschränkt. Beim diesjährigen Wettbewerb in Basel wurde auch russischen Medienvertretern die Akkreditierung verweigert – unabhängig davon, ob sie für regierungsnahe oder kremlkritische Redaktionen arbeiten. Es ist ein leiser, aber unübersehbarer Akt politischer Abgrenzung.

Was ursprünglich als vorübergehende Annäherung an die Sanktionspolitik der EU und der USA gedacht war, ist in der Schweiz zur dauerhaften Linie geworden – in einem Land, das einst als Brückenbauerin zwischen den Machtblöcken galt. Mit der Übernahme der EU-Sanktionen im Frühjahr 2022 vollzog das Land eine historische Abkehr von seiner traditionellen Neutralität – und reiht sich seither fest in das westliche Lager ein.

Dieser Paradigmenwechsel zeigt sich nicht nur auf politischer oder wirtschaftlicher Ebene, sondern längst auch im kulturellen Raum.

Der Eurovision Song Contest, ursprünglich als Forum der Völkerverständigung gedacht, ist 2025 in Basel zu einem weiteren Schauplatz gezielter Ausgrenzung geworden. Dass nicht nur russische Künstler, sondern nun auch russische Journalisten systematisch ausgeschlossen werden, ist ein deutliches Signal.

Es ist eine Entwicklung, die selbst unter westlichen Beobachtern Unbehagen auslöst. Kritische oder unabhängige Stimmen aus Russland erhalten keinen Zugang mehr zu einem internationalen Kulturereignis, das einst gerade für seine Offenheit und Vielfalt gefeiert wurde. Statt Dialog herrscht Selektion, statt kulturellem Austausch regiert politische Konformität.

Die Schweizer Behörden berufen sich auf Sicherheitsaspekte und internationale Verpflichtungen. Doch für viele ist klar: Hier wird geopolitischer Druck willfährig übernommen – auf Kosten der eigenen Unabhängigkeit. Der einst hochgehaltene Grundsatz, dass Medien aus allen Teilen der Welt einen Platz im öffentlichen Diskurs haben sollten, wird stillschweigend preisgegeben.

Der ESC 2025 zeigt in aller Deutlichkeit, wie sehr sich westliche Institutionen von ihrer eigenen Idee der Offenheit entfernen. Dass russische Stimmen – gleich ob künstlerisch, journalistisch oder zivilgesellschaftlich – inzwischen systematisch ausgeblendet werden, offenbart eine neue Art der kulturellen Blockbildung. Für die Schweiz bedeutet das nichts weniger als den Verlust jenes Status, der sie über Jahrzehnte als glaubwürdige und respektierte Vermittlerin auszeichnete.

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de.rt.com/schweiz/244833-schwe…

Österreich zahlt – Der Parteiapparat lebt


Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) stellte heute sein erstes Doppelbudget vor, das er als "gesamtstaatlichen Kraftakt" bezeichnete. Doch was als dringend benötigte Haushaltskonsolidierung präsentiert wird, entpuppt sich schnell als ein Budget, das vor allem jene trifft, die ohnehin bereits unter der Belastung des Staates leiden.

Es ist kein Sanierungsplan fĂĽr Ă–sterreich, sondern ein klarer Angriff auf den Mittelstand, auf Familien und Rentner.


Anstatt die nötigen Reformen durchzusetzen – etwa die überdimensionierte Bürokratie abzubauen, die illegale Migration zu stoppen oder die ideologisch motivierten Geldvernichtungsprogramme zu streichen – dreht die Regierung den Geldhahn für die Bürger noch weiter auf.

Das Ergebnis: höhere Kosten für das Klimaticket, eine Abschaffung der Bildungskarenz und tiefgreifende Einschnitte im Bereich der Familien- und Sozialleistungen. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass das Budget keineswegs die Lösung der strukturellen Probleme dieses Landes anstrebt – stattdessen werden vor allem diejenigen belastet, die ohnehin hart arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Ein besonderer Wermutstropfen ist die Streichung des Klimabonus, der viele Haushalte besonders im unteren Einkommensbereich entlastet hat. Diese Einsparung bringt der Regierung zwei Milliarden Euro in die Kassen – und das auf Kosten von Menschen, die ohnehin mit den steigenden Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben. Auch die Kürzung der Förderungen für die Umwelt, die Land- und Forstwirtschaft sowie die Kultur lässt tief blicken: Hier wird nicht der Staatshaushalt entlastet, sondern grundlegende Projekte und Unterstützungsmaßnahmen für viele gefährdet.

Die "Konsolidierung" sieht nicht vor, den Staat effizienter zu gestalten, sondern vielmehr den Bürger zur Ader zu lassen. So werden auch die einkommensabhängigen Familienleistungen nicht mehr automatisch angepasst, die Bildungskarenz wird abgeschafft, und das Klimaticket wird für viele zu einem unerschwinglichen Luxus. Es wird teurer, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen, und das, obwohl gerade der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr ein zentrales Ziel der Klimapolitik sein sollte.

Die Sozialpolitik bleibt von den Einsparungen ebenfalls nicht verschont. So wird die E-Card-Gebühr steigen, und auch Rezeptgebühren sowie Zahlungen für das Krankenversicherungssystem der Rentner werden angehoben. Hier zeigt sich das wahre Gesicht des Budgets: Während die Regierung viel über den "Kraftakt" spricht, der notwendig sei, um Österreich zu stabilisieren, wird klar, dass die stabilen Schichten – die arbeitende Bevölkerung – erneut die Hauptlast tragen sollen. Auch die Abflachung der Inflationsanpassungen bei vielen Sozialleistungen trifft vor allem jene, die ohnehin schon am Rande ihrer finanziellen Möglichkeiten leben.

Die Regierung präsentiert sich als "sanierend", doch anstatt die wirklichen Hebel anzusetzen – bei den ineffizienten staatlichen Ausgaben und den nicht nachhaltigen Systemen – wird der Bürger zur Kasse gebeten. Das geht besonders zulasten der Mittelklasse, der Familien und der Rentner.

Was die Regierung jedoch nicht antastet, sind die ideologisch motivierten Ausgaben, die in der Vergangenheit immer wieder als "grüne" oder "soziale" Projekte angepriesen wurden, aber weit entfernt von einer effizienten Mittelverwendung sind. Das Budget enthält keinerlei Hinweise auf eine Reform der Bürokratie oder der Migrationspolitik, zwei der zentralen Themen, die das Land unter finanziellen Druck setzen. Stattdessen bleibt der Verwaltungsapparat unantastbar, und auch die Migrantenströme, die das Sozialsystem belasten, werden nicht adressiert. Hier bleibt die Regierung stur und setzt auf eine Politik, die die arbeitende Bevölkerung weiterhin unzureichend entlastet.

Auch die Verteidigungsausgaben werden in den kommenden Jahren nicht signifikant angepasst, obwohl das Zwei-Prozent-Ziel des NATO-Verteidigungsbudgets weiterhin fest im Plan steht. Diese Ungleichgewichte zeigen die Schieflage der gesamten politischen Ausrichtung dieses Budgets. Es wird auf Kosten der Bürger gespart, aber an den Stellen, die eine echte Reform bräuchten, bleibt man passiv.

Der Minister betont, dass ohne diese Einsparungen die Schuldenquote Österreichs bis zum Jahr 2026 auf fast 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen würde. Doch statt in den Bereichen anzusetzen, die langfristig Druck auf den Haushalt ausüben – wie die Verwaltungsreform oder die Reduktion ineffizienter Ausgaben – geht man den einfachen Weg und greift den Bürgern tief in die Tasche. Das Ergebnis ist ein Budget, das auf die arbeitende Bevölkerung abzielt, anstatt strukturelle Probleme zu lösen.

Die Regierung redet von der notwendigen Konsolidierung, doch anstatt der Bürokratie den Kampf anzusagen, wird der Steuerzahler erneut zum Opfer ihrer politisch gefärbten Einsparpolitik. Der Mittelstand und die Familien, die schon so oft die Lasten der Politik getragen haben, werden weiterhin die Hauptlast der Reformen schultern müssen.

Das Budget, das Finanzminister Marterbauer heute vorlegte, ist kein Sanierungsplan. Es ist ein Dokument des Scheiterns, das auf den Rücken der Bürger, des Mittelstands und der Familien geht. Wo es nötig wäre, die wahren Belastungen des Staates zu identifizieren und anzugehen – bei der Verwaltung und den ungelösten politischen Problemen – wird weiter an den Schwächsten gespart. Ein solches Budget zeigt nicht Mut zur Reform, sondern politische Feigheit. Die Regierung hätte sich hier die Chance nehmen müssen, endlich die nötigen Schritte zu setzen, um Österreich zukunftsfähig zu machen – stattdessen wird weiter auf den Schultern der arbeitenden Menschen gespart.

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de.rt.com/oesterreich/244860-o…

Tatort Schweiz: Wenn Kinder töten – Der unfassbare Messermord einer 14-Jährigen


Noch liegt die Wiese unterhalb des Schützenhauses still da, als sei nichts geschehen. Doch zwischen den Grashalmen brennen Kerzen, Stofftiere liegen auf der Erde, neben handgeschriebenen Briefen. Worte des Abschieds, niedergelegt von jenen, die den Schock noch kaum fassen können. Denn hier, am Waldrand von Berikon, endete am Sonntag das Leben eines 15-jährigen Mädchens – mutmaßlich durch die Hand ihrer besten Freundin.

Täterin besonders schutzbedürftig, weil sie minderjährig ist: Behörden geben im Fall Berikon AG keine Infos mehr heraus. t.co/oTdtTNX7i0
— 20 Minuten (@20min) May 13, 2025

Die Polizei spricht von einem Tötungsdelikt. Die mutmaßliche Täterin: ein 14-jähriges Mädchen aus demselben Schulkreis. Beide besuchten die Kreisschule Mutschellen. Die beiden Mädchen, berichten Mitschüler, waren einst unzertrennlich – bis ein Streit sie entzweite. Am Muttertag wollten sie sich aussprechen. Statt Versöhnung kam es zur Eskalation. Am Ende lag eine von ihnen leblos im Gras, die andere blutend und verstört wenige Meter entfernt.

Spaziergänger fanden die beiden Jugendlichen am frühen Nachmittag. Eine Zeugin berichtet gegenüber 20 Minuten, sie habe mit ihrem Sohn einen Muttertagsspaziergang unternommen, als sie auf das verletzte Mädchen traf: blutüberströmt, die Hände zitternd, die Hose rot gefärbt. "Sie sagte, sie habe einen Streit mit einer Kollegin gehabt." Zwei Passanten leisteten Erste Hilfe, riefen die Rettungskräfte. Für das Opfer kam jede Hilfe zu spät. Die Polizei nahm die 14-Jährige noch am Tatort fest.

Die Aargauer Oberstaatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung eingeleitet. Das Institut für Rechtsmedizin in Aarau soll die Todesursache klären – bislang geht man von Stichverletzungen aus. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um eine Einzeltäterin handelt. Hinweise auf Dritte gibt es bislang nicht.

Die Bevölkerung von Berikon und der Nachbargemeinden Rudolfstetten und Widen ist fassungslos. Nicht nur, weil ein junges Leben ausgelöscht wurde. Sondern auch, weil sich kaum jemand vorstellen kann, dass ausgerechnet dieses Mädchen zur Tat fähig gewesen sein soll. Freunde der Opferfamilie beschreiben die 15-Jährige als ruhig, zurückhaltend, geradezu schüchtern. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich gestritten hat", sagt ein Bekannter gegenüber dem Blick.

Auch die Mutter der mutmaßlichen Täterin sei am Tatort erschienen, berichten Augenzeugen. Drei Stunden lang habe sie versucht, ihre Tochter telefonisch zu erreichen – vergeblich. Dann wurde sie mit einer Realität konfrontiert, die jeder elterlichen Vorstellungskraft spottet.

An der Kreisschule Mutschellen herrscht Ausnahmezustand. Der Gemeinderat, zugleich Mitglied der Schulführung, spricht von "tiefster Erschütterung". Am Montag unterstützte die Kantonspolizei die Schule bei der Krisenkommunikation. Der schulpsychologische Dienst und das Care Team Aargau waren im Einsatz. Lehrerinnen und Lehrer wurden instruiert, Klassen aufgefangen, Gespräche geführt. "Wir können nach so einem Ereignis nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", sagt Patrick Stangl, Gemeinderat und Mitglied des Schulvorstands.

Gleichzeitig zeigt sich die Polizei in der Umgebung der Schule vermehrt präsent. Nicht aus Angst vor weiteren Straftaten, sondern um präventiv einzugreifen, falls Jugendliche aus Überforderung mit der Situation reagieren. Die Sensibilität sei hoch, betont Stangl. Auch Gerüchten soll so entgegengewirkt werden.

Dass die Tat aus dem Innersten einer engen Beziehung entstand, erschwert vielen die Einordnung. Es gibt keine Anzeichen für organisierte Gewalt, keine Hinweise auf Banden, keine Waffen aus dem Internet. Nur zwei Mädchen, ein Streit – und ein Messer. Das reicht, um ein Leben auszulöschen und ein weiteres für immer zu prägen.

Was genau in den Minuten vor der Tat geschah, bleibt vorerst ungeklärt. Die Behörden geben keine Details preis. Zu schwer wiegt der Schutz der minderjährigen Beschuldigten. Das Jugendstrafrecht kennt keine öffentliche Anklage, keine medialen Vorverurteilungen. Es dient der Resozialisierung – nicht der Rache. Umso größer ist die Kluft zwischen Informationsbedürfnis und Schweigepflicht.

Die BĂĽrger von Berikon suchen derweil weiterhin nach Worten, doch sie bleiben sprachlos zurĂĽck.

Mehr zum Thema - Nach Messertat in Erfurt: 14-jähriger schwerverletzter Junge notoperiert


de.rt.com/schweiz/244810-tator…

Studie: Zahl der Todesopfer in Gaza noch immer weit unterschätzt


Diesmal war es der Economist, also das zentrale britische neoliberale Leitmedium, das eine Studie der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet aufgriff. Zum zweiten Mal erschien dort eine Untersuchung, wie hoch die Zahl der Opfer des israelischen Krieges im Gazastreifen tatsächlich ist.

Die erste Studie, die im vergangenen Jahr dort erschien, beschäftigte sich vor allem mit der Frage, wie viele Menschen infolge indirekter Kriegsfolgen starben – im Verhältnis zu den direkt durch Kampfhandlungen Getöteten. Die zweite Studie versucht, die Zahl der unmittelbaren Opfer der Kriegshandlungen zu erfassen.

Die offizielle, also durch das Gesundheitsministerium von Gaza veröffentlichte, Zahl der Todesfälle durch traumatische Verletzungen betrug am Ende des untersuchten Zeitraums (7. Oktober 2023 bis 30. Juni 2024) 37.877 Tote, von denen 28.185 identifiziert waren (die aktuelle Zahl des Gesundheitsministeriums von Gaza vom 5. Mai 2025 beträgt 52.615). Allerdings sorgen die Kriegshandlungen auch dafür, dass das Zusammenführen der Daten immer wieder fast unmöglich ist. Die Studie kombiniert drei verschiedene Datenquellen: eine ebenfalls vom Gesundheitsministerium von Gaza veröffentlichte Liste der Verstorbenen aus den Krankenhäusern, eine Online-Umfrage, die von diesem Ministerium betrieben wird, in der Verwandte die persönlichen Daten Verstorbener eintragen konnten, und eine Analyse der Daten in sozialen Medien ‒ Todesanzeigen, Beileidsbekundungen. Vermisste und nicht identifizierte Tote wurden dann aus der Datenbasis entfernt, ebenso wie Dopplungen.

"Wir schätzen, dass es in der Studienperiode 64.260 Todesfälle durch traumatische Verletzungen gab, was nahelegt, dass das palästinensische Gesundheitsministerium die Sterblichkeit um 41 Prozent zu niedrig gemeldet hat."

Ein Grund fĂĽr diese zu niedrigen Zahlen wird auch benannt:
"Die Eskalation der Bodeneinsätze des israelischen Militärs und Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen erschwerten deutlich die Fähigkeit letzterer, Todesfälle elektronisch zu registrieren. Diese Herausforderungen nötigten das Gesundheitsministerium, auf weniger strukturierte Formen der Datensammlung zurückzugreifen, insbesondere, wenn Krankenhäuser belagert wurden oder Blockaden der Telekommunikation erlebten. Das kann eine unvollständige und geografisch verschobene Berichterstattung verursacht haben, wie es in anderen Konfliktgebieten der Fall war, wo längerer Krieg die Nachverfolgung von Todesfällen erschwerte."

Die Methode, verschiedene Datenquellen miteinander zu verbinden, wurde bereits bezogen auf andere Kriegsgebiete (Kosovo, Kolumbien und Sudan) angewandt ‒ ist also nicht völlig neu.

Auch diese Untersuchung belegt den hohen Anteil an Opfern unter der Zivilbevölkerung. Insgesamt 59,1 Prozent der Opfer waren Frauen, Kinder oder Personen über 65. Es gibt einen höheren Anteil männlicher Opfer in der Altersspanne, die man gemeinhin "wehrfähig" nennt, aber das dürfte, so die Studie, mitnichten andeuten, dass sie aktiv an Kämpfen teilnahmen:

"Bei Männern und Jungen schlagen wir vorsichtig vor, dass zwei Prozesse stattfinden dürften: ein Niveau unterschiedslosen Tötens durch alle Altersgruppen und Geschlechter, mit einem höheren Risiko für junge Männer, das sich durch das Zielen auf Kämpfer (oder solche, die dafür gehalten werden) erklärt und dadurch, dass diese Gruppe einem höheren Risiko ausgesetzt ist ‒ beispielsweise, weil erwachsene Männer oft draußen unterwegs sind, um Vorräte zu beschaffen, zu arbeiten oder als Ersthelfer."

Da bei der Untersuchung der Daten nicht identifizierte Tote wie auch Vermisste nicht miterfasst wurden, ergibt sich letztlich zusätzlich zum errechneten Ergebnis einer Unterschätzung um 41 Prozent noch eine weitere Spanne, die bis zu 107 Prozent höher liegen könnte als die offiziell vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Zahlen.

Auch der Economist, der die Studie mit Verzögerung aufgriff (sie erschien bereits im Februar), akzeptiert die möglichen Gründe, warum die offiziellen Zahlen zu niedrig sein dürften:

"Als frühere Konflikte endeten, entsprachen die Schätzungen Israels und der UN über die Zahlen der Getöteten in etwa jenen, die während der Kämpfe veröffentlicht wurden. Dieser Krieg ist weit ausgedehnter und dauert bereits länger an als jeder in der Vergangenheit. Viele der Einrichtungen, die Todesfälle zählen, wie Krankenhäuser, sind zerstört."

Schließlich aktualisiert der Economist auf Basis des Studienergebnisses die Zahl der anzunehmenden Todesfälle durch traumatische Verletzungen für den 5. Mai 2025. Wenn die offizielle Zahl von 52.615 nur um die von der Studie ermittelte untere Schwelle untertrieben ist, dann wären das 77.000 Tote ‒ bei der höchsten Abweichung von 107 Prozent wären es bereits 109.000. Zwischen 4 und 5 Prozent der Bevölkerung, die der Gazastreifen vor Beginn des Krieges hatte, ist ihm demnach bisher zum Opfer gefallen.

Wobei man angesichts dieser Zahlen nicht vergessen darf, dass es sich hier nur um Menschen handelt, die durch direkte Einwirkung physischer Gewalt getötet wurden. Die frühere Lancet-Studie befasste sich mit der Frage, dass jeder Krieg nicht nur durch unmittelbare Gewalt, sondern auch durch weitere Kriegsfolgen tötet: behandelbare Krankheiten, für die Medikamente fehlen, Hunger, Infektionskrankheiten aufgrund schlechter hygienischer Verhältnisse, Kältetote... das alles war und ist in Gaza zu finden. Laut jener Studie kamen in den Kriegen, die als Modellfälle untersucht wurden, zwischen drei und fünfzehn indirekte Todesfälle auf einen direkten.

Der Bericht im Economist deutet auch das an:

"Eine unbekannte Zahl, vielleicht Tausende, sind umgekommen, weil medizinische Versorgung fehlt. Eine definitive Zählung, wie viele in diesem Krieg gestorben sind, wird schwierig, selbst nach seinem Ende. Und das kann noch weit entfernt sein."

Mehr zum Thema ‒ Zählung der Toten in Gaza: schwierig, aber unerlässlich


de.rt.com/der-nahe-osten/24477…

"Muss am Donnerstag in Istanbul erscheinen" – Wadephul richtet an Russland weiteres Ultimatum


Bundesaußenminister Johann Wadephul hat Russland aufgefordert, zu Gesprächen über einen Frieden in der Ukraine "an den Verhandlungstisch zu kommen. Russland darf keinen leeren Stuhl dort hinterlassen, sondern Russland muss erscheinen, wenn es ernsthaft an einem Frieden interessiert ist", sagte Wadephul in Berlin am Dienstag.

Der CDU-Politiker betonte, dass diese Position "im europäischen Kreis mit US-Außenminister (Marco) Rubio abgestimmt" sei. Donnerstag sei "ein wichtiges Datum" mit Blick auf ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs.

Falls Russland auf das Gesprächsangebot des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij nicht eingehen sollte, drohte Wadephul Moskau mit weiteren Schritten. Es werde in diesem Fall "auch Konsequenzen geben", sagte der Bundesaußenminister und ergänzte: "Wir werden uns nicht ansehen, dass Russland diesen Krieg einfach fortführt."

Auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius warnte Russland vor Konsequenzen. Mit Blick auf die vom Westen und Kiew geforderte Waffenruhe erklärte Pistorius, dass, wenn Putin darauf weiterhin nicht eingehe, jetzt Schritte folgen müssten, "sowohl, was Sanktionen angeht, wie auch, was die weitere Unterstützung der Ukraine angeht".

Pistorius ging nicht auf Einzelheiten ein. Wadephul und Pistorius äußerten sich vor Beginn einer internationalen Konferenz in Berlin zur Zukunft der UN-Blauhelm-Missionen, an der Vertreter aus 130 Ländern teilnahmen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Wochenende als Reaktion auf einen europäischen Vorstoß zu einer 30-tägigen Feuerpause in der Ukraine direkte Verhandlungen mit der ukrainischen Seite in Istanbul vorgeschlagen. Der ukrainischen Seite warf er systematische Verletzung der von Russland einseitig erklärten Waffenpausen vor sowie die Drohung, die Militärparade am 9. Mai mit Drohnenangriffen zu stören.

Russland knüpfte Forderungen an das Abkommen, das mit der ukrainischen Seite in Istanbul im April 2022 kurz vor Abschluss stand, aber nach der Intervention des Westens scheiterte. Zu den Bedingungen von damals, zu denen vor allem die deutliche Reduzierung der ukrainischen Armee und ein neutraler Status zählen, kommt nun die Anerkennung der fünf russischen Regionen hinzu. Die Ursachen des Konflikts müssten bei den Verhandlungen beseitigt werden, betonte Putin mehrfach.

Russland wolle mit der Ukraine bei den Gesprächen in Istanbul "Fragen der nachhaltigen Regelung und der Realitäten vor Ort, einschließlich der Frage der Territorien" erörtern, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow am Dienstag. Zugleich bezweifelte er die "Vertragsfähigkeit der anderen Seite".

Wladimir Selenskij erklärte sich am Montag bereit, nach Istanbul zu reisen und dort mit Putin zu verhandeln. Ob das Treffen zustande kommt und auf welcher Ebene, ist noch vollkommen offen. Der Berater des Präsidialamtes, Michail Podoljak, schränkte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters im Vorfeld ein:

"Präsident Selenskij wird sich in Istanbul mit keinem anderen Vertreter Russlands treffen außer Putin".


Es ist noch nicht bekannt, ob Putin an den Gesprächen teilnehmen wird. Die Frage, wer Russland in Istanbul vertreten und insbesondere ob Präsident Putin teilnehmen werde, wies Peskow ab und vertröstete Neugierige am Dienstag mit dem Hinweis: "Sobald der Präsident dies für notwendig befindet, werden wir es bekannt geben." Sehr wahrscheinlich ist, dass die russische Delegation vom Außenminister Sergei Lawrow angeführt wird.

Im Hinblick auf die Drohungen Brüssels, zusätzliche Sanktionen gegen Russland zu verhängen, wies Peskow am Montag darauf hin, dass eine "Sprache der Ultimaten" für Russland inakzeptabel sei. Er fügte hinzu: "Sie ist nicht angemessen. In dieser Sprache kann man nicht mit Russland reden."

EU-Kommissar: Nach Frieden kommt Krieg?

Eine besondere Meinung äußerte am Montag der EU-Kommissar für Verteidigung, Andrius Kubilius. Der Waffenstillstand und Friedensprozess in der Ukraine werde es Russland ermöglichen, genug Waffen zu produzieren, um "Europa anzugreifen".

"Wenn es in der Ukraine zu einem Frieden oder einem Waffenstillstand kommt, werden sie (Russen) weiterhin eine solche Menge an Waffen produzieren und lagern, die es ihnen schließlich erlauben würde, eine neue Aggression zu starten", erklärte der Kommissar gegenüber ukrainischen Medien.

Kubilius betonte jedoch, dass die EU den Frieden in der Ukraine voll und ganz unterstütze, aber "dieser Frieden wird nicht bedeuten, dass Russland aufhört, sich auf die nächsten Aggressionen vorzubereiten – sei es wieder gegen die Ukraine oder dieses Mal gegen EU- oder NATO-Mitgliedstaaten".

Mehr zum Thema – "Erst Waffenruhe": Merz weist Putins Verhandlungsvorschlag zurück


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"Völlig losgelöst" – GroKo degradiert Lauterbach in den Ausschuss für Raumfahrt


Laut Informationen der Bild-Redaktion in der Landeshauptstadt droht drei ehemaligen leitenden Ministern die zeitnahe Degradierung zur politischen Bedeutungslosigkeit. Ob die jeweiligen beruflichen Nominierungen in RĂĽcksprache mit den Betroffenen erfolgten oder das individuelle Agieren in Zeiten der Ampel- und Restregierung verantwortlich fĂĽr den beruflichen Abstieg ist, wird im Artikel dabei nicht verraten.

Der Bild-Artikel wird bezĂĽglich der GerĂĽchte aus dem Regierungsviertel so getitelt:

"Kein Ministeramt mehr – Lauterbach soll sich jetzt um Raumfahrt kümmern – Auch für Heil und Faeser gibt es neue Aufgaben."

"'Dass ich gern weitergemacht hätte, ist ja kein Geheimnis", verriet der enttäuschte, dabei über Jahre nachweislich unantastbare Karl Lauterbach Ende April einer Spiegel-Redakteurin für ein abschließendes Porträt als scheidender Minister in Berlin. Warum für Lauterbach in der Großen Koalition kein Ministeramt vorgesehen war, ist weiterhin rein spekulativ. Die Bild-Redaktion erklärt zur Zukunft und dem tiefen politischen Fall des vormaligen Medienlieblings:

"Als Minister war er umstritten, dafür aber mit einem großen Stab und Hunderten Mitarbeitern ausgestattet – und ihm war das Interesse der Öffentlichkeit gewiss. Jetzt soll Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach nach Bild-Informationen einfaches Mitglied im Ausschuss für Forschung, Technologie und Raumfahrt werden. Also: sich zukünftig um Raketen kümmern."

Die beruflichen Zukunftspläne von Lauterbachs SPD-Kollegin Nancy Faeser scheinen demnach auch auf Eis gelegt zu werden. Trotz der ambitionierten Abschiedsgala zum AfD-Gutachten aus dem von ihr geführten Bundesinnenministerium (BMI) reicht es im Merz-Kabinett auch nur zu einer zugeordneten Ausschussmitgliedschaft und dem Dasein als Hinterbänklerin im Bundestag.

Unser letzter Tag im Amt. Wir bleiben aber dem Bundestag erhalten… pic.twitter.com/LvjgINqFjF
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) May 6, 2025

Im Bild-Artikel wird informiert:

"Ihr Amt verließ sie mit einem Knall – und verkündete fast in letzter Minute, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz die AfD nun als 'gesichert rechtsextremistisch' einstuft. Weil das zugehörige Gutachten unter Verschluss blieb und Alexander Dobrindt als Nachfolger längst feststand, gab es viel Kritik. Jetzt soll Faeser u.a. Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien werden."

Zuletzt trifft es laut dem Bericht den ehemaligen Arbeitsminister unter Bundeskanzler Olaf Scholz, Hubertus Heil. Für ihn plant seine Partei demnach einen Sitz im Auswärtigen Ausschuss ein.

Mehr zum Thema – Wer ist Nina Warken? Eine Spiegel-Redakteurin küsst dem scheidenden Karl Lauterbach die Füße


de.rt.com/inland/244841-voelli…

Bardot rechnet mit Macron ab: "Frankreich ist nicht in bestem Zustand"


In ihrem ersten Fernsehinterview seit mehr als zehn Jahren äußert sich die legendäre französische Schauspielerin Brigitte Bardot kritisch zur Politik von Präsident Emmanuel Macron. Frankreich befinde sich derzeit "nicht in bestem Zustand", so Bardot.

Der letzte persönliche Kontakt zwischen Bardot und Macron liegt sechs Jahre zurück. Im Jahr 2018 trafen sich die beiden im Élysée-Palast. Danach hatte Bardot ihm "nichts mehr zu sagen".

Auf die Frage, ob sie von Macrons Amtsführung enttäuscht sei, antwortet Bardot entschieden: "Ja." Sie ergänzt: "Nicht nur ich, sondern ein ganzes Bataillon von Menschen ist von ihm enttäuscht."

Bereits vor zwei Jahren hatte Bardot einen offenen Brief an den französischen Präsidenten geschrieben. Darin bezeichnete sie ihn als ein "böses Wesen". Ihre Einschätzung damals: "Er ist jedenfalls nicht nützlich. Und wenn er nicht nützlich ist, ist er schädlich." Dennoch ließ Bardot durchblicken, dass sie Macron nicht ganz abschreibt: "Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun."

Bardots politisches Urteil ist nicht neu. Bei den Präsidentschaftswahlen 2017 rief sie öffentlich dazu auf, nicht für Macron zu stimmen. Sie warf ihm vor, sich auf die Seite der Viehzüchter und Jäger zu stellen und sich gegen Tierschutzorganisationen zu wenden.

Ihre Haltung spiegelt sich auch in weiteren aktuellen Aussagen wider. Wiederholt kritisiert sie Macron dafĂĽr, dass er sein Versprechen, den Verzehr von Pferdefleisch zu verbieten, nicht eingehalten habe. AuĂźerdem fordert sie ein Ende der Jagd mit Hunden in Frankreich.

Zuvor hatte sie in diesem Zusammenhang den russischen Präsidenten Wladimir Putin gelobt, der "mehr für den Tierschutz getan hat als alle französischen Präsidenten zusammen". Vor fünf Jahren gestand Bardot, "an chronischer Misanthropie" zu leiden. Tiere liebe sie weit mehr als Menschen.

In dem jügsten Interview äußert sich Bardot auch zu den derzeit laufenden Verfahren gegen Gérard Depardieu. Sie spricht dem Schauspieler ihre Unterstützung zu, der sich wegen sexueller Belästigung vor Gericht verantworten muss. Zeitgenössische Filme interessieren Bardot kaum noch – sie "regen nicht mehr zum Träumen an".

Für das Gespräch empfing die 90-Jährige die Fernsehjournalisten in ihrer Villa in Saint-Tropez.

Das Interview erscheint in einer politisch aufgeladenen Zeit. Für Dienstag, den 13. Mai, ist eine Rede Macrons an die Nation angekündigt. Bereits zuvor hatte Marine Le Pen, Fraktionschefin des Rassemblement National, dem Präsidenten einen Mangel an friedlichen Initiativen vorgeworfen und auf Anzeichen einer militärischen Eskalation hingewiesen.

Zudem sorgte ein kürzlich in den sozialen Medien aufgetauchtes Video für Aufsehen, das Macron in einen Drogenskandal verwickelt zeigen soll. Der Élysée-Palast sah sich genötigt, die Aufnahme öffentlich zu kommentieren.

Mehr zum Thema – Paris: Proteste gegen Politik von Macron und Militärhilfe für Kiew


de.rt.com/europa/244830-bardot…

In knapp zwei Jahren: Russland plant fast vollständige Importsubstitution in der Ölindustrie


Wie der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak in einem Meinungsbeitrag für die Zeitschrift Energetitscheskaja politika schreibt, plant Russland, die Gasexporte über Pipelines bis zum Jahr 2036 auf 197 Milliarden Kubikmeter zu steigern, die Produktionsmengen und die Einnahmen für den föderalen Haushalt aufrechtzuerhalten und bis zum Jahr 2050 sogar eine führende Rolle bei der Versorgung der asiatischen Gasmärkte zu übernehmen.

Zu den Plänen gehören auch die Entwicklung eigener Technologien für nahtlose Rohre und Rohre mit großem Durchmesser sowie die Zusammenarbeit mit befreundeten Ländern zur gemeinsamen Entwicklung der Gasinfrastruktur und zum Abschluss langfristiger Verträge sowie die Bildung von Swap-Lieferungen durch Partner. Der stellvertretende Ministerpräsident schreibt:

"Um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, sind umfassende Arbeiten zur technologischen Entwicklung der Industrie im Gange. Durch die Koordinierung der Bemühungen der Öl- und Gasunternehmen und des Staates konnte der Grad der Importsubstitution bereits erheblich gesteigert werden. Bis zum Jahr 2027 erwarten wir eine fast vollständige Importsubstitution in der Ölindustrie, und langfristig will Russland einen bedeutenden Platz in der neuen Nische des Exports von technischen Dienstleistungen und Gütern einnehmen."


Nowak zufolge ist der Höhepunkt der Öl- und Gasnachfrage in der Welt noch nicht überschritten und kann erst nach dem Jahr 2050 erreicht werden. Spitzenreiter beim Wachstum des weltweiten Ölverbrauchs werde Indien, wo die Nachfrage im Jahr 2050 im Vergleich zu 2023 um das 2,5-fache steigen werde. Außenseiter werde Europa sein, wo die Nachfrage um 31 Prozent sinken werde.

In Bezug auf die Trends im globalen Energiesektor sagt Nowak Folgendes voraus:

"Der Haupttreiber des Ölverbrauchswachstums wird Indien sein, dessen Nachfrage nach OPEC-Angaben von 5,3 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2023 auf 13,3 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2050 steigen wird. Auch China und weitere Länder in Asien, dem Nahen Osten und Afrika werden den Verbrauch anführen. Der stärkste Rückgang der Ölnachfrage wird in den europäischen Ländern erwartet – die Ölnachfrage in der Region wird von 13,4 auf 9,2 Millionen Barrel pro Tag sinken."

Mehr zum Thema - Russland plant neue Gas-Pipeline nach China

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Putins Teilnahme an Istanbul-Verhandlungen – "Insidern" ist nicht zu trauen


Ob Russlands Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin an den Verhandlungen zur Beilegung des Ukraine-Konflikts teilnehmen wird, die für Donnerstag, den 15. Mai 2025, in Istanbul angedacht sind, scheint viele Medien im Westen zu bewegen, die recht viel darüber schreiben. Bisher dominiert die Meinung, er werde mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht erscheinen.

Dies ist der Tenor auch bei einigen russischen Medien, die hierzu Parlamentarier wie den ersten stellvertretenden Leiter des Staatsduma-Ausschusses zu internationalen Angelegenheiten, Alexei Tschepa, oder auch Politologen wie Sergei Markow nach deren qualifizierter Einschätzung der Lage befragten. Den Gesprächspartnern der russischen Medien zufolge sei es für Verhandlungen auf höchster Staatsebene noch schlicht zu früh. Dies wird jedoch nicht als genaues Wissen zur Frage dargestellt, ob Russlands Staatschef sich wirklich nach Istanbul begeben wird oder nicht. Wohl der Großteil der Medien im Westen, die sich mit diesem Thema beschäftigen, hält es damit ähnlich.

Und es waren einige: T-Online etwa zitiert Konstantin Kossatschow, den stellvertretenden Sprecher des Föderationsrates; CNN, Politico oder der Spiegel halten einfach nur fest, dass eine Zusage oder Absage seitens des Kreml ausbleibe.

Ganz wenige schafften es, angebliche "Insider" wiederzugeben: In der gesamten Medienlandschaft des Westens waren dies nur zwei deutschsprachige Redaktionen, nämlich die Berliner Zeitung und der Merkur, sowie lediglich eine in Frankreich – dies ist aber immerhin Le Monde.

Alle drei verweisen auf das Informationsportal Gulagu.net, und dieses auf eine angebliche anonyme Quelle bei Russlands Föderalem Schutzdienst, dem FSO, der unter anderem den Präsidenten Russlands schützt. Demnach sollen Russlands Außenminister Sergei Lawrow und der Diplomat Juri Uschakow am Donnerstag nach Istanbul fliegen.

Gulagu.net ist wohl kaum als zuverlässige Quelle zu werten: Das Nachrichtenportal gehört einer NGO mit Sitz in Frankreich, gegründet von einem gewissen Wladimir Ossetschkin. Dieser unterstützte früher die russische Politik und die Anti-Maidan-Bewegung, geriet dann aber mit dem Gesetz in Konflikt und wurde wegen Betrugs angeklagt – weshalb und woraufhin er aus Russland nach Frankreich floh, wo er seitdem in nicht gerade bescheidenen Verhältnissen in Biarritz leben soll. Seitdem veröffentlicht Gulagu.net Propagandamaterial gegen Russland. Wer den Betrieb des Portals finanziert, ist unklar.

Derweil erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gegenüber Journalisten, dass Russland sich weiterhin auf die am Donnerstag anstehenden Verhandlungen vorbereite. Die Fragen, wer Russland in Istanbul vertreten und insbesondere ob Präsident Putin teilnehmen werde, wies Peskow ab und vertröstete Neugierige mehr schlecht als recht auf die nahe Zukunft:

"Sobald der Präsident dies für notwendig befindet, werden wir es bekannt geben."


Zuvor hatte der Chef des Kiewer Regimes, Wladimir Selenskij, Putin aufgefordert, persönlich mit ihm in Istanbul zu verhandeln, und angekündigt, auf jeden Fall am Donnerstag dort zu erscheinen.

Mehr zum Thema – Kreml: Westeuropas Russland-Pläne endeten in einem "totalen Fiasko"

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de.rt.com/international/244849…

Istanbul 2.0 – Was von den neuen Ukraine-Gesprächen zu erwarten ist


In einer nächtlichen Pressekonferenz vom 10. auf den 11. Mai hat Russlands Präsident Wladimir Putin der ukrainischen Regierung den Vorschlag gemacht, die im Jahr 2022 unterbrochenen direkten Gespräche ohne Vorbedingungen wieder aufzunehmen. Der Dialog soll am 15. Mai in Istanbul beginnen.

Die Zeitung Wedomosti hat Experten über die Perspektiven der möglichen Gespräche befragt.

Nikolai Silajew, leitender Wissenschaftler am Zentrum für Kaukasusprobleme am MGIMO-Institut und einer der Teilnehmer an den Gesprächen über das Minsker Abkommen, betont gegenüber dem Blatt, Russland habe die Verhandlungen nie abgelehnt und nie Vorbedingungen gestellt. Er ist der Ansicht, dass wenn die ukrainische Delegation nach Istanbul komme und an den Gesprächen teilnehme, würde das bedeuten, dass Kiew mit dem russischen Szenario der Konfliktlösung einverstanden sei. Silajew wörtlich:

"Natürlich wollen sie nicht mit der russischen Position einverstanden sein und auch nicht anerkennen, dass ihre Möglichkeiten, den Krieg fortzusetzen, erschöpfen. Daher gehe ich davon aus, dass sie gar nicht kommen werden."

Sollte das Treffen dennoch stattfinden, könnten seiner Meinung nach der Präsidentenberater Juri Uschakow sowie das Außenministerium und das Verteidigungsministerium auf Ebene der stellvertretenden Abteilungsleiter sowie der Parlamentsvertreter mögliche Teilnehmer sein.

Was den Inhalt der möglichen Verhandlungen angeht, so könnte man von dem bereits in Istanbul vereinbarten Vertragsentwurf ausgehen. Allerdings unter Anerkennung von Russlands neuer Staatsgrenze, meint Silajew.

"Wahrscheinlich müssen die Details der Entmilitarisierung, Entnazifizierung und Sicherheitsgarantien für Russland und die Ukraine geklärt werden."

Außerdem müsse man darüber diskutieren, "wer rechtsverbindliche Dokumente im Namen der Ukraine unterzeichnen wird und wie die Legitimität dieser Person und der Dokumente selbst sichergestellt wird", betont der Experte.

Die Chancen für Verhandlungen am 15. Mai seien nach Ansicht von Dmitri Suslow, dem stellvertretenden Direktoren des Zentrums für europäische und internationale Studien an der HSE-Universität, eher gering. Denn Wladimir Selenskij und seine Verbündeten in Europa forderten weiterhin einen vorläufigen Waffenstillstand, bevor man zu vollwertigen Verhandlungen übergehen wolle. Suslow kommentiert Kiews Haltung mit den Worten:

"Russland geht jedoch davon aus, dass ein Ăśbergang zu einem Waffenstillstand gleich zu Anfang dazu genutzt werden kann, die Ukraine erneut zu bewaffnen."

Die Position der Trump-Administration sei hier entscheidend, so der Experte.

Sollte das Treffen in Istanbul jedoch stattfinden, werde es auf dem Niveau speziell ernannter Verhandler ablaufen – so wie dies im Frühjahr 2022 der Fall gewesen sei.

Auch Andrei Kortunow, ein Experte des internationalen Diskussionsclubs Waldai, teilt die Meinung, dass die größte Herausforderung für das von Putin vorgeschlagene Format die Position der Ukraine und der Europäer sei. Ihm zufolge passe "dieser Algorithmus Russland nicht", denn es gebe keine Garantien dafür, dass Kiew eine Waffenruhe einhalten werde.

Aus diesem Grund würden seiner Meinung nach in den nächsten drei Tagen mehrere Runden der Pendeldiplomatie stattfinden, damit sich die ukrainischen und russischen Positionen annähern könnten. "Wichtig sind die Flexibilität beider Seiten und ihr Verständnis für die Perspektive der Fortsetzung des Konflikts", betont Kortunow.

Gleichzeitig weist Kortunow darauf hin, dass es in der gegenwärtigen Situation neue Problemen gebe, die im Frühjahr 2022 nicht relevant gewesen seien: Vom Zustand der ukrainischen Streitkräfte und dem Grad von Kiews Beziehungen zum Westen bis hin zur Frage der Territorien, die bereits Referenden über ihren Beitritt zu Russland abgehalten hätten.

Erste Verhandlungen in Istanbul fanden im März und April 2022 statt. Der Dialog wurde durch die ukrainische Seite abgebrochen.

Dawid Arachamija, ein Abgeordneter der Werchowna Rada, der die ukrainische Delegation damals leitete, erklärte im November 2023, dass der damalige britische Premierminister Boris Johnson empfohlen habe, auf ein Abkommen mit Moskau zu verzichten. Johnson selbst hat diese Aussagen dementiert.

Wie die Zeitung Wedomosti mittelt, hätten sich die Seiten bei den abgebrochenen Gesprächen fast darauf geeinigt, dass die Ukraine einem bündnisfreien und atomwaffenfreien Status zustimmt. Russland seinerseits habe damals den Sicherheitsgarantien der Ukraine zugestimmt, die die ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats gefordert haben sollen.

Wie es heißt, müssten die Verhandlungen über den Status der Krim und der Stadt Sewastopol 15 Jahre lang geführt und die Situation im Donbass auf der Ebene der Staatschefs gelöst werden.

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de.rt.com/europa/244834-ukrain…

US-Sondergesandter Witkoff schlieĂźt Friedensabkommen fĂĽr Ukraine ohne Putins Zustimmung aus


Steve Witkoff, der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, erklärte in einem Interview gegenüber dem US-amerikanischen Nachrichtenportal Breitbart News, eine Vereinbarung zwischen der Ukraine und Russland sei ohne die Zustimmung des russischen Präsidenten Wladimir Putin unmöglich.

"Ohne die Zustimmung von Präsident Putin wird es kein Abkommen geben", sagte Witkoff und betonte, dass es notwendig sei, "mit allen Beteiligten an diesem Konflikt" zu sprechen. "Präsident Putin ist das Staatsoberhaupt der Russischen Föderation. Ich verstehe diese Logik nicht, warum die Leute nicht mit Präsident Putin sprechen wollen, sondern gegen ihn sind. Wir müssen mit allen reden."

Witkoff fügte hinzu, er stehe nicht nur mit russischen und ukrainischen Behörden in Kontakt, sondern auch mit nationalen Sicherheitsberatern aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien.

Moskau und Kiew sollten so bald wie möglich direkte Gespräche aufnehmen, so Witkoff. "Lösungen funktionieren, wenn es direkte Gespräche gibt. Wir müssen die Ukraine und Russland an denselben Tisch bringen".

Witkoff merkte an, Trump habe den beiden Parteien "ein Ultimatum gestellt", dass sie Fortschritte in Richtung eines dauerhaften Friedens machen mĂĽssten, andernfalls wĂĽrde sich Washington als Vermittler zurĂĽckziehen. "Dies ist nicht unser Krieg. Wir haben den Krieg nicht begonnen, aber wir wollen helfen, ihn zu beenden", sagte Witkoff und wies auf die Notwendigkeit eines Waffenstillstands hin.

Laut Witkoff sollten bei den Gesprächen vor allem das Schicksal der Krim, der Donezker und Lugansker Volksrepubliken, der Gebiete Cherson und Saporoschje diskutiert werden. Auch das Kernkraftwerk Saporoschje, der Zugang der Ukraine zum Fluss Dnjepr und zum Schwarzen Meer seien zu verhandeln.

"Es gibt Dinge, die meiner Meinung nach nicht schwer zu lösen sein werden, wenn wir die Parteien an einen Verhandlungstisch bringen. Sie werden miteinander reden, wir werden die Probleme zwischen ihnen eingrenzen und dann Kompromisse und kreative Lösungen finden, um jedes ihrer Anliegen in Angriff zu nehmen", so Witkoff.

"Die wichtigsten Stolpersteine sind die fünf Regionen. Russland hat die Kontrolle – eine überwältigende Kontrolle – über zwei dieser Regionen. Die Ukrainer haben ein gewisses Maß an Kontrolle über drei andere Regionen. Wir sind also mit beiden Seiten in einem informellen Gespräch."

Im März hatte US-Präsident Trump Hilfe bei der Verwaltung ukrainischer Kernkraftwerke angeboten. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij sagte, Kiew habe mit Washington über die Zukunft des AKW Saporoschje gesprochen, das seit 2022 von Russland kontrolliert wird. Das russische Außenministerium erklärte, Moskau schließe eine Änderung der Kontrolle über das AKW sowie territoriale Zugeständnisse an die Ukraine aus.

Diesbezüglich erklärte Keith Kellogg, ein weiterer Sondergesandter des US-Präsidenten, Kiew sei bereit, de facto auf unter Russlands Kontrolle stehende Gebiete zu verzichten, um den Krieg zu beenden. Das hätten ihm ukrainische Vertreter mitgeteilt, erklärte Kellogg Ende April in einem Interview mit dem Sender Fox News. "Die Ukraine hat bereits erklärt, dass sie bereit ist, auf Land zu verzichten – nicht de jure, für immer, aber de facto, weil Russland es tatsächlich besetzt. Dazu sind sie bereit, das haben sie mir letzte Woche gesagt", so Kellogg.

In einer nächtlichen Pressekonferenz vom 10. auf den 11. Mai schlug Wladimir Putin der ukrainischen Regierung vor, die im Jahr 2022 unterbrochenen direkten Gespräche ohne Vorbedingungen wieder aufzunehmen. Der Dialog soll am 15. Mai in Istanbul beginnen.

Trump forderte Selenskij auf, der von Putin vorgeschlagenen Wiederaufnahme direkter Gespräche in Istanbul unverzüglich zuzustimmen, und schloss nicht aus, dass er am 15. Mai in die Türkei kommen würde. Selenskij erklärte sich zu direkten Gesprächen mit dem russischen Präsidenten bereit und sagte, er werde persönlich in Istanbul auf ihn warten. Gleichzeitig bestehen die Ukraine, die europäischen Länder und die USA auf eine 30-tägige Waffenruhe und fordern härtere Sanktionen, falls Russland diese ablehnt.

Moskau will eine dauerhafte Lösung des Ukraine-Konflikts erzielen, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag gegenüber Reportern. Aber Sanktionsdrohungen des Westens im Zusammenhang mit der Forderung eines sofortigen Waffenstillstands wies Peskow als inakzeptabel zurück. Peskow wörtlich:

"Eine solch ultimative Sprache ist fĂĽr Russland inakzeptabel, es ist nicht angemessen. Mit Russland kann man in einer solchen Sprache nicht reden."

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de.rt.com/europa/244819-us-son…

Netanjahu-Drohung: Armee wird in den kommenden Tagen "mit voller Kraft“ in Gaza einmarschieren


Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, das Militär werde in den kommenden Tagen "mit voller Kraft" in den Gazastreifen eindringen, so die offizielle Erklärung seines Büros am Dienstag.

Die wörtliche Formulierung Netanjahus nach Angaben seines Büros am Dienstag vor Reservisten lautet:

"In den nächsten Tagen werden wir mit voller Kraft vorgehen, um die Operation abzuschließen. Die Operation abzuschließen bedeutet, die Hamas zu besiegen. Es bedeutet, die Hamas zu zerstören. Es wird keine Situation geben, in der wir den Krieg beenden. Es könnte eine vorübergehende Waffenruhe geben, aber wir gehen den ganzen Weg."

Die Mitteilung erfolgt am dem Tag, wo US-Präsident Donald Trump die Golfregion bereist.

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US-Präsident Trump startet in Saudi-Arabien dreitägige Reise in die Golfregion


US-Präsident Donald Trump startete seine dreitägige Reise in die Golfregion. Erste Station ist Saudi-Arabien, im Anschluss folgen Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Vordergründig geht es um wirtschaftliche Kooperationen, jedoch auch um die angespannte Sicherheitslage in der Region.

Trump landete am frühen Morgen in Riad und wurde am Flughafen vom saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman begrüßt. Im Regierungsflieger waren zudem Verteidigungsminister Pete Hegseth, Außenminister Marco Rubio, Energieminister Chris Wright und Handelsminister Howard Lutnick an Bord. Ein X-Video zeigt, dass auch Elon Musk mit zur US-Delegation gehörte.

.@elonmusk greets @POTUS and Crown Prince Mohammed bin Salman inside the Saudi Royal Court 🇺🇸 🇸🇦 pic.twitter.com/793zuBcocJ
— Rapid Response 47 (@RapidResponse47) May 13, 2025

Laut Informationen der New York Post wird Trump neben den offiziellen Gesprächen mit saudischen Regierungsangehörigen auch eine Rede auf einem Investorenforum in der Hauptstadt Riad halten, wo unter anderem dann auch weitere Tech-Größen wie Mark Zuckerberg und Sam Altman vor Ort sein sollen. Die Website Arab Weekly informiert:

"Im Schlepptau einflussreicher US-Wirtschaftsführer, darunter Tesla-Chef und Trump-Berater Elon Musk, wird Trump zunächst Riad besuchen, wo das saudisch-US-amerikanische Investitionsforum stattfindet, und dann am Mittwoch nach Katar und am Donnerstag in die Vereinigten Arabischen Emirate weiterreisen."

truthsocial.com/@realDonaldTru…

Laut Al Jazeera wird es am heutigen Tag hauptsächlich um gegenseitige Handelsabkommen gehen. Arab Weekly titelte am Vormittag zum Thema weiterer möglicher Deals mit den Nachbarstaaten:

"Washington genehmigt den Verkauf von Waffen im Wert von 1,4 Milliarden Dollar an die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und stärkt damit einen 'wichtigen Partner' der USA. Der geplante Verkauf an den Golfstaat umfasst sechs CH-47F Chinook-Hubschrauber und andere Ausrüstung im Wert von 1,32 Milliarden Dollar."

Der morgige Tag soll dann laut Al Jazeera einen ersten "Höhepunkt" des Besuchs darstellen, "wenn die Saudis die Führer des Golf-Kooperationsrates zu einem Treffen mit Trump einladen werden". So ist laut Al-Jazeera-Informationen auch geplant, dass der syrische Präsident Ahmed al-Scharaa an der Gesprächsrunde teilnimmt. Damit wird die Etablierung al-Scharaas in der Region und der internationalen Politik weiter fortgeführt. So titelte der britische Telegraph am Vortag der Ankunft Trumps in der Region:

"Syrischer Führer bietet Bau eines Trump-Turms in Damaskus an. US-Präsident trifft Ahmed al-Scharaa diese Woche in Riad zu Gesprächen auf Einladung des saudischen Kronprinzen."

Laut arabischen Medien wird davon ausgegangen, dass die USA und Saudi-Arabien das Thema der Normalisierung zwischen Riad und Israel gänzlich vermeiden werden, so ungenannte Quellen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Dazu heißt es weiter:

"Netanjahus Widerstand gegen eine dauerhafte Beendigung des Krieges im Gazastreifen oder gegen die Gründung eines palästinensischen Staates macht jedoch Fortschritte bei ähnlichen Gesprächen mit Riad unwahrscheinlich."

Bei den kommenden geplanten Aufenthalten in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) werden laut Informationen ebenfalls wirtschaftliche Fragen im Mittelpunkt stehen.

Mehr zum Thema – Besuch in Saudi-Arabien: Trump will Einfluss Chinas in der Region eindämmen


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Warnung aus Moskau: NATO-Manöver in Litauen "gegen Russland gerichtet"


In Litauen beginnen Mitte Mai die NATO-Manöver Thunder Fortress 2025. Rund 8.000 Soldaten aus NATO-Staaten werden mit schwerem Gerät aufmarschieren. Laut dem stellvertretenden russischen Außenminister Alexander Gruschko handelt es sich dabei um eine gezielte Machtdemonstration, die sich direkt gegen Russland richtet. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS erklärte er, dass Moskau Maßnahmen ergreifen werde, um die Pläne der Allianz zu durchkreuzen. "Die Maßnahmen laufen bereits", so Gruschko.

"Zwei Militärbezirke werden wieder aufgebaut. In Karelien wird ein Panzerkorps aufgestellt. Weitere Schritte werden folgen – alles, was notwendig ist, um diesen Versuch einer Machtdemonstration in Richtung Russland zu neutralisieren."

Gruschko sieht hinter dem westlichen Verhalten einen klaren Versuch, Russland einzudämmen und sich auf eine militärische Konfrontation vorzubereiten:

"Das ist uns völlig klar. Unsere Streitkräfte beobachten die Situation sehr genau. Und unsere Sicherheits- und Verteidigungsinteressen werden in jedem Fall gewahrt bleiben."

Auch Nikolai Patruschew, der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, hatte zuvor erklärt, dass die NATO bei ihren Übungen Szenarien für eine Einnahme der russischen Exklave Kaliningrad trainiere. Bereits im zweiten Jahr in Folge hält das Bündnis Großmanöver in unmittelbarer Nähe zur russischen Grenze ab.

Unterstützung erhielt Moskau zuletzt auch von einem ehemaligen NATO-Militär. Der britische Ex-Marineoffizier Steve Jermy wirft dem Westen vor, die Warnungen aus Russland ignoriert und damit fahrlässig zur Eskalation beigetragen zu haben. Russland habe dem westlichen Bündnis dessen Schwächen vor Augen geführt.

Thunder Fortress 2025 ist Teil eines größeren Übungszyklus, der auch Iron Wolf 2025-I, Swift Response 2025 und Strong Shield 5 umfasst. Laut NATO dienen die Übungen der Umsetzung der Verteidigungspläne an der Ostflanke des Bündnisses.

Bei den Übungen kommen umfangreiche Ausrüstung zu Land, zu Wasser und in der Luft zum Einsatz. Bereits im April hatte Litauens Armeechef Raimundas Vaiksnoras angekündigt, dass große Verbände zusammengeführt werden.

Mehr zum Thema – "30 internationale Kriegsschiffe" – In Rostock üben NATO-Mitglieder die "Abschreckung"


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Kreml: Westeuropas Russland-Pläne endeten in einem "totalen Fiasko"


Die europäischen Unterstützer der Ukraine haben es nicht geschafft, Russland zu besiegen oder zu schwächen, und wollen den Konflikt dennoch verlängern, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Gruschko.

Der Diplomat argumentierte, dass GroĂźbritannien, Frankreich und Deutschland nicht wirklich an einem Frieden zwischen Moskau und Kiew interessiert seien.

"Diese Länder versuchen weiterhin, den Konflikt in die Länge zu ziehen. Wenn man die diplomatische Sprache, die ihr politisches Handeln verschleiert, weglässt, sind ihre Hauptziele die Niederlage Russlands auf dem Schlachtfeld, seine internationale Isolierung, seine wirtschaftliche Strangulierung und ein Regimewechsel. Alle diese Bemühungen haben in einem totalen Fiasko geendet", sagte Gruschko am Montag der Nachrichtenagentur TASS.

Er fügte hinzu, dass es das ultimative Ziel der EU sei, "Russland so weit wie möglich zu schwächen".

Die Bundesregierung unter Friedrich Merz hat Russland mit zusätzlichen Sanktionen gedroht, falls Moskau sich weigert, einen von der Ukraine vorgeschlagenen und von der EU unterstützten 30-tägigen bedingungslosen Waffenstillstand zu akzeptieren. Kremlsprecher Dmitri Peskow hat daraufhin "die Sprache der Ultimaten" als inakzeptabel zurückgewiesen.

Am Sonntag hatte der russische Präsident Wladimir Putin angeboten, am 15. Mai in der Türkei direkte Verhandlungen mit der Ukraine ohne Vorbedingungen zu führen. Wladimir Selenskij erklärte zunächst, er sei bereit, sich am Donnerstag mit Putin zu treffen, allerdings nur, wenn Moskau zuvor einem Waffenstillstand zustimme. Nachdem Donald Trump aber von dem ukrainischen Präsidenten verlangt hatte, auf das russische Angebot "unverzüglich" einzugehen, revidierte Selenskij seine Haltung und erklärte, er würde auch dann nach Istanbul reisen, wenn es nicht zu einem Waffenstillstand komme.

Die letzte russisch-ukrainische Verhandlungsrunde war im Frühjahr 2022 gescheitert, nachdem Kiew die Gespräche abgebrochen hatte. Putin sagte damals, dass die Unterhändler Kiews zunächst einigen Bedingungen Moskaus zustimmten, bevor sie die Gespräche abrupt verließen.

Moskau lehnt die Forderung der Ukraine nach einer 30-tägigen Waffenruhe mit der Begründung ab, dass die Ukraine dieses Zeitfenster nutzen würde, um ihre Streitkräfte aufzurüsten und neu zu formieren. Putin hat auch darauf bestanden, dass Kiew während eines Waffenstillstands seine Mobilisierungsbemühungen einstellen müsse und keine Waffen mehr aus dem Ausland erhalten dürfe.

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