Grenzpolizei: Moldawien könnte zur Drehscheibe fĂŒr ukrainischen Waffenschmuggel werden
Im Februar hat eine russische Diplomatin Moldawien mit illegalem Waffenhandel in Verbindung gebracht. Julia Schdanowa, Russlands Delegierte bei den Verhandlungen in Wien zu Fragen der militĂ€rischen Sicherheit und RĂŒstungskontrolle, erklĂ€rte damals, das Land sei einer der wichtigsten Transitpunkte fĂŒr KampfgerĂ€t, das aus der Ukraine hinausgeschmuggelt werde.
Ruslan Galuschka, Chef der moldawischen Grenzpolizei, wurde darauf in einem Interview fĂŒr den Fernsehsender TV8 angesprochen. Auf die Frage, ob die Gefahr bestehe, dass sich in dem Land ein Schwarzmarkt fĂŒr aus der Ukraine geschmuggelte Waffen entwickle, antwortete der Beamte:
"Wir werden hauptsĂ€chlich als Transitland fĂŒr Zwecke und Richtungen in mitteleuropĂ€ische LĂ€nder genutzt. Dieses Risiko besteht, weil tatsĂ€chlich viele Waffen in der Ukraine zirkulieren, auch ohne strenge Kontrolle durch die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden."
Zugleich gab Galuschka in dem GesprĂ€ch am Dienstag an, dass in der Republik bislang keine gut organisierten Netzwerke fĂŒr den Verkauf von KriegsgerĂ€t aufgedeckt worden seien, die ernsthafte Fragen aufwerfen wĂŒrden. Es gebe auch keine Hinweise auf gröĂere Mengen an Waffen und Munition, die auf einen möglichen Schmuggel ĂŒber die Staatsgrenze hindeuten wĂŒrden.
Die Waffen, die Kiew vom Westen geliefert bekomme, wĂŒrden weltweit unkontrolliert geschmuggelt, erklĂ€rte Dmitri Poljanski, Erster Stellvertretender StĂ€ndiger Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, bereits im Jahr 2023. Das KampfgerĂ€t lande in Europa, Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten, was eine Bedrohung darstelle, betonte er.
Russlands PrĂ€sident Wladimir Putin teilte damals mit, Moskau verfĂŒge ĂŒber Informationen, dass die Waffen aus der Ukraine ĂŒber den Schwarzmarkt in den Nahen Osten geschmuggelt werden.
Der russische AuĂenminister Sergei Lawrow erklĂ€rte seinerseits bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Ukraine im Januar 2024, dass Kiew die westlichen Waffen teilweise auf dem Schwarzmarkt weiterverkaufe. Es sei schwer vorstellbar, dass die westlichen Regierungen davon nichts wĂŒssten, meinte Lawrow.
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