"Totaler Irrer": Trump droht New Yorks Bürgermeister-Kandidat mit Verhaftung
US-Präsident Donald Trump hat den potenziellen Bürgermeister von New York City, Zohran Mamdani, davor gewarnt, die Arbeit der Einwanderungsbehörde ICE in der Stadt zu behindern. Mamdani erklärte am Dienstag in einer Siegesrede nach den Vorwahlen der Demokratischen Partei, er werde die "maskierten ICE-Agenten" an Abschiebungen von Einwohnern der Stadt hindern.
Sollte Mamdani diesem Versprechen nachkommen, würden die US-Behörden ihn verhaften müssen, gab Trump gegenüber Reportern bekannt, als er am Dienstag die Eröffnung der Migranten-Haftanstalt "Alligator Alcatraz" im Bundesstaat Florida besuchte. Die USA bräuchten keinen Kommunisten, fügte Trump hinzu. Es laufe zudem das Gerücht um, dass der Demokrat sich illegal in den USA aufhalte. Die Behörden würden alles prüfen, betonte Trump und versprach, im Namen der Nation Mamdani scharf zu überwachen.
Der Präsident der Vereinigten Staaten hörte mit seiner Kritik dem Demokraten gegenüber auch nach der Rückkehr ins Weiße Haus nicht auf. Trump beschrieb Mamdani als "totalen Irren" und drohte, New York City die Bundesfinanzierung zu entziehen, wenn er nicht das Richtige tue.
In einem Beitrag auf X (Twitter) lehnte Mamdani Trumps Aussagen als Einschüchterung ab. Der Präsident habe ihm Verhaftung und Abschiebung nicht wegen einer Gesetzesverletzung angedroht, sondern weil er nicht zulassen werde, dass die ICE die Stadt terrorisiere:
"Seine Aussagen stellen nicht nur einen Angriff auf unsere Demokratie dar, sondern auch den Versuch, jedem New Yorker, der sich nicht im Hintergrund verstecken will, eine Botschaft zu senden: Wenn ihr eure Stimme erhebt, werden sie euch holen."
Trump hatte Mamdani bereits zuvor auf dem Rückflug vom NATO-Gipfel in Den Haag am 25. Juni attackiert. Damals schrieb er auf Truth Social, dass der demokratische Kandidat ein "hundertprozentiger kommunistischer Irrer" sei. Er sehe noch dazu schrecklich aus, seine Stimme sei kratzig und er sei nicht sehr klug.
Der 33-jährige Mamdani wurde in Uganda geboren. Seit seinem siebten Lebensjahr lebt er in den USA, 2018 wurde er eingebürgert. Bei den Vorwahlen im Juni setzte er sich überraschend als designierter Kandidat der Demokratischen Partei für das Amt des Bürgermeisters von New York City durch. Er bestreitet, Kommunist zu sein, und bezeichnet sich selbst als demokratischen Sozialisten. Seine Wahlkampfversprechen umfassen höhere Steuern für die reichsten Bürger, eine Mietpreisbremse, kostenlosen öffentlichen Busverkehr und die Eröffnung städtischer Lebensmittelmärkte.
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