GesprÀche zwischen USA und Ruanda zur Aufnahme Abgeschobener


Ruanda hat Verhandlungen mit Washington begonnen, um Migranten aufzunehmen, die aus den Vereinigten Staaten abgeschoben werden, sagte der Außenminister des ostafrikanischen Landes, Olivier Nduhungirehe, am Sonntag. Vor einigen Monaten war eine kontroverse AsylĂŒbereinkunft zwischen Kigali und London geplatzt.

In einem Interview mit dem Staatssender Rwanda TV teilte Nduhungirehe mit, dass sich die GesprÀche mit der US-Regierung erst am Anfang befÀnden.

"Wir sind in GesprÀchen mit den Vereinigten Staaten [...] das hat noch nicht das Niveau erreicht, wo wir genau sagen können, wie es weitergeht, aber die GesprÀche finden statt", sagte der Minister.

US-PrĂ€sident Donald Trump hatte seinen Wahlkampf im vergangenen Jahr mit dem Versprechen gefĂŒhrt, die Einwanderungspolitik zu verschĂ€rfen und das zurĂŒckzudrehen, was er als das nachlĂ€ssige Herangehen seines VorgĂ€ngers Joe Biden sah. Seitdem er im Januar das Amt antrat, hat Trump die Abschiebung illegaler Migranten beschleunigt und sogenannten Zufluchtsgebieten BundeszuschĂŒsse entzogen.

Laut Reuters wurde im vergangenen Monat ein irakischer FlĂŒchtling nach Ruanda abgeschoben, wĂ€hrend der Oberste Gerichtshof der USA zeitweilig die Abschiebung venezolanischer Migranten blockierte, denen Mitgliedschaft in Gangs vorgeworfen wird.

In einer Kabinettssitzung im Weißen Haus letzte Woche sagte US-Außenminister Marco Rubio, Washington "sucht aktiv nach anderen LĂ€ndern", um "einige der verabscheuungswĂŒrdigsten Menschen" aufzunehmen, die von den USA zur Ausweisung bestimmt sind.

"Und je weiter weg von Amerika, desto besser, sodass sie nicht ĂŒber die Grenze zurĂŒckkommen können", sagte er.

Ruanda hat sich in den letzten Jahren als Gastland fĂŒr aus westlichen LĂ€ndern Abgeschobene angeboten, trotz der Warnungen von Menschenrechtsorganisationen, darunter auch der UN-FlĂŒchtlingsagentur, dass fĂŒr in den afrikanischen Staat Abgeschobene die Gefahr besteht, in die LĂ€nder zurĂŒckgebracht zu werden, aus denen sie geflohen sind. Das Oberste Gericht Großbritanniens erklĂ€rte diesen Plan fĂŒr illegal und bewertete Ruanda als ein unsicheres Drittland fĂŒr die Umsiedlung von FlĂŒchtlingen. Kigali hat diese VorwĂŒrfe zurĂŒckgewiesen.

Die Regierung des britischen Premierministers Keir Starmer hatte diesen Plan bei Amtsantritt im Juli 2024 gestrichen, und Innenministerin Yvette Cooper erklĂ€rte, es habe die Steuerzahler 700 Millionen britische Pfund gekostet (etwa 820 Millionen Euro). Starmer verlautbarte, der Plan sei "tot und begraben", und sicherte zu, er habe gegen illegale Migration "nie als Abschreckung gewirkt" und wĂŒrde letztlich "weniger als ein Prozent" jener, die in kleinen Booten eintreffen, abschieben lassen.

Ruanda protestierte nach Beendigung dieses Abkommens und soll 50 Millionen Pfund (58 Millionen Euro) EntschÀdigung von der britischen Regierung gefordert haben.

Mehr zum Thema ‒ Britisches Unterhaus beschließt Deportation von Asylbewerbern nach Ruanda


de.rt.com/international/244212


Diese Webseite verwendet Cookies zur Erkennung von wiederkehrenden Besuchern und eingeloggten Nutzern. Durch die weitere Benutzung der Webseite akzeptierst du die Verwendung der Cookies.

⇧