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Frachtpreise für Rohöl steigen infolge neuer US-Sanktionen stark an


Die Preise für mit Tankschiffen transportiertes Rohöl steigen weiter, da erwartet wird, dass das Volumen der Rohöllieferungen über die Seewege aufgrund der Ausweitung der US-Sanktionen gegen russische Schiffe zurückgehen wird. Dies berichtet Reuters unter Berufung auf Quellen in der Branche. Als weiteren Grund nennen Gesprächspartner der Nachrichtenagentur die wachsende Nachfrage nach Schiffen für den Öltransport aus dem Nahen Osten nach Asien.

Wie es heißt, habe der Ölkonzern Shell am 14. Januar drei große Öltanker, die bis zu zwei Millionen Barrel Öl transportieren können, zum Preis von Worldscale 70 gebucht, schreibt die Zeitung. Die Schiffe sollen Anfang Februar Rohöl aus dem Nahen Osten nach China transportieren. Der chinesische Raffineriebetreiber Shenghong Petrochemical hat ebenfalls zwei Tanker für diesen Zeitraum zum gleichen Tarif gebucht, so ein Schiffsmakler gegenüber der Zeitung.

Worldscale ist ein einheitliches System zur Berechnung der Frachtrate für die Ladung eines bestimmten Öltankers. Das System wurde im November 1952 von London Tanker Broker Panel im Auftrag von British Petroleum und Shell geschaffen und sollte die durchschnittlichen Kosten für die Lieferung von Öl per Schiff von einem Hafen zum anderen berechnen. Die Rate ist eine Zahl, die die Kosten für die Beförderung einer Tonne Rohöl in US-Dollar angibt.

Die starke Nachfrage nach Öltankern trieb die Frachtrate auf der Route Nahost-China am 15. Januar auf 70,45 und damit um 10,75 höher als am Vortag, so zwei Schiffsmakler und ein Händler gegenüber der Zeitung. Zum Vergleich: Das chinesische Unternehmen Unipec hatte Ende Januar zwei Tanker für den Transport von Rohöl aus dem Nahen Osten zu einer Rate von 51 bis 52,25 gebucht, wie Reuters berichtet.

Die Frachtrate für einen Öltanker auf der Strecke Nahost-Singapur stieg um 10,45 auf 71,80, während die Rate für eine Fahrt von Westafrika nach China um 9,23 auf 70,67 stieg. Die Kosten für den Transport von Rohöl aus dem Golf von Mexiko nach China werden am 15. Januar voraussichtlich 8,715 Millionen US-Dollar pro Fahrt betragen, 1,895 Millionen US-Dollar mehr als am Vortag, so ein Schiffsmakler.

Ein weiterer Schiffsmakler, mit dem die Nachrichtenagentur sprach, schloss nicht aus, dass die Frachtraten im Februar weiter steigen könnten, da die Unternehmen mehr Tanker für den Transport von Rohöl aus Saudi-Arabien benötigen.

Chinas staatliche Ölgesellschaften und große private Raffinerien, darunter Cnooc, Yulong Petrochemical und Jiangsu Eastern Shenghong, senden dringende Anfragen zum Kauf von Rohöl, um sich auf mögliche Unterbrechungen der Kraftstofflieferungen aufgrund der verschärften Sanktionen gegen Russland und Iran vorzubereiten. Dies hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Händler berichtet. Am 10. Januar verhängten die USA Sanktionen gegen Gazprom Neft und Surgutneftegaz sowie deren Tochtergesellschaften. Über 180 Öltanker, Eisbrecher, Versorgungsschiffe und LNG-Tanker, die Washington als "Teil der Schattenflotte" für den Transport von Treibstoff betrachtet, fallen unter die Beschränkungen.

Reuters schreibt unter Berufung auf Daten von MarineTraffic und LSEG, dass mindestens 65 Öltanker nach der Verschärfung der US-Sanktionen in Häfen, unter anderem vor den Küsten Chinas, Russlands und Singapurs, vor Anker liegen.

Moskau bezeichnet die Sanktionen als illegal.

Mehr zum Thema - Eventin und Eagle S: Warum der Umgang mit den Tankern den gesamten Seehandel bedroht

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