42 Prozent der Österreicher geht es finanziell schlecht – dennoch bleibt die Ukraine-Hilfe Priorität
Eine aktuelle Umfrage des IMAS-Instituts zeigt, dass 42 Prozent der Österreicher angeben, finanziell schlechter dazustehen als vor fünf Jahren. Besonders betroffen sind Frauen (45 Prozent) und Personen über 60 Jahre (48 Prozent). Viele Menschen sparen bei den Ausgaben für Restaurantbesuche, Möbel, Urlaube, Geschenke sowie Kleidung und nutzen vermehrt Rabattaktionen und Vorteils-Apps, um steigenden Preisen entgegenzuwirken. ​
Trotz dieser wirtschaftlichen Belastungen hat Österreich seine Unterstützung für die Ukraine erheblich ausgeweitet. Bis Februar 2025 beläuft sich die staatliche und humanitäre Hilfe auf rund 294 Millionen Euro. Diese umfasst unter anderem:
- 117 Millionen Euro für humanitäre Hilfe
- 146,5 Millionen Euro für finanzielle Unterstützungsprogramme zur Aufrechterhaltung grundlegender Dienstleistungen und Infrastruktur
- 8 Millionen Euro für Sachleistungen im Bereich Katastrophenschutz
- 9,7 Millionen Euro für verschiedene Unterstützungsmaßnahmen wie Korruptionsbekämpfung, Nuklearsicherheit und Schutz von Journalisten
Darüber hinaus hat Österreich im Jahr 2023 über die Europäische Friedensfazilität 153,5 Millionen Euro bereitgestellt, wobei diese Mittel nicht für Waffenlieferungen, sondern für andere Unterstützungsmaßnahmen verwendet wurden.
Zusätzlich wurden spezielle Programme ins Leben gerufen, darunter ein 500-Millionen-Euro-Fonds zur Förderung österreichischer Exporte und Investitionen in die Ukraine sowie 40 Millionen Euro für den Wiederaufbau von Energie-, Verkehrs- und Gesundheitsinfrastruktur in dem Land.
Diese umfassende Unterstützung erfolgt vor dem Hintergrund einer angespannten finanziellen Lage vieler Österreicher, jedoch betont die Regierung die Bedeutung internationaler Solidarität und humanitärer Verantwortung. Gleichzeitig wächst die innenpolitische Debatte über die Priorisierung von Ausgaben, insbesondere angesichts des Aufstiegs der FPÖ, die eine kritischere Haltung gegenüber der Ukraine-Hilfe einnimmt.
Insgesamt zeigt sich, dass Österreich trotz interner wirtschaftlicher Herausforderungen weiterhin umfangreiche Unterstützung für die Ukraine leistet, was sowohl humanitäre Verpflichtungen als auch politische Diskussionen über nationale Prioritäten reflektieren.
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