Deutsches Außenministerium will Gedenkfeiern ohne Russen
Die scheidende Außenministerin Annalena Baerbock und ihre Mannschaft haben einem Bericht der Berliner Zeitung zufolge noch rechtzeitig dafür gesorgt, die Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Kriegsendes 1945 in Deutschland in eine geschichtswidrige Peinlichkeit zu verwandeln. Das Auswärtige Amt soll eine Handreichung verschickt haben, wie mit russischen sowie weißrussischen möglichen Gästen umzugehen sei. Das Papier, so die Berliner Zeitung, sei streng vertraulich und mit der Ermahnung versehen, darauf zu achten, dass der Inhalt nicht an die Öffentlichkeit gelangt. In Brandenburg sei es vom Innenministerium an alle Kreise und Gemeinden verschickt worden.
"Im Inland grundsätzlich keine Teilnahme offizieller Stellen an Veranstaltungen auf Einladung von Russland/Belarus und keine Einladung an russische und belarussische Vertreter zu Gedenken von Bund, Ländern und Kommunen."
Im Ausland sei es jedoch "grundsätzlich möglich bzw. erwünscht", an Veranstaltungen teilzunehmen, "auch wenn ein Erscheinen von russischen und belarussischen Vertretern nicht auszuschließen ist".
Selbst für örtliche Feiern wie den Elbe-Tag in Torgau seien offizielle Einladungen an russische oder weißrussische Diplomaten tabu. Begründet wird das mit einer angeblichen "Instrumentalisierung des Gedenkens" und "Propaganda, Desinformation und geschichtsrevisionistischer Verfälschung".
"Gleichzeitig ist zu erwarten, dass Russland (gemeinsam mit Belarus) das Weltkriegsgedenken instrumentalisieren und mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine missbräuchlich in Verbindung bringen wird."
Das Baerbock-Ministerium machte zudem einen Vorschlag, wie mit den unerwünschten Befreiern umzugehen sei:
"Sollten Vertreter von Russland oder Belarus bei Veranstaltungen im Inland unangekündigt erscheinen, können Einrichtungen in eigenem Ermessen und mit Augenmaß von ihrem Hausrecht Gebrauch machen."
Das heißt, das Auswärtige Amt erwartet von allen deutschen Gedenkorten und Gemeindevertretern nicht nur, keine Einladungen an Russen oder Weißrussen zu versenden, sondern sie, sollten sie dennoch auftauchen, um beispielsweise Kränze niederzulegen, hinauszuwerfen. Womit Baerbock zum Abschied noch schnell einen diplomatischen Skandal produziert hat, um in möglichst schlechter Erinnerung zu bleiben.
Eine Antwort russischer Stellen steht bisher aus; sie wird aber nicht lange auf sich warten lassen.
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