Chinas Botschafterin in Panama: USA sind Bedrohung fĂŒr den Panamakanal und die ganze Welt


Die haltlosen Behauptungen von US-PrĂ€sident Donald Trump, wonach China den Panamakanal kontrolliere, haben die Botschafterin des asiatischen Landes in Panama zu einem Zeitungskommentar veranlasst. Xu Xueyuan erlĂ€uterte in ihrem Artikel fĂŒr das örtliche Blatt La Estrella de PanamĂĄ die Position ihres Landes und verteidigte Chinas Wirtschaftsinteressen in dem zentralamerikanischen Staat. Laut der Diplomatin sollten die DrohgebĂ€rden aus Washington eigentlich die ganze Welt beunruhigen.

Exclusiva | China reacciona: ‘Estados Unidos favor aprender a respetar’ t.co/aoBNxmuVqD
— La Estrella | Panamá (@EstrellaOnline) February 3, 2025

Xu betonte, dass Peking die NeutralitĂ€t einer der wichtigsten Verkehrsrouten der Welt respektiere. Der Panamakanal garantiere den Warenfluss im globalen Handel. Die Anschuldigungen des Republikaners Trump wies die Diplomatin zurĂŒck:

"Die einzige Seite, die den Kanal bedroht hat, sind die USA. Dies stellt nicht nur eine Bedrohung fĂŒr Panama dar, sondern fĂŒr die ganze Welt."


In ihrem Artikel ging die Diplomatin zudem auf die Beziehungen zwischen China und Panama ein, wobei sie deren lange Geschichte hervorhob. Erste Chinesen seien demnach vor 170 Jahren in das mittelamerikanische Land gereist, um sich an dem Bau einer Eisenbahnlinie zwischen dem Atlantik und dem Pazifik zu beteiligen. Seitdem habe sich das handelswirtschaftliche und kulturelle VerhĂ€ltnis zwischen den beiden Staaten nur weiterentwickelt. Der sehr große chinesische Markt habe sich zuletzt Landwirtschaftserzeugnissen aus Panama wie Schweine- und HĂŒhnerfleisch sowie Kaffee geöffnet. Xu verglich diese Wirtschaftsbeziehungen mit denen zwischen Peking und Washington:

"Das Handelsvolumen zwischen China und den USA erreicht 688,28 Milliarden US-Dollar, wÀhrend mehr als 70.000 US-Firmen in China investiert haben. Warum sehen die USA dann in den AktivitÀten chinesischer Unternehmen in Panama eine ungeheuerliche Bedrohung?"


In der internationalen Gemeinschaft seien alle LĂ€nder gleich und hĂ€tten das Recht, ihre diplomatischen Beziehungen selbststĂ€ndig zu entwickeln, erklĂ€rte die Botschafterin. Niemand sei berechtigt, anderen LĂ€ndern seine Regeln zu diktieren. Wenn Washington tatsĂ€chlich ein goldenes Zeitalter fĂŒr die beiden Amerikas anstrebe, mĂŒsse es allem voran die lateinamerikanischen LĂ€nder respektieren und ihre Völker nach ihren WĂŒnschen fragen.

"China hat Panama nie eingeschĂŒchtert, sondern Gleichheit, Respekt, gegenseitige Vorteile und Entwicklungsmöglichkeiten mitgebracht – darunter im Rahmen der Neuen Seidenstraße, um noch mehr GeschĂ€fte zu machen und zum Vorteil des Volkes mehr Straßen und BrĂŒcken zu bauen."


Unterdessen zeigt der enorme Druck aus Washington erste negative Auswirkungen auf die bilateralen Beziehungen zwischen Panama und China. Bei einem Besuch des neuen US-Außenministers Marco Rubio in dem mittelamerikanischen Staat kĂŒndigte PrĂ€sident JosĂ© RaĂșl Mulino an, dass seine Regierung das Memorandum ĂŒber die Neue Seidenstraße aus dem Jahr 2017 nicht verlĂ€ngern werde.

In einer ErklĂ€rung des State Department hieß es, dass Rubio seinen Amtskollegen Javier MartĂ­nez-Acha und PrĂ€sident Mulino ĂŒber die Position von US-PrĂ€sident Trump informiert habe. Demnach sei der jetzige Status quo inakzeptabel. Wenn es keine sofortigen Änderungen gebe, werde Washington Maßnahmen ergreifen, um seine Rechte zu schĂŒtzen. Bei einer Pressekonferenz beruhigte Mulino jedoch seine Landsleute, indem er bekanntgab, dass sein Treffen mit Rubio im Großen und Ganzen "höchst respektvoll und herzlich" verlaufen sei. Das Risiko einer militĂ€rischen Intervention der USA und einer Übernahme der Kontrolle ĂŒber den Kanal durch die USA bestehe nicht.

Mehr zum Thema - Rubio warnt vor Blockade des Panamakanals durch China

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de.rt.com/international/235831


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