Saskia Esken geht, BĂ€rbel Bas kommt - FĂŒhrungswechsel in der SPD
Die amtierende SPD-Chefin Saskia Esken hat am vergangenen Sonntag ihren Verzicht auf die erneute Kandidatur beim kommenden Parteitag Ende Juni erklĂ€rt. Dieser Schritt erfolgt, nachdem die 63-JĂ€hrige im aktuellen GroKo-Kabinett trotz eindeutiger Forderungen ihrerseits nicht mit einem Amt berĂŒcksichtigt wurde. Als ambitionierte Nachfolgerin wird sich laut eigenen PlĂ€nen die Ex-BundestagsprĂ€sidentin und frisch gekĂŒrte Arbeitsministerin BĂ€rbel Bas auf dem Parteitag bewerben.
Ihren RĂŒcktritt vom SPD-Leitungsposten begrĂŒndete Esken in einem ARD-Interview mit der ErklĂ€rung, sie wolle "Platz fĂŒr Erneuerung" schaffen". So erklĂ€rte die ungeschickt agierende und kontrovers wahrgenommene Politikerin:
"Ich hatte die Freude und die Ehre, sechs Jahre lang die Vorsitzende der Partei zu sein. Nun ist es an der Zeit, der SPD Raum fĂŒr Erneuerung zu geben. Ich gebe jetzt mein Parteivorsitzendenamt auf und mache Platz fĂŒr die Erneuerung."
âŠ@EskenSaskiaâ© hat als Parteivorsitzende wesentlichen Anteil daran, dass die âŠ@spddeâ© die Bundestagswahl 21 gewinnen konnte. Auch den neuen Koalitionsvertrag hat sie wesentlich mitverhandelt. Sie verdient Respekt und Dank fĂŒr die groĂe Leistung t.co/PI6OsCrgJQ
â Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) May 11, 2025
Die SPD-Politikerin gilt als unbeliebt, auch in ihrer Partei. Esken war begleitende SPD-Verhandlerin bei den Koalitionsverhandlungen und stand bei der PrĂ€sentation des finalen Koalitionsvertrags mit auf dem Podium. Ein von ihr erhofftes Amt als Ministerin in der GroĂen Koalition wurde ihr jedoch verweigert.
Ihr Bundestagsmandat will sie laut AnkĂŒndigung im Interview jedoch behalten, um zudem in den nĂ€chsten Jahren die erfolgreiche AfD in ihrem Wahlkreis zu bekĂ€mpfen.
Unmöglich wie billig der Rot-Funk Sargnagel-Saskia verabschiedet!Wenn es beim #OERR nicht fĂŒrÂŽnen #Esken Gala-Abend reicht mĂŒssen halt die GebĂŒhren erhöht werden...#oerr #OerrBlog #oerrabschaffen #AfD #ard #berichtausberlin #cdu #Spahn #csu #Linken pic.twitter.com/pwGGNKbvpY
â PPP - Politische Pranks&Possen +TV-Tipps (@Prankmelder) May 11, 2025
Zu ihrer potenziellen Nachfolgerin berichtet die ARD:
"Arbeitsministerin BĂ€rbel Bas will nach ARD-Informationen auch SPD-Co-Vorsitzende werden. Zwei mit der Personalie vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, dass es im Vorstand und im PrĂ€sidium der Partei groĂe UnterstĂŒtzung fĂŒr Bas gebe."
Bas zeigt sich damit Ă€hnlich ambitioniert wie ihr Parteikollege und Noch-FĂŒhrungspartner von Saskia Esken, Lars Klingbeil. Dieser will sich im Juni laut Medien erneut zur Wahl zum Parteichef bewerben. Zudem ist er bereits frisch gekĂŒrter Finanzminister und Vizekanzler. Zu den PlĂ€nen informiert der Spiegel:
"Es gilt als sicher, dass Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil sich erneut zur Wahl zum Parteichef stellen wird. In der Partei gibt es allerdings Kritik an ihm, wie etwa in Nordrhein-Westfalen an seiner MachtfĂŒlle, zumal er die Wahlniederlage mitverantworten muss."
Bas war zuvor im Zeitraum von 2021 bis 2025 als amtierende PrÀsidentin des Deutschen Bundestages tÀtig.
Zum Wochenbeginn wurde eine weitere SPD-Personalie bekannt gegeben: FĂŒr den Posten des kommenden GeneralsekretĂ€rs ist demnach der eher unbekannte Tim KlĂŒssendorf vorgesehen. Der 33-JĂ€hrige soll auf dem Parteitag im Juni Matthias Miersch ablösen, der jĂŒngst zum Fraktionschef gewĂ€hlt wurde.
KlĂŒssendorf ist aktuell Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagsfraktion und Mitglied des erweiterten Fraktionsvorstandes.
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