US-Militär: USA sollen Kommandeur-Inseln von Russland erwerben
Wie das russische Nachrichtenportal Sputnik heute Morgen berichtete, denkt das US-amerikanische Militär über Möglichkeiten nach, die geostrategisch bedeutenden Kommandeur-Inseln von Russland zu erwerben. In der Online-Militärzeitschrift Breaking Defense hatte der derzeit in Estland stationierte Lt. Col. Jeffery Fritz vorgeschlagen, den Russen die "Commander Islands" (auf Russisch Командорские острова, Komandorskije Ostrowa) für rund 15 Milliarden US-Dollar abzukaufen.
Die einige hundert Kilometer von der russischen Halbinsel Kamtschatka gelegenen Kommandeur-Inseln wurden 1741 durch die Bering-Expedition entdeckt und sind seitdem im Besitz Russlands. Im 19. Jahrhundert wurden Einwohner der Inselkette der Aleuten (die mittlerweile zu den USA gehören) dorthin umgesiedelt. Ihre Nachkommen bilden neben ethnischen Russen die rund 650 Menschen umfassende Einwohnerschaft dieser abgelegenen Eilande. Fritz betrachtet den Erwerb der Kommandeur-Inseln als dringend angebrachte Wiedervereinigung eines geteilten Volkes.
Der Grund für diese Überlegungen: Die geostrategische Rivalität der USA mit China. Oberstleutnant Fritz zufolge liegen die Kommandeur-Inseln direkt an der Route vom chinesischen Marinestützpunkt Jianggezhuang in die Arktis. Aufgrund bestimmter Naturgegebenheiten wie geringem Eisgang seien die Inseln ideal für die Überwachung chinesischer U-Boote.
Am Ende des Artikels wird betont, dass der Text nicht notwendigerweise die Meinung der US-Army wiedergeben müsse. Angesichts von Trumps Annexionswünschen gegenüber Grönland ist aber auch nicht auszuschließen, dass weitere Gebietserweiterungen in den geostrategischen Kreisen der US-Regierung geplant sind. Ein offizielles Kaufangebot der US-Regierung an die Regierung der Russischen Föderation liegt derzeit nicht vor.
Historische Feldkanonen auf Bering-Insel (Kommandeur-Inseln)TASS
Vorsorglich hat sich Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, jedoch schon zu dem Vorschlag des US-Offiziers geäußert. Gegenüber dem Nachrichtenportal RIA Nowosti ließ sie verlautbaren, dass "der Verkauf des Vaterlandes in unserem Land sowohl nach dem Gesetz als auch nach dem Gewissen als eines der schlimmsten Verbrechen gilt". Spöttisch fügte sie hinzu: Sollte Fritz persönlich über genug Geld verfügen, um die Kommandeur-Inseln zu kaufen, sollte er die Summe doch lieber in die Rückzahlung der US-Staatsschulden stecken. Es sieht demnach nicht so aus, als würden diese arktischen Inseln bald den Besitzer wechseln.
Mehr zum Thema – "Königsberg-Doktrin": Militärnahes Forum diskutiert Rückeroberung Kaliningrads