Kambodscha und Thailand vereinbaren Waffenruhe


Kambodscha und Thailand haben nach mehrere Tage andauernden tödlichen Gefechten an der Grenze eine Waffenruhe vereinbart und sich zu einem Abbau der Spannungen verpflichtet, wie Beamte am Montag nach Gesprächen in Malaysia bekannt gaben.

Der seit Langem schwelende Territorialstreit zwischen den beiden südostasiatischen Nachbarn, dessen Wurzeln bis in die französische Kolonialzeit zurückreichen, verschärfte sich Ende Mai und eskalierte letzte Woche zu einem militärischen Konflikt. Ein Treffen auf höchster Ebene, zu dem der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim am Montag eingeladen hatte, führte jedoch zu einem Waffenstillstandsabkommen und einer Vereinbarung zur Normalisierung der Beziehungen.

Anwar, von dem die Vermittlungsbemühungen ausgingen, erklärte, dass die Waffenruhe um Mitternacht Ortszeit in Kraft treten werde. Beide Länder verständigten sich außerdem auf ein Treffen der militärischen Befehlshaber am Donnerstag und die erneute Einberufung eines gemeinsamen Grenzüberwachungskomitees im August, um einen formellen Mechanismus zur Überprüfung der Einhaltung des Abkommens zu schaffen.

Anwar bot auch an, Beobachter aus dem Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) zu entsenden, dessen Vorsitz Malaysia derzeit innehat, und eine umfassendere Überwachungsmission mit anderen ASEAN-Mitgliedern zu organisieren, um den Waffenstillstand zu unterstützen.

Der kambodschanische Premierminister Hun Manet und der interimistische thailändische Premierminister Phumtham Wechayachai bekräftigten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Anwar das Engagement ihrer Länder für eine friedliche Lösung. Manet wies auf die Folgen der Kämpfe für die Zivilbevölkerung hin und stellte fest, dass während der Eskalation etwa 300.000 Menschen vertrieben wurden, die sich in etwa gleichmäßig auf die beiden Länder verteilen.

Seit dem Ausbruch der Gewalt am vergangenen Donnerstag sind mindestens 35 Menschen, darunter auch Zivilisten, getötet worden. Zwar beschuldigten beide Seiten die jeweils andere, die Zusammenstöße ausgelöst zu haben, doch nun stellt die Vereinbarung vom Montag immerhin einen ersten koordinierten Schritt zur Beendigung der schlimmsten Krise zwischen den beiden Staaten seit einem Jahrzehnt dar.

Alle drei Staatsoberhäupter dankten US-Präsident Donald Trump und der chinesischen Regierung für ihre Rolle bei der Ermöglichung des Abkommens. Sowohl die Vereinigten Staaten als auch China hatten beide Seiten zur Mäßigung aufgerufen. Trump übte zudem Druck auf den US-Verbündeten Thailand aus und drohte, dass es keine Fortschritte bei den Handelsverhandlungen mit Washington geben werde, solange die Feindseligkeiten andauern. China hatte zuvor zugesagt, "eine konstruktive Rolle bei der Förderung der Deeskalation zu spielen".


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