Eigentlich geht es den Schweizern sehr gut: 10 Euro fĂĽr einen Schnitz Wassermelone


Die Schweiz gilt als eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Ein Rundgang durch die Zürcher Globus-Filiale scheint diesen Ruf zu bestätigen – allerdings auf besondere Weise.

Die Preise sind ambitioniert, das Personal korrekt, aber distanziert. Kaviar wird teurer als Edelmetall gehandelt, Zitronen kosten ein Vielfaches des Marktpreises, und wer sein Curry im Haus konsumieren möchte, zahlt einen Zuschlag: 10 Euro.

Der Besuch zeigt: Globus bleibt seiner Linie treu – hochpreisig, exklusiv, und dabei zunehmend weltfremd. Der Schweizer Kunde zahlt mit stoischer Gelassenheit – vorerst.


Die glanzvollen Zeiten der Luxuspreispolitik im Detailhandel neigen sich dem Ende zu – ein baldiger Wandel zeichnet sich ab.RT
Wer bei Globus im Untergeschoss einkauft, braucht einen langen Atem – und am besten eine Sauerstoffmaske. Denn unterhalb des Erdgeschosses scheint nicht nur die Luft dünner zu werden, sondern auch der gesunde Menschenverstand.

Beispiel gefällig?


RT

Während die Kunden immer häufiger ausbleiben, verkommt das einstige Vorzeigehaus zur Karikatur seiner selbst. Die Gebäude in Bern und Basel stehen zum Verkauf, auch der Zürcher Flagship-Store am Löwenplatz wackelt.

René Benko, Mitbesitzer der Globus-Häuser, sitzt in Untersuchungshaft. Die Central Group aus Thailand hat mittlerweile das Ruder übernommen und ihren Sanierer aus Mailand geschickt – mit offenbar überschaubarem Erfolg.


Die Fleischpreise erreichen inzwischen astronomische Dimensionen – die Läden bleiben leer, dafür sind die Preisschilder umso stolzer.RT
Denn was bleibt, ist das Bild eines Warenhauses, das nicht mehr weiĂź, was es sein will: Delikatessentempel mit Kaviarpreisen auf Platin-Niveau, Abschreckungsmaschine mit SitzgebĂĽhren, oder Ausverkaufsparadies mit verzweifelten Rabattschlachten?


Ja, richtig gelesen: Ein 500-ml-Getränk auf Molkebasis für über vier Euro – und das gleich gegenüber, im normalen Lebensmittelladen, für gerade einmal einen Franken.RT
Vielleicht ist es schlicht das Ende einer Ära. Die teuerste Wassermelone im Untergeschoss – einst für 101.50 Franken verkauft – könnte als Symbol dafür stehen: Globus, einst Ikone des gehobenen Konsums, hat den Bezug zur Realität verloren.

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