Armenische Regierung billigt EU-Beitritt


Die Regierung Armeniens hat am 9. Januar in einer Sitzung den Gesetzentwurf "Über die Einleitung des Prozesses fĂŒr den Beitritt Armeniens zur EuropĂ€ischen Union" gebilligt. Der Gesetzentwurf wird nun dem Parlament des Landes zur Behandlung vorgelegt.

Bei der Vorstellung des Entwurfs erklĂ€rte der armenische Außenminister Ararat Mirsojan, dass Armenien und die EU in den letzten Jahren recht intensive und dynamische Beziehungen entwickelt hĂ€tten. Als Beispiel dafĂŒr nannte Mirsojan die "politische UnterstĂŒtzung der EU fĂŒr Armenien". Der Diplomat erinnerte daran, dass die EuropĂ€ische Union eine zivile Beobachtermission in das Land entsandt habe, und die EU habe auch ihre Bereitschaft erklĂ€rt, die StĂ€rkung der wirtschaftlichen StabilitĂ€t Armeniens zu unterstĂŒtzen. Er betonte:

"Armenien ist bereit, sich der EU so sehr anzunĂ€hern, wie es die EU fĂŒr möglich hĂ€lt. Ich beziehe mich dabei auf den Beginn der Visa-Liberalisierung und eine Reihe anderer Instrumente, die genutzt wurden oder die mit der EU diskutiert werden."


Zugleich merkte Premierminister Nikol Paschinjan an, dass der Gesetzesentwurf nicht als Antrag auf einen sofortigen EU-Beitritt betrachtet werden sollte. Sein Hauptziel sei es, die Bereitschaft Armeniens zur praktischen Arbeit an der AnnÀherung an die EuropÀische Union zu signalisieren. Der Politiker weiter:

"Es ist notwendig, einen Aktionsplan zu entwickeln und zu verstehen, wie wir diesen Prozess sehen und wie die EuropĂ€ische Union ihn sich vorstellt. Dieser Weg hat viele Aspekte, die ausfĂŒhrlich diskutiert werden mĂŒssen. Erst nach den Ergebnissen der Verhandlungen wird sich zeigen, ob die Frage der EU-Mitgliedschaft einem Referendum unterzogen werden sollte."


Paschinjan unterstrich dabei, dass die Diskussionen ĂŒber einen möglichen EU-Beitritt weder ĂŒbermĂ€ĂŸigen Optimismus noch ĂŒbermĂ€ĂŸige Spannungen verursachen sollten. Alle Entscheidungen sollten "ausschließlich unter BerĂŒcksichtigung der nationalen Interessen Armeniens" getroffen werden, so der Premierminister.

Armenien erwĂ€ge, der EuropĂ€ischen Union beizutreten, angesichts der Herausforderungen, die das Land in den letzten vier Jahren zu bewĂ€ltigen hatte, so Ararat Mirsojan im MĂ€rz 2024. Parallel dazu erklĂ€rte er, dass es fĂŒr Jerewan wichtig sei, sich so diversifiziert wie möglich aufzustellen und den Kreis der Partner und VerbĂŒndeten zu erweitern. Wiederum habe die EU beschlossen, die bilaterale Zusammenarbeit mit Armenien auszubauen, so Josep Borrell im Februar 2024, der damals als Hoher Vertreter der EU fĂŒr Außen- und Sicherheitspolitik fungierte.

Überdies drohte Nikol Pashinjan im MĂ€rz 2024, dass sich Jerewan aus der Organisation des Vertrags ĂŒber kollektive Sicherheit (OVKS) zurĂŒckziehen werde, wenn diese Struktur ihren ZustĂ€ndigkeitsbereich in Armenien nicht definiert. Wenn die OVKS die Frage beantworte, wo der ZustĂ€ndigkeitsbereich der Organisation in Armenien liege, und dies "unseren Vorstellungen entsprechen sollte, werden wir die Sache als erledigt betrachten", sagte Paschinjan.

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de.rt.com/international/232219


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