EuropĂ€er auĂen vor? Russland bildet Verhandlungsgruppe zur Ukraine
Laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sieht der Kreml die Notwendigkeit, umgehend ein Treffen zwischen PrĂ€sident Wladimir Putin und seinem US-Amtskollegen Donald Trump zu organisieren. Aber die Arbeiten hĂ€tten in dieser Angelegenheit gerade erst begonnen und es sei unmöglich, ĂŒber konkrete Fristen zu sprechen.
Die PrĂ€sidenten hĂ€tten sich jedoch darauf geeinigt, dass sie ihre Berater unverzĂŒglich anweisen werden, mit den entsprechenden Arbeiten zu beginnen, so Peskow weiter in seinem Kommentar zu dem gestrigen Telefonat zwischen Putin und Trump. Da es seit mehreren Jahren keine hochrangigen Kontakte zwischen Moskau und Washington gegeben habe, sei das GesprĂ€ch sehr wichtig. Die vorherige US-Regierung habe alles getan, um den Krieg aufrechtzuerhalten, die neue strebe den Frieden an, sagte er.
"Wir haben viel mehr VerstĂ€ndnis fĂŒr die Position der jetztigen Regierung. Wir sind offen fĂŒr einen Dialog."
Der Kreml-Sprecher antwortete auch auf weitere Fragen der Journalisten. So sagte er, dass es vor dem Treffen zwischen Putin und Trump noch keine Vereinbarungen ĂŒber einen Waffenstillstand gebe. Zum Inhalt des GesprĂ€chs teilte er mit, dass das Thema der Anerkennung der Krim und der vier neuen Regionen Russlands nicht angesprochen worden sei, ebenso wenig wie das Thema der Sanktionen. Es sei noch zu frĂŒh, um ĂŒber die Zusammensetzung der Parteien bei den Verhandlungen ĂŒber die Ukraine zu sprechen, einschlieĂlich der Beteiligung Chinas oder Europas.
Auf die Frage, ob die Verhandlungen zwischen den beiden Parteien fortgeschritten seien, teilte er mit, dass es noch keine substanziellen Kontakte auf der Arbeitsebene gegeben habe. "Der politische Wille der StaatsoberhĂ€upter wurde umrissen und es wurden Anweisungen erteilt", teilte Peskow mit. Russland betrachte die USA als wichtigsten GesprĂ€chspartner bei den Verhandlungen ĂŒber die Ukraine, so Peskow.
Am Vortag hatten Putin und Trump ein fast eineinhalbstĂŒndiges TelefongesprĂ€ch gefĂŒhrt. Nach dem Telefonat teilte der US-PrĂ€sident auf Truth Social mit, dass er und Wladimir Putin "vereinbart haben, dass unsere jeweiligen Teams sofort mit den Verhandlungen beginnen werden." Politiker in der EU Ă€uĂerten am Donnerstag die BefĂŒrchtung, dass Europa von hochrangigen GesprĂ€chen ĂŒber die Zukunft des Kontinents ausgeschlossen werde.
In der gemeinsamen ErklĂ€rung forderten die EU-AuĂenminister, darunter auch AuĂenministerin Annalena Baerbock eine EU-Beteiligung:
"Die Ukraine und Europa mĂŒssen Teil jeglicher Verhandlungen sein."
"Wir sind bereit, unsere UnterstĂŒtzung fĂŒr die Ukraine zu verstĂ€rken", erklĂ€rten die AuĂenminister Deutschlands, Frankreichs, Polens, GroĂbritanniens, Spaniens und Italiens am Mittwochabend einstimmig.
Europa sollte mit am Verhandlungstisch sitzen, wenn es um ein Ende des Krieges gehe, sagte auch Wladimir Selenskij. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius kritisierte die US-ZugestĂ€ndnisse an Russland. AuĂerdem mĂŒsse die EU eingebunden werden, und dĂŒrfe nicht "am Katzentisch sitzen", so der SPD-Politiker.
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