Umfrage zeigt, welche Parteien vom AfD-Verbot profitieren würden


Das Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat die AfD Anfang Mai als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Dagegen setzte sich die Partei mit einem Eilantrag zur Wehr. Bis zur Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln legt der Inlandsgeheimdienst die neue Einstufung auf Eis und führt die AfD daher erst einmal weiterhin nur als sogenannten rechtsextremistischen Verdachtsfall.

In dieser Zwischenzeit forderten viele Gegner der AfD in der Politik und den Medien verstärkt das Verbot der Partei. Die Diskussion um ein mögliches AfD-Verbot hält seit vielen Monaten an. Eine Umfrage zeigt jetzt, wen die Anhänger der AfD wählen würden, sollte die Partei bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr antreten.

Der Umfrage des Insa-Instituts im Auftrag von Bild zufolge würden praktisch alle Kontrahenten vom Verschwinden der AfD aus der Parteienlandschaft profitieren, allen voran das Bündnis Sahra Wagenknecht. Das BSW würde, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre und die AfD nicht auf dem Stimmzettel stünde, auf 11 Prozent der Stimmen kommen.

Bei der Wahl im Februar hatte die Partei die Fünfprozenthürde noch knapp verfehlt und seitdem – genauso wie die FPD – stabil vier Prozentpunkte bei den Umfragen erzielt. Auch die FDP würde ohne die AfD der Umfrage zufolge besser dastehen. Mit 6 Prozent der Stimmen würde die Partei von Christian Lindner wieder in den Bundestag einziehen – bei der jüngsten Wahl kam sie auf 4,3 Prozent und verpasste damit den Einzug in das Parlament deutlich.

Auch die Union könnte ohne die Konkurrenz von rechts zulegen: Laut Insa kämen CDU und CSU gemeinsam auf 30 Prozent der Stimmen – ein Zuwachs von 1,4 Prozent im Vergleich zum Wahlergebnis vom 23. Februar.

Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei der Frage, wen die Anhänger der AfD wählen würden, wenn ihre Partei verboten würde. Laut Insa würden 30 Prozent der AfD-Wähler dann gar nicht mehr zur Wahl gehen. 24 Prozent von ihnen würden stattdessen das BSW wählen und jeweils acht Prozent die Union und die FDP. SPD und Linke bekämen jeweils 4 Prozent von den AfD-Anhängern, das Schlusslicht sind die Grünen mit 3 Prozent.

Bislang konnte die behördliche Einstufung als rechtsextreme Partei das Ansehen der AfD bei den Wählern nur ganz leicht beeinträchtigen. Im aktuellen Sonntagstrend von Insa liegt die Union mit 25 Prozent knapp vor der AfD, die auf 24 Prozent kommt.

Damit verzeichnete die AfD einen Rückgang von nur zwei Prozent zum Vormonat, als sie laut RTL/ntv-Trendbarometer Ende April die CDU um zwei Prozent überholt hatte. Die SPD erreichte wie in der Vorwoche 16 Prozent. Die Grünen verbesserten sich um einen Punkt auf 11 Prozent, die Linke blieb bei 10 Prozent. FDP und BSW lagen bei jeweils 4 Prozent und würden damit nicht in den Bundestag einziehen.

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