Trump zu Netanjahu: Iran-Krise soll mit GesprÀchen und nicht mit Bomben gelöst werden
PrĂ€sident Trump teilte dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu bei ihrem Telefonat am Montag mit, er glaube, dass es eine Chance gebe, ein Atomabkommen mit Iran zu erzielen, und dass er daher derzeit gegen militĂ€rische MaĂnahmen sei. Dies erklĂ€rten ein israelischer und ein US-amerikanischer Beamter gegenĂŒber Axios. Das Telefonat zwischen Trump und Netanjahu fand einige Tage vor Ablauf der zweimonatigen Frist statt, die der US-PrĂ€sident Iran fĂŒr die Erzielung eines Abkommens gesetzt hatte.
Iranische Regierungsvertreter haben zeitgleich eine Antwort auf den Vorschlag der USA zum Atomabkommen fertiggestellt und werden voraussichtlich diese Woche eine formelle Ablehnung ĂŒbermitteln.
In der vergangenen Woche hatte die iranische Regierung mitgeteilt, dass sie einen Teil des US-Vorschlags fĂŒr ein Atomabkommen erhalten habe, der "mehrere Doppeldeutigkeiten" enthalte. Details des Vorschlags sind nicht bekannt. Laut dem PrĂ€sidenten des iranischen Parlaments, Mohammed-Bagher Ghalibaf, sieht der US-Vorschlag keine Aufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Iran vor. Dies bezeichnete er als inakzeptabel fĂŒr die iranische Regierung.
Ein weiterer zentraler Streitpunkt in den Verhandlungen ist die Urananreicherung Irans. Laut einem Bericht des US-Nachrichtenportals Axios erlaubt der Vorschlag der USA eine eingeschrĂ€nkte Urananreicherung auf niedrigem Niveau. Demnach dĂŒrfte Teheran nach Unterzeichnung eines Abkommens fĂŒr einen begrenzten Zeitraum weiter Uran fĂŒr zivile Zwecke anreichern. Langfristig soll Teheran einem regionalen Konsortium beitreten. Die Regierung in Teheran schlieĂt jedoch ein Atomabkommen aus, das die Urananreicherung zu zivilen Zwecken untersagt.
Eine sechste Runde der AtomgesprĂ€che zwischen dem Gesandten des WeiĂen Hauses, Steve Witkoff, und dem iranischen AuĂenminister Abbas Araghtschi wird voraussichtlich am Sonntag in Oman stattfinden.
WĂ€hrend ihres 40-minĂŒtigen Telefonats am Montag erklĂ€rte Netanjahu Trump, dass die Iraner Experten im Hinauszögern seien und daher mit einer glaubwĂŒrdigen militĂ€rischen Drohung konfrontiert werden mĂŒssten, so die Quellen. "Trump schien von dieser Argumentation nicht ĂŒberzeugt zu sein", sagte der israelische Beamte.
Trump erklĂ€rte Netanjahu, die Iraner seien "hartnĂ€ckig" und er sei von ihrem Verhalten frustriert, aber er glaube, dass sie zu einem Abkommen ĂŒberredet werden könnten, und wolle abwarten, was in der nĂ€chsten Verhandlungsrunde passiere, so die Beamten weiter.
In seiner Aussage vor dem StreitkrĂ€fteausschuss des US-ReprĂ€sentantenhauses am Dienstag erklĂ€rte der scheidende CENTCOM-Kommandeur, General Erik Kurilla, ein israelischer Angriff auf Iran wĂŒrde die US-StreitkrĂ€fte im Nahen Osten der Gefahr iranischer VergeltungsmaĂnahmen aussetzen.
Er fĂŒgte jedoch hinzu, er habe Trump und Verteidigungsminister Pete Hegseth "eine breite Palette von Optionen" fĂŒr militĂ€rische MaĂnahmen fĂŒr den Fall eines Scheiterns der GesprĂ€che vorgelegt.
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