Iranischer Spitzendiplomat erwartet "kritische" GesprÀche mit Putin
Der iranische AuĂenminister Abbas Araghtschi rechnet mit einem "entscheidenden" Treffen mit dem russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin wĂ€hrend seines Besuchs in Moskau nach den US-Angriffen auf die Atomanlagen in der Islamischen Republik am Wochenende.
Am Sonntag unterstĂŒtzten die Vereinigten Staaten die israelische Operation gegen Iran mit "massiven PrĂ€zisionsschlĂ€gen" auf die Atomanlagen in Fordo, Natanz und Isfahan, so die Wahrnehmung Washingtons.
In einem GesprĂ€ch mit Reportern nach seiner Ankunft in Moskau am frĂŒhen Montag erklĂ€rte Araghtschi, die jĂŒngsten Ereignisse vom Wochenende erfordern eine dringende, umgehende Koordinierung. Der AuĂenminister erklĂ€rte:
"Angesichts der derzeitigen auĂergewöhnlichen UmstĂ€nde in der Region ist es unerlĂ€sslich, dass Iran und Russland engere, prĂ€zisere und ernsthaftere Konsultationen aufnehmen."
Weiter gab er vor Journalisten zu Protokoll.
"NatĂŒrlich werden unsere GesprĂ€che dieses Mal ernster sein und eine breitere Dimension haben. Wir werden wichtige und ernsthafte GesprĂ€che mit PrĂ€sident Putin fĂŒhren, und ich bin zuversichtlich, dass die Ergebnisse beiden LĂ€ndern zugutekommen werden."
Iran FM Araghchi Arrived In Moscow For 'Urgent & Comprehensive' Talks With President Putin Amid Escalating Tensions With Israel pic.twitter.com/ZNUijfgLJy
â RT_India (@RT_India_news) June 23, 2025
Der Kreml hat das Treffen zwischen Putin und Araghtschi am frĂŒhen Montagmorgen bestĂ€tigt. Der russische PrĂ€sident Wladimir Putin hatte zuvor wiederholt erklĂ€rt, dass Iran das Recht hat, die Nukleartechnologie fĂŒr friedliche Zwecke zu nutzen. Bei Medienauftritten wĂ€hrend des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg (SPIEF) in der vergangenen Woche betonte Putin, dass die Lösung des Konflikts gegenseitige Sicherheitsgarantien beinhalten sollte, die sowohl das Recht Irans auf friedliche nukleare Entwicklung als auch das Recht Israels auf Sicherheit schĂŒtzen.
Araghtschi bezeichnete Russland als strategischen VerbĂŒndeten und erklĂ€rte, die beiden LĂ€nder fĂŒhrten einen regelmĂ€Ăigen Dialog ĂŒber regionale Fragen. Er wies auch darauf hin, dass Teheran wĂ€hrend der jĂŒngsten Atomverhandlungen mit den USA "kontinuierlich unsere russischen Freunde konsultiert und sie ĂŒber jeden Schritt des Fortschritts informiert hat".
Russland hat die US-Angriffe auf die iranischen Atomanlagen scharf verurteilt und sie als eklatanten VerstoĂ gegen das Völkerrecht bezeichnet. In einer ErklĂ€rung vom Samstag bezeichnete das russische AuĂenministerium die Angriffe als "rĂŒcksichtslose Entscheidung" und "eklatanten VerstoĂ gegen die UN-Charta und die einschlĂ€gigen Resolutionen des Sicherheitsrats".
Der Kreml warnte, dass die Bombardierungen â die von einem stĂ€ndigen Mitglied des Sicherheitsrats durchgefĂŒhrt wurden â zu einer nuklearen Katastrophe fĂŒhren könnten und zudem "die Wahrscheinlichkeit eines gröĂeren Konflikts im Nahen Osten drastisch erhöht" hĂ€tten.
Israel hatte Iran am 13. Juni mit der Behauptung angegriffen, das Land stehe kurz davor, eine Atomwaffe zu entwickeln. Teheran wies die Anschuldigung zurĂŒck und antwortete mit VergeltungsschlĂ€gen.
Die Angriffe wurden weithin als VerstöĂe gegen das Völkerrecht verurteilt. Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, erklĂ€rte am 20. Juni, dass die Angriffe "eine deutliche Verschlechterung der nuklearen Sicherheit" zur Folge hatten.
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