Billionenkredit ‒ Merz schaltet die Plünderung auf Turbo


Von Dagmar Henn

Die Börsen meldeten gleich freudig einen Anstieg der Rüstungsaktien um mehr als zehn Prozent, nachdem die Meldungen über die finanziellen Absichten des künftigen Bundeskanzlers Friedrich Merz bekannt geworden waren. Offiziell stehen mindestens 800 Milliarden Euro im Raum, die als "Sondervermögen", sprich, als zusätzliche Kredite aufgenommen werden sollen, aber auch von 900 Milliarden ist schon die Rede, und dann ist auch noch das, was über die EU als Finanzierung für die Ukraine geplant ist... Zahlen, die schwindeln machen. Und die ‒ wenn man nicht verdrängt, dass für Kredite immer auch Zinsen fällig werden, die dank der blendenden deutschen Wirtschaftslage auch nicht gerade sinken ‒ locker die Billionengrenze überschreiten werden.

Wir reden hier von mehr als zwei Bundeshaushalten. Angeblich 400 Milliarden für die Bundeswehr und 400 oder 500 Milliarden für "Infrastruktur". Und damit das Ganze auch sauber an der Schuldenbremse vorbeirutscht, hat Friedrich Merz eine Sondersitzung des alten Bundestags ins Spiel gebracht, in dem es leichter fällt, die nötige Zweidrittelmehrheit zu schaffen, als im neuen.

Geschickt eingefädelt, kann man da nur sagen. In all den Jahren, in denen die Zinsen für von deutschen Regierungen aufgenommene Kredite an oder sogar unter null Prozent lagen, war es sowas von verboten, daran überhaupt nur zu denken, und jetzt, da die Wirtschaft in einer Rezession steckt, aus der ‒ auch dank der fortgesetzt feindlichen Haltung gegenüber dem günstigsten Energielieferanten Russland ‒ kein Ausweg in Sicht ist und auch der Leitzins deutlich höher liegt, geht eine Bundesregierung so richtig in die Vollen, um Geld für die unsinnigsten Produkte auszugeben, die man sich vorstellen kann. Rüstung nämlich. Die kein Land so dringend braucht wie eines, das von lauter Freunden umgeben ist...

Und auch beim Punkt Infrastruktur sind Zweifel angebracht. Da dürfte nämlich mehr Geld dafür geplant sein, die Brücken mit Sprengschächten zu versehen, als selbige Brücken zu erneuern. Selbst wenn sich mittlerweile eine ganze Menge davon in einem Zustand befinden, dass besagte Sprengschächte gar nicht mehr nötig sind, weil sie bei ausreichender Belastung schon von allein zusammenbrechen würden.

Für das eigentlich vordringlichste Problem jedenfalls, für eine Lösung der Wohnungsfrage, ist da nichts vorgesehen. Was auch so bleiben dürfte. Selbst wenn es heißt, die Gelder für Infrastruktur sollten "Bund und Ländern [...] bereitgestellt werden" (Tagesschau), weiß man doch, wie es mit Bundesmitteln ist ‒ da wird dann vorgegeben, wofür diese Mittel einzusetzen sind, die Entscheidung bleibt auf der Ebene des Bundes, Wohnungsbauförderung ist aber Ländersache. Und das, was da als Beschluss angedacht ist, hebt eben nicht die Schuldenbremse für die Länder auf, für die sie auch gilt, sondern nur über eine Ausnahmeregelung für den Bund.

Nun, das Gesundheitswesen wurde mithilfe von Corona und Privatisierungen erfolgreich geschrottet, da wird auch weiter nichts dagegen getan, und die Infrastrukturausgaben werden auch nicht die zerfallenden Strecken für die Personenzüge in Schuss bringen, sondern eher die Güterverkehrsstrecken für den Panzertransport, den man so herbeizusehnen scheint. Viel Geld, von dem man im Grunde nichts für die Menschen Nützliches erwarten darf. Schließlich stand die Bewältigung aller Probleme, die das Leben der Eingeborenen betreffen, schon die ganze Zeit am Ende der Prioritätenliste, wenn überhaupt.

Was diese Nummer aber auf jeden Fall kann, ist, den finanziellen Spielraum für künftige Regierungen auf null zu bringen. Dabei sollte man sich bei der Gelegenheit mal daran erinnern, was der Schuldenbremse vorausging ‒ sie wurde nämlich eingeführt, nachdem im Zuge der Bankenrettung im Oktober 2008 mal eben 500 Milliarden Euro für die Erhaltung der deutschen Banken ausgegeben worden waren.

Und ziemlich bald danach tauchte diese Idee von der Schuldenbremse auf. Die dann natürlich auch verhinderte, auf den Einwohnerzufluss im Jahr 2015 mit entsprechendem Wohnungsbau zu reagieren. Bis dann ganz viele Milliarden für "Impfstoffe" benötigt wurden, und noch mehr, um die Folgen von Lockdowns abzufangen, auf die man auch hätte verzichten können ‒ oder war das andersherum, und die Lockdowns dienten dazu, eine weitere Finanzmarktkrise abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit auszubremsen?

Jetzt jedenfalls steht also ein doppelt so tiefer Griff in die Staatskasse, anders gesagt, ins kollektive Eigentum der Deutschen (was davon noch übrig ist) an wie 2008, und der Grund dafür ist der große böse Wolf, Verzeihung, Russland, versteht sich. Denn man würde ja gern etwas tun, was auch dem Pöbel zugutekommt, aber da ist ja die Gefahr aus dem Osten und die gute, liebe Ukraine, der man unbedingt helfen muss bis zum letzten Ukrainer.

Man kann auch die ganz kurze Version nehmen und sagen, Merz war Chef von BlackRock Deutschland, BlackRock Deutschland ist Großaktionär bei Rheinmetall, und Rheinmetall freut sich gerade gewaltig. Das Schöne an Rüstungsgütern ist ja, dass es sich weitgehend um politisch abgesicherte Monopolmärkte handelt ‒ wenn es einfach nur um die Metallwaren ginge, könnte man die schließlich in Russland für einen Bruchteil des Preises bestellen. Klar, das ist ein wenig schwierig, wenn man sie ausgerechnet gegen Russland einsetzen will. Aber wenn es wirklich nur um Landesverteidigung ginge?

Geht es halt nicht. Genauso wenig wie es um irgendeine Verbesserung geht. Jedenfalls nicht für die unteren 90 Prozent der Bevölkerung, die auch von den steigenden Rüstungsaktien nichts hat. Da wäre es sinnvoller, den ganzen Klimaquark zurückzudrehen, Verbrennerverbot eingeschlossen, und die Reallöhne in Deutschland mal wirklich anzuheben. Wird nicht passieren. Eher gefriert die Hölle.

Das kommt einem fast so vor wie ein Zocker, der zum Kredithai muss, um weiterzocken zu können. Ja, Diplomatie ist eine Sparmaßnahme. Billiger als Bunker- und Panzerbau, und ganz mit menschlichen Ressourcen zu bewältigen (sofern solche vorhanden sind, woran man angesichts der letzten Jahre auch zweifeln mag). Aber die ganze Berliner Bagage ist mit wenigen Ausnahmen auf Krawall gebürstet und kann sich nichts Besseres vorstellen, als das Geld für solchen Kram mit vollen Händen rauszuwerfen. Übrigens, wenn man daran denkt, wo sich unsere Zocker das Geld holen, um den Kredithai zu bedienen, sollte man nicht vergessen, dass der größte Brocken der Steuereinnahmen inzwischen die Umsatzsteuer ist, und dass dazu noch viele weitere Verbrauchssteuern kommen wie die Luftsteuer, und sie alle sich das Geld von den Armen holen und nicht von den Reichen. Die schon freudig auf den großen Sprung warten können, den die besagte Luftsteuer in weniger als zwei Jahren machen wird, wenn der Spekulationsmarkt dazu startet. Wer braucht schon Butter aufs Brot, wenn das Brot nicht mehr bezahlbar ist?

Vor wenigen Tagen erst gab es in Griechenland einen Generalstreik und gigantische Demonstrationen, weil ein Zugunglück mit 57 Toten, das die Folge einer kaputtgesparten Bahn war, bis heute keine Konsequenzen hatte. Wären die Deutschen so gestrickt wie die Griechen, wären solche Demonstrationen zum Ahrtal fällig gewesen. Bis heute ging dafür niemand ins Gefängnis. Die Deutschen gehen lieber auf die Straße, wenn ihnen die Regierung das sagt.

Wenn dieser Billionenkredit beschlossen wird, wird er auf jeden Fall zu höheren Steuern führen. Höheren Verbrauchssteuern, versteht sich. Und weniger Leistungen für die Eingeborenen. Und eine noch schlechter funktionierende staatliche Verwaltung, weil die Kommunen sowieso schon auf dem Zahnfleisch gehen, aber die meiste Arbeit verrichten. Wer glaubt, dass das eine Zukunftsperspektive ist, wird sich gewaltig täuschen. Unser Zocker will nur den Einsatz verdoppeln. In einer Dimension, die sich schon den Schulden annähert, die Deutschland einst durch den Versailler Vertrag auferlegt wurden. Danach wächst kein Gras mehr, bleibt kein Auge trocken. Aber weil die Mehrheit im Bundestag für Rüstungswahn so überwältigend ist, und außerhalb des Bundestags nur noch Demonstrationen "gegen Rechts" erwartet werden können, wird es wohl problemlos gelingen, das Land für die nächsten 20 Jahre zu verpfänden.

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de.rt.com/meinung/238550-billi…

Tech-Kampf gegen China: Taiwanischer Chiphersteller investiert massiv in Produktion in USA


US-Präsident Donald Trump hat eine bahnbrechende Nachricht für die einheimische Chipproduktion bekanntgegeben. Bei einer Pressekonferenz am Montag teilte der Republikaner mit, dass die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) in ihre neuen Produktionsstätten in den USA 100 Milliarden US-Dollar investieren werde. Die Erklärung fiel im Beisein von US-Handelsminister Howard Lutnick und TSMC-CEO C.C. Wei. An den Leiter eines der weltweit führenden Halbleiterproduzenten gerichtet, sagte Trump:

"Die weltweit leistungsstärksten KI-Chips werden eben hier in den Vereinigten Staaten produziert werden. Ihr Unternehmen wird einen großen Anteil davon herstellen."


Wie der Trump weiter erklärte, entfalle der Großteil der Milliardeninvestitionen auf die Errichtung von fünf Spitzenfabriken im US-Bundesstaat Arizona. Dadurch werde man Tausende gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen. Den Wert der künftigen Wirtschaftsaktivität vor Ort schätzte der US-Präsident auf mehrere Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus werde das Projekt die US-Dominanz im Bereich Künstliche Intelligenz stärken.

Lutnick erklärte, die Entscheidung seitens TSMC, einen Teil der Chipproduktion in die USA zu überlagern, mit zwei Faktoren. Dem US-Handelsminister zufolge bekomme das taiwanische Unternehmen dadurch den Zugang zum "größten Markt der Welt" und vermeide außerdem die Einfuhrzölle.

TSMC stellt Halbleiter für US-amerikanischen IT-Konzerne wie Apple, Intel und Nvidia her. Die Erzeugnisse des Unternehmens sind für beinahe alle High-Tech-Sektoren unentbehrlich: von Smartphones über Videospielkonsolen bis hin zu KI-Servern. Darüber hinaus beherrscht TSMC geschätzt 60 Prozent des globalen Marktes.

Die Investition von 100 Milliarden US-Dollar in die Produktionsstätten in den USA würde laut Experten China unter Druck setzen, da sie die Positionen der USA im Handelskrieg stärken würde. In diesem Fall würde Peking seinen Einfluss auf den Technologiebereich in den USA und den Zugriff auf Spitzentechnologien einbüßen, zumal die USA zuvor verboten hatten, modernste Chips nach China zu exportieren.

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USA warnen Selenskij und seine europäischen Unterstützer: Geduld der Amerikaner ist nicht unendlich


US-Vizepräsident J.D. Vance hat die europäischen Verbündeten beschuldigt, das Ego von Wladimir Selenskij zu befeuern und damit den ukrainischen Machthaber zu einer kompromisslosen Haltung zu ermutigen, die den Bürgern seines Landes schade.

Am vergangenen Freitag wurde Selenskij nach einem Schlagabtausch mit Vance und Präsident Trump im Oval Office aufgefordert, das Weiße Haus zu verlassen. In einem Interview mit Sean Hannity von Fox News am Montag beschuldigte Vance hochrangige europäische Vertreter, die Selenskij als Reaktion auf den Vorfall ihre Unterstützung zugesagt hatten, ihn auf seinem Irrweg zu ermutigen.

"Sie sagen: 'Du bist ein Freiheitskämpfer, du musst ewig weiterkämpfen'. Nun, für immer kämpfen, womit? Mit wessen Geld und wessen Munition und mit wessen Leben?", fragte Vance.

Der Vizepräsident stellte fest, dass einige europäische Staats- und Regierungschefs zwar insgeheim zugeben, dass die Finanzierung der Ukraine in ihrem Konflikt mit Russland nicht ewig andauern könne, aber öffentlich versprechen, Selenskij für das nächste Jahrzehnt zu unterstützen. Vance ist der Ansicht, dass diese Haltung "den Ukrainern einen schlechten Dienst erweist".

Vance deutete an, dass Selenskijs Besuch im Weißen Haus als feierlicher Akt gedacht war, sich aber zu einem Wortgefecht entwickelte, als der ukrainische Staatschef die Möglichkeit einer diplomatischen Zusammenarbeit mit Russland ablehnte. Senator Lindsey Graham, ein entschiedener Befürworter der Ukraine, hat nach der Auseinandersetzung den Rücktritt Selenskijs gefordert.

"Wenn man Lindsey Graham verloren hat, bedeutet das, dass man sich an den Verhandlungstisch setzen und erkennen muss, dass Donald Trump der einzige Kandidat ist", erklärte Vance. Er betonte, dass der Vorschlag, weiterhin Ressourcen in den Konflikt zu stecken und auf eine Wende auf dem Schlachtfeld zugunsten der Ukraine zu hoffen, "keine Strategie" sei.

Zuvor hatte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, den ukrainischen Präsidenten davor gewarnt, die Grenzen der amerikanischen Geduld und Unterstützung auszutesten.

"Das Problem ist, dass die Zeit nicht auf seiner Seite ist, nicht auf der Seite derer, die den Konflikt für immer fortsetzen wollen. Die Geduld der Amerikaner ist nicht unendlich, ihre Brieftaschen sind nicht bodenlos, und unsere Munitionsdepots sind es auch nicht", so Waltz am Montag auf Fox News.

Wie US-Medien unter Berufung auf ungenannte Quellen berichten, haben die USA die Finanzierung neuer Waffenverkäufe an die Ukraine eingestellt. Bereits gelieferte Waffen, die unter anderem in Polen zur Weiterleitung geparkt sind, werden zudem vorerst zurückgehalten. Laut der New York Times soll die Militärhilfe erst wieder aufgenommen werden, wenn Trump feststelle, dass sich die Ukraine zu Friedensverhandlungen mit Russland verpflichtet.

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de.rt.com/international/238623…

Selenskij weiter auf Konfrontation zu Trump: "Schlimmste Aussage, die Selenskij hätte machen können"


Der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij will keinen Frieden mit Russland schließen und nutzt die Unterstützung der USA zu seinem eigenen Vorteil aus, so US-Präsident Donald Trump.

Trump und Selenskij hatten sich über die Verhandlungen mit Russland und die Bedingungen eines möglichen Waffenstillstands gestritten, wobei der ukrainische Staatschef darauf bestand, dass die USA Kiew zunächst Sicherheitsgarantien geben müssten.

Am Montag reagierte Trump in den sozialen Medien auf eine AP-Meldung, in der Selenskij am Sonntag mit den Worten zitiert wurde, ein Abkommen zur Beendigung des Krieges sei noch "sehr, sehr weit entfernt, und niemand hat bisher all diese Schritte eingeleitet." Selenskij betonte, dass jedes Friedensabkommen "gerecht, ehrlich und vor allem nachhaltig" sein müsse.

"Das ist die schlimmste Aussage, die Selenskij hätte machen können, und Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen!", entgegnete Trump auf seiner Plattform Truth Social.

TRUMP ON ZELENSKIY: 'WORST STATEMENT THAT COULD HAVE BEEN MADE' pic.twitter.com/cv43gMjVHH
— Russian Market (@runews) March 3, 2025

"Europa hat bei dem Treffen mit Selenskij unumwunden erklärt, dass es die Aufgabe nicht ohne die USA bewältigen kann. Wahrscheinlich war das keine gute Aussage, um gegenüber Russland Stärke zu zeigen. Was denken die sich dabei?", kommentierte Trump die Pläne europäischer Regierungschefs, Truppen in die Ukraine im Rahmen einer Friedensmission zu entsenden.

Vergangenen Freitag kam es zu einem Eklat, als Selenskij nach einem hitzigen Wortgefecht mit Trump und seinem Vizepräsidenten J.D. Vance das Weiße Haus in Washington abrupt verließ, nachdem er von Trump beschuldigt worden war, undankbar zu sein und "einen Dritten Weltkrieg zu riskieren", weil er sich weigere, Frieden mit Russland zu schließen.

Der Vorfall löste eine Gegenreaktion von Trumps Kritikern in Europa aus. Mehrere EU-Staats- und Regierungschefs warfen ihm vor, Selenskij zu "schikanieren". Der ukrainische Machthaber hatte im vergangenen Monat erklärt, die Ukraine habe "geringe Chancen", Russland ohne amerikanische Unterstützung zu besiegen. Wie Medien berichten, hat Trump in Reaktion auf Selenskijs Verhalten sämtliche US-Militärhilfe für die Ukraine vorerst ausgesetzt.

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de.rt.com/international/238610…

Handelskrieg beginnt – US-Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko treten in Kraft


Nach einem Monat Aufschub hat der befürchtete Handelskrieg der USA gegen Kanada und Mexiko nun begonnen. Seit diesem Dienstag sind die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Waren aus den beiden Nachbarländern in Kraft. Während für Energieprodukte aus Kanada ein Tarif in Höhe von zehn Prozent gilt, sind für alle anderen Waren eine Gebühr in Höhe von 25 Prozent fällig. Gleichzeitig steigen auch die Zölle auf Waren aus China – von zehn Prozent im Februar auf nun 20 Prozent.

Bei einer Pressekonferenz am Montag erklärte Trump, dass seine Regierung jetzt diese "sehr mächtige Waffe" einsetzen werde. Seine Vorgänger hätten sie nicht genutzt, weil sie "schamlos, dumm oder bestechlich" gewesen seien. Trump hatte die Einfuhrzölle noch am 1. Februar per Dekret verhängt. Nach einem Telefonat mit Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum und Kanadas Premierminister Justin Trudeau verschob Trump aber die Maßnahme am 3. Februar um 30 Tage. In dieser Zeit werde es weitere Gespräche geben, um ein Abkommen zu erzielen, erklärte der US-Präsident.

Nachdem Trump seine Drohung umgesetzt hatte, holte Trudeau am Montag zu einer Antwort aus. Kanada werde schrittweise mit Gegenzöllen in einem Umfang von bis zu 155 Milliarden US-Dollar reagieren. Unverzüglich sei die Rede von 30 Milliarden US-Dollar. Innerhalb von 21 Tagen sollen weitere Zölle in Höhe von 125 Milliarden US-Dollar folgen. Dabei betonte Trudeau:

"Wenn die US-Zölle nicht eingestellt werden, führen wir aktive und laufende Gespräche mit Provinzen und Territorien, um mehrere nicht-tarifäre Maßnahmen zu ergreifen."


Dem Premierminister stimmte Doug Ford zu, das Oberhaupt der Provinz Ontario, indem er sagte:

"Wenn die US-Regierung Ontario vernichten will, werde ich alles dagegen tun – einschließlich eines Stopps unserer Stromexporte in die USA."


Davon betroffen wären 1,5 Millionen Haushalte in den US-Bundesstaaten Minnesota, Michigan und New York. Außerdem rief Ford die Einzelhändler in seiner Provinz auf, alle Spirituosen aus den USA aus den Regalen zu räumen. In Frage käme darüber hinaus ein Lieferstopp für Nickel und andere kritisch wichtige Mineralien in die USA. Dies würde die US-Industrie lahmlegen, da 50 Prozent dieses in den USA verwendeten Metalls aus Kanada stammten. Der Politiker betonte aber, ein nordamerikanischer Zollkrieg wäre dennoch für beide Länder eine "absolute Katastrophe".

Seinerseits kündigte China 15-prozentige Gegenzölle auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle und 10-prozentige Gegenzölle auf Soja, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Milchwaren sowie Obst und Gemüse an. Ab dem 10. März sollen die Maßnahmen gelten, hieß es. Die Regierung in Peking erklärte:

"Die einseitige Einführung von Zöllen durch die USA schadet dem multilateralen Handel, erhöht die finanzielle Belastung von Unternehmen und Verbrauchern in den USA und untergräbt die Grundlagen der handelswirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen China und den USA."


Trump hatte die Zölle gegen China vor dem Hintergrund der akuten Fentanyl-Krise in den USA verhängt. Dem Republikaner zufolge tue China zu wenig, um den Schmuggel des gefährlichen Opioids über Mexiko zu stoppen. Außerdem erklärte Trump seine Entscheidung mit dem Wunsch, das Ungleichgewicht im Handel mit China, Mexiko und Kanada zu beseitigen.

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Ukrainisches Parlament begrüßt Trumps Initiativen zu Konfliktlösung


Das 450 Sitze zählende ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, hat sich an US-Präsident Donald Trump, den Kongress der Vereinigten Staaten und das US-amerikanische Volk mit Worten der Dankbarkeit gewandt. Die einschlägige Erklärung wurde auf der Webseite der Werchowna Rada veröffentlicht:

"Im Namen des ukrainischen Volkes dankt die Werchowna Rada der Ukraine Präsident Donald Trump, dem Kongress der Vereinigten Staaten und dem amerikanischen Volk für ihre feste und konsequente Unterstützung der Unabhängigkeit, Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine."


Die Abgeordneten betonten, dass zum jetzigen Zeitpunkt diese Unterstützung "für das ukrainische Volk und die Sicherheits- und Verteidigungskräfte der Ukraine wichtiger denn je ist". Weiter hieß es, das ukrainische Volk glaube, dass die persönliche Rolle von US-Präsident Donald Trump und seine friedensstiftenden Bemühungen einen entscheidenden Einfluss auf eine zügige Beendigung der Feindseligkeiten und das Erreichen des Friedens für die Ukraine, Europa und die Welt haben werden.

Ferner unterstrich die Werchowna Rada, dass sie "die Initiativen von Präsident Donald Trump zur Einleitung eines Verhandlungsprozesses mit dem Ziel der Friedensstiftung" begrüße. Außerdem betonte man die Wichtigkeit, die Partnerschaft mit den USA weiter auszubauen, insbesondere im Bereich der Mineralien.

Diese Botschaft wurde inmitten der Kritik der US-Regierung an den ukrainischen Behörden veröffentlicht. Das Weiße Haus ist der Ansicht, dass Kiew nicht gewillt ist, den Konflikt zu beenden. In den Massenmedien wurde unterdessen ein Beamter des Weißen Hauses mit den Worten zitiert, die USA hätten alle laufenden Militärhilfen für Kiew auf Eis gelegt, bis das Land sein Engagement für den Frieden demonstriere.

Am 28. Februar hatte Wladimir Selenskij das Weiße Haus besucht, um sich mit Donald Trump zu treffen. Während des Gesprächs in Anwesenheit von Journalisten kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen den Politikern, in deren Verlauf Trump Selenskij eine respektlose Haltung gegenüber den USA vorwarf und US-Vizepräsident James David Vance darauf hinwies, dass Selenskij vergessen habe, Washington für seine Unterstützung für Kiew zu danken. Die Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen wurde gestrichen und die Unterzeichnung eines Bodenschatzabkommens zwischen den USA und der Ukraine kam nicht zustande. Trump veröffentlichte im sozialen Netzwerk Truth Social eine Erklärung, in der er betonte, Selenskij sei respektlos und zeige, dass er zu einer friedlichen Beilegung des Ukraine-Konflikts nicht bereit sei.

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"Bereit sein, für Deutschland zu sterben" – Konservative Parteien fordern Rückkehr zur Wehrpflicht


Die Wehrpflicht in Deutschland wurde im Jahr 2011 durch das verantwortliche Kabinett Merkel II ausgesetzt, eine Koalition von CDU/CSU und FDP. Laut einem Bild-Artikel vom 4. März fordern die Unionsparteien eine baldige Rückbesinnung auf eine verpflichtende Wehrzeit. Bernd Baumann, der frisch gekürte erste parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, erklärte in einem ZDF-Interview, dass "der Wehrwille" bei jungen Menschen im Land eindeutig wieder mehr gefördert werden müsse.

Der verteidigungspolitische Sprecher der CSU Florian Hahn wird in dem Bild-Artikel mit der Forderung zitiert:

"Die Aussetzung der Wehrpflicht passt nicht mehr zur aktuellen Gefährdungslage. Noch im Jahr 2025 müssen die ersten Wehrpflichtigen durch die Kasernentore schreiten. Wir können ja nicht teilnahmslos zuschauen, wie die Welt um uns unsicherer wird."

Der Unionschef und potenzielle zukünftige Kanzler Friedrich Merz hatte bereits im Wahlkampf "das Konzept seiner Partei bekräftigt, eine Kontingent-Wehrpflicht und ein Pflicht-Gesellschaftsjahr einzuführen",berichtete die Zeit im November 2024. Im Artikel heißt es weiter:

"Die CDU hatte auf ihrem Parteitag im Mai [2024] vor dem Hintergrund der Personalnot der Bundeswehr eine Wende ihrer bisherigen Politik angekündigt. Die Partei will die Aussetzung schrittweise zurücknehmen und die Wehrpflicht in ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr überführen. Zur Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr fordert die CDU bis zur Umsetzung dieses Vorhabens die Einführung einer sogenannten Kontingent-Wehrpflicht."

Anfang März 2025 erklärt nun der verteidigungspolitische CSU-Sprecher, das Land brauche "jetzt eine glaubwürdige Abschreckung durch wehrwillige und wehrpflichtige Staatsbürger in Uniform". Die Bild-Redaktion unterstützt die Gedanken einleitend mit der Erklärung:

"Die Nato-Staaten können sich nicht mehr auf Präsident Donald Trump und die militärische Unterstützung der USA verlassen – erst recht nicht nach den aggressiven Attacken der USA auf die Ukraine und Europa."

Für die geplante, anvisierte Einsatzgröße "von 203.000 Soldaten fehlten der Bundeswehr weiter rund 20.000 Männer und Frauen". Patrick Sensburg, Chef des Reservistenverbandes und langjähriger CDU-Bundestagsabgeordneter, unterstützt die Idee der sofortigen Reaktivierung der Wehrpflicht. So erklärt er "unterstützend" zur Forderung aus den Kreisen der Union:

"Mindestens 20.000 Wehrpflicht müssen wir am Ende des Jahres schon einberufen. Wir können dies auch mit der vorhandenen Infrastruktur und den bereits existierenden Ausbildungskapazitäten. Schritt für Schritt müssen wir die Wehrpflicht dann auf den ganzen Jahrgang ausdehnen. Sie muss dann auch für Frauen wie für Männer gelten."

Die juristische Online-Seite Legal Tribune Online (LTO) erklärt zu den gesetzlichen Vorgaben und Notwendigkeiten zum Thema als Reaktion auf eine entsprechende Wahlkampfankündigung von AfD-Chefin Alice Weidel im ZDF:

"Um die Wehrpflicht in Friedenszeiten zu reaktivieren, müsste man zunächst § 2 des Wehrpflichtgesetzes (WPflG) ändern. Hier war 2011 die Passage aufgenommen worden: 'Die §§ 3 bis 53' – das ist praktisch das gesamte Gesetz – 'gelten im Spannungs- oder Verteidigungsfall'. Das war eine Einschränkung: In Friedenszeiten gilt sie nicht. Will man das ändern, müsste man diese Passage also wieder streichen."

Weidel hatte in dem Fernsehinterview geäußert, dass für sie eine verpflichtende Länge von "zwei Jahren" durchaus realistisch seien. "Wir sind nicht mehr fähig zur Landesverteidigung", bemängelte sie in der Wahlkampfsendung Schlussrunde. Zudem diene der Wehrdienst "auch der Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Armee". Im LTO-Artikel wird dazu an die Entwicklungen in der alten Bundesrepublik bis zur Gegenwart erinnert:

"Damit würde die Dauer des Grundwehrdienstes das bisherige Höchstmaß aus den 60er Jahren um ein halbes Jahr überschreiten. Ab Anfang der 70er Jahre war dieser Wert immer weiter reduziert worden, hatte 1990 bis 1995 bei einem Jahr gelegen und 2011 zuletzt nur noch sechs Monate betragen."

Kurz nach ihrer Fernsehäußerung hatte Weidel dann ihre Vorstellungen auf "einen 10-monatigen Grundwehrdienst sowie zusätzlich maximal ein Jahr Dienst in Reserve, der nicht am Stück abgeleistet werden muss", revidiert. Wesentlich härtere Worte fand der AfD-Bundestagsabgeordnete Bernd Baumann zu einer "Reaktivierung der Wehrpflicht". So erklärte Baumann wörtlich in einem aktuellen ZDF-Interview:

"Deutschland ist das Herz Europas, wirtschaftlich, technologisch, industriell. Ohne ein starkes Deutschland gibt es kein starkes Europa, also müssen wir die Bundeswehr aufrüsten; und das reicht nicht, wenn man ein paar Milliarden da reinsteckt. Da muss auch der Wehrwille wieder da sein."

Sorry, hatte leider die AfD vergessen."Die Soldaten müssen bereit sein für Deutschland zu sterben." t.co/zOkyvrzX1G pic.twitter.com/ymwWPk1eep
— Jeffray Bosch (@BoschJeffray) March 3, 2025

Baumann führt wörtlich weiter aus:

"Die Soldaten müssen bereit sein, auch für Deutschland zu sterben, und das geht nicht, wenn man das Vaterland zum Kotzen findet wie Robert Habeck und die Links-Grünen."

Die Bundeswehr müsse daher "moralisch, militärisch, finanziell auf neue Beine gestellt werden", so Baumann ausführend. André Wüstner, der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, teilte dem dem Springer-Verlag zugehörigen Nachrichtensender WELT TV mit, dass für ihn aktuell "zu Recht gefordert wird, die Wehrpflicht wieder einzuführen". Wüstner wörtlich:

"Ohne eine Art neue Wehrpflicht werden wir die Gewinnung und Bindung des Personals, das wir brauchen, nicht schaffen. Die CSU hat recht, wir müssen in diesem Jahr beginnen. Sonst droht die Gefahr, dass wir im nächsten Jahr personell implodieren."

Diese Feststellung beruht auf der Information, dass laut dem Bundeswehrverbandsvorsitzenden die Truppe aktuell "personell enorme Probleme" habe. Allerdings sei eine mögliche Wehrpflicht auch "kein Allheilmittel" gegen Personalnot bei der Bundeswehr, so Wüstner. Parallel brauche es auch "attraktivere Arbeitszeitmodelle und bessere Bezahlung".

Bereits im November des Vorjahres hatte das alte Bundeskabinett Plänen des aktuell kommissarischen SPD-Verteidigungsministers Boris Pistorius für einen "Neuen Wehrdienst" zugestimmt. So informiert die Website "Soldat und Technik":

"Der damaligen Planung zufolge sollten nach parlamentarischer Befassung ab Frühjahr 2025 alle 18-jährigen Männer mit deutscher Staatsbürgerschaft angeschrieben und verpflichtet werden, einen Fragebogen zur Eignung und Bereitschaft für den Dienst in der Bundeswehr auszufüllen. Frauen sollten sich freiwillig beteiligen können."

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de.rt.com/bundestagswahl_2025/…

Mannheim: Psychisch auffälliger Täter handelte laut Ermittlungen ohne eindeutiges Motiv


Am gestrigen Vormittag fuhr in der Mannheimer Innenstadt ein Ford Kleinwagen mit stark erhöhter Geschwindigkeit durch eine belebte Fußgängerzone. Der 40-jährige Amokfahrer tötete dabei laut LKA-Angaben einen 54-jährigen Mann sowie eine 83-jährige Frau. Laut bisherigen Bekanntmachungen seitens der Ermittler wurden zudem "vier Personen schwer und weitere sechs leicht verletzt", teilte Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) gestern Abend mit. Unter den Schwerverletzten ist auch ein Kind. Laut Ermittlungsstand gäbe es beim Täter "nachweisliche Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Mannes".

Der Mann wurde rund einen Kilometer vom Tatort entfernt in seinem Auto gestellt, dabei schoss er sich jedoch noch mit einer Schreckschusspistole in den Mund und wurde dann "lebensgefährlich verletzt" in ein Krankenhaus transportiert, so Medienmeldungen. Das Landeskriminalamt teilte laut Bild-Zeitung mit, "dass sich der Gesundheitszustand des Tatverdächtigen stabilisiert, er konnte aber bisher nicht vernommen werden".

Im Verlauf des gestrigen Nachmittags erklärte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) vor Journalisten, dass es demnach laut ersten Erkenntnissen "keine Hinweise auf einen extremistischen oder religiösen Hintergrund" gebe. Die fatale Tat könne "eher" mit "der persönlichen Situation" des Täters zusammenhängen, so Strobl.

Der 40-jährige Mann stammt aus Ludwigshafen, rund 10 Minuten Autofahrt von Mannheim entfernt. Laut Spiegel erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Abend vor Journalisten am Tatort:

"'Wir tun, was der Staat tun kann, um seine Bürger zu schützen'. Manchmal aber sei es nur 'tragisch und schlimm' und der Täter 'einfach nur krank'."

Heute wurde bei @zdfheute sofort erwähnt, dass der Auto-Attentäter in #Mannheim Deutscher ist. Als ein Afghane eine tödliche Messerattacke in Mannheim verübte, wurde dessen Nationalität nicht erwähnt. #ReformOerr #OerrBlog pic.twitter.com/huFLXAsprw
— ÖRR Blog. (@OERRBlog) March 3, 2025

Die Bild-Redaktion erfuhr am Wohnort des Täters, dass der Mann "schon früher psychisch auffällig gewesen sein soll und auch mehrfach in psychologischer Behandlung gewesen war".

Die Motivlage ist derzeit noch völlig unklar. Die Staatsanwaltschaft Mannheim geht jedoch nicht von einem politischen Hintergrund aus.

Der zuständige leitende Oberstaatsanwalt gab auf der Pressekonferenz am Abend zu Protokoll, dass gegen den Täter "ein Verfahren wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes eingeleitet" wurde. Für eine "bestimmte Gesinnung" gebe es laut Ermittlungsstand und ersten Auswertungen nach Durchsuchung der Wohnung des Mannes "aber keine Anhaltspunkte".

Auf der Pressekonferenz wurde bekannt gegeben, dass der Amokfahrer diverse ältere polizeiliche Einträge und Vorstrafen besitzt. Dazu heißt es beim Boulevard-Magazin Stern:

"Dabei gehe es um eine Körperverletzung, für die er eine kurze Freiheitsstrafe verbüßt habe vor über zehn Jahren, außerdem ein Fall von Trunkenheit im Verkehr. Bei der letzten Tat handle es sich um ein Delikt im Bereich von Hate Speech aus dem Jahr 2018. Er habe einen entsprechenden Kommentar auf Facebook abgesetzt und sei deshalb zu einer Geldstrafe verurteilt worden."

Der 40-Jährige arbeitete demnach als Landschaftsgärtner, "sei nicht verheiratet und habe keine Kinder". Auch Partner oder eine Lebensgefährtin seien den Ermittlern nicht bekannt. Nachbarn teilten Bild-Reportern mit, dass der Mann sich im Vorjahr "mit Benzin übergossen hat und sich anzünden wollte". Ziel war es, "sich im August 2024 ins Krankenhaus 'Guten Hirten' in Ludwigshafen einweisen zu lassen". Ob dies gelang, ist bis dato nicht bekannt.

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de.rt.com/inland/238581-mannhe…

"Großes Versäumnis": US-Journalist fordert Trump zur Aufhebung der Sanktionen gegen RT auf


Der US-Enthüllungsjournalist Ben Swann hat US-Präsident Donald Trump aufgefordert, die "beispiellosen" Sanktionen gegen die russischen Medienorganisationen RT und Sputnik aufzuheben, die unter seinem Vorgänger Joe Biden eingeführt worden waren.

Bevor die Biden-Regierung ihre Sanktionen gegen russische Medien einführte, leitete Swann alle Aktivitäten von RT in den USA und war für das Büro des Senders im Land sowie für alle von RT America produzierten Sendungen verantwortlich.

Im vergangenen September kündigte die scheidende US-Regierung eine Reihe neuer Maßnahmen gegen mehrere russische Sender an, denen sie vorwarf, "verdeckt die Demokratie zu untergraben" und sich in die US-Wahlen einzumischen. Der damalige Außenminister Antony Blinken beschuldigte RT, "de facto als Arm des [russischen] Geheimdienstes zu fungieren".

Nach dem Schritt Washingtons verbannte der US-Tech-Gigant Meta mehrere russische Nachrichtensender von seinen Plattformen Facebook und Instagram.

Moskau hat die Einschränkungen verurteilt und erklärt, Washington habe "der Meinungsfreiheit den Krieg erklärt". Die Behauptungen über die Einmischung in die Wahlen seien eine reine "Hexenjagd" und "Spionagewahn", um die öffentliche Meinung zu manipulieren und die Amerikaner von unbequemen Informationen fernzuhalten, erklärte damals die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.

In seinem offenen Brief an Trump, den er am Montag auf X veröffentlichte, betonte Swann, der das Projekt Truth in Media gegründet hat, dass die Maßnahmen gegen RT und andere Medienorganisationen verfassungswidrig seien, da sie "amerikanische Journalisten daran hindern, ihre Rechte auf Meinungs- und Pressefreiheit auszuüben".

Open Letter To President Trump, Time to End the Biden- Era Sanctions Against RT and American JournalistsPresident Donald J. Trump,In his speech to European leaders only days ago, your Vice President JD Vance stated plainly, “In Washington, there is a new sheriff in town. And… pic.twitter.com/6Enh43Caan
— Ben Swann (@BenSwann_) March 3, 2025

"Die Journalisten, die von diesen Sanktionen betroffen sind, sind amerikanische Staatsbürger. Sie haben nicht nur ihren Arbeitsplatz verloren, sondern auch die Möglichkeit, einem Publikum von über 800 Millionen Menschen auf der ganzen Welt sachliche Berichte zu liefern", fügte der investigative Journalist hinzu, der früher mit FOX zusammengearbeitet hat.

Er argumentierte auch, dass das "Mobbing" der Biden-Administration gegenüber Social-Media-Unternehmen, die russische Kanäle sperren mussten, "eine Zurschaustellung von Korruption" sei.

Swann merkte an, dass die Ausrede für die Verhängung der Beschränkungen "auf einer alten Lüge basierte: dass Russland und RT sich in irgendeiner Weise in die US-Wahlen eingemischt hätten".

Trump äußerte sich am Freitag erneut zu den Vorwürfen der russischen Einmischung in die US-Wahl 2016 und nannte sie eine "fingierte Hexenjagd", die von den Demokraten lanciert worden sei. Der russische Präsident Wladimir Putin "wurde all dieser Dinge beschuldigt, mit denen er nichts zu tun hatte", so Trump.

In seinem offenen Brief lobte der Journalist die Trump-Regierung dafür, dass diese "in Windeseile" die amerikanischen Grundsätze der Rede- und Pressefreiheit wiederhergestellt habe. Zugleich sei es jedoch ein "großes Versäumnis", dass die Beschränkungen für russische Medien in dem Land fortbestehen.

"Wir bitten Sie, alle Sanktionen gegen RT, Sputnik und TV Novosti fallen zu lassen und den öffentlichen Platz für alle Stimmen, alle Journalisten und alle Standpunkte freizuhalten", fordert Swann abschließend.

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Umfrage: CDU und AfD mit leichtem Zuwachs, Ampel-Parteien verlieren weiter an Zustimmung


Die "Civey GmbH", ein Berliner Start-up-Unternehmen, das Online-Umfragen für Meinungs- und Marktforschung durchführt, wollte von den Befragten erfahren, wie sich der aktuelle Blick auf das politische Angebot im Land auswirkt, dies bezogen auf die potenzielle Zustimmung oder Ablehnung zu einer Partei.

Die "neueste Wahlumfrage zur Bundestagswahl" erfolgte am 4. März und verschaffte den Unionsparteien erneut Platz Nummer 1, dies mit 29,5 Prozent Zustimmung, gegenüber 28,5 Prozent am Neuwahltag. Zweitplatzierter bleibt die AFD, dies mit aktuell 22 Prozent, gegenüber 20,8 Prozent am 23. Februar.

Auch der vermeintliche dritte Wahlsieger, die Linke, mit dem Mini-Zuspruch von 8,77 Prozent, bei einer Wahlbeteiligung von rund 82,5 Prozent, kann sich mit 9,5 Prozent leicht verbessern. Unverändert bleibt der kontinuierliche Sinkflug der beiden Restregierungsparteien. Dazu informiert das Focus-Magazin zusammenfassend:

"Verlierer sind hingegen die Parteien der früheren Ampel-Koalition. Die SPD landet bei 15,5 Prozent und wäre damit noch schlechter als bei der Wahl [16,41 Prozent]. Die Grünen rutschen auf 11 Prozent ab [11,61 Prozent]. Die FDP bekommt nur noch winzige 3,5 Prozent [4,33 Prozent]."

Das knapp gescheiterte Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erfährt aktuell weiterhin überschaubare 5 Prozent Zustimmung, damit den benötigten Hauch von wenigen Stimmen mehr, der am 23. Februar bei den weiterhin offiziellen 4,97 Prozent fehlten.

Bereits Anfang März ergab eine erste INSA-Umfrage für die Bild-Zeitung erste Stimmungen bei den Bürgern zum Thema kommender Koalitionen. So heißt es laut den Auswertungen (Bezahlschranke):

"52 Prozent der Befragten wünschen sich, dass es ein Bündnis aus CDU/CSU und SPD gibt. Dem gegenüber stehen 32 Prozent, die gegen eine gemeinsame Regierung der Parteien sind."

Wenig überraschend sei die Zustimmung für eine GroKo unter den Anhängern beider Parteien besonders groß, dies jedoch mit auffälligem Abstand bei den Zahlen:

"89 Prozent der SPD-Wähler und 77 Prozent der Unions-Wähler setzen jetzt auf ein gemeinsames Regierungsbündnis."

Zum Thema eines potenziellen neuen Bundeskanzlers seitens der CDU oder der SPD lautet die Bewertung:

"38 Prozent der Befragten glauben, dass Merz ein besserer Kanzler wird als es Vorgänger Olaf Scholz (66, SPD) war. 28 Prozent glauben, er wird ein schlechterer Kanzler. 27 Prozent erwarten weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung."

Im Vergleich zur Ampel und zur Restregierung sind demnach die Befragten generell davon überzeugt, dass eine mögliche schwarz-rote Regierung "einen besseren Job machen würde als die Ampel-Regierung." Dies mit 44 Prozent Zustimmung. Dabei würden sogar 55 Prozent der SPD-Anhänger davon ausgehen, "Schwarz-Rot (mit der SPD als Juniorpartner) würde es besser machen als die Ampel."

32 Prozent der Befragten befürchten, dass das politische Berlin mit einer GroKo "genau so weitermachen wird." 15 Prozent befürchten, dass "Schwarz-Rot unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) schlechter regiert."

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KPRF-Abgeordneter appelliert an Weltöffentlichkeit: Kononowitsch-Brüder in Lebensgefahr


Der kommunistische Duma-Abgeordnete Juri Afonin (KPRF) berichtet auf seinem Telegram-Kanal, dass den auch im Westen bekannten Gebrüdern Alexander und Mikhail Kononowitsch (engl. Kononovich), die in der Ukraine wegen ihrer kommunistischen Überzeugungen seit Jahren strafverfolgt werden, neues Unheil droht.

Nachdem sie seit Anfang 2022 in Untersuchungshaft waren, gelang es dank der internationalen Aufmerksamkeit, die ihr Fall in europäischen linken und kommunistischen Kreisen erlangte, zu erreichen, dass das Gericht die Haft nach 1,5 Jahren Hauptverhandlung, bei der immer noch kein Ende absehbar ist, durch Hausarrest kombiniert mit Überwachung durch elektronische Fußfesseln ersetzte.

In der zurückliegenden Woche wurden sie Afonin zufolge erneut festgenommen, diesmal mit dem Vorwurf der "Wehrdienstverweigerung". Der Duma-Abgeordnete schreibt:

"Nun scheint das ukrainische Staatsmonster beschlossen zu haben, die standhaften Kommunisten auf eine andere Weise zu verschlingen. Vor zwei Tagen wurden die Brüder von der Polizei festgenommen und ihnen wurde gesagt, dass sie... als Wehrdienstverweigerer gesucht würden! Dieser Unsinn wird Leuten vorgeworfen, die wegen Landesverrats vor Gericht stehen und deren Aufenthaltsort von den Sicherheitskräften mit elektronischen Armbändern minütlich geortet wird."


Das Militärkommissariat in Luzk verlange nun, dass sich die Brüder der Musterung unterziehen. Danach sollen sie bei Eignung zwangsrekrutiert, in ein sogenanntes "Ausbildungszentrum" und anschließend an die Front verbracht werden. Dort befürchtet Afonin das Schlimmste für die beiden:

"Es ist klar, dass, wenn die Kononowitschs an die Front geschickt werden, speziell instruierte Kommandeure alles tun werden, um sicherzustellen, dass die Brüder so schnell wie möglich getötet werden. Offensichtlich hat jemand beschlossen, dass die Kommunisten, wenn sie nicht verurteilt werden können, schnell liquidiert werden sollten."


Der KPRF-Abgeordnete appelliert an die internationale Solidarität mit den verfolgten ukrainischen Genossen:

"Freunde, bitte verbreitet diese Nachricht. Die Kommunisten Kononowitsch sind dank der Proteste der Linken in der ganzen Welt noch am Leben, dank der Tatsache, dass sie den Menschen auf allen Kontinenten bereits bekannt sind. Ein möglichst großer Kreis von Menschen sollte auch von dem neuen Willkürakt gegen die Kononowitschs erfahren. Bis zum Sturz des Nazi-Regimes in der Ukraine ist die einzige Hoffnung für die Brüder Kononowitsch und andere politisch Verfolgte, die größtmögliche internationale Öffentlichkeit."


Der Post des Abgeordneten rekapituliert auch den bisherigen Leidensweg der beiden Brüder. Nach dem Sieg des Euromaidan wurden sie mehrmals von Rechtsradikalen verprügelt und krankenhausreif geschlagen. Nach ihrer Verhaftung 2022 mussten sie einen "ungeheuren Folter- und Misshandlungsmarathon" über sich ergehen lassen. Ihnen wurden die Nasen gebrochen, Zähne gezogen, die Rippen gebrochen. Die SBU-Beamten drohten Alexander, seine dreizehnjährige Tochter Jekaterina vor seinen Augen zu vergewaltigen. Dann wurden die Brüder monatelang in Einzelhaft gehalten, ohne Hygieneartikel und warme Kleidung, oder sie wurden in eine Zelle mit Wiederholungstätern und Mördern gesteckt.

Als sie schließlich eineinhalb Jahre nach ihrer Verhaftung vor Gericht standen, berichteten sie im Gerichtssaal von ihren Erlebnissen. Der Anklagevorwurf, gegen den die Kononowitschs sich erwehren müssen, ist einigermaßen weltfremd: Angeblich wollten sie mit Waffen in der Hand die Regierung in Kiew stürzen.

Ukrainische Kommunisten sind seit dem Sieg des Euromaidan im Jahr 2014 einer nur von faschistischen Regimen bekannten Verfolgung ausgesetzt.

Die Kommunistische Partei der Ukraine (KPU), die in den Jahren bis 2014 durchgängig im ukrainischen Parlament vertreten war und bei den letzten freien Wahlen 2012 noch 13,18 Prozent der Stimmen holte, konnte seitdem bei Wahlen nicht mehr frei wirken. Ihr wurde der Zugang zu Massenmedien verwehrt, in denen seitdem massiv antikommunistische und antirussische Propaganda betrieben wird. Ihre Wahlkämpfer wurden auf den Straßen angegriffen, verprügelt und teilweise verhaftet.

Am 16. Dezember 2015 beschloss das Bezirksverwaltungsgericht Kiew das Verbot der KPU auf dem Gebiet der Ukraine, nachdem ihr schon zuvor die Tätigkeit ohne Gerichtsbeschluss untersagt worden war. Petro Simonenko wurde zur Präsidentschaftswahl 2019 als Kandidat nicht zugelassen.

Unter deutschen Parteien hatten sich diverse kommunistische Organisationen, darunter DKP und KPD (Ost), mit der KPU solidarisiert. Die Partei "Die Linke" verweigerte dagegen weitgehend jede Solidaritätsbekundung.

Im Frühjahr 2022 ließ Selenskij so gut wie alle Oppositionsparteien des nichtnationalistischen Spektrums in der Ukraine verbieten, nachdem bereits im Jahr 2021 nacheinander mehrere Oppositionsmedien verboten und abgeschaltet worden waren.

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Ukrainischer Ex-Außenminister Kuleba: Europa kann Trump die Karten aus der Hand nehmen


Europa könnte zwei Schritte unternehmen, um US-Präsident Donald Trump in Bezug auf Kiew "die Karten aus der Hand zu nehmen", schreibt der ehemalige ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba, der dieses Amt von März 2020 bis September vergangenen Jahres innehatte, in einer Kolumne für die New York Times. Er behauptet:

"Trumps Einfluss auf die Ukraine basiert auf Waffen und Geld. Beides braucht die Ukraine, um ihren Kampf ums Überleben und ihre wirtschaftliche Stabilität aufrechtzuerhalten. Europa könnte dem US-Präsidenten diese Karten in zwei Schritten aus der Hand nehmen: Ein alternatives Abkommen über die ukrainischen Bodenschätze vorschlagen und Russlands eingefrorene Guthaben beschlagnahmen, um damit die Waffenproduktion und -beschaffung zu finanzieren einschließlich Käufen in den USA, wenn es das will."


Laut Kuleba würden die EU, das Vereinigte Königreich und Norwegen die USA hiermit nicht vollständig ersetzen, aber deren Rolle bei der Unterstützung der Ukraine stärken und dem Land eine "Atempause" verschaffen.

Kuleba betont, dass Europa, anders als die Trump-Regierung, verstehe, dass die Ukraine Frieden wolle, aber nicht durch dessen Bedingungen "zerstört" werden wolle. Seiner Meinung nach sei der russische Präsident Wladimir Putin angeblich "besessen von der Idee, die gesamte Ukraine zu übernehmen". Das liege nicht daran, dass das Land der NATO beitreten wolle. Kuleba erinnerte daran, dass zwei weitere Nachbarn Russlands, Finnland und Norwegen, dem Bündnis beigetreten sind, und Putin dies "nicht so feindselig aufgenommen" habe.

Russland verglich mögliche Maßnahmen im Zusammenhang mit seinen Vermögenswerten im Westen mit Diebstahl und stellte in Aussicht, vor Gericht zu gehen, falls irgendwelche Schritte in Bezug auf eingefrorene Vermögenswerte unternommen würden.

Putin nannte den Verzicht auf einen NATO-Beitritt der Ukraine als eine der Bedingungen für die Aufnahme von Friedensgesprächen. Er sagte, Kiews Beitritt zu dem Bündnis würde eine Bedrohung für Moskau darstellen. Im März 2022 erklärte er, er habe keine Pläne, die Ukraine zu besetzen.

Trump sei "in seinen eigenen Ambitionen gefangen", so Kuleba weiter, da er den Konflikt beenden wolle. Somit habe die Position von Wladimir Selenskij, der Sicherheitsgarantien für die Ukraine gefordert habe, schließlich zu dem verbalen Schlagabtausch am 28. Februar geführt. Die Differenzen unter den beiden Präsidenten hätten die Unterzeichnung des geplanten Rohstoffabkommens zwischen der Ukraine und den USA verhindert.

Am 2. März fand in London ein Treffen der westlichen Verbündeten der Ukraine statt, an dem auch Selenskij teilnahm und bei dem über die Beilegung des Konflikts, die weitere Unterstützung Kiews und den Ausbau der europäischen Verteidigungskapazitäten gesprochen wurde. Die USA waren zu dem Treffen nicht eingeladen.

Im Anschluss an das Treffen behauptete der britische Premierminister Keir Starmer, um einen dauerhaften Frieden in der Ukraine zu gewährleisten, müsse das Land stark und in der Lage sein, notfalls zu kämpfen und eine starke Verhandlungsposition einzunehmen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte nach dem Gipfel, dass Europa "dringend aufgerüstet" werden müsse und die Rüstungsproduktion und -investitionen massiv gesteigert werden sollen.

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Nach Eklat mit Selenskij: Trump setzt sämtliche US-Militärhilfe für die Ukraine vorerst aus


Die USA haben die Finanzierung neuer Waffenverkäufe an die Ukraine eingestellt, so die Washington Post unter Berufung auf ungenannte Quellen. Bereits gelieferte Waffen, die unter anderem in Polen zur Weiterleitung geparkt sind, werden zudem vorerst zurück gehalten. Auch die Nachrichtenagentur Reuters meldete den vorläufigen Stopp der US-Hilfen für Kiew. Sie beruft sich dabei ebenfalls auf einen anonymen Mitarbeiter des Weißen Hauses. Nach Angaben der New York Times tritt die Anordnung sofort in Kraft und betrifft Waffen und Munition im Wert von mehr als 1 Milliarde Dollar, die sich in der Pipeline befinden oder bestellt sind.

In dem WP-Artikel vom Montag heißt es wörtlich einleitend:

"Präsident Donald Trump hat beschlossen, alle künftigen Lieferungen von US-Militärhilfe an die Ukraine zu stoppen. Damit will er den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij zu Friedensgesprächen mit Russland drängen, so zwei mit der Angelegenheit vertraute US-Beamte."

Kurz Zeit nach seinem Amtsantritt zu Jahresbeginn setzte Trump alle vorläufig geplanten US-Auslandshilfen, einschließlich der von Militärhilfen, aus, außer jene für Israel und Ägypten. Diese Anordnung gelte bis zu einer finalen Überprüfung.

In der Zwischenzeit behauptete das Portal Axios, dass Trump am Montagnachmittag ein Treffen zum Ukraine-Konflikt abhalten werde, "bei dem es auch um eine mögliche Aussetzung der US-Militärhilfe geht". Nach Angaben des Medienmagazins werden Vizepräsident J.D. Vance, Außenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth, der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz und mehrere andere hochrangige Beamte daran teilnehmen. Die Washington Post berichtete nun am Montag unter Berufung auf einen anonymen hochrangigen US-Beamten, dass Trump im Laufe des Tages ein Treffen abhalten werde, um "zu erörtern, ob die militärische Unterstützung für die Ukraine eingestellt werden soll".

"Der Präsident hat deutlich gemacht, dass er sich auf den Frieden konzentriert. Wir brauchen unsere Partner, die sich ebenfalls diesem Ziel verschrieben haben", so der ungenannte Beamte gegenüber der Washington Post, der laut Artikel "wie andere unter der Bedingung der Anonymität sprach". Weiter heißt es laut Quellenzitat: "Wir halten inne und überprüfen unsere Hilfe, um sicherzustellen, dass sie zu einer Lösung beiträgt".

Die Zeitung behauptet zudem laut der Aussagen aus Washington, dass neben der Einstellung von Waffen- und Ausrüstungslieferungen an Kiew auch die Beendigung des Informationsaustauschs und der Ausbildung ukrainischer Truppen und Piloten in Betracht gezogen wird. Das Wall Street Journal erinnert in einem Artikel daran, dass das "letzte größere Waffenpaket für die Ukraine am 30. Dezember während der Amtszeit von Biden geschnürt wurde" (Bezahlschranke). Dieses umfasste "einige moderne Waffen wie Munition für Luftabwehrsysteme, Stinger-Raketen und andere Waffen". Das Paket hatte einen Wert von 1,22 Milliarden Dollar.

Die Quelle teilte laut WP-Artikel weiter mit, "die Entscheidung könne rückgängig gemacht werden, wenn Selenskij sich ernsthaft um die Teilnahme an Friedensgesprächen bemühe". Ukrainische Beamte hätten sich demnach "darüber aufgeregt, dass die Trump-Administration sich nicht frühzeitig um eine Beteiligung an den Verhandlungen bemüht hat, und waren von der Entscheidung überrascht, sie von dem Treffen zwischen amerikanischen und russischen Beamten in Saudi-Arabien im letzten Monat auszuschließen".

Am Sonntag erklärte der ukrainische Regierungschef Wladimir Selenskij in Washington, dass laut seiner Wahrnehmung ein Friedensabkommen zwischen seinem Land und Russland "noch sehr, sehr weit entfernt ist". Er äußerte sich jedoch zuversichtlich, dass die Ukraine trotz seines erbitterten, eskalierenden Wortwechsels mit Trump und Vance am Freitag im Oval Office "eine ausreichend starke Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika hat", um die Hilfe aufrechtzuerhalten.

US-Präsident Trump kommentierte die Äußerungen des ukrainischen Führers auf seiner Plattform Truth Social und bezeichnete sie als die "schlimmste Aussage, die Selenskij hätte machen können". Er warnte zudem nachdrücklich weiter davor, dass "Amerika sich das nicht mehr lange gefallen lassen wird". Der WP-Artikel zitiert Trump mit der Aussage:

"Nun, vielleicht will jemand keinen Deal machen. Und wenn jemand nicht verhandeln will, wird diese Person wohl nicht mehr lange da sein."

In einem Gespräch mit dem Sender Fox News zu Wochenbeginn deutete der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz ergänzend an, dass "die Geduld der Amerikaner nicht unbegrenzt ist, ihre Brieftaschen nicht unbegrenzt sind und unsere Vorräte und Munition nicht unbegrenzt sind". Waltz bezeichnete den ukrainischen Präsidenten als " ein Problem", da dieser sich weigere, "über den Frieden zu reden". Waltz wörtlich:

"Die Zeit ist nicht auf seiner Seite. Die Zeit ist nicht auf der Seite derjenigen, die diesen Konflikt für immer fortsetzen wollen."

In einem weiteren Interview der Washington Post erklärte US-Handelsminister Howard Lutnick am Sonntag, dass dem ukrainischen Staatschef während des Treffens mit Trump am Freitag unmissverständlich gesagt worden sei, dass weitere finanzielle Unterstützung von der Bereitschaft der Ukraine zu Friedensverhandlungen mit Russland abhängen würde.

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Europa in heller Aufregung: Übernehmen USA die Nord Streams?


Von Sergei Sawtschuk

Die britische Financial Times hat einen aufsehenerregenden Artikel veröffentlicht, in dem behauptet wird, dass Matthias Warnig, Direktor der Nord Stream 2 AG, die Wiederaufnahme des Betriebs der wichtigsten Gaspipelines plant und sich darauf vorbereitet, zu diesem Zweck separate Verhandlungen mit Washington zu führen.

Quellen der Financial Times berichten, dass Warnig unter seinen amerikanischen Kollegen aus der Energiebranche Großinvestoren gefunden hat, die bereit sind, in die Wiederinbetriebnahme der Gaspipelines zu investieren, und dabei das Tauwetter in den Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten ausnutzt. Außerdem soll in den USA bereits ein Konsortium gebildet worden sein, in dessen Innerem eine detaillierte Fassung des Abkommens mit Gazprom ausgearbeitet wurde, das mit hoher Wahrscheinlichkeit unterzeichnet wird, sobald die sektoralen Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden.

Matthias Warnig selbst, auf den sich sofort Dutzende von Journalisten mit Fragen stürzten, enthielt sich eines Kommentars.

Da solche Aktionen tief in die Sphäre der Außenpolitik und der antirussischen Sanktionen hineinreichen, kommt die Publikation zu dem logischen Schluss, dass die großen amerikanischen Öl- und Gasunternehmen, die viel in Donald Trumps Wahlkampf investiert haben, Zugang zum Präsidenten finden (oder bereits gefunden haben) und alle notwendigen Genehmigungen erhalten werden.

Nach J.D. Vances Rüge des europäischen politischen Establishments in München und nach Selenskijs Fiasko in Washington könnte man annehmen, dass die EU über die Financial Times eine Präventivmine wirft, um zu verhindern, dass das Trump-Team auch nur einen Teil der antirussischen Sanktionen aufhebt und damit die wichtigste Rohstoffroute in den Westen unter ihre Fittiche nimmt. Aber das wäre unlogisch. Denn ein paar Tage zuvor hatte Gas Infrastructure Europe einen alarmierenden Bericht veröffentlicht, demzufolge die Erdgasmenge in den europäischen Erdgasspeichern auf 39 Prozent ihrer Auslegungskapazität gesunken ist. Dies ist der schlechteste Wert der letzten sieben Jahre, was vor dem Hintergrund eines ungewöhnlich warmen Winters besonders alarmierend ist. Jeden Tag werden etwa 470 Millionen Kubikmeter des blauen Brennstoffs aus den unterirdischen Lagern zum Nutzen der europäischen Verbraucher abgepumpt, während nur 35 Millionen Kubikmeter hineingepumpt werden.

Dass es sich dabei nicht um eine situative Panik, sondern um ein systemisches Problem handelt, bestätigt die gleichgeschaltete Rede von Christof Günther, Leiter des Clusters Produktionschemie in der Stadt Leuna. Mit Blick auf den Zustand des Kernsektors, der deutschen Wirtschaft insgesamt und der internationalen Entwicklung fordert Günther, sich dringend um die Wiederherstellung der Rohstoffverträge mit Russland zu kümmern. Denn nur so könne der kolossale Schaden für die deutsche Industrie ausgeglichen und eine schrittweise Erholung eingeleitet werden.

Der Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Sven Schulze, stimmt Günther voll zu. Ihm zufolge hat sich die Diskussion über die Notwendigkeit der Wiederaufnahme russischer Gasimporte von einem ängstlichen Geflüster hinter den Kulissen in eine offene und umfassende Diskussion verwandelt, und die Idee selbst findet von Tag zu Tag mehr Unterstützung auf höchster Ebene.

Daher ist der fragliche Artikel höchstwahrscheinlich ein Versuchsballon, der von der Europäischen Union in Richtung der USA gestartet wurde, um zu verstehen, wie realistisch die Aufhebung der Sanktionen ist und inwieweit eine amerikanische Beteiligung an der neuen grenzüberschreitenden Gasrealität geplant ist.

Die Dynamik und das Szenario der Ereignisse des letzten Monats holen immer wieder einen großen Politico-Artikel vom Dezember 2023 aus der Tiefe des Gedächtnisses, als die Ergebnisse der US-Wahlen bereits bekannt waren. Die Publikation enthielt einen Auszug der Meinungen vieler renommierter Experten. Sie alle waren einhellig der Ansicht, dass Donald Trump kein vereintes Europa will: Er wäre viel eher mit einem Auseinanderbrechen dieses Gebildes zufrieden, das den Handel mit verschiedenen Ländern der Eurozone und mit unterschiedlichen Bedingungen für jedes von ihnen ermöglichen würde.

Nach den Ereignissen seit dem Amtsantritt des 47. Präsidenten zu urteilen, ist diese Meinung der Experten offensichtlich kein Hirngespinst: Die europäischen Politiker würden sehr gerne selbst eine Einigung mit Moskau erzielen, bevor sich die Amerikaner in die Lieferketten einschalten. Das Hauptproblem Europas ist, dass es in seiner eigenen antirussischen Politik gefangen ist und gleichzeitig Angst hat, gegen die US-Sanktionen zu verstoßen. Es will sozusagen, aber Onkel Donald befiehlt es ihm nicht.

Es ist eine offene Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass sich die Vereinigten Staaten in der einen oder anderen Form an den Plänen zur Lieferung russischer Kohlenwasserstoffe in den Westen beteiligen werden. Aber ganz auszuschließen ist diese Möglichkeit nicht. Und zwar schon allein deshalb, weil es bereits offizielle Gespräche über die gemeinsame russisch-amerikanische Erschließung von Öl- und Gasfeldern in der Arktis gibt und das US Office of Foreign Assets Control (OFAC) einen Antrag von Monte Valle prüft. Bereits im Herbst beantragte das Unternehmen die Erlaubnis, ein Konkursverfahren einzuleiten und den Pipeline-Teil von Nord Streams aufzukaufen.

Man kann das Zappeln Brüssels verstehen: Es gibt zu viele vermeintliche Zufälle.

Wenn wir aber theoretisch davon ausgehen, dass Washington tatsächlich solche Pläne ausbrütet und im Stillen umsetzt, würde das perfekt in Trumps außenpolitisches Szenario passen. Darin wird Europa die Rolle einer tauben, klaglosen Peripherie zugewiesen, deren Aufgabe es ist, die Ukraine zu erhalten und so viele amerikanische Waren und Energieressourcen wie möglich zu kaufen. Wenn die Vereinigten Staaten die Lieferung von russischem Gas durch die Ostsee zumindest indirekt beeinflussen und kontrollieren können, wird die Abhängigkeit Europas von den Vereinigten Staaten vollständig sein. Trump wird seine eigene persönliche Ukraine 2.0 haben, nur in einem kontinentalen Maßstab und viel reicher.

Die wichtigste Frage bei all dem ist, ob Moskau solchen geopolitischen und energiehandelsbezogenen Vereinbarungen zustimmt, und wenn ja, zu welchen Bedingungen. Doch die russische Hauptstadt schweigt hartnäckig und strapaziert damit die Nerven der europäischen Bombenleger bis aufs Äußerste.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 3. März 2025 auf ria.ru erschienen.

Mehr zum Thema - Medienbericht: Betreiber von Nord Stream 2 plant Comeback

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Aufrüsten bis an die Zähne: Kriegstreiber planen gigantisches Sondervermögen


Von Susan Bonath

Verdoppelte Militärausgaben genügen den neuen deutschen Kriegstreibern nicht. Das erst Mitte 2022 auf den Weg gebrachte 100 Milliarden Euro schwere "Sondervermögen" ist längst verplant oder versickert, vermutlich eher Letzteres. Denn glaubt man der Propaganda, hatte all das Geld kaum Auswirkungen auf den Zustand der Bundeswehr. So wird nun sichtbar, was sich seit Monaten abzeichnet: Die voraussichtlich künftigen Koalitionspartner Union und SPD beraten Berichten zufolge schon über neue Sonderbudgets, eins davon fürs deutsche Militär, das ein Vielfaches von dem aufgebrauchten Geld betragen soll.

400 Milliarden für Rüstung

Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Wochenende berichtete, debattieren CDU/CSU und SPD über zwei neue Sonderfonds in gigantischer Höhe: bis zu 400 Milliarden Euro für die Bundeswehr und 500 Milliarden für "Infrastruktur". Reuters berief sich auf Angaben von "drei mit der Angelegenheit vertraute Personen" und erwähnte "Ökonomen", welche die Parteien bei den vergangene Woche aufgenommenen Sondierungsgesprächen beraten.

Als Grundlage dient den Parteien laut Tagesschau überdies ein Vortrag des seit Ende 2024 amtierenden Finanzministers Jörg Kukies zur Haushaltslage. Interessant ist der Werdegang dieses SPD-Politikers: Ab 2000 arbeitete er für den US-amerikanischen Finanzkonzern Goldman Sachs in London und Frankfurt am Main, schaffte es zum Manager und ab 2010 zum "Partner". Im Jahr 2018 holte Olaf Scholz, damals Finanzminister, ihn als Staatssekretär in sein Haus, 2021 ließ er Kukies ins Kanzleramt wechseln. Demnach solle ein neues 400-Milliarden-Euro-Bundeswehrvermögen "auch ein Signal an den russischen Präsidenten Wladimir Putin senden."

Das inzwischen restlos verplante 100-Milliarden-Paket fürs Militär hatte der Bundestag im Juni 2022 beschlossen. Vergangenes Jahr sollten rund 20 Milliarden Euro davon zusätzlich in den Verteidigungshaushalt fließen, um das Budget auf 72 Milliarden Euro zu erhöhen. Diese Angaben erfassen allerdings nicht alle Ausgaben. Im vergangenen Sommer freute sich die NATO über 90,6 Milliarden Euro, die Deutschland 2024 in die Aufrüstung pumpen werde.

Milliardenpakete noch schnell durchboxen

Union und SPD machen demzufolge kräftig Druck, die dafür nötigen Milliardenkredite politisch zu legitimieren. Denn nötig ist dafür eine Zweidrittelmehrheit, weshalb sie darüber noch im alten Bundestag abstimmen lassen wollen. Gefürchtet werde die künftige neue Zusammensetzung des Parlaments: Die Linke und die AfD verfügen dann über eine sogenannte Sperrminorität.

Das bedeutet, dass die Fraktionen der Linkspartei und der AfD zusammen eine Zweidrittelmehrheit verhindern könnten. Wobei sich die AfD grundsätzlich für Aufrüstung ausspricht, aber schon 2022 gegen das erste Sondervermögen stimmte. Sie wollte damals mit einem eigenen Antrag dem Budget nur unter der Bedingung einer Extraregelung für mehr Kontrolle grünes Licht gegeben, womit sie erwartbar scheiterte. Für so ein Sondervermögen außerhalb des normalen Bundeshaushalts gilt die viel beschworene Schuldenbremse nicht. Nach einem Parlamentsbeschluss könnten die nötigen Kredite aufgenommen werden.

Söder will Panzer, Atomwaffen und mehr

Die Kriegstreiber rühren derweil weiter ihre Propagandatrommeln, die Union bereitet sich damit auf die Regierungsübernahme vor. So rief der designierte Bundeskanzler Friedrich "BlackRock" Merz (CDU) letzte Woche nach einem "nuklearen Schirm für Europa" und kündigte an, mit Frankreich, Großbritannien und weiteren Ländern über atomare Aufrüstung verhandeln zu wollen.

Der CSU-Chef und bayrische Ministerpräsident Markus Söder legte am Wochenende nach. Er forderte eine "Vollausstattung für die Bundeswehr" und ging dabei tief ins Detail:

"Dazu gehören eine Drohnen-Armee mit 100.000 Drohnen, 800 neue Panzer sowie 2.000 Patriots und 1.000 Taurus nur für Deutschland als ein Schutzschild nach der Art des Iron Dome", sagte er.

Letzterer ist Israels bodengestütztes System zur Abwehr von Raketen, Artillerie- und Mörsergranaten.

500 Milliarden für panzerfeste Straßen?

Interessant ist überdies, dass CDU/CSU und SPD das anvisierte 400-Milliarden-Sondervermögen für die Bundeswehr zeitgleich mit einem bis zu 500 Milliarden Euro schweren Paket gleicher Art für die Infrastruktur ins Gespräch bringen. Dass die deutsche Infrastruktur wo immer man hinschaut – ob Krankenhäuser, Bahn, Schulen, Straßen oder Brücken – verrottet, weil jahrzehntelang zu wenig investiert wurde, ist unstrittig.

Fraglich ist jedoch, für welche Infrastruktur das viele Geld dann ausgegeben werden soll. Immerhin liegen schon seit Jahren Pläne in den Schubladen der EU, die Straßen, Brücken und Schienennetze fit für den Transport von Panzern und anderem schweren Militärgerät zu machen. Streit gab es vor sieben Jahren noch über die Finanzierung in den einzelnen Ländern. Mit einem Sondervermögen von einer halben Billion Euro hätte dieser sich dann wohl in der Bundesrepublik erledigt.

Weitere Sozialkürzungen im Fokus

Das Münchner Ifo-Institut, das unter anderem für das Infrastrukturpaket plädiert, will gleichzeitig Sozialausgaben kürzen. Es forderte zum Beispiel kürzlich, das Elterngeld komplett abzuschaffen. Im vergangenen Jahr gab der Bund dafür rund acht Milliarden Euro aus – 0,9 Prozent von 900 Milliarden Euro, der Gesamtsumme beider diskutierter "Sondervermögen".

Die Union hetzt derweil in Zeiten wachsender Arbeitslosigkeit wie gewohnt gegen Bürgergeldbezieher, von denen tatsächlich viele ihren geringen Lohn aufstocken. Sie wettert gegen vermeintliche "Totalverweigerer", dringt darauf, das Bürgergeld wieder abzuschaffen, um dann noch härtere Hungersanktionen als bei Hartz IV einzuführen und die Regelsätze zu drücken.

Dabei hatte das Bundesverfassungsgericht 2019 entschieden, dass Hartz IV, heute Bürgergeld, das Existenzminimum darstelle und Sanktionen von mehr als 30 Prozent verfassungswidrig seien.Für die Bürgergeldleistungen waren 2024 insgesamt knapp 30 Milliarden Euro im Bundeshaushalt einplant, für 2025 nur noch 25 Milliarden Euro – das sind knapp drei Prozent der Gesamtsumme der anvisierten Sonderpakete.

Rüstungskonzerne kassieren

Grund zum Feiern hat indes die deutsche Rüstungsindustrie. Der Aufrüstungswahn zulasten der sozialen Sicherheit füllt ihre Kassen wie noch nie, die Aktienkurse gehen gerade wieder durch die Decke. Ein Anteilsschein von Rheinmetall zum Beispiel war am 3. März knapp 1.200 Euro wert, am 23. Februar 2022 wurde selbiger noch für 96,8 Euro gehandelt. Damit hat sich der Aktienkurs der Düsseldorfer Waffenschmiede binnen drei Jahren verzwölffacht.

Erpressbare Arbeitslose für Rheinmetall & Co.

So sieht das ZDF folgerichtig die Rüstungsbranche bereits als neuen "Jobmotor", um der deutschen Wirtschaft wieder auf die Sprünge zu helfen. Da kommt, etwas zynisch ausgedrückt, das wachsende Arbeitslosenheer doch wie gerufen: Wer als Erwerbsloser Frieden will und es sich deshalb wagen sollte, so ein "Jobangebot" in einer Waffenschmiede abzulehnen, wird künftig einfach auf null gesetzt, wenn sich CDU und CSU mit ihren Vorstellungen durchsetzen.Erpressbare Arbeitslose waren schon immer unverzichtbar fürs Geschäft.

Die Merz-Union kann sich schon jetzt der mehrheitlichen Zustimmung für die geplanten sozialen Repressionen sicher sein – mindestens auch von einem Teil der Opposition.

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de.rt.com/meinung/238524-aufru…

Ungarn blockiert EU-Plan zur Bereitstellung von Sicherheitsgarantien und Militärhilfe für Ukraine


Ungarns Vertreter sollen bei einem Treffen der EU-Botschafter am 28. Februar den Entwurf eines Dokuments über die Bereitstellung von Sicherheitsgarantien und militärischer Unterstützung für die Ukraine blockiert haben. Dies berichtet die Zeitung Politico.

"Bei einem Treffen von EU-Botschaftern am Freitag lehnte Ungarn den Entwurf eines Dokuments zur Ukraine ab, das Sicherheitsgarantien für Kiew und ein weiteres militärisches Hilfspaket vorsah."


Die Absicht Budapests, die Bereitstellung von 20 Milliarden Euro Militärhilfe für Kiew zu blockieren, war vom ungarischen Außenminister Péter Szijjártó am 24. Februar bekannt gegeben worden. Er begründete diese Haltung damit, dass das Geld dazu verwendet würde, "den Krieg in der Ukraine zu verlängern, während die Hoffnung auf Frieden stärker ist denn je."

Der europäische Friedensplan, der unter anderem Sicherheitsgarantien für die Ukraine vorsieht, wird seit Februar aktiv diskutiert. Die umfassenden Besprechungen begannen mit einem vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron einberufenen Gipfel am 17. Februar in Paris. Der zweite Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs fand zwei Tage später, am 19. Februar, statt.

Frankreich und das Vereinigte Königreich entwickelten in der Folge einen Plan mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Macron enthüllte am 2. März die Einzelheiten des Vorhabens. Es sieht demnach eine "Waffenruhe in der Luft, auf See und für die Energieinfrastruktur" vor, die einen Monat lang andauern soll. Die zweite Phase sieht die Stationierung europäischer Militärs als Friedenstruppen vor.

Laut Bloomberg wollen beide Länder US-Präsident Donald Trump unter der Bezeichnung "Europa Plus" in Kürze eine Gruppe von Staaten vorstellen, die bereit wären, sich an der möglichen Entsendung von Friedenstruppen zu beteiligen und Sicherheitsgarantien zu geben. Trump ist der Ansicht, dass die Garantien für Kiew von Europa ausgehen sollten.

Kiew fordert Sicherheitsgarantien vom Westen. Die Ukraine betrachtet diese als Voraussetzung für den Beginn einer friedlichen Lösung. Wladimir Selenskij besteht auf der Entsendung von 100.000 westlichen Militärangehörigen.

Die Stationierung von Friedenstruppen aus NATO-Ländern in der Ukraine ist für Moskau allerdings völlig inakzeptabel. Dies erklärte der russische Außenminister Sergei Lawrow. Russland steht der Idee, ein europäisches Friedenstruppenkontingent in der Ukraine einzusetzen, ablehnend gegenüber und betrachtet dies als einen Schritt zur Eskalation des Konflikts.

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Medien: Pentagon setzt Cyber-Operationen gegen Russland aus


Wie mehrere Medien am Montag unter Berufung auf einen hochrangigen US-Beamten berichteten, hat das Pentagon die Einstellung seiner offensiven Cyber-Operationen gegen Russland angeordnet. Die Entscheidung wurde Berichten zufolge allerdings bereits vor dem hitzigen Austausch zwischen dem ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij und Präsident Donald Trump im Oval Office am vergangenen Freitag getroffen und steht mit dem Vorfall in keinem direkten Zusammenhang.

Verteidigungsminister Pete Hegseth erteilte dem US-Cyberkommando Ende Februar die Anweisung, alle offensiven Aktivitäten einzustellen, solange Washington seine Beziehungen zu Moskau neu bewertet, so ein namentlich nicht genannter Beamter.

The Record, eine auf Cybersicherheit spezialisierte Nachrichtenagentur, berichtete am Freitag zuerst über diese Entwicklung. Sie hob hervor, dass die Weisung nicht für die Sammlung von Signalinformationen durch die National Security Agency gilt, die dem Verteidigungsministerium untersteht. Die Details des Moratoriums sind bislang nicht bekannt, die Quelle von The Record behauptet jedoch, dass es unbefristet gelte.

Kritiker von Trump haben den Schritt als Bedrohung der nationalen Sicherheit bezeichnet. Ein von CNN zitierter Beamter beschrieb ihn als "schweren Schlag" für Amerikas Fähigkeit, in Zukunft russische Netzwerke zu infiltrieren, auch zur Unterstützung der Ukraine.

Russland betrachtet die USA als eine bedeutende Cyber-Bedrohung. Die zunehmende Feindseligkeit zwischen den beiden Nationen in den letzten Jahren hat trotz Moskaus wiederholten Vorschlägen die Bemühungen um die Festlegung von Grundregeln für den Cyberspace behindert. Die USA sind ein führender Akteur in der Cyber-Kriegsführung, was durch bemerkenswerte Operationen wie die Sabotage iranischer Urananreicherungsanlagen während der Präsidentschaft von Barack Obama deutlich wurde.

Obwohl sich digitale Angriffe oft nur schwer zurückverfolgen lassen, sind sich die US-Geheimdienste regelmäßig sehr sicher, dass Hacker-Gruppen, die mit Ländern wie China und Russland in Verbindung stehen, für bestimmte Vorfälle verantwortlich sind.

US-Medien verbreiten immer wieder Geschichten über ausländische Cyber-Bedrohungen, mitunter auch ohne handfeste Beweise. Ein berüchtigter Fall ereignete sich im Januar 2019, inmitten einer schweren Kältewelle in den USA, als die MSNBC-Moderatorin Rachel Maddow, eine lautstarke Kritikerin Trumps, ihre Zuhörer warnte, dass Russland "heute den Strom in Fargo killen könnte". Ihre Äußerungen schienen sich auf falsche Behauptungen aus demselben Monat zu beziehen, wonach russische Cyber-Infiltrationen in die Stromnetze von Vermont erfolgt seien.

Die Trump-Administration hat signalisiert, dass sie die Beziehungen zu Russland normalisieren will, nachdem diese unter der Vorgängerregierung von Joe Biden eine Phase der Feindseligkeit und eingeschränkten Kommunikation erlebt hatten. Hochrangige US-Beamte argumentieren, dass ein reifer außenpolitischer Ansatz einen offenen Dialog mit rivalisierenden Staaten erfordert.

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Medien: Ukrainer ziehen Abrams-Panzer wegen russischer Drohnen zurück


Von den 31 Abrams-Panzern, die die Vereinigten Staaten 2023 an die Ukraine übergeben hatten, wurden zwischenzeitlich 19 zerstört, beschädigt oder erbeutet. Viele von ihnen wurden durch russische Drohnen außer Gefecht gesetzt, berichtet die New York Times (NYT) unter Berufung auf hohe ukrainische Beamte.

Fast alle verbleibenden Panzer seien von der Frontlinie abgezogen worden, so die Gesprächspartner der Nachrichtenagentur. Nach Angaben ukrainischer Militärs und Beamter setzen Drohnen inzwischen mehr Soldaten und gepanzerte Fahrzeuge außer Gefecht als "alle traditionellen Waffen zusammen, einschließlich Scharfschützengewehren, Panzern, Haubitzen und Mörsern".

Die Ukraine hat im Jahr 2024 mehr als eine Million Drohnen produziert. Der russische Verteidigungsminister Andrei Beloussow schätzt seinerseits die tägliche Produktion in Russland auf 4.000 Drohnen. Wie die NYT ermittelte, kündigen beide Konfliktparteien einen Anstieg dieser Zahlen auf drei bis vier Millionen im Jahr 2025 an.

Washington übergab Kiew im September 2023 den ersten Abrams-Panzer. Wie Kirill Budanow, Leiter der Hauptabteilung Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums, feststellte, werden diese Panzer "nicht sehr lange auf dem Schlachtfeld überleben" und sollten nur in "sehr spezifischen, gut durchdachten Operationen" eingesetzt werden. Jake Sullivan, der ehemalige nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, bezeichnete die Abrams als "nicht die nützlichste" Ausrüstung in der Ukraine.

Vertreter Moskaus verurteilen jegliche Unterstützung seitens der westlichen Länder für Kiew, da sie der Meinung sind, dass die Hilfe den Konflikt nur verlängern und nichts an seinem Ausgang ändern würde. Das russische Verteidigungsministerium hat wiederholt über die Zerstörung von Abrams-Panzern berichtet, auch im Gebiet Kursk, wo es seit dem 6. August 2024 zu Kämpfen mit ukrainischen Soldaten kommt.

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Weißes Haus nennt Bedingungen für Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Trump und Selenskij


Für die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen den Präsidenten der Vereinigten Staaten und der Ukraine, Donald Trump und Wladimir Selenskij, soll letzterer mehrere Bedingungen erfüllen, sagte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Mike Waltz. In einem Interview mit Fox News führte er aus:

"Wir müssen von Selenskij hören, dass er bedauert, was [bei dem Treffen mit Trump am 28. Februar wegen der Kontroverse] passiert ist, dass er bereit ist, das Mineralienabkommen zu unterzeichnen und an Friedensgesprächen teilzunehmen. Ich denke nicht, dass wir zu viel verlangen."


Der Berater erinnerte daran, dass die USA die Ukraine "großzügig unterstützt" hätten. Allerdings sei es nicht möglich, "unbegrenzt zu kämpfen". Er fügte hinzu, die Situation im Oval Office habe gezeigt, dass Selenskij "überhaupt nicht bereit sei, über Frieden zu reden". Waltz erklärte:

"Das Problem ist, dass die Zeit nicht auf seiner Seite ist, nicht auf der Seite derer, die den Konflikt für immer fortsetzen wollen. Die Geduld der Amerikaner ist nicht unendlich, ihre Brieftaschen sind nicht bodenlos, und unsere Munitionsdepots sind es auch nicht."


Waltz wies darauf hin, dass die Alternative der Demokraten und einiger führender Politiker der Welt darin bestehe, den Konflikt im Geiste des Ersten Weltkriegs fortzusetzen und daraus "einen Fleischwolf von Männern, Munition und nationalen Ressourcen" zu machen.

Der US-Präsidentenberater äußerte sich auch über die vereitelte Unterzeichnung eines Wirtschaftsabkommens mit der Ukraine über Ressourcen. Seiner Meinung nach hätten Kiew und Washington dieses für die Dauer von "einer Generation" schließen können, aber Selenskij habe seinem Land durch den Streit im Weißen Haus einen Bärendienst erwiesen.

Der ukrainische Machthaber erklärte in Bezug auf seine Auseinandersetzung mit Trump, er wolle nicht über den Vorfall sprechen. Er behauptete in London gegenüber Reportern:

"Ich glaube nicht, dass wir in diesem Format weiterhin starke Beziehungen aufbauen sollten. Ich bin sicher, dass diese Situation vorübergehen wird und dass es wichtigere Dinge gibt, die vor uns liegen. Und wenn wir alle weiterhin konstruktiv sind, denke ich, dass ein positives Ergebnis auf uns wartet."


Der Streit zwischen Selenskij und Trump drehte sich um die Lösung des Konflikts in der Ukraine, einschließlich der Möglichkeit von Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nach der Auseinandersetzung forderte Trump Selenskij und die ukrainische Delegation auf, das Weiße Haus zu verlassen. US-Außenminister Marco Rubio forderte, der ukrainische Führer solle sich für den Vorfall entschuldigen. Selenskij tat dies jedoch nicht, obwohl er zugab, dass der Vorfall "nicht gut" war.

Waltz sagte am 2. März, einen Tag zuvor, dass die USA einen ukrainischen Führer brauchen, der mit den USA Geschäfte machen, mit Russland verhandeln und den Konflikt beenden kann. Und wenn Selenskijs "persönliche oder politische Motive dem Ziel der Beendigung der Feindseligkeiten zuwiderlaufen", gebe es ein "ernsthaftes Problem".

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Moskau spottet über Kanadas Zusage, Truppen in die Ukraine zu entsenden


Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat sich über die Idee lustig gemacht, dass Kanada Truppen in die Ukraine schicken könnte. In einem Beitrag in den sozialen Medien stellte sie am Montag die Frage, wer in einem solchen Szenario kanadisches Territorium vor einer möglichen Annexion durch die USA schützen würde.

Die Bemerkung der hochrangigen Diplomatin folgte auf die Erklärung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau vom Sonntag, seine Regierung sei offen für eine Beteiligung an einer möglichen gemeinsamen westlichen Militärmission in der Ukraine. Der britische Premierminister Kier Starmer kündigte nach einem Treffen der europäischen Unterstützer Kiews in London die Bildung einer "Koalition der Willigen" an, die Bodentruppen in die Ukraine entsenden will, sobald ein möglicher Waffenstillstand mit Russland erreicht ist.

"Wer würde kanadisches Land verteidigen, wenn die USA nach Norden expandieren? Wahrscheinlich Ukrainer, die sich in Kanada der Wehrpflicht entziehen", scherzte Sacharowa in Anspielung auf die unter ukrainischen Männern weit verbreitete massenhafte Flucht vor der Wehrpflicht.

US-Präsident Donald Trump hatte jüngst vorgeschlagen, dass Kanada mit den USA fusionieren sollte, und bezeichnete Trudeau humorvoll als "Gouverneur". Äußerungen von Trump und Mitgliedern seiner Regierung, die die Eigenstaatlichkeit Kanadas infrage stellen, haben in dem Land, das historisch mit seinem südlichen Nachbarn verbunden ist, eine anti-amerikanische Stimmung ausgelöst.

Kanada hat eine große ethnisch ukrainische Gemeinschaft, was zum Teil auf seine Rolle als Zufluchtsort für Mitglieder der antisowjetischen Streitkräfte zurückzuführen ist, die während des Zweiten Weltkriegs in den Westen flohen, einschließlich derer, die mit Nazideutschland verbündet waren oder ihm direkt dienten. Im Jahr 2023 war der ehemalige SS-Soldat Jaroslaw Hunka im kanadischen Parlament mit stehenden Ovationen bedacht worden, bevor seine Vergangenheit von pro-jüdischen Organisationen thematisiert wurde.

Trudeau hat sich verpflichtet, nach den für dieses Jahr erwarteten Parlamentswahlen als Vorsitzender der Liberalen Partei zurückzutreten. Eine seiner potenziellen Nachfolgerinnen, die ehemalige stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland, sprach sich kürzlich in einer öffentlichen Debatte für ein Bündnis mit den europäischen Atommächten gegen die USA aus und behauptete, Kanadas Nachbar werde unter Trump "zum Raubtier". Freeland, ein außenpolitischer Falke, ist außerdem die Enkelin von Michael Chomiak, dem ukrainischen Herausgeber einer von den Nazis kontrollierten Zeitung während des Zweiten Weltkriegs.

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Zweifel an Identität: Nächster Flug mit 157 Afghanen ‒ nur 2 Ortskräfte an Bord


Einem Medienbericht zufolge soll am nächsten Mittwoch erneut ein Flugzeug aus Pakistan in der Bundesrepublik ankommen. An Bord der vom Auswärtigen Amt gecharterten Maschine sollen sich laut einem Bericht des Springerblatts Bild 157 Afghanen befinden, die in Deutschland aufgenommen werden sollen. Allerdings befinden sich unter den einreisenden Personen nur zwei Ortskräfte mit insgesamt 13 Angehörigen, denen zuvor im Rahmen eines speziellen Aufnahmeprogramms von der Bundesregierung besonderer Schutz durch die Ausreise nach Deutschland zugesagt worden war.

Gemäß dem Bericht sei eine der beiden Ortskräfte in Afghanistan für die Bundeswehr, die andere Person für das Entwicklungshilfeministerium tätig gewesen. Die restlichen 142 Personen stammen demnach aus anderen "Aufnahmelinien" – etwas aus dem "Bundesaufnahmeprogramm" für "besonders gefährdete Personen". Zu diesen Personen zählen solche, die sich für die "Demokratie in Afghanistan" eingesetzt haben.

In dieser Legislaturperiode sind für das Aufnahmeprogramm 25 Millionen Euro eingeplant. Im Rahmen des Programms sind bisher knapp 36.000 Personen in die Bundesrepublik eingereist.

Ein Regierungsbeamter, der mit verschiedenen Aufnahmeprogrammen für Afghanen betraut sein soll, erklärte dem Bericht zufolge, er habe "erhebliche Zweifel" an der Identität und damit auch am Schutzbedürfnis von vielen der für den Flug nach Deutschland ausgewählten Afghanen:

"Die Auswahl der Personen ist völlig undurchsichtig, die Identität in vielen Fällen zweifelhaft oder sogar vollständig ungeklärt."

Als Beispiel führte er eine neunköpfige Familie an, deren Geburtsdaten in ihren Dokumenten "von den afghanischen Behörden vollkommen willkürlich eingetragen worden waren". Zudem soll ein Pärchen, dass sich als Ehepaar angemeldet hatte, als Beweis eine vermeintlich offizielle Heiratsurkunde vorgelegt haben. Diese stellte sich nach eingehender Prüfung offenbar als Fälschung heraus. Das Auswärtige Amt akzeptierte jedoch statt der benötigten Eheurkunde auch "eine chronologisch sortierte Fotosammlung, die die eheähnliche Beziehung der beiden Personen belegen sollte".

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Macron-Ukraine-Initiative: Einen Monat Waffenruhe "zu Luft, auf den Meeren und auf Energiesektor"


Die Europäische Union wird in drei Tagen in London einen weiteren Sondergipfel abhalten, um über "die Beschleunigung der Militärhilfe für die Ukraine und die Stärkung der Verteidigung der Union zu beraten", heißt es in Medienmeldungen. Die ARD-Tagesschau bezeichnet das Treffen als "Koalition der Willigen". Weitere Länder seien demnach bereit, sich der Koalition anzuschließen, so der britische Premier Starmer. Der französische Präsident Emmanuel Macron zeige sich "zuversichtlich, dass der Trump-Selenskij Streit zeitnah deeskalieren" werde.

Macron gab der Zeitung Le Figaro auf seinem Weg in die britische Hauptstadt im Regierungsflugzeug ein "Exklusivinterview" (Bezahlschranke). An dem Treffen in London nehmen demnach bis dato "15 führende Politiker" teil. Macron behauptet in dem Interview, er habe "innerhalb von drei Tagen dreimal mit dem US-Präsidenten gesprochen", um im Flieger zu erklären:

"In den nächsten Tagen sollte es uns gelingen, die Dinge wieder in Gang zu bringen."

Der französische Staatschef versuche vor Beginn der Gespräche "vor allem, europäische Initiativen zu entwerfen, damit der Alte Kontinent nicht von dem neuen Washington-Moskau-Abkommen zerrieben wird", so der LF-Artikel bezüglich der beabsichtigten Pläne für den 6. März. So gäbe es Absichten eines "britisch-französischen Plans", der bereits am letzten Sonntag mit dem Labour-Premierminister Keir Starmer, "ausgearbeitet wurde". Weiter heißt es im Interviewartikel:

"Emmanuel Macron glaubt nicht an einen zwischen Amerikanern und Russen unterzeichneten Waffenstillstand, da er davon überzeugt ist, dass Wladimir Putin vor allem versuchen wird, die Ukraine zu demütigen, insbesondere durch ihre Entmilitarisierung."

Ausgehend von dieser Mutmaßung hätten nun Paris und London alternative Vorschläge erarbeitet. So würden Macron und Starmer einen "'Waffenstillstand in der Luft, auf den Meeren und bei der Energieinfrastruktur' auf den Tisch legen, der einen Monat dauern würde". Macron erklärt im Interview weiter zu seinen Vorstellungen:

"Wir können sie bemessen. Man muss sehen, dass die Front heute der Strecke Paris-Budapest entspricht. Im Falle eines Waffenstillstands wäre es sehr schwierig zu überprüfen, ob die Front [eine Waffenruhe] eingehalten wird. Es wird in den nächsten Wochen keine europäischen Truppen auf ukrainischem Boden geben. Die Frage ist, wie wir diese Zeit nutzen, um zu versuchen, einen Waffenstillstand zu erreichen, mit Verhandlungen, die mehrere Wochen dauern werden, und dann, wenn der Frieden unterzeichnet ist, einen Einsatz."

Dieser Plan würde es den europäischen Unterstützerstaaten der Ukraine ermöglichen, "sich in einen Raum einzuladen, den Trump und Putin gerne allein besetzen würden", so die Erklärung seitens Le Figaro. Macron erklärte weiter:

"Wir wollen den Frieden. Wir wollen ihn nicht um jeden Preis, ohne Garantien."

Die deutsche Außenministerin erklärte bereits zum Ende der vergangenen Woche via X-Posting:

"Die Ukraine ist nicht allein. Deutschland steht gemeinsam mit unseren europäischen Verbündeten geschlossen an der Seite der Ukraine – und gegen die russische Aggression. Die Ukraine kann auf unerschütterliche Unterstützung aus Deutschland, Europa und darüber hinaus bauen. Ihre Verteidigung der Demokratie und ihr Streben nach Frieden und Sicherheit sind die unseren."

Ukraine is not alone.Germany together with our European allies stands united alongside #Ukraine - and against the Russian aggression. Ukraine can build on unwavering support from Germany, Europe and beyond. Their defence of democracy & their quest for peace & security is ours.
— Außenministerin Annalena Baerbock (@ABaerbock) February 28, 2025

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will bei dem kommenden Sondergipfel am Donnerstag einen umfassenden Plan für die Wiederaufrüstung Europas vorstellen. Von der Leyen erklärte nach dem Londoner Treffen vom vergangenen Sonntag:

"Wir brauchen eine massive Aufrüstung der europäischen Verteidigung. Auf der Tagung des Europäischen Rates am Donnerstag werde ich unseren Mitgliedstaaten einen Plan zur Aufrüstung Europas vorlegen. Dauerhafte Sicherheit beruht auf Stärke."

Zu den notwendigen Finanzierungen der eigenen ehrgeizigen Pläne erklärte Macron:

"Seit drei Jahren geben die Russen 10 Prozent ihres BIP für die Verteidigung aus. Wir müssen also die nächsten Schritte vorbereiten, indem wir ein Ziel von 3 bis 3,5 Prozent des BIP festlegen."

Diese Berechnung, bezogen auf französische Realitäten, liege laut Le Figaro "weit entfernt von den 2 Prozent, die Frankreich mühsam erreicht hat und von denen viele europäische Staaten weit entfernt sind". Wörtlich lautet die mögliche Vorgehensweise Frankreichs laut LF-Artikel:

"Wie er es während der COVID-Krise getan hat, könnte sich Emmanuel Macron also gut vorstellen, in Brüssel nach dem Geld zu suchen, das Frankreich, das am Freitag noch von einer Ratingagentur gewarnt wurde, schmerzlich fehlt."

Das LF-Resümee lautet zum Ende des Artikels, dass die Europäer "also auf sich allein gestellt sind, im Osten bedroht und im Westen im Stich gelassen [werden]". Macron hätte"auf seinem Handy eine Karte gezeigt", die die US-Militärpräsenz in Europa darstellt. Weiter heißt es:

"Frankreich ist eines der sehr wenigen Gebiete, die nicht betroffen sind. Macron: 'Die Amerikaner machen 30 Prozent der NATO aus. Es wird zehn Jahre dauern, bis wir [Frankreich] uns desensibilisiert haben, indem wir auf nationaler und europäischer Ebene massiv investieren."

Großbritanniens Premier Starmer erklärte nach den Gesprächen vom 2. März unmittelbar, sein Land werde "mehr als 1,9 Milliarden Euro für 5.000 Flugabwehrraketen aus britischer Produktion bereitstellen", so die ARD zitierend. Er wolle demnach "niemanden kritisieren, aber das sei besser, als auf jedes einzelne Land in Europa zu warten".

Welche Rolle Deutschland bei den neuen Militärhilfen am Donnerstag konkret spielen wird, ist offen. Bundeskanzler Olaf Scholz bekannte sich nach dem Gipfeltreffen erneut zur finanziellen und militärischen Unterstützung der Ukraine. Am Montag wurde laut Bild-Zeitung dann bekannt, dass CDU-Chef Friedrich Merz demnach plant, eine Sondersitzung des Bundestags für den 10. März einzuberufen, also einen Tag nach dem Londoner Treffen. Demzufolge plant Merz die Aufnahme neuer Schulden bis zu einer Höhe von 900 Milliarden Euro.

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Peskow: Situation vor Ort hat sich seit Vereinbarungen von Istanbul verändert


Russland wertet die Weigerung der Ukraine, territoriale Zugeständnisse zu machen, als "mangelnde Bereitschaft, die tatsächliche Lage vor Ort wahrzunehmen", so der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow. Er sagte:

"Der Präsident [Russlands Wladimir] Putin hat wiederholt gesagt, wenn wir über eine mögliche Grundlage für einen Dialog in Form der Istanbuler Vereinbarungen sprechen, die ausgearbeitet, vereinbart und paraphiert wurden, dass sich die Situation vor Ort seitdem in zweieinhalb Jahren verändert hat, und nur ein Blinder kann dies nicht sehen und ein Tauber es nicht hören wollen."


Zuvor hatte der ukrainische Führer Wladimir Selenskij behauptet, Kiew sei nicht bereit, ein Waffenstillstandsabkommen im Gegenzug für territoriale Zugeständnisse zu unterzeichnen, da dies zu künftigen Spannungen führen könnte. Er fügte hinzu:

"Wir wollen nichts, was nicht zu uns gehört."


Der ukrainische Staatschef hat wiederholt ausgeschlossen, den Verlust der Territorien anzuerkennen, aber deren Rückgabe auf diplomatischem Wege nach dem Ende des Konflikts und einer teilweisen NATO-Mitgliedschaft zugelassen. Außerdem bezeichnete er den Einsatz der ukrainischen Streitkräfte im Gebiet Kursk als "starken Trumpf" in möglichen Verhandlungen und versprach, Moskau einen Gebietsaustausch anzubieten.

Putin erklärte, dass die Bestrebungen der Ukraine, der NATO beizutreten, einer der Gründe für die Einleitung der militärischen Sonderoperation gewesen seien. Als Bedingungen für den Waffenstillstand schlug er vor, die ukrainischen Truppen aus den Gebieten Donezk, Lugansk, Cherson und Saporoschje abzuziehen, diese vier Regionen und die Krim als Teil Russlands anzuerkennen, den Status der Ukraine als blockfreies und atomwaffenfreies Territorium festzuschreiben und die internationalen Sanktionen gegen Russland aufzuheben. Der russische Präsident verband den Beginn der Gespräche mit "täglichen Siegen" des russischen Militärs. Moskau schloss auch die Optionen des Gebietsaustauschs und des Einfrierens entlang der Frontlinie aus.

Die Regionen Krim, DVR, LVR, Saporoschje und Cherson gehören seit 2014 beziehungsweise 2022 aufgrund von Volksabstimmungen zu Russland. Die Ukraine und die westlichen Länder erkannten die Ergebnisse dieser Referenden nicht an und betrachteten sie als Annexion.

Am 6. August 2024 marschierten ukrainische Soldaten in das Gebiet Kursk ein, wo noch immer Kämpfe stattfinden. Am 12. August meldete der ehemalige Gouverneur Alexei Smirnow, dass die ukrainischen Streitkräfte 28 Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Am 20. Februar schätzte der russische Generalstab die Größe der befreiten Territorien auf mehr als 800 Quadratkilometer ‒ das sind 64 Prozent des ursprünglich von den Ukrainern besetzten Gebiets.

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Bericht: Geheime Verhandlungen über Wiederinbetriebnahme von Nord Stream 2


In den vergangenen Wochen haben geheime Verhandlungen über eine mögliche Wiederaufnahme des Gastransports durch die Pipeline Nord Stream 2 stattgefunden. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung war der US-Sondergesandte Richard Grenell mehrfach in der Schweiz, um über eine mögliche Einigung zwischen den USA und Russland zu sprechen. Die Betreibergesellschaft hat ihren Sitz im schweizerischen Kanton Zug.

Der Plan sieht vor, Gas aus Russland über die 1.200 Kilometer lange Pipeline nach Mecklenburg-Vorpommern zu leiten. Die USA sollen dabei als Zwischenhändler fungieren und den Fluss des Energieträgers kontrollieren. Der Deal könnte den USA "eine beispiellose Kontrolle über die Energieversorgung Europas verschaffen".

Verhandelt wird nicht nur über Nord Stream 2, sondern auch über die beiden Stränge von Nord Stream 1, die nach Reparaturen möglicherweise für den Transport von Wasserstoff aus Finnland genutzt werden könnten.

Matthias Warnig, ehemaliger Geschäftsführer der Nord Stream 2 AG, soll an den Gesprächen beteiligt sein. Laut einem Bericht der Financial Times soll er den US-Investoren vorgeschlagen haben, sich mit der US-Regierung zusammenzusetzen, um den Betrieb wieder aufzunehmen. Er selbst bestreitet dies. In einem Gespräch mit Zeit Online betonte Warnig: "Ich hatte damit nie etwas zu tun und habe damit weiterhin nichts zu tun."

Offenbar ist die Bundesregierung bislang nicht in die Verhandlungen involviert. Ein Sprecher der Bundesregierung sagte am Montag, man habe keine Kenntnis darüber. Es gebe auch keine Pläne, sich an einer möglichen Versteigerung von Nord Stream 2 zu beteiligen, erklärt Staatssekretär Philipp Nimmermann.

Mehrere Sprengungen hatten die beiden Pipelines im September 2022 beschädigt. Durch die Nord Stream 1, deren beide Stränge zerstört wurden, floss bis dahin russisches Erdgas nach Deutschland. Nord Stream 2, die jährlich 55 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas nach Lubmin transportieren sollte, wurde nie in Betrieb genommen. Mehrere Länder haben Ermittlungen aufgenommen. Über Täter und Hintermänner gab es unterschiedliche Spekulationen. Im August 2024 wurde bekannt, dass der Generalbundesanwalt in diesem Fall nach einem Ukrainer fahndet, der sich aus Polen in sein Heimatland abgesetzt haben soll.

Mehr zum Thema - Medienbericht: Betreiber von Nord Stream 2 plant Comeback

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Podoljaka: "Beginn einer großen Offensive im Raum Saporoschje?" – Bewegungen an der Front


Der aus dem ukrainischen Sumy stammende Blogger und Militäranalyst ist sich selbst nicht sicher, was er davon halten soll, hofft aber, dass es der Auftakt zu "einer sehr großen Offensive im Raum Saporoschje" ist.

Ansonsten soll es laut dem bereits zu Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2014 berühmt gewordenen Podoljaka, der damals die Ukraine verlassen musste, relativ ruhig sein entlang der Front.

Im äußersten Norden konnten die ins Gebiet Kursk vorgedrungenen Einheiten des Kiewer Regimes von ihrem Nachschub zwar abgeschnitten werden, aber Kiew gibt diese Positionen nicht auf und versucht, weitere Reserven in das Gebiet zu verlegen.


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Ex-Ministerpräsident Bernhard Vogel im Alter von 92 Jahren verstorben


Bernhard Vogel war ein bundesrepublikanisches, politisches Urgestein, dessen Karriere in den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts als Landesvorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz begann, dies als Nachfolger und enger Vertrauter von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl. Sein sechs Jahre älterer Bruder durchlief parallel eine politische Karriere bei der SPD. Vogel hält mit einer Amtszeit von insgesamt 23 Jahren in Mainz (Rheinland-Pfalz) und Erfurt (Thüringen) "den Rekord als Landesregierungschef", so die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Vogel war Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz (1976 bis 1988) und nach der sogenannten Wende dann Ministerpräsident von Thüringen (1992 bis 2003). Nach seiner Zeit als Landeschef war er lange Jahre Vorsitzender, zuletzt Ehrenvorsitzender, der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung. Der aktuelle Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Norbert Lammert, erklärt zum Tode von Bernhard Vogel.

"Bernhard Vogel hat in Rheinland-Pfalz wie in Thüringen durch klare Orientierung und Respekt vor dem politischen Gegner ein Beispiel für demokratische Streitkultur gegeben und einen nachhaltigen Beitrag zum Zusammenwachsen unseres wiedervereinigten Landes geleistet."

Vogel erlitt 1988 eine krachende Niederlage als Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz. Der Spiegel kommentierte:

"'Der Lack blättert in großen Placken ab'. Der jähe Sturz des Kanzler-Favoriten Bernhard Vogel auf dem rheinland-pfälzischen Landesparteitag schwächt das ohnehin ramponierte Ansehen Helmut Kohls an der Basis der CDU."

Ein Jahr später kam es zur sogenannten "Wende", dem Ende der DDR. Helmut Kohl wurde trotz aller Unkenrufe nach der "Wiedervereinigung" gesamtdeutscher Bundeskanzler. Sein treuer Weggefährte Bernhard Vogel wurde dann im Jahr 1992 mit dem Ministerpräsidentenposten in Thüringen belohnt.

Mehr zum Thema - Rheinland-pfälzischer Justizminister Herbert Mertin gestorben


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Strafanzeige wegen Beleidigung – Niedersachsens Innenministerin zeigt beim Karneval wenig Humor


Fröhliche Narrenzeit, aber nicht endlose Narrenfreiheit, so die kurze Zusammenfassung der Ereignisse im niedersächsischen Braunschweig, beim alljährlichen "Schoduvel", dem größten Faschingsumzug im Norden des Landes.

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens war laut Medienmeldung am Sonntag auf einem Motivwagen gemeinsam mit Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (beide SPD) bei dem rund sechs Kilometer langen Umzug mit anwesend. Am frühen Nachmittag kam es dann zu dem "Zwischenfall" eines versuchten Becherwurfs auf die Ministerin. Laut Polizeimeldung sei jedoch nur "ein unbeteiligter Dritter nass geworden". Es folgte allerdings trotzdem eine Festnahme samt Strafanzeige.

Laut Medienmeldungen hatten sich an der Wegstrecke mit Beginn des Umzugs immer wieder Fußballfans des lokalen Zweitligavereins Eintracht Braunschweig bemerkbar gemacht, die lautstark gegenüber der Politikerin ihren Unmut darüber äußerten, "dass die Innenministerin in den vergangenen Monaten maßgeblich daran beteiligt war, die Reduzierung des Gästefankontingents bei den Niedersachsenderbys durchzusetzen." So heißt es weiter zu der Stimmung:

"Zahlreiche Plakate waren zu sehen. Nicht etwa jedoch an den kommenden Gegner adressiert, sondern an Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD). 'Ohne Fans kein Derby', 'Daniela, verpiss dich', 'Behrens muss fallen', 'Populistische Politiker begraben' oder 'Freiheit für die Kurven' war darauf zu lesen. Die Plakathalter trugen eine Behrens-Maske mit Clownsnase. Vereinzelt mischten sich 'Behrens raus'-Rufe unter die Karnevalsmusik."

Um 15:00 Uhr meldete die Braunschweiger Polizei dann via X-Posting:

"Unsere Innenministerin, die ebenfalls am Umzug teilnimmt, wurde aus der Masse heraus beleidigt. Die Identität der Störer wurde festgestellt und ein Strafverfahren eingeleitet."

#bs0203 | BeleidigungUnsere Innenministerin, die ebenfalls am Umzug teilnimmt, wurde aus der Masse heraus beleidigt. Die Identität der Störer wurde festgestellt und ein Strafverfahren eingeleitet.
— Polizei Braunschweig (@Polizei_BS) March 2, 2025

Die Webseite "RegionalHeute-Braunschweig" berichtet:

"So habe es auf Höhe des Bohlweges den Versuch eines tätlichen Angriffs gegeben. Ein Mann habe einen gefüllten Becher in Richtung des Umzugwagens mit der Ministerin geworfen, jedoch eine den Wagen begleitende Polizeibeamtin getroffen. Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren eingeleitet."

#0203 | Becherwurf auf unsere InnenministerinAuf dem Bohlweg versuchte eine Person, einen Becher auf unsere Innenministerin zu werfen. Hierbei ist ein unbeteiligter Dritter nass geworden. Der Werfer befindet sich zur Zeit in polizeilichen Maßnahmen.
— Polizei Braunschweig (@Polizei_BS) March 2, 2025

Ein Polizeisprecher erklärte Bericht erstattenden Mitarbeitern der Webseite vor Ort, dass "ebenso Strafverfahren gegen weitere Personen eingeleitet [worden seien], die aus einer Gruppe heraus die Ministerin verbal attackiert und dabei beleidigt hätten." NDR-Zuschauer erfuhren eher zufällig von dem Disput zwischen den Fußballfans und der Ministerin:

"So gelang es den Demonstranten ihre Botschaften, darunter auch 'FCK BHRNS' oder 'All Cops Are Behrens', massiv in der NDR-Liveübertragung des Karnevalsumzuges vom Altstadtmarkt zu platzieren."

Ein T-Online-Artikel erklärt zu der Vorgeschichte, dass aufgrund "der wiederholten Ausschreitungen vor, während oder nach den Spielen zwischen Braunschweig und Hannover", die Innenministerin sich im vergangenen Jahr "sogar für einen kompletten Ausschluss der Gästefans ausgesprochen hatte." So durften bereits beim Hinspiel in Braunschweig "nur 1.260 statt 2.100 [Hannover] 96-Anhänger ein Ticket kaufen". Der Endstand lautete 2:0 für Braunschweig.

Mehr zum Thema - Fans sind fassungslos: Fußballvereine können an Kosten für Polizeieinsätze beteiligt werden


de.rt.com/inland/238502-strafa…

#0203

Deutsche Industrie verliert rapide an Wettbewerbsfähigkeit


Eine aktuelle Umfrage des ifo-Instituts unter deutschen Industrie-Unternehmen reiht sich in die negativen Nachrichten der letzten beiden Jahre ein. Die deutsche Industrie verliert nach eigener Einschätzung im internationalen Wettbewerb drastisch an Boden. Knapp ein Viertel der befragten Unternehmen, nämlich 24 Prozent, schätzt ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich mit Unternehmen außerhalb der EU als gering ein. Rund ein Fünftel, 21 Prozent, teilt diese Auffassung auch in Bezug auf ihre Konkurrenten innerhalb der EU. Besonders alarmierend: nahezu kein Unternehmen gibt an, dass sich seine internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessert hat.

Dabei sind alle Industriezweige betroffen. Die deutsche Automobilindustrie trifft es besonders hart, aber auch die chemische Industrie sowie die Metallindustrie geben an, stark an Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen. Als stabil bewertet das ifo-Institut die Situation bei den Getränkeherstellern. Das mag unter anderem daran liegen, dass der Export von Getränken nach Russland bisher nicht unter die Sanktionen fällt. Sie wurden von Russland lediglich mit hohen Importzöllen belegt. Bis zu 25 Prozent beträgt der Aufschlag für den Import von Wein und Spirituosen aus "nicht befreundeten Ländern".

Mit dem Beginn der Gas-Krise und des Sanktionsregimes gegen Russland ab Februar 2022 gibt ein wesentlich höherer Anteil der Unternehmen der deutschen Industrie an, international an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, als das in den Jahren zuvor der Fall war. Obwohl der Zusammenhang evident ist, empfiehlt der Leiter von ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, die Bundesregierung müsse mit Bürokratieabbau und Steuerentlastungen für Unternehmen gegensteuern. Dass diese Maßnahmen jedoch das Potenzial haben, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie maßgeblich zu erhöhen, ist mehr als fraglich. Sie sind im Umfang zu gering.

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Ansage aus Washington: Kiew und seine europäischen Unterstützer bekämpfen Demokratie und Freiheit


Die Ukraine und viele ihrer europäischen Unterstützer sind offenbar nicht mit den von US-Präsident Donald Trump geteilten Werten von Freiheit, Frieden und Demokratie vereinbar, so die Direktorin der Nationalen Geheimdienste (DNI) in Washington, Tulsi Gabbard.

In einem Interview mit Fox News am Sonntag wurde Gabbard zu dem hitzigen Wortgefecht zwischen dem ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij und dem US-Präsidenten Donald Trump und seinem Vizepräsidenten J.D. Vance im Weißen Haus in der vergangenen Woche befragt. Das angespannte Treffen endete damit, dass Selenskij abrupt das Weiße Haus verließ, nachdem er von Trump beschuldigt worden war, undankbar zu sein, "einen Dritten Weltkrieg zu riskieren" und sich zu weigern, Frieden mit Russland zu schließen.

Der Vorfall löste eine Gegenreaktion von Trumps Kritikern aus, darunter mehrere EU-Staats- und Regierungschefs, die ihm vorwarfen, Selenskij zu "schikanieren". Gabbard zufolge zeigt jedoch jeder, der Trump wegen seiner Interaktion mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt kritisiert, dass er sich "nicht für den Frieden einsetzt".

"Viele dieser europäischen Länder und auch Selenskij selbst, die vorgeben, für die Sache der Freiheit und der Demokratie zu kämpfen, handeln in Wirklichkeit gegen diese Werte", erklärte Gabbard.

"Wenn wir uns anschauen, was in der Realität in diesen Ländern und auch mit Selenskijs Regierung in der Ukraine passiert, ist es das genaue Gegenteil", fügte sie hinzu. Gabbard verwies auf das Fehlen von Wahlen in der Ukraine, die Kriminalisierung von Oppositionsparteien durch Kiew, die Schließung orthodoxer Kirchen und die vollständige Kontrolle der Medien durch die Regierung.

"Das wirft Fragen auf. Es ist klar, dass sie sich gegen Putin stellen. Aber wofür kämpfen sie wirklich, und sind sie auf die Werte ausgerichtet, von denen sie behaupten, dass sie mit [den USA] übereinstimmen, nämlich die Werte der Freiheit, des Friedens und der wirklichen Sicherheit?", fragte Gabbard.

Die DNI-Chefin kritisierte zudem Washingtons EU-Partner und erinnerte an die Rede von US-Vize Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz, in der er den europäischen Ländern vorwarf, eine Politik zu verfolgen, die die "Demokratie untergräbt", und was zeige, dass sie "nicht wirklich an die Stimmen des Volkes glauben".

"Wir sehen das im Vereinigten Königreich, wir sehen das in Deutschland, wir haben es bei der Annullierung der Wahlen in Rumänien gesehen", sagte Gabbard und meinte, dies zeige eine "große Divergenz" zwischen den Werten der USA und denen der europäischen Länder, die Selenskij unterstützen.

Auch Russland vertritt die Ansicht, dass das Zusammentreffen zwischen Selenskij und Trump in der vergangenen Woche einmal mehr bewiesen habe, dass Kiew nicht wirklich an Frieden interessiert sei. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow betonte, das Verhalten des ukrainischen Staatschefs im Oval Office habe gezeigt, "wie schwierig es sein wird, den Weg einer Einigung um die Ukraine zu finden".

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Anschlag auf Moskauer Metro und jüdische Einrichtung vereitelt – FSB tötet islamischen Extremisten


Russlands Föderaler Sicherheitsdienst teilt ein Video, in dem das Waffenarsenal eines radikalislamischen Extremisten zu sehen ist, der Terroranschläge in der Moskauer Metro und auf eine jüdische religiöse Einrichtung im Gebiet Moskau plante.

Der russische Inlandsnachrichtendienst meldet, ein russischer Staatsbürger mit Herkunft aus einem zentralasiatischen Land habe geplant, in einer jüdischen Religionseinrichtung im Gebiet Moskau und an einer Moskauer U-Bahn-Station selbstgebaute Sprengsätze zu zünden. Bei der Festnahme habe der Mann bewaffneten Widerstand geleistet und sei beim anschließenden Feuergefecht getötet worden.

Videoaufnahmen des FSB zeigen die Leiche des getöteten Terroristen und seine Pistole. Außerdem sind Bestandteile zum Bau von Sprengsätzen zu sehen – chemische Komponenten für den eigentlichen Sprengstoff wie Salpeter und Aluminiumpulver, Einzelteile zur Fertigung der Zünder sowie Schrauben, die als Splitterelemente dienen sollten. Darüber hinaus ist im Videomaterial die Korrespondenz auf dem Smartphone des Terroristen zu sehen, die Anweisungen zur Herstellung eines Sprengsatzes enthält.

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Laut Angaben des FSB plante der Täter nach Begehung der Anschläge, sich nach Afghanistan abzusetzen und sich einer internationalen Terrororganisation anzuschließen. Welche Organisation dies hätte sein sollen, wird nicht präzisiert, doch die schwarzen Banner im Videomaterial deuten auf die Terrormiliz Islamischer Staat hin.

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de.rt.com/russland/238492-plan…

"Fuck you Mr. Trump": Schweizer SP-Chef als diplomatische Zeitbombe


Ein derber "Ausrutscher" von SP-Co-Präsident Cédric Wermuth sorgt derzeit für politischen Wirbel. Auf der Plattform Instagram veröffentlichte Wermuth einen kurzen, aber markanten Beitrag: "Fuck you Mr. Trump."


Wermuth gegen Trump: Peinlicher Internet-Ausraster des SP-ChefsPrintscreen Instagram: cedricwermuth
Mit dieser Beleidigung gegen den ehemaligen und aktuellen US-Präsidenten löste der Aargauer Politiker eine Welle der Empörung aus – insbesondere bei der SVP.

SVP-Vizepräsident Thomas Matter forderte im "Tages-Anzeiger" Konsequenzen: Wermuth solle entweder zurücktreten oder die SP aus dem Bundesrat aussteigen.

Auch FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann kritisierte die Wortwahl scharf und bezeichnete sie als "unwürdig" für einen Parteipräsidenten. Solche Entgleisungen könnten der Schweiz in den diplomatischen Beziehungen zu den USA ernsthaft schaden, so Portmann.

Innerhalb der SP hingegen hält sich die Empörung in Grenzen. Nationalrätin Priska Seiler Graf bezeichnet die Rücktrittforderung als "absurd". Selbst der häufig parteikritische SP-Ständerat Daniel Jositsch stellt sich hinter Wermuths inhaltliche Kritik an Trump – fügt jedoch hinzu, dass er sich für eine diplomatischere Wortwahl entschieden hätte.

FDP-Präsident Thierry Burkart vermied eine direkte Stellungnahme zu Wermuths Post, zeigte sich jedoch besorgt über die angespannte geopolitische Lage. Ein öffentlicher Streit unter westlichen Partnern sei in der aktuellen Situation gefährlich.

Der Vorfall fügt sich nahtlos in eine ohnehin aufgeheizte politische Stimmung ein. Der Ukraine-Krieg belastet die internationalen Beziehungen, und auch die Spannungen zwischen Trump und Wladimir Selenskij sorgen regelmäßig für Unruhe. Wermuths verbaler Ausbruch ist damit nicht nur eine innenpolitische Episode, sondern Teil eines größeren geopolitischen Bildes.

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de.rt.com/schweiz/238496-fuck-…

"Anora" triumphiert bei den Oscars


In der Nacht auf Montag wurden in Los Angeles die Oscars verliehen. Der Film "Anora" von Regisseur Sean Baker, der die kurze Liebesgeschichte einer russischsprachigen Sexarbeiterin in Brighton Beach erzählt, erhielt insgesamt fünf Oscars.

Die Geschichte handelt von der kurzen Ehe des infantilen Oligarchensohns Iwan mit der jungen Stripperin Anora. Die beiden lernen sich in einem New Yorker Club kennen und finden sofort eine gemeinsame Sprache. Aus einem privaten Tanz wird eine Beziehung, bald macht Iwan Anora einen Heiratsantrag. Sie willigt ein und alles läuft gut, bis Iwans Eltern von der unerwarteten Hochzeit erfahren. Kurzerhand steigen sie in einen Businessjet und fliegen in die USA, um ihren eigensinnigen Sprössling zu bändigen.

Zwei der drei Hauptrollen spielen die jungen Russen Jura Borissow und Mark Eidelstein, der von der westlichen Presse bereits als "russischer Timothée Chalamet" bezeichnet wurde. Kleinere Rollen spielen Darja Jekamassowa und Alexei Serebrjakow. Der Oscarmoderator Conan O’Brien wird medial für seinen vermeintlichen "Seitenhieb" gegen das Weiße Haus gefeiert. Nach dem zweiten Oscar kommentierte O'Brian:

"Anora hat eine gute Nacht. Das ist eine tolle Nachricht. Schon zwei Siege. Die Amerikaner freuen sich wohl, dass es endlich jemand mit einem starken Russen aufnimmt."

Conan: You know, Anora is having a good night. That's great news. Two wins already. I guess Americans are excited to see somebody finally stand up to a powerful Russian. pic.twitter.com/UBeKpSigk8
— Acyn (@Acyn) March 3, 2025

Neben dem Hauptpreis wurde Anora auch in anderen Kategorien ausgezeichnet: Baker wurde als bester Regisseur ausgezeichnet, Mikey Madison ist beste Hauptdarstellerin. Außerdem erhielt der Film Auszeichnungen in den Kategorien "Bestes Originaldrehbuch" und "Bester Schnitt".

Der Regisseur nahm den Preis aus den Händen von Quentin Tarantino entgegen, der maßgeblich an Bakers Erfolg beteiligt war: "Quentin, wenn du Mikey in deinem Film 'Once Upon a Time in Hollywood' nicht besetzt hättest, gäbe es auch 'Anora' nicht", sagte Baker in seiner Dankesrede.

“This is my battle cry. Filmmakers, keep making films for the big screen.”ANORA’s Sean Baker gives his acceptance speech for Best Directing at the #Oscars.pic.twitter.com/uxEut0rHgF
— NEON (@neonrated) March 3, 2025

Mit ihm auf der Bühne standen viele der Mitwirkenden, darunter auch Borissow. Er war in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" nominiert, musste den Oscar aber Kieran Culkin für seine Leistung in "A Real Pain" überlassen.

“Long live independent film.”“Anora” director Sean Baker accepts the Best Picture award and thanks the Academy for “recognizing a truly independent film.”#Oscarst.co/nl9CxOviL4 pic.twitter.com/QRXnfTpFbH
— ABC News (@ABC) March 3, 2025

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Inflation in Österreich zieht wieder an – Strompreise und Dienstleistungen als Preistreiber


Besonders stark verteuerten sich Dienstleistungen wie Gastronomie, Freizeitangebote sowie diverse Serviceleistungen im Gesundheitsbereich. Diese wurden im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,5 Prozent teurer.

Ein gewichtiger Faktor bleibt jedoch der Energiemarkt. Das Ende der Strompreisbremse, die im Vorjahr für eine gewisse Entlastung gesorgt hatte, zeigt nun deutlich Wirkung. Hinzu kommen gestiegene Netzgebühren sowie eine höhere CO₂-Steuer, die die Energiepreise zusätzlich nach oben treiben. Gerade Haushalte mit ohnehin knappen Budgets spüren diese Mehrbelastung besonders stark.

Etwas Entspannung gibt es immerhin bei Nahrungsmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs. Hier lagen die Preisanstiege im Februar unter der allgemeinen Inflationsrate. Trotzdem bleibt das Preisniveau hoch, und viele Konsumenten beobachten mit Sorge, dass selbst einfache Produkte des täglichen Lebens immer teurer werden.

Laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) dürfte die Inflation in Österreich im Jahr 2025 im Schnitt bei 2,5 Prozent liegen. Der Zielwert der Europäischen Zentralbank von 2 Prozent wird laut Prognose erst Mitte 2026 erreicht. Dies bedeutet, dass die Phase der hohen Lebenshaltungskosten die Haushalte weiterhin begleiten wird.

Für viele Österreicher bleibt die Teuerung eines der dominierenden Alltagsthemen. Steigende Mieten, hohe Energiekosten und die allgemeine Preisentwicklung stellen vor allem für einkommensschwache Haushalte eine große Herausforderung dar. Sparpotenzial gibt es oft kaum noch – viele haben in den vergangenen Jahren bereits ihre Ausgaben drastisch reduziert.

Die Politik steht damit weiter unter Druck, wirksame Entlastungsmaßnahmen zu ergreifen, sei es durch gezielte Sozialleistungen oder steuerliche Anpassungen. Gleichzeitig wird die Debatte um die Sinnhaftigkeit von Eingriffen in den Energiemarkt neu entfacht. Ob Preisdeckel, Subventionen oder steuerliche Entlastungen – die Lösungsansätze sind ebenso vielfältig wie umstritten.

Die aktuelle Inflationsentwicklung zeigt: Die Teuerung in Österreich bleibt eine Belastung für Bürger und Wirtschaft. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich der Trend zur Preisberuhigung tatsächlich einstellt – oder ob externe Faktoren wie geopolitische Spannungen und Rohstoffpreise die Inflation erneut befeuern.

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"Koalition der Willigen": Macron erläutert französisch-britischen "Friedensplan" für Ukraine


Ein von Frankreich und Großbritannien entwickelter Plan zur Beendigung des Ukraine-Konflikts sieht einen einmonatigen Waffenstillstand vor, gefolgt von der Entsendung westeuropäischer Bodentruppen in die Ukraine, so der französische Präsident Emmanuel Macron.

Als Reaktion auf die katastrophale Reise des ukrainischen Staatschefs Wladimir Selenskij nach Washington in der vergangenen Woche hielten die Unterstützer Kiews am Sonntag einen Notgipfel in London ab. Selenskijs Besuch im Weißen Haus wurde am Freitag abrupt abgebrochen, nachdem sein Treffen mit US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident J.D. Vance vor den Augen der Medien zu einem Wortgefecht ausgeartet war.

Macron erklärte am Sonntag gegenüber der Zeitung Le Figaro, er glaube nicht an ein Friedensabkommen, das als Ergebnis von Gesprächen zwischen den USA und Russland zustande kommen könnte, da der russische Präsident Wladimir Putin versuchen würde, die Ukraine zu demütigen, auch durch eine Entmilitarisierung des Landes.

Dem französischen Präsidenten zufolge haben Paris und London ihren eigenen Alternativplan zur Beendigung der Kämpfe entwickelt. "Wir wollen den Frieden, aber wir wollen ihn nicht um jeden Preis und ohne Garantien", erklärte er.

Der französisch-britische Plan sieht einen vorübergehenden, einmonatigen "Waffenstillstand in der Luft, auf dem Meer und bei der Energieinfrastruktur" vor, so Macron.

Ein Kontingent westeuropäischer "Friedenstruppen" unter der Führung Frankreichs und Großbritanniens würde zu einem späteren Zeitpunkt in die Ukraine entsandt, wenn die Lage vor Ort sicher sei, fügte er hinzu.

"In den kommenden Wochen wird es keine europäischen Truppen auf ukrainischem Boden geben. Die Frage ist, wie wir diese Zeit nutzen können, um zu versuchen, einen Waffenstillstand zu erreichen, mit Verhandlungen, die mehrere Wochen dauern werden, und dann, wenn der Frieden unterzeichnet ist, einen Einsatz", erklärte Macron.

Im Anschluss an das Treffen in London erklärte der britische Premierminister Keir Starmer, das Vereinigte Königreich und Frankreich seien bereit, eine "Koalition der Willigen" anzuführen, um die Ukraine militärisch zu unterstützen, einschließlich der Entsendung von Truppen und Flugzeugen, nachdem ein Friedensabkommen mit Russland erreicht worden ist.

Moskau hat wiederholt einen vorübergehenden Waffenstillstand mit Kiew ausgeschlossen und besteht auf einem dauerhaften, rechtsverbindlichen Friedensabkommen, das die Ursachen des Konflikts angeht.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow hatte zuvor erklärt, die Idee, westeuropäische "Friedenstruppen" in die Ukraine zu entsenden, sei dazu gedacht, "den Konflikt weiter anzuheizen und alle Versuche zu unterbinden, ihn abzukühlen". Moskau hat erklärt, dass es alle ausländischen Truppen, die ohne UN-Mandat in der Ukraine eintreffen, als legitime Ziele betrachten wird.

Präsident Putin erklärte in der vergangenen Woche, dass Moskau nichts gegen eine Beteiligung Westeuropas am Friedensprozess einzuwenden habe, betonte aber, dass "hier niemand etwas von Russland verlangen kann".

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