40.000 Besucher feiern Musikfestival mit Denis Mazujew in Susdal


Vom 29. Juni bis zum 5. Juli findet in Susdal in den malerischen RĂ€umlichkeiten des dortigen Kremls und des Erlöser-Euthymios-Klosters ein groß angelegtes Sommer-Musikfestival unter der Leitung des berĂŒhmten russischen Pianisten Denis Mazujew statt. Die BĂŒrgermeisterin der Stadt, Alisa Birjukowa, erklĂ€rte gegenĂŒber der Nachrichtenagentur TASS, dass sich das Festival unter freiem Himmel ereignen und eine große Anzahl von Zuschauern anlocken wird. Im Außenbereich entsteht ein Zuschauerbereich mit SitzplĂ€tzen auf Parterre-Niveau. GĂ€ste mit Kindern können es sich auf weichen Sesseln oder gemĂŒtlichen Decken bequem machen und dabei Klassikern und Jazz lauschen. Die BĂŒrgermeisterin verriet:

"Wir erwarten, dass etwa 40.000 Menschen Susdal wĂ€hrend der Festivaltage besuchen werden. Das Interesse an der Veranstaltung ist bereits sehr groß, wir haben viele RĂŒckmeldungen aus verschiedenen Regionen Russlands erhalten. Susdal [...] wird wohl ein wichtiges musikalisches Zentrum des Landes werden."


Wie es in der Pressemitteilung des Festivals heißt, wird das Programm sehr umfangreich sein. Am zweiten Festivalabend, dem 30. Juni, findet im Kreml von Susdal beispielsweise die Parade der Virtuosen unter der Leitung von Denis Mazujew statt. Bei den GĂ€sten des Festivals handelt es sich um echte Star-Musiker, die auch den europĂ€ischen Musikliebhabern bekannt sein dĂŒrften. Solisten und Orchester des Mariinski-Theaters, der berĂŒhmte OpernsĂ€nger Ildar Abdrasakow, die Operndiva Aida Garifullina und der Stardirigent Waleri Gergijew werden unter anderem vor dem Festivalpublikum auftreten.

Susdal hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Festivalzentrum entwickelt. In dieser historischen Stadt finden seit einigen Jahren das berĂŒhmte russische Animationsfestival, diverse Bluesfestivals sowie ein "Fest der lebendigen Geschichte" statt.

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de.rt.com/russland/246257-40-t


Sanktionen: Westlichen Alkohol locker durch russischen ersetzt


Nach den Ereignissen vom Februar des Jahres 2022 haben die USA, die EU, Australien und Neuseeland die Lieferung ihrer alkoholischen Erzeugnisse nach Russland entweder ganz verboten oder stark eingeschrÀnkt. "Sollte sich dies auf den russischen Markt ausgewirkt haben, dann eher positiv, wie die Ergebnisse unseres Ratings zeigen", stellen die Forbes-Experten mit Wehmut fest.

Die US-Zeitschrift hat nÀmlich den russischen Alkoholmarkt "nach 2022" analysiert und eine entsprechende Rangliste erstellt. Wie im Kommentar zum Rating angemerkt, wurde es auf der Grundlage der Unternehmenseinnahmen erstellt. Bierhersteller und Unternehmen, deren Angebot auf alkoholischen GetrÀnken mit einem Alkoholgehalt von weniger als neun Prozent beruht, wurden nicht in die Bewertung einbezogen. Forbes stellt fest:

"Im Vergleich zu dem Jahr 2021 stieg der Einzelhandelsabsatz von Alkohol in Russland im Jahr 2024 um sieben Prozent auf 226,96 Millionen Dal (ein Dekaliter entspricht zehn Litern), wobei Schaum- und Champagnerweine (um 28 Prozent auf 23,5 Millionen Dal) und Kognak (um 18 Prozent auf 14 Millionen Dal) ein beeindruckendes Wachstum aufwiesen. AuslĂ€ndische Spirituosen werden im Rahmen von Parallelimporten in das Land eingefĂŒhrt, wĂ€hrend die russischen Erzeuger die Herstellung eigener Gins und Whiskys inzwischen gemeistert haben, an deren Massenproduktion vor zehn Jahren noch niemand dachte. Die Einnahmen der 30 Teilnehmer des Ratings stiegen im Zeitraum 2022 bis 2024 um 56 Prozent auf 229 Milliarden Rubel, der Nettogewinn um 38 Prozent auf 21 Milliarden Rubel."


Die Novabev-Gruppe, der die berĂŒhmte Wodka-Marke Beluga gehört, belegte in der Forbes-Bewertung der Einnahmen den ersten Platz, gefolgt vom kaukasischen Konzern Alvisa, der sich auf Cognacs spezialisiert hat, und der in Omsk ansĂ€ssigen Sibirischen Alkoholgruppe auf dem dritten Platz.

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de.rt.com/russland/246113-alko


"Rechtlich existiert die UdSSR immer noch" – neue Töne aus Moskau und Kreml


Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Russlands (KPRF), Gennadi Sjuganow, hat die Einsetzung einer parlamentarischen Kommission zur Wiederherstellung der historischen Wahrheit gefordert, teilte die Nachrichtenagentur TASS am Dienstag mit. Die Kommission soll ihm zufolge eine Duma-Resolution von 1996 umsetzen, in der die UnrechtmĂ€ĂŸigkeit der Auflösung der UdSSR anerkannt wurde.

"Es ist notwendig, eine Kommission zur Wiederherstellung der historischen Wahrheit ĂŒber unsere Staatlichkeit einzurichten und die von der Staatsduma am 15. MĂ€rz 1996 verabschiedete Resolution umzusetzen", sagte Sjuganow vor Reportern.

Die Staatsduma verabschiedete am 15. MĂ€rz 1996 eine Resolution "Über die RechtsgĂŒltigkeit der Ergebnisse des UdSSR-Referendums vom 17. MĂ€rz 1991 ĂŒber die Frage der Erhaltung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken fĂŒr die Russische Föderation–Russland". In der Resolution werden die Ergebnisse des Referendums ĂŒber den Erhalt der UdSSR anerkannt.

In dem Dokument heißt es ferner, dass die Beamten der Russischen Sowjetischen Föderativen Sozialistischen Republik beim Abschluss des Belowesch-Abkommens grob gegen die Willensbekundung der Völker Russlands zum Erhalt der Union verstoßen haben.

Ein Referendum in der Sowjetunion ĂŒber den neuen Unionsvertrag und damit ĂŒber die Zukunft der Sowjetunion fand am 17. MĂ€rz 1991 statt. Es wurde von den Behörden in sechs der fĂŒnfzehn Sowjetrepubliken boykottiert. Bei dem Referendum ging es um die Frage, ob ein neuer Unionsvertrag zwischen den Republiken angenommen werden sollte, der den Vertrag von 1922 ersetzen sollte, mit dem die UdSSR gegrĂŒndet wurde.

Die Frage "Halten Sie den Erhalt der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken als erneuerte Föderation gleichberechtigter souverĂ€ner Republiken 
 fĂŒr notwendig?" haben 77 Prozent der SowjetbĂŒrger bei 80 Prozent der Wahlbeteiligung mit "Ja" beantwortet.

Zuvor hatte der Berater des russischen PrÀsidenten Anton Kobjakow erklÀrt, dass die Sowjetunion "rechtlich noch existiert". Auf dem Petersburger Juristischen Forum wies Kobjakow auf eine seit den 1990er Jahren existierende ExperteneinschÀtzung hin, wonach das Verfahren der sogenannten Auflösung der UdSSR verletzt wurde.

Höchst umstritten war vor allem seiner Meinung nach die Verabschiedung des sogenannten Belowescher Abkommens, womit die PrĂ€sidenten der Russischen SFSR, ukrainischen und weißrussischen SSR am 8. Dezember die UdSSR fĂŒr aufgelöst erklĂ€rten. "Das Ereignis von Belowesch, das am 8. Dezember 1991 stattfand, direkt am Vorabend der Unterzeichnung eines neuen Unionsvertrags, sieht aus rechtlicher Sicht absolut merkwĂŒrdig aus", sagte Kobjakow.

Er erinnerte daran, dass dieser Akt spĂ€ter "von den Obersten RĂ€ten der RSFSR, der USSR und der BSSR ratifiziert wurde, aber das fĂ€llt ĂŒberhaupt nicht in deren ZustĂ€ndigkeit". Der Vorsitzende der russischen Anwaltskammer und ehemalige MinisterprĂ€sident der Russischen Föderation, Sergej Stepaschin, schloss sich dieser Meinung an.

Auch er hat bestĂ€tigt, dass die Sowjetunion 1991 aus rechtlicher Sicht unrechtmĂ€ĂŸig zusammengebrochen ist. Und beide haben den langjĂ€hrigen Rechtskonflikt ausdrĂŒcklich mit der Gegenwart – der Sonderoperation auf dem Territorium der Ukraine – verknĂŒpft. "So gesehen ist die DurchfĂŒhrung der Speziellen MilitĂ€roperation unsere innere Angelegenheit", schließt Kobjakow.

Die Äußerungen des PrĂ€sidentenberaters Kobjakow und des ehemaligen MinisterprĂ€sidenten Stepaschin geben die Meinung eines Teils der Elite wieder, erlĂ€uterte dazu der Politikwissenschaftler Andrej Makarkin gegenĂŒber der Nesawissimaja Gazeta. Die Diskussion darĂŒber, dass die UdSSR rechtlich weiterbesteht, sei nicht neu, aber zum ersten Mal wurde sie auf einer so hohen politischen Ebene gefĂŒhrt, betonte er.

Rechtliche Schritte zur Wiederherstellung der UdSSR schloss er allerdings aus. Dies wĂ€re nicht nur international kaum noch durchsetzbar. Ein mögliches Verfahren wĂŒrde auch die LegitimitĂ€t der Russischen Föderation mit ihrem Rechtssystem ins Wanken bringen. Dennoch seien die Äußerungen kein Zufall. Die GrĂŒnde fĂŒr sie sieht der Experte im Bereich der politischen Kommunikation.

"Wenn die UdSSR rechtlich gesehen noch existiert, dann gibt das Land lediglich das zurĂŒck, was ihm rechtlich gesehen gehört, und diese Gebiete sind unrechtmĂ€ĂŸig verloren gegangen. Die neuen Regionen kehren lediglich in ihr Heimatland zurĂŒck." Damit spricht die Regierung bestimmte Segmente der russischen Gesellschaft an, die den Zusammenbruch der UdSSR emotional wahrnehmen.

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de.rt.com/russland/246250-rech


"Keine Garantien fĂŒrs Überleben" – Ukraine droht 2026 der finanzielle Absturz


Die Ukraine gerĂ€t zunehmend unter finanziellen Druck, da es bislang keine festen Zusagen westlicher Staaten fĂŒr eine weitere UnterstĂŒtzung im Jahr 2026 gibt. KĂŒnftige Waffenlieferungen und finanzielle Hilfen aus Washington könnten demnach auf ein Minimum reduziert oder sogar ganz eingestellt werden. Dies berichtet die britische Zeitung The Telegraph unter Verweis auf ukrainische Wirtschaftsexperten.

"Wir haben ausreichend Verpflichtungen bis Ende dieses Jahres – vor allem aus Europa. Aber fĂŒr das nĂ€chste Jahr gibt es erhebliche Unsicherheiten. Es gibt keine Garantien, dass wir 2026 ĂŒberstehen werden", erklĂ€rt Juri Gaidai, leitender Ökonom am Zentrum fĂŒr Wirtschaftliche Strategie in Kiew gegenĂŒber dem Blatt.

Nach Angaben der Zeitung wird der ukrainische Staatshaushalt derzeit zu ĂŒber 50 Prozent aus auslĂ€ndischen Krediten und ZuschĂŒssen gedeckt. Das Gros dieser Mittel fließt in den Verteidigungsetat. Trotz wachsender Steuereinnahmen sieht Finanzminister Sergei Martschenko keinen Spielraum: Selbst im Falle eines Waffenstillstands sei das Haushaltsdefizit untragbar. FĂŒr das laufende Jahr bezifferte er es auf rund 39,3 Milliarden US-Dollar.

Besonders kritisch wird die Lage durch die abnehmende UnterstĂŒtzung der USA. Laut The Telegraph stellte die Regierung unter Joe Biden Ende 2024 noch etwa 30 Milliarden US-Dollar an Hilfen bereit. Inzwischen sei jedoch "eine Politik der harten Haushaltsdisziplin" erkennbar – das US-Finanzministerium agiere Ă€ußerst vorsichtig. Es sei klar, dass solche Summen kĂŒnftig nicht mehr zu erwarten seien.

Angesichts dieser Entwicklung verfolgt das ukrainische Finanzministerium inzwischen einen Sparkurs. Es versucht, die vorhandenen Mittel möglichst effizient bis ins kommende Jahr zu strecken.

In dieser angespannten Lage setze Kiew zunehmend auf diplomatische Überzeugungsarbeit. Die Regierung wolle ihre westlichen Partner davon ĂŒberzeugen, dass die Finanzierung der Ukraine nicht bloß eine UnterstĂŒtzung in einem endlosen Krieg, sondern vielmehr ein langfristiges Investitionsprojekt sei.

"Die grĂ¶ĂŸte Hoffnung Kiews könnte darin bestehen, Europas EntscheidungstrĂ€ger davon zu ĂŒberzeugen, dass Investitionen in die Ukraine mehr sind als bloße Geldtransfers in einen endlosen Krieg", schreibt The Telegraph.

Auch der ukrainische Sicherheitsexperte Sergei Kusan betont: "Das grĂ¶ĂŸte Hindernis ist der Mangel an Finanzierung." Investitionen in die ukrainische RĂŒstungsindustrie wĂŒrden nicht nur der Ukraine helfen, sondern auch "gĂŒnstige und effektive Waffen fĂŒr Europa selbst" ermöglichen.

Ob die europĂ€ischen EntscheidungstrĂ€ger dem folgen werden, bleibt unklar. Zwar haben die G7-Staaten ein Kreditpaket ĂŒber 45 Milliarden Euro beschlossen – davon sollen 35 Milliarden aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten stammen –, doch ob und wann diese Mittel tatsĂ€chlich fließen, ist offen. Die RĂŒckzahlung ist auf bis zu 40 Jahre angelegt.

Ein erster konkreter Schritt kam am 27. Mai aus Großbritannien: London kĂŒndigte an, drei Milliarden US-Dollar aus den ErtrĂ€gen russischer Vermögen fĂŒr die ukrainische Verteidigung bereitzustellen. Die Auszahlung soll sich ĂŒber die Jahre 2025 und 2026 erstrecken.

Auch die Bundesregierung hat der Ukraine weitere militĂ€rische UnterstĂŒtzung in Höhe von fĂŒnf Milliarden Euro zugesagt. Dies gab das Bundesverteidigungsministerium am Mittwoch bekannt. Wie es heißt, wird die Finanzierung des Hilfspakets durch Mittel erfolgen, die der Bundestag bereits bewilligt hat. Die Freigabe der neuen Finanzhilfe fĂŒr Kiew wurde wĂ€hrend des Besuchs des ukrainischen PrĂ€sidenten Wladimir Selenskij in Berlin angekĂŒndigt.

Doch auch mit dieser Hilfe bleibt die Lage fragil. Die Zukunft der Ukraine hĂ€ngt laut Beobachtern mehr denn je von der politischen Entschlossenheit des Westens ab – und von dessen Bereitschaft, dauerhaft Geld in einen immer unsicherer werdenden Konflikt zu stecken.

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de.rt.com/europa/246206-keine-


Wegen Drohnenangriffen: Russen verzichten auf WLAN und wechseln zu kabelgebundenem Internet


In der vergangenen Woche hat die Nachfrage nach Kabelinternetdiensten stark zugenommen – so wurde allein in der Region Moskau ein Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zu den Daten des Jahres 2024 verzeichnet. Experten fĂŒhren dies auf die stĂ€ndigen Störungen beim mobilen Internet zurĂŒck, die im vorigen Jahr zu einer echten Plage sowohl in der Region Moskau als auch in anderen russischen Landesteilen geworden sind. Grund fĂŒr die stĂ€ndigen Störungen der Kommunikation sind die massiven Angriffe ukrainischer Drohnen und die aktive Arbeit elektronischer KriegsfĂŒhrungssysteme. Das Portal bfm.ru berichtet:

"Die Betreiber MTS und Megafon haben bestĂ€tigt, dass das mobile Internet aus GrĂŒnden, die außerhalb ihrer Verantwortung liegen, zeitweise nicht funktioniert. In Neu-Moskau fĂ€llt das Telefon-Internet praktisch jede Nacht aus: Besonders akut ist das Problem in den Datscha-Siedlungen bei dem Flugplatz Kubinka und dem TruppenĂŒbungsplatz Alabino. In kleinen Gartensiedlungen in der NĂ€he des Schischkin-Waldes wird die Verbindung um Mitternacht unterbrochen und bestenfalls um 5:00 Uhr Moskauer Zeit wiederhergestellt."

In einigen Regionen Russlands wird das Internet auf Verlangen des MilitĂ€rs aus SicherheitsgrĂŒnden oft in großem Umfang ganz abgeschaltet. Eine solche Situation ist zum Beispiel in den Regionen Lipezk und Tula zu beobachten. Das Magazin Forbes schreibt dazu:

"Letzte Woche wurden in einer Reihe von Regionen erneut BeschrĂ€nkungen fĂŒr das mobile Internet eingefĂŒhrt. So wurde es am 21. Mai in der Region Lipezk auf Ersuchen des MilitĂ€rs aus SicherheitsgrĂŒnden abgeschaltet, so Gouverneur Igor Artamonow. Der Gouverneur fĂŒgte hinzu, dass die LuftverteidigungskrĂ€fte in der Nacht 127 Drohnen ĂŒber verschiedenen russischen Regionen abgeschossen haben. Gleichzeitig funktionierten das Festnetz-Internet und Wi-Fi normal, sagte Artamonow. Auch in den Regionen Tula und Wladimir war das mobile Internet an diesem Tag eingeschrĂ€nkt. Am nĂ€chsten Tag, dem 22. Mai, wurden in den Regionen Orel, Wladimir und Iwanowo BeschrĂ€nkungen fĂŒr das mobile Internet eingefĂŒhrt. Laut Andrei Klytschkow, Gouverneur der Region Orel, war der Grund fĂŒr die EinschrĂ€nkungen ein Drohnenangriff."

Konstantin Ankilow, CEO von der Firma "TMT Consulting", stellt in seinem GesprĂ€ch mit Forbes fest, dass viele Menschen außerhalb der GroßstĂ€dte das Internet heute nicht nur zur Unterhaltung benötigen, "sondern auch als Arbeitsmittel, sodass AusfĂ€lle kritisch sein können". Seinen Beobachtungen zufolge zeigen nun auch Vertreter regionaler Unternehmen großes Interesse am kabelgebundenen Internet, da alle Zahlungen ĂŒber das Internet abgewickelt werden und dessen Unterbrechung fĂŒr einen Tag oder lĂ€nger durchaus dramatisch sein kann.

Nach Ansicht von Branchenexperten könnte die derzeitige Situation jedoch den kleinen lokalen Betreibern in die HĂ€nde spielen. WĂ€hrend sich die Menschen frĂŒher vor allem an große Bundesunternehmen wandten, die in aller Munde waren, wenden sie sich jetzt direkt an lokale Unternehmen. Dank der aktuellen Situation können sie ihren Kundenstamm also erheblich erweitern.

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de.rt.com/russland/246219-wege


Land der ungelernten Lektionen: Merz wirft Deutschland vor den fahrenden Zug


Von Dawid Narmanija

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz verstrickt sich zunehmend in WidersprĂŒche. Am Montag hatte er in einer pathetischen ErklĂ€rung mitgeteilt, dass die ukrainischen StreitkrĂ€fte die vom Westen erhaltenen Waffen nun nach Belieben einsetzen dĂŒrfen, weshalb sich nun das GlĂŒck an der Front wieder wenden werde.

Da Merz seit Langem zu den glĂŒhendsten BefĂŒrwortern der Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an Kiew gehört, gab es in Russland und im Ausland keinen Zweifel, was er damit meint. Auch wenn man spĂ€ter in Berlin zu relativieren versuchte, frei nach dem Motto "Wir sind falsch verstanden worden."

Aber es lief von Anfang an nicht im Gleichschritt. Koalitionsgenossen und Regierungsmitglieder beeilten sich, die Worte des Kanzlers zu widerlegen und betonten, dass alle Vereinbarungen des Kabinetts Scholz, auch jene ĂŒber BeschrĂ€nkungen fĂŒr die ukrainischen StreitkrĂ€fte, in Kraft bleiben.

Merz selbst versuchte, seiner pompösen Aussage die Brisanz zu nehmen, indem er ein paar Tage spĂ€ter hinzufĂŒgte: "Es wurde nichts Neues gesagt, diese BeschrĂ€nkungen sind schon seit mehreren Monaten nicht mehr in Kraft."

Die Landsleute des neuen Kanzlers lehnen diesen Ansatz jedoch grundsĂ€tzlich ab. Eine Meinungsumfrage zu diesem Thema ergab im MĂ€rz dieses Jahres Folgendes: 58 Prozent der Deutschen wollen nicht, dass die "Taurus" an die ukrainischen StreitkrĂ€fte weitergegeben werden, 31 Prozent von ihnen sind gegen jegliche militĂ€rische Hilfe fĂŒr die Ukrainer. Nur 28 Prozent der Befragten befĂŒrworteten die Lieferungen. In der Dynamik sah es fĂŒr Merz noch schlechter aus: Einen Monat zuvor waren "nur" 49 Prozent der Deutschen Gegner der Lieferungen.

Doch der deutsche Regierungschef scheint sich davon nicht beirren zu lassen. Vor ein paar Wochen sagte er, Berlin wolle die Waffenlieferungen an die Ukraine geheim halten, und jetzt hat er auch angefangen, ĂŒber Langstreckenwaffen zu sprechen, wenn auch auf eine sehr abgespeckte Art und Weise.

Im Grunde genommen versucht Merz, das Spiel der "strategischen Ungewissheit" zu spielen. Das Problem ist nur, dass der erste Einsatz deutscher Langstreckenwaffen durch die Ukraine die ganze Geheimnistuerei zum EinstĂŒrzen bringen wird. Ein solcher Schlag wĂŒrde die direkte Beteiligung Berlins bei der Identifizierung und Abstimmung der Ziele erfordern. Und die erste Taurus-Explosion auf russischem Territorium wird Deutschland die Friedensmaske herunterreißen – das Land wird zum direkten Kriegsteilnehmer.

Olaf Scholz hat bereits im November erklĂ€rt, dass der Einsatz dieser Raketen eine direkte Beteiligung Berlins erfordern wĂŒrde, so begrĂŒndete er damals, warum er die Lieferung solcher Waffen an Kiew ablehnt.

Davon zeugt auch die im Februar 2024 veröffentlichte Abschrift eines 40-minĂŒtigen Mitschnitts von GesprĂ€chen hochrangiger Bundeswehroffiziere, in denen die Möglichkeit des Einsatzes von Taurus-Raketen zum Angriff auf die Krim-BrĂŒcke erörtert wurde.

Hier könnte man natĂŒrlich argumentieren, dass das Vereinigte Königreich und Frankreich, die Kiew mit etwas weniger weitreichenden Pendants der Taurus – Storm Shadow/SCALP-Raketen – beliefern, dann auch an dem Konflikt beteiligt sind. Aber zum Leidwesen von Merz und seinen WĂ€hlern ist Deutschland historisch gesehen in einer verletzlicheren Position als seine europĂ€ischen Nachbarn.

Berlin hat weder Atom- noch Hyperschallwaffen. Der Konflikt zwischen Russland und Deutschland droht damit, nicht zu einem Prolog fĂŒr das Ende der Welt zu werden (außer fĂŒr Deutschland). MilitĂ€risch sind die hypothetischen Gegner aus zu unterschiedlichen Gewichtsklassen.

Sich auf die NATO zu verlassen, ist natĂŒrlich eine gute Sache. Aber angesichts der Haltung der neuen amerikanischen Regierung gegenĂŒber den VerbĂŒndeten, die MĂŒhe haben, die alten Anforderungen von zwei Prozent des BIP fĂŒr die Verteidigung zu erfĂŒllen, wĂ€hrend Trump die Messlatte auf fĂŒnf Prozent anhebt, ist es unwahrscheinlich, dass sie sich wegen eines VerbĂŒndeten, der nur ungenĂŒgend die Lehren aus seiner eigenen Geschichte gezogen hat, auf ein Armageddon einlassen wollen.

Russland wird man in diesem Szenario keinen Vorwurf machen können: Seit Beginn des Konflikts hat der Kreml wiederholt davor gewarnt, dass Waffenlieferungen an Kiew unumkehrbare Folgen haben könnten. Und die direkte Beteiligung Deutschlands an den Feindseligkeiten gegen Russland wird jede Antwort legitimieren und legalisieren. Die Geduld des Kremls ist nicht unbegrenzt.

Gut, dass dies alles nur hypothetische Spekulationen sind. Es scheint, dass selbst Friedrich Merz, ein wĂŒrdiger Enkel eines NSDAP-Mitglieds, es nicht wagen wĂŒrde, ein solches Risiko einzugehen. Obwohl die Gene natĂŒrlich ihren Tribut fordern: Die Remilitarisierung Deutschlands und die bravourösen ErklĂ€rungen ĂŒber die PlĂ€ne, die erste Armee Europas zu werden, laufen Gefahr, sich in Versuche zu verwandeln, das Vaterland wieder ĂŒber alles zu stellen. Aber die Ukraine ist das Risiko nicht wert.

Wozu sollte Berlin einen solchen Schritt wagen? Um einen Krieg fortzusetzen, dessen Ausgang von Anfang an vorherbestimmt war? Um die Zahl der Opfer zu erhöhen? Schließlich kann nicht einmal der Einsatz aller verfĂŒgbaren "Taurus" – 600 an der Zahl – erheblichen VerĂ€nderungen an der Front garantieren. So wie all die "Leoparden", "Marder", "Geparden" und MARS II nichts haben ausrichten können. Und tatsĂ€chlich ĂŒbergeben können die Deutschen ohnehin weitaus weniger als jene 600.

Selbst die Vereinigten Staaten, die lange Zeit das AushĂ€ngeschild fĂŒr die UnterstĂŒtzung der Ukraine waren, sprechen bereits offen ĂŒber die Beendigung des Konflikts, sodass ein solcher Schritt der Deutschen ein schwerer Schlag fĂŒr die Friedensinitiative wĂ€re. Ein abscheulicher Schritt.

Der Kreml mahnt diplomatisch, dass die ErklÀrung des Bundeskanzlers nichts anderes als Anheizen des Krieges ist. Eines Krieges, der seinem Ende nÀher ist als je zuvor in den vergangenen drei Jahren. Man möchte glauben, dass Friedrich Merz sein Volk nicht unter die RÀder eines Zuges werfen wird, der nicht nur lÀngst abgefahren ist, sondern inzwischen sogar sein Ziel fast erreicht hat.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 28. Mai 2025 auf ria.ru erschienen.

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RAND-Studie stellt Verlust der militĂ€rischen Überlegenheit der USA fest


Von Rainer Rupp

Die Ergebnisse der neuen RAND-Studie "It's Time to Rethink U.S. Defense Strategy" (Es ist Zeit die US-Verteidigungsstrategie zu ĂŒberdenken) ist ein scharfer Schuss vor den Bug der europĂ€ischen EU-Kriegstreiber, die in der Hoffnung auf einen robusten Wiedereinstieg des US-MilitĂ€rs in der Ukraine immer noch von einem Sieg ĂŒber Russland trĂ€umen. Dieser Artikel fast die Diskussion zwischen RANDs bekanntem Experten David Ochmanek und der RAND-Direktorin Deanna Lee ĂŒber die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen, die am 22. Mai auf der Webseite des grĂ¶ĂŸten militĂ€rischen Thinktanks der USA veröffentlicht wurde und in der es um die Erosion der US-MilitĂ€rmacht und ihrer Einflussmöglichkeiten geht.

Ochmanek, der zuvor als stellvertretender Verteidigungsminister unter zwei verschiedenen US-Regierungen tĂ€tig war, erklĂ€rt, warum die US-Verteidigungsstrategie und -aufstellung "insolvent" (bankrott) gegangen sind. Zugleich empfiehlt er, von den Lehren aus dem Krieg in der Ukraine zu lernen, die die Vereinigten Staaten in zukĂŒnftigen Konflikten anwenden könnten. Fazit: Das US-MilitĂ€r mĂŒsse lernen, "anders zu kĂ€mpfen".

In einer Welt, in der sich das geopolitische Schachbrett rasant verĂ€ndert, stehen die Vereinigten Staaten vor einer ernĂŒchternden RealitĂ€t: Ihre einst unangefochtene militĂ€rische Überlegenheit schwinde, so Ochmanek. Seine Analyse unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer grundlegenden Überarbeitung der Art und Weise, wie die USA bisher Macht projiziert, ihre StreitkrĂ€fte ausgerĂŒstet und ihre Rolle als globaler Sicherheitsgarant wahrgenommen haben.

Zentrale Erkenntnis: Der Verlust der militĂ€rischen Überlegenheit der USA

Drei sich ĂŒberschneidende Trends werden in der Studie identifiziert, die einen entscheidenden Wendepunkt fĂŒr die nationale Sicherheit der USA markieren.

  • Erstens ist das internationale Umfeld seit dem Ende des Kalten Krieges deutlich anspruchsvoller geworden. In den 1990er Jahren standen die USA regionalen Gegnern wie Iran, Irak und Nordkorea gegenĂŒber, deren militĂ€rische FĂ€higkeiten deutlich unterlegen waren. Heute ist China als gleichwertiger Konkurrent mit erstklassigen militĂ€rischen Systemen hervorgetreten, Russland zeige sich offen feindselig, und selbst kleinere Staaten hĂ€tten fortschrittliche Technologien erworben, was eine gefĂ€hrlichere globale Landschaft schaffe.
  • Zweitens, die "Demokratisierung" militĂ€rischer Technologien habe das nahezu exklusive Monopol der USA auf fortschrittliche FĂ€higkeiten zunichtegemacht. Die Operation Desert Storm von 1991 demonstrierte die FĂ€higkeit der USA, durch EchtzeitaufklĂ€rung und PrĂ€zisionsschlĂ€ge zu dominieren, doch Gegner wie China und Russland haben seither ausgeklĂŒgelte Anti-Access/Area-Denial-Systeme (A2/AD), einschließlich ballistischer Raketen und Marschflugkörper, entwickelt, um solche Strategien zu kontern. Die Verbreitung kostengĂŒnstiger, prĂ€ziser Technologien, wie in der Ukraine eingesetzte kommerzielle Drohnen, ebne das Spielfeld weiter ein und ermögliche sogar nicht staatlichen Akteuren (z. B. im Jemen), erheblichen Schaden anzurichten.
  • Drittens wĂŒrden interne politische Trends in den USA die Einigkeit ĂŒber die Notwendigkeit eines globalen Engagements des US-MilitĂ€rs untergraben. Ochmanek weist auf eine wachsende Skepsis in der amerikanischen Bevölkerung hin, was die Rolle des Landes als Sicherheitsgarant betrifft. Das untergrabe den politischen Willen, eine "aktivistische" Außenpolitik aufrechtzuerhalten. Diese Trends machten die US-Verteidigungsstrategie insgesamt "insolvent" und unfĂ€hig, den Anforderungen einer neuen Ära gerecht zu werden, in der die Überlegenheit in allen DomĂ€nen – Luft, Land, See, Weltraum und Cyber – nicht mehr gewĂ€hrleistet ist.

SchwÀchen der US-StreitkrÀfte nach Themenbereichen

Die Diskussion beleuchtet spezifische SchwÀchen in der aktuellen Haltung der US-StreitkrÀfte, unterteilt in zentrale Bereiche:

  • Veralteter operativer Ansatz:
    • Expeditionsmodell: Der traditionelle Ansatz der USA, wie bei Desert Storm exemplarisch gezeigt, setzt auf die Verlegung großer StreitkrĂ€fte ĂŒber Monate (z. B. die fĂŒnfmonatige Aufbauphase von Operation Desert Shield). Gegner wie China, mit einsatzbereiten und leistungsfĂ€higen StreitkrĂ€ften, können Feindseligkeiten innerhalb von Tagen beginnen und diese Verzögerung ausnutzen.
    • Sequentielle Operationen: Die USA beginnen Konflikte ĂŒblicherweise damit, feindliche Luftabwehr- und Kommandostrukturen zu neutralisieren, um ein gĂŒnstiges Operationsumfeld zu schaffen. Chinas dichte, hoch entwickelte A2/AD-Systeme und gehĂ€rtete Kommunikationsnetze machen diesen US-Ansatz unwirksam, da die US-StreitkrĂ€fte ihre Ressourcen erschöpfen wĂŒrden, ohne die operativen Ziele des Gegners, z. B. eine Invasion Taiwans, zu stören.


  • Verlust der technologischen Überlegenheit:
    • Die USA verfĂŒgen nicht lĂ€nger ĂŒber ein Monopol auf PrĂ€zisionsschlĂ€ge und EchtzeitaufklĂ€rung. Chinas tausende prĂ€zise ballistische Raketen und Marschflugkörper sowie Russlands Fortschritte stellen die US-Dominanz infrage. Die Verbreitung kostengĂŒnstiger Drohnen, wie in der Ukraine beobachtet, ermöglicht Gegnern, hochwertige Ziele wie Panzer und Schiffe anzugreifen und verĂ€ndert das Schlachtfeld.


  • AnfĂ€lligkeiten der StreitkrĂ€fte:
    • Große, konzentrierte StreitkrĂ€fte mit sichtbaren "Signaturen" (z. B. feste Basen, Treibstofflager) sind Ă€ußerst anfĂ€llig fĂŒr moderne Sensoren und PrĂ€zisionsschlĂ€ge. Die AbhĂ€ngigkeit der US-StreitkrĂ€fte von solchen Einrichtungen macht sie in umkĂ€mpften Umgebungen anfĂ€llig fĂŒr eine rasche SchwĂ€chung.


  • Unzureichende VorwĂ€rtsprĂ€senz:
    • Den USA fehlt ausreichende Kampfkraft, die innerhalb von Tagen gegen Aggressionen eingesetzt werden kann. Dies ist entscheidend in Szenarien wie einer chinesischen Invasion Taiwans oder einem russischen Angriff auf die östliche Flanke der NATO, wo schnelle Reaktionen notwendig sind, um vollendete Tatsachen zu verhindern.


  • Innere politische FragilitĂ€t:
    • Der schwindende RĂŒckhalt in der Bevölkerung fĂŒr globales Engagement untergrĂ€bt die FĂ€higkeit der USA, Koalitionen aufrechtzuerhalten und Macht zu projizieren. Diese interne Herausforderung verschĂ€rft externe militĂ€rische SchwĂ€chen, da politischer Wille fĂŒr die Finanzierung und den Einsatz von StreitkrĂ€ften entscheidend ist.


Schlussfolgerungen: Eine strategische Neubewertung

Ochmaneks Analyse kommt zu dem Schluss, dass die US-Verteidigungsstrategie nicht mit den RealitĂ€ten moderner KriegsfĂŒhrung ĂŒbereinstimmt. Der traditionelle Ansatz, der auf "expeditionĂ€r, sequentiell und auf ĂŒberwĂ€ltigende Überlegenheit" angewiesen ist, ist gegen gleichwertige Gegner wie China und Russland obsolet, die das Tempo und die Bedingungen eines Konflikts bestimmen können. Das Taiwan-Szenario, das in der Nationalen Verteidigungsstrategie von 2018 als primĂ€res Planungsszenario identifiziert wurde, verdeutlicht die Herausforderung: Chinas FĂ€higkeit, schnell Ziele zu erreichen, erfordert eine US-Reaktion innerhalb von Tagen, nicht Wochen. Ebenso unterstreicht Russlands Potenzial, die östliche Flanke der NATO zu bedrohen, selbst nach dem Ukraine-Konflikt, die Notwendigkeit der Bereitschaft gegen wiederhergestellte StreitkrĂ€fte.

Die umfassendere Schlussfolgerung ist, dass ein militĂ€risches Scheitern die Rolle der USA als globale FĂŒhrungsmacht gefĂ€hrdet. Die nationale Sicherheitsstrategie der USA basiert darauf, Koalitionen gleichgesinnter Staaten anzufĂŒhren, um US-Interesse durchzusetzen. Wenn Partner an der militĂ€rischen GlaubwĂŒrdigkeit der USA zweifeln, wird ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit in diesen Bereichen nachlassen und globale InstabilitĂ€t fördern. Daher geht es beim Überdenken der Verteidigungsstrategie nicht nur darum, Kriege zu gewinnen, sondern sie abzuschrecken und die von den USA gefĂŒhrte internationale Ordnung (Dominanz) zu bewahren, so Ochmanek.

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Verfahren gegen Verein FriedensbrĂŒcke: Die Bundesregierung und das Völkerrecht


Von Dagmar Henn

Das ist etwas, was es eigentlich gar nicht geben dĂŒrfte; wie so vieles im heutigen Deutschland. Ein humanitĂ€rer Verein wird mit einem schrĂ€g konstruierten Vorwurf der "UnterstĂŒtzung einer terroristischen Vereinigung" verfolgt und quer durch die Leitmedien schreit es "Terrorverdacht bei prorussischem Verein". Nicht einer der lieben Kollegen hat sich die MĂŒhe gemacht, auf der Webseite des Vereins FriedensbrĂŒcke-Kriegsopferhilfe, auf der penibel alle Hilfsaktionen aufgefĂŒhrt sind, nachzusehen, ob diese VorwĂŒrfe ĂŒberhaupt haltbar sind. Aber das wĂ€re ja auch karriereschĂ€dlich.

Nachdem erst vor wenigen Tagen die Reichsacht neu erfunden wurde, mit dem letzten EU-Sanktionspaket. Wird nun also humanitĂ€re Hilfe umdefiniert. Wer Interesse daran hat, worin diese Hilfe bestand, kann sich selbst auf der Homepage des Vereins informieren, stundenlang. Was aber den Beschluss des Ermittlungsrichters am Bundesgerichtshof, die Durchsuchungen durchzufĂŒhren, und die Ermittlungen des Generalbundesanwalts angeht, sind noch ganz andere Dinge im Spiel.

Fangen wir mal mit dem an, was jeden Leser eigentlich stutzig machen mĂŒsste. Wir schreiben das Jahr 2025. Der Verein existiert genau seit zehn Jahren. Die meiste Zeit davon war er als gemeinnĂŒtzig anerkannt; das bedeutet, das Finanzamt und das Amtsgericht haben die Satzung abgenommen. Nachdem nicht nur die AktivitĂ€ten des Vereins sorgfĂ€ltig veröffentlicht wurden, sondern zudem das Finanzamt – da haben wir es schon mit politischen QuĂ€lereien zu tun – ĂŒber mehrere Jahre hinweg jeden einzelnen Beleg der Buchhaltung geprĂŒft hat, gibt es keinerlei Möglichkeit, zu behaupten, die staatlichen Behörden hĂ€tten nicht gewusst, was der Verein tut und wo.

Im Jahr 2022 versuchte dann das Finanzamt Eberswalde, dem Verein die GemeinnĂŒtzigkeit abzuerkennen. Eine Frage, die eigentlich letztlich vor dem Finanzgericht geklĂ€rt werden mĂŒsste, weil der Vorwurf lautete, die Vorsitzende habe sich mit fĂŒnf Reden in drei Jahren zu stark politisch betĂ€tigt; allerdings blieb dieses Verfahren bei einem Widerspruch gegen einen Bescheid zur Aberkennung stecken, weil darauf keine Antwort erfolgte. Nach dem Verwaltungsrecht ist der Rechtsakt des Bescheids durch den Widerspruch aufgeschoben, was bedeutet, die GemeinnĂŒtzigkeit ist trotz dieser BemĂŒhungen nach wie vor gegeben.

Dazu gab es dann die mittlerweile ĂŒblichen Störmanöver wie stĂ€ndige KontenkĂŒndigungen. Ein Zustand, der rechtlich fragwĂŒrdig ist und sich schon an der Grenze des demokratisch ZulĂ€ssigen bewegt, aber gerade noch nicht ganz darĂŒber hinausgeht.

Das ist mit dem Schritt, der jetzt erfolgt ist, etwas ganz anderes. Weil der Antiterrorparagraf 129a mit seinem "Ableger" 129b fĂŒr auslĂ€ndische Vereinigungen eine Reihe von Konsequenzen hat, die den meisten nicht wirklich gewĂ€rtig sein dĂŒrften. Das beginnt mit besonderen Haftbedingungen fĂŒr inhaftierte Angeklagte; so etwas wie eingeschrĂ€nkter Verkehr mit dem Anwalt oder starke Isolation; dazu kommen weitergehende Rechte fĂŒr Strafverfolgungsbehörden wie bei Überwachung der Kommunikation, und das SahnehĂ€ubchen sind die "Dreingaben" – die beiden "Zusatzdelikte" Werbung fĂŒr und UnterstĂŒtzung von besagter als terroristischer Vereinigung definierter Gruppe. Was das bedeutet, wurde jĂŒngst im Zusammenhang der PalĂ€stinademonstrationen durchexerziert: Schon das Zeigen einer Fahne oder das Rufen einer Losung ist "Werbung".

Dann gibt es aber beim 129 b noch eine Besonderheit. Das inzwischen "normale" Verfahren dafĂŒr, dass eine Organisation als terroristische Vereinigung im Ausland behandelt wird, ist eine Aufnahme in die entsprechende Liste der EU. Das ist jedoch in Bezug auf die nun als "terroristische Vereinigung" titulierten Volksrepubliken Donezk und Lugansk nie passiert. Im Jahr 2015 wurden durch einen Leak des damaligen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Gehrke entsprechende Vorbereitungen auf EU-Ebene bekannt, aber der Beschluss wurde nie getroffen.

Im vergangenen April erteilte der damalige Justizminister Marco Buschmann dem Generalbundesanwalt eine entsprechende VerfolgungsermĂ€chtigung nach 129 b fĂŒr einen Mann, der wegen vermeintlicher Spionage festgenommen und dem vorgeworfen wurde, in den Jahren 2014 und 2015 bei den Donbass-Milizen gekĂ€mpft zu haben. Eine solche ErmĂ€chtigung ist eine Verwaltungsentscheidung des Justizministers, die weder veröffentlicht noch begrĂŒndet wird, die aber die seltsame Eigenschaft hat, auch rĂŒckwirkend erfolgen zu können – ein Punkt, der jedoch bisher nicht verfassungsrechtlich ĂŒberprĂŒft wurde. Schließlich gilt grundsĂ€tzlich Artikel 103 GG, Absatz 2: "Eine Tat kann nur bestraft werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde."

WĂ€hrend die Entscheidung einer Klassifizierung nach 129 a von zwar immer politischen, aber noch relativ ĂŒberprĂŒfbaren Fragen der inneren Sicherheit bestimmt wird, ist eine Definition einer auslĂ€ndischen Organisation neben der inneren Sicherheit entscheidend vom außenpolitischen Interesse bestimmt. Wie flexibel das sein kann, zeigt sich aktuell am Umgang mit Herrn Julani, der Ende letzten Jahres in Syrien an die Macht kam.

Die bisher ĂŒbliche Verfahrensweise war so, dass eine VerfolgungsermĂ€chtigung nach 129 b eine RĂŒckwirkung besitzt, die nur durch die VerjĂ€hrung des verfolgten Delikts begrenzt ist, die selbst wiederum vom Strafmaß abhĂ€ngt. Dass Buschmann also dem 2024 in Bayern Verhafteten "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" vorwirft, beruht darauf, dass besagtes Delikt mit einer Höchststrafe von zehn Jahren versehen ist, also auch nach zehn Jahren verjĂ€hrt. Damals war noch vorstellbar, es ginge nur um diesen einen Mann; schließlich ist es nach deutschem Recht nicht strafbar, fĂŒr eine fremde Armee zu kĂ€mpfen (international ĂŒbrigens eine Ausnahme), also wĂ€re es ohne dieses Konstrukt gar nicht möglich gewesen, ihn dafĂŒr ĂŒberhaupt zu belangen.

Die VerfolgungsermĂ€chtigung gibt es in zwei Geschmacksrichtungen – es gibt EinzelermĂ€chtigungen und GeneralermĂ€chtigungen. Dass das Motiv der "terroristischen Organisation Volksrepublik Donezk" jetzt wieder auftaucht, deutet darauf hin, dass Buschmann damals eine GeneralermĂ€chtigung unterzeichnet hat. Die jetzt anfĂ€ngt, bittere FrĂŒchte zu tragen.

Wobei eine solche Einordnung fĂŒr die Donbass-Milizen zumindest technisch nachvollziehbar ist. Bezogen auf beide Volksrepubliken allerdings wirkt das reichlich absurd, weil ein Staat, selbst wenn seine LegitimitĂ€t von der Bundesregierung in Zweifel gezogen wird, nun einmal eine große Zahl von Personen umfasst, die eigentlich gar keine Terroristen sein können. Zumindest nach der Begrifflichkeit, wie sie bisher in Deutschland ĂŒblich war. Rentner, Krankenschwestern, Busfahrer oder Verwaltungsangestellte? Neben der militĂ€rischen Seite hatten eben beide Republiken auch eine zivile; es wurden Schulen betrieben, KindergĂ€rten, UniversitĂ€ten, KrankenhĂ€user, Wasser- und Stromversorgung (...) Buschmanns ErmĂ€chtigung, das legen zumindest alle Presseberichte ĂŒber den Fall aus dem Jahr 2024 nahe (und das bestĂ€tigt sich auch in den konkreten Dokumenten zu den jetzigen Durchsuchungen), unterscheidet aber eben nicht zwischen der zivilen Staatlichkeit und dem militĂ€rischen Arm.

Das RĂŒckwirkungsverbot des Artikels 103 ist keine Lappalie, sondern ein fĂŒr einen Rechtsstaat nicht unerhebliches Prinzip. Denn wenn es nicht möglich ist, ĂŒberhaupt zu wissen, was gegebenenfalls strafbar wĂ€re, ist es beim besten Willen unmöglich, sich strafrechtskonform zu verhalten. Im Fall des Paragrafen 129 b trifft das auf eine Entscheidung, die sehr vom aktuellen außenpolitischen Interesse bestimmt ist. Nun wurde mit den Ermittlungen gegen FriedensbrĂŒcke diese Definition so weit gedehnt, dass sie auch noch humanitĂ€re Hilfe umfassen soll. Da stellt sich dann die Frage, mit welchem Instrument der gesetzestreue BĂŒrger dann seine Entscheidungen treffen soll. Mit einer zertifizierten Glaskugel? Bei einer Strafbarkeit, die, zumindest nach der bisherigen Praxis, auch im Falle der UnterstĂŒtzung fĂŒnf Jahre zurĂŒckreicht? Wie soll man im Voraus erahnen können, welches außenpolitische Interesse eine kommende Bundesregierung fĂŒnf Jahre in der Zukunft haben wird? Oder andersherum ist eine Haltung, die jedes denkbare Risiko durch eine außenpolitische VerĂ€nderung ausschließt und in vorauseilendem Gehorsam alles unterlĂ€sst, was auch nur je mit dem außenpolitischen Interesse kollidieren könnte, ĂŒberhaupt mit einer demokratischen Gesellschaft vereinbar?

Es gibt zwei kleine Details, die erkennen lassen, wie schwierig das ist. Auch wenn inzwischen Angela Merkel und François Hollande öffentlich erklĂ€rt haben, die Minsker Vereinbarungen seien nur ein Trick gewesen, um die Ukraine weiter aufrĂŒsten zu können – die öffentlich kundgetane Haltung war, dass diese Vereinbarungen den ukrainischen BĂŒrgerkrieg beenden sollten. Die Bundesrepublik war Garantiemacht dieser Vereinbarungen, die sogar durch Beschluss des UN-Sicherheitsrates zu gĂŒltigem Völkerrecht erhoben wurden. Was bedeutet, die Bundesregierung hat die beiden Volksrepubliken als Verhandlungspartner behandelt, nicht als Terroristen. Und eben öffentlich immer wieder erklĂ€rt, diese Vereinbarungen mĂŒssten umgesetzt werden, bis es dann plötzlich egal war.

Wenn also das gesamte öffentlich sichtbare Verhalten signalisierte, dass den beiden Republiken zumindest der völkerrechtliche Status von Kombattanten und eine, wenn auch fragile provisorische staatliche LegitimitĂ€t zugestanden wurde, wie also soll ein deutscher BĂŒrger darauf kommen, dass fĂŒnf Jahre spĂ€ter genau das rĂŒckwirkend aufgehoben wird, um aus der Lieferung von RollstĂŒhlen und Musikinstrumenten eine Straftat zu machen? Heißt das, man solle vorsichtshalber den öffentlichen Bekundungen misstrauen und stets das Schlimmste annehmen, wie blanken Betrug bei völkerrechtlichen VertrĂ€gen?

Aber es geht ja noch weiter. HumanitĂ€re Versorgung muss nach dem Kriegsvölkerrecht durch alle Konfliktparteien ermöglicht werden; eine Behinderung oder Unterbindung dieser Versorgung gilt als Kriegsverbrechen. Dass Israel das seit Monaten tut, Ă€ndert nichts daran. Im Sommer 2014 hatte die Ukraine versucht, die Donbass-Bevölkerung auszuhungern, und um den ersten großen Hilfskonvoi aus Russland entfaltete sich ein tagelanges Drama, weil zu diesem Zeitpunkt die ukrainische Armee noch die GrenzĂŒbergĂ€nge zu Russland kontrollierte. Damals hat sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz alles andere als mit Ruhm bekleckert, weil genau dieser Bruch des Kriegsvölkerrechts im Westen erfolgreich beschwiegen wurde. Jedenfalls war seitdem klar, dass eine humanitĂ€re Versorgung der Menschen im Donbass ĂŒber die Kiewer Seite technisch unmöglich ist.

Dass die Versorgung mit lebensnotwendigen GĂŒtern oder die Finanzierung eines Ferienaufenthalts fĂŒr Kinder, die tĂ€glich unter Beschuss leben, normales und legitimes humanitĂ€res Handeln sind, weiß natĂŒrlich auch die Bundesanwaltschaft. Daher wird in der BegrĂŒndung fĂŒr die Durchsuchungen eine seltsame Argumentation aufgebaut, zusĂ€tzlich zu der Tatsache, dass pauschal Menschen, die im Donbass leben, zu "Mitgliedern" einer "terroristischen Vereinigung" wurden:

"Zwar liegen derzeit keine Anhaltspunkte fĂŒr eine auf lĂ€ngere Zeit angelegte Eingliederung der Beschuldigten in die örtlichen Strukturen der 'Volksrepubliken Donezk und Lugansk' vor. Jedenfalls aber hat sie mit der Finanzierung von GĂŒtertransporten an die Frontlinie des Donbass konkret wirksame Förderungshandlungen fĂŒr die Organisationen erbracht. Diese waren zudem geeignet, die MilizionĂ€re der Volksrepubliken in ihrem Entschluss zu stĂ€rken, die KĂ€mpfe fortzusetzen und auf diese Weise weitere Straftaten zu begehen."

Man muss das ein wenig auf sich wirken lassen, um zu erkennen, was sich darin verbirgt. Lieferungen "an die Frontlinie" bedeuteten mitnichten Lieferung an KĂ€mpfer; im dicht besiedelten Donbass lag die Frontlinie immer nahe an Siedlungen, und unzĂ€hlige, vor allem alte Menschen, haben ihre HĂ€user trotz der stetigen Gefahr nicht verlassen. Die Versorgung dieser Gebiete war FriedensbrĂŒcke immer besonders wichtig. Was die Formulierung betrifft, mit der der Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof nun die Durchsuchungsbefehle begrĂŒndete, lĂ€sst sie sich so ĂŒbersetzen: Wenn Oma in ihrem kleinen HĂ€uschen in FrontnĂ€he nicht verhungert, motiviert das den Enkel in der Miliz. Eine Formulierung, die ihre Umkehrung bereits in sich trĂ€gt, nĂ€mlich, dass humanitĂ€re Not in Ordnung geht, wenn sie nur die KĂ€mpfer demotiviert.

Das erinnert nicht nur an Kunstgriffe, die Israel derzeit gerne verwendet, um den Genozid an den PalĂ€stinensern zu kaschieren. Das wirft auch ernsthafte Zweifel bezĂŒglich der Haltung der Bundesregierung zum Kriegsvölkerrecht auf – schließlich ergeht die VerfolgungsermĂ€chtigung direkt aus der Regierung; die gedankliche Linie, die aus humanitĂ€rer Hilfe eine "StĂ€rkung der MilizionĂ€re in ihrem Entschluss" macht, dĂŒrfte kaum auf dem Mist des Ermittlungsrichters gewachsen sein, weil sie notwendige Voraussetzung fĂŒr die Ermittlung ĂŒberhaupt ist. Nicht zu vergessen, dass der Generalbundesanwalt der Weisung des Justizministers unterliegt, es also ohne dessen Billigung gar keine Ermittlungen gĂ€be.

Was hier vorgefĂŒhrt wird, in Gestalt der Stilisierung humanitĂ€rer Hilfe zum "Terrorismus", ist also unzweifelhaft eine Rechtsposition der Bundesregierung. Die mĂŒsste aber, da Deutschland diese Abkommen ratifiziert hat, an die Genfer Konventionen gebunden sein, einschließlich der Konvention IV zum Schutz der Zivilbevölkerung. Diese Konventionen kennen aber nur Kombattanten und Nichtkombattanten und fordern, letztere so weit irgend möglich zu schĂŒtzen. Eine Konstruktion wie "den Entschluss stĂ€rken" ist in diesem Zusammenhang unbekannt und begibt sich, durch die Aufweichung der entscheidenden Trennlinie, in direkten Widerspruch mit dem internationalen Recht.

Und das, um einem kleinen Hilfsverein das humanitÀre Handwerk zu legen? Es gab einmal Zeiten, da reichte der politische Verstand zumindest noch so weit, zu erkennen, wann man sich vom Völkerrecht entfernt und darauf zu achten, dass immer zarte Verbindungen bestehen bleiben, selbst wenn das politische Handeln von Konflikt bestimmt ist. HumanitÀre Verbindungen beispielsweise. Weil immer die Möglichkeit besteht, Personen zu brauchen, die Vertrauen wieder aufbauen können.

Das ist das politische Motiv, warum Strukturen wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz selbst zu Hochzeiten des Kalten Kriegs blockĂŒbergreifend tĂ€tig sein konnten, und warum jede Seite darauf bedacht war, "neutrale" Kontakte wie in Kunst und Kultur oder eben bei humanitĂ€ren Hilfen nach Möglichkeit zu erhalten. So sehr, wie schon in den letzten Jahren gegen diese Prinzipien verstoßen wurde und wie es nun, mit dieser Verkehrung humanitĂ€ren Handelns in Terrorismus, seinen Höhepunkt findet, bleibt nur ein Schluss ĂŒbrig: Die aktuelle deutsche Politik steuert nicht nur bedenkenlos weiter auf Krieg zu; sie verschwendet dabei auch keinen Gedanken an eine Zeit danach. Als wĂ€re ein Danach in ihrem Denken gar nicht vorgesehen. Und das ist wirklich beĂ€ngstigend.

Mehr zum Thema – Bundesanwaltschaft ermittelt gegen humanitĂ€re Helfer im Donbass


de.rt.com/meinung/246209-verfa


UN-Sicherheitsrat: Europas Rolle im Ukraine-Krieg muss angesprochen werden


Von Jewgeni Posdnjakow

Im UN-Sicherheitsrat sollen zwei Sitzungen nacheinander stattfinden: eine auf Initiative der EU und der NATO, und eine weitere auf Anfrage Russlands. Moskau beabsichtigt, das Thema der Behinderung einer friedlichen Konfliktbeilegung in der Ukraine durch die europĂ€ische Seite anzusprechen. Dies wĂ€re nach Ansicht von Experten eine angemessene Reaktion auf die Rhetorik der Opponenten und wĂŒrde in vielerlei Hinsicht zu einer verĂ€nderten Wahrnehmung der Ereignisse durch die einfachen europĂ€ischen BĂŒrger beitragen.

Angesichts der Versuche europĂ€ischer LĂ€nder, die FriedensbemĂŒhungen in der Ukraine zu behindern, beantragte Russland eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Nach Ansicht von Dmitri Poljanski, dem Ersten Stellvertretenden Vertreter Russlands bei dieser Organisation, stelle die derzeitige Situation eine Bedrohung fĂŒr die globale StabilitĂ€t in ihrer Gesamtheit dar. Er wies darauf hin, dass die Sitzung möglicherweise am 30. Mai stattfinden könnte.

Gleichzeitig erklĂ€rte der Diplomat, dass die europĂ€ischen Partner Kiews bereits eine eigene Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur humanitĂ€ren Lage in der Ukraine initiiert hĂ€tten, die fĂŒr den 29. Mai geplant sei. Der Vorschlag Moskaus stellt somit eine Reaktion auf die Idee der EU-LĂ€nder dar.

Die indirekte Verwicklung Europas in den Ukraine-Konflikt sei in letzter Zeit immer deutlicher geworden, sagte der Pressesprecher des russischen PrÀsidenten, Dmitri Peskow. Ihm zufolge seien diese LÀnder weiterhin mit Waffenlieferungen an die ukrainischen StreitkrÀfte beschÀftigt, und einige von ihnen diskutierten aktiv die mögliche Entsendung eines EU-Kontingents auf das Territorium der Ukraine.

Er fĂŒgte hinzu, dass zahlreiche Massenmedien unmittelbar an der Kampagne zur Behinderung des laufenden Friedensverhandlungsprozesses beteiligt seien. Sie seien bewusst darauf eingestellt, die USA zur Ausweitung der Restriktionen gegen Russland anzustacheln. Diese Tendenzen seien jedoch leicht zu erkennen, und der Kreml sei sich des Geschehens sehr wohl bewusst.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow wies seinerseits darauf hin, dass Paris bereits in den Ukraine-Konflikt verwickelt sei. Dem Diplomaten zufolge seien französische Langstreckenraketen fĂŒr Angriffe auf russisches Territorium eingesetzt worden. Dabei seien hĂ€ufig zivile Objekte das Ziel solcher Angriffe gewesen. Die TASS zitierte ihn mit den Worten:

"Der französische Außenminister, Herr (Jean-NoĂ«l) Barrot, hat gestern auf einer Pressekonferenz mit großem Pathos erklĂ€rt, dass Frankreich nicht gegen Russland kĂ€mpfe, sondern die SouverĂ€nitĂ€t, UnabhĂ€ngigkeit und territoriale IntegritĂ€t der Ukraine und ihre StreitkrĂ€fte unterstĂŒtze – das entspricht nicht der Wahrheit. Frankreich fĂŒhrt Krieg gegen Russland."

In diesem Zusammenhang sagte der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, dass Deutschland, Großbritannien und Frankreich die BeschrĂ€nkungen fĂŒr ukrainische Langstreckenraketenangriffe auf russisches Territorium vollstĂ€ndig aufgehoben hĂ€tten. "Bisher konnte sie [die Ukraine] dies bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht tun", erklĂ€rte er.

Experten zufolge ist es vor diesem Hintergrund fĂŒr Russland besonders wichtig, seine Position auf der Plattform des UN-Sicherheitsrats darzulegen. Der russische Senator Andrei Klimow merkt an:

"Der derzeitige Hybridkrieg entwickelt sich an mehreren Fronten. Eine davon – der informative und diplomatische Aspekt – findet seinen Niederschlag in der UNO. Und in dieser Konfrontation versuchen die EU- und NATO-LĂ€nder, ihre Ziele zu erreichen. Hierauf mĂŒssen wir rechtzeitig reagieren."

Russlands Initiative, eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats einzuberufen, hĂ€lt der Parlamentarier angesichts der Versuche der EuropĂ€er, eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts zu verhindern, fĂŒr besonders wichtig. Er wies darauf hin, dass es einen grundsĂ€tzlichen Unterschied zwischen den auf Initiative der EU und der NATO einerseits und Russlands andererseits einberufenen Sitzungen gebe. "Wir wollen Fakten darlegen, wĂ€hrend die westlichen Politiker, in deren Interesse die Kiewer FĂŒhrung handelt, Propaganda betreiben", so der Experte.

Klimow ist ĂŒberzeugt: "Die Initiative der stĂ€ndigen Vertretung Russlands bei den Vereinten Nationen wird es uns ermöglichen, unsere Argumente vorzubringen. Und diejenigen, die uns als ihre Partner betrachten, also die LĂ€nder der Weltmehrheit sowie vernĂŒnftige Menschen in unfreundlichen Staaten, werden zusĂ€tzliche Informationsquellen ĂŒber Moskaus Position und die wahre Lage in der Ukraine erhalten. Wir mĂŒssen jede Gelegenheit nutzen, um die Wahrheit zu verbreiten. Je öfter dies geschieht, desto besser. Dies gilt umso mehr, als wir ĂŒber sehr schlagkrĂ€ftige Argumente verfĂŒgen."

Nach Ansicht des deutschen Politologen Alexander Rahr werde der von Russland initiierte UN-Sicherheitsrat im Westen kein großes Medieninteresse auf sich ziehen.

Er erlĂ€utert: "Allerdings wird diese Botschaft in den LĂ€ndern des Globalen SĂŒdens gehört werden. Leider betrachtet sich die EU als die wichtigste moralische Instanz, als Richter in diesem Konflikt. Und von dieser Rolle wird Europa nicht abrĂŒcken."

Rahr glaubt: "Letztendlich wird bei der UN-Sitzung das passieren, was in solchen FĂ€llen immer passiert: Moskau und Peking werden fĂŒr eine Resolution stimmen, die EuropĂ€er fĂŒr eine andere, die USA könnten sich enthalten. Aber das wird kaum Einfluss auf den Verlauf der Ereignisse in der Ukraine haben: Russland verfolgt seine Ziele im Rahmen der militĂ€rischen Sonderoperation, die USA befĂŒrworten eine sofortige Konfliktbeendigung, die EuropĂ€ische Union steht fĂŒr eine kompromisslose UnterstĂŒtzung der Ukraine."

Stanislaw Tkatschenko, Professor an der FakultĂ€t fĂŒr Internationale Beziehungen der Staatlichen UniversitĂ€t St. Petersburg und Experte des Waldai-Clubs, ist der Ansicht, dass Russland der Weltgemeinschaft damit demonstrieren wolle, dass die Verantwortung fĂŒr die Fortsetzung des Ukraine-Konflikts bei Europa liege. "Gerade BrĂŒssel drĂ€ngt Kiew heute am lautesten zu einer Eskalation", so der Experte.

Er argumentiert: "Es ist besonders wichtig, diese Botschaft an die europĂ€ischen BĂŒrger zu vermitteln. Sie mĂŒssen wissen, dass ihre LĂ€nder indirekt an dem Konflikt beteiligt sind – und dass diese Beteiligung sogar zu einer direkten Beteiligung eskalieren kann. Es wird jedoch nicht einfach sein, diese Botschaft den Menschen in Paris, Berlin oder London zu vermitteln."

Und Tkatschenko fĂŒhrt weiter aus: "Letztendlich verbreiten die europĂ€ischen Medien aktiv eine pro-ukrainische Agenda unter der Bevölkerung. WahrheitsgemĂ€ĂŸes Informationsmaterial wird einfach blockiert. Aber allein die Tatsache, dass eine Sitzung ĂŒber die destruktive Rolle der EU stattfindet, wird die Veröffentlichung von Materialien zu diesem Thema auslösen. Das wird vielleicht vernĂŒnftige Menschen zum Nachdenken anregen."

Der GesprĂ€chspartner weist zudem darauf hin: "Außerdem handelt Russland in diesem Fall sozusagen auf lange Sicht. Heute zeigt Europa eine rechtsorientierte Haltung. Dies ist unter anderem das Ergebnis der Arbeit unserer Journalisten, die all die Jahre die Wahrheit ĂŒber die BrĂŒsseler BĂŒrokratie gesagt haben. DarĂŒber hinaus gibt es im Westen aber auch Menschen, die bereit sind, Moskaus Position Gehör zu schenken. WĂ€hrend der PrĂ€sidentschaft von Joe Biden besuchte der Journalist Tucker Carlson unser Land und prĂ€sentierte den Amerikanern so eine alternative Sichtweise auf die Geschehnisse. Ich schließe nicht aus, dass seine Arbeit die US-BĂŒrger teilweise auf die kĂŒnftigen Kontakte zwischen Donald Trump und Wladimir Putin vorbereitet hat."

Der Experte betont: "Ich bin davon ĂŒberzeugt, dass es auch in Europa Ă€hnliche Journalisten gibt. Daher erscheint die Einberufung unserer Sitzung als Reaktion auf die von der EU initiierte Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur humanitĂ€ren Lage in der Ukraine als logische und verstĂ€ndliche Maßnahme."

In der Summe kommt Tkatschenko zu folgendem Schluss: "Letztendlich bietet sich Russland die Möglichkeit, die Argumente der europĂ€ischen Diplomaten anzuhören, sie anschließend ausfĂŒhrlich zu kommentieren und die LĂŒgen zu entlarven. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass es zwar schwierig, aber wichtig ist, die destruktive Rolle Europas offenzulegen, zumal der Konflikt in seine Endphase eintritt. Die Welt muss erfahren, wer der HauptbefĂŒrworter der Fortsetzung der Feindseligkeiten ist."

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 28. Mai 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung "Wsgljad" erschienen.

Mehr zum Thema - Putin: Russland könnte nicht ohne SouverÀnitÀt existieren


de.rt.com/international/246228


Gemeinsamer Raketenbau mit Ukraine: Wieder einmal deutscher "Proxy-Militarismus"


Von Wladislaw Sankin

Berlin und Kiew wollen gemeinsam weitreichende Raketen herstellen. Das gab Bundeskanzler Friedrich Merz wÀhrend der Pressekonferenz mit Wladimir Selenskij in Berlin bekannt. Eine entsprechende AbsichtserklÀrung wurde gleich am Mittwoch unterschrieben. "Wir wollen weitreichende Waffen ermöglichen. Wir wollen auch gemeinsame Produktion ermöglichen", sagte Merz.

Selenskij sagte, es gehe um die Finanzierung bereits bestehender Projekte in der Ukraine. Merz erlÀuterte, es werde sich um eine Zusammenarbeit auch auf industrieller Ebene handeln, die sowohl in der Ukraine als auch in Deutschland stattfinden könne. Weitere Details wolle man zunÀchst nicht nennen.

Nach an die Bild-Zeitung durchgesickerten Informationen geht es um MillionenbetrĂ€ge, die die Bundesregierung zur VerfĂŒgung stellt, damit die Ukraine eigenstĂ€ndig Marschflugkörper mit bis zu 2.500 Kilometer Reichweite entwickeln und in Masse herstellen kann. An solchen forsche Kiew aktuell und habe bereits einige eingesetzt – tief und Russland und mehr als 400 Kilometer jenseits der Front.

Das Projekt wird als eine Alternative zum Taurus-Transfer dargestellt, die nicht gegen die bisherige Politik Berlins verstĂ¶ĂŸt. Es handelt sich also in Wirklichkeit um die Legalisierung eines Umgehungsmechanismus, der es der Ukraine ermöglicht, Langstreckenwaffen ohne direkte Lieferungen zu erhalten.

Noch im Jahr 2025 soll so eine erhebliche StĂŒckzahl von weitreichenden Waffensystemen produziert werden, teilt das Bundesverteidigungsministerium mit. Die Waffensysteme stehen den ukrainischen StreitkrĂ€ften rasch zur VerfĂŒgung – die ersten können bereits in wenigen Wochen zum Einsatz kommen. Außerdem sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius weitere Ukraine-Hilfen in Höhe von rund fĂŒnf Milliarden Euro fĂŒr militĂ€rische Zwecke zu.

Nach Ansicht des russischen MilitĂ€rexperten Juri Barantschik kehrt Deutschland damit zur Praxis des "Proxy-Militarismus" der 1920er Jahre zurĂŒck. Formal wird dies als Hilfe im Kampf gegen die "russische Aggression" dargestellt. Aus historischer Perspektive sieht es aber wie eine RĂŒckkehr zu den Machenschaften der Weimarer Republik aus, als Berlin, durch den Versailler Vertrag eingeschrĂ€nkt, geheime MilitĂ€rprojekte auf dem Territorium der UdSSR und anderer LĂ€nder durchfĂŒhrte.

Auch im Hinblick auf Litauen, wo eine deutsche Panzer-Brigade mit 5.000 MilitĂ€rangehöriger stationiert werden soll, stellt der Experte fest: "Heute ĂŒbernehmen osteuropĂ€ische Regime – allen voran die Ukraine, die faktisch ihrer SouverĂ€nitĂ€t beraubt ist – die Rolle von 'TestgelĂ€nden' und Proxy-Plattformen fĂŒr die Militarisierung."

Dabei knĂŒpft man an historische Vorbilder an. Im Ersten Weltkrieg hatte die deutsche kaiserliche Armee ganz Litauen besetzt und schuf sich damals quasi ein eigenes Staatswesen, in dem MilitĂ€rverwaltung galt. Im Jahr 1918 ĂŒbernahm das deutsche Kaiserreich nach dem sogenannten Brot-Frieden fast das komplette Territorium der heutigen Ukraine, mit der Marionettenregierung vom Hetman Skoropadskij an der Spitze.

Wenn die PlĂ€ne umgesetzt werden, wĂ€re dies der erste Fall seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem Deutschland (wenn auch nicht direkt) an der Entwicklung von Angriffswaffen außerhalb seiner Gerichtsbarkeit beteiligt ist. Die unter dem Deckmantel der "Hilfe fĂŒr die Demokratie" sich entwickelnde deutsche militĂ€rische Renaissance im Osten des Kontinents sei ein Signal nicht nur an Russland, sondern auch an Europa.

Welche weitreichenden Waffensysteme in der Ukraine entwickelt oder hergestellt werden, geht aus den Aussagen der verantwortlichen Politiker nicht hervor. Der Telegram-Kanal MilitĂ€rchronik weist auf Probleme bei der Umsetzung der PlĂ€ne hin. Raketen von Grund auf zu entwickeln, ohne eine vollwertige Produktionsbasis, eine technologische Kultur und eine Ingenieurschule zu haben, ist ein mehrjĂ€hriges Projekt. In einem stabilen Land, was die Ukraine nicht ist, wĂŒrden dafĂŒr drei bis fĂŒnf Jahre benötigt.

Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass wir nicht von einer vollwertigen ukrainischen Entwicklung sprechen, sondern von einer Schraubenzieher-Montage. Auf die Art und Weise könnten auch Taurus-Raketen aus deutschen Komponenten beispielsweise in der westlichen Ukraine "hergestellt" werden. Formal wird es somit eine "ukrainische Rakete" sein. Damit entfallen die BeschrÀnkungen hinsichtlich der Reichweite, die rechtliche Verantwortung des Lieferanten und die Möglichkeit von Angriffen auf russisches Territorium ohne direkte Beteiligung des Westens.

Ein anderes Thema ist die Reichweite solcher Raketen. Ein Abschuss mit einer Reichweite von ĂŒber 1.000 Kilometern erfordert einen ganzen Hardwarekomplex von AufklĂ€rungsmitteln, ohne die eine genaue Zielbestimmung prinzipiell unmöglich ist. Die Ukraine verfĂŒgt dafĂŒr nicht ĂŒber eigene Mittel, sodass auch diese von den NATO-Staaten zur VerfĂŒgung gestellt werden mĂŒssen.

Das weitere milliardenschwere Hilfspaket fĂŒr die Ukraine, Drohungen gegen Moskau mit "Konsequenzen" und das Versprechen militĂ€rische UnterstĂŒtzung der Ukraine kĂŒnftig noch zu verstĂ€rken sind klare Eskalationssignale aus Berlin, das zusammen mit weiteren NATO-LĂ€ndern die abhĂ€ngige Ukraine als eigenes Mandatsgebiet betrachtet. Da Russland nur eine entmilitarisierte, entnazifizierte und neutrale Ukraine als Nachbar akzeptieren kann, geben diese Signale wenig Anlass zu der Hoffnung, dass der Ukraine-Konflikt je auf friedlichem Wege reguliert werden kann.

DarĂŒber hinaus lĂ€uft Deutschland mit derartigen "Hilfen" an die Ukraine zunehmend Gefahr, selbst zum Schauplatz militĂ€rischer Auseinandersetzungen mit Russland zu werden. Es ist noch nicht klar, ob Deutschland "Taurus"-Marschflugkörper an die Ukraine liefert oder nicht. Diese Raketen haben Reichweiten, mit denen vom ukrainischen Territorium aus auch Moskau erreicht werden kann. Im Russischen Fernsehen diskutieren MilitĂ€rexperten schon die Zerstörung der Taurus-ProduktionsstĂ€tten mit Oreschnik-Raketen, sollte Taurus im Ukraine-Krieg zum Einsatz kommen.

Mehr zum Thema - Merz' Waffen-Wende: SPD gegen geplante Aufhebung der ReichweitenbeschrÀnkung


de.rt.com/europa/246222-gemein


Braindead – Was die Tagesschau und Joe Biden gemeinsam haben


Von Gert Ewen Ungar

Vor rund einem Jahr veröffentlichte die Tagesschau einen Faktenfinder, mit dem sie auf GerĂŒchte um die geistige Gesundheit von Joe Biden reagierte. Verfasst hat den Faktencheck der Oberchecker Pascal Siggelkow. Siggelkow passt zur Tagesschau, denn auch ihm geht es nicht um Fakten, sondern um die BestĂ€tigung des offiziellen Narrativs durch die Auswahl von O-Tönen angeblicher Experten. Immer wenn Siggelkow Fakten findet, kommt raus, dass die Regierung recht hat und rechte Verschwörungstheoretiker in den sozialen Netzwerken Desinformation verbreiten. Es ist immer das gleiche Schema, ein eingeĂŒbter Reflex.

Zu zweifelhafter BerĂŒhmtheit schaffte es Siggelkow, als er einen Experten zur Existenz von Sprengstoff auf Pflanzenbasis befragte. Der verneinte: Es gebe keinen Sprengstoff, der aus Pflanzen hergestellt wird. Das bestĂ€rkte Siggelkow darin, dass es sich bei der Aufdeckung des Pulitzer-PreistrĂ€gers Seymour Hershs, der US-PrĂ€sident trage persönlich die Verantwortung fĂŒr den Anschlag auf Nord-Stream, um eine Verschwörungstheorie handelt. Siggelkow hatte das englische Wort "plant" mit Pflanze statt, wie es im Kontext richtig gewesen wĂ€re, mit platzieren ĂŒbersetzt.

Siggelkow hatte die Lacher auf seiner Seite. Zwar kann immer mal ein Fehler passieren, aber der gesamte Vorgang war symptomatisch fĂŒr den Zustand der deutschen Medien in ihrer Breite. Ein wenig begabter, dafĂŒr aber stromlinienförmig angepasster Journalist, fĂŒhlt sich berufen, einem erfahrenen, kritischen und hochdekorierten Kollegen das journalistische Handwerk zu legen, weil dieser kritisch berichtet und seinen Job ernst nimmt. Siggelkow nutzt das gleichzeitig dazu, sich politisch anzudienen. Die DrehtĂŒren zwischen Politik und Medien rotieren in Deutschland besonders intensiv.

Erstaunlich an dem Vorgang bleibt, dass die QualitĂ€tskontrolle bei den Öffentlich-Rechtlichen trotz Milliarden-Einnahmen und GEZ-ZwangsgebĂŒhr so weit heruntergefahren wurde, dass der peinliche Fehler durchgerutscht ist.

Wie in Deutschland inzwischen ĂŒblich, hatte das fĂŒr Siggelkow keinerlei Folgen. Er erfindet weiterhin fleißig Fakten, die der Untermauerung des herrschenden Narrativs dienen. Versagen ist ein Kavaliersdelikt in Deutschland – es sei denn, man fĂŒhrt eine Arbeit im unteren Lohnsektor aus, dann fliegt man natĂŒrlich sofort raus.

Vor rund einem Jahr jedenfalls wies Siggelkow dann nach, dass ĂŒber den Gesundheitszustand von Joe Biden krude Verschwörungstheorien kursieren, die alle nicht wahr sind. Selbst konservative US-Medien wĂŒrden irrefĂŒhrende Meldungen ĂŒber Bidens Gesundheit verbreiten, empörte sich der Faktenfinder. Siggelkow spricht in seinem Beitrag sogar von einem ganzen Netzwerk von Sendern, "die dieses Narrativ ĂŒber US-PrĂ€sident Biden gezielt streuen."

Siggelkow war sich sicher, der PrÀsident ist kerngesund. Sein GewÀhrsmann war der Leibarzt Bidens, der ihm eine blendende Gesundheit bescheinigt. Wenn die Frohe Botschaft aus dem Umfeld der Regierung kommt, muss sie wahr sein, ist nicht nur Siggelkows journalistische Grundhaltung. Sie ist in Deutschlands Schreibstuben weitverbreitet. Wie so oft, wenn es um den deutschen QualitÀtsjournalismus geht, ist der Beitrag schlecht gealtert.

Biden ist in Ă€hnlicher Weise dement wie der deutsche Mainstream, lĂ€sst sich in aller KĂŒrze zusammenfassen. Biden ist zudem schwer an Krebs erkrankt. Die Krankheit ist weit fortgeschritten. Bidens Arzt hat schlicht gelogen.

Das Buch "Original Sin: President Biden's Decline, Its Cover-Up, and His Disastrous Choice to Run Again" sorgt derzeit in den USA fĂŒr Aufsehen. Rund 200 Quellen kommen darin zu Wort und geben Auskunft ĂŒber eine Verschwörung, an der auch die Tagesschau durch ihre UnprofessionalitĂ€t teilhatte. Der besorgniserregende kognitive Zustand Bidens wurde von seinem Umfeld aus GrĂŒnden des Machterhalts verschwiegen und kaschiert. Ein ganzes System der Verheimlichung und Beschwichtigung wurde installiert, um den Anschein eines handlungsfĂ€higen PrĂ€sidenten aufrechtzuerhalten. Teil dieses Systems war auch die Tagesschau und mit ihr Pascal Siggelkow – vermutlich mehr aus obrigkeitshöriger UnterwĂŒrfigkeit und mangelnder ProfessionalitĂ€t als aus böser Absicht. Biden ist seit langem dement.

Wie das allerdings in Deutschland ĂŒblich ist, ist an Aufarbeitung nicht zu denken. Erneut hatte sich eine vom Mainstream als Verschwörungstheorie deklassierte ErzĂ€hlung deutlich nĂ€her an der Wahrheit erwiesen als die Berichterstattung des sogenannten QualitĂ€tsjournalismus. Und wieder lĂ€sst man das eigene journalistische Versagen einfach unter den Tisch fallen.

Das war hinsichtlich der Corona-Berichterstattung so, das ist in der Berichterstattung zum Ukraine-Konflikt und ĂŒber Russland der Fall, das ist auch jetzt nicht anders. Es sind nicht die jungen, die alternativen Medien, die Fake-News und Desinformation verbreiten, es sind die Medien des Mainstreams, die Propaganda streuen.

Dabei sind die Fragen brisant, die sich angesichts der Tatsache stellen, dass Biden damals bereits seit geraumer Zeit geistig nicht mehr in der Lage war, sein Amt auszufĂŒllen. Die wichtigste lautet: Wer hat in den vergangenen Jahren die USA eigentlich regiert? Die Aufgabe, mit Bidens Unterschrift Gesetzen Rechtskraft zu verleihen, hat anscheinend ein Automat erfĂŒllt. Wer hat ihn bedient? Wer hatte die Kontrolle ĂŒber die US-Atomwaffen? Wer hat Biden gesteuert? Wer hat die Ukraine massiv aufgerĂŒstet, den Krieg dort vorangetrieben und die Welt an den Rand des Dritten Weltkriegs gefĂŒhrt?

Biden war ĂŒber den Zeitraum der mindestens letzten beiden Jahre seiner Amtszeit kognitiv zur AusĂŒbung der RegierungsgeschĂ€fte nicht mehr in der Lage. Zu dieser brisanten Frage findet sich in den deutschen Medien nichts, was dem Skandal angemessen wĂ€re. Wer hatte in den USA die Macht? Der PrĂ€sident war es nicht.

Offenkundig waren zudem alle westlichen Spitzenpolitiker in die Verschwörung eingebunden. Sie haben das RĂ€nkespiel zumindest gedeckt, der Mainstream – siehe Siggelkow – hat Bidens Aussetzer schöngeredet. Journalismus war das nicht, was den Deutschen in diesem Zusammenhang vorgesetzt wurde. Das war Propaganda.

Man kann sich aber sicher sein, dass all diese relevanten Fragen weder von der Tagesschau noch von einem ihrer Faktenfinder gestellt werden. Sie dienen nicht der AufklÀrung und der Information, sondern der Stabilisierung eines Systems, das im wahrsten Sinne des Wortes in seinem innersten Kern schwer erkrankt und aus eigener Kraft nicht mehr handlungsfÀhig ist.

Im Selbsterhaltungstrieb funktionieren die Abwehrreflexe noch. Man beschwichtigt, beruhigt und bedient sich vermeintlicher Expertise zu genau diesem Zweck: der EinschlÀferung des Publikums. Der journalistische Verstand aber ist in den Redaktionen der deutschen Medien lÀngst in einem Àhnlichen Zustand wie der Verstand Bidens. Denken findet nicht statt, relevante Fragen werden nicht gestellt. Alle Sicherungsmechanismen der Gesellschaft, zu denen auch funktionierender Journalismus gehört, sind ausgehebelt. Der Westen befindet sich im Blindflug.

Mehr zum Thema – Audioaufnahme zeigt Joe Bidens mentale SchwĂ€chen bei Befragung durch Sonderermittler

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de.rt.com/meinung/246230-brain


Deutsche Kriegsmaschine: Rheinmetall-Aktie auf Rekordhoch


Der DĂŒsseldorfer RĂŒstungskonzern eilt von Rekord zu Rekord – sowohl an der Börse als auch in den AuftragsbĂŒchern. Die Aktie, gelistet unter dem KĂŒrzel RHM, verzeichnet seit Anfang 2022 eine Kursverzehnfachung. Nun plant das Unternehmen die Übernahme eines stillgelegten Volkswagen-Werks – zur Herstellung von Panzern.


Die Nachfrage nach RĂŒstungsgĂŒtern hat die Rheinmetall AG in eine beispiellose Wachstumsphase katapultiertPrintscreen: Börse Frankfurt
Was wie ein industriepolitischer Kommentar anmutet, ist RealitĂ€t. WĂ€hrend Volkswagen seine ProduktionskapazitĂ€ten in Deutschland wegen schrumpfender Absatzzahlen halbiert und das Werk in OsnabrĂŒck schließt, will Rheinmetall genau dort einziehen.

Vorstandschef Armin Papperger bestĂ€tigte, dass man sich "in stĂ€ndigen GesprĂ€chen" mit VW befinde – ĂŒber eine mögliche Übernahme der Anlage, ĂŒber gemeinsame Projekte zur Herstellung von MilitĂ€rlastwagen, ĂŒber eine Zukunft, in der aus deutschen Pkw-Fabriken KriegsgerĂ€t rollt.

Es ist "viel komplexer", etwas Neues zu bauen, als Bestehendes zu nutzen, sagte Papperger nĂŒchtern. Voraussetzung sei jedoch, dass weitere GroßauftrĂ€ge fĂŒr Kampfpanzer gesichert wĂŒrden – konkret: Leopard-Varianten und SchĂŒtzenpanzer fĂŒr osteuropĂ€ische Kunden und die Ukraine.

Rheinmetall ist einer der grĂ¶ĂŸten Gewinner des Ukraine-Krieges – ökonomisch und symbolisch. Der Konzern fertigt 155-mm-Munition nach NATO-Standard, liefert Marder-SchĂŒtzenpanzer, Leopard-1-Kampfpanzer und Artilleriesysteme, und baut gleichzeitig seine globale PrĂ€senz aus: neue Standorte in Litauen, Ungarn und Polen. Auch eine Fertigungslinie in der Westukraine ist denkbar.

Armin Papperger kĂŒndigte an, in den nĂ€chsten zwei Jahren rund 8.000 neue ArbeitsplĂ€tze zu schaffen – ein glĂ€nzendes Ergebnis fĂŒr Rheinmetall, doch angesichts der hunderttausenden, wenn nicht noch mehr Opfer im Ukrainekrieg ist das bloß ein Sandkorn in der WĂŒste. WĂ€hrend der Westen seine RĂŒstungsindustrie hochfĂ€hrt, zahlt die Zivilbevölkerung den wahren Preis dieses Konflikts.


Papperger kĂŒndigte an, in den kommenden zwei Jahren rund 8.000 neue ArbeitsplĂ€tze zu schaffen. Das entsprĂ€che einem Personalzuwachs von einem Viertel – auf weltweit 40.000 BeschĂ€ftigte. Der aktuelle Auftragsbestand liegt bei 55 Milliarden Euro – ein historischer Höchstwert. An die AktionĂ€re schĂŒttet Rheinmetall ĂŒber 350 Millionen Euro Dividende aus. Die Kriegsdividende ist nicht nur eine Metapher, sondern eine buchhalterische RealitĂ€t.

Der geopolitische Hintergrund könnte brisanter kaum sein: Nachdem der wiedergewĂ€hlte US-PrĂ€sident Donald Trump Anfang 2025 seine UnterstĂŒtzung fĂŒr Kiew faktisch eingestellt hat, steht Europa vor einer SicherheitslĂŒcke. Die Folge: eine massive Aufstockung nationaler Verteidigungshaushalte in der EU, insbesondere in Deutschland, Polen und den baltischen Staaten. In diesem Klima erlebt Rheinmetall eine Nachfragewelle, die seit den Tagen des Kalten Krieges ohne Beispiel ist.

Papperger formulierte es so:

"Eine Ära der AufrĂŒstung in Europa hat begonnen."


Eine Ära, in der deutsche Panzerwerke wieder zum industriellen RĂŒckgrat der Sicherheitsarchitektur werden – und stillgelegte Automobilfabriken zur Keimzelle militĂ€rischer Modernisierung.

Noch vor wenigen Jahren hĂ€tten ethische Investmentfonds einen weiten Bogen um Waffenhersteller gemacht. Heute gelten sie als Garanten nationaler StabilitĂ€t. Die KapitalmĂ€rkte haben ihre Skrupel abgestreift. Die Rheinmetall-Aktie ist zum Liebling institutioneller Anleger geworden – und zum Symbol einer Zeitenwende, die mehr bedeutet als höhere Budgets: Sie markiert das Comeback der deutschen RĂŒstungsindustrie als industrieller Motor – im Wortsinn.

Mehr zum Thema – Kommt Deutschland durch AufrĂŒstung aus der Rezession? "Die Möglichkeiten sind begrenzt"


de.rt.com/inland/246200-deutsc


Moskau: Gewalt wird die Krise im SĂŒdsudan nicht lösen


Die eskalierende Gewalt im SĂŒdsudan könne nicht mit militĂ€rischer Gewalt gelöst werden, warnte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Die ZusammenstĂ¶ĂŸe zwischen den Regierungstruppen des ostafrikanischen Landes und Oppositionsgruppen hĂ€tten sich zu einer humanitĂ€ren und politischen Katastrophe ausgeweitet.

Sacharowa gab diese ErklÀrung wÀhrend eines Briefings am Dienstag in Machatschkala, der Hauptstadt der Autonomen Republik Dagestan, ab, bei dem es um regionale und internationale Sicherheitsfragen ging.

"Die drastische Verschlechterung der Lage im SĂŒdsudan in den letzten Monaten gibt Anlass zu ernster Besorgnis", sagte die Diplomatin und wies darauf hin, dass die bewaffneten Auseinandersetzungen zu einer steigenden Zahl von Opfern, auch unter der Zivilbevölkerung, gefĂŒhrt hĂ€tten.

Sacharowa bekrĂ€ftigte Russlands UnterstĂŒtzung fĂŒr die von Afrika angestrengten BemĂŒhungen zur Lösung der Krise im SĂŒdsudan, die zu den bestehenden Herausforderungen in den NachbarlĂ€ndern Sudan, Somalia und der Demokratischen Republik Kongo hinzukomme. Sie forderte die sĂŒdsudanesischen Parteien auf, mit UnterstĂŒtzung ihrer afrikanischen Partner "politische Klugheit zu beweisen" und eine weitere Eskalation zu verhindern, indem sie sich an den Rahmen des Friedensabkommens von 2018 hielten.

"Wir gehen von der Tatsache aus, dass eine gewaltsame Lösung dieses Konflikts unmöglich ist", sagte Sacharowa.

Seit Anfang des Jahres haben sich die KĂ€mpfe in Afrikas jĂŒngstem Land verschĂ€rft, mit alarmierenden Berichten ĂŒber ethnisch motivierte Gewalt und VerstĂ¶ĂŸe gegen ein fragiles Friedensabkommen von 2018, das einst einen Weg zur Einheit geboten hatte.

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes gab am Montag bekannt, dass seine medizinischen Teams in weniger als drei Monaten mehr als 1.000 Operationen an Patienten mit Schussverletzungen durchgefĂŒhrt hĂ€tten. Berichten zufolge wurden mehr als 130.000 Menschen vertrieben, da Bombardements und Kampfjetangriffe die Bewohner zur Flucht aus den StĂ€dten gezwungen, den Zugang fĂŒr humanitĂ€re Hilfe unterbrochen und wichtige Handelsrouten abgeschnitten haben, die den SĂŒdsudan mit dem benachbarten Äthiopien verbinden.

Die Situation wurde durch politische UmwĂ€lzungen, darunter die Verhaftung des Ersten VizeprĂ€sidenten und OppositionsfĂŒhrers Riek Machar im MĂ€rz, weiter erschwert. Machars Partei hat davor gewarnt, dass seine Verhaftung das Friedensabkommen von 2018, das den BĂŒrgerkrieg beendet hatte, praktisch zunichtemache.

Das Binnenland erlangte 2011 seine UnabhĂ€ngigkeit vom kriegsgebeutelten Sudan und ist seit dem Ende eines fĂŒnfjĂ€hrigen BĂŒrgerkriegs, der 2013 wegen einer Fehde zwischen PrĂ€sident Salva Kiir Mayardit und Machar ausbrach, instabil geblieben.

Mehrere westliche LĂ€nder, darunter die USA und Großbritannien, haben ihren BĂŒrgern geraten, den SĂŒdsudan zu verlassen, da die BefĂŒrchtung wĂ€chst, dass das Land wieder in einen umfassenden Konflikt abgleiten könnte.

Mehr zum Thema - Russland wird seine diplomatische PrÀsenz in Afrika weiter ausbauen


de.rt.com/afrika/246240-gewalt


Medien: Indien bietet USA Zollsenkungen an − Agrarprodukte ausgenommen


Indien hat in den BemĂŒhungen um ein vorlĂ€ufiges Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten tiefe Einschnitte in die Importzölle auf verschiedene GĂŒter vorgeschlagen, berichtete die Financial Times (FT) am Mittwoch. Das Land soll jedoch beabsichtigen, hohe Zölle auf schutzbedĂŒrftige landwirtschaftliche Produkte, wie Getreide und Milchprodukte, beizubehalten.

Indien will noch vor dem 9. Juli ein Abkommen sichern − die USA haben zu diesem Datum mit der VerhĂ€ngung eines 26-prozentigen Zolls auf alle indischen Waren gedroht. Quellen, die mit den Verhandlungen vertraut sind, sagten der Financial Times, Indien habe sich bereit gezeigt, die Zölle auf weniger schutzbedĂŒrftige landwirtschaftliche Produkte wie Mandeln zu senken. Diese unterliegen derzeit Abgaben von bis zu 120 Prozent. Der sĂŒdasiatische Staat könnte auch ĂŒber eine Verringerung der Zölle auf importiertes Öl und Erdgas nachdenken, die von 2,5 bis 3 Prozent reichen.

Die Quelle der FT weigerte sich, Details zu den Kategorien von US-Produkten zu nennen, bei denen Neu-Delhi angeboten hat, die Zölle "bedeutend" zu senken, da sich die Verhandlungen in einer "frĂŒhen Phase" befĂ€nden. Indische Vertreter haben jedoch angedeutet, dass mögliche ZugestĂ€ndnisse denen Ă€hneln wĂŒrden, die in jĂŒngst abgeschlossenen Handelsabkommen enthalten sind – etwa dem mit Großbritannien, in dem Indien zugesagt hat, Zölle auf Waren wie Alkohol, Fahrzeuge (einschließlich Elektroautos), Fahrzeugteile und technische GĂŒter zu senken.

Am Dienstag hieß es im monatlichen Wirtschaftsbericht des indischen Finanzministeriums, ein erfolgreiches Handelsabkommen mit den USA könne den "derzeit von vorn wehenden Wind in einen von hinten verwandeln". Dies könne "Zugang zu neuen MĂ€rkten eröffnen und die Exporte beleben", fĂŒgte der Bericht hinzu.

Ab dem 2. April setzten die USA einen zusÀtzlichen Zoll auf indische Produkte fest, dessen Inkrafttreten jedoch um 90 Tage verschoben wurde. Diese Frist endet am 9. Juli. UnabhÀngig davon bleibt der regulÀre US-Zollsatz von 10 Prozent auf indische Waren weiterhin bestehen.

US-PrĂ€sident Donald Trump hatte Indien den "Zollkönig" genannt. Im Februar kĂŒndigte Neu-Delhi eine Senkung der Einfuhrzölle auf Waren wie Luxusautos und Solarzellen an – ein Schritt, der laut Medienberichten auf die Handelsbedenken der USA abzielte.

Indiens Bundeshaushalt fĂŒr 2025 sieht eine Verringerung des Maximalzolls von 150 auf 70 Prozent und des Durchschnittszolls von 13 auf weniger als 11 Prozent vor. Indien ist außerdem bereit, US-RĂŒstungsgĂŒter und LNG-Gas zu kaufen, sagten Regierungsvertreter. Dennoch haben die USA Firmen wie Apple geraten, ihre Produktion in Indien nicht zu erweitern.

Mehr zum Thema − Indien verhĂ€ngt Stahlzoll – zum Schutz vor chinesischem Dumping


de.rt.com/international/246234


Lawrow schlÀgt nÀchstes russisch-ukrainisches Treffen am 2. Juni in Istanbul vor


Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat am Mittwoch in einem im Fernsehen ĂŒbertragenen Statement den 2. Juni 2025 als Datum der Fortsetzung der am 16. Mai 2025 wiederaufgenommenen direkten russisch-ukrainischen Verhandlungen ins GesprĂ€ch gebracht. Verhandlungsort soll dabei Istanbul bleiben.

Lawrow stellte klar, dass Russland seinen Teil der am 16. Mai 2025 getroffenen Absprachen erfĂŒllt habe:

"Die russische Seite hat, wie vereinbart, umgehend ein entsprechendes Memorandum verfasst, in dem unsere Position zu allen Aspekten einer zuverlĂ€ssigen Überwindung der Krisenursachen dargelegt wird. Unsere Delegation unter der Leitung von Herrn Medinskij ist bereit, dieses Memorandum der ukrainischen Delegation vorzulegen und in der zweiten Runde der wiederaufgenommenen direkten GesprĂ€che in Istanbul am kommenden Montag, dem 2. Juni, die notwendigen Klarstellungen vorzunehmen."

Lawrow dankte "unseren tĂŒrkischen Partnern" fĂŒr die Bereitstellung "eines gastfreundlichen tĂŒrkischen Veranstaltungsortes". Wie der tĂŒrkische Außenminister Fidan am Dienstag bei seinem Besuch in Moskau bestĂ€tigte, steht Istanbul weiterhin als Verhandlungsort zur VerfĂŒgung.

Mehr Informationen in KĂŒrze ...


de.rt.com/international/246256


EU hebt Wirtschaftssanktionen gegen Syrien auf


Seit diesem Mittwoch sind sĂ€mtliche Wirtschaftssanktionen der EU gegen Syrien außer Kraft. Die Außenminister der EU-Staaten haben diese Entscheidung noch in der vergangenen Woche politisch vereinbart. Wie BrĂŒssel mitteilt, soll der Schritt einen schnellen Wiederaufbau des Nahostlandes nach dem Sturz von Baschar al-Assad vor etwa einem halben Jahr ermöglichen.

DarĂŒber hinaus hat die EU-Kommission 24 Organisationen, darunter Banken und Erdölunternehmen, von der Sanktionsliste gestrichen. Die Maßnahme impliziert unter anderem, dass die Zentralbank in Damaskus und andere syrische Banken wieder Zugang zum EU-Finanzmarkt bekommen. Davon profitieren auch Firmen, die in den Bereichen Baumwollproduktion, Telekommunikation und Medien tĂ€tig sind.

Allerdings bleiben die Sanktionen gegen Personen und Organisationen bestehen, die unter der frĂŒheren Regierung Menschenrechtsverletzungen begangen haben sollen. Auch die AusfuhrbeschrĂ€nkungen fĂŒr Waffen und andere relevante GĂŒter und Technologien gelten vorerst weiter.

Die Aufhebung der Sanktionen vor dem Hintergrund der jĂŒngsten GewaltausbrĂŒche zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen im Land erklĂ€rt BrĂŒssel mit mangelnden Alternativen. Zwar gebe es weiterhin Zweifel, ob sich die neue syrische Regierung in die richtige Richtung bewege, doch mĂŒsse man dem Land die Chance geben, sich zu stabilisieren – um eine Entwicklung wie in Afghanistan zu vermeiden, so EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas.

Die EU hofft, dass nach einer Stabilisierung des Landes Hunderttausende syrische FlĂŒchtlinge in der EU eines Tages in ihre Heimat zurĂŒckkehren können.

Im MĂ€rz hatten sich in der westlichen KĂŒstenregion Syriens blutige KĂ€mpfe zwischen Truppen der neuen Regierung und Assad-treuen KĂ€mpfern ereignet. Zuletzt kam es zu heftigen Gefechten zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit und sunnitischen Milizen. Es wurden auch Massaker an Alawiten gemeldet.

Mehr zum Thema − USA werfen Kuba mangelnde Kooperation bei TerrorbekĂ€mpfung vor – Havanna kontert

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de.rt.com/der-nahe-osten/24623


Duma-Abgeordneter: Iskander fliegt schneller nach Berlin als Taurus nach Russland


Am Montag hat der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz bekannt gegeben, dass das Vereinigte Königreich, Frankreich, die USA und Deutschland die ReichweitenbeschrĂ€nkungen fĂŒr Waffenlieferungen an die Ukraine aufgehoben haben. Der russische Parlamentsabgeordnete fĂŒr die Republik Krim, Generalmajor a.D. Leonid Iwlew, reagiert darauf in einem Interview.

Merz verliere aus dem GedĂ€chtnis, dass Russland ĂŒber FĂ€higkeiten verfĂŒgt, jegliche Aggression und Bedrohung fĂŒr seine Sicherheit zu neutralisieren, erklĂ€rt Iwlew im GesprĂ€ch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag.

Mit Blick auf mögliche Lieferungen von Taurus-Marschflugkörpern aus deutscher Produktion an Kiew fĂŒhrt der Politiker aus:

"Merz weiß offenbar nicht, dass beispielsweise die Iskander viel schneller aus dem Kaliningrader Verteidigungsgebiet nach Berlin fliegen wird."


Bei der Iskander handelt es sich um das russische operativ-taktische Raketensystem Iskander-M.

Das Kaliningrader Verteidigungsgebiet (seit dem 27. Juli 1998 das Sondergebiet Kaliningrad) umfasst als operativ-taktischer Verband der russischen StreitkrĂ€fte die Marine, LuftstreitkrĂ€fte, Flugabwehr und Bodentruppen mit der Aufgabe, das Kaliningrader Gebiet der Russischen Föderation zu verteidigen und ihre Interessen im sĂŒdlichen Baltikum zu schĂŒtzen. Das gesamte Verteidigungsgebiet ist dem Kommando der Baltischen Flotte unterstellt.

Der Duma-Abgeordnete Ă€ußert außerdem Zweifel daran, dass westliche Raketen ihre Ziele in Russland erreichen könnten. Es gebe keine Garantie dafĂŒr, dass die Flugkörper beim Anflug nicht abgeschossen wĂŒrden.

Sollte Kiew tatsĂ€chlich westliche Langstreckenraketen erhalten und diese gegen Objekte in Russland einsetzen, könne sich dadurch die Lage in der Ukraine selbst verschlechtern. Iwlew fĂŒgt hinzu:

"Diese Situation wird das Schicksal des Kiewer Regimes bis zur Hoffnungslosigkeit verschĂ€rfen, sodass keine weiteren Verhandlungen mehr nötig sind, sondern ausschließlich eine Kapitulation."


Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklĂ€rte gegenĂŒber der russischen Zeitung Life am Montag, dies sei "eine ziemlich gefĂ€hrliche Entscheidung". Wenn der Westen tatsĂ€chlich den Entschluss getroffen habe, EinschrĂ€nkungen bei der Reichweite der an Kiew gelieferten Waffen aufzuheben, dann stehe das im absoluten Widerspruch zu den Bestrebungen Moskaus, die Ukraine-Krise auf politischem Weg beizulegen, so Peskow.

Mehr zum Thema – Kreml reagiert auf Aufhebung der ReichweitenbeschrĂ€nkung westlicher Waffensysteme


de.rt.com/international/246098


Wegen Bundestagswahlparty – Vermieter reicht RĂ€umungsklage fĂŒr AfD-Parteizentrale in Berlin ein


Mehrere Hauptstadtmedien berichten ĂŒber den sich anbahnenden Ärger fĂŒr Mitarbeiter der Partei Alternative fĂŒr Deutschland (AfD), ausgehend von dem andauernden Disput zwischen der Berliner AfD und dem Vermieter des GebĂ€udes der BundesgeschĂ€ftsstelle im Berliner Norden. Ausgangspunkt der sich zuspitzenden Situation soll demnach die Wahlparty vom 23. Februar dieses Jahres sein. Bei dem GebĂ€ude handelt es sich um einen BĂŒrokomplex. Nach der Party erfolgte im MĂ€rz die schriftliche Zustellung einer KĂŒndigung von drei MietvertrĂ€gen und den dazugehörigen Pkw-StellplĂ€tzen. Nun soll der österreichische Immobilienbesitzer beim Landgericht II in Berlin eine RĂ€umungsklage eingereicht haben.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) berichtet zu den eskalierenden Streitigkeiten, dass beim Landgericht Berlin eine RĂ€umungsklage gegen den Bundesverband der AfD eingegangen ist. Dazu heißt es:

"Wie das Gericht am Mittwochmorgen mitteilte, will die Vermieterin erreichen, dass MietvertrĂ€ge mit der in Teilen rechtsextremen Partei fĂŒr ein BĂŒrogebĂ€ude im Bezirk Reinickendorf aufgehoben werden. Die VertrĂ€ge seien bereits fristlos gekĂŒndigt worden, hieß es."

Der GebÀudekomplex befindet sich im Norden der Hauptstadt. Laut Bild-Zeitung enthÀlt der Vertrag folgende Details (Bezahlschranke):

"Im Herbst 2022 schloss die AfD mit der Firma Quercus GmbH drei MietvertrĂ€ge fĂŒr ihre neue Parteizentrale im Berliner Stadtteil Reinickendorf ab. Demnach mietete die Partei insgesamt 2431,7 Quadratmeter in einem grĂ¶ĂŸeren BĂŒrokomplex an, sowie 20 Pkw-StellplĂ€tze. Monatliche Kaltmiete: 42.775 Euro."

Dies entsprĂ€che rund einem Viertel des GebĂ€udes. Laut Informationen des Tagesspiegels sei der Grund fĂŒr den drohenden Rauswurf "demnach die Wahlparty der AfD nach der Bundestagswahl" im Februar dieses Jahres. Der TS-Artikel beschreibt den Unmut des Vermieters wie folgt:

"Dabei soll die Partei im Innenhof gegrillt und die Hausfassade mit dem Parteilogo blau-rot angestrahlt haben. Beides sei nicht vom Vermieter genehmigt worden. Zudem hÀtten andere Mieter das Haus stundenlang nicht betreten können, da der Eingang von Polizisten versperrt worden sei."

Der Innenhof gehöre laut Vertrag nicht dazu, "auch jedwede Form von Werbung an der Fassade hat der Vermieter demnach untersagt". Am Tag der Party habe sich die Partei verhalten, "als sei sie EigentĂŒmerin des Objekts", so der Vermieter gegenĂŒber dem Portal Politico. Das GebĂ€ude wĂŒrde dabei auch von "AnwĂ€lten, Physiotherapeuten und einer Einrichtung fĂŒr FlĂŒchtlingsbetreuung" genutzt. Zu den bisherigen Reaktionen der AfD-Mieter heißt es:

"Die Partei soll auf die bisherigen Aufforderungen nicht reagiert haben. Stattdessen soll die AfD mit einem Brief reagiert haben, in dem es heißt, dass der Vermieter mit entsprechenden politischen Veranstaltungen habe rechnen mĂŒssen."

Die nun erfolgte RĂ€umungsklage sei der AfD "im Rahmen des schriftlichen Vorverfahrens am 20. Mai zugestellt worden", so die B.Z. berichtend. Ein Klageerwiderung sei seitens der Partei noch nicht eingegangen. Die AfD habe nun bis etwa Ende Juni Zeit fĂŒr eine Stellungnahme. Bundesschatzmeister Carsten HĂŒtter kommentierte gegenĂŒber der Zeit:

"Wir werden uns mit den uns zur VerfĂŒgung stehenden Mitteln gegen diese Klage zur Wehr setzen."

Die VertrĂ€ge fĂŒr die angemieteten RĂ€umlichkeiten und StellplĂ€tze "laufen den Angaben zufolge bis 2027". GegenĂŒber dem Tagesspiegel erklĂ€rte AfD-Chefin Alice Weidel bereits vor vier Tagen, dass die Partei parallel zu den Streitigkeiten lĂ€ngst ĂŒberlege, "ob wir nun ein eigenes Objekt kaufen", um weiter zu erklĂ€ren: "Unsere Mitarbeiter besichtigen schon mögliche GebĂ€ude".

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de.rt.com/inland/246208-wegen-


Trump nennt Kanada Preis fĂŒr Schutz mit Golden Dome: 61 Milliarden US-Dollar oder Beitritt


US-PrĂ€sident Donald Trump hat sein Angebot an Kanada prĂ€zisiert, falls sich das Nachbarland dafĂŒr entscheidet, unter den US-Raketenschutzschild "Golden Dome2" zu kommen. Am Dienstag gab der Republikaner bekannt, dass Kanada sich dem ehrgeizigen Projekt anschließen wolle und stellte die Regierung in Ottawa vor die Wahl:

"Das System 'Golden Dome' wird Kanada 61 Milliarden US-Dollar kosten, wenn es eine separate Nation bleibt. Im Gegenteil wird es Kanada null US-Dollar kosten, wenn es sich in unseren lieben 51. Bundesstaat verwandelt."


Wie Trump auf seiner Plattform Truth Social hinzufĂŒgte, erwĂ€ge das Nachbarland dieses Angebot.

In der vergangenen Woche hatte Kanadas Premierminister Mark Carney bestĂ€tigt, dass seine Regierung mit den USA die Möglichkeit erörtere, Teil der sogenannten "Goldenen Kuppel" zu werden. Es sei eine gute Idee, denn sie bedeute einen "fertigen Schutz fĂŒr die Kanadier". In diesem Kontext warnte der Politiker, dass Kanada mit potenziellen Bedrohungen durch Raketenangriffe aus dem Weltraum konfrontiert werden könne. Damit sei eine "nicht allzu ferne Zukunft" gemeint. Die Frage sei jetzt, ob Kanada einen Raketenschutzschild gemeinsam mit dem Nachbarland oder selbststĂ€ndig bauen solle. Die zustĂ€ndigen Beamten wĂŒrden das Thema nun diskutieren.

Die beiden LĂ€nder sind ohnehin Mitglieder des sogenannten Nordamerikanischen Luftverteidigungskommandos (NORAD), das die LuftraumĂŒberwachung, -kontrolle und -verteidigung des gemeinsamen Anteils am nordamerikanischen Kontinent und einiger Inseln gewĂ€hrleistet. Der vom Pentagon vorgeschlagene Raketenschutzschild wird auf 542 Milliarden US-Dollar geschĂ€tzt. Die USA haben sich vom israelischen System "Iron Dome" inspirieren lassen. Die "Goldene Kuppel" soll bis zum Jahr 2045 fertig sein und das Land gegen alle möglichen Bedrohungen, darunter auch ballistische Raketen, Marschflugkörper und Hyperschallwaffen schĂŒtzen können.

Mehr zum Thema – "Golden Dome": USA entwickeln eilig Schild gegen Langstreckenraketen und Hyperschallwaffen

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de.rt.com/nordamerika/246205-t


Simonjan mit Insiderinformation: "Russland wird keine andere Wahl haben, als Berlin anzugreifen"


RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan hat am Mittwoch Insiderwissen mit ihren Lesern geteilt.

In den Moskauer BĂŒros, schrieb sie auf Telegram, werde derzeit besprochen, dass, wenn die deutsche Armee Moskau mit deutschen Waffen angreift, Russland nichts anderes ĂŒbrig bleibe, als Berlin (mit einem Vergeltungsschlag) anzugreifen. Die Erlaubnis, "Taurus"-Marschflugkörper einzusetzen, könne nur als ein direkter Angriff durch Deutschland ausgelegt werden, so Simonjan, da die Ukrainer das deutsche System weder bedienen noch einen Flugauftrag fĂŒr "Taurus" erteilen können.

Mit "Moskauer BĂŒros" bezeichnet die Chefredakteurin von RT gewöhnlich die obersten Ebenen der Staatsmacht in Russland, zu denen sie Zugang hat.

Die Diskussion um den Einsatz deutscher "Taurus" gegen international anerkanntes russisches Territorium und daraus folgende Konsequenzen sind angesichts der Äußerungen des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) am Montag und Dienstag dieser Woche erneut aufgeflammt. Laut seiner Aussage gĂ€be es keine ReichweitenbeschrĂ€nkung mehr fĂŒr an die Ukraine gelieferte Waffen und Deutschland werde "wirklich alles" tun, um Kiew militĂ€risch "auch weiterhin" zu unterstĂŒtzen.

Der AmtsvorgĂ€nger von Merz, Olaf Scholz, hatte die Übergabe von "Taurus"-Marschflugkörpern an die Ukraine öffentlich abgelehnt. Merz dagegen hatte als Abgeordneter des Deutschen Bundestages auf die Übergabe der Langstreckenwaffe an Kiew gepocht und es mit einem Ultimatum an Moskau verknĂŒpft. Als eine der ersten Handlungen nach ihrer Wahl und Konstituierung erklĂ€rte die Bundesregierung Waffenlieferungen an die Ukraine zur Verschlusssache: Man werde sie öffentlich nicht mehr diskutieren.

Im MĂ€rz 2024 wurde ein GesprĂ€ch hochrangiger deutscher Luftwaffenoffiziere aufgenommen, in dem Möglichkeiten des Einsatzes von "Taurus" im russisch-ukrainischen Krieg ausgelotet wurden. Der GesprĂ€chsmitschnitt wurde damals durch Margarita Simonjan an die Öffentlichkeit gebracht.

Im Herbst 2024 erklÀrte der russische PrÀsident Wladimir Putin, den Einsatz von Langstreckenwaffen werde Russland als unmittelbare Kriegsbeteiligung des jeweiligen Herstellerlandes werten.

"Taurus"-Marschflugkörper haben Reichweiten, mit denen vom ukrainischen Territorium aus auch die Hauptstadt Russlands erreicht werden kann.

Mehr zum Thema – Merz, der Schamlose: "Taurus"-Freigabe mit LĂŒgen garniert

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de.rt.com/inland/246229-simonj


Kreml-Berater: Trump ist unzureichend ĂŒber Konflikt zwischen Moskau und Kiew informiert


Russland habe auf die terroristischen Angriffe der ukrainischen StreitkrĂ€fte auf friedliche russische StĂ€dte mit seinem Vorgehen gegen die militĂ€rische Infrastruktur der Ukraine lediglich reagiert, erklĂ€rte Juri Uschakow, Berater des russischen PrĂ€sidenten fĂŒr internationale Angelegenheiten, am Mittwoch.

Er ist der Ansicht, dass US-PrĂ€sident Donald Trump nicht ausreichend ĂŒber die Geschehnisse im Ukraine-Konflikt informiert sei. Insbesondere habe er in unzureichendem Maße Informationen darĂŒber, dass Kiew seine Attacken fortsetzt und Moskau so dazu zwinge, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. "Wir kommen zum Schluss, dass Trump nicht ausreichend darĂŒber informiert ist, was im Kontext der ukrainisch-russischen Konfrontation wirklich passiert", so Uschakow.

"Insbesondere ist er nicht ĂŒber die immer hĂ€ufigeren massiven TerroranschlĂ€ge informiert, die die Ukraine gegen friedliche russische StĂ€dte verĂŒbt. Trump weiß nur, welche Gegenmaßnahmen wir ergreifen".

Uschakow betonte, dass der US-PrĂ€sident "nicht ganz erfasse, dass die Russische Föderation ausschließlich die militĂ€rische Infrastruktur oder Einrichtungen des militĂ€risch-industriellen Komplexes der Ukraine angreift".

Moskau verfolge alle Äußerungen des US-amerikanischen Staatschefs, sagte Uschakow. Mit seinem Kommentar reagierte er auf die jĂŒngste Kritik Trumps an den Handlungen der russischen Armee in der Ukraine. In einem Post auf Truth Social hat Trump dem russischen PrĂ€sidenten Wladimir Putin vorgeworfen, "mit dem Feuer zu spielen". "Was Wladimir Putin nicht begreift, ist, dass ohne mich viele wirklich schlimme Dinge mit Russland passiert wĂ€ren, und ich meine WIRKLICH SCHLIMME. Er spielt mit dem Feuer!"

Die ukrainischen StreitkrĂ€fte haben ihre Aggression in den vergangenen Wochen deutlich verstĂ€rkt, indem sie Attacken mit Hunderten Drohnen durchgefĂŒhrt haben.

Am Mittwoch teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass Russlands Luftverteidigung in der Zeit von 20:00 Uhr am 20. Mai bis 08:00 Uhr am 27. Mai insgesamt 2.331 Angriffsdrohnen zerstört und abgefangen habe, davon 1.465 außerhalb der Zone der militĂ€rischen Sonderoperation. Wie es heißt, erlitten dabei mehrere Zivilisten Verletzungen, darunter auch Frauen und Kinder.

Mehr zum Thema - Stimmungswandel bei Trump: "Ich ziehe Sanktionen gegen Russland absolut in Betracht"


de.rt.com/europa/246238-kreml-


Israel zerstört bei Angriff auf Flughafen Sanaa letztes jemenitisches Passagierflugzeug


Die Israelischen VerteidigungsstreitkrÀfte (IDF) haben am Mittwoch erneut den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen, die von den Huthi-Rebellen kontrolliert wird. Infolge der Attacke wurde die letzte Maschine der Gesellschaft Yemenia Airways zerstört. Dabei handelte es sich um einen Airbus A320. Der Generaldirektor des Flughafens, Khaled al-Shaief, bestÀtigte dies auf der Plattform X und teilte ein Video mit dem brennenden Wrack des Passagierflugzeugs.

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— Khaled alshaief ŰźŰ§Ù„ŰŻ Ű§Ù„ŰŽŰ§ÙŠÙ (@KAlshaief) May 28, 2025

In einem anderen Eintrag zeigte er den Feuerwehreinsatz im angegriffenen Flughafen. Israel nannte er dabei ein "zionistisches Regime", dass das letzte einsatzfÀhige Passagierflugzeug gezielt ins Visier genommen habe.

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— Khaled alshaief ŰźŰ§Ù„ŰŻ Ű§Ù„ŰŽŰ§ÙŠÙ (@KAlshaief) May 28, 2025

Das israelische MilitĂ€r bestĂ€tigte ebenfalls auf der Plattform X die Attacke auf die Huthi-Rebellen. Der Angriff auf den Flughafen wurde damit begrĂŒndet, dass die Terrorbewegung Ansar Allah mit dem Flugzeug ihre KĂ€mpfer befördert habe. Der Flughafen von Sanaa werde von den Huthi-Rebellen kontinuierlich zu Terrorzwecken genutzt. In diesem Zusammenhang warnten die IDF:

"Die IDF sind entschlossen, weiterhin gegen jede Bedrohung fĂŒr die israelische Zivilbevölkerung vorzugehen, wo auch immer dies erforderlich ist."


Israels Verteidigungsminister erklĂ€rte seinerseits, dass das israelische MilitĂ€r den Flughafen Sanaa und andere strategische Infrastrukturen im Jemen immer wieder zerstören werde, welche die Terrororganisation mit ihren VerbĂŒndeten betreibe.

Der israelische Angriff folgte, nachdem die Huthi-Rebellen in den letzten Tagen mehrere Raketen auf Israel abgefeuert hatten. Das war nicht die erste Attacke auf den Flughafen Sanaa in diesem Monat. Am 6. Mai hatte Israel den wichtigsten Passagierterminal des Flughafens und sĂ€mtliche technische RĂ€umlichkeiten zerstört, nachdem die Terrorbewegung Ansar Allah den Flughafen Tel Aviv unter Beschuss genommen hatte. Damals wurden sechs jemenitische Flugzeuge zerstört. Drei davon gehörten der Gesellschaft Yemenia Airways. Am 17. Mai erklĂ€rten die Huthi-Rebellen, dass der Flughafen den Betrieb wiederaufgenommen habe. Am selben Tag gab es zwei FlĂŒge aus Sanaa in die jordanische Hauptstadt Amman.

Mehr zum Thema - Israel droht Huthi-Rebellen nach Raketeneinschlag am Flughafen in Tel Aviv

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de.rt.com/der-nahe-osten/24622


Missbrauch von 300 Kindern – milde Strafe empört Frankreich: Justiz und Behörden im Fokus


Es ist ein Urteil von historischem Gewicht – und juristischer Ohnmacht. JoĂ«l Le Scouarnec, einst angesehener Chirurg in lĂ€ndlichen Kliniken Westfrankreichs, ist am Mittwoch wegen des sexuellen Missbrauchs von 299 Kindern zu zwanzig Jahren Haft verurteilt worden – der höchstmöglichen Strafe nach französischem Recht. Viele fragen sich trotzdem: Reicht das?

Zwischen 1989 und 2014 hatte der heute 74-JĂ€hrige Kinder im Alter von rund elf Jahren missbraucht – im Operationssaal, wĂ€hrend der Narkose, auf Kinderstationen. Bei der Polizei hinterließ er eine Art Chronik des Grauens: detaillierte TagebĂŒcher, 300.000 Fotos.

Auf seiner Liste standen Babys, Schulkinder, Patienten und sogar die eigene Enkeltochter. Im Gerichtssaal sprach er von "abscheulichen Taten", von "Verantwortung", von "Reue".

Auch der Prozess gegen JoĂ«l Le Scouarnec selbst, den sogenannten "Teufel im weißen Arztkittel", der wegen des sexuellen Missbrauchs von 299 Kindern verurteilt wurde, hatte tragische Folgen: Mindestens zwei seiner Opfer begingen Suizid, nachdem sie von den Taten erfahren hatten.

ProcĂšs Le Scouarnec : 20 ans de rĂ©clusion avec une peine de sĂ»retĂ© requis contre l'ancien chirurgien pĂ©docriminelâžĄïž t.co/d145SxgZ9v pic.twitter.com/BMCSU6jDck
— ici Armorique (@iciarmorique) May 23, 2025

Ein besonders erschĂŒtternder Fall betrifft einen jungen Mann namens Mathis, der im Alter von zehn Jahren wĂ€hrend einer Operation missbraucht worden war. Jahre spĂ€ter, im Alter von 24, nahm er sich das Leben, nachdem er durch die Ermittlungen mit den Details des Missbrauchs konfrontiert wurde. Seine Großeltern berichteten, dass er den Inhalt der TagebĂŒcher Le Scouarnecs nicht verkraften konnte.

Ein weiterer Fall betrifft einen Mann, der sich 2021 das Leben nahm, nachdem er durch die Ermittlungen von seinem Missbrauch erfahren hatte. Die Konfrontation mit den Aufzeichnungen des TĂ€ters fĂŒhrte bei ihm zu einer tiefen psychischen Belastung, die schließlich in den Suizid mĂŒndete.

Doch viele Angehörige und Opfer zeigen sich ĂŒber das Strafmaß empört. "Zwanzig Jahre fĂŒr das, was er getan hat?", fragt eine Mutter unter TrĂ€nen.

"Mein Kind wird nie wieder unversehrt sein."


Auch der Staatsanwalt stellte klar: Die Zahl der tatsĂ€chlichen Opfer dĂŒrfte weit ĂŒber den angeklagten 299 FĂ€llen liegen.

Brisant ist auch das institutionelle Versagen: Bereits 2005 war Le Scouarnec wegen des Besitzes von Kinderpornografie verurteilt worden – doch niemand zog Konsequenzen. Er praktizierte weiter, inklusive Zugang zu Kindern. Hinweise auf Missbrauch blieben unbeachtet, Warnzeichen wurden ignoriert. Selbst Frankreichs Ärztekammer rĂ€umte im Prozess eigenes Versagen ein.

Im Jahr 2017 brachte die Anzeige einer Nachbarin den Fall ins Rollen. Ihre sechsjĂ€hrige Tochter hatte Le Scouarnec im Garten sexuell missbraucht. Es folgten Durchsuchungen, Festnahmen, GestĂ€ndnisse – und nun das Urteil.

Was bleibt, sind Zerstörung, Wut und Schweigen. Die Justiz hat ihr Urteil gesprochen. Doch die Gesellschaft muss sich fragen, wie ein Arzt ĂŒber Jahrzehnte ungehindert zum TĂ€ter werden konnte – mitten im System.

Mehr zum Thema - Von Regenbogen-Armbinden, bemalten Flugzeugen, Petitionen und einem deutschen Irrweg


de.rt.com/europa/246232-missbr


Im Gegenzug fĂŒr Ukraine-Frieden: Moskau verlangt Garantie fĂŒr Stopp der NATO-Erweiterung


Reuters berichtete am Mittwoch unter Berufung auf drei russische Quellen, die mutmaßlich mit den Verhandlungen vertraut sind, dass zu den Bedingungen der KremlfĂŒhrung fĂŒr die Beendigung des Krieges in der Ukraine die Forderung gehört, dass sich die westlichen Staats- und Regierungschefs schriftlich verpflichten, die NATO-Osterweiterung zu stoppen und einen Teil der Sanktionen gegen Russland aufzuheben.

US-PrĂ€sident Donald Trump hat wiederholt erklĂ€rt, er wolle den "tödlichsten europĂ€ischen Konflikt" seit dem Zweiten Weltkrieg beenden. In den letzten Tagen hat er seine "Frustration" ĂŒber die Moskauer FĂŒhrung verstĂ€rkt, da Russland auf seinen Bedingungen fĂŒr eine Waffenruhe beharrt.

Nach einem mehr als zweistĂŒndigen GesprĂ€ch mit Trump in der vergangenen Woche erklĂ€rte Putin, dass er sich bereit erklĂ€rt habe, mit der Ukraine an einem Memorandum zu arbeiten, das die Konturen eines Friedensabkommens, einschließlich des Zeitplans fĂŒr einen Waffenstillstand, festlegen wĂŒrde. Moskau erklĂ€rte, dass es derzeit seine Version des Memorandums ausarbeitet und nicht abschĂ€tzen kann, wie lange dies dauern wird.

Das Kiewer Regime und die europĂ€ischen Regierungen haben Moskau vorgeworfen, die Verhandlungen zu verzögern, wĂ€hrend seine Truppen in der Ostukraine vorrĂŒcken. "Putin ist bereit, Frieden zu schließen, aber nicht um jeden Preis", sagte eine hochrangige russische Quelle gegenĂŒber Reuters.

Den drei russischen Quellen zufolge möchte Kreml eine "schriftliche" Zusage der westlichen GroßmĂ€chte, das von den USA gefĂŒhrte NATO-BĂŒndnis nicht nach Osten zu erweitern – was de facto einem Ausschluss der Ukraine, Georgiens, Moldawiens und anderer ehemaliger Sowjetrepubliken von einer Mitgliedschaft gleichkommt.

Zudem möchte Russland, dass die Ukraine politisch neutral agiert, einige westliche Sanktionen aufgehoben werden und die Frage der eingefrorenen russischen Staatsgelder im Westen geklĂ€rt wird. DarĂŒber hinaus sollen russischsprachige BĂŒrger in der Ukraine geschĂŒtzt werden.

Laut der Quelle von Reuters wird PrÀsident Putin, sollte er erkennen, dass er kein Friedensabkommen zu seinen Bedingungen erreichen kann, versuchen, den Ukrainern und den EuropÀern durch militÀrische Siege zu demonstrieren, dass "der Frieden morgen noch schmerzhafter sein wird".

Der Kreml reagierte nicht auf eine Anfrage von Reuters nach einem Kommentar zu den Berichten. Putin und russische Beamte haben wiederholt erklĂ€rt, dass jedes Friedensabkommen die "Grundursachen" des Konflikts angehen mĂŒsse.

Die NATO hat in der Vergangenheit erklĂ€rt, dass sie ihre Politik der "offenen TĂŒr" nicht Ă€ndern wird, nur weil Moskau dies verlangt. Ein Sprecher des 32 Mitglieder zĂ€hlenden BĂŒndnisses antwortete auch nicht auf die Fragen von Reuters bezĂŒglich der Kreml-Forderungen.

Mehr zum Thema - Lawrow: Neue GesprÀchsrunde zwischen Russland und Ukraine steht bevor


de.rt.com/europa/246215-im-geg


Russland wird seine diplomatische PrÀsenz in Afrika weiter ausbauen


Russland wird laut einem Dekret, das der russische Premierminister Michail Mischustin am Dienstag unterzeichnet und veröffentlicht hat, ein Generalkonsulat in dem Àgyptischen Urlaubsort Scharm El-Scheich eröffnen.

Mit dem Dekret wird das russische Außenministerium angewiesen, die Zahl der BeschĂ€ftigten des Konsulats festzulegen und seine Arbeitsstruktur zu billigen.

Dies wird das zweite russische Generalkonsulat in Ägypten sein; daneben gibt es ein weiteres an einem anderen Urlaubsort, Hurghada, und die russische Botschaft in Kairo.

Im April hatte Niger bestĂ€tigt, dass es nach mehr als drei Jahrzehnten erstmals wieder eine russische Botschaft beherbergen wird. Diese AnkĂŒndigung erfolgte durch Nigers Außenminister Bakari Yaou SangarĂ©, der die Bereitschaft des Landes bekrĂ€ftigte, eine dauerhafte diplomatische Mission Russlands willkommen zu heißen.

Anfang des Jahres bestĂ€tigte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, es gebe PlĂ€ne zur Eröffnung von Botschaften in mehreren afrikanischen LĂ€ndern, darunter Niger, Sierra Leone und SĂŒdsudan. Sie erklĂ€rte, dass die nötigen Regierungsanweisungen im Dezember unterzeichnet wurden und die formellen Eröffnungen schon bald zu erwarten seien. Sie erlĂ€uterte:

"Die nĂ€chsten in der Reihe sind Niger und Sierra Leone, wo wir die TĂ€tigkeit wieder aufnehmen werden, die unglĂŒcklicherweise 1992 aus finanziellen GrĂŒnden unterbrochen wurde."

Im MĂ€rz stimmten die Komoren der Errichtung einer russischen Botschaft in ihrer Hauptstadt Moroni zu.

Im vorigen Jahr hatte Sacharowa PlĂ€ne zur Erweiterung der diplomatischen PrĂ€senz Russlands in Afrika verkĂŒndet und die Direktive von PrĂ€sident Wladimir Putin zitiert, Moskaus diplomatische Anwesenheit auf dem Kontinent zu verbessern.

Im Dezember 2023 hatte Russland seine Botschaft in Burkina Faso nach mehr als dreißig Jahren wiedereröffnet. Im selben Jahr eröffnete eine neue Botschaft in Äquatorialguinea.

Die Komsomolskaja Prawda berichtete unter Berufung auf die Presseabteilung des russischen Außenministeriums, Russland betreibe in Afrika 43 diplomatische und konsularische Missionen.

Mehr zum Thema – Moskaus neue VerbĂŒndete werden Russlands Einfluss in Afrika stĂ€rken


de.rt.com/russland/246225-russ


Kritik an BrĂŒsseler Einfluss: Ungarn und Slowakei lehnen "Demokratie"-ErklĂ€rung ab


Ungarn und die Slowakei haben eine von Polen initiierte EU-ErklĂ€rung zur StĂ€rkung der Demokratie abgelehnt. Dies teilt JĂĄnos BĂłka, der ungarische Minister fĂŒr EU-Angelegenheiten, am 27. Mai im Anschluss an das Treffen des Rates fĂŒr Allgemeine Angelegenheiten in BrĂŒssel mit. Die ErklĂ€rung war Teil der polnischen Agenda im Rahmen des derzeitigen Ratsvorsitzes.

"Ungarn und die Slowakei haben den Vorschlag zur StĂ€rkung der Demokratie in Europa nicht unterstĂŒtzt", sagte BĂłka gegenĂŒber Journalisten. Die von Warschau vorgeschlagene ErklĂ€rung vermische laut Budapest zentrale Fragen staatlicher Institutionen, zivilgesellschaftlicher Organisationen und politischer Parteien. Zudem schwĂ€che der Text die Rolle dieser Akteure im demokratischen System.

BĂłka warf mehreren EU-Institutionen und Mitgliedstaaten vor, das Konzept der "demokratischen Nachhaltigkeit" falsch auszulegen. Anstatt nationale Systeme zu stĂ€rken, werde es missbraucht, um Ă€ußere Einmischung in die inneren Angelegenheiten souverĂ€ner Staaten zu rechtfertigen.

Besonders deutlich kritisierte der Minister das Fehlen einer Passage zur Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen. "Es fehlt jeder Hinweis auf transparente Finanzierung. Viele NGOs erhalten Geld aus dem Ausland und werden von politischen KrÀften instrumentalisiert. Das schafft Misstrauen in der Bevölkerung", erklÀrte Bóka.

Ungarn fordere seit Langem mehr Transparenz bei EU-Geldern fĂŒr NGOs. Aus Sicht Budapest besteht ein grundlegendes MissverstĂ€ndnis ĂŒber die Rolle dieser Organisationen in einem demokratischen Gemeinwesen.

DarĂŒber hinaus warnte BĂłka gemeinsam mit der slowakischen Regierung vor dem Versuch, unter dem Deckmantel der Rechtsstaatlichkeit "grundlegende demokratische Prinzipien umzudeuten". Die polnische Initiative schaffe laut Budapest einen gefĂ€hrlichen PrĂ€zedenzfall: Durch den zunehmenden Einfluss nicht gewĂ€hlter Akteure wie NGOs könnten EU-Staaten kĂŒnftig gezielt unter politischen Druck gesetzt werden.

Die politische Spannung wird zudem durch Äußerungen des slowakischen Premierministers Robert Fico verschĂ€rft. Er kritisierte am selben Tag den Bundeskanzler Friedrich Merz fĂŒr dessen Andeutung möglicher EU-Sanktionen gegen die Slowakei. Fico hatte sich zuletzt offen fĂŒr ein Referendum ĂŒber die Aufhebung der Russland-Sanktionen ausgesprochen.

Auch Ungarns MinisterprĂ€sident Viktor OrbĂĄn hat sich wiederholt gegen EU-Sanktionen gestellt. Er drohte mehrfach mit einem Veto gegen deren VerlĂ€ngerung. Die aktuellen Strafmaßnahmen gegen Moskau laufen Ende Juli aus – eine VerlĂ€ngerung erfordert die Zustimmung aller 27 Mitgliedstaaten.

Mehr zum Thema – Bruch im Westen: EU beklagt US-RĂŒckzug bei Russland-Sanktionen


de.rt.com/international/246184


"Keine ZwangssolidaritĂ€t mit Israel" – Außenminister Wadephul sendet "klares Signal" an Netanjahu


Ausgehend von dem unvermindert brutalen Vorgehen der Netanjahu-Administration in Gaza zeigt die seit Jahrzehnten praktizierte Israel-SolidaritĂ€t deutscher Politiker in der Bundesregierung erste Anzeichen von klar formulierter Kritik. Nachdem Bundeskanzler Friedrich Merz diese Woche erklĂ€rt hatte, er "verstehe offen gestanden nicht mehr, mit welchem Ziel" Israel agiere, fand nun auch Außenminister Johann Wadephul eindeutige Worte der Kritik. So forderte er bereits vor zwei Tagen auf X einen "Waffenstillstand – und klare Schritte hin zur Zwei-Staaten-Lösung". In Berlin erklĂ€rte der CDU-Politiker gestern bei einer Veranstaltung, Berlin lasse sich vorerst nicht mehr seitens Israel "unter Druck setzen".

Die fortdauernde Kriegsstrategie Israels in Gaza stĂ¶ĂŸt auf internationale Kritik. Das Regierungsviertel in Berlin hielt sich im Verlauf des Jahres eher bedeckt und fiel dabei nicht durch eindeutige, unmissverstĂ€ndliche Kritik gegenĂŒber der Netanjahu-Administration auf. Die FortfĂŒhrung des Vernichtungsfeldzugs in Gaza sorgt jetzt allerdings fĂŒr einen Stimmungswechsel im Kanzleramt. So kommentierte der neue Außenminister vor zwei Tagen auf X:

"Die Lage in Gaza ist nicht hinnehmbar. Israel hat das Recht, sich zu verteidigen – aber die humanitĂ€re Hilfe in Gaza muss ganz dringend verbessert werden. DafĂŒr braucht es jetzt einen Waffenstillstand – und klare Schritte hin zur Zwei-Staaten-Lösung."

Am selben Tag stellte die ARD-Tagesschau fest, dass Bundeskanzler Merz "gegenĂŒber der israelischen Regierung eine neue, scharfe Tonlage anschlĂ€gt." Weiter heißt es:

"Er verstehe 'offen gestanden nicht mehr, mit welchem Ziel' das Land vorgehe. Der Bundeskanzler betonte, dass Angriffe wie die jĂŒngsten nicht akzeptabel seien: 'Die Zivilbevölkerung derart in Mitleidenschaft zu nehmen, wie das in den letzten Tagen immer mehr der Fall gewesen ist, lĂ€sst sich nicht mehr mit einem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas begrĂŒnden'."

Merz wurde dabei auf dem WDR-Europaforum interviewt, einer separaten Veranstaltung auf der Berliner re:publica-Konferenz. Wadephul erklÀrte nun bei der gleichen Veranstaltung einen Tag spÀter:

"Der Kampf der Bundesregierung gegen Antisemitismus und die vollstĂ€ndige UnterstĂŒtzung des Existenzrechts und der Sicherheit des Staates Israel darf nicht instrumentalisiert werden fĂŒr die Auseinandersetzung, fĂŒr die KampffĂŒhrung, die derzeit im Gazastreifen betrieben wird."

Anfang Mai Ă€ußerte sich der Außenminister bei seinem Antrittsbesuch in Jerusalem noch in gewohnter SolidaritĂ€tsbekundung. So hieß es zusammenfassend in einem Artikel der JĂŒdischen Allgemeine zum Besuch Wadephuhls:

"Der Außenminister bekrĂ€ftigte dabei die Doktrin, die die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel 2008 mit den Worten definierte: 'Die Existenz Israels und seine Sicherheit ist Teil der deutschen StaatsrĂ€son.' Wadephul erklĂ€rte, 'heute stelle ich mich voll in diese Tradition und gebe dasselbe Bekenntnis fĂŒr mich und die Bundesrepublik ab.' Er fĂŒhrte weiter aus: 'Das heißt, dass Deutschland bei jeder Gefahr und der Infragestellung der Existenz Israels klar an der Seite Israels steht. Dass Deutschland jeden notwendigen Beitrag leistet, damit Israel sich und seinen StaatsbĂŒrgern Sicherheit gewĂ€hren und sich gegen den Terror der Hamas oder der Hisbollah oder der Huthi verteidigen kann.'"

Gut 14 Tage spĂ€ter hat sich nun der Tonfall in der geĂ€ußerten Kritik eindeutig verschĂ€rft. Das RND erkennt in den Äußerungen "ein klares Signal". Der Außenminister erklĂ€rte wörtlich in Berlin:

"So lassen wir uns politisch auch als deutsche Bundesregierung bei aller Schwierigkeit, die dort besteht, nicht unter Druck setzen und in eine Position bringen, dass wir zu einer ZwangssolidaritÀt gezwungen werden. Die wird es in der Form nicht geben können."

Zuvor hatte er ausgefĂŒhrt:

"Wir stehen zum Staat Israel. Deutschland hat eine besondere Verantwortung. Aber, wir stehen auch zu den Menschen im Gaza-Streifen. Es sind Menschen und vor dem lieben Gott sind ĂŒbrigens alle gleich. Und alle haben das gleiche Recht ernĂ€hrt zu werden, Medikamente zu bekommen."

Israel habe selbstverstĂ€ndlich das Recht, gegen die Hamas vorzugehen, sagt Außenminister Johann Wadephul beim "WDR Europaforum". Aber in Gaza sei die VerhĂ€ltnismĂ€ĂŸigkeit ĂŒberschritten.t.co/zVYQFiP0nS pic.twitter.com/8r4QM2jyYR
— WDR aktuell (@WDRaktuell) May 27, 2025

Israel habe selbstverstĂ€ndlich das Recht, gegen die islamistische Hamas vorzugehen, jedoch "muss es auch eine VerhĂ€ltnismĂ€ĂŸigkeit geben." Diese sei "ĂŒberschritten in der Dauer, in der HĂ€rte, in der Konsequenz, wie die israelische Armee dort vorgeht." Wadephul kĂŒndigte in dem GesprĂ€ch abschließend einen baldigen Besuch des israelischen Außenministers Gideon Saar in Berlin an.

Mehr zum Thema - Das Grauen von Gaza und die deutsche StaatsrÀson


de.rt.com/inland/246183-keine-


Peskow: Kreml wird Inhalt der Dokumente zur Konfliktlösung in der Ukraine nicht offenlegen


Moskau werde die Dokumente mit den Bedingungen fĂŒr die Lösung der Ukraine-Krise nicht öffentlich diskutieren. Dies erklĂ€rte Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen PrĂ€sidenten, am Mittwoch gegenĂŒber Reportern:

"Wir werden nicht ĂŒber den Inhalt der zu vereinbarenden Dokumente sprechen. Wir glauben, dass dies diskret und nicht in der Öffentlichkeit geschehen sollte. Und es wĂ€re Ă€ußerst falsch, irgendwelche Positionen ĂŒber die Presse auszutauschen."

Peskow fĂŒgte hinzu, dass Spekulationen in den Medien ĂŒber die Bedingungen fĂŒr die Beendigung des Ukraine-Konflikts grĂ¶ĂŸtenteils unglaubwĂŒrdig seien. Fragen zum NATO-Beitritt Georgiens und der Republik Moldau könnten nicht wĂ€hrend der Verhandlungen mit der Ukraine erörtert werden, so Peskow weiter. Er rief dazu auf, mit solchen Informationen vorsichtig umzugehen.

Am Mittwoch schrieb die Nachrichtenagentur Reuters, dass der russische PrĂ€sident Wladimir Putin eine Reihe von Bedingungen fĂŒr die Beendigung der Feindseligkeiten in der Ukraine gestellt habe. Wie es heißt, gehörten zu den wichtigsten Forderungen Moskaus schriftliche Garantien der westlichen LĂ€nder, die NATO-Osterweiterung zu stoppen. Unter anderem bestehe Moskau darauf, den neutralen Status der Ukraine festzulegen und sie und andere postsowjetische Staaten wie Georgien und die Republik Moldau von einer möglichen NATO-Mitgliedschaft offiziell auszuschließen.

Auf die Frage, ob dieses Thema wÀhrend der GesprÀche mit Washington erörtert werde, antwortete Peskow:

"Im Moment gibt es viele Diskussionen. Oft ist das meiste davon absolut falsch, Fakes oder eine glatte LĂŒge. Wir mĂŒssen bei all dem sehr vorsichtig sein und uns bewusst machen, dass aktuell Positionen und AnsĂ€tze ausgetauscht werden."

Peskow betonte, die Ausarbeitung der russischen Version des Memorandums sei in der Endphase und das Dokument werde "demnĂ€chst" erscheinen. Kiew habe seine Liste der Bedingungen bereits an die USA ĂŒbergeben, sagte der Sondergesandte des US-PrĂ€sidenten, Keith Kellogg, am Dienstag. Washington warte nunmehr auf die russische Version.

Moskau und Kiew hatten sich bei den ersten direkten GesprĂ€chen seit drei Jahren am 16. Mai in Istanbul auf die Ausarbeitung von VorschlĂ€gen fĂŒr einen möglichen Waffenstillstand und die Fortsetzung der Verhandlungen geeinigt. Die Seiten einigten sich zudem auf einen Austausch von jeweils 1.000 Kriegsgefangenen und Zivilisten. Die humanitĂ€re Aktion nahm drei Tage in Anspruch und endete am Sonntag. Russlands Verteidigungsministerium erklĂ€rte den Austausch fĂŒr abgeschlossen und fĂŒgte hinzu, insgesamt 880 russische Soldaten und 120 Zivilisten seien aus ukrainischer Gefangenschaft zurĂŒckgeholt worden.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow hatte am Freitag verlautbart, Moskau werde nach Abschluss des Gefangenenaustauschs einen Entwurf fĂŒr ein Memorandum vorlegen.

Mehr zum Thema - Istanbul: GesprĂ€che ĂŒber Ukraine-Frage werden hinter den Kulissen weitergefĂŒhrt


de.rt.com/europa/246221-peskow


Selenskij in Berlin: Start fĂŒr deutsch-ukrainisches BĂŒndnis in der RĂŒstungsproduktion


Nach den Unterredungen von Wladimir Selenskij mit Friedrich Merz heute in Berlin traten die beiden Politiker vor die Presse. Kernpunkt der ErklĂ€rung des Bundeskanzlers war die AnkĂŒndigung, dass Berlin die Ukraine bei der Produktion weitreichender Waffensysteme "unterstĂŒtzen" wolle. Am Nachmittag solle es zu diesem Thema Konsultationen beider Regierungen mit Vertretern der RĂŒstungsindustrie geben.

Die Zusammenarbeit beider LÀnder werde durch eine entsprechende AbsichtserklÀrung der Verteidigungsminister vereinbart.

In der anschließenden Fragerunde wollten weder der deutsche Kanzler noch der ukrainische Machthaber auf Details der Abmachungen eingehen. Merz sagte lediglich, man wolle "vor allem bemĂŒht sein, die Ukraine mit allen Möglichkeiten auszustatten, die ihr wirklich die Möglichkeit gibt, das Land erfolgreich zu verteidigen." Der Kanzler unterstrich abermals, die Ukraine solle sich "vollumfĂ€nglich verteidigen" können, "auch gegen militĂ€rische Ziele außerhalb des eigenen Staatsgebiets". Dabei werde es "keine ReichenweitenbeschrĂ€nkungen geben". Merz sprach wie bereits zuvor am Montag im WDR-Interview auch heute von sogenannten "long-range fires".

Merz erhob schwere VorwĂŒrfe an die Adresse Moskaus, obwohl erst durch die Initiative Putins die jĂŒngsten GesprĂ€che in Instanbul zustande gekommen waren. Angeblich, so Merz, sei Kiew seit Wochen bereit zu einem "bedingungslosen Waffenstillstand" – und wĂŒrde an jedem beliebigen Ort, etwa in Genf, im Vatikan oder woanders verhandeln wollen. Die EU unterstĂŒtz die Ukraine darin, zĂ€hle weiterhin auf die UnterstĂŒtzung der USA, die "unverzichtbar" blieben. Merz dankte ausdrĂŒcklich US-PrĂ€sident Donald Trump fĂŒr dessen GesprĂ€chsinitiativen.

Berlin wolle aber nun nicht mehr lĂ€nger warten, zumal das in das in Istanbul vereinbarte "Memorandum" von russischer Seite noch nicht vorgelegt worden sei – von ukrainischer Seite allerdings auch nicht, was Merz nicht erwĂ€hnte oder kritisierte.

Der Kanzler drohte stattdessen Moskau: Die angebliche "Weigerung der russischen Seite, einen Waffenstillstand einzugehen", werde jetzt "wirklich Konsequenzen" haben. Berlin werde nun "nicht nur abwarten. Wir sind aktiv dabei, weitere Maßnahmen vorzubereiten."

Selenskij bedankte sich seinerseits fĂŒr die in Aussicht gestellte verstĂ€rkte miliĂ€risch-waffentechnische UnterstĂŒtzung aus Deutschland. Drohnen spielten fĂŒr die KriegfĂŒhrung Kiews eine angeblich defensive Rolle: "Drohnen helfen effektiv, das Leben unserer Soldaten zu schĂŒtzen."

Merz wollte keine weiteren Details zur
miltĂ€rischen UnterstĂŒtzung der Ukraine nennen, unterstrich jedoch, dass diese fortgesetzt udn ausgebaut werden solle. Allerdings kĂŒndigte er an, Deutschland werde einen "betrĂ€chltichen Teil der Starlink-Abdeckung" des ukrainischen Territoriums finanzieren.

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de.rt.com/inland/246224-selens


Welche Waffen Kiew fĂŒr Angriffe tief in Russland einsetzen kann


Auf dem 27. Internationalen WDR-Europaforum am Montag in Berlin erklĂ€rte Bundeskanzler Friedrich Merz, dass es keine EinschrĂ€nkungen bei der Reichweite der vom Westen an die Ukraine gelieferten Waffen mehr gebe. Dies werde es Kiew ermöglichen, Angriffe auf militĂ€rische Ziele im russischen Hinterland durchzufĂŒhren. "Es gibt keinerlei ReichweitenbeschrĂ€nkungen mehr fĂŒr Waffen, die an die Ukraine geliefert worden sind, weder von den Briten noch von den Franzosen noch von uns, von den Amerikanern auch nicht", sagte der CDU-Vorsitzende. Kiew könne bei seinem Abwehrkampf jetzt auch "militĂ€rische Stellungen in Russland" angreifen.

Deutschland

Berlin hat die Lieferung von Langstreckenwaffen an Kiew bisher noch nicht offiziell angekĂŒndigt. Der vorherige Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich ausdrĂŒcklich gegen die Lieferung von Luft-Boden-Langstreckenraketen vom Typ Taurus (mit 500 Kilometern Reichweite) an Kiew ausgesprochen und auf die Gefahr einer möglichen Eskalation des Konflikts hingewiesen.

Merz hatte Scholz wiederholt fĂŒr seine Unentschlossenheit kritisiert. Aber bereits als Kabinettschef erklĂ€rte Merz jedoch, dass die Bundesregierung keine PlĂ€ne habe, Taurus an Kiew zu ĂŒbergeben, und dass diese Frage nicht auf der Tagesordnung stehe. Außerdem habe Berlin beschlossen, Informationen ĂŒber Waffenlieferungen an die Ukraine kĂŒnftig geheim zu halten, so Merz.

Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) dementierte einen Kurswechsel der Bundesregierung bei dieser Frage. "Was die Reichweite angeht, will ich noch Folgendes sagen: Es gibt keine neue Verabredung, die ĂŒber das hinausgeht, was die bisherige Regierung gemacht hat", antwortete er auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Die Zeitung Tagesspiegel wies darauf hin, dass die Bundesregierung gegenĂŒber dem Parlament eine Berichtspflicht habe. Das bedeutet, dass sie den Verteidigungsausschuss ĂŒber eine Taurus-Lieferung an die Ukraine informieren soll. Es gebe jedoch eine Möglichkeit, dass den Parlamentariern untersagt werde, diese Informationen offenzulegen.

Die Bundeswehr verfĂŒge derzeit schĂ€tzungsweise ĂŒber 600 Taurus-Marschflugkörper, von denen derzeit etwa die HĂ€lfte im Einsatz sei.

Im Oktober 2024 berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius die Bundeswehr mit einem neuen Modell des Taurus-Marschflugkörpers, Taurus Neo, auszustatten plane. Wie es heißt, könnten die ersten der 600 Marschflugkörper vom neuen Typ im Wert von rund 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2029 ausgeliefert werden.

Heute verfĂŒge die ukrainische Armee ĂŒber den deutschen gepanzerten Mehrfachraketenwerfer Mars II (eine deutsche Version des US-amerikanischen M270 MLRS). Nach den auf der Website der Bundeswehr veröffentlichten Daten betrĂ€gt die maximale Mars-II-Reichweite 84 Kilometer.

Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums habe Berlin Kiew fĂŒnf Mars II MLRS zur VerfĂŒgung gestellt.

Im Mai berichtete die New York Times unter Berufung auf einen US-Kongressbeamten, Washington habe die Übergabe von 125 Langstrecken-Mehrfachraketenwerfern (Mars II, M142 HIMARS) sowie 100 Patriot-Flugabwehrraketen an die Ukraine genehmigt, die sich zuvor im Dienstgebrauch der Bundeswehr befanden.

USA

Mitte November 2024 hat die Biden-Administration der Ukraine erlaubt, US-amerikanische ATACMS-Langstreckenraketen (Reichweite 165 bis 300 Kilometer) einzusetzen, um tief in Russland einzuschlagen.

Der Grund fĂŒr diese Entscheidung damals war mit der PrĂ€senz des nordkoreanischen MilitĂ€rs in der Kampfzone im Gebiet Kursk gebunden.

Im Dezember, schon nach seiner Wiederwahl, bezeichnete Donald Trump den Schritt als "dumm" und kĂŒndigte an, dass er die Entscheidung der Biden-Regierung nach seinem Amtsantritt möglicherweise ĂŒberdenken werde. Die Zeitung RBC weist darauf hin, Trump habe nach seinem Einzug ins Weiße Haus im Januar das Thema noch nicht wieder aufgegriffen – zumindest nicht öffentlich.

Im MĂ€rz berichtete Associated Press, dass die USA der Ukraine weniger als 40 ATACMS-Raketen zur VerfĂŒgung gestellt hĂ€tten und dass sie der ukrainischen Armee Ende Januar ausgegangen seien.

Gleichzeitig teilte Reuters mit, dass Washington die Lieferungen von Bomben vom Typ GLSDB mit einer Reichweite von bis zu 150 Kilometern wieder aufnehmen wĂŒrde. Wie es heißt, seien diese GLSDB-Langstreckenwaffen modernisiert worden, um den russischen elektronischen KriegsfĂŒhrungsmitteln besser begegnen zu können.

Im Mai 2024 erhielt die Ukraine von Washington die Genehmigung, Russland mit GMLRS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 80 Kilometern zu treffen. Wie die ATACMS-Raketen können sie mit dem HIMARS-Mehrfachraketenstartsystem abgefeuert werden.

Am 8. Januar 2025, also vor Trumps Amtsantritt, hat das Pentagon zuletzt die Daten ĂŒber Waffenlieferungen an Kiew bekannt gegeben. Wie es heißt, seien unter anderem mehr als 40 HIMARS-Systeme und eine nicht genannte Menge an Raketen fĂŒr diese Systeme ĂŒbergeben worden. Auch die Anzahl der GLSDB-Raketen und ihrer Abschussvorrichtungen wurde nicht genannt.

Großbritannien

Dass die Ukraine das Recht auf LangstreckenschlÀge mit westlichen Waffen habe, wurde in London erstmals im Mai 2024 bekannt gegeben.

Der damalige Premierminister Rishi Sunak erklĂ€rte gegenĂŒber der Times, es hĂ€nge von den ukrainischen StreitkrĂ€ften selbst ab, wie sie vorgehen wĂŒrden. Aber er sei "stolz darauf", dass Großbritannien das erste Land gewesen sei, "das der Ukraine Waffen mit grĂ¶ĂŸerer Reichweite zur VerfĂŒgung gestellt hat".

Die neue, von Keir Starmer gefĂŒhrte Labour-Regierung, habe diese Position zum Konflikt in der Ukraine nicht geĂ€ndert.

Dennoch hĂ€tten sich laut The Guardian die Beziehungen zwischen London und Kiew verschlechtert: Nach Angaben ukrainischer Beamter sei der Grund dafĂŒr, dass Starmer der Ukraine im Gegensatz zu Sunak keine Langstreckenwaffen liefere.

London hat Storm Shadow-Luft-Boden-Marschflugkörper mit einer maximalen Reichweite von 250 Kilometern an Kiew geliefert. Großbritannien kĂŒndigte dies erstmals im Mai 2023 an, die genaue Anzahl wurde jedoch nicht bekannt gegeben. Nach Angaben der Zeitung The Guardian habe Großbritannien zu diesem Zeitpunkt ĂŒber 700-1.000 Raketen von diesem Typ verfĂŒgt.

Frankreich

PrÀsident Emmanuel Macron hat seit langem Angriffe auf russisches Territorium erwÀhnt. In einem Interview mit den Fernsehsendern TF1 und France 2 im Juni 2024 hat er seine Position klar formuliert.

Im November berichtete Le Figaro im Anschluss an die New York Times, dass Frankreich und Großbritannien beschlossen hĂ€tten, die BeschrĂ€nkungen fĂŒr Langstreckenangriffe gegen Russland aufzuheben. Der Artikel wurde jedoch bald korrigiert. In der ursprĂŒnglichen Version wurde mitgeteilt, dass "die Franzosen und Briten nach den USA der Ukraine erlaubt haben, russisches Territorium mit ihren Langstreckenraketen SCALP / Storm Shadow zu treffen". Aber in der aktualisierten Version heißt es, dass eine solche Erlaubnis von US-PrĂ€sident Joe Biden in Bezug auf ATACMS-Raketen erteilt wurde.

Seit Sommer 2023 liefert Frankreich SCALP-Raketen, eine französische Variante von Storm Shadow, an die Ukraine.

Im vergangenen Jahr gab Macron bekannt, dass Paris 40 solcher Raketen ĂŒbergeben werde. Außerdem kĂŒndigte Macron die Übergabe französischer Mirage 2000-5-Mehrzweckkampfflugzeuge an Kiew an. Diese Flugzeuge können SCALP-Raketen tragen. Der französische PrĂ€sident gab keine Auskunft darĂŒber, wie viele dieser Jets Kiew erhalten wird und wann.

Am 6. Februar erklÀrte der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu, dass die ersten französischen Mirage-2000-Jets an die Ukraine geliefert worden seien. Er gab nicht an, wie viele Kampfflugzeuge Paris zu liefern plane. Der Nachrichtenagentur TASS zufolge könnte es sich um nicht mehr als sechs Jets handeln.

Mehr zum Thema - Merz bekrĂ€ftigt: Es gibt keine ReichweitenbeschrĂ€nkung fĂŒr westliche Waffen in der Ukraine mehr


de.rt.com/europa/246204-welche


Kanzler Merz macht Druck auf EU, Nord Stream 1 zu sanktionieren. (Teil II)


Teil 1

Von Rainer Rupp

Laut Financial Times (FT, Bezahlschranke) bemĂŒht Bundeskanzler Friedrich Merz die EU, weil er befĂŒrchtet, ein solches amerikanisch-russisches Konsortium könnte schon bald unter FĂŒhrung eines US-Konzerns Gas von den Russen kaufen, um es dann formal als amerikanische Gas durch die NS-1-Pipeline nach Deutschland und in andere EU-LĂ€nder zu verkaufen. Der "Russland-muss-ruiniert werden"-Krieger Merz wĂŒrde dann vor einem Dilemma stehen, denn wenn Deutschland den neuen US-Besitzer von NS-1 mit Sanktionen belegen wĂŒrde, mĂŒsste Merz mit empfindlichen Reaktionen aus Washington rechnen.

Zugleich wĂŒrde Merz mit starken innenpolitischen und auch innerparteilichen Problemen konfrontiert, wenn schon bald ein US-gefĂŒhrtes, russisch-amerikanisches Nord-Stream-1 (NS-1) Pipeline-Konsortium die Gaslieferungen nach Deutschland und andere europĂ€ische LĂ€nder wieder aufnehmen wĂŒrde. Ein US-Konzern verhandelt bereits in Moskau. Nicht wenige Menschen in Deutschland wĂŒrden in der Aussicht auf preiswertere Gas-Importe aus Russland eine Erlösung von ihren schlimmsten Problemen sehen und diese Initiative politisch krĂ€ftig unterstĂŒtzen, schĂ€tzt die FT. Denn in jĂŒngster Vergangenheit sind selbst in CDU-Reihen auf hohem politischen Niveau solche Forderungen bereits laut geworden. Zudem haben laut FT Trumps BemĂŒhungen um eine Normalisierung mit Russland die Debatte ĂŒber Nord Stream in Deutschland neu entfacht:

  • Eine Umfrage von Forsa habe ergeben, dass 49 Prozent der Einwohner von Mecklenburg-Vorpommern, die Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen befĂŒrworten.
  • Im MĂ€rz dieses Jahres habe Michael Kretschmer, CDU-MinisterprĂ€sident des ostdeutschen Bundeslandes Sachsen gesagt, dass die Aufrechterhaltung von Strafmaßnahmen gegen Moskau völlig veraltet sei und ĂŒberhaupt nicht zu dem passe, was die Amerikaner derzeit tun.
  • Die AfD fordere, die Pipelines wieder in Betrieb zu nehmen, da die grĂ¶ĂŸte Volkswirtschaft der Eurozone mit hohen Energiepreisen und Stagnation zu kĂ€mpfen habe.
  • Laut FT wird die Ansicht der AfD von etlichen UnternehmensfĂŒhrern und Politikern aus Merz' eigener CDU und der Partei seiner Koalitionspartner in der SPD geteilt.
  • Auch Dietmar Woidke, SPD-MinisterprĂ€sident des ostdeutschen Bundeslandes Brandenburg, forderte jĂŒngst eine Normalisierung der Handelsbeziehungen Deutschlands mit Russland nach einem Friedensabkommen.
  • Thomas Bareiß, CDU-MdB und Mitglied des neuen Haushaltsausschusses des Bundestags, merkte in einem Post auf LinkedIn positiv an, wie geschĂ€ftsorientiert "unsere amerikanischen Freunde" unter Trump im Umgang mit Russland seien.

Genau das aber will Friedrich Merz verhindern. Er will nicht, dass die Pipelines wieder in Betrieb genommen werden. De facto will er mit seiner Politik der Verweigerung die ĂŒberhöhten Energiepreise in Deutschland auf unabsehbare Zukunft beibehalten und nichts tun, um die WettbewerbsfĂ€higkeit der Industrie wieder herzustellen und die wirtschaftliche Stagnation, die Abwanderung oder Schließung wichtiger Industriezweige wegen zu hoher Energiepreise und den allgemeinen AbwĂ€rtstrend in unserem Land zu stoppen.

Russland zu ruinieren, scheint Kanzler Merz wichtiger als Deutschland zu retten. Um jedoch die wachsende Kritik im ganzen Land und sogar in den eigenen politischen CDU-Reihen gegen seine Politik abzuleiten, greift Merz in die politische Trickkiste, um die EU-Kommission als "Blitzableiter" vorzuschieben. Denn wenn es ihm gelingt, die EU trotz erheblicher WiderstÀnde in anderen MitgliedslÀndern dazu zu bringen, auch NS-1 zu sanktionieren, dann könnte er ruhigen Gewissens seine "HÀnde in Unschuld waschen" und auf die EU-Anordnung verweisen, die ihn zur UntÀtigkeit verdammt.

Alexander Mercouris, ein in alternativen Medienkreisen weltbekannter geopolitischer Kommentator mit Sitz in London, hat am 23. Mai ebenfalls die Causa "Merz und NS-1-Sanktionen durch die EU" aufgegriffen. Er argumentiert, dass Merz offensichtlich bereit sei, die deutsche Wirtschaft auf dem Altar der anti-russischen EU-Sanktionen zu opfern. Vor allem sei Merz besorgt, dass sich die Politik in Deutschland Ă€ndern könnte, womöglich schon bevor den nĂ€chsten regulĂ€ren Bundestagswahlen in drei Jahren, was zu einer Wiederinbetriebnahme von NS-1 fĂŒhren könnte.

Da Merz zukĂŒnftigen deutschen Regierungen nicht traut, dass sie die Politik deutscher Regierungen in den letzten 15 Jahren – nĂ€mlich die Zerstörung der deutschen Industrie – fortsetzen werden, will er die bisherige "Russland-muss-ruiniert-werden"-Politik mithilfe von EU-Sanktionen gegen NS-1 auch gegen eine mögliche zukĂŒnftige AfD-Regierungsbeteiligung "wetterfest" machen. Denn wenn NS-1 erst einmal auf der EU-Sanktionsliste steht, dann wĂ€re ein potenziell großes politisches Problem fĂŒr Merz beseitigt. Im Umkehrschluss bedeute das, so Mercouris, dass eigene politische Probleme fĂŒr Friedrich Merz wichtiger sind als die wirtschaftliche Gesundheit Deutschlands oder die Lebensbedingungen der deutschen Bevölkerung oder die materiellen Bedingungen der Menschen in Europa!

Weiter fĂŒhrt der britische Geostratege Mercouris unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten EU-Beamten aus, dass eine weitere ErklĂ€rung fĂŒr das seltsame Verhalten von Merz im Umlauf ist; dass nĂ€mlich Merz beabsichtige, das Problem der NS-1-Pipeline zu "europĂ€isieren". Dann wĂ€re Berlin im Fall des Zustandekommens des amerikanisch-russischen NS-1-Konsortiums nicht allein dem Druck der USA und Russlands ausgesetzt.

Wie auch immer, Fakt bleibe, dass Friedrich Merz bei der EuropÀischen Kommission lobbyiert, um Deutschlands eigene Pipeline sanktionieren zu lassen. Wörtlich meint Mercouris:

"Ich muss sagen, ich bin fassungslos. Ich finde es absolut unglaublich, dass der deutsche Bundeskanzler bereit ist, derartige Maßnahmen zu ergreifen, um die Zukunft der deutschen Wirtschaft zu sabotieren, indem er zukĂŒnftigen deutschen Regierungen die Reaktivierung von Nord Stream verwehrt. Wie gesagt, es macht mich sprachlos, aber das ist, wozu Deutschland geworden ist, und es zeigt auch, wozu die EuropĂ€ische Union selbst geworden ist.

Denn Merz will eine Situation schaffen, in der zukĂŒnftige deutsche Regierungen keine Option haben, sich anders zu entscheiden. Wenn z. B. in ein oder zwei Jahren im Rahmen einer vorgezogenen Bundestagswahl die AfD die meisten Stimmen erhĂ€lt und eine Regierung gebildet wird, ob mit oder ohne AfD, die mit UnterstĂŒtzung der großen Mehrheit im Bundestag die North Stream-Pipelines wieder öffnen will, kann sie das nicht tun, weil die EU-Sanktionen, fĂŒr die Merz derzeit in BrĂŒssel lobbyiert, den Weg versperren.

Mit anderen Worten, was Merz derzeit tut, soll nicht nur politische Herausforderungen fĂŒr Merz persönlich unterdrĂŒcken, sondern auch Optionen fĂŒr Deutschland in der Zukunft ausschließen und den Deutschen die Wahl verweigern, was sie tun können, um die langfristigen Bedingungen Deutschlands zu verbessern. Ich bin wirklich fassungslos! Nach all den Jahren, in denen wir immer mehr von derartigen Sachen gesehen haben, sollte ich vielleicht aufhören, ĂŒberrascht zu sein, aber ich bin es immer noch."

Vor etwa zwei Wochen, als Putin die 17. Runde der EU-Sanktionen diskutierte, die das Leben der Russen erschweren, merkte der russische PrĂ€sident an, es sei viel wahrscheinlicher, dass dadurch nicht das Leben der Russen, sondern das der Menschen in Europa erschwert werde. Obwohl die EU-Eliten völlig irrational handelten, mĂŒssten die Russen laut Putin weiter davon ausgehen, dass solche außergewöhnlich irrationalen Dinge weiter getan werden, weil die FĂŒhrungskader der EU-LĂ€nder ausgesprochene "Dummköpfe" seien.

UrsprĂŒnglich hieß es in der englischen Übersetzung auf der offiziellen Webseite des Kremls, dass die EU-Eliten "Idioten" seien. SpĂ€ter wurde das abgeschwĂ€cht, weil das von Putin benutzte russische Wort eher jemanden mit "Halbwissen" beschreibt. Das kommt dem deutschen Wort "Dummkopf" wahrscheinlich am nĂ€chsten. Wie auch immer, die Mehrheit der Leser wird wahrscheinlich die erste Version der Übersetzung bevorzugen.

Mehr zum Thema – Merz unterstĂŒtzt ein Nord Stream-Verbot: Wiederinbetriebnahme der Pipeline durch USA verhindern


de.rt.com/meinung/246044-kanzl


Lettland schlĂ€gt EU-Staaten neue "Sicherheitsmaßnahme" vor: Keine Visa mehr fĂŒr russische BĂŒrger


Die lettische Außenministerin Baiba BraĆŸe hat die EU aufgefordert, keine Visa mehr an russische StaatsbĂŒrger auszustellen. Auf der Plattform X argumentierte die Chefdiplomatin des baltischen EU-Staates ihren Appell mit "Sicherheitsbedenken". BraĆŸe berief sich dabei auf Statistiken, wonach die Schengen-Staaten im Jahr 2024 um 25 Prozent mehr Visa fĂŒr russische StaatsbĂŒrger ausgestellt hĂ€tten als im Jahr 2023. Demnach waren im vorigen Jahr mehr als 500.000 Visa an russische BĂŒrger ausgestellt worden – die meisten davon durch Italien.

Latvia calls on the EU countries to halt visa issuance for Russian citizens, citing security concerns.“The number of Schengen visas issued to Russian passport holders in 2024 has increased by 25 % compared to ‘23 figures”. t.co/yhn8fl6VPa
— Baiba BraĆŸe (@Braze_Baiba) May 25, 2025

Zuvor hatte der lettische Innenminister Rihards Kozlovskis in einem Ă€hnlichen Vorstoß die EU aufgefordert, mit der Visa-Vergabe an russische BĂŒrger aufzuhören. Im MĂ€rz sagte er, dass dies die "moralische Pflicht" der EU sei. Der Minister warnte vor einem "hybriden Krieg" Russlands und Bedrohungen, die Touristen aus dem eurasischen Land mit sich bringen könnten.

Anfang Mai veröffentlichte der lettische MilitÀraufklÀrungsdienst Richtlinien zur Identifizierung möglicher Spione und Saboteure aus Russland. Als deren Merkmale wurden dort unter anderem "schlampiges Aussehen" und "mangelnde Hygiene" angegeben.

Kurz nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges Ende Februar 2022 hatte die EU ihr Visumerleichterungsabkommen mit Russland ausgesetzt und BeschrĂ€nkungen fĂŒr Reisen in den Schengen-Raum verhĂ€ngt. Lettland, Estland, Litauen, Polen, Finnland und Tschechien gingen einen Schritt weiter, indem sie aufhörten, Tourismusvisa fĂŒr russische BĂŒrger auszustellen. Auch Norwegen, das eigentlich kein EU-Mitglied ist, folgte dieser Maßnahme.

Mehr zum Thema - Zur Operation nach Russland - Entwicklung des Gesundheitstourismus soll gefördert werden

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de.rt.com/europa/246190-lettla


Asylpolitik: Bundesregierung stoppt Familiennachzug und schnelle EinbĂŒrgerung


Das Bundeskabinett hat heute ĂŒber eingebrachte GesetzentwĂŒrfe "zur VerschĂ€rfung der Migrationspolitik" diskutiert und abgestimmt. Insgesamt sind in der Sitzung drei GesetzesĂ€nderungen im Bundeskabinett beschlossen worden. Laut Medien wird unter anderem die seitens Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) angekĂŒndigte Aussetzung des Familiennachzugs fĂŒr Menschen mit einem sogenannten subsidiĂ€ren Schutzstatus umgesetzt. Zudem ist das zeitnahe Ende der schnelleren EinbĂŒrgerung nach drei Jahren geplant. Kritik zu den BeschlĂŒssen erfolgt umgehend seitens der GrĂŒnen, der Kirche und AuslĂ€nderverbĂ€nde.

Eine Regierungssprecherin bestĂ€tigte der Zeit-Redaktion die Beschlusslage nach dem heute erstmalig tagenden Koalitionsausschuss in Berlin. Dazu heißt es zusammenfassend:

"Das schwarz-rote Kabinett hat die Aussetzung des Familiennachzugs von BĂŒrgerkriegsflĂŒchtlingen beschlossen. Außerdem einigten sich die Ministerinnen und Minister, die schnellere EinbĂŒrgerung von besonders gut integrierten Migranten wieder abzuschaffen."

Der Bundesinnenminister beabsichtige mit dem Vorhaben der Aussetzung, "die Fluchtzuwanderung nach Deutschland zu begrenzen". Der Artikel erlĂ€utert zu den HintergrĂŒnden:

"GeflĂŒchtete mit einem subsidiĂ€ren Schutzstatus haben bereits seit 2016 keinen rechtlichen Anspruch mehr auf den Familiennachzug. Seit 2018 gibt es ein Kontingent mit 12.000 PlĂ€tzen im Jahr, um einigen von ihnen das Nachholen von Kindern, Ehepartnern oder Eltern zu ermöglichen."

Die ARD-Tagesschau berichtet zu den vorab schon bekannten PlÀnen seitens der Bundesregierung:

"Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland wenden sich gegen den Plan von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt, den Familiennachzug von vielen GeflĂŒchteten auszusetzen. Der FlĂŒchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Berliner Bischof, Christian StĂ€blein, forderte in den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft großzĂŒgige Regelungen beim Nachzug enger Familienangehöriger von GeflĂŒchteten, die kein Recht auf Asyl, aber subsidiĂ€ren Schutz haben."

Gleichlautende Kritik erfolgte demnach auch vom katholischen Hamburger Bischof Stefan Heße, "der in der Deutschen Bischofskonferenz fĂŒr das Thema Migration zustĂ€ndig ist". Im Zeit-Artikel heißt es zu der dritten Entscheidung des heutigen Tages:

"Zudem soll Dobrindt zufolge in das Aufenthaltsrecht wieder das Ziel der 'Begrenzung' von Migration mit aufgenommen werden."

GrĂŒnen-Fraktionschefin Katharina Dröge nannte die eingeleiteten Änderungen in der Asylpolitik "eine absolut unbarmherzige Entscheidung" und eine "rĂŒckwĂ€rtsgewandte Politik" der Großen Koalition. Dazu erklĂ€rte sie gegenĂŒber dem Deutschlandfunk:

"Man wisse, dass die Familie fĂŒr Integration ein wichtiger Faktor sei. Zudem betreffe die Maßnahme ĂŒberwiegend Frauen und Kinder, denen durch den Nachzug eine lebensgefĂ€hrliche Fluchtroute erspart bliebe."

Zudem kritisierte sie laut RND die geplante Abschaffung der beschleunigten EinbĂŒrgerung nach drei Jahren als "komplett unsinnig" und ein "Signal des Misstrauens", um zu erklĂ€ren:

"Es geht um Menschen, die alle Voraussetzungen fĂŒr den Erhalt der Staatsangehörigkeit erfĂŒllen, die sich besonders schnell integrieren, die gut Deutsch sprechen und hier arbeiten. Wir sind auf Einwanderung in den Arbeitsmarkt angewiesen."

Der GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Vereins Pro Asyl, Karl Kopp, sprach laut RND "von fatalen Auswirkungen auf das Familienleben der betroffenen Menschen". Das Problem laute demnach:

"Familien werden jahrelang getrennt und viele auch zerstört. Damit wird Integration erschwert. Betroffen sind in der Regel vulnerable Gruppen, die entweder in ihren HerkunftslĂ€ndern bleiben mĂŒssen oder sich auf gefĂ€hrliche, teils tödliche Fluchtrouten begeben."

Der zweite Beschluss des heutigen Tages korrigiert das von der Ampelkoalition reformierte StaatsbĂŒrgerschaftsrecht. Demnach können "besonders gut integrierte AuslĂ€nder", so das RND, "nicht mehr schon nach drei Jahren einen Antrag stellen, InlĂ€nder zu werden – sondern erst nach fĂŒnf Jahren". Die sogenannte "Turbo-EinbĂŒrgerung" war erst vor einem Jahr von der damaligen Ampel-Regierung unter SPD-FĂŒhrung eingefĂŒhrt worden. Minister Dobrindt erklĂ€rte gegenĂŒber der Bild-Redaktion:

"Die Express-EinbĂŒrgerung nach drei Jahren Aufenthalt war ein Irrweg. Wir beenden den jetzt. Die deutsche StaatsbĂŒrgerschaft muss am Ende eines Integrationsprozesses stehen und nicht am Anfang."

Drei Jahre seien laut dem Gesetzentwurf zu kurz, "um sich in die LebensverhĂ€ltnisse in Deutschland integrieren zu können". Die angekĂŒndigten Modifizierungen des Asylrechts, auf die sich Union und SPD bereits im Koalitionsvertrag geeinigt hatten, benötigen noch die Zustimmung des Bundestags.

Mehr zum Thema – "Zum Teil sehr lĂ€stig" – Merkel kritisiert "verschĂ€rfte Grenzkontrollen"


de.rt.com/inland/246196-asylpo


Nach Sturz von Assad in Syrien: Werden TĂŒrkei und Saudi-Arabien von Rivalen zu Partnern?


Die sunnitischen RegionalmĂ€chte TĂŒrkei und Saudi-Arabien haben ĂŒber die Jahre hinweg eine komplizierte und oft strittige Beziehung unterhalten. Ihre Beziehungen haben sich allerdings deutlich erwĂ€rmt, nachdem Baschar al-Assad im Dezember im benachbarten Syrien in einer Blitzoffensive der Islamisten gestĂŒrzt wurde. Seitdem haben die TĂŒrkei und Saudi-Arabien daran gearbeitet, die neue Regierung in Damaskus zu stabilisieren und Syrien wieder in die internationale Gemeinschaft einzubinden.

So war es nicht verwunderlich, dass die ersten Auslandsreisen des selbsternannten PrĂ€sidenten Syriens, Ahmed al-Scharaa, in die Hauptstadt des Königreichs Riad und nach Ankara, die Hauptstadt der TĂŒrkei, fĂŒhrten. Diese neue tĂŒrkisch-saudische Freundlichkeit wurde wĂ€hrend des Besuchs von US-PrĂ€sident Donald Trump im Nahen Osten Anfang des Monats deutlich, als er sich ĂŒberraschend mit dem Islamisten al-Scharaa in Riad traf. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman war anwesend, und der tĂŒrkische PrĂ€sident Recep Tayyip Erdoğan nahm per Telefon an dem Treffen teil.

Als Trump ankĂŒndigte, die gegen Syrien verhĂ€ngten Sanktionen aufzuheben, schrieb er es sowohl dem Kronprinzen als auch Erdoğan zu, ihn zu diesem Schritt ĂŒberredet zu haben.

Als es 2017 zwischen Saudi-Arabien und Katar, einem weiteren reichen arabischen Golfstaat, zu einem diplomatischen Eklat kam, stellte sich die TĂŒrkei auf die Seite Katars. Der Tiefpunkt der Beziehungen kam dann 2018, als ein saudisches Killerkommando Jamal Khashoggi – einen saudischen StaatsbĂŒrger und US-BĂŒrger, der fĂŒr die Washington Post kritisch ĂŒber die saudische Regierung schrieb – im saudischen Konsulat in Istanbul tötete.

Die beiden LĂ€nder haben im Grunde eine unterschiedliche Einstellung zum politischen Islam. Die TĂŒrkei hat in den vergangenen Jahren die Muslimbruderschaft unterstĂŒtzt, eine panarabische islamistische Bewegung, die Saudi-Arabien und mehrere andere LĂ€nder im Nahen Osten als Terrororganisation betrachten. Dies sagte Sinem Cengiz, ein tĂŒrkischer Forscher am Zentrum fĂŒr Golfstudien der UniversitĂ€t Katar gegenĂŒber AP-Agentur.

Nachdem der Arabische FrĂŒhling im Jahr 2011 ĂŒber die Region hinweggefegt war, unterstĂŒtzte die TĂŒrkei die VolksaufstĂ€nde offen, wĂ€hrend das Königreich zurĂŒckhaltend blieb. Allerdings unterstĂŒtzten sowohl Ankara als auch Riad die Anti-Assad-Islamisten wĂ€hrend des 13-jĂ€hrigen Konflikts in Syrien.

Riad und Ankara haben in letzter Zeit auch eine gemeinsame Front gebildet, um ein Gegengewicht zu Israel zu bilden, das al-Scharaa, dem ehemaligen AnfĂŒhrer einer mit Al-Qaida verbundenen militanten Gruppe, misstraut. Seit dem Sturz Assads hat Israel Luftangriffe geflogen und eine von der UNO ĂŒberwachte Pufferzone innerhalb Syriens besetzt.

Salem El Yami, ein ehemaliger Beamter des saudi-arabischen Außenministeriums und politischer Analyst, sagte gegenĂŒber AP, dass die neue syrische FĂŒhrung "eine wichtige Rolle spielen" mĂŒsse, um die Beziehungen zu den VerbĂŒndeten auszubalancieren, anstatt sie gegeneinander auszuspielen. "Wenn die saudisch-tĂŒrkische Koordinierung in Syrien erfolgreich ist, kann man davon ausgehen, dass sie zur StabilitĂ€t Syriens und folglich zur Ruhe und StabilitĂ€t in der Region beitrĂ€gt", sagte er.

Mehr zum Thema - Trump schließt Milliardendeal mit Saudi-Arabien: KI und RĂŒstungsexporte im Fokus


de.rt.com/der-nahe-osten/24618


Gipfeltreffen in Malaysia: ASEAN-Staaten wollen Zollvereinbarungen mit USA


Die Staats- und Regierungschefs SĂŒdostasiens haben sich am Dienstag darauf verstĂ€ndigt, dass etwaige bilaterale Abkommen mit den Vereinigten Staaten ĂŒber Handelszölle den Volkswirtschaften der jeweils anderen Seite nicht schaden werden. Dies gab der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim bekannt. In Malaysia hat am Montag das Gipfeltreffen des Verbandes sĂŒdostasiatischer Staaten, ASEAN begonnen.

Anwar, der derzeitige Vorsitzende des Verbandes SĂŒdostasiatischer Nationen, sagte, man habe sich auf dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Kuala Lumpur darauf geeinigt, dass bei allen mit Washington ausgehandelten bilateralen Abkommen die Interessen der gesamten Region gewahrt bleiben sollten.

Der ASEAN-Gruppe gehören zehn sĂŒdostasiatische LĂ€nder an, die besonders in wirtschaftlichen, politischen und sozialen Bereichen zusammenarbeiten. Dazu zĂ€hlen unter anderem Indonesien, Thailand, Vietnam und Kambodscha.

Das ASEAN-Treffen fand in einer Zeit globaler MarktvolatilitĂ€t und verlangsamten Wirtschaftswachstums sowie inmitten der Ungewissheit ĂŒber einen Handelskrieg statt, der seit der AnkĂŒndigung weitreichender Zölle durch US-PrĂ€sident Donald Trump am "Tag der Befreiung" entstanden ist.

SĂŒdostasien gehört zu den Regionen, die am stĂ€rksten von den Zöllen betroffen sind. Sechs dieser LĂ€nder mĂŒssen im Juli mit Abgaben zwischen 32 Prozent und 49 Prozent rechnen, falls die Verhandlungen ĂŒber Zollsenkungen scheitern. "WĂ€hrend wir mit den bilateralen Verhandlungen fortfahren (...) sind wir ĂŒbereingekommen, mit der ASEAN zu vereinbaren, dass Entscheidungen nicht auf Kosten anderer LĂ€nder getroffen werden dĂŒrfen", sagte Anwar auf einer Pressekonferenz.

Mit einem gemeinsamen Bruttoinlandsprodukt von mehr als 3,8 Billionen Dollar befinden sich die ASEAN-Mitglieder in einer prekĂ€ren Lage gegenĂŒber den Vereinigten Staaten, die der grĂ¶ĂŸte Absatzmarkt fĂŒr die Exporte der Region und damit der wichtigste Motor fĂŒr ihr Wachstum sind. ASEAN-Gruppe soll Trump schriftlich um ein Treffen zwischen den Vereinigten Staaten und ASEAN zu den Zöllen gebeten haben.

Der regionale Zusammenschluss sĂŒdostasiatischer Staaten hatte am Dienstag auch ein Gipfeltreffen mit China und sechs LĂ€ndern des Persischen Golfs abgehalten, um "das wirtschaftliche Engagement auszuweiten und die WiderstandsfĂ€higkeit inmitten der globalen HandelsvolatilitĂ€t aufgrund der US-Zollerhöhungen zu stĂ€rken".

China ist der wichtigste Handelspartner der ASEAN und versucht, sich inmitten seiner RivalitĂ€t mit den USA als zuverlĂ€ssiger VerbĂŒndeter der Region zu prĂ€sentieren. Die Mitglieder des Golf-Kooperationsrats liefern zudem mehr als ein Drittel der chinesischen Rohölimporte.

Die Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Staaten riefen auf dem Gipfel dazu auf, die vorĂŒbergehende Waffenruhe im von der Armee regierten Myanmar auf das ganze Land auszuweiten, um den Konfliktparteien die Möglichkeit zu geben, Vertrauen aufzubauen und nach vier Jahren des Aufruhrs auf einen Dialog hinzuarbeiten.

Mehr zum Thema – Trumps irrsinniger Zollkrieg gegen China


de.rt.com/asien/246177-gipfelt


Ehemalige Brigade des Rechten Sektors am Frontabschnitt Donezk-SĂŒd faktisch eliminiert


Die 67. SelbststĂ€ndige Mechanisierte Brigade der ukrainischen StreitkrĂ€fte, aufgestellt aus KĂ€mpfern verschiedener nazistischer Terrororganisationen, darunter des Parteienverbands "Rechter Sektor", dessen militĂ€rischer Arm sie in Vergangenheit auch war, wurde bei Versuchen, die Stellungen in sĂŒdlicher Richtung Donezk zu halten, nahezu eliminiert. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur TASS mit Verweis auf Quellen in Russlands MilitĂ€r beziehungsweise bei den Sicherheitsbehörden. Zuletzt wurde ĂŒber die Verlegung eines Bataillons aus Reserven der Brigade dorthin berichtet. TASS zitiert:

"Weniger als 20 Prozent der 67. Brigade sind noch ĂŒbrig. Das ukrainische Kommando hat ihr Personal in endlosen Versuchen, die Stellungen am Frontabschnitt Donezk-SĂŒd zu halten, verheizt."


Verbleibendes MilitÀrpersonal der Brigade sei nach Angaben des GesprÀchspartners der Nachrichtenagentur nicht kampfbereit.

Schwere Verluste bei der 67. Brigade, allerdings bei Belowody, also an einem weit entfernten Frontabschnitt im nördlichen Grenzgebiet Sumy der ehemaligen Ukrainischen SSR, hatten Quellen in den russischen Sicherheitsorganen beziehungsweise beim MilitĂ€r bereits zuvor vermeldet. Auch dort hatten Einheiten der Brigade die Aufgabe, Stellungen zu halten – jedoch suchten deren Truppen, durch diese Verluste bewogen, massenweise das Weite und versteckten sich im tieferen Hinterland des Gebiets, wo die ukrainische MilitĂ€rpolizei nach ihnen fahndet. Bei Belowody wurde die VerstĂ€rkung der Brigade dadurch erschwert, dass auch ihre Frontnachbarn zwar nicht in NahkĂ€mpfe verwickelt waren, aber ebenfalls Artilleriebeschuss und der Einwirkung von Drohnen seitens Russlands MilitĂ€r ausgesetzt wurden. Zudem machte sich in der 21. Brigade, deren Einheiten die 67. hĂ€tten wieder aufstocken sollen, ebenfalls eine Tendenz der Befehlsverweigerung breit.

Belowody und Wladimirowka im Gebiet Sumy wurden am 26. Mai 2025 fĂŒr durch Russlands Truppen befreit erklĂ€rt.

Mehr zum Thema - Blutpumpen fĂŒr den Rechten Sektor in Grenzgebiet Sumy und fallende Kampfmoral am Frontabschnitt


de.rt.com/europa/246178-ehemal


Getarnte Leopard-2-Panzer rollen durch Österreich: Regierung schweigt


FrĂŒhmorgens gegen 7:26 Uhr passiert ein schwerer Zug mit Leopard-2-Kampfpanzern den Bahnhof St. Pölten. Die Fahrzeuge: grau ĂŒberlackiert, jedes Herkunftszeichen entfernt. Der Zielort: unbekannt. Die Reaktion der Regierung? Schweigen – oder demonstrative Ahnungslosigkeit.

Auf einem mittlerweile weitverbreiteten Video sind mehrere Leopard-2-Panzer zu sehen – ein Modell, das sowohl in der Schweiz als auch bei NATO-Armeen im Einsatz steht.

Behörden im Schweigemodus

Markierungen, Embleme, HerkunftslĂ€nder? Fehlanzeige. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass diese Fahrt möglichst unbemerkt verlaufen sollte – und dass jemand darauf achtete, keine Spuren zu hinterlassen.

Das österreichische Portal exxpress konfrontierte vier Institutionen – Verteidigungs-, Innen- und Außenministerium sowie die ÖBB – mit dem Video. Die Antworten fielen durchgehend ausweichend aus: Keine Stelle sieht sich verantwortlich, keine gibt Auskunft.

"Dem BMI liegt kein Antrag fĂŒr eine Durchfuhr von Panzern am 16. Mai 2025 vor",


erklÀrte das Innenministerium lapidar.

"Kein Truppenaufenthalt gemĂ€ĂŸ Gesetz",


hieß es aus dem Verteidigungsministerium.

Das Außenministerium antwortete auf Anfragen schlichtweg gar nicht.


Die ÖBB wiederum verweisen auf eben jene Ministerien, die sich nicht zustĂ€ndig fĂŒhlen. Dabei mĂŒssen die Bundesbahnen wissen, welches Transportgut sie befördern – und wer dafĂŒr bezahlt hat.

Juristisch ist die Lage komplex – aber nicht eindeutig. Zwar ist laut § 5 Abs. 2a des Kriegsmaterialgesetzes die Durchfuhr zwischen zwei EU-Staaten grundsĂ€tzlich bewilligungsfrei, doch das enthebt Österreich nicht der Pflicht zur Dokumentation und Kenntnisnahme – insbesondere dann, wenn es sich um den Transport in ein Kriegsgebiet handeln könnte.

Und genau hier liegt das Problem: Wenn die Panzer etwa ĂŒber die Slowakei oder Tschechien weiter in die Ukraine gebracht wĂŒrden, handelte es sich nicht mehr um eine interne EU-Verbringung. SpĂ€testens dann greift § 3 Abs. 4 KMG, der eine Zustimmungspflicht fĂŒr die Lieferung in Drittstaaten vorsieht.

Doch wie soll Österreich zustimmen oder ablehnen – wenn es offiziell gar nichts weiß?

Ein neutraler Staat darf in einem bewaffneten Konflikt nicht Partei ergreifen. Wenn Österreich allerdings die Augen verschließt, um militĂ€risches GerĂ€t durch sein Gebiet passieren zu lassen, das möglicherweise auf ukrainischen Schlachtfeldern landet, stellt sich die Frage: Ist das noch NeutralitĂ€t – oder schon ein Bruch derselben?

Völkerrechtlich wĂ€re es zumindest fragwĂŒrdig. Politisch ist es heikel. Und moralisch eine Ausrede.

Wer nicht wissen will, was er duldet, kann sich nicht auf NeutralitÀt berufen.


Die Strategie scheint dennoch zu sein: keine Kenntnisnahme, keine Verantwortung. Im Ergebnis ermöglicht das aber potenziell geheime Waffenlieferungen durch österreichisches Staatsgebiet – unter Missachtung demokratischer Kontrollinstanzen.

Anders, die Schweiz: Als im Jahr 2023 stillgelegte Leopard-2-Panzer an Deutschland zurĂŒckverkauft wurden, bestand Bern ausdrĂŒcklich darauf, dass sie nicht an die Ukraine weitergegeben werden. Berlin versprach es. Kommt es dennoch anders, wĂ€re das diplomatisch ein Affront.

Umso beunruhigender ist der Gedanke, dass ebendiese Panzer – grau lackiert und unkenntlich gemacht – nun durch Österreich rollen könnten. Noch ist es Spekulation, doch Gewissheit kann es nur durch Transparenz geben.

Diese fehlt. Und sie fehlt – mit System.

Mehr zum Thema – Liveticker Ukraine-Krieg


de.rt.com/oesterreich/246182-l


Differenzen ĂŒberschatten den Antrittsbesuch von Außenminister Wadephul in den USA


Deutschlands Außenminister Johann Wadephul wird heute zu seinem Antrittsbesuch in den USA erwartet. Dort will er sich um die UnterstĂŒtzung der deutschen Haltung im Ukraine-Konflikt durch die USA bemĂŒhen. Vor seinem Abflug warb der CDU-Politiker fĂŒr eine gemeinsame harte Haltung gegenĂŒber Russland.

"Wie wichtig unser transatlantischer Schulterschluss fĂŒr die Freiheit in Europa ist, fĂŒhrt uns Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine eindringlich vor Augen. Putin setzt seine Angriffe mit unverminderter BrutalitĂ€t fort, trotz der intensiven Friedensdiplomatie der letzten Wochen – auch und gerade durch die USA. Bei meinen GesprĂ€chen in Washington wird es daher um unsere gemeinsamen Ziele gehen: Wir wollen das Sterben in der Ukraine endlich beenden, wir wollen einen sofortigen Waffenstillstand und wir wollen einen nachhaltigen Frieden. Damit Putin endlich an den Verhandlungstisch kommt, damit Russland endlich in ernsthafte Verhandlungen einsteigt, mĂŒssen wir den Druck aufrechterhalten. Wir EuropĂ€er werden die Sanktionsschrauben weiter anziehen, auch der US-Kongress ist zu mehr Sanktionen bereit."

Damit setzt Wadephul die Außenpolitik Baerbocks fort. Auch Baerbock hat behauptet, sie setze sich fĂŒr Frieden in der Ukraine ein. Allerdings gibt es aus Deutschland bisher keine eigene Friedensinitiative. Im Gegenteil unternimmt Deutschland alles, um den Krieg zu verlĂ€ngern. Dazu gehört auch die Forderung nach einem sofortigen, bedingungslosen Waffenstillstand und die Absicht, die USA als Partei im Konflikt zu halten. Da die Ukraine bisher alle Vereinbarungen gebrochen hat, ist die Forderung eines sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstands unrealistisch. Darauf zu beharren und die Forderung mit Drohungen zu verknĂŒpfen, stellt daher eine Eskalation dar.

Dementsprechend verspricht Wadephul, dass Deutschland an seinem Projekt der Militarisierung und AufrĂŒstung festhalten will. Russland sei die grĂ¶ĂŸte Bedrohung, glaubt Wadephul und rechtfertigt damit den Plan, die MilitĂ€rausgaben Deutschlands auf fĂŒnf Prozent des BIP zu erhöhen. FĂŒr das Jahr 2024 hĂ€tte das bedeutet, dass die Bundesrepublik mehr als 215 Milliarden Euro fĂŒr RĂŒstung ausgegeben hĂ€tte. Das entspricht fast einer Verdreifachung der bisherigen Aufwendungen fĂŒr Verteidigung.

Dass die Interessen zwischen den USA und Deutschland auseinanderlaufen, macht ein weiterer Punkt auf der Liste der Themen deutlich, die Wadephul in Washington anschneiden möchte. Wadephul will sich fĂŒr den Abbau von Zollschranken einsetzen. Es brauche BrĂŒcken aus Partnerschaft und Vertrauen, teilt der Außenminister vor seiner Abreise mit. Der Streit um die deutschen HandelsbilanzĂŒberschĂŒsse tobt allerdings schon seit der Administration Obama.

Trotz der offenen Differenzen hÀlt Wadephul an der transatlantischen Partnerschaft fest.

"Kaum einem Land haben wir Deutsche so viel zu verdanken wie den USA. Dass wir heute in Deutschland in Freiheit und Wohlstand leben können, als Teil einer starken europÀischen Familie, ist auch das Ergebnis der vorausschauenden Friedenspolitik der Vereinigten Staaten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren."

Dass es die Sowjetunion war, die darauf vertraut hat, dass Deutschland seine Lektion aus der Geschichte gelernt hat und bereit zur Wiedervereinigung und zur SouverÀnitÀt ist, hat man im AuswÀrtigen Amt inzwischen vergessen.

Mehr zum Thema – Schock fĂŒr Klingbeil? – USA wollen russische MilitĂ€roperation nicht als "illegal" bezeichnen


de.rt.com/inland/246187-differ


Lawrow: Neue GesprÀchsrunde zwischen Russland und Ukraine steht bevor


Der Termin fĂŒr die nĂ€chste GesprĂ€chsrunde zwischen Russland und der Ukraine werde in "sehr naher Zukunft" bekannt gegeben, sagte Außenminister Sergei Lawrow bei einem Treffen hoher Vertreter zu Sicherheitsfragen.

Er betonte, Moskau werde weiterhin auf der Abschaffung aller "diskriminierenden Gesetze" bestehen, so wie es bei den ersten direkten GesprÀchen zwischen Russland und der Ukraine seit drei Jahren am 16. Mai in Istanbul der Fall war.

Er zitierte die UN-Charta, in der es heißt:

"Die territoriale IntegritÀt aller Staaten, deren Regierungen den Grundsatz der Selbstbestimmung der Völker nicht verletzen und die als solche die gesamte in dem betreffenden Gebiet lebende Bevölkerung vertreten, ist zu achten."


Die Frage, ob das Kiewer Regime nach dem Staatsstreich im Februar 2014 die gesamte Bevölkerung des Landes vertrete, verneinte er. Wie Lawrow feststellte, sind in der Ukraine die russische Sprache, die Kultur, die Traditionen und die russischsprachigen Medien per Gesetz kategorisch verboten.

"Letztes Jahr wurde ein Gesetz verabschiedet, das die kanonische Orthodoxie, die kanonische ukrainisch-orthodoxe Kirche, verbietet", fuhr er fort.

"Dies ist ein eklatanter Verstoß gegen ein weiteres Grundprinzip der UN-Charta, wonach alle Staaten verpflichtet sind, die Menschenrechte unabhĂ€ngig von Ethnie, Geschlecht, Sprache und Religion zu gewĂ€hrleisten."


Außerdem sei die Bedingung der russischen Seite fĂŒr die Beilegung des Konflikts die RĂŒckkehr der Ukraine zu einem neutralen, bĂŒndnisfreien und atomwaffenfreien Status, fĂŒgte Lawrow hinzu. Der Minister betonte, dass der "Auslöser" des Konflikts die Osterweiterung der NATO sei, auch auf Kosten einer möglichen Mitgliedschaft der Ukraine.

"Verhandlungen sind besser als Krieg, aber um Erfolge zu erzielen, und davon sind wir zutiefst ĂŒberzeugt, ist es notwendig, die Ursachen des Konflikts zu beseitigen, wie der russische PrĂ€sident wiederholt betont hat", sagte Lawrow.


Wo die nĂ€chste Runde der GesprĂ€che stattfinden wird, steht noch nicht fest. US-PrĂ€sident Donald Trump schlug den Vatikan als Ort der Verhandlungen vor. Moskau begrĂŒĂŸte die Initiative nicht. Der Kreml erklĂ€rte, er habe einem Treffen im Vatikan nicht zugestimmt, und Lawrow nannte diese Option "unelegant".

Nach Angaben von Reuters halte Russland den Vatikan nicht fĂŒr eine "ernsthafte Plattform" fĂŒr GesprĂ€che, weil der Vatikan nicht neutral sei und auf NATO-Territorium liege. DarĂŒber hinaus könnten die russischen Verhandlungsteilnehmer wegen Sanktionen nicht nach Italien reisen.

US-Vertreter ziehen auch Genf als möglichen Verhandlungsort in Betracht. Die Schweiz erklĂ€rte, sie sei bereit, "gute Dienste" anzubieten. Russland wĂŒrde hingegen die TĂŒrkei, Katar, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Saudi-Arabien als Plattform fĂŒr GesprĂ€che bevorzugen.

Wie die Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am Dienstag erklĂ€rte, arbeitet Russland derzeit an einem Memorandum zu kommenden Friedensverhandlungen. Bereits zuvor hatte das Außenministerium betont, dass das Papier die Grundlage fĂŒr eine "nachhaltige, langfristige und umfassende Vereinbarung" schaffen solle. Außenminister Sergei Lawrow kommentiere die Fortschritte an dem Entwurf laut Sacharowa "praktisch tĂ€glich".

Mehr zum Thema - Istanbul: GesprĂ€che ĂŒber Ukraine-Frage werden hinter den Kulissen weitergefĂŒhrt


de.rt.com/europa/246189-lawrow


TotalitĂ€re Ukraine: UnerwĂŒnschtes Beten zuhause wird Besuch des SBU zur Folge haben


Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) wird GlĂ€ubige der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) auch beim hĂ€uslichen Beten ĂŒberwachen. Dies gab der Vorsitzende des Rada-Ausschusses fĂŒr humanitĂ€re und Informationspolitik, Nikita Poturajew, Abgeordneter von Selenskijs Partei "Diener des Volkes", bekannt.

Ihm zufolge werden die GlĂ€ubigen vom SBU zur Rechenschaft gezogen, sollte sich herausstellen, dass sie in den Gottesdiensten "Propaganda fĂŒr die russische Welt" machen. Eine unverhohlene Drohung.

"Wenn sie sich dort irgendwo in einer HĂŒtte versammeln und dort Propaganda fĂŒr die russische Welt machen, dann wird zu ihnen nicht der DESS (Staatlicher Dienst fĂŒr Ethnien und Religionspolitik – Anm. d. Red.) kommen, sondern der SBU, der im ukrainischen Volk Dienst Gottes genannt wird. Und damit wird alles enden – nur schlimmer, und ich wĂŒrde niemandem raten, dieses Spiel zu spielen,"

sagte Poturajew, ein einschlÀgig bekannter Radikaler und Hassprediger, wörtlich. Der Abgeordnete antwortete damit auf die Frage einer Journalistin eines westukrainischen TV-Senders aus Lwow (Lemberg), was man mit den GlÀubigen der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche tun werde, die sich "illegal" in Wohnungen zum gemeinsamen Beten versammeln.

Man kann sich unschwer vorstellen, dass der SBU genĂŒgend VorwĂ€nde haben wird, um nach Poturajews Duktus "Propaganda fĂŒr die russische Welt" zu wittern: Die UOK verehrt mehrere im Lauf der Jahrhunderte heilig gesprochene russische FĂŒrsten wie Alexander Newski und Dmitri Donskoj und auch den letzten russischen Zaren Nikolaus II. und dessen Familie. Die Gebetssprache ist traditionell kirchenslawisch, aus dem sich auch das moderne Russisch entwickelt hat und das vom Russischen daher nur fĂŒr Eingeweihte und Linguisten zu unterscheiden ist. Schlussendlich ist den nicht vom Nationalismus verfĂŒhrten orthodoxen GlĂ€ubigen der UOK auch die Friedens- und Versöhnungsbotschaft nĂ€her als die Atheisten oder Satans- und Götzenanbeter der Asow-Brigade.

Wie RT DE mehrmals berichtet hat, ist die bisherige Mehrheitskonfession der Ukraine, die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, die kanonisch zum Moskauer Patriarchat zĂ€hlt, aber weitgehend eigenstĂ€ndig ist und sich selbst verwaltet, seit 2014 in zunehmendem Maß staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Die Kirchengemeinden wurden aus ihren Kirchenbauten vertrieben, Geistliche wurden strafrechtlich verfolgt.

Zwei unkanonische Abspaltungen wurden von den neuen Machthabern seit dem Sieg des Maidan bevorzugt und mit staatlichen Mitteln bedacht, etwa im Rahmen der EinfĂŒhrung der MilitĂ€rkaplĂ€ne. Ungehindert, teilweise sogar mit staatlicher UnterstĂŒtzung, ergriffen AnhĂ€nger der Abspaltungen unter Einsatz von Gewalt Besitz von Kirchen und verdrĂ€ngten die traditionellen Gemeinden.

Ende 2018 waren die Abspaltungen unter der Schirmherrschaft des damaligen PrĂ€sidenten Poroschenko zur offiziellen "Orthodoxen Kirche der Ukraine" vereinigt worden, die 2019 von dem Patriarchen von Konstantinopel als "unabhĂ€ngig" anerkannt wurde. In der orthodoxen Weltkirche ist dieser Akt umstritten und wird teilweise als ein nicht kanonischer Eingriff in den Hoheitsbereich des Moskauer Patriarchen verurteilt. Nur vier der fĂŒnfzehn orthodoxen Weltkirchen haben die "Orthodoxe Kirche der Ukraine" anerkannt. Unter den ukrainischen GlĂ€ubigen erfĂ€hrt die NeugrĂŒndung bislang nur beschrĂ€nkte Anerkennung: Mit ca. 8.000 Gemeinden bleibt die kanonische UOK nach wie vor die grĂ¶ĂŸte Konfession im Land.

Trotzdem hat das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, im August 2024 ein Gesetz zum Verbot der UOK beschlossen, das Selenskij unterzeichnet hat. Die UOK hat demnach ab Inkrafttreten des Gesetzes neun Monate Zeit, sich umzubenennen und die kanonische Bindung zu Moskau zu lösen, danach ist sie verboten. Diese Frist lÀuft in wenigen Wochen ab.

Mehr zum Thema – Zum Verbot der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche: Glaubensfreiheit mit FĂŒĂŸen getreten


de.rt.com/international/246164


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