Ehemaliger Premierminister: Russland hat die Ukraine in den 1990er Jahren "verpasst"


In den 1990er Jahren glaubten die russischen Behörden, dass die Ukraine "nirgendwo hingeht", und das war ein "großer strategischer Fehler". Daher müsse Moskau "die verlorene Zeit wieder aufholen", sagte der ehemalige russische Ministerpräsident Sergei Stepaschin dem russischen Journalisten Pawel Sarubin. Er erklärte:

"In Russland dachte man, dass es sich um brüderliche Menschen handelte, die nirgendwo hingehen würden, sondern darüber hinwegkommen würden. Aber die Yankees, Westeuropa und alle anderen haben dort systematisch gearbeitet."


Auf die Frage, ob Russland in den 1990er Jahren in der Lage war, diese Situation zu lösen, antwortete Stepaschin:

"Es war möglich, sich zu engagieren, es war möglich, nach Leuten zu suchen, mit denen man zusammenarbeiten konnte. Ich sage Ihnen das als ehemaliger FSB-Direktor. Wir haben es verpasst, leider, wir haben es verpasst."


Stepaschin war von 1994 bis 1995 Direktor des Föderalen Dienstes für Spionageabwehr (FSK), und 1995 wurde er Chef des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB).

In den vergangenen 30 Jahren seien die Einwohner der Ukraine einer "Gehirnwäsche" unterzogen worden, meint der ehemalige Premierminister. Als Beispiel führt er die Bücher in der Schulbibliothek von Mariupol an, die er nach eigenen Angaben unmittelbar nach der Übernahme der Stadt durch russische Soldaten besucht hat.

Der Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft war von 1999 bis 2019 zwischen Russland und der Ukraine in Kraft. Er setzte die Anerkennung der Unverletzlichkeit der Grenzen, die Achtung der territorialen Integrität, die friedliche Beilegung von Streitigkeiten, die Weigerung, Territorien zum Nachteil der Sicherheit der jeweils anderen Seite zu nutzen, und den Verzicht auf Gewaltanwendung oder Gewaltandrohung, einschließlich wirtschaftlichen und sonstigen Drucks, voraus.

Russland sei beim Abschluss des Vertrags "von den besten Absichten ausgegangen", aber das Dokument enthalte "keinerlei Garantien, Bedingungen für die Kontrolle dieser Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft". Und "das alles hat zu dem geführt, was nun daraus geworden ist", beklagte Konstantin Satulin, erster stellvertretender Vorsitzender des Staatsduma-Ausschusses für GUS-Angelegenheiten, eurasische Integration und Beziehungen zu Landsleuten.

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Proteste in Los Angeles eskalieren in der Nacht weiter


In der Nacht eskalierten die Proteste in Los Angeles weiter. Die Polizei erklärte inzwischen die gesamte Innenstadt zum Sperrgebiet und weitete damit das Gebiet aus, in dem Versammlungen untersagt sind. Mehrere dutzend Demonstranten wurden festgenommen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.

US-Medien berichten von Angriffen auf Einsatzkräfte. Die Nachrichtenagentur AP zeigte, wie Polizisten unter einer Brücke Schutz suchen, während neben ihren vor der Brücke abgestellten Einsatzfahrzeugen Rauch aufsteigt. Inzwischen sind Polizeihubschrauber im Einsatz. Ein Sprecher der Polizei sagte gegenüber dem US-Sender CNN, man nehme weitere Demonstranten fest. Es gibt Berichte über Plünderungen im Bankenviertel von Los Angeles, die aber bisher nicht offiziell bestätigt wurden.

Die Proteste richten sich gegen die restriktive Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump. Sie werden von Gewalt begleitet, sodass die US-Regierung die Nationalgarde entsandte. Zudem sind Marines im Einsatz.

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de.rt.com/nordamerika/247227-p…

Kiew haut die US-Kapitalisten übers Ohr


Von Nikolai Storoschenko

Vor zehn Jahren stand die Ukraine nach dem Maidan aufgrund von Zahlungsausfällen bei ihren Auslandsschulden kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. Der damaligen Regierung gelang es, eine Umschuldung zu vereinbaren, wobei die Hauptgläubiger US-amerikanische Investoren waren. Im Gegenzug für den Erlass von 3,24 Milliarden US-Dollar und die Umstrukturierung von Zahlungen in Höhe von 14,4 Milliarden US-Dollar erhielten die Gläubiger ein spezielles Instrument – sogenannte BIP-Warrants. Diese wurden bis 2040 ausgegeben und garantierten Zahlungen der Ukraine für den Fall, dass ihre Wirtschaft aktiv wachsen würde.

Die Bedingungen waren wie folgt: Wenn das jährliche Wachstum drei Prozent nicht übersteigt, werden keine Zahlungen geleistet. Bei einem Wachstum zwischen drei und vier Prozent zahlt die Ukraine 15 Prozent des Betrags, der drei Prozent übersteigt (das heißt 0,15 Prozent des BIP bei einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent pro Jahr). Bei einem Wachstum von über vier Prozent 0,15 Prozent des BIP + 0,4 Prozent des Wachstums über vier Prozent. Das heißt, bei einem Wachstum von fünf Prozent müssten bereits 0,55 Prozent des BIP abgeführt werden.

Und nun ist die Ukraine im Grunde genommen in die Falle des Wortlauts des Vereinbarungsdokuments geraten. Im Jahr 2023 verzeichnete ihre Wirtschaft ein Wachstum von 5,3 Prozent (nach einem Rückgang von fast 30 Prozent im Jahr 2022) – der sogenannte Low-Base-Effekt. Formal gesehen gibt es also ein Wachstum, und dafür muss bezahlt werden. Dabei sind 665 Millionen US-Dollar nur die erste Zahlung. Insgesamt wird das "Wirtschaftswachstum" von 2023 den ukrainischen Staat laut ukrainischen Quellen fast 1,2 Milliarden US-Dollar an Zahlungen an die Inhaber von Optionsscheinen kosten.

Noch im Jahr 2022 konnte Kiew mit ihnen eine zweijährige Aussetzung der Verpflichtungen vereinbaren – im Austausch für eine entsprechende Verlängerung der Laufzeit des Abkommens (um Zahlungen für 2021 in Höhe von 120 Millionen US-Dollar zu vermeiden). Offenbar hoffte man damals in Kiew noch, die Situation innerhalb dieser Frist zu klären – auf militärischem oder diplomatischem Wege. Aber nun sind alle Zahlungsaufschübe abgelaufen, und es ist Zeit zu zahlen.

Die Ukraine hat sich geweigert, ihre Verpflichtungen gegenüber den US-Amerikanern einzuhalten. Aufgrund dieser Verpflichtungen wurde ein technischer Zahlungsausfall konstatiert. Was bedeutet das für die Ukraine und welche möglichen Folgen hat dies?

In der Regel wirkt sich ein Zahlungsausfall (partiell, technisch, staatlich) negativ auf die Bonität eines Landes aus. Und Regierungen greifen nur in Extremfällen zu einem solchen Schritt. Dies ist jedoch in der Ukraine eindeutig nicht der Fall.

Seit vier Jahren dauern dort bereits vollwertige Kampfhandlungen an. Seit dem "Euromaidan" hat sich das Staatsgebiet um etwa 20 Prozent und die Bevölkerung um 25 bis 30 Prozent verringert. Der Haushalt deckt die Ausgaben für die Armee, während alles andere durch internationale Hilfe finanziert wird. Für einen Kreditgeber gibt es kaum ein beängstigenderes Szenario. Daher dürften Zahlungsverzögerungen, die formal nicht einmal als Staatsschulden gelten, dem Image des Landes kaum schaden.

Darüber hinaus geben sich die Ukrainer selbstbewusst und behaupten, dass das Geld vorhanden war. Der ukrainische Ökonom Daniil Monin kommentiert die Situation wie folgt:

"Natürlich hätten sie die Schulden aus den Optionsscheinen begleichen können. Aber sie haben es nicht getan, und das ist auch gut so. Ein Default ist ein Default. Und zwar einer, der mit dem IWF abgestimmt wurde."

Er weist darauf hin, dass auf den Konten der Regierung und der lokalen Haushalte am 1. Mai 2025 noch 475 Milliarden Griwna (mehr als elf Milliarden US-Dollar) verblieben waren. Auch die Verschlechterung der Ratings beunruhigt ihn nicht:

"Na ja, sie (die Ratings der Ukraine) werden fallen, und was dann? Auf die Überweisung von Geldern aus den ERA (Einnahmen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten) wird sich das sicherlich nicht auswirken. Auch der IWF gibt weiter Geld."

Der Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Finanzen, Steuer- und Zollpolitik Daniil Getmanzew äußert sich in ähnlicher Weise.

Er erinnert auch daran, dass es Kiew im vergangenen Jahr, als die Ukraine die Umstrukturierung von Anleihen im Wert von 20 Milliarden US-Dollar vereinbarte (damals wurde auch aktiv über einen möglichen Zahlungsausfall diskutiert), gelang, die Abschaffung des Cross-Default-Prinzips (bei dem ein Zahlungsausfall bei einer Verbindlichkeit auch als Zahlungsausfall bei allen anderen Verbindlichkeiten gilt) zu vereinbaren.

Es gibt jedoch auch andere Meinungen. So geht aus einer Erklärung des Abgeordneten Jaroslaw Schelesnjak hervor, dass die Gelder im ukrainischen Haushalt rapide zur Neige gehen würden.

Bereits im Mai beliefen sich die Mehrausgaben für das Militär auf 200 Milliarden Griwna (4,8 Milliarden US-Dollar), doch bis zum Monatsende stieg die Schätzung der Mehrausgaben auf 400 bis 500 Milliarden Griwna (9,7 bis zwölf Milliarden US-Dollar). Dies droht zu einem Defizit am Jahresende zu führen. Darüber hinaus drohen der Ukraine durch den kürzlich diskutierten Austausch sterblicher Überreste von Soldaten zwischen Russland und der Ukraine zusätzliche Ausgaben in Höhe von weiteren 90 Milliarden Griwna (Zahlungen an die Familien der Verstorbenen).

Nach Angaben der ukrainischen Presse hat die Regierung bereits im Mai begonnen, Ausgaben zu kürzen: Dem Ministerium für Sozialpolitik wurden 50 Milliarden Griwna entzogen, dem Pensionsfonds 41,5 Milliarden Griwna. Selbst die Mittel für das Ministerium für Veteranenangelegenheiten wurden gekürzt. Die Mehrausgaben sind auf gestiegene Ausgaben für den Kauf von Waffen (Außenausgaben) zurückzuführen. Die Mittel, die die Regierung dem Pensionsfonds und dem Ministerium für Sozialpolitik entzogen hat, hätten letztlich die Arbeit der ukrainischen Industrie und Wirtschaft unterstützt.

Schließlich sollte nicht vergessen werden, dass ab dem 6. Juni für die Ukraine das "visumfreie Handelsregime" (unbegrenzter Export von Agrarprodukten auf den europäischen Markt) endet. Dabei ist gerade der Export von Agrarprodukten der wichtigste Motor der ukrainischen Wirtschaft und der größte Devisenbringer (24,7 von 41 Milliarden US-Dollar Einnahmen im Jahr 2024). Getmanzew und die Wirtschaftsexperten im ukrainischen Fernsehen beschönigen also eindeutig die Lage.

Eine andere Sache ist, dass die Weigerung, die Optionsscheine zu bezahlen, dem Haushalt unter Berücksichtigung des oben Genannten zwischen 27 und 28 Milliarden Griwna im Moment und bis zu 50 Milliarden Griwna insgesamt im Laufe des Jahres einspart. Qualitativ ändert sich jedoch nichts. Warum also weigern sie sich, zu zahlen?

Eine der möglichen Erklärungen ist der Versuch, Druck auf US-Präsident Donald Trump auszuüben.

Die Inhaber der Optionsscheine sind große US-amerikanische Finanzfonds. Ihre wahrscheinlichste Reaktion auf die Weigerung der Ukraine, zu zahlen, wäre der Versuch, die Angelegenheit über die US-Behörden zu regeln. Die Ukrainer würden ihnen darauf antworten, dass sie natürlich alles bezahlen würden – wenn die USA die Finanzierung der Ukraine wieder aufnehmen würden.

Eine weitere Erklärung könnte sein, dass das Umfeld von Wladimir Selenskij nicht abgeneigt ist, persönlich von der Situation zu profitieren. Am Ende des Winters, vor dem Hintergrund der diplomatischen Aktivitäten von Trump, wurden die Optionsscheine zu Höchstkursen gehandelt (in Erwartung eines baldigen Friedensabkommens und von Auszahlungen). Jetzt fallen die Kurse: Ein Frieden ist nicht in Sicht, und die Ukraine hat die Auszahlungen verweigert.

Aber wer kann garantieren, dass die ukrainischen Behörden diese Wertpapiere nicht über Strohmänner aufkaufen?

Die Rendite dürfte dort enorm sein: Es wurde davon ausgegangen, dass die Inhaber für das "Wachstum" der ukrainischen Wirtschaft im Jahr 2023 Zahlungen in Höhe von 205 US-Dollar pro 1.000 US-Dollar Nennwert erhalten würden. Im April wurden diese Wertpapiere zu 0,65 bis 0,70 des Nennwerts gehandelt. Jetzt sind sie offensichtlich noch günstiger. Theoretisch kann man sie fast umsonst kaufen: Im Jahr 2022 wurden die Optionsscheine für nur zehn Prozent des Nennwerts gehandelt. Das Wichtigste daran ist, die Inhaber davon zu überzeugen, dass die Ukraine nicht zahlen wird.

Heute bezeichnen die Hofwirtschaftsexperten der ukrainischen Führung diese Papiere als "Korruptionsinstrument aus der Zeit von Jaresko und Jazenjuk". Offensichtlich solange, bis es gelingt, dieses Instrument den derzeitigen Eigentümern zu einem günstigen Preis abzunehmen. Danach werden die Zahlungen wieder aufgenommen – nur dann fließen sie in die Taschen Selenskijs und seiner Vertrauten und nicht mehr an US-amerikanische Kapitalisten.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 5. Juni 2025 zuerst auf der Website der Zeitung Wsgljad erschienen.

Nikolai Storoschenko ist ein russischer Journalist.

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Israel rüstet Europa gegen Russland auf – Ein neuer Feind Moskaus?


Von Geworg Mirsajan

Der russische militärisch-industrielle Komplex leistet mehr als alle europäischen Komplexe zusammen, wie NATO-Generalsekretär Mark Rutte mit Bedauern feststellte. Er hob hervor:

"Russland hat atemberaubende Fortschritte bei der Herstellung von Munition gemacht, die das Rückgrat jeder Kriegsführung ist. Die russische Industrie produziert in drei Monaten so viel, wie alle NATO-Länder in einem Jahr herstellen. Und das, obwohl die russische Wirtschaft 25 Mal kleiner ist als die Wirtschaft aller NATO-Länder."

Rutte verschweigt jedoch, dass Europa nicht in der Lage ist, diesen Rückstand auf eigene Kosten zu kompensieren, zumindest nicht kurzfristig. Die EU-Länder beschließen derzeit verschiedene Programme zur Wiederherstellung ihres eigenen militärisch-industriellen Komplexes, aber nach Ansicht von Militärexperten werden diese Maßnahmen im besten Fall in Form der Produktion neuer Waffen in einigen Jahren Wirkung zeigen. Im schlimmsten Fall werden sie überhaupt keine Wirkung haben, da die Kosten in Europa hoch sind und die Privatwirtschaft nicht in die Schaffung neuer Produktionsstätten investieren wird, wenn sie keine Garantie für neue Aufträge hat.

Die einzige Möglichkeit für die EU, den Rückstand zu kompensieren, besteht daher darin, Waffen zu importieren. Auch aus Ländern, die von Brüssel unerbittlich kritisiert werden.

So werfen Brüsseler Beamte und europäische Staats- und Regierungschefs Israel vor, einen regelrechten Völkermord an den Einwohnern des Gazastreifens zu veranstalten, in dem in den fast zwei Jahren des Konflikts 50.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot empörte sich:

"Blinde Brutalität und die Blockade der humanitären Hilfe haben die Exklave in eine Todesfalle verwandelt. Das muss aufhören.

Das ist ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht."

Sowohl Paris als auch London und Brüssel drohen Tel Aviv mit einer Neuverhandlung der Handelsbeziehungen, das heißt faktisch mit Sanktionen und sogar einer Blockade. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hat Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Joaw Galant erlassen.

Allerdings nimmt die militärische Zusammenarbeit Europas mit Israel stark zu. Vor allem auf dem Gebiet der Hightech-Waffen. Im Jahr 2024 ging die Hälfte der israelischen Waffenexporte im Wert von mehr als sieben Milliarden Euro nach Europa, was einen Rekordwert darstellt. Mit anderen Worten: Europa verurteilt Israel politisch, während es das Land wirtschaftlich ernährt.

Die israelischen Behörden demonstrieren ihrerseits ebenfalls politische Kompromisslosigkeit. Sie scheren sich nicht um Kritik und Beleidigungen aus Europa, denn sie wissen, was für ein vielversprechender Markt sich jetzt für sie auftut. Sie wissen, dass Europa in den kommenden Jahren zu einem der größten Waffenmärkte der Welt werden und Ostasien und den Nahen Osten verdrängen könnte.

Überall steigen die Rüstungsausgaben. Nach Angaben des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) werden sie 2024 im Vergleich zum Vorjahr weltweit um durchschnittlich 9,4 Prozent steigen – der höchste Wert seit dem Ende des Kalten Krieges. In absoluten Zahlen belaufen sich die Ausgaben auf rund 2,7 Billionen US-Dollar.

Vor dem Hintergrund dieses Betrags sehen die europäischen Ausgaben auf den ersten Blick blass aus. Deutschland: 89 Milliarden US-Dollar, Großbritannien: 82 Milliarden US-Dollar, Frankreich: 65 Milliarden US-Dollar. Betrachtet man jedoch das prozentuale Wachstum, so liegt Europa fast doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt – die Verteidigungsausgaben in der Alten Welt sind um fast 17 Prozent gestiegen.

Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Die NATO-Führung verlangt von den Mitgliedsländern eine Verfünffachung der nationalen Luftverteidigungskapazitäten. Zu diesem Zweck soll unter anderem das Niveau der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des BIP angehoben werden. Für Deutschland zum Beispiel (das mit 28 Prozent im Vergleich zu 2023 schon jetzt Spitzenreiter beim Wachstum der Ausgaben pro BIP ist) soll es nicht bei den derzeitigen 89 Milliarden US-Dollar bleiben, sondern auf 233 Milliarden US-Dollar steigen. Das heißt, die Ausgaben sollen fast auf das dreifache Niveau anwachsen.

Es überrascht nicht, dass dieses Land – insbesondere angesichts der Pläne von Bundeskanzler Friedrich Merz, es zu remilitarisieren – ein äußerst vielversprechender Partner für Tel Aviv ist. Eine enge Zusammenarbeit hat es schon früher gegeben. So kaufte Berlin im Jahr 2023 das Luftabwehrsystem Arrow 3 von den Israelis und zahlte dafür die Rekordsumme von vier Milliarden US-Dollar – und das System soll noch in diesem Jahr an Berlin übergeben werden.

Die NATO macht deutlich, dass die Priorität bei der Beschaffung von Militärgütern im Bereich Luftverteidigung und Drohnen liegt. Und auf diese Systeme hat sich der militärisch-industrielle Komplex Israels spezialisiert. Die israelischen Behörden sind darüber erfreut. Der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant erklärte einmal:

"Wir sind stolz darauf, für die Sicherheit und den Schutz der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und Europa nützlich zu sein."

Zugleich ist es für sie keineswegs verwerflich, dass Europa ihre Ausrüstung für den Konflikt mit Russland kauft. Dabei geht es jedoch keineswegs darum, "die Sicherheit der deutschen und europäischen Bürger zu gewährleisten" – denn Moskau wird niemanden angreifen –, sondern darum, den europäischen Militarismus und aggressive Pläne gegen Russland zu unterstützen. Denn Europa, dessen Staats- und Regierungschefs von einer Blockade der Ostsee und der Kontrolle der Schifffahrt im Schwarzen Meer sprechen, verheimlicht diese Pläne ja keineswegs.

Formal gesehen gibt es hier nichts, was man Israel vorwerfen könnte. Europa steht weder unter internationalen Sanktionen, noch befindet es sich im offiziellen Kriegszustand mit einem Drittstaat.

Aus moralischer Sicht ist es auch schon sinnlos, Israel irgendetwas vorzuwerfen. Natürlich kann man sich darüber empören, dass Israel das künftige Vierte Reich remilitarisiert und gegenüber Moskau (das die Juden vor dem Holocaust in Europa gerettet hat) große Undankbarkeit zeigt – aber Tel Aviv hat seiner Geschichte bereits den Rücken gekehrt, als es begann, den ukrainischen Nazis zu helfen und sie öffentlich zu unterstützen. Die heutigen Nazis in der Ukraine sind die ideologischen Nachfahren derjenigen, die die Judenpogrome in Kiew und Lwow verübt haben oder am Massaker in Babi Jar beteiligt waren.

Tel Aviv sollte jedoch nicht vergessen, dass es ungeschriebene Regeln in den internationalen Beziehungen gibt. Und diese besagen, dass es nicht ratsam ist, die Beziehungen zu einem Land zu verderben, von dessen guter Lage die eigene physische Sicherheit unmittelbar abhängt.

Russland ist so ein Land. Zufälligerweise gelingt es Moskau, gute Beziehungen zu fast allen regionalen Gegnern Israels zu unterhalten – mit Iran, der Hamas, der Hisbollah, den Huthi, den arabischen Staaten.

Gleichzeitig hatte Russland keine formellen oder moralischen Beschränkungen für den Verkauf von konventionellen Waffen an alle staatlichen Akteure, die die Sicherheit Israels ernsthaft gefährden könnten. Russland hat ihnen trotzdem nichts verkauft – weil es sich in seiner Außenpolitik an ein sehr einfaches Prinzip hält:

"Wir kooperieren mit allen, die bereit sind, mit uns zu kooperieren, und wir kooperieren nicht gegen Drittländer, es sei denn, sie sind uns feindlich gesinnt."

Deshalb hat Moskau weder der Hisbollah noch Iran in deren Konflikt mit Israel geholfen – einem Israel, das Russland gegenüber nicht feindlich eingestellt ist. Wenn Tel Aviv nun aber seine Haltung ändert, wenn es Raketen nach Europa liefert (die auch an die Ukraine weiterverkauft werden könnten), hat Moskau jedes moralische Recht, Israel nicht nur als unfreundlich, sondern sogar als feindlich gesinnten Staat zu betrachten. Mit entsprechenden Folgen für die russischen Waffenexporte in den Nahen Osten.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 7. Juni 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Geworg Mirsajan ist außerordentlicher Professor an der Finanzuniversität der Regierung der Russischen Föderation, Politikwissenschaftler und eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Geboren 1984 in Taschkent, erwarb er seinen Abschluss an der Staatlichen Universität des Kubangebiets und promovierte in Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt USA. Er war von 2005 bis 2016 Forscher am Institut für die Vereinigten Staaten und Kanada an der Russischen Akademie der Wissenschaften.

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BBC: Ukrainisches Militär leidet unter Drohnenmangel


Die ukrainischen Streitkräfte sind mit einem kritischen Mangel an Drohnen konfrontiert, wie die BBC unter Berufung auf Offiziere aus verschiedenen Einheiten berichtet. Dem Sender zufolge werde ein Drittel der von der Armee benötigten Drohnen mit Mitteln aus den Einheiten gekauft oder aus Wrackteilen zusammengebaut.

Die Nachricht erfolgte eine Woche, nachdem Kiew einen koordinierten Drohnenangriff auf mehrere russische Luftwaffenstützpunkte gestartet hatte, der sich gegen atomar bestückte Langstreckenbomber richtete, die im Norden und Fernen Osten des Landes stationiert sind. Nach Angaben Moskaus wurden die meisten Drohnen abgefangen und die angegriffenen Flugzeuge zwar beschädigt, aber nicht zerstört, wie von ukrainischer Seite behauptet wurde. Nach Angaben Kiews wurden bei den Angriffen mehr als 40 russische Bomber getroffen.

Anfang dieser Woche erklärte der ukrainische Regierungschef Wladimir Selenskij gegenüber ABC News, dass bei den Angriffen, die seit mehr als einem Jahr geplant gewesen sein sollen, ausschließlich ukrainische Waffen verwendet wurden.

Der Kommandeur des Drohnenbataillons der 58. motorisierten Infanteriebrigade der ukrainischen Streitkräfte, Sergei Warakin, erklärte gegenüber der BBC, dass sich seine Einheit noch vor einem Jahr den Einsatz von bis zu 100 Drohnen aus der Vogelperspektive pro Tag leisten konnte, und fügte hinzu, dass die derzeitige Situation "nicht mehr so sei". Warakin betonte:

"Jetzt kann unsere Brigade nur noch 200 bis 300 FPV-Drohnen pro Monat über offizielle Lieferanfragen erhalten."


Nach Angaben des Kommandeurs des 429. separaten Drohnenregiments, Juri Fedorenko, den die Nachrichtenagentur zitiert, wird nur ein Drittel der Drohnen, die den Bedarf der Armee decken, normalerweise über staatliche Kanäle geliefert. Ein weiteres Drittel werde mit eigenen Mitteln der Einheit gekauft, während das restliche Drittel aus freiwilligen Spenden der Ukrainer stamme.

Fedorenko betonte, dass staatlich geförderte Drohnenlieferungen aufgrund bürokratischer Verzögerungen oft erst mit zweimonatiger Verspätung eintreffen.

Drohnenbetreiber aus mehreren Brigaden, die in der Nähe von Pokrowsk (russisch: Krasnoarmeisk), der größten noch unter ukrainischer Kontrolle stehenden Stadt im Nordwesten der Donezker Volksrepublik, stationiert sind, berichteten ebenfalls von einem Mangel und fügten hinzu, dass sie mit allen Mitteln versuchen, Drohnen zu beschaffen, und diese manchmal aus alten Teilen zusammenbauen.

Das russische Militär hat wiederholt Drohnenproduktionsanlagen und Startplätze in der Ukraine angegriffen. Die jüngsten Angriffe erfolgten kurz nach einem Angriff auf Militärflugplätze in Russland.

FPV-Drohnen spielen seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 eine zentrale Rolle auf dem Schlachtfeld. Die Times berichtete im Mai, dass Russland die Führung im Drohnenwettlauf übernommen und die Ukraine bei der Produktion und dem Einsatz von FPV-Drohnen mittlerer Reichweite und deren faseroptischen Varianten überholt hat.

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Berühmt, aber nicht immun: Khaby Lame trifft Trumps Grenzregime


Khaby Lame hat Millionen zum Lachen gebracht – nun bringt ihn ein Screenshot ins Schleudern. Der weltweit gefeierte TikTok-Star wurde in den USA festgenommen, weil er sein Visum überzogen hatte. Eine Routinesache? Vielleicht. Doch ein Tweet des rechten Influencers Bo Loudon lässt Zweifel aufkommen.

Loudon, ein selbst ernannter "Patriot" aus dem Umfeld von Barron Trump, veröffentlichte auf X ein Foto aus der ICE-Datenbank, das Lames Status offenlegte. Gleichzeitig brandmarkte er den Entertainer als "linksextremen TikToker", garniert mit steuerrechtlichen Andeutungen. Was zunächst nach politischem Theater klang, hatte Konsequenzen: Wenige Tage später wurde Khaby Lame von US-Behörden in Nevada festgesetzt.

Offiziell heißt es, Khaby Lame habe bei seiner Einreise ein gültiges Visum vorgelegt – das jedoch am Tag seiner Festnahme bereits abgelaufen war. Die Behörden zeigten sich kulant und erlaubten ihm die freiwillige Ausreise, die Lame umgehend antrat. Er wurde zuletzt in Mailand gesichtet.

Doch die Fragen bleiben: Wie kam es zur schnellen Reaktion der ICE? Ist Loudons Denunziation bloßer Zufall – oder der zündende Funke? Und wie sicher sind Influencer noch, wenn politische Aktivisten mit Zugang zu Datenbanken und digitalem Einfluss gezielt gegen sie vorgehen?

Khaby Lames wortlose Komik war eine internationale Erfolgsgeschichte. Nun steht er für etwas anderes: die neue Verletzlichkeit der Netzprominenz. Wer Millionen erreicht, wird sichtbar – und damit angreifbar.

Mehr zum Thema – Redakteur schreibt Brandbrief ans ZDF: ein System von arroganten Technokraten


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Israel will "Greta-Thunberg-Flottille" mit Hilfsgütern für Gaza abfangen


Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) sind angewiesen worden, die "Greta-Thunberg-Flottille" daran zu hindern, die Küste des Gazastreifens zu erreichen. Dies erklärte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz gegenüber der Jerusalem Post. Er sagte:

"Ich habe die IDF angewiesen zu handeln, damit das Schiff Madleen den Gazastreifen nicht erreicht. Greta, der Antisemitin, und ihren Freunden sage ich ganz klar: Kehrt lieber um, denn ihr werdet Gaza nicht erreichen."


Wie eine Quelle der Nachrichtenagentur mitteilte, sollte das Schiff innerhalb von 48 Stunden an der Küste des Gazastreifens ankommen.

Das Schiff Madleen gehört zu der im Jahr 2010 gegründeten "Freedom Flotilla"-Koalition, in der sich mehrere Organisationen zusammengeschlossen haben, die die "illegale, jahrzehntelange Blockade und den anhaltenden Völkermord" im Gazastreifen kritisieren. An Bord befinden sich zwölf Aktivisten, darunter auch Thunberg. Die Madleen war am 1. Juni von Sizilien aus in See gestochen, wie die Nachrichtenagentur Yeni Safak berichtete. Nach Angaben der Koalition ist das Schiff mit humanitärer Hilfe für die palästinensische Enklave beladen: Babynahrung, Mehl, Reis, Windeln, Hygieneartikel für Frauen, Entsalzungspakete, medizinische Hilfsgüter, Krücken und Prothesen.

In Reaktion auf einen Angriff militanter palästinensischer Hamas-Kämpfer am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln genommen wurden, hatte Israel eine Militäroperation im Gazastreifen eingeleitet. Im vergangenen Monat billigte die israelische Regierung einen Plan zur vollständigen Beseitigung der Hamas und zur Rückgabe der Geiseln. Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte sich zudem bereit, die im März unterbrochenen humanitären Hilfslieferungen wieder aufzunehmen.

Die EU drohte damit, die Beziehungen zu Israel wegen der Blockade des Gazastreifens neu zu verhandeln. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnete die Lage in der Enklave als "eine der schlimmsten Hungerkrisen der Welt".

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USA warnen London vor neuer chinesischer Botschaft nahe der City


Das Weiße Haus hat die britische Regierung vor dem Bau einer chinesischen "Super-Botschaft" in der Nähe der wichtigsten Finanzzentren Londons gewarnt und seine Besorgnis über den möglichen Zugang Pekings zu "sensiblen Informationen eines unserer engsten Verbündeten" zum Ausdruck gebracht, so ein hochrangiger US-Beamter gegenüber der Times.

Auf die Frage, welche Auswirkungen die Genehmigung des Baus auf das Handelsabkommen Großbritanniens mit den Vereinigten Staaten haben könnte, antwortete der Gesprächspartner des Nachrichtenmagazins:

"Die Vereinigten Staaten erwarten, dass alle Entscheidungen unter Berücksichtigung der nationalen Sicherheitsinteressen [sowohl der USA als auch Großbritanniens] und nach gründlicher Abmilderung der [Bedrohungen] getroffen werden, wie es von Fachleuten der Spionageabwehr empfohlen und genehmigt wurde."


Die Times meint, dies sei eine "verschleierte Drohung".

Großbritannien war das erste Land, mit dem die USA nach der Ankündigung der Spiegelzölle ein Handelsabkommen schlossen (der Satz für London betrug zehn Prozent). US-Präsident Donald Trump erklärte, das Abkommen werde die nationale Sicherheit sowohl der USA als auch Großbritanniens stärken, "indem es eine Handelszone für Aluminium und Stahl sowie eine sichere Lieferkette für Arzneimittel schafft".

Der Times zufolge hat Trump den britischen Premierminister Keir Starmer gedrängt, die Eröffnung einer chinesischen Botschaft zu verweigern, und das Thema ist in Handelsgesprächen zur Sprache gekommen. Diplomaten sagten, das Weiße Haus würde den Austausch von Geheimdienstinformationen mit London ablehnen, wenn die diplomatische Vertretung eröffnet würde.

Bei dem fraglichen Gelände handelt es sich um das Gelände der Royal Mint, das 2018 an Peking verkauft wurde, um eine Botschaft zu errichten. Es liegt in der Nähe des Tower of London und des Geschäftszentrums der City of London sowie dreier wichtiger Datenzentren, so die Zeitung.

Die vorherige britische Regierung blockierte einen Plan zum Bau der größten Botschaft Europas aufgrund von Warnungen des britischen Geheimdienstes über das Risiko von Spionage. Auch die Bewohner des Stadtbezirks Tower Hamlets, in dem das Gebäude errichtet werden soll, sprachen sich gegen das Projekt aus.

Die derzeitige Regierung hat es zur Bedingung für den Bau gemacht, ein dichtes Sperrgebiet mit "periodisch kontrolliertem Zugang der Öffentlichkeit" zu schaffen. Die Chefs des britischen Außen- und Innenministeriums, David Lammy und Yvette Cooper, behaupteten, dass die Beschränkung des Zugangs zu den Zisterzienser-Ruinen auf dem Gelände der Königlichen Münze Notdienste, wie zum Beispiel Krankenwagen, daran hindern könnte, das Territorium zu betreten, schrieb die Financial Times. Peking hat sich geweigert, diese Bedingung zu erfüllen.

Die Times stellte fest, dass die Inter-Parliamentary Alliance on China (IPAC) zuvor ein Memorandum an den Nationalen Sicherheitsrat der USA geschickt hatte, in dem behauptet wurde, dass "geheime Kabel" unter dem potenziellen Botschaftsgelände "die City of London" ‒ das britische Finanzdienstleistungszentrum ‒ versorgen.

Der republikanische Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses, John Moolenaar, sagte:

"Eine chinesische Botschaft von beispielloser Größe über kritische Leitungen zu legen, die das Finanzsystem der USA und des Vereinigten Königreichs unterstützen, würde ein inakzeptables Risiko für unsere Institutionen darstellen."


Ein Sprecher der chinesischen Botschaft hatte zuvor Spionagevorwürfe zurückgewiesen, berichtete die Times. Ein Regierungssprecher sagte:

"Die Anträge für eine neue chinesische Botschaft in Tower Hamlets sind bei den Ministern eingereicht worden. Eine endgültige Entscheidung wird zu gegebener Zeit getroffen werden."


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Warum Selenskij die toten Soldaten nicht zurückwill


Warum nimmt Wladimir Selenskij die 6.000 getöteten Soldaten nicht zurück, deren Leichen Russland zur Übergabe anbietet? Eine Antwort auf diese unbequeme Frage liefert der zypriotische Journalist Alex Christoforou, der auf strategisches Kalkül, finanzielle Not und propagandistische Narrative verweist.


Printscreen X: Alex Christoforou
Erstens: Die wirtschaftliche Lage der Ukraine lässt eine Rücknahme der identifizierten Leichen kaum zu. Mit jeder offiziell bestätigten Identität kämen Entschädigungsansprüche der Hinterbliebenen ins Spiel. In einem Land, das sich beinahe nur noch mithilfe westliche Hilfsgelder über Wasser hält, wäre das eine kaum tragbare Zusatzlast.

Zweitens: Die 6.000 Toten stehen in direktem Zusammenhang mit einer militärischen Operation in der Region Kursk. Offiziell hatte Kiew diese Offensive als "begrenzten Erfolg" bezeichnet. Doch die hohe Zahl an Gefallenen konterkariert diese Darstellung. Zudem würde eine Bestätigung dieser Zahl das Bild ukrainischer Stärke und Effizienz schwer beschädigen – besonders im Ausland.

Drittens: Die Weigerung, die Leichen entgegenzunehmen, ist laut Christoforou ein bewusstes Signal zur Sabotage der Friedensgespräche. Die Türkei hatte zuletzt als Vermittler fungiert. In Istanbul wurde die Übergabe der Leichen bereits vereinbart. Indem Selenskij diese Vereinbarung ignoriert, positioniert er sich offen gegen eine diplomatische Lösung – wohl auch auf Druck westlicher Berater, denen ein "Einfrieren" des Krieges lieber wäre als eine Verständigung.

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Russlands stellvertretender Außenminister: INF-Moratorium wegen Raketenbedrohung vor dem Aus


Russlands Moratorium für die Stationierung von Mittel- und Kurzstreckenraketen (INF-Vertrag) nähert sich seinem logischen Ende, und Moskau sieht sich gezwungen, auf "hochsensible Raketenbedrohungen" zu reagieren, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS.

Ihm zufolge beabsichtigen die USA, ihre Aktivitäten zur Stationierung landgestützter Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen in verschiedenen Teilen der Welt zu verstärken, was zeige, dass die von Russland in diesem Bereich gezeigte Zurückhaltung nicht gewürdigt und nicht erwidert worden sei. Rjabkow erklärte:

"Infolgedessen haben wir offen und direkt erklärt, dass sich die Umsetzung unseres früheren einseitigen Moratoriums für die Stationierung bodengestützter Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen ihrem logischen Ende nähert. Unser Land ist gezwungen, auf das Auftauchen neuer und sehr empfindlicher Raketenbedrohungen zu reagieren. Die Entscheidung über die spezifischen Parameter dieser Reaktion liegt bei unserem Militär und natürlich bei der Führung der Russischen Föderation."


Die UdSSR und die USA unterzeichneten 1987 den Vertrag über die Abschaffung von Mittelstreckenraketen und Raketen kürzerer Reichweite. Er sieht vor, dass die Herstellung und Erprobung neuer Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen verboten wird. Die Parteien haben sich wiederholt gegenseitig beschuldigt, ihre Verpflichtungen zu verletzen. Im Jahr 2018 kündigte US-Präsident Donald Trump seine Absicht an, aus dem Vertrag auszusteigen, weil Russland die 9M729-Raketen entwickelt habe. Daraufhin setzte Moskau seine Teilnahme am Vertrag über die Abschaffung von Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen aus. Das Dokument ist seit dem 2. August 2019 nicht mehr in Kraft.

Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte, dass Moskau keine ähnlichen Systeme in anderen Ländern aufstellen werde, solange dort keine US-Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen auftauchen. Wie das russische Außenministerium feststellte, wurde damit faktisch ein "einseitiges Moratorium für die Stationierung" dieser Waffen verhängt. Moskau schlug vor, dass die USA und die NATO einen ähnlichen Schritt unternehmen sollten, aber die Initiative wurde als leichtfertig betrachtet und abgelehnt.

Im Oktober 2023 erklärte Rjabkow, dass die Gründe für die Aufrechterhaltung des "einseitigen Moratoriums" Russlands schwinden würden. Ihm zufolge würden die Folgen des US-amerikanischen Vorgehens darin bestehen, dass in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum Mittel zum Einsatz kämen, die nach dem Vertrag über die Abschaffung von Mittelstreckenraketen und Raketen mit kürzerer Reichweite verboten seien.

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de.rt.com/russland/247202-rjab…

Der Krieg ist kein Ruhm, kein edler Gesang,
nur Zwang für die Schwachen, blutiger Zwang.
Die Reichen befehlen, das Volk zahlt den Preis,
im Namen von Ehre – doch nichts daran heiß.
Die Kreuzzügler? Arm, verängstigt, allein –
die Angst zieht ins Herz, wie ein süßer, stiller Wein.

Roland Häder🇩🇪 hat dies geteilt.

Bericht: Ukraine plant Drohnenangriffe auf russische Schiffe im Pazifik


Die Ukraine plant einem Medienbericht zufolge, russische Kriegsschiffe im asiatisch-pazifischen Raum mit Drohnen anzugreifen – ähnlich wie sie die Luftwaffenstützpunkte angegriffen hatte, auf denen die strategischen Bomber Russlands stationiert sind. Dies geht aus einem Bericht der Washington Post hervor.

Am vergangenen Sonntag hatte die Ukraine russische Luftwaffenstützpunkte im ganzen Land – von Murmansk in der Arktis bis Irkutsk in Sibirien – in einem koordinierten Schlag angegriffen. Dabei wurden mit Sprengstoff beladene Drohnen von kommerziellen Lastwagen aus gestartet. Kiew behauptete, bei der sogenannten "Operation Spiderweb" seien mehrere Dutzend russische Militärflugzeuge beschädigt oder zerstört worden, darunter auch nuklearfähige Langstreckenbomber vom Typ Tu-95 und Tu-22. Nach Angaben Moskaus wurden jedoch die meisten der ankommenden Drohnen abgeschossen, und keines der betroffenen russischen Flugzeuge wurde irreparabel beschädigt.

In einem Artikel der Washington Post vom Donnerstag hieß es, die Ukraine "erwäge eine Marineversion der Taktik des heimlichen Angriffs", die sie vor einer Woche gegen die Stützpunkte in Russland eingesetzt habe.

Den Quellen der Zeitung zufolge hätten Kiews Geheimdienste "erwogen, in Frachtcontainern versteckte Seedrohnen zu schicken, um Schiffe Russlands und seiner Verbündeten im Nordpazifik anzugreifen".

"Bisher haben sie diese Operationen aber offensichtlich noch nicht gestartet", so die Washington Post weiter.

Die russische Pazifikflotte hat ihr Hauptquartier in der Stadt Wladiwostok, die im Fernen Osten des Landes, etwa 45 Kilometer von der Grenze zu China und 134 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt liegt.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch erklärt, dass sein russischer Amtskollege Wladimir Putin ihm am Telefon gesagt habe, dass Moskau auf alle Versuche Kiews, die strategische Luftfahrt Russland ins Visier zu nehmen, "reagieren muss".

In dieser Woche meldete das russische Verteidigungsministerium mehrere großangelegte Angriffe mit Drohnen und präzisionsgelenkten Langstreckenwaffen auf ukrainische Unternehmen der Verteidigungsindustrie, Militärflugplätze, Drohnenproduktions-, -lager- und -abschussanlagen, Waffendepots sowie Einsatzorte ukrainischer Militäreinheiten und ausländischer Söldner.

Reuters berichtete jedoch am Samstag unter Berufung auf ungenannte US-Beamte, dass Washington davon ausgeht, dass Moskaus Vergeltungsschlag "noch nicht ernsthaft erfolgt ist und wahrscheinlich ein bedeutender, mehrgleisiger Schlag sein wird". Eine der Quellen sagte, dass die russische Antwort innerhalb der nächsten Tage zu erwarten sei.

Seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 hat Kiew wiederholt seine Marinedrohnen gegen die Schiffe und Stützpunkte der russischen Schwarzmeerflotte sowie gegen die 19 km lange Kertsch-Brücke, die die Krim mit dem russischen Festland verbindet, eingesetzt. Die meisten dieser unbemannten Seedrohnen wurden nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zerstört.

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Renault plant Drohnenproduktion in der Ukraine


Der französische Autohersteller Renault will einem Bericht von Franceinfo zufolge gemeinsam mit zwei wehrtechnischen Partnern die Produktion von Drohnen auf ukrainischem Boden aufnehmen. Das französische Verteidigungsministerium hatte zuvor ein entsprechendes Projekt angekündigt, ohne jedoch den Namen des Unternehmens zu nennen. Renault selbst erklärte, es sei noch keine endgültige Entscheidung gefallen.

Am Abend des 6. Juni verkündete Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu, ein "großer französischer Autohersteller" werde in der Ukraine eine Fertigung für unbemannte Fluggeräte aufbauen.

Die Zusammenarbeit sei laut Lecornu für beide Seiten von Vorteil: Die Ukraine könne ihre Streitkräfte mit Drohnen ausstatten, während die französische Armee diese für taktische Trainingszwecke unter realitätsnahen Bedingungen nutzen könne.

Franceinfo beruft sich auf informierte Kreise und berichtet, Renault wolle das Projekt gemeinsam mit zwei französischen Rüstungsunternehmen – einem kleinen und einem mittelständischen – umsetzen. Die geplante Produktionsstätte solle in sicherer Entfernung zur Front errichtet werden, möglicherweise einige Dutzend bis mehrere Hundert Kilometer davon entfernt.

Renault hat inzwischen bestätigt, dass das französische Verteidigungsministerium Kontakt zur Konzernführung aufgenommen habe. Eine Sprecherin betonte jedoch, dass sich das Vorhaben "noch in der Prüfungsphase" befinde.

Die Ukraine treibt derzeit den Aufbau eigener Drohnenkapazitäten massiv voran. Bereits im März kündigte das ukrainische Verteidigungsministerium an, den Drohneneinkauf im Jahr 2025 verdreifachen und rund 4,5 Millionen FPV-Drohnen beschaffen zu wollen. Gleichzeitig klagen Einheiten an der Front über Qualitätsmängel und unzuverlässige Lieferketten.

Neben Frankreichs möglichem Engagement entstehen weitere Projekte: So baut das türkische Unternehmen Baykar derzeit ein Werk in der Ukraine, das jedoch laut Angaben des ukrainischen Botschafters in Ankara erst nach Kriegsende in Betrieb genommen wird.

Auch die finnische Rüstungsfirma Summa Defence Ltd. hat im November ein Joint Venture mit ukrainischen Partnern angekündigt – allerdings soll deren Drohnenfabrik in Finnland errichtet werden. Ziel sei es, die Produktionskapazitäten für den Einsatz in der Ukraine zu erhöhen und langfristig eine europäische Drohnenindustrie zu etablieren.

Unbemannte Fluggeräte gelten inzwischen als zentrales Element der modernen Kriegsführung – sowohl zur Aufklärung als auch für gezielte Angriffe.

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Schweizer Käse statt Bomben: Schweizer sendet Frontpaket an russische Truppen


Die meisten Hilfssendungen aus dem Westen enden in Lwow, Kiew oder Odessa – sie bestehen aus Panzerabwehrsystemen, Drohnen oder Munitionskisten. Eine Lieferung mit Trockenwürsten, Hartkäse und Schokolade aus der Schweiz nahm nun einen anderen Weg.

Absender: Dean Braus, Unternehmer aus der Deutschschweiz.

Empfänger: Russische Soldaten an der Frontlinie.

Eine Botschaft an die russischen Soldaten aus der friedlichen, idyllischen Schweiz, um ihnen zu zeigen: Nicht alle im Westen stehen hinter Selenskij oder folgen der Pro-NATO-Erzählung.

Braus ist in politischen Onlineforen kein Unbekannter. Bereits seit dem Jahr 2014 äußert er sich kritisch zur Ukraine-Politik des Westens.

In seinen Augen ist die Regierung in Kiew keine eigenständige Kraft, sondern ein von außen bestimmtes Gebilde. Russland hingegen bewertet er als Akteur mit mehr Vernunft und einer größeren Nähe zur Realität.


Dean Braus bricht das westliche SchweigenRT
Als das RT-Team in Moskau sein Paket entgegennahm, war rasch klar, wem es übergeben werden sollte: der Einheit Sturmvogel – einer Drohneneinheit, die an besonders gefährlichen Frontabschnitten operiert.

Braus sieht sich keineswegs als Propagandist. Er versteht sich als jemand, der handelt, wenn Schwache unter Druck geraten und die Gerechtigkeit ins Wanken gerät. Dabei schreckt er nicht zurück, sich öffentlich zu positionieren – im Gegenteil: Er hält dies für geboten.

Die Reaktion der Einheit fiel laut einem Bericht des Reporters Iwan Poljanskij (RT DE) bemerkenswert aus:

"Die Männer waren überrascht – und gerührt. Für sie war es eine Seltenheit, vom Westen keine Panzer oder Raketen, sondern ein Zeichen menschlicher Anteilnahme zu erhalten."


In einem kurzen Videostatement aus der Nähe von Donezk bedankt sich ein Soldat im Namen seiner Einheit:

"Wir, die Soldaten der selbstständigen Drohneneinheit Sturmvogel, danken Dean Braus für die humanitäre Hilfe."


Dean Braus selbst sieht sein Handeln als bewussten Gegenentwurf zur dominierenden öffentlichen Meinung in Europa. "Hier wird ständig behauptet, die Ukrainer verteidigten die Demokratie – und die Russen seien das personifizierte Böse", sagt er.

"Aber viele hier in Europa denken anders. Sie trauen den Medien nicht mehr."


Dass die Schweizer Neutralität durch Waffenlieferungen – auch indirekte – ausgehöhlt werde, sieht Braus als Tabubruch. Sein Protest ist nicht laut, sondern symbolisch: ein handgeschriebener Brief, den Lebensmitteln beigefügt, richtet sich direkt an die Soldaten:

"Mit diesem Paket von Schweizer Köstlichkeiten möchte ich Ihre Moral unterstützen und wünsche Ihnen alles Gute bei der Erfüllung der Aufgaben der Sonderoperation."


RT


Er spricht darin von einer "kriegerischen Elite im Westen", von Politikern, "die nie selbst gedient haben", und davon, dass sich viele Europäer in den vergangenen Jahren "eine eigene Meinung jenseits der Propaganda gebildet" hätten.

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Repressalien gegen Russen entvölkern das Baltikum


Von Nikita Demjanow

Das lettische Statistische Zentralamt hat bekannt gegeben, dass die Einwohnerzahl Rigas, der Hauptstadt des Landes, auf 592.000 gesunken ist. Die litauische Stadt Vilnius hat 607.000 Einwohner – und ist damit nun die größte Stadt im Baltikum.

Der Bürgermeister von Vilnius Valdas Benkunskas versicherte umgehend, dass die positiven Veränderungen in der Stadt auf die "Stärkung der Wirtschaft, internationale Investitionen und die Verbesserung der Lebensqualität" zurückzuführen seien. Die Situation ist jedoch viel schwieriger. Litauen leidet nicht weniger als Lettland unter einer demografischen Krise, die ländlichen Regionen Litauens sind auffallend menschenleer. Vilnius erfüllt noch immer die Funktion einer Hauptstadt und hält die Menschen aus dem Umland bei sich, während Riga nicht mehr in der Lage ist, diese Funktion zu erfüllen.

Riga ist die einzige baltische Hauptstadt, in der die Bevölkerung schrumpft, und zwar am schnellsten im Stadtzentrum. Vor zwei Jahren rechnete Oleg Krasnoperow, ein Wirtschaftswissenschaftler der Lettischen Bank, vor, dass Riga in Bezug auf das Einkommen sieben bis acht Jahre hinter Vilnius und Tallinn, der Hauptstadt Estlands, zurückliege und in Bezug auf Regierungsführung, Sicherheit und Umwelt die schlechteste der drei Städte sei. Das ist auch bestimmt der Grund, warum die Menschen abwandern.

Natürlich war die Veröffentlichung solcher Informationen ein paar Tage vor den lettischen Kommunalwahlen ein Dolchstoß für die derzeitige Führung von Riga. Bürgermeister Vilnis Ķirsis begann zu argumentieren, dass die Demografen falsch gerechnet und die Vororte Rigas nicht berücksichtigt hätten – mit den Vororten ist Riga immer noch die am dichtesten besiedelte Stadt im Baltikum.

Es gibt jedoch objektive Merkmale, die nicht bestritten werden können. Noch vor zehn Jahren begannen die Einwohner der lettischen Hauptstadt, auf ihren Straßen gedrehte Videos mit Titeln wie "Riga – wo sind all die Menschen?" im Internet zu veröffentlichen. Seitdem ist es allerdings viel schlimmer geworden. Die Einheimischen haben sich daran gewöhnt und sind nicht mehr überrascht, die Besucher aber sind immer noch erstaunt über die Leere und Trostlosigkeit Rigas. Kürzlich zeigte sich ein englischer Tourist von Riga am Abend unangenehm beeindruckt und erklärte:

"Es ist eine Geisterstadt!"

Der britische Besucher ging durch die Straßen und dokumentierte den traurigen Stand der Dinge. Der Engländer wundert sich auf TikTok:

"Ich bin im Stadtzentrum, es ist noch nicht so spät, aber es ist niemand hier, und alles ist geschlossen."

In den Kommentaren wurde ihm erklärt, dass die jungen Leute Lettland verlassen, weil es dort einfach nichts zu tun gibt – keine Arbeit und keine Zukunft.

Alexei Jewdokimow, ein in Riga lebender Schriftsteller, erinnert daran, dass Riga einst als dritte Hauptstadt des Russischen Reiches, als bedeutendes Industrie- und Hafenzentrum aufgebaut wurde. Das heutige Lettland braucht einfach kein so großes Riga – ein so kleines Land braucht keine große Hauptstadt. Jewdokimow beschreibt den aktuellen Zustand der einst luxuriösen Stadt so:

"Jeder hat über das heruntergekommene Zentrum mit leeren Schaufenstern und der Anhäufung offensichtlich nutzlosen Betonmülls geschrieben, den Rail Baltica dort aufgebaut hat, um ihr Budget umzuverteilen.

Aber überqueren Sie doch mal die halb verrottete Vanšu-Brücke in Pārdaugava (einem Bezirk von Riga). Nur einen Kilometer vom Domplatz im Zentrum von Riga entfernt herrscht die Postapokalypse, der Fallout, The Last of Us ...

An der Stelle des Flussbahnhofs wurde vor zwanzig Jahren mit dem Bau eines Betonbauwerks begonnen, das auch wieder aufgegeben wurde. Um die marode Überführung in der Altonavas-Straße haben sie sich nicht gekümmert: Sie haben die Straße gesperrt und sie aufgegeben. Das Riesenrad in der Raņķa-Dambis-Straße ist tot – es heißt, dass der Besitzer irgendwelche Verbindungen zu Russland hat – ein Alptraum!"

Die Geburtenrate in Lettland erreicht jeden Tag einen neuen Negativrekord. Die psychologische Barriere von weniger als 1.000 Kindern pro Monat wurde bereits überwunden. Der Rückgang der Geburtenrate im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum vierten Quartal 2024 betrug etwa 3,5 Prozent.

Heutzutage ziehen es die Letten vor, Kinder zu bekommen, wenn sie bereits außerhalb Lettlands leben. Die stärksten Motive für die Abwanderung haben natürlich die einheimischen Russen und russischsprachigen Menschen (das sind etwa 35 Prozent der lettischen Bevölkerung und etwa die Hälfte aller Einwohner Rigas).

Die Nationalisten an der Macht, die sich nicht damit zufriedengeben, die russische Sprache aus Schulen und Kindergärten zu verbannen sowie Denkmäler sowjetischer Soldaten abzureißen, erfinden ständig neue Wege, um gegen die "Nicht-Titularen" (Menschen, die nicht Teil der Titelnation, den Letten, sind) vorzugehen.

In die Saeima, das Parlament des Landes, wurde kürzlich ein Gesetzentwurf eingebracht, dessen Verfasser vorschlagen, russischsprachigen Kindern das Sprechen ihrer Sprache in Schulen zu verbieten, auch in den Pausen. Ein ähnliches Gesetz wurde vor Kurzem für russischsprachige Abgeordnete verabschiedet – ihnen ist es nicht nur auf der Tribüne verboten, Russisch zu sprechen (das ist schon seit Langem verboten), sondern auch in den Raucherräumen.

Am 5. Juni schließlich wurde dem Parlament ein Dokument mit dem Titel "Erklärung über die verbrecherische Russifizierung durch das sowjetische Besatzungsregime in Lettland und die Beseitigung ihrer sprachlichen Folgen" zur Prüfung vorgelegt. Das Dokument enthält NOCH kein direktes Verbot, im öffentlichen Raum Russisch zu sprechen.

Es enthält jedoch Formulierungen, die den Boden für ähnliche Gesetzesinitiativen in der Zukunft bereiten. Es handelt sich also um eine ideologische und rechtliche Vorbereitung einer weiteren Verschärfung der Sprachenpolitik.

Es ist bemerkenswert, dass die Abgeordneten der radikalen Partei der Nationalen Einheit, die diesen Gesetzentwurf eingebracht hat, in "militaristischer" Kleidung zur Sitzung kamen – als ob sie andeuten wollten, dass sie sich nicht auf bloße Worte beschränken wollten. Danach führte der Abgeordnete Alexei Roslikow, Vorsitzender der oppositionellen Stabilitätspartei, eine Protestaktion durch. Er fragte von der Tribüne aus:

"Was wird noch für Russischsprachige erfunden werden? Getrennte geschlossene Zonen, ein Gesetz, nach dem Russischsprachigen verboten wird, ihren Kindern bestimmte Namen zu geben, weil sie russisch sind?"

Roslikow beendete seine Rede mit den Worten auf Russisch: "Es gibt mehr von uns, und Russisch ist unsere Sprache!", und zeigte eine beleidigende Geste. Daraufhin wurde er der Parlamentssitzung verwiesen.

Danach erinnerten sich viele Menschen daran, wie 1941 lettische Nazi-Hilfspolizisten durch Riga zogen und nach Juden suchten, die sie schlugen, beraubten und erschossen – die Menschen befürchten, dass den einheimischen Russen jetzt etwas Ähnliches widerfahren könnte.

Nadeschda Seiglisch, eine in Riga bekannte Psychotherapeutin, stellt fest, dass die Haltung gegenüber Russen in Lettland heute der Behandlung von Juden in Nazideutschland sehr ähnlich sei. Sie sagt:

"Ich habe einmal für mich selbst formuliert, was eine kranke Gesellschaft ist – es ist, wenn ein guter Mensch Angst hat. Manchmal habe ich große Angst. Eine kranke Gesellschaft ist auch, wenn eine Frau froh ist, dass sie keine Kinder hat. Ich bin froh, dass meine Kinder in ihren Zwanzigern und Dreißigern sind und dass sie nicht flüstern oder gestikulieren müssen, wenn sie im Kindergarten spielen (in lettischen Kindergärten ist es russischen Kindern verboten, ihre Muttersprache zu sprechen). Ich beherrsche Lettisch nicht nur im Alltag, sondern halte auch Vorträge und führe Therapien auf Lettisch durch. Als studierter Philologe habe ich Liebe und Respekt für alle Sprachen. Aber was sich in Lettland in den letzten Jahren in Bezug auf die russische Sprache abgespielt hat ... ist schon jenseits von Gut und Böse. Aber ich habe das Gefühl, dass das noch nicht das Ende ist, dass es noch schlimmer, noch brutaler und absurder wird."

In ihren Kommentaren schütteten betroffene russische Eltern ihren Schmerz aus. Die in Riga lebende Julia Kotljarowa schreibt zum Beispiel:

"Das Schlimmste ist, dass die Kinder von heute mit vielen Traumata und Komplexen aufwachsen werden, und wohin das führen wird, ist unbekannt. Die ganze Hölle, die sie in Schulen und Kindergärten durchmachen müssen. Für sie ist es schwer zu verstehen, wo die Grenze ist: Wo ist es schon möglich, mit der Mutter, die sie von der Schule abholt, Russisch zu sprechen? Hinter dem Zaun oder nur zu Hause in der Küche bei geschlossenem Fenster? Für diese verrückten Erwachsenen gibt es kein Pardon. Sie werden für alles geradestehen müssen."

Im russischen Umfeld mehren sich die Stimmen, dass in Lettland nichts mehr erreicht werden kann und dass es notwendig ist, das Land zu verlassen. Die ehemalige Politikerin Wladislawa Drobyschewa, die Lettland selbst bereits verlassen hat, argumentiert:

"Wenn ich heute sehe, wie die geisteskranken Bastarde jeden Tag verrückter werden, kann ich dem nur zustimmen: Das Leben ist kurz, und man sollte es leben und nicht ums Überleben kämpfen."

Sie fügt hinzu, dass ein in Lettland lebender Russe, der die geringste Möglichkeit hat, das Land zu verlassen, diese auch nutzen sollte.

Die Ironie des Schicksals ist jedoch, dass nicht nur Russen, sondern auch Letten, die keiner ethnischen Unterdrückung ausgesetzt sind, Lettland massenhaft verlassen. Auch sie verlassen das Land – wegen der Armut, der niedrigen Löhne und des Mangels an angemessenen Zukunftsperspektiven.

Marina Iwanenko, eine weitere Einwohnerin von Riga, schreibt:

"Fahrt mal in die kleinen Städte! Die Industrie ist zerstört, die Letten verlassen ihre Familien in Richtung Irland und England! Meine Nachbarin aus Mersrags (eine Siedlung im Westen Lettlands), die viele Kinder hat, ist mit ihren vier Kindern nach England ausgewandert. Die Kinder erhielten dort eine gute Ausbildung, fanden angesehene Arbeitsplätze und haben bereits ein Haus gekauft. Und Lettland hat fünf weitere Steuerzahler verloren. Mersrags, wo mehr als 2.500 Menschen lebten, steht heute leer. Die jungen Leute sind fort! Übrig bleiben alte und behinderte Menschen."

Die Nationalisten, die an die Macht gekommen sind, haben keine anderen Kompetenzen bewiesen, als auf raffinierte Art und Weise das Leben der einheimischen Russen zu verderben. Ihre Bemühungen verwandeln sowohl Riga als auch Lettland in ein Ödland.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 6. Juni 2025 zuerst auf der Website der Zeitung Wsgljad erschienen.

Nikita Demjanow ist ein Analyst bei der Zeitung Wsgljad.

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Außenpolitischer Sprecher der AfD: Willkommen im antirussischen Mainstream


Von Astrid Sigena

Das vergangene Wochenende verlief äußerst erfolgreich für Markus Frohnmaier. Die Delegierten auf dem Listenparteitag der baden-württembergischen AfD wählten den 34-jährigen Bundestagsabgeordneten aus dem Wahlkreis Böblingen nahezu einstimmig (nur eine Gegenstimme) zum Ministerpräsidenten-Kandidaten für die Landtagswahl im März 2026 (für den Landtag selbst wird er dagegen nicht kandidieren).

Auch wenn es derzeit nicht danach aussieht, dass der von seinen Parteikollegen Gekürte wirklich Ministerpräsident werden könnte (die AfD steht derzeit in den Umfragen bei 19 Prozent), bedeutet die Nominierung einen weiteren wichtigen Karriereschritt für den in Rumänien geborenen, als Kleinkind nach Schwaben adoptierten Frohnmaier.

Begonnen hatte alles mit dem Parteieintritt im Gründungsjahr der AfD 2013. Bereits drei Jahre später, bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg 2016, trat der damalige Jurastudent und Co-Vorsitzende der Jungen Alternative als Landtagskandidat an und verpasste den Einzug in den Landtag nur knapp. Letzten Endes fehlten ihm rund 250 Stimmen.

Damals machte der junge Berufspolitiker mit Überlegungen zu einem NATO-Austritt Deutschlands und mit dezidiert prorussischen Positionen Furore. So gratulierte er den Bewohnern der Krim anlässlich des Referendums von 2014 zur Unabhängigkeit von der Ukraine. Die Welt schilderte den mit einer russischen Journalistin verheirateten Frohnmaier damals als gut vernetzt in der Sphäre russischer Denker, Diplomaten und Politiker.

Im Mai 2017 ernannte Alice Weidel, damals Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahlen im Herbst, den jungen Schwaben zu ihrem Pressesprecher. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde Frohnmaier Teil des Weidel-Netzwerks. Er gilt seitdem als "Weidel-Vertrauter", der für sie den "heillos zerstrittenen AfD-Landesverband" geeinigt hat. Medienberichten zufolge ist es ihm seitdem geglückt, Weidels innerparteiliche Gegner im Südwesten politisch kaltzustellen.

Im Herbst 2017 gelang dann sowohl Weidel als auch Frohnmaier der Einzug in den Bundestag. Bei den folgenden Bundestagswahlen wiedergewählt, zählt Frohnmaier nunmehr zu den dienstältesten Bundestagsabgeordneten der AfD. Seit 2022 ist er zudem Landesvorsitzender der AfD Baden-Württemberg.

2019 folgte dann die erste große Attacke der Mainstream-Medien auf den aufstrebenden Jungpolitiker. Ein Medienbündnis von Spiegel, ZDF, BBC und La Repubblica – viel Feind, viel Ehr! – veröffentlichte die Meldung von einem angeblichen Strategiepapier aus der russischen Präsidentialverwaltung. Russland solle doch – so das vermeintliche Dokument – die Bundestagskandidatur Frohnmaiers unterstützen, denn er werde aufgrund seiner russlandfreundlichen Positionen ein "unter absoluter Kontrolle stehender Abgeordneter im Bundestag" sein. Auch die Russland-Kontakte seines zeitweiligen Mitarbeiters Manuel Ochsenreiter (mittlerweile verstorben) wurden dem frischgebackenen Bundestagsabgeordneten zum Vorwurf gemacht. Dies alles perlte jedoch an Frohnmaier ab.

Ein weiterer Sprung auf der Karriereleiter wurde nun nach der Bundestagswahl 2025 mit der Wahl in den Auswärtigen Ausschuss des Bundestags und zum außenpolitischen Sprecher der AfD vollzogen. Trotz seiner früheren Beziehungen nach Russland gilt die Wahl Frohnmaiers (und die Wahlniederlage des bisherigen Sprechers Matthias Moosdorf, dem sein künstlerisches Engagement in Russland zum Vorwurf gemacht worden war) als Sieg der Russland-Skeptiker in der Partei. Der Bürgerschaftsabgeordnete Krzysztof Walczak aus dem traditionell transatlantisch gestimmten Hamburger AfD-Verband jubelte auf X:

"Ich freue mich sehr, dass die AfD-Bundestagsfraktion heute eine spürbare personalpolitische Korrektur vorgenommen [hat] und Männer und Frauen in den Auswärtigen Ausschuss des Bundestages schicken wird, die ohne Abstriche für die Interessen Deutschlands und nicht von anderen Mächten eintreten werden."


Dafür, dass Frohnmaier im deutschen Mainstream lange Zeit als "Mann Moskaus" galt, sind seine Äußerungen gegenüber Russland erstaunlich uneindeutig. Das mag mit dem Wunsch zusammenhängen, während des beginnenden Landtagswahlkampfes nicht als "kremlnah" oder "Putinversteher" verschrien zu sein.

In einem Interview mit dem baden-württembergischen Staatsanzeiger betonte Frohnmaier, er sei weder Russlands noch Amerikas Mann im Bundestag, und beklagte, "dass es in Deutschland immer schon schwierig" gewesen sei, "sich für positive deutsch-russische Beziehungen einzusetzen". Dass er 2014 die sogenannte Annexion der Krim durch Russland begrüßt habe, stritt er in dem Interview ab. In den vergangenen Jahren habe er sich nicht mehr um Außenkontakte nach Russland bemüht.

In einem Interview mit der Asia Times nennt der AfD-Außenpolitiker die Einbettung in die "atlantische Allianz" (also die NATO) mittlerweile eine der drei Säulen, auf denen deutsche Politik beruhe. Also nichts mehr mit NATO-Austritt! Neben den zu erwartenden AfD-Positionen zu Sanktionen, Nord Stream 2, Ukraine-Friedensverhandlungen und Taurus-Lieferungen fallen auch Phrasen, die man eher von einem CDU- oder Grünen-Politiker erwarten würde: So die Behauptung, die frühere Regierung habe Deutschland zu abhängig von Russland gemacht und Deutschlands Souveränität im Energiebereich beseitigt. Auch das Nachplappern des US-amerikanischen Narrativs, die Amerikaner hätten Deutschlands Sicherheit über Jahrzehnte hinweg (mit-)finanziert und nun sei es Deutschlands Aufgabe, in Sachen Verteidigungsausgaben mehr beizutragen, geht in diese Richtung.

Gegenüber der Süddeutschen forderte Frohnmaier einen selbstbewussten und nüchternen Umgang mit Russland und griff sogar tief in die Mottenkiste der antirussischen Narrative bezüglich einer angeblichen russischen hybriden Kriegführung gegen Deutschland. "Wer gegen Deutschland oder seine Verbündeten" operiere, sei es durch Cyberangriffe oder mittels Einflussoperationen – so Frohnmaier –, müsse "mit einer entschlossenen Reaktion rechnen". Das klang nun nicht mehr nach dem früheren Russlandfreund Frohnmaier, trotz der Mahnung, man müsse die diplomatischen Gesprächskanäle offen halten.

Dass Frohnmaier sich vorerst auf die Floskeln und Narrative des Mainstreams stützt, mag auch damit zusammenhängen, dass ihm bisher die außenpolitische Erfahrung fehlt. So lässt zum Beispiel die Tagesschau einen Experten zu Wort kommen, der Frohnmaier mangelnde "professionelle Involviertheit in die klassischen außenpolitischen Gremien, Vereine und Aktivitäten" attestiert.

Stimmt dieser Vorwurf, so müsste Frohnmaier erst zu seinem eigenen außenpolitischen Stil finden. Zu dieser These würde passen, dass der neue außenpolitische Sprecher der AfD auch in Bezug auf Israels Vorgehen im Gazastreifen recht ungeschickt agierte und in einem Tweet lediglich das Erfordernis einer Ausrichtung der deutschen Politik nach den eigenen nationalen Interessen betonte und Israels Berechtigung zu einem Militäreinsatz im Gazastreifen hervorhob.

Es gibt auch eine andere Interpretation, derzufolge Frohnmaiers Äußerungen die Rückendeckung der Parteispitze, insbesondere seiner Förderin Alice Weidel, haben und auf einen außenpolitischen Schwenk der AfD hinweisen. Gewissermaßen ein Appeasement an den antirussischen Mainstream, um anschlussfähiger für die etablierten Parteien zu werden. Kilian Pfeffer vom ARD-Hauptstadtstudio jedenfalls konstatiert, dass sich die AfD mit der Wahl Frohnmaiers zum außenpolitischen Sprecher "den Anstrich geben" wolle, "regierungsfähiger zu sein".

Dies würde auch das auffallende Interesse der Mainstream-Presse an dem Schwaben in den vergangenen Wochen erklären. Eine weitere Rolle bei einer möglichen außenpolitischen Neuorientierung der Partei könnte auch die Suche nach neuen Verbündeten im Ausland spielen, die im Falle eines Verbotsverfahrens der AfD beistehen könnten, so der ARD-Journalist Pfeffer. Russland hat da aufgrund seines mangelnden Einflusses auf die BRD- und EU-Politik eher schlechte Karten.

Erschwerend kommt dazu, dass sich die AfD als notorisch "gäriger Haufen" nur schwer auf eine einheitliche Linie bringen lässt. Hatte Frohnmaier als außenpolitischer Sprecher Ende Mai noch offiziell verkündet, die AfD lehne Waffenlieferungen an die Ukraine weiterhin ab, berichtet nun Max Mannhart von Apollo News, Alexander Gauland, der Ehrenvorsitzende der AfD, habe ihm in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, "man müsse vielleicht doch noch einmal über die Lieferungen von Waffen nachdenken", um einen Frieden im Ukraine-Krieg möglich zu machen. Sollte sich diese Haltung durchsetzen, hätte sich die AfD mittlerweile weit von ihrem Konzept als selbsternannte Friedenspartei entfernt.

Frohnmaier selbst erklärte in einem Interview mit der Wochenzeitung Junge Freiheit, er wolle die unterschiedlichen außenpolitischen Positionen innerhalb der AfD verantwortungsvoll zusammenführen. Ihm schwebe Deutschland als "eigenständiger Pol" in "einer zunehmend multipolaren Welt" vor, womöglich mit einer nuklearen Option. Die Zukunft wird zeigen, ob der AfD eine kohärente Strategie für eine deutsche Außenpolitik gelingen wird oder ob am Horizont wieder die Gefahr einer deutschen Schaukelpolitik zwischen Ost und West auftaucht – die letztlich nur auf beiden Seiten Misstrauen sät.

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"In Russland verschwunden"? – Russland, Katar, Rotes Kreuz und UNO bringen Familien wieder zusammen


Von Maria Müller

Die Story der "20.000 aus den Kriegsgebieten entführten, gefangenen, versteckten und zwangsadoptierten Kindern, deren Identität systematisch ausgelöscht" wird, weil sie in russischen Schulen Russisch lernen und mit der russischen Kultur in Berührung kommen – Selenskij vergisst, dass ukrainische Flüchtlingskinder in jedem Aufnahmestaat die Landessprache lernen müssen. Auch in Deutschland ist das so.

Trotzdem trug der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Besuch in Washington gerade die gleiche Klage vor. Hat er keine Sekretärin, die im Internet einmal nachforschen könnte, was es damit auf sich hat? Offenbar nicht. Deshalb macht sich RT DE nun die Mühe, den Herren Merz, Macron, Starmer usw. über die bereits Jahre andauernden Tatsachen zu informieren, damit sie sich nicht länger blamieren.

Übrigens vergaß Selenskij ganz besonders, dass sein Vorgänger Poroschenko der russischsprachigen Bevölkerung der Ukraine die Muttersprache verbot. Offenbar ein Programm zum "Auslöschen der Identität"; weswegen der Donbass eine rote Linie zog und seine Unabhängigkeit proklamierte. Alles vergessen?

Nun zu den Fakten:

Im Kriegsjahr 2022 flüchteten rund 4,3 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine in die Staaten der Europäischen Union. Im gleichen Zeitraum flüchteten etwa 4 Millionen Einwohner der Ukraine nach Russland, darunter 730.000 Kinder. Sie wurden in den russischen Datenbanken registriert. Die überwiegende Mehrheit dieser Minderjährigen kam mit einem gesetzlichen Vertreter nach Russland: mit Eltern, Erziehungsberechtigten, Tutoren.

Kinder aus ukrainischen Heimen werden in Russland betreut

Ein Teil der Kleinen kam aus Heimen (Waisen, Behinderte), auch aus staatlichen Sozialheimen. Sie wurden aufgrund ihrer Gefährdung inmitten von Kriegshandlungen im Jahr 2022 von Hilfskräften aus dem Donbass und von russischen Militärs nach Russland evakuiert – etwa 2.000 Kinder – und fanden dort eine Aufnahme in Kinderheimen. Verletzte und traumatisierte Kinder wurden in russischen Pflegeeinrichtungen oder in Reha-Kliniken behandelt. Andererseits kamen 380 Kinder in russische Pflegefamilien (keine Adoption), bis ihre Familiensituation geklärt war.

Von dieser Gruppe fanden später wiederum 125 Kinder Adoptivfamilien in Russland. Es handelte sich vor allem um Waisenkinder, die jahrelang in Waisenhäusern unter ukrainischer Verwaltung im Donbass gelebt hatten. Gerade Kleinkinder benötigen für ihre psychische Entwicklung eine stabile Familiensituation. Das entspricht internationalen Standards. Die Kinder konnten über Videokonferenzen ihre möglichen Adoptions- oder Pflegefamilien kennenlernen und auswählen.

Die Arbeit des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes

Seit den ersten Tagen der Eskalation des Krieges im Frühjahr 2022 arbeitete das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) mit seinem Regionalbüro in Moskau aktiv in den umkämpften Gebieten. Laut seinen Jahresberichten erleichterte und begleitete es die Evakuierung von Menschen, darunter auch von vielen Kindern. Dort heißt es, die Evakuierungen seien entweder von den Streitkräften oder von zivilen Einrichtungen beider Länder nach vereinbarten Modalitäten durchgeführt worden, wobei das IKRK als Vermittler fungierte. Auch die Zusammenführung von Familienangehörigen auf beiden Seiten der Grenze mithilfe der Register in den Datenbanken der Organisation gehört zu ihren Aufgaben. Dieses System macht den angeblichen "Raub" oder das "erzwungene Verschwinden" von tausenden Flüchtlingskindern, wie die Ukraine fälschlicherweise behauptet, unmöglich. Die Jahresberichte und Pressemitteilungen des IKRK verdeutlichen diese Aktivitäten bis zum heutigen Tag. Das IKRK koordiniert mit dem russischen Büro für Kinderrechte und mit der Regierung von Katar bei der Familienzusammenführung.

Mithilfe und Kontrolle durch internationale Kinderhilfsorganisationen

Die russische Beauftragte für Kinderrechte, Maria Wlowa-Belowa, suchte im Jahr 2022 die Zusammenarbeit mit internationalen Kinderhilfsorganisationen. Im Oktober 2022 fand der erste Austausch mit Karim Atassi, dem Leiter der Vertretung des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR-UN), in der Russischen Föderation statt.

Im Mittelpunkt des Treffens stand die Situation von unbegleiteten und von ihren Familien getrennten Kindern sowie von Kindern aus Kinderheimen in der Ostukraine, die sich nun auf dem Gebiet der Russischen Föderation befinden. Man besprach internationale Standards zur Wahrung der Interessen dieser Kinder. Maria Wlowa-Belowa überreichte Namenslisten von betroffenen Kindern, und Karim Assim schlug vor, einige der Kinder und ihre Pflegefamilien zu besuchen. Beide Institutionen einigten sich darauf, in Zusammenarbeit mit weiteren internationalen Organisationen zu prüfen, wie diesen Kindern am besten geholfen werden kann.

Laut einem Bericht der russischen Kinderschutzbehörde (Bulletin 3) fand im Januar 2023 ein Treffen mit Afshan Khan, der Regionaldirektorin des UNICEF-Büros für Europa und Zentralasien, statt. Maria Wlowa-Belowa informierte sie über die Evakuierung von Kindern aus Bezirken unter Beschuss, über deren Unterbringung, die Suche nach Angehörigen und den Familiennachzug, sowie über die Familienzusammenführung in Drittländern. Auch hier fand das Gespräch auf der Grundlage von konkreten Daten der Kinder statt.

Ferienlager abseits der Kriegsfront

Im Jahr 2022 organisierte das russische Büro für Kinderrechte Erholungsreisen für Kinder aus den Kampfgebieten des Donbass. Sie konnten einige Wochen in Ferienlagern auf der Krim oder in Krasnodar am Schwarzen Meer verbringen (eine Tradition in Russland). Insgesamt kamen 2.360 Kinder mit Bussen oder Flugzeugen dorthin (Zahlen nach Angaben des russischen Büros für Kinderrechte). Ihre Familien begrüßten diese Möglichkeit für ihre Kinder, fernab von Bomben, Schmetterlingsminen und Kugeln zur Ruhe zu kommen. Auf einer UNO-Veranstaltung vorgeführte Videofilme über die Freizeitaktivitäten belegen das hohe pädagogische Niveau der Ferienbetreuer.

Verspätete Rückkehr aufgrund von kriegsbedingten Problemen und begrenzten Reisemitteln

Aufgrund von territorialen Veränderungen in den Kampfgebieten, aber auch aus sozialen und familiären Gründen mussten die meisten Kinder in den Lagern Wochen und Monate warten, bis sie von Personen des Vertrauens abgeholt wurden. In der Zwischenzeit waren einige Familienmitglieder in EU-Länder geflohen.

Das Büro für Kinderrechte organisierte unter Maria Lwowa-Belowa freiwillige Helfer in der Ukraine und in Russland, die Kontakt zu den betroffenen Familien aufnahmen. Mit ihrer Hilfe konnten die meisten Kinder bis Ende des Jahres wieder mit ihren Verwandten oder Erziehungsberechtigten zusammengeführt werden. Ende 2022 warteten noch etwa 400 Kinder in den Ferienheimen. Am 3. April 2023 waren es noch 38 Kinder. Bis Ende 2023 waren schließlich alle Kinder zurückgekehrt. Das Bulletin Nr. 1 des Büros für Kinderrechte enthält eine Statistik über die monatliche Rückkehr der Kinder (S. 6).

Einige der jungen Menschen wollen nach Russland zurückkehren

Am 11. März 2024 sprach der Exekutivdirektor der "Ukrainischen Helsinki-Union für Menschenrechte", Alexander Pawlitschenko, im ukrainischen Fernsehsender Kiew 24 über die Tatsache, dass einige Kinder nach Russland zurückkehren wollen. Pawlitschenko sagte: "Sie sehen dort bessere Bedingungen für sich, bessere Möglichkeiten der Selbstverwirklichung."

Katar und das Internationale Komitee des Roten Kreuzes

Seit Mai 2023 organisieren das Internationale Rote Kreuz(IKRK) und das russische Kinderschutzbüro gemeinsam Familienzusammenführungen. Lwowa-Belowa veröffentlicht dabei regelmäßig die Daten von Minderjährigen, deren Familien sich jetzt in EU-Ländern befinden.

Seit Oktober 2023 hat sich die Regierung des arabischen Staates Katar den humanitären Aktionen angeschlossen. Bei monatlichen Zusammenkünften in der Hauptstadt Doha werden stets konkrete Fälle bearbeitet und Familien wieder zusammengebracht, wobei Katar die Flüge finanziert.

Bei einem Besuch vom 23. bis 26. April 2024 besprach die Chefin der russischen Kinderschutzbehörde mit der Ministerin für internationale Kooperation, Lolwah Al-Khater, die Ergebnisse der Zusammenarbeit und neue Schritte. So konnten dort zum ersten Mal direkte Gespräche über Familienzusammenführungen mit Vertretern der Ukraine stattfinden.

Die großzügige Unterstützung des Landes ermöglichte es bis Jahresende 2024 rund 100 Kindern, ihre fernen und/ oder vermissten Familien wiederzutreffen. Katar bietet auch Rehabilitierungsbehandlungen in medizinischen Einrichtungen für körperlich und seelisch verletzte Kinder aus den Kriegsgebieten an. Die Fälle sind im Anhang des Bulletins 3 dokumentiert. (Letzter Bericht: 14.02.2025)

Flüchtlinge kommen "mithilfe privater Initiative" in der Türkei an

Am 18. Juni 2022 kamen laut Presseberichten 50.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in der Türkei an. Sie brachten etwa 1.000 Waisenkinder und Pflegekinder mit. Es ist unklar, ob diese auf der Liste der gesuchten Kinder der ukrainischen Regierung stehen. Von einer Kontrolle durch das Internationale Komitee des Roten Kreuzes war in der Presse nicht die Rede. Auch nicht, ob der ukrainische Staat involviert ist. Die türkische Regierung sagte, sie sei "beteiligt". In diesem Fall sprach die internationale Presse nicht von der Entführung ukrainischer Kinder, sondern von Dankbarkeit gegenüber einer Gruppe ukrainischer Geschäftsleute. Diese hätten diese Transporte organisiert und finanziert und damit das Leben der Kinder gerettet. Eine völlig entgegengesetzte Bewertung.

Ukrainische Hilfsorganisation "Save Ukraine"

Auch die ukrainische Hilfsorganisation "Save Ukraine" hat nach eigenen Angaben zwischen 2022 und 2024 ungefähr 663 ukrainische Kinder wieder mit ihren Familien zusammengeführt. Dies geschah in Zusammenarbeit mit dem russischen Büro für Kinderrechte und den russischen Behörden. Die NGO verschweigt allerdings auf ihrer Webseite diesen Teil ihrer Arbeit. Sie passt sich stattdessen dem Diskurs der westlichen Medien an: "Gestohlene Kinder … Tausende ukrainischer Kinder gefangen … dem Menschenhandel unterworfen … entführt … Identität ausgelöscht" und so weiter. Die NGO spricht von ihren "Rettungsaktionen", als ob sie Hunderte Kinder heimlich aus Russland in die Ukraine gebracht hätte – das ist genauso wenig wie in umgekehrter Richtung möglich.

Als Fazit der hier übermittelten Informationen – besonders im Hinblick auf die professionelle Zusammenarbeit mit internationalen humanitären Organisationen und mit der Regierung des Landes Katar – wird deutlich, dass die Behauptung von tausenden nach Russland verschleppten Kindern ein beschämendes Propagandagespenst ist.

Zum Schluss seien noch einmal die Links zu den drei bereits erwähnten Bulletins für die bessere Übersicht und Auffindbarkeit angeführt: Bulletin 1, Bulletin 2 und Bulletin 3.

Mehr zum Thema - "Anzahl irrelevant" – Selenskij bestätigt seine Lüge über 20.000 verschleppte Kinder


de.rt.com/russland/247135-in-r…

"Wohlfahrt statt Krieg": Protestwelle in London gegen Kriegsagenda


Tausende Menschen sind am Samstag durch die Londoner Innenstadt gezogen, um gegen die zunehmende Militarisierung Großbritanniens auf Kosten des Sozialstaats zu protestieren.

Die von der People's Assembly organisierte Demonstration begann um die Mittagszeit am Portland Place und führte bis nach Whitehall. Die Teilnehmer riefen Parolen und hielten Schilder mit Forderungen wie "Besteuert die Reichen", "Wohlfahrt statt Krieg" und "Krankenschwestern statt Atomwaffen" in die Höhe.

Unter dem Motto "Nein zu Austerität 2.0" versammelten sich Gewerkschafter, Aktivisten und Initiativen aus dem ganzen Land. Sie forderten die neue Labour-Regierung auf, die Kürzungspolitik zu beenden und stattdessen in öffentliche Dienstleistungen zu investieren.

Thousands on the streets in London with @pplsassembly against welfare cuts. Welfare not warfare! #welfarenorwarfare #wedemandchange pic.twitter.com/wlq1hNA41O
— We Demand Change (@demandchange25) June 7, 2025

"Winterzuschüsse streichen, die Zwei-Kind-Grenze beibehalten, Unterstützung für Menschen mit Behinderung kürzen und die Auslandshilfe einschränken, während gleichzeitig das Militärbudget wächst – das sind keine 'schweren Entscheidungen', sondern rein politische", erklärte ein Sprecher der People's Assembly.

Die Forderungen richteten sich auch gegen Premierminister Keir Starmer. Seine "kriegsbereite, gepanzerte" Rhetorik sei ein Versuch, jegliche Kritik an seiner Wirtschaftspolitik im Keim zu ersticken. "Sein Aufruf, alle müssten Teil der Landesverteidigung sein, ist der Versuch, jeden, der sich seinem obszönen Militarismus und seiner Sparpolitik widersetzt, als unpatriotisch abzustempeln", hieß es in einem Flugblatt.

"Wir akzeptieren keine Regierung, die sich mehr für Waffenverkäufe interessiert als für die Armen im eigenen Land", sagte Martin Cavanagh, der Vorsitzende der Gewerkschaft für öffentliche und kommerzielle Dienstleistungen, vor den Demonstranten.

#WelfareNotWarfare#TaxtheRichPeople's Assembly March today in London pic.twitter.com/cM1uFmqjMP
— Rangzen (@revoltinghippie) June 7, 2025

Auch Angela Grant vom Department for Work and Pensions kritisierte die Prioritätensetzung der Regierung. Während das Militärbudget wachse, würden Menschen "an Hunger sterben" und das staatliche Gesundheitssystem sei weiterhin unterfinanziert.

Nur wenige Tage zuvor hatte Premierminister Starmer seine neue Sicherheitsstrategie vorgestellt. Die sogenannte Strategic Defence Review sieht eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts vor. Geplant sind unter anderem der Ausbau von Kriegsflugzeugen, Langstreckenraketen und atomgetriebenen U-Booten.

All the crimes in your name,Labour Party Shame Shame!Anti Austerity March London today pic.twitter.com/gOOr8dWEew
— Khadija (@KhadijaA1917) June 7, 2025

Verteidigungsminister John Healey kündigte zudem an, Milliarden in neue Munitionsfabriken und Langstreckenwaffen zu investieren, um, wie er sagte, "eine deutliche Botschaft an Moskau zu senden".

Darüber hinaus will die Regierung bis April 2026 rund 100.000 Drohnen an die Ukraine liefern. Aus einem Regierungsbericht geht hervor, dass dafür 350 Millionen Pfund (rund 413 Millionen Euro) aus einem Hilfspaket in Höhe von insgesamt 4,5 Milliarden (5,3 Milliarden Euro) Pfund bereitgestellt werden sollen.

Mehr zum Thema Starmer verkündet Übergang des Vereinigten Königreichs in Modus der "Kriegsbereitschaft"


de.rt.com/international/247200…

Schande der Ukraine: Warum Kiew die Rücknahme seiner Gefallenen verweigert


Von Nadeschda Romanenko

Während auf der russischen Seite der Staatsgrenze Kühltransporter mit den Leichen von über tausend ukrainischen Soldaten – es handelt sich um den ersten Teil der von Russland zur Rückführung angebotenen 6.000 Leichen – im Leerlauf stehen, hüllt sich Kiew in Schweigen. Kein einziger ukrainischer Beamter ist vor Ort erschienen. Es wurden keine Vertreter entsandt, um die sterblichen Überreste in Empfang zu nehmen. Keine einzige Familie wurde darüber informiert, dass die lang ersehnte Prozedur endlich abgeschlossen sein würde.

Diese Verzögerung – nachdem in Istanbul ein Gefangenenaustausch und die Leichenrückführung formell vereinbart worden waren – ist keineswegs auf bürokratische Hindernisse oder logistische Unzulänglichkeiten zurückzuführen. Es handelt sich vielmehr um einen Akt der wohlüberlegten Ausflucht.

Hinhaltetaktik mit den Gefallenen

Während Moskau seinen Teil der Vereinbarung erfüllt – als humanitäre Geste inmitten eines brutalen Krieges –, zögert Kiew. Der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij behauptet, dass nur 15 Prozent der Leichen identifiziert worden seien, und bezweifelt sogar, dass es sich überhaupt um ukrainische Soldaten handelt. Diese Äußerungen sind kein Zeichen von Vorsicht, sondern lassen vielmehr den Versuch erkennen, Zeit zu gewinnen, das Thema zu vertuschen und von einer weitaus unangenehmeren Realität abzulenken: Die Ukraine kann es sich nicht leisten, die eigenen Kriegsgefallenen als solche anzuerkennen.

Schlimmer noch – es scheint, als wolle sie das auch gar nicht mehr.

Der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski erklärte unverblümt: "Die Ukraine hat die Leichenüberführung ihrer gefallenen Soldaten unerwartet verschoben, und kein einziger Vertreter ist zur Übernahme erschienen. Die Lastwagen warten am vereinbarten Ort. Wir sind bereit. Kiew jedoch nicht."

Geld ist wichtiger als Moral

Laut ukrainischem Recht hat jede Familie eines im Kampfeinsatz gefallenen Soldaten Anspruch auf 15 Millionen ukrainische Griwna (etwa 360.000 US-Dollar). Die Rücknahme aller 6.000 Leichen würde obligatorische Zahlungen in Höhe von 90 Milliarden Griwna auslösen – fast 10 Prozent des gesamten Verteidigungsbudgets des Landes für 2025. Dieses Budget weist bereits ein Defizit von 200 Milliarden Griwna auf.

Die Motive sind offensichtlich ‒ die Folgen sind beschämend

Den Tod der Soldaten zu anerkennen, würde bedeuten, die Schulden gegenüber ihren Familien einzuräumen. Doch indem der ukrainische Staat den Prozess hinauszögert, die Identität der Gefallenen infrage stellt und Hindernisse schafft, scheint er alle möglichen Mittel einzusetzen, um sich seinen Verpflichtungen zu entziehen.

Es geht nicht nur um die Toten, sondern auch um die Lebenden

Der Verrat Kiews beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Gefallenen. In Istanbul einigten sich beide Parteien auch auf den Austausch von 1.200 Kriegsgefangenen, wobei die Schwerverwundeten und Schwerkranken Vorrang genießen sollten. Theoretisch sollte dies ein Schritt zur Minderung unnötigen Leids sein – etwas, wofür sogar Feindseligkeiten unterbrochen werden können.

Doch auch dieser Austausch ist gescheitert – und zwar nicht durch Moskau. Laut russischen Offiziellen habe die Ukraine den vereinbarten Zeitplan nicht eingehalten. Eine plausible Begründung dafür sei jedoch nicht genannt worden.

Hier lässt sich eine schreckliche Parallele ziehen: So wie Kiew finanzielle Motive hat, die Rückführung und Entschädigung der Gefallenen zu vermeiden, könnte es auch Gründe haben, die Rückführung der Überlebenden zu vereiteln. Die Versorgung von behinderten, traumatisierten und schwerkranken Kriegsgefangenen würde Mittel und medizinische Kapazitäten vom Krieg abziehen. Und nach seiner kaltblütigen Kriegsberechnung könnte Kiew zu dem Schluss gekommen sein, dass diese Männer – die verletzt sind, unter Krankheiten leiden und nicht mehr kampffähig sind – einen solchen Kostenaufwand nicht mehr wert sind.

Der Preis der Feigheit

Hier geht es um mehr als nur ein finanzielles Problem. Das ist ein Verrat an den Gefallenen. Ein Verrat an den Gefangenen. Ein Verrat an jeder Familie, die auf einen Schlusspunkt wartet, und an jedem Soldaten, dessen Hoffnung noch nicht begraben ist.

Wofür wird das eingesparte Geld verwendet werden? Um noch mehr junge Männer an die Front zu schicken, wo sie ohne jede Aussicht auf ein würdiges Begräbnis sterben werden? Um eine weitere Welle von Gefallenen zu finanzieren, während die "Helden von gestern" in Kühlwagen und Gefängniszellen vergessen sind?

Selbst mitten im Krieg gibt es rote Linien, die nicht überschritten werden dürfen. Die Weigerung, die eigenen Gefallenen zur letzten Ruhe zurückzubringen, ist eine davon. Der Verzicht auf die Heimholung der Verwundeten ist eine weitere.

Das Kiewer Regime muss das tun, was richtig ist, und nicht das, was billig ist. Es muss die Leichen zurücknehmen, die Gefangenen freilassen, die Familien entschädigen und sich um die Verwundeten kümmern.

Alles andere wäre eine nationale Schande.

Übersetzt aus dem Englischen. Nadeschda Romanenko ist politische Analystin.

Mehr zum Thema - Moskau: Kiew verschiebt unerwartet Leichenübergabe und Gefangenenaustausch


de.rt.com/meinung/247196-schan…

Die deutsche Politik gefährdet humanitäre Hilfe in Kriegsgebieten


Von Dagmar Henn

Manchmal dauert es ein paar Tage, bis sich die Bedeutung eines Ereignisses in ihrer ganzen Breite erschließt. Das ist mit dem Vorgehen des Generalbundesanwalts gegen den Hilfsverein "Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V." nicht anders. Die großen Hilfsorganisationen haben nur in einer Hinsicht Glück: Die Tatsache, dass die beiden Personen, gegen die in Karlsruhe Haftbefehle ausgestellt wurden, in Russland sind und Deutschland keine Verfahren in Abwesenheit kennt, verhindert vorerst, dass es auf Grundlage der Überzeugungen der Generalbundesanwaltschaft zu einem Urteil kommen kann, das dann einen entsprechenden Präzedenzfall schaffen würde. Wenn man länger darüber nachdenkt, wird klar, dass hier die Grundlagen humanitärer Hilfe in Kriegsgebieten generell bedroht werden, indem einem einzelnen Verein vorgeworfen wird, "terroristische Vereinigungen" namens Volksrepublik Donezk und Volksrepublik Lugansk unterstützt zu haben.

Ja, dafür muss man ein wenig ausgreifen. Der erste Punkt, der relativ schnell erkennbar ist, ist, dass diese Definition ungewöhnlich ist, weil sie die gesamte Zivilbevölkerung dieser Regionen mit umfasst. Ein völkerrechtlich bedenklicher Schritt, weil die Frage, ob eine bewaffnete Gruppe aus regulären oder irregulären Kombattanten besteht oder nicht, nichts damit zu tun hat, dass die Zivilbevölkerung trotzdem Zivilbevölkerung bleibt.

Jeder, der auch nur einen begrenzten Zeitraum politischer Geschichte überblickt, weiß, dass zum einen die Terroristen des einen die Freiheitskämpfer des anderen sein können (was nicht ausschließt, dass sie dennoch Terroristen sind), und dass zum anderen solche Bezeichnungen je nach der politischen Entwicklung auch wieder verschwinden.

Allein das südliche Afrika hat da in den letzten 50 Jahren eine bewegte Geschichte ‒ die SWAPO in Namibia und der ANC in Südafrika trugen beide das Etikett "Terroristen", genauso wie die MPLA in Angola. Oder aber eben die IRA in Nordirland, die dann in den 1990ern plötzlich in der Regierung saß. Oder die albanische UÇK, die so lange terroristisch war, bis der Westen sein Interesse am Kosovo entdeckte. Oder zuletzt Herr al-Dschaulani in Damaskus. In manchen Fällen ist das sogar noch wechselhafter. Die PKK gilt in Deutschland nach wie vor als terroristisch, ist in Syrien aber Verbündete der USA. Ja, manchmal scheitern auch begonnene Friedensprozesse, und die ganze Entwicklung verläuft umgekehrt. Oder es werden eben aus dem einen oder anderen geopolitischen Interesse bestimmte Gruppen aufgebaut, die erst als Freiheitskämpfer gelten, und dann doch zu Terroristen werden, wie Al-Qaida.

Die Generalbundesanwaltschaft übergeht die nicht ganz unerhebliche Tatsache, dass es bei jedem größeren bewaffneten Konflikt eine leidende Zivilbevölkerung gibt, die auf verschiedenste Weise Not erleben kann. Das gilt in den vielfältig unübersichtlichen Konflikten in afrikanischen Ländern ebenso wie an der Frontlinie des ukrainischen Bürgerkriegs. Denn dafür, von der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern abgeschnitten zu werden, genügt oft die Anwesenheit auf der "falschen" Seite. Auch in Gaza werden die Zivilisten nicht nach ihrer persönlichen Überzeugung gefragt, ehe ihnen eine israelische Bombe auf den Kopf fällt. Dieses humanitäre Leid entsteht in der Regel auf beiden Seiten einer Frontlinie, ganz unabhängig davon, wer die jeweiligen Kombattantengruppen als regulär oder irregulär betrachtet und warum.

Das Ziel humanitärer Hilfe ist es, Menschen zu erreichen und zu versorgen, die von solchen Situationen betroffen sind. Das ist für sich genommen keine Einnahme einer parteilichen Position im jeweiligen Konflikt, da auch die jeweilige Zivilbevölkerung, ob sie nun entsprechende Sympathien hegt oder nicht, keine Partei im jeweiligen Konflikt ist (es kennzeichnet aber tatsächlich terroristische Strukturen, dass ihnen diese Unterscheidung egal ist ‒ kolumbianische Todesschwadronen sind ein Beispiel für dieses Verhalten).

Nun darf man sich aber die praktische Umsetzung in einem Kriegsgebiet nicht so vorstellen, dass da jemand einfach, völlig unabhängig von den dortigen Ereignissen, hereinrauscht und dringend benötigte Güter verteilt. In den meisten Weltgegenden, wo verschieden bewaffnete Gruppen aufeinanderprallen, leben daneben Menschen einfach weiter, mehr schlecht als recht. Aber der Bereich, in den man einfach hineinfahren kann, endet in der Regel mindestens mehrere Kilometer von der Frontlinie entfernt. Die Orte, in denen der Mangel meist am größten ist, sind ohne eine gewisse Kooperation mit der jeweiligen örtlichen Macht nicht zu erreichen. Da macht es keinen Unterschied, ob das Gebiet von einer Befreiungsbewegung, einer regulären Armee oder einem Drogenkartell kontrolliert wird. Militärische Kontrolle heißt immer auch, dass eine Gegend selbst aus dem eigenen Hinterland nicht einfach betreten werden kann.

Und es gibt harte, materielle (oder vielmehr explosive und heiße) Gründe, warum es sowohl im eigenen Interesse derjenigen, die die Hilfe leisten, als auch im Interesse jener, die sie empfangen, geboten ist, hier zu kooperieren. Selbst in Kriegsgebieten fliegen nicht in jedem Bereich der Front an jedem Tag gleich viele gefährliche Dinge durch die Luft, seien es Raketen, Granaten oder Drohnen.

Auf der Webseite der Lokalpresse von Gorlowka wurde schon 2015 über Beschuss berichtet, als sei es der Wetterbericht. In eine Gegend zu fahren, die gerade aktiv beschossen wird, sorgt nur dafür, dass womöglich nicht nur die Hilfe verloren geht, sondern auch noch der Helfer. Und dann gibt es noch einen weiteren Aspekt: Unter Umständen wird auch die Ausgabe von humanitärer Hilfe durch die Gegenseite beschossen. Wenn man solche Situationen nicht vermeidet, wäre das Ergebnis das Gegenteil von Hilfe. Weshalb es gerade in Frontnähe sogar unverzichtbar ist, Begleiter dabei zu haben, die sofort warnen können, wenn für die Helfer oder die Empfänger der Hilfe eine Gefahr besteht.

Diese Probleme kennt jede Organisation, die derartige Hilfe leistet, egal, an welcher Stelle der Erdkugel. Genauso, wie LKWs, mit denen solche Lieferungen zumindest in die Nähe transportiert werden, kaum auf dem normalen Markt zu haben sind ‒ die meisten Transportunternehmen weigern sich, in Gegenden zu fahren, in denen ihre Fahrzeuge nicht versichert sind. Und in Kriegsgebieten zahlt keine Versicherung.

Kurz zusammengefasst: Jede derartige Organisation kann zwar kontrollieren, was sie selbst liefert, und darauf achten, dass die Hilfe auch die Bedürftigen erreicht, aber sie ist auf verschiedene Arten der Zusammenarbeit angewiesen, ohne die diese Hilfe nicht möglich wäre. Ob das jetzt eine Packung Kekse für eine Straßensperre ist, eine Zusammenarbeit mit örtlichen Behörden oder die Notwendigkeit einheimischer Partner für die Bereitstellung der Logistik.

In der Öffentlichkeit ist das weniger bekannt. Weshalb es relativ leicht ist, sie mit Informationen zu täuschen, wie Fotos, auf denen auch Bewaffnete zu sehen sind, oder die Lieferungen Partnern zuzuschreiben. Übrigens ist das teilweise auch im Journalismus nicht anders, sobald man sich in solche Gebiete begibt. Als ich 2015 im Donbass war, mit einer ganzen Gruppe von Journalisten, fuhr diese Gruppe nirgendwohin, ohne von Scharfschützen begleitet zu werden. Die gaben das Kommando, wann man einen bestimmten Ort wieder zu verlassen hatte, weil sie per Funk über mögliche Gefahren informiert wurden, aber sie waren auch dabei, um ‒ wenn nötig ‒ der ganzen Gruppe Deckung zu geben, falls von der teilweise nur 500 Meter entfernten anderen Frontseite jemand herüberballern sollte.

Seit dem Übergang zum Drohnenkrieg ist dieses Problem noch ausgeprägter als zuvor, weil schon eine Fortbewegung über längere Strecken ohne Drohnenabwehr fast unmöglich ist. Das dürfte in anderen Weltgegenden noch nicht ganz angekommen sein, aber bestenfalls noch einige Jahre dauern.

Wenn man diese technischen Hintergründe kennt, wird schnell klar, dass das, was dem Verein Friedensbrücke vorgeworfen wird, jede Organisation treffen kann, die Menschen in solchen Gebieten unterstützt. Denn wie die eine oder andere Kriegspartei bewertet wird, ist interessengelenkt und wandelbar. Es ist eine Sache, propagandistisch eine Seite hochleben zu lassen und die andere zu ignorieren, wie das gerade bezogen auf die Hilfe für den Donbass schon seit Jahren geschehen ist. Aber daraus eine Straftat zu konstruieren, wie es der Generalbundesanwalt getan hat, ist etwas ganz Anderes.

Nicht nur, weil man durch die Beschränkung von Hilfe auf die Zivilbevölkerung lediglich jener Regionen, die der Bundesregierung gerade genehm sind, den Grundgedanken des Humanitären entwertet und aufhebt, oder weil die Wechselläufe der politischen Geschichte dafür sorgen, dass plötzlich etwas zur Straftat werden könnte, was auf der "anderen" (bezogen auf die zivilen Opfer gibt es nur selten eine wirklich "andere") Seite völlig legal wäre. Nein, in dem Moment, in dem humanitäre Leistungen der politischen Willkür untergeordnet werden, werden sie letzten Endes völlig verschwinden. Denn wer wird schon bereit sein, sich der Gefahr auszusetzen, die eine Reise in ein Kriegsgebiet nun einmal darstellt, um eine Hilfe zu leisten, die später zu einem Verbrechen gemacht werden könnte?

So etwas trifft sicher erst einmal nur die kleineren Organisationen, weil die ganz großen unter Umständen den riskanten Teil örtlichen Mitarbeitern überlassen können und so, zumindest vorerst, aus dem Schneider sind. Aber nehmen wir doch einmal eine historische Tatsache und spielen durch, wie sie auch hätte enden können, wenn man sie durch die Brille des Generalbundesanwalts betrachtet.

In den 1990ern war das deutsche katholische Hilfswerk Misereor in die brasilianische Innenpolitik verwickelt. Es finanzierte nämlich zu einem guten Teil mit Spendengeldern den Aufbau der brasilianischen Landlosenbewegung MST (Movimento dos Trabalhadores Rurais sem Terra) ‒ einer Organisation, die unter anderem durch Landbesetzungen für eine Landreform eintrat. Der Versuch einer Landreform war eine Generation davor der Grund gewesen, warum 1964 das Militär putschte.

Es ist nicht passiert, aber es wäre durchaus vorstellbar gewesen, dass es erneut zu einer derartigen Entwicklung kommt. Hätte es einen solchen Putsch gegeben, wäre das MST mit Sicherheit von der dann regierenden brasilianischen Junta zur terroristischen Vereinigung erklärt worden. Und wer die Geschichte der Beziehungen der Bundesrepublik zu lateinamerikanischen Militärdiktaturen kennt, sei es Chile unter Pinochet, Argentinien oder eben Brasilien, weiß, hätte es eben diesen Paragrafen 129b StGB gegeben und das deutsche Innenministerium im außenpolitischen Interesse entschieden (deutsche Konzerne machten in Brasilien beste Geschäfte), dann wäre das MST auch in Deutschland derart klassifiziert worden, und das brave Hilfswerk Misereor hätte sich plötzlich als Terrorunterstützer angeklagt gesehen.

Derartige Situationen lassen sich nur auf eine Weise vermeiden ‒ indem man die politische Bewertung humanitärer Hilfe unterlässt, und zwar gleich, ob sie nun mit den aktuellen außenpolitischen Zielen übereinstimmt oder nicht. Aber der Spielraum wurde in diesem Bereich immer weiter verengt. Auch die Sanktionslisten, die sogenannte "Dual-Use"-Güter verzeichnen, greifen bereits in die Möglichkeiten humanitärer Leistungen ein, und auch, wenn der Text der EU-Sanktionen behauptet, humanitäre Unterstützung sei ausgenommen, entspricht das nicht immer der Wirklichkeit.

Damit mussten sich viele Organisationen irgendwie arrangieren und haben es auch getan. Aber mit der Erfindung der Strafbarkeit ist der Punkt erreicht, an dem sich diese Tür endgültig schließt und die Vorstellung des Humanitären, die immerhin ein bedeutender zivilisatorischer Fortschritt war, preisgegeben wird. Das betrifft letztlich alle Personen und Organisationen, die in diesem Bereich tätig sind.

Mehr zum ThemaBundesanwaltschaft ermittelt gegen humanitäre Helfer im Donbass


de.rt.com/meinung/246887-deuts…

Polens künftiger Präsident: "Ich bin gegen den EU-Beitritt der Ukraine"


Der neu gewählte polnische Präsident Karol Nawrocki hat sich klar gegen einen EU-Beitritt der Ukraine ausgesprochen. In einem Interview mit dem ungarischen Magazin Mandiner sagte er:

"Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich gegen den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union."


Zur Begründung verwies er auf die wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Interessen der EU-Staaten, insbesondere Polens. Ein EU-Beitritt Kiews würde "der Wirtschaft und dem Agrarsektor europäischer Länder schaden", so Nawrocki. Die Ukraine müsse verstehen, dass Länder wie Polen und Ungarn "eigene Interessen" hätten.

Bereits im Wahlkampf hatte Nawrocki diese Haltung betont und angekündigt, auch nach seinem Amtsantritt daran festzuhalten. Er wolle sich nicht mit einem "unfairen Wettbewerb" mit der Ukraine um die polnische Landwirtschaft oder den Logistiksektor abfinden, so der designierte Präsident.

Nawrocki wurde am 1. Juni im zweiten Wahlgang mit 50,89 Prozent der Stimmen gewählt. Damit setzte er sich knapp gegen Amtsinhaber Rafał Trzaskowski durch. Das Amt wird er am 6. August übernehmen, wenn die Amtszeit von Präsident Andrzej Duda endet.

Trotz seiner ablehnenden Haltung gegenüber einem EU-Beitritt betrachtet Nawrocki die Ukraine als wichtigen Partner im Konflikt mit Russland.

"Wir müssen die Ukraine unterstützen – geopolitisch und strategisch", sagte er. Zugleich betonte er jedoch, dass Kiew die nationalen Interessen seiner Unterstützer berücksichtigen müsse.

Ein zentrales Beispiel für die bestehenden Spannungen ist die bis heute ungelöste Frage der Exhumierung der polnischen Opfer des Wolhynien-Massakers. Seit Jahren fordert Warschau, dass Kiew die Umbettung Tausender im Jahr 1943 getöteter Polen genehmigt. Die Opfer starben bei Angriffen der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA). Beide Organisationen sind in Russland als extremistisch verboten. Kiew blockiert diese Forderung jedoch weiterhin. Nawrocki forderte:

"Wir brauchen einen ehrlichen Konsens zu diesen Fragen."


Die historische Aufarbeitung dieses Kapitels belastet die Beziehungen beider Länder seit Jahren und eskalierte jüngst erneut, als der polnische Sejm den 11. Juli zum offiziellen Gedenktag für die Opfer der OUN und UPA erklärte. Das ukrainische Außenministerium reagierte empört und sprach von einem Schritt, der "dem Geist guter Nachbarschaft widerspricht".

Nawrocki, Jahrgang 1982, ist promovierter Historiker und war zuletzt Leiter des polnischen Instituts für Nationales Gedenken. In Russland steht er auf der Fahndungsliste – als Reaktion auf seine Mitverantwortung für den Abriss sowjetischer Denkmäler in Polen.

Die ungelösten historischen Konflikte, gepaart mit wirtschaftlichen Interessenkonflikten, rücken die EU-Perspektive der Ukraine in immer weitere Ferne – nicht nur aus der Sicht Warschaus.

Mehr zum Thema Polen: Nawrocki-Sieg wurde Niederlage für Europäische Union und Sieg für Vereinigte Staaten


de.rt.com/europa/247169-polens…

VIDEO: Russische Soldaten zerstören ukrainische Drohne mit einer Schere


Russische Soldaten haben eine per Glasfaser gesteuerte ukrainische Drohne mit einer Schere außer Gefecht gesetzt. Dies geht aus einem Video hervor, das am Samstag auf dem Telegram-Kanal Voenny Oswedomitel (Militärischer Informant) veröffentlicht wurde. Im Gegensatz zu herkömmlichen FPV-Drohnen sind diese Modelle nicht auf Funksignale angewiesen und damit resistent gegen elektronische Kriegsführung, die von beiden Seiten des Konflikts eingesetzt wird.

Als die Drohne an einer nicht näher bezeichneten Stelle im Wald vorbeiflog, erkannten die Soldaten das sich hinter ihr herziehende Glasfaserkabel, stürmten vor und durchtrennten es mit einer medizinischen Schere. Augenblicke später stürzte die Drohne ab und detonierte, wie die Aufnahmen zeigen.

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Russland war das erste Land, das Mitte 2024 diese Drohnen mit ihrem "unsichtbaren Faden" in großem Umfang einsetzte. Die Drohne "Prinz Vandal von Nowgorod" wurde vom Wissenschafts- und Produktionszentrum Uschkujnik in weniger als einem Jahr entwickelt. Die faseroptische FPV-Drohne hat erhebliche Schäden an der von der NATO an die Ukraine gelieferten Ausrüstung verursacht, die sich nach Angaben des Leiters des Gebiets Nowgorod, Andrei Nikitin, auf bis zu 300 Millionen US-Dollar belaufen.

Die Times berichtete im Mai, dass Russland die Ukraine im "Drohnenrennen" sowohl bei der Herstellung der unbemannten Luftfahrzeuge als auch bei deren Einsatz auf dem Schlachtfeld überholt hat. Der Bericht verwies auf die Glasfaserdrohnen, die über einen hauchdünnen Glasfaserfaden direkt mit ihren Betreibern verbunden sind, sodass sie nur schwer entdeckt oder abgefangen werden können. Russische Drohnen "verändern die physische Beschaffenheit der Frontlinie, die Taktik des Krieges und die Psychologie der Soldaten, die ihn führen", so das Blatt.

Trotz ihrer Vorteile gegenüber elektronischen Störmaßnahmen haben Glasfaserdrohnen eine begrenzte Reichweite, die durch die Länge des Kabels und seine mögliche Sichtbarkeit unter bestimmten Umweltbedingungen bestimmt wird.

Mehr zum ThemaLetzte Drohnen-Parade – Kiew versucht Neustart eines von ihm bereits verlorenen Krieges


de.rt.com/europa/247184-video-…

Vater von Elon Musk nimmt an Zukunftsforum in Moskau teil


Errol Musk, der Vater des US-Milliardärs Elon Musk, ist am 7. Juni in Moskau eingetroffen. Der südafrikanische Ingenieur, Unternehmer und Edelsteinhändler nimmt dort am internationalen "Forum der Zukunft 2050" teil, das am 9. und 10. Juni auf dem Gelände des Bildungsclusters "Lomonossow" an der Moskauer Lomonossow-Universität stattfindet. Dies berichten russische Medien wie Iswestija, Ren TV und TASS übereinstimmend.

Das von russischen Politikern, Philosophen und Medienmachern ins Leben gerufene Forum bringt mehr als 7.500 Teilnehmer zusammen. Ziel ist es, über Russlands Entwicklungsperspektiven bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts zu debattieren. Die Themenpalette reicht von Geopolitik und technologischer Souveränität bis hin zu kultureller Identität und Weltraumforschung. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen zur Besiedlung des Mars, zur Zukunft der Weltordnung, zur Idee eines souveränen Russlands und zum kulturellen Code Russlands.

Das Forum wird unter anderem von dem bekannten russischen Ideologen Alexander Dugin organisiert, der sich für den "russischen Weg" in Abgrenzung zum Westen einsetzt. Zu den angekündigten Rednern zählen zudem Außenminister Sergei Lawrow, der britische Politiker George Galloway, der Fernsehintendant Konstantin Malofejew, die Moderatorin Ekaterina Andrejewa und der orthodoxe Priester Andrei Tkatschew.

Neben seiner Teilnahme am Forum sorgte Errol Musk auch mit politischen Aussagen für Aufmerksamkeit. In mehreren Interviews mit russischen Medien äußerte er sich zu dem öffentlich eskalierten Streit zwischen seinem Sohn Elon und US-Präsident Donald Trump. Der Konflikt hatte sich Anfang Juni zugespitzt, nachdem Elon Musk auf der Plattform X einen Gesetzesentwurf zur Haushaltskonsolidierung kritisiert und sich sogar für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten ausgesprochen hatte. Zudem behauptete er, Trump hätte ohne seine Unterstützung die Wahl 2024 nicht gewonnen.

Hintergrund des Streits sind unter anderem aktuelle Personalentscheidungen bei der NASA sowie Trumps Haushaltspläne. Der Gesetzesentwurf sieht unter anderem eine Verlängerung steuerlicher Erleichterungen und eine Anhebung der US-Schuldenobergrenze auf vier Billionen Dollar vor. Elon Musk hatte das Vorhaben als "abscheulichen Wahnsinn" bezeichnet und davor gewarnt, dass das Defizit weiter aus dem Ruder laufen könnte. Trump reagierte auf Musks Äußerungen scharf, nannte ihn "verrückt", warf ihm Pflichtverletzung vor und drohte, sämtliche Staatsaufträge für Musks Unternehmen – darunter SpaceX – zu kündigen.

Kurzzeitig kündigte Elon Musk daraufhin sogar an, die Raumkapseln vom Typ Dragon außer Dienst zu stellen – eine Aussage, die er jedoch wenig später zurücknahm.

In einem Interview mit Iswestija erklärte Errol Musk, dass die Spannungen zwischen seinem Sohn und Trump vor allem auf Erschöpfung zurückzuführen seien: "Sie mussten die Opposition loswerden, das Land stabilisieren und sich um das Alltagsgeschäft kümmern. Das alles war sehr stressig. So etwas führt zwangsläufig zu Spannungen." Dass es dabei zu einem Konflikt kam, sei aus seiner Sicht "nichts Ungewöhnliches".

Er stellte sich klar auf die Seite des Präsidenten: "Trump wird gewinnen. Er ist Präsident, er wurde gewählt", sagte Musk Senior. Seinen Sohn kritisierte er hingegen deutlich: "Elon hat einen Fehler gemacht. Er ist müde, steht unter Stress – fünf Monate ununterbrochener Druck. Das führt zu Fehlern." Gleichzeitig äußerte er sich zuversichtlich, dass der Streit bald beigelegt werde: Es handle sich um kein tiefgreifendes Zerwürfnis, sondern um ein temporäres Missverständnis.

Neben geopolitischen Fragen sprach Errol Musk in Moskau auch über seine persönliche Sicht auf Russland. In einem Interview mit dem konservativen Fernsehsender Zargrad lobte er die russische Bevölkerung ausdrücklich:

"Die Russen sind eines der klügsten Völker der Welt."


Bereits im April hatte Musk Senior in einem BBC-Gespräch erklärt, seine Familie empfinde eine gewisse Bewunderung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Wenn man Putin einfach nur als Mann betrachtet, unabhängig vom geopolitischen Kontext, fällt es schwer, keinen Respekt zu empfinden", sagte er damals. Auf den Hinweis des Journalisten, dass Putin den Krieg in der Ukraine begonnen habe, entgegnete Errol Musk: "Erst im Laufe der Zeit wird sich zeigen, wer ihn wirklich begonnen hat."

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de.rt.com/international/247179…

Trump absetzen? J.D. Vance weist Musks Äußerungen zurück


In einem CNN-Podcast hat sich der US-Vizepräsident J.D. Vance klar gegen die Äußerungen von Elon Musk gestellt. Zuvor hatte Musk angedeutet, dass Amtsinhaber Donald Trump seines Amtes enthoben werden sollte – mit J.D. Vance als möglichem Nachfolger. Der Vizepräsident habe daraufhin zunächst mit einem Augenrollen und einem ungläubigen "Oh, mein Gott" reagiert. Später habe er erklärt: "Die Vorstellung, dass der Präsident seines Amtes enthoben werden sollte – tut mir leid, das ist verrückt."

"Aber Vance ging nicht darauf ein und wagte es nicht einmal, über die Möglichkeit zu scherzen, Trump die Macht zu entreißen", kommentierte CNN.

Musk hatte zuvor auf seiner Plattform X unter anderem behauptet, Trump tauche in den sogenannten "Epstein-Files" auf – ohne dafür Belege anzuführen. Inzwischen hat Musk den entsprechenden Post wieder gelöscht. Vance wurde zum ersten Mal Musks Beitrag gezeigt, in dem dieser Trump ohne Beweise beschuldigte, in den "Epstein-Akten" zu stehen. Als Vance den Beitrag auf dem Monitor las, sagte er: "Den habe ich noch nicht einmal gesehen."

Zunächst verteidigte Vance Trump gegen die Vorwürfe im Zusammenhang mit Epstein und sagte im Podcast: "Auf keinen Fall. Donald Trump hat nichts Unrechtes mit Jeffrey Epstein getan." Er fügte hinzu: "Was auch immer die Demokraten und die Medien über ihn sagen, ist völliger Unsinn."

Allerdings waren es nicht die Demokraten oder "die Medien", die diese Anschuldigungen erhoben, sondern Trumps ehemalige rechte Hand Musk.

"Ich bin der Vizepräsident von Präsident Trump. Meine Loyalität gilt immer dem Präsidenten, und ich denke, dass Elon ein unglaublicher Unternehmer ist", sagte Vance und ergänzte: "Ich hoffe, dass Elon irgendwann wieder zurückkommt. Vielleicht ist das jetzt nicht möglich, weil er so extrem geworden ist."

Die offene Schlammschlacht zwischen dem mächtigsten und dem reichsten Mann der Welt ging am Samstag dennoch weiter. Trump sagte gegenüber dem Sender NBC, dass sein Verhältnis zu Musk endgültig zerrüttet sei. Zudem warnte er Musk davor, die Demokraten künftig finanziell zu unterstützen.

Mehr zum Thema - Musk will neue US-Partei "America" nennen


de.rt.com/international/247190…

"Was ist daran schlecht" ‒ Israels Premier Netanjahu bewaffnet kriminelle Clans in Gaza


Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat im Rahmen einer Stellungnahme zugegeben, dass seine Administration kriminelle Clan-Banden im Gazastreifen bewaffnet, die wiederum von Hilfsorganisationen beschuldigt werden, lebensrettende humanitäre Hilfe zu stehlen. Der Premier argumentiert, dass durch die Unterstützung die palästinensische Bewegung Hamas bekämpft wird. Netanjahu erklärte vor zwei Tagen, seine Regierung habe auf Anraten von "Sicherheitsbeamten" mächtige lokale Clans in der Enklave "aktiviert".

Der ehemalige israelische Verteidigungsminister und Oppositionsabgeordnete Avigdor Lieberman beschuldigte am Donnerstag Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, aktiv Waffenlieferungen an kriminelle Clans in Gaza genehmigt zu haben. Auf die Vorwürfe reagierte der Premier im Rahmen eines Interviews mit der Erklärung:

"In Absprache mit den Sicherheitsbehörden haben wir auf Clans in Gaza zurückgegriffen, die gegen die Hamas sind. Was ist daran falsch? Es kann nur gut sein. Es rettet das Leben der IDF-Soldaten."

Das Büro von Netanjahu ließ laut der Jerusalem Post ergänzend erklären:

"Israel arbeitet daran, die Hamas mit verschiedenen Mitteln zu besiegen, wie von allen Leitern des Sicherheitsapparats empfohlen."

Mitarbeiter aus dem Umfeld Netanjahus erklärten demnach, die israelische Regierung "war schockiert über die ernste und gefährliche undichte Stelle seitens Lieberman". In dem kritisierten Interview erklärte der Ex-Verteidigungsminister:

"Die israelische Regierung liefert auf Befehl des Premierministers Waffen an eine Gruppe von Kriminellen und Straftätern, die sich mit der ISIS identifizieren."

Laut Medienberichten in den USA und Israel geht es vor allem um eine Clan-Gruppe im Raum Rafah im Süden des Gazastreifens. Durch die Förderung rivalisierender Clans "solle die Hamas geschwächt werden", so die israelische Nachrichtenseite Ynet. Ein israelischer Beamter, der von der Nachrichtenagentur Associated Press zitiert wurde, erklärte, dass eine der Gruppen, auf die sich Netanjahu bezog, die sogenannten "Popular Forces" seien, die von Yasser Abu Shabab, einem lokalen Clanführer in Rafah, angeführt werden. Lieberman erklärte in dem Interview mit dem Radiosender Kan Bet zu seinen Vorwürfen, dass der Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet "über die Waffentransfers Bescheid weiß", und weiter:

"Sie erhalten Waffen vom Staat Israel. Das ist ein totaler Wahnsinn. Wir reden hier über das Äquivalent von ISIS in Gaza. Niemand kann garantieren, dass diese Waffen nicht gegen Israel gerichtet werden. Wir haben keine Möglichkeit, sie zu überwachen oder zu verfolgen."

Satellitenbilder und Videos, die von der israelischen Zeitung Haaretz ausgewertet wurden, belegen demnach, dass die von Israel unterstützte Gruppe ihre Präsenz im südlichen Gazastreifen ausgeweitet hat und in einem Gebiet operiert, das direkt von der israelischen Armee kontrolliert wird. Der Haaretz-Artikel berichtet:

"Ende vergangenen Jahres, als die Plünderungen von humanitären Hilfsgütern im südlichen Gazastreifen zunahmen, wurde der Clan weithin beschuldigt, hinter diesen Diebstählen zu stecken. In einem Telefoninterview mit der Washington Post im November 2024 wies der Anführer Abu Shabab die Vorwürfe nicht vollständig zurück, erklärte aber, dass seine Gruppe es vermieden habe, Lebensmittel, Zelte oder für Kinder bestimmte Hilfsgüter mitzunehmen."

Am 28. Mai erklärte Jonathan Whittall, der Leiter des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten in den besetzten palästinensischen Gebieten:

"Der eigentliche Diebstahl von Hilfsgütern wurde seit Beginn des Krieges von kriminellen Banden unter der Aufsicht der israelischen Streitkräfte durchgeführt, die in der Nähe des Grenzübergangs zum Gazastreifen, Kerem Shalom, operieren durften."

Der israelische Oppositionspolitiker Jair Golan bezeichnete Netanjahu auf X als eine "Bedrohung für die nationale Sicherheit Israels". Die angewandte Strategie des Ministerpräsidenten schaffe "eine neue tickende Zeitbombe in Gaza". Der Politiker resümiert: "Netanjahu verkauft Israels Sicherheit für einen weiteren Tag im Amt."

Mehr zum Thema ‒ Weiterhin Waffenexporte nach Israel: Deutsche Völkermord-Beihilfe für westliche Interessen in Nahost


de.rt.com/der-nahe-osten/24710…

Bericht: Russlands nächster Militärschlag könnte gegen Kiews Regierungsgebäude gerichtet sein


Die USA rechnen mit einem verheerenden Vergeltungsschlag Russlands gegen ukrainische Militär- und Regierungsobjekte. Die von Reuters befragten Experten und hochrangige Diplomaten erwarten, dass Russland in den nächsten Tagen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Reihe mehrstufiger Attacken als Antwort auf die SBU-Operation "Spinnennetz" gegen die russische strategische Luftflotte durchführen wird.

Dabei wird betont, dass es sich dabei nicht nur um eine Wiederholung der bisherigen massiven Angriffe handeln könnte, sondern um eine neue Angriffsstufe. Dies betreffe sowohl die Zusammensetzung und Anzahl der eingesetzten Mittel als auch die Art der Ziele und die politische Botschaft.

Die Operation könne mehrstufig unter Einsatz verschiedener Luftangriffsmittel stattfinden – also sowohl mit Marschflugkörpern als auch modifizierten Kamikaze-Drohnen vom Typ "Geran" sowie durch hochpräzise Waffen wie X-101 ("Kinschal") und die in letzter Zeit vielfach eingesetzte "Oreschnik".

Hinsichtlich letzterer vermutet der Militärexperte Michael Kofman, dass das SBU-Gebäude von einer ballistischen Mittelstreckenrakete angegriffen werden könnte. Er betont, dass die eigentliche Antwort noch bevorsteht und der nächste erwartete Schlag nur ein Vorspiel dazu ist.

Auch der russische Telegram-Kanal Militärchronik rechnet mit einem besonderen russischen Schlag. Vor allem könnten Gebäude staatlicher Behörden in Kiew ins Visier russischer Militärplaner geraten. Dabei geht es ihnen nicht in erster Linie darum, dem Gegner einen militärischen Schaden zuzufügen. Gleichermaßen soll die Verwundbarkeit des ukrainischen Verwaltungssystems demonstriert werden.

Im Grunde genommen handelt es sich dabei weniger um einen militärischen Schlag mit einem bestimmten Ziel als vielmehr um eine informationsstrategische Maßnahme: Diese soll vor Augen führen, dass das Zentrum des Staates ungeschützt ist und niemandem irgendeinen Schutz garantieren kann.

Am 5. Juni haben die russischen Luft- und Raumstreitkräfte das Gebäude der Regionalverwaltung im ukrainisch kontrollierten Cherson mit zwei aufeinanderfolgenden verheerenden Präzisionsschlägen zerstört. Es befindet sich nur wenige Kilometer von der Frontlinie am Ufer des Dnjepr entfernt.

Nach ukrainischen Angaben war das Gebäude derzeit ungenutzt. Die Zerstörung des Symbols der ukrainischen Macht in der Gebietshauptstadt, die Russland als sein eigenes Territorium beansprucht, könnte damit vor allem symbolträchtigen Charakter haben.

Mehr zum Thema - Der Einsatz von Drohnen gegen Bomber nähert das Szenario eines Atomkrieges


de.rt.com/europa/247176-berich…

Nach Druck der USA: Paris und Berlin widerrufen Anerkennung eines palästinensischen Staates


Frankreich und Großbritannien werden auf dem UN-Gipfel Ende Juni in New York keinen palästinensischen Staat anerkennen. Laut Berichten westlicher Medien wurden die ursprünglichen Pläne für eine gemeinsame Erklärung auf Druck der USA fallen gelassen.

Die bevorstehende Konferenz, die gemeinsam von Frankreich und Saudi-Arabien ausgerichtet wird, wird sich stattdessen auf "schrittweise Maßnahmen zur Anerkennung" konzentrieren. Dabei sind die Bedingungen an politische Reformen in Palästina, die Nachkriegsverwaltung im Gazastreifen und umfassendere regionale Vereinbarungen geknüpft.

Die Kehrtwende erfolgte, nachdem Paris zunächst Hoffnungen auf einen Durchbruch geweckt hatte: Präsident Emmanuel Macron hatte die Anerkennung Palästinas als "moralische Pflicht und politische Notwendigkeit" bezeichnet.

Auf diese Botschaft folgte jedoch nun eine diplomatische Zusicherung an Israel, dass eine solche Anerkennung während des Gipfels nicht erfolgen würde.

Am Freitag bestätigte bereits der französische Außenminister Jean-Noel Barrot, dass Paris nicht einseitig handeln werde. Er erklärte:

"Frankreich hätte eine symbolische Entscheidung treffen können. Aber das ist nicht die Entscheidung, die wir getroffen haben, weil wir eine besondere Verantwortung tragen."

Jede Anerkennung, fügte er hinzu, müsse "diplomatisches Gewicht haben" und mit gegenseitigen Schritten einhergehen, beispielsweise mit "der Anerkennung Israels durch wichtige Golfstaaten wie Saudi-Arabien". Er betonte auch die "absolute Notwendigkeit" der Entwaffnung der Hamas.

Die USA haben sowohl London als auch Paris hinter verschlossenen Türen unter Druck gesetzt und aufgefordert, "jegliche Schritte in Richtung einer formellen Anerkennung zu unterlassen" sowie eine solche während des Gipfels zu vermeiden. Im Jahr 2024 erkannten Irland, Spanien und Norwegen die palästinensische Staatlichkeit an. Sie begründeten diesen Schritt mit Israels "Völkermordkrieg" und der Ausweitung der Siedlungen. Macron schloss sich dieser Kritik an, besteht jedoch darauf, dass die Anerkennung die Hamas ausschließen muss – eine Ansicht, die auch vom Vereinigten Königreich geteilt wird.

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman bezeichnete Israels Krieg gegen Gaza als Völkermord und schloss unter den derzeitigen Bedingungen eine Normalisierung der Beziehungen aus.

Mehr zum Thema - "Tausende Dokumente" über Israels Nuklearprogramm erbeutet: Iran meldet Geheimdienstoperation


de.rt.com/der-nahe-osten/24717…

Russland gibt Namen der zur Übergabe bereiten gefallenen ukrainischen Soldaten bekannt


Der Gouverneur des Gebiets Saporoschje Jewgeni Balizki hat auf seinem Telegram-Kanal eine Liste mit einem Teil der getöteten ukrainischen Militärangehörigen veröffentlicht, deren Leichen am Samstag an Kiew hätten übergeben werden sollen.

Die vom russischen Beamten veröffentlichte Liste enthält 97 Einträge mit den Namen identifizierter Toter. Nach Ansicht von Balizki habe die ukrainische Seite die Leichen der toten Kämpfer nicht abgeholt, weil sie die Verluste verheimlichen und den Familien keine Entschädigung zahlen wolle. Er betonte:

"Solange ein ukrainischer Soldat als vermisst geführt wird, wird seine Familie keine einzige Griwna an Hilfe sehen."


Balizki versicherte, dass Russland die Listen der identifizierten Leichen auch weiter veröffentlichen werde, damit die Angehörigen ihre Toten finden könnten. Zugleich wies der Beamte darauf hin, dass die Kiewer Seite über diese Daten verfüge, sie aber sorgfältig vor der Bevölkerung verborgen halte. Hier ist die Liste der gefallenen ukrainischen Militärs.

Am Samstag erklärte der Leiter der russischen Delegation bei den Friedensgesprächen, der Präsidentenberater Wladimir Medinski, dass die erste Charge von Leichen ukrainischer Soldaten im Austauschgebiet eingetroffen sei, die Ukraine aber die Aufnahme auf unbestimmte Zeit verschoben habe. Ihm zufolge seien 1.212 Leichen ukrainischer Soldaten in das Austauschgebiet gebracht worden.

Kiew behauptete, dass kein konkreter Termin für die Übergabe der Leichen vereinbart worden sei und dass Moskau einseitig gehandelt habe. Der Vertreter des ukrainischen Koordinierungstabs für die Behandlung von Kriegsgefangenen, Pjotr Jazenko, teilte mit, dass der Austausch auf nächste Woche aufgeschoben worden sei. Aktuell würden die Vorbereitungen dafür getroffen.

Parallel dazu äußerte der stellvertretende russische Verteidigungsminister Alexander Fomin, die russische Seite habe im Voraus mitgeteilt, dass sie bereit sei, noch in dieser Woche mit der Übergabe der Leichen der Soldaten zu beginnen, aber nicht die Zustimmung der Ukraine erhalten habe. Später gab der Vertreter der russischen Verhandlungsgruppe, Generalleutnant Alexander Sorin, an, er warte auf offizielle Meldungen aus Kiew in dieser Angelegenheit.

Mehr zum ThemaUkrainische Delegation in Washington: Kiew ringt um US-Unterstützung


de.rt.com/international/247186…

China lockert Exportkontrollen für Seltene Erden an europäische Firmen


China kündigte an, die Genehmigung von Lizenzen für den Export seltener Mineralien an einige europäische Unternehmen zu "beschleunigen", da die Sorge über weltweite Versorgungsengpässe wächst. China hatte als Reaktion auf die Zölle von Donald Trump strengere Beschränkungen für den Export eingeführt.

Nun kündigt das Handelsministerium jedoch an, einen "grünen Kanal" für bestimmte Exportgenehmigungen einzurichten. Zuvor hatte Trump erklärt, dass die USA und China am Montag Handelsgespräche führen würden.

In dem Streit um Chinas Exportkontrollen für bestimmte, für die Industrie wichtige Seltenerdmetalle und Magnete sieht die EU-Handelskammer auch eine leichte Verbesserung der Lage. Die Zahl der Ausfuhrgenehmigungen für europäische Firmen sei gestiegen, teilte die Kammer in Peking mit. China habe den dringendsten Fällen offenbar Vorrang eingeräumt, "um eine größere Krise zu vermeiden", hieß es weiter.

"Unsere Mitglieder haben nach wie vor Probleme mit dem Genehmigungsverfahren für Exportlizenzen – sowohl was den Zeitaufwand als auch die mangelnde Transparenz betrifft", sagte Kammerpräsident Jens Eskelund. Dies wirke sich negativ auf die Produktionslinien in Europa und anderen Ländern aus.

In Deutschland, Europa, Japan und den USA geraten Firmen bereits unter Druck, da Seltene Erden für Motoren oder Sensoren unabdingbar sind. Im Ernstfall könnte ein Produktionsstopp drohen.

Insbesondere Trump ist über Pekings Rohstoffpolitik verärgert. Nach einem Gespräch mit Chinas Oberhaupt Xi Jinping am Vortag sagte der US-Präsident ohne Nennung weiterer Details, es solle keine Probleme mit den Seltenen Erden mehr geben.

Mehr zum ThemaRohstoffabkommen mit den USA: Über welche Seltenen Erden die Ukraine verfügt


de.rt.com/europa/247164-china-…

Keine deutschen Sonderwege: Gericht hebt deutsche Umweltschutzauflagen auf


Von Felicitas Rabe

Ein deutsches Gericht kippte eine Auflage des deutschen Umweltbundesamtes mit der Begründung, diese deutsche Umweltbehörde sei für Umweltbestimmungen in Deutschland nicht zuständig. Das nenne ich mal ein Exempel statuieren: Deutsche Gerichte entscheiden gegen die Auflagen deutscher Behörden im Sinne von EU-Lobbyisten.

Was war passiert? Nach einer Bestimmung des Umweltbundesamtes (UBA) müssen Landwirte in Deutschland aus Umweltschutzgründen 10 Prozent ihrer Ackerflächen freihalten von Behandlungen mit dem umstrittenen Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat von Monsanto bzw. heute Bayer.

In der Anwendungsbestimmung mit der Nummer NT306-0 des Umweltbundesamtes heißt es zum Einsatz von Glyphosat:

"Zum Schutz von nicht zu bekämpfenden Insekten und anderen Gliederfüßern darf die Anwendung des Pflanzenschutzmittels nur auf maximal 9/10 der zu behandelnden Anbaufläche erfolgen."

Die Richter des Verwaltungsgerichts Braunschweig erklärten diese in der deutschen Landwirtschaft gültige Auflage in der vergangenen Woche für rechtswidrig. Schließlich dürfe es keine deutschen Sonderwege geben, so das Gericht in seiner Urteilsbegründung. In der übrigen EU dürften die Bauern ja auch sämtliche Ackerflächen mit dem Insektizid begießen.

Im Fachmagazin Agrarheute begrüßte man das Urteil offenbar. Es handele sich um ein klares Signal gegen nationale Alleingänge. In dem Artikel hieß es am Donnerstag:

"Das Verwaltungsgericht Braunschweig hat ein klares Signal gegen nationale Alleingänge bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln gesetzt. In einem aktuellen Urteil (Az. 1 A 41/22) erklärt das Gericht die Anwendungsbestimmung NT 306-0/2 für rechtswidrig."

Bei dem deutschen Sonderweg handele sich um eine Ungleichbehandlung gegenüber den anderen Bauern in der Europäischen Union. Wenn also allen Landwirten in der EU gestattet werde, sämtliche Ackerflächen zu vergiften, dann müsse dies auch den deutschen Bauern erlaubt sein, so offenbar die Logik.

Jahrelang hatte die einstige Umweltschutzpartei Bündnis 90/Die Grünen erklärt, sie würde bei einer Regierungsbeteiligung dafür sorgen, dass der Einsatz von Glyphosat in Deutschland komplett und auf allen Flächen untersagt würde bzw. es hierzulande keine Genehmigung für eine verlängerte Zulassung des Herbizids geben werde. Bedauerlicherweise habe man das aber für Deutschland nicht durchsetzen können, erklärten die grünen Möchtegern-Umweltschützer nach der Wahl. Leider habe nämlich die EU-Kommission Glyphosat für weitere 10 Jahre genehmigt. Auf der Homepage der Grünen wurde dazu am 8. Dezember 2023 veröffentlicht:

  • "Glyphosat ist ein Totalherbizid, das alle Pflanzen – und damit die Grundlage für funktionierende Ökosysteme – abtötet. Zudem steht es im Verdacht, krebserregend zu sein.
  • Die Koalitionspartner haben deshalb im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgelegt, Glyphosat Ende 2023 vom Markt zu nehmen.
  • Unter den EU-Mitgliedsstaaten gibt es keine qualifizierte Mehrheit für die Wiedergenehmigung von Glyphosat. Dennoch hat die Europäische Kommission das Gift für weitere 10 Jahre genehmigt."

Schwups, das war's. Und was ist das Fazit? Mit der Ausrede, "uns sind leider die Hände gebunden", kann man in Deutschland nach der Wahl und in scheinbarer Regierungsverantwortung sämtliche vor der Wahl gegebenen Versprechen ad acta legen. Als gewählte Regierungspartei kann man sich in Deutschland offensichtlich jederzeit damit entschuldigen, dass man ja keine Kompetenzen habe, die Versprechen auch zu realisieren.

Im Falle der aktuellen Gerichtentscheidung für den unbegrenzten Einsatz von Glyphosat auf deutschem Bauernland scheint es den Glyphosat-Lobbyisten ungeheuer wichtig zu sein, dass jeder Quadratmeter in der europäischen Landwirtschaft mit ihrem Produkt begossen werden darf. Während also nach der Übernahme von Monsanto der deutsche Bayer-Konzern dafür aufkommen muss, die enormen Schadensersatzforderungen für die gesundheitlichen Folgen von Glyphosatvergiftungen bei US-Bürgern zu bezahlen, werden hierzulande die Beschränkungen für den Glyphosat-Einsatz von den Gerichten aufgehoben.

Im gleichen Streich werden deutsche Behörden von deutschen Gerichten im Interesse der EU-Chemielobby abgewatscht. Das Braunschweiger Urteil ist also auch ein Exempel dafür, dass nationale Bestimmungen, wie sie teilweise in einzelnen EU-Mitgliedsstaaten noch bestehen, scheinbar das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt wurden.

Wer weiß denn zum Beispiel, wie lange die EU-Getränkelobby noch akzeptieren wird, dass deutsches Leitungswasser so vielen nationalen Auflagen unterliegt und es bedenkenlos aus dem Hahn getrunken werden kann? Dadurch entgehen der Getränkewirtschaft doch Milliardenverluste, die sie mit dem Wasserverkauf in Plastikflaschen erzielen könnte. Das funktioniert doch in anderen Ländern auch.

Mehr zum Thema - EU-Verbot von russischen Düngemitteln wird die europäische Wirtschaft ruinieren

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de.rt.com/meinung/247049-keine…

Regierungskrise in den Niederlanden: Politologe spricht von "absurdem Theater"


Von Felicitas Rabe

Die RT-Korrespondentin sprach am Freitag mit dem Amsterdamer Politikwissenschaftler Kees van der Pijl über den Rücktritt des PVV-Chefs Geert Wilders aus der niederländischen Regierungskoalition. Was waren seine Motive? Welche Folgen hat dies für die politische Situation in den Niederlanden?

RT: Warum ist der Vorsitzende der niederländischen "Partei für die Freiheit" (PVV) am Mittwoch völlig überraschend zurückgetreten und hat damit die Regierungskoalition in den Niederlanden zum Platzen gebracht?

Van der Pijl: Dazu muss man als Erstes wissen, dass die niederländische Regierungsbildung im Mai 2024 einem Staatsstreich gleichkam. Dieser Staatsstreich ist vergleichbar mit dem, wie er zuletzt auch bei der Annullierung der Wahl des in Rumänien gewählten Calin Georgescu geschah, oder dem ebenfalls vergleichbaren Staatsstreich bei der strafrechtlichen Verurteilung der Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen in Frankreich.

Bei der Regierungsbildung in den Niederlanden handelte es sich deshalb um einen Staatsstreich, weil nach der Regierungsbildung nicht der mehrheitlich gewählte Geert Wilders, sondern ein anderer Premierminister ins Amt gehoben wurde. Premierminister wurde der ehemalige Geheimdienstchef Dick Schoof. Schoof ist ein Fremdkörper in der Politik, ein Mann der Schattenmacht.

RT: Aber was genau hat Geert Wilders nun aktuell veranlasst, zurückzutreten?

Van der Pijl: Geert Wilders ist aus Opportunismus zurückgetreten. Er hat erkannt, wie unzufrieden die Bevölkerung in den Niederlanden mit der Situation im Land und mit der vor einem Jahr gebildeten Regierung ist. Die Bevölkerung fühlt sich von der Massenmigration überfordert. Deshalb hatte sie darauf gehofft, die rechtspopulistische Partei von Geert Wilders würde die weitere Migration in das kleine Land verringern oder aufhalten. Aber seit seiner Regierungsbeteiligung konnte Wilders keines seiner diesbezüglichen Wahlversprechen umsetzen. Wobei er sich in der Koalition auch nicht besonders für seine politischen Versprechen eingesetzt hat.

Bauernpartei nur gegründet, um kritische Bürger "abzufangen"

Aber als nun die Stimmung in der Bevölkerung immer mehr gegen die Regierung kippte, hat sich Wilders neue Chancen ausgerechnet. Er spekulierte, dass seine PVV bei einer Neuwahl noch mehr Stimmen bekommen würde. Die Koalitionsregierung aus den vier Parteien PVV (Partei für die Freiheit), VVD (Volkspartei für Freiheit und Demokratie), NSC (Neuer Sozialvertrag) und BBB (Bauernpartei) bestand zuletzt sowieso fast nur noch theoretisch.

Die Bauernpartei BBB war, gesteuert von Kapitalinteressen, gegründet worden, um das kritische Unterstützungspotenzial der authentischen Bauernkämpfe in den Niederlanden einzufangen. Tatsächlich hat sich diese Partei nicht wirklich für die Interessen der Bauern eingesetzt. Nach aktuellen Meinungsumfragen spielt sie kaum noch eine Rolle. Entsprechendes gilt für die neue Partei NSC, die laut Umfragen ebenfalls kaum noch eine Rolle spielt.

Die NSC-Partei wurde von Pieter Omtzigt gegründet, einem ehemaligen Christdemokraten. Doch aufgrund psychischer Probleme war der Parteivorsitzende Omtzigt kaum in der Lage, Regierungsarbeit zu leisten, und war bereits im April zurückgetreten. Von den vier Parteien der ursprünglichen Regierungskoalition sind also zwei Parteien kaum noch aktiv. Und in der Kombination einer unzufriedenen Bevölkerung und einer dysfunktionalen Regierung sah der Opportunist Wilders jetzt eine Chance für noch mehr Popularität bei einer Neuwahl.

Entsprechend den Wählerstimmen hätte Wilders ja schon im Jahr 2024 Premierminister werden müssen. Aber er wurde zur Seite geschoben und ihm wurde klargemacht: "Du kannst nicht Premierminister werden, deine Beleidigungen gegenüber Arabern schädigen unseren Handel mit den Golfstaaten."

Landesweiter Widerstand gegen die Regierung: Niederlande gewähren Asyl für Algerier, der in Deutschland abgelehnt wurde

Schließlich hat Wilders nun den günstigsten Moment für seinen Rücktritt und das damit verbundene Scheitern der Koalition gewählt. Es verbreitete sich ein für die Situation typischer Fall eines algerischen jungen Mannes, der von Deutschland abgeschoben wurde und anschließend in den Niederlanden Asyl bekommen hat. Neben dem Mangel an rund 100.000 Wohnungen hat der Fall das Fass zum Überlaufen gebracht. Es erfolgte ein landesweiter Widerstand gegen die Regierung.

RT: Genießt Wilders in dieser Situation tatsächlich wieder eine große Popularität in der Bevölkerung?

Van der Pijl: Die Reaktionen der Bürger waren nicht unbedingt pro Wilders. Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen alles nur noch für ein großes Theater halten. Zu dem Theater gehört auch die angebliche Bedrohung durch einen imaginären Überfall Russlands und die damit begründete Kriegsvorbereitung.

Die Zeitungen in den Niederlanden sind voll davon. Endlos hetzen sie gegen Putin als personifizierten Teufel. Es ist wirklich schrecklich. Während über den israelischen Krieg gegen die Bevölkerung in Gaza kaum noch berichtet wird, werden potenzielle Angriffe von Russland völlig dramatisiert. Die Bevölkerung wird in eine Art russophobe Psychose versetzt, um die 5 Prozent Rüstungsausgaben durchzusetzen.

Nationalregierung ist ein absurdes Theater ‒ Beschlüsse werden woanders getroffen

RT: Wie geht es jetzt weiter mit den Regierungsgeschäften?

Van der Pijl: Bis zu den Neuwahlen im Oktober wird die aktuelle Regierung nur noch die allgemeine Verwaltungsarbeit leisten und darf keine politischen Entscheidungen mehr fällen. Am Freitag wurde auch noch öffentlich zugegeben, dass die Niederlande nicht politisch souverän sind, sondern weisungsgebunden gegenüber der NATO agieren müssen. Während der COVID-Krise hatte die niederländische Gesundheitsministerin einmal erklärt, dass der Aufruf des COVID-Notstands in den Niederlanden auf Anweisung der NATO erfolgt sei.

Diesbezüglich hatte kürzlich ein Parlamentsmitglied vom "Forum für Demokratie" folgende Anfrage an die Regierung gestellt: "Stimmt es, dass wir unsere Souveränität an die NATO übertragen haben?" In einem Brief veröffentlichte die Regierung am Freitag schwarz auf weiß ihre Antwort: "Ja, wir sind gebunden an Abkommen mit der NATO und auch an andere internationale Organisationen."

RT: Was heißt das konkret für die Unabhängigkeit einer niederländischen Regierung?

Van der Pijl: Das heißt, was sich in unserem Parlament abspielt, ist eigentlich ohne Bedeutung. All unsere sogenannten Regierungsbeschlüsse werden nämlich schon vorher woanders beschlossen. Die nationale Souveränität ist ein absurdes Theater. Das gilt auch für das Migrationsthema. Die Beschlüsse über die Asylpolitik werden von der EU-Kommission getroffen. Daran kann das niederländische Parlament gar nichts ändern, selbst wenn es das wollte. Und diese Erkenntnis mindert das Drama um die politische Krise in den Niederlanden – denn so gesehen ist es eigentlich eine Krise um nichts!

Prof. Dr. Kees van der Pijl, emeritierter niederländischer Politikwissenschaftler, engagiert sich für soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit. Im Jahr 2022 veröffentlichte er das Buch "States of Emergency: Keeping the Global Population in Check". In deutscher Übersetzung erschien sein Buch 2021 unter dem Titel "Die belagerte Welt: Corona: Die Mobilisierung der Angst – und wie wir uns daraus befreien können". Auf seinem Twitter-Account berichtet er regelmäßig auch über die Situation in den Niederlanden.

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Innenminister Dobrindt fordert Elektroschockpistole für die Bundespolizei


Die Bundespolizei soll nach dem Willen von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt mit Tasern ausgerüstet werden. "Ich bin davon überzeugt, dass der Einsatz von Tasern bei unserer Polizei zwingend notwendig ist", sagte Dobrindt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er werde dafür sorgen, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Ausstattung der Beamten mit Distanz-Elektroimpulsgeräten "noch in diesem Jahr aufgesetzt werden".

Der CSU-Politiker bezeichnete den Einsatz von Tasern als "geeignetes Mittel, um auf die gestiegene Bedrohung der Polizei im öffentlichen Raum zu reagieren". Die Taser dienten auch dazu, dass die Beamten sich besser schützen könnten, wenn sie etwa mit Stichwaffen wie Messern angegriffen würden. Dobrindt wörtlich:

"Der Taser ist das richtige Einsatzgerät, um genau an der Schnittstelle zwischen Schlagstock als Nahwaffe und der Pistole als Fernwaffe zu wirken."


Zuletzt hatte nach den tödlichen Schüssen bei einem Polizeieinsatz in Oldenburg auch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) in Niedersachsen ihre Forderung zum Einsatz von Tasern bekräftigt. Ein Polizist hatte in der Nacht zu Ostersonntag mindestens viermal auf einen 21-Jährigen geschossen, der Mann starb. Nach Angaben der Polizei hatte der junge Mann zuvor vor einer Diskothek Reizgas versprüht und mehrere Menschen leicht verletzt.

Ein Taser verschießt zwei Pfeile, die an Drähten hängen. Drückt der Polizist ab, lähmt ein Stromschlag mit 50.000 Volt die Muskeln des Getroffenen für einige Sekunden. Dadurch wird ein Mensch handlungsunfähig und kann von Beamten überwältigt werden. Die Waffen sind allerdings umstritten, da Taser beim Einsatz gegen Menschen mit Herzerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Problemen zu gesundheitlichen Folgen führen können.

In den USA, in denen Elektroimpulswaffen seit vielen Jahren bei allen Sicherheitsorganen im Einsatz sind, wurden laut Amnesty International mehrere Hundert Todesfälle durch Taser-Einsatz gemeldet. Auch in Österreich kommen Taser als sogenannte elektrische Projektilwaffen PEWS bei spezialisierten Einheiten der Polizei seit 2006 zum Einsatz. Im Juli 2024 wurde angekündigt, den Taser 7 ab September 2024 testweise in drei Wiener Polizeiinspektionen sowie im Streifendienst der Polizei zu verwenden.

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Unruhen in Los Angeles: Trump entsendet Nationalgarde – Hegseth droht mit Militäreinsatz (VIDEOS)


Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom kritisierte die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Truppen der Nationalgarde nach Los Angeles zu entsenden. Er bezeichnete die Aktion als "absichtliche Aufstachelung“ und warnte, dass sie zu einer Eskalation führen würde.

Das Weiße Haus teilte mit, der Einsatz erfolge nach zweitägigen Protesten und Angriffen auf Mitarbeiter der US-Einwanderungsbehörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) in Südkalifornien, die Migranten ohne gültige Papiere festnahmen, um sie abzuschieben. Trump argumentierte, die kalifornischen Behörden hätten es versäumt, die Unruhen unter Kontrolle zu bringen, und die Bundesregierung werde eingreifen, um die Ordnung wiederherzustellen.

Newsom ermutigte die Demonstranten, sich weiterhin "friedlich zu äußern" und warnte in einem Beitrag auf X vor "Gewaltanwendung". "Die Bundesregierung übernimmt die kalifornische Nationalgarde und setzt 2.000 Soldaten in Los Angeles ein – nicht weil es einen Mangel an Ordnungskräften gibt, sondern weil sie ein Spektakel will. Gebt ihr keins", sagte er.

Die Proteste der ICE-Gegner eskalierten am Samstag zu gewalttätigen Zusammenstößen in Paramount, wo sich die Menschenmenge in der Nähe eines Baumarktes versammelte. Laut ICE fand dort keine Razzia statt, aber die Mitarbeiter der Grenzpolizei und die Sheriffs von Los Angeles County waren gezwungen, Tränengas und "nicht-tödliche Geschosse" einzusetzen, nachdem sich eine aufgebrachte Menschenmenge den Beamten entgegengestellt hatte. Zu ähnlichen Zusammenstößen kam es bereits zuvor am Freitag, als das ICE drei Razzien in Los Angeles durchführte, bei denen 44 Personen festgenommen wurden.

Newsom sagte, er habe am Samstag Beamte der California Highway Patrol (CHP) eingesetzt, um "die Sicherheit auf den Autobahnen von Los Angeles aufrechtzuerhalten und für Ruhe zu sorgen". Er betonte aber: "Es ist nicht die Aufgabe der CHP, bei der Durchsetzung der Einwanderungsgesetze zu helfen."

"Die Bundesregierung sät Chaos, damit sie einen Vorwand hat, um zu eskalieren. So verhält sich kein zivilisiertes Land", sagte der Gouverneur.

HAPPENING NOW🚨: Protestors are launching large rocks toward police line, and have lit some items on fire, many more protestors have shown up since I last posted. Hearing National guard has been cancelled, can’t confirm. pic.twitter.com/ogOyMWTBS0
— Anthony (@AnthonyCabassa_) June 8, 2025

Bundesbeamte kritisierten die Polizei von Los Angeles, weil sie mehr als zwei Stunden brauchte, um auf eine Störung in einem Verwaltungsgebäude am Freitagabend zu reagieren.

BREAKING 🚨: HUGE POLICE offensive against anti ICE protestors just unfolded, with police firing less than lethal, tear gas, and smoke canisters into the crowd. Hundreds try to flee, many hit.Sheriffs are moving the crowd out. Paramount, CA pic.twitter.com/JGJxBJzx0O
— Anthony (@AnthonyCabassa_) June 8, 2025

"Die gewalttätigen Angriffe auf die Strafverfolgungsbehörden in Los Angeles durch gesetzlose Randalierer sind verabscheuungswürdig", sagte die stellvertretende Leiterin der Heimatschutzbehörde Tricia McLaughlin.

Shocking scenes in Los Angeles as rioters set fire to the streets; vandalize vehicles to protest against deportations of illegal aliens. pic.twitter.com/p9yfgOhnMm
— Oli London (@OliLondonTV) June 8, 2025

Der Sheriff von Los Angeles County, Robert Luna, sagte, seine Abteilung habe die Kollegen unterstützt, nachdem Bundesbeamte am Samstag angegriffen worden waren. "Schließlich wuchs die Menge auf 350 bis 400 Menschen an, und einige begannen, Gegenstände auf die Beamten zu werfen", so Luna zu Reportern über die Konfrontation in Paramount.

JUST IN 🚨: A new fire has just been started as protestors continue to clash with police.Compton, CA pic.twitter.com/dOSF1qQyOx
— Anthony (@AnthonyCabassa_) June 8, 2025

Das Heimatschutzbehörde meldete 118 Verhaftungen bei ICE-Einsätzen in Los Angeles in der vergangenen Woche, darunter fünf Personen, die als Bandenmitglieder identifiziert wurden. Viele von ihnen waren bereits wegen Drogenhandels und Körperverletzung verurteilt worden. Die Behörde nannte auch einen "413-prozentigen Anstieg der Angriffe" auf Beamte und sagte, dass private Informationen von Familienmitgliedern von Beamten online veröffentlicht worden seien.

During an anti-ICE protest in Los Angeles, anarchists attempted to pull federal agents from their vehicles and threw objects at them.How long will the government let these anarchists get away with this ? pic.twitter.com/YLLdOLyKqx
— Viral News NYC (@ViralNewsNYC) June 7, 2025

Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigte an, bei Bedarf könnten auch in Kalifornien stationierte Marineinfanteristen der Streitkräfte mobilisiert werden. "Sie sind in hoher Alarmbereitschaft", schrieb er auf X. Newsom reagierte darauf entsetzt: Hegseth drohe damit, Soldaten "auf amerikanischem Boden gegen die eigenen Bürger einzusetzen. Das ist geistesgestörtes Verhalten", schrieb er auf X.

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de.rt.com/nordamerika/247172-u…

Schweden ist wieder zu einem ernst zu nehmenden Gegner Russlands im Ostseeraum geworden


Von Alexander Timochin

"Die Schweden bieten dem Bündnis sehr nützliche Kompetenzen für die Navigation in den Ostseegewässern, einschließlich des Einsatzes von Booten, Korvetten, U-Booten und unbemannten Fahrzeugen eigener Herstellung. Dabei macht man in Stockholm keinen Hehl daraus, dass man bereit ist, dieses Potenzial auf den ersten Befehl seiner neuen Herrscher aus der NATO gegen Russland einzusetzen", sagte der russische Botschafter in Stockholm, Sergei Beljaew. Darüber hinaus wies Beljaew darauf hin, dass Schweden der Militärpräsenz auf der Insel Gogland angesichts ihrer strategischen Bedeutung und der Nähe zum russischen Marinestützpunkt in Baltijsk besondere Aufmerksamkeit schenkt.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Schweden zur NATO gehört, sodass die von Schweden ausgehende Bedrohung, wenn überhaupt, im Rahmen der kollektiven Bündnisstreitkräfte erfolgen würde. Daher sollte der schwedische Marinebau im Kontext dessen betrachtet werden, was die NATO derzeit im Ostseeraum unternimmt und worauf sie sich vorbereitet.

Werfen wir einen Blick auf die Pläne von Schwedens Nachbarn. Dänemark ist dabei, seine Marineflotte aktiv zu modernisieren. Die EU als Ganzes ist bereit, die Finanzierung von Minenabwehrschiffen vom Typ "City" für Estland, Lettland und Litauen zu übernehmen. In Deutschland wurde der Bau von fünf neuen Fregatten des Typs "F127" genehmigt. Polen baut fünf neue Minenabwehrschiffe und eine neue Fregatte.

Vor diesem Hintergrund sieht Schweden nicht wie ein "Mauerblümchen" aus und ergänzt die oben erwähnten Bündnisstreitkräfte ernsthaft durch die Kampffähigkeiten seiner Marine. Und was ebenfalls sehr wichtig ist: Schweden verfügt über eine beachtliche und kampfstarke Luftwaffe mit modernen Kampfflugzeugen vom Typ "JAS 39 Gripen" eigener Konstruktion und Herstellung, verstärkt durch Langstrecken-Radarerkennungsflugzeuge, die Schweden ebenfalls selbst produziert. Im Gegensatz zu den Kampfflugzeugen anderer NATO-Staaten sind die schwedischen Flugzeuge mit "RBS-15"-Schiffsabwehrraketen bewaffnet. Gleiches gilt für Marineschiffe, die Schweden ebenfalls selbst baut und konstruiert.

Wo liegen die größten Stärken Schwedens, die die Kapazitäten der anderen europäischen NATO-Staaten ergänzen? Sie verfügen über Seeminen und haben Erfahrung mit deren Einsatz (die Schweden haben lange Zeit ihre eigenen Hoheitsgewässer zu Verteidigungszwecken vermint und aktiv in Minen investiert), die extrem effektiven U-Boot-Abwehrtorpedos sowie die Ausrüstung aller mehr oder weniger großen (in schwedischen Maßstäben natürlich) Schiffe mit Schiffsabwehrraketen. Von entscheidender Bedeutung ist das Vorhandensein eigener, recht gut getarnter und sehr gut bewaffneter U-Boote mit außenluftunabhängigem Antrieb (AIP), die nicht auftauchen müssen, um ihre Batterien aufzuladen.

All dies ermöglicht es Schweden, auch im Alleingang einen wirksamen Krieg gegen jeden potenziellen Gegner im Ostseeraum zu führen. In einem solchen Krieg könnte auch die schwedische Luftwaffe zum Einsatz kommen.

Das Offensivpotenzial der schwedischen Marine verdient jedoch eine gesonderte Erwähnung – schon allein deshalb, weil die schwedische Marine jeden beliebigen Ostseepunkt erreichen und sich dort für einige Zeit aufhalten kann. Trotz der langjährigen Neutralität Schwedens sind die Schweden in Bezug auf ihre Militärdoktrinen als typisch westliches Land geprägt worden. Dementsprechend haben sie auch westliche Prinzipien für das Marinewesen.

Zum einen trainiert das schwedische Militär intensiv, um seinen eigentlichen Einsatzzwecken gerecht zu werden, und testet alle seine Waffen stets unter kampfnahen Bedingungen. Zweitens strebt es danach, vor einem eventuellen Krieg einen technologischen Vorsprung gegenüber seinen Gegnern zu erlangen.

Ein Beispiel dafür ist der neue Torpedo vom Typ "SLWT", auch bekannt als "torped 47". Die Schweden verzichteten sowohl auf den westlichen Ansatz, bei dem U-Boot-Torpedos ein Kaliber von 32 cm haben, als auch auf den sowjetischen und frühen russischen Ansatz, bei dem hauptsächlich ein Kaliber von 53 cm verwendet wurde. Sie verwenden ein Kaliber von 40 cm (400 mm). Dieser Kaliber macht die Torpedos kompakt, sodass eine große Anzahl an Bord mitgeführt werden kann, und bietet gleichzeitig ausreichend Platz für eine leistungsstarke Sprengladung, einen Antrieb mit großer Reichweite und ein perfektes Zielsuchsystem.

Dieser Torpedo kann als Aufklärungs- und Angriffswaffe eingesetzt werden und wird über ein Glasfaserkabel mit einer Länge von mehreren zehn Kilometern vom Schiff aus gesteuert. Er folgt einer Suchroute und nutzt ein Zielsuchsystem, um verdächtige Objekte zu erkennen und zu klassifizieren. Der Antrieb mit großer Reichweite und das perfekte Zielsuchsystem ermöglichen es, ein gesunkenes Wrack von einem auf dem Meeresgrund liegenden U-Boot zu unterscheiden; außerdem ist er in der Lage, die Störungen herauszufiltern, die das U-Boot beim Ausweichen vor dem Torpedoangriff aussendet. Es handelt sich praktisch um eine Unterwasser-Drohne, mit deren Hilfe zunächst das Ziel geortet und anschließend getroffen werden kann.

Dabei handelt es sich um eine hochtechnologische und wirksame Waffe, die sogar ohne Schiff von einem Pier aus eingesetzt werden kann. Weltweit gibt es heutzutage nichts Vergleichbares.

Drittens: Entsprechend der "westlichen Kriegsführungslehre" bilden die U-Boote die wichtigsten Angriffsmittel der Marine. Schweden hat vier U-Boote im Dienst und eines im Bau. Alle in Betrieb befindlichen U-Boote – drei vom Typ "Gotland" und eines vom Typ "Södermanland" – verfügen über einen außenluftunabhängigen Antrieb und haben eine Autonomiezeit von mehreren Dutzend Tagen. Dadurch können sie sich unbemerkt zu jedem beliebigen Ostseepunkt bewegen und ebenso heimlich die Kampflinie erreichen, von der aus sie eingesetzt werden sollen.

Um diese U-Boote zu entdecken und zu zerstören, sind hoch entwickelte U-Boot-Abwehrkräfte erforderlich. Und um die von ihnen ausgelegten Minen zu neutralisieren, braucht man moderne Minenabwehrkräfte mit zahlreichen unbemannten Unterwasserfahrzeugen zur Minenbekämpfung. Allein dies sollte jedes Land dazu veranlassen, die schwedische Marine äußerst ernst zu nehmen.

Auch die Überwasserkräfte Schwedens stellen eine Bedrohung dar. Wie mehrere Beobachtungen zum Hauptkorvetten der schwedischen Marine vom Typ "Visby" zeigten, haben die Rümpfe dieser Schiffe eine sehr geringe effektive Streufläche und sind auf Radarscreens aus einer Entfernung von 10 Meilen (ca. 16 km) bis 15 Meilen (ca. 24 km) nur als kleine Jachten oder Boote zu erkennen. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Korvetten selbst nichts erkennen oder ihre Schiffsabwehrraketen nicht einsetzen können – sie können sehr wohl beides.

Dank ihrer leistungsstarken Hauptantriebsanlage können die Korvetten vom Typ "Visby" eine Geschwindigkeit von bis zu 45 Knoten erreichen und diese über einen längeren Zeitraum halten.

Das bedeutet einen Vorteil beim Manövrieren – die Schweden werden schneller als ihre Gegner am gewünschten Ort sein. Bei dem Ausweichmanöver vor Luftangriffen ist die Geschwindigkeit ebenfalls von entscheidender Bedeutung.

Darüber hinaus macht es die Kombination aus geringer effektiver Streufläche und hoher Geschwindigkeit schwierig, diese Schiffe mit Anti-Schiffs-Raketen aus großer Entfernung zu treffen – die Rakete erkennt ein solches Schiff auf große Entfernung einfach nicht (obwohl sie ein anderes erkannt hätte), und es wird sich wiederum schneller als die meisten Schiffe in der Ostsee aus der Erfassungszone des Zielsuchkopfs der Anti-Schiffs-Rakete "herausbewegen".

Schweden verfügt über fünf solcher Korvetten. Hinzu kommen zwei Korvetten vom Typ "Göteborg" – es geht dabei um kleine, schnelle 380-Tonnen-Schiffe, die sowohl Raketenangriffe auf Schiffe als auch die Bekämpfung von U-Booten durchführen können. Noch verstärkt werden die schwedischen Einsatzkapazitäten durch eigene Kommandoschiffe und Boote sowie das Aufklärungsschiff vom Typ "Artemis".

Die schwedische Marine verfügt über zwei Marineinfanteriebrigaden, aber es gibt keine Möglichkeit, diese einzusetzen – es gibt nur wenige Landungsboote und überhaupt keine Landungsschiffe. Diese beiden Brigaden bilden jedoch eine gute Basis für kleine Handstreich-Gruppen, die vom See aus dort operieren können, wo die Verteidigung des Gegners schwach ist, und die Schweden verfügen über genügend kleine Schnellboote für solche Aktionen. Schließlich werden in Schweden neue große Korvetten vom Typ "Luleå" entwickelt, die die schwedische Marine noch stärker machen werden. All dies deutet darauf hin, dass die Verstärkung der NATO durch schwedische Kampfkraft und ihren militärisch-industriellen Komplex nicht ignoriert werden kann.

Russland wurde gerade im Kampf gegen Schweden – nicht zuletzt auf See – zu einem europäischen Imperium. Und dabei geht es nicht nur um den Großen Nordischen Krieg: Auch später führten wir noch viele Kämpfe gegen Schweden, darunter auch Seeschlachten. In Schweden erinnert man sich daran. Der Weg der Schweden von der Neutralität zur NATO-Mitgliedschaft ist eine andere Geschichte, wichtig ist das Ergebnis: Die NATO ist deutlich stärker geworden. Denn auch ohne NATO-Mitgliedschaft könnte Schweden eine Menge Probleme bereiten.

Es beliefert die Ukraine mit großen Mengen an Waffen, und die antirussische Propaganda dort nimmt kolossale Ausmaße an. Zusammengenommen weisen all diese Fakten eindeutig darauf hin, dass die schwedische Bedrohung äußerst ernst genommen werden muss, insbesondere auf See. Und das ist völlig berechtigt.

ÜbersetztausdemRussischen. Der Artikel ist am 2. Juni 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung Wsgljad erschienen.

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de.rt.com/russland/246661-schw…

Zwecklose Verhandlungen? Russland widerlegte in Istanbul Vorwürfe der Kindesentführung


Von David Narmanija

Dieses Thema beschäftigt insbesondere den aktivsten Teil der russischen Gesellschaft – und damit auch jeden unter denjenigen, die die verschiedensten Ereignisse aufmerksam verfolgen. Nach den traurigen Sonntagsnachrichten gewann die Frage in ihren Augen noch mehr an Relevanz.

Und am Montag führte Wladimir Medinski selbst den hartnäckigsten Skeptikern überzeugend vor, wofür dies nun genau notwendig ist. Es geht nicht einmal nur um das russische Memorandum, in dem der Ukraine schmerzhafte, aber zum jetzigen Zeitpunkt einzig mögliche Bedingungen für eine Einigung angeboten werden (denn für Kiew wird es keine besseren geben) – obwohl dieses Memorandum an sich genommen schon ein nahezu zwingender Grund ist. Es geht dabei auch um etwas anderes. Medinski rief beim Presseauftritt in Istanbul in Erinnerung:

"Was haben wir in letzter Zeit auf Ebene der UNO, der OSZE und dergleichen gehört? Zuerst hieß es, da wurden anderthalb Millionen Kinder entführt, dann hieß es, es seien zweihunderttausend ukrainische Kinder, und jetzt liegt die offizielle Zahl bei 20.000 Kindern."


Moskau habe wiederholt die Vor- und Nachnamen der angeblich Entführten angefragt, um zu verstehen, von wem da überhaupt die Rede ist. Kiew aber zögerte und zögerte mit der Antwort. Die Austauschvorgänge – indes eine um ein Vielfaches kleinere Zahl von Personen umfassend als die von der ukrainischen Seite genannten Zahlen – erfolgten über Menschenrechtsvertreter. So sind beispielsweise 101 Kinder kürzlich in die ehemalige Ukrainische SSR zurückgekehrt, und 22 fanden sich bei ihren Verwandten in Russland wieder. Familien, die infolge der Kämpfe getrennt worden waren, wurden also wiedervereint. Die ukrainische Seite konnte jedoch keine Daten über diejenigen vorlegen, die den Leuten auf der Bankowaja-Straße in Kiew als "entführt" galten.

Doch zur zweiten Verhandlungsrunde brachte die ukrainische Delegation endlich eine entsprechende Liste mit. Diese enthielt natürlich keine anderthalb Millionen Namen. Auch 200.000 waren nicht dabei. Und auch keine 20.000. Es waren nicht einmal eintausend.

Es stehen 339 Kinder auf der Liste. Natürlich ist das Schicksal jedes einzelnen Kindes wichtig, das von seinen Verwandten getrennt wurde. Doch diese Schicksale sind viel weniger, als Kiew behauptete, als es daraus eine "Show für mitfühlende Europäer" machte. Besonders wichtig ist jedoch Medinskis ausdrücklicher Hinweis, dass die ukrainische Seite versucht, Russland und seine Verteidiger zu verleumden – denn:

"Es gibt kein einziges 'entführtes' Kind. Es gibt Kinder, die unsere Soldaten unter Einsatz, teils auch um den Preis des eigenen Lebens, gerettet und unter Gefahr aus dem Kampfgebiet gezerrt haben. Und wir suchen ihre Eltern. Und wir bringen sie zurück."


Man könnte einwenden, dass es dazu keine Verhandlungen brauche, es reiche aus, darüber in den Medien zu schreiben oder einfach eine entsprechende Erklärung abzugeben.

Allein, leider werden russische Medien im Westen nicht gelesen – und isoliert von den Verhandlungen könnten diese Worte einfach ignoriert werden. Deshalb ist es notwendig, die Dämonisierung Russlands auch auf dieser Ebene zu bekämpfen – wenn doch schon die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf die Ereignisse bei diesem Treffen gerichtet ist, auf dessen Feldern die russische Erklärung abgegeben wird und es somit unmöglich ist, sie zu ignorieren, wenn die Möglichkeit besteht, die ukrainische Seite ihrer Lügen so überzeugend zu überführen. Denn: Hat die ukrainische Delegation irgendetwas gegen diese Argumente einzuwenden? Nein, denn da ist ja ihre eigene umfassende Liste.

Allein schon eine öffentliche Aufdeckung der ukrainischen Lügen wie die oben beschriebene wäre ein mehr als gewichtiges Argument für eine Teilnahme Russlands an den Verhandlungen.

Und dabei beschränken sich die Ergebnisse dieser Verhandlungen in Istanbul nicht einmal auf diesen wohlverdienten und gerechten Sieg im medialen Raum. Zu den Ergebnissen gehören nämlich auch Fortschritte in anderen humanitären Fragen, allen voran beim Gefangenenaustausch – mehr als tausend Söhne Russlands werden endlich nach Hause zurückkehren. Jeder von ihnen ist schon für sich genommen ein solches Istanbul-Treffen wert – und es sind mehr als tausend. Denn für diejenigen, die die Frage "Warum Verhandlungen?" stellen, war es ein nur weiterer Montag von vielen. Und für diese Männer – ja, für sie war es ein langer Tag in Gefangenschaft.

Das sind, mit Verlaub, zwei schon sehr unterschiedliche Zeiträume.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei RIA Nowosti am 3. Juni 2025.

David Narmanija ist ein russischer Kolumnist, politischer Beobachter und Kommentator sowie Blogger. Er schreibt Kommentare unter anderem für die Nachrichtenagenturen RIA Nowosti und Sputnik.

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de.rt.com/meinung/246764-zweck…

"Tausende Dokumente" über Israels Nuklearprogramm erbeutet: Iran meldet Geheimdienstoperation


Laut einem Bericht des iranischen Staatsfernsehens ist Teheran in den Besitz umfassender israelischer Geheimdienstinformationen gelangt. Die Dateien enthalten interne Informationen über Israels Atomeinrichtungen und Verteidigungspläne.

"Der iranische Geheimdienstapparat hat eine große Menge strategischer und sensibler Informationen und Dokumente erhalten, die dem zionistischen Regime gehören", berichtete der Sender.

Der Staatssender nannte allerdings keine Details zu den Dokumenten oder dazu, wie Iran in den Besitz der Geheimdienstinformationen gelangt sei. Es soll sich um "tausende Dokumente mit Bezug auf Atompläne und -einrichtungen" Israels gehandelt haben. Iranische Geheimdienste und andere staatliche Medien gingen bisher nicht näher auf den Fernsehbericht ein.

Es gab keine unmittelbare offizielle Stellungnahme seitens Israels, und es ist unklar, ob der Bericht mit einem gemeldeten Hackerangriff auf ein israelisches Kernforschungszentrum im vergangenen Jahr in Verbindung stand, den Teheran nun angesichts der verschärften Spannungen um sein Atomprogramm öffentlich macht.

Iran obtains massive trove of highly sensitive Israeli documents——Iran’s intelligence agencies have acquired a large cache of highly sensitive and strategic documents from the Israeli regime, including thousands of files pertaining to its nuclear infrastructure and plans.… pic.twitter.com/nFlXoCNeG4
— The Cradle (@TheCradleMedia) June 7, 2025

Den Geheimdienstinformationen zufolge wurden die Dateien bei einer verdeckten Operation erbeutet und enthalten "eine große Menge Material, darunter Dokumente, Bilder und Videos". Nachdem die Dokumente sicher in den Iran gebracht worden waren, wurden sie von den iranischen Behörden gründlich geprüft.

In diesem Zusammenhang verwies der iranische Rundfunk auf die Festnahme zweier Israelis, deren Inhaftierung vor gut zwei Wochen bekannt wurde. Laut israelischen Medienberichten wurden die beiden 24-Jährigen aus der Nähe von Haifa bereits Ende April festgenommen.

#Iran's state TV, quoting regional sources, reported that Iran's intelligence apparatus has obtained & exfiltrated a significant archive of Israeli strategic & sensitive information, including nuclear plans & facilities, from #Israel. pic.twitter.com/aARGCzr90L
— Iran Nuances (@IranNuances) June 7, 2025

Israel führt längst eine umfangreiche Erweiterung seiner Atomanlage in Dimona in der Wüste Negev durch. Dort hat das Land bislang das spaltbare Material für sein Atomwaffenarsenal hergestellt.

Seit Jahren führen Iran und Israel gegenseitige offene und verdeckte Geheimdienstaktionen aus. Diese reichen von Cyberattacken über Drohnenangriffe bis zu Sabotageakten und gezielten Tötungen. Im Jahr 2018 verkündete der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass israelische Agenten ein umfangreiches "Archiv" iranischer Dokumente beschlagnahmt hätten. Aus diesen geht hervor, dass Teheran mehr nukleare Aktivitäten durchgeführt habe, als bisher bekannt sei.

US-Präsident Donald Trump hat Iran mit Bombenangriffen gedroht, sollte Teheran sich nicht mit Washington über sein Atomprogramm einigen. Im April soll Trump jedoch einen geplanten israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen verhindert haben, um stattdessen Verhandlungen mit Teheran zu führen.

Der oberste Führer Irans, Ayatollah Ali Chamenei, erklärte am Mittwoch, dass die Aufgabe der Urananreicherung "zu 100 Prozent" gegen die Interessen des Landes sei. Damit lehnte er eine zentrale Forderung der USA in den Gesprächen zur Beilegung des jahrzehntelangen Streits über die nuklearen Ambitionen Teherans ab.

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de.rt.com/der-nahe-osten/24715…

Musk löscht Beitrag über Trumps angebliche Verwicklung in Epstein-Akte


Der US-Unternehmer Elon Musk hat einen Beitrag im sozialen Netzwerk X gelöscht, in dem er behauptete, dass US-Präsident Donald Trump in den Dokumenten zum Jeffrey-Epstein-Fall erwähnt wurde. Der Beitrag, der nun nicht mehr verfügbar ist, lautete:

"Es ist an der Zeit, die wahre Bombe platzen zu lassen: Donald Trump ist in den Epstein-Akten zu finden. Das ist der wahre Grund, warum sie noch nicht veröffentlicht wurden. Einen schönen Tag noch, DJT (gemeint ist Trump)!"


Der Investmentbanker Jeffrey Epstein war erstmals 2006 angeklagt worden, hatte sich der Organisierung von Prostitution schuldig bekannt und war wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen verurteilt worden.

Im Sommer 2019 wurde der Milliardär in den USA erneut verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen, mit Mädchen, darunter auch 14-Jährigen, gehandelt und sie zur Prostitution bewegt zu haben. Epstein drohten bis zu 40 Jahre Gefängnis. Im Jahr 2019 wurde der Mann tot in seiner Zelle aufgefunden.

Die Akten enthalten Daten über den Bekanntenkreis des Finanziers, zu dem eine Vielzahl von Stars, Politikern und Geschäftsleuten gehören, darunter auch Trump. Das Auftauchen bestimmter Politiker oder Geschäftsleute in diesen Dokumenten bedeutet nicht, dass sie in Sexualstraftaten verwickelt sind, sondern ermöglicht es ihren Gegnern, über ihre mögliche Mittäterschaft zu spekulieren.

Zuvor war es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem US-Präsidenten und dem Chef von Tesla und SpaceX gekommen. Musk hatte Trumps Steuer- und Haushaltsgesetz und seine Zollpolitik kritisiert. Der Präsident äußerte, der einfachste Weg, "Milliarden von US-Dollar" im Haushalt einzusparen, sei die Beendigung staatlicher Subventionen und Verträge mit Musks Unternehmen.

Laut Musk, der eine Rekordsumme von 288 Millionen US-Dollar für den Wahlkampf 2024 ausgegeben hatte, um Trump zu unterstützen, hätte der Republikaner ohne ihn die Wahl verloren. Darüber hinaus änderte der Milliardär seine Meinung über die Überweisung von 100 Millionen US-Dollar an die republikanische Kampagne und erwägt nun, die Demokraten zu unterstützen. Trump erklärte, Musk habe "den Verstand verloren".

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Revanchegelüste und Russophobie – die Leitung der KZ-Gedenkstätte Dachau auf Irrwegen


Von Martin Leo

Dieser Akt, der selbst in der Tradition des Faschismus und nicht des Antifaschismus steht, ist beschämend. Diejenigen, die das zu verantworten haben, haben Schande über die Gedenkstätte und über Deutschland gebracht. Nichts kann das rechtfertigen.

Der Krieg in der Ukraine wird für deutsche Revanchegelüste missbraucht. Dem aktiv entgegenzutreten, liegt in unserem eigenen nationalen Interesse.

Inzwischen räumen selbst höchste Vertreter der US-Administration ein, dass die Hintergründe des Ukraine-Krieges viel differenzierter zu betrachten sind, als das bisher geschah. Erst jüngst erklärte der US-Sondergesandte für die Ukraine Keith Kellogg in einem Interview, dass es sich um einen Stellvertreterkrieg mit der NATO handelte. Bereits im März hatte US-Außenminister Marco Rubio von einem "Proxy War" zwischen Atommächten gesprochen.

Immer deutlicher kristallisiert sich auch die entscheidende Rolle der NATO-Osterweiterung für den Ukraine-Krieg heraus.

Besonders aber in Deutschland setzen wir auch mit dem, was die Gedenkstättenleitung in Dachau nun zu verantworten hat, mental den Krieg gegen Russland fort, den wir 1945 sehr verdient militärisch, wirtschaftlich, politisch und insbesondere moralisch verloren hatten.

Gedenkstätten wie die in Dachau, wo mindestens viertausend sowjetische Kriegsgefangene ermordet wurden, wären besonders verpflichtet, allen Opfern der Nazis gerecht zu werden.

In Dachau wurden jetzt die Opfer der Sowjetunion verhöhnt. Sie haben tatsächlich deren Andenken geschändet. So etwas hatten in der Vergangenheit nur Neofaschisten gewagt. Heute ist das offiziell vertretene Politik in einem Deutschland, in dem Politiker Russland erneut eine strategische Niederlage beibringen wollen.

Den Häftlingen der deutschen Nazis wurden die Namen geraubt, und es wurden ihnen Nummern gegeben. Ihre Identität wurde zerstört. Sie hatten keine Herkunft. Oft wurde ihr Tod noch nicht einmal registriert. Jetzt raubt eine Gedenkstättenleitung den Toten das Recht, von Abgesandten ihrer Völker geehrt zu werden. Eine Gedenkstätte verhindert das würdige Gedenken.

Die Nazis begingen in Europa "Verbrechen gegen die Menschheit", wie Hannah Arendt urteilte. Wir können froh sein, wenn die Völkerfamilie die Deutschen nach 1945 wieder aufnahm. Kennen wir aber Fälle, in denen mit staatlicher Förderung deutsche Kriegsgräber geschändet worden wären? Wurden jemals die Schleifen von Kränzen abgeschnitten, die deutsche Botschaften niederlegen ließen? An Gründen dafür hätte es gewiss nicht gefehlt.

Wird nicht immer bloß den jetzt auch regierungsamtlich zu Rechtsextremen Erklärten nachgesagt, sie wollten nicht ständig an einen gewissen deutschen Geschichtsabschnitt erinnert werden? Wie rechtsextrem sind eigentlich deutsche Funktionäre, die genau das bereits verinnerlicht haben und meinen, Russland bestrafen zu dürfen?

Wir sind die Selbstgerechten, die später erneut erwarten werden, dass man uns an unsere Kriegshetze und an unsere Dummheit gefälligst nicht ständig erinnern möge.

Dummheit, das Unvermögen, sich in den anderen hineinzuversetzen, meinte Arendt einst mit der "Banalität des Bösen".

Würde eigentlich jemand auf die üble Idee kommen, Symbole des Staates Israel an den Gräbern ermordeter Juden zu entfernen, weil er sich aus aktuellem Anlass dazu berufen fühlt? Hoffentlich nicht.

Wie kommt ihr, deutsche Gedenkstättenleitung, also dazu, im Falle Russlands und Weißrusslands könne das anders sein ...? Beantwortet euch diese Frage selbst, dann wisst ihr, wohin ihr gelangt seid.

Die Ehrung Ermordeter ist auch kein sportliches Ereignis, bei dem unliebsame Hymnen und Flaggen verboten werden, und auch darüber wäre noch zu urteilen.

Wer jetzt richtig hinschaut, kann unschwer erkennen, dass der Wunsch, Russland eine strategische Niederlage zu erteilen, nicht Russland, sondern wiederum unser Land selbst in eine strategische (und moralische) Niederlage treibt.

Unser Land wird eines Tages umkehren müssen. Hoffentlich geschieht dies, ohne dass wir unsere geistige und moralische Befreiung erneut nur äußeren Kräften zu verdanken haben. Hoffentlich geschieht dies, ohne dass ganz Europa erneut von Wahnsinnigen in einen antirussischen Kreuzzug gerissen wird.

Die für den jetzigen Irrweg Verantwortlichen werden sich eines nicht zu fernen Tages erneut entschuldigen müssen. Die in Dachau ermordeten sowjetischen Soldaten hatten nicht für die Wiederauferstehung eines solchen Deutschlands nach 80 Jahren gekämpft.

Deren Angehörige auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR sehen heute in Deutschland ein Land, das sich im Osten die gleichen Verbündeten suchte wie einst die Nazis.

Niemand jedoch wird erneut sagen dürfen, er hätte es nicht wissen können. Jene im heutigen Dachau jedenfalls wussten, was sie tun. Historisches Wissen darf man ihnen unterstellen. Aber vermutlich haben sie nicht begriffen, wohin Mitläufertum führt. Und was es bedeutet, wenn die Courage fehlt, Nein zu sagen.

Ich wünsche mir in Deutschland ein politisches Klima, das es einer Staatsanwaltschaft zur Pflicht macht, die Entscheidung der Gedenkstättenleitung juristisch zu ahnden. Was passiert ist, ist unfassbar.

Wir wissen, dass wir davon noch weit entfernt sind. Die Mehrheit unseres Volks folgt ihren Führern noch wie einst schon den Nazis, die Joseph Goebbels im Sportpalast den totalen Krieg versprachen.

Wenn die Dachauer Gedenkstättenleitung nicht begreift, dass ihre Entscheidung der gleichen Russophobie geschuldet ist, die in Deutschland zu den Verbrechen führte, derer in Dachau gedacht wird, dann hat sie dort nichts zu suchen.

Für die in Dachau ermordeten sowjetischen Soldaten jedoch werden zumindest alle Menschen mit Anstand heute besonders laut sprechen müssen, solange es in Dachau und anderswo wieder Lebende gibt, die sich weigern, zuzuhören.

Mehr zum Thema – Gedenken an 4.000 ermordete Rotarmisten in Dachau – Gedenkstättenleitung lässt Kränze schänden


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"Die Masken sind gefallen": Moskau erklärt Großbritannien zum Weltübel


Von Anastassija Kulikowa

Der British Council wurde in Russland als unerwünschte Organisation eingestuft. Die russische Generalstaatsanwaltschaft stellte klar, dass die Organisation, die sich als unabhängige Struktur positionierte, ihre gesamte Arbeit in Übereinstimmung mit den Prioritäten der offiziellen Londoner Regierung gestaltete. Dabei ist sie dem Parlament gegenüber rechenschaftspflichtig und wird vom Außenministerium dieses Landes finanziert. Die Generalstaatsanwaltschaft betonte:

"Unter dem Deckmantel von Bildungs- und Kulturaktivitäten, der Durchführung verschiedener Aufklärungsveranstaltungen und unter dem Vorwand, Englisch zu unterrichten, fördern die Mitglieder des Council in Wirklichkeit langfristige britische Interessen und Werte in den Bereichen Bildung, Kultur und Jugendpolitik."

Darüber hinaus unterstützen die Briten aktiv die in Russland verbotene LGBT-Bewegung und führen verschiedene Projekte zur systematischen Diskreditierung der Innen- und Außenpolitik Moskaus durch. Unter den Zielen des British Council hob die Generalstaatsanwaltschaft auch die "Loslosung der Bevölkerung der ehemaligen Sowjetrepubliken von ihrer russischen Identität", die Schaffung eines "weltweiten Netzwerks britischer Einflussagenten" und die "Zusammenführung der antirussischen baltischen Gemeinschaft" hervor.

Das FSB wiederum deckte die Beteiligung des British Council an geheimen Operationen der Sonderdienste auf, die unter dem Deckmantel der Hilfe bei Konfliktlösungen junge politische Führungskräfte voranbrachten und westliche, nicht traditionelle Werte propagierten. Die Nachrichtenagentur TASS zitiert eine Erklärung des FSB mit den Worten:

"Die Sicherheitsbehörden empfehlen ihren Partnern aus befreundeten Ländern, dem Beispiel Moskaus zu folgen und die Arbeit des Council auf ihrem Staatsgebiet zu unterbinden."

Ebenfalls aufgedeckt wurde die sabotageartige Tätigkeit des britischen Oxford Russia Fund (dessen Aktivitäten im Sommer 2021 in der Russischen Föderation als unerwünscht eingestuft wurden). Im Rahmen der durchgeführten Ermittlungsmaßnahmen wurden Fakten über die Zusammenarbeit von Lehrkräften führender russischer Universitäten mit Vertretern Großbritanniens aufgedeckt, die der Sicherheit des Landes schaden könnten. In der FSB-Erklärung heißt es dazu:

"Es wurde zweifelsfrei nachgewiesen, dass Vertreter von Hochschulen aus den Gebieten Wolgograd, Nowosibirsk, Tscheljabinsk und Tomsk im Auftrag von Funktionären einer ausländischen Nichtregierungsorganisation Literatur und Hilfsmittel an Hochschulen verbreitet haben, die für die Unterstützung sexueller Minderheiten und LGBT-Werte werben."

Es sei daran erinnert, dass der British Council im Jahr 1934 gegründet wurde. Er hat den Status einer gemeinnützigen Organisation, die dem Außenministerium des Landes untersteht. Seine Haupttätigkeitsbereiche sind "die Förderung der internationalen Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Kultur und Wissenschaft". Die Organisation hat Niederlassungen in 110 Ländern weltweit.

In Russland war der British Council seit 1992 aktiv und stellte seine Arbeit 2018 ein. Damals ordnete das russische Außenministerium dies als eine der Gegenmaßnahmen zur Ausweisung von Diplomaten aus Großbritannien im "Fall Skripal" an. Im Jahr 2024 erklärte der FSB, dass die Organisation an Spionagetätigkeiten im Interesse der Ukraine beteiligt sei. Nach Angaben des Geheimdienstes rekrutiert die Organisation russische Staatsbürger und ukrainische Flüchtlinge. Oleg Matweitschew, Abgeordneter der Staatsduma, sagt:

"Der British Council, der von der Generalstaatsanwaltschaft als unerwünscht in Russland eingestuft wurde, bezeichnete sich selbst als Organisation für kulturelle Beziehungen und Bildungsmöglichkeiten. Allerdings sollte man sich nichts vormachen: Die Organisation nutzte Bildungsmaßnahmen und Englischunterricht lediglich als Deckmantel."

Seinen Worten zufolge beschäftigte sich die Organisation in Wirklichkeit mit der "Heranbildung" und Anwerbung von Einflussagenten. Matweitschew erklärt:

"Einer der Tätigkeitsbereiche des Rates war der sogenannte VIP-Tourismus. Im Rahmen dieses Programms wurden russische Politiker, Beamte und Wissenschaftler nach England gebracht, wo sie mit Lords bekannt gemacht und in jeder Hinsicht umworben wurden. Man erklärte ihnen die Interessen Londons. Nicht selten kehrten unsere Staatsbürger von solchen Reisen als 'Maulwürfe' des MI6 zurück.

Die Anerkennung der unerwünschten Arbeit des British Council ist logisch. Dieser Status bringt eine Reihe von Einschränkungen mit sich, darunter das Verbot, in Russland Zweigstellen zu eröffnen, Finanztransaktionen durchzuführen und Informationsmaterialien über die Medien zu verbreiten."

Diese Maßnahmen würden die Arbeit des Counsil in Russland praktisch unmöglich machen, so der Abgeordnete.

Matweitschew sieht auch einen Zusammenhang zwischen der Erklärung der Generalstaatsanwaltschaft und des FSB gegenüber Großbritannien und den jüngsten Terroranschlägen der Ukraine. Er erinnert daran, dass London für den Personenschutz von Wladimir Selenskij sorgt. Außerdem sind britische Berater in den Hauptquartieren der ukrainischen Streitkräfte präsent. Der Abgeordnete meint:

"Kiew ist heute ein Instrument in den Händen der Briten. Mit dem Amtsantritt von Donald Trump in den USA hat Großbritannien jegliche Zurückhaltung aufgegeben.

Allerlei Provokationen, Terroranschläge, Sabotageakte – das ist Londons Markenzeichen. Deshalb sollten wir uns nicht auf die Täter konzentrieren, sondern uns vor Augen halten, wer hinter ihnen steht. Möglicherweise hat eben dieser British Council – als Teil des britischen Geheimdienstes – in irgendeiner Weise die Aktionen der Kriminellen koordiniert, die die Terroranschläge in den Gebieten Brjansk und Kursk sowie den Angriff auf die russischen Flugplätze verübt haben."

Matweitschew unterstützt auch den Aufruf des FSB an befreundete Länder, die Arbeit der britischen Organisation zu unterbinden:

"Zu den Adressaten dieser Erklärung gehören die Länder Zentralasiens. Einige von ihnen lassen die Arbeit solcher Strukturen noch zu, weil sie glauben, dass diese sie nicht hintergehen werden. Es ist jedoch wichtig zu verstehen: Das wahre Ziel Großbritanniens ist es, Russland in Zukunft mit diesen Staaten zu verfeinden, wenn der ukrainische Trumpf ausgeschöpft ist."

Allerdings ist der Abgeordnete der Ansicht, dass zur Bekämpfung dieser Bedrohung systematische Arbeit erforderlich sei. Er argumentiert:

"Wenn die Länder Zentralasiens dem Beispiel Moskaus folgen und den British Council verbieten, können die Briten andere Organisationen einsetzen – darunter auch verdeckte. Ja, London würde Schaden davontragen, aber leider bedeutet das nicht, dass der Einfluss der Briten damit zunichtegemacht wäre. Sie würden ihren Einfluss auf andere Weise geltend machen: Wie man so schön sagt, wenn man sie durch die Tür hinauswirft, kommen sie durch das Fenster wieder herein."

Der Politologe Wladimir Kornilow ist ebenfalls der Meinung, dass die Entscheidung, den British Council als unerwünschte Organisation einzustufen, schon lange überfällig sei. Er betont:

"Die engen Verbindungen dieser Organisation zu den britischen Geheimdiensten wurden kaum verheimlicht. Der Council war für London ein Mittel zur verdeckten Informationsbeschaffung.

Russland ist nicht das einzige Land, das Maßnahmen gegen die Organisation ergriffen hat. Nicht nur uns ist klar, womit sich die Organisation neben den erklärten 'Bildungs- und humanitären Zielen' beschäftigt.

Immer mehr Staaten erkennen, dass sie es mit einem globalen Übel zu tun haben. Das ist eine absolut zutreffende Charakterisierung."

Stanislaw Tkatschenko, Professor am Lehrstuhl für Europastudien der Fakultät für Internationale Beziehungen der Staatlichen Universität Sankt Petersburg und Experte des Waldai-Klubs, erklärt:

"Der British Council und der Oxford Russia Fund sowie Organisationen wie das Goethe-Institut (in Russland als unerwünscht eingestuft) und die Alliance Française sind bekanntermaßen Instrumente der Soft Power westlicher Staaten. Wann immer solche Organisationen in Regionen ihre Tätigkeit ausnehmen, gehen sie als Erstes an die Universitäten und versuchen, Lehrkräfte und junge Studierende sowie Journalisten und Politiker für ihre Aktivitäten zu gewinnen."

Dann würden über sie die Interessen Großbritanniens, Deutschlands und Frankreichs vorangetrieben. Er präzisiert:

"Mit anderen Worten, mithilfe der Aktivitäten solcher Organisationen mischen sich diese Länder in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten ein."

In Bezug auf den British Council erinnert der Politologe daran, dass Russland bereits vor sieben Jahren die Einstellung der Aktivitäten der Organisation angekündigt hatte. Tkatschenko betont:

"Die Briten versuchen mit ihrer Außenpolitik, den Niedergang Großbritanniens als Weltmacht zu verlangsamen oder umzukehren. In dieser Hinsicht setzen britische Geheimdienstler die Tradition der vergangenen Jahrhunderte fort: Zynismus, Pragmatismus und die Fähigkeit, mit den Eliten anderer Länder zusammenzuarbeiten."

Der Experte hält die Entscheidung der russischen Generalstaatsanwaltschaft, die Arbeit des Council als unerwünscht einzustufen, für logisch. Er argumentiert:

"Es geht um eine feindliche Organisation, die sich in die Angelegenheiten Russlands eingemischt hat. Auch wenn sie formal als selbstverwaltet galt, lebten ihre Mitglieder tatsächlich von Zuschüssen aus dem Haushalt Großbritanniens – eines der Länder, das Moskau gegenüber am unfreundlichsten eingestellt ist."

Er schließt, ebenso wie Matweitschew, einen Zusammenhang zwischen den jüngsten Terroranschlägen und der Erklärung der Generalstaatsanwaltschaft nicht aus: Die Briten betreuen ukrainische Saboteure und betreiben parallel dazu subversive Aktivitäten in Russland. Darüber hinaus "fühlt sich der British Council in einigen Ländern der ehemaligen Sowjetunion sehr wohl". Wenn also andere Staaten dem Beispiel Russlands folgen würden, würde der Einfluss Londons in Eurasien schrumpfen.

Der British Council sei schon immer ein Deckmantel, eine Art Tarnung für die Aktivitäten der Londoner Geheimdienste gewesen, erinnert der Abgeordnete der Staatsduma Andrei Lugowoi. Er sagt:

"Natürlich arbeitete die Organisation auch an Kultur- und Bildungsprogrammen. Insbesondere entwickelte sie Englischkurse, über die unter anderem auch Agenten für den MI-6 rekrutiert wurden.

Daher ist die Einstufung des British Council als unerwünschte Organisation ein längst überfälliger Schritt, über dessen Notwendigkeit auch ich viel gesprochen habe. Darüber hinaus habe ich den Aktivitäten dieser Organisation sogar eine eigene Folge in meinem Projekt 'Der persönliche Feind des Königs' gewidmet. Dieses Problem ist übrigens nicht nur für Russland kennzeichnend.

Viele Länder sahen sich mit dem übermäßigen Einfluss Londons konfrontiert. Wir haben beispielsweise über das 'Chevening Scholarship' berichtet, in dessen Rahmen Großbritannien die talentiertesten Studenten aus aller Welt auswählte und sie zum Studium an Hochschulen im Vereinigten Königreich einlud."

Nach langer Vorbereitung habe man endlich die Masken des Council fallen lassen, so Lugowoi. Außerdem warnt er die russischen Bürger davor, mit Organisationen zusammenzuarbeiten, an deren Aktivitäten Großbritannien beteiligt sein könnten. Man solle äußerst vorsichtig sein, betont der Abgeordnete und schließt mit dem Aufruf an die eigene Sicherheit und die Sicherheit des Landes zu denken.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 5. Juni 2025 zuerst bei der Zeitung Wsgljad erschienen.

Anastassija Kulikowa ist eine Journalistin und SMM-Redakteurin der Zeitung Wsgljad.

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Ukraine: Selenskij-Kritiker zu 15 Jahren Haft verurteilt


Ein ukrainisches Gericht hat am Dienstag den im spanischen Exil lebenden Journalisten Anatolij Scharij in Abwesenheit wegen Hochverrats zu 15 Jahren Haft verurteilt. Scharij bezeichnete das Urteil als Scheinprozess, der von politischen Motiven geleitet und von einer Kiew-treuen Justiz durchgeführt wurde. Der Journalist ist ein scharfer Kritiker von Präsident Wladimir Selenskij.

Scharij, dem 2012 politisches Asyl in der Europäischen Union gewährt worden war, hatte Selenskijs Präsidentschaftswahlkampf 2019 zunächst unterstützt, wandte sich aber später gegen die Regierung und warf ihr vor, in Richtung Autoritarismus abzudriften und sich mit radikalen nationalistischen Elementen zu verbünden. Scharij wurde durch seine politischen Kommentare auf YouTube bekannt, wo er mehr als 3,3 Millionen Follower hat.

Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) wies in einer Erklärung auf die Verurteilung hin und betonte, dass er dem Gericht der Stadt Winniza entscheidende Beweise vorgelegt habe. Der Geheimdienst wies auf den "beispiellosen" Aspekt des Urteils hin, in dem die Beschlagnahmung von Scharijs YouTube-Kanal angeordnet wurde.

Scharij sagte, der Fall konzentriere sich auf ein einziges Video, das er im Mai 2022 veröffentlicht hatte und das ein teilweise geschwärztes Interview mit einem ukrainischen Soldaten in russischem Gewahrsam enthielt. Er stellte dem Beitrag eine Warnung voran, in der er die Betrachter aufforderte, das Video kritisch zu betrachten. Der Soldat hatte die ukrainische Militärführung beschuldigt, die Truppen während der Schlacht um Mariupol im Stich gelassen zu haben.

Der SBU behauptete, Scharij habe den russischen Streitkräften Ratschläge gegeben, wie sie ähnliche Interviews filmen könnten, um eine größere Wirkung zu erzielen. Der Geheimdienst behauptete auch, er habe das Filmmaterial von einem ehemaligen Polizeichef in Winniza erhalten, der in demselben Prozess wegen Hochverrats verurteilt worden war.

Scharij beschuldigte das Gericht, ihm eine faire Verteidigung verweigert zu haben, und behauptete, sein Anwaltsteam sei während des gesamten Verfahrens ignoriert worden.

Selenskijs Regierung wird seit Langem beschuldigt, abweichende Stimmen zum Schweigen zu bringen, indem sie Kritiker und unabhängige Medien als "prorussisch" bezeichnet. Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat des Landes, dessen Vorsitz Selenskij innehat, hat persönliche Sanktionen gegen den im Exil lebenden Oppositionsführer Wiktor Medwedtschuk, den ehemaligen Präsidenten Pjotr Poroschenko und Alexei Arestowitsch verhängt, einen ehemaligen Berater des Präsidenten, der später zu einem entschiedenen Gegner von Selenskij wurde.

Der ukrainische Abgeordnete Jewgeni Schewtschenko wird seit November wegen des Verdachts der Verbreitung "prorussischer Propaganda" festgehalten. Ein weiterer Abgeordneter, Artjom Dmitruk, floh aus der Ukraine, nachdem er Berichten zufolge Selenskijs Zorn auf sich gezogen hatte, weil er sich öffentlich gegen das harte Durchgreifen der Regierung gegen die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche ausgesprochen hatte.

Mehr zum Thema – Ukraine: Abgeordneter, der gegen Kirchenverbot stimmte, zur Fahndung ausgeschrieben


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