Huthi unterstützt Iran im Konflikt gegen Israel und USA


Die als Huthi bekannte jemenitische Gruppierung Ansar Allah hat die US-Angriffe auf die Atomanlagen in Iran verurteilt und versprochen, Teheran in seinem Konflikt mit Israel und den USA zu unterstützen. Dies ist einer Erklärung des politischen Büros von Ansar Allah zu entnehmen, wie der Fernsehsender Al-Masirah berichtet hat.

In der Nacht zum Sonntag haben die USA drei iranische Atomanlagen in Natans, Fordo und Isfahan angegriffen. US-Präsident Donald Trump erklärte, das Ziel sei die Zerstörung der iranischen Kapazitäten zur Uran-Anreicherung gewesen. Teheran müsse sich bereit erklären, diesen Krieg zu beenden, andernfalls werde Iran vor der Wahl zwischen Frieden und einer Tragödie stehen, so Trump weiter.

In ihrer Erklärung verurteilten die Huthis "die brutale und feige Aggression der Vereinigten Staaten von Amerika gegen die Islamische Republik Iran".

Weiter gibt die Führung der schiitischen Bewegung bekannt:

"Die Aggression gegen Iran stellt einen eklatanten Verstoß gegen alle internationalen Gesetze und Konventionen und eine gefährliche Eskalation dar; sie ist eine direkte Bedrohung für die regionale und internationale Sicherheit und den Frieden.

Wir erklären unsere Unterstützung für die Islamische Republik Iran – ihre Führung, ihr Volk und ihre Armee – im Kampf gegen die zionistische und US-amerikanische Aggression."


Hizam al-Assad, Mitglied des politischen Büros von Ansar Allah, schrieb seinerseits im sozialen Netzwerk X, dass "die USA die Verantwortung für die Folgen ihrer Angriffe auf Iran tragen müssen".

Er bekräftigte die Bereitschaft der Huthi-Kräfte, auf die US-Angriffe auf Ziele in Iran zu reagieren und ihre Angriffe auf US-Schiffe im Roten Meer wieder aufzunehmen. Al-Assad drohte in dem Zusammenhang mit einer "stärkeren und umfassenderen Reaktion".

Wie die internationale Atombehörde IAEA auf X mitteilte, wurde keine Strahlung außerhalb der iranischen Anlagen freigesetzt. "Nach Angriffen auf drei Atomanlagen in Iran – darunter Fordo – kann die IAEA bestätigen, dass bislang keine Erhöhung der Strahlenwerte außerhalb der Anlagen gemeldet wurde."

Mehr zum ThemaUSA im Krieg mit Iran: US-Luftwaffe bombardiert in der Nacht nukleare Anlagen


de.rt.com/international/248625…

Pakistan schlägt Trump als Friedensnobelpreisträger vor


Die pakistanische Regierung hat am Freitag US-Präsident Donald Trump offiziell für den Friedensnobelpreis 2026 nominiert. In der entsprechenden Mitteilung auf der Plattform X hieß es zur Begründung, dass Islamabad damit das entschlossene diplomatische Durchgreifen des Republikaners in der jüngsten Krise zwischen Indien und Pakistan anerkenne. Trump habe mit seinem "großen strategischen Weitblick" und seiner "brillanten Staatskunst" den sich rapide verschlimmernden bewaffneten Konflikt deeskaliert und eine größere Auseinandersetzung zwischen den beiden Atommächten verhindert.

"Dieses Durchgreifen zeugt von seiner Rolle eines echten Friedensstifters und von seinem Engagement für eine Konfliktlösung durch Dialog."


Darüber hinaus würdigte Pakistan den Pragmatismus des 47. US-Präsidenten und brachte zudem seine Hoffnung zum Ausdruck, dass Trump mit seiner Außenpolitik weiter zur regionalen und globalen Sicherheit beitragen werde. In diesem Kontext wurde im X-Eintrag die akute Krise im Nahen Osten erwähnt. Explizit nannte Islamabad die humanitäre Tragödie im Gazastreifen und den eskalierenden Konflikt zwischen Israel und Iran.

Gleichzeitig nutzte Pakistan die Gelegenheit, Indien für den jüngsten Konflikt um die Region Jammu und Kaschmir verantwortlich zu machen. Die ganze Welt habe nämlich die "unbegründete und unrechtmäßige Aggression Indiens" miterlebt. Es habe sich um eine schwere Verletzung der Souveränität und der territorialen Integrität Pakistans gehandelt. Das Vorgehen des Nachbarlandes habe dabei zu unschuldigen Opfern unter der Zivilbevölkerung geführt. Pakistan habe von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch gemacht.

Die Nominierung erfolgte nur zwei Tage, nachdem Trump im Weißen Haus mit dem pakistanischen Generalstabschef Asim Munir zusammengetroffen war. Neben dem viertägigen Konflikt zwischen Indien und Pakistan besprachen die beiden Männer am Mittwoch unter anderem den sich verschärfenden Konflikt zwischen Israel und Iran.

Anfang Februar hatte Trump bei einer Veranstaltung im Weißen Haus erklärt, dass er einen Friedensnobelpreis verdiene. Trotzdem werde er diese Auszeichnung nie bekommen, weil er zu konservativ sei.

Tatsächlich gibt es sowohl in den USA als auch international zahlreiche Politiker, die den Republikaner als würdigen Kandidaten für den Friedensnobelpreis sehen. Medien haben unterdessen über mögliche Nominierungen aus Südkorea, Osttimor und der Ukraine berichtet. Auch der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko zeigt sich bereit, seinen US-Amtskollegen für dessen Friedensbemühungen zum Nobelpreis vorzuschlagen, obwohl Lukaschenko der Meinung ist, dass diese Auszeichnung nichts mehr wert sei.

Mehr zum ThemaIndien und Pakistan einigen sich auf Waffenruhe

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/international/248538…

Bodo Schiffmann: "Warum Deutschland seine Geschichte nicht aufarbeitet"


Von Gert Ewen Ungar

Bodo Schiffmann ist Arzt. Bis 2020 war seine berufliche Karriere unauffällig. Abitur, Zivildienst, Studium, Promotion, schließlich praktizierender Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Dann kam Corona. Seine maßnahmenkritische Haltung bescherte Schiffmann einen recht langen Eintrag auf Wikipedia, dem jedes Bemühen um Objektivität fehlt. Schiffmann sei Verschwörungstheoretiker, Querdenker, Corona-Leugner und Holocaust-Verharmloser. Es werden die ganzen Attribute aneinandergereiht, mit denen der Mainstream und die etablierten Parteien im Jahr 2020 und 2021 Kritiker der Maßnahmen gegen Corona verunglimpft haben.

Das deutet an, wer die Verfasser des Beitrags sind, sie sitzen in den Denunziationsstuben der großen deutschen Medien. Der Beitrag ist schlecht gealtert. Viel von dem, was damals offiziell als Desinformation gebrandmarkt wurde, erwies sich im Nachhinein als richtig. Der Eintrag über Schiffmann sagt daher viel über Wikipedia und ihre mangelnde Qualität als Enzyklopädie aus, über Bodo Schiffmanns intellektuelle Kompetenz sagt sie dagegen nichts.

Schiffmann ist ein kritischer Geist, der sich aktiv um Fakten und das Erkennen von Zusammenhängen bemüht. Mit "Warum Deutschland seine Geschichte nicht aufarbeitet" hat er ein Buch vorgelegt, das mit dem Mythos aufräumt, mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hätte es in Westdeutschland eine Stunde Null und einen Neuanfang gegeben.

Schiffmann weist nach, dass es in Westdeutschland unter Adenauer personelle Kontinuitäten vor allem in den Bereichen Überwachung und Kontrolle gab. Reinhard Gehlen zum Beispiel, einst Chef der NS-Aufklärung "Fremde Heere Ost", gründete unmittelbar nach dem Krieg unter Aufsicht der CIA die "Organisation Gehlen", die schließlich in Bundesnachrichtendienst, BND, umbenannt wurde. Der Chef-Spion der Bundesrepublik war ein gestandener Nazi. Aus der Organisation Gehlen ging zudem der Think-Tank Wissenschaft und Politik hervor, der aus Haushaltsmitteln finanziert wird und die deutsche Politik berät. Das bekannteste Gesicht des Think-Tanks ist die Talkshow-affine russophobe Hetzerin Claudia Major. Na, wenn das mal kein Zufall ist.

Gehlen war der erste Präsident des BND. Ebenso gab es beim Aufbau der Exekutive personelle Kontinuitäten. Besonders erschreckend aber ist, dass auch in der Judikative kein großer Bruch zwischen NS-Diktatur und Adenauer-Demokratie zu erkennen ist. Dadurch wurde eine konsequente Entnazifizierung und ein tatsächlicher Neuanfang verhindert. NS-Verbrecher wurden vom System gedeckt, ist Schiffmanns These, nicht versehentlich, sondern mit voller Absicht und mit Rückendeckung der USA. Die Kontinuität war gewollt.

Auch medial gab es keinen wirklichen Neuanfang, weist Schiffmann nach. Die Verbindung von Politik und Medien blieb erhalten, den deutschen Medien fiel weiterhin die Aufgabe zu, die deutsche Gesellschaft zu steuern und zu kontrollieren. Auch das ist kein Versehen, geht aus dem hervor, was der Autor zusammengetragen hat. Die offene Diffamierung von Maßnahmenkritikern während der Coronazeit war kein Ausrutscher, kein journalistischer Patzer. Der deutsche Journalismus zeigte sich im Gegenteil auf ganz authentische Weise und setzte die ihm anvertraute Aufgabe bestmöglich um: Kontrolle und Manipulation der deutschen Gesellschaft.

Es ist Schiffmann wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Enkel jener Kader, die zur NS-Zeit Führungsverantwortung trugen, auch heute wieder auf hohen und einflussreichen Posten sitzen. Das gilt für Bundeskanzler Merz, das gilt für die ehemalige Außenministerin Annalena Baerbock, das gilt für EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das gilt aber auch für die Führungsriege der größten Oppositionspartei im Deutschen Bundestag.

Schiffmanns Buch skizziert eine Entwicklung in Deutschland und der EU hin zu einem "Faschismus light", der ohne Aufmärsche, ohne Armbinden und Symbolik auskommt, der aber an autoritärem Charakter und am Willen zum Totalitarismus und zur Herrschaft dem Nationalsozialismus in nichts nachsteht. Es ist insofern ein düsteres Buch, wenn da nicht die Hoffnung bestünde, dass es der Aufklärung der Zusammenhänge bedarf, um genau diese Dunkelheit schließlich doch zu überwinden.

Mehr zum ThemaDie Zeit der Ablasshändler - Tetzel sitzt heute blond und toupiert in der EU-Kommission


de.rt.com/inland/248232-bodo-s…

"Schädlich für die Wirtschaft": Russische Banker gegen Stärkung des Rubels


Der russische Rubel hat seit dem Herbst 2024 an Wert gewonnen. Mit Stand vom 19. Juni liegt der offizielle Dollarkurs nach Angaben der russischen Zentralbank bei 78,717 Rubel pro Einheit. Nach Ansicht von Experten des Wirtschaftsministeriums ist diese Stärkung des Rubels auf die straffen geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbank zurückzuführen. Für diese hat heute der Kampf gegen die Inflation Priorität.

Der Chef einer der größten russischen Banken, VTB, Andrei Kostin, sieht neben den geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbank auch die steigenden Ölpreise infolge des Nahost-Konflikts als Unterstützung für den Rubel. Und das gefällt ihm nicht. So sagte Kostin auf dem Sankt Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum, dass eine solche Stärkung des Rubels "schädlich" sei. Seiner Meinung nach muss sich dies ändern. Kostin merkte an:

"Der optimale Wechselkurs würde jetzt bei 90 bis 100 Rubel pro US-Dollar liegen. Ich denke, dass wir die Währung unnötig verkaufen und eine starke nationale Währung künstlich stützen."


Auch der Chef der größten russischen Bank, der Sberbank, German Gref, ist vom starken Rubel nicht begeistert. Auf dem Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg sagte Gref, dass der Rubel-Dollar-Kurs stark überbewertet sei. Der US-Dollar sollte mit über 100 Rubel bewertet werden. Er fügte hinzu, dass der derzeitige ‒ viel niedrigere ‒ Wechselkurs sehr negative Auswirkungen auf alle Exportsektoren der russischen Wirtschaft und somit auf den Haushalt hat.

Der erste stellvertretende Ministerpräsident Denis Manturow wiederum bezeichnete den Kurs von 100 Rubel pro US-Dollar sowohl für Exporteure als auch für Importeure als optimal. Die Aufwertung des Rubels erzeuge Druck auf Exporte verarbeiteter Güter außerhalb des Energiesektors, erklärte er weiter.

Mehr zum Thema ‒ Wirtschaftsexperten erwarten Abschwächung des Rubels bis Ende 2025

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/russland/248490-scha…

Geht es nur um Iran? Auf dem Spiel steht die globale Vorherrschaft des Westens


Bei der Eskalation des Krieges zwischen Israel und Iran geht es nicht nur um Atomanreicherung oder Regime-Change in Iran. Es handelt sich hierbei um den Endkampf über die globale Vorherrschaft westlicher Eliten, so die These der beiden US-Wirtschaftswissenschaftler Michael Hudson und Richard D. Wolff. Im Interview mit dem Moderator der Sendung Dialogue Works, Nima R. Alkhorshid, diskutieren sie, was für die globalen Eliten dabei auf dem Spiel steht. Ihre These: Mit dem Krieg gegen Iran schaufeln sich die USA ihr eigenes Grab.

Den USA gehe es beim Kampf mit Iran nicht nur um die Unterstützung Israels, sondern auch darum, ihre Pläne für einen großen Ausbau des US-Militärs zu rechtfertigen, erklärt Michael Hudson ab Minute 39 der Sendung. Nun mache US-Präsident Donald Trump Druck, damit für den Profit des US-amerikanischen militärisch-industriellen Komplexes eine weitere Billion US-Dollar für die Rüstung bewilligt würde. Dabei seien seine Pläne verrückt.

Der Wirtschaftswissenschaftler verweist auf die Leichtigkeit, mit der iranische Raketen den israelischen "Iron Dome" hätten durchdringen können. Dabei seien überhaupt erst einmal nur die ältesten iranischen Geschosse zum Einsatz gekommen. Mit diesen Altlasten wolle man in den nächsten Tagen den sogenannten "Iron Dome" so weit zerstören, dass Israel keinen iranischen Angriff mehr abwehren könne.

Schließlich habe Iran bereits vor ein paar Monaten vorgeführt, wie leicht er mit seinen Überschallraketen nicht nur Israel, sondern auch die US-Stützpunkte in der Region bombardieren könne. Sogar als die Iraner vorher genau angesagt hatten, zu welcher Zeit sie welches Ziel beschießen würden, habe man die Angriffe nicht abwehren können.

Die USA bräuchten den Vorwand der Verteidigung Israels gleich aus mehreren Gründen: Durch das von Trump erhöhte Militärbudget würde das US-Haushaltsdefizit und damit auch die US-Schulden noch einmal enorm ansteigen. Das diene alles der Verteidigung Israels, so die offizielle Erklärung. So benutzten sie Israel, um von all der Wut abzulenken, die das Ausland auf die USA habe. Die Botschaft laute also:

"Schaut, was Israel macht, schaut nicht auf die USA!"

Mit seinen Ansagen, wonach er entscheide, ob die USA Iran offiziell den Krieg erklären, schaffe der US-Präsident zusätzliche Probleme und Streit im Kongress. Nach der US-amerikanischen Verfassung müsse der US-Kongress über Kriegserklärungen entscheiden, so Hudson im Interview. Bislang habe der Kongress den Präsidenten diesbezüglich aber überhaupt nicht autorisiert. Hudson folgert, dass sich die USA damit auch in einer Verfassungskrise befänden.

Mit dem gewaltig erhöhten Militärbudget wolle Trump zudem noch einen "verrückten" Plan verfolgen, um einen US-amerikanischen "Iron Dome" einzurichten. Solche Pläne habe damals auch schon der frühere US-Präsident Ronald Reagan verfolgt. Er sei damit gescheitert, weil sich dieses Vorhaben als nicht praktikabel erwiesen habe. Dennoch sei dafür eine Menge Geld ausgegeben worden, wovon der militärisch-industrielle Komplex profitiert habe.

Selbst das umfangreiche Budget, das man angeblich für die Ukraine zur Verfügung gestellt habe, sei nicht in der Ukraine, sondern bei der US-amerikanischen Rüstungsindustrie gelandet. Die enormen Kriegskosten würden nicht nur in den USA, sondern zum Beispiel auch in Deutschland zum Abbau der Sozialsysteme und der medizinischen Versorgung führen.

Gleichzeitig verletzten die USA mit ihrem Kriegsplan nicht nur ihre eigene Verfassung. Nach Artikel 51 der UN-Charta darf kein Land ein anderes Land angreifen, sondern nur intervenieren, wenn es selbst angegriffen wurde. Offensichtlich wurden die USA nicht von Iran angegriffen ‒ dennoch planten sie nun einen Angriff auf Iran.

Man bediene sich hierbei des Vorwands, dass der Krieg gegen Iran im nationalen Interesse der USA sei. Was wäre denn hier das Interesse? Es läge im nationalen Interesse der USA, jedes Land davon abzuhalten, aus dem US-geführten Finanzsystem auszusteigen. Der Wirtschaftswissenschaftler erinnert an die Warnung des US-Präsidenten: "Donald Trump hat erklärt, dass jeder Versuch eines Landes, seine Wirtschaft vom Dollar abzukoppeln, mit Terror beantwortet werde."

Aus diesem Grund gehe es in diesem Kampf um viel mehr als nur die Frage, ob Iran bombardiert wird: "Es geht hier um den finalen Kampf zwischen der westlichen Vorherrschaft und der globalen Mehrheit, die aus dem System ausbrechen und ihre eigenen nationalen Interessen verfolgen will."

Mehr zum ThemaLiveTicker Iran/Israel-Krieg: Iranische Raketen schlagen in Haifa ein


de.rt.com/der-nahe-osten/24849…

USA im Krieg mit Iran: US-Luftwaffe bombardiert in der Nacht nukleare Anlagen


Die USA haben in der Nacht iranische nukleare Anlagen in Fordo bombardiert. Nachdem in offiziellen Darstellungen aus Teherans zunächst unbestimmt von "Angriffen des Gegners" die Rede war, bestätigt inzwischen auch die iranische Führung, dass es sich um einen Angriff der US-Luftwaffe gehandelt hat.

US-Präsident Donald Trump verkündete den Angriff wie gewohnt in seinem sozialen Netzwerk Truth Social. Er postete:

"Wir haben unseren sehr erfolgreichen Angriff auf drei nukleare Anlagen im Iran vollendet, einschließlich Fordow, Natanz und Isfahan. Alle Flugzeuge haben den iranischen Luftraum wieder verlassen."

Nach iranischen Angaben sei keine radioaktive Verschmutzung festgestellt worden, die Schäden an den Anlagen seien "oberflächlich".

Mehr Informationen in Kürze.


de.rt.com/international/248599…

Trump überzeugt: Nur Verhandlungen können Ukraine-Konflikt lösen


US-Präsident Donald Trump hält eine Verhandlungslösung für den einzig gangbaren Weg, um den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu beenden, sagte die Sprecherin des State Department, Tammy Bruce.

Trumps Bemühungen um einen Waffenstillstand führten zu direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei im vergangenen Monat. Kiew war im Jahr 2022 aus Verhandlungen zur Beilegung des Ukraine-Konflikts ausgestiegen. Seitdem hat sich die Situation für die Ukraine deutlich verschlechtert.

Am Freitag sagte Präsident Wladimir Putin, Russland strebe nicht nach einer bedingungslosen Kapitulation der Ukraine, aber die Verhältnisse auf dem Boden müssten anerkannt werden, denn sie verschlechtern sich für die Ukraine mit jedem Tag.

In diesem Zusammenhang wurde die Sprecherin des US-Ministeriums gefragt, ob das bedeute, dass Russland nicht ernsthaft an Verhandlungen interessiert sei und wie Washington auf solche Aussagen reagiere.

"Wie ich schon zuvor gesagt habe, während Verhandlungen entwickeln sich die Dinge weiter und die Situation kann sich ändern. Ein Grundsatz solcher Verhandlungen ist, man signalisiert, wie lange man generell bereit ist zu warten", sagte Bruce und fügte hinzu, "wir haben bereits einige sehr eindeutige Kommentare von Trump gehört."

Die USA seien weiterhin der größte Unterstützer der Ukraine. Der Prozess der Verhandlungen sei komplex und entwickle sich beständig fort. "Wir machen unseren Standpunkt deutlich, aber das bedeutet nicht, dass wir auf jede Aussage unmittelbar reagieren müssen."

Die Aussage Putins, Russland habe einen strategischen Vorteil, wollte Bruce nicht kommentieren. "Wir reagieren nicht auf das, was sie sagen, sondern auf das, was sie tun."

"Nur der Präsident kann Entscheidungen bezüglich des weiteren Verfahrens treffen. Bei ihm laufen die Fäden zusammen, nur er kennt alle Details, nur er entscheidet. Ich will es einmal so ausdrücken: Es gibt eine lenkende Hand. Das gilt für Russland, die Ukraine und alle anderen Konflikte, die wir versuchen zu beenden."

Bruce ergänzte, dass es weiterhin direkte Gespräche zwischen Moskau und Washington hinter den Kulissen gäbe. Trump sei derzeit der mächtigste Führer in der Welt. Er könne die Lage besser einschätzen als die Presse oder die Öffentlichkeit.

Mehr zum ThemaPeskow nennt mögliche Themen für nächste Runde direkter Gespräche mit Kiew


de.rt.com/nordamerika/248569-t…

Russland und Venezuela schaffen Gruppe zur Bekämpfung von Sanktionen


Russland und Venezuela werden eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Restriktionen einrichten. Dies gab William Castillo, der stellvertretende Minister für Antisanktionspolitik Venezuelas, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg (SPIEF) bekannt.

"Wir setzen das im vergangenen Jahr von den Außenministern unserer Länder unterzeichnete Memorandum um und haben bereits die Co-Vorsitzenden der Gruppe ernannt: auf russischer Seite das Finanzministerium, auf unserer Seite mein Ministerium. Russland hat bereits ein Team gebildet, wir sind dabei, unser Team zu vervollständigen."

Eine erste Sitzung der Arbeitsgruppe werde in den kommenden Monaten stattfinden. Ziel sei es, eine Strategie und praktische Lösungen zur Neutralisierung der Auswirkungen der Sanktionen zu entwickeln.

Die Sitzung werde sich Themen wie dem Austausch von Forschungsdaten und der akademischen Zusammenarbeit widmen. Außerdem soll die Organisation gemeinsamer Veranstaltungen und die Abstimmung der Positionen auf internationalen Foren bei dem Treffen besprochen werden.

Castillo merkte an, dass Moskau und Caracas trotz des Drucks Stabilität zeigen und wirksame Formen der gegenseitigen Unterstützung finden. Moskau und Caracas würden eine Einheitsfront im Kampf gegen Sanktionen auf UN-Ebene bilden.

Die Zusammenarbeit mit Russland sei von entscheidender Bedeutung für die Förderung von Initiativen auf internationaler Ebene und den Schutz der Rechte von Ländern, die wirtschaftlichen Aggressionen ausgesetzt sind.

Die Sanktionen der USA und ihrer Verbündeten verletzen grundlegende Menschenrechte und die wirtschaftliche Souveränität, so der venezolanische Minister. Der Plan zum Wiederaufbau Venezuelas umfasse den Aufbau von Allianzen mit China, Russland und der Türkei.

Die westlichen Länder haben nach Beginn der militärischen Sonderoperation den Sanktionsdruck auf Moskau verstärkt. Russland hält diesem Druck stand, und auch im Westen selbst wurde wiederholt die Meinung geäußert, dass die verhängten Beschränkungen unwirksam seien.

Mehr zum ThemaSPIEF 2025: Putins Botschaft an die globale Wirtschaft – Eine Analyse


de.rt.com/international/248587…

Putin im Gespräch mit "Sky News Arabia": "Die Ukraine verdient ein besseres Schicksal"


Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei der Plenarsitzung des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg (SPIEF) am Freitag detailliert über die Ukraine-Krise gesprochen. Darüber hinaus gewährte der Kremlchef nach der Veranstaltung dem Generaldirektor des Fernsehsenders Sky News Arabia, Nadim Daud Koteich, der zuvor die Podiumsdiskussion moderiert hatte, zusätzlich ein Interview. Auch in diesem Gespräch kam der Ukraine-Krieg zur Sprache.

بوتين يكشف لسكاي نيوز عربية موقف روسيا من الصراع الإيراني الإسرائيلي وشروط روسيا لإنهاء حرب أوكرانيا#سكاي_خاص #روسيا#إيران pic.twitter.com/d7lflhaLuN
— سكاي نيوز عربية (@skynewsarabia) June 21, 2025

Putin zeigte sich sicher, dass der Großteil des ukrainischen Volkes an einem freundschaftlichen Verhältnis zu Russland interessiert sei. Der Politiker sagte dem Journalisten, dass die beiden Länder bereits im Frühjahr 2022 in Istanbul einem Abkommen sehr nahe gewesen seien. Mit Blick auf die derzeitige Situation rief Putin die Ukraine dazu auf, die Ergebnisse der im Herbst 2022 abgehaltenen Referenden in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie in den Gebieten Saporoschje und Cherson über den Beitritt zu Russland anzuerkennen. Auch dies gehöre zur Demokratie.

"Es ist wichtig, von der Willensbekundung der Menschen auszugehen, die auf diesen Territorien leben."


Die Führung in Kiew müsse diese Tatsache anerkennen. Andernfalls drohe der bewaffnete Konflikt später wieder aufzuflammen, betonte der Kremlchef. Zudem forderte er, dass die Ukraine ein neutrales Land sein müsse, indem es nicht atomar aufrüstet und auf eine Mitgliedschaft in Militärbündnissen verzichtet. Für die Beilegung des Konfliktes müsse die Regierung in Kiew auch die Rechte der russischsprachigen Bürger auf die Nutzung ihrer Muttersprache achten.

Gleichzeitig kritisierte Putin, dass einige Drittstaaten daran interessiert seien, dass der Konflikt fortdauere. Diese missbrauchten die Ukraine für ihre eigenen Interessen. Der Präsident sagte:

"Die Ukraine verdient ein besseres Schicksal und darf nicht ein Werkzeug in den Händen von Dritter sein, die gegen Russland agieren."


Putin brachte in diesem Zusammenhang seine Zuversicht zum Ausdruck, dass die Ukraine ihre eigenen Interessen und nicht die von Drittstaaten verfolgen werde.

Zur Sprache kam auch der israelisch-iranische Konflikt. Der Staatschef sagte, dass weder Russland noch der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Beweise für die Behauptung Israels vorliegen, wonach Iran beabsichtigt habe, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen. Wenn Israel diesbezüglich Bedenken habe, gebe es ausreichend Möglichkeiten, diese auf dem Verhandlungsweg auszuräumen.

Mehr zum Thema - Die Stadt Moskau will keine Rückkehr ausländischer Unternehmen

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/international/248549…

Briefwechsel für die Geschichtsbücher: Die ausgestreckte Hand wurde nicht ergriffen


Von Astrid Sigena

Anfang Juni dieses Jahres fand ein bemerkenswerter Briefwechsel zwischen Wjatscheslaw Wolodin, dem Vorsitzenden der russischen Duma, und Julia Klöckner, der deutschen Bundestagspräsidentin, statt. Am Samstag, dem 7. Juni, gab Parlamentspräsident Wolodin auf seinem Telegram-Kanal bekannt, seiner deutschen Kollegin einen Brief geschickt zu haben. Auch an die Vorsitzenden der fünf im Bundestag vertretenen Parteien war der Brief gerichtet. Den genauen Wortlaut des Schriftstücks veröffentlichte der russische Parlamentspräsident nicht, er lässt sich allerdings aus einer Video-Ansprache Wolodins erschließen (RT DE berichtete).

Wolodin gab darin vor allem seinem Befremden über die Geringschätzung Ausdruck, die der bedeutenden Leistung der Roten Armee bei der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus in der heutigen BRD widerfährt, im Besonderen durch Bundeskanzler Friedrich Merz. Wolodin verwies in diesem Zusammenhang auf die noch heute zu lesenden russischsprachigen Inschriften der Rotarmisten an den Wänden des Reichstags. Auch die Unterstützung des heutigen Deutschlands für ein Regime, das in Russland Terroranschläge verübt (der ukrainische Anschlag auf einen Zug in der Region Brjansk war erst wenige Tage her), wurde beklagt.

Als besonders brisant war die Warnung Wolodins vor einem weiteren Eingreifen Deutschlands in den Ukrainekrieg zu werten, das zu einem erneuten Zusammenstoß der beiden Länder führen könne. Im Gesamtkontext der Ansprache konnte man das nicht anders als eine Befürchtung vor einem weiteren Krieg zwischen Deutschland und Russland verstehen. Wolodin betonte dabei, dass die Aggression nicht von Russland ausgehe, man aber für den Fall der Fälle gerüstet sei.

Bereits drei Tage später (am 9. Juni) erfolgte die Antwort Klöckners (von Antworten der deutschen Partei- oder Fraktionsvorsitzenden ist nichts bekannt), ein auf der Bundestagsseite veröffentlichter Brief, der dem russischen Journalisten Georg Spitzen "angst und bange" werden ließ. Klöckner verteidigte darin die deutsche Unterstützung der Ukraine unter Wladimir Selenskij und warf der russischen Seite eine Instrumentalisierung der Geschichte vor, ja sogar eine Pervertierung des Begriffs der Befreiung.

In Bezug auf die Leistungen der Sowjetunion beim Niederringen des Nationalsozialismus betonte sie den ukrainischen Anteil unter den Befreiern. Klöckner sprach von Drohungen Wolodins gegenüber Deutschland und schloss trotzig: "Der Deutsche Bundestag lässt sich nicht einschüchtern – weder in seiner außenpolitischen Haltung noch in seinem geschichtlichen Selbstverständnis und seiner Gedenkkultur." Auf die Argumente Wolodins ging sie nicht ein.

Es wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass von russischer Seite keine Antwort mehr auf die brüske Entgegnung Klöckners kommen würde. Dennoch machte sich Wolodin am 11. Juni noch einmal daran, Klöckner zu antworten. Ein Zeichen, wie ernst man die Gefahr einer militärischen Konfrontation zwischen Deutschland und Russland mittlerweile einschätzt und wie sehr man sich in Russland bemüht, diese noch zu verhindern.

In seiner öffentlichen Antwort, die RT DE übersetzt hat, zeigte sich Wolodin befremdet, dass Klöckner die "Kommunikation in die öffentliche Sphäre" übertragen habe. Wiederum pochte er auf historische Gerechtigkeit für die Befreiungstat der Rotarmisten und die dem sowjetischen Volk von den Nationalsozialisten zugefügten Leiden. Der Duma-Präsident betonte auch die Verdienste der sowjetischen (und später russischen) Seite bei der deutschen Wiedervereinigung und bei der Aussöhnung der einst verfeindeten Länder.

Ausführlich wies Wolodin noch einmal auf Deutschlands Verantwortung für die Eskalation des Ukraine-Konflikts und auf Belege für den terroristischen Charakter des Selenskij-Regimes gegenüber der russischen Zivilbevölkerung hin, die er Klöckner hatte zukommen lassen (und die sie offensichtlich nicht beachtet hatte). Noch einmal warnte Wolodin eindringlich vor dem Eintreten von Kriegsgefahr durch das deutsche Engagement (Leoparden, bald auch Taurus?) auf dem Gebiet Russlands. Russland dagegen habe keinen einzigen Schritt unternommen, der deutschen Interessen zuwiderlaufe. Die Fraktionsvorsitzenden aller in der Duma vertretenen Parteien äußerten in gesonderten Stellungnahmen ihre Unterstützung für den Parlamentssprecher in seinem Bemühen um einen Dialog mit Deutschland.

Wie ernst man auf russischer Seite diesen (nunmehr gescheitert zu nennenden) Versuch einer Kommunikation zwischen den beiden mittlerweile wieder verfeindeten Ländern über die Parlamentspräsidenten nimmt, zeigt sich daran, dass Präsident Putin das zweite Schreiben Wolodins in seiner Pressekonferenz mit internationalen Medienvertretern auf der St. Petersburger SPIEF-Tagung ausdrücklich noch mal erwähnte und daraus zitierte (Stunde 1, Minute 56 in der russischen Fassung, Stunde 2, Minute 3 in der englischen Übersetzung).

Seit dem zweiten Brief Wolodins ist über eine Woche verstrichen, und es ist nicht zu erwarten, dass Klöckner noch antworten wird. Eine äußerst aufschlussreiche Form der Kommunikationsverweigerung, mit womöglich verhängnisvollen Folgen. Zeigte schon der Antwortbrief Klöckners, dass sie (als Vertreterin der deutschen Eliten) keinerlei Interesse an der Debatte und Dialog, sondern nur an Propaganda hat, so beweist ihre Verweigerung einer zweiten Antwort, dass Deutschland gegenüber Russland nicht mehr auf Diplomatie setzt.

Mit dieser arroganten, herrenmenschlichen Haltung ist womöglich die letzte Chance verspielt, einen Krieg noch zu verhindern. Der russische Militäranalyst Igor Korotschenko sprach sogar von einer Situation wie "Anfang 1941" (also kurz vor dem Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges).

Wie aggressiv man in Russland den forschen Kommunikationsstil der deutschen Seite auffasst, beschreibt Thomas Röper in seinem Artikel über russische Medienberichte über den Briefwechsel. Seit dem ersten Brief Wolodins haben sich die Spannungen zwischen den beiden Ländern noch einmal verschärft, wie man am schikanösen Vorgehen Berlins gegen den russischen Journalisten Sergei Feoktistow und seine Familie erkennen kann. Und von russischer Seite wurde am 19. Juni bekannt gegeben, dass man beabsichtige, das deutsch-russische Abkommen über eine militärisch-technische Zusammenarbeit aus dem Jahr 1996 zu kündigen.

Ja, es ist zum Weinen, dieses Scheitern eines fast rührend zu nennenden, zweimaligen Versuchs Wolodins, doch noch eine Brücke zu bauen, um die Konfrontation zu verhindern. Es ist nicht wahrscheinlich, dass die russische Seite mit einem völligen Umdenken der deutschen Politik, mit einem Geständnis der Art "Ja, wir haben in der Ukraine alles falsch gemacht und terroristische Neonazis unterstützt" gerechnet hat. Klöckner hätte sich also nicht groß zu demütigen brauchen.

Irgendeine versöhnliche Geste, ein Foto vor den russischen Reichstagsinschriften der Rotarmisten hätte genügt, um ein positives Signal nach Russland zu senden. Sie hätte nur etwas Anerkennendes über den russischen Beitrag bei der Niederringung des Nationalsozialismus schreiben müssen. Und gerade im Gedenkmonat Juni (am 22. ist der 81. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion) wäre eine Anerkennung der russischen Opfer des Nationalsozialismus angebracht gewesen. Denn der nationalsozialistische Hungermord an den Leningradern ist in Deutschland immer noch nicht als Genozid anerkannt. Und vom Ermorden von Zivilisten in den russischen Dörfern und Provinzstädten – sei es durch Erschießen, sei es durch das Rauben der letzten Lebensmittel und Winterkleidung (Video 3) – durch Wehrmacht und Einsatzgruppen der SS will man in Deutschland immer noch viel zu wenig wissen.

Die ausgestreckte Hand Russlands (vertreten durch den Duma-Vorsitzenden Wolodin) wurde nicht ergriffen. Die Entscheidung ist gefallen, eine womöglich letzte Chance zur Verständigung wurde vertan. Die Folgen dieser Verweigerung können nur verheerend sein, sollte Deutschland seinen aggressiven Kurs fortsetzen. Man darf schon jetzt prophezeien, dass dieser Briefwechsel dereinst in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Mehr zum Thema – Gedenkstätte Seelower Höhen zensiert – "Befreiung" aus der Inschrift entfernt


de.rt.com/international/248480…

Zehn Jahre Friedensbrücke (II): "Auch die geistige Speise ist sehr wichtig"


Vorbemerkung: Dass in diesem Interview (und auf den illustrierenden Bildern) keine weiteren Mitglieder des Vereins vorkommen, ist der Tatsache geschuldet, dass deutsche Behörden diese humanitäre Hilfe derzeit als "Terrorunterstützung" verfolgen und eine Darstellung dieser Personen unter den augenblicklichen Umständen eine Gefahr für sie bedeuten könnte. Das soll jedoch keinesfalls heißen, dass ihr Beitrag nicht gewürdigt wird.

Anlass des Interviews ist das zehnjährige Bestehen des Hilfsvereins Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V., der vor allem, aber nicht nur, humanitäre Hilfe im Donbass leistet. Interviewpartnerin ist Liane Kilinc, die Vorsitzende des Vereins. Interviewort ist aus bekannten Gründen Moskau.

Zu Teil 1

Von Dagmar Henn

Gehen wir noch einmal zurück zum Verein. Ihr hattet ihn also gegründet, wie habt ihr ihn dann bekannt gemacht?

Wir haben von Anfang an die Informationen, was da passiert, als Augenzeugen nach Deutschland getragen, für die Hilfe vor Ort, und im Zusammenhang mit den dortigen Projekten entsprechende Projekte in Deutschland gemacht. Bei Malwettbewerben haben wir etwa Ausstellungen organisiert, bis hin zu dauerhaften Ausstellungen, die man auch heute noch besichtigen kann, die bleiben. Wir haben versucht, an jeder Veranstaltung, die in Richtung deutsch-russische Freundschaft geht, teilzunehmen.

Es gab ja immer dieses deutsch-russische Fest, was dann irgendwann abgeschafft wurde, aus verschiedenen Gründen. In Karlshorst hat das ja stattgefunden, an der Trabrennbahn, ein wunderbares Fest, wirklich. Wir haben jedes Jahr Treptow gemacht, die Gedenkfeiern.

Wir haben natürlich sehr viel publiziert. Wir haben einen YouTube-Kanal gemacht. Und alles war gut besucht. Ich würde schon behaupten, dass das sehr publik war, sehr schnell den Weg gefunden hat.

Wir haben uns Partner gesucht. Wir haben natürlich alle Anlässe, wie den Gedenktag zum 2. Mai in Odessa, genutzt, um auf die Opfer hinzuweisen, dass es die gibt und dass die Täter bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Es ist sehr viel über die Mahnwachen gelaufen. Brandenburger Tor, Potsdam, Leipzig.

Es ist uns übrigens oft passiert, dass Leute gesagt haben, da ist kein Krieg, das ist alles Lüge. Wir haben dann Bilder ausgedruckt, die wir gemacht hatten, und ausgelegt...


Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.
Das sind alles Orte in der ehemaligen DDR, und euer Verein besteht vor allem aus DDR-Bürgern. Wie kommt das?

Man fühlte sich total verbunden mit diesen Menschen. Das war bei mir von Anfang an so. Weil man durch die Annexion der DDR auch mir alles genommen hat, meine Heimat, meine Familie wurde zerstört, in der Existenzgrundlage, auch wenn sie zusammengehalten hat. Alle mussten bei null anfangen oder noch schlechter.

Sie haben versucht, uns die Identität zu nehmen, die Geschichte umzuschreiben. Sie haben unsere Denkmäler zerstört, Straßen umbenannt. Also alles, was das ukrainische Regime mit dem Donbass vorhatte. Sie haben uns auch die Sprache genommen, indem sie uns die Dichter und Denker genommen, Bücher verbrannt haben. Sie haben unsere Bücher vernichtet. Die Geschichte umgeschrieben und die DDR als Diktatur dargestellt.

Und hier waren Parallelen, richtige Parallelen. Deswegen hat diese Solidarisierung sehr schnell stattgefunden. Weil wir gesehen und gefühlt haben, das, was sie mit uns schon vor 30 Jahren gemacht haben, versuchen sie jetzt im Donbass auch.

Aber ihr habt auch Steine in den Weg gelegt bekommen, von den deutschen Behörden?

Ja, das erste Mal 2018. Da wurden das Konto gesperrt und Zahlungen blockiert. Da ging es um die Bezahlung eines Transports nach Donezk über Weißrussland. Dann ging es beim zweiten Mal um die Versorgung von Flüchtlingen aus Syrien, im Irak. Dann haben wir fünf Atemgeräte in ein Krankenhaus nach Damaskus gebracht. Aber das galt als pro Assad. Also wurde von vornherein blockiert. Die falschen Menschen, die falsche Region. Nicht wie die Bundesregierung, die mal eben an einem Tag 40 Millionen nach Homs und Aleppo zur Opposition schickte. Bei uns ging es um 1.500 Euro, kleine Beträge, um Medikamente zu kaufen, an der syrisch-irakischen Grenze zum Beispiel.

Ihr habt dann also nicht nur Hilfe im Donbass geleistet?

Nein, auch auf den Flüchtlingsrouten. Bulgarien, diese Flüchtlingsroute der Syrer, haben wir komplett abgedeckt. Da haben wir uns auch Partner gesucht, mit denen wir das gemacht haben.

Angefangen haben wir meistens über Leute, die in der DDR studiert hatten. Jemen war ein Land, das die DDR sehr unterstützt hat. Syrien, Irak, das waren für die DDR wichtige Länder, an die Hilfe ging, dann Kuba, seit 60 Jahren unter Sanktionen, dort haben wir natürlich auch geholfen. Alles natürlich Länder, in denen in irgendeiner Form die Bundesrepublik ihre schmutzigen Hände drin hat.

Wir haben spontane Hilfe geleistet für Erdbebenopfer in der Türkei, in Peru, in Nepal.

Das ist ja eine ganze Menge Holz, wo ihr doch schon im Donbass so viel gemacht habt.

Was den Donbass angeht, versorgen wir über 800 Projekte. Das hört sich immer so riesig an, aber wenn wir beispielsweise ein Dorf versorgen, dann ist das ein Projekt, bis die Versorgung dann beendet ist. Das fängt an mit einem Antrag, einer Kostenaufstellung und einem Volontär.


Friedenscamp 2016Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.
Ein Projekt ist also eine Art Buchhaltungsposten?

Ja. Wir hatten in der Höchstzeit bis zu 17 Volontäre, also ehrenamtliche Helfer. Mit denen haben wir ordentliche Verträge gemacht, es gab Aufwandsentschädigungen, Kosten für Sprit, das muss ja alles finanziert werden.

Das lief dann immer mit konkreten Personen in der Administration, Sozialministerium, Bildungsministerium, Bürgermeister... Die sagten, was gebraucht wurde, und dann wurde abgerechnet, wie sich das gehört, und dann war das Projekt beendet.

Aber ihr habt viele unterschiedliche Dinge gemacht in diesen Projekten...

Wir haben Fenster eingebaut, Dächer repariert, Spielplätze gebaut, Sportplätze, Fußballmannschaften ausgestattet und Reisen organisiert, damit sie aus dem Kriegsgebiet rauskommen und einfach mal frei draußen trainieren können.

Das war übrigens auch eine Situation, Gorlowka 2016, bei einem Fußballturnier. Da war ich selbst vor Ort, das war auch so ein Projekt. Dann kam der Pfiff, alle sofort den Platz verlassen und in den Schutzkeller, Raketen fliegen.

Du erzählst von Malwettbewerben, Fußballturnier... Ich weiß, ihr habt auch Musikinstrumente finanziert. Das fällt einem ja alles nicht sofort ein, wenn man an humanitäre Hilfe denkt...

Wir hatten sehr viele Projekte mit dem Kulturhaus in Gorlowka und der Musikschule Nr. 1. Weil das wichtig ist, oder? Kunst, Kultur. Unsere Volontäre haben immer gesagt, die humanitäre Hilfe ist wichtig, aber auch die geistige Speise ist sehr wichtig in dieser Zeit.

Ja, das ist mir auch aufgefallen, als ich damals in Donezk war. Die Oper hat dort beispielsweise die ganze Zeit, auch im Sommer 2014, weitergespielt, nur nachmittags statt abends, damit die Leute trotz Ausgangssperre kommen konnten.

So ähnlich war das im Kulturhaus. Damit die Kinder malen können und soziale Kontakte und Austausch haben. Gorlowka ist ja wie unsere zweite Heimat geworden, über die Jahre sind Beziehungen entstanden. Und man hat natürlich mitgefühlt, als ob man direkt vor Ort ist.

Saizewo war die zweite Stadt, mit der wir sehr eng verbunden waren. Und dort haben wir auch später Projekte gemacht, wie Saatgut liefern oder Küken. Wir haben Computer und Laptops geliefert, einen Sportplatz gebaut, damit sie Volleyball spielen können, das war schon 2018, 2019, wo man fast schon wieder in Richtung Wiederaufbau gegangen ist.

Bei Sport und Kultur, da ging es viel um die Kinder, oder? Sich um die Kinder zu kümmern?

Wir haben 2016, 2017 bis zum Januar 2018 über 4.300 Kindern ermöglicht, das Kriegsgebiet zu verlassen. Einfach, dass sie aus dem Beschussgebiet, aus den Kellern herauskommen und sich erst mal erholen können. Das Kürzeste waren drei Monate, aber manche konnten über zwei Jahre bleiben.

Ah, das ist dann wieder so ein Fall von "entführten Kindern" für die deutsche Presse?

Das geht nicht ohne Zustimmung der Eltern, der zuständigen Behörden. Wir haben insgesamt drei ehemalige Pionierlager in Rostow betrieben, also wir haben das finanziert, von den Stromkosten über die Versorgung. Das war ein wirklich schwieriger Prozess, weil damals an der russischen Grenze das mit der Aufsichtspflicht beglaubigt werden musste. Wenn möglich sind die Mütter mitgekommen, manchmal gab es dann Großeltern oder Nachbarn.

Ich kann mich an Situationen erinnern, wo uns Eltern angefleht haben, dass wir bitte auch ihr Kind mitnehmen, und wir gesagt haben, das entscheiden andere, und natürlich mussten wir auch aufs Budget gucken. Wir haben damals, also nur pro Camp, um die 6 Millionen Rubel an Kosten gehabt. Dann gab es Zuschüsse, das hat dann alles wieder erleichtert. Rostow hat dafür gesorgt, dass die Kinder beschult werden, ganz wichtig.

War das zu merken, dass die Kinder unter dem Krieg gelitten hatten?

Da gab es mehrere Situationen, die mir in Erinnerung bleiben, als diese Zivilflugzeuge drübergeflogen sind, und die Kinder waren verschwunden.

Wo sind die Kinder hin?

Die lagen unter dem Bett, hinter Schränken, haben sich versteckt. Das war für sie ein Angriff. Das wurde auch, muss man zugeben, wirklich trainiert, in den Kindergärten, in den Schulen, wenn ein Angriff kommt, auf die Erde legen. Genau das haben sie getan.

So eine Reaktion auf Geräusche kenne ich. Bei meiner Mutter habe ich das mal gesehen, die ist richtig zusammengezuckt, wenn ein Flugzeug tief angeflogen kam, noch fünfzig Jahre später...


Malwettbewerb, 2016Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.
Das war, finde ich, mit eines der schönsten Projekte überhaupt. Wir haben ganz bewusst Malwettbewerbe organisiert, um die Entwicklung dieser Kinder nachvollziehen zu können, was passiert in der Zeit. Am Anfang war viel Schwarz-Weiß, überall blutig, also es war nur Krieg, Tod, Blut. Und dann die Bilder zum Schluss... Wir haben ja die Ausstellungen durchgeführt, in Gorlowka, Donezk, in Deutschland, um das zu zeigen... Da erschienen die ersten Friedenstauben, Sonnenblumen, "Mir" stand da, Frieden, das berührt natürlich.

Da hatten wir auch Projekte mit dem Sprachinstitut in Gorlowka, dem haben wir Projektoren, Drucker, was halt gebraucht wurde, geliefert, und die haben die Betreuung der Kinder übernommen.

Jetzt werden wir ein Projekt durchführen und einige dieser Kinder aufsuchen und mit ihnen Reportagen machen über die Zeit damals, was es ihnen gebracht hat, ob es ihnen geholfen hat, und was heute aus ihnen geworden ist. Ob sie sich entführt fühlen.

Aber es gab sicher auch schmerzhafte Momente in all diesen Jahren...

Da gab es damals sehr große Probleme mit der Medikamentenversorgung. Ein Hauptproblem war Insulin...

Das hatte ich gelesen, schon im März 2014 kursierte, dass Kiew in den Donbass kein Insulin mehr liefern lässt...

Ja, genau das, und das kann man ja schon Richtung Völkermord sehen, bewusst Menschen die Hilfe zu verwehren. So wie ja auch Renten eingestellt wurden.

Es gab einen Hilferuf durch Bekanntschaften, aus einem Ort bei Gorlowka, Nikitowka, dass ein Mann dort ganz dringend Hilfe braucht, kein Insulin hat. Und dann haben wir es echt aus Rostow irgendwie geschafft, dieses Insulin zu organisieren, und es ist uns auch gelungen, aber wir sind leider zu spät gekommen. Der Mann ist in meinen Armen gestorben.

Und das Einzige, was wir dann tun konnten, haben wir auch gemacht, wir haben die Beerdigung gezahlt und den Grabstein, um die Familie zu entlasten. Das ist das, was wir noch tun konnten. Aber das ist so ein Moment.

Oder in Saizewo. Wir sind im April gefahren, und im Oktober haben wir uns die Ergebnisse angeguckt. Wir hatten Saatgut geliefert, die Leute haben eingeweckt, und wir haben auch dafür Materialien zur Verfügung gestellt, Gläser, damit die Leute über den Winter kommen. Und haben nachgesehen, was aus den Küken geworden ist.


Saatgutverteilung, Lugansk, 2018Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.
Da gab es eine Familie. Der Vater war an der Front, die Mutter war, glaube ich, Krankenschwester. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher. Und die Großmutter hat auf die Kinder aufgepasst.

Und sie sind in den Garten gegangen, es war einen Tag vor unserer Ankunft, um nach der Ernte zu schauen, und sie sind auf eine Mine getreten. Diese sogenannten Antipersonenminen, die sie ja immer so nett abschmeißen, die ja inzwischen verschiedene Formen und Gestalten angenommen haben…

Wie die Schmetterlingsminen.

Schmetterlingsminen, dann gab es Taschenlampen, die sind in verschiedenen Formen, bis hin zu Kuscheltieren, ja. Zur gleichen Zeit ist in Donezk auch ein Junge auf eine Mine getreten und ihm wurden Arme und Beine abgerissen.

Also so ist das, wenn man die Menschen kennt, wenn man sie kannte, und dann passiert es, wenn man in einen Garten geht, um zu ernten.

Diese ukrainischen Verbrechen, die in dem Moment besonders sichtbar werden. Ja, es ist Krieg, Beschuss, ja, aber so? Auch eine Volontärin von uns wurde in den Rücken geschossen, bei der humanitären Hilfe...

Das sind so diese Momente, wo das dann alles so super real ist.

Wenn du an dich zurückdenkst, vor zehn Jahren, als ihr beschlossen habt, diese Hilfe zu machen, und dich heute siehst, wie hat dich das verändert? Hat es dir etwas gegeben, etwas genommen?

Ich muss dazu sagen, ich habe keinen einzigen Moment bereut. Ich würde es wahrscheinlich genau so wieder tun. Aber das war eine bewusste Entscheidung damals. Der Faschismus hat sein Haupt erhoben, er ist zurück. Wir wussten auch, wohin das führen könnte.

Mein Privatleben hat es natürlich verändert, aus der Bahn geworfen. Dass ich heute hier in Russland bin ‒ wir wussten, was kommen kann, aber in dem Moment, wo es passiert, versetzt es doch in eine Art Schockzustand. Weil man zu dem Moment gar nicht damit gerechnet hat. Es gibt ja keinen passenden Moment, wo sowas passiert.

Ich meine, wie empfindest du es für dich, die Erinnerungen, die Erfahrungen?

Es ist eine Bereicherung, aber es macht auch Angst. Dieses viele Wissen, was man hat, diese vielen Eindrücke, Erlebnisse, was bedeutet Krieg. Nun, man wird ja zum Feind erklärt, also mit dem Wissen und den Gedanken.

Wenn du jetzt schaust, du hast immerhin zehn Jahre deines Lebens zum großen Teil in diese Arbeit gesteckt...

Das Ziel war immer, ich möchte, dass meine Kinder und Enkelkinder in Frieden aufwachsen. Und hier ist Krieg vor unserer Haustür und wir wissen, wer ihn angezettelt hat.

Ich bin mit Humanismus aufgewachsen, Humanismus war in der DDR der Grundstein für alles. Wir lassen die Unseren nicht im Stich und gucken, dass es in der Gesellschaft allen gut geht. Für mich war es in erster Linie eine Verantwortung. Weil es so wenige interessiert hat, weil es nicht in den Medien war, weil es unseren Frieden gefährdet. Ich habe in meinem Leben schon immer Verantwortung übernommen.

Und wir wissen ja heute, gerade in dieser Gesellschaft, dass die Wenigsten Verantwortung übernehmen wollen, weil man es ihnen abtrainiert hat.

Gibt es nicht auch einen Grund für eine gewisse Zufriedenheit?

Nein, dafür bin ich der falsche Mensch, sag mal, das weißt du ganz genau, ich bin nie zufrieden.

Und trotzdem... Wenn du dir jetzt vorstellst, du hättest die vergangenen zehn Jahre ohne all diese Erfahrungen gelebt, in einem ruhigen, beschaulichen, bürgerlichen Leben...

Wäre möglich gewesen, ja.

Würdest du zumindest eingestehen, dass du nach diesen zehn Jahren, so, wie sie verlaufen sind, ein innerlich reicherer Mensch bist?

Auf allen Ebenen.

Ich danke für das Gespräch.

Mehr zum ThemaDie stummen Hände von Odessa


de.rt.com/inland/248456-zehn-j…

Karikaturist und Zaren-Liebling: Einmalige Schau des Malers Karl Brjullow in der Tretjakow-Galerie


Sobald man die Schwelle der Ausstellungshallen der Neuen Tretjakow-Galerie am Krimwall (Krymskij Wal) in Moskau überschreitet, ist man von Dunkelheit umgeben. Schwarz, dicht ‒ und es ist klar, dass man sich im Universum befindet. Es ist das Universum von Karl Brjullow, dem legendären russischen Maler, dessen Gemälde von Walter Scott und dem russischen Zaren Nikolaus I. bewundert wurden.

Die zum 225. Geburtstag des Künstlers konzipierte Ausstellung "Karl Brjullow. Rom ‒ Moskau ‒ Sankt Petersburg" verspricht, eines der beliebtesten Museumsprojekte des Jahres zu werden. Zuerst fand diese Ausstellung im Russischen Museum in Sankt Petersburg statt und wurde zur erfolgreichsten Schau in der Geschichte des Museums mit 477.000 Besuchern und zur meistbesuchten Ausstellung Russlands in den letzten fünf Jahren. Nun ist sie nach Moskau gekommen, in die Tretjakow-Galerie. Und sie ist wirklich grandios ‒ von den ausgestellten Werken bis hin zum Aufbau. Die Zeitung The Art Newspaper schreibt:

"Die Architektur der Ausstellung ist absichtlich überwältigend [...] Um die ganze Aufmerksamkeit auf den Reichtum seiner Farben zu lenken, sind die Gemälde in einer alles verschlingenden Dunkelheit platziert, die sie wie in einem bodenlosen Kosmos hängen lässt. Nur einige symbolische, verschiedenfarbige Teppichwege [die jeweils einer anderen Lebensperiode des Künstlers entsprechen ‒ Rom, Moskau, Sankt Petersburg] erden den Betrachter ein wenig. Diese ganz in Schwarz gehaltene visuelle Lösung erweist sich als eine große Wohltat für den Besucher, dessen Blick sich sonst schnell an den Exzessen von Brjullow, diesem 'russischen Italiener', sattsehen könnte."


Aus der Dunkelheit tauchen die virtuosen Porträts auf, die Brjullow so gern malte ‒ und es scheint, als würde in den dunklen Museumssälen plötzlich eine ganze Epoche lebendig werden. Die Epoche der russischen Romantik, deren hellster Vertreter Karl Brjullow war. Für die Ausstellung wurden 170 Werke aus ganz Russland und aus Armenien zusammengetragen ‒ aus regionalen Museen, großen Sammlungen und aus Privatbesitz. Das Ergebnis ist sehr aussagekräftig.

"Karl Brjullow ist ein ganzes Universum", betont auch die Kunsthistorikerin Jewgenia Gerschkowitsch in einem Kommentar für das Portal RBK. Und genau das wird in dieser Ausstellung spürbar, die Brjullows Werk in all seinen Facetten zeigt – von seinen ätzenden Karikaturen auf Zeitgenossen bis zur monumentalen Leinwand "Der letzte Tag von Pompeji", von den Gemälden, die Zar Nikolaus I. bewunderte, bis zur Ausmalung der Isaakskathedrale, die er in dem Bestreben schuf, ein "russischer Michelangelo" zu werden. Daran scheiterte er: Durch Zugluft auf der Baustelle der Kathedrale und schwierige Arbeitsbedingungen wurde er unheilbar krank. Er begab sich nach Italien ‒ wie sich herausstellte ‒ auf seine letzte Reise. Jewgenia Gerschkowitsch erklärt:

"Nachdem er ein in jeder Hinsicht großartiges Porträt seines Freundes und langjährigen Bekannten, des Professors für Archäologie Michelangelo Lanci, vollendet hatte, starb Karl Brjullow im gesegneten, von ihm so geliebten Italien, im Ort Manziana bei Rom. Die in seinem letzten Lebensjahr entstandenen Werke des Meisters sprechen von der Geburt eines neuen Brjullow. Jede Minute, sobald die Krankheit losgelassen hatte, wanderte er am Meeresufer entlang und zeichnete nach der Natur. Es war ein völlig anderer Blick des Künstlers, dem die Fesseln abzufallen schienen, eines Künstlers, der die Welt ohne die für ihn erfundenen Schönheitsformeln sah, der erkannte, dass es endlich möglich war, frei zu schaffen. Und das ist es, was die Ausstellung in der Tretjakow-Galerie, die den Weg des komplizierten Schicksals von Brjullow erforscht, uns spüren lässt."


Mehr zum Thema ‒ Kulturraub: Nach ukrainischem Überfall auf Gebiet Kursk fehlen Sammlungen mehrerer Museen

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/russland/248388-kari…

SPIEF 2025: Teilnehmer unterzeichnen Verträge im Wert von 70 Milliarden Euro


Obwohl führende westliche Politiker und Unternehmer seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs einen großen Bogen um das Internationale Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg (SPIEF) machen, hat der seit dem Jahr 1997 jährlich organisierte Veranstaltung dennoch Tausende von Gästen aus der ganzen Welt versammelt. Nach Angaben des Organisationskomitees war auch das inzwischen 28. Forum ein ziemlicher Erfolg.

Am letzten SPIEF-Tag zog Anton Kobjakow, Sekretär des Organisationskomitees und Präsidentenberater, eine Bilanz des Geschäftsforums, das vom 18. bis zum 21. Juni stattfand. Demnach waren Delegationen aus 144 Staaten mit von der Partie. Die Teilnehmer unterzeichneten dabei 1.060 Abkommen im Gesamtwert von 6,3 Billionen Rubel oder 70 Milliarden Euro. Kobjakow präzisierte dabei:

"Selbstverständlich ist die Rede nur davon, was kein Geschäftsgeheimnis darstellt."


Die Stimmung auf dem diesjährigen Forum bezeichnete der SPIEF-Sekretär als optimistisch. Dabei zeigte sich Kobjakow sicher, dass solche Foren dazu beitragen könnten, die Beziehungen in der Wirtschaft und in der internationalen Arena neu zu starten. Das Motto lautete "Gemeinsame Werte als Wachstumsgrundlage in der multipolaren Welt". Als Ehrengast des Forums fungiertet das Königreich Bahrain. Nächstes Jahr werde es Saudi-Arabien sein, kündigte Kobjakow an.

Die Veranstaltung umfasste mehr als 350 Events, darunter 24 Geschäftsrunden. Es gab auch Treffen in 18 Sportarten. Dem Musikkontert "Petersburger Saisons", bei dem Musiker aus Russland und Italien ihre Kunst zum Besten gaben, wohnten mehr als 60.000 Zuhörer bei.

Mehr zum Thema - Putin will Wachstum sichern: Russland plant engere Verbindungen zu China und Indien bis 2030

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/wirtschaft/248560-sp…

112 Millionen ermordete Bauern? Man muss nicht jedes Märchen glauben


Von Anton Gentzen

Ständige Leser haben es schon bemerkt: Als Russlands Auslandssender versucht RT DE im Rahmen rechtlicher Schranken die Meinungspalette des Landes so lückenlos wie möglich abzubilden. Artikel des Erzkonservativen Alexander Dugin werden für das Publikum in Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz ebenso übersetzt wie solche des Lenin-Apologeten Sachar Prilepin. Wie auch Meinungen und Analysen anderer Autoren in hunderten Schattierungen des politischen und philosophischen Denkens dazwischen.

Der deutsche Medienkonsument ist das spätestens seit Merkels zweiter Kanzlerschaft nicht mehr gewohnt: Bei allen kriegsbedingten Einschränkungen ist die Medien- und Meinungsvielfalt in Russland immer noch um ein Vielfaches breiter und bunter als im "besten Deutschland aller Zeiten", wo in allen großen Medien, dem sogenannten Mainstream, immer nur eine Meinung geduldet wird, und zwar bis in vorgegebene Formulierungen hinein.

Und so haben große Massen deutscher Leser und Zuschauer auch die für den Umgang mit solch einer Meinungsvielfalt erforderlichen Abstraktionsfähigkeiten längst eingebüßt: 70, 75 Prozent der Deutschen und Österreicher gilt das, was in der Zeitung steht und in den "öffentlich-rechtlichen" Abendnachrichten verkündet wird, als absolute Wahrheit und "der Weisheit letzter Schluss". Ist nicht so, meinen Sie? Woher kamen und kommen sonst die Wellen der Hysterie rund um die "Gefahr von rechts", "die asozialen Impfverweigerer" und "den Vernichtungskriege führenden Russen"?

Der RT-Leser ist anders, er ist die Ausnahme. Er ist ja hier, weil er bewusst nach Alternativen sucht und selbst vergleichen und denken will. Aber wie steht es um den Nachbarn und die Nachbarin, den Kollegen auf Arbeit, den linken, grünen, christlichen, liberalen "Parteiarbeiter" nebenan?

Da ist es schon ein gewagtes Experiment, kommentarlos einen geschichtsfälschenden Artikel eines marginalen russischen Monarchisten auf das deutsche Publikum loszulassen, wie das am Montag in deutscher Übersetzung veröffentlichte Machwerk mit dem Titel "Banker ergreifen die Macht: So werden Revolutionen vollzogen". Der Autor, Wladimir Moschegow, er bezeichnet sich als Politologe und Amerikanist, publiziert hauptberuflich beim reaktionär-monarchistischen TV-Sender Zargrad (übersetzt: Zarenstadt) des Oligarchen Konstantin Malofejew.

Letzterer hat es sich zum persönlichen Anliegen gemacht, den sowjetischen Teil der Landesgeschichte mit möglichst viel Dreck zu überschütten und die Zustände im feudal-zaristischen Russland vor 1917 zu glorifizieren.

Da es nun mal eine historische Tatsache ist, dass der russische Zarismus (anders als etwa die Monarchien in England und Preußen) das ihm anvertraute Land im Laufe des 19. Jahrhunderts in einen mit einem "Weiter so" nicht mehr aufholbaren Rückstand zu anderen europäischen Mächten und – wie sich später zeigen sollte – den USA geführt und letztlich vor die Wand gefahren hat und es die Bolschewiki waren, die den Rückstand (wenn auch zu einem hohen Preis) in rekordverdächtig kurzer Zeit aufholten, haben Malofejew und sein bezahltes Personal nur das Mittel plumper Geschichtsfälschung und Geschichtsverdrehung zur Hand.

Wie auch im antisowjetischen Diskurs im Westen, werden die Opferzahlen um ein Vielfaches übertrieben. Wie dort geht es nicht darum zu verstehen, warum es so gelaufen ist, wie es gelaufen ist, sondern die geschichtlichen Ereignisse werden ausschließlich dem bösen Willen einer finsteren Macht zugeordnet. Das allein scheint aber angesichts der Besinnung der Mehrheit der Russen auf einen ganzheitlichen Blick auf ihre Geschichte nicht zu reichen, um dem Volk die ersehnte Rückkehr zu überwundenen Verhältnissen einer reaktionären Standesgesellschaft schmackhaft zu machen. Und so greift man auch zu plumpen Lügen und Fälschungen, wenn etwa nachweislich natürlichen Todes gestorbene Geistliche und sogar ein von Kriminellen im unabhängigen Lettland der Zwischenkriegszeit ermordeter orthodoxer Bischof zu den "Opfern der gottlosen Bolschewiki" gezählt werden.

Und das sind noch die geschickteren Manipulationen der "Zargrader": Um sie aufzudecken, muss man aktiv werden und die langen Namenslisten, mit denen Zargrad-Propagandisten den Leser und Betrachter emotional zu überwältigen suchen, Name für Name durchgehen und die hinter den Namen stehenden Lebenswege und Schicksale recherchieren und erkunden. Für wen sind aber die abstrusen Behauptungen von Moschegow gedacht, die RT DE ins Deutsche übersetzte und am Montag veröffentlichte? Diese hier:

"Die dritte Revolution dieser Art – und die grausamste von allen – wird später die Revolution in Russland sein. Auch sie wird mit der Hinrichtung der Zarenfamilie enden. Und diese Hinrichtung wird einen noch nie dagewesenen Terror auslösen, in dessen Verlauf zunächst die gesamte russische Aristokratie ausgerottet und anschließend auch die gesamte russische Bauernschaft eliminiert wird. In dieser Situation der Zerstörung jeglicher nationaler Identität befinden wir uns heute."

Die gesamte russische Bauernschaft haben die Bolschewiki "eliminiert"? Wirklich?

Die Einwohnerzahl Russlands in den Grenzen der Sowjetunion von 1922 bis 1939 wird für das Jahr 1917 auf 135 bis 140 Millionen geschätzt, die erste sowjetische Volkszählung von 1926 ergab einen Bevölkerungsstand von 147 Millionen. Von den 135 bis 140 Millionen des Jahres 1917 waren 83 Prozent, also rund 116 bis 122 Millionen, Bauern. Will Herr Moschegow uns tatsächlich weismachen, die Sowjetmacht habe 83 Prozent der Bevölkerung eliminiert? Zu solchen Phantasien hat sich nicht einmal die Belletristik des längst als Lügner entlarvten Solschenizyn versteigert.

Wer hat dann all die Jahre der Sowjetunion Getreide angebaut und Kühe gemolken? Wer fährt heute Rekordernten ein? Woher kamen die über 30 Millionen gesunden und kräftigen Männer her, die im Laufe des Zweiten Weltkriegs Dienst in der Roten Armee leisteten?

Wer läuft denn heute über die Straßen und Plätze kleiner und großer Städte Russlands? Die Russen wissen es: Es sind 100 Millionen Bauernkinder, Bauernenkel und Bauernurenkel. Sie selbst sind diese angeblich eliminierten Bauern, quicklebendig. Nur dass wie in jedem anderen industrialisierten Land ein großer Teil von ihnen in die Städte zog und sich bilden ließ, während ein kleinerer, so viel wie in der modernen Landwirtschaft nötig, in den Dörfern blieb. Ein normaler Gang des Fortschritts, den jedes europäische Land kennt, und den Malofejew und Moschegow Russland gern verweigert hätten und heute zurückdrehen wollen. Die Möchtegern-Blaublüter Russlands dürstet es nach Adelsprivilegien samt Leibeigener ...

Im Jahr 2021 lebten knapp 110 Millionen Russen (ohne den Donbass) in Städten, 37 Millionen – das sind knapp 26 Prozent – auf dem Land. In Deutschland sind es übrigens 23 Prozent, die auf dem Land leben. Beide Zahlen sind nicht Folgen eines Genozids an Bauern.

Nur unwesentlich anders verhält es sich mit der anderen absurden Behauptung Moschegows: Der gesamte russische Adel sei "ausgerottet" worden. Nun, da sich unter den zuletzt 1,9 Millionen formell Adligen Russlands nach 1917 besonders viele fanden, die die neuen Verhältnisse nicht akzeptieren wollten und für ihre Privilegien und Besitztümer zu den Waffen im Bürgerkrieg griffen, sind zweifellos aus diesem Stand anteilig viele darin gefallen. Weitaus mehr sind ausgewandert. Einige wurden unbestreitbar auch Opfer des "Roten Terrors", der selbst Antwort auf den "Weißen Terror" war. Wissenschaftlich fundierte Schätzungen jenseits weißgardistischer Horrorpropaganda schwanken zwischen 50.000 und 140.000 Erschossenen aus allen Ständen.

Doch es gibt auch die andere Seite: Lenin selbst entstammte dem Adel. Die Gebrüder Bontsch-Brujewitsch. In der Roten Armee dienten im Russischen Bürgerkrieg mit 62.000 mehr Adlige als in allen Formationen der "Weißen" zusammen. Wer die Adelspflicht, dem Volk und dem Land zu dienen, ernst nahm, landete bei den "Roten" und pfiff auf Titel und Privilegien. Der bekannteste Ex-Adlige der UdSSR schaffte es, im Laufe seines Lebens sowohl alle Versionen der Sowjethymne als auch die aktuelle Hymne Russlands zu dichten: Sergei Michalkow. Sein Sohn Nikita wurde von der Sowjetmacht als Schauspieler mit Prämien und Titeln umgarnt und nutzt seit 1992 sein überhyptes Talent als Regisseur zum Drehen lächerlicher antisowjetischer Schnulzen, in denen Hitlerfaschisten sympathischer daherkommen als jene "eliminierten" russischen Bauern in Sowjetuniform.

Tatsache ist: Nicht die Abstammung war der Sowjetmacht wichtig, sondern die individuelle Haltung. Wer die Waffen ergriff, um die Volksmacht zu bekämpfen, wurde bekämpft. Wer dem Volk diente, wurde honoriert. Der russische Adel wurde nicht "ausgerottet", sondern seiner Privilegien entledigt. Wie es sich gehört, denn anders als Malofejew es wünscht, soll niemand jemals wieder der "Gnade der Geburt" wegen über anderen stehen, niemand infolge des "Pechs der Geburt" der Fußabtreter sein.

Das ist der nationale Konsens in Russland – Malofejews, Moschegows und Konsorten sind dagegen nur Marginale. Und hier ist die nationale Identität der Russen, die ihnen die Zarenanbeter absprechen: Sie sind freie und gleichberechtigte Söhne und Töchter eines großartigen Landes, das erst Russland hieß, dann Sowjetunion und nun wieder Russland heißt.

Was die Revolutionsphobie der "Zargrader" angeht... Der Artikel Moschegows wurde nicht der Kritik an der Englischen Revolution von 1645 wegen geschrieben. Sie wäre auch lächerlich, wenn man bedenkt, in welche Höhen sie Britannien beförderte – zwei Jahrhunderte lang an der Spitze des Fortschritts und der Industrialisierung, des Erdballs größtes Reich. Geschrieben wurde er nur der zitierten Passage mit den drei Lügen wegen, ein weiterer Kübel Dreck auf die eigene Geschichte nach dem Motto "Vielleicht bleibt doch was stecken".

Und was geht uns Deutsche das an? Nun, Revolutionen verlaufen nicht immer ideal. Aber sie geschehen immer wieder und immer ungefragt, wenn sie unvermeidlich geworden sind. Wenn eine arrogante Herrscherkaste das Land in eine Sackgasse manövriert hat, sind sie der einzige Ausweg. Lasst euch durch die Horrormärchen bloß nicht verunsichern in München, Frankfurt und Berlin!

Mehr zum ThemaDas tragische Schicksal des russischen Volkes. Teil 1 Teil 2

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/meinung/248342-112-m…

US-Sondergesandter Kellogg besucht Weißrussland: 14 Oppositionelle wieder auf freiem Fuß


In Weißrussland sind am Samstag 14 oppositionelle Politiker und Blogger wieder auf freien Fuß gekommen. Auch Sergei Tichanowski, der Mann der im Exil lebenden Politikerin Swetlana Tichanowskaja, konnte das Gefängnis verlassen. Laut einem Medienbericht verließ er gleich danach das Land. Die frühere Herausforderin von President Alexander Lukaschenko bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2020 veröffentlichte in ihren sozialen Medien ein entsprechendes Video. Demnach umarmte sie ihren Mann bereits in der litauischen Hauptstadt Vilnius.

My husband Siarhei is free! It’s hard to describe the joy in my heart.Thank you, 🇺🇸 @POTUS, @SPE_Kellogg, @JohnPCoale, DAS Christopher W. Smith, @StateDept & our 🇪🇺 allies, for all your efforts.We’re not done. 1150 political prisoners remain behind bars. All must be released. pic.twitter.com/MhngqBHFq3
— Sviatlana Tsikhanouskaya (@Tsihanouskaya) June 21, 2025

Auf der Plattform X schrieb Tichanowskaja, ihr Mann sei nun frei. Es falle ihr schwer, die Freude in ihrem Herzen zu beschreiben. Sie dankte dafür unter anderem US-Präsident Donald Trump, seinem Sondergesandten Keith Kellogg, dem State Department und den Verbündeten in der EU. Die Politikerin, die die Wahl im Jahr 2020 gewonnen haben will, warf der Regierung in Minsk vor, weitere 1.150 politische Gefangene hinter Gittern zu halten.

Kelloggs Assistent John Coale bestätigte ebenfalls auf der Plattform X die Befreiung 14 Oppositioneller. Dies sei dank der starken Führung von Präsident Trump geschehen. Er dankte zudem der litauischen Regierung für Zusammenarbeit und Unterstützung. Dieses baltische EU- und NATO-Land bleibe ein treuer Freund und Verbündeter.

Tichanowski war im Jahr 2019 dank seines YouTube-Kanals "Ein Land für das Leben" landesweit bekannt geworden. Dort kritisierte er die weißrussischen Behörden scharf. Im Jahr 2020 gab er seine Kandidatur für die Präsidentenwahlen bekannt. Die Wahlkommission lehnte seinen Antrag jedoch ab. Statt des Bloggers kandidierte seine Frau Swetlana. Ende Mai 2020 wurde Tichanowski bei einer Wahlveranstaltung für seine Frau festgenommen. Im Dezember 2021 verurteilte ein Gericht ihn wegen Organisation von Massenprotesten und Behinderung der Wahlen zu 18 Jahren Haft.

Die Freilassung Tichanowskis und weiterer 13 Oppositioneller fand vor dem Hintergrund eines Besuchs Kelloggs in der weißrussischen Hauptstadt Minsk statt. Dort traf sich der Sondergesandte des US-Präsidenten mit Lukaschenko. Wie das Präsidentenbüro in Minsk bekannt gab, sind bei der Zusammenkunft bilaterale und internationale Themen zur Sprache gekommen. Kellogg wurde zum ranghöchsten US-Vertreter, der Weißrussland seit Februar 2020 besuchte. Damals hatte der frühere US-Außenminister Mike Pompeo in Minsk geweilt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters betrachtet Kellogg seine Visite in Weißrussland als Möglichkeit, den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland einen neuen Impuls zu verleihen.

Mehr zum Thema – Baerbock: Diktatoren haben Angst vor Frauen

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/europa/248576-us-son…

Iranische Behörden: Deutscher Spion gefasst


Die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtete am Freitag von der Verhaftung des Deutschen Marek Kaufmann durch die Islamische Revolutionsgarde. Er soll sich verbotenerweise in der Nähe von Militärstützpunkten und Nuklearanlagen aufgehalten und dort fotografiert haben. Die Festnahme fand in der Provinz Markazi im Nordwesten des Iran statt.

Ein Video von Mehr zeigt einen jungen rothaarigen Radfahrer, der Englisch mit deutschem Akzent spricht. Mehr berichtete, es handele sich bei Kaufmann um einen Deutschen jüdischen Glaubens. Welche Staatsangehörigkeit der junge Deutsche zusätzlich besitzen soll, wurde nicht klar.

Iran-Abenteuer eines 🇩🇪 Radfahrers? Ein junger Typ mit 🇩🇪 Akzent sagt, Smartwatch habe ihn auf einen Abstecher in das verbotene Gebiet geführt und er habe die Fotos einer iranischen Militäranlage nur einem Freund zugesandt. Iran hält ihn trotzdem für einen Spion. Wem glauben? pic.twitter.com/GZDCBFhZea
— Wlad Sankin (@wladsan) June 21, 2025

Während Kaufmann sich damit rechtfertigt, seine Smartwatch habe ihn auf einen Abstecher in das verbotene Gebiet geführt und er habe die unerlaubten Fotos lediglich einem Freund zugesandt, bezichtigen ihn iranische Offizielle, seine Befehle von "US-amerikanischen und jüdischen" Stellen erhalten zu haben. Seit Beginn der israelischen Militäroperation gegen den Iran wurden bereits mehrere Ausländer der Spionage für Israel beschuldigt und verhaftet.

Von deutschen Behörden wurde die Verhaftung eines deutschen Staatsangehörigen im Iran noch nicht bestätigt. Ob die iranische Spionagemeldung ernst zu nehmen ist oder nur ein Gegenstück zu den abenteuerlichen Spionagestorys deutscher Medien darstellt, muss sich erst noch erweisen.

Mehr zum Thema – Liveticker Iran/Israel-Krieg – 430 iranische Zivilisten bei israelischen Luftangriffen getötet


de.rt.com/der-nahe-osten/24857…

Zögerlichkeit lässt Polen ohne U-Boote zurück


Von Stanislaw Leschtschenko

Der Zustand der polnischen Flotte gibt den Verantwortlichen schon seit langem Anlass zu großer Sorge – lokale Experten sagen, dass sie sich "in einem Zustand teilweiser Verwesung" befindet. Eines der wenigen neuen Schiffe der polnischen Marine ist die bescheidene Patrouillen-Korvette Siazak, die am 28. November 2019 in Dienst gestellt wurde. Die Geschichte dieses Schiffes entwickelte sich zu einem skandalösen Langzeitbauprojekt, das sich über achtzehn Jahre hinzog. Zuvor war 2017 der Minensucher Kormoran das erste in Polen gebaute Schiff seit zwanzig Jahren, das von der Marine des Landes in Dienst gestellt wurde.

Außerdem verfügt Warschau über zwei alte Fregatten, die Kazimierz Puławski und die Tadeusz Kościuszko (vom US-amerikanischen Bautyp Oliver H. Perry, die noch in den 1970er Jahren gebaut wurden), das 39 Jahre alte Patrouillenschiff Kaszub sowie drei 33 Jahre alte Raketenboote Orkan, Perun und Grom. Darüber hinaus gehören zur polnischen Flotte kleine Landungsschiffe und Barkassen, Minensuchboote und Versorgungsschiffe – fast alle in einem sehr respektablen Alter. Polnische Militärseeleute scherzen traurig, dass sie gezwungen sind, auf "Schrott" zu fahren.

Die U-Boot-Flotte des Landes befindet sich in einem besonders beklagenswerten Zustand. Bis vor kurzem verfügte Polen über drei alte U-Boote. Aber zwei ehemalige norwegische U-Boote vom Typ Kobben, die noch in den 1960er Jahren gebaut worden waren, wurden verschrottet. Es bleibt nur noch ein U-Boot namens Orzel (Adler) übrig – ein ehemaliges sowjetisches U-Boot des Typs 877E Paltus, das seit 1986 im Dienst ist.

Im Jahr 2017 kam es auf diesem U-Boot zu einem Großbrand. Und im April 2021 berichteten polnische Medien, dass die Torpedowerfer der Orzel aufgrund ihrer langen Nichtbenutzung unbrauchbar geworden seien. Dieser "Adler" ist zu einer schwimmenden Witzfigur geworden – vor einem Jahr verkündete die polnische Marine mit großem Pathos, dass ihr einziges U-Boot wieder sicher tauchen könne. Obwohl die Fähigkeit zum Tauchen für U-Boote selbstverständlich sein sollte, ist dies im Fall der Orzel wirklich eine Meisterleistung – so schlecht ist ihr Zustand.

Polen versucht, seine Flotte durch Importe, vor allem von gebrauchten Schiffen, zu erneuern. Im Jahr 2020 wurde berichtet, dass die Verhandlungen über den Kauf der 1985 bis 1990 gebauten U-Boote Sodermanland und Ostergotland durch Warschau von Schweden in die Endphase eingetreten seien. Allerdings wurden beide zwischen 2000 und 2005 einer umfassenden Modernisierung unterzogen, bei der sie mit anaeroben Motoren ausgestattet wurden, die Dieselkraftstoff in Elektrizität umwandeln können, ohne dass Luft benötigt wird. Letztendlich gaben die Polen ihre Pläne auf – und beide betagten U-Boote blieben unter schwedischer Flagge.

Außerdem hat Warschau seit Jahren vor, bei einem ausländischen Hersteller drei nicht-nukleare U-Boote zu bestellen, die schon im Voraus den Namen Klasse Orka bekommen haben. Das entsprechende Programm wurde schon 2013 bis 2022 als einer der wichtigsten Punkte im Plan zur Modernisierung der polnischen Streitkräfte genannt. Ursprünglich plante das polnische Verteidigungsministerium den Kauf von drei bis vier U-Booten, wobei die Kosten des Programms auf zehn Milliarden Złoty (2,53 Milliarden US-Dollar) geschätzt wurden. Es wurde davon ausgegangen, dass Polen bereits bis 2022 neue U-Boote erhalten würde, die mit Langstrecken-Flugkörpern ausgerüstet sind.

Im Jahr 2023 wurde der polnischen Führung plötzlich klar, dass es nach wie vor keine neuen U-Boote in der Flotte gibt. Es folgten Erklärungen, dass dies unverzüglich korrigiert werde. Der damalige polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak versprach im Jahr 2023:

"Das Orka-Programm ist eines der wichtigsten Modernisierungsprogramme der polnischen Streitkräfte. Unser Ziel ist der Erwerb von U-Booten zusammen mit der Übertragung der erforderlichen Technologien."

Ende 2024 erklärte Błaszczak Nachfolger Władysław Kosiniak-Kamysz, dass "wir alles tun werden, um 2025 einen Vertrag über moderne U-Boote zu unterzeichnen." Die Dringlichkeit einer Entscheidung in dieser Frage wurde von vielen polnischen Militärführern sowie von Präsident Andrzej Duda betont.

Vier Schiffbauunternehmen haben Warschau ihre Angebote für den Bau der U-Boote vorgelegt: die spanische Navantia, die französische Naval Group, die deutsche TKMS und die schwedische Saab Kockums. Unternehmen aus Südkorea und Italien haben ebenfalls Interesse an dem Auftrag bekundet.

Der Prozess ist jedoch im bürokratischen Sumpf versunken. Bis heute hat die Regierung von Premierminister Donald Tusk keine Zeit gefunden, sich mit dieser Frage zu befassen.

Kürzlich haben sich Seeleute, die früher auf dem U-Boot Sokol gedient haben (eines der norwegischen Kobben-U-Boote, das bereits 2018 außer Dienst gestellt und an das Marinemuseum in Gdynia übergeben wurde), mit einem gemeinsamen Brief an das Verteidigungsministerium gewandt. Sie schreiben, dass "angesichts der sich dynamisch verändernden Sicherheitslage in der Ostseeregion eine weitere Verzögerung der Entscheidung (über den Kauf von U-Booten) eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheitsinteressen des Staates darstellt."

Die ehemaligen Besatzungsmitglieder der Sokol forderten die polnische Regierung auf, "dringende und konkrete Maßnahmen zur Wiederherstellung der U-Boot-Streitkräfte der Marine zu ergreifen", da ihrer Meinung nach "die Zeit der Erklärungen vorbei ist – jetzt ist es an der Zeit, Entscheidungen zu treffen." Minister Kosiniak-Kamysz begann sich zu rechtfertigen: Er sagte, "derzeit weiche die Führung des Verteidigungsministeriums nicht von der Entscheidung ab" und "es gebe einen komplexen, mehrstufigen Prozess zur Auswahl eines Auftragnehmers für U-Boote."

Am 6. Juni teilte das polnische Verteidigungsministerium mit, dass es die vollständigen Unterlagen zum Projekt Orka vorbereitet habe – Anforderungen an die Ausrüstung und eine technisch-wirtschaftliche Begründung mit einer Analyse und Empfehlungen zu möglichen Angeboten ausländischer Firmen. Die polnische Presse, die auf diese "Errungenschaft" aufmerksam wurde, kam zu dem Schluss, dass das formelle Verfahren zur Beschaffung neuer U-Boote noch nicht einmal begonnen habe. Es gebe weder eine veröffentlichte Ausschreibung noch konkrete technische Anforderungen oder echte Verhandlungen mit potenziellen Lieferanten.

Wie die Politologin und Polonistin Kristina Ismagilowa bemerkt, sei es hoffnungslos, mit der Unterzeichnung des Vertrags in diesem Jahr zu rechnen. Sie bemerkt:

"Trotz ständiger Erklärungen über 'Transparenz', 'strategischen Ansatz' und 'mehrstufige Konsultationen' wurden keine konkreten Schritte zur Einleitung der Beschaffung unternommen. Alles beschränkt sich auf zwischenstaatliche Verhandlungen und Diskussionen auf Arbeitsgruppenebene."

Derselben Meinung ist auch die einflussreiche polnische Zeitung Rzeczpospolita. Dort heißt es, dass entgegen den Aussagen der Regierung die Chancen, dass Polen bis Ende des Jahres einen Vertrag über den Bau von U-Booten unterzeichnet, praktisch gleich null seien. Es gebe nicht einmal Garantien dafür, dass Warschau in diesem Jahr das Land auswählen wird, von dem es diese erwerben möchte. Darüber hinaus gebe es Befürchtungen, dass die Entscheidung für einen der Lieferanten dazu führen könnte, dass andere Bewerber diese Entscheidung vor Gericht anfechten – was den Prozess noch weiter in die Länge ziehen würde.

Rzeczpospolita bezeichnet das Orka-Programm als "einen der spektakulärsten Fehlschläge bei der Beschaffung von Ausrüstung für die polnischen Streitkräfte im 21. Jahrhundert". Die Zeitung spekuliert:

"Wie geht es weiter mit dem Kauf von drei U-Booten für die Marine im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar? Die Entscheidung liegt in den Händen der Politiker. Sie muss auf der Grundlage von Vorschlägen getroffen werden, die nicht nur die Parameter der Schiffe selbst, sondern auch die industrielle, militärische und vor allem die politisch-strategische Zusammenarbeit betreffen. Wahrscheinlich wird sie auf höchster Ebene, im Büro des Premierministers unter Beteiligung des Verteidigungsministeriums und des Außenministeriums, getroffen werden. Damit dies geschehen kann, müssen sich die Politiker mit dieser Frage auseinandersetzen. In den letzten Monaten haben sie dafür keine Zeit gefunden."

Aber auf jeden Fall wird das Angebot der schwedischen Firma Saab Kockums wohl abgelehnt werden. Diese Firma hat den Bau von zwei kleinen U-Booten vom Typ A26 für die schwedische Marine, die die Namen Blekinge und Skane erhielten, vermasselt. Saab Kockums baut sie schon seit 2015 (also seit zehn Jahren) und schafft es einfach nicht, sie fertigzustellen. Derzeit werden die Kosten für beide U-Boote auf fast das Doppelte des ursprünglichen Budgets geschätzt. Die Auslieferung des ersten U-Boots an die Marine könnte, wie man in Stockholm hofft, zumindest im Jahr 2027 erfolgen. Allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass dies auch 2027 der Fall sein wird: Niemand schließt weitere Verzögerungen beim Abschluss des Baus und eine Erhöhung der Kosten für die U-Boote aus. Die Situation ist zu einer echten Blamage für das Unternehmen SAAB geworden, das einst dafür bekannt war, schnell und qualitativ hochwertig zu arbeiten.

Eine Zeit lang waren die polnischen Admirale der Meinung, dass der am besten geeignete Prototyp für das Orka-Projekt der A-26 sei. Angesichts der "Schnelligkeit", mit der die Schweden U-Boote für ihre eigene Marine bauen, werden sich die Polen jedoch offenbar für einen zügigeren Auftragnehmer entscheiden. Wenn sie denn ihre eigene Zögerlichkeit überwunden haben.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 16. Juni 2025 auf der Website der Zeitung "Wsgljad" erschienen.

Stanislaw Leschtschenko ist Analyst bei der Zeitung "Wsgljad".

Mehr zum Thema - Die russische Marine steht vor radikalen Veränderungen


de.rt.com/europa/248078-zoeger…

"Drecksarbeit": Hallervorden erstattet Strafanzeige gegen Merz


Gemeinsam mit 20 anderen Persönlichkeiten hat der Schauspieler und Kabarettist Dieter Hallervorden Strafanzeige gegen Bundeskanzler Friedrich Merz gestellt. Die Unterzeichner werfen Merz einen Verstoß gegen die Artikel 9, 25 und 26 des Grundgesetzes vor. Zu den Unterzeichnern zählen neben Hallervorden unter anderem auch der Herausgeber der NachDenkSeiten, Albrecht Müller, sowie deren Chefredakteur Jens Berger, der ehemalige Linken-Politiker Diether Dehm, der Journalist Patrik Baab sowie die BSW-Politiker Andrej Hunko und Michael von der Schulenburg.

Die Unterzeichner werfen Bundeskanzler Merz vor, mit seiner Aussage, Israel würde die "Drecksarbeit" erledigen, würde er das Führen eines Angriffskriegs gutheißen. Als Bundeskanzler habe er Vorbildfunktion. Schon aus diesem Grund müsse ihm rechtlich Einhalt geboten werden, argumentieren die Beschwerdeführer. Sie fordern die Generalbundesanwaltschaft sowie die Staatsanwaltschaft Berlin auf, ein Verfahren gegen Merz einzuleiten.

Merz stachele mit einer emotionalisierenden Sprache zu einem Angriffskrieg auf. Er verstoße zudem gegen das verfassungsrechtliche Gebot, zur Völkerverständigung beizutragen, und das im Grundgesetz verankerte Friedensgebot.

Merz begründete seine Aussage damit, dass Iran angeblich nach einer Atombombe strebt, was unter allen Umständen verhindert werden müsse. Diese Aussage übernahm Merz von Israel, dem Aggressor des Konflikts. Konkrete Beweise für die Behauptung, Iran stehe unmittelbar vor der Fertigstellung einer Atomwaffe und habe zudem die Absicht, damit Israel anzugreifen, gibt es nicht.

Zwar erlaubt das Völkerrecht präventive Militärschläge, um eine unmittelbare Bedrohung abzuwenden. Mit dieser Begründung war Russland auch am 24. Februar 2022 in den Krieg mit der Ukraine eingetreten. Ein Überfall auf die zuvor von Russland anerkannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk stand unmittelbar bevor. Der Beschuss des Donbass durch die ukrainische Armee hatte zuvor ebenso zugenommen wie die Verstöße gegen die völkerrechtlich verbindliche Minsker Vereinbarung, wie aus Unterlagen der OSZE hervorgeht. Das ist beim Überfall Israels auf Iran nicht der Fall. Eine erkennbare Absicht Irans, Israel zeitnah anzugreifen, gab es nicht. Israel hat Iran somit völkerrechtswidrig angegriffen.

Die Unterzeichner der Strafanzeige weisen daher auch darauf hin, dass die Aussagen von Merz in eklatantem Widerspruch zum Völkerrecht stehen. Die UN-Charta verpflichtet die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen zur friedlichen Beilegung ihrer internationalen Streitigkeiten.

Deutschland lässt allerdings immer deutlicher erkennen, dass es sich nicht mehr an die friedenspolitischen Grundsätze des Völkerrechts gebunden fühlt. Merz will Deutschland wieder zur stärksten Militärmacht in Europa machen. Substanzielle diplomatische Initiativen zur Regulierung von Konflikten sind aus Deutschland nicht zu vernehmen. Deutschland unterstützt sowohl die Ukraine als auch Israel mit Waffenlieferungen. Aufgrund der Unterstützung Israels ist daher ein Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Völkermord gegen Deutschland anhängig. Die Ukraine begeht schwere Kriegsverbrechen und nutzt Terror als Mittel.

Mehr zum Thema"Drecksarbeit": Jubel für Völkerrechtsverbrechen und Merzschen Nazijargon


de.rt.com/inland/248551-drecks…

Podoljaka: Für Selenskij ist eine Niederlage im Informationskrieg schlimmer als Todesopfer


Für den ukrainischen Machthaber Wladimir Selenskij ist eine Niederlage im Informationskrieg schlimmer als der Verlust einer großen Anzahl von Menschen, meint Podoljaka. "Er wird natürlich mit aller Kraft um Sumy kämpfen wollen. Und unsere Armeeführung muss dies irgendwie für weitere Vorstöße nutzen."


de.rt.com/europa/248558-podolj…

Italiens Verteidigungsminister Crosetto: "Die NATO hat keine Existenzberechtigung mehr"


Knapp sechs Jahre nachdem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die NATO für "hirntot" erklärt hatte, wiederholte Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto diesen Gedanken mit anderen Worten. Bei einer Rede an der Universität Padua sagte der Politiker am Freitag, dass sich die Welt stark verändert habe, während der Westen dies nicht bemerkt habe. Ihm zufolge hätten solche globalen Akteure wie die NATO, die EU und die UNO inzwischen ihre einstige Rolle eingebüßt.

"Seit zwei Jahren erkläre ich der NATO, dass die NATO keine Existenzberechtigung mehr hat. Denn früher befand sich das Zentrum der Welt im Atlantik. Jetzt ist das Zentrum der Welt die Welt selbst."


Crosetto präzisierte, dass einst die USA und Europa die Welt gewesen seien. Zwar seien die USA nach wie vor als Weltakteur relevant. Europa zähle heutzutage hingegen weniger. Dafür aber gebe es den Rest der Welt, zu dem man Beziehungen aufbauen müsse. Auch für die Vereinten Nationen fand der Minister keine tröstenden Worte, da der Multilateralismus seiner Meinung nach "tot" sei.

"Die UNO zählt in der Welt genauso viel wie Europa – nichts. Weniger als eine Nation."


Solange es keine einflussreichen multilateralen Organismen gebe, sei es unmöglich, die globale Sicherheit zu garantieren, betonte der Politiker.

Mit Blick auf die vielen laufenden Konflikte stellte Crosetto fest, dass weder die Konfliktparteien noch ihre Verbündeten zu Friedenslösungen beitragen könnten. Diese sollten von einer dritten, neutralen Partei ermöglicht werden. Vielleicht hätte Europa früher in der Welt etwas bedeuten können, wenn es eine politische Rolle ergriffen hätte. Dies sei aber nicht geschehen. Nun sei es zu spät.

"Wir sind von einer Welt, in der die Werte von Bedeutung waren, zu einer Welt übergegangen, in der wirtschaftliche Werte von Bedeutung sind. Wir sind von einer Ära der großen Demokratien und der großen sozialen Errungenschaften zu einer Ära der Großmächte übergegangen."


Momentan setze sich die einzelne Auffassung einer internationalen Ordnung gegen das allgemeine Völkerrecht durch. Dies zeige sich deutlich, wenn in einem Fall das Völkerrecht zur Anwendung komme, im anderen aber komplett ignoriert werde, resümierte Crosetto.

Mehr zum ThemaItalienischer Verteidigungsminister zeigt sich über Inkonsequenz westlicher Länder verwundert

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/international/248533…

Deutschland, deine ewige Drecksarbeit


Von Wladislaw Sankin

"Worte sind wie Federn, die vom Wind fortgetragen werden: Sie sind nie wieder einzufangen!" Die russische Variante dieser Redewendung kennt in Russland jedes Kind – "Слово не воробей, вылетит не поймаешь". Friedrich Merz äußerte seinen inzwischen berühmt-berüchtigten Spruch äußerst medienwirksam und vor einer schönen kanadischen Bergkulisse. In Windeseile landete das Gesagte, in Dutzende Sprachen übersetzt, auf Millionen Bildschirmen weltweit.

Nun ist er in der Welt und fester Teil der diplomatischen Zeitgeschichte. So etwas vergisst man nie und sollte nicht vergessen werden, zumal es seit Freitag, als Merz für seine Äußerung angezeigt wurde, schon eine juristische Akte dazu gibt. Aber der Spruch war keine Erfindung von Merz, sondern Resultat der Zusammenarbeit zwischen seinem Amt und einem öffentlich-rechtlichen Sender. Wir geben den Dialog hier noch einmal in voller Länge wieder.

Die Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios, Diane Zimmermann, sagte zu Beginn der dritten Minute des Gesprächs: "Ist es nicht verlockend, dass Israelis jetzt die Drecksarbeit machen für ein Regime, das viele in der Welt als ein großer Störfaktor wahrnehmen?

Bundeskanzler Merz: "Frau Zimmermann, ich bin Ihnen dankbar für den Begriff 'Drecksarbeit'. Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle. Wir sind von diesem Regime auch betroffen. Dieses Mullah-Regime hat Tod und Zerstörung über die Welt gebracht, mit Anschlägen, mit Mord und Totschlag. Mit Hisbollah, mit Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel, das wäre ohne das Regime in Teheran niemals möglich gewesen. Die Belieferung Russlands mit Drohnen aus Teheran. Ja, Drecksarbeit, die da Israel gemacht hat. Ich kann nur sagen, dass die israelische Armee den Mut dazu gehabt hat, die israelische Staatsführung, das zu machen, wir hätten sonst möglicherweise Monate und Jahre weiter Terror dieses Regimes gesehen und dann möglicherweise mit einer Atomwaffe in der Hand."

Lassen wir die Unterstellungen und unbelegten Vorwürfe des Kanzlers gegen Iran beiseite. Die Kernaussage hier lautet: Iran bedroht uns alle. Die Unterstellung einer von Iran ausgehenden Bedrohung macht die "Drecksarbeit"-Aussage aber argumentativ erst möglich – wie hart sie auch klingen mag.

Im vergangenen Jahr führte die Körber-Stiftung eine Studie durch, die "herausfand", dass 60 Prozent der Deutschen Iran als Bedrohung wahrnehmen. Als noch "bedrohlicher" wurde nur Russland mit 82 Prozent eingestuft. Warum das Umfrage-Institut die Befragten nur zwischen Russland, Iran und China wählen ließ, wurde in der Pressemitteilung der Stiftung nicht ausgeführt. Die Studie wurde zudem in den USA durchgeführt.

Wie und warum Iran deutsche und US-amerikanische Sicherheitsinteressen bedrohen sollte, erklärte die Stiftung nicht. Schließlich sind nicht die USA durch iranische Militärbasen umstellt, sondern umgekehrt. Das seit Jahrzehnten gepflegte Feindbild der verrückten religiösen Fanatiker, die nur Böses im Schilde haben gegen uns Demokraten, muss als Erklärung reichen. Die Iraner haben im Zuge der Islamischen Revolution 1979 die US-Marionette, den Schach Mohammad Reza Pahlavi, und die US-Amerikaner selbst aus ihrem Land hinausgeworfen. Diese fürchterliche "Todsünde" war Grund genug dafür, dass Iran seitdem in der Liste der sogenannten Schurkenstaaten stets Spitzenplätze belegt – solange kein rückwirkender Regime-Wechsel stattfindet.


Bebilderung der Umfrage-ErgebnisseKörber-Stiftung
Damit verkörperten die ZDF-Studioleiterin und der Bundeskanzler in der kanadischen Szenerie des Gesprächs nur zwei gleichdenkende Vertreter der deutschen politischen Oberschicht, die, solange der Propaganda-Begriff "Mullah-Regime" fällt, reflexartige Wutanfälle erleidet.

Dass der Begriff "Drecksarbeit" Nazijargon ist, ist hinreichend belegt. Ich zitiere an dieser Stelle daher nur einen der Vorwürfe gegen Friedrich Merz, der diesen wegen der Verwendung von Nazi-Vokabular verurteilt:

"Anfang 1942 hatte SS-Obersturmführer August Häfner die Massenerschießung von 34.000 jüdischen Menschen innerhalb von 48 Stunden in Babi Jar mit eben derselben zynischen Wortwahl als 'Drecksarbeit' gerechtfertigt."

In diesem Sinne kritisieren zahlreiche weitere Kommentare die Aussage des Bundeskanzlers.

Aber auch auf der Ebene der Argumente legt Merz das gleiche Denkmuster wie Adolf Hitler an den Tag, als er die Wehrmacht am 22. Juni die Sowjetunion überfallen ließ. Der faschistische Diktator behauptete damals, seit über zwei Jahrzehnten habe "die jüdisch-bolschewistische Machthaberschaft von Moskau aus versucht, nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa in Brand zu stecken. Nicht Deutschland hat seine nationalsozialistische Weltanschauung nach Russland getragen, sondern die jüdisch-bolschewistischen Machthaber in Moskau haben unentwegt versucht, unserem und den anderen europäischen Völkern ihre Herrschaft aufzuoktroyieren, und dies nicht nur geistig, sondern vor allem auch machtmäßig."

Die gesamte Rechtfertigungspropaganda operierte mit der angeblichen Bösartigkeit der jüdisch-bolschewistischen Machthaber und den ideologischen Gegensätzen. Das zentrale machtpolitische Ziel der deutschen Führung wurde dagegen natürlich nicht erwähnt. Dieses bestand in der Eroberung von "Lebensraum im Osten", seiner Ausbeutung und Germanisierung, also Besiedelung. Die "überflüssige" Bevölkerung von mindestens 30 Millionen Menschen musste mit unterschiedlichen Mitteln beseitigt werden. An der Front druckte sich dieses Programm in der einfachen Formel aus: "Der Russe muss sterben, damit wir leben."

Die Russen haben dafür gutes Gespür. @_FriedrichMerz hat sich entlarvt. Mit dem gleichen Argument zogen auch die dt. Faschisten in den Vernichtungskrieg gegen die Russen: Sie erledigten die Drecksarbeit für deutsche Siedler im Osten. #DrecksarbeitMerz. t.co/5HGFPNrToR pic.twitter.com/hIxTXuQ7hJ
— Wlad Sankin (@wladsan) June 17, 2025

Auch aus der Sicht eines Merz kann es nur eines von beiden geben: Entweder gibt es nur uns in der Welt, oder "die". Seine Hasstirade mit all ihren infamen Unterstellungen lässt die Zuhörer zu dem Schluss kommen: Eine Welt ohne dieses "Mullah-Regime" ist eine bessere Welt. Na also Israel, bombe ruhig weiter!

Drecksarbeit damals und heute. "Drecksarbeit & Gruppenzwang", Öl auf Leinwand, von Andreas Lehmeyer; chirurgisch genau ausgeführte "preventive" Tötung eines iranischen Wissenschaftlers und (vermutlich) seiner Frau in seinem Schlafzimmer in Teheran. pic.twitter.com/FyDsL3W9Bi
— Wlad Sankin (@wladsan) June 21, 2025

Und ja, richtig erkannt! Denn genauso redet auch Selenskij, der die Russen Bestien nennt und sich vor einem Bild des brennenden Kreml ablichten lässt. Er ist ein weiterer "Drecksarbeiter" von Merz, der an anderer Stelle zugibt, dass er mit dem "Ausbluten" Russlands rechnet. Natürlich mit dem alten Argument aus der Nazi-Zeit, russische Leben zählen für ihre Herrscher sowieso nicht. Man könnte durchaus meinen, dass Merz es nicht übel fände, wenn es weniger Russen auf dem Planeten gäbe. Ist doch gut für uns Deutsche, nicht wahr? Denn sonst würde sich die Frage stellen, warum ein direkter Nachfahre eines hochrangigen Hitler-Statthalters überhaupt darüber redet. Wäre es angesichts des deutschen Genozids an Russen 1941–1945 nicht angebrachter, lieber nicht darüber zu schweigen oder sich um einen Frieden mit Russland zu bemühen – mit Respekt und auf Augenhöhe, wie dies nur unter ebenbürtigen Partnern möglich ist?

Warum ist das so, warum kehrt das Konfrontations-Denken nach Deutschland zurück? Der Zweite Weltkrieg wurde in der Bundesrepublik nicht wirklich verstanden, meint der Historiker Prof. Wolfgang Wette (Jahrgang 1940). Ihn schmerzt der wieder angefachte Antirussismus der Deutschen zutiefst. Er spricht aus der Perspektive der Westdeutschen, und ich kann an dieser Stelle hinzufügen, dass die früheren DDR- und heutigen ostdeutschen Sichtweisen in der öffentlichen Wahrnehmung heute ohnehin nicht vorkommen.

Der nicht richtig verstandene Weltkrieg gebärt somit weitere Kriege. Dass Russland uns ernsthaft bedrohe, hören wir schon seit Jahrzehnten, spätestens seit der mahnenden Rede Putins in München im Jahr 2007. Inzwischen heißt es von Vertretern der Bundeswehr gar, Russland bedrohe uns "existenziell". Gleichzeitig schreiben Lokalblätter wie die NOZ, die Ostsee sei wegen Russland schon längst zum Kriegsschauplatz geworden. Am Freitag meldete die dts:

"Die neue Militärstrategie der Bundeswehr warnt in drastischen Worten vor der Gefahr durch Russland. In dem Grundsatzpapier, über das der 'Spiegel' berichtet, werden die russischen Streitkräfte als 'existenzielles Risiko' für Deutschland und Europa bezeichnet."


"Existenziell" – endlich ist auch dieses Wort gefallen. Das ist eine deutliche Zuspitzung. Denn "existenziell" heißt ja, die Russen wollen uns oder unseren Staat vernichten; so wie es Iran in Bezug auf Israel vorgeworfen wird. Die logische Schlussfolgerung daraus lautet, dass man mit Russland ebenso verfahren muss wie Israel mit Iran. In dieser Hinsicht erledigt derzeit die Ukraine noch die "Drecksarbeit" für uns; aber irgendwann müssen auch wir ran.

Der deutsche Bundeskanzler hat diese Woche mit Unterstützung der Systemmedien Tod und Mordschlag als ehrenwürdige Drecksarbeit gelobt. Auch hat er Irans Militärhilfe an Russland als einen der Gründe für den Krieg gegen Iran genannt. Damit hat er die Aussage eines russischen Militärexperten höchstpersönlich bestätigt, dass Deutschland sich zumindest mental und völlig freiwillig (denn dieser Kanzler wurde erst vor Kurzem von den Deutschen gewählt) in den Sommer 1941 zurückkatapultiert.

Mehr zum Thema - Machen unterschiedliche Geschichtsbilder Freundschaft mit Russland unmöglich?


de.rt.com/meinung/248451-deuts…

Nuhr sagt es klar, mit scharfem Ton:

„Meinung ist Risiko“ – nicht bloß ein Hohn.

Wer heute noch fragt, wird morgen markiert,

von Moralpolizei digital sortiert.

Freiheit der Worte? Nur, wenn sie passen –

sonst kann’s schnell sein, dass sie dich fassen.

Roland Häder🇩🇪 hat dies geteilt.

28 Grad – damals: „Pack die Badehose ein“,

heut: „Bleib bitte drinnen, sonst stirbst du allein!“

1995: Ein Sommer wie’s sein soll,

2024: Die Hitze ist „tödlich“ und doll.

Gleiche Temperatur, doch neuer Alarm –

früher ein Eis, heute: Klimaweltwahn!

Roland Häder🇩🇪 hat dies geteilt.

Putin will Wachstum sichern: Russland plant engere Verbindungen zu China und Indien bis 2030


Russlands Präsident Wladimir Putin hat auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg zur wirtschaftspolitischen Wachsamkeit aufgerufen. Trotz einer sinkenden Inflationsrate und moderatem Wachstum sieht er Anzeichen für strukturelle Schwächen.

Die Priorität liege nun auf einer klugen geld- und fiskalpolitischen Steuerung sowie einer technologischen Erneuerung der Wirtschaft. Das Ziel sei ein ausgewogenes Wachstum mit niedriger Arbeitslosigkeit, stabilen Preisen und einem Rückgang der Rohstoffabhängigkeit. Ziel sei es, dass Russland bis 2030 zu den zwanzig besten Ländern für unternehmerisches Handeln gehört.


Der russische Präsident Wladimir Putin spricht während der Plenarsitzung des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg.Grigorij Sysojew
Auf dem diesjährigen Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum (SPIEF) skizzierte Präsident Wladimir Putin die wirtschaftlichen Prioritäten Russlands für das Jahr 2025.

Er betonte, dass sich die makroökonomischen Rahmendaten positiver entwickelten als von vielen erwartet. Die jährliche Inflationsrate sei zuletzt auf 9,6 Prozent gefallen – ein Rückgang, der sowohl auf die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung als auch auf die disziplinierte Geldpolitik der Zentralbank zurückzuführen sei.

Zugleich verwies Putin auf ein BIP-Wachstum von 1,5 Prozent im Zeitraum Januar bis April. Für den Monat April allein lag das Plus bei 1,9 Prozent. Die Wirtschaftsleistung entwickle sich stabil, jedoch nicht ohne Risiken.

Langfristziele: Platz unter den Top 20 weltweit

Trotz dieser Zahlen warnte Putin eindringlich vor möglichen Stagnationstendenzen oder gar einer Rezession. Einzelne Ökonomen und Fachleute wiesen auf strukturelle Schwächen hin, etwa im Lohnniveau oder in der Innovationsfähigkeit vieler Branchen. Die wirtschaftliche Erholung dürfe daher nicht überschätzt werden.

"Eine solche Entwicklung dürfen wir unter keinen Umständen zulassen", so Putin.


Der Präsident forderte eine sorgfältige Abstimmung der Geld- und Fiskalpolitik. Staatliche Mittel sollten gezielt eingesetzt werden, um Wachstum zu fördern, ohne dabei die makroökonomische Stabilität zu gefährden.


Der russische Präsident Wladimir Putin ist auf einem Bildschirm zu sehen, während er eine Rede bei der Plenarsitzung des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg hält.Ilja Pitaljow / Sputnik
Putin kündigte eine Vertiefung der strategischen Partnerschaft mit China bis 2030 an – eine ähnliche Vereinbarung mit Indien sei in Vorbereitung.

Im Mittelpunkt stünden dabei technologische Kooperationen und gemeinsame Entwicklungsprojekte.

Diese Ankündigung birgt eine bedeutsame Nuance: Sie geht über die bloße politische Annäherung hinaus und rückt die technologische Zusammenarbeit sowie die gemeinsame Entwicklung von Projekten in den Fokus.

Russland strebt damit eine tiefere wirtschaftliche und technologische Integration mit seinen Partnern an. Vor dem Hintergrund der globalen geopolitischen Umbrüche gewinnt diese strategische Neuausrichtung für die langfristige Entwicklung Russlands an zentraler Bedeutung.

Besondere Aufmerksamkeit widmete Putin dem strukturellen Umbau der russischen Wirtschaft. Die Abhängigkeit von Rohstoffexporten habe an Bedeutung verloren – zwischenzeitlich sei der Beitrag dieses Sektors sogar negativ gewesen. Künftig müsse Russland verstärkt auf Technologie, Innovation und produktive Diversifizierung setzen.

Ziel sei es, die Zivil- und Rüstungsindustrie enger miteinander zu verzahnen, die digitale Infrastruktur auszubauen und das wirtschaftliche Umfeld für private Akteure zu verbessern.

Putin hob hervor, dass die Armutsquote im Jahr 2024 auf 7,2 Prozent gesunken sei – ein historischer Tiefstand. Gleichwohl sei das Lohnniveau in vielen Regionen noch nicht ausreichend. Ein nachhaltiger Wachstumspfad müsse auch soziale Stabilität sichern.


Der russische Präsident Wladimir Putin und Bahrains Nationaler Sicherheitsberater sowie Kommandeur der Königlichen Garde, Scheich Nasser bin Hamad Al Khalifa, schütteln sich während der Plenarsitzung des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg die Hand.Sergej Bobyljew / Sputnik
Im Ranking der investitionsfreundlichsten Regionen führe laut Putin Moskau, gefolgt von Tatarstan und der Region Nischni Nowgorod. Die Regierung wolle den Wettbewerb zwischen den Regionen nutzen, um Investitionen in der Fläche gezielt zu fördern.

Mit Blick auf die kommenden Jahre formulierte Putin ein klares Ziel: Bis 2030 solle Russland zu den zwanzig attraktivsten Ländern für unternehmerisches Handeln gehören. Dies sei dem Präsidenten zufolge kein Wunschbild, sondern eine strategische Notwendigkeit.

Ein Mittel zur Modernisierung sieht er im digitalen Rubel, dessen Nutzung stärker verbreitet werden soll.

Mehr zum Thema - Verzicht auf russische Energieimporte? Ungarn will sich so lange wie nötig wehren


de.rt.com/russland/248486-puti…

Eigentlich geht es den Schweizern sehr gut: 10 Euro für einen Schnitz Wassermelone


Die Schweiz gilt als eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Ein Rundgang durch die Zürcher Globus-Filiale scheint diesen Ruf zu bestätigen – allerdings auf besondere Weise.

Die Preise sind ambitioniert, das Personal korrekt, aber distanziert. Kaviar wird teurer als Edelmetall gehandelt, Zitronen kosten ein Vielfaches des Marktpreises, und wer sein Curry im Haus konsumieren möchte, zahlt einen Zuschlag: 10 Euro.

Der Besuch zeigt: Globus bleibt seiner Linie treu – hochpreisig, exklusiv, und dabei zunehmend weltfremd. Der Schweizer Kunde zahlt mit stoischer Gelassenheit – vorerst.


Die glanzvollen Zeiten der Luxuspreispolitik im Detailhandel neigen sich dem Ende zu – ein baldiger Wandel zeichnet sich ab.RT
Wer bei Globus im Untergeschoss einkauft, braucht einen langen Atem – und am besten eine Sauerstoffmaske. Denn unterhalb des Erdgeschosses scheint nicht nur die Luft dünner zu werden, sondern auch der gesunde Menschenverstand.

Beispiel gefällig?


RT

Während die Kunden immer häufiger ausbleiben, verkommt das einstige Vorzeigehaus zur Karikatur seiner selbst. Die Gebäude in Bern und Basel stehen zum Verkauf, auch der Zürcher Flagship-Store am Löwenplatz wackelt.

René Benko, Mitbesitzer der Globus-Häuser, sitzt in Untersuchungshaft. Die Central Group aus Thailand hat mittlerweile das Ruder übernommen und ihren Sanierer aus Mailand geschickt – mit offenbar überschaubarem Erfolg.


Die Fleischpreise erreichen inzwischen astronomische Dimensionen – die Läden bleiben leer, dafür sind die Preisschilder umso stolzer.RT
Denn was bleibt, ist das Bild eines Warenhauses, das nicht mehr weiß, was es sein will: Delikatessentempel mit Kaviarpreisen auf Platin-Niveau, Abschreckungsmaschine mit Sitzgebühren, oder Ausverkaufsparadies mit verzweifelten Rabattschlachten?


Ja, richtig gelesen: Ein 500-ml-Getränk auf Molkebasis für über vier Euro – und das gleich gegenüber, im normalen Lebensmittelladen, für gerade einmal einen Franken.RT
Vielleicht ist es schlicht das Ende einer Ära. Die teuerste Wassermelone im Untergeschoss – einst für 101.50 Franken verkauft – könnte als Symbol dafür stehen: Globus, einst Ikone des gehobenen Konsums, hat den Bezug zur Realität verloren.

Mehr zum Thema - Signa Development wird in Konkurs geschickt


de.rt.com/schweiz/248466-eigen…

UdSSR-Erbe und komplizierter Rechtsstatus: Moskauer Künstler verlieren ihre Ateliers


Einer nach dem anderen finden die Künstler der Hauptstadt plötzlich ein Schloss an der Tür ihres Ateliers vor und müssen feststellen, dass ihr gesamtes Eigentum – einschließlich der Bilder und Skizzen – an einen unbekannten Ort gebracht wurde. Darüber berichtet The Art Newspaper. Seit Januar 2025 hat all dies einen lawinenartigen Charakter angenommen, wobei viele namhafte zeitgenössische Künstler ihre Ateliers verloren haben. Das Problem nimmt das Ausmaß einer lokalen Katastrophe an – und keiner macht sich an die Aufgabe, es zu lösen.

Der Umgang mit Künstlern im zaristischen Russland – und später in der Sowjetunion – war geprägt von Wertschätzung. Sie erhielten Stipendien, Zuschüsse für Studienreisen ins Ausland und Räumlichkeiten für Ateliers. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR blieben mehr als 3.000 Ateliers in Moskau in den Händen von Künstlern und Kunstverbänden, die ursprünglich das Recht hatten, über sie zu verfügen. The Art Newspaper erklärt:

"Nach dem Zusammenbruch der UdSSR war ihr Status ungewiss, bis am 11. April 2000 der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow eine Verordnung № 262 'Über die Durchführung des Erlasses des Präsidenten der Russischen Föderation vom 12.11.93 № 1904 'Über zusätzliche Maßnahmen der staatlichen Unterstützung für Kultur und Kunst in der Russischen Föderation' unterzeichnete. Im Anhang zu dieser Verordnung wurde festgelegt, dass 'individuelle kreative Ateliers speziell ausgestattete und eingerichtete Nichtwohnräume sind, die sich zum Zeitpunkt der Verabschiedung dieser Verordnung im Besitz der Stadt befinden und der kreativen Arbeit von Künstlern, Architekten und Designern an der Schaffung von Kunstwerken dienen'."


Es wurde außerdem vereinbart, dass Künstler ihre Ateliers im Rahmen von Verträgen mit Künstlerverbänden nutzen können. In dem Anhang wurden auch alle Regeln für die Nutzung solcher Räumlichkeiten sehr detailliert festgelegt.

Und dann geschah Folgendes. Im Jahr 2014 wurde Luschkows Dekret aufgehoben – um zu überprüfen, wie viele der städtischen Räumlichkeiten tatsächlich von kreativen Vereinigungen betrieben wurden, und gleichzeitig zu verhindern, dass völlig neue Räumlichkeiten für Ateliers bereitgestellt wurden. Der Anhang, der die Existenz von Kreativwerkstätten im Detail regelte, wurde natürlich auch zurückgenommen. Ein neues Gesetz, das den Status von Kreativateliers aufs Neue regeln würde, wurde damals nicht verabschiedet.

Es vergingen noch einige Jahre – einige Kunstvereine lösten sich auf, einige verloren ihre früheren Präferenzen. Das städtische Liegenschaftsamt begann, de jure "herrenlose" städtische Räumlichkeiten Schritt für Schritt durch die Gerichte zurückzunehmen. "Eine bemerkenswerte Geschichte widerfuhr dem Maler Alexander Brodski", schreibt darüber The Art Newspaper, "der sein Atelier in der Maly-Slatoustinski-Gasse versiegelt vorfand. Er hatte es fast 30 Jahre lang genutzt, und sein Vertrag mit der Stadt war durch den Internationalen Kunstfonds abgeschlossen worden. Dem Gesetz zufolge muss in einer solchen Situation ein Gerichtsbeschluss vorliegen, dass der Vertrag nicht mehr gültig ist. Brodski schrieb eine Stellungnahme zum Diebstahl seiner Gemälde. Daraufhin erhielt er ein ... unterzeichnetes Papier der städtischen Eigentumsabteilung, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass die Rückgabe beweglichen Eigentums gegen Vorlage eines Kaufvertrags, Buchhaltungsunterlagen, die die Verbuchung von Nicht-Finanzvermögen bestätigen, oder eines Lieferscheins möglich ist. Der Künstler, der sein Atelier und die darin befindlichen Werke verlor, war, gelinde gesagt, perplex."

Die Geschichte um die kreativen Ateliers der Moskauer Künstler wird immer mehr zu einem verwegenen Krimi. Und bald, so scheint es, wird wohl ein neues Kapitel folgen müssen – mit dem Einschreiten des Kulturministeriums.

Mehr zum Thema - Die Kunst des Verbrechens: Welche Gemälde russischer Künstler werden am meisten gefälscht?

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/russland/248497-udss…

Russland führend beim Bau des ersten kasachischen Kernkraftwerks – Fahrplan vereinbart


Kürzlich hat Kasachstan den russischen Atomkonzern Rosatom als führenden Partner für den Bau seines ersten leistungsstarken Kernkraftwerks ausgewählt. Russlands Staatsunternehmen wird dementsprechend ein internationales Konsortium leiten, das die nukleare Anlage errichten soll.

Am heutigen Freitag haben Russland und Kasachstan am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg (SPIEF) einen Fahrplan für das Vorhaben vereinbart. Darüber berichten russische Staatsmedien.

Das entsprechende Dokument wurde von Alexei Lichatschow, dem Generaldirektor von Rosatom, und Almassadam Satkalijew, dem Vorsitzenden der kasachischen Atomenergiebehörde, unterzeichnet.

In einem Gespräch mit Journalisten führte der Rosatom-Chef aus:

"Heute haben wir die schwierigste und nicht sehr kurze erste Phase der Verhandlungen abgeschlossen und konnten bereits konkrete Parameter des Projekts in Bezug auf Zeitplan und technisches Design festlegen."


Kasachstan sei Russlands zuverlässiger langjähriger Partner in der Nuklearindustrie, erklärte Lichatschow. Russland schätze die Haltung der kasachischen Seite, die dem russischen Großkonzern die Leitung des internationalen Konsortiums anvertraut habe.

"Wir sind davon überzeugt, dass die russische Nukleartechnologie, die ihre Zuverlässigkeit, Sicherheit und Effizienz unter Beweis gestellt hat, dem Volk Kasachstans dienen und dessen Energiesouveränität stärken wird", betonte Lichatschow weiter.

Präsident Kassym-Schomart Tokajew bezeichnete das geplante AKW als "das größte Projekt in der Geschichte des unabhängigen Kasachstans". Um den Bau der Nuklearanlage hatten sich auch Unternehmen aus Frankreich, China und Südkorea beworben. Errichtet werden soll das Atomkraftwerk für geschätzte 11,2 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2035 in der Ortschaft Ulken am Ufer des Balchaschsees.

Mehr zum ThemaTokajew fordert internationales Konsortium für erstes kasachisches Atomkraftwerk


de.rt.com/international/248449…

Schweizer Fabio Celestini übernimmt ZSKA Moskau – in der Heimat überwiegt Anerkennung statt Kritik


Der Schweizer Trainer Fabio Celestini setzt seine Karriere in Russland fort. Der 49-Jährige unterschrieb einen Vertrag über zwei Jahre beim Traditionsverein ZSKA Moskau, mit Option auf eine weitere Saison. Damit ist klar, wohin es den Erfolgscoach nach seinem Abgang vom FC Basel zieht.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an


Ein Beitrag geteilt von PFC CSKA Moscow (@pfc_cska)

Celestini verabschiedete sich freiwillig aus Basel, obwohl er mit dem Klub das Double gewann und der Verein gerne mit ihm weitergemacht hätte. Als er im Oktober 2023 die sportliche Leitung übernahm, befand sich der FCB noch auf dem letzten Tabellenplatz. Innerhalb weniger Monate formte er die Mannschaft zu einem Titelanwärter. Dennoch bat Celestini um die Auflösung seines Vertrags – er habe seine Mission erfüllt, ließ er verlauten.

Zwischenzeitlich war Celestini auch als Trainerkandidat bei Getafe im Gespräch, wo er selbst als Spieler aktiv war. Doch der spanische Klub verlängerte mit José Bordalás, womit sich die Spur nach Spanien zerschlug. Stattdessen führt ihn sein Weg nach Russland. In Moskau tritt er die Nachfolge des Serben Marko Nikolić an, der zwar den nationalen Pokal gewann, in der Meisterschaft aber nur den dritten Platz erreichte. Der letzte Meistertitel des Armeeklubs liegt bereits neun Jahre zurück.

Dass Celestinis Entscheidung für ZSKA Moskau im Westen Erstaunen, teils gar Empörung auslöst, sagt womöglich mehr über die Wahrnehmung als über die Realität des russischen Fussballs.

Trotz des Ausschlusses von europäischen Wettbewerben hat sich die russische Premier Liga eine bemerkenswerte Stabilität bewahrt – sportlich wie strukturell. Klubs wie ZSKA verfügen über moderne Infrastruktur, ein breites Talentreservoir und ein Publikum, das dem Spiel mit Leidenschaft folgt. Für einen Trainer wie Celestini, der den Aufbau liebt und klare Prinzipien verfolgt, bietet Moskau ein Umfeld, das professioneller ist, als mancherorts vermutet wird.

Dass er sich für diese Herausforderung entscheidet, ist Ausdruck eines eigenständigen Weges – abseits der modischen Empörungskultur, die sportliche Entscheidungen allzu leicht in moralische Raster zwingt.

Mehr zum Thema – "Fuck you Mr. Trump": Schweizer SP-Chef als diplomatische Zeitbombe


de.rt.com/schweiz/248518-schwe…

Medwedew warnt vor neuem Tschernobyl


Israelische Angriffe auf iranische Nukleareinrichtungen könnten zu einem Atomunglück wie bei der Kernschmelze in Tschernobyl 1986 führen, warnte der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew am Donnerstag.

Er sagte dies nach Berichten, dass die USA einen möglichen Angriff auf die stark befestigte iranische Anreicherungsanlage in Fordow in Erwägung ziehen, die tief in einen Berg gebaut ist, um Luftangriffen zu widerstehen. Die USA sollen über den Einsatz ihrer bunkerbrechenden GBU-57-Bomben nachdenken, um die Anlage anzugreifen. Israel hat keine vergleichbaren Fähigkeiten.

"Jeder, selbst der israelische Verteidigungsminister mit seiner lauten Erklärung über Chameneis Schicksal, muss begreifen, dass Angriffe auf Atomanlagen extrem gefährlich sind und zu einer Wiederholung der Tragödie von Tschernobyl führen können", schrieb Medwedew, der derzeit stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats ist, in einer Mitteilung in sozialen Medien.

Früher am Donnerstag hatte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz den obersten Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, einen "heutigen Hitler" genannt, dem "nicht länger erlaubt werden kann, zu existieren".

Der britische Guardian berichtete am Donnerstag, dass US-Vertreter Zweifel am Erfolg der GBU-57 hegten. Nach diesem Bericht sagten einige Beamte, nur eine taktische Atomwaffe könne Fordow beschädigen – ein Szenario, das US-Präsident Donald Trump nicht in Erwägung ziehen soll.

Das Weiße Haus hat diese Aussagen bestritten. Fox News zitierte einen anonymen Beamten, der sagte, das US-Militär sei "zuversichtlich, dass die Bunkerbrecher den Job erledigen können, und KEINE OPTION ist vom Tisch". Die Pressesekretärin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte, die endgültige Entscheidung über einen möglichen US-Militäreinsatz werde binnen zwei Wochen fallen.

Bei einer Fragerunde mit Journalisten Mittwochnacht sagte der russische Präsident Wladimir Putin, trotz der Angriffe sei Irans Infrastruktur im Untergrund noch funktionstüchtig. Moskau ruft zur Deeskalation der Spannungen auf und hat sich als Vermittler angeboten.

Am Freitag nannte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow Berichte über einen möglichen Einsatz taktischer Atomwaffen durch die USA "spekulativ" und warnte, ein solcher Schritt wäre "katastrophal".

Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran flammten Freitag vergangener Woche auf, als Israel unprovoziert Luftangriffe auf Irans Atomanlagen begann und eine Reihe iranischer Atomwissenschaftler und hochrangiger Offiziere ermorderte.

Westjerusalem behauptete, der Einsatz sei "preemptiv", um Teheran daran zu hindern, Atomwaffen zu bauen. Der Iran streitet ab, dass sein Atomprogramm militärische Ziele hätte, und die Internationale Atomenergieorganisation IAEA sagte, sie habe keine Anzeichen einer Waffenentwicklung gesehen.

Mehr zum Thema - Katastrophe wie in Tschernobyl: Rosatom warnt vor Angriff auf iranisches AKW Buschehr


de.rt.com/international/248470…

Zehn Jahre Friedensbrücke (I): "Wir müssen das weitermachen"


Von Dagmar Henn

Vorbemerkung: Dass in diesem Interview (und auf den illustrierenden Bildern) keine weiteren Mitglieder des Vereins vorkommen, ist der Tatsache geschuldet, dass deutsche Behörden diese humanitäre Hilfe derzeit als "Terrorunterstützung" verfolgen, was diese Personen unter den augenblicklichen Umständen in Gefahr bringen könnte. Das soll keinesfalls heißen, dass ihr Beitrag nicht gewürdigt wird.

Anlass des Interviews ist das zehnjährige Bestehen des Hilfsvereins Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V., der vor allem, aber nicht nur, humanitäre Hilfe im Donbass leistet. Interviewpartnerin ist Liane Kilinc, die Vorsitzende des Vereins; Interviewort ist aus bekannten Gründen Moskau.

RT: Liane, euer Verein besteht in diesem Juni seit zehn Jahren. Was mich interessiert, sind natürlich die Anfänge. Du hast erzählt, dass der Auslöser eine Reise nach Moskau war.

Kilinc: Es gab noch ein Ereignis im Vorfeld. Ich war verantwortlich für die Spenden der Flüchtlinge, die aus Syrien gekommen sind, 2015. In der Gemeinde Wandlitz, beziehungsweise dort in der Flüchtlingsunterkunft, die durch den Landkreis betrieben wurde. Das waren vier große Spendenhallen. Bei Möbeln angefangen über Kleidung, also alles, was halt gespendet wurde, bis Fahrräder und so weiter.

Hast du dort die ersten Erfahrungen mit humanitärer Hilfe gesammelt?

Ja. Es gab zwar schon im Vorfeld etwas, das war die Tschernobylhilfe. Da war ich aber eher Spender und Unterstützer wie in einer leitenden Funktion oder von Verteilung. Aber andere Unterstützer konnten diese Erfahrung mit einbringen, und auch die Netzwerke, die Kontakte, die schon vorhanden waren. Viele haben ja in der Sowjetunion studiert.

Und es gab jemanden, der auf uns zugekommen ist, in Wandlitz, der ist auch Gründungsmitglied, der kam in diese Spendenhalle und hatte die Idee, überschüssige Spenden in den Donbass zu bringen. Die bräuchten ganz dringend Hilfe. Da habe ich gesagt, Mensch, die Idee ist super. Wir haben also schon im Vorfeld, vor der Reise nach Moskau, den ersten Transport nach Donezk gemacht, und zwar von Wandlitz aus.

Aber wie seid ihr überhaupt auf den Donbass gekommen? Das stand ja nicht gerade ausführlich in der deutschen Presse …

Es kam ein Hilferuf aus Gorlowka. Über diese Freundschaften, die die letzten 30 Jahre lang gepflegt wurden. Das waren Studienkollegen. Wir waren dann insgesamt fünf Personen, die das organisiert haben. Das war im Februar 2015. Das wurde sogar vom RBB begleitet. Es gab große Zeitungsartikel, wie toll das sei, dass die Menschen helfen. Wir nannten das Winterhilfe.

Und wie kam es dann zu der Reise nach Moskau, zum Tag des Sieges 2015? Da entstand doch letztlich die Idee zu eurem Verein …

Ich muss gestehen, ich hatte gar nicht daran gedacht, zum 9. Mai nach Moskau zu fahren. Da entstand eine Gruppe auf Facebook. Grund war die Absage von Angela Merkel. In der Gruppe ging es dann darum, wer mag und möchte mit nach Moskau, um wenigstens ein bisschen die Ehre aufrechtzuerhalten? Wer möchte an dieser Fahrt teilnehmen?

Letztendlich sind 24 Personen zusammengekommen, die sich dieser Gruppe angeschlossen haben. Und wir sind nach Moskau gefahren. Im Gepäck und in den Gedanken war natürlich auch die Donbass-Hilfe.

Das heißt, auch in der Facebook-Gruppe wurde Geld gesammelt, eine ziemlich große Summe, um die Hilfe dann direkt aus Moskau zu organisieren. Wir hatten ja nicht viel Erfahrung, und wir waren auch nicht gut genug organisiert, um das von Deutschland aus zu machen, von diesen Sachspenden im Februar mal abgesehen, aber jetzt ging es darum, Projekte zu machen und Hilfe zu leisten. Also dachten wir, wir sind doch sowieso in Moskau, dann machen wir diese Hilfe doch direkt von dort.


Mai 2015 in MoskauFriedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.
Wie muss man sich das vorstellen? Habt ihr die Geschäfte gestürmt?

Es war eigentlich eine lustige Aktion, wir haben den halben Aschan aufgekauft, und selbst die Mitarbeiter haben da noch mitgeholfen, die Einkaufswägen die Laufbänder hoch- und runterzuschieben. Da gibt es wunderschöne Videos davon. Wie die laufen – voller Wagen zum Transporter, auf der anderen Seite leer wieder hoch. Insgesamt waren es dann zwei Transporter, vollgepackt mit Grundnahrungsmitteln, also Reis, Öl, Nudeln, Buchweizen, Zucker. Und natürlich Hygieneartikel, Seife, Getränke. Was eben gebraucht wurde. Wir wussten das ja über unsere Kontakte.

Und dann haben wir das losgeschickt, und unsere Kontakte dort, in Donezk, beziehungsweise in Gorlowka, haben das dann verteilt. Bis auf die Personen, die den ersten Transport mitgemacht hatten, entstand da eine völlig neue Gruppe.

Mal abgesehen von eurem Großeinkauf, wie war eigentlich die Reaktion auf euch damals in Russland?

Wir sind mit dem Unsterblichen Regiment gelaufen. Alle hatten diese einheitlichen T-Shirts, mit der Aufschrift "Danke für den Sieg" auf Russisch, also Dank für die Befreiung vom Faschismus, und Buttons dazu. Wir sind ja fast in der ersten Reihe gelaufen; das waren ja noch Millionen damals, ich glaube, es waren zwei Millionen, die an dem Tag mit dem Unsterblichen Regiment gelaufen sind. Das war ein unglaublicher Tag.

Das hat damals sehr hohe Wellen geschlagen: Frau Merkel ist nicht gekommen, aber da ist eine Gruppe Deutscher mit diesen T-Shirts. Und dann sah das ein Professor, einer dieser Studienfreunde, im Fernsehen. Er hat Kontakt aufgenommen und uns gesagt, er lädt uns nach St. Petersburg ein, wir müssen das unbedingt in der Universität dort vor den Studenten erzählen.

Also bin ich mit noch jemandem mit dem Nachtzug nach St. Petersburg gefahren, und dann habe ich gesagt, weißt du was, wir können damit nicht aufhören. Wir müssen das weitermachen. Das geht ja in die falsche Richtung.

Was geht in die falsche Richtung?

Wir wussten ja, was 2014 passiert war, mit dem Maidan, in Odessa am 2. Mai, auf der Krim. Wir wussten, was auf uns zukommt; dass der Faschismus sich wieder erhoben hat, mit Odessa; dass das von der deutschen Regierung toleriert wird. Die Absage von Merkel war ja ein politischer Akt.

Im Jahr 1999, bei den Angriffen auf Belgrad, kurz nach der Annexion, da gab es schon diese Gedanken: Wir müssen nach Belgrad fahren und uns auf eine Brücke stellen und solidarisch sein; aber das Humanitäre, das war irgendwie noch nicht in den Köpfen. Aber dieser Krieg, der unerklärte Krieg des Kiewer Regimes gegen den Donbass, war auf einmal um die Ecke, gar nicht weit weg, vor unserer Haustür. Da kann niemand mehr sagen, dieser Krieg findet weit weg statt, der geht mich nichts an.

Und ihr habt alle eure Informationen über diese Kontakte bekommen?

Ja, erst gab es diesen Hilferuf aus Gorlowka, und dann ging das wie ein Lauffeuer, sodass fast täglich ein Kontakt mit jemandem vor Ort stattgefunden hat. Damals ging das ja noch über Facebook, Messenger und so weiter. Auch wenn es immer wieder Schwierigkeiten in der Kommunikation gab. Daher kamen die Informationen, und sie haben auch Videos geschickt, Fotos und Informationen wie: Die haben das Nachbarhaus bombardiert. Wir haben direkt Material und die Aussagen der Leute bekommen. Das war unser Stand im Juni.

Also wolltet ihr weitermachen.

Ja, und ich habe gesagt, wenn wir das weitermachen wollen, dann müssen wir einen Verein gründen. Die erste Spendenaktion lief natürlich über ein Privatkonto, das muss der Empfänger dann versteuern, man kennt ja die Regeln. Das geht natürlich nicht, wir müssen das offiziell und legitim und ordentlich machen. Also haben wir, als wir aus St. Petersburg zurückkamen, den anderen den Vorschlag unterbreitet, und alle haben gesagt, ja, das machen wir. Dann haben wir im Juni 2015 unseren Verein gegründet.


Beim Unsterblichen Regiment, Moskau 2015Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.
Im Oktober haben wir dann gesagt, um diese Hilfe optimal zu gestalten, müssen wir hinfahren. Wir müssen uns selbst ein Bild machen, unabhängig von den Aussagen, den Informationen, die wir hatten. Wir müssen uns vor Ort anschauen, was wirklich gebraucht wird.

Und seitdem kann ich sagen, wir waren selber Zeugen. Wir konnten dann dementsprechend handeln, welche Aufrufe wir machen, was wir schicken müssen. Die Leute haben ja wirklich gehungert. Die saßen teils monatelang in Kellern. Die waren ja in dem Sinne nicht vorbereitet, als das losging. Da gab es viele chronisch kranke Kinder. Sie brauchten Heizöfen, Hygieneartikel, Matratzen …

Das habe ich auch gesehen, als ich im April 2015 in Donezk war. Da lebten Leute schon seit einem halben Jahr in einem alten sowjetischen Atombunker, und an der Wand war ein Fries mit Bildern alter sowjetischer Waffen, genau denen, mit denen sie beschossen wurden.

Da waren wir auch. Und haben beispielsweise Öfen gebracht. Öfen und Grundnahrungsmittel, wir haben natürlich vorher gefragt, Tee, Kekse, Kaffee, Wasser.

Sie hatten da keine Toiletten, mussten raus, um ihre Notdurft zu verrichten … die hygienischen Bedingungen waren sehr schlimm.

Da gab es doch diesen Auftritt von Poroschenko … "Ihr werdet im Keller sitzen"… Wir haben viele Dokumentationen auf Video, wie die Bedingungen damals waren.

Das war dann die erste Fahrt nach Donezk. Ihr habt aber immer wieder Transporte begleitet. Bist du da alleine gefahren?

Nein, wir sind immer als Gruppe gefahren oder wenigstens zu zweit. Das hat verschiedene Gründe. Damit es mehr Augenzeugen gibt, was die Dokumentation angeht. Ich habe den Verein vertreten, als Vorsitzende, und dann gab es den, der dokumentiert und die Kasse geführt hat. Und dann gab es immer wieder welche, die persönliche Kontakte hatten, oder Interessenten, die sich anschließen wollten. Es waren die drei. Entweder zwei oder vier, aber leider waren wir nur zweimal zu viert.

Und andere Menschen haben gesagt – und das ist auch legitim –, es ist zu gefährlich, das möchten sie nicht.

Ich fand das aber ganz angenehm, zu zweit. Auch für die Verantwortlichen vor Ort ist das natürlich ein viel höheres Risiko, mit einer Gruppe. Wenn man diese humanitäre Hilfe im Frontbereich, in Kriegsgebieten durchführt, wollen auch die Verantwortlichen vor Ort, dass man gesund zurückkommt. Und das ist natürlich mit zwei Personen einfacher. Vor allem kannst du niemanden gebrauchen, der dorthin geht, wo er nicht hingehen soll. Das ist oft genug der Fall, dass einer nicht gehört hat. Nicht absichtlich, eher leichtfertig. Auch wenn gesagt wurde, geh nicht dorthin, dort sind noch Minen, das ist noch nicht geräumt. Wir sind in Dörfern gewesen, in denen vielleicht noch fünf Häuser standen, haben immer dokumentiert, Fotos gemacht.

Und jetzt, wo ich in Moskau bin, nicht zurückkonnte, war ich natürlich, bis auf wenige Monate, jeden Monat vor Ort.

Da gab es sicher noch mehr gefährliche Situationen. Seid ihr auch unter Beschuss geraten?

Ja, beispielsweise in Jasinowataja, das war 2017. Bei einer Verteilung von humanitärer Hilfe. Die war offiziell angekündigt und dort war eine große Anzahl von Menschen. Die wurde ganz bewusst gezielt beschossen. Die Verantwortlichen haben gesagt, das waren so ungefähr 800 Meter. Aus Schrebergärten haben sie mit Artillerie, aus Panzern auf Zivilisten geschossen, die humanitäre Hilfe in Empfang genommen haben. Das war so ein schockierender Moment.

Einmal hatten wir eine Veranstaltung im Kulturhaus in Gorlowka. Wir saßen oben auf der Bühne, und dann ging der Beschuss los. Wir konnten die ganze Nacht das Kulturhaus nicht verlassen. Saßen dann alle im Orchestergraben.

Und dann haben wir gefragt, was machen wir denn jetzt? Wir können nicht raus. Wir haben vorsichtig aus den Fenstern geschaut, wie die Raketen flogen.

Singen, haben sie gesagt. Das hilft, das Singen. Nun, da haben wir alle Lieder, DDR-Lieder, sowjetische Lieder, ukrainische Lieder, russische Lieder, alles, was uns einfällt, die ganze Nacht gesungen.

Das bleibt natürlich in Erinnerung. In Saizewo sind wir auch unter Beschuss geraten, bei einer Verteilung. Da haben wir in den ersten Jahren auch sehr viel geholfen.

Wie gehst du eigentlich mit diesen gefährlichen Momenten um?

Also, es gab nie einen Moment, nicht einmal einen Moment, wo man an sich selbst gedacht hat, also diese Gefahr, man könnte selbst betroffen sein. Das hatte ich in den ganzen zehn Jahren nicht einmal; das ist sehr komisch, ich kann das auch nicht erklären. Ich sage ja, ich habe elf Leben: Elf Mal war ich in Gefahr, aber ich habe sie nie so wahrgenommen. Und habe sie auch danach abgehakt.

Das gibt es ja oft, wenn man in solche Situationen kommt, dass das im Grunde erst hinterher real wird.

Aber das ist ja das Komische, für mich ist es nie real geworden, bis heute nicht.

Das ist aber vielleicht ein Zeichen dafür, dass die Anspannung im Grunde nie aufgehört hat.

Ja, das kann sein, und so fühle ich mich auch.

Teil II erscheint am Samstagabend.

Mehr zum Thema - Bundesanwaltschaft ermittelt gegen humanitäre Helfer im Donbass


de.rt.com/inland/248339-zehn-j…

Kalenderblatt: Vor 72 Jahren wurde das Ehepaar Rosenberg hingerichtet


Von Oleg Jassinski

Vor 72 Jahren, am 19. Juni 1953, wurden die sowjetischen Geheimdienstoffiziere und kommunistischen Wissenschaftler, das Ehepaar Julius und Ethel Rosenberg, in den Vereinigten Staaten auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.

Ihnen wurde vorgeworfen, geheime Informationen an die UdSSR weitergegeben zu haben, die zur Beschleunigung der Entwicklung der sowjetischen Atombombe beitrugen.

Auf die Vollstreckung des Todesurteils warteten die Rosenbergs zwei Jahre. Eine mächtige internationale Kampagne für ihre Begnadigung, an der sich auch Albert Einstein, Thomas Mann und Papst Pius XII. beteiligten, war vergeblich. In der Nacht der Hinrichtung kamen etwa fünftausend Menschen zum Gefängnisgebäude, um ihre Unterstützung zu zeigen und sich von ihnen zu verabschieden.

Die Eltern zweier kleiner Kinder, die Retter der Welt vor der US-Atomdiktatur und wer weiß wie vielen Hiroshimas und Nagasakis, wurden hingerichtet. Durch ihre überzeugende und selbstlose Hilfe für die Sowjetunion haben sie auch ihr Heimatland, die USA, vor der Schmach neuer Verbrechen bewahrt.

Ihr Beispiel war für die "zivilisierte Welt" zu gefährlich, um sie am Leben zu lassen.

Erinnern wir uns heute an Julius und Ethel Rosenberg, deren Namen eines Tages der Stolz des amerikanischen Volkes sein werden!

Oleg Jassinski (englische Transliteration: Yasinsky), ein aus der Ukraine stammender Journalist, lebt überwiegend in Chile und schreibt für "RT Español" sowie unabhängige lateinamerikanische Medien wie "Pressenza.com" und "Desinformemonos.org". Man kann ihm auch auf seinem Telegram-Kanal folgen.


Mehr zum Thema - Luis Posada Carriles: Terrorist und Mörder im Auftrag der CIA

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/meinung/248459-kalen…

Führungskräfte der Zukunft: Russische Jugend nimmt am Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg teil


Im Rahmen des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg (SPIF) begrüßt die russische Stiftung Roskongress junge Teilnehmer von zwei Projekten - Totschka Junior und die SPIEF-Akademie. Bei der letzteren handelt es sich um ein Jugendbildungsprogramm, das von der Stiftung Kontent, der Jugendplattform von Roskongress, umgesetzt wird.

In Sankt Petersburg treffen jedes Jahr beste russische Schüler und Studenten, die landesweit ausgewählt wurden, mit Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen zusammen. Wichtig ist, dass die jungen Menschen selbst entscheiden können, mit wem sie sich bei der Großveranstaltung treffen wollen.

In diesem Jahr konnten sie dem Vizepräsidenten Südafrikas, Paul Mashatile, einem Teilnehmer der Plenarsitzung, Fragen bei einer Zusammenkunft zu stellen.

In ihrer Tätigkeit zielt die SPIEF-Akademie darauf ab, russische Studierende und junge Berufstätige im Alter von 18 bis 23 Jahren mit den aktuellen Themen der Weltwirtschaft, der technologischen Entwicklung und des gesellschaftlichen Wandels vertraut zu machen.

Das Akademieprogramm bringt die talentiertesten Jugendlichen zusammen – Entwickler, Ingenieure, Unternehmer, Analysten, Produktmanager und andere Spezialisten aus den Bereichen Technologie, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie erhalten die Möglichkeit, an dem offiziellen Business-Programm des internationalen Großereignisses teilzunehmen.

Studenten führender russischer Universitäten, darunter die Moskauer Staatliche Lomonossow-Universität, die Moskauer Institut für Physik und Technologie, die Moskauer Staatliche Technische Universität Bauman, sind Teilnehmer der SPIEF-Akademie.

Die SPIEF-Akademie schafft ein einzigartiges Bildungs- und Kommunikationsumfeld, in dem das Personal der Zukunft ausgebildet und eine neue Generation von Führungskräften herangebildet wird.

Mehr zum Thema - SPIEF 2025: "Wir brauchen zuverlässige Energie - Russland bot es über Jahrzehnte"


de.rt.com/international/248503…

Afghanen-Flüge: Sammelklage gegen die Bundesregierung


Im Mai hatte bereits eine erste Afghanin, die eine Aufnahmezusage für Deutschland hatte, eine Klage gegen das Auswärtige Amt eingereicht, um ein Visum und ihre Einreise nach Deutschland zu erzwingen. Nun gingen 25 weitere Klagen beim Verwaltungsgericht Berlin ein. Unterstützt werden sie dabei von einer NGO namens "Kabul-Luftbrücke", die die Klagen vermutlich auch finanziert – auf der Website der Organisation heißt es: "Die Dienstleistungen von 'Kabul-Luftbrücke' für Schutzsuchende Personen sind grundsätzlich kostenlos."

Das Bundesaufnahmeprogramm soll sich vor allem an ehemalige Kollaborateure in Afghanistan richten, die durch ihre Zusammenarbeit mit deutschen Besatzungstruppen in Gefahr geraten sind. Allerdings sind die Kriterien, unter denen mögliche Kandidaten ausgewählt wurden, immer wieder in Kritik geraten. In der Amtszeit Annalena Baerbocks kam es sogar zu massiven Konflikten zwischen der deutschen Botschaft in Pakistan, die die Fälle bearbeitet, und dem Auswärtigen Amt, weil letzteres in mindestens einem Fall angewiesen hatte, gefälschte Papiere und Personen mit einer zweifelhaften Geschichte zu akzeptieren.

Die Aufnahmezusagen erstrecken sich in der Regel auf weit mehr als eine Person – im Fall der ersten Klage im Mai bestand eine Zusage nicht nur für die Betroffene selbst, die eine Wissenschaftlerin und Schriftstellerin sein soll, sondern auch für 13 weitere Familienangehörige.

Die Ampelregierung hatte kurz vor Ende ihrer Amtszeit noch mehrere Flüge aus Islamabad nach Berlin durchgeführt, um Afghanen mit Aufnahmezusage nach Deutschland zu bringen. Dabei gehörte jedoch nur ein kleiner Teil zu den direkt Betroffenen; die meisten wurden von in Afghanistan tätigen NGOs als "gefährdete Personen" vorgeschlagen: in dem Flugzeug, das Anfang März landete, waren ganze drei "Ortskräfte", aber 142 Personen, die als "besonders gefährdet" einreisen durften.

Die Einreichung der Klage mit Unterstützung der "Kabul-Luftbrücke" erinnert an das jüngst erfolgte Verfahren, ebenfalls vor dem Berliner Verwaltungsgericht, mit dem sich drei Somalier, die an der deutschen Grenze zurückgewiesen worden waren, ihre Einreise erstritten hatten. Dabei wurde bekannt, dass sie massiv von einer anderen NGO, Pro Asyl, unterstützt worden waren, und auch die Auswahl des Richters am Berliner Verwaltungsgericht schien fragwürdig.

"Kabul-Luftbrücke" ist ein gemeinnütziger Verein, der nach der Unterstützerliste auf seiner Webseite bestens mit den Migrations-NGOs vernetzt ist, von Pro Asyl über Sea Eye, Sea-Watch bis hin zu den Omas gegen Rechts. Auch hier stellt sich die Frage, ob und inwieweit öffentliche Mittel dazu genutzt wurden, die aktuelle Klage zu erheben.

"Kabul-Luftbrücke" hatte 2021 bereits einen kompletten Flug für 148 Afghanen organisiert, um die Bundesregierung unter Druck zu setzen. Der Sprecher der Organisation, Ruben Neugebauer, war zuvor bei den Seenotrettern von "Sea Watch" aktiv gewesen, ist also bestens vernetzt.

Tatsächlich war Ende April bekannt geworden, dass von 36.186 Personen, die seit der Machtübernahme der Taliban über verschiedene Aufnahmeprogramme nach Deutschland gebracht wurden, nur 4.800 überhaupt eine vollständige Sicherheitsüberprüfung durchlaufen hatten. Bis Juni 2023 waren nicht einmal Befragungen verpflichtend.

Mehr zum Thema – Zurückweisungen: Eine Inszenierung vor dem Berliner Verwaltungsgericht


de.rt.com/inland/248496-afghan…

Armenien: Internationale Gemeinschaft fordert Ende der politischen Verfolgung


In Armenien eskaliert die innenpolitische Lage nach der strafrechtlichen Verfolgung des russisch-armenischen Unternehmers Samwel Karapetjan, Gründer der Tashir-Gruppe.

Der Geschäftsmann hatte sich öffentlich hinter die Armenische Apostolische Kirche (AAK) gestellt, nachdem Premierminister Nikol Paschinjan führende Kirchenvertreter wegen angeblicher Verstöße gegen das Zölibat kritisiert und ihren Rücktritt gefordert hatte.

Kurz nach Karapetjans öffentlicher Erklärung kam es zu einer Hausdurchsuchung, der Festnahme zahlreicher Unterstützer und der Einleitung eines Strafverfahrens wegen angeblicher Aufrufe zum Umsturz der Staatsordnung. Karapetjan wies die Vorwürfe scharf zurück.

Der serbische Regisseur Emir Kusturica äußerte sich gegenüber RIA Nowosti besorgt über die Entwicklungen. Er sieht die Vorgänge in Armenien als Teil eines westlich beeinflussten Versuchs, die gesellschaftliche Kontrolle zu zentralisieren.

"Wer die Kirche öffentlich unterstützt und dafür verhaftet wird, lebt in einem orwellschen System", sagte Kusturica.


Auch die Armenische Apostolische Kirche kritisierte die Maßnahmen scharf. Ihr Sprecher Levon Mukanjan sprach von politischen Repressionen und warf Paschinjan vor, die demokratischen Prinzipien, die er 2018 verkündet hatte, selbst zu untergraben. Der Fall Karapetjan sei ein "sichtbares Exempel zur Einschüchterung Andersdenkender".

Nach dem Vorfall wurde zudem der Chef des Nationalen Sicherheitsdienstes Armeniens entlassen – ein weiteres Zeichen wachsender Instabilität innerhalb der Staatsführung.

Karapetjan wird derzeit in strenger Isolation festgehalten. In einer Erklärung betonte er, weiterhin fest an die Einheit von Volk und Kirche zu glauben. Seine Ehefrau Eteri Karapetjan erklärte auf Social Media, die Familie werde sich dem politischen Druck nicht beugen.

Der amerikanische Blogger Mario Nawfal (über 2 Millionen Follower auf X) wirft der armenischen Regierung vor, die Kirche unter Kontrolle bringen zu wollen.

Die Armenische Apostolische Kirche, eine der ältesten der Welt, stehe unter staatlichem Druck. Nawfal verweist auch auf die Festnahme des Unternehmers Samwel Karapetjan, der die Kirche verteidigt hatte.

🚨🇦🇲 ARMENIA MOVES TO TIGHTEN GRIP ON ANCIENT CHURCH AS TYCOON CHARGEDThe Armenian Apostolic Church - one of the oldest Christian institutions on Earth - is facing state pressure as authorities push to bring it under tighter control.Billionaire Karapetyan, who defended the… t.co/uFu8Qpdfsl pic.twitter.com/O0rmYQGd3p
— Mario Nawfal (@MarioNawfal) June 20, 2025

Der Fall Karapetjan schadet Armenien – so der Vertreter der armenischen Gemeinde in der Slowakei. Er warnt, dass die Festnahme des Geschäftsmanns viele Investoren abschrecken wird. Karapetjan habe viel für Armenien getan, etwa das Energiesystem und die Kirche unterstützt. Die Vorwürfe gegen ihn seien ungerecht, besonders im Vergleich zu Paschinjans eigenem Machtantritt 2018.

Beobachter warnen vor einem autoritären Kurswechsel in Armenien. Der Fall Karapetjan steht exemplarisch für den wachsenden Konflikt zwischen traditionellen Werten und einer zunehmend konfrontativen Staatsführung.

Mehr zum ThemaBericht: Weißrussland lieferte während Bergkarabach-Konflikt Waffen an Aserbaidschan


de.rt.com/international/248495…

Russland und Indonesien besiegeln strategische Partnerschaft


Die Präsidenten Russlands und Indonesiens, Wladimir Putin und Prabowo Subianto, haben am Donnerstag ein Gipfeltreffen am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums Sankt Petersburg (SPIEF 2025) abgehalten. Die Staatschefs kamen im Konstantinpalast in Strelna zusammen. Im Ergebnis der Verhandlungen, die mehr als drei Stunden dauerten, wurde eine Deklaration über die strategische Partnerschaft zwischen den Ländern unterzeichnet.

Zu Beginn des Treffens hob Putin die nachhaltige und gegenseitig vorteilhafte Entwicklung der Beziehungen zwischen Russland und Indonesien hervor. Es gebe ein reiches Potenzial für die Zusammenarbeit, beispielsweise in den Bereichen Landwirtschaft, Raumfahrt, Energie und Rüstungsindustrie. Jakarta sei einer der wichtigsten Partner Moskaus im Pazifikraum, fügte Putin hinzu und begrüßte den Beitritt des asiatischen Landes zu den BRICS.

Putin zufolge stieg der bilaterale Handel in den ersten vier Monaten 2025 um 40 Prozent, insbesondere dank der russischen Weizenexporte und der Lieferungen indonesischer Agrarrohstoffe. Russland sei zudem bereit, sich an neuen Projekten in der indonesischen Schelfzone zu beteiligen und die bestehende Ölinfrastruktur des Landes zu modernisieren. Weitere Bereiche der Kooperation umfassen Kernenergie, KI und Digitalisierung.

Subianto bedankte sich bei Putin für die Einladung nach Russland und den warmen Empfang beim SPIEF. Indonesien sehe Russland als strategischen Partner und freundliches Land. Sowohl Putin als auch Subianto bekräftigten ihre Unterstützung für das Völkerrecht, die Souveränität und die friedliche Entwicklung im asiatisch-pazifischen Raum.

Subianto war am 18. Juni anlässlich eines Staatsbesuchs in Russland eingetroffen. Zusammen mit Putin wird der Indonesier an einer SPIEF-Plenarsitzung teilnehmen. Putin bezeichnete Subianto als wichtigsten ausländischen Gast des Wirtschaftsforums.

Mehr zum Thema – Russlands Präsident Putin empfängt Indonesiens gewählten Staatschef Subianto


de.rt.com/international/248393…

Russische Stützpunkte in Syrien: Moskau in Kontakt mit Damaskus


Russlands Vizeaußenminister Michail Bogdanow hat am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg (SPIF) den Medien ein Interview gegeben. Der Diplomat ist im russischen Außenamt unter anderem für Fragen zu Russlands Beziehungen zum Nahen Osten und Afrika zuständig.

"Wir stehen in Kontakt, im Moment funktioniert alles", antwortete Bogdanow auf die Frage, wie es um die Zukunft der russischen Stützpunkte nach dem Machtwechsel in Syrien stehe.

In dem Zusammenhang führte der russische Vizeaußenminister aus:

"Ich hoffe, dass wir eine Einigung erzielen. Wir erwarten eine Delegation aus Damaskus und einen Vorschlag zum Zeitpunkt des Besuchs. Es liegt eine Einladung an den syrischen Außenminister Asaad Hassan al-Schaibani vor."


Ende November 2024 starteten Oppositionsgruppen eine groß angelegte Offensive gegen Stellungen der syrischen Armee in den Provinzen Aleppo und Idlib. Am 7. Dezember nahmen sie Aleppo, Daraa, Hama sowie Homs und einen Tag später Damaskus ein. Baschar al-Assad trat als Präsident Syriens zurück und verließ das Land.

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, erklärte in einem Interview mit der russischsprachigen RT-Redaktion am Mittwoch, dass es Moskau derzeit darum gehe, "Beziehungen zu denjenigen aufzubauen, die in Syrien de facto an der Macht" seien. "Wir haben dort unsere eigenen Interessen und müssen diese Interessen durch Dialog sicherstellen", so der Kremlsprecher.

"Was in Syrien geschehen war, geschah in vielerlei Hinsicht natürlich teilweise aufgrund äußerer Einflussnahme, aber auch aufgrund interner Prozesse in Syrien", meinte Peskow.

Russlands Außenminister Sergei Lawrow hatte zuvor erklärt, dass die rasante Entwicklung der Lage in Syrien im vergangenen Jahr auf die Unfähigkeit des früheren Präsidenten Baschar al-Assad zurückzuführen sei, die sozialen Probleme in seinem Land zu bewältigen. Dabei hätten die destruktiven Schritte der USA eine große Rolle gespielt, betonte der russische Spitzendiplomat.

Mehr zum Thema - Moskau und Damaskus wollen weiter über russische Stützpunkte in Syrien beraten

podbean.com/player-v2/?from=em…


de.rt.com/der-nahe-osten/24847…

Keine Regenbogenflagge mehr am Reichstag ‒ Bundestag sagt CSD-Präsenz ab


Die Beschäftigten des Bundestags dürfen in diesem Jahr nicht offiziell am Berliner CSD teilnehmen. Eine Teilnahme als Privatperson an der Gay Pride ist weiterhin möglich, allerdings hat die Bundestagsverwaltung, die der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) untersteht, den Mitarbeitern untersagt, als Repräsentanten des Bundestags aufzutreten. Klöckner beruft sich auf das Neutralitätsgebot. Auch wird in diesem Jahr während des CSD nicht die Regenbogenflagge über dem Reichstag wehen.

Klöckners Vorgängerin, Bärbel Bas (SPD), sah das noch anders. Der Reichstag wurde zum CSD mit der Regenbogenfahne beflaggt, die Teilnahme der Bundestagsbeschäftigten am CSD war erwünscht. Bas hatte selbst Präsenz auf der Berliner Gay Pride gezeigt. Klöckner dagegen hat entschieden, dass die Regenbogenfahne nur noch einmal im Jahr, nämlich am 17. Mai, über dem deutschen Parlament wehen darf. Am 17. Mai ist der internationale Tag gegen Homophobie.

Die Entscheidung Klöckners hat ‒ wie zu erwarten ‒ Protest ausgelöst. Das "Regenbogennetzwerk", eine Gruppe queerer Beschäftigter des Bundestags, hat für die Entscheidung Klöckners kein Verständnis. Dabei spiegelt sie einen allgemeinen Trend wider. Der LGBT-Hype hat den Zenit überschritten.

Eingeleitet hat den Backlash US-Präsident Donald Trump, der Entscheidungen der Vorgängerregierung rückgängig machte. So gibt es in den USA nun wieder nur zwei Geschlechter, und Bundesbehörden zeigen nicht mehr die Regenbogenfahne. In der Folge schlossen zahlreiche große US-Konzerne ihre Diversity-Abteilungen und überdachten ihre Werbekonzepte, die sich der LGBT-Symbolik bedienten.

Auch deutsche Konzerne gehen inzwischen auf Distanz. Für die Veranstalter der Prides ist das keine gute Nachricht, denn Konzerne wie BMW und Deutsche Bank nutzten den LGBT-Hype gern und polierten mit einer Präsenz auf den deutschen Pride-Paraden ihr Image auf. Umsonst ist das nicht: Wer als Unternehmen mit einem eigenen Wagen auf das Ausmaß seiner Toleranz aufmerksam machen und darüber Kunden anlocken möchte, zahlt in Berlin mehrere tausend Euro allein dafür, sich in den Zug der sexuell Vielfältigen einreihen zu dürfen. Toleranz und Vielfalt waren in den letzten Jahren nämlich vor allem eins: ein gutes Geschäft.

Mehr zum ThemaLGBT-Parade in Moldawien: Polizei geht gewaltsam gegen Priester und konservative Demonstranten vor


de.rt.com/inland/248464-keine-…

Ukraine-Konflikt: Ungarn bietet sich als Gastgeber für Friedensgespräche an


Das Angebot Ungarns, als Austragungsort für Friedensgespräche zu dienen, besteht weiterhin, erklärte Ungarns Außenminister Péter Szijjártó am Donnerstag.

Ungarn vertritt innerhalb der EU eine von der offiziellen Brüsseler Position abweichende Haltung. Das Land plädiert für einen Dialog, während die anderen EU-Mitgliedsstaaten bei der Linie bleiben, Kiew weiterhin militärisch und finanziell zu unterstützen, und Diplomatie ablehnen.

Am Rande des Sankt Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums (SPIEF) bekräftigte Szijjártó gegenüber Journalisten Budapests Engagement für eine friedliche Lösung. Er erklärte, Ungarn sei bereit, Verhandlungen zu führen, und erinnerte daran, dass er den Vorschlag wenige Tage nach Beginn der militärischen Spezialoperation Russlands in der Ukraine bereits hochrangigen russischen und ukrainischen Beamten unterbreitet hatte.

"Dieses Angebot besteht, es ist gültig, wir haben es nicht zurückgezogen."


Ungarn sei zudem bereit, ein Gipfeltreffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem US-Amtskollegen Donald Trump zu organisieren, falls ein solches Treffen gewünscht werde, ergänzte Szijjártó. Er lobte die jüngste Verbesserung der Beziehungen zwischen Moskau und Washington.

"Unsere historische Erfahrung belegt, dass es für Mitteleuropa besser ist, wenn es den USA und Russland gelingt, ein zivilisiertes Verhältnis zu unterhalten", sagte er.

US-Präsident Trump lehnt weitere US-Militärhilfen für die Ukraine ab. Zudem strebt die US-Administration nach einer Normalisierung der Beziehungen zu Russland. Trumps Bemühungen, einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln, trugen dazu bei, dass beide Länder direkt Verhandlungen in der Türkei aufgenommen haben. Erste Verhandlungen fanden bereits 2022 statt. Allerdings brach Kiew diese Gespräche ab. Seitdem hat sich die Lage der Ukraine deutlich verschlechtert.

Szijjártó wies darauf hin, dass die europäischen Nationen, die einst einen Sieg der Ukraine forderten, nun auf einen bedingungslosen Waffenstillstand drängten. Er sagte, viele dieser Länder hätten Budapest zuvor für dessen diplomatische Bemühungen kritisiert. Der Kurswechsel zeige, dass diese Länder ihre Glaubwürdigkeit verloren haben.

Mehr zum ThemaVerzicht auf russische Energieimporte? Ungarn will sich so lange wie nötig wehren


de.rt.com/europa/248481-ungarn…

China Daily: Israels kalkuliertes Spiel mit der Instabilität


Bei dem direkten israelischen Luftangriff gegen iranische Nuklear- und Militäranlagen vom 13. Juni handelt es sich laut einer Analyse auf dem chinesischen Onlineportal China Daily nicht nur um ein weiteres Scharmützel, sondern um einen gefährlichen Sprung ins Ungewisse. Dieser bedrohe nicht nur die Zukunft des Nahen Ostens, sondern die der ganzen Welt, heißt es in dem Artikel vom Freitag.

Teherans wütende Verurteilung des Angriffs als "Kriegserklärung" und seine Berufung auf den UN-Sicherheitsrat würden vielmehr die Schwere dieses Konflikts und seine tiefgreifenden, unvorhersehbaren Folgen unterstreichen. Seitdem lieferten sich die beiden Länder gegenseitige Luftangriffe.

Der israelische Angriff vom 13. Juni war der drastische Höhepunkt einer seit Ende 2023 von Israel geführten gezielten Kampagne zur Zerschlagung iranischer Einrichtungen und entsprechender Stützpunkte: von Hisbollah-Hochburgen im Libanon bis hin zu den Kommandostrukturen der Hamas im Gazastreifen. Er gipfelte in einem direkten Schlag gegen Teheran und seine sensibelsten Nuklearstandorte. Was ist das Ziel? Die strategische Widerstandsfähigkeit Irans zu zerstören und möglicherweise einen Regimewechsel herbeizuführen.

Die jahrzehntelange Darstellung Irans als größte existenzielle Bedrohung für Israel durch den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu bildete die ideologische Grundlage für den Angriff. Seine Sicherheitsdoktrin basiert auf der Überzeugung, dass das Überleben des israelischen Staates Präventivmaßnahmen erfordert. Unermüdlich hat er die militärische Vorherrschaft Israels vorangetrieben. Mit der Schwächung der Hisbollah, der Zersplitterung Syriens und der Bekämpfung der Huthi stand Iran als letzte, mächtige Bastion des Widerstands da.

Der Zeitpunkt war genau kalkuliert: Es galt, die inneren Spaltungen Irans, die Isolation seiner Verbündeten und die weltweite Aufmerksamkeit für die humanitäre Katastrophe in Gaza auszunutzen. Indem er das Augenmerk wieder auf Teheran lenkt, will Netanjahu von den zunehmenden Vorwürfen des Völkermords in den palästinensischen Gebieten ablenken. Mittlerweile finden die Vorwürfe sogar bei Verbündeten wie Großbritannien und Frankreich Gehör. Gleichzeitig versetzt der Angriff der Wiederbelebung des Atomabkommens mit Iran in naher Zukunft einen möglicherweise fatalen Schlag.

Dabei sind die direkten geopolitischen Auswirkungen voller Widersprüche. Das in der Region erhöhte Risiko hat eine Flucht in sichere Anlagen ausgelöst, was wiederum die Rendite von US-Staatsanleihen in die Höhe getrieben hat. Dieser unerwartete finanzielle Glücksfall kommt US-Präsident Donald Trump zugute und stärkt seine innenpolitische Position nach den jüngsten Rückschlägen am "Tag der Befreiung".

Doch diese Krise offenbart auch die Widersprüchlichkeiten in der derzeitigen US-Politik. Die gegensätzlichen Aussagen von Trump und Außenminister Marco Rubio zur Unterstützung Israels durch die USA zerstören jede Illusion, dass Washington als ehrlicher Vermittler auftreten könnte. Die Botschaft ist erschreckend klar: Die Diplomatie ist tot, es herrscht die rohe Gewalt.

Netanjahus Strategie erinnert uns an bekannte, gefährliche Präzedenzfälle. Die gezielten Morde an Wissenschaftlern und Regierungsbeamten spiegeln die langjährige Kampagne des Mossad wider, die Schwachstellen Irans aufzudecken. Und seine Rhetorik erinnert uns an die Rechtfertigung des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush für die Invasion des Irak aufgrund von Phantom-Massenvernichtungswaffen.

Auch heute besteht diese Parallele fort: Trotz Israels anhaltender Warnungen hat die Internationale Atomenergiebehörde bestätigt, dass Iran über kein einsatzfähiges Atomwaffenarsenal verfügt. Für Netanjahu dient die "atomare Bedrohung" in erster Linie als Kriegsgrund für einen Regimewechsel.

Die Geschichte lehrt uns jedoch eine ernüchternde Lektion: Die von den USA angeführten Regimewechsel in Libyen, Afghanistan und im Irak brachten den Menschen keine Stabilität, sondern Chaos und anhaltendes Leid. Ein geschwächter Iran läuft Gefahr, in Bürgerkrieg oder Zersplitterung zu versinken, ohne dass ein kohärenter Plan für die Zeit danach vorliegt.

Der Schatten der USA ist groß. Die Verbindung zwischen Netanjahu und Trump ist gut dokumentiert, und die parteiübergreifende Unterstützung der USA für Israel bleibt eine geopolitische Konstante. Offiziell hat Washington eine direkte Beteiligung an dem Angriff dementiert. Doch die Signale sind unmissverständlich: Einsätze zur Verstärkung des "Iron Dome", Reisewarnungen und vorsichtig unverbindliche offizielle Erklärungen. Trumps eindeutige Unterstützungsbekundungen in den sozialen Medien lassen kaum Zweifel an einer gemeinsamen Linie. Die Vereinigten Staaten bleiben untrennbar in dieses labile Kalkül verstrickt.

Die Folgen werden schwerwiegend und nachhaltig sein. Während die Schäden an der Oberfläche offensichtlich sind, ist der tatsächliche Rückschlag für das tief unter die Erde verlegte Atomprogramm Irans ebenso unbekannt wie die potenziellen radioaktiven Gefahren. Entscheidend ist, dass der Angriff möglicherweise das Gegenteil seines erklärten Ziels bewirkt.

Als weltweit am stärksten beobachteter Anwärter auf Atomwaffen hat Iran nun reichlich Gründe, sein Atomprogramm heimlich zu beschleunigen und seine unterirdische Abschreckung auszubauen. Netanjahus Offensive könnte die von ihm befürchtete atomare Bedrohung eher noch verstärken, anstatt sie zu verringern. Gleichzeitig könnte Teheran dies nach internationalem Recht eine gewisse Legitimität für Vergeltungsmaßnahmen verleihen.

Die Eskalation im Nahen Osten zerstört aber auch die fragilen diplomatischen Beziehungen. Die von China vermittelte Annäherung zwischen Iran und Saudi-Arabien wird hoffentlich als seltener Hoffnungsschimmer in einer angespannten Region fortgesetzt. Israels Angriffe auf Iran untergraben alle Bemühungen zum Aufbau eines kollektiven Sicherheitsrahmens. Stattdessen normalisieren sie den Einsatz von militärischer Gewalt anstelle von Verhandlungen als Standardmechanismus zur Lösung von Konflikten.

Das zentrale Dilemma bleibt bestehen: Israels Angriff auf Iran ist ein strategischer Schachzug mit hohem Risiko, dessen Auswirkungen weit über die unmittelbaren Einschlaggebiete hinausreichen. Damit will Israel die nuklearen Ambitionen und den regionalen Einfluss Irans zunichtemachen und seine eigene Vorherrschaft wiederherstellen. Doch dieses Vorgehen birgt die Gefahr, eine Kettenreaktion von Vergeltungsmaßnahmen und eine noch größere Instabilität auszulösen. Sie verzögert den Weg zum Frieden, anstatt ihn zu beschleunigen, und festigt einen instabilen Status quo.

Letztendlich bleibt Israels größte Herausforderung unverändert: die Sicherung seiner Legitimität in einer Region, die seine Präsenz weitgehend ablehnt und seine moralische Autorität in Frage stellt. Präzisionsbomben können nicht das Vertrauen, die gegenseitige Anerkennung und die robusten Sicherheitsgarantien schaffen, die für einen dauerhaften Frieden unerlässlich sind.

Die Zukunft hängt nicht nur von der Reaktion Teherans ab. Sie hängt auch davon ab, ob die Weltmächte entschlossen genug verhindern können, dass sich der Konflikt ausweitet. Die Lehren aus der Geschichte sind eindeutig: Präventivkriege führen selten zu dauerhaftem Frieden. Eine prinzipientreue Diplomatie, so mühsam sie auch sein mag, ist dringend erforderlich, bevor sich die Kriegsrhetorik zu einer unumkehrbaren Realität verfestigt.

Marcus Vinicius De Freitas ist Gastprofessor an der China Foreign Affairs University und Senior Fellow des Policy Center for the New South, einem in Marokko ansässigen Think Tank.

Mehr zum Thema - "Wenn Iran fällt, verlieren wir alle" – Teherans Verbündete betrachten Krieg als zivilisatorisch


de.rt.com/der-nahe-osten/24844…

Diese Webseite verwendet Cookies zur Erkennung von wiederkehrenden Besuchern und eingeloggten Nutzern. Durch die weitere Benutzung der Webseite akzeptierst du die Verwendung der Cookies.