Causa BSW â Nordrhein-Westfalen lĂ€sst in 64 Wahlkreisen die StimmauszĂ€hlung ĂŒberprĂŒfen
Das BĂŒndnis Sahra Wagenknecht scheiterte an der sogenannten 5-Prozent-HĂŒrde und damit an dem Einzug in den kommenden Bundestag. Laut dem vorerst endgĂŒltigen Endergebnis erzielte demnach das BSW erstmalig bundesweit angetreten 4,97 Prozent. Der BSW-EU-Abgeordnete Fabio De Masi kommentierte am Morgen des Folgetages, das Ergebnis zeige aktuell, dass seine Partei "nach AuszĂ€hlung aller 299 Wahlkreise bei 4,972 Prozent steht. Es fehlen also 0,028 Prozent zur 5-Prozent-HĂŒrde", so De Masi via X. Nun ergaben sich in der Nachbetrachtung laut dem WestfĂ€lischen Anzeiger (WA) AuffĂ€lligkeiten in "mindestens einem Wahllokal in Nordrhein-Westfalen".
Der WA-Artikel erlĂ€utert, das es dabei zu Fehlern bei der StimmenauszĂ€hlung gekommen sei. Dazu heiĂt es weiter:
"Das geht aus einer Mitteilung des Kreiswahlausschusses des Kreises Soest hervor. Dieser trete demnach erneut zusammen, um das Endergebnis der Bundestagswahl im Wahlkreis 145 Soest korrigiert festzustellen."
Ausgehend von der Mitteilung wurde nun beschlossen, dass es in weiteren 63 NRW-Wahlkreisen zu ĂberprĂŒfungen des Wahlausgangs vom 23. Februar kommen wird. Die Frankfurter Rundschau (FR) berechnete vor gut einer Woche, dass dem BSW schlussendlich "13.400 Stimmen fehlten", und deutete das weitere Vorgehen der Partei an:
"Bei keiner Bundestagswahl zuvor fehlten einer Partei weniger Stimmen, um in den Bundestag einzuziehen. Das BSW will daher noch einmal ganz genau hinsehen â und womöglich sogar juristisch gegen das Ergebnis vorgehen."
Mit ausschlaggebend fĂŒr die Irritationen könnten mögliche FehlauszĂ€hlungen darstellen, bezogen auf "Stimmen fĂŒr das BSW, die der Ă€hnlich klingenden Partei "BĂŒndnis Deutschland" zugeschrieben worden sein sollen", so der WA-Artikel erlĂ€uternd. De Masi erklĂ€rt dazu in einem aktuellen X-Posting:
"Laut der Regionalpresse hat der Landeswahlleiter NRW aufgrund von Unstimmigkeiten u. a. in Soest alle 64 Wahlkreise in NRW angewiesen, die BSW-Ergebnisse neu zu ĂŒberprĂŒfen. Das wĂ€ren 20 Prozent aller Wahlkreise in Deutschland. Wenn dies tatsĂ€chlich zutrifft, wĂ€re dies ein erster Schritt in die richtige Richtung. Und einige Leute â auch im Medienbetrieb â sollten mal ĂŒberlegen, ob sie sich nicht fĂŒr AnwĂŒrfe (De Masi macht auf Trump und bezweifelt Wahlergebnisse) entschuldigen mĂŒssen!"
Laut der Regionalpresse hat der Landeswahlleiter NRW aufgrund von Unstimmigkeiten ua in Soest alle 64 Wahlkreise in NRW angewiesen die BSW-Ergebnisse neu zu ĂŒberprĂŒfen. Das wĂ€ren 20 Prozent aller Wahlkreise in Deutschland. Wenn dies tatsĂ€chlich zutrifft, wĂ€re dies ein erster⊠pic.twitter.com/74SGe5ym2Y
â Fabio De Masi đŠ© (@FabioDeMasi) March 4, 2025
Der WA-Artikel erklĂ€rt zu den jĂŒngsten Irritationen und GerĂŒchten:
"Vorweg: Eine flĂ€chendeckende falsche Ăbertragung von BSW-Stimmen gab es bei der Bundestagswahl nicht. Aber: An einigen Orten gibt es tatsĂ€chlich AuffĂ€lligkeiten zulasten des BSW. Gleichzeitig erhielt das 'BĂŒndnis Deutschland' (BD) dort ĂŒberraschend groĂen Zuspruch."
Der Vorsitzende des BSW-Landesverbands Bremen kommentierte die jĂŒngsten Dynamiken auf X mit der Feststellung:
"Die JĂ€ger der verlorenen Stimmen. Plötzlich zeigt sich, dass BSW-Stimmen massenhaft der skurrilen Kleinstpartei 'BĂŒndnis Deutschland' zugeordnet wurden. Eine generelle NeuauszĂ€hlung ist Pflicht!"
Das "BĂŒndnis Deutschland" existiert seit dem November 2022. Insgesamt erhielt die Partei bundesweit 79.000 Stimmen oder 0,2 Prozent Zustimmung. Dazu heiĂt es im WA-Artikel:
"Unserem Datenteam liegen die Daten fĂŒr alle Kommunen in Deutschland vor. Diesen zufolge holte das BĂŒndnis Deutschland in 43 Gemeinden mehr als zwei Prozent."
Die gröĂte AuffĂ€lligkeit in der Causa wurde von der WA-Redaktion fĂŒr die "Gemeinde Brecht in Rheinland-Pfalz" festgestellt. Dort erhielt das BD irritierende 8,3 Prozent. Das BSW demgegenĂŒber 0 Prozent.
Die Causa BSW und irritierende StimmauszĂ€hlungen dĂŒrfte sich damit in weiteren Kapiteln noch fortsetzen.
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