Merz auf USA-Besuch: Erst Pressetermin dann Essen mit Trump
Am Donnerstagmorgen um 7 Uhr ist Bundeskanzler Friedrich Merz zu seinem Antrittsbesuch bei Donald Trump eingetroffen. Zu den Schwerpunktthemen des Treffens sollen die Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs, die Reaktion der NATO auf Bedrohungen von außen und der Streit über Zölle zwischen der EU und den USA zählen. Merz habe dabei "klargemacht, dass er nicht als 'Bittsteller' nach Washington, D. C. reise", kommentiert die Zeit den Kanzlerbesuch am Donnerstag. Er wolle die europäischen Positionen selbstbewusst vertreten.
Insgesamt soll der Besuch von Merz in Washington etwa 17 Stunden dauern. Das ursprüngliche Protokoll, wonach Merz und Trump zuerst hinter verschlossenen Türen um 17:30 Uhr (MESZ) zu Mittag essen sollten, hätten die USA inzwischen wieder geändert, berichtet die Welt am Donnerstag.
Wie das Weiße Haus am späten Mittwochabend mitgeteilt habe, würden sich Trump und sein Team noch vor dem Essen mit Friedrich Merz zu einem Pressegespräch ins Oval Office begeben. Anschließend finde das gemeinsame Essen in großer Runde im großen Kabinettssaal im West Wing statt – und nicht wie ursprünglich vorgesehen in kleiner Runde hinter verschlossenen Türen.
Außer einer flüchtigen Begegnung vor vielen Jahren in New York, hatten Merz und Trump noch kein persönliches Treffen. Doch seit dem Amtsantritt des Bundeskanzlers Anfang Mai haben sie ein paar Mal miteinander telefoniert – sowohl zu zweit als auch in Telefonkonferenzen gemeinsam mit mehreren anderen europäischen Staats- und Regierungschefs.
Außerdem stünden sie durch regelmäßige SMS Nachrichten in Kontakt und würden sich mit Vornamen ansprechen, heißt es. Laut Aussage des deutschen Außenministers Johann Wadephul herrsche aber aktuell ein rauer Umgangston zwischen Deutschland und den USA. Der Umgang sei irritierend und verunsichernd für die deutsche Seite.
In der Regel sind bei Trumps Presseterminen mit Staatschefs auch enge Berater des Präsidenten dabei. So könnten auch Vizepräsident J. D. Vance und Außenminister Mark Rubio zugegen sein, welche Deutschland zuletzt die Beschneidung der Meinungsfreiheit und die Ausgrenzung von Parteien wie der AfD vorgeworfen hatten.
Nach einem Kommentar in der Welt dürften diese Themen "am ehesten Eskalationspotenzial haben." In dem Fall müsse Merz mit klaren Worten reagieren. Schließlich habe er schon mehrfach in der Öffentlichkeit deutlich gemacht, so die Welt weiter, "dass er die Kritik aus den USA für 'übergriffig' hält." Die geplante Dauer des Pressetermins sei bislang nicht bekannt gegeben worden.
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