Private Sicherheitsfirmen aus den USA stehen offenbar kurz vor einem Einsatz in Gaza
Nach Angaben zweier israelischer Beamter und einer Quelle mit direkter Kenntnis werden private US-Sicherheitsunternehmen in den kommenden Tagen damit beginnen, einen wichtigen Kontrollpunkt im Gazastreifen zu betreiben und bewaffnete Wachen in der Enklave einzusetzen. Das berichtete AXIOS am Donnerstag.
Es wird das erste Mal seit Jahrzehnten sein, dass private US-Sicherheitsunternehmen in Gaza tätig werden.
Die US-Firmen werden im Gazastreifen als Teil eines multinationalen Konsortiums tätig sein, das im Rahmen des Geisel- und Waffenstillstandsabkommens für den Gazastreifen mit Unterstützung seiner Vermittler – den USA, Ägypten und Katar – gegründet wurde. Die Aufgabe der US-Firmen wird darin bestehen, palästinensische Fahrzeuge zu kontrollieren, die vom südlichen Gazastreifen in den nördlichen Gazastreifen fahren, und sicherzustellen, dass keine Raketen oder andere schwere Waffen transportiert werden.
Israel verlangte, dass alle Palästinenser, die nach Norden ziehen wollen, am Netzarim-Korridor – einer wichtigen Straße südlich von Gaza-Stadt – Sicherheitskontrollen durchlaufen. Die Hamas weigerte sich. Der Kompromiss bestand darin, dass Fahrzeuge nur über eine Straße in den nördlichen Gazastreifen fahren können und an einem von einer dritten Partei betriebenen Kontrollpunkt am Netzarim-Korridor überprüft werden müssen.
Nach Axios-Informationen sind drei Sicherheitsfirmen an den Kontrollen beteiligt, zwei aus den USA und eine weitere aus Ägypten. Menschen, die sich zu Fuß auf den Weg nach Norden machen, sollen nicht kontrolliert werden, berichtete die New York Times. In dem Abkommen, das am Sonntag in Kraft trat, wurde vereinbart, dass die Rückkehr für in den Süden vertriebene Palästinenser am siebten Tag nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe möglich sein soll.
Es wird erwartet, dass die amerikanischen Auftragnehmer bis zum Ende der ersten Phase des Geiselabkommens im Gazastreifen tätig sein werden – entweder als Ergebnis einer Einigung über die zweite Phase des Abkommens, die einen vollständigen israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen vorsieht, oder als Ergebnis eines Scheiterns der Verhandlungen und erneuter Kämpfe.
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de.rt.com/der-nahe-osten/23420…
Westliche Lügen in Trümmern: Russland und seine Armee sind unbesiegbar!
Von Achim Detjen
Ach, was waren das noch für Zeiten, als man im Westen noch jeden Unsinn über Russlands "Sonderoperation" und den Heilsegen der Sanktionen verbreiten konnte, ohne sofort von der Realität blamiert zu werden – weil diese konsequent aus dem Nachrichten-Äther verbannt wurde.
"Die russische Wirtschaft bricht zusammen", wusste Wirtschaftsminister Robert Habeck im Juni 2022 zu berichten. Putin bekomme zwar "immer noch Geld, aber die Zeit arbeitet nicht für Russland, sie arbeitet gegen Russland", so der grüne Kanzlerkandidat damals.
Drei Monate später vermeldete die EU-Kommissionschefin, dass "die russische Industrie in Trümmern liegt." Und deshalb entnehme das russische Militär "Chips aus Geschirrspülern und Kühlschränken, um militärisches Gerät zu reparieren, weil ihnen die Halbleiter ausgegangen sind", so Ursula von der Leyen.
Ursulas Kühlschrank-Märchen hielt sich hartnäckig. Noch im Januar 2024 sprachen Medien von "Putins Trümmertruppe", die Kühlschränke ausschlachte.
Schlagzeile des Merkur vom 28. Januar 2024Screenshot
Die Ukraine hätte demnach schon längst den Sieg davontragen müssen. Doch was kriegen wir stattdessen jetzt zu hören? Die russische Trümmerwirtschaft produziert in drei Monaten so viele Rüstungsgüter "wie die gesamte NATO von Los Angeles bis Ankara in einem Jahr produziert", verkündete NATO-Generalsekretär Mark Rutte letzte Woche. Und der Blitzmerker hat inzwischen erkannt, dass sich die Front in der Ukraine "in die falsche Richtung bewegt."
Ähnlich äußerte sich diese Woche die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas:
"Die russische Rüstungsindustrie stellt Panzer, Gleitbomben und Artilleriegranaten in riesigen Mengen her. In drei Monaten können sie mehr Waffen und Munition produzieren als wir in zwölf Monaten."
Genaue Zahlen lieferte letztens die Welt am Sonntag. Unter Berufung auf "Sicherheitskreise" berichtet das Springer-Blatt, dass Russland "mittlerweile rund 3.000 Gleitbomben pro Monat" produziere sowie "Tausende Präzisions-Gleitbomben vom Typ UMPB D für hohe Reichweiten bis rund 100 Kilometer".
Und dann wären da noch 1,5 Millionen FPV-Drohnen, die mithilfe einer Kamera aus der Ich-Perspektive gesteuert werden, zuzüglich zu den 6.000 Geran-2-Drohnen mit hoher Reichweite. Und nicht zu vergessen die 3,6 Millionen Artilleriegranaten, die Russlands Trümmer-Industrie jährlich rausballert.
Russland rüste demnach "über den Bedarf seiner Truppen in der Ukraine hinaus auf", kompensiere "weitgehend seine personellen und materiellen Verluste" in der Ukraine und könne in bestimmten Bereichen "Reserven aufbauen." Europäische Geheimdienste registrierten, dass Russlands Armee wachse, so die Welt am Sonntag. Demnach rekrutiere Moskau rund 30.000 Soldaten pro Monat mittels "hoher finanzieller Anreize". Man beachte den Unterschied zur Ukraine: Dort werden Männer rekrutiert, indem sie gewaltsam auf der Straße aufgegriffen und gegen ihren Willen an die Front verfrachtet werden.
"Die russische Armee hat Monat für Monat mehr Panzer, mehr Munition, mehr Raketen, mehr Drohnen. Die Produktion wächst, die Vorräte in den Depots wachsen", sagte Generalmajor Christian Freuding gegenüber der Zeitung.
Der Generalmajor und sein Geschwätz von gestern
Hadert mit der Realität: Generalmajor Christian Freuding (Berlin, 19. September 2024)Kay Nietfeld/picture alliance via Getty Images / Gettyimages.ru
Das sind ganz ungewohnte Töne des Leiters des Ukraine-Lagezentrums im Verteidigungsministerium. Vor einem Jahr behauptete er noch, dass Russland "unvorstellbar hohe personelle Verluste" erleide.
"Die modernen russischen Streitkräfte sind de facto zerstört. Die gut ausgebildeten Truppenteile existieren nicht mehr, ganze Divisionen sind vernichtet", so Freuding im Januar 2024.
Es sei eine "dramatisch abnehmende Qualität des Personals" zu verzeichnen, das "de facto unausgebildet ins Gefecht geschickt wird", behauptete Freuding damals. Daher gebe es "berechtigte Zweifel" ob Russland trotz seiner Rekrutierungsmaßnahmen in der Lage sei, seine numerische Überlegenheit auf dem Schlachtfeld aufrechtzuerhalten.
Aus dem Zweifel ist jetzt Verzweiflung geworden: Moskau schaffe "eindeutig die Voraussetzungen dafür", bald ganz Europa zu überrollen, so der Generalmajor. Na da sieh einer an! Dabei hatte Freuding Ende 2023 doch angesichts des "Erfolgs" der ukrainischen Streitkräfte – die ein halbes Jahr zuvor bei ihrer erfolglosen Sommeroffensive rund 100.000 Mann verloren hatten – noch prognostiziert, dass die russischen Streitkräfte "geschwächt aus diesem Krieg hervorgehen, sowohl materiell als auch personell."
Ein halbes Jahr später, im Juli 2024, fabulierte der Leiter des Ukraine-Stabes davon, dass "der Himmel über der Ukraine wieder den Ukrainern" gehören werde. Er begründete seine Hoffnung mit der Lieferung der F16-Kampfjets an Kiew – von denen man seitdem aber nichts mehr gehört hat. Warum wohl nur?
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Und noch Anfang Dezember, als Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten an der Front die Runde machten, wusste Freuding zu berichten:
"Die russische Armee verliert täglich deutlich über 1.500 Mann, da können Sie sich ausrechnen, was Sie mit 10.000 nordkoreanischen Soldaten erreichen können."
Dann rechnen wir mal: Das wären im Monat "deutlich" über 50.000 Verluste – bei 30.000 monatlichen Neuzugängen ließen sich die Verluste nicht decken, geschweige denn Reserven aufbauen.
Damit hat sich auch jeder Kommentar zu den Aussagen von US-Präsident Donald Trump erübrigt, der vor Tagen zunächst von einer Million toten russischen Soldaten sprach, um sich kurz darauf auf 800.000 zu korrigieren.
Von den Nazis (nichts) gelernt
Da haben sich der deutsche Generalmajor und der US-Präsident aber mal ganz schön verrechnet. Aber sie sind ja in "bester" Gesellschaft. "Russland hat diesen Krieg bereits verloren", so die frohe Kunde von Marie Agnes Strack-Zimmermann vor zwei Jahren. Doch nun spricht die klagefreudige Rüstungslobbyistin von einer "riesigen Bedrohung" für Europa. Denn Totgesagte leben bekanntlich länger. "Russland verfügt über eine beeindruckende Truppenstärke und eine Vielzahl an verschiedenstem wirkungsstarken Gerät", musste die Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung im EU-Parlament jetzt eingestehen.
Seit Beginn der russischen Militäroperation haben "Experten" der westlichen Öffentlichkeit versichert, dass Russland bald Munition und Raketen ausgehen – eine unvollständige Liste englischsprachiger Berichte der ersten Monate nach Beginn der Sonderoperation hat Moon of Alabama hier zusammengetragen.
Und auch die wenigen Fachleute, die wie der Verteidigungsexperte Fabian Hoffmann von der Universität Oslo im Mainstream zu Wort kamen und vor dem "Wunschdenken" warnten, dass Russland bald die Raketen ausgehen würden, auch die durften nur zu Wort kommen, weil sie sich innerhalb des vorgegebenen Narrativs bewegten. So sagte Hoffmann im Sommer 2023 gegenüber dem RND:
"Russland wird immer einen stetigen Nachschub an Raketen haben, nur die Qualität wird aufgrund minderwertiger Bauteile sinken. Das kann dazu führen, dass ein Marschflugkörper sein Ziel gar nicht erst erreicht, weil das Triebwerk oder das Navigationssystem versagt."
Spätestens nachdem sich vergangenen November am Himmel über Dnjepropetrowsk ein Spalt zur Hölle aufgetan hatte, aus dem es Hyperschall-Haselnüsse auf eine Rüstungsanlage herunterregnete, spätestens seitdem dürfte sich auch das mit der mangelnden Qualität erledigt haben.
📹 Video of the Oreshnik hypersonic ballistic missile attack on the Yuzhmash plant in Dnepropetrovsk, published by Deputy Chairman of the Russian Security Council Dmitry Medvedev. t.co/V3Nr6yoBxM pic.twitter.com/bHDbdxY2tW
— Sputnik (@SputnikInt) November 21, 2024
Wie sich die Zeiten ändern, und doch gleichen: Schon die Nazis hatten sich in den Fallstricken ihrer eigenen Propaganda verheddert, die sie in ihrer Wochenschau dem deutschen Volke servierten. Zu Beginn des "Unternehmens Barbarossa" wurde noch das Bild von den zutiefst primitiven Russen gezeichnet, die sich auf Schlammwegen statt asphaltierter Straßen fortbewegen. Doch schon bald drohte selbst dem dümmsten Volksgenossen ein Licht aufzugehen: "Wenn die so primitiv sind, warum haben wir die mit unserer technisch haushoch überlegenen Wehrmacht noch nicht besiegt?"
Die Propaganda musste entsprechend angepasst werden: Es sei der schieren Masse an Russen zu verdanken, die ja sowieso für das Leben nur Verachtung übrig hätten und deren Soldaten in "menschlichen Wellen" gnadenlos verheizt würden, die das Vorrücken der Wehrmacht verhindert habe.
Spiegel-Propaganda, erscheinen am 21. Januar 2025Screenshot
Spiegel-Online hat diesen Mythos vor Tagen wieder aufgewärmt, als er Jason Lyall vom Modern War Institute die Bühne bot, damit dieser von "Angriffen in menschlichen Wellen" schwadronieren konnte, "bei denen russische Soldaten ohne große Artillerie- und Luftunterstützung in Reihen auf die ukrainischen Stellungen zulaufen" und dadurch "zu leichten Zielen für die Verteidiger" würden. Zudem sei die russische Armee von "Massendesertion" geplagt, "zehntausende" Soldaten seien fahnenflüchtig.
Na, wenn dem so ist, dann wird das ja vielleicht doch noch was mit dem Endsieg. Besser spät, als nie!
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de.rt.com/meinung/234204-westl…
Schoigu: Gefahr eines Zusammenstoßes zwischen Atommächten real
Die westlichen Länder haben eine "ideologische und wertebasierte Aggression" gegen Russland und Weißrussland entfesselt und aufgrund der Verschärfung der geopolitischen Rivalität wächst das Risiko eines Zusammenstoßes zwischen den Atommächten, erklärte der ehemalige Verteidigungsminister und amtierende Sekretär des russischen Sicherheitsrates Sergei Schoigu in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS. Er sagte:
"Vor dem Hintergrund der zunehmenden Konflikte und der Verschärfung der geopolitischen Rivalität in der Welt wachsen die Risiken eines gewaltsamen Zusammenstoßes zwischen großen Staaten, einschließlich solcher, an denen Atommächte beteiligt sind."
Schoigu fügte hinzu, der Westen wende Wirtschaftssanktionen an und versuche, "die sozialen Grundlagen zu untergraben und eine fremde neoliberale Ideologie durchzusetzen", wodurch die internationale Lage destabilisiert werde.
Weiter sagte Schoigu, dass Strukturen wie die Welthandelsorganisation (WTO), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zu politischen Instrumenten umfunktioniert worden seien und dass versucht werde, die Bemühungen zur Verhinderung eines Wettrüstens im Weltraum zu untergraben. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates schloss damit:
"Diese Aktionen zielen direkt auf die Schwächung unserer Länder ab und werden von dem Wunsch diktiert, uns unserer Souveränität und des Rechts zu berauben, unseren eigenen Entwicklungsweg frei zu wählen und unsere strategischen Interessen zu verwirklichen."
Die Vereinigten Staaten und die UdSSR und danach Russland unterzeichneten mehrere Verträge zur Reduzierung strategischer Offensivwaffen: START I (1991, 2009 ausgelaufen), START II (1993 geschlossen, aber nicht in Kraft getreten) und START III (der letzte wurde 2010 geschlossen und sollte bis 2026 in Kraft bleiben). Für 2023 kündigte Russlands Präsident Wladimir Putin die Aussetzung der Teilnahme des Landes an dem letztgenannten Abkommen an.
Im vergangenen Herbst billigte Putin Änderungen an der russischen Nukleardoktrin. Darin wird die Abschreckung potenzieller Gegner von Aggressionen als oberste staatliche Priorität festgelegt. Zu den aufgelisteten "militärischen Gefahren" gehören das Vorhandensein von Luftabwehrsystemen, Marschflugkörpern, ballistischen Raketen und Hyperschallraketen, Drohnen, die Stationierung von Atomwaffen in Nicht-Atomwaffenstaaten sowie Aktionen, "die auf die Isolierung eines Teils des Territoriums der Russischen Föderation abzielen". Der Kreml verknüpfte diese Maßnahmen mit der Reaktion des Westens auf die Provokation der "Spannungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt".
Der Nationale Sicherheitsrat der USA sah keinen Grund, seine Nukleardoktrin zu ändern, und bezeichnete Russlands Vorgehen als "eine Fortsetzung einer unverantwortlichen Rhetorik". Der ehemalige NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnete Moskaus Haltung als "einen Versuch, das Bündnis und die Ukraine einzuschüchtern".
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de.rt.com/russland/234193-scho…
Lage in Syrien: Lawrow telefoniert mit türkischem Amtskollegen
Russlands Außenminister Sergei Lawrow und sein türkischer Amtskollege Hakan Fidan haben telefonisch über die Lage in Syrien gesprochen. Dies teilt das russische Außenministerium mit:
"Während des Gesprächs tauschten sie ihre Ansichten über die Entwicklung der Situation in und um Syrien aus. Die Notwendigkeit der bedingungslosen Achtung der Souveränität, der Einheit und der territorialen Integrität der Arabischen Republik Syrien wurde bekräftigt."
Außerdem "betonten die Minister, wie wichtig es ist, die Bemühungen aller externen Akteure zu bündeln, die in der Lage sind, tatsächlich zu einer umfassenden Lösung der Situation in Syrien beizutragen, und zwar auf der Grundlage der Gewährleistung der legitimen Rechte aller syrischen Bürger unabhängig von ihren politischen Ansichten und ihrer ethnisch-konfessionellen Zugehörigkeit", so das russische Außenministerium.
Bei dem Gespräch "wurde auch eine Reihe von Themen der bilateralen Agenda angesprochen".
"Die Minister vereinbarten, in der Syrien-Frage und anderen aktuellen regionalen und internationalen Themen in engem Kontakt zu bleiben."
Zugleich heißt es in dem Bericht, dass "die russische Seite erneut ihr Beileid im Zusammenhang mit den tragischen Ereignissen in einem Skigebiet in der Provinz Bolu zum Ausdruck gebracht hat, bei denen eine große Zahl von Menschen ums Leben gekommen oder verletzt worden sind".
Ende November 2024 unternahmen bewaffnete oppositionelle Islamisten eine Großoffensive gegen die Stellungen der syrischen Armee. Am 8. Dezember drangen sie in Damaskus ein, Baschar al-Assad trat als Präsident Syriens zurück und verließ das Land. Am 10. Dezember gab Mohammed al-Baschir, der die sogenannte "Regierung zur Rettung Syriens" in der Provinz Idlib geleitet hatte, seine Ernennung zum Chef des syrischen Übergangskabinetts bekannt, das bis zum 1. März 2025 bestehen soll.
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Armenien prüft Gesetzesvorlage für EU-Beitritt
Das armenische Parlament wird voraussichtlich in seiner Februarsitzung über einen Gesetzesentwurf zum Beitritt Armeniens zur Europäischen Union beraten, berichtet die Nachrichtenagentur TASS.
Premierminister Nikol Paschinjan erklärte zuvor, dass der Gesetzesentwurf nicht automatisch zu einem EU-Beitritt Armeniens führen werde, da eine solche Entscheidung auch ein Referendum erfordere. Der Außenminister des Landes betonte, dass sich die Beziehungen Armeniens zur EU in den vergangenen Jahren positiv und dynamisch entwickelt hätten und die Union zur demokratischen Entwicklung und wirtschaftlichen Stabilität des Landes beitrage.
Mögliche Auswirkungen auf die Mitgliedschaft Armeniens in der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) sind jedoch umstritten. Aus Moskau hieß es zuvor, dass ein EU-Beitritt Armeniens den Beginn eines möglichen Austritts aus der EAWU markieren würde. Das Land könne nicht gleichzeitig Mitglied beider Organisationen sein. Armenische Regierungspolitiker wiesen diese Aussage jedoch zurück und betonten, Armenien habe nicht die Absicht, auszutreten.
In einer Rede zur Außenpolitik erklärte Paschinjan diese Woche, dass sein Land eine ausgewogene Außenpolitik verfolge. Armenien unterhalte keine internationalen Beziehungen auf Kosten eines anderen Partners, sondern versuche, das Gleichgewicht zu wahren. Er verwies auf die jüngsten diplomatischen Besuche, darunter den Besuch des armenischen Außenministers in Russland und die Unterzeichnung einer strategischen Partnerschaftserklärung mit den USA.
Außenminister Ararat Mirsojan führte Anfang Januar in Moskau Gespräche mit seinem Amtskollegen Sergei Lawrow und war zuvor nach Washington gereist, um mit dem damaligen US-Außenminister Antony Blinken eine Charta über strategische Partnerschaft zu unterzeichnen. Dieses Abkommen sieht unter anderem die Entsendung von US-Sicherheitspersonal nach Armenien vor, um die bilateralen Sicherheitsbeziehungen zu stärken.
Gleichzeitig bleibt die Teilnahme Armeniens an der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) unsicher. Trotz der jüngsten Erklärung des armenischen Geheimdienstes, dass die Bedingungen für eine Rückkehr Armeniens zur vollwertigen Mitgliedschaft im Jahr 2025 wahrscheinlich nicht erfüllt seien, erklärte eine Quelle innerhalb der OVKS, dass Armenien weiterhin als Verbündeter betrachtet und die Zusammenarbeit fortgesetzt werde. Noch im vergangenen Jahr hatte Paschinjan erklärt, Armenien habe seine Mitgliedschaft eingefroren, da die Organisation als Bedrohung für die Souveränität des Landes angesehen werde.
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de.rt.com/international/234194…
Teils "dreckige Lügen" - Die Verschwörungserzählungen von Correctiv zur Bundestagswahl
Die auf die breite Streuung von Verschwörungserzählungen spezialisierte Plattform Correctiv verbreitet zur Bundestagswahl eine weitere krude Theorie. Russland soll sich über eine Vielzahl von Websites in den Wahlkampf in Deutschland einmischen. Die auf den Seiten publizierten Falschmeldungen würden dann von "rechten, russlandnahen Influencern" weiterverbreitet, behauptet Correctiv und beruft sich dabei auf eigene "Recherchen".
Es ist das bereits wohl bekannte verschwörungstheoretische Geschwurbel, mit dem Correctiv seine Behauptungen "belegt". Ganz viel Konjunktiv, ganz viel könnte, sollte und hätte. Ganz viele Anschuldigungen, viel Geraune, wenig Substanz, dafür viel Spin und Propaganda. Die Unstimmigkeiten fangen gleich zu Beginn des Beitrags an.
"Robert Habeck habe eine junge Frau vor Jahren missbraucht. Annalena Baerbock treffe sich auf ihren Afrika-Reisen mit einem Gigolo. Die Bundeswehr mobilisiere 500.000 Männer für einen Militäreinsatz in Osteuropa. (...)
All diese Behauptungen haben etwas gemeinsam: Sie sind Desinformation, benutzten KI und Deepfakes und erschienen auf Fake-Nachrichtenseiten. Nach Recherchen von CORRECTIV sind sie Teil einer neuen russischen Einflussoperation mit dem Spitznamen "Storm-1516", die seit drei Monaten in den Wahlkampf vor der Bundestagswahl eingreift."
Allerdings kursierte die Meldung von Baerbocks afrikanischem Gigolo bereits Anfang August des vergangenen Jahres. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass die Ampel platzen würde und es Neuwahlen gibt. Mit einer seit drei Monaten andauernden "russischen Einflussoperation" zur Bundestagswahl kann der afrikanische Gigolo Baerbocks daher nichts zu tun haben.
Die amüsante Meldung – ob Fake oder nicht – war ohnehin nicht mehr als ein Lacher für einen Tag. Das Problem mit Baerbock als Außenministerin ist nicht ihr Sexleben, sondern ihr Versagen als Diplomatin. Sie hat Deutschland in die Isolation geführt und dem Ansehen des Landes massiv geschadet. Der Grund dafür, dass viele Politikinteressierte sich gern über Baerbock lustig machen, findet sich zudem nicht in Russlands Einmischung, sondern in Baerbock selbst. Sie verfügt nicht über die notwendigen Kompetenzen, um das Amt auszufüllen, das sie bekleidet. Damit wirkt sie regelmäßig grotesk.
Wie bereits beim "Geheimplan gegen Deutschland", als Correctiv ein Treffen in einem Potsdamer Hotel, bei dem auch AfD-Politiker anwesend waren, in einem zutiefst widersprüchlichen Bericht zu einer AfD-Verschwörung aufgeblasen hat, geht es auch bei den nun veröffentlichten "Recherchen" zur russischen Einflussnahme wild durcheinander. Dabei müsste Correctiv gerade anhand der selbst gemachten Erfahrung im Rahmen des "Geheimplans gegen Deutschland" wissen, wie schwer es ist, die deutsche Öffentlichkeit tatsächlich zu täuschen. Trotz der Unterstützung des gesamten Mainstreams, der die von Correctiv ausgedachte Verschwörungstheorie verbreitet hat, flog der Schwindel auf. Der Bericht war nicht mehr als reißerischer Boulevardjournalismus ohne Substanz. Mit dem jetzt veröffentlichten Bericht über ein geheimes, von Russland gesteuertes Netzwerk zur Einflussnahme auf die Bundestagswahl verhält es sich nicht anders.
Man darf Correctiv daher vorwerfen, "dreckige Lügen" zu verbreiten. Correctiv hat Beatrix von Storch verklagt, die sich mit drastischen Worten gegen das freie Erfinden von Geschichten zur politischen Einflussnahme zur Wehr setzte. Von Storch bekam aufgrund der umfassenden Mängel des Berichts von Correctiv allerdings recht.
"Dreckig gelogen" wird gleich auf der Homepage von Correctiv. Öffnet man die Seite, schiebt sich ein Banner ins Blickfeld, mit dem die "Rechercheplattform" um finanzielle Unterstützung bettelt. Es handele beim Angebot um "unabhängigen Journalismus", wird dort dreist behauptet. Das ist falsch. Correctiv wird umfassend aus Steuermitteln finanziert. Es tarnt sich als unabhängig und liefert dann die "Recherchen", die zum Narrativ der Bundesregierung passen. Unabhängigen Journalismus bietet Correctiv nicht. Correctiv verbreitet schlicht Propaganda im Regierungsauftrag.
Mehr zum Thema – Göring-Eckhardt fordert nach neuer "Correctiv-Recherche" mal wieder zeitnahes AfD-Verbotsverfahren
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Gelbhaar-Habeck-Skandal: Partei-Anwältin muss "kein strafrechtlich relevantes Vergehen" zugeben
Der "Gelbhaar-Habeck-Skandal" sorgt weiterhin für Unruhe im Wahlkampfteam der Grünen. Eine Pressekonferenz mit den beiden Vorsitzenden der Partei verlief gelinde formuliert suboptimal. Der Bundesvorstand reagiert aktuell nicht auf eine Medienanfrage zum Informationsaustausch einer Parteianwältin mit Gelbhaars Anwalt zu Wochenbeginn. Der bis dato eher schweigsame Nutznießer der brisanten Causa, Andreas Audretsch, Habecks Wahlkampfmanager und Berliner Parteikollege von Gelbhaar, erklärte gegenüber dem Berliner Tagesspiegel,er "habe mit dem gesamten Vorgang nichts zu tun" (Bezahlschranke).
Das Portal Business Insider zitiert Inhalte eines Schreibens aus der Rechtsabteilung der Grünen-Partei an den Anwalt des Verleumdungsopfers Stefan Gelbhaar. Zuvor erklärten zu Wochenbeginn die Bundesvorsitzenden Felix Banaszak und Franziska Brantner auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin, dass sie die mittlerweile nachweislich zum Teil erfundenen Belästigungsvorwürfe "verurteilen", um dann zu den Fragen der Journalisten zu erklären, sie könnten nicht genau sagen, ob Gelbhaar nun unschuldig sei oder nicht:
"Nein, wir können keine Aussagen zu diesen Meldungen machen, weil wir keine Aussagen zu diesen Meldungen machen können, also auch zur Schwere der Anschuldigungen."
Laut Banaszak halten weiterhin "sieben weitere Personen an ihren Meldungen fest". Der BI-Artikel berichtet, dass der Redaktion ein Schreiben der Rechtsabteilung des Grünen-Bundesverbands vorliege. Dieses wurde "offenbar nach der Pressekonferenz verfasst". Weiter heißt es zum Inhalt:
"Darin konkretisiert eine Anwältin der Partei, dass es sich bei den Vorwürfen der sieben Frauen nicht um strafrechtlich relevante Vergehen handle. Das ist deshalb relevant, weil in den letzten Wochen vor allem Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Gelbhaar im Raum standen."
Wörtlich lautet die Formulierung in dem Schreiben:
"Ich möchte zur Klarstellung hinzufügen, dass nach dem für Ombudsstellen typischen Sprachgebrauch 'Grenzverletzungen' nicht mit 'strafrechtlich relevantem' Verhalten gleichzusetzen ist. Vielmehr meint 'Grenzverletzung' eine durch die betreffenden Personen selbst als solche empfundene Überschreitung des persönlichen Wohlbefindens."
Zudem erfolge der Hinweis, dass die beschriebenen Sachverhalte der vorgeblichen Opfer von Gelbhaar "sich offenbar ähneln". Eine Anfrage von Business Insider an die Parteizentrale, warum der Bundesvorstand "unerwähnt gelassen hat, dass es sich nicht um strafrechtlich relevante Vorgänge handelt", blieb laut Artikel "bislang unbeantwortet".
In den Fokus der Intrige rückt mittlerweile das Berliner Grünenmitglied Ario Mirzaie, so die Berliner Zeitung in einem Bericht, der vormalige Arbeitgeber der Ex-Mitarbeiterin und Queer-Beauftragten Shirin Kreße. Kreße ist die mutmaßliche wahre Identität des gefälschten Opfers "Anne K." und trat nach der Skandalaufdeckung von ihren Ämtern zurück und bei den Grünen aus, nachdem bekannt worden war, dass sie falsche Belästigungsvorwürfe gegen Stefan Gelbhaar beim Sender RBB erhoben hatte.
Eine weitere Ex-Mitarbeiterin von Mirzaie heißt Hacer Aydemir. Diese stellt sich auf ihrem Instagram-Profil mit der Beschreibung vor: "Your favorite cunt for bundestag ('Deine Lieblingsf**ze für den Bundestag')". Dazu heißt es bei der Berliner Zeitung:
"Nach Recherchen der Berliner Zeitung ist Aydemirs Wohnort nahezu identisch mit jenem, der in 'Anne K.s' eidesstattlicher Versicherung angegeben wurde. Zufall? Auf Anfrage schreibt Aydemir, sie sei 'in keinerlei Weise' in die Belästigungsvorwürfe gegen Stefan Gelbhaar involviert. 'Ich habe nicht an einer eidesstattlichen Versicherung von 'Anne K.' mitgewirkt. Jegliche gegenteilige Behauptungen sind falsch.' Dass die Adresse von 'Anne K.' nur minimal von ihrer eigenen abweiche? 'Dazu habe ich keine Erklärung'."
Stefan Gelbhaar hatte wegen der Belästigungsvorwürfe am 14. Dezember auf seine Kandidatur um Platz zwei der grünen Landesliste für die Bundestagswahl verzichtet. Den erhielt Habecks Wahlkampfmanager Audretsch, dem bereits vor dem Skandal und der Wahl höhere Chancen als Gelbhaar zugerechnet worden waren. Die Berliner Zeitung ergänzt zu den Auffälligkeiten:
"Da bei den Grünen Platz eins und drei allein Frauen vorbehalten ist, wäre der nächstmögliche Platz für ihn [Gelbhaar] die Nummer vier gewesen. Auf diesem vierten Platz trat am 14. Dezember überraschend Hacer Aydemir an."
Dem Berliner Tagesspiegel erklärte nun Audretsch am 18. Januar, er könne die Aufregung um seine Person in dem Skandal nicht nachvollziehen. Er habe zu keinem Zeitpunkt Einfluss genommen "auf die Entscheidungen von Stefan Gelbhaar, des Kreisverbandes Pankow oder politischer Entscheidungsträger".
Audretsch gab zu Protokoll: "Jeder Versuch, mich in eine solche Verbindung zu bringen, ist unzulässig und unredlich." Robert Habeck erklärte mittlerweile in der Talk-Sendung "Maischberger" zu dem Vorfall, er erkenne "kriminelle Energie", daher "ist es richtig, dass der Bundesvorstand hart dagegen vorgegangen ist".
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de.rt.com/inland/234207-gelbha…
Panama besorgt: Will Trump den Kanal mit Gewalt übernehmen?
Nachdem der neue US-Präsident Donald Trump Ansprüche auf den Panamakanal erhoben und gefordert hat, die Kontrolle über die Wasserstraße an die USA zurückzugeben, fühlen sich viele Panamaer an das Jahr 1989 erinnert. Darüber berichtet die Financial Times (FT).
Im Dezember 1989 war das US-Militär in Panama einmarschiert und stürzte den Regierungschef General Manuel Noriega. Menschen, die die Kämpfe damals überlebt hatten, sind nun verärgert, "dass sie wieder einmal der Willkür des wichtigsten Verbündeten ihres Landes ausgeliefert sind", schreibt das Blatt.
Isaias Blades, ein panamaischer Straßenhändler, der als Kind vor US-Militärhubschraubern Zuflucht suchen musste, meint gegenüber der FT, dass "Trump die Flagge Panamas respektieren sollte, so wie wir die der Vereinigten Staaten von Amerika respektieren".
Wie es heißt, glauben nur wenige, dass der US-Präsident es mit einer militärischen Invasion in Panama ernst meint. Doch wenn Trump Truppen entsenden werde, so stehe das Land mit einer Bevölkerung von gerade einmal 4,5 Millionen Einwohnern militärisch schwach da, schreibt die Zeitung. Es habe keine Armee und wenig Erfahrung in der Kriegsführung.
"Wir sind besorgt", gibt ein hochrangiger panamaischer Beamter in einem informellen Gespräch mit der FT an. Und weiter:
"Wir glauben, dass es zu einer Art Vergeltung kommen könnte, wenn Trump nicht bekommt, was er will. Mal sehen, was auf dem Verhandlungstisch liegen könnte."
Mit Blick auf Trumps Äußerung, dass der Panamakanal von China betrieben werde, erklärt Ilya Espino de Marotta, die stellvertretende Verwalterin des Kanals, dass China keinen Einfluss auf die Wasserstraße habe. Alle an chinesische Unternehmen vergebenen Aufträge seien transparent, betont sie.
"Er wird zu 100 Prozent von Panamaern betrieben. Und wir sind allen Ländern gegenüber neutral."
Bereits in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident habe Trump seine Besorgnis bezüglich des Panamakanals zum Ausdruck gebracht, berichtet die FT weiter. Als er 2017 den damaligen panamaischen Präsidenten Juan Carlos Varela im Weißen Haus getroffen habe, habe Trump in einem privaten Gespräch die Kanalgebühren und Eigentumsverhältnisse thematisiert.
Bis zu seiner vollständigen Übergabe an Panama 1999 wurde der 1914 gebaute Panamakanal von den USA kontrolliert. Im Jahr 1977 hatte der damalige US-Präsident Jimmy Carter einen Vertrag mit dem panamaischen General Omar Torrijos unterzeichnet, der Panama die freie Kontrolle über die Wasserstraße gewährte und ihre dauerhafte Neutralität garantierte.
Mehr zum Thema - Moskau unterstützt Wahrung der Neutralität des Panamakanals
de.rt.com/international/234184…
Messerangriff in Schwerte: Drei Syrer jagten einen Rumänen
Inzwischen ist das Opfer außer Lebensgefahr.
Die Konfrontation entwickelte sich im Verlauf des Donnerstags: Ein 18-jähriger Rumäne war nachmittags mit einem 15-jährigen Syrer in Streit geraten und hatte ihn geschlagen. Dabei wurde Letzterer leicht verletzt und erstattete daraufhin sogar Anzeige.
Später am Tag, gegen 18:45 Uhr, hat er dann, vermutlich zufällig, den Rumänen in der Innenstadt von Schwerte wieder entdeckt. Zusammen mit seinem 24-jährigen Bruder und einem weiteren Bekannten attackierte er daraufhin den 18-Jährigen.
"Der 18-Jährige wurde geschlagen und flüchtete in Richtung eines Streifenwagens der Polizei",
heißt es in der Presseerklärung des Polizeipräsidiums Dortmund. Der Polizeiwagen war wegen eines gemeldeten Ladendiebstahls, der nichts mit der Messerstecherei zu tun hatte, vor Ort.
"Der 15-Jährige folgte ihm und stach mehrfach auf ihn ein. Das Opfer brach vor dem Streifenwagen zusammen."
Mit mehreren Stichwunden im Rücken wurde der junge Mann mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik in Bochum geflogen. Der junge Messerstecher und seine beiden Begleiter wurden festgenommen. Allerdings muss es noch weitere Beteiligte geben – es ist die Rede von einer "Auseinandersetzung unter sechs Personen". Die Staatsanwaltschaft Hagen ermittelt wegen versuchten Mordes.
Was den ersten Streit ausgelöst hat, ist noch unbekannt. Die Abfolge der Ereignisse legt nahe, dass die anderen beiden Personen, die an der erwähnten Auseinandersetzung beteiligt waren, zum Kreis des Opfers gehörten. Womöglich ist daher dieser Abend nur der Anfang eines längeren Konflikts.
Im Jahr 2023 hatte es in Nordrhein-Westfalen insgesamt mehr als 3.500 Messerangriffe gegeben: 15 Menschen wurden dabei getötet, 288 schwer verletzt. Syrische Staatsangehörige stellten nach Angaben der Polizei 23 Prozent der nichtdeutschen Tatverdächtigen dar. Eine gesonderte Erfassung derartiger Delikte gibt es erst seit dem Jahr 2020.
Mehr zum Thema – "Freiluftklapse im Endstadium" – Plakataktion gegen Messergewalt sorgt für Spott und Hohn
de.rt.com/inland/234211-messer…
Streit vor Gericht: Wiener tauscht Geschlecht und träumt von Frühpension
Ein Einwohner der Stadt Wien ließ im März 2023 sein Geschlecht im Personenstandsregister von männlich auf weiblich ändern und löste mit seinem Antrag auf Alterspension für Frauen eine juristische Kontroverse aus.
Der 1962 geborene Mann hatte die Geschlechtsänderung auf der Grundlage eines fachärztlichen Gutachtens beantragt, das seine Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht bestätigte, berichten österreichische Medien. Anschließend beantragte er das frühere Pensionsalter für Frauen, das bei 60 Jahren liegt. Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) lehnte den Antrag jedoch mit der Begründung ab, dass es keine äußeren Anzeichen für eine Geschlechtsumwandlung gebe, und vermutete, dass die Änderung lediglich dazu diene, das niedrigere Pensionsalter auszunutzen. Die Person habe sich auch keiner Psychotherapie, Hormontherapie oder geschlechtsangleichenden Operation unterzogen, hieß es.
"Es ist daher anzunehmen, dass er sich zu keinem Zeitpunkt tatsächlich dem weiblichen Geschlecht zugehörig gefühlt hat, sondern dies lediglich behauptet, um das im Vergleich zu Männern niedrigere Regelpensionsalter für weibliche Versicherte in Anspruch zu nehmen."
Der Mann klagte daraufhin vor Gericht, das zu seinen Gunsten entschied. Die PVA legte jedoch Berufung ein, woraufhin das Oberlandesgericht das Urteil wieder aufhob. Der Fall gelangte schließlich vor den Obersten Gerichtshof, der die Entscheidung des Berufungsgerichts bestätigte. Die PVA muss nun beweisen, dass die Geschlechtsänderung nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.
Der Fall wirft nicht nur juristische, sondern auch finanzielle Fragen auf. Der Wirtschaftssprecher der Partei FPÖ Niederösterreich Michael Sommer warnte: "Bis zu 50.000 Männer könnten durch diesen Wahnsinn versuchen, früher in Pension zu gehen. Das würde dem Staat und damit jedem hart arbeitenden Menschen rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr kosten!"
Für Frauen, die vor 1963 geboren wurden, liegt das Regelpensionsalter in Österreich bei 60 Jahren. Für später Geborene erfolgt eine schrittweise Angleichung an das Männerpensionsalter von 65 Jahren.
Ein kürzlich ergangenes Urteil des Verwaltungsgerichtshofes (VwGH) könnte den Missbrauch geschlechtsspezifischer Ansprüche eindämmen. Der VwGH hat in seinem Urteil festgestellt, dass für die Eintragung des Geschlechts im Personenstandsregister grundsätzlich das biologische Geschlecht maßgeblich ist. Bisher war es möglich, das Geschlecht aufgrund des psychischen Empfindens auch ohne geschlechtsangleichende Operation zu ändern. LGBT-Aktivisten wiederum befürchten, dass das neue Urteil dazu führen könnte, dass Transmenschen nicht mehr nach ihrem gelebten, sondern nach ihrem biologischen Geschlecht eingetragen werden.
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de.rt.com/europa/234213-streit…
Trump erklärt Bereitschaft zu sofortigem Treffen mit Putin
US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag seine Bereitschaft erklärt, unverzüglich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. In seiner Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos betonte er, dass der Krieg eine "Verschwendung von Millionen von Leben" sei.
"Es geht nicht um die Wirtschaft oder irgendetwas anderes. Es geht um die Verschwendung von Millionen von Leben.""Es ist ein Gemetzel. Und wir müssen diesen Krieg wirklich beenden."
"An jedem Tag, an dem wir uns nicht treffen, sterben Soldaten auf dem Schlachtfeld", so der US-Präsident. Sein ukrainischer Amtskollege Wladimir Selenskij habe ihm bereits seine Bereitschaft zu einem Friedensabkommen signalisiert.
Trump drohte Moskau diese Woche mit Sanktionen und hohen Zöllen, sollten die Verhandlungen nicht vorankommen.
In einem Interview mit Fox News sagte Trump, dass Selenskij seiner Meinung nach nicht hätte kämpfen sollen, als Russland die Ukraine angegriffen habe. Selenskij sei "kein Engel" und hätte "diesen Krieg nicht zulassen dürfen". "Selenskij kämpfte gegen etwas viel Größeres, viel Mächtigeres." "Ich hätte diesen Deal so einfach abschließen können, aber Selenskij beschloss: 'Ich will kämpfen'", sagte Trump. Er verglich die Anzahl der Panzer beider Länder und betonte, dass Russland mehr habe. "Gegen die kämpft man nicht." Ein Sprecher des Weißen Hauses antwortete zunächst nicht auf die Frage, wie die Ukraine im Februar 2022 Trumps Meinung nach hätte reagieren sollen.
Bereits vor seiner Wiederwahl zum Präsidenten hatte Trump mehrfach angekündigt, innerhalb seines ersten Amtsjahres – wenn nicht früher – ein Friedensabkommen zwischen Moskau und Kiew vermitteln zu können. Seine Berater räumen jedoch ein, dass eine Lösung des Konflikts Monate dauern könnte.
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Ex-Außenminister Gabriel: Kanada muss EU-Mitglied werden
Der ehemalige Bundesminister auf verschiedenen Positionen, frühere Vize-Kanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel bekleidet seit Jahren Chef-Posten in den Aufsichtsräten verschiedener Großkonzerne: Siemens Energy, Deutsche Bank und Rheinmetall. Seit 2019 ist der Ex-Politiker auch Chef des Elitenvereins Atlantik-Brücke. In den vergangenen Wochen wurde Gabriel wieder eine gefragte Medienfigur. Am Donnerstag nahm er an einer Pioneer-Konferenz teil, ein Interview mit ihm erschien bei Focus.
Im Gespräch mit dem Magazin machte Sigmar Gabriel mehrere Vorschläge, wie die Europäische Union einer Spaltung durch das Wirken des neuen US-Präsidenten Donald Trump entgegenwirken kann. Da Trump die liberale Demokratie und eine regelbasierte internationale Ordnung untergrabe, müsse die EU selbst proaktiv werden und beispielsweise Kanada dazu einladen, Mitglied der Europäischen Union zu werden.
"Die sind sowieso europäischer als mancher europäische Mitgliedstaat. Sie sind bloß geografisch nicht in Europa. Aber dafür kann man ja Regeln schaffen", sagte Gabriel.
Dies sei nicht undenkbar. Kanada sei ein enorm wichtiges Land, warb Gabriel. Es sei strategisch Arktis-Anrainer. "Wir müssen Bündnispartner sammeln – es liegt an uns selbst, wie die Zukunft Europas aussieht." So könnten die "universellen Ideen des Westens" gerettet werden.
Mit diesen Ideen, die allerdings in der Formulierung Gabriels einen Widerspruch in sich selbst darstellen, könne Trump nichts anfangen, der die Rolle der USA als globale Ordnungsmacht aufgebe. Die USA seien "imperially overstretched" und setzten auf die Stärkung der bilateralen Kontakte in der EU, was die "zentrifugalen Tendenzen" innerhalb des Bündnisses verstärke. Leider habe Trump aber "überall Weggefährten". Zu diesen zählte er Viktor Orbán, Alice Weidel, Robert Fico, Andrej Babiš, Herbert Kickl und Marine Le Pen.
Außerdem stellte Gabriel fest, dass nicht mehr der Atlantik das Gravitationszentrum der Welt sei, sondern der Pazifik. "Zwei Drittel des Weltsozialprodukts werden dort hergestellt. Zwei Drittel der Menschheit leben da, und es gibt dort inzwischen fünf Nuklearmächte." Die Verschiebungen seien "tektonisch" und die Krise sei für die Europäer "existenziell".
Gabriel räumte ein, dass die Europäer mit der Entdeckung der globalen Seewege die Welt 600 Jahre dominiert hätten. Diese Zeiten seien aber vorbei. Den Zustand der Welt verglich der Ex-Politiker mit der Gesetzlosigkeit einer Provinzstadt im "wilden Westen":
"Wo der Sheriff die Mainstreet verlässt, kommen die Gangster. Wo Amerika geht, versuchen autoritäre Staaten wie China, Russland, der Iran oder auch kleinere regionale Akteure den Raum zu füllen. Die einzigen, die hilflos daneben stehen und auf diese veränderte Welt schauen, sind wir in Europa. Wir werden als die letzten Vegetarier in der Welt der Fleischfresser gesehen."
Die Vorschläge des langjährigen politischen Schwergewichts und jetzigen Lobbyisten der Rüstungsindustrie Gabriel scheinen keine bloßen Gedankenspiele eines "Ehemaligen" zu sein. Der CDU-Chef und aussichtsreichste Kanzlerkandidat Friedrich Merz sieht die Weltlage ähnlich. In einer Grundsatzrede bei der Körber-Stiftung hat er eine Reihe sicherheitspolitischer Maßnahmen skizziert, die offenbar darauf abzielen, nun auch einmal als "Fleischfresser" in andere Regionen der Welt militärisch die Arme auszustrecken. Laut einem Bericht des Bundeswehr-Verbandes möchte Merz anstelle der gelegentlichen Durchfahrt einer deutschen Fregatte durch die Straße von Taiwan "eine europäische Marinebasis" in der indopazifischen Region bauen.
Die Zukunft der Beziehungen zu den USA unter Donald Trump sieht Merz allerdings nicht so negativ. Es gebe keine zweite Partnerschaft wie jene zwischen Europa und den USA, sagte er. Die Präsidentschaft von Donald Trump biete sich auch als Chance.
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de.rt.com/international/234178…
Offener Brief: Weidel bietet Merz Abschiebedeal an
Nach dem Anschlag in Aschaffenburg, bei dem ein Kleinkind und ein 41-jähriger Mann von einem ausreisepflichtigen Afghanen erstochen wurden, hat die Debatte um Ausweisungen neu entfacht. Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) verspricht für den Fall seiner Kanzlerschaft hartes Durchgreifen. In einem fünf Punkte umfassenden Plan verspricht Merz unter anderem die Einführung von permanenten Grenzkontrollen zur Verhinderung illegaler Einreisen nach Deutschland und die Durchsetzung von Abschiebungen von ausreisepflichtigen Ausländern.
In einem offenen Brief wendet sich die Kanzlerkandidatin der AfD, Alice Weidel, an Merz und bietet die Kooperation der Partei an. Die Vorschläge von Merz könnten noch vor der Bundestagswahl mit den Stimmen der AfD umgesetzt werden, schreibt Weidel. Die Mehrheiten dazu seien vorhanden.
"In staatspolitischer Verantwortung appelliere ich daher an Sie: Lassen Sie uns ohne weiteres Zögern die erforderlichen Beschlüsse fassen, um in die Tat umzusetzen, was die Bürger jetzt mit Recht von der Politik erwarten. Die kommende Sitzungswoche im Deutschen Bundestag bietet dafür eine Gelegenheit, die nicht ungenutzt verstreichen darf. Die Mehrheiten dafür sind vorhanden", schreibt Weidel.
Mein offener Brief an Friedrich Merz im Wortlaut:"Sehr geehrter Herr Merz,Die jüngsten Messermorde und Terrorakte von Mannheim, Solingen, Magdeburg und zuletzt Aschaffenburg haben die Zerrüttung der inneren Sicherheit in unserem Land als Folge der fast ein Jahrzehnt… pic.twitter.com/17uxZU7osF
— Alice Weidel (@Alice_Weidel) January 23, 2025
Es dürfe nicht zu weiteren Verzögerungen kommen, während denen die Gefährdung der Bürger durch ausländische Straftäter bestehen bleibe.
Weidel schreibt weiter, sie und ihre Fraktion stünden für Gespräche zur weiteren Absprache jederzeit zur Verfügung.
Merz selbst richtet sich mit einem Appell zunächst an die etablierten Parteien. "Das Maß ist voll", sagte Merz, fügt aber hinzu, es sei ihm letztlich egal, wer den Weg mitgehe.
"Es ist nicht nur eine Frage, die sich an die AfD richtet oder an die sogenannte Brandmauer. Die demokratischen Parteien haben erst einmal die Möglichkeit zu sagen: Wir haben über viele Jahre Fehler gemacht. Damit gehen wir jetzt um."
Die CDU sprach unterdessen von einem "vergifteten Angebot" Weidels.
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de.rt.com/inland/234198-offene…
Oberhaupt von Transnistrien: Gas läuft in wenigen Tagen aus
Die Energielage in Transnistrien ist kritisch. Wadim Krasnoselski, das Oberhaupt des Landes, warnt vor einer baldigen Erschöpfung der Energieträger. In einem Interview an das Fernsehkanal Rossija 24 erklärte er am Freitag:
"Die Lage bei uns ist durchaus schwierig. Es ist Winter, die Menschen frieren, in einigen Wohnungen beträgt die Temperatur zehn Grad. Buchstäblich nach wenigen Tagen läuft das Gas aus, und ohne wird es sehr schwierig sein."
Krasnoselski betonte, dass die Wärmeerzeugung in Transnistrien gasgestützt ist. Im Fall des Ausbleibens von Gaslieferungen aus Moldawien könnte die Gasversorgung von mehrstöckigen Wohnhäusern unterbrochen werden. Ein Umbau des Energiesystems könnte Monate in Anspruch nehmen und würde einer Katastrophe gleichkommen, warnt er:
"Wenn die Gasversorgung unterbrochen wird, werden zwei bis drei Monate erforderlich sein, um die Wärmeerzeugung wieder aufzubauen und Gas in Wohnblöcke zu leiten. Zweitens arbeiten bei uns Krankenhäuser mit Gas. Wir werden das System umbauen müssen. Natürlich bereiten wir uns darauf vor, doch das wird einer Katastrophe näherkommen."
Indessen seien die Vorräte an sonstigen Energieträgern ebenfalls niedrig. Nach Krasnoselskis Angaben reichen die Kohlevorräte bis etwa Mitte Februar. Transnistriens Staatschef betonte:
"Mehr Kohle gibt es nicht und wird es nicht geben."
Nach Krasnoselskis Schätzungen werde ab diesem Zeitpunkt Transnistrien gänzlich ohne Strom bleiben. Eine Lösung der Lage sei dringend notwendig, so der Politiker.
"Alle Verzögerungen sind absolut künstlich"
Die Verantwortung für die Krise lastet Krasnoselski Moldawien an. Laut seinen Angaben verhindere Chișinău den Gastransit in die Republik:
"Moldawien behindert, und das sage ich offiziell, Lieferungen von Energieressourcen nach Transnistrien und beschuldigt dabei Russland. Russland tat alles, damit die Lieferung über Moldovagaz stattfindet."
Moldawiens Regierung breche damit ihr Versprechen von Ende 2024, Gas nach Transnistrien weiterzuleiten. Laut Krasnoselskis habe Chișinău ein Lieferabkommen zwischen Tiraspol und einem moldawischen Unternehmen verhindert, das über alle notwendigen Lizenzen verfüge und sich bereit erklärt habe, Gas nach Transnistrien zu liefern.
Krasnoselski betonte, dass Tiraspol die Bezahlung des Treibstoffs garantiere und dass Gas "gleich morgen" geliefert werden könnte. Alle Lieferverzögerungen bezeichnete er als "absolut künstlich".
Die Energiekrise in Transnistrien hatte sich zugespitzt, nachdem die Ukraine den Transit von Gas aus Russland nach Europa eingestellt hatte und sich gleichzeitig Moldawien weigerte, seine Schulden beim russischen Gaslieferanten Gazprom zu begleichen.
Während Chișinău Energieträger aus europäischen Ländern zu erhöhten Preisen weiter erhält, fand sich Transnistrien de facto in einer Energieblockade wieder. In der Republik wird regelmäßig der Strom abgeschaltet, mehrstöckige Wohnhäuser können trotz herrschender Minustemperaturen nicht beheizt oder mit Warmwasser versorgt werden.
Wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet, gingen am 24. Januar Tausende Transnistrier in den Städten Bender, Rybniza und Dubossary auf die Straße. Sie protestierten mit russischen und transnistrischen Flaggen und forderten von Chișinău, den Gastransit in die Republik wieder aufzunehmen.
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de.rt.com/international/234185…
Falken enttäuscht: Trump ernennt Steve Witkoff zum neuen Iran-Beauftragten
Donald Trump wird seinen Gesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, damit beauftragen, die Bedenken Washingtons gegenüber Iran zu zerstreuen. Dies deutet darauf hin, dass der US-Präsident bereit ist, es bezüglich Irans Atomprogramm erst mit Diplomatie zu versuchen, bevor er den Druck auf Teheran erhöht, so Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.
Witkoff, ein Immobilieninvestor, der eine zentrale Rolle bei der Sicherung des Waffenstillstands im Gazastreifen gespielt hat, soll die Bemühungen um die Beilegung des Atom-Konflikts mit Iran anführen – als Teil eines umfassenderen Auftrags des Präsidenten, "die Kriege" in der Region zu beenden.
Während des Übergangs zu seiner neuen Regierung hat Trumps Team mögliche Maßnahmen ausgearbeitet, um seine Kampagne des "maximalen Drucks" auf Iran durch neue Sanktionen oder eine strengere Überwachung der bestehenden Maßnahmen wiederaufzunehmen.
Trump und seine Berater haben jedoch in ersten Gesprächen zu verstehen gegeben, dass sie sich einen diplomatischen Weg offenhalten wollen, um eine größere Konfrontation mit Iran zu vermeiden. Trump sagte am Donnerstagnachmittag auch, dass er ein Abkommen mit Iran anstreben werde. Auf die Frage, ob er es unterstützen würde, wenn Israel die iranischen Atomanlagen angreife, sagte er: "Es wäre wirklich schön, wenn das ohne diesen weiteren Schritt möglich wäre." Er fügte hinzu: "Iran wird hoffentlich ein Abkommen schließen."
Die genauen Umrisse von Trumps Herangehensweise an Teheran und Witkoffs Aufgabenbereich sind noch nicht abzusehen. Einige der jüngsten Ernennungen des Präsidenten haben jedoch ein Lager innerhalb der Regierung gestärkt, das Verhandlungen mit Iran in Betracht zieht und einem Schlag gegen das iranische Atomprogramm skeptisch gegenübersteht.
Witkoffs potenzielle Zuständigkeit für Iran-Fragen hat einige Iran-Falken im Kongress und anderswo in Washington alarmiert, die befürchten, dass er den Druck auf Iran bei der Suche nach einem möglichen Abkommen zu schnell aufgeben wird.
"Er hebt bereits den Druck auf Hamas, Hisbollah und Iran auf und lässt dabei amerikanische Geiseln im Stich und gefährdet Israel", sagte ein hochrangiger republikanischer Kongressmitarbeiter in Richtung Witkoff.
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de.rt.com/international/234181…
Davos: Trump schmeichelt Saudi-Arabien und droht der ganzen Welt mit Zöllen
Der neue US-Präsident hat vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos seinen ersten internationalen Auftritt absolviert. Trump inszenierte sich dabei als Heilsbringer, der zu den versammelten Repräsentanten der Weltgemeinde spricht. Er redete von einem "Goldenen Zeitalter", das für die USA in diesen Tagen angebrochen sei. Sein Vorgänger Joe Biden habe komplett die Kontrolle verloren über Schulden, Inflation und Migration. Auf der ganzen Welt seien infolge von Bidens Politik die Preise "durch die Decke gegangen".
In seiner Rede drohte Trump der ganzen Welt mit Zöllen. Trump kündigte für die USA deutliche Steuersenkungen an und lud Unternehmen aus aller Welt ein, in den USA zu produzieren. Wer nicht dort produzieren wolle, müsse mit Zöllen rechnen, die Billionen Dollar in die amerikanische Staatskasse spülen würden.
Der Präsident beklagte sich besonders über das Verhalten der Europäischen Union, die sich in wirtschaftlicher Hinsicht sehr unfair gegenüber den USA verhalten habe. "Sie kaufen weder unsere Nahrungsmittel noch unsere Autos", klagte Trump. Allein Saudi-Arabien habe bereits 600 Milliarden Dollar an Investitionen in den USA angekündigt. Trump habe die Führung in Riad gebeten, diese Summe auf eine Billion aufzurunden. Auch private Investoren wie die japanische Softbank hätten Hunderte Milliarden an Investitionen angekündigt, insgesamt gingen die Zusagen in die Billionen.
Trump sprach in seiner Rede erneut davon, dass die Verteidigungsausgaben der NATO-Mitgliedstaaten bei fünf Prozent ihrer Wirtschaftskraft (BIP) liegen sollten. Bisher seien die meisten Länder ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen, Amerika habe bislang die Differenz gezahlt.
Trump will den Ukraine-Krieg durch niedrigere Ölpreise beenden. Er habe mit dem Kronprinzen von Saudi-Arabien gesprochen und ihn und die OPEC aufgefordert, für niedrigere Ölpreise zu sorgen, sagte er in seiner Rede. Offenbar hofft Trump, dass ein niedrigerer Ölpreis den wirtschaftlichen Druck auf Russland so verstärken würde, dass es den Krieg nicht mehr finanzieren kann.
Auf die Frage, ob der Ukraine-Krieg in zwölf Monaten beendet sei, antwortete Trump: "Da müssen Sie Präsident Putin fragen." Mit Xi Jinping, "der mich angerufen hat", strebe er eine faire Zusammenarbeit an. "Ich mag Präsident Xi sehr", sagte er, mit dem er immer ein gutes Verhältnis gehabt habe, aber die amerikanischen Handelsdefizite gegenüber China müssten verschwinden.
Vor den Anwesenden in Davos versprach der US-amerikanische Präsident schließlich, mit ihm werde es dem gesamten Planeten besser gehen.
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de.rt.com/international/234174…
USA: Senat bestätigt John Ratcliffe als neuen CIA-Direktor
Der US-Senat hat sich am Donnerstag mehrheitlich hinter den von Präsident Donald Trump nominierten CIA-Direktor John Ratcliffe gestellt, den ehemaligen Direktor des Nationalen Geheimdienstes.
Der Senat bestätigte Ratcliffe mit 74 Ja-Stimmen, bei 25 Ablehnungen, wobei sich bei der Abstimmung 20 Demokraten und ein unabhängiger Abgeordneter den Republikanern anschlossen und die Nominierung unterstützten.
Der von den Republikanern geführte US-Senat hat damit begonnen, die von Präsident Donald Trump nominierten Kandidaten für Schlüsselpositionen in seiner Regierung zu bestätigen, angefangen mit dem nationalen Sicherheitsteam. Der ehemalige republikanische Senator Marco Rubio wurde bereits am Montag, dem Tag von Trumps Amtseinführung, bestätigt.
Am Donnerstag planten die Senatsführer eine Verfahrensabstimmung für Pete Hegseth, eine ehemalige Fox-News-Persönlichkeit, und Trumps Wahl zum Verteidigungsminister. Das Ergebnis fiel mit 51 zu 49 Stimmen denkbar knapp aus. Damit ist jedoch der Weg für eine finale Abstimmung über Hegseths Bestätigung im Amt in den kommenden Tagen erreicht.
Der neue CIA-Direktor war zuvor Abgeordneter des 4. texanischen Kongressdistrikts und bekleidete während Trumps erster Amtszeit im Jahr 2017 das Amt des Direktors der nationalen Geheimdienste. Er ist bekannt für eine lautstark vertretene Skepsis gegenüber Geheimdiensten und seiner Kritik an den US-Ermittlungen zur angeblichen Einmischung Russlands in die Wahl 2016.
In seiner vorherigen Funktion war Ratcliffe dafür bekannt, dass er Trumps Haltung in verschiedenen Fragen der nationalen Sicherheit aktiv unterstützte und sich in öffentlichkeitswirksamen Kontroversen über Geheimdienstbewertungen positionierte und medial wahrgenommen wurde.
Während seiner Nominierungsanhörung in der vergangenen Woche erklärte Ratcliffe, er sei zuversichtlich, dass die USA Russland und China entgegentreten können. Zudem versprach er, dokumentierte Fälle des sogenannten Havanna-Syndroms untersuchen zu lassen, einer angeblichen Krankheit, die vermeintlich von ausländischen Kräften verursacht wurde und an der US-Beamte und Personal erkrankt seien.
Zu den Symptomen des Syndroms, das erstmals 2016 bei Mitarbeitern der US-Botschaft in Kuba festgestellt wurden, gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Hörverlust, Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten. Seitdem sind Berichte über ähnliche Symptome in China, Russland, Südamerika, Australien und mehreren anderen Ländern aufgetaucht, wobei weltweit über 1.500 Verdachtsfälle registriert wurden.
Zwar hat die US-Regierung trotz eingeleiteter Untersuchungen nie eine Ursache für das Syndrom nachweisen können, jedoch geht aus einem Bericht des National Intelligence Council vom Januar hervor, dass fünf Geheimdienste es für "sehr unwahrscheinlich" halten, dass ein ausländischer Gegner dahinter steckt. Zwei ungenannte Stellen sind jedoch der Ansicht, dass eine "ungefähr gleiche Möglichkeit" besteht, dass ein ausländischer Akteur US-Diplomaten im Ausland mit einer "neuartigen Waffe" angegriffen haben könnte.
Moskau hat im Verlauf der Ermittlungen und Unterstellungen jegliche Behauptungen über einen Zusammenhang mit der Erkrankung fortdauernd zurückgewiesen und sie als "unbegründete Medienbehauptungen" bezeichnet.
Trumps vorgesehene Wahl für den Direktor des nationalen Geheimdienstes ist die ehemalige Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard. Die ehemalige Demokratin, die 2024 der Republikanischen Partei beitrat, war in den 2000er-Jahren bei der US-Armee im Irak und in Kuwait stationiert und wurde 2021 zum Oberstleutnant der Nationalgarde befördert.
Von 2013 bis 2021 war sie US-Abgeordnete für Hawaii. Während ihrer Kampagne für die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei im Jahr 2020 präsentierte sie sich als Antikriegskandidatin und lehnte das Engagement der USA im Irak und in Syrien ab
Ratcliffe kündigte laut US-Medien eine Rückkehr zur "unpolitischen“ Geheimdienstarbeit bei der CIA" an und deutete bereits bei seiner Bestätigungsanhörung am 15. Januar an, dass unter seiner Führung die "Beseitigung politischer oder persönlicher Voreingenommenheit" unter den Geheimdienstmitarbeitern zu einigen Entlassungen führen könnte. Ratcliffe wird mit den Worten zitiert:
"An die tapferen CIA-Offiziere in aller Welt: Wenn das alles nach dem klingt, wofür Sie unterschrieben haben, dann schnallen Sie sich an und machen Sie sich bereit, etwas zu bewegen. Wenn nicht, dann ist es an der Zeit, sich einen neuen Job zu suchen."
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Trump ordnet Freigabe aller verbleibenden Akten zur Ermordung von JFK an
US-Präsident Donald Trump hat final am Donnerstag eine Anordnung zur restlichen Freigabe von Regierungsdokumenten im Zusammenhang mit der Ermordung von Präsident John F. Kennedy unterzeichnet, wie auch die damit verbundene Freigabe von Unterlagen zu den Morden an Senator Robert F. Kennedy und Bürgerrechtler Martin Luther King Jr. in den 1960er-Jahren
Trump erklärte vor anwesenden Journalisten:
"Das ist eine große Sache. Viele Menschen haben seit Jahren, seit Jahrzehnten darauf gewartet. Alles wird enthüllt werden."
President Trump Orders Historic Transparency: JFK, RFK, and MLK Files to be Declassified“This is a big one. A lot of people have been waiting for this for years, for decades. Everything will be revealed.” –President Trump pic.twitter.com/iYfF7huHj9
— The White House (@WhiteHouse) January 23, 2025
Nach Trumps Anordnung soll der Direktor der nationalen Nachrichtendienste laut US-Medien innerhalb von 15 Tagen einen Plan für die "vollständige Freigabe" der Akten über die Ermordung von JFK und innerhalb von 45 Tagen einen Plan für die Freigabe der Akten über die Ermordung von Robert F. Kennedy und Martin Luther King Jr. ausarbeiten.
Trump kündigte sein Vorhaben bereits auf einer Siegeskundgebung in der Capital One Arena in Washington am vergangenen Wochenende an, auf der er vor seiner Amtseinführung am Montag vor rund 20.000 Anwesenden eine Rede hielt (RT DE berichtete).
Die politischen Morde an Präsident Kennedy im Jahr 1963, an seinem Bruder und politischen Verbündeten Robert im Jahr 1968 und im selben Jahr an Martin Luther King, dem Bürgerrechtsführer und Friedensnobelpreisträger, sind seit Jahrzehnten in Amerika nach wie vor Gegenstand von kontroversen Wahrnehmungen und Spekulationen.
Das "National Archives and Records Administration (NARA)" verfügt demnach allein über fünf Millionen Akten im Zusammenhang mit der Ermordung von Präsident Kennedy. In den 1990er-Jahren hat die damalige Regierung die fast vollständige Freigabe bis Oktober 2017 angeordnet, obwohl jeder Präsident befugt ist, Ausnahmen anzuordnen. Dies wurde geregelt über das "Gesetz zur Sammlung von Unterlagen über die Ermordung von Präsident John F. Kennedy von 1992".
Zwischen 3.000 und 4.000 möglicherweise aufschlussreiche Dokumente können jetzt noch freigegeben werden. Trump gab bereits während seiner ersten Amtszeit im Jahr 2017 ein ähnliches Versprechen ab und genehmigte schließlich die Freigabe von Dokumenten. Einen großen Teil davon hielt er jedoch unter Berufung auf "nationale Sicherheitsbedenken" unter Verschluss, was damals als Druck seitens der CIA und des FBI beschrieben wurde.
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Vučić: Ukraine näher an EU-Beitritt als andere Länder
Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat am Mittwoch in einem Interview mit dem Sender TV Pink erklärt, die Ukraine sei wahrscheinlich näher an einem EU-Beitritt als jedes andere Land. "Politisch ist die Ukraine natürlich näher, was logisch ist. Wahrscheinlich am nächsten. Aber in allen anderen Aspekten sind wir schon viel länger auf diesem Weg", fügte er hinzu.
"Wir haben über den Frieden in der Ukraine gesprochen und auch über einige Fragen im Zusammenhang mit dem europäischen Weg, den wir wie sie gehen", sagte er nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Man habe einen gemeinsamen Nenner bei der Annäherung beider Länder an die EU gefunden.
Im Gegensatz dazu erklärte der ungarische Premierminister Viktor Orbán diese Woche, dass die Ukraine derzeit nicht bereit sei, der EU beizutreten. Dies würde zusätzliche Kosten für die Mitgliedsländer mit sich bringen und hätte schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für Ungarn. Auch der polnische Präsidentschaftskandidat Karol Nawrocki äußerte sich besorgt über die wirtschaftlichen Folgen eines beschleunigten EU-Beitritts der Ukraine.
Kiew hatte im Februar 2022 offiziell einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union gestellt. Inzwischen hat das Land ebenso wie Moldawien den Status eines EU-Beitrittskandidaten erhalten. Diese Entscheidung wurde von vielen als politische Antwort auf den eskalierenden Konflikt mit Russland verstanden. Moskau hatte zunächst erklärt, keine Einwände gegen eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine zu haben, änderte seine Haltung jedoch, als Außenminister Sergei Lawrow die EU als zunehmend militaristisch und aggressiv bezeichnete.
Serbien, dem bereits 2012 der Status eines EU-Beitrittskandidaten zuerkannt wurde, befindet sich nach wie vor im Beitrittsprozess. Dieser wird durch die Kosovo-Frage erschwert. Das Land werde der EU nicht beitreten, wenn es dafür die Republik Kosovo anerkennen, die gleichgeschlechtliche Ehe zulassen oder sich am Konflikt mit Russland und China beteiligen müsse, sagte Vizepremier Aleksandar Vulin im vergangenen Jahr.
Neben Serbien und der Ukraine gehören derzeit auch Albanien, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Moldawien, Montenegro, Nordmazedonien und die Türkei zu den EU-Beitrittskandidaten.
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Russland rettet Transnistrien aus der von Sandu verursachten Krise
Von Geworg Mirsajan
Die moldawischen Behörden haben die Einwohner von Transnistrien buchstäblich an den Rand des Überlebens gedrängt. Seit Anfang des Jahres kommt es in der nicht anerkannten Republik immer wieder zu Stromausfällen. In den Wohnhäusern gibt es keine Heizung und kein warmes Wasser, und das mitten im Winter.
Schuld daran ist in erster Linie die Ukraine, die den Transit russischen Gases verhindert hat, sodass der Brennstoff nicht über ukrainisches Gebiet nach Transnistrien gelangen kann. Allerdings hat Russland Umgehungsmöglichkeiten – über die Türkei, Bulgarien und Rumänien – gefunden, um die nicht anerkannte Republik mit Energieträgern zu versorgen. Den Quellen der russischen Wirtschaftszeitung Kommersant zufolge wurde die Kapazität der TurkStream-Gaspipeline bereits für Lieferungen nach Transnistrien in Höhe von 3,1 Millionen Kubikmetern pro Tag ab dem 1. Februar reserviert.
"Das Gas wird aus südlicher Richtung kommen und nicht russischer Herkunft sein. Nach Transnistrien wird das Gas, auch wenn es aus südlicher Richtung kommt, möglicherweise durch Rumänien geleitet, allerdings mit einem ungefähr 20 Kilometer langen Umweg über ukrainisches Gebiet. Möglicherweise wird es auf dem Spotmarkt in Südosteuropa gekauft", erklärt Igor Juschkow, Dozent an der Finanzuniversität der Regierung der Russischen Föderation und Experte des russischen Nationalen Energiesicherheitsfonds, der Zeitung Wsgljad. Der Preis dafür wäre etwa zehnmal höher als der von den Transnistriern selbst gezahlte Gaspreis (500 bis 550 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter gegenüber 50 bis 70 US-Dollar).
Moskau zeigt damit, dass es seine Bürger nicht im Stich lässt. In Transnistrien leben Hunderttausende von Staatsbürgern der Russischen Föderation, die sich als integraler Bestandteil der russischen Welt sehen.
Die Pipeline, über die Transnistrien Gas aus dem Westen erhalten kann, verläuft jedoch durch moldawisches Gebiet. Und Chişinău stellt seine eigenen Bedingungen für den Transit. Erstens muss die Lieferung von Gas ausschließlich über das Unternehmen MoldovaGaz verlaufen. Man sollte meinen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt – Gazprom hält eine Mehrheitsbeteiligung an MoldovaGaz. Das Problem ist jedoch, dass der Eigentümer des Unternehmens in naher Zukunft gewechselt werden könnte.
"Die moldawische Präsidentin Maia Sandu hat bereits erklärt, dass sie das Verfahren zur Verstaatlichung dieses Unternehmens einleiten wird – angeblich habe Gazprom es gestohlen. Vielleicht hofft Sandu, dass sie im Falle einer Verstaatlichung von MoldovaGaz alle Finanzgeschäfte des Unternehmens sowie die Gaslieferungen an Transnistrien kontrollieren und diese notfalls unterbrechen kann", sagt Juschkow. Zum Beispiel, wenn sie neue Meinungsverschiedenheiten mit der russischen Führung hat oder die transnistrischen Behörden zu Zugeständnissen zwingen muss.
Oder sie will die Zahlungsmodalitäten kontrollieren. Tatsache ist, dass die moldawischen Behörden wollen, dass Transnistrien das Erdgas selbst kauft und bezahlt. Das heißt, nicht Russland (gegen das Sanktionen verhängt wurden und dergleichen) und auch nicht irgendwelche Mittelsmänner, sondern Tiraspol selbst.
"Es ist wichtig, dass diese Mittelsmänner nicht auf den Listen derjenigen stehen, die internationalen Sanktionen unterliegen. Die Regierung und die zuständigen Stellen müssen die Einzelheiten dieses neuen Weges und der beteiligten Unternehmen analysieren", erklärte Sandu.
Der Transit sollte am 1. Februar beginnen, also genau zu dem Zeitpunkt, an dem Transnistrien endgültig ohne Energieversorgung dasteht. Für einige Einwohner könnte eine weitere Verzögerung fatal sein – und Sandu verkündet, dass Chişinău diese Zwischenhändler noch kontrollieren werde. Dabei kann sich eine solche Überprüfung beliebig lange hinziehen.
Infolgedessen könnte Tiraspol gezwungen sein, das Erdgas selbst zu bezahlen. Es ist klar, dass sich die Transnistrier 500 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter nicht leisten können. Und hier kommt Sandus zweite Forderung ins Spiel.
"Wir sind bereit, mit der Unterstützung unserer ausländischen Partner, der Geber, das linke Ufer finanziell zu unterstützen, aber das kann erst geschehen, wenn die russische Armee das linke Dnister-Ufer verlässt und die Mission der Friedenstruppen durch eine zivile Mission unter der Schirmherrschaft der UN oder der EU ersetzt wird", so die moldawische Präsidentin. Vereinfacht ausgedrückt fordert sie, dass Transnistrien im Gegenzug für Gaslieferungen seiner einzigen derzeitigen Verteidigung gegen eine Invasion durch die Ukraine oder Moldawien beraubt wird.
Die transnistrischen Behörden haben dem ersten Punkt der Forderungen von Sandu zugestimmt – Erdgas über MoldovaGaz zu beziehen – und dabei alle Risiken in Kauf genommen (einschließlich des möglichen Entzugs des von Transnistrien gekauften Gases für den Bedarf Moldawiens, dem es ebenfalls an Erdgas fehlt). Den zweiten Punkt lehnen sie jedoch ab, da sie sich aller Konsequenzen bewusst sind.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine Einigung nicht möglich wäre. Theoretisch kann Sandu Zugeständnisse machen. Zum Beispiel eine Art Aufrechnungsvereinbarung – eine Vereinbarung über Gaslieferungen an Transnistrien im Gegenzug für den Erlass der Schulden Moldawiens (nicht Transnistriens, sondern eben Moldawiens) bei Gazprom, was der Chef von MoldovaGaz Vadim Ceban anerkannt hat, was Sandu und die moldawischen Behörden aber nicht akzeptieren.
"Moldawien erkennt die Schulden immer noch nicht an. Sie sagen, dass sie nicht 709 Millionen US-Dollar Schulden haben, sondern 8,6 Millionen", ruft Juschkow in Erinnerung. Und die Position von Chişinău ist hierbei entscheidend – ungeachtet der Erklärungen und des Managements des Unternehmens, das es offensichtlich besser weiß.
Das Ergebnis ist eine Situation, in der Sandu die transnistrische Karte zynisch zur Erpressung einsetzt und Hunderttausende von Menschen als Geiseln für persönliche politische Vorteile nimmt.
Und hierbei handelt es sich nicht nur um ein Spiel der moldawischen Behörden mit Russland – eine Reihe westlicher Länder ist beispielsweise an einer echten humanitären Katastrophe in Transnistrien interessiert. Sie glauben, dass Russland einige radikale Schritte unternehmen könnte, um seine Staatsbürger zu retten.
Die Ukraine wiederum ist daran interessiert, dass Moldawien dem Kiewer Regime die Möglichkeit gibt, eine "Antiterroroperation" auf dem Territorium der Transnistrischen Republik durchzuführen (die formell zu Moldawien gehört, weshalb sie die Erlaubnis von Chişinău benötigt). Auf diese Weise erhielte Wladimir Selenskij Zugang zu den russischen Waffendepots in der Umgebung von Cobasna.
Bisher hat Sandu die Karte weder der einen noch der andere Seite gegenüber ausgespielt – zum einen, weil sie verhandelt, und zum anderen, weil sie weiß, dass sie nach dem Verkauf an Wert verliert und Russland (falls Chişinău eine Invasion in Transnistrien genehmigt) äußerst hart reagieren könnte.
Das Problem für Moldawien ist jedoch, dass die Zeit gegen das Land spielt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der militärischen Sonderoperation wird sich die geopolitische Lage in der Region ändern, und Verhandlungen könnten irrelevant werden.
Wenn die militärische Sonderoperation also mit einem politischen Abkommen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten endet, wird es mit Sicherheit Bedingungen für die Aufhebung der Blockade Transnistriens enthalten. Dies ist sowohl für Russland (das die Sicherheit seiner Staatsbürger gewährleisten will) als auch für die USA (für die der Sinn des Abkommens darin besteht, aus dem Konflikt mit Moskau herauszukommen und nicht die Bedingungen für einen neuen Krieg zu erhalten, weil Kiew und Chişinău beschließen könnten, Transnistrien anzugreifen) notwendig. Die Aufhebung der Blockade kann in verschiedenen Formen erfolgen, unter anderem durch die Schaffung einer transnistrisch-russischen Grenze und/oder den Zugang Transnistriens zum Meer durch einen Korridor in der Region Odessa.
In dieser Situation werden die transnistrischen Behörden nicht mehr von Chişinău abhängig sein und keine Zugeständnisse mehr machen müssen, um die Blockade zu beenden. Sandu selbst wiederum wird mit ihrer demonstrativen Russophobie und ihrem Wunsch nach einem Konflikt mit Russland viel weniger gefragt sein – und daher viel weniger Subventionen aus dem kollektiven Westen erhalten. Und je komplexer das US-amerikanisch-russische Abkommen wird, desto weniger wird Sandu gefragt sein.
Wenn es keine Einigung gibt, ist auch für Sandu nichts Gutes zu erwarten. Je länger die militärische Sonderoperation andauert (vorausgesetzt, Trumps Desinteresse an der Ukraine hält an), desto mehr Gebiete wird Russland befreien und desto weniger stabil wird das Kiewer Regime sein. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass russische Truppen nach Transnistrien kommen werden. Aus diesem Grund versucht Sandu, hier und jetzt alles an sich zu reißen. Um die Transnistrien-Frage auf so unehrenhafte Weise zu lösen.
Was die Position Russlands betrifft, so zahle sich der Wunsch Moskaus, seinen eigenen Staatsbürgern zu helfen, bereits in der Informationssphäre aus.
"Selbst wenn Moskau letztendlich kein Gas nach Transnistrien schicken kann, zeigt es, dass es an die Einwohner der selbst ernannten Republik denkt und sich um sie kümmert. Als der Transit gestoppt wurde, begannen die Ukraine und Moldawien, in Transnistrien die Geschichte zu verbreiten, dass Russland die Gaslieferungen gestoppt habe. Dass Russland angeblich die Transnistrier verraten habe und sie frieren lassen wolle", erklärt Juschkow.
Chişinău beweist hingegen, dass Sandus politische Ambitionen wichtiger sind als das Leben der Menschen, denn Moldawien gibt das Gebiet Transnistrien nicht offiziell auf. Während der derzeitigen Krise in Transnistrien sind bereits Dutzende von Menschen gestorben, und viele leiden weiter. Im Westen war es früher üblich, Russland vorzuwerfen, dass es "Gas als Waffe einsetzt". Sandu hat nun bewiesen, dass sie tatsächlich eine solche Waffe eingesetzt hat, und zwar gegen diejenigen, die sie als ihre eigenen Mitbürger betrachtet.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 22. Januar 2025 zuerst auf der Website der Zeitung Wsgljad erschienen.
Geworg Mirsajan ist Dozent an der Finanzuniversität der Regierung der Russischen Föderation, Politikwissenschaftler und eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Geboren wurde er 1984 in Taschkent. Er machte seinen Abschluss an der Staatlichen Universität des Kubangebiets und promovierte in Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt USA. Er war von 2005 bis 2016 Forscher am Institut für die Vereinigten Staaten und Kanada an der Russischen Akademie der Wissenschaften.
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Russlandsanktionen: In Brüssel regiert die Inkompetenz
Von Gert Ewen Ungar
In Davos trifft sich derzeit die politische Elite. Sie diskutiert über wirtschaftliche Herausforderungen und sucht nach Lösungen – selten im Interesse der Allgemeinheit. Das World Economic Forum (WEF) ist Ausdruck der Entdemokratisierung der westlichen Hemisphäre. Es ist in keiner Weise demokratisch legitimiert, versteht sich aber als Initiator und Ideengeber für die gesellschaftliche Entwicklung.
Wie die Münchner Sicherheitskonferenz verschiebt sich auch das WEF angesichts der geopolitischen Entwicklungen zu einer vornehmlich westlichen Veranstaltung, auf der ein westlicher Blick auf die Welt gepflegt wird. Gepflegt wird zudem der schlechte Stil. Unter sich bleibend spricht man über die Abwesenden.
Als paradigmatisch für diesen schlechten Stil kann die Podiumsdiskussion "Russia: What Next?" gelten. Ein Vertreter Russlands war nicht anwesend. Ihre Sicht auf die russische Wirtschaft referierten die schwedische Finanzministerin Elisabeth Svantesson und der ehemalige lettische Ministerpräsident und aktuelle EU-Kommissar für Handel Valdis Dombrovskis. Als Stichwortgeber fungierte der Chefredakteur des US-Magazins Foreign Policy Ravi Agrawal. Schon die Auswahl auf dem Podium lässt keine Zweifel daran aufkommen, in welche Richtung sich alles Weitere entwickelt.
Russlands Wirtschaft vom Satelliten aus erklärt
Leider, so leitete Schwedens Finanzministerin Svantesson in erschreckend schlechtem Englisch ein, sei Russlands Wirtschaft wie eine Black Box. Man könne nicht hineinschauen. Sicher ist sich Svantesson nur, dass die offiziellen Zahlen alle nicht stimmen. Die Inflation sei höher als angegeben, die russische Wirtschaft leide deutlich stärker unter den westlichen Sanktionen, als man im Kreml zugibt, ist sich die Schwedin sicher. Als Beleg führt sie an, dass ein Vergleich von Satellitenbildern zeige, dass Moskau nicht mehr so hell beleuchtet sei wie vor dem Krieg. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist klar: Die Veranstaltung in Davos ist auch eine Dokumentation des geistigen Niedergangs in den westlichen Gesellschaften.
Im Gegensatz zur EU ist der Strom in Russland extrem billig. Da Russland über alles, was es zur Stromerzeugung braucht, selbst verfügt, ist mit Preissteigerungen auch nicht zu rechnen. Svantesson erzählt in schlechtem Englisch groben Unsinn.
Ähnlich unsinnig sind die Ausführungen Dombrovskis'. Weil Russlands Wirtschaft noch nicht am Boden liegt, müssten die Sanktionen nachgeschärft und ausgeweitet werden. Damit ist klar, die EU hat keinen Plan.
Die Sanktionen wirken nicht, daher braucht es mehr davon
Zur Erinnerung: Ziel war, durch die Eskalation des Konflikts in der Ostukraine, durch Sabotage von Minsk 2 sowie durch das Festhalten an der Absicht, die Ukraine in die NATO aufzunehmen, Russland durch Überschreiten aller aufgezeigter roter Linien in den Krieg zu drängen. Die EU und das westliche Bündnis haben zwar nicht zuerst geschossen, aber alles dafür getan, dass geschossen wird.
Anschließend sollte Russland Wirtschaft mit bereits vorbereiteten Sanktionen ruiniert werden, um die russische Führung zum Aufgeben zu zwingen. Am 24. Februar 2022 begann die militärische Spezialoperation in der Ukraine, am 25. Februar wurde ein erstes, umfassendes Sanktionspaket von der EU verhängt. Die deutsche Außenministerin war sich sicher: "Das wird Russland ruinieren."
Inzwischen wird das 16. Sanktionspaket geplant, die EU liegt wirtschaftlich am Boden, Russlands Wirtschaft dagegen wächst. Die Schwierigkeiten, mit denen die russische Wirtschaft zu kämpfen hat, fallen aus Sicht der EU und EU-Ländern wie Deutschland und Frankreich unter den Begriff Luxusprobleme. Ja, die Inflation ist hoch, der Leitzins ebenso, aber die Löhne wachsen noch schneller, wobei die Arbeitslosigkeit historisch niedrig ist. In Russland herrscht Keynes, in der EU dagegen zunehmendes Elend.
Der Krieg und die ausländischen Devisen
Die Rüstungsausgaben sind hoch, und auch in diesem Zusammenhang, ja, das lässt sich auf Dauer so nicht durchhalten. Muss es aber auch gar nicht. Russland muss nur länger durchhalten als die EU. Dieses Ziel ist aber inzwischen faktisch schon erreicht. Die EU zeigt Zerfallserscheinungen. Die Uneinigkeit in der EU wächst. Das ist auch nicht verwunderlich, denn für die etwas Hellsichtigeren ist klar: Der Plan, Russland wirtschaftlich zu ruinieren, ist gescheitert. In den Metropolen Westeuropas geht das Licht aus, während Moskau leuchtet, strahlt und glitzert. Sicherlich ist das auch auf Satellitenbildern zu erkennen.
Für die sich den Realitäten verweigernde Svantesson und den ebenso aus der Wirklichkeit gefallenen Dombrovskis lautet die Schlussfolgerung allerdings, dass man den Ölpreisdeckel weiter absenken muss, um die Einnahmen Russland zu minimieren.
Nach drei Jahren Sanktionen glauben beide weiterhin daran, dass Russland zum Führen des Krieges auf ausländische Devisen angewiesen sei. Wohlgemerkt: Diese Leute verkörpern mit ihrer Inkompetenz und ihrer mangelnden Einsichtsfähigkeit die politische Elite Westeuropas. Das muss man sich vorstellen!
Ich habe es schon oft geschrieben und schreibe es hier gern noch einmal: Nein, Russland ist für die Finanzierung des Krieges nicht auf ausländische Devisen angewiesen. Alles, was mit der militärischen Spezialoperation zu tun hat, wird in Rubel abgewickelt, und Rubel kann die russische Zentralbank in jeder beliebigen Höhe selbst generieren. Weil das aber so ist, ist auch der Außenwert des Rubels weitgehend unwichtig. Russland kauft seine Waffen und auch Waffenkomponenten nicht in Drittländern, sondern produziert nahezu alles selbst. Auch der Sold, die Kosten für Ausbildung, Unterkunft und Verpflegung – alles wird in Rubel bezahlt. Selbst wenn Russlands Einnahmen aus dem Energiegeschäft rapide einbrechen würden, hätte das auf den Kriegsverlauf keine nennenswerten Auswirkungen.
Schwere Denkfehler
Den Thinktankern in der EU ist ein schwerer Denkfehler unterlaufen. Was aber noch schlimmer ist: Nach drei Jahren gescheitertem Sanktionsregime haben sie den gemachten Fehler noch immer nicht verstanden und daher auch keinen Plan B.
Dafür nehmen die Spannungen in der EU zu. Während Russland nicht auf ausländische Devisen angewiesen ist, sind die Volkswirtschaften der EU jedoch in hohem Maß von der Lieferung von Energie abhängig. Die Ukraine erpresst Länder der EU, und die USA sowieso. Der Verzicht auf russische Energieträger hat nicht nur zur Folge, dass man sie teurer von einem anderen Anbieter kaufen muss, sich von diesem abhängig macht und obendrein die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Wirtschaft schädigt. Es hat zudem noch zur Folge, dass die internationalen Energiemärkte durcheinandergewirbelt werden, was zu hohen Preisausschlägen führt. Damit macht sich die EU keine Freunde. Es führt im Gegenteil dazu, dass Länder außerhalb des kollektiven Westens gemeinsam mit Russland nach Lösungen suchen, die Sanktionen zu umgehen. Während die Eliten der EU bereit sind, ihre Bevölkerungen aus Solidarität mit der Ukraine im Dunkeln und Kalten sitzen zu lassen.
Es ist von erschreckender Naivität und zeugt von umfassender Unkenntnis der Funktionsweise des Energiemarkts, wenn man in Brüssel glaubt, in einer Welt mit wachsendem Energiebedarf ließe sich der Lieferant der Energie durch einen Boykott bestrafen. Das Weltwirtschaftsforum in Davos zeigt in diesem Jahr vor allem eines: Mit dem Einblick in fundamentale wirtschaftliche Zusammenhänge ist es bei den politischen Eliten in Westeuropa nicht weit her. Die EU wird daher auch auf ganzer Linie verlieren.
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Medien: Trump will Maduro in eine Art "Assad" verwandeln
Von Rafael Fachrutdinow
Laut des US-amerikanischen Nachrichtendienstes Axios unter Berufung auf einen an den außenpolitischen Gesprächen beteiligten Trump-Berater strebt die Regierung des designierten US-Präsidenten Donald Trump einen Regimewechsel in Venezuela an – den Sturz von Präsident Nicolás Maduro. Trumps Team hofft, dass Maduro den Weg des kürzlich gestürzten syrischen Führers Bashar al-Assad einschlägt.
Nach Ansicht von Trumps Beratern bedeutet ein Regimewechsel jedoch nicht zwangsläufig eine Militäraktion. "Wir hätten nichts dagegen, wenn Maduro in Moskau ein Nachbar von Assad wäre", sagen Vertreter des Trump-Teams. "Die Lage dort ist instabil", behauptet ein Trump-Berater für außenpolitische Verhandlungen über die Situation in Venezuela. Ihm zufolge "zerstört Maduro sein Land im wahrsten Sinne dieses Wortes. Das Land hat ein riesiges Flüchtlingsproblem und schickt Kriminelle in die USA, und die Ölförderung sinkt. Zudem sind die Chinesen, Russen und Kubaner in Venezuela aktiv".
Trumps Interesse an einem Regimewechsel in Venezuela verstärkte sich, nachdem US-Präsident Biden am Dienstag im letzten Moment eine Lockerung der US-Restriktionen gegenüber Kuba beschlossen hatte, dessen sozialistisches Regime Trump als Zentrum der Probleme Lateinamerikas ansieht.
Mitte Januar wurde Maduro für seine dritte sechsjährige Präsidentschaftsperiode vereidigt und trotzte damit seinen Kritikern – auch in den Vereinigten Staaten –, die seinen Wahlsieg im Juli für illegitim hielten. Am selben Tag kündigten die USA und ihre Verbündeten Sanktionen gegen hochrangige Beamte in Maduros Regierung an, darunter die Geschäftsführung des staatlichen Ölunternehmens PDVSA.
Zudem erhöhte das US-Außenministerium die Belohnung für Informationen, die zur Verhaftung Maduros führen, auf 25 Millionen US-Dollar. Die USA halten Edmundo Gonzalez, den Kandidaten des Oppositionsbündnisses "Vereinigte Plattform", für den Sieger der Präsidentschaftswahl in Venezuela.
Vor sechs Jahren – im Januar 2019 – versuchten die USA ebenfalls, Maduro während Trumps Präsidentschaft zu stürzen. Der venezolanische Parlamentspräsident Juan Guaidó erklärte sich auf einer Kundgebung zum stellvertretenden Präsidenten Venezuelas und legte den Amtseid ab. Wenige Stunden später wurde er von Trump als Staatsoberhaupt anerkannt. Doch in Venezuela wurde ein Strafverfahren gegen Guaidó eingeleitet – und der Putschversuch blieb letztendlich erfolglos.
"Biden beendet seine Amtszeit mit einer kämpferischen Haltung, vielleicht aus Enttäuschung über seinen gescheiterten Versuch, Maduro mittels 'Peitsche statt Zuckerbrot' zu entmachten. Sein Verhalten gegenüber Venezuela erwies sich als falsch, als er die Sanktionen gegen das Land erst aussetzte und dann wieder einführte. Die Brennstoffimporte gerieten ins Stocken bei gleichzeitig starkem Anstieg der Migrationsströme. Und die Inflation und die Krise an der südlichen Grenze waren möglicherweise der Grund für die Niederlage der US-Demokraten bei den Wahlen 2024", schreibt The Hill.
"Das Weiße Haus wird sicherlich in Versuchung geraten, das syrische Szenario in Venezuela zu wiederholen – nicht im Sinne der äußeren Erscheinungsform, sondern im Hinblick auf den Sturz des Staatsführers als Erzfeind Washingtons. Offensichtlich spielte die Türkei in Syrien die Rolle des 'unmittelbaren Ausführers', aber ohne die USA wäre der Sturz Assads unmöglich", erklärte Stanislaw Tkatschenko, Professor am Lehrstuhl für Europäische Studien der Fakultät für Internationale Beziehungen der Staatlichen Universität St. Petersburg und Experte des Waldai-Klubs.
"Aber die Situation in Bezug auf Maduro und Venezuela ist anders. Das Land ist viel größer, die Palette an Instrumenten und Ressourcen für die wirtschaftliche Entwicklung ist breiter, und die Regierung ist legitimer – vor kurzem wurden dort Wahlen abgehalten. Meines Erachtens wird Washington in der ersten Phase versuchen, die Wirtschaftssanktionen gegen Caracas zu verschärfen und abwarten, was dabei herauskommt", so Tkatschenko.
"Meiner Einschätzung nach gibt es jedoch bisher nichts, was zu einem Sturz Maduros führen könnte. Im Gegensatz zu Syrien funktioniert der Staatsapparat in Venezuela relativ gut, er kontrolliert die Armee, und die Wirtschaft ist mehr oder weniger stabil. Außerdem unterhält Caracas enge Beziehungen zu Moskau und Teheran", fügt der Politologe hinzu.
"Dies steht ganz im Einklang mit Trumps Prioritäten und seinem 'America First'-Slogan. Sein Team wird sich nicht auf eine globale Pseudo-Liberalisierung konzentrieren, sondern auf die Politik in der eigenen Hemisphäre.
Kanada, Mexiko, Grönland, Panama und Venezuela passen in dieses Paradigma. Genau dort wird die US-Politik ihren Schwerpunkt haben, anstatt Geld für Afghanistan oder den Irak zu verschwenden", erklärt Konstantin Bloсhin, leitender Wissenschaftler am Zentrum für Sicherheitsstudien der Russischen Akademie der Wissenschaften.
"Dabei geht es nicht mehr nur um den 'Unterbauch' der USA, sondern um eine eher globale Absicht. Offensichtlich werden wir unter Trumps Präsidentschaft die Reinkarnation der seit 1823 in den USA geltenden Monroe-Doktrin erleben, deren Grundgedanke darin bestand, dass die gesamte Hemisphäre – Nordamerika, Südamerika und die karibischen Inseln – zur Interessensphäre Washingtons erklärt wurde", so der Gesprächspartner.
"Das extrem ölreiche Venezuela muss nach Trumps Plan zunächst einen Regimewechsel überstehen, und dann wird man versuchen, die Märkte mit riesigen Ölmengen zu übersättigen und so die US-Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Darüber hinaus will Trump die geopolitischen Konkurrenten der USA – die aus dem Ölgeschäft enorme Profite erwirtschaften – kaltstellen sowie die Golfstaaten treffen, die Trump wegen seiner proisraelischen Haltung nicht besonders mögen", prognostiziert der Analytiker.
"Aber ich glaube nicht, dass es Trump gelingen wird, seine Pläne in Bezug auf Venezuela zu verwirklichen – selbst den Sturz von Maduro wird er nicht schaffen. Dennoch wird er diese Versuche nicht aufgeben. Generell werden die USA unter Trumps Präsidentschaft eine radikalere und kompromisslosere Haltung gegenüber Venezuela, Kuba und Lateinamerika insgesamt einnehmen", betont der Experte.
"In den USA kommt mit Trump ein Team an die Macht, das gegenüber Kuba und Venezuela sehr 'falkenhaft' auftritt.
Es steht in engem Kontakt mit den in den USA ansässigen kubanischen und venezolanischen Diaspora-Gemeinden. Der künftige US-Außenminister Marco Rubio stammt aus Kuba, und in den Diaspora-Gemeinden steht man der derzeitigen Regierung in Havanna und Caracas sehr negativ gegenüber. Daher wird das Weiße Haus unter der Präsidentschaft Trumps zum Regime des maximalen Sanktionsdrucks sowohl gegen Kuba als auch gegen Venezuela zurückkehren", stimmt der Amerikanist Malek Dudakow zu.
"Das Trump-Team spürt die Bestrebungen dieses Teils der Wählerschaft, und die Kubaner und Venezolaner in den USA stimmen massenhaft für Trump. Sie hoffen, dass es in ihren historischen Heimatländern zu einem Regimesturz kommt und sie dorthin zurückkehren können, um den Machttransfer einzuleiten und die Länder unter ihre Kontrolle zu bringen", so der Experte weiter.
"Dazu gehört auch die von den USA geplante Aufhebung der Sanktionen gegen Venezuela im Gegenzug für die Aufnahme venezolanischer Migranten. Schließlich stellen diese Migranten die 'fünfte Kolonne' dar – also diejenigen, die mit Maduro unzufrieden sind. Ihre Rückkehr in ihr Heimatland könnte zu innerer Instabilität in Venezuela führen", fasst Dudakow zusammen.
Nach Meinung von Boris Meschujew, außerordentlicher Professor an der philosophischen Fakultät der Staatlichen Universität Moskau, besitzen die USA alle Hebel, um Maduro zu stürzen. "Trumps Entscheidung beruht auf dem größtmöglichen Konsens. Sie findet die Unterstützung aller Flanken seiner Regierung, seiner Stammwählerschaft — die den Slogan 'Make America Great Again' begrüßt — sowie der amerikanischen Gegner der sogenannten 'Autoritarismus-Achse', zu der beispielsweise Russland, China und der Iran gehören", erklärt der Experte.
"In den USA gibt es ein starkes Bestreben und Ehrgeiz, China aus Lateinamerika zu verdrängen. Und das Maduro-Regime ist dafür das geeignetste Instrument, da es das politisch brüchigste, instabilste und in den Augen des Westens am wenigsten legitime ist.
Ein weiteres Ziel Trumps besteht in der Gewinnung der Sympathie desjenigen Teils der lateinamerikanischen Öffentlichkeit und Politiker, der sich an den USA orientiert. Dazu gehören der argentinische Präsident Javier Milei und die Anhänger des ehemaligen brasilianischen Staatschefs Jair Bolsonaro", erläutert er.
"Der Traum von Trump und seinem Team ist, Lateinamerika als einen einheitlichen Rechtsblock im politischen Sinne zu sehen. Natürlich wären sowohl China als auch Russland strikt dagegen. Aber weder Moskau noch Peking haben genug Möglichkeiten, das Maduro-Regime zu retten. Hier hängt Trumps Erfolg eher von den USA selbst ab. Ich denke, dass alles ohne Intervention ablaufen wird und Maduro einfach durch das Zusammenwirken von politischem und wirtschaftlichem Druck gestürzt werden wird", prognostiziert der Analytiker.
"Ferner ist es wichtig, dass das Maduro-Regime keine echte Autokratie ist, sondern eine instabile Demokratie. Es stützt sich nicht auf Gewalt, sondern, sagen wir mal, auf Brutalität. Es ist genau das Regime, auf das sich die sogenannten Methoden der Farbrevolutionen am leichtesten anwenden lassen. Trotz des Scheiterns der ersten Revolution ist nicht auszuschließen, dass sie auch beim nächsten Mal erfolglos verlaufen wird", erinnert der Politikwissenschaftler.
"Vor dem Hintergrund des zunehmenden Drucks und Einflusses in Lateinamerika ist es für Russland wichtig, dass sich Trump möglicherweise auf einige andere Themen, darunter die Ukraine, zurückziehen muss. Er könnte durchaus sagen: Es gibt die Europäische Union, die der Ukraine hilft, und auch Großbritannien, mit dem Kiew ein jahrhundertealtes Partnerschaftsabkommen geschlossen hat. Kümmert euch selbst darum, denn wir setzen auf 'America First'", so der Amerikanist abschließend.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 20. Januar 2025 zuerst auf der Seite der Zeitung Wsgljad erschienen.
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Russland eröffnet Botschaften in drei afrikanischen Ländern
Während eines Briefings hat die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa bekannt gegeben, dass die russischen Botschaften in den afrikanischen Staaten Niger, Sierra Leone und Südsudan bald eröffnet werden. Die Diplomatin wörtlich:
"Im Jahr 2023 haben die russischen Botschaften in Burkina Faso und Äquatorialguinea ihre Tätigkeit aufgenommen, an der Reihe sind nun Niger und Sierra Leone, wo es um die Wiederaufnahme der Aktivitäten geht, die leider 1992 aus finanziellen Gründen eingestellt wurden. Es handelt sich auch um die Gründung einer neuen diplomatischen Vertretung in der Republik Südsudan."
Laut Sacharowa hat die Regierung Ende Dezember 2024 die entsprechenden Anordnungen unterzeichnet, die offizielle Eröffnung der Botschaften sei für die "nahe Zukunft" angesetzt.
Im November 2024 kündigte der russische Außenminister Sergei Lawrow die Eröffnung der russischen Botschaft in Nigers Hauptstadt Niamey an. Dem Chefdiplomaten zufolge sind die Parteien entschlossen, die bilaterale Zusammenarbeit auszubauen, was durch die Eröffnung der nigrischen Botschaft in Moskau bestätigt worden sei. Im Sommer 2023 wurde Nigers gewählter Präsident Mohamed Bazoum aufgrund von Korruption und Armut durch einen Militärputsch von der Macht verdrängt.
In Sierra Leone hat die russische Botschaft in Guinea eine Vertretungsfunktion und im Südsudan die russische Botschaft in Uganda.
Niger und Sierra Leone befinden sich in Westafrika, der Südsudan in Ostafrika. Letzterer entstand 2011 als Folge des Bürgerkriegs und der Teilung des Sudan.
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Chefankläger des IStGH will Haftbefehle gegen Taliban-Anführer
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) Karim Ahmad Khan hat Haftbefehle gegen Taliban-Anführer in Afghanistan beantragt. In einer offiziellen Erklärung vom Donnerstag handelt es sich im Einzelnen um den Anführer der Taliban, Hibatullah Achundsada, und den Obersten Richter des sogenannten Islamischen Emirats Afghanistan, Abdul Hakim Hakkani.
Seine Initiative begründete Khan damit, dass diese Personen "strafrechtlich für das Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Verfolgung aus Gründen des Geschlechts" verantwortlich sind. Khan sprach hierbei von einer "beispiellosen, skrupellosen und andauernden Verfolgung" von Frauen, Mädchen und LGBTQ-Menschen.
Auch diejenigen, die sich für Frauen und Mädchen einsetzten, und alle Menschen, die nicht den ideologischen Erwartungen der Taliban in Bezug auf Geschlechtsidentität entsprächen, würden in Afghanistan verfolgt, betonte der Chefankläger weiter.
Khans Anträge werden nun von den zuständigen Richtern des IStGH geprüft. Sollte die Entscheidung positiv sein, würden Haftbefehle erlassen. Alle 125 Mitgliedstaaten des Gerichtshofs müssen die Haftbefehle vollstrecken und die Betroffenen festnehmen, wenn sie in diese Länder reisen. Afghanistan hatte das Römische Statut, die vertragliche Grundlage des IStGH, im Jahr 2003 ratifiziert.
Die Taliban kamen 2021 in Afghanistan an die Macht. Seitdem gelten für Frauen und Mädchen strikte Kleidungs- und Anstandsregeln. Außerdem werden ihnen das Recht auf Arbeit und der Zugang zu Bildung verweigert.
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"Für Frieden in der Ukraine": Trump fordert von OPEC-Mitgliedern, Ölpreise zu senken
US-Präsident Donald Trump hat in seiner per Videokonferenz gehaltenen Rede auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos erklärt, er wolle die OPEC um eine Senkung der Ölpreise bitten. Das würde nach seiner Auffassung helfen, den Konflikt in der Ukraine zu beenden:
"Ich werde auch Saudi-Arabien und die OPEC auffordern, den Ölpreis zu senken. Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass sie das nicht vor der Wahl getan haben. Das ist nicht sehr nett von ihnen. Wenn der Preis gesunken wäre, hätte der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sofort ein Ende gefunden. Im Moment ist der Preis hoch genug, um diesen Krieg aufrechtzuerhalten. Sie müssen den Ölpreis senken. Dann kann man diesen Krieg beenden. Das hätten sie schon vor langer Zeit tun sollen."
Nach Angaben des Chefs des Weißen Hauses haben die Bemühungen seines Teams um eine Lösung des Konflikts in der Ukraine bereits begonnen. Trump behauptete, dass Kiew bereit sei, zu verhandeln und ein Abkommen mit Russland zu schließen.
Igor Juschkow, ein Experte der Finanzuniversität und des Nationalen Energiesicherheitsfonds, kommentierte diese Nachricht gegenüber RIA Nowosti. Er erklärte, dass Trump mit seiner Aufforderung an die OPEC, den Ölpreis zu senken, Russland im Grunde ein Ultimatum zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine stellen will. Gleichzeitig merkte er an, dass unklar ist, wie der Herr des Weißen Hauses die OPEC-Länder zur Preissenkung zwingen will.
Am Vorabend hatte der US-Staatschef bereits mit neuen Sanktionen und Zöllen gedroht, falls Moskau seine militärische Sonderoperation nicht einstellt. Trump forderte ein sofortiges Ende des Konflikts in der Ukraine und warnte vor den möglichen negativen Folgen der Fortführung der Feindseligkeiten.
Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow erklärte dazu am Donnerstag, Russland sehe in diesen Drohungen nichts Neues. Er erinnerte daran, dass Trump auch in seiner ersten Amtszeit Sanktionen bevorzugt habe, während er noch keine Signale für einen gleichberechtigten Dialog gesendet habe, zu dem Moskau bereit sei.
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Rada-Abgeordneter übergibt UNO Beweise für "SBU-Konzentrationslager"
Mitglied des ukrainischen Parlaments, der Werchowna Rada, Alexander Dubinski hat mitgeteilt, dass er den Vereinten Nationen (kurz UNO) Beweise für die Existenz eines "Konzentrationslagers" in der Zentrale des Inlandsgeheimdienst SBU übergeben habe. In der einschlägigen Mitteilung auf seinem Telegram-Kanal heißt es:
"Ich habe dem Vorsitzenden und allen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates Materialien über die Existenz eines Netzes von Geheimgefängnissen und Konzentrationslagern des SBU geschickt, in denen Andersdenkende des Selenskij-Regimes gefoltert und getötet wurden."
Im November 2024 hatte Dubinski bereits erklärt, dass es in der Zentrale des SBU in Kiew im Jahr 2022 ein Konzentrationslager gegeben habe, in dem außergerichtliche Verhöre und Folterungen durchgeführt worden seien. Er präzisierte, dass zwischen Februar und November desselben Jahres mehr als 300 Personen dieses "KZ" durchlitten hätten.
Am 22. Januar 2025 erklärte Dubinski, dass Wladimir Selenskij die tatsächliche Zahl der ukrainischen Soldaten mehrfach übertreibe. Wenn Selenskij sich weigere, mit der Russischen Föderation zu verhandeln, werde die Front binnen 100 Tagen zusammenbrechen, so der Politiker.
Dubinski ist ein ukrainischer Journalist, Fernsehmoderator, Blogger und Politiker. Im November 2023 wurde Dubinski wegen des Verdachts auf Landesverrat festgenommen. Nach Angaben des SBU soll er seit 2019 Informations- und subversive Aktivitäten im Interesse Russlands betrieben haben. Dubinski selbst meinte, er werde verfolgt, weil er Präsident Selenskij und den Leiter des Präsidialamts Andrei Jermak kritisiert habe.
In der Haft betreibt der Abgeordnete über seinen Anwalt weiterhin seinen Telegram-Kanal, in dem er im Dezember 2023 berichtete, er sei in der Haftanstalt geschlagen worden. Im Mai 2024 teilte Dubinski im Messenger mit, dass er bereits "197 Tage in der Untersuchungshaftanstalt" verbracht habe, jedoch "ohne eine einzige Ermittlungsmaßnahme", und dass er bereits zweimal verprügelt worden sei.
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de.rt.com/international/234131…
Peskow: "Hoffen, dass Trump den 80. Jahrestag des Sieges mit uns feiert"
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat den Äußerungen von US-Präsident Donald Trump widersprochen, der die Rolle der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg als "unterstützend" bezeichnet hatte. Die Hilfe sei tatsächlich von den USA gekommen, während die Sowjetunion den höchsten Preis für den Sieg über den Faschismus gezahlt habe:
"Wir werden uns immer an die Hilfe der USA während des Zweiten Weltkriegs erinnern und sie nie vergessen. Wir hoffen, dass die Amerikaner und Präsident Trump die Freude über den 80. Jahrestag des Sieges mit uns teilen werden."
Präsident Trump hatte am 22. Januar erklärt, er liebe die Russen und wolle Russland nicht schaden: "Russland hat uns geholfen, den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen, obwohl es fast 60 Millionen Menschenleben verloren hat."
Dabei habe er die geschätzten Verluste der Sowjetunion um mehr als das Doppelte übertrieben und mit der Gesamtzahl der Opfer aller Nationen im Zweiten Weltkrieg verwechselt. Zu Trumps Äußerungen sagte Peskow, er müsse dem Präsidenten in dieser Frage bei allem Respekt widersprechen.
Peskow erinnerte daran, dass zwischen Europa und Amerika ein Ozean liege und der Zweite Weltkrieg ebenso wie der aktuelle Konflikt in der Ukraine auf einem anderen Kontinent stattgefunden habe:
"Man sollte nie vergessen: Der Krieg und der Tod von Dutzenden Millionen Menschen fanden für Amerika auf einem anderen Kontinent statt. Die Hauptlast im Kampf gegen den Faschismus trug unser Land, die Sowjetunion."
Zugleich räumte Peskow ein, dass es die USA waren, die der UdSSR geholfen hätten (und nicht umgekehrt) und einen wesentlichen Beitrag zum Sieg über das nationalsozialistische Deutschland geleistet hätten. Allerdings gebe es eine wesentliche Nuance. Für sie sei der Krieg "immer ein Geschäft" gewesen.
Als Beispiel führte der Kremlsprecher den Konflikt in der Ukraine an, in dessen Verlauf die USA Gewinne erzielen, indem sie Europa teure Energieressourcen verkaufen und Aufträge zur Produktion und Modernisierung von Militärtechnik an ihre Unternehmen vergeben. Laut Peskow schaffen die Amerikaner neue Steuern und Arbeitsplätze und fördern gleichzeitig ihre eigenen Technologien.
Er wies auch darauf hin, dass Russland erst unter Wladimir Putin die Zahlungen an die USA für das Leih- und Pachtprogramm aus dem Zweiten Weltkrieg eingestellt habe.
"Auch das war ein Geschäft."
Zuvor hatte der russische Außenminister Sergei Lawrow in Gesprächen mit seinem armenischen Amtskollegen Ararat Mirsojan die armenische Führung nach Moskau eingeladen. Laut Lawrow könnte der Besuch der Delegation mit den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg im Mai verbunden werden. Darüber hinaus wurde bekannt, dass Soldaten der weißrussischen Streitkräfte an der Siegesparade am 9. Mai 2025 in Moskau teilnehmen werden.
Darüber hinaus hat Russland den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Feier des 80. Jahrestages des Sieges eingeladen. Der russische Präsidentenberater Juri Uschakow erklärte nach den Gesprächen zwischen den beiden Staatschefs, dass dieses Datum sowohl in Russland als auch in China groß gefeiert werde.
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de.rt.com/international/234055…
Russischer Schauspieler für Oscar in der Kategorie "Beste männliche Nebenrolle" nominiert
Wie am Donnerstag bekannt wurde, ist der russische Schauspieler Juri Borissow (internationale Schreibweise Yuriy Borisov) für seine Rolle in dem Film "Anora" für einen Oscar in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" nominiert, neben Kieran Culkin, Edward Norton, Guy Pearce und Jeremy Strong.
Der 1992 in einem Vorort von Moskau geborene Borissow erhielt bereits internationale Auszeichnungen unter anderem der Filmwettbewerbe in São Paulo und Valladolid für seine Rolle in den Film "Abteil Nummer 6". Für die Nebenrolle im Film "Anora" wurde er von der Los Angeles Film Critics Association ausgezeichnet und ist in mehreren weiteren internationalen Wettbewerben für einen Preis als bester Nebendarsteller nominiert.
Die Tragikomödie "Anora" wurde beim Filmfestival von Cannes 2024 mit dem Hauptpreis Goldene Palme geehrt. Es handelt sich dabei um eine US-Produktion, deren Handlung sich um die Beziehung einer Stripperin mit dem Sohn eines russischen Oligarchen dreht. Premiere in deutschen Kinos war am 31.10.2024. Borissow spielt darin "Igor", einen Handlanger des Oligarchen.
Die Liste der Nominierungen für einen Oscar führt im laufenden Jahr laut The Hollywood Reporter der Streifen "Emilia Pérez" an, der in insgesamt 13 Kategorien im Wettbewerb steht. Gut platziert im Rennen um die begehrtesten Auszeichnungen der Filmindustrie sind auch die Filme "Der Brutalist", die Bob-Dylan-Biografie "A Complete Unknown" sowie der Thriller "Konklave". "Anora" ist auch in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie", "Beste weibliche Hauptrolle", "Originales Szenario" und "Bester Schnitt" nominiert.
Die Bekanntgabe der diesjährigen Nominierungen für den Oscar 2025 war ursprünglich für den 17. Januar geplant, wurde jedoch wegen der Folgen der verheerenden Brände in Los Angeles mehrmals verschoben. Die Preisverleihung für die Sieger wird am Sonntag, den 2. März, live aus dem Dolby Theatre im Ovation Hollywood ausgestrahlt.
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Eine Kettensäge in Davos: Wie Javier Milei das WEF mit seiner Brandrede spaltete
Von Hans-Ueli Läppli
Am Donnerstagmorgen lag ein Hauch von Spannung in der Luft des Kongresszentrums in Davos. WEF-Präsident Börge Brende kündigte die Rede von Javier Milei als "Highlight" des Tages an.
Wer Milei kennt, wusste: Das wird kein gewöhnlicher Auftritt. Doch was folgte, war weniger eine Diskussion über die Zukunft der Weltwirtschaft als ein wütender Frontalangriff auf die Fundamente des westlichen Systems.
Milei, der eigenwillige Ökonom, der mit zerzauster Mähne und schrillen Parolen 2023 zum argentinischen Präsidenten gewählt wurde, ist bekannt für Inszenierungen. Damals führte er im Wahlkampf eine Kettensäge mit sich, ein Symbol für seine Versprechen, den Staatsapparat radikal zu stutzen. An diesem Donnerstag schien er das Symbolische zur Realität zu machen. Seine Worte zerschnitten den Saal mit der Schärfe einer Klinge:
"Die Welt steht an einem Scheideweg – und die westliche Elite führt uns in den Abgrund."
Er begann seine Rede mit einem Rückblick. Vor einem Jahr sei er der einsame Rufer gewesen, der in Davos Wahrheiten über den Westen aussprach. Damals hätten ihn alle belächelt, ignoriert, vielleicht sogar gemieden.
Heute jedoch, so erklärte er mit einem Anflug von Triumph, sei er nicht mehr allein.
"Meine geliebten Freunde Giorgia Meloni, Viktor Orbán, Donald Trump – sie alle verstehen mich. Wir kämpfen für die Freiheit."
Mileis Rhetorik wurde bald zum Sturm. Statt über seine Wirtschaftspläne zu sprechen, richtete er sich gegen das, was er die "Epidemie des Wokeismus" nannte – eine Seuche, die, wie er sagte, die westliche Welt durchdringe. Radikaler Feminismus, Inklusion, Abtreibung, Klimaschutz – all das sei Teil einer marxistischen Agenda, die die Gesellschaft kontrollieren wolle.
Seine Stimme hob sich, als er den vermeintlichen Untergang der westlichen Welt heraufbeschwor.
"Alles, was über den Schutz von Leben, Freiheit und Eigentum hinausgeht, ist ein Werkzeug der politischen Klasse, um die Macht an sich zu reissen", rief er in den Saal.
Die wenigen Anhänger, die Milei begleiteten, klatschten begeistert, doch die Mehrheit des Publikums blieb stumm.
Der Kontrast war unübersehbar. Während einige seiner Anhänger jubelten, herrschte bei den übrigen Zuhörerinnen und Zuhörern im Raum eine fast greifbare Ratlosigkeit. Hier war ein Mann, der gekommen war, um nicht nur Kritik zu üben, sondern die Grundwerte des Forums – Dialog, Zusammenarbeit, Inklusion – radikal in Frage zu stellen.
Und Milei schien sich der Wirkung seiner Worte bewusst zu sein. "Freiheit, Freiheit, Freiheit – verdammt!", schloss er seine Rede, die Faust in die Luft gereckt. Dann folgte eine der merkwürdigsten Szenen dieses Weltwirtschaftsforums. Anstatt, wie sonst üblich, eine Diskussion zu eröffnen, eilte die Moderatorin zu Milei, bedankte sich knapp und führte ihn von der Bühne. Kein Gespräch, keine Nachfragen.
Kaum hatte Milei den Raum verlassen, begann das Tuscheln. Für seine Anhänger war er der unerschrockene Freiheitskämpfer, der die Wahrheit sprach, die sich niemand sonst auszusprechen traute. Für andere hingegen war sein Auftritt ein Angriff auf die Grundprinzipien, die das Weltwirtschaftsforum überhaupt erst möglich machen.
Milei hatte seine Bühne genutzt, um zu polarisieren – und das mit voller Absicht. Ob man ihn bewundert oder ablehnt, eines ist sicher: Dieser Auftritt wird nicht so schnell in Vergessenheit geraten. Und Davos wird noch lange über die Kettensäge aus Buenos Aires sprechen.
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Rutte in Davos: Verwirrung über Geografie des Ukraine-Konflikts
Am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos zeigte sich NATO-Generalsekretär Mark Rutte verwirrt über die Richtung der Offensive in der Zone der russischen Militäroperation. Der Chef des Militärbündnisses erklärte, die Front bewege sich "in die falsche Richtung, nach Osten", während sie sich tatsächlich nach Westen verlagert. Rutte realisierte seinen Fehler jedoch nicht und fuhr mit seiner Rede fort:
"Solange sich die Front in die falsche Richtung bewegt, bewegt sie sich nach Osten. Wir müssen die Hilfe für die Ukraine erhöhen und nicht verringern. Wir müssen die Richtung des Konflikts ändern."
Ruttes Fehler war jedoch kein bloßer Versprecher. Nur eine Minute später bestätigte er seine Orientierungslosigkeit, als er über die finanziellen Probleme der Abschreckung an der "westlichen" Flanke der NATO im Falle einer Niederlage der Ukraine sprach – obwohl die westliche Flanke der NATO die USA sind:
"Wenn die Ukraine verliert, braucht die NATO nicht Milliarden, sondern Billionen Dollar. Dann wird uns die Wiederherstellung der Abschreckung im Westen der NATO viel mehr kosten als alles, was wir bisher erörtert haben."
Zudem forderte Rutte, weniger über einen Waffenstillstand zu sprechen und mehr Waffen an Kiew zu liefern. Er warnte davor, einen Waffenstillstand zu den Bedingungen Moskaus zu akzeptieren. Der Konflikt sei, so Rutte, "nicht europäisch, sondern geopolitisch", da "Russland, China, Iran und Nordkorea alle zusammenarbeiten".
Bereits davor hatte der Generalsekretär den Ukraine-Konflikt kommentiert. Er erklärte, dass die russischen Truppen nicht nachließen, egal was die "ukrainischen Freunde" der NATO versuchten. Später sagte er, die Zahl der Toten während der militärischen Sonderoperation habe inzwischen eine Million überschritten. Jede Woche, so Rutte, würden auf beiden Seiten mehr als 10.000 Menschen getötet oder verletzt.
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Medien: Zwei Arten von NATO-Sicherheitsgarantien für die Ukraine möglich
Die NATO-Länder werden sich verpflichten, der Ukraine nach dem Waffenstillstand im Konflikt mit Russland über viele Jahre hinweg umfangreiche wirtschaftliche und militärische Hilfe zukommen zu lassen, und schließlich wird dem Land der Beitritt zum Bündnis gestattet werden; Diese Bedingungen könnten die erste Option für westliche Sicherheitsgarantien für Kiew darstellen, schrieb Foreign Policy (FP) unter Berufung auf einen hochrangigen westlichen Beamten.
Bei der zweiten Option würde die Ukraine sofort unter Artikel 5 des NATO-Vertrags fallen, der eine kollektive Verteidigung vorsieht, um Russland von einer weiteren Militäroperation abzuhalten.
Es sei unwahrscheinlich, dass Russland dem zweiten Szenario zustimmen werde, räumte der FP-Gesprächspartner ein, während die erste Option de facto eine Fortsetzung des Status quo bedeuten würde.
Die Ukraine ist nicht bereit, mit Russland zu verhandeln, ohne zuvor Sicherheitsgarantien von den USA zu erhalten. Kiew verlangt, dass die westlichen Partner detailliert beschreiben, "welche militärischen Mittel sie einsetzen werden, um die Ukraine im Falle eines erneuten Angriffs zu verteidigen".
Russland sei nicht gegen eine Diskussion über Sicherheitsgarantien für die Ukraine, aber erst dann dazu bereit, wenn es seine eigene Sicherheit gewährleistet sehe, erklärte Präsident Wladimir Putin. Moskau lehnt eine Integration der Ukraine in die NATO kategorisch ab und weist darauf hin, dass dies "zusätzliche Spannungen auf der internationalen Bühne" verursachen würde.
US-Präsident Donald Trump hat die Bedingungen des Abkommens, das er mit Moskau und Kiew zu schließen gedenkt, nicht bekannt gegeben. Ende Januar warnte er Russland, es solle den Bedingungen des Abkommens zustimmen, da ansonsten russische Exporte mit Sanktionen und hohen Zöllen belegt würden. Der Kreml sah in seinen Worten nichts Neues und erklärte, er beobachte die Rhetorik des neuen US-Präsidenten genau.
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WEF: Trump plant Gespräche mit Putin – "Dieser Krieg muss enden"
US-Präsident Donald Trump hat in seiner Rede beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos am 23. Januar 2025 erneut seine Bereitschaft betont, sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen, um den fast drei Jahre andauernden Ukraine-Konflikt zu beenden.
Trump erklärte, er wolle sich "wirklich gerne bald mit Präsident Putin treffen, um diesen Krieg zu beenden". Dabei betonte er, dass es ihm nicht um wirtschaftliche oder andere Interessen gehe, sondern um das Ende eines "Gemetzels", bei dem Millionen von Menschenleben verschwendet werden.
"Ich würde wirklich gerne bald Präsident Putin treffen und diesen Krieg beenden. Und das nicht aus wirtschaftlicher Sicht oder aus einem anderen Grund. Es geht darum, dass Millionen von Leben verschwendet werden. Wunderschöne junge Menschen werden auf dem Schlachtfeld erschossen."
Bereits vor seiner Amtseinführung hatte Trump angekündigt, den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden nach Amtsantritt beenden zu wollen. Seine Berater räumen jedoch ein, dass eine Lösung Monate dauern könnte.
Auf die Frage, ob bis zum nächsten WEF in einem Jahr ein Friedensabkommen erreicht werden könne, antwortete Trump ausweichend:
"Das müssen Sie Russland fragen."
Dennoch zeigte er sich optimistisch, dass die Bemühungen der USA um eine diplomatische Lösung nun "hoffentlich im Gange" seien.
Internationale Beobachter reagieren gemischt auf Trumps Vorstoß. Während einige die Initiative als Hoffnungsschimmer für ein Ende des Blutvergießens sehen, befürchten andere eine Schwächung westlicher Positionen, sollte Trump zu weitreichenden Zugeständnissen gegenüber Moskau bereit sein.
"Es ist ein Gemetzel. Junge Menschen werden in diesem Krieg getötet, und Städte werden Gebäude für Gebäude zerstört. Wir sollten das wirklich stoppen."
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob und wann es tatsächlich zu einem Treffen der beiden Staatschefs kommt und ob Trumps diplomatische Offensive den ersehnten Frieden bringen kann – oder ob es bei Ankündigungen bleibt.
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Aschaffenburg: Mord durch Gleichgültigkeit
Ja, da ist eindeutig etwas faul in Unterfranken. Denn wenn dieser Afghane, der in Aschaffenburg ein Kleinkind erstochen hat, schon in Deutschland war, hätte er in der Psychiatrie sitzen müssen und nicht durch einen Park laufen.
Natürlich, eigentlich hätte er gar nicht in Deutschland sein sollen. Inzwischen heißt es, sein Einreiseweg 2022 sei über Bulgarien, Italien und Frankreich verlaufen, also drei EU-Länder; und er sollte Ende vergangenen Jahres nach Bulgarien abgeschoben werden. Was nicht erfolgt ist, wie so oft. Hätte man ihn an der deutschen Grenze an der Einreise gehindert – nun ja, wäre das üblich, hätte das Frankreich auch getan, oder schon Italien, und er wäre in Bulgarien geblieben.
Aber das ist gar nicht der Punkt. Der Punkt ist vielmehr, wie viele bürokratische und politische Fehlleistungen diesem schrecklichen Angriff auf eine Gruppe kleiner Kinder vorausgingen und dazu beigetragen haben.
Zurück zur Psychiatrie in Unterfranken. Die hatte schon einmal komplett versagt, auf sehr ähnliche Art und Weise, 2021 bei dem Somalier, der dann in Würzburg drei Menschen tötete. Auch er war zuvor bereits durch Gewalttaten aufgefallen; seine letzte Einweisung in die Psychiatrie erfolgte, weil er sich zu jemandem ins Auto setzte und sich weigerte, wieder auszusteigen. Das war im Januar 2021, aber wenige Tage vor den Morden entließ er sich selbst, was ging, weil angeblich keine Anzeichen für Eigen- oder Fremdgefährdung vorlagen.
Der Mann, der nun die Morde in Aschaffenburg begangen hat, wurde, das hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann gestern gesagt, dreimal wegen Gewalttaten eingewiesen und wieder freigelassen. Es gibt Aussagen aus der Unterkunft, in der er lebte, im Internet, wonach er zuletzt im August 2024 eine ebenfalls dort lebende Ukrainerin mit einem Messer angegriffen und verletzt hat. Mehrere Bewohner dort hielten ihn fest, bis die Polizei eintraf. Das Festhalten ist dabei ganz wörtlich zu verstehen – sie drückten ihn auf den Boden.
Man kann sich durchaus vorstellen, warum er nicht in der Psychiatrie behalten wurde. Der einfachste Grund ist materieller Natur – es ist wesentlich teurer, ihn dort zu behalten, als ihn in die Unterkunft zurückzuschicken. Allerdings würde vermutlich jeder Psychiater bestätigen, dass eine derartige Umgebung schon für psychisch stabile Menschen eine schwere Belastung ist. Enger Raum, keine Privatsphäre, viele Menschen aufeinander, die vermutlich auch Bad und Toilette teilen und die zu großen Teilen nicht einmal miteinander reden können, weil sie aus vielen verschiedenen Ländern stammen. Die alle miteinander im Grunde kaum Aussicht darauf haben, eine Wohnung zu finden oder eine gesicherte Existenz.
Das sind nicht die Voraussetzungen, um jemanden zu stabilisieren, der ohnehin psychisch krank ist. Wenn sich all die Migrationsbefürworter mal ganz persönlich vorstellen würden, auch nur ein halbes Jahr unter solchen Umständen leben zu müssen, würden sie vielleicht darüber nachdenken, was das mit Menschlichkeit zu tun haben soll, Menschen ins Land zu holen, um sie dann in Notunterkünften zu halten. Nein, es sind hervorragende Voraussetzungen dafür, dass jeder, der ohnehin einen Knacks weghat, am Ende völlig durchdreht. Denn das, was diese überwiegend jungen Männer wollen, mit allen Illusionen, ist eine Zukunftsperspektive; die gibt es aber in Deutschland derzeit nicht, nicht einmal für Eingeborene.
Tatsächlich wäre es vermutlich diesen vielen jungen Männern gegenüber menschlicher, ihnen ein Grundstück zuzuteilen, ein paar Zelte hinzustellen, Baumaterial abzuladen und zu sagen: Baut euch was. Oder diese ganzen Unterkünfte weitgehend in Selbstverwaltung betreiben zu lassen, mit einem monatlichen Budget. Aber das würde ja die Zahl der Möglichkeiten verringern, daran zu verdienen, bei der Essenslieferung, der Hausreinigung, dem Sicherheitsdienst ...
Der kleine Junge, der erstochen wurde, war übrigens auch Migrant. Auch den Migranten gegenüber wird das Sicherheitsversprechen des Staates nicht eingehalten. Die sind genauso wenig begeistert wie biodeutsche Eltern, wenn es an der Schule, die ihre Kinder besuchen, zu Messerstechereien kommt oder wenn immer größere Teile der Städte zu unsicheren Orten werden. Das ist eine der großen Lebenslügen der grünen Grenzöffner, dass diejenigen, die schon länger in Deutschland sind, das toll finden, wenn man jeden über die Grenze und jeden Irren herumlaufen lässt. Das tun sie nämlich nicht. Im Gegenteil.
Und hat man dem Täter damit einen Gefallen getan, dass man die Gesellschaft und ihn selbst nicht vor dieser Tat bewahrt hat? Wenn er wirklich zu Sinnen kommt, wenn wir uns vorstellen, das sei ein psychotischer Schub gewesen, und er habe auch Momente, in denen er ein Gewissen hat, wie wird es ihm damit ergehen, für den Rest seines Lebens zu wissen, dass er ein unschuldiges Kind erstochen hat?
Ja, er ist nicht allein schuld, da gab es auf dem Weg viele Beteiligte. Am 9. Dezember wurde er unter Betreuung gestellt. Das heißt, es war klar und gerichtlich bestätigt, dass er seine Entscheidungen nicht allein treffen kann. Bei dieser Sachlage hätte die Betreuerin für seine Einweisung sorgen können. Allerdings gibt es auf dem Markt dieses Berufs genau zwei Sorten: Es gibt zum einen Betreuer, die für so viele Fälle wie möglich nur das absolute Minimum tun, um damit ein gutes Einkommen zu erzielen. Und zum anderen gibt es Betreuer, die sich wirklich engagiert um ihre Klienten kümmern, aber total überlastet sind. Zu welcher Sorte die Betreuerin gehörte, die das Amtsgericht Aschaffenburg dem Täter zuwies, ist bisher nicht auszumachen. Aber auch an diesem Punkt stellt sich die Frage: Was hätte getan werden können und wurde nicht getan?
Allerdings, den allergrößten Anteil hat diese elende deutsche Heuchelei. Diese penetrante, falsche Simulation des Guten. Die völlige Unfähigkeit, die wirklichen Verhältnisse auch nur anzusprechen oder auch nur einen einzigen Fehler rückgängig zu machen.
Nur ein kleines Beispiel: In München läuft gerade eine politische Debatte darüber, ob man nicht für die Vergabe von Sozialwohnungen vom Stadtrat aus vorgeben solle, dass auch Deutsche und Menschen, die eine Arbeit haben, Wohnungen erhalten. Alle beteiligten Parteien tun so, als gäbe es da etwas zu entscheiden, und es gibt auch Proteste, man dürfe nicht einen Teil der auf dem Wohnungsmarkt Benachteiligten gegen den anderen ausspielen.
Aber die ganze Nummer ist völlig irreales Theater. Nicht nur, weil es hier um gerade einmal 400 Wohnungen geht, die pro Jahr vergeben werden können. Die aktuelle Zahl der Wohnungslosen in München: 11.000. Bei der Menge der zur Verfügung stehenden Wohnungen bräuchte es 27 Jahre und sechs Monate, um sie unterzubringen – ohne jeden Zuzug.
Nein, es gibt eine gesetzliche Regelung, die in diesem Zusammenhang geradezu hochgiftig ist. Asylbewerbern kann für einen Zeitraum von drei Jahren ein Wohnsitz zugewiesen werden. Eingeführt wurde dies noch unter der Regierung Merkel, weil ansonsten die meisten sich in einigen wenigen Großstädten konzentriert hätten. Es gibt aber eine Rückwirkung dieser Regel – weil sie sich ihren Wohnort nicht aussuchen können, sind die Kommunen verpflichtet, sie unterzubringen. Bei anderen Wohnungslosen, ob nun biodeutsch oder nicht, selbst wenn sie an diesem Ort geboren wurden und dort ihr ganzes Leben verbrachten, gibt es keine derartige Verpflichtung – weil sie ja woandershin gehen könnten.
In der Praxis heißt das, jede Diskussion über irgendwelche Stadtratsvorgaben zur Vergabe von Wohnungen ist überflüssig, weil es eine Vorgabe durch ein Bundesgesetz gibt, die lautet: Erst einmal müssen die Flüchtlinge untergebracht werden. Ob es jetzt einen anderslautenden Beschluss des Münchner Stadtrats gibt oder nicht, ist völlig egal. Das ist nur ein Zirkus, in dem so getan wird, als gäbe es etwas zu verteilen und etwas zu entscheiden.
Der Einzige, der diese rechtlichen Zusammenhänge je auch nur erwähnt hat, war der Tübinger Bürgermeister Boris Palmer. Sicher mit ein Grund, warum er und die Grünen miteinander nicht mehr klarkamen.
Schon 2016 gab es einen anderen Vorfall in der Nähe von Würzburg. Ein 17-jähriger Afghane, ebenfalls als Flüchtling nach Deutschland gekommen, verletzte in einem Zug fünf Menschen schwer mit einer Axt. Die Pflegefamilie, bei der er untergebracht war, und die Flüchtlingsbetreuer beteuerten alle, was für ein netter Junge er doch gewesen sei. In seinem Zimmer hatte er eine selbst gemalte IS-Fahne. Aber es gab damals einige Ungereimtheiten, die Anlass zu der Vermutung gaben, dass er zu der Tat erpresst wurde, durch eine Bedrohung seiner Familie. Fragen konnte man ihn nicht mehr, er wurde von der Polizei erschossen. Doch man muss feststellen, dass er letztlich im Stich gelassen wurde; dass da offenbar niemand war, dem er wirklich vertraute.
Das Gute ist in vielen Fällen eben nicht das Nette. Das lernt man aber erst, wenn man sich mit dieser Frage auch wirklich auseinandersetzt. Nehmen wir doch einmal die Zeltstädte in den USA, und dann diese ganzen woken, selbstherrlichen "Guten", die sich einen Teufel darum scheren, die sich trotzdem für ganz toll und menschlich halten, weil sie für Transgender-Toiletten sind, es ihnen aber am Allerwertesten vorbeigeht, wenn Tausende auf der Straße hausen und dort zugrunde gehen. Das hat ebenso wenig mit dem Guten zu tun wie die Gleichgültigkeit, mit der in Deutschland längst Hunderttausende in irgendwelchen Unterkünften abgestellt werden, während sich die Verantwortlichen in der Menschlichkeit ihrer Migrationspolitik sonnen. Und dann, damit die Sache rund wird, auch noch immer mehr Geld in Waffen für die Ukraine stecken, damit dort noch ein paar Zehntausend mehr in den Schützengräben verenden.
Nein, im Grunde müsste man schon aus einem ganz einfachen Grund die Grenzen für Asylbewerber schließen: um mit dem ganzen Sumpf der Geschäftemacherei aufzuräumen, die drum herum entstanden ist, von den Flüchtlingsanwälten über die Eigentümer der Unterkünfte bis zu den Wohlfahrtskonzernen. Weil dem anders wohl nicht mehr beizukommen ist. Ist ja auch irgendwie praktisch. Otto Normalverbraucher wird schön unter Druck gehalten, die Mieten steigen weiter, und eine ganze Menge Steuergeld, das eigentlich dazu dienen könnte, die nötigen Wohnungen zu bauen oder das Bildungssystem wieder auf Vordermann zu bringen, wird umgeleitet.
Das ist nämlich auch ein Punkt in diesem ganzen System – diese ganze Branche der Flüchtlingsanwälte. Anwälte für Sozialrecht kann man mit der Lupe suchen, und für solche Fälle Prozesskostenhilfe zu erhalten ist fast unmöglich. Dabei gäbe es, etwa im Zusammenhang mit den Krankenkassen, ungeheuer viel zu tun. Aber die Flüchtlingsanwälte werden nicht nur über Prozesskostenhilfe, sondern auch über NGOs finanziert; in diesem Bereich lässt sich also erheblich besser verdienen. Das soll jetzt nicht heißen, dass es keine anwaltliche Vertretung für Flüchtlinge geben sollte; aber es sollte sie für alle Armen gleichermaßen geben, und natürlich muss man Entwicklungen vermeiden, die sich selbst verstärken – es gibt viel zu viele in Deutschland, die ein materielles Interesse daran haben, dass der Zustrom erhalten bleibt. Solange das alles nicht offen auf dem Tisch liegt, bleibt jede politische Debatte zu diesem Thema eine Farce.
Kein einziger der mittlerweile unzähligen Fälle, in denen die Einwanderung in einer Katastrophe endete, hat zu einem wirklichen Nachdenken geführt. Es geht immer um nett oder nicht nett. Es geht nie darum, was denn das Gute wäre. Es war nett und gleichgültig, den Aschaffenburger Täter nicht in der Psychiatrie zu behalten. Der Preis dafür waren – wieder einmal – zwei Menschenleben.
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CDU-Chef Merz: IStGH-Haftbefehle gelten nur für Despoten, nicht für Demokraten
Vor dem Hintergrund des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen Benjamin Netanjahu hat CDU-Chef Friedrich Merz eine Festnahme von Israels Ministerpräsidenten im Falle eines Deutschland-Besuchs als "unvorstellbar" bezeichnet.
Er werde "alles tun", um "eine entsprechende Vollstreckung dieses Spruchs des Internationalen Strafgerichtshofs abzuwenden", sagte der Kanzlerkandidat der Union am Donnerstag in Berlin bei einer Veranstaltung der Körber-Stiftung.
Der Gerichtshof wirft Netanjahu Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vor. Als Vertragsstaat des IStGH müsste Deutschland den israelischen Regierungschef festnehmen, sollte er deutschen Boden betreten.
Als der IStGH im Sommer 2023 gegen Wladimir Putin wegen der angeblichen Verschleppung von Kindern aus besetzten Gebieten in der Ukraine erlassen hatte, hatte Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt, dass dieser auch vollstreckt werden würde, sollte der russische Präsident deutschen Boden betreten.
"Der Internationale Strafgerichtshof ist die richtige Institution, Kriegsverbrechen zu untersuchen. Und es ist so, dass niemand über Recht und Gesetz steht", sagte der Kanzler damals.
Und auch als der Strafgerichtshof im Mai letzten Jahres den Haftbefehl gegen Netanjahu erlassen hatte, blieb die Bundesregierung bei dieser Haltung. "Ja, wir halten uns an Recht und Gesetz", sagte damals Regierungssprecher Steffen Hebestreit zu der Frage, ob Deutschland den Haftbefehl gegen Netanjahu auch vollstrecken würde.
Merz bezeichnete es seinerzeit als "Skandal", dass die Bundesregierung beabsichtigt, sich an ihre internationalen Verträge zu halten. Die Frage von Kriegsverbrechen spielt in den Augen des CDU-Chefs dabei keine Rolle. Wichtig sei nur, wer diese begeht.
"Der Internationale Strafgerichtshof ist eingerichtet worden, um Despoten und autoritäre Staatsführer zur Rechenschaft zu ziehen, nicht um demokratisch gewählte Regierungsmitglieder festzunehmen", sagte Merz damals.
Und er ist bei dieser Haltung geblieben. Wie er am Donnerstag sagte, seien die Vereinbarungen im sogenannten Römischen Statut des Gerichtshofs "schwer anwendbar auf demokratische Staaten mit demokratisch legitimierten Regierungen". Ursprünglich sei das Statut "ganz anders ausgerichtet" gewesen und habe sich "auf autoritäre Staaten" bezogen.
Selbst wenn der Strafgerichtshof völkerrechtlich eine formal zutreffende Entscheidung getroffen habe, sei es politisch aus seiner Sicht aber "unvorstellbar, dass ein Ministerpräsident aus Israel Deutschland oder andere Länder der Europäischen Union nicht mehr besuchen kann, weil er hier vor der Gefahr steht, möglicherweise verhaftet zu werden", so Merz.
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Kalte Dusche für Trump-Fans
Von Sergei Strokan
Nur wenige Tage nach dem Amtsantritt als 47. Präsident der USA hat Donald Trump seinen eigenen "Krieg und Frieden" geschrieben – ein Dutzend eilig verfasster Zeilen über den Zweiten Weltkrieg, über die Ukraine und über die Wahl, vor die er Russland stellen will.
Dieses Manifest beginnt mit vielversprechenden Worten: "Ich habe nicht vor, Russland zu schaden. Ich liebe das russische Volk und hatte immer ein gutes Verhältnis zu Präsident Putin." Insgesamt kann diese Erklärung von Trump nicht als offen russophob angesehen werden.
Hätten Kaja Kallas, Ursula von der Leyen oder Andrzej Duda, dessen Großvater während des Zweiten Weltkriegs in einer ukrainischen Schutzmannschaft in Weißrussland gedient hat, ihren eigenen "Krieg und Frieden" geschrieben, wäre in ihren Aufsätzen über Russland jedes Wort mit Gift getränkt.
Dennoch wird Trumps Schreiben zu einer kalten Dusche für all jene in Russland, die an Trump während seiner ersten Amtszeit geglaubt hatten und bitter enttäuscht wurden, doch heute wieder bereit sind, das Vergangene zu vergessen und Trump 2.0 eine Chance zu geben.
Leider zeigt sich Trump bisher genauso wie vorher. Während er Russland dankt, behauptet er sogleich, dass es die USA waren, die den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätten, wogegen Russland ihnen nur "geholfen" habe.
Es stellt sich also heraus, als ob das sowjetische Volk, das dem Hitlerismus das Genick brach, lediglich den USA Unterstützung geleistet hat. Diese für jeden Russen äußerst beleidigende Anmerkung sieht nicht wie ein Versprecher aus.
Bereits vor fünf Jahren hatte Trump während seiner Rede anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Endes des Zweiten Weltkriegs diese These verkündet und behauptet, dass "der Siegestag über Japan das Ende des tödlichsten Konflikts in der Geschichte der Menschheit und einen endgültigen Triumph der amerikanischen Freiheit" kennzeichnen würde.
Doch all das ist nicht verwunderlich und sehr amerikanisch – zu glauben, dass die USA seit dem Moment ihrer Gründung zum Hauptantrieb der Weltgeschichte wurden und dass es gar nicht anders sein könne.
Allerdings ist das Wichtigste, was an Trumps Post schockiert, gar nicht seine demonstrative und vorhersehbare Arroganz in geschichtlichen Fragen.
Während er über die Ukraine-Krise spricht, versucht Trump faktisch, Russland zu erpressen. Als er behauptet, Russland nicht nur "einen sehr großen GEFALLEN" (a very big FAVOR) zu tun, schreibt er nicht nur das Wort GEFALLEN in Großbuchstaben, sondern warnt auch, dass es Russland böse ergehen könne, sollte es nicht bald einen Frieden mit der Ukraine schließen. Er, Donald Trump, werde auf die russische Wirtschaft eine solche Lawine an Sanktionen hinabgehen lassen, dass alle bisherigen Strafmaßnahmen harmlos erscheinen würden.
Diese Erklärung von Trump zeigt, dass er den Einstellungen und Herangehensweisen seiner ersten Amtszeit der Jahre 2017 bis 2021 treu bleibt und das gleiche Streben nach schnellen, einfachen Lösungen demonstriert, deren Bedingungen ausschließlich er zu bestimmen hat.
Dabei steht vor uns nicht ganz der gleiche Donald Trump, den wir vorher beobachtet haben. Anscheinend glaubt er inzwischen, ins Weiße Haus zurückgekehrt zu sein, nicht nur um die USA zu verwalten, sondern auch, um Weltgeschichte zu schreiben, über Länder und Völker zu herrschen und der oberste Richter in allen Angelegenheiten der Welt zu sein.
Es gibt allen Grund anzunehmen, dass Trump die "Grundursachen des ukrainischen Konflikts" herzlich egal sind. Dagegen bezeichnete Russlands Präsident Wladimir Putin die Beseitigung dieser Ursachen am Tag von Trumps Amtsantritt als wichtigste Aufgabe.
Daher wird Trumps "Krieg und Frieden", den er eilig mit seinem linken Fuß geschrieben hat, nichts ändern. Die Geschichte wird nicht von Amerikas linkem Fuß, sondern von Russlands rechter Hand geschrieben.
Übersetzt aus dem Russischen. Verfasst am 23. Januar speziell für RT.
Sergei Strokan, geboren 1982 im Gebiet Dnjepropetrowsk in der heutigen Ukraine, ist ein russischer Journalist und Schriftsteller.
Mehr zum Thema – Trumps Exekutivbefehle verraten seine politischen Prioritäten
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Kallas widerspricht Trump: EU leistet größte Auslandshilfe für die Ukraine
Die EU-Außenbeauftragte und die frühere estnische Regierungschefin Kaja Kallas hat US-Präsident Donald Trump widersprochen, der behauptet hatte, die EU sei bei der Hilfe für die Ukraine hinter den USA zurückgeblieben. Außerdem hat Kallas darauf bestanden, dass die EU einen Sitz am Tisch haben müsse, wenn die Zeit für Friedensgespräche und der Beilegung des Konfliktes gekommen sei.
Trump hatte behauptet, Washington habe der Ukraine mehr Hilfe geleistet als Europa. "Ich bin der Meinung, dass die Europäische Union viel mehr zahlen sollte, als sie es jetzt tun. Wir sind mit 200 Milliarden US-Dollar mehr beteiligt als die Europäische Union", hatte er gesagt.
"Nach meiner Rechnung haben wir der Ukraine mehr als 134 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Damit sind wir der größte internationale Spender", erklärte Kallas der Nachrichtenagentur Reuters.
Zudem sei wichtig, dass die EU bei den Friedensgesprächen zur Beendigung des Krieges einbezogen werde. Denn manche EU-Beamte haben die Besorgnis geäußert, dass Trump versuchen könnte, eine Vereinbarung direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erzielen. "Egal welche Verhandlungen oder Vereinbarungen zwischen Russland und der Ukraine getroffen werden, das betrifft auch Europa", betonte Kallas und fügte hinzu: "Nichts über Europa ohne Europa."
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de.rt.com/europa/234067-kallas…
Trump ernennt Ex-Fast-Food-Chef zum EU-Botschafter
US-Präsident Donald Trump will den Ex-Manager einer Burgerkette zum Botschafter bei der Europäischen Union machen. Andrew Puzder sei ein "erfolgreicher Anwalt, Geschäftsmann, Wirtschaftskommentator und Autor", schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social.
Als Chef des Mutterkonzerns der Schnellrestaurant-Ketten Hardee’s und Carl’s Jr. habe Puzder "das Unternehmen aus ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten geführt und es ihm ermöglicht, zu überleben, finanziell sicher zu werden und zu wachsen", erklärte Trump auf Truth Social weiter.
Puzder war während Trumps erster Amtszeit als Arbeitsminister nominiert worden, zog seine Kandidatur jedoch zurück, da man befürchtete, er könne im Senat nicht genügend Stimmen für eine Bestätigung erhalten. Auch als Botschafter muss Puzder vom Senat bestätigt werden – dort haben Trumps Republikaner die Mehrheit.
Puzder ist ein regelmäßiger Gast bei Trumps Haus- und Hofsender Fox News und unterstützt Trump seit langem. Als Chef der Burgerkette CKE Restaurants hatte sich Puzder gegen Regulierungen und den Mindestlohn ausgesprochen. Zuletzt hatte er die EU wiederholt für ihre Handelsüberschüsse mit den USA kritisiert und mit Strafzöllen gedroht. So könnte auch Puzders Mission sich hauptsächlich auf Wirtschafts- und Handelsfragen konzentrieren.
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Kreml bestätigt Kontakt mit US-Blogger wegen Putin-Interview
Die russische Präsidialverwaltung stehe in Kontakt mit dem US-Journalisten und -Podcaster Lex Fridman, es gebe aber noch keine konkreten Vereinbarungen für ein Interview mit Präsident Wladimir Putin, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag.
"Wir sind in Kontakt mit ihm. Er hat sich an uns gewandt und gesagt, dass er nach Moskau kommen will. Er stammt ja aus unserer Region. Er wollte die Möglichkeit eines Gesprächs mit dem Präsidenten erörtern."
Fridman sei sich bewusst, dass das Interview nicht in naher Zukunft stattfinden werde. "Aber er wird einer derjenigen sein, die wir dem Präsidenten vorschlagen werden", erklärte Peskow. "Auf jeden Fall würden wir uns über seinen Besuch in Moskau freuen."
Fridman hatte diese Woche angekündigt, dass er nach Moskau reisen und mit Putin sprechen wolle. Seine Aufgabe sei es, den Frieden im Ukraine-Konflikt zu fördern. Donald Trump sei die richtige Person, um beide Länder zum Frieden zu führen, da er von den führenden Politikern der Welt respektiert werde. "Ich glaube, dass sowohl Selenskij als auch Putin Angst vor Trump haben. Und er ist ein großartiger Kandidat, um Frieden zu schaffen, weil sie alle glauben, dass Trump sonst verrückte Dinge tun könnte", sagte Friedman.
Fridman hatte Anfang des Monats ein dreistündiges Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten geführt. Anschließend kritisierte er seinen Gesprächspartner und zeigte sich enttäuscht darüber, dass Wladimir Selenskij die Gelegenheit nicht genutzt habe, "Verhandlungsbereitschaft" zu signalisieren, sondern stattdessen "grobe Worte" gegen Putin gerichtet habe. Fridman sagte, er verstehe den Wunsch der Ukraine nach Gerechtigkeit, glaube aber, dass Verhandlungen Kompromisse erfordern, um weitere Opfer und Leid zu vermeiden.
Fridman (eigentlich Alexei Fedotow) wurde in der Sowjetunion geboren, im heutigen Tadschikistan. Im Jahr 2018 startete er einen Podcast und konzentrierte sich zunächst auf IT und künstliche Intelligenz, doch in den letzten Jahren begann er, Gäste aus verschiedenen Bereichen einzuladen, darunter auch Politiker. Friedman hat bereits Trump, Elon Musk, den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und den Rapper Kanye West interviewt.
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