Moskau: Gewalt wird die Krise im Südsudan nicht lösen


Die eskalierende Gewalt im Südsudan könne nicht mit militärischer Gewalt gelöst werden, warnte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Die Zusammenstöße zwischen den Regierungstruppen des ostafrikanischen Landes und Oppositionsgruppen hätten sich zu einer humanitären und politischen Katastrophe ausgeweitet.

Sacharowa gab diese Erklärung während eines Briefings am Dienstag in Machatschkala, der Hauptstadt der Autonomen Republik Dagestan, ab, bei dem es um regionale und internationale Sicherheitsfragen ging.

"Die drastische Verschlechterung der Lage im Südsudan in den letzten Monaten gibt Anlass zu ernster Besorgnis", sagte die Diplomatin und wies darauf hin, dass die bewaffneten Auseinandersetzungen zu einer steigenden Zahl von Opfern, auch unter der Zivilbevölkerung, geführt hätten.

Sacharowa bekräftigte Russlands Unterstützung für die von Afrika angestrengten Bemühungen zur Lösung der Krise im Südsudan, die zu den bestehenden Herausforderungen in den Nachbarländern Sudan, Somalia und der Demokratischen Republik Kongo hinzukomme. Sie forderte die südsudanesischen Parteien auf, mit Unterstützung ihrer afrikanischen Partner "politische Klugheit zu beweisen" und eine weitere Eskalation zu verhindern, indem sie sich an den Rahmen des Friedensabkommens von 2018 hielten.

"Wir gehen von der Tatsache aus, dass eine gewaltsame Lösung dieses Konflikts unmöglich ist", sagte Sacharowa.

Seit Anfang des Jahres haben sich die Kämpfe in Afrikas jüngstem Land verschärft, mit alarmierenden Berichten über ethnisch motivierte Gewalt und Verstöße gegen ein fragiles Friedensabkommen von 2018, das einst einen Weg zur Einheit geboten hatte.

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes gab am Montag bekannt, dass seine medizinischen Teams in weniger als drei Monaten mehr als 1.000 Operationen an Patienten mit Schussverletzungen durchgeführt hätten. Berichten zufolge wurden mehr als 130.000 Menschen vertrieben, da Bombardements und Kampfjetangriffe die Bewohner zur Flucht aus den Städten gezwungen, den Zugang für humanitäre Hilfe unterbrochen und wichtige Handelsrouten abgeschnitten haben, die den Südsudan mit dem benachbarten Äthiopien verbinden.

Die Situation wurde durch politische Umwälzungen, darunter die Verhaftung des Ersten Vizepräsidenten und Oppositionsführers Riek Machar im März, weiter erschwert. Machars Partei hat davor gewarnt, dass seine Verhaftung das Friedensabkommen von 2018, das den Bürgerkrieg beendet hatte, praktisch zunichtemache.

Das Binnenland erlangte 2011 seine Unabhängigkeit vom kriegsgebeutelten Sudan und ist seit dem Ende eines fünfjährigen Bürgerkriegs, der 2013 wegen einer Fehde zwischen Präsident Salva Kiir Mayardit und Machar ausbrach, instabil geblieben.

Mehrere westliche Länder, darunter die USA und Großbritannien, haben ihren Bürgern geraten, den Südsudan zu verlassen, da die Befürchtung wächst, dass das Land wieder in einen umfassenden Konflikt abgleiten könnte.

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de.rt.com/afrika/246240-gewalt…

Medien: Indien bietet USA Zollsenkungen an − Agrarprodukte ausgenommen


Indien hat in den Bemühungen um ein vorläufiges Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten tiefe Einschnitte in die Importzölle auf verschiedene Güter vorgeschlagen, berichtete die Financial Times (FT) am Mittwoch. Das Land soll jedoch beabsichtigen, hohe Zölle auf schutzbedürftige landwirtschaftliche Produkte, wie Getreide und Milchprodukte, beizubehalten.

Indien will noch vor dem 9. Juli ein Abkommen sichern − die USA haben zu diesem Datum mit der Verhängung eines 26-prozentigen Zolls auf alle indischen Waren gedroht. Quellen, die mit den Verhandlungen vertraut sind, sagten der Financial Times, Indien habe sich bereit gezeigt, die Zölle auf weniger schutzbedürftige landwirtschaftliche Produkte wie Mandeln zu senken. Diese unterliegen derzeit Abgaben von bis zu 120 Prozent. Der südasiatische Staat könnte auch über eine Verringerung der Zölle auf importiertes Öl und Erdgas nachdenken, die von 2,5 bis 3 Prozent reichen.

Die Quelle der FT weigerte sich, Details zu den Kategorien von US-Produkten zu nennen, bei denen Neu-Delhi angeboten hat, die Zölle "bedeutend" zu senken, da sich die Verhandlungen in einer "frühen Phase" befänden. Indische Vertreter haben jedoch angedeutet, dass mögliche Zugeständnisse denen ähneln würden, die in jüngst abgeschlossenen Handelsabkommen enthalten sind – etwa dem mit Großbritannien, in dem Indien zugesagt hat, Zölle auf Waren wie Alkohol, Fahrzeuge (einschließlich Elektroautos), Fahrzeugteile und technische Güter zu senken.

Am Dienstag hieß es im monatlichen Wirtschaftsbericht des indischen Finanzministeriums, ein erfolgreiches Handelsabkommen mit den USA könne den "derzeit von vorn wehenden Wind in einen von hinten verwandeln". Dies könne "Zugang zu neuen Märkten eröffnen und die Exporte beleben", fügte der Bericht hinzu.

Ab dem 2. April setzten die USA einen zusätzlichen Zoll auf indische Produkte fest, dessen Inkrafttreten jedoch um 90 Tage verschoben wurde. Diese Frist endet am 9. Juli. Unabhängig davon bleibt der reguläre US-Zollsatz von 10 Prozent auf indische Waren weiterhin bestehen.

US-Präsident Donald Trump hatte Indien den "Zollkönig" genannt. Im Februar kündigte Neu-Delhi eine Senkung der Einfuhrzölle auf Waren wie Luxusautos und Solarzellen an – ein Schritt, der laut Medienberichten auf die Handelsbedenken der USA abzielte.

Indiens Bundeshaushalt für 2025 sieht eine Verringerung des Maximalzolls von 150 auf 70 Prozent und des Durchschnittszolls von 13 auf weniger als 11 Prozent vor. Indien ist außerdem bereit, US-Rüstungsgüter und LNG-Gas zu kaufen, sagten Regierungsvertreter. Dennoch haben die USA Firmen wie Apple geraten, ihre Produktion in Indien nicht zu erweitern.

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Lawrow schlägt nächstes russisch-ukrainisches Treffen am 2. Juni in Istanbul vor


Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat am Mittwoch in einem im Fernsehen übertragenen Statement den 2. Juni 2025 als Datum der Fortsetzung der am 16. Mai 2025 wiederaufgenommenen direkten russisch-ukrainischen Verhandlungen ins Gespräch gebracht. Verhandlungsort soll dabei Istanbul bleiben.

Lawrow stellte klar, dass Russland seinen Teil der am 16. Mai 2025 getroffenen Absprachen erfüllt habe:

"Die russische Seite hat, wie vereinbart, umgehend ein entsprechendes Memorandum verfasst, in dem unsere Position zu allen Aspekten einer zuverlässigen Überwindung der Krisenursachen dargelegt wird. Unsere Delegation unter der Leitung von Herrn Medinskij ist bereit, dieses Memorandum der ukrainischen Delegation vorzulegen und in der zweiten Runde der wiederaufgenommenen direkten Gespräche in Istanbul am kommenden Montag, dem 2. Juni, die notwendigen Klarstellungen vorzunehmen."

Lawrow dankte "unseren türkischen Partnern" für die Bereitstellung "eines gastfreundlichen türkischen Veranstaltungsortes". Wie der türkische Außenminister Fidan am Dienstag bei seinem Besuch in Moskau bestätigte, steht Istanbul weiterhin als Verhandlungsort zur Verfügung.

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EU hebt Wirtschaftssanktionen gegen Syrien auf


Seit diesem Mittwoch sind sämtliche Wirtschaftssanktionen der EU gegen Syrien außer Kraft. Die Außenminister der EU-Staaten haben diese Entscheidung noch in der vergangenen Woche politisch vereinbart. Wie Brüssel mitteilt, soll der Schritt einen schnellen Wiederaufbau des Nahostlandes nach dem Sturz von Baschar al-Assad vor etwa einem halben Jahr ermöglichen.

Darüber hinaus hat die EU-Kommission 24 Organisationen, darunter Banken und Erdölunternehmen, von der Sanktionsliste gestrichen. Die Maßnahme impliziert unter anderem, dass die Zentralbank in Damaskus und andere syrische Banken wieder Zugang zum EU-Finanzmarkt bekommen. Davon profitieren auch Firmen, die in den Bereichen Baumwollproduktion, Telekommunikation und Medien tätig sind.

Allerdings bleiben die Sanktionen gegen Personen und Organisationen bestehen, die unter der früheren Regierung Menschenrechtsverletzungen begangen haben sollen. Auch die Ausfuhrbeschränkungen für Waffen und andere relevante Güter und Technologien gelten vorerst weiter.

Die Aufhebung der Sanktionen vor dem Hintergrund der jüngsten Gewaltausbrüche zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen im Land erklärt Brüssel mit mangelnden Alternativen. Zwar gebe es weiterhin Zweifel, ob sich die neue syrische Regierung in die richtige Richtung bewege, doch müsse man dem Land die Chance geben, sich zu stabilisieren – um eine Entwicklung wie in Afghanistan zu vermeiden, so EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas.

Die EU hofft, dass nach einer Stabilisierung des Landes Hunderttausende syrische Flüchtlinge in der EU eines Tages in ihre Heimat zurückkehren können.

Im März hatten sich in der westlichen Küstenregion Syriens blutige Kämpfe zwischen Truppen der neuen Regierung und Assad-treuen Kämpfern ereignet. Zuletzt kam es zu heftigen Gefechten zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit und sunnitischen Milizen. Es wurden auch Massaker an Alawiten gemeldet.

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Duma-Abgeordneter: Iskander fliegt schneller nach Berlin als Taurus nach Russland


Am Montag hat der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz bekannt gegeben, dass das Vereinigte Königreich, Frankreich, die USA und Deutschland die Reichweitenbeschränkungen für Waffenlieferungen an die Ukraine aufgehoben haben. Der russische Parlamentsabgeordnete für die Republik Krim, Generalmajor a.D. Leonid Iwlew, reagiert darauf in einem Interview.

Merz verliere aus dem Gedächtnis, dass Russland über Fähigkeiten verfügt, jegliche Aggression und Bedrohung für seine Sicherheit zu neutralisieren, erklärt Iwlew im Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag.

Mit Blick auf mögliche Lieferungen von Taurus-Marschflugkörpern aus deutscher Produktion an Kiew führt der Politiker aus:

"Merz weiß offenbar nicht, dass beispielsweise die Iskander viel schneller aus dem Kaliningrader Verteidigungsgebiet nach Berlin fliegen wird."


Bei der Iskander handelt es sich um das russische operativ-taktische Raketensystem Iskander-M.

Das Kaliningrader Verteidigungsgebiet (seit dem 27. Juli 1998 das Sondergebiet Kaliningrad) umfasst als operativ-taktischer Verband der russischen Streitkräfte die Marine, Luftstreitkräfte, Flugabwehr und Bodentruppen mit der Aufgabe, das Kaliningrader Gebiet der Russischen Föderation zu verteidigen und ihre Interessen im südlichen Baltikum zu schützen. Das gesamte Verteidigungsgebiet ist dem Kommando der Baltischen Flotte unterstellt.

Der Duma-Abgeordnete äußert außerdem Zweifel daran, dass westliche Raketen ihre Ziele in Russland erreichen könnten. Es gebe keine Garantie dafür, dass die Flugkörper beim Anflug nicht abgeschossen würden.

Sollte Kiew tatsächlich westliche Langstreckenraketen erhalten und diese gegen Objekte in Russland einsetzen, könne sich dadurch die Lage in der Ukraine selbst verschlechtern. Iwlew fügt hinzu:

"Diese Situation wird das Schicksal des Kiewer Regimes bis zur Hoffnungslosigkeit verschärfen, sodass keine weiteren Verhandlungen mehr nötig sind, sondern ausschließlich eine Kapitulation."


Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte gegenüber der russischen Zeitung Life am Montag, dies sei "eine ziemlich gefährliche Entscheidung". Wenn der Westen tatsächlich den Entschluss getroffen habe, Einschränkungen bei der Reichweite der an Kiew gelieferten Waffen aufzuheben, dann stehe das im absoluten Widerspruch zu den Bestrebungen Moskaus, die Ukraine-Krise auf politischem Weg beizulegen, so Peskow.

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Wegen Bundestagswahlparty – Vermieter reicht Räumungsklage für AfD-Parteizentrale in Berlin ein


Mehrere Hauptstadtmedien berichten über den sich anbahnenden Ärger für Mitarbeiter der Partei Alternative für Deutschland (AfD), ausgehend von dem andauernden Disput zwischen der Berliner AfD und dem Vermieter des Gebäudes der Bundesgeschäftsstelle im Berliner Norden. Ausgangspunkt der sich zuspitzenden Situation soll demnach die Wahlparty vom 23. Februar dieses Jahres sein. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Bürokomplex. Nach der Party erfolgte im März die schriftliche Zustellung einer Kündigung von drei Mietverträgen und den dazugehörigen Pkw-Stellplätzen. Nun soll der österreichische Immobilienbesitzer beim Landgericht II in Berlin eine Räumungsklage eingereicht haben.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) berichtet zu den eskalierenden Streitigkeiten, dass beim Landgericht Berlin eine Räumungsklage gegen den Bundesverband der AfD eingegangen ist. Dazu heißt es:

"Wie das Gericht am Mittwochmorgen mitteilte, will die Vermieterin erreichen, dass Mietverträge mit der in Teilen rechtsextremen Partei für ein Bürogebäude im Bezirk Reinickendorf aufgehoben werden. Die Verträge seien bereits fristlos gekündigt worden, hieß es."

Der Gebäudekomplex befindet sich im Norden der Hauptstadt. Laut Bild-Zeitung enthält der Vertrag folgende Details (Bezahlschranke):

"Im Herbst 2022 schloss die AfD mit der Firma Quercus GmbH drei Mietverträge für ihre neue Parteizentrale im Berliner Stadtteil Reinickendorf ab. Demnach mietete die Partei insgesamt 2431,7 Quadratmeter in einem größeren Bürokomplex an, sowie 20 Pkw-Stellplätze. Monatliche Kaltmiete: 42.775 Euro."

Dies entspräche rund einem Viertel des Gebäudes. Laut Informationen des Tagesspiegels sei der Grund für den drohenden Rauswurf "demnach die Wahlparty der AfD nach der Bundestagswahl" im Februar dieses Jahres. Der TS-Artikel beschreibt den Unmut des Vermieters wie folgt:

"Dabei soll die Partei im Innenhof gegrillt und die Hausfassade mit dem Parteilogo blau-rot angestrahlt haben. Beides sei nicht vom Vermieter genehmigt worden. Zudem hätten andere Mieter das Haus stundenlang nicht betreten können, da der Eingang von Polizisten versperrt worden sei."

Der Innenhof gehöre laut Vertrag nicht dazu, "auch jedwede Form von Werbung an der Fassade hat der Vermieter demnach untersagt". Am Tag der Party habe sich die Partei verhalten, "als sei sie Eigentümerin des Objekts", so der Vermieter gegenüber dem Portal Politico. Das Gebäude würde dabei auch von "Anwälten, Physiotherapeuten und einer Einrichtung für Flüchtlingsbetreuung" genutzt. Zu den bisherigen Reaktionen der AfD-Mieter heißt es:

"Die Partei soll auf die bisherigen Aufforderungen nicht reagiert haben. Stattdessen soll die AfD mit einem Brief reagiert haben, in dem es heißt, dass der Vermieter mit entsprechenden politischen Veranstaltungen habe rechnen müssen."

Die nun erfolgte Räumungsklage sei der AfD "im Rahmen des schriftlichen Vorverfahrens am 20. Mai zugestellt worden", so die B.Z. berichtend. Ein Klageerwiderung sei seitens der Partei noch nicht eingegangen. Die AfD habe nun bis etwa Ende Juni Zeit für eine Stellungnahme. Bundesschatzmeister Carsten Hütter kommentierte gegenüber der Zeit:

"Wir werden uns mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen diese Klage zur Wehr setzen."

Die Verträge für die angemieteten Räumlichkeiten und Stellplätze "laufen den Angaben zufolge bis 2027". Gegenüber dem Tagesspiegel erklärte AfD-Chefin Alice Weidel bereits vor vier Tagen, dass die Partei parallel zu den Streitigkeiten längst überlege, "ob wir nun ein eigenes Objekt kaufen", um weiter zu erklären: "Unsere Mitarbeiter besichtigen schon mögliche Gebäude".

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de.rt.com/inland/246208-wegen-…

Trump nennt Kanada Preis für Schutz mit Golden Dome: 61 Milliarden US-Dollar oder Beitritt


US-Präsident Donald Trump hat sein Angebot an Kanada präzisiert, falls sich das Nachbarland dafür entscheidet, unter den US-Raketenschutzschild "Golden Dome2" zu kommen. Am Dienstag gab der Republikaner bekannt, dass Kanada sich dem ehrgeizigen Projekt anschließen wolle und stellte die Regierung in Ottawa vor die Wahl:

"Das System 'Golden Dome' wird Kanada 61 Milliarden US-Dollar kosten, wenn es eine separate Nation bleibt. Im Gegenteil wird es Kanada null US-Dollar kosten, wenn es sich in unseren lieben 51. Bundesstaat verwandelt."


Wie Trump auf seiner Plattform Truth Social hinzufügte, erwäge das Nachbarland dieses Angebot.

In der vergangenen Woche hatte Kanadas Premierminister Mark Carney bestätigt, dass seine Regierung mit den USA die Möglichkeit erörtere, Teil der sogenannten "Goldenen Kuppel" zu werden. Es sei eine gute Idee, denn sie bedeute einen "fertigen Schutz für die Kanadier". In diesem Kontext warnte der Politiker, dass Kanada mit potenziellen Bedrohungen durch Raketenangriffe aus dem Weltraum konfrontiert werden könne. Damit sei eine "nicht allzu ferne Zukunft" gemeint. Die Frage sei jetzt, ob Kanada einen Raketenschutzschild gemeinsam mit dem Nachbarland oder selbstständig bauen solle. Die zuständigen Beamten würden das Thema nun diskutieren.

Die beiden Länder sind ohnehin Mitglieder des sogenannten Nordamerikanischen Luftverteidigungskommandos (NORAD), das die Luftraumüberwachung, -kontrolle und -verteidigung des gemeinsamen Anteils am nordamerikanischen Kontinent und einiger Inseln gewährleistet. Der vom Pentagon vorgeschlagene Raketenschutzschild wird auf 542 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die USA haben sich vom israelischen System "Iron Dome" inspirieren lassen. Die "Goldene Kuppel" soll bis zum Jahr 2045 fertig sein und das Land gegen alle möglichen Bedrohungen, darunter auch ballistische Raketen, Marschflugkörper und Hyperschallwaffen schützen können.

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de.rt.com/nordamerika/246205-t…

Simonjan mit Insiderinformation: "Russland wird keine andere Wahl haben, als Berlin anzugreifen"


RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan hat am Mittwoch Insiderwissen mit ihren Lesern geteilt.

In den Moskauer Büros, schrieb sie auf Telegram, werde derzeit besprochen, dass, wenn die deutsche Armee Moskau mit deutschen Waffen angreift, Russland nichts anderes übrig bleibe, als Berlin (mit einem Vergeltungsschlag) anzugreifen. Die Erlaubnis, "Taurus"-Marschflugkörper einzusetzen, könne nur als ein direkter Angriff durch Deutschland ausgelegt werden, so Simonjan, da die Ukrainer das deutsche System weder bedienen noch einen Flugauftrag für "Taurus" erteilen können.

Mit "Moskauer Büros" bezeichnet die Chefredakteurin von RT gewöhnlich die obersten Ebenen der Staatsmacht in Russland, zu denen sie Zugang hat.

Die Diskussion um den Einsatz deutscher "Taurus" gegen international anerkanntes russisches Territorium und daraus folgende Konsequenzen sind angesichts der Äußerungen des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) am Montag und Dienstag dieser Woche erneut aufgeflammt. Laut seiner Aussage gäbe es keine Reichweitenbeschränkung mehr für an die Ukraine gelieferte Waffen und Deutschland werde "wirklich alles" tun, um Kiew militärisch "auch weiterhin" zu unterstützen.

Der Amtsvorgänger von Merz, Olaf Scholz, hatte die Übergabe von "Taurus"-Marschflugkörpern an die Ukraine öffentlich abgelehnt. Merz dagegen hatte als Abgeordneter des Deutschen Bundestages auf die Übergabe der Langstreckenwaffe an Kiew gepocht und es mit einem Ultimatum an Moskau verknüpft. Als eine der ersten Handlungen nach ihrer Wahl und Konstituierung erklärte die Bundesregierung Waffenlieferungen an die Ukraine zur Verschlusssache: Man werde sie öffentlich nicht mehr diskutieren.

Im März 2024 wurde ein Gespräch hochrangiger deutscher Luftwaffenoffiziere aufgenommen, in dem Möglichkeiten des Einsatzes von "Taurus" im russisch-ukrainischen Krieg ausgelotet wurden. Der Gesprächsmitschnitt wurde damals durch Margarita Simonjan an die Öffentlichkeit gebracht.

Im Herbst 2024 erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, den Einsatz von Langstreckenwaffen werde Russland als unmittelbare Kriegsbeteiligung des jeweiligen Herstellerlandes werten.

"Taurus"-Marschflugkörper haben Reichweiten, mit denen vom ukrainischen Territorium aus auch die Hauptstadt Russlands erreicht werden kann.

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de.rt.com/inland/246229-simonj…

Kreml-Berater: Trump ist unzureichend über Konflikt zwischen Moskau und Kiew informiert


Russland habe auf die terroristischen Angriffe der ukrainischen Streitkräfte auf friedliche russische Städte mit seinem Vorgehen gegen die militärische Infrastruktur der Ukraine lediglich reagiert, erklärte Juri Uschakow, Berater des russischen Präsidenten für internationale Angelegenheiten, am Mittwoch.

Er ist der Ansicht, dass US-Präsident Donald Trump nicht ausreichend über die Geschehnisse im Ukraine-Konflikt informiert sei. Insbesondere habe er in unzureichendem Maße Informationen darüber, dass Kiew seine Attacken fortsetzt und Moskau so dazu zwinge, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. "Wir kommen zum Schluss, dass Trump nicht ausreichend darüber informiert ist, was im Kontext der ukrainisch-russischen Konfrontation wirklich passiert", so Uschakow.

"Insbesondere ist er nicht über die immer häufigeren massiven Terroranschläge informiert, die die Ukraine gegen friedliche russische Städte verübt. Trump weiß nur, welche Gegenmaßnahmen wir ergreifen".

Uschakow betonte, dass der US-Präsident "nicht ganz erfasse, dass die Russische Föderation ausschließlich die militärische Infrastruktur oder Einrichtungen des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine angreift".

Moskau verfolge alle Äußerungen des US-amerikanischen Staatschefs, sagte Uschakow. Mit seinem Kommentar reagierte er auf die jüngste Kritik Trumps an den Handlungen der russischen Armee in der Ukraine. In einem Post auf Truth Social hat Trump dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, "mit dem Feuer zu spielen". "Was Wladimir Putin nicht begreift, ist, dass ohne mich viele wirklich schlimme Dinge mit Russland passiert wären, und ich meine WIRKLICH SCHLIMME. Er spielt mit dem Feuer!"

Die ukrainischen Streitkräfte haben ihre Aggression in den vergangenen Wochen deutlich verstärkt, indem sie Attacken mit Hunderten Drohnen durchgeführt haben.

Am Mittwoch teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass Russlands Luftverteidigung in der Zeit von 20:00 Uhr am 20. Mai bis 08:00 Uhr am 27. Mai insgesamt 2.331 Angriffsdrohnen zerstört und abgefangen habe, davon 1.465 außerhalb der Zone der militärischen Sonderoperation. Wie es heißt, erlitten dabei mehrere Zivilisten Verletzungen, darunter auch Frauen und Kinder.

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de.rt.com/europa/246238-kreml-…

Israel zerstört bei Angriff auf Flughafen Sanaa letztes jemenitisches Passagierflugzeug


Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben am Mittwoch erneut den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen, die von den Huthi-Rebellen kontrolliert wird. Infolge der Attacke wurde die letzte Maschine der Gesellschaft Yemenia Airways zerstört. Dabei handelte es sich um einen Airbus A320. Der Generaldirektor des Flughafens, Khaled al-Shaief, bestätigte dies auf der Plattform X und teilte ein Video mit dem brennenden Wrack des Passagierflugzeugs.

pic.twitter.com/d5QcMfgXG1
— Khaled alshaief خالد الشايف (@KAlshaief) May 28, 2025

In einem anderen Eintrag zeigte er den Feuerwehreinsatz im angegriffenen Flughafen. Israel nannte er dabei ein "zionistisches Regime", dass das letzte einsatzfähige Passagierflugzeug gezielt ins Visier genommen habe.

العدو الصهيوني يستهدف أخر طائرة من طائرات الخطوط الجوية اليمنية العاملة في مطار صنعاء الدولي ويدمرها بشكل كامل pic.twitter.com/y2PwQqmonf
— Khaled alshaief خالد الشايف (@KAlshaief) May 28, 2025

Das israelische Militär bestätigte ebenfalls auf der Plattform X die Attacke auf die Huthi-Rebellen. Der Angriff auf den Flughafen wurde damit begründet, dass die Terrorbewegung Ansar Allah mit dem Flugzeug ihre Kämpfer befördert habe. Der Flughafen von Sanaa werde von den Huthi-Rebellen kontinuierlich zu Terrorzwecken genutzt. In diesem Zusammenhang warnten die IDF:

"Die IDF sind entschlossen, weiterhin gegen jede Bedrohung für die israelische Zivilbevölkerung vorzugehen, wo auch immer dies erforderlich ist."


Israels Verteidigungsminister erklärte seinerseits, dass das israelische Militär den Flughafen Sanaa und andere strategische Infrastrukturen im Jemen immer wieder zerstören werde, welche die Terrororganisation mit ihren Verbündeten betreibe.

Der israelische Angriff folgte, nachdem die Huthi-Rebellen in den letzten Tagen mehrere Raketen auf Israel abgefeuert hatten. Das war nicht die erste Attacke auf den Flughafen Sanaa in diesem Monat. Am 6. Mai hatte Israel den wichtigsten Passagierterminal des Flughafens und sämtliche technische Räumlichkeiten zerstört, nachdem die Terrorbewegung Ansar Allah den Flughafen Tel Aviv unter Beschuss genommen hatte. Damals wurden sechs jemenitische Flugzeuge zerstört. Drei davon gehörten der Gesellschaft Yemenia Airways. Am 17. Mai erklärten die Huthi-Rebellen, dass der Flughafen den Betrieb wiederaufgenommen habe. Am selben Tag gab es zwei Flüge aus Sanaa in die jordanische Hauptstadt Amman.

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de.rt.com/der-nahe-osten/24622…

Missbrauch von 300 Kindern – milde Strafe empört Frankreich: Justiz und Behörden im Fokus


Es ist ein Urteil von historischem Gewicht – und juristischer Ohnmacht. Joël Le Scouarnec, einst angesehener Chirurg in ländlichen Kliniken Westfrankreichs, ist am Mittwoch wegen des sexuellen Missbrauchs von 299 Kindern zu zwanzig Jahren Haft verurteilt worden – der höchstmöglichen Strafe nach französischem Recht. Viele fragen sich trotzdem: Reicht das?

Zwischen 1989 und 2014 hatte der heute 74-Jährige Kinder im Alter von rund elf Jahren missbraucht – im Operationssaal, während der Narkose, auf Kinderstationen. Bei der Polizei hinterließ er eine Art Chronik des Grauens: detaillierte Tagebücher, 300.000 Fotos.

Auf seiner Liste standen Babys, Schulkinder, Patienten und sogar die eigene Enkeltochter. Im Gerichtssaal sprach er von "abscheulichen Taten", von "Verantwortung", von "Reue".

Auch der Prozess gegen Joël Le Scouarnec selbst, den sogenannten "Teufel im weißen Arztkittel", der wegen des sexuellen Missbrauchs von 299 Kindern verurteilt wurde, hatte tragische Folgen: Mindestens zwei seiner Opfer begingen Suizid, nachdem sie von den Taten erfahren hatten.

Procès Le Scouarnec : 20 ans de réclusion avec une peine de sûreté requis contre l'ancien chirurgien pédocriminel➡️ t.co/d145SxgZ9v pic.twitter.com/BMCSU6jDck
— ici Armorique (@iciarmorique) May 23, 2025

Ein besonders erschütternder Fall betrifft einen jungen Mann namens Mathis, der im Alter von zehn Jahren während einer Operation missbraucht worden war. Jahre später, im Alter von 24, nahm er sich das Leben, nachdem er durch die Ermittlungen mit den Details des Missbrauchs konfrontiert wurde. Seine Großeltern berichteten, dass er den Inhalt der Tagebücher Le Scouarnecs nicht verkraften konnte.

Ein weiterer Fall betrifft einen Mann, der sich 2021 das Leben nahm, nachdem er durch die Ermittlungen von seinem Missbrauch erfahren hatte. Die Konfrontation mit den Aufzeichnungen des Täters führte bei ihm zu einer tiefen psychischen Belastung, die schließlich in den Suizid mündete.

Doch viele Angehörige und Opfer zeigen sich über das Strafmaß empört. "Zwanzig Jahre für das, was er getan hat?", fragt eine Mutter unter Tränen.

"Mein Kind wird nie wieder unversehrt sein."


Auch der Staatsanwalt stellte klar: Die Zahl der tatsächlichen Opfer dürfte weit über den angeklagten 299 Fällen liegen.

Brisant ist auch das institutionelle Versagen: Bereits 2005 war Le Scouarnec wegen des Besitzes von Kinderpornografie verurteilt worden – doch niemand zog Konsequenzen. Er praktizierte weiter, inklusive Zugang zu Kindern. Hinweise auf Missbrauch blieben unbeachtet, Warnzeichen wurden ignoriert. Selbst Frankreichs Ärztekammer räumte im Prozess eigenes Versagen ein.

Im Jahr 2017 brachte die Anzeige einer Nachbarin den Fall ins Rollen. Ihre sechsjährige Tochter hatte Le Scouarnec im Garten sexuell missbraucht. Es folgten Durchsuchungen, Festnahmen, Geständnisse – und nun das Urteil.

Was bleibt, sind Zerstörung, Wut und Schweigen. Die Justiz hat ihr Urteil gesprochen. Doch die Gesellschaft muss sich fragen, wie ein Arzt über Jahrzehnte ungehindert zum Täter werden konnte – mitten im System.

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de.rt.com/europa/246232-missbr…

Im Gegenzug für Ukraine-Frieden: Moskau verlangt Garantie für Stopp der NATO-Erweiterung


Reuters berichtete am Mittwoch unter Berufung auf drei russische Quellen, die mutmaßlich mit den Verhandlungen vertraut sind, dass zu den Bedingungen der Kremlführung für die Beendigung des Krieges in der Ukraine die Forderung gehört, dass sich die westlichen Staats- und Regierungschefs schriftlich verpflichten, die NATO-Osterweiterung zu stoppen und einen Teil der Sanktionen gegen Russland aufzuheben.

US-Präsident Donald Trump hat wiederholt erklärt, er wolle den "tödlichsten europäischen Konflikt" seit dem Zweiten Weltkrieg beenden. In den letzten Tagen hat er seine "Frustration" über die Moskauer Führung verstärkt, da Russland auf seinen Bedingungen für eine Waffenruhe beharrt.

Nach einem mehr als zweistündigen Gespräch mit Trump in der vergangenen Woche erklärte Putin, dass er sich bereit erklärt habe, mit der Ukraine an einem Memorandum zu arbeiten, das die Konturen eines Friedensabkommens, einschließlich des Zeitplans für einen Waffenstillstand, festlegen würde. Moskau erklärte, dass es derzeit seine Version des Memorandums ausarbeitet und nicht abschätzen kann, wie lange dies dauern wird.

Das Kiewer Regime und die europäischen Regierungen haben Moskau vorgeworfen, die Verhandlungen zu verzögern, während seine Truppen in der Ostukraine vorrücken. "Putin ist bereit, Frieden zu schließen, aber nicht um jeden Preis", sagte eine hochrangige russische Quelle gegenüber Reuters.

Den drei russischen Quellen zufolge möchte Kreml eine "schriftliche" Zusage der westlichen Großmächte, das von den USA geführte NATO-Bündnis nicht nach Osten zu erweitern – was de facto einem Ausschluss der Ukraine, Georgiens, Moldawiens und anderer ehemaliger Sowjetrepubliken von einer Mitgliedschaft gleichkommt.

Zudem möchte Russland, dass die Ukraine politisch neutral agiert, einige westliche Sanktionen aufgehoben werden und die Frage der eingefrorenen russischen Staatsgelder im Westen geklärt wird. Darüber hinaus sollen russischsprachige Bürger in der Ukraine geschützt werden.

Laut der Quelle von Reuters wird Präsident Putin, sollte er erkennen, dass er kein Friedensabkommen zu seinen Bedingungen erreichen kann, versuchen, den Ukrainern und den Europäern durch militärische Siege zu demonstrieren, dass "der Frieden morgen noch schmerzhafter sein wird".

Der Kreml reagierte nicht auf eine Anfrage von Reuters nach einem Kommentar zu den Berichten. Putin und russische Beamte haben wiederholt erklärt, dass jedes Friedensabkommen die "Grundursachen" des Konflikts angehen müsse.

Die NATO hat in der Vergangenheit erklärt, dass sie ihre Politik der "offenen Tür" nicht ändern wird, nur weil Moskau dies verlangt. Ein Sprecher des 32 Mitglieder zählenden Bündnisses antwortete auch nicht auf die Fragen von Reuters bezüglich der Kreml-Forderungen.

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de.rt.com/europa/246215-im-geg…

Russland wird seine diplomatische Präsenz in Afrika weiter ausbauen


Russland wird laut einem Dekret, das der russische Premierminister Michail Mischustin am Dienstag unterzeichnet und veröffentlicht hat, ein Generalkonsulat in dem ägyptischen Urlaubsort Scharm El-Scheich eröffnen.

Mit dem Dekret wird das russische Außenministerium angewiesen, die Zahl der Beschäftigten des Konsulats festzulegen und seine Arbeitsstruktur zu billigen.

Dies wird das zweite russische Generalkonsulat in Ägypten sein; daneben gibt es ein weiteres an einem anderen Urlaubsort, Hurghada, und die russische Botschaft in Kairo.

Im April hatte Niger bestätigt, dass es nach mehr als drei Jahrzehnten erstmals wieder eine russische Botschaft beherbergen wird. Diese Ankündigung erfolgte durch Nigers Außenminister Bakari Yaou Sangaré, der die Bereitschaft des Landes bekräftigte, eine dauerhafte diplomatische Mission Russlands willkommen zu heißen.

Anfang des Jahres bestätigte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, es gebe Pläne zur Eröffnung von Botschaften in mehreren afrikanischen Ländern, darunter Niger, Sierra Leone und Südsudan. Sie erklärte, dass die nötigen Regierungsanweisungen im Dezember unterzeichnet wurden und die formellen Eröffnungen schon bald zu erwarten seien. Sie erläuterte:

"Die nächsten in der Reihe sind Niger und Sierra Leone, wo wir die Tätigkeit wieder aufnehmen werden, die unglücklicherweise 1992 aus finanziellen Gründen unterbrochen wurde."

Im März stimmten die Komoren der Errichtung einer russischen Botschaft in ihrer Hauptstadt Moroni zu.

Im vorigen Jahr hatte Sacharowa Pläne zur Erweiterung der diplomatischen Präsenz Russlands in Afrika verkündet und die Direktive von Präsident Wladimir Putin zitiert, Moskaus diplomatische Anwesenheit auf dem Kontinent zu verbessern.

Im Dezember 2023 hatte Russland seine Botschaft in Burkina Faso nach mehr als dreißig Jahren wiedereröffnet. Im selben Jahr eröffnete eine neue Botschaft in Äquatorialguinea.

Die Komsomolskaja Prawda berichtete unter Berufung auf die Presseabteilung des russischen Außenministeriums, Russland betreibe in Afrika 43 diplomatische und konsularische Missionen.

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de.rt.com/russland/246225-russ…

Kritik an Brüsseler Einfluss: Ungarn und Slowakei lehnen "Demokratie"-Erklärung ab


Ungarn und die Slowakei haben eine von Polen initiierte EU-Erklärung zur Stärkung der Demokratie abgelehnt. Dies teilt János Bóka, der ungarische Minister für EU-Angelegenheiten, am 27. Mai im Anschluss an das Treffen des Rates für Allgemeine Angelegenheiten in Brüssel mit. Die Erklärung war Teil der polnischen Agenda im Rahmen des derzeitigen Ratsvorsitzes.

"Ungarn und die Slowakei haben den Vorschlag zur Stärkung der Demokratie in Europa nicht unterstützt", sagte Bóka gegenüber Journalisten. Die von Warschau vorgeschlagene Erklärung vermische laut Budapest zentrale Fragen staatlicher Institutionen, zivilgesellschaftlicher Organisationen und politischer Parteien. Zudem schwäche der Text die Rolle dieser Akteure im demokratischen System.

Bóka warf mehreren EU-Institutionen und Mitgliedstaaten vor, das Konzept der "demokratischen Nachhaltigkeit" falsch auszulegen. Anstatt nationale Systeme zu stärken, werde es missbraucht, um äußere Einmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten zu rechtfertigen.

Besonders deutlich kritisierte der Minister das Fehlen einer Passage zur Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen. "Es fehlt jeder Hinweis auf transparente Finanzierung. Viele NGOs erhalten Geld aus dem Ausland und werden von politischen Kräften instrumentalisiert. Das schafft Misstrauen in der Bevölkerung", erklärte Bóka.

Ungarn fordere seit Langem mehr Transparenz bei EU-Geldern für NGOs. Aus Sicht Budapest besteht ein grundlegendes Missverständnis über die Rolle dieser Organisationen in einem demokratischen Gemeinwesen.

Darüber hinaus warnte Bóka gemeinsam mit der slowakischen Regierung vor dem Versuch, unter dem Deckmantel der Rechtsstaatlichkeit "grundlegende demokratische Prinzipien umzudeuten". Die polnische Initiative schaffe laut Budapest einen gefährlichen Präzedenzfall: Durch den zunehmenden Einfluss nicht gewählter Akteure wie NGOs könnten EU-Staaten künftig gezielt unter politischen Druck gesetzt werden.

Die politische Spannung wird zudem durch Äußerungen des slowakischen Premierministers Robert Fico verschärft. Er kritisierte am selben Tag den Bundeskanzler Friedrich Merz für dessen Andeutung möglicher EU-Sanktionen gegen die Slowakei. Fico hatte sich zuletzt offen für ein Referendum über die Aufhebung der Russland-Sanktionen ausgesprochen.

Auch Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat sich wiederholt gegen EU-Sanktionen gestellt. Er drohte mehrfach mit einem Veto gegen deren Verlängerung. Die aktuellen Strafmaßnahmen gegen Moskau laufen Ende Juli aus – eine Verlängerung erfordert die Zustimmung aller 27 Mitgliedstaaten.

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"Keine Zwangssolidarität mit Israel" – Außenminister Wadephul sendet "klares Signal" an Netanjahu


Ausgehend von dem unvermindert brutalen Vorgehen der Netanjahu-Administration in Gaza zeigt die seit Jahrzehnten praktizierte Israel-Solidarität deutscher Politiker in der Bundesregierung erste Anzeichen von klar formulierter Kritik. Nachdem Bundeskanzler Friedrich Merz diese Woche erklärt hatte, er "verstehe offen gestanden nicht mehr, mit welchem Ziel" Israel agiere, fand nun auch Außenminister Johann Wadephul eindeutige Worte der Kritik. So forderte er bereits vor zwei Tagen auf X einen "Waffenstillstand – und klare Schritte hin zur Zwei-Staaten-Lösung". In Berlin erklärte der CDU-Politiker gestern bei einer Veranstaltung, Berlin lasse sich vorerst nicht mehr seitens Israel "unter Druck setzen".

Die fortdauernde Kriegsstrategie Israels in Gaza stößt auf internationale Kritik. Das Regierungsviertel in Berlin hielt sich im Verlauf des Jahres eher bedeckt und fiel dabei nicht durch eindeutige, unmissverständliche Kritik gegenüber der Netanjahu-Administration auf. Die Fortführung des Vernichtungsfeldzugs in Gaza sorgt jetzt allerdings für einen Stimmungswechsel im Kanzleramt. So kommentierte der neue Außenminister vor zwei Tagen auf X:

"Die Lage in Gaza ist nicht hinnehmbar. Israel hat das Recht, sich zu verteidigen – aber die humanitäre Hilfe in Gaza muss ganz dringend verbessert werden. Dafür braucht es jetzt einen Waffenstillstand – und klare Schritte hin zur Zwei-Staaten-Lösung."

Am selben Tag stellte die ARD-Tagesschau fest, dass Bundeskanzler Merz "gegenüber der israelischen Regierung eine neue, scharfe Tonlage anschlägt." Weiter heißt es:

"Er verstehe 'offen gestanden nicht mehr, mit welchem Ziel' das Land vorgehe. Der Bundeskanzler betonte, dass Angriffe wie die jüngsten nicht akzeptabel seien: 'Die Zivilbevölkerung derart in Mitleidenschaft zu nehmen, wie das in den letzten Tagen immer mehr der Fall gewesen ist, lässt sich nicht mehr mit einem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas begründen'."

Merz wurde dabei auf dem WDR-Europaforum interviewt, einer separaten Veranstaltung auf der Berliner re:publica-Konferenz. Wadephul erklärte nun bei der gleichen Veranstaltung einen Tag später:

"Der Kampf der Bundesregierung gegen Antisemitismus und die vollständige Unterstützung des Existenzrechts und der Sicherheit des Staates Israel darf nicht instrumentalisiert werden für die Auseinandersetzung, für die Kampfführung, die derzeit im Gazastreifen betrieben wird."

Anfang Mai äußerte sich der Außenminister bei seinem Antrittsbesuch in Jerusalem noch in gewohnter Solidaritätsbekundung. So hieß es zusammenfassend in einem Artikel der Jüdischen Allgemeine zum Besuch Wadephuhls:

"Der Außenminister bekräftigte dabei die Doktrin, die die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel 2008 mit den Worten definierte: 'Die Existenz Israels und seine Sicherheit ist Teil der deutschen Staatsräson.' Wadephul erklärte, 'heute stelle ich mich voll in diese Tradition und gebe dasselbe Bekenntnis für mich und die Bundesrepublik ab.' Er führte weiter aus: 'Das heißt, dass Deutschland bei jeder Gefahr und der Infragestellung der Existenz Israels klar an der Seite Israels steht. Dass Deutschland jeden notwendigen Beitrag leistet, damit Israel sich und seinen Staatsbürgern Sicherheit gewähren und sich gegen den Terror der Hamas oder der Hisbollah oder der Huthi verteidigen kann.'"

Gut 14 Tage später hat sich nun der Tonfall in der geäußerten Kritik eindeutig verschärft. Das RND erkennt in den Äußerungen "ein klares Signal". Der Außenminister erklärte wörtlich in Berlin:

"So lassen wir uns politisch auch als deutsche Bundesregierung bei aller Schwierigkeit, die dort besteht, nicht unter Druck setzen und in eine Position bringen, dass wir zu einer Zwangssolidarität gezwungen werden. Die wird es in der Form nicht geben können."

Zuvor hatte er ausgeführt:

"Wir stehen zum Staat Israel. Deutschland hat eine besondere Verantwortung. Aber, wir stehen auch zu den Menschen im Gaza-Streifen. Es sind Menschen und vor dem lieben Gott sind übrigens alle gleich. Und alle haben das gleiche Recht ernährt zu werden, Medikamente zu bekommen."

Israel habe selbstverständlich das Recht, gegen die Hamas vorzugehen, sagt Außenminister Johann Wadephul beim "WDR Europaforum". Aber in Gaza sei die Verhältnismäßigkeit überschritten.t.co/zVYQFiP0nS pic.twitter.com/8r4QM2jyYR
— WDR aktuell (@WDRaktuell) May 27, 2025

Israel habe selbstverständlich das Recht, gegen die islamistische Hamas vorzugehen, jedoch "muss es auch eine Verhältnismäßigkeit geben." Diese sei "überschritten in der Dauer, in der Härte, in der Konsequenz, wie die israelische Armee dort vorgeht." Wadephul kündigte in dem Gespräch abschließend einen baldigen Besuch des israelischen Außenministers Gideon Saar in Berlin an.

Mehr zum Thema - Das Grauen von Gaza und die deutsche Staatsräson


de.rt.com/inland/246183-keine-…

Peskow: Kreml wird Inhalt der Dokumente zur Konfliktlösung in der Ukraine nicht offenlegen


Moskau werde die Dokumente mit den Bedingungen für die Lösung der Ukraine-Krise nicht öffentlich diskutieren. Dies erklärte Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, am Mittwoch gegenüber Reportern:

"Wir werden nicht über den Inhalt der zu vereinbarenden Dokumente sprechen. Wir glauben, dass dies diskret und nicht in der Öffentlichkeit geschehen sollte. Und es wäre äußerst falsch, irgendwelche Positionen über die Presse auszutauschen."

Peskow fügte hinzu, dass Spekulationen in den Medien über die Bedingungen für die Beendigung des Ukraine-Konflikts größtenteils unglaubwürdig seien. Fragen zum NATO-Beitritt Georgiens und der Republik Moldau könnten nicht während der Verhandlungen mit der Ukraine erörtert werden, so Peskow weiter. Er rief dazu auf, mit solchen Informationen vorsichtig umzugehen.

Am Mittwoch schrieb die Nachrichtenagentur Reuters, dass der russische Präsident Wladimir Putin eine Reihe von Bedingungen für die Beendigung der Feindseligkeiten in der Ukraine gestellt habe. Wie es heißt, gehörten zu den wichtigsten Forderungen Moskaus schriftliche Garantien der westlichen Länder, die NATO-Osterweiterung zu stoppen. Unter anderem bestehe Moskau darauf, den neutralen Status der Ukraine festzulegen und sie und andere postsowjetische Staaten wie Georgien und die Republik Moldau von einer möglichen NATO-Mitgliedschaft offiziell auszuschließen.

Auf die Frage, ob dieses Thema während der Gespräche mit Washington erörtert werde, antwortete Peskow:

"Im Moment gibt es viele Diskussionen. Oft ist das meiste davon absolut falsch, Fakes oder eine glatte Lüge. Wir müssen bei all dem sehr vorsichtig sein und uns bewusst machen, dass aktuell Positionen und Ansätze ausgetauscht werden."

Peskow betonte, die Ausarbeitung der russischen Version des Memorandums sei in der Endphase und das Dokument werde "demnächst" erscheinen. Kiew habe seine Liste der Bedingungen bereits an die USA übergeben, sagte der Sondergesandte des US-Präsidenten, Keith Kellogg, am Dienstag. Washington warte nunmehr auf die russische Version.

Moskau und Kiew hatten sich bei den ersten direkten Gesprächen seit drei Jahren am 16. Mai in Istanbul auf die Ausarbeitung von Vorschlägen für einen möglichen Waffenstillstand und die Fortsetzung der Verhandlungen geeinigt. Die Seiten einigten sich zudem auf einen Austausch von jeweils 1.000 Kriegsgefangenen und Zivilisten. Die humanitäre Aktion nahm drei Tage in Anspruch und endete am Sonntag. Russlands Verteidigungsministerium erklärte den Austausch für abgeschlossen und fügte hinzu, insgesamt 880 russische Soldaten und 120 Zivilisten seien aus ukrainischer Gefangenschaft zurückgeholt worden.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow hatte am Freitag verlautbart, Moskau werde nach Abschluss des Gefangenenaustauschs einen Entwurf für ein Memorandum vorlegen.

Mehr zum Thema - Istanbul: Gespräche über Ukraine-Frage werden hinter den Kulissen weitergeführt


de.rt.com/europa/246221-peskow…

Selenskij in Berlin: Start für deutsch-ukrainisches Bündnis in der Rüstungsproduktion


Nach den Unterredungen von Wladimir Selenskij mit Friedrich Merz heute in Berlin traten die beiden Politiker vor die Presse. Kernpunkt der Erklärung des Bundeskanzlers war die Ankündigung, dass Berlin die Ukraine bei der Produktion weitreichender Waffensysteme "unterstützen" wolle. Am Nachmittag solle es zu diesem Thema Konsultationen beider Regierungen mit Vertretern der Rüstungsindustrie geben.

Die Zusammenarbeit beider Länder werde durch eine entsprechende Absichtserklärung der Verteidigungsminister vereinbart.

In der anschließenden Fragerunde wollten weder der deutsche Kanzler noch der ukrainische Machthaber auf Details der Abmachungen eingehen. Merz sagte lediglich, man wolle "vor allem bemüht sein, die Ukraine mit allen Möglichkeiten auszustatten, die ihr wirklich die Möglichkeit gibt, das Land erfolgreich zu verteidigen." Der Kanzler unterstrich abermals, die Ukraine solle sich "vollumfänglich verteidigen" können, "auch gegen militärische Ziele außerhalb des eigenen Staatsgebiets". Dabei werde es "keine Reichenweitenbeschränkungen geben". Merz sprach wie bereits zuvor am Montag im WDR-Interview auch heute von sogenannten "long-range fires".

Merz erhob schwere Vorwürfe an die Adresse Moskaus, obwohl erst durch die Initiative Putins die jüngsten Gespräche in Instanbul zustande gekommen waren. Angeblich, so Merz, sei Kiew seit Wochen bereit zu einem "bedingungslosen Waffenstillstand" – und würde an jedem beliebigen Ort, etwa in Genf, im Vatikan oder woanders verhandeln wollen. Die EU unterstütz die Ukraine darin, zähle weiterhin auf die Unterstützung der USA, die "unverzichtbar" blieben. Merz dankte ausdrücklich US-Präsident Donald Trump für dessen Gesprächsinitiativen.

Berlin wolle aber nun nicht mehr länger warten, zumal das in das in Istanbul vereinbarte "Memorandum" von russischer Seite noch nicht vorgelegt worden sei – von ukrainischer Seite allerdings auch nicht, was Merz nicht erwähnte oder kritisierte.

Der Kanzler drohte stattdessen Moskau: Die angebliche "Weigerung der russischen Seite, einen Waffenstillstand einzugehen", werde jetzt "wirklich Konsequenzen" haben. Berlin werde nun "nicht nur abwarten. Wir sind aktiv dabei, weitere Maßnahmen vorzubereiten."

Selenskij bedankte sich seinerseits für die in Aussicht gestellte verstärkte miliärisch-waffentechnische Unterstützung aus Deutschland. Drohnen spielten für die Kriegführung Kiews eine angeblich defensive Rolle: "Drohnen helfen effektiv, das Leben unserer Soldaten zu schützen."

Merz wollte keine weiteren Details zur
miltärischen Unterstützung der Ukraine nennen, unterstrich jedoch, dass diese fortgesetzt udn ausgebaut werden solle. Allerdings kündigte er an, Deutschland werde einen "beträchltichen Teil der Starlink-Abdeckung" des ukrainischen Territoriums finanzieren.

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Welche Waffen Kiew für Angriffe tief in Russland einsetzen kann


Auf dem 27. Internationalen WDR-Europaforum am Montag in Berlin erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz, dass es keine Einschränkungen bei der Reichweite der vom Westen an die Ukraine gelieferten Waffen mehr gebe. Dies werde es Kiew ermöglichen, Angriffe auf militärische Ziele im russischen Hinterland durchzuführen. "Es gibt keinerlei Reichweitenbeschränkungen mehr für Waffen, die an die Ukraine geliefert worden sind, weder von den Briten noch von den Franzosen noch von uns, von den Amerikanern auch nicht", sagte der CDU-Vorsitzende. Kiew könne bei seinem Abwehrkampf jetzt auch "militärische Stellungen in Russland" angreifen.

Deutschland

Berlin hat die Lieferung von Langstreckenwaffen an Kiew bisher noch nicht offiziell angekündigt. Der vorherige Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich ausdrücklich gegen die Lieferung von Luft-Boden-Langstreckenraketen vom Typ Taurus (mit 500 Kilometern Reichweite) an Kiew ausgesprochen und auf die Gefahr einer möglichen Eskalation des Konflikts hingewiesen.

Merz hatte Scholz wiederholt für seine Unentschlossenheit kritisiert. Aber bereits als Kabinettschef erklärte Merz jedoch, dass die Bundesregierung keine Pläne habe, Taurus an Kiew zu übergeben, und dass diese Frage nicht auf der Tagesordnung stehe. Außerdem habe Berlin beschlossen, Informationen über Waffenlieferungen an die Ukraine künftig geheim zu halten, so Merz.

Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) dementierte einen Kurswechsel der Bundesregierung bei dieser Frage. "Was die Reichweite angeht, will ich noch Folgendes sagen: Es gibt keine neue Verabredung, die über das hinausgeht, was die bisherige Regierung gemacht hat", antwortete er auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Die Zeitung Tagesspiegel wies darauf hin, dass die Bundesregierung gegenüber dem Parlament eine Berichtspflicht habe. Das bedeutet, dass sie den Verteidigungsausschuss über eine Taurus-Lieferung an die Ukraine informieren soll. Es gebe jedoch eine Möglichkeit, dass den Parlamentariern untersagt werde, diese Informationen offenzulegen.

Die Bundeswehr verfüge derzeit schätzungsweise über 600 Taurus-Marschflugkörper, von denen derzeit etwa die Hälfte im Einsatz sei.

Im Oktober 2024 berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius die Bundeswehr mit einem neuen Modell des Taurus-Marschflugkörpers, Taurus Neo, auszustatten plane. Wie es heißt, könnten die ersten der 600 Marschflugkörper vom neuen Typ im Wert von rund 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2029 ausgeliefert werden.

Heute verfüge die ukrainische Armee über den deutschen gepanzerten Mehrfachraketenwerfer Mars II (eine deutsche Version des US-amerikanischen M270 MLRS). Nach den auf der Website der Bundeswehr veröffentlichten Daten beträgt die maximale Mars-II-Reichweite 84 Kilometer.

Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums habe Berlin Kiew fünf Mars II MLRS zur Verfügung gestellt.

Im Mai berichtete die New York Times unter Berufung auf einen US-Kongressbeamten, Washington habe die Übergabe von 125 Langstrecken-Mehrfachraketenwerfern (Mars II, M142 HIMARS) sowie 100 Patriot-Flugabwehrraketen an die Ukraine genehmigt, die sich zuvor im Dienstgebrauch der Bundeswehr befanden.

USA

Mitte November 2024 hat die Biden-Administration der Ukraine erlaubt, US-amerikanische ATACMS-Langstreckenraketen (Reichweite 165 bis 300 Kilometer) einzusetzen, um tief in Russland einzuschlagen.

Der Grund für diese Entscheidung damals war mit der Präsenz des nordkoreanischen Militärs in der Kampfzone im Gebiet Kursk gebunden.

Im Dezember, schon nach seiner Wiederwahl, bezeichnete Donald Trump den Schritt als "dumm" und kündigte an, dass er die Entscheidung der Biden-Regierung nach seinem Amtsantritt möglicherweise überdenken werde. Die Zeitung RBC weist darauf hin, Trump habe nach seinem Einzug ins Weiße Haus im Januar das Thema noch nicht wieder aufgegriffen – zumindest nicht öffentlich.

Im März berichtete Associated Press, dass die USA der Ukraine weniger als 40 ATACMS-Raketen zur Verfügung gestellt hätten und dass sie der ukrainischen Armee Ende Januar ausgegangen seien.

Gleichzeitig teilte Reuters mit, dass Washington die Lieferungen von Bomben vom Typ GLSDB mit einer Reichweite von bis zu 150 Kilometern wieder aufnehmen würde. Wie es heißt, seien diese GLSDB-Langstreckenwaffen modernisiert worden, um den russischen elektronischen Kriegsführungsmitteln besser begegnen zu können.

Im Mai 2024 erhielt die Ukraine von Washington die Genehmigung, Russland mit GMLRS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 80 Kilometern zu treffen. Wie die ATACMS-Raketen können sie mit dem HIMARS-Mehrfachraketenstartsystem abgefeuert werden.

Am 8. Januar 2025, also vor Trumps Amtsantritt, hat das Pentagon zuletzt die Daten über Waffenlieferungen an Kiew bekannt gegeben. Wie es heißt, seien unter anderem mehr als 40 HIMARS-Systeme und eine nicht genannte Menge an Raketen für diese Systeme übergeben worden. Auch die Anzahl der GLSDB-Raketen und ihrer Abschussvorrichtungen wurde nicht genannt.

Großbritannien

Dass die Ukraine das Recht auf Langstreckenschläge mit westlichen Waffen habe, wurde in London erstmals im Mai 2024 bekannt gegeben.

Der damalige Premierminister Rishi Sunak erklärte gegenüber der Times, es hänge von den ukrainischen Streitkräften selbst ab, wie sie vorgehen würden. Aber er sei "stolz darauf", dass Großbritannien das erste Land gewesen sei, "das der Ukraine Waffen mit größerer Reichweite zur Verfügung gestellt hat".

Die neue, von Keir Starmer geführte Labour-Regierung, habe diese Position zum Konflikt in der Ukraine nicht geändert.

Dennoch hätten sich laut The Guardian die Beziehungen zwischen London und Kiew verschlechtert: Nach Angaben ukrainischer Beamter sei der Grund dafür, dass Starmer der Ukraine im Gegensatz zu Sunak keine Langstreckenwaffen liefere.

London hat Storm Shadow-Luft-Boden-Marschflugkörper mit einer maximalen Reichweite von 250 Kilometern an Kiew geliefert. Großbritannien kündigte dies erstmals im Mai 2023 an, die genaue Anzahl wurde jedoch nicht bekannt gegeben. Nach Angaben der Zeitung The Guardian habe Großbritannien zu diesem Zeitpunkt über 700-1.000 Raketen von diesem Typ verfügt.

Frankreich

Präsident Emmanuel Macron hat seit langem Angriffe auf russisches Territorium erwähnt. In einem Interview mit den Fernsehsendern TF1 und France 2 im Juni 2024 hat er seine Position klar formuliert.

Im November berichtete Le Figaro im Anschluss an die New York Times, dass Frankreich und Großbritannien beschlossen hätten, die Beschränkungen für Langstreckenangriffe gegen Russland aufzuheben. Der Artikel wurde jedoch bald korrigiert. In der ursprünglichen Version wurde mitgeteilt, dass "die Franzosen und Briten nach den USA der Ukraine erlaubt haben, russisches Territorium mit ihren Langstreckenraketen SCALP / Storm Shadow zu treffen". Aber in der aktualisierten Version heißt es, dass eine solche Erlaubnis von US-Präsident Joe Biden in Bezug auf ATACMS-Raketen erteilt wurde.

Seit Sommer 2023 liefert Frankreich SCALP-Raketen, eine französische Variante von Storm Shadow, an die Ukraine.

Im vergangenen Jahr gab Macron bekannt, dass Paris 40 solcher Raketen übergeben werde. Außerdem kündigte Macron die Übergabe französischer Mirage 2000-5-Mehrzweckkampfflugzeuge an Kiew an. Diese Flugzeuge können SCALP-Raketen tragen. Der französische Präsident gab keine Auskunft darüber, wie viele dieser Jets Kiew erhalten wird und wann.

Am 6. Februar erklärte der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu, dass die ersten französischen Mirage-2000-Jets an die Ukraine geliefert worden seien. Er gab nicht an, wie viele Kampfflugzeuge Paris zu liefern plane. Der Nachrichtenagentur TASS zufolge könnte es sich um nicht mehr als sechs Jets handeln.

Mehr zum Thema - Merz bekräftigt: Es gibt keine Reichweitenbeschränkung für westliche Waffen in der Ukraine mehr


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Kanzler Merz macht Druck auf EU, Nord Stream 1 zu sanktionieren. (Teil II)


Teil 1

Von Rainer Rupp

Laut Financial Times (FT, Bezahlschranke) bemüht Bundeskanzler Friedrich Merz die EU, weil er befürchtet, ein solches amerikanisch-russisches Konsortium könnte schon bald unter Führung eines US-Konzerns Gas von den Russen kaufen, um es dann formal als amerikanische Gas durch die NS-1-Pipeline nach Deutschland und in andere EU-Länder zu verkaufen. Der "Russland-muss-ruiniert werden"-Krieger Merz würde dann vor einem Dilemma stehen, denn wenn Deutschland den neuen US-Besitzer von NS-1 mit Sanktionen belegen würde, müsste Merz mit empfindlichen Reaktionen aus Washington rechnen.

Zugleich würde Merz mit starken innenpolitischen und auch innerparteilichen Problemen konfrontiert, wenn schon bald ein US-geführtes, russisch-amerikanisches Nord-Stream-1 (NS-1) Pipeline-Konsortium die Gaslieferungen nach Deutschland und andere europäische Länder wieder aufnehmen würde. Ein US-Konzern verhandelt bereits in Moskau. Nicht wenige Menschen in Deutschland würden in der Aussicht auf preiswertere Gas-Importe aus Russland eine Erlösung von ihren schlimmsten Problemen sehen und diese Initiative politisch kräftig unterstützen, schätzt die FT. Denn in jüngster Vergangenheit sind selbst in CDU-Reihen auf hohem politischen Niveau solche Forderungen bereits laut geworden. Zudem haben laut FT Trumps Bemühungen um eine Normalisierung mit Russland die Debatte über Nord Stream in Deutschland neu entfacht:

  • Eine Umfrage von Forsa habe ergeben, dass 49 Prozent der Einwohner von Mecklenburg-Vorpommern, die Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen befürworten.
  • Im März dieses Jahres habe Michael Kretschmer, CDU-Ministerpräsident des ostdeutschen Bundeslandes Sachsen gesagt, dass die Aufrechterhaltung von Strafmaßnahmen gegen Moskau völlig veraltet sei und überhaupt nicht zu dem passe, was die Amerikaner derzeit tun.
  • Die AfD fordere, die Pipelines wieder in Betrieb zu nehmen, da die größte Volkswirtschaft der Eurozone mit hohen Energiepreisen und Stagnation zu kämpfen habe.
  • Laut FT wird die Ansicht der AfD von etlichen Unternehmensführern und Politikern aus Merz' eigener CDU und der Partei seiner Koalitionspartner in der SPD geteilt.
  • Auch Dietmar Woidke, SPD-Ministerpräsident des ostdeutschen Bundeslandes Brandenburg, forderte jüngst eine Normalisierung der Handelsbeziehungen Deutschlands mit Russland nach einem Friedensabkommen.
  • Thomas Bareiß, CDU-MdB und Mitglied des neuen Haushaltsausschusses des Bundestags, merkte in einem Post auf LinkedIn positiv an, wie geschäftsorientiert "unsere amerikanischen Freunde" unter Trump im Umgang mit Russland seien.

Genau das aber will Friedrich Merz verhindern. Er will nicht, dass die Pipelines wieder in Betrieb genommen werden. De facto will er mit seiner Politik der Verweigerung die überhöhten Energiepreise in Deutschland auf unabsehbare Zukunft beibehalten und nichts tun, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie wieder herzustellen und die wirtschaftliche Stagnation, die Abwanderung oder Schließung wichtiger Industriezweige wegen zu hoher Energiepreise und den allgemeinen Abwärtstrend in unserem Land zu stoppen.

Russland zu ruinieren, scheint Kanzler Merz wichtiger als Deutschland zu retten. Um jedoch die wachsende Kritik im ganzen Land und sogar in den eigenen politischen CDU-Reihen gegen seine Politik abzuleiten, greift Merz in die politische Trickkiste, um die EU-Kommission als "Blitzableiter" vorzuschieben. Denn wenn es ihm gelingt, die EU trotz erheblicher Widerstände in anderen Mitgliedsländern dazu zu bringen, auch NS-1 zu sanktionieren, dann könnte er ruhigen Gewissens seine "Hände in Unschuld waschen" und auf die EU-Anordnung verweisen, die ihn zur Untätigkeit verdammt.

Alexander Mercouris, ein in alternativen Medienkreisen weltbekannter geopolitischer Kommentator mit Sitz in London, hat am 23. Mai ebenfalls die Causa "Merz und NS-1-Sanktionen durch die EU" aufgegriffen. Er argumentiert, dass Merz offensichtlich bereit sei, die deutsche Wirtschaft auf dem Altar der anti-russischen EU-Sanktionen zu opfern. Vor allem sei Merz besorgt, dass sich die Politik in Deutschland ändern könnte, womöglich schon bevor den nächsten regulären Bundestagswahlen in drei Jahren, was zu einer Wiederinbetriebnahme von NS-1 führen könnte.

Da Merz zukünftigen deutschen Regierungen nicht traut, dass sie die Politik deutscher Regierungen in den letzten 15 Jahren – nämlich die Zerstörung der deutschen Industrie – fortsetzen werden, will er die bisherige "Russland-muss-ruiniert-werden"-Politik mithilfe von EU-Sanktionen gegen NS-1 auch gegen eine mögliche zukünftige AfD-Regierungsbeteiligung "wetterfest" machen. Denn wenn NS-1 erst einmal auf der EU-Sanktionsliste steht, dann wäre ein potenziell großes politisches Problem für Merz beseitigt. Im Umkehrschluss bedeute das, so Mercouris, dass eigene politische Probleme für Friedrich Merz wichtiger sind als die wirtschaftliche Gesundheit Deutschlands oder die Lebensbedingungen der deutschen Bevölkerung oder die materiellen Bedingungen der Menschen in Europa!

Weiter führt der britische Geostratege Mercouris unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten EU-Beamten aus, dass eine weitere Erklärung für das seltsame Verhalten von Merz im Umlauf ist; dass nämlich Merz beabsichtige, das Problem der NS-1-Pipeline zu "europäisieren". Dann wäre Berlin im Fall des Zustandekommens des amerikanisch-russischen NS-1-Konsortiums nicht allein dem Druck der USA und Russlands ausgesetzt.

Wie auch immer, Fakt bleibe, dass Friedrich Merz bei der Europäischen Kommission lobbyiert, um Deutschlands eigene Pipeline sanktionieren zu lassen. Wörtlich meint Mercouris:

"Ich muss sagen, ich bin fassungslos. Ich finde es absolut unglaublich, dass der deutsche Bundeskanzler bereit ist, derartige Maßnahmen zu ergreifen, um die Zukunft der deutschen Wirtschaft zu sabotieren, indem er zukünftigen deutschen Regierungen die Reaktivierung von Nord Stream verwehrt. Wie gesagt, es macht mich sprachlos, aber das ist, wozu Deutschland geworden ist, und es zeigt auch, wozu die Europäische Union selbst geworden ist.

Denn Merz will eine Situation schaffen, in der zukünftige deutsche Regierungen keine Option haben, sich anders zu entscheiden. Wenn z. B. in ein oder zwei Jahren im Rahmen einer vorgezogenen Bundestagswahl die AfD die meisten Stimmen erhält und eine Regierung gebildet wird, ob mit oder ohne AfD, die mit Unterstützung der großen Mehrheit im Bundestag die North Stream-Pipelines wieder öffnen will, kann sie das nicht tun, weil die EU-Sanktionen, für die Merz derzeit in Brüssel lobbyiert, den Weg versperren.

Mit anderen Worten, was Merz derzeit tut, soll nicht nur politische Herausforderungen für Merz persönlich unterdrücken, sondern auch Optionen für Deutschland in der Zukunft ausschließen und den Deutschen die Wahl verweigern, was sie tun können, um die langfristigen Bedingungen Deutschlands zu verbessern. Ich bin wirklich fassungslos! Nach all den Jahren, in denen wir immer mehr von derartigen Sachen gesehen haben, sollte ich vielleicht aufhören, überrascht zu sein, aber ich bin es immer noch."

Vor etwa zwei Wochen, als Putin die 17. Runde der EU-Sanktionen diskutierte, die das Leben der Russen erschweren, merkte der russische Präsident an, es sei viel wahrscheinlicher, dass dadurch nicht das Leben der Russen, sondern das der Menschen in Europa erschwert werde. Obwohl die EU-Eliten völlig irrational handelten, müssten die Russen laut Putin weiter davon ausgehen, dass solche außergewöhnlich irrationalen Dinge weiter getan werden, weil die Führungskader der EU-Länder ausgesprochene "Dummköpfe" seien.

Ursprünglich hieß es in der englischen Übersetzung auf der offiziellen Webseite des Kremls, dass die EU-Eliten "Idioten" seien. Später wurde das abgeschwächt, weil das von Putin benutzte russische Wort eher jemanden mit "Halbwissen" beschreibt. Das kommt dem deutschen Wort "Dummkopf" wahrscheinlich am nächsten. Wie auch immer, die Mehrheit der Leser wird wahrscheinlich die erste Version der Übersetzung bevorzugen.

Mehr zum Thema Merz unterstützt ein Nord Stream-Verbot: Wiederinbetriebnahme der Pipeline durch USA verhindern


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Lettland schlägt EU-Staaten neue "Sicherheitsmaßnahme" vor: Keine Visa mehr für russische Bürger


Die lettische Außenministerin Baiba Braže hat die EU aufgefordert, keine Visa mehr an russische Staatsbürger auszustellen. Auf der Plattform X argumentierte die Chefdiplomatin des baltischen EU-Staates ihren Appell mit "Sicherheitsbedenken". Braže berief sich dabei auf Statistiken, wonach die Schengen-Staaten im Jahr 2024 um 25 Prozent mehr Visa für russische Staatsbürger ausgestellt hätten als im Jahr 2023. Demnach waren im vorigen Jahr mehr als 500.000 Visa an russische Bürger ausgestellt worden – die meisten davon durch Italien.

Latvia calls on the EU countries to halt visa issuance for Russian citizens, citing security concerns.“The number of Schengen visas issued to Russian passport holders in 2024 has increased by 25 % compared to ‘23 figures”. t.co/yhn8fl6VPa
— Baiba Braže (@Braze_Baiba) May 25, 2025

Zuvor hatte der lettische Innenminister Rihards Kozlovskis in einem ähnlichen Vorstoß die EU aufgefordert, mit der Visa-Vergabe an russische Bürger aufzuhören. Im März sagte er, dass dies die "moralische Pflicht" der EU sei. Der Minister warnte vor einem "hybriden Krieg" Russlands und Bedrohungen, die Touristen aus dem eurasischen Land mit sich bringen könnten.

Anfang Mai veröffentlichte der lettische Militäraufklärungsdienst Richtlinien zur Identifizierung möglicher Spione und Saboteure aus Russland. Als deren Merkmale wurden dort unter anderem "schlampiges Aussehen" und "mangelnde Hygiene" angegeben.

Kurz nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges Ende Februar 2022 hatte die EU ihr Visumerleichterungsabkommen mit Russland ausgesetzt und Beschränkungen für Reisen in den Schengen-Raum verhängt. Lettland, Estland, Litauen, Polen, Finnland und Tschechien gingen einen Schritt weiter, indem sie aufhörten, Tourismusvisa für russische Bürger auszustellen. Auch Norwegen, das eigentlich kein EU-Mitglied ist, folgte dieser Maßnahme.

Mehr zum Thema - Zur Operation nach Russland - Entwicklung des Gesundheitstourismus soll gefördert werden

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de.rt.com/europa/246190-lettla…

Asylpolitik: Bundesregierung stoppt Familiennachzug und schnelle Einbürgerung


Das Bundeskabinett hat heute über eingebrachte Gesetzentwürfe "zur Verschärfung der Migrationspolitik" diskutiert und abgestimmt. Insgesamt sind in der Sitzung drei Gesetzesänderungen im Bundeskabinett beschlossen worden. Laut Medien wird unter anderem die seitens Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) angekündigte Aussetzung des Familiennachzugs für Menschen mit einem sogenannten subsidiären Schutzstatus umgesetzt. Zudem ist das zeitnahe Ende der schnelleren Einbürgerung nach drei Jahren geplant. Kritik zu den Beschlüssen erfolgt umgehend seitens der Grünen, der Kirche und Ausländerverbände.

Eine Regierungssprecherin bestätigte der Zeit-Redaktion die Beschlusslage nach dem heute erstmalig tagenden Koalitionsausschuss in Berlin. Dazu heißt es zusammenfassend:

"Das schwarz-rote Kabinett hat die Aussetzung des Familiennachzugs von Bürgerkriegsflüchtlingen beschlossen. Außerdem einigten sich die Ministerinnen und Minister, die schnellere Einbürgerung von besonders gut integrierten Migranten wieder abzuschaffen."

Der Bundesinnenminister beabsichtige mit dem Vorhaben der Aussetzung, "die Fluchtzuwanderung nach Deutschland zu begrenzen". Der Artikel erläutert zu den Hintergründen:

"Geflüchtete mit einem subsidiären Schutzstatus haben bereits seit 2016 keinen rechtlichen Anspruch mehr auf den Familiennachzug. Seit 2018 gibt es ein Kontingent mit 12.000 Plätzen im Jahr, um einigen von ihnen das Nachholen von Kindern, Ehepartnern oder Eltern zu ermöglichen."

Die ARD-Tagesschau berichtet zu den vorab schon bekannten Plänen seitens der Bundesregierung:

"Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland wenden sich gegen den Plan von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt, den Familiennachzug von vielen Geflüchteten auszusetzen. Der Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Berliner Bischof, Christian Stäblein, forderte in den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft großzügige Regelungen beim Nachzug enger Familienangehöriger von Geflüchteten, die kein Recht auf Asyl, aber subsidiären Schutz haben."

Gleichlautende Kritik erfolgte demnach auch vom katholischen Hamburger Bischof Stefan Heße, "der in der Deutschen Bischofskonferenz für das Thema Migration zuständig ist". Im Zeit-Artikel heißt es zu der dritten Entscheidung des heutigen Tages:

"Zudem soll Dobrindt zufolge in das Aufenthaltsrecht wieder das Ziel der 'Begrenzung' von Migration mit aufgenommen werden."

Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge nannte die eingeleiteten Änderungen in der Asylpolitik "eine absolut unbarmherzige Entscheidung" und eine "rückwärtsgewandte Politik" der Großen Koalition. Dazu erklärte sie gegenüber dem Deutschlandfunk:

"Man wisse, dass die Familie für Integration ein wichtiger Faktor sei. Zudem betreffe die Maßnahme überwiegend Frauen und Kinder, denen durch den Nachzug eine lebensgefährliche Fluchtroute erspart bliebe."

Zudem kritisierte sie laut RND die geplante Abschaffung der beschleunigten Einbürgerung nach drei Jahren als "komplett unsinnig" und ein "Signal des Misstrauens", um zu erklären:

"Es geht um Menschen, die alle Voraussetzungen für den Erhalt der Staatsangehörigkeit erfüllen, die sich besonders schnell integrieren, die gut Deutsch sprechen und hier arbeiten. Wir sind auf Einwanderung in den Arbeitsmarkt angewiesen."

Der Geschäftsführer des Vereins Pro Asyl, Karl Kopp, sprach laut RND "von fatalen Auswirkungen auf das Familienleben der betroffenen Menschen". Das Problem laute demnach:

"Familien werden jahrelang getrennt und viele auch zerstört. Damit wird Integration erschwert. Betroffen sind in der Regel vulnerable Gruppen, die entweder in ihren Herkunftsländern bleiben müssen oder sich auf gefährliche, teils tödliche Fluchtrouten begeben."

Der zweite Beschluss des heutigen Tages korrigiert das von der Ampelkoalition reformierte Staatsbürgerschaftsrecht. Demnach können "besonders gut integrierte Ausländer", so das RND, "nicht mehr schon nach drei Jahren einen Antrag stellen, Inländer zu werden – sondern erst nach fünf Jahren". Die sogenannte "Turbo-Einbürgerung" war erst vor einem Jahr von der damaligen Ampel-Regierung unter SPD-Führung eingeführt worden. Minister Dobrindt erklärte gegenüber der Bild-Redaktion:

"Die Express-Einbürgerung nach drei Jahren Aufenthalt war ein Irrweg. Wir beenden den jetzt. Die deutsche Staatsbürgerschaft muss am Ende eines Integrationsprozesses stehen und nicht am Anfang."

Drei Jahre seien laut dem Gesetzentwurf zu kurz, "um sich in die Lebensverhältnisse in Deutschland integrieren zu können". Die angekündigten Modifizierungen des Asylrechts, auf die sich Union und SPD bereits im Koalitionsvertrag geeinigt hatten, benötigen noch die Zustimmung des Bundestags.

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de.rt.com/inland/246196-asylpo…

Nach Sturz von Assad in Syrien: Werden Türkei und Saudi-Arabien von Rivalen zu Partnern?


Die sunnitischen Regionalmächte Türkei und Saudi-Arabien haben über die Jahre hinweg eine komplizierte und oft strittige Beziehung unterhalten. Ihre Beziehungen haben sich allerdings deutlich erwärmt, nachdem Baschar al-Assad im Dezember im benachbarten Syrien in einer Blitzoffensive der Islamisten gestürzt wurde. Seitdem haben die Türkei und Saudi-Arabien daran gearbeitet, die neue Regierung in Damaskus zu stabilisieren und Syrien wieder in die internationale Gemeinschaft einzubinden.

So war es nicht verwunderlich, dass die ersten Auslandsreisen des selbsternannten Präsidenten Syriens, Ahmed al-Scharaa, in die Hauptstadt des Königreichs Riad und nach Ankara, die Hauptstadt der Türkei, führten. Diese neue türkisch-saudische Freundlichkeit wurde während des Besuchs von US-Präsident Donald Trump im Nahen Osten Anfang des Monats deutlich, als er sich überraschend mit dem Islamisten al-Scharaa in Riad traf. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman war anwesend, und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan nahm per Telefon an dem Treffen teil.

Als Trump ankündigte, die gegen Syrien verhängten Sanktionen aufzuheben, schrieb er es sowohl dem Kronprinzen als auch Erdoğan zu, ihn zu diesem Schritt überredet zu haben.

Als es 2017 zwischen Saudi-Arabien und Katar, einem weiteren reichen arabischen Golfstaat, zu einem diplomatischen Eklat kam, stellte sich die Türkei auf die Seite Katars. Der Tiefpunkt der Beziehungen kam dann 2018, als ein saudisches Killerkommando Jamal Khashoggi – einen saudischen Staatsbürger und US-Bürger, der für die Washington Post kritisch über die saudische Regierung schrieb – im saudischen Konsulat in Istanbul tötete.

Die beiden Länder haben im Grunde eine unterschiedliche Einstellung zum politischen Islam. Die Türkei hat in den vergangenen Jahren die Muslimbruderschaft unterstützt, eine panarabische islamistische Bewegung, die Saudi-Arabien und mehrere andere Länder im Nahen Osten als Terrororganisation betrachten. Dies sagte Sinem Cengiz, ein türkischer Forscher am Zentrum für Golfstudien der Universität Katar gegenüber AP-Agentur.

Nachdem der Arabische Frühling im Jahr 2011 über die Region hinweggefegt war, unterstützte die Türkei die Volksaufstände offen, während das Königreich zurückhaltend blieb. Allerdings unterstützten sowohl Ankara als auch Riad die Anti-Assad-Islamisten während des 13-jährigen Konflikts in Syrien.

Riad und Ankara haben in letzter Zeit auch eine gemeinsame Front gebildet, um ein Gegengewicht zu Israel zu bilden, das al-Scharaa, dem ehemaligen Anführer einer mit Al-Qaida verbundenen militanten Gruppe, misstraut. Seit dem Sturz Assads hat Israel Luftangriffe geflogen und eine von der UNO überwachte Pufferzone innerhalb Syriens besetzt.

Salem El Yami, ein ehemaliger Beamter des saudi-arabischen Außenministeriums und politischer Analyst, sagte gegenüber AP, dass die neue syrische Führung "eine wichtige Rolle spielen" müsse, um die Beziehungen zu den Verbündeten auszubalancieren, anstatt sie gegeneinander auszuspielen. "Wenn die saudisch-türkische Koordinierung in Syrien erfolgreich ist, kann man davon ausgehen, dass sie zur Stabilität Syriens und folglich zur Ruhe und Stabilität in der Region beiträgt", sagte er.

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Gipfeltreffen in Malaysia: ASEAN-Staaten wollen Zollvereinbarungen mit USA


Die Staats- und Regierungschefs Südostasiens haben sich am Dienstag darauf verständigt, dass etwaige bilaterale Abkommen mit den Vereinigten Staaten über Handelszölle den Volkswirtschaften der jeweils anderen Seite nicht schaden werden. Dies gab der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim bekannt. In Malaysia hat am Montag das Gipfeltreffen des Verbandes südostasiatischer Staaten, ASEAN begonnen.

Anwar, der derzeitige Vorsitzende des Verbandes Südostasiatischer Nationen, sagte, man habe sich auf dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Kuala Lumpur darauf geeinigt, dass bei allen mit Washington ausgehandelten bilateralen Abkommen die Interessen der gesamten Region gewahrt bleiben sollten.

Der ASEAN-Gruppe gehören zehn südostasiatische Länder an, die besonders in wirtschaftlichen, politischen und sozialen Bereichen zusammenarbeiten. Dazu zählen unter anderem Indonesien, Thailand, Vietnam und Kambodscha.

Das ASEAN-Treffen fand in einer Zeit globaler Marktvolatilität und verlangsamten Wirtschaftswachstums sowie inmitten der Ungewissheit über einen Handelskrieg statt, der seit der Ankündigung weitreichender Zölle durch US-Präsident Donald Trump am "Tag der Befreiung" entstanden ist.

Südostasien gehört zu den Regionen, die am stärksten von den Zöllen betroffen sind. Sechs dieser Länder müssen im Juli mit Abgaben zwischen 32 Prozent und 49 Prozent rechnen, falls die Verhandlungen über Zollsenkungen scheitern. "Während wir mit den bilateralen Verhandlungen fortfahren (...) sind wir übereingekommen, mit der ASEAN zu vereinbaren, dass Entscheidungen nicht auf Kosten anderer Länder getroffen werden dürfen", sagte Anwar auf einer Pressekonferenz.

Mit einem gemeinsamen Bruttoinlandsprodukt von mehr als 3,8 Billionen Dollar befinden sich die ASEAN-Mitglieder in einer prekären Lage gegenüber den Vereinigten Staaten, die der größte Absatzmarkt für die Exporte der Region und damit der wichtigste Motor für ihr Wachstum sind. ASEAN-Gruppe soll Trump schriftlich um ein Treffen zwischen den Vereinigten Staaten und ASEAN zu den Zöllen gebeten haben.

Der regionale Zusammenschluss südostasiatischer Staaten hatte am Dienstag auch ein Gipfeltreffen mit China und sechs Ländern des Persischen Golfs abgehalten, um "das wirtschaftliche Engagement auszuweiten und die Widerstandsfähigkeit inmitten der globalen Handelsvolatilität aufgrund der US-Zollerhöhungen zu stärken".

China ist der wichtigste Handelspartner der ASEAN und versucht, sich inmitten seiner Rivalität mit den USA als zuverlässiger Verbündeter der Region zu präsentieren. Die Mitglieder des Golf-Kooperationsrats liefern zudem mehr als ein Drittel der chinesischen Rohölimporte.

Die Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Staaten riefen auf dem Gipfel dazu auf, die vorübergehende Waffenruhe im von der Armee regierten Myanmar auf das ganze Land auszuweiten, um den Konfliktparteien die Möglichkeit zu geben, Vertrauen aufzubauen und nach vier Jahren des Aufruhrs auf einen Dialog hinzuarbeiten.

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Ehemalige Brigade des Rechten Sektors am Frontabschnitt Donezk-Süd faktisch eliminiert


Die 67. Selbstständige Mechanisierte Brigade der ukrainischen Streitkräfte, aufgestellt aus Kämpfern verschiedener nazistischer Terrororganisationen, darunter des Parteienverbands "Rechter Sektor", dessen militärischer Arm sie in Vergangenheit auch war, wurde bei Versuchen, die Stellungen in südlicher Richtung Donezk zu halten, nahezu eliminiert. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur TASS mit Verweis auf Quellen in Russlands Militär beziehungsweise bei den Sicherheitsbehörden. Zuletzt wurde über die Verlegung eines Bataillons aus Reserven der Brigade dorthin berichtet. TASS zitiert:

"Weniger als 20 Prozent der 67. Brigade sind noch übrig. Das ukrainische Kommando hat ihr Personal in endlosen Versuchen, die Stellungen am Frontabschnitt Donezk-Süd zu halten, verheizt."


Verbleibendes Militärpersonal der Brigade sei nach Angaben des Gesprächspartners der Nachrichtenagentur nicht kampfbereit.

Schwere Verluste bei der 67. Brigade, allerdings bei Belowody, also an einem weit entfernten Frontabschnitt im nördlichen Grenzgebiet Sumy der ehemaligen Ukrainischen SSR, hatten Quellen in den russischen Sicherheitsorganen beziehungsweise beim Militär bereits zuvor vermeldet. Auch dort hatten Einheiten der Brigade die Aufgabe, Stellungen zu halten – jedoch suchten deren Truppen, durch diese Verluste bewogen, massenweise das Weite und versteckten sich im tieferen Hinterland des Gebiets, wo die ukrainische Militärpolizei nach ihnen fahndet. Bei Belowody wurde die Verstärkung der Brigade dadurch erschwert, dass auch ihre Frontnachbarn zwar nicht in Nahkämpfe verwickelt waren, aber ebenfalls Artilleriebeschuss und der Einwirkung von Drohnen seitens Russlands Militär ausgesetzt wurden. Zudem machte sich in der 21. Brigade, deren Einheiten die 67. hätten wieder aufstocken sollen, ebenfalls eine Tendenz der Befehlsverweigerung breit.

Belowody und Wladimirowka im Gebiet Sumy wurden am 26. Mai 2025 für durch Russlands Truppen befreit erklärt.

Mehr zum Thema - Blutpumpen für den Rechten Sektor in Grenzgebiet Sumy und fallende Kampfmoral am Frontabschnitt


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Getarnte Leopard-2-Panzer rollen durch Österreich: Regierung schweigt


Frühmorgens gegen 7:26 Uhr passiert ein schwerer Zug mit Leopard-2-Kampfpanzern den Bahnhof St. Pölten. Die Fahrzeuge: grau überlackiert, jedes Herkunftszeichen entfernt. Der Zielort: unbekannt. Die Reaktion der Regierung? Schweigen – oder demonstrative Ahnungslosigkeit.

Auf einem mittlerweile weitverbreiteten Video sind mehrere Leopard-2-Panzer zu sehen – ein Modell, das sowohl in der Schweiz als auch bei NATO-Armeen im Einsatz steht.

Behörden im Schweigemodus

Markierungen, Embleme, Herkunftsländer? Fehlanzeige. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass diese Fahrt möglichst unbemerkt verlaufen sollte – und dass jemand darauf achtete, keine Spuren zu hinterlassen.

Das österreichische Portal exxpress konfrontierte vier Institutionen – Verteidigungs-, Innen- und Außenministerium sowie die ÖBB – mit dem Video. Die Antworten fielen durchgehend ausweichend aus: Keine Stelle sieht sich verantwortlich, keine gibt Auskunft.

"Dem BMI liegt kein Antrag für eine Durchfuhr von Panzern am 16. Mai 2025 vor",


erklärte das Innenministerium lapidar.

"Kein Truppenaufenthalt gemäß Gesetz",


hieß es aus dem Verteidigungsministerium.

Das Außenministerium antwortete auf Anfragen schlichtweg gar nicht.


Die ÖBB wiederum verweisen auf eben jene Ministerien, die sich nicht zuständig fühlen. Dabei müssen die Bundesbahnen wissen, welches Transportgut sie befördern – und wer dafür bezahlt hat.

Juristisch ist die Lage komplex – aber nicht eindeutig. Zwar ist laut § 5 Abs. 2a des Kriegsmaterialgesetzes die Durchfuhr zwischen zwei EU-Staaten grundsätzlich bewilligungsfrei, doch das enthebt Österreich nicht der Pflicht zur Dokumentation und Kenntnisnahme – insbesondere dann, wenn es sich um den Transport in ein Kriegsgebiet handeln könnte.

Und genau hier liegt das Problem: Wenn die Panzer etwa über die Slowakei oder Tschechien weiter in die Ukraine gebracht würden, handelte es sich nicht mehr um eine interne EU-Verbringung. Spätestens dann greift § 3 Abs. 4 KMG, der eine Zustimmungspflicht für die Lieferung in Drittstaaten vorsieht.

Doch wie soll Österreich zustimmen oder ablehnen – wenn es offiziell gar nichts weiß?

Ein neutraler Staat darf in einem bewaffneten Konflikt nicht Partei ergreifen. Wenn Österreich allerdings die Augen verschließt, um militärisches Gerät durch sein Gebiet passieren zu lassen, das möglicherweise auf ukrainischen Schlachtfeldern landet, stellt sich die Frage: Ist das noch Neutralität – oder schon ein Bruch derselben?

Völkerrechtlich wäre es zumindest fragwürdig. Politisch ist es heikel. Und moralisch eine Ausrede.

Wer nicht wissen will, was er duldet, kann sich nicht auf Neutralität berufen.


Die Strategie scheint dennoch zu sein: keine Kenntnisnahme, keine Verantwortung. Im Ergebnis ermöglicht das aber potenziell geheime Waffenlieferungen durch österreichisches Staatsgebiet – unter Missachtung demokratischer Kontrollinstanzen.

Anders, die Schweiz: Als im Jahr 2023 stillgelegte Leopard-2-Panzer an Deutschland zurückverkauft wurden, bestand Bern ausdrücklich darauf, dass sie nicht an die Ukraine weitergegeben werden. Berlin versprach es. Kommt es dennoch anders, wäre das diplomatisch ein Affront.

Umso beunruhigender ist der Gedanke, dass ebendiese Panzer – grau lackiert und unkenntlich gemacht – nun durch Österreich rollen könnten. Noch ist es Spekulation, doch Gewissheit kann es nur durch Transparenz geben.

Diese fehlt. Und sie fehlt – mit System.

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de.rt.com/oesterreich/246182-l…

Differenzen überschatten den Antrittsbesuch von Außenminister Wadephul in den USA


Deutschlands Außenminister Johann Wadephul wird heute zu seinem Antrittsbesuch in den USA erwartet. Dort will er sich um die Unterstützung der deutschen Haltung im Ukraine-Konflikt durch die USA bemühen. Vor seinem Abflug warb der CDU-Politiker für eine gemeinsame harte Haltung gegenüber Russland.

"Wie wichtig unser transatlantischer Schulterschluss für die Freiheit in Europa ist, führt uns Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine eindringlich vor Augen. Putin setzt seine Angriffe mit unverminderter Brutalität fort, trotz der intensiven Friedensdiplomatie der letzten Wochen – auch und gerade durch die USA. Bei meinen Gesprächen in Washington wird es daher um unsere gemeinsamen Ziele gehen: Wir wollen das Sterben in der Ukraine endlich beenden, wir wollen einen sofortigen Waffenstillstand und wir wollen einen nachhaltigen Frieden. Damit Putin endlich an den Verhandlungstisch kommt, damit Russland endlich in ernsthafte Verhandlungen einsteigt, müssen wir den Druck aufrechterhalten. Wir Europäer werden die Sanktionsschrauben weiter anziehen, auch der US-Kongress ist zu mehr Sanktionen bereit."

Damit setzt Wadephul die Außenpolitik Baerbocks fort. Auch Baerbock hat behauptet, sie setze sich für Frieden in der Ukraine ein. Allerdings gibt es aus Deutschland bisher keine eigene Friedensinitiative. Im Gegenteil unternimmt Deutschland alles, um den Krieg zu verlängern. Dazu gehört auch die Forderung nach einem sofortigen, bedingungslosen Waffenstillstand und die Absicht, die USA als Partei im Konflikt zu halten. Da die Ukraine bisher alle Vereinbarungen gebrochen hat, ist die Forderung eines sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstands unrealistisch. Darauf zu beharren und die Forderung mit Drohungen zu verknüpfen, stellt daher eine Eskalation dar.

Dementsprechend verspricht Wadephul, dass Deutschland an seinem Projekt der Militarisierung und Aufrüstung festhalten will. Russland sei die größte Bedrohung, glaubt Wadephul und rechtfertigt damit den Plan, die Militärausgaben Deutschlands auf fünf Prozent des BIP zu erhöhen. Für das Jahr 2024 hätte das bedeutet, dass die Bundesrepublik mehr als 215 Milliarden Euro für Rüstung ausgegeben hätte. Das entspricht fast einer Verdreifachung der bisherigen Aufwendungen für Verteidigung.

Dass die Interessen zwischen den USA und Deutschland auseinanderlaufen, macht ein weiterer Punkt auf der Liste der Themen deutlich, die Wadephul in Washington anschneiden möchte. Wadephul will sich für den Abbau von Zollschranken einsetzen. Es brauche Brücken aus Partnerschaft und Vertrauen, teilt der Außenminister vor seiner Abreise mit. Der Streit um die deutschen Handelsbilanzüberschüsse tobt allerdings schon seit der Administration Obama.

Trotz der offenen Differenzen hält Wadephul an der transatlantischen Partnerschaft fest.

"Kaum einem Land haben wir Deutsche so viel zu verdanken wie den USA. Dass wir heute in Deutschland in Freiheit und Wohlstand leben können, als Teil einer starken europäischen Familie, ist auch das Ergebnis der vorausschauenden Friedenspolitik der Vereinigten Staaten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren."

Dass es die Sowjetunion war, die darauf vertraut hat, dass Deutschland seine Lektion aus der Geschichte gelernt hat und bereit zur Wiedervereinigung und zur Souveränität ist, hat man im Auswärtigen Amt inzwischen vergessen.

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de.rt.com/inland/246187-differ…

Lawrow: Neue Gesprächsrunde zwischen Russland und Ukraine steht bevor


Der Termin für die nächste Gesprächsrunde zwischen Russland und der Ukraine werde in "sehr naher Zukunft" bekannt gegeben, sagte Außenminister Sergei Lawrow bei einem Treffen hoher Vertreter zu Sicherheitsfragen.

Er betonte, Moskau werde weiterhin auf der Abschaffung aller "diskriminierenden Gesetze" bestehen, so wie es bei den ersten direkten Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine seit drei Jahren am 16. Mai in Istanbul der Fall war.

Er zitierte die UN-Charta, in der es heißt:

"Die territoriale Integrität aller Staaten, deren Regierungen den Grundsatz der Selbstbestimmung der Völker nicht verletzen und die als solche die gesamte in dem betreffenden Gebiet lebende Bevölkerung vertreten, ist zu achten."


Die Frage, ob das Kiewer Regime nach dem Staatsstreich im Februar 2014 die gesamte Bevölkerung des Landes vertrete, verneinte er. Wie Lawrow feststellte, sind in der Ukraine die russische Sprache, die Kultur, die Traditionen und die russischsprachigen Medien per Gesetz kategorisch verboten.

"Letztes Jahr wurde ein Gesetz verabschiedet, das die kanonische Orthodoxie, die kanonische ukrainisch-orthodoxe Kirche, verbietet", fuhr er fort.

"Dies ist ein eklatanter Verstoß gegen ein weiteres Grundprinzip der UN-Charta, wonach alle Staaten verpflichtet sind, die Menschenrechte unabhängig von Ethnie, Geschlecht, Sprache und Religion zu gewährleisten."


Außerdem sei die Bedingung der russischen Seite für die Beilegung des Konflikts die Rückkehr der Ukraine zu einem neutralen, bündnisfreien und atomwaffenfreien Status, fügte Lawrow hinzu. Der Minister betonte, dass der "Auslöser" des Konflikts die Osterweiterung der NATO sei, auch auf Kosten einer möglichen Mitgliedschaft der Ukraine.

"Verhandlungen sind besser als Krieg, aber um Erfolge zu erzielen, und davon sind wir zutiefst überzeugt, ist es notwendig, die Ursachen des Konflikts zu beseitigen, wie der russische Präsident wiederholt betont hat", sagte Lawrow.


Wo die nächste Runde der Gespräche stattfinden wird, steht noch nicht fest. US-Präsident Donald Trump schlug den Vatikan als Ort der Verhandlungen vor. Moskau begrüßte die Initiative nicht. Der Kreml erklärte, er habe einem Treffen im Vatikan nicht zugestimmt, und Lawrow nannte diese Option "unelegant".

Nach Angaben von Reuters halte Russland den Vatikan nicht für eine "ernsthafte Plattform" für Gespräche, weil der Vatikan nicht neutral sei und auf NATO-Territorium liege. Darüber hinaus könnten die russischen Verhandlungsteilnehmer wegen Sanktionen nicht nach Italien reisen.

US-Vertreter ziehen auch Genf als möglichen Verhandlungsort in Betracht. Die Schweiz erklärte, sie sei bereit, "gute Dienste" anzubieten. Russland würde hingegen die Türkei, Katar, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Saudi-Arabien als Plattform für Gespräche bevorzugen.

Wie die Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am Dienstag erklärte, arbeitet Russland derzeit an einem Memorandum zu kommenden Friedensverhandlungen. Bereits zuvor hatte das Außenministerium betont, dass das Papier die Grundlage für eine "nachhaltige, langfristige und umfassende Vereinbarung" schaffen solle. Außenminister Sergei Lawrow kommentiere die Fortschritte an dem Entwurf laut Sacharowa "praktisch täglich".

Mehr zum Thema - Istanbul: Gespräche über Ukraine-Frage werden hinter den Kulissen weitergeführt


de.rt.com/europa/246189-lawrow…

Totalitäre Ukraine: Unerwünschtes Beten zuhause wird Besuch des SBU zur Folge haben


Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) wird Gläubige der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) auch beim häuslichen Beten überwachen. Dies gab der Vorsitzende des Rada-Ausschusses für humanitäre und Informationspolitik, Nikita Poturajew, Abgeordneter von Selenskijs Partei "Diener des Volkes", bekannt.

Ihm zufolge werden die Gläubigen vom SBU zur Rechenschaft gezogen, sollte sich herausstellen, dass sie in den Gottesdiensten "Propaganda für die russische Welt" machen. Eine unverhohlene Drohung.

"Wenn sie sich dort irgendwo in einer Hütte versammeln und dort Propaganda für die russische Welt machen, dann wird zu ihnen nicht der DESS (Staatlicher Dienst für Ethnien und Religionspolitik – Anm. d. Red.) kommen, sondern der SBU, der im ukrainischen Volk Dienst Gottes genannt wird. Und damit wird alles enden – nur schlimmer, und ich würde niemandem raten, dieses Spiel zu spielen,"

sagte Poturajew, ein einschlägig bekannter Radikaler und Hassprediger, wörtlich. Der Abgeordnete antwortete damit auf die Frage einer Journalistin eines westukrainischen TV-Senders aus Lwow (Lemberg), was man mit den Gläubigen der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche tun werde, die sich "illegal" in Wohnungen zum gemeinsamen Beten versammeln.

Man kann sich unschwer vorstellen, dass der SBU genügend Vorwände haben wird, um nach Poturajews Duktus "Propaganda für die russische Welt" zu wittern: Die UOK verehrt mehrere im Lauf der Jahrhunderte heilig gesprochene russische Fürsten wie Alexander Newski und Dmitri Donskoj und auch den letzten russischen Zaren Nikolaus II. und dessen Familie. Die Gebetssprache ist traditionell kirchenslawisch, aus dem sich auch das moderne Russisch entwickelt hat und das vom Russischen daher nur für Eingeweihte und Linguisten zu unterscheiden ist. Schlussendlich ist den nicht vom Nationalismus verführten orthodoxen Gläubigen der UOK auch die Friedens- und Versöhnungsbotschaft näher als die Atheisten oder Satans- und Götzenanbeter der Asow-Brigade.

Wie RT DE mehrmals berichtet hat, ist die bisherige Mehrheitskonfession der Ukraine, die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, die kanonisch zum Moskauer Patriarchat zählt, aber weitgehend eigenständig ist und sich selbst verwaltet, seit 2014 in zunehmendem Maß staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Die Kirchengemeinden wurden aus ihren Kirchenbauten vertrieben, Geistliche wurden strafrechtlich verfolgt.

Zwei unkanonische Abspaltungen wurden von den neuen Machthabern seit dem Sieg des Maidan bevorzugt und mit staatlichen Mitteln bedacht, etwa im Rahmen der Einführung der Militärkapläne. Ungehindert, teilweise sogar mit staatlicher Unterstützung, ergriffen Anhänger der Abspaltungen unter Einsatz von Gewalt Besitz von Kirchen und verdrängten die traditionellen Gemeinden.

Ende 2018 waren die Abspaltungen unter der Schirmherrschaft des damaligen Präsidenten Poroschenko zur offiziellen "Orthodoxen Kirche der Ukraine" vereinigt worden, die 2019 von dem Patriarchen von Konstantinopel als "unabhängig" anerkannt wurde. In der orthodoxen Weltkirche ist dieser Akt umstritten und wird teilweise als ein nicht kanonischer Eingriff in den Hoheitsbereich des Moskauer Patriarchen verurteilt. Nur vier der fünfzehn orthodoxen Weltkirchen haben die "Orthodoxe Kirche der Ukraine" anerkannt. Unter den ukrainischen Gläubigen erfährt die Neugründung bislang nur beschränkte Anerkennung: Mit ca. 8.000 Gemeinden bleibt die kanonische UOK nach wie vor die größte Konfession im Land.

Trotzdem hat das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, im August 2024 ein Gesetz zum Verbot der UOK beschlossen, das Selenskij unterzeichnet hat. Die UOK hat demnach ab Inkrafttreten des Gesetzes neun Monate Zeit, sich umzubenennen und die kanonische Bindung zu Moskau zu lösen, danach ist sie verboten. Diese Frist läuft in wenigen Wochen ab.

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Indien weist westliche Atompanik zurück


Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar hat westliche Darstellungen eines angeblich nuklearen Eskalationsrisikos zwischen Indien und Pakistan scharf zurückgewiesen.

In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sprach Jaishankar von "verblüffenden" Spekulationen:

"Zu keinem Zeitpunkt wurde eine nukleare Ebene erreicht."


Auf seiner Reise durch Deutschland, die Niederlande und Dänemark kritisierte Indiens Außenminister Europas Sicht auf Sicherheitsfragen: Zu eurozentriert und zu einseitig sei diese. Europa solle sich um seine eigenen Probleme kümmern – und nicht jeden Konflikt in Südasien gleich als nukleare Bedrohung sehen. Solche Sichtweisen könnten Terror verharmlosen.

"Es wirkt, als würde jeder Zwischenfall in unserer Region sofort als Nukleargefahr dargestellt", sagte Jaishankar. "Das stört mich – denn so wird Terrorismus verharmlost." Und weiter: "Ehrlich gesagt passiert in Sachen Atomwaffen bei euch in Europa gerade deutlich mehr."


Hintergrund der Äußerungen ist ein Gefechtsausbruch zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan, der nach einem tödlichen Terroranschlag in der Unionsregion Jammu und Kaschmir am 22. April eskalierte. 26 Menschen, vorwiegend Touristen, kamen ums Leben.

Indien reagierte mit gezielten Luftschlägen auf neun mutmaßliche Terrorstützpunkte in pakistanischem Gebiet. Laut Jaishankar wurden keine zivilen oder militärischen Einrichtungen Pakistans attackiert.

Islamabad hingegen warf Neu-Delhi zivile Opfer vor und schlug seinerseits militärisch zurück. Erst am 10. Mai einigten sich die Armeen beider Staaten auf einen Waffenstillstand – durch direkten Kontakt zwischen den Kommandeuren.

Auf die Frage, ob US-Präsident Donald Trump den Waffenstillstand vermittelt habe, antwortete Jaishankar sarkastisch:

"Warum sollte ich den USA danken? Am Morgen davor hatten wir Pakistans Luftwaffenstützpunkte und Flugabwehrsysteme kampfunfähig gemacht. Ich danke der indischen Armee – sie hat den entscheidenden Impuls geliefert."


Der Außenminister nutzte seine Europa-Reise zudem, um eine breitere sicherheitspolitische Differenz deutlich zu machen. Im Interview mit dem niederländischen Sender NOS erklärte er, Europa befinde sich in einem "Realitätscheck". Im Gegensatz zu Asien habe der Westen nie gezwungen zwischen Wohlstand und Sicherheit wählen müssen.

"Wir hatten nie die Bequemlichkeit und Stabilität, die Europa gewohnt war", so Jaishankar.


Indiens sicherheitspolitisches Denken sei durch konflikthafte Nachbarschaften mit Pakistan und China geprägt – ein Umstand, den europäische Entscheidungsträger oft unterschätzten.

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"Russland entmachten": Neues EU-Strategiebuch ist Zeugnis von Wunschdenken und Realitätsverlust


Von Achim Detjen

"Die EU muss Russland entmachten. Sie muss über eine Schutzhaltung hinausgehen und eine selbstbewusstere Haltung gegenüber den subversiven Taktiken und bösartigen Einflussnahmen des Kremls einnehmen. Die Stärkung der Widerstandsfähigkeit ist zwar nach wie vor unerlässlich (…), doch reicht dies allein nicht aus. Eine starke Abschreckung, auch durch die glaubwürdige Option asymmetrischer Reaktionen, ist von entscheidender Bedeutung, um Moskau von feindlichen Aktivitäten gegen die EU, einschließlich eines möglichen konventionellen Angriffs gegen einen Mitgliedstaat, abzuhalten."

Mit diesen Worten leitet die außen- und sicherheitspolitische Denkfabrik der EU, das European Union Institute for Security Studies (EUISS), sein jüngst erschienenes "Strategiebuch" ein, das sich als konkrete Handlungsanweisung versteht, mit der man "Russland entmachten" will, wie es schon im Titel des Papiers heißt.

Doch neben der Stärkung von Widerstandsfähigkeit und Abschreckung müsse die EU "noch weiter gehen: Sie sollte aktive Schritte unternehmen, um Russlands Fähigkeit zu verringern, die europäische Einheit zu untergraben und seine Kerninteressen in Frage zu stellen."

Denn in einer Welt, in der "der Status und Einfluss der USA rapide abnehmen", brauche Brüssel "ein neues strategisches Konzept", um in einer "voraussichtlich langwierigen Konfrontation" mit Moskau bestehen zu können. Eine Konfrontation, "die die Sicherheit und den Wohlstand der Europäer tiefgreifend beeinflussen wird."

Und diese Strategie soll laut der Denkarbeit auf drei grundlegenden Säulen beruhen: Neben Widerstandsfähigkeit und einer "verbesserten Abschreckung" soll diese "eine konzertierte Aktion" beinhalten, "um Russlands Fähigkeit, Schaden anzurichten, aktiv zu unterbinden."

Dabei sollte Russlands Macht "nicht überschätzt werden – andere zu bewegen, Russland durch ein Vergrößerungsglas zu sehen, ist ein Markenzeichen der Moskauer Informationskriegsführung", so die EU-Strategen.

Taschenspielertricks statt Tatsachen

Als Beweis für die russische Schwäche greifen sie zu einem im Westen beliebten Taschenspielertrick, nämlich dem in US-Dollar berechnetem Bruttoinlandsprodukt:

"Russlands BIP wird im Jahr 2024 bei 2,161 Billionen US-Dollar liegen. Dies entspricht etwa einem Zehntel des BIP der USA oder einem Siebtel des BIP von China oder der EU."

Zieht man jedoch das wesentlich aussagekräftigere, weil kaufkraftbereinigte BIP heran, dann wächst Russlands Wert laut Statista auf 6,91 Billionen Dollar und beträgt damit nicht einmal mehr ein Fünftel des BIP der USA (29,18 Billionen) – und berücksichtigt man, dass ein Großteil des BIP in den USA auf Finanzwerten und nicht auf realer Produktion beruht, fällt der Unterschied zu den Vereinigten Staaten mit ihrer fast zweieinhalb Mal so großen Bevölkerung noch geringer aus.


Kaufkraftbereinigtes (BIP im Jahr 2024 in Billionen US-DollarScreenshot Statista
Ein Blick auf die Tabelle zeigt nicht nur, dass Russland die viertgrößte Volkswirtschaft ist – und Deutschland und Japan in den letzten Jahren überholt hat –, sondern offenbart auch ein strategisches Dilemma für diejenigen, die Russland entmachten wollen: Mit China an erster Stelle als sehr engem Partner und Indien an dritter Stelle, zu dem Moskau laut der Stiftung Wissenschaft und Politik eine "stabile" strategische Partnerschaft unterhält, und weiteren Playern wie Brasilien und Indonesien in den "Top Ten", die sich dem westlichen Versuch der Isolation Russlands widersetzen und sich nicht an den Sanktionen beteiligen, dürfte sich der Versuch der Entmachtung Russlands bereits als Luftschloss erweisen.

Ob es zielführend ist, die eigene Stärke zu überhöhen und die des Gegners kleinzureden, sei dahingestellt – doch dieser Ansatz zieht sich durch das ganze Strategiebuch. Etwa wenn Russlands militärischer Personalstärke von 1.134.000 Soldaten diejenige Europas entgegengesetzt und dabei unterschlagen wird, dass das ein hinkender Vergleich ist: Denn die angegebenen 1.972.000 europäischen Soldaten stehen nicht unter einem einheitlichen Kommando und dienen nicht in einer gemeinsamen Armee – und kennen im Gegensatz zu den russischen Soldaten Krieg zumeist nur aus dem Fernsehen.

Ein weiterer Taschenspielertrick beruht etwa in der Aussage, dass Moskau trotz seiner Bemühungen, weltweit das "Informationsumfeld" mittels Propaganda und Desinformationen zu "manipulieren", "die Meinung über Russland weltweit weitgehend negativ" bleibe: "65 Prozent der Befragten in 35 Ländern, die vom Pew Research Center im Jahr 2024 befragt wurden, haben eine ungünstige Meinung über das Land."

Man soll ja keiner Statistik trauen, die man nicht selbst gefälscht hat. In diesem Fall ist die Manipulation der Russland-Entmachter offenkundig: Von den besagten 35 Ländern zählt mit 17 fast die Hälfte zum "politischen Westen", – also gehört entweder der NATO an, beteiligt sich an den antirussischen Sanktionen (Japan, Südkorea) oder ist wie Israel ein enger Verbündeter – wo antirussische Propaganda häufig zum medialen Alltagsgeschäft gehört.

Im inzwischen bevölkerungsreichsten Land der Welt – Indien – haben drei Mal so viele Menschen eine positive Sicht auf Russland als eine negative. In China als zweiter Milliarden-Nation dürfte dieser Wert noch höher ausfallen, das Land ist aber gar, nicht aufgelistet. Auch Indonesien und Pakistan als viert- bzw. fünftbevölkerungsreichste Länder werden nicht aufgeführt. An sechster Stelle kommt Nigeria, wo die positive Sicht auf Russland leicht überwiegt. In Bangladesch (Platz 8) sehen 53 Prozent Russland positiv im Gegensatz zu 15 Prozent, die eine negative Sicht haben.

Hätte das Pew Research Center seine Statistik nach der Anzahl der Einwohner der jeweiligen Länder gewichtet und nicht wichtige Kandidaten wie China außen vor gelassen, so ergäbe sich ein ganz anderes Bild: Die große Mehrheit der Weltbevölkerung hat ein positives Bild von Russland! Eine schmerzliche Wahrheit für die EU-Strategen, die sie offenbar nicht verkraften können.

Direkt aus dem La La Land: Zentrale These ohne Belege

Der Ukraine-Konflikt ist wenig überraschend das Thema des Strategiebuchs, auf das die Handlungsempfehlungen vor allem abzielen – denn die "Sicherheit der Ukraine ist nun untrennbar mit der des restlichen Kontinents verbunden", so die Denk-Genies, die nicht verstehen wollen, dass auch Russland en Teil dieses restlichen Kontinents ist und es zur Eskalation des Ukraine-Konflikts nur gekommen ist, weil man im NATO-Westen Moskaus Sicherheitsinteressen stets ignoriert hat.

"Die Entmachtung Russlands sollte damit beginnen, die Unterstützung für die Ukraine aufrechtzuerhalten und wenn möglich zu verstärken", heißt es in dem Strategiepapier. Dessen zentrale These lautet daher, dass Russland bestrebt sei, die Weltöffentlichkeit davon zu überzeugen, dass es den Krieg gewinnt.

"Das ist nicht der Fall. (...) Russland gewinnt den Krieg nicht, und es darf nicht zugelassen werden, dass es den Frieden gewinnt, indem es der Ukraine eine ungerechte Lösung aufzwingt."

Woher die Autoren die Weisheit nehmen, dass Russland den Krieg nicht gewinnt, verraten sie uns leider nicht. Es wird nicht einmal der Versuch unternommen, die wichtigste These des fast 90-seitigen Papiers auch nur mit einem Satz zu begründen oder wenigstens mit Verweis auf Mainstream-Artikel zu untermauern, von denen es doch noch immer einige gibt, die die Realität der sich anbahnenden Niederlage Kiews auf dem Schlachtfeld leugnen.


Propaganda aus dem La La Land: Putins Generäle "lügen ihn an", denn in Wirklichkeit "verliert Russland gegen die Ukraine"Screenshot Daily Express
Es entbehrt daher nicht einer gewissen Ironie, wenn es an anderer Stelle heißt, dass die Bemühungen, russische Propaganda zu entlarven, durch die Dynamik des postfaktischen Zeitalters herausgefordert würden, "in der Informationen und Argumente oft auf der Grundlage bereits bestehender Überzeugungen, Neigungen und Emotionen, und nicht auf der Grundlage objektiver Beweise akzeptiert werden."

Man kann sich nur verwundert die Augen reiben, haben die EU-Strategen doch damit genau ihre eigene Haltung zum Ukraine-Konflikt beschrieben, die allein auf Wunschdenken beruht. Allerdings ist ihnen das Vermögen zur Selbstreflexion abhanden gekommen – falls es jemals vorhanden war – und sie merken nicht, dass die wichtigste Prämisse ihres Strategiebuchs aus dem La La Land* stammt (*eine euphemistische Bezeichnung eines realitätsfernen Seelenzustandes).

"Wie die EU diese Schwächen ausnutzen kann"

Um den Sieg im Ukraine-Krieg davonzutragen, beschreibt das Papier in acht Kapiteln, was Russlands vermeintliche Stärken und Schwächen sind "und wie die EU diese Schwächen ausnutzen kann."

Fünf Kapitel beziehen sich auf Regionen – China, der Indo-Pazifik, das südliche Mittelmeer, der Westbalkan sowie die Sub-Sahara –, während drei Kapitel einen thematischen Bezug haben. Zu Letzteren zählt das Kapitel über "Hybride Kriegsführung", bei dem Narrative von Russlands "imperialen Ambitionen" zusammengesponnen werden, die man Moskau im Informationskrieg entgegensetzen will.

Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit Russlands "Handbuch der roten Linien" und beschreibt den angeblichen Versuch Moskaus, "die Ukraine durch die Androhung einer Konflikteskalation von der Unterstützung durch westliche Partner abzuhalten." Oftmals sei das Land damit gescheitert, auch wenn es gelungen sei, "die Bereitstellung einiger wichtiger [Waffen-]Systeme zu verzögern und so die Verteidigungsbemühungen Kiews zu behindern."

Wenn die EU ihre Hilfe für die Ukraine aufstocken wolle, sei es "wichtig zu wissen, wie man Russlands Drohungen entgegnen kann, denn Moskau wird angesichts der eskalierenden Spannungen mit der EU wahrscheinlich weiterhin Drohungen mit roten Linien einsetzen." Die Handlungsempfehlung der EU-Strategen lautet also: Auf die (von Russland selbst nie so bezeichneten) "roten Linien" keinerlei Rücksicht nehmen und eskalieren, was das Zeug hält.

Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit der "Schattenflotte". Allein wer dieses Wort in einem affirmativen Sinn in den Mund nimmt, hat sich schon als Kandidat für das Rennen um den größtmöglichen Realitätsverlust qualifiziert. Erst recht, wenn dazu noch behauptet wird, diese nicht-existente "Schattenflotte" würde "nebenbei" die "kritische Unterwasserinfrastruktur der EU angreifen." Nebenbei bemerkt, für diese Behauptung gibt es nicht mal den Hauch eines Beweises. Sagen zumindest westliche Ermittler. Aber wer im La La Land lebt, der interessiert sich nicht für Fakten.

In völliger Selbstüberschätzung: EU will China einen Preis zahlen lassen

Dass das erste Kapitel des Strategiepapiers China gewidmet ist, begründen die Autoren damit, dass Peking "für Russlands Kriegsmaschinerie zu einer wichtigen Lebensader geworden ist" und ohne chinesische Hilfe ein "wirtschaftlicher Zusammenbruch und zunehmende politische Instabilität" in Russland die Folge wären.

Immerhin weht ein Hauch von Realität durch den Kopf des deutschen Autors (Tim Rühling) des China-Kapitels, wenn er schreibt, dass es jedoch "praktisch unmöglich" sei, "einen Keil zwischen" Moskau und Peking zu treiben, "da sie in ihrem Widerstand gegen die US-Macht geeint sind." (Das hatte auch Chinas Außenminister Wang Yi jüngst betont: "Der Versuch, einen Keil zwischen China und Russland zu treiben, kann nur ein Wunschtraum sein.")

"Anstatt zu versuchen, Russland und China auseinander zu treiben, sollte sich die EU bemühen, auf die VR China einzuwirken, damit sie ihre Unterstützung für Russland einstellt oder reduziert."

China reagiere auf Druck, glaubt Rühling, und das biete der EU "die Möglichkeit, den wirtschaftlichen und diplomatischen Preis, den die VR China für ihre Unterstützung Russlands zahlen muss, zu erhöhen" – und schon war der Hauch wieder verflogen.

In kolossaler Selbstüberschätzung werden Brüssel vier Handlungsdirektiven im Umgang mit Peking empfohlen, und zwar "unabhängig davon, ob ein Waffenstillstand zustande kommt oder nicht":

  • "Militärisch könnte Europa China mit strengeren Kontrollen der Ausfuhr von Waffen und Gütern mit doppeltem Verwendungszweck drohen."
  • "In wirtschaftlicher Hinsicht könnte die EU China mit der Ausweitung von Investitionsbeschränkungen, einschließlich der Überprüfung von Auslandsinvestitionen, sowie mit der Einführung von mehr Exportkontrollen drohen."
  • "Diplomatisch könnte die EU eine Doppelstrategie verfolgen. Erstens sollte sie China in internationalen Foren an seine Verpflichtung erinnern, die territoriale Souveränität als Kern-Grundsatz internationaler Beziehungen zu betrachten. (...) Zweitens, in Anerkennung, dass China sich am meisten um seinen Ruf im Pluralistischen Süden sorgt, sollte die EU ihre Beziehungen zu diesen Ländern vertiefen."
  • "Im Bereich der Informationspolitik sollte die EU mehr in die Bekämpfung russischer Narrative investieren, insbesondere im Pluralen Süden. Je weniger Glaubwürdigkeit die russische Propaganda im Pluralen Süden hat, desto größer ist der Reputationsverlust für China, wenn es sich dafür entscheidet, solche Narrative zu befördern."

Gerade als Deutscher hätte sich der Autor des China-Kapitels bewusst sein müssen, dass Deutschland als wichtigstes EU-Land im "Pluralen Süden" einen umfassenden Glaubwürdigkeitsverlust erlitten hat durch seine Unterstützung des israelischen Genozids an den Palästinensern. Stellvertretend für den globalen Süden hat Südafrika deshalb die Bundesrepublik auf die Anklagebank des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) wegen Beihilfe zum Völkermord gesetzt.

Der globale Süden konnte sich im Angesicht des isrealisch-palästinensischen Konflikts von der Heuchelei des Wertewestens auch ganz ohne russische Propaganda selbst überzeugen. Derselbe Westen, der Krokodilstränen über das Leid der Ukrainer vergießt, das er mit immer weiteren Waffenlieferungen befeuert.

Im Ukraine-Konflikt wurden seit dessen Eskalation im Februar 2022 laut einem UN-Bericht von vergangenem April 13.134 Zivilisten getötet, davon knapp ein Viertel in den von Russland kontrollierten Gebieten. Israel dürfte diese Zahl bereits im ersten Monat seiner Offensive auf den Gazastreifen locker übertroffen haben, wo praktisch jedes Haus in Grund und Boden gebombt wurde.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen gegen China zeugen – wie das gesamte EU-Strategiebuch – von der eigenen Hybris, von Heuchelei und Wunschdenken.

Die Think Tank-Traumtänzer wollen die Realität nicht wahrhaben: Chinas Präsident Xi Jinping hat sich jüngst mit seiner Aussage, dass Friedensverhandlungen die "Wurzeln" des Ukraine-Konflikts adressieren müssen, klar und deutlich auf der Seite Russlands positioniert und damit die scheinheiligen "Friedensbemühungen" der "Koalition der Willigen" mit ihrem Ruf nach einem "bedingungslosen Waffenstillstand", der eingestandenermaßen nur ein Vorwand für den Einmarsch von NATO-Truppen in die Ukraine darstellt, durchkreuzt. Damit sollte er die Kriegsbesoffenen in Brüssel, Berlin, Paris und London ernüchtert haben – aber die sind permanent zu hackevoll, als dass sie noch irgendwas von der Realität merken.

Allein gegen den Rest der Welt: Der Kutter kentert

Ausdruck des Wahnsinns ist nicht nur, dass die EU-Strategen an den Sieg der Ukraine glauben und daran, sie seien in der Position, Peking unter Druck zu setzen. Nein, sie werden es wohl auch noch gleichzeitig mit Washington aufnehmen müssen, denn "auch die Trump-Administration" arbeite wie China aktiv daran, "wenn auch in geringerem Maße", "Russland zu stärken", so das Strategiepapier.

Wer so allein auf verlorenem Post steht, der sollte anderen Weltmächten gegenüber keine Drohungen aussprechen, sondern sich vielmehr um den eigenen Kutter kümmern, mit dem man die Weltmeere befährt. Bevor der völlig absäuft. The Spectator machte jüngst auf diese Tatsache aufmerksam, als die Zeitschrift einige Zahlen bezüglich die EU-Wirtschaft nannte, die für sich sprechen:

  • Der Anteil der europäischen Industrie am Weltmarkt ist seit 2000 von 22,5 auf 14 Prozent gesunken.
  • Die Chemieproduktion brach seit 2020 um 15 Prozent ein.
  • Der weltweite Marktanteil der Stahlproduktion sank von bescheidenen 7 auf noch bescheidenere 4 Prozent.
  • Die Zahl der produzierten Autos sank in acht Jahren von 18,7 auf 14 Millionen.

Die EU sei "schwach und ineffizient – und sollte nicht ernst genommen werden", fasst das britische Magazin zusammen und konstatiert:

"Wer glaubt, die EU sei im Aufschwung, lebt in einer Traumwelt."

Für den Niedergang macht The Spectator vor allem die Energiepreise verantwortlich, die in der Europäischen Union viermal höher sind als in Asien und fünfmal höher als in den USA. Eine Folge der Sanktionen gegen Russland.

Und nun will Brüssel den völligen Stopp sämtlicher Gaseinfuhren aus Russland durchpeitschen. Im Kreml schlottert man schon vor Angst angesichts dieser genialen Strategie, die "Entmachtung Russlands" durch wirtschaftlichen Selbstmord zu erreichen. Hic Rhodus, hic salta!

Mehr zum Thema - EU droht Russland mit vollständigem Handelsembargo, anstatt die eigene Wirtschaft zu retten


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Lawrow: Für Stärkung der afrikanischen Souveränität ist Russland verlässlicher Partner


Russland bleibt ein verlässlicher und stetiger Partner der afrikanischen Nationen und unterstützt deren Streben nach Souveränität, die durch moderne Formen des Kolonialismus bedroht wird, sagte Lawrow im Rahmen des Afrika-Tags, der im russischen Außenministerium begangen wurde. Zu der Veranstaltung waren zahlreiche afrikanische Diplomaten und Regierungsvertreter geladen. Lawrow bekräftigte Russlands langjährige Unterstützung der Länder Afrikas, die bereits zu Sowjetzeiten begonnen hat. Moskau unterstützte damals die nationalen Befreiungsbewegungen in ihrem Kampf gegen das Kolonialsystem.

"Heute fördert Russland die Stärkung der Position Afrikas als ein einzigartiges und einflussreiches Zentrum der globalen Entwicklung. Wir werden auch weiterhin interessierte afrikanische Länder beim Ausbau ihrer Verteidigungsfähigkeit, im Kampf gegen Terrorismus sowie der Nahrungs- und Energiesicherheit unterstützen", sagte der Diplomat.

Lawrow würdigte das diesjährige Motto der Afrikanischen Union als Ausdruck der Bemühungen, historisches Unrecht aufzuarbeiten. Lawrow sagte zu, dass Russland eine afrikanische UN-Resolution unterstützen werde, die einen internationalen Gedenktag der Bekämpfung des Kolonialismus fordert. Er drängte zudem auf eine fortgesetzte Zusammenarbeit mit dem Ziel, eine gerechte multipolare Weltordnung Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei bekräftigte er, Russland werde Afrika dabei unterstützen, in den internationalen Gremien, allen voran dem UN-Sicherheitsrat, dauerhaft angemessen repräsentiert zu sein.

Moskau hat erklärt, die sich entwickelnden Beziehungen mit den Ländern Afrikas sei für die russische Außenpolitik von höchster Priorität. Lawrow verwies auf den wachsenden Einfluss Russlands auf dem Kontinent. Länder wie Südafrika, Niger und Burkina Faso seien verlässliche Alliierte.

Am Montag bekräftigte Lawrow die Absicht, die Beziehungen zu Afrika durch den Ausbau von bereits bestehenden Veranstaltungsformaten wie den Russland-Afrika-Gipfel und durch die Implementierung von Übereinkünften zu vertiefen. Er führte aus, dass die nächste Ministerkonferenz des Russland-Afrika-Forums in diesem Jahr in Afrika stattfinden wird. Dort soll der Rahmen für den dritten Russland-Afrika-Gipfel im Jahr 2026 abgesteckt werden.

"Der von den Staats- und Regierungschefs angenommene Gemeinsame Aktionsplan für 2023–2026 beschreibt die Bereiche der Zusammenarbeit, darunter Sicherheit, Handel und Investitionen, Landwirtschaft, Informations- und Kommunikationstechnologien, Wissenschaft, Kultur und Bildung", sagte Lawrow.

Er fügte hinzu, der Handel zwischen Russland und Afrika zeige dynamisches Wachstum und erreichte 27,7 Milliarden Dollar im Jahr 2024. Er unterstrich, dass mehr als 32.000 Studenten aus Afrika derzeit an russischen Universitäten eingeschrieben sind und dass Bildung ein wichtiger Bestandteil der bilateralen Kooperation sei.

"Die gemeinsamen Anstrengungen werden in wichtigen Bereichen wie der Gesundheitsversorgung, der Seuchenbekämpfung sowie der Prävention und Reaktion auf Notfälle intensiviert", erklärte er.

Mehr zum ThemaMoskauer Sicherheitsforum: Über 100 Länder arbeiten an unteilbarer und gleicher Sicherheit für alle


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Neues Gesetz: Rückkauf von Aktien durch aus Russland abgewanderte Unternehmen wird verboten


Man bereitet sich auf den Moment vor, an dem westliche Unternehmen, die den russischen Markt abrupt verlassen haben, wieder zurückkehren. Schließlich haben viele von ihnen bei ihrem Weggang Optionen in ihre Verträge mit den neuen russischen Eigentümern aufgenommen, die es ihnen ermöglichen könnten, ohne Probleme zurückzukommen und ihre Anteile zurückzukaufen – als wäre nichts gewesen. Aber der russische Staat sagt nunmehr: Nein, so geht das nicht. Unternehmen, die nach den Ereignissen des Jahres 2022 weggegangen sind, bekommen keine Präferenzen mehr. Wie Wladimir Putin kürzlich über die hypothetische Rückkehr des amerikanischen Unternehmens McDonald's sagte, wird "niemand mehr den roten Teppich für sie ausrollen".

Bereits im Juni will die Staatsduma einen Gesetzesentwurf über die Rückkehr ausländischer Unternehmen nach Russland verabschieden, in dem es darum geht, wie die Unternehmen ihr Recht auf den Rückkauf von Firmenanteilen ausüben können. Das vom Abgeordneten Wladislaw Resnik verfasste Dokument wurde bereits vom Finanzministerium genehmigt.

Nach Angaben der Zeitung Iswestija, die sich mit der aktualisierten Fassung des Gesetzentwurfs vertraut gemacht hat, können ausländische Unternehmen Vermögenswerte nur mit Zustimmung des neuen Eigentümers und der Behörden zurückkaufen. Darüber hinaus sieht der Gesetzentwurf vor, dass besonders wichtige Aktiva – in Branchen, die die finanzielle Stabilität und die Verteidigungsfähigkeit des Landes betreffen – nur mit Zustimmung des russischen Präsidenten zurückgegeben werden können. Das Portal RBK erklärt:

"Wenn der Anteil, den die abgewanderten ausländischen Eigentümer kaufen wollen, 10 Prozent der stimmberechtigten Aktien übersteigt, ist laut dem Dokument eine Sondergenehmigung einer Regierungskommission erforderlich. Die Änderungen geben russischen Unternehmen auch das Recht, die Rückgabe von Vermögenswerten an ausländische Investoren einseitig zu verweigern, selbst wenn der Ausländer eine entsprechende Optionsvereinbarung oder eine vergleichbare Abmachung einst getroffen hat. Für die Verweigerung des Rückkaufs sind mehrere Bedingungen erforderlich, darunter die Verbindung des Investors zu einem unfreundlichen Staat und der ursprüngliche Kaufabschluss nach dem 24. Februar des Jahres 2022. Weitere Gründe sind ein deutlich unterbewerteter Optionspreis im Vergleich zum Marktwert des Vermögenswertes und die ordnungsgemäße Erfüllung der Verpflichtungen des neuen russischen Eigentümers gegenüber Mitarbeitern, ehemaligen Mitarbeitern und Gläubigern."


Sergei Gawrilow, Vorsitzender des Staatsduma-Ausschusses für Eigentum, Grundstücke und Eigentumsverhältnisse, sagte in einem Gespräch mit dem Portal RBK, das neue Gesetz sei "ein Test für die Vertrauenswürdigkeit und die tatsächlichen Absichten der ausländischen Investoren".

Unterdessen stellen die Rechtsexperten fest, dass einige Dutzend große westliche Unternehmen nach dem neuen Gesetz nicht mehr auf dem russischen Markt vertreten sein dürfen. So meint Maria Spiridonowa, ein Mitglied der Anwaltskammer:

"Das System zur Rückführung ausländischer Unternehmen sollte ausschließlich die Interessen der russischen Investoren respektieren. Zu den sensibelsten Bereichen hier, die sich auf die sozioökonomische Entwicklung Russlands auswirken, gehören das Bauwesen, die Landwirtschaft, der Maschinenbau sowie Wissenschaft und Innovation."


Und Dmitri Ljubomudrow, Mitglied des Rates für Finanz-, Industrie- und Investitionspolitik der Industrie- und Handelskammer, betont: "Die ausländischen Unternehmen haben den russischen Markt unter Verletzung der geltenden Bestimmungen verlassen und der russischen Wirtschaft Schaden zugefügt, wofür sie nun unbedingt eine Entschädigung leisten müssen."

Mehr zum Thema - Russland: Was sind die Kriterien für die Rückkehr westlicher Firmen?

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Fünf Jahre und Millionen Perlen: Südafrikanischer Künstler macht aus MiG-21 ein Kunstwerk


Ein legendäres russisches MIG-21-Flugzeug ist derzeit in einem US-Museum zu sehen. Und zwar als Kunstobjekt. Der südafrikanische Künstler und Regisseur Ralph Ziman hat fünf Jahre gebraucht, um das sogenannte "The MIG-21 Projekt" zu realisieren. Im Rahmen seines Projekts wurde das Militärfahrzeug mithilfe afrikanischer Handwerkerinnen mit Perlen in Folkloretechniken verziert. "Das Ziel war es, das meistproduzierte Überschall-Kampfflugzeug zu nehmen und es von einer Kriegsmaschine in etwas Schönes zu verwandeln", erklärt Ziman. Die Fachzeitung The Art Newspaper schreibt über das Projekt:

"Der Künstler Ralph Ziman hat zusammen mit südafrikanischen Handwerkern ein MiG-21-Flugzeug in ein Kunstwerk verwandelt. Der sowjetische Überschall-Kampfjet ist nun von der Nase bis zum Heck und im Inneren mit Perlen verziert. Für diese Arbeit benötigte das kreative Team etwa fünf Jahre und zig Millionen Perlen (neben dem Flugzeug wurden auch Fluganzüge mit Perlen bestickt). Diese ganze Pracht wird unter dem Namen MiG-21 Project vom 21. Juni 2025 bis zum 26. Januar 2026 im privaten Luftfahrtmuseum in Seattle (USA) zu sehen sein."


Die Handwerker gehören dem südafrikanischen Volk der Ndebele an, und der für das Projekt verwendete Perlenstil geht auf die vorkoloniale Handwerkstradition der Ndebele zurück.

Bei der MiG-21 handelt es sich um das am weitesten verbreitete Überschallflugzeug der Geschichte und das meistproduzierte Kampfflugzeug der zweiten Generation. Sie wurde in zahlreichen militärischen und bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt eingesetzt.

Mehr zum Thema - Konflikt zwischen Indien und Pakistan zeigt Überlegenheit russischer und chinesischer Waffen

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Verteidigungsbündnis auf Eis: Uganda sieht Berlin in Kontakt mit regierungsfeindlichen Kräften


Der ostafrikanische Staat Uganda hat die militärische Zusammenarbeit mit Deutschland auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Auslöser ist eine diplomatische Krise um den deutschen Botschafter Matthias Schauer, dem laut Regierung in Kampala subversive Aktivitäten vorgeworfen werden.

In einer am Montag veröffentlichten Erklärung der Uganda People’s Defence Forces (UPDF) heißt es, der Diplomat habe sich in innerstaatliche Angelegenheiten eingemischt und dabei Kontakt zu "feindlichen pseudo-politisch-militärischen Gruppierungen" gepflegt. Man berufe sich auf "glaubwürdige nachrichtendienstliche Erkenntnisse", so der Armeesprecher Chris Magezi.

Die Suspendierung der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit mit Deutschland sei so lange in Kraft, bis die "Rolle des Botschafters in diesen subversiven Netzwerken vollständig aufgeklärt" sei, heißt es weiter.

Aus Berlin kam umgehend Widerspruch. Das Auswärtige Amt wies die Vorwürfe als "absurd und haltlos" zurück.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist offenbar ein diplomatischer Schlagabtausch zwischen Schauer und General Salim Saleh, dem Sicherheitsberater und Bruder von Präsident Museveni. Auslöser sei die Kritik des Botschafters an den Drohungen des Armeekommandeurs Muhoozi Kainerugaba auf sozialen Netzwerken gegenüber EU-Vertretern, die sich zuvor mit der Oppositionspartei "National Unity Platform" (NUP) getroffen hatten.

Kainerugaba, der Sohn des Präsidenten, hatte Anfang Mai erklärt, die EU "spiele mit dem Feuer", nachdem mehrere ihrer Diplomaten führende NUP-Mitglieder empfangen hatten.

Die Eskalation reiht sich in eine Serie diplomatischer Brüche afrikanischer Staaten mit westlichen Partnern ein. Erst jüngst hatte Mali sämtliche Verteidigungsabkommen mit Frankreich aufgekündigt. Auch Uganda beklagt seit Monaten eine "zunehmende Einmischung" ausländischer Kräfte in seine Innenpolitik.

Mehr zum ThemaWarum das Projekt einer einheitlichen BRICS-Währung verschoben wurde


de.rt.com/afrika/246162-vertei…

Selenskij kommt nach Berlin: Tausende Polizisten im Einsatz, Verkehr wird lahmgelegt


Der spontane Besuch von Wladimir Selenskij wird Berlin durcheinanderbringen – zum dritten Mal seit einem Jahr. Der ukrainische Machthaber soll am Mittwoch unter anderem mit Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier und Bundeskanzler Friedrich Merz zusammentreffen.

Wie die Berliner Zeitung berichtet, hatten sich die Sicherheitsbehörden schon darauf eingestellt, dass Selenskij in Berlin übernachten würde. Doch das ist wohl nicht der Fall. Nach Informationen der Zeitung wird er noch am Mittwochabend abreisen.

Für den ukrainischen Staatsgast gilt die allerhöchste Sicherheitsstufe. Mehrere Tausend Bereitschaftspolizisten werden für dessen Sicherheit sorgen. Unterstützt wird die Berliner Polizei auch mit Einheiten aus anderen Bundesländern. Dort, wo der ukrainische Machthaber sich aufhält, werden Präzisionsschützen die Umgebung absichern.

Weitreichende Absperrungen wird es unter anderem am Bundeskanzleramt geben, wo der Gast mit militärischen Ehren empfangen wird. Gegen Nachmittag wird Selenskij dann im Schloss Bellevue vom Bundespräsidenten begrüßt. Fahrgäste der S-Bahn müssen damit rechnen, dass es wieder zu Unterbrechungen des Zugverkehrs kommt, wenn die Wagenkolonne des Staatsgastes unterwegs ist.

Die Polizei weist darauf hin, dass nur Anwohner sowie anderweitig berechtigte Personen die abgesperrten Bereiche rund um das Regierungsviertel betreten dürfen. Dafür sollen Betroffene ein Dokument zur Ausweisung mit sich führen.

Gesperrte Straßenabschnitte in Mitte:

  • Lennestraße zwischen Kemperplatz und Ebertstraße
  • Ebertstraße zwischen Hannah-Arendt-Straße und Potsdamer Platz
  • Voßstraße zwischen Hausnummer 21 und Ebertstraße
  • Zugänge zum S- und U-Bahnhof Potsdamer Platz nördlich und südlich am Leipziger Platz
  • Potsdamer Platz südöstliche Gebäudeflucht bis zur Stresemannstraße
  • Südliche Gehwegseite der Potsdamer Straße zwischen Leipziger Platz und Potsdamer Platz 1
  • Potsdamer Platz 1 über die Potsdamer Straße hinweg zum Potsdamer Platz 2
  • Westliche Gehwegseite der Bellevuestraße bis zum Kemperplatz

In den betroffenen Bereichen ist auch die Nutzung der öffentlichen Flächen während Selenskijs Besuch nicht gestattet. Außerdem darf in den Straßen nicht geparkt werden, und bereits geparkte Fahrzeuge müssen umgestellt werden.

Von Einschränkungen könnten zudem die S-Bahn-Linien S3, S5, S7 und S9 betroffen sein, die entlang des Regierungsviertels und des Schlosses Bellevue verlaufen.

"Wieder wird in Berlin Weltpolitik gemacht. Wir hoffen auf tatkräftige Unterstützung aus dem Bundesgebiet, um alle Etappen dieser nächsten sehr kurzfristigen Großlage bestmöglich abdecken zu können", sagte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei.

"Für den Besuch eines Staatsgastes mit höchstdenkbarer Gefährdungsstufe brauchen wir Tausende Einsatzkräfte."


Zuletzt war Selenskij im Oktober in Berlin. Damals kam es zu massiven Verkehrseinschränkungen. Es wird erwartet, dass es am Mittwoch von der Gastgeberseite eine Reihe wichtiger Verlautbarungen bezüglich der Regulierung des Ukraine-Konflikts geben wird.

Im Gegensatz zum Westen betrachtet Russland den ukrainischen Machthaber Selenskij als illegitim und bezeichnet ihn als Führer des Kiewer Regimes. Seine fünfjährige Amtszeit ist seit einem Jahr abgelaufen. Außerdem hat Selenskij Institute der Gewaltenteilung entmachtet und Oppositionsparteien verboten. Ihm und seinem Umfeld werden zudem massive Korruption und Veruntreuung von Hilfsgeldern vorgeworfen.

Mehr zum ThemaSelenskij will Wahlen erneut verschieben


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Boykott-Aus? Filme vom Cannes-Filmfestival kommen offiziell nach Russland


"A Private Life" mit Jodie Foster, ''Die, My Love'' mit Jennifer Lawrence und Robert Pattinson, "Vorsicht, der Butler!" mit Jean Reno und viele andere Filme werden nach dreijährigen Kultur-Sanktionen in den offiziellen Verleih in Russland kommen. Das schreibt die Zeitung Iswestija unter Berufung auf Vertreter des Filmmarktes.

Der Kauf ausländischer Filme – auch derjenigen, die bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes im Wettbewerb liefen – wird durch den Filmmarkt "Marché du Film" ermöglicht. Er findet zeitgleich mit dem Filmfestival in Cannes statt. In der Business-Sektion, die sich an Verleiher und Vertreiber richtet, werden nicht nur, wie im Festivalprogramm, Autorenfilme, sondern auch kommerzielle Filme vorgestellt, die sich an ein möglichst breites Publikum richten. Einige der hochkarätigen Neuerscheinungen sind bereits nach Russland verkauft worden.

So war beispielsweise "La venue de l'avenir" von Cédric Klapisch ("Colours of Time" im englischsprachigen Vertrieb) Teil des Nicht-Wettbewerbsprogramms. Er wurde im Rahmen des Filmmarktes für russische Zuschauer von dem Medienunternehmen "Russkij Reporter" gekauft. Ein weiterer wertvoller Erwerb von demselben Unternehmen war "The Magnificent Life of Marcel Pagnol" unter der Regie von Sylvain Chomet. Der Film hatte seine Weltpremiere am 17. Mai bei den Filmfestspielen von Cannes in der Sektion Special Screenings. Es handelt sich um eine animierte Filmbiografie über das Leben des Dramatikers, Schriftstellers und Regisseurs Marcel Pagnol. In die russischen Kinos wird er bereits am 13. Dezember kommen, so die Iswestija weiter.

Neben vielen guten europäischen Filmen, die für den offiziellen Verleih in Russland angekauft wurden, sind auch die Gewinner des aktuellen Filmfestivals von Cannes dabei. So zum Beispiel der mit dem Grand Prix ausgezeichnete Film "Sentimental Value" (Affeksjonsverdi) des norwegischen Regisseurs und Drehbuchautors Joachim Trier.

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Moskau empört: OSZE duldet Wiederaufleben des Nazismus in Europa


Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) schweigt zum Wiederaufleben nationalsozialistischer Ideologien in Europa – und das mit alarmierender Gleichgültigkeit. Diese scharfe Kritik äußerte der russische Spitzendiplomat Grigori Lukjanzew am Montag bei einem Forum am OSZE-Hauptsitz in Wien.

"Das völlige Desinteresse der OSZE an der Tatsache, dass in Europa Nazi-Ideen wiederbelebt werden, kann nur extreme Besorgnis hervorrufen", so Lukjanzew, Leiter der Abteilung für multilaterale Zusammenarbeit im Bereich Menschenrechte im russischen Außenministerium.

Er sprach von Fackelmärschen, aggressivem Nationalismus und der Verherrlichung von Nazis und ihren Helfershelfern – alles Entwicklungen, die aus seiner Sicht einen gefährlichen Trend fortsetzen. "Die großflächige Verbreitung von Russophobie ist eine Fortsetzung dieser kriminellen, widernatürlichen Tendenz", erklärte der Diplomat.

Lukjanzew erinnerte daran, dass der Sieg über den Nationalsozialismus im Jahr 1945 die Grundlage für die UN-Charta und später für die Schlussakte von Helsinki schuf – beide bis heute tragende Säulen für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Doch gerade diese Prinzipien würden heute vom Westen "selektiv angewendet, umgedeutet oder völlig verzerrt".

Der Westen habe versucht, sich die Menschenrechtsagenda anzueignen und Organisationen wie die OSZE seinen geopolitischen Interessen zu unterwerfen, so Lukjanzew weiter. Russland habe mehrfach eine Reform der OSZE sowie die Schaffung eines verbindlichen rechtlichen Fundaments vorgeschlagen – doch der Westen blockiere jeden Versuch.

Bereits im April hatte Außenminister Sergei Lawrow betont, die OSZE sei – wie andere euroatlantische Strukturen – nicht in der Lage gewesen, Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten. Stattdessen hätten diese Organisationen zur Eskalation internationaler Spannungen beigetragen. Laut Lawrow bereitet sich der Westen auf "einen neuen Krieg" vor.

Seit Jahren wirft Moskau der OSZE Voreingenommenheit im Ukraine-Konflikt vor. So hätten Beobachter der Organisation vor dem Beginn der russischen Militäroperation wiederholt Angriffe Kiews auf die Zivilbevölkerung im Donbass ignoriert.

Auch die systematische Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung in der Ukraine seit dem prowestlichen Putsch im Jahr 2014 sei vom Westen ausgeblendet worden. Gleichzeitig hätten ukrainische Nationalisten in Gruppierungen wie Swoboda, Rechter Sektor und Asow zahlreiche Gewalttaten verübt, so der Vorwurf aus Moskau.

Präsident Wladimir Putin nennt den Schutz der russischsprachigen Bevölkerung im Donbass bis heute als einen der Hauptgründe für den Beginn der militärischen Sonderoperation im Jahr 2022.

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de.rt.com/international/246094…

Georgiens Premier kritisiert Macron, Tusk und Merz: Sie verstoßen gegen Etikette


In einem Gespräch mit den Medienvertretern am Dienstag hat Georgiens Premierminister Irakli Kobachidse Stellung zu einer gemeinsamen Erklärung genommen, die Emmanuel Macron, Donald Tusk und Friedrich Merz anlässlich des Unabhängigkeitstages von Georgien abgegeben haben.

"Wir unterstützen die demokratischen und europäischen Bestrebungen des georgischen Volkes", schrieben Frankreichs Präsident, Polens Regierungschef und der deutsche Bundeskanzler in der Botschaft vom Montag. "Wir verurteilen daher jegliche Aktivitäten der georgischen Behörden, die zu einer Abkehr von der Demokratie führen."

Zunächst einmal sei es eine Angelegenheit der Etikette, eine solche Erklärung nicht am 26. Mai abzugeben, stellte Kobachidse klar. Der 26. Mai sei ein Feiertag, und an solchen Tagen sei es üblich, Glückwunschbriefe zu verschicken und Feiertagsgrüße zu übermitteln.

Hierbei führte er aus:

"Sie halten sich nicht an Protokoll und Etikette, das heißt, sie handeln nicht im Einklang mit echten, objektiven Interessen. Das ist sehr bedauerlich und traurig."


Ferner gab der georgische Premier an, Macron habe bei einem Treffen mit ihm in Albanien kürzlich eine andere Position vertreten. In der albanischen Hauptstadt Tirana fand am 16. Mai der 6. Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) statt.

Laut Kobachidse lässt die jüngste Erklärung der europäischen Staats- und Regierungschefs darauf schließen, dass "die Menschen nicht allein Entscheidungen treffen können". Die europäischen Länder würden stark unter Druck gesetzt, fügte der Politiker hinzu.

Auf die Frage, was Macron beeinflusst haben könnte, seine Position zu ändern, antwortete Kobachidse: "Tiefer Staat."

Zuvor hatte auch Schalwa Papuaschwili, der Vorsitzende des georgischen Parlaments, die besagte Botschaft der europäischen Spitzenpolitiker als einen "beschämenden Angriff" auf das georgische Volk verurteilt.

Mehr zum Thema – Georgien wirft Schweden Putschvorbereitung vor


de.rt.com/international/246154…

Sozialabbau: Wie die GroKo den Arbeitsmarkt prekarisiert und dafür Grundrechte aushebelt


Von Susan Bonath

Um von den leistungslosen Pfründen der Reichen abzulenken, hetzen Politiker und bürgerliche Leitmedien gegen Bedürftige, die am Existenzminimum leben. Derlei Kampagnen, die häufig Unwahrheiten in die Welt setzen, begleiten wie gewohnt den neoliberalen Sozialabbaukurs der neuen Bundesregierung. Der Bürgergeldbezieher wird zum Übel der Nation kreiert: als Faulpelz, Schwarzarbeiter oder beides.

Die CDU/CSU-SPD-Koalition unter dem neoliberalen Hardliner-Kanzler Friedrich Merz (CDU) will das Bürgergeld in ein System der Erpressung umwandeln, das sogar noch repressiver ist, als sein Vorläufer Hartz IV und den Namen "Grundsicherung" nicht mal mehr im Ansatz verdient. Das Ziel ist durchsichtig: Sie will den kriselnden Arbeitsmarkt zulasten aller Lohnabhängigen weiter prekarisieren. Dafür untergräbt sie sogar höchstrichterliche Urteile und ignoriert Warnungen und Analysen ihrer eigenen Behörden.

Ausgehöhltes Existenzminimum

Zunächst: Das Bürgergeld ist das amtlich errechnete Existenzminimum, damit Erwerbslose und Geringverdiener überleben können und nicht kriminell werden müssen. Von seinem Vorläufer Hartz IV unterscheidet es nur wenig: eine einjährige Karenzzeit, in der Betroffene geringfügig mehr zuvor angespartes "Vermögen" behalten dürfen, sowie die Begrenzung der Sanktionen bei Ungehorsam auf 30 Prozent. Letzteres ist einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) geschuldet.

Sozialverbände halten die Leistungssätze seit der Zusammenlegung von Sozial- und Arbeitslosenhilfe vor 20 Jahren für zu niedrig. Sie beklagen überdies, dass fast im gesamten Bundesgebiet kaum noch Wohnungen verfügbar sind, deren Miete Jobcenter für angemessen erachten. Immer mehr Betroffene müssen einen Teil der Wohnkosten aus ihrem Regelsatz bestreiten, der eigentlich für andere Grundbedürfnisse gedacht ist.

So mussten letztes Jahr je nach Bundesland zwischen acht und 17 Prozent der betroffenen Haushalte im Durchschnitt mehr als 100 Euro für die Wohnkosten draufzahlen. Bei einem Regelsatz für Alleinstehende von 563 Euro und angesichts massiv gestiegener Lebensmittel- und Energiepreise ist das viel. So wird zudem das Existenzminimum ausgehöhlt.

Sündenbock-Kampagne

Die Hetzkampagnen gegen Bürgergeldbezieher – die keineswegs immer arbeitslos sind – flimmern auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern über die Bildschirme. Jüngst echauffierte sich Berufspolitiker und CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann im ARD-Talk mit Caren Miosga über angebliche "mangelnde Leistungsbereitschaft" von Bürgergeldbeziehern, die zugleich jedoch "ein bisschen schwarz arbeiten" würden. Zahlreiche Medien, allen voran die Axel-Springer-Presse, schlachteten das genüsslich aus.

Abgesehen davon, dass es eher wütend machen sollte, wenn ein Berufspolitiker, der sich als Unternehmersohn nach einem Langzeitstudium seit vielen Jahren an Abgeordneten-Diäten im Bundestag labt, über "Faulheit", "mangelnde Arbeitsmoral" und "fehlende Leistungsbereitschaft" schwadroniert: Belege brauchte Linnemann für seine inkonsistenten Sündenbock-Geschichten auch wieder nicht zu liefern.

Ackern "wie die Polen"

Und dann erst der Vergleich, den Moritz Schularick, Präsident des neoliberalen Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel, zum Besten gab: Die Polen würden mehr arbeiten als die Deutschen. Na klar, denn in Polen sind die Sozial- und Lohnstandards noch niedriger als in Deutschland. Man muss sich nur auf deutschen Baustellen umschauen, wo sich Bulgaren, Rumänen und eben auch Polen mangels Perspektiven oft zwölf Stunden täglich unter Arbeitsbedingungen abrackern, die jede Schutzvorschrift unterlaufen.

Man könnte den implizierten Aufruf so formulieren: Deutsche, ackert wie die Polen für Hungerlöhne und lasst euch bereitwillig unter üblen Bedingungen ausbeuten. Hier ahnt man dann, worauf diese Kampagne wirklich abzielt: Die Neoliberalen wollen den deutschen Arbeitsmarkt zu einem Paradies für Profiteure rückabwickeln.

Regierung will Grundgesetz untergraben

Dafür muss die Politik existenziellen Druck auf die Ärmsten aufbauen. So schwingen die Union und ihre Claqueurin, die SPD, die Peitsche gegen Arbeitslose und gering verdienende Bürgergeld-Aufstocker: Entweder ihr verdingt euch ungeachtet eurer persönlichen Probleme zu jedem Lohn und jedweden Bedingungen, oder wir lassen euch verhungern. Das kann man so drastisch formulieren, weil die "GroKo" Totalsanktionen für alle plant, die Jobcenter als "arbeitsunwillig" einstufen.

Dabei verstoßen Totalsanktionen, wie sie schon unter Hartz IV monatlich tausendfach verhängt wurden, nach höchstrichterlichem Urteil von 2019 gegen die Menschenwürde. Rechtswidrig sind demnach Kürzungen von mehr als 30 Prozent, was auch schon fragwürdig ist, da die Gesamtleistung doch angeblich das staatlich bezifferte und zugesicherte Existenzminimum sei. Die Bundesregierung plant also konkret, das Grundgesetz zu untergraben.

Mehr als zwei Jahre vor dem Karlsruher Urteil kam bereits der wissenschaftliche Dienst des Bundestages zu gravierenden Erkenntnissen, die wenig überraschend waren, aber schon damals geflissentlich von der Merkel-"GroKo" ignoriert wurden. Danach stürzten Sanktionen Betroffene ins Elend, bereiteten Obdachlosigkeit den Weg, verwehrten Zugang zu medizinischer Versorgung und maximierten psychische Erkrankungen.

Jobchancen auf "historischem Tiefstand"

Nun suggerieren Linnemann und Co., es gäbe Arbeit für jeden an jeder Ecke. Das sehen ihre eigenen Behörden allerdings ganz anders. Die Chancen auf einen festen Arbeitsplatz für Bürgergeld-Bezieher seien "auf einem historischen Tiefstand", erklärte eine Sprecherin des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) den Zeitungen des Großverlages Ippen Media.

Demnach ist "die Zahl der monatlich neu gemeldeten offenen Stellen so gering wie seit Jahrzehnten nicht." Weiter konstatierte die BMAS-Sprecherin: "Zudem richten sich 80 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen an Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung." Zwei Drittel der Bürgergeld-Bezieher würden aber nicht über benötigte Ausbildungen verfügen. Und gerade an ihrer Aus- und Weiterbildung will die Bundesregierung noch stärker sparen, als ohnehin schon.

Freie Stellen oft prekär

So kommen für 2,7 der rund vier Millionen sogenannten erwerbsfähigen Hilfebedürftigen nur Helfertätigkeiten in Frage. Ihnen standen vergangenes Jahr jedoch nur etwa 160.000 Jobangebote für ungelernte Kräfte gegenüber, die sie überhaupt antreten könnten. Da kann man schlecht von Faulheit reden.

Zu ähnlichen Ergebnissen kam kürzlich das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA). Seiner Analyse zufolge sind "die neuen Jobs", die Arbeitslosen heute zur Verfügung stehen, "meistens atypische Beschäftigungen". Gemeint sind befristete und Teilzeit-Stellen, Leiharbeit und Minijobs – häufig vermittelt durch das Jobcenter. Dies führe dazu, dass der Lebensunterhalt weiterhin nicht vollständig gedeckt werden könne. Oft folgten immer neue Phasen der Arbeitslosigkeit.

Das IAB widerlegte auch Linnemanns Faulheitsvorwurf. So resümierte es: 80 Prozent der sogenannten Langzeiterwerbslosen waren zwischendurch berufstätig, oft aber nur befristet und so gering entlohnt, dass sie es nicht oder nicht dauerhaft aus dem Leistungsbezug herausschaffen konnten.

Sachbearbeiter sollen Psychologe spielen

Die BMAS-Sprecherin erläuterte noch weitere Faktoren, die eine Jobaufnahme erschweren: körperliche und psychische Erkrankungen, Behinderungen, fehlende Betreuung für kleine Kinder oder die häusliche Pflege von Angehörigen. Auch mangelhafte Sprachkenntnisse dürften eine entscheidende Rolle als sogenanntes Vermittlungshemmnis spielen. Doch an Sprachkursen mangelt es genauso wie an Weiterbildungen.

Hier sollen also wie unter Hartz IV einfache Sachbearbeiter darüber entscheiden, welche Betroffenen zu welcher Arbeit fähig seien. Diese sollen also Erzieher, Arzt und Psychologe spielen – und Ungehorsamen anhand diverser Kann-Bestimmungen nach Bauchgefühl das Existenzminimum kürzen oder streichen können. Damit sind noch mehr soziale Verwerfungen vorprogrammiert, als es sie ohnehin schon gibt.

Die Mär von den explodierenden Bürgergeld-Kosten

Dem Medienbericht zufolge treiben diese schlechten Chancen nun die Bürgergeldkosten in die Höhe. Diese Mär wird seit vielen Jahren verbreitet – sie stimmt nur nicht. Teurer wird vor allem die Verwaltung.

Die im Bericht genannten 45,3 Milliarden Euro betreffen nämlich auch die Kosten für den ausufernden bürokratischen Apparat, der nicht zuletzt der Rundumüberwachung der Leistungsbezieher dient. An reinen Leistungen sind dieses Jahr knapp 30 Millionen Euro eingeplant. Zum Vergleich: 2010 flossen knapp 22,3 Milliarden Euro in die Hartz-IV-Bezüge.

Nominal zahlte der Staat damit zwar knapp 35 Prozent mehr für diese Grundsicherungsleistung als 2010. Jedoch lag die Inflation allein in diesem Zeitraum bei 38 Prozent und somit höher. Die Preissteigerung bei Lebensmitteln und Energie, also den absoluten Grundbedürfnissen, war sogar noch gravierender. Inflationsbereinigt sind die Staatsausgaben für Bürgergeld- beziehungsweise Hartz-IV-Leistungen in den letzten 15 Jahren somit real gesunken.

Drohkulisse der Verelendung

Letztlich bleibt mal wieder festzustellen: Den Neoliberalen unter Kanzler Friedrich (BlackRock) Merz geht es vor allem um Profitmaximierung und Krisenmanagement auf dem Rücken der Lohnabhängigen. Dafür hebeln sie Grundrechte aus und prekarisieren den Arbeitsmarkt weiter. Mit einem Erpressungsinstrument, das euphemistisch "Grundsicherung" genannt wird, damit aber nur noch wenig zu tun hat, wollen sie Beschäftigte durch eine Drohkulisse der Verelendung noch gefügiger als ohnehin schon machen.

Und wie immer, geht es ihnen auch darum, von ihren eigenen politischen Untaten und den von ihnen geförderten tatsächlichen "Leistungsverweigerern" abzulenken: den millionen- und milliardenschweren Vorständen, Aufsichtsräten, Großaktionären, Lobbyisten, Think-Tank-Präsidenten und so weiter. Sie wissen: Solange die Bevölkerung mehrheitlich nach unten tritt, können sie oben schalten und walten wie sie wollen.

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Einschüchterungen: EU und Bundesregierung testen die Wehrbereitschaft der Bürger


Von Felicitas Rabe

Im dritten und letzten Teil der Berichterstattung über die Veranstaltung "Meinung schützt vor Strafe nicht" stellt Felicitas Rabe die rechtliche Stellungnahme des Rechtsanwalts Markus Haintz vor. Auf der Vortragsveranstaltung, die am 22. Mai in Bochum stattfand, gaben die drei Rechtsanwälte Viktoria Dannenmaier, Dirk Sattelmaier und Haintz Einblicke in die deutsche Strafjustiz. Sie berichteten über ihre Erfahrungen als Strafverteidiger an deutschen Amts- und Landgerichten und bewerteten den aktuellen Umgang mit Gesetzen und Rechtsnormen in unserem Land.

Zu Beginn seiner Präsentation bewertete der Strafverteidiger die Rechtmäßigkeit der in der vergangenen Woche ausgesprochenen Sanktionen gegen die beiden deutschen Staatsbürger Alina Lipp und Thomas Röper. Diese wurden im Rahmen des 13. EU-Sanktionspakets gegen Russland auf eine Liste von Personen gesetzt, denen das Recht entzogen wurde, in die EU einzureisen. Außerdem wurde den beiden in Russland lebenden Berichterstattern der Zugriff auf Bankkonten in Deutschland gesperrt.

Rechtswidrigkeit der EU-Sanktionen gegenüber deutschen Staatsbürgern

Nach Haintz' Auffassung sind diese EU-Sanktionen gegen Lipp und Röper insofern schon rechtswidrig, als es ihnen per Gesetz grundsätzlich erlaubt sei, ihre Meinung zu äußern. Aufgrund der gesetzlich gegebenen Meinungsfreiheit spiele es dabei keine Rolle, ob es sich bei ihren Berichten um angebliche russische Propaganda handele oder nicht. Zudem dürfe die EU nach gültiger Gesetzeslage deutschen Staatsbürgern weder die Einreise noch den Zugang zu ihrem Vermögen verwehren. Dies komme einer Enteignung ohne Gerichtsbeschluss gleich. Es seien "durchgeknallte Leute in Brüssel", die das beschlossen haben, kommentierte Haintz den EU-Entscheid über die Sanktionen.

Damit wolle die Politik die Botschaft verbreiten: Ihr könnt euch nicht wehren! Wenn es allerdings tatsächlich so wäre, dass man hierzulande kein rechtliches Gehör mehr bekäme, dann handelte es sich um eine offene Diktatur. Aber aktuell sei dem nicht so. Aktuell wollten bestimmte Politiker mit solchen Beschlüssen die Bürger einschüchtern und testen, wie weit sie gehen könnten.

Was ist eine politisierte Justiz?

Haintz identifizierte mehrere Merkmale einer politisierten Justiz in Deutschland: Grundsätzlich seien Staatsanwälte in Deutschland politisch abhängige Beamte, die dem Justizminister unterstünden. Gleichzeitig seien hierzulande auffällig viele Richter Mitglied in einer politischen Partei, einschließlich des Bundesverfassungsschutzpräsidenten. Die Parteimitgliedschaften führten allerdings auch zu Abhängigkeitsverhältnissen der Richterschaft gegenüber politischen Entscheidungen.

Was aber in der Gerichtsbarkeit eine entscheidende Rolle hinsichtlich des politischen Einflusses auf die Justiz spiele, sei die richterliche Praxis in den Amtsgerichten: Denn insbesondere auf unterster Gerichtsebene, also in den Amtsgerichten, habe die Mehrheit der Richter nicht den Mut, unabhängige Gerichtsentscheide zu treffen. Amtsrichter folgten in ihrem Urteil zumeist den Rechtsauffassungen der Staatsanwälte, die wiederum an die Weisungen des Justizministers gebunden seien.

Dabei spiele auch eine Rolle, dass es sich in den Amtsgerichten zumeist um junge, unerfahrene Richter handele, die sich erst recht nicht trauten, sich dem herrschenden politischen Narrativ zu widersetzen. Haintz brachte seine Eindrücke über die Amtsrichtschaft drastisch auf den Punkt: "Am Amtsgericht haben die Richter keinen Schimmer – da kann man auch an eine Wand reden und würde besser verstanden."

Wobei das natürlich nicht für jeden Amtsrichter gelte. Aber jedenfalls würden viele Bürger bei angeblichen Meinungsdelikten vor dem Amtsgericht von Richtern verurteilt, die, ohne groß nachzudenken, den Staatsanwaltschaften und der Politik folgten. Das sehe auf der nächst höheren Gerichtsebene bei den Landgerichten schon anders aus. Dort treffe man zumeist auf Richter, die Rechtsnormen verständen und anwendeten. Bedauerlicherweise trauten sich zu viele von Amtsgerichten verurteilte Bürger aus Kostengründen nicht, in Revision zu gehen.

Mehr Mut zur Meinung – Bei Gerichten drehe sich der Wind

Haintz konnte aber auch einen positiven Trend ausmachen: Immer mehr Juristen sähen die inflationäre Verfolgung von Meinungsdelikten in diesem Land kritisch. Die Strafverfolgung und die Hausdurchsuchung bei einem Rentner, der ein satirisches Bild mit der Bezeichnung "Schwachkopf Professional" über den ehemaligen Wirtschaftsminister Robert Habeck im Internet lediglich weitergeleitet habe, habe für viele Juristen das Fass ungerechter Strafverfolgung zum Überlaufen gebracht.

Sie gingen vielleicht damit nicht so deutlich an die Öffentlichkeit wie Haintz selbst oder andere engagierte Juristen, aber zunehmend würden die öffentlich engagierten Anwälte von schweigenden Kollegen unterstützt. Mittlerweile werde der Widerspruch zwischen Meinungsfreiheit und Beleidigungsanzeigen auch in Fachzeitschriften kritisch diskutiert.

"Wir haben im Moment zwar keinen funktionierenden Rechtsstaat, aber wir haben auch keine Willkür," bewertete Haintz die aktuelle Rechtsstaatlichkeit in Deutschland. Es sei umso wichtiger, dass man sich als Bürger nicht einschüchtern lasse und weiterhin seine Meinung sage. Das nähme vermehrten Einschüchterungsversuchen den Wind aus den Segeln. Man brauche einen langen Atem. Aber er gehe davon aus, dass man hierzulande nicht wegen Marie-Agnes Strack-Zimmermann oder Habeck dauerhaft die Rechtssprechung von Jahrzehnten ändere. Damit kämen sie bei den Juristen nicht durch.

Letztens sei ein Bürger wegen einer mutmaßlichen Beleidigung von Luisa Neubauer im Internet in erster Instanz zu 2.000 Euro Strafe verurteilt worden – wegen insgesamt sieben Views (Sichtungen einer Botschaft). Damit sei man in der nächsten Instanz aber nicht durchgekommen. Der Strafverteidiger erklärte: "Diese Rechtssprechung haben wir denen zerschossen." Grundsätzlich sei es viel gefährlicher, den Mund zu halten, als sich öffentlich zu äußern. Sein Fazit:

"Ist es gefährlich, seine Meinung zu sagen? Nein, es ist gefährlicher, seine Meinung nicht zu sagen! Das wollen sie ja erreichen!"


Veranstaltung "Meinung schützt vor Strafe nicht", Bochum, 22. Mai 2025Felicitas Rabe
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