Putin lÀsst Liste westlicher Aussteiger erstellen
PrÀsident Wladimir Putin hat die Regierung beauftragt, eine offizielle Liste von Unternehmen aus "unfreundlichen Staaten" zu erstellen, die ihre GeschÀftstÀtigkeit in Russland nach dem 22. Februar 2022 eingeschrÀnkt oder eingestellt haben. Dies geht aus einem nach dem Unternehmerkongress auf der Webseite des Kreml veröffentlichten Beschlussprotokoll hervor.
Wie es heiĂt, soll die Liste laut dem Kreml regelmĂ€Ăig aktualisiert werden und Informationen ĂŒber die UmstĂ€nde des RĂŒckzugs, Anteilseigner, wirtschaftlich Berechtigte und andere relevante Details enthalten.
Verantwortlich fĂŒr die Umsetzung ist Premierminister Michail Mischustin. Der erste Bericht ist bis zum 15. Mai fĂ€llig, danach soll vierteljĂ€hrlich berichtet werden.
DarĂŒber hinaus ordnete Putin an, klare Regeln fĂŒr ImmobiliengeschĂ€fte von Investoren aus unfreundlichen Staaten zu schaffen. AuĂerdem soll gesetzlich geregelt werden, wie Anteile an russischen Unternehmen direkt oder indirekt kontrolliert werden können. DarĂŒber hinaus sollen die rechtlichen Voraussetzungen fĂŒr den RĂŒckkauf russischen Vermögens durch auslĂ€ndische Unternehmen geschaffen werden, die sich nach Beginn der militĂ€rischen Sonderoperation aus Russland zurĂŒckgezogen haben.
Putin betonte mehrfach, dass es keine Sonderrechte oder Vorzugsbehandlungen fĂŒr westliche Unternehmen geben werde. Wer zurĂŒckkehren wolle, mĂŒsse sich dem Wettbewerb stellen.
Der Erste Vizepremierminister Denis Manturow erklĂ€rte, dass auslĂ€ndische Marken, die ĂŒber keine vertraglich abgesicherten RĂŒckkaufoptionen fĂŒr ihre frĂŒheren AktivitĂ€ten verfĂŒgen, "bei null anfangen" mĂŒssten. Vizepremier Alexander Nowak ergĂ€nzte, eine RĂŒckkehr westlicher Unternehmen in den russischen Ăl- und Gassektor sei nur möglich, wenn dies wirtschaftlich sinnvoll sei â und nicht zulasten russischer Unternehmen gehe.
Ende MĂ€rz erklĂ€rte Kirill Dmitrijew, der Chef des Russischen Direktinvestitionsfonds, dass internationale Unternehmen Schlange stĂŒnden, um auf den russischen Markt zurĂŒckzukehren. Zuvor hatte er bereits angekĂŒndigt, dass noch im zweiten Quartal dieses Jahres mehrere US-Unternehmen nach Russland zurĂŒckkehren könnten. Dmitrijew zufolge haben US-Unternehmen nach ihrem RĂŒckzug Verluste in Höhe von 300 Milliarden Dollar erlitten â eine Zahl, die die US-Delegation vor den GesprĂ€chen zwischen Moskau und Washington in Riad "ernsthaft ĂŒberrascht" habe.
Am 28. MĂ€rz startete LG Electronics probeweise die Produktion in einem Moskauer Werk. Eine endgĂŒltige Entscheidung ĂŒber eine RĂŒckkehr sei aber noch offen, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Sie hĂ€nge vom weiteren Verlauf der Verhandlungen ab â der Ukraine-Konflikt sei noch nicht gelöst.
Berichten zufolge prĂŒfen neben LG auch die Hyundai Motor Group, Samsung Electronics und der italienische HaushaltsgerĂ€tehersteller Ariston eine Wiederaufnahme ihrer Russland-GeschĂ€fte â ebenfalls im Kontext möglicher FriedensgesprĂ€che.
Die Financial Times meldete am 17. April, dass mehrere westliche Unternehmen ihren RĂŒckzug vorerst verschoben hĂ€tten. Grund sei die unklare Entwicklung der Beziehungen zwischen Moskau und Washington.
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