Getarnte Leopard-2-Panzer rollen durch Österreich: Regierung schweigt


FrĂŒhmorgens gegen 7:26 Uhr passiert ein schwerer Zug mit Leopard-2-Kampfpanzern den Bahnhof St. Pölten. Die Fahrzeuge: grau ĂŒberlackiert, jedes Herkunftszeichen entfernt. Der Zielort: unbekannt. Die Reaktion der Regierung? Schweigen – oder demonstrative Ahnungslosigkeit.

Auf einem mittlerweile weitverbreiteten Video sind mehrere Leopard-2-Panzer zu sehen – ein Modell, das sowohl in der Schweiz als auch bei NATO-Armeen im Einsatz steht.

Behörden im Schweigemodus

Markierungen, Embleme, HerkunftslĂ€nder? Fehlanzeige. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass diese Fahrt möglichst unbemerkt verlaufen sollte – und dass jemand darauf achtete, keine Spuren zu hinterlassen.

Das österreichische Portal exxpress konfrontierte vier Institutionen – Verteidigungs-, Innen- und Außenministerium sowie die ÖBB – mit dem Video. Die Antworten fielen durchgehend ausweichend aus: Keine Stelle sieht sich verantwortlich, keine gibt Auskunft.

"Dem BMI liegt kein Antrag fĂŒr eine Durchfuhr von Panzern am 16. Mai 2025 vor",


erklÀrte das Innenministerium lapidar.

"Kein Truppenaufenthalt gemĂ€ĂŸ Gesetz",


hieß es aus dem Verteidigungsministerium.

Das Außenministerium antwortete auf Anfragen schlichtweg gar nicht.


Die ÖBB wiederum verweisen auf eben jene Ministerien, die sich nicht zustĂ€ndig fĂŒhlen. Dabei mĂŒssen die Bundesbahnen wissen, welches Transportgut sie befördern – und wer dafĂŒr bezahlt hat.

Juristisch ist die Lage komplex – aber nicht eindeutig. Zwar ist laut § 5 Abs. 2a des Kriegsmaterialgesetzes die Durchfuhr zwischen zwei EU-Staaten grundsĂ€tzlich bewilligungsfrei, doch das enthebt Österreich nicht der Pflicht zur Dokumentation und Kenntnisnahme – insbesondere dann, wenn es sich um den Transport in ein Kriegsgebiet handeln könnte.

Und genau hier liegt das Problem: Wenn die Panzer etwa ĂŒber die Slowakei oder Tschechien weiter in die Ukraine gebracht wĂŒrden, handelte es sich nicht mehr um eine interne EU-Verbringung. SpĂ€testens dann greift § 3 Abs. 4 KMG, der eine Zustimmungspflicht fĂŒr die Lieferung in Drittstaaten vorsieht.

Doch wie soll Österreich zustimmen oder ablehnen – wenn es offiziell gar nichts weiß?

Ein neutraler Staat darf in einem bewaffneten Konflikt nicht Partei ergreifen. Wenn Österreich allerdings die Augen verschließt, um militĂ€risches GerĂ€t durch sein Gebiet passieren zu lassen, das möglicherweise auf ukrainischen Schlachtfeldern landet, stellt sich die Frage: Ist das noch NeutralitĂ€t – oder schon ein Bruch derselben?

Völkerrechtlich wĂ€re es zumindest fragwĂŒrdig. Politisch ist es heikel. Und moralisch eine Ausrede.

Wer nicht wissen will, was er duldet, kann sich nicht auf NeutralitÀt berufen.


Die Strategie scheint dennoch zu sein: keine Kenntnisnahme, keine Verantwortung. Im Ergebnis ermöglicht das aber potenziell geheime Waffenlieferungen durch österreichisches Staatsgebiet – unter Missachtung demokratischer Kontrollinstanzen.

Anders, die Schweiz: Als im Jahr 2023 stillgelegte Leopard-2-Panzer an Deutschland zurĂŒckverkauft wurden, bestand Bern ausdrĂŒcklich darauf, dass sie nicht an die Ukraine weitergegeben werden. Berlin versprach es. Kommt es dennoch anders, wĂ€re das diplomatisch ein Affront.

Umso beunruhigender ist der Gedanke, dass ebendiese Panzer – grau lackiert und unkenntlich gemacht – nun durch Österreich rollen könnten. Noch ist es Spekulation, doch Gewissheit kann es nur durch Transparenz geben.

Diese fehlt. Und sie fehlt – mit System.

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de.rt.com/oesterreich/246182-l


Differenzen ĂŒberschatten den Antrittsbesuch von Außenminister Wadephul in den USA


Deutschlands Außenminister Johann Wadephul wird heute zu seinem Antrittsbesuch in den USA erwartet. Dort will er sich um die UnterstĂŒtzung der deutschen Haltung im Ukraine-Konflikt durch die USA bemĂŒhen. Vor seinem Abflug warb der CDU-Politiker fĂŒr eine gemeinsame harte Haltung gegenĂŒber Russland.

"Wie wichtig unser transatlantischer Schulterschluss fĂŒr die Freiheit in Europa ist, fĂŒhrt uns Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine eindringlich vor Augen. Putin setzt seine Angriffe mit unverminderter BrutalitĂ€t fort, trotz der intensiven Friedensdiplomatie der letzten Wochen – auch und gerade durch die USA. Bei meinen GesprĂ€chen in Washington wird es daher um unsere gemeinsamen Ziele gehen: Wir wollen das Sterben in der Ukraine endlich beenden, wir wollen einen sofortigen Waffenstillstand und wir wollen einen nachhaltigen Frieden. Damit Putin endlich an den Verhandlungstisch kommt, damit Russland endlich in ernsthafte Verhandlungen einsteigt, mĂŒssen wir den Druck aufrechterhalten. Wir EuropĂ€er werden die Sanktionsschrauben weiter anziehen, auch der US-Kongress ist zu mehr Sanktionen bereit."

Damit setzt Wadephul die Außenpolitik Baerbocks fort. Auch Baerbock hat behauptet, sie setze sich fĂŒr Frieden in der Ukraine ein. Allerdings gibt es aus Deutschland bisher keine eigene Friedensinitiative. Im Gegenteil unternimmt Deutschland alles, um den Krieg zu verlĂ€ngern. Dazu gehört auch die Forderung nach einem sofortigen, bedingungslosen Waffenstillstand und die Absicht, die USA als Partei im Konflikt zu halten. Da die Ukraine bisher alle Vereinbarungen gebrochen hat, ist die Forderung eines sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstands unrealistisch. Darauf zu beharren und die Forderung mit Drohungen zu verknĂŒpfen, stellt daher eine Eskalation dar.

Dementsprechend verspricht Wadephul, dass Deutschland an seinem Projekt der Militarisierung und AufrĂŒstung festhalten will. Russland sei die grĂ¶ĂŸte Bedrohung, glaubt Wadephul und rechtfertigt damit den Plan, die MilitĂ€rausgaben Deutschlands auf fĂŒnf Prozent des BIP zu erhöhen. FĂŒr das Jahr 2024 hĂ€tte das bedeutet, dass die Bundesrepublik mehr als 215 Milliarden Euro fĂŒr RĂŒstung ausgegeben hĂ€tte. Das entspricht fast einer Verdreifachung der bisherigen Aufwendungen fĂŒr Verteidigung.

Dass die Interessen zwischen den USA und Deutschland auseinanderlaufen, macht ein weiterer Punkt auf der Liste der Themen deutlich, die Wadephul in Washington anschneiden möchte. Wadephul will sich fĂŒr den Abbau von Zollschranken einsetzen. Es brauche BrĂŒcken aus Partnerschaft und Vertrauen, teilt der Außenminister vor seiner Abreise mit. Der Streit um die deutschen HandelsbilanzĂŒberschĂŒsse tobt allerdings schon seit der Administration Obama.

Trotz der offenen Differenzen hÀlt Wadephul an der transatlantischen Partnerschaft fest.

"Kaum einem Land haben wir Deutsche so viel zu verdanken wie den USA. Dass wir heute in Deutschland in Freiheit und Wohlstand leben können, als Teil einer starken europÀischen Familie, ist auch das Ergebnis der vorausschauenden Friedenspolitik der Vereinigten Staaten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren."

Dass es die Sowjetunion war, die darauf vertraut hat, dass Deutschland seine Lektion aus der Geschichte gelernt hat und bereit zur Wiedervereinigung und zur SouverÀnitÀt ist, hat man im AuswÀrtigen Amt inzwischen vergessen.

Mehr zum Thema – Schock fĂŒr Klingbeil? – USA wollen russische MilitĂ€roperation nicht als "illegal" bezeichnen


de.rt.com/inland/246187-differ


Lawrow: Neue GesprÀchsrunde zwischen Russland und Ukraine steht bevor


Der Termin fĂŒr die nĂ€chste GesprĂ€chsrunde zwischen Russland und der Ukraine werde in "sehr naher Zukunft" bekannt gegeben, sagte Außenminister Sergei Lawrow bei einem Treffen hoher Vertreter zu Sicherheitsfragen.

Er betonte, Moskau werde weiterhin auf der Abschaffung aller "diskriminierenden Gesetze" bestehen, so wie es bei den ersten direkten GesprÀchen zwischen Russland und der Ukraine seit drei Jahren am 16. Mai in Istanbul der Fall war.

Er zitierte die UN-Charta, in der es heißt:

"Die territoriale IntegritÀt aller Staaten, deren Regierungen den Grundsatz der Selbstbestimmung der Völker nicht verletzen und die als solche die gesamte in dem betreffenden Gebiet lebende Bevölkerung vertreten, ist zu achten."


Die Frage, ob das Kiewer Regime nach dem Staatsstreich im Februar 2014 die gesamte Bevölkerung des Landes vertrete, verneinte er. Wie Lawrow feststellte, sind in der Ukraine die russische Sprache, die Kultur, die Traditionen und die russischsprachigen Medien per Gesetz kategorisch verboten.

"Letztes Jahr wurde ein Gesetz verabschiedet, das die kanonische Orthodoxie, die kanonische ukrainisch-orthodoxe Kirche, verbietet", fuhr er fort.

"Dies ist ein eklatanter Verstoß gegen ein weiteres Grundprinzip der UN-Charta, wonach alle Staaten verpflichtet sind, die Menschenrechte unabhĂ€ngig von Ethnie, Geschlecht, Sprache und Religion zu gewĂ€hrleisten."


Außerdem sei die Bedingung der russischen Seite fĂŒr die Beilegung des Konflikts die RĂŒckkehr der Ukraine zu einem neutralen, bĂŒndnisfreien und atomwaffenfreien Status, fĂŒgte Lawrow hinzu. Der Minister betonte, dass der "Auslöser" des Konflikts die Osterweiterung der NATO sei, auch auf Kosten einer möglichen Mitgliedschaft der Ukraine.

"Verhandlungen sind besser als Krieg, aber um Erfolge zu erzielen, und davon sind wir zutiefst ĂŒberzeugt, ist es notwendig, die Ursachen des Konflikts zu beseitigen, wie der russische PrĂ€sident wiederholt betont hat", sagte Lawrow.


Wo die nĂ€chste Runde der GesprĂ€che stattfinden wird, steht noch nicht fest. US-PrĂ€sident Donald Trump schlug den Vatikan als Ort der Verhandlungen vor. Moskau begrĂŒĂŸte die Initiative nicht. Der Kreml erklĂ€rte, er habe einem Treffen im Vatikan nicht zugestimmt, und Lawrow nannte diese Option "unelegant".

Nach Angaben von Reuters halte Russland den Vatikan nicht fĂŒr eine "ernsthafte Plattform" fĂŒr GesprĂ€che, weil der Vatikan nicht neutral sei und auf NATO-Territorium liege. DarĂŒber hinaus könnten die russischen Verhandlungsteilnehmer wegen Sanktionen nicht nach Italien reisen.

US-Vertreter ziehen auch Genf als möglichen Verhandlungsort in Betracht. Die Schweiz erklĂ€rte, sie sei bereit, "gute Dienste" anzubieten. Russland wĂŒrde hingegen die TĂŒrkei, Katar, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Saudi-Arabien als Plattform fĂŒr GesprĂ€che bevorzugen.

Wie die Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am Dienstag erklĂ€rte, arbeitet Russland derzeit an einem Memorandum zu kommenden Friedensverhandlungen. Bereits zuvor hatte das Außenministerium betont, dass das Papier die Grundlage fĂŒr eine "nachhaltige, langfristige und umfassende Vereinbarung" schaffen solle. Außenminister Sergei Lawrow kommentiere die Fortschritte an dem Entwurf laut Sacharowa "praktisch tĂ€glich".

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de.rt.com/europa/246189-lawrow


TotalitĂ€re Ukraine: UnerwĂŒnschtes Beten zuhause wird Besuch des SBU zur Folge haben


Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) wird GlĂ€ubige der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) auch beim hĂ€uslichen Beten ĂŒberwachen. Dies gab der Vorsitzende des Rada-Ausschusses fĂŒr humanitĂ€re und Informationspolitik, Nikita Poturajew, Abgeordneter von Selenskijs Partei "Diener des Volkes", bekannt.

Ihm zufolge werden die GlĂ€ubigen vom SBU zur Rechenschaft gezogen, sollte sich herausstellen, dass sie in den Gottesdiensten "Propaganda fĂŒr die russische Welt" machen. Eine unverhohlene Drohung.

"Wenn sie sich dort irgendwo in einer HĂŒtte versammeln und dort Propaganda fĂŒr die russische Welt machen, dann wird zu ihnen nicht der DESS (Staatlicher Dienst fĂŒr Ethnien und Religionspolitik – Anm. d. Red.) kommen, sondern der SBU, der im ukrainischen Volk Dienst Gottes genannt wird. Und damit wird alles enden – nur schlimmer, und ich wĂŒrde niemandem raten, dieses Spiel zu spielen,"

sagte Poturajew, ein einschlÀgig bekannter Radikaler und Hassprediger, wörtlich. Der Abgeordnete antwortete damit auf die Frage einer Journalistin eines westukrainischen TV-Senders aus Lwow (Lemberg), was man mit den GlÀubigen der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche tun werde, die sich "illegal" in Wohnungen zum gemeinsamen Beten versammeln.

Man kann sich unschwer vorstellen, dass der SBU genĂŒgend VorwĂ€nde haben wird, um nach Poturajews Duktus "Propaganda fĂŒr die russische Welt" zu wittern: Die UOK verehrt mehrere im Lauf der Jahrhunderte heilig gesprochene russische FĂŒrsten wie Alexander Newski und Dmitri Donskoj und auch den letzten russischen Zaren Nikolaus II. und dessen Familie. Die Gebetssprache ist traditionell kirchenslawisch, aus dem sich auch das moderne Russisch entwickelt hat und das vom Russischen daher nur fĂŒr Eingeweihte und Linguisten zu unterscheiden ist. Schlussendlich ist den nicht vom Nationalismus verfĂŒhrten orthodoxen GlĂ€ubigen der UOK auch die Friedens- und Versöhnungsbotschaft nĂ€her als die Atheisten oder Satans- und Götzenanbeter der Asow-Brigade.

Wie RT DE mehrmals berichtet hat, ist die bisherige Mehrheitskonfession der Ukraine, die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, die kanonisch zum Moskauer Patriarchat zĂ€hlt, aber weitgehend eigenstĂ€ndig ist und sich selbst verwaltet, seit 2014 in zunehmendem Maß staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Die Kirchengemeinden wurden aus ihren Kirchenbauten vertrieben, Geistliche wurden strafrechtlich verfolgt.

Zwei unkanonische Abspaltungen wurden von den neuen Machthabern seit dem Sieg des Maidan bevorzugt und mit staatlichen Mitteln bedacht, etwa im Rahmen der EinfĂŒhrung der MilitĂ€rkaplĂ€ne. Ungehindert, teilweise sogar mit staatlicher UnterstĂŒtzung, ergriffen AnhĂ€nger der Abspaltungen unter Einsatz von Gewalt Besitz von Kirchen und verdrĂ€ngten die traditionellen Gemeinden.

Ende 2018 waren die Abspaltungen unter der Schirmherrschaft des damaligen PrĂ€sidenten Poroschenko zur offiziellen "Orthodoxen Kirche der Ukraine" vereinigt worden, die 2019 von dem Patriarchen von Konstantinopel als "unabhĂ€ngig" anerkannt wurde. In der orthodoxen Weltkirche ist dieser Akt umstritten und wird teilweise als ein nicht kanonischer Eingriff in den Hoheitsbereich des Moskauer Patriarchen verurteilt. Nur vier der fĂŒnfzehn orthodoxen Weltkirchen haben die "Orthodoxe Kirche der Ukraine" anerkannt. Unter den ukrainischen GlĂ€ubigen erfĂ€hrt die NeugrĂŒndung bislang nur beschrĂ€nkte Anerkennung: Mit ca. 8.000 Gemeinden bleibt die kanonische UOK nach wie vor die grĂ¶ĂŸte Konfession im Land.

Trotzdem hat das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, im August 2024 ein Gesetz zum Verbot der UOK beschlossen, das Selenskij unterzeichnet hat. Die UOK hat demnach ab Inkrafttreten des Gesetzes neun Monate Zeit, sich umzubenennen und die kanonische Bindung zu Moskau zu lösen, danach ist sie verboten. Diese Frist lÀuft in wenigen Wochen ab.

Mehr zum Thema – Zum Verbot der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche: Glaubensfreiheit mit FĂŒĂŸen getreten


de.rt.com/international/246164


Indien weist westliche Atompanik zurĂŒck


Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar hat westliche Darstellungen eines angeblich nuklearen Eskalationsrisikos zwischen Indien und Pakistan scharf zurĂŒckgewiesen.

In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sprach Jaishankar von "verblĂŒffenden" Spekulationen:

"Zu keinem Zeitpunkt wurde eine nukleare Ebene erreicht."


Auf seiner Reise durch Deutschland, die Niederlande und DĂ€nemark kritisierte Indiens Außenminister Europas Sicht auf Sicherheitsfragen: Zu eurozentriert und zu einseitig sei diese. Europa solle sich um seine eigenen Probleme kĂŒmmern – und nicht jeden Konflikt in SĂŒdasien gleich als nukleare Bedrohung sehen. Solche Sichtweisen könnten Terror verharmlosen.

"Es wirkt, als wĂŒrde jeder Zwischenfall in unserer Region sofort als Nukleargefahr dargestellt", sagte Jaishankar. "Das stört mich – denn so wird Terrorismus verharmlost." Und weiter: "Ehrlich gesagt passiert in Sachen Atomwaffen bei euch in Europa gerade deutlich mehr."


Hintergrund der Äußerungen ist ein Gefechtsausbruch zwischen den beiden AtommĂ€chten Indien und Pakistan, der nach einem tödlichen Terroranschlag in der Unionsregion Jammu und Kaschmir am 22. April eskalierte. 26 Menschen, vorwiegend Touristen, kamen ums Leben.

Indien reagierte mit gezielten LuftschlĂ€gen auf neun mutmaßliche TerrorstĂŒtzpunkte in pakistanischem Gebiet. Laut Jaishankar wurden keine zivilen oder militĂ€rischen Einrichtungen Pakistans attackiert.

Islamabad hingegen warf Neu-Delhi zivile Opfer vor und schlug seinerseits militĂ€risch zurĂŒck. Erst am 10. Mai einigten sich die Armeen beider Staaten auf einen Waffenstillstand – durch direkten Kontakt zwischen den Kommandeuren.

Auf die Frage, ob US-PrÀsident Donald Trump den Waffenstillstand vermittelt habe, antwortete Jaishankar sarkastisch:

"Warum sollte ich den USA danken? Am Morgen davor hatten wir Pakistans LuftwaffenstĂŒtzpunkte und Flugabwehrsysteme kampfunfĂ€hig gemacht. Ich danke der indischen Armee – sie hat den entscheidenden Impuls geliefert."


Der Außenminister nutzte seine Europa-Reise zudem, um eine breitere sicherheitspolitische Differenz deutlich zu machen. Im Interview mit dem niederlĂ€ndischen Sender NOS erklĂ€rte er, Europa befinde sich in einem "RealitĂ€tscheck". Im Gegensatz zu Asien habe der Westen nie gezwungen zwischen Wohlstand und Sicherheit wĂ€hlen mĂŒssen.

"Wir hatten nie die Bequemlichkeit und StabilitÀt, die Europa gewohnt war", so Jaishankar.


Indiens sicherheitspolitisches Denken sei durch konflikthafte Nachbarschaften mit Pakistan und China geprĂ€gt – ein Umstand, den europĂ€ische EntscheidungstrĂ€ger oft unterschĂ€tzten.

Mehr zum Thema – Indien bittet Russland um beschleunigte Lieferung von S-400-Luftabwehrsystemen


de.rt.com/asien/246161-indien-


"Russland entmachten": Neues EU-Strategiebuch ist Zeugnis von Wunschdenken und RealitÀtsverlust


Von Achim Detjen

"Die EU muss Russland entmachten. Sie muss ĂŒber eine Schutzhaltung hinausgehen und eine selbstbewusstere Haltung gegenĂŒber den subversiven Taktiken und bösartigen Einflussnahmen des Kremls einnehmen. Die StĂ€rkung der WiderstandsfĂ€higkeit ist zwar nach wie vor unerlĂ€sslich (
), doch reicht dies allein nicht aus. Eine starke Abschreckung, auch durch die glaubwĂŒrdige Option asymmetrischer Reaktionen, ist von entscheidender Bedeutung, um Moskau von feindlichen AktivitĂ€ten gegen die EU, einschließlich eines möglichen konventionellen Angriffs gegen einen Mitgliedstaat, abzuhalten."

Mit diesen Worten leitet die außen- und sicherheitspolitische Denkfabrik der EU, das European Union Institute for Security Studies (EUISS), sein jĂŒngst erschienenes "Strategiebuch" ein, das sich als konkrete Handlungsanweisung versteht, mit der man "Russland entmachten" will, wie es schon im Titel des Papiers heißt.

Doch neben der StĂ€rkung von WiderstandsfĂ€higkeit und Abschreckung mĂŒsse die EU "noch weiter gehen: Sie sollte aktive Schritte unternehmen, um Russlands FĂ€higkeit zu verringern, die europĂ€ische Einheit zu untergraben und seine Kerninteressen in Frage zu stellen."

Denn in einer Welt, in der "der Status und Einfluss der USA rapide abnehmen", brauche BrĂŒssel "ein neues strategisches Konzept", um in einer "voraussichtlich langwierigen Konfrontation" mit Moskau bestehen zu können. Eine Konfrontation, "die die Sicherheit und den Wohlstand der EuropĂ€er tiefgreifend beeinflussen wird."

Und diese Strategie soll laut der Denkarbeit auf drei grundlegenden SÀulen beruhen: Neben WiderstandsfÀhigkeit und einer "verbesserten Abschreckung" soll diese "eine konzertierte Aktion" beinhalten, "um Russlands FÀhigkeit, Schaden anzurichten, aktiv zu unterbinden."

Dabei sollte Russlands Macht "nicht ĂŒberschĂ€tzt werden – andere zu bewegen, Russland durch ein VergrĂ¶ĂŸerungsglas zu sehen, ist ein Markenzeichen der Moskauer InformationskriegsfĂŒhrung", so die EU-Strategen.

Taschenspielertricks statt Tatsachen

Als Beweis fĂŒr die russische SchwĂ€che greifen sie zu einem im Westen beliebten Taschenspielertrick, nĂ€mlich dem in US-Dollar berechnetem Bruttoinlandsprodukt:

"Russlands BIP wird im Jahr 2024 bei 2,161 Billionen US-Dollar liegen. Dies entspricht etwa einem Zehntel des BIP der USA oder einem Siebtel des BIP von China oder der EU."

Zieht man jedoch das wesentlich aussagekrĂ€ftigere, weil kaufkraftbereinigte BIP heran, dann wĂ€chst Russlands Wert laut Statista auf 6,91 Billionen Dollar und betrĂ€gt damit nicht einmal mehr ein FĂŒnftel des BIP der USA (29,18 Billionen) – und berĂŒcksichtigt man, dass ein Großteil des BIP in den USA auf Finanzwerten und nicht auf realer Produktion beruht, fĂ€llt der Unterschied zu den Vereinigten Staaten mit ihrer fast zweieinhalb Mal so großen Bevölkerung noch geringer aus.


Kaufkraftbereinigtes (BIP im Jahr 2024 in Billionen US-DollarScreenshot Statista
Ein Blick auf die Tabelle zeigt nicht nur, dass Russland die viertgrĂ¶ĂŸte Volkswirtschaft ist – und Deutschland und Japan in den letzten Jahren ĂŒberholt hat –, sondern offenbart auch ein strategisches Dilemma fĂŒr diejenigen, die Russland entmachten wollen: Mit China an erster Stelle als sehr engem Partner und Indien an dritter Stelle, zu dem Moskau laut der Stiftung Wissenschaft und Politik eine "stabile" strategische Partnerschaft unterhĂ€lt, und weiteren Playern wie Brasilien und Indonesien in den "Top Ten", die sich dem westlichen Versuch der Isolation Russlands widersetzen und sich nicht an den Sanktionen beteiligen, dĂŒrfte sich der Versuch der Entmachtung Russlands bereits als Luftschloss erweisen.

Ob es zielfĂŒhrend ist, die eigene StĂ€rke zu ĂŒberhöhen und die des Gegners kleinzureden, sei dahingestellt – doch dieser Ansatz zieht sich durch das ganze Strategiebuch. Etwa wenn Russlands militĂ€rischer PersonalstĂ€rke von 1.134.000 Soldaten diejenige Europas entgegengesetzt und dabei unterschlagen wird, dass das ein hinkender Vergleich ist: Denn die angegebenen 1.972.000 europĂ€ischen Soldaten stehen nicht unter einem einheitlichen Kommando und dienen nicht in einer gemeinsamen Armee – und kennen im Gegensatz zu den russischen Soldaten Krieg zumeist nur aus dem Fernsehen.

Ein weiterer Taschenspielertrick beruht etwa in der Aussage, dass Moskau trotz seiner BemĂŒhungen, weltweit das "Informationsumfeld" mittels Propaganda und Desinformationen zu "manipulieren", "die Meinung ĂŒber Russland weltweit weitgehend negativ" bleibe: "65 Prozent der Befragten in 35 LĂ€ndern, die vom Pew Research Center im Jahr 2024 befragt wurden, haben eine ungĂŒnstige Meinung ĂŒber das Land."

Man soll ja keiner Statistik trauen, die man nicht selbst gefĂ€lscht hat. In diesem Fall ist die Manipulation der Russland-Entmachter offenkundig: Von den besagten 35 LĂ€ndern zĂ€hlt mit 17 fast die HĂ€lfte zum "politischen Westen", – also gehört entweder der NATO an, beteiligt sich an den antirussischen Sanktionen (Japan, SĂŒdkorea) oder ist wie Israel ein enger VerbĂŒndeter – wo antirussische Propaganda hĂ€ufig zum medialen AlltagsgeschĂ€ft gehört.

Im inzwischen bevölkerungsreichsten Land der Welt – Indien – haben drei Mal so viele Menschen eine positive Sicht auf Russland als eine negative. In China als zweiter Milliarden-Nation dĂŒrfte dieser Wert noch höher ausfallen, das Land ist aber gar, nicht aufgelistet. Auch Indonesien und Pakistan als viert- bzw. fĂŒnftbevölkerungsreichste LĂ€nder werden nicht aufgefĂŒhrt. An sechster Stelle kommt Nigeria, wo die positive Sicht auf Russland leicht ĂŒberwiegt. In Bangladesch (Platz 8) sehen 53 Prozent Russland positiv im Gegensatz zu 15 Prozent, die eine negative Sicht haben.

HĂ€tte das Pew Research Center seine Statistik nach der Anzahl der Einwohner der jeweiligen LĂ€nder gewichtet und nicht wichtige Kandidaten wie China außen vor gelassen, so ergĂ€be sich ein ganz anderes Bild: Die große Mehrheit der Weltbevölkerung hat ein positives Bild von Russland! Eine schmerzliche Wahrheit fĂŒr die EU-Strategen, die sie offenbar nicht verkraften können.

Direkt aus dem La La Land: Zentrale These ohne Belege

Der Ukraine-Konflikt ist wenig ĂŒberraschend das Thema des Strategiebuchs, auf das die Handlungsempfehlungen vor allem abzielen – denn die "Sicherheit der Ukraine ist nun untrennbar mit der des restlichen Kontinents verbunden", so die Denk-Genies, die nicht verstehen wollen, dass auch Russland en Teil dieses restlichen Kontinents ist und es zur Eskalation des Ukraine-Konflikts nur gekommen ist, weil man im NATO-Westen Moskaus Sicherheitsinteressen stets ignoriert hat.

"Die Entmachtung Russlands sollte damit beginnen, die UnterstĂŒtzung fĂŒr die Ukraine aufrechtzuerhalten und wenn möglich zu verstĂ€rken", heißt es in dem Strategiepapier. Dessen zentrale These lautet daher, dass Russland bestrebt sei, die Weltöffentlichkeit davon zu ĂŒberzeugen, dass es den Krieg gewinnt.

"Das ist nicht der Fall. (...) Russland gewinnt den Krieg nicht, und es darf nicht zugelassen werden, dass es den Frieden gewinnt, indem es der Ukraine eine ungerechte Lösung aufzwingt."

Woher die Autoren die Weisheit nehmen, dass Russland den Krieg nicht gewinnt, verraten sie uns leider nicht. Es wird nicht einmal der Versuch unternommen, die wichtigste These des fast 90-seitigen Papiers auch nur mit einem Satz zu begrĂŒnden oder wenigstens mit Verweis auf Mainstream-Artikel zu untermauern, von denen es doch noch immer einige gibt, die die RealitĂ€t der sich anbahnenden Niederlage Kiews auf dem Schlachtfeld leugnen.


Propaganda aus dem La La Land: Putins GenerĂ€le "lĂŒgen ihn an", denn in Wirklichkeit "verliert Russland gegen die Ukraine"Screenshot Daily Express
Es entbehrt daher nicht einer gewissen Ironie, wenn es an anderer Stelle heißt, dass die BemĂŒhungen, russische Propaganda zu entlarven, durch die Dynamik des postfaktischen Zeitalters herausgefordert wĂŒrden, "in der Informationen und Argumente oft auf der Grundlage bereits bestehender Überzeugungen, Neigungen und Emotionen, und nicht auf der Grundlage objektiver Beweise akzeptiert werden."

Man kann sich nur verwundert die Augen reiben, haben die EU-Strategen doch damit genau ihre eigene Haltung zum Ukraine-Konflikt beschrieben, die allein auf Wunschdenken beruht. Allerdings ist ihnen das Vermögen zur Selbstreflexion abhanden gekommen – falls es jemals vorhanden war – und sie merken nicht, dass die wichtigste PrĂ€misse ihres Strategiebuchs aus dem La La Land* stammt (*eine euphemistische Bezeichnung eines realitĂ€tsfernen Seelenzustandes).

"Wie die EU diese SchwÀchen ausnutzen kann"

Um den Sieg im Ukraine-Krieg davonzutragen, beschreibt das Papier in acht Kapiteln, was Russlands vermeintliche StÀrken und SchwÀchen sind "und wie die EU diese SchwÀchen ausnutzen kann."

FĂŒnf Kapitel beziehen sich auf Regionen – China, der Indo-Pazifik, das sĂŒdliche Mittelmeer, der Westbalkan sowie die Sub-Sahara –, wĂ€hrend drei Kapitel einen thematischen Bezug haben. Zu Letzteren zĂ€hlt das Kapitel ĂŒber "Hybride KriegsfĂŒhrung", bei dem Narrative von Russlands "imperialen Ambitionen" zusammengesponnen werden, die man Moskau im Informationskrieg entgegensetzen will.

Ein weiteres Kapitel beschĂ€ftigt sich mit Russlands "Handbuch der roten Linien" und beschreibt den angeblichen Versuch Moskaus, "die Ukraine durch die Androhung einer Konflikteskalation von der UnterstĂŒtzung durch westliche Partner abzuhalten." Oftmals sei das Land damit gescheitert, auch wenn es gelungen sei, "die Bereitstellung einiger wichtiger [Waffen-]Systeme zu verzögern und so die VerteidigungsbemĂŒhungen Kiews zu behindern."

Wenn die EU ihre Hilfe fĂŒr die Ukraine aufstocken wolle, sei es "wichtig zu wissen, wie man Russlands Drohungen entgegnen kann, denn Moskau wird angesichts der eskalierenden Spannungen mit der EU wahrscheinlich weiterhin Drohungen mit roten Linien einsetzen." Die Handlungsempfehlung der EU-Strategen lautet also: Auf die (von Russland selbst nie so bezeichneten) "roten Linien" keinerlei RĂŒcksicht nehmen und eskalieren, was das Zeug hĂ€lt.

Das letzte Kapitel beschĂ€ftigt sich mit der "Schattenflotte". Allein wer dieses Wort in einem affirmativen Sinn in den Mund nimmt, hat sich schon als Kandidat fĂŒr das Rennen um den grĂ¶ĂŸtmöglichen RealitĂ€tsverlust qualifiziert. Erst recht, wenn dazu noch behauptet wird, diese nicht-existente "Schattenflotte" wĂŒrde "nebenbei" die "kritische Unterwasserinfrastruktur der EU angreifen." Nebenbei bemerkt, fĂŒr diese Behauptung gibt es nicht mal den Hauch eines Beweises. Sagen zumindest westliche Ermittler. Aber wer im La La Land lebt, der interessiert sich nicht fĂŒr Fakten.

In völliger SelbstĂŒberschĂ€tzung: EU will China einen Preis zahlen lassen

Dass das erste Kapitel des Strategiepapiers China gewidmet ist, begrĂŒnden die Autoren damit, dass Peking "fĂŒr Russlands Kriegsmaschinerie zu einer wichtigen Lebensader geworden ist" und ohne chinesische Hilfe ein "wirtschaftlicher Zusammenbruch und zunehmende politische InstabilitĂ€t" in Russland die Folge wĂ€ren.

Immerhin weht ein Hauch von RealitĂ€t durch den Kopf des deutschen Autors (Tim RĂŒhling) des China-Kapitels, wenn er schreibt, dass es jedoch "praktisch unmöglich" sei, "einen Keil zwischen" Moskau und Peking zu treiben, "da sie in ihrem Widerstand gegen die US-Macht geeint sind." (Das hatte auch Chinas Außenminister Wang Yi jĂŒngst betont: "Der Versuch, einen Keil zwischen China und Russland zu treiben, kann nur ein Wunschtraum sein.")

"Anstatt zu versuchen, Russland und China auseinander zu treiben, sollte sich die EU bemĂŒhen, auf die VR China einzuwirken, damit sie ihre UnterstĂŒtzung fĂŒr Russland einstellt oder reduziert."

China reagiere auf Druck, glaubt RĂŒhling, und das biete der EU "die Möglichkeit, den wirtschaftlichen und diplomatischen Preis, den die VR China fĂŒr ihre UnterstĂŒtzung Russlands zahlen muss, zu erhöhen" – und schon war der Hauch wieder verflogen.

In kolossaler SelbstĂŒberschĂ€tzung werden BrĂŒssel vier Handlungsdirektiven im Umgang mit Peking empfohlen, und zwar "unabhĂ€ngig davon, ob ein Waffenstillstand zustande kommt oder nicht":

  • "MilitĂ€risch könnte Europa China mit strengeren Kontrollen der Ausfuhr von Waffen und GĂŒtern mit doppeltem Verwendungszweck drohen."
  • "In wirtschaftlicher Hinsicht könnte die EU China mit der Ausweitung von InvestitionsbeschrĂ€nkungen, einschließlich der ÜberprĂŒfung von Auslandsinvestitionen, sowie mit der EinfĂŒhrung von mehr Exportkontrollen drohen."
  • "Diplomatisch könnte die EU eine Doppelstrategie verfolgen. Erstens sollte sie China in internationalen Foren an seine Verpflichtung erinnern, die territoriale SouverĂ€nitĂ€t als Kern-Grundsatz internationaler Beziehungen zu betrachten. (...) Zweitens, in Anerkennung, dass China sich am meisten um seinen Ruf im Pluralistischen SĂŒden sorgt, sollte die EU ihre Beziehungen zu diesen LĂ€ndern vertiefen."
  • "Im Bereich der Informationspolitik sollte die EU mehr in die BekĂ€mpfung russischer Narrative investieren, insbesondere im Pluralen SĂŒden. Je weniger GlaubwĂŒrdigkeit die russische Propaganda im Pluralen SĂŒden hat, desto grĂ¶ĂŸer ist der Reputationsverlust fĂŒr China, wenn es sich dafĂŒr entscheidet, solche Narrative zu befördern."

Gerade als Deutscher hĂ€tte sich der Autor des China-Kapitels bewusst sein mĂŒssen, dass Deutschland als wichtigstes EU-Land im "Pluralen SĂŒden" einen umfassenden GlaubwĂŒrdigkeitsverlust erlitten hat durch seine UnterstĂŒtzung des israelischen Genozids an den PalĂ€stinensern. Stellvertretend fĂŒr den globalen SĂŒden hat SĂŒdafrika deshalb die Bundesrepublik auf die Anklagebank des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) wegen Beihilfe zum Völkermord gesetzt.

Der globale SĂŒden konnte sich im Angesicht des isrealisch-palĂ€stinensischen Konflikts von der Heuchelei des Wertewestens auch ganz ohne russische Propaganda selbst ĂŒberzeugen. Derselbe Westen, der KrokodilstrĂ€nen ĂŒber das Leid der Ukrainer vergießt, das er mit immer weiteren Waffenlieferungen befeuert.

Im Ukraine-Konflikt wurden seit dessen Eskalation im Februar 2022 laut einem UN-Bericht von vergangenem April 13.134 Zivilisten getötet, davon knapp ein Viertel in den von Russland kontrollierten Gebieten. Israel dĂŒrfte diese Zahl bereits im ersten Monat seiner Offensive auf den Gazastreifen locker ĂŒbertroffen haben, wo praktisch jedes Haus in Grund und Boden gebombt wurde.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen gegen China zeugen – wie das gesamte EU-Strategiebuch – von der eigenen Hybris, von Heuchelei und Wunschdenken.

Die Think Tank-TraumtĂ€nzer wollen die RealitĂ€t nicht wahrhaben: Chinas PrĂ€sident Xi Jinping hat sich jĂŒngst mit seiner Aussage, dass Friedensverhandlungen die "Wurzeln" des Ukraine-Konflikts adressieren mĂŒssen, klar und deutlich auf der Seite Russlands positioniert und damit die scheinheiligen "FriedensbemĂŒhungen" der "Koalition der Willigen" mit ihrem Ruf nach einem "bedingungslosen Waffenstillstand", der eingestandenermaßen nur ein Vorwand fĂŒr den Einmarsch von NATO-Truppen in die Ukraine darstellt, durchkreuzt. Damit sollte er die Kriegsbesoffenen in BrĂŒssel, Berlin, Paris und London ernĂŒchtert haben – aber die sind permanent zu hackevoll, als dass sie noch irgendwas von der RealitĂ€t merken.

Allein gegen den Rest der Welt: Der Kutter kentert

Ausdruck des Wahnsinns ist nicht nur, dass die EU-Strategen an den Sieg der Ukraine glauben und daran, sie seien in der Position, Peking unter Druck zu setzen. Nein, sie werden es wohl auch noch gleichzeitig mit Washington aufnehmen mĂŒssen, denn "auch die Trump-Administration" arbeite wie China aktiv daran, "wenn auch in geringerem Maße", "Russland zu stĂ€rken", so das Strategiepapier.

Wer so allein auf verlorenem Post steht, der sollte anderen WeltmĂ€chten gegenĂŒber keine Drohungen aussprechen, sondern sich vielmehr um den eigenen Kutter kĂŒmmern, mit dem man die Weltmeere befĂ€hrt. Bevor der völlig absĂ€uft. The Spectator machte jĂŒngst auf diese Tatsache aufmerksam, als die Zeitschrift einige Zahlen bezĂŒglich die EU-Wirtschaft nannte, die fĂŒr sich sprechen:

  • Der Anteil der europĂ€ischen Industrie am Weltmarkt ist seit 2000 von 22,5 auf 14 Prozent gesunken.
  • Die Chemieproduktion brach seit 2020 um 15 Prozent ein.
  • Der weltweite Marktanteil der Stahlproduktion sank von bescheidenen 7 auf noch bescheidenere 4 Prozent.
  • Die Zahl der produzierten Autos sank in acht Jahren von 18,7 auf 14 Millionen.

Die EU sei "schwach und ineffizient – und sollte nicht ernst genommen werden", fasst das britische Magazin zusammen und konstatiert:

"Wer glaubt, die EU sei im Aufschwung, lebt in einer Traumwelt."

FĂŒr den Niedergang macht The Spectator vor allem die Energiepreise verantwortlich, die in der EuropĂ€ischen Union viermal höher sind als in Asien und fĂŒnfmal höher als in den USA. Eine Folge der Sanktionen gegen Russland.

Und nun will BrĂŒssel den völligen Stopp sĂ€mtlicher Gaseinfuhren aus Russland durchpeitschen. Im Kreml schlottert man schon vor Angst angesichts dieser genialen Strategie, die "Entmachtung Russlands" durch wirtschaftlichen Selbstmord zu erreichen. Hic Rhodus, hic salta!

Mehr zum Thema - EU droht Russland mit vollstÀndigem Handelsembargo, anstatt die eigene Wirtschaft zu retten


de.rt.com/meinung/246108-russl


Lawrow: FĂŒr StĂ€rkung der afrikanischen SouverĂ€nitĂ€t ist Russland verlĂ€sslicher Partner


Russland bleibt ein verlĂ€sslicher und stetiger Partner der afrikanischen Nationen und unterstĂŒtzt deren Streben nach SouverĂ€nitĂ€t, die durch moderne Formen des Kolonialismus bedroht wird, sagte Lawrow im Rahmen des Afrika-Tags, der im russischen Außenministerium begangen wurde. Zu der Veranstaltung waren zahlreiche afrikanische Diplomaten und Regierungsvertreter geladen. Lawrow bekrĂ€ftigte Russlands langjĂ€hrige UnterstĂŒtzung der LĂ€nder Afrikas, die bereits zu Sowjetzeiten begonnen hat. Moskau unterstĂŒtzte damals die nationalen Befreiungsbewegungen in ihrem Kampf gegen das Kolonialsystem.

"Heute fördert Russland die StĂ€rkung der Position Afrikas als ein einzigartiges und einflussreiches Zentrum der globalen Entwicklung. Wir werden auch weiterhin interessierte afrikanische LĂ€nder beim Ausbau ihrer VerteidigungsfĂ€higkeit, im Kampf gegen Terrorismus sowie der Nahrungs- und Energiesicherheit unterstĂŒtzen", sagte der Diplomat.

Lawrow wĂŒrdigte das diesjĂ€hrige Motto der Afrikanischen Union als Ausdruck der BemĂŒhungen, historisches Unrecht aufzuarbeiten. Lawrow sagte zu, dass Russland eine afrikanische UN-Resolution unterstĂŒtzen werde, die einen internationalen Gedenktag der BekĂ€mpfung des Kolonialismus fordert. Er drĂ€ngte zudem auf eine fortgesetzte Zusammenarbeit mit dem Ziel, eine gerechte multipolare Weltordnung Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei bekrĂ€ftigte er, Russland werde Afrika dabei unterstĂŒtzen, in den internationalen Gremien, allen voran dem UN-Sicherheitsrat, dauerhaft angemessen reprĂ€sentiert zu sein.

Moskau hat erklĂ€rt, die sich entwickelnden Beziehungen mit den LĂ€ndern Afrikas sei fĂŒr die russische Außenpolitik von höchster PrioritĂ€t. Lawrow verwies auf den wachsenden Einfluss Russlands auf dem Kontinent. LĂ€nder wie SĂŒdafrika, Niger und Burkina Faso seien verlĂ€ssliche Alliierte.

Am Montag bekrĂ€ftigte Lawrow die Absicht, die Beziehungen zu Afrika durch den Ausbau von bereits bestehenden Veranstaltungsformaten wie den Russland-Afrika-Gipfel und durch die Implementierung von ÜbereinkĂŒnften zu vertiefen. Er fĂŒhrte aus, dass die nĂ€chste Ministerkonferenz des Russland-Afrika-Forums in diesem Jahr in Afrika stattfinden wird. Dort soll der Rahmen fĂŒr den dritten Russland-Afrika-Gipfel im Jahr 2026 abgesteckt werden.

"Der von den Staats- und Regierungschefs angenommene Gemeinsame Aktionsplan fĂŒr 2023–2026 beschreibt die Bereiche der Zusammenarbeit, darunter Sicherheit, Handel und Investitionen, Landwirtschaft, Informations- und Kommunikationstechnologien, Wissenschaft, Kultur und Bildung", sagte Lawrow.

Er fĂŒgte hinzu, der Handel zwischen Russland und Afrika zeige dynamisches Wachstum und erreichte 27,7 Milliarden Dollar im Jahr 2024. Er unterstrich, dass mehr als 32.000 Studenten aus Afrika derzeit an russischen UniversitĂ€ten eingeschrieben sind und dass Bildung ein wichtiger Bestandteil der bilateralen Kooperation sei.

"Die gemeinsamen Anstrengungen werden in wichtigen Bereichen wie der Gesundheitsversorgung, der SeuchenbekÀmpfung sowie der PrÀvention und Reaktion auf NotfÀlle intensiviert", erklÀrte er.

Mehr zum Thema – Moskauer Sicherheitsforum: Über 100 LĂ€nder arbeiten an unteilbarer und gleicher Sicherheit fĂŒr alle


de.rt.com/russland/246125-lawr


Neues Gesetz: RĂŒckkauf von Aktien durch aus Russland abgewanderte Unternehmen wird verboten


Man bereitet sich auf den Moment vor, an dem westliche Unternehmen, die den russischen Markt abrupt verlassen haben, wieder zurĂŒckkehren. Schließlich haben viele von ihnen bei ihrem Weggang Optionen in ihre VertrĂ€ge mit den neuen russischen EigentĂŒmern aufgenommen, die es ihnen ermöglichen könnten, ohne Probleme zurĂŒckzukommen und ihre Anteile zurĂŒckzukaufen – als wĂ€re nichts gewesen. Aber der russische Staat sagt nunmehr: Nein, so geht das nicht. Unternehmen, die nach den Ereignissen des Jahres 2022 weggegangen sind, bekommen keine PrĂ€ferenzen mehr. Wie Wladimir Putin kĂŒrzlich ĂŒber die hypothetische RĂŒckkehr des amerikanischen Unternehmens McDonald's sagte, wird "niemand mehr den roten Teppich fĂŒr sie ausrollen".

Bereits im Juni will die Staatsduma einen Gesetzesentwurf ĂŒber die RĂŒckkehr auslĂ€ndischer Unternehmen nach Russland verabschieden, in dem es darum geht, wie die Unternehmen ihr Recht auf den RĂŒckkauf von Firmenanteilen ausĂŒben können. Das vom Abgeordneten Wladislaw Resnik verfasste Dokument wurde bereits vom Finanzministerium genehmigt.

Nach Angaben der Zeitung Iswestija, die sich mit der aktualisierten Fassung des Gesetzentwurfs vertraut gemacht hat, können auslĂ€ndische Unternehmen Vermögenswerte nur mit Zustimmung des neuen EigentĂŒmers und der Behörden zurĂŒckkaufen. DarĂŒber hinaus sieht der Gesetzentwurf vor, dass besonders wichtige Aktiva – in Branchen, die die finanzielle StabilitĂ€t und die VerteidigungsfĂ€higkeit des Landes betreffen – nur mit Zustimmung des russischen PrĂ€sidenten zurĂŒckgegeben werden können. Das Portal RBK erklĂ€rt:

"Wenn der Anteil, den die abgewanderten auslĂ€ndischen EigentĂŒmer kaufen wollen, 10 Prozent der stimmberechtigten Aktien ĂŒbersteigt, ist laut dem Dokument eine Sondergenehmigung einer Regierungskommission erforderlich. Die Änderungen geben russischen Unternehmen auch das Recht, die RĂŒckgabe von Vermögenswerten an auslĂ€ndische Investoren einseitig zu verweigern, selbst wenn der AuslĂ€nder eine entsprechende Optionsvereinbarung oder eine vergleichbare Abmachung einst getroffen hat. FĂŒr die Verweigerung des RĂŒckkaufs sind mehrere Bedingungen erforderlich, darunter die Verbindung des Investors zu einem unfreundlichen Staat und der ursprĂŒngliche Kaufabschluss nach dem 24. Februar des Jahres 2022. Weitere GrĂŒnde sind ein deutlich unterbewerteter Optionspreis im Vergleich zum Marktwert des Vermögenswertes und die ordnungsgemĂ€ĂŸe ErfĂŒllung der Verpflichtungen des neuen russischen EigentĂŒmers gegenĂŒber Mitarbeitern, ehemaligen Mitarbeitern und GlĂ€ubigern."


Sergei Gawrilow, Vorsitzender des Staatsduma-Ausschusses fĂŒr Eigentum, GrundstĂŒcke und EigentumsverhĂ€ltnisse, sagte in einem GesprĂ€ch mit dem Portal RBK, das neue Gesetz sei "ein Test fĂŒr die VertrauenswĂŒrdigkeit und die tatsĂ€chlichen Absichten der auslĂ€ndischen Investoren".

Unterdessen stellen die Rechtsexperten fest, dass einige Dutzend große westliche Unternehmen nach dem neuen Gesetz nicht mehr auf dem russischen Markt vertreten sein dĂŒrfen. So meint Maria Spiridonowa, ein Mitglied der Anwaltskammer:

"Das System zur RĂŒckfĂŒhrung auslĂ€ndischer Unternehmen sollte ausschließlich die Interessen der russischen Investoren respektieren. Zu den sensibelsten Bereichen hier, die sich auf die sozioökonomische Entwicklung Russlands auswirken, gehören das Bauwesen, die Landwirtschaft, der Maschinenbau sowie Wissenschaft und Innovation."


Und Dmitri Ljubomudrow, Mitglied des Rates fĂŒr Finanz-, Industrie- und Investitionspolitik der Industrie- und Handelskammer, betont: "Die auslĂ€ndischen Unternehmen haben den russischen Markt unter Verletzung der geltenden Bestimmungen verlassen und der russischen Wirtschaft Schaden zugefĂŒgt, wofĂŒr sie nun unbedingt eine EntschĂ€digung leisten mĂŒssen."

Mehr zum Thema - Russland: Was sind die Kriterien fĂŒr die RĂŒckkehr westlicher Firmen?

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de.rt.com/russland/246110-neue


FĂŒnf Jahre und Millionen Perlen: SĂŒdafrikanischer KĂŒnstler macht aus MiG-21 ein Kunstwerk


Ein legendĂ€res russisches MIG-21-Flugzeug ist derzeit in einem US-Museum zu sehen. Und zwar als Kunstobjekt. Der sĂŒdafrikanische KĂŒnstler und Regisseur Ralph Ziman hat fĂŒnf Jahre gebraucht, um das sogenannte "The MIG-21 Projekt" zu realisieren. Im Rahmen seines Projekts wurde das MilitĂ€rfahrzeug mithilfe afrikanischer Handwerkerinnen mit Perlen in Folkloretechniken verziert. "Das Ziel war es, das meistproduzierte Überschall-Kampfflugzeug zu nehmen und es von einer Kriegsmaschine in etwas Schönes zu verwandeln", erklĂ€rt Ziman. Die Fachzeitung The Art Newspaper schreibt ĂŒber das Projekt:

"Der KĂŒnstler Ralph Ziman hat zusammen mit sĂŒdafrikanischen Handwerkern ein MiG-21-Flugzeug in ein Kunstwerk verwandelt. Der sowjetische Überschall-Kampfjet ist nun von der Nase bis zum Heck und im Inneren mit Perlen verziert. FĂŒr diese Arbeit benötigte das kreative Team etwa fĂŒnf Jahre und zig Millionen Perlen (neben dem Flugzeug wurden auch FluganzĂŒge mit Perlen bestickt). Diese ganze Pracht wird unter dem Namen MiG-21 Project vom 21. Juni 2025 bis zum 26. Januar 2026 im privaten Luftfahrtmuseum in Seattle (USA) zu sehen sein."


Die Handwerker gehören dem sĂŒdafrikanischen Volk der Ndebele an, und der fĂŒr das Projekt verwendete Perlenstil geht auf die vorkoloniale Handwerkstradition der Ndebele zurĂŒck.

Bei der MiG-21 handelt es sich um das am weitesten verbreitete Überschallflugzeug der Geschichte und das meistproduzierte Kampfflugzeug der zweiten Generation. Sie wurde in zahlreichen militĂ€rischen und bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt eingesetzt.

Mehr zum Thema - Konflikt zwischen Indien und Pakistan zeigt Überlegenheit russischer und chinesischer Waffen

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de.rt.com/international/246043


VerteidigungsbĂŒndnis auf Eis: Uganda sieht Berlin in Kontakt mit regierungsfeindlichen KrĂ€ften


Der ostafrikanische Staat Uganda hat die militÀrische Zusammenarbeit mit Deutschland auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Auslöser ist eine diplomatische Krise um den deutschen Botschafter Matthias Schauer, dem laut Regierung in Kampala subversive AktivitÀten vorgeworfen werden.

In einer am Montag veröffentlichten ErklĂ€rung der Uganda People’s Defence Forces (UPDF) heißt es, der Diplomat habe sich in innerstaatliche Angelegenheiten eingemischt und dabei Kontakt zu "feindlichen pseudo-politisch-militĂ€rischen Gruppierungen" gepflegt. Man berufe sich auf "glaubwĂŒrdige nachrichtendienstliche Erkenntnisse", so der Armeesprecher Chris Magezi.

Die Suspendierung der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit mit Deutschland sei so lange in Kraft, bis die "Rolle des Botschafters in diesen subversiven Netzwerken vollstĂ€ndig aufgeklĂ€rt" sei, heißt es weiter.

Aus Berlin kam umgehend Widerspruch. Das AuswĂ€rtige Amt wies die VorwĂŒrfe als "absurd und haltlos" zurĂŒck.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist offenbar ein diplomatischer Schlagabtausch zwischen Schauer und General Salim Saleh, dem Sicherheitsberater und Bruder von PrĂ€sident Museveni. Auslöser sei die Kritik des Botschafters an den Drohungen des Armeekommandeurs Muhoozi Kainerugaba auf sozialen Netzwerken gegenĂŒber EU-Vertretern, die sich zuvor mit der Oppositionspartei "National Unity Platform" (NUP) getroffen hatten.

Kainerugaba, der Sohn des PrĂ€sidenten, hatte Anfang Mai erklĂ€rt, die EU "spiele mit dem Feuer", nachdem mehrere ihrer Diplomaten fĂŒhrende NUP-Mitglieder empfangen hatten.

Die Eskalation reiht sich in eine Serie diplomatischer BrĂŒche afrikanischer Staaten mit westlichen Partnern ein. Erst jĂŒngst hatte Mali sĂ€mtliche Verteidigungsabkommen mit Frankreich aufgekĂŒndigt. Auch Uganda beklagt seit Monaten eine "zunehmende Einmischung" auslĂ€ndischer KrĂ€fte in seine Innenpolitik.

Mehr zum Thema – Warum das Projekt einer einheitlichen BRICS-WĂ€hrung verschoben wurde


de.rt.com/afrika/246162-vertei


Selenskij kommt nach Berlin: Tausende Polizisten im Einsatz, Verkehr wird lahmgelegt


Der spontane Besuch von Wladimir Selenskij wird Berlin durcheinanderbringen – zum dritten Mal seit einem Jahr. Der ukrainische Machthaber soll am Mittwoch unter anderem mit BundesprĂ€sident Frank-Walter-Steinmeier und Bundeskanzler Friedrich Merz zusammentreffen.

Wie die Berliner Zeitung berichtet, hatten sich die Sicherheitsbehörden schon darauf eingestellt, dass Selenskij in Berlin ĂŒbernachten wĂŒrde. Doch das ist wohl nicht der Fall. Nach Informationen der Zeitung wird er noch am Mittwochabend abreisen.

FĂŒr den ukrainischen Staatsgast gilt die allerhöchste Sicherheitsstufe. Mehrere Tausend Bereitschaftspolizisten werden fĂŒr dessen Sicherheit sorgen. UnterstĂŒtzt wird die Berliner Polizei auch mit Einheiten aus anderen BundeslĂ€ndern. Dort, wo der ukrainische Machthaber sich aufhĂ€lt, werden PrĂ€zisionsschĂŒtzen die Umgebung absichern.

Weitreichende Absperrungen wird es unter anderem am Bundeskanzleramt geben, wo der Gast mit militĂ€rischen Ehren empfangen wird. Gegen Nachmittag wird Selenskij dann im Schloss Bellevue vom BundesprĂ€sidenten begrĂŒĂŸt. FahrgĂ€ste der S-Bahn mĂŒssen damit rechnen, dass es wieder zu Unterbrechungen des Zugverkehrs kommt, wenn die Wagenkolonne des Staatsgastes unterwegs ist.

Die Polizei weist darauf hin, dass nur Anwohner sowie anderweitig berechtigte Personen die abgesperrten Bereiche rund um das Regierungsviertel betreten dĂŒrfen. DafĂŒr sollen Betroffene ein Dokument zur Ausweisung mit sich fĂŒhren.

Gesperrte Straßenabschnitte in Mitte:

  • Lennestraße zwischen Kemperplatz und Ebertstraße
  • Ebertstraße zwischen Hannah-Arendt-Straße und Potsdamer Platz
  • Voßstraße zwischen Hausnummer 21 und Ebertstraße
  • ZugĂ€nge zum S- und U-Bahnhof Potsdamer Platz nördlich und sĂŒdlich am Leipziger Platz
  • Potsdamer Platz sĂŒdöstliche GebĂ€udeflucht bis zur Stresemannstraße
  • SĂŒdliche Gehwegseite der Potsdamer Straße zwischen Leipziger Platz und Potsdamer Platz 1
  • Potsdamer Platz 1 ĂŒber die Potsdamer Straße hinweg zum Potsdamer Platz 2
  • Westliche Gehwegseite der Bellevuestraße bis zum Kemperplatz

In den betroffenen Bereichen ist auch die Nutzung der öffentlichen FlĂ€chen wĂ€hrend Selenskijs Besuch nicht gestattet. Außerdem darf in den Straßen nicht geparkt werden, und bereits geparkte Fahrzeuge mĂŒssen umgestellt werden.

Von EinschrÀnkungen könnten zudem die S-Bahn-Linien S3, S5, S7 und S9 betroffen sein, die entlang des Regierungsviertels und des Schlosses Bellevue verlaufen.

"Wieder wird in Berlin Weltpolitik gemacht. Wir hoffen auf tatkrĂ€ftige UnterstĂŒtzung aus dem Bundesgebiet, um alle Etappen dieser nĂ€chsten sehr kurzfristigen Großlage bestmöglich abdecken zu können", sagte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei.

"FĂŒr den Besuch eines Staatsgastes mit höchstdenkbarer GefĂ€hrdungsstufe brauchen wir Tausende EinsatzkrĂ€fte."


Zuletzt war Selenskij im Oktober in Berlin. Damals kam es zu massiven VerkehrseinschrĂ€nkungen. Es wird erwartet, dass es am Mittwoch von der Gastgeberseite eine Reihe wichtiger Verlautbarungen bezĂŒglich der Regulierung des Ukraine-Konflikts geben wird.

Im Gegensatz zum Westen betrachtet Russland den ukrainischen Machthaber Selenskij als illegitim und bezeichnet ihn als FĂŒhrer des Kiewer Regimes. Seine fĂŒnfjĂ€hrige Amtszeit ist seit einem Jahr abgelaufen. Außerdem hat Selenskij Institute der Gewaltenteilung entmachtet und Oppositionsparteien verboten. Ihm und seinem Umfeld werden zudem massive Korruption und Veruntreuung von Hilfsgeldern vorgeworfen.

Mehr zum Thema – Selenskij will Wahlen erneut verschieben


de.rt.com/inland/246163-selens


Boykott-Aus? Filme vom Cannes-Filmfestival kommen offiziell nach Russland


"A Private Life" mit Jodie Foster, ''Die, My Love'' mit Jennifer Lawrence und Robert Pattinson, "Vorsicht, der Butler!" mit Jean Reno und viele andere Filme werden nach dreijÀhrigen Kultur-Sanktionen in den offiziellen Verleih in Russland kommen. Das schreibt die Zeitung Iswestija unter Berufung auf Vertreter des Filmmarktes.

Der Kauf auslĂ€ndischer Filme – auch derjenigen, die bei den diesjĂ€hrigen Filmfestspielen in Cannes im Wettbewerb liefen – wird durch den Filmmarkt "MarchĂ© du Film" ermöglicht. Er findet zeitgleich mit dem Filmfestival in Cannes statt. In der Business-Sektion, die sich an Verleiher und Vertreiber richtet, werden nicht nur, wie im Festivalprogramm, Autorenfilme, sondern auch kommerzielle Filme vorgestellt, die sich an ein möglichst breites Publikum richten. Einige der hochkarĂ€tigen Neuerscheinungen sind bereits nach Russland verkauft worden.

So war beispielsweise "La venue de l'avenir" von CĂ©dric Klapisch ("Colours of Time" im englischsprachigen Vertrieb) Teil des Nicht-Wettbewerbsprogramms. Er wurde im Rahmen des Filmmarktes fĂŒr russische Zuschauer von dem Medienunternehmen "Russkij Reporter" gekauft. Ein weiterer wertvoller Erwerb von demselben Unternehmen war "The Magnificent Life of Marcel Pagnol" unter der Regie von Sylvain Chomet. Der Film hatte seine Weltpremiere am 17. Mai bei den Filmfestspielen von Cannes in der Sektion Special Screenings. Es handelt sich um eine animierte Filmbiografie ĂŒber das Leben des Dramatikers, Schriftstellers und Regisseurs Marcel Pagnol. In die russischen Kinos wird er bereits am 13. Dezember kommen, so die Iswestija weiter.

Neben vielen guten europĂ€ischen Filmen, die fĂŒr den offiziellen Verleih in Russland angekauft wurden, sind auch die Gewinner des aktuellen Filmfestivals von Cannes dabei. So zum Beispiel der mit dem Grand Prix ausgezeichnete Film "Sentimental Value" (Affeksjonsverdi) des norwegischen Regisseurs und Drehbuchautors Joachim Trier.

Mehr zum Thema – USA verhĂ€ngen Einfuhrzölle auf Filme – Russland produziert Spielfilme im All

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de.rt.com/russland/246156-boyk


Moskau empört: OSZE duldet Wiederaufleben des Nazismus in Europa


Die Organisation fĂŒr Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) schweigt zum Wiederaufleben nationalsozialistischer Ideologien in Europa – und das mit alarmierender GleichgĂŒltigkeit. Diese scharfe Kritik Ă€ußerte der russische Spitzendiplomat Grigori Lukjanzew am Montag bei einem Forum am OSZE-Hauptsitz in Wien.

"Das völlige Desinteresse der OSZE an der Tatsache, dass in Europa Nazi-Ideen wiederbelebt werden, kann nur extreme Besorgnis hervorrufen", so Lukjanzew, Leiter der Abteilung fĂŒr multilaterale Zusammenarbeit im Bereich Menschenrechte im russischen Außenministerium.

Er sprach von FackelmĂ€rschen, aggressivem Nationalismus und der Verherrlichung von Nazis und ihren Helfershelfern – alles Entwicklungen, die aus seiner Sicht einen gefĂ€hrlichen Trend fortsetzen. "Die großflĂ€chige Verbreitung von Russophobie ist eine Fortsetzung dieser kriminellen, widernatĂŒrlichen Tendenz", erklĂ€rte der Diplomat.

Lukjanzew erinnerte daran, dass der Sieg ĂŒber den Nationalsozialismus im Jahr 1945 die Grundlage fĂŒr die UN-Charta und spĂ€ter fĂŒr die Schlussakte von Helsinki schuf – beide bis heute tragende SĂ€ulen fĂŒr Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Doch gerade diese Prinzipien wĂŒrden heute vom Westen "selektiv angewendet, umgedeutet oder völlig verzerrt".

Der Westen habe versucht, sich die Menschenrechtsagenda anzueignen und Organisationen wie die OSZE seinen geopolitischen Interessen zu unterwerfen, so Lukjanzew weiter. Russland habe mehrfach eine Reform der OSZE sowie die Schaffung eines verbindlichen rechtlichen Fundaments vorgeschlagen – doch der Westen blockiere jeden Versuch.

Bereits im April hatte Außenminister Sergei Lawrow betont, die OSZE sei – wie andere euroatlantische Strukturen – nicht in der Lage gewesen, Sicherheit und StabilitĂ€t zu gewĂ€hrleisten. Stattdessen hĂ€tten diese Organisationen zur Eskalation internationaler Spannungen beigetragen. Laut Lawrow bereitet sich der Westen auf "einen neuen Krieg" vor.

Seit Jahren wirft Moskau der OSZE Voreingenommenheit im Ukraine-Konflikt vor. So hÀtten Beobachter der Organisation vor dem Beginn der russischen MilitÀroperation wiederholt Angriffe Kiews auf die Zivilbevölkerung im Donbass ignoriert.

Auch die systematische UnterdrĂŒckung der russischsprachigen Bevölkerung in der Ukraine seit dem prowestlichen Putsch im Jahr 2014 sei vom Westen ausgeblendet worden. Gleichzeitig hĂ€tten ukrainische Nationalisten in Gruppierungen wie Swoboda, Rechter Sektor und Asow zahlreiche Gewalttaten verĂŒbt, so der Vorwurf aus Moskau.

PrĂ€sident Wladimir Putin nennt den Schutz der russischsprachigen Bevölkerung im Donbass bis heute als einen der HauptgrĂŒnde fĂŒr den Beginn der militĂ€rischen Sonderoperation im Jahr 2022.

Mehr zum Thema – Bericht: Deutsche bereiten sich in Neonazi-Eliteeinheit aufs Töten im russischen Donbass vor


de.rt.com/international/246094


Georgiens Premier kritisiert Macron, Tusk und Merz: Sie verstoßen gegen Etikette


In einem GesprÀch mit den Medienvertretern am Dienstag hat Georgiens Premierminister Irakli Kobachidse Stellung zu einer gemeinsamen ErklÀrung genommen, die Emmanuel Macron, Donald Tusk und Friedrich Merz anlÀsslich des UnabhÀngigkeitstages von Georgien abgegeben haben.

"Wir unterstĂŒtzen die demokratischen und europĂ€ischen Bestrebungen des georgischen Volkes", schrieben Frankreichs PrĂ€sident, Polens Regierungschef und der deutsche Bundeskanzler in der Botschaft vom Montag. "Wir verurteilen daher jegliche AktivitĂ€ten der georgischen Behörden, die zu einer Abkehr von der Demokratie fĂŒhren."

ZunĂ€chst einmal sei es eine Angelegenheit der Etikette, eine solche ErklĂ€rung nicht am 26. Mai abzugeben, stellte Kobachidse klar. Der 26. Mai sei ein Feiertag, und an solchen Tagen sei es ĂŒblich, GlĂŒckwunschbriefe zu verschicken und FeiertagsgrĂŒĂŸe zu ĂŒbermitteln.

Hierbei fĂŒhrte er aus:

"Sie halten sich nicht an Protokoll und Etikette, das heißt, sie handeln nicht im Einklang mit echten, objektiven Interessen. Das ist sehr bedauerlich und traurig."


Ferner gab der georgische Premier an, Macron habe bei einem Treffen mit ihm in Albanien kĂŒrzlich eine andere Position vertreten. In der albanischen Hauptstadt Tirana fand am 16. Mai der 6. Gipfel der EuropĂ€ischen Politischen Gemeinschaft (EPG) statt.

Laut Kobachidse lĂ€sst die jĂŒngste ErklĂ€rung der europĂ€ischen Staats- und Regierungschefs darauf schließen, dass "die Menschen nicht allein Entscheidungen treffen können". Die europĂ€ischen LĂ€nder wĂŒrden stark unter Druck gesetzt, fĂŒgte der Politiker hinzu.

Auf die Frage, was Macron beeinflusst haben könnte, seine Position zu Àndern, antwortete Kobachidse: "Tiefer Staat."

Zuvor hatte auch Schalwa Papuaschwili, der Vorsitzende des georgischen Parlaments, die besagte Botschaft der europÀischen Spitzenpolitiker als einen "beschÀmenden Angriff" auf das georgische Volk verurteilt.

Mehr zum Thema – Georgien wirft Schweden Putschvorbereitung vor


de.rt.com/international/246154


Sozialabbau: Wie die GroKo den Arbeitsmarkt prekarisiert und dafĂŒr Grundrechte aushebelt


Von Susan Bonath

Um von den leistungslosen PfrĂŒnden der Reichen abzulenken, hetzen Politiker und bĂŒrgerliche Leitmedien gegen BedĂŒrftige, die am Existenzminimum leben. Derlei Kampagnen, die hĂ€ufig Unwahrheiten in die Welt setzen, begleiten wie gewohnt den neoliberalen Sozialabbaukurs der neuen Bundesregierung. Der BĂŒrgergeldbezieher wird zum Übel der Nation kreiert: als Faulpelz, Schwarzarbeiter oder beides.

Die CDU/CSU-SPD-Koalition unter dem neoliberalen Hardliner-Kanzler Friedrich Merz (CDU) will das BĂŒrgergeld in ein System der Erpressung umwandeln, das sogar noch repressiver ist, als sein VorlĂ€ufer Hartz IV und den Namen "Grundsicherung" nicht mal mehr im Ansatz verdient. Das Ziel ist durchsichtig: Sie will den kriselnden Arbeitsmarkt zulasten aller LohnabhĂ€ngigen weiter prekarisieren. DafĂŒr untergrĂ€bt sie sogar höchstrichterliche Urteile und ignoriert Warnungen und Analysen ihrer eigenen Behörden.

Ausgehöhltes Existenzminimum

ZunĂ€chst: Das BĂŒrgergeld ist das amtlich errechnete Existenzminimum, damit Erwerbslose und Geringverdiener ĂŒberleben können und nicht kriminell werden mĂŒssen. Von seinem VorlĂ€ufer Hartz IV unterscheidet es nur wenig: eine einjĂ€hrige Karenzzeit, in der Betroffene geringfĂŒgig mehr zuvor angespartes "Vermögen" behalten dĂŒrfen, sowie die Begrenzung der Sanktionen bei Ungehorsam auf 30 Prozent. Letzteres ist einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) geschuldet.

SozialverbĂ€nde halten die LeistungssĂ€tze seit der Zusammenlegung von Sozial- und Arbeitslosenhilfe vor 20 Jahren fĂŒr zu niedrig. Sie beklagen ĂŒberdies, dass fast im gesamten Bundesgebiet kaum noch Wohnungen verfĂŒgbar sind, deren Miete Jobcenter fĂŒr angemessen erachten. Immer mehr Betroffene mĂŒssen einen Teil der Wohnkosten aus ihrem Regelsatz bestreiten, der eigentlich fĂŒr andere GrundbedĂŒrfnisse gedacht ist.

So mussten letztes Jahr je nach Bundesland zwischen acht und 17 Prozent der betroffenen Haushalte im Durchschnitt mehr als 100 Euro fĂŒr die Wohnkosten draufzahlen. Bei einem Regelsatz fĂŒr Alleinstehende von 563 Euro und angesichts massiv gestiegener Lebensmittel- und Energiepreise ist das viel. So wird zudem das Existenzminimum ausgehöhlt.

SĂŒndenbock-Kampagne

Die Hetzkampagnen gegen BĂŒrgergeldbezieher – die keineswegs immer arbeitslos sind – flimmern auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ĂŒber die Bildschirme. JĂŒngst echauffierte sich Berufspolitiker und CDU-GeneralsekretĂ€r Carsten Linnemann im ARD-Talk mit Caren Miosga ĂŒber angebliche "mangelnde Leistungsbereitschaft" von BĂŒrgergeldbeziehern, die zugleich jedoch "ein bisschen schwarz arbeiten" wĂŒrden. Zahlreiche Medien, allen voran die Axel-Springer-Presse, schlachteten das genĂŒsslich aus.

Abgesehen davon, dass es eher wĂŒtend machen sollte, wenn ein Berufspolitiker, der sich als Unternehmersohn nach einem Langzeitstudium seit vielen Jahren an Abgeordneten-DiĂ€ten im Bundestag labt, ĂŒber "Faulheit", "mangelnde Arbeitsmoral" und "fehlende Leistungsbereitschaft" schwadroniert: Belege brauchte Linnemann fĂŒr seine inkonsistenten SĂŒndenbock-Geschichten auch wieder nicht zu liefern.

Ackern "wie die Polen"

Und dann erst der Vergleich, den Moritz Schularick, PrĂ€sident des neoliberalen Instituts fĂŒr Weltwirtschaft (IfW) in Kiel, zum Besten gab: Die Polen wĂŒrden mehr arbeiten als die Deutschen. Na klar, denn in Polen sind die Sozial- und Lohnstandards noch niedriger als in Deutschland. Man muss sich nur auf deutschen Baustellen umschauen, wo sich Bulgaren, RumĂ€nen und eben auch Polen mangels Perspektiven oft zwölf Stunden tĂ€glich unter Arbeitsbedingungen abrackern, die jede Schutzvorschrift unterlaufen.

Man könnte den implizierten Aufruf so formulieren: Deutsche, ackert wie die Polen fĂŒr Hungerlöhne und lasst euch bereitwillig unter ĂŒblen Bedingungen ausbeuten. Hier ahnt man dann, worauf diese Kampagne wirklich abzielt: Die Neoliberalen wollen den deutschen Arbeitsmarkt zu einem Paradies fĂŒr Profiteure rĂŒckabwickeln.

Regierung will Grundgesetz untergraben

DafĂŒr muss die Politik existenziellen Druck auf die Ärmsten aufbauen. So schwingen die Union und ihre Claqueurin, die SPD, die Peitsche gegen Arbeitslose und gering verdienende BĂŒrgergeld-Aufstocker: Entweder ihr verdingt euch ungeachtet eurer persönlichen Probleme zu jedem Lohn und jedweden Bedingungen, oder wir lassen euch verhungern. Das kann man so drastisch formulieren, weil die "GroKo" Totalsanktionen fĂŒr alle plant, die Jobcenter als "arbeitsunwillig" einstufen.

Dabei verstoßen Totalsanktionen, wie sie schon unter Hartz IV monatlich tausendfach verhĂ€ngt wurden, nach höchstrichterlichem Urteil von 2019 gegen die MenschenwĂŒrde. Rechtswidrig sind demnach KĂŒrzungen von mehr als 30 Prozent, was auch schon fragwĂŒrdig ist, da die Gesamtleistung doch angeblich das staatlich bezifferte und zugesicherte Existenzminimum sei. Die Bundesregierung plant also konkret, das Grundgesetz zu untergraben.

Mehr als zwei Jahre vor dem Karlsruher Urteil kam bereits der wissenschaftliche Dienst des Bundestages zu gravierenden Erkenntnissen, die wenig ĂŒberraschend waren, aber schon damals geflissentlich von der Merkel-"GroKo" ignoriert wurden. Danach stĂŒrzten Sanktionen Betroffene ins Elend, bereiteten Obdachlosigkeit den Weg, verwehrten Zugang zu medizinischer Versorgung und maximierten psychische Erkrankungen.

Jobchancen auf "historischem Tiefstand"

Nun suggerieren Linnemann und Co., es gĂ€be Arbeit fĂŒr jeden an jeder Ecke. Das sehen ihre eigenen Behörden allerdings ganz anders. Die Chancen auf einen festen Arbeitsplatz fĂŒr BĂŒrgergeld-Bezieher seien "auf einem historischen Tiefstand", erklĂ€rte eine Sprecherin des Bundesministeriums fĂŒr Arbeit und Soziales (BMAS) den Zeitungen des Großverlages Ippen Media.

Demnach ist "die Zahl der monatlich neu gemeldeten offenen Stellen so gering wie seit Jahrzehnten nicht." Weiter konstatierte die BMAS-Sprecherin: "Zudem richten sich 80 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen an FachkrĂ€fte mit abgeschlossener Berufsausbildung." Zwei Drittel der BĂŒrgergeld-Bezieher wĂŒrden aber nicht ĂŒber benötigte Ausbildungen verfĂŒgen. Und gerade an ihrer Aus- und Weiterbildung will die Bundesregierung noch stĂ€rker sparen, als ohnehin schon.

Freie Stellen oft prekÀr

So kommen fĂŒr 2,7 der rund vier Millionen sogenannten erwerbsfĂ€higen HilfebedĂŒrftigen nur HelfertĂ€tigkeiten in Frage. Ihnen standen vergangenes Jahr jedoch nur etwa 160.000 Jobangebote fĂŒr ungelernte KrĂ€fte gegenĂŒber, die sie ĂŒberhaupt antreten könnten. Da kann man schlecht von Faulheit reden.

Zu Ă€hnlichen Ergebnissen kam kĂŒrzlich das Institut fĂŒr Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur fĂŒr Arbeit (BA). Seiner Analyse zufolge sind "die neuen Jobs", die Arbeitslosen heute zur VerfĂŒgung stehen, "meistens atypische BeschĂ€ftigungen". Gemeint sind befristete und Teilzeit-Stellen, Leiharbeit und Minijobs – hĂ€ufig vermittelt durch das Jobcenter. Dies fĂŒhre dazu, dass der Lebensunterhalt weiterhin nicht vollstĂ€ndig gedeckt werden könne. Oft folgten immer neue Phasen der Arbeitslosigkeit.

Das IAB widerlegte auch Linnemanns Faulheitsvorwurf. So resĂŒmierte es: 80 Prozent der sogenannten Langzeiterwerbslosen waren zwischendurch berufstĂ€tig, oft aber nur befristet und so gering entlohnt, dass sie es nicht oder nicht dauerhaft aus dem Leistungsbezug herausschaffen konnten.

Sachbearbeiter sollen Psychologe spielen

Die BMAS-Sprecherin erlĂ€uterte noch weitere Faktoren, die eine Jobaufnahme erschweren: körperliche und psychische Erkrankungen, Behinderungen, fehlende Betreuung fĂŒr kleine Kinder oder die hĂ€usliche Pflege von Angehörigen. Auch mangelhafte Sprachkenntnisse dĂŒrften eine entscheidende Rolle als sogenanntes Vermittlungshemmnis spielen. Doch an Sprachkursen mangelt es genauso wie an Weiterbildungen.

Hier sollen also wie unter Hartz IV einfache Sachbearbeiter darĂŒber entscheiden, welche Betroffenen zu welcher Arbeit fĂ€hig seien. Diese sollen also Erzieher, Arzt und Psychologe spielen – und Ungehorsamen anhand diverser Kann-Bestimmungen nach BauchgefĂŒhl das Existenzminimum kĂŒrzen oder streichen können. Damit sind noch mehr soziale Verwerfungen vorprogrammiert, als es sie ohnehin schon gibt.

Die MĂ€r von den explodierenden BĂŒrgergeld-Kosten

Dem Medienbericht zufolge treiben diese schlechten Chancen nun die BĂŒrgergeldkosten in die Höhe. Diese MĂ€r wird seit vielen Jahren verbreitet – sie stimmt nur nicht. Teurer wird vor allem die Verwaltung.

Die im Bericht genannten 45,3 Milliarden Euro betreffen nĂ€mlich auch die Kosten fĂŒr den ausufernden bĂŒrokratischen Apparat, der nicht zuletzt der RundumĂŒberwachung der Leistungsbezieher dient. An reinen Leistungen sind dieses Jahr knapp 30 Millionen Euro eingeplant. Zum Vergleich: 2010 flossen knapp 22,3 Milliarden Euro in die Hartz-IV-BezĂŒge.

Nominal zahlte der Staat damit zwar knapp 35 Prozent mehr fĂŒr diese Grundsicherungsleistung als 2010. Jedoch lag die Inflation allein in diesem Zeitraum bei 38 Prozent und somit höher. Die Preissteigerung bei Lebensmitteln und Energie, also den absoluten GrundbedĂŒrfnissen, war sogar noch gravierender. Inflationsbereinigt sind die Staatsausgaben fĂŒr BĂŒrgergeld- beziehungsweise Hartz-IV-Leistungen in den letzten 15 Jahren somit real gesunken.

Drohkulisse der Verelendung

Letztlich bleibt mal wieder festzustellen: Den Neoliberalen unter Kanzler Friedrich (BlackRock) Merz geht es vor allem um Profitmaximierung und Krisenmanagement auf dem RĂŒcken der LohnabhĂ€ngigen. DafĂŒr hebeln sie Grundrechte aus und prekarisieren den Arbeitsmarkt weiter. Mit einem Erpressungsinstrument, das euphemistisch "Grundsicherung" genannt wird, damit aber nur noch wenig zu tun hat, wollen sie BeschĂ€ftigte durch eine Drohkulisse der Verelendung noch gefĂŒgiger als ohnehin schon machen.

Und wie immer, geht es ihnen auch darum, von ihren eigenen politischen Untaten und den von ihnen geförderten tatsĂ€chlichen "Leistungsverweigerern" abzulenken: den millionen- und milliardenschweren VorstĂ€nden, AufsichtsrĂ€ten, GroßaktionĂ€ren, Lobbyisten, Think-Tank-PrĂ€sidenten und so weiter. Sie wissen: Solange die Bevölkerung mehrheitlich nach unten tritt, können sie oben schalten und walten wie sie wollen.

Mehr zum Thema – Konzernchefs kassieren, Arbeiter verlieren: Merz wird die Umverteilung beschleunigen


de.rt.com/meinung/246086-sozia


EinschĂŒchterungen: EU und Bundesregierung testen die Wehrbereitschaft der BĂŒrger


Von Felicitas Rabe

Im dritten und letzten Teil der Berichterstattung ĂŒber die Veranstaltung "Meinung schĂŒtzt vor Strafe nicht" stellt Felicitas Rabe die rechtliche Stellungnahme des Rechtsanwalts Markus Haintz vor. Auf der Vortragsveranstaltung, die am 22. Mai in Bochum stattfand, gaben die drei RechtsanwĂ€lte Viktoria Dannenmaier, Dirk Sattelmaier und Haintz Einblicke in die deutsche Strafjustiz. Sie berichteten ĂŒber ihre Erfahrungen als Strafverteidiger an deutschen Amts- und Landgerichten und bewerteten den aktuellen Umgang mit Gesetzen und Rechtsnormen in unserem Land.

Zu Beginn seiner PrĂ€sentation bewertete der Strafverteidiger die RechtmĂ€ĂŸigkeit der in der vergangenen Woche ausgesprochenen Sanktionen gegen die beiden deutschen StaatsbĂŒrger Alina Lipp und Thomas Röper. Diese wurden im Rahmen des 13. EU-Sanktionspakets gegen Russland auf eine Liste von Personen gesetzt, denen das Recht entzogen wurde, in die EU einzureisen. Außerdem wurde den beiden in Russland lebenden Berichterstattern der Zugriff auf Bankkonten in Deutschland gesperrt.

Rechtswidrigkeit der EU-Sanktionen gegenĂŒber deutschen StaatsbĂŒrgern

Nach Haintz' Auffassung sind diese EU-Sanktionen gegen Lipp und Röper insofern schon rechtswidrig, als es ihnen per Gesetz grundsĂ€tzlich erlaubt sei, ihre Meinung zu Ă€ußern. Aufgrund der gesetzlich gegebenen Meinungsfreiheit spiele es dabei keine Rolle, ob es sich bei ihren Berichten um angebliche russische Propaganda handele oder nicht. Zudem dĂŒrfe die EU nach gĂŒltiger Gesetzeslage deutschen StaatsbĂŒrgern weder die Einreise noch den Zugang zu ihrem Vermögen verwehren. Dies komme einer Enteignung ohne Gerichtsbeschluss gleich. Es seien "durchgeknallte Leute in BrĂŒssel", die das beschlossen haben, kommentierte Haintz den EU-Entscheid ĂŒber die Sanktionen.

Damit wolle die Politik die Botschaft verbreiten: Ihr könnt euch nicht wehren! Wenn es allerdings tatsĂ€chlich so wĂ€re, dass man hierzulande kein rechtliches Gehör mehr bekĂ€me, dann handelte es sich um eine offene Diktatur. Aber aktuell sei dem nicht so. Aktuell wollten bestimmte Politiker mit solchen BeschlĂŒssen die BĂŒrger einschĂŒchtern und testen, wie weit sie gehen könnten.

Was ist eine politisierte Justiz?

Haintz identifizierte mehrere Merkmale einer politisierten Justiz in Deutschland: GrundsĂ€tzlich seien StaatsanwĂ€lte in Deutschland politisch abhĂ€ngige Beamte, die dem Justizminister unterstĂŒnden. Gleichzeitig seien hierzulande auffĂ€llig viele Richter Mitglied in einer politischen Partei, einschließlich des BundesverfassungsschutzprĂ€sidenten. Die Parteimitgliedschaften fĂŒhrten allerdings auch zu AbhĂ€ngigkeitsverhĂ€ltnissen der Richterschaft gegenĂŒber politischen Entscheidungen.

Was aber in der Gerichtsbarkeit eine entscheidende Rolle hinsichtlich des politischen Einflusses auf die Justiz spiele, sei die richterliche Praxis in den Amtsgerichten: Denn insbesondere auf unterster Gerichtsebene, also in den Amtsgerichten, habe die Mehrheit der Richter nicht den Mut, unabhÀngige Gerichtsentscheide zu treffen. Amtsrichter folgten in ihrem Urteil zumeist den Rechtsauffassungen der StaatsanwÀlte, die wiederum an die Weisungen des Justizministers gebunden seien.

Dabei spiele auch eine Rolle, dass es sich in den Amtsgerichten zumeist um junge, unerfahrene Richter handele, die sich erst recht nicht trauten, sich dem herrschenden politischen Narrativ zu widersetzen. Haintz brachte seine EindrĂŒcke ĂŒber die Amtsrichtschaft drastisch auf den Punkt: "Am Amtsgericht haben die Richter keinen Schimmer – da kann man auch an eine Wand reden und wĂŒrde besser verstanden."

Wobei das natĂŒrlich nicht fĂŒr jeden Amtsrichter gelte. Aber jedenfalls wĂŒrden viele BĂŒrger bei angeblichen Meinungsdelikten vor dem Amtsgericht von Richtern verurteilt, die, ohne groß nachzudenken, den Staatsanwaltschaften und der Politik folgten. Das sehe auf der nĂ€chst höheren Gerichtsebene bei den Landgerichten schon anders aus. Dort treffe man zumeist auf Richter, die Rechtsnormen verstĂ€nden und anwendeten. Bedauerlicherweise trauten sich zu viele von Amtsgerichten verurteilte BĂŒrger aus KostengrĂŒnden nicht, in Revision zu gehen.

Mehr Mut zur Meinung – Bei Gerichten drehe sich der Wind

Haintz konnte aber auch einen positiven Trend ausmachen: Immer mehr Juristen sĂ€hen die inflationĂ€re Verfolgung von Meinungsdelikten in diesem Land kritisch. Die Strafverfolgung und die Hausdurchsuchung bei einem Rentner, der ein satirisches Bild mit der Bezeichnung "Schwachkopf Professional" ĂŒber den ehemaligen Wirtschaftsminister Robert Habeck im Internet lediglich weitergeleitet habe, habe fĂŒr viele Juristen das Fass ungerechter Strafverfolgung zum Überlaufen gebracht.

Sie gingen vielleicht damit nicht so deutlich an die Öffentlichkeit wie Haintz selbst oder andere engagierte Juristen, aber zunehmend wĂŒrden die öffentlich engagierten AnwĂ€lte von schweigenden Kollegen unterstĂŒtzt. Mittlerweile werde der Widerspruch zwischen Meinungsfreiheit und Beleidigungsanzeigen auch in Fachzeitschriften kritisch diskutiert.

"Wir haben im Moment zwar keinen funktionierenden Rechtsstaat, aber wir haben auch keine WillkĂŒr," bewertete Haintz die aktuelle Rechtsstaatlichkeit in Deutschland. Es sei umso wichtiger, dass man sich als BĂŒrger nicht einschĂŒchtern lasse und weiterhin seine Meinung sage. Das nĂ€hme vermehrten EinschĂŒchterungsversuchen den Wind aus den Segeln. Man brauche einen langen Atem. Aber er gehe davon aus, dass man hierzulande nicht wegen Marie-Agnes Strack-Zimmermann oder Habeck dauerhaft die Rechtssprechung von Jahrzehnten Ă€ndere. Damit kĂ€men sie bei den Juristen nicht durch.

Letztens sei ein BĂŒrger wegen einer mutmaßlichen Beleidigung von Luisa Neubauer im Internet in erster Instanz zu 2.000 Euro Strafe verurteilt worden – wegen insgesamt sieben Views (Sichtungen einer Botschaft). Damit sei man in der nĂ€chsten Instanz aber nicht durchgekommen. Der Strafverteidiger erklĂ€rte: "Diese Rechtssprechung haben wir denen zerschossen." GrundsĂ€tzlich sei es viel gefĂ€hrlicher, den Mund zu halten, als sich öffentlich zu Ă€ußern. Sein Fazit:

"Ist es gefÀhrlich, seine Meinung zu sagen? Nein, es ist gefÀhrlicher, seine Meinung nicht zu sagen! Das wollen sie ja erreichen!"


Veranstaltung "Meinung schĂŒtzt vor Strafe nicht", Bochum, 22. Mai 2025Felicitas Rabe
Mehr zum Thema – Sanktionen gegen Deutsche: Die Wiedererfindung der Reichsacht

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de.rt.com/inland/246115-einsch


Stimmungswandel bei Trump: "Ich ziehe Sanktionen gegen Russland absolut in Betracht"


Nur knapp eine Woche nach dem langen und freundschaftlich gefĂŒhrten Telefonat mit Wladimir Putin Ă€ußerte Donald Trump öffentlich Unbehagen ĂŒber seinen russischen Kollegen. Am Sonntag kritisierte er Putin fĂŒr die anhaltenden Drohnenangriffe auf militĂ€risch relevante Infrastruktur der Ukraine. Er Ă€ußerte UnverstĂ€ndnis ĂŒber Putins Tun und sagte, dass Putin verrĂŒckt geworden sei. RT DE berichtete.

Am Dienstag legte Trump auf Social Truth nach. Er schrieb: "Was Wladimir Putin nicht begreift, ist, dass ohne mich schon viel Schlimmes mit Russland passiert wĂ€re, und ich meine WIRKLICH SCHLIMMES. Er spielt mit dem Feuer!" Moskau teilte in der Zwischenzeit mit, dass das Memorandum zu einem Friedensprozess von russischer Seite aus kurz vor Fertigstellung stehe. Kreml-Sprecher Peskow erklĂ€rte die am Sonntag getĂ€tigten Aussagen Trumps mit emotionaler Überlastung.

Am Montag schrieb das Wall Street Journal (WSJ) mit Verweis auf Quellen aus Trumps Umfeld, dass er Friedensverhandlungen ĂŒberdrĂŒssig ist und erwĂ€ge, sie ganz abzubrechen, wenn ein letzter Vorstoß nicht funktioniere. Am Sonntag sagte Trump zu möglichen neuen Sanktionen gegen Russland, dass er sie "absolut" in Betracht ziehe. Das WSJ stellte bemerkenswerte VerĂ€nderungen bei dem Staatschef fest, der an seinem ersten Tag im Amt damit geworben hat, dass er den Konflikt beenden könne..

Die Restriktionen wĂŒrden wahrscheinlich keine neuen Bankensanktionen beinhalten, sagte einer der befragten Personen, aber andere Optionen seien im GesprĂ€ch, um den russischen Staatschef zu ZugestĂ€ndnissen am Verhandlungstisch zu zwingen, einschließlich eines 30-tĂ€gigen Waffenstillstands, der von der Ukraine unterstĂŒtzt wird. Trump könnte allerdings auch beschließen, keine neuen Sanktionen zu verhĂ€ngen.

Laut der Zeitung sei es unklar, was passieren wĂŒrde, wenn sich die USA aus dem Friedensprozess zurĂŒckziehen und ob Trump der Ukraine weiterhin militĂ€rische UnterstĂŒtzung gewĂ€hren wĂŒrde. Trump habe geglaubt, dass er Putin kenne und der russische Staatschef ihm zuliebe den Krieg als persönlichen Gefallen beenden wĂŒrde. "Putins mangelnde Bereitschaft, sich zu bewegen, hat Trumps Meinung ĂŒber seinen Amtskollegen getrĂŒbt, insbesondere nach einem Telefonat in der vergangenen Woche, bei dem Putin sich weigerte, einen Waffenstillstand zu unterzeichnen", so das WSJ.

Inzwischen erhöht auch der US-Senat den Druck auf Russland. Der republikanische Kriegsfalke Lindsey Graham hat zusammen mit Senator Richard Blumenthal eine Maßnahme zur VerhĂ€ngung neuer Sanktionen gegen Russland und hoher Zölle fĂŒr LĂ€nder, die russisches Öl, Gas und Uran kaufen, eingebracht, die von mehr als 80 ihrer Kollegen unterstĂŒtzt wird.

Laut WSJ markieren die Entwicklungen eine neue Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und Russland, die in den vergangenen Monaten bereits durch mehrere Höhen und Tiefen gekennzeichnet waren.

Das Weiße Haus lehnte es allerdings ab, sich zu den möglichen EinschrĂ€nkungen gegen Russland zu Ă€ußern. In den ersten Monaten seiner Amtszeit hat Trumps Haltung gegenĂŒber Putin hĂ€ufig gewechselt. Er hat neue Sanktionen erwogen und harte Worte fĂŒr den russischen Staatschef gefunden, aber auch ĂŒber den Abbau von Handelsschranken mit Russland und die Öffnung des Landes fĂŒr US-Investitionen und GeschĂ€fte gesprochen.

Noch signalisiert das Weiße Haus keine Umkehr Trumps von der Politik der letzten vier Monate. PrĂ€sident Trump habe deutlich gemacht, dass er ein Friedensabkommen auf dem Verhandlungswege anstrebt, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, in einer ErklĂ€rung. "PrĂ€sident Trump hat auch klugerweise alle Optionen auf dem Tisch gehalten."

Mehr zum Thema – Europa verlangte Sanktionen von Trump – und bekam sie


de.rt.com/international/246152


Putin: Die Sanktionen haben das Land stÀrker gemacht


Russlands PrĂ€sident Wladimir Putin traf sich am Montag mit russischen Unternehmensvertretern. Das Treffen diente dem Austausch ĂŒber die Entwicklung der russischen Wirtschaft und den Einfluss der westlichen Sanktionen auf die russische Volkswirtschaft. Anlass fĂŒr das Treffen im Kreml war der "Tag der russischen Unternehmen".

In seinem Redebeitrag dankte Putin den Unternehmern sowie den BeschĂ€ftigten. Russische Unternehmen hĂ€tten die LĂŒcken, die durch den RĂŒckzug auslĂ€ndischer Hersteller vom russischen Markt entstanden seien, schnell und effektiv geschlossen und so zur Erholung der russischen Wirtschaft beigetragen, so der PrĂ€sident. Nach Beginn der militĂ€rischen Spezialoperation im Februar 2022 haben zahlreiche westliche Konzerne den russischen Markt verlassen – teils auf politischen Druck, teils aus Überzeugung. Inzwischen ĂŒberlegen viele, nach Russland zurĂŒckzukehren. Die GrĂŒnde dafĂŒr sind klar.

Kaufkraftbereinigt liegt die russische Wirtschaft laut aktuellem Rating der Weltbank im internationalen Vergleich inzwischen auf dem vierten Platz hinter den USA, China und Indien. Russland gelang es im vergangenen Jahr, die Wirtschaftsmacht Japan zu ĂŒberholen. Deutschland schaffte es nur noch auf Platz sechs. Die EU steckt wirtschaftlich in der Krise.

Trotz laut Putin "schwieriger Bedingungen" wuchs die russische Wirtschaft im Jahr 2023 um 4,1 Prozent und im darauffolgenden Jahr um 4,3 Prozent. FĂŒr das Jahr 2025 geht die russische Regierung von einem Wachstum von 2,5 Prozent aus.

Mit Blick auf die Wachstumsraten der beiden vergangenen Jahre sagte der russische PrÀsident:

"Das Wachstum war weder beschrÀnkt auf einzelne Sektoren noch auf bestimmte Regionen. Im Gegenteil, es umfasste zahlreiche Sektoren, die Industrie, die Landwirtschaft, die Digitalwirtschaft, Dienstleistungen, die Finanzindustrie und andere Bereiche."

Putin fĂŒhrte weiter aus, Russlands Regierung werde ein Programm fĂŒr Unternehmen ausarbeiten, die auf den russischen Markt zurĂŒckkehren wollen, "allerdings zu Bedingungen, die dem Schutz unserer eigenen GeschĂ€ftsinteressen dienen." Moskau werde McDonald's "nicht den roten Teppich ausrollen", stellte er klar.

Er begrĂŒĂŸte zudem Forderungen, Unternehmen wie Microsoft und Zoom den Zugang zum russischen Markt zu erschweren. Auch die großen IT-Unternehmen haben Russland 2022 den RĂŒcken gekehrt. "Wir mĂŒssen ihnen gegenĂŒber Druck aufbauen, denn auch sie haben uns gegenĂŒber Druck ausgeĂŒbt. Das mĂŒssen wir erwidern."

Putin betonte, dass Russland IT-Unternehmen nicht aus dem Land gedrÀngt habe. Aber er forderte seine Landsleute dazu auf, die schlechte Angewohnheit aufzugeben, sich von auslÀndischen Anbietern abhÀngig zu machen.

Russlands PrÀsident hob hervor, dass die Sanktionen des Westens entgegen der intendierten Absicht der russischen Wirtschaft geholfen hÀtten, die Inlandsproduktion anzukurbeln und insgesamt unabhÀngiger zu werden.

"Russland hat in der Not immer eine bemerkenswerte Resilienz gezeigt. Dies ist erneut einer dieser Momente, wenn die BewÀltigung von Schwierigkeiten uns stÀrker macht."

Der Staatschef unterstĂŒtzte zudem den Vorschlag, Unternehmen in Staatsbesitz mit Strafzahlungen zu ahnden, wenn sie gegen das kĂŒrzlich verabschiedete Gesetz verstoßen, das heimische Produzenten gegenĂŒber auslĂ€ndischen Herstellern bevorzugt. Staatliche russische Firmen sollten bei russischen Unternehmen kaufen. "Es muss beides geben, Kontrolle und Sanktionen, um VerstĂ¶ĂŸe zu ahnden", sagte Putin.

Mehr zum Thema - EU sanktioniert deutsche StaatsbĂŒrger: BankrotterklĂ€rung fĂŒr den Rechtsstaat


de.rt.com/russland/246093-puti


Tories-Chefin Badenoch: Israel und die Ukraine fĂŒhren "Stellvertreterkriege" fĂŒr den Westen


In einem Interview fĂŒr den britischen Sender Sky News am vergangenen Sonntag erklĂ€rte KemiBadenoch, die Parteichefin der oppositionellen Conservative (kurz Tories), dass Israels fortdauernder Krieg im Gazastreifen in ihren Augen dem nationalen Interesse Großbritanniens entspreche. Die Politikerin verglich zudem die Ereignisse in Nahost mit dem "Kampf der Ukraine im Namen Westeuropas gegen Russland".

Israels unerbittlicher Krieg gegen die Hamas und die Zivilbevölkerung in Gaza stelle laut Äußerungen in dem Interview mit Sky News fĂŒr die konservative Politikerin einen "Stellvertreterkrieg (proxy war)" dar. Badenoch Ă€ußerte sich am Sonntag zu den jĂŒngsten Äußerungen des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, wonach das Vereinigte Königreich, Frankreich und Kanada "auf der falschen Seite der Menschheit" stĂŒnden, weil sie versuchten, politischen Druck auf sein Land auszuĂŒben, damit es seinen Feldzug in der palĂ€stinensischen Enklave beende.

Badenoch wies in dem GesprĂ€ch den Vorwurf zurĂŒck, Israels Vorgehen in Gaza komme einem Völkermord gleich. Der Kampf gegen die Hamas sei gerechtfertigt, so die Politikerin das brutale Agieren verteidigend. Der "Konflikt diene auch den Interessen Großbritanniens." So erklĂ€rte sie:

"Wer finanziert die Hamas? Der Iran – ein Feind dieses Landes. Israel fĂŒhrt einen Stellvertreterkrieg im Namen des Vereinigten Königreichs."

Ihre Darlegungen erfolgten kurz nach einer gemeinsamen ErklĂ€rung des britischen Premierministers Keir Starmer, des kanadischen Premierministers Mark Carney und des französischen PrĂ€sidenten Emmanuel Macron, die Israel Anfang der letzten Woche eindeutig ermahnten, das "unertrĂ€gliche menschliche Leid" zu beenden oder "weitere konkrete Maßnahmen" zu ergreifen.

Die Tories-Chefin fĂŒhrte in dem Sky-Interview weiter aus, dass der Ukraine-Krieg fĂŒr sie ebenfalls einen Stellvertreterkrieg darstelle, der im Namen Westeuropas gefĂŒhrt werde, in diesem Falle gegen Russland. Die russische Botschaft in London veröffentlichte auf Facebook einen Ausschnitt aus dem Interview und erklĂ€rte dazu, die Vorsitzende der Konservativen habe "endlich die Dinge beim Namen genannt." So heißt es in dem Beitrag:

"Die Ukraine fĂŒhrt tatsĂ€chlich einen Stellvertreterkrieg gegen Russland im Namen westlicher Interessen. Das vom Westen geschaffene, finanzierte und bewaffnete illegitime Kiewer Regime ist seit 2014 dabei. Erinnern Sie sich, Kemi Badenoch stammt von derselben konservativen Partei, deren ehemaliger FĂŒhrer und Premierminister Boris Johnson, als der Frieden nah war, nach Kiew ging und den Ukrainern sagte, sie sollen 'einfach kĂ€mpfen'."

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Weiter heißt es in dem Facebook-Beitrag der russischen Vertretung in London:

"Das Ergebnis ist eine komplette Katastrophe fĂŒr die Ukraine und ihre Bevölkerung sowie eine beispiellose Sicherheitskrise in Europa."

Im MĂ€rz gab US-Außenminister Marco Rubio ein Ă€hnliches EingestĂ€ndnis ab, als er vor Journalisten erklĂ€rte, der Ukraine-Konflikt sei in Wirklichkeit ein "Stellvertreterkrieg zwischen AtommĂ€chten – den Vereinigten Staaten, die der Ukraine helfen – und Russland". WĂ€hrend des gesamten Konflikts und dem Verlauf der Ereignisse seit 2022 hat Moskau die Gesamtsituation wiederholt als einen vom Westen gefĂŒhrten Stellvertreterkrieg gegen Russland bezeichnet, in dem die Ukrainer "als Kanonenfutter" missbraucht werden.

Russische Beamte haben dabei regelmĂ€ĂŸig argumentiert, dass die USA und andere beteiligte westliche MĂ€chte die Spannungen in der Region absichtlich eskalieren ließen, indem sie die nationalen Sicherheitsbedenken Russlands hinsichtlich der NATO-Erweiterung in Osteuropa und der möglichen Aufnahme der Ukraine in den MilitĂ€rblock missachteten.

Anfang des Monats erklÀrte PrÀsident Wladimir Putin, Russland stehe derzeit allein gegen den kollektiven Westen und befinde sich in einem "existenziellen Krieg".

Mehr zum Thema - Großbritannien erwĂ€gt Sanktionen gegen israelische Spitzenbeamte


de.rt.com/europa/246072-tories


Wenn Westen Investitionen in Bergbausektor meidet: Grönland wĂŒrde sich an China wenden


"Die US-amerikanischen und europĂ€ischen Bergbauunternehmen mĂŒssen sich beeilen und in Grönland investieren, sonst muss das Land die Investoren woanders suchen – auch in China", warnte eine Ministerin des riesigen arktischen Gebiets.

"Wir wollen unseren Wirtschaftssektor entwickeln und diversifizieren, und das erfordert Investitionen von außen", sagte Naaja Nathanielsen, Grönlands Ministerin fĂŒr Wirtschaft und BodenschĂ€tze, gegenĂŒber der Financial Times.

Auf die Frage, ob sie sich an China wenden wolle, antwortete sie:

"Wir wollen uns mit europĂ€ischen und amerikanischen Partnern zusammenschließen. Aber wenn sie nicht auftauchen, mĂŒssen wir uns wohl nach anderen Möglichkeiten umsehen."

Grönland beherbergt große, aber schwer zugĂ€ngliche Mineralienvorkommen, darunter Gold und Kupfer. Die Insel liegt in einem geopolitisch wichtigen Gebiet in der Arktis. Nathanielsen sagte, dass eine derzeitige Vereinbarung mit den USA ĂŒber die Erschließung von BodenschĂ€tzen – die wĂ€hrend der ersten PrĂ€sidentschaft von Donald Trump unterzeichnet wurde – auslaufe und Grönland wĂ€hrend der Regierung Biden erfolglos versucht habe, zu erfahren, ob Washington die Vereinbarung verlĂ€ngern wolle.

Trump hat wiederholt darauf bestanden, dass die USA Grönland, ein halbautonomes Gebiet DĂ€nemarks, möglicherweise mit Gewalt ĂŒbernehmen werden. Nathanielsen erklĂ€rte gegenĂŒber der Financial Times, sie empfinde Trumps Drohungen, die Kontrolle ĂŒber Grönland zu ĂŒbernehmen, als "respekt- und geschmacklos". Ihre Äußerungen unterstreichen die wachsende Wut der GrönlĂ€nder ĂŒber Trumps aggressives Vorgehen gegenĂŒber der 57.000 Einwohner zĂ€hlenden Insel.

Trotz Trumps Rhetorik sei das Interesse Chinas an BergbaugeschÀften gering, denn derzeit gebe es nur zwei chinesische Bergbauunternehmen in Grönland. Diese seien jedoch beide MinderheitsaktionÀre bei inaktiven Projekten.

Nathanielsen fĂŒhrte weiter aus, die neue Vier-Parteien-Koalitionsregierung in Nuuk sei "in erster Linie der Entwicklung Grönlands und der GrönlĂ€nder verpflichtet" und wĂŒrde es vorziehen, mit "VerbĂŒndeten und gleichgesinnten Partnern" zusammenzuarbeiten.

Mehr zum Thema - NATO-Chef: Grönland gehört DĂ€nemark – Arktis-Kooperation gegen Russland und China nötig


de.rt.com/europa/246083-wenn-w


Podoljaka: Auftakt der Sommeroffensive


Besonders entlang der Grenze zum Gebiet Dnjepropetrowsk sowie im Raum Pokrowsk und Charkow verschÀrfen sich die KÀmpfe.

Obwohl die Sommeroffensive in der Ukraine bereits angefangen hat, deutet laut Podoljaka alles darauf hin, dass die wichtigsten Kampfhandlungen erst in einigen Wochen beginnen werden. Bis dahin sei das, was wir sehen, nur eine Vorstufe.

Mehr zum Thema – Podoljaka: Ukrainer deutlich geschwĂ€cht – wir haben eine erdrĂŒckende Übermacht


de.rt.com/russland/246157-podo


Kanzler Merz macht Druck auf EU, Nord Stream 1 zu sanktionieren. (Teil I)


Von Rainer Rupp

Da Merz den zukĂŒnftigen deutschen Regierungen nicht traut, die bisherige Sanktionspolitik zum "Ruinieren Russlands" durch den Selbstmord der deutschen Industrie fortzusetzen, will er zukĂŒnftigen deutschen RichtungsĂ€nderungen zu vernunftbasierter Politik mit Hilfe der EU ein fĂŒr alle Mal einen Riegel vorschieben. Das ideologische Ziel der EU/NATO-Eliten, Russland in die Knie zu zwingen, scheint fĂŒr Kanzler Merz wichtiger als die wirtschaftliche Gesundheit Deutschlands oder die Lebensbedingungen der deutschen Bevölkerung oder die materiellen Bedingungen der Menschen in Europa!

Am 23. Mai berichtet die Financial Times ĂŒber einen neuen Skandal mit und um Kanzler Friedrich Merz unter dem Titel: "Merz backs Nord Stream ban to prevent US and Russia restarting gas link", zu Deutsch: "Merz will EU-Sanktionen gegen Nord Stream, um zu verhindern, dass die USA und Russland die Gas-Pipeline (nach Deutschland) wieder starten". Demnach lobbyiert Merz aktiv bei der EuropĂ€ischen Kommission, damit die EU Sanktionen gegen die in der Schweiz inkorporierte Nord Stream AG verhĂ€ngt, damit er in Deutschland in Zukunft weniger innenpolitischem Druck ausgesetzt wird, um die Pipeline wieder zu öffnen und russisches Gas zu beziehen. Denn wenn die EU erst einmal Sanktionen gegen Nord Stream 1 ausgesprochen hat, kann weder die Bundesregierung noch der Bundestag etwas daran Ă€ndern.

ZunĂ€chst ein kurzer Überblick ĂŒber den Hintergrund. Die Nord Stream AG ist die Betreibergesellschaft der Nord Stream 1. Sie wurde am 30. November 2005 in Zug, Schweiz, gegrĂŒndet. Die EigentĂŒmerstruktur von Nord Stream 1 setzt sich wie folgt zusammen: Gazprom (Russland): 51 Prozent der Anteile; ENGIE (Frankreich): neun Prozent der Anteile; Wintershall Dea AG (Deutschland): 15,5 Prozent der Anteile, PEG Infrastruktur AG (E.ON, Deutschland): 15,5 Prozent der Anteile; N.V. Nederlandse Gasunie (Niederlande): neun Prozent der Anteile. Nord Stream 1 ist noch vollkommen intakt und könnte jederzeit bei grĂŒnem Licht von Deutschland wieder in Betrieb genommen werden.

Es ist Nord Stream 2, die laut Mearsheimer – der wahrscheinlich weltweit erfolgreichste und bekannteste und investigative US-Journalist – von US-Spezialeinheiten im US-Regierungsauftrag am Boden der Ostsee vor der schwedischen KĂŒste im Herbst 2022 gesprengt wurde.

Wohl bemerkt, es ist die intakte Nord Stream 1, die Bundeskanzler Merz mit Hilfe einer EU-Sanktionierung dauerhaft aus dem Verkehr ziehen und damit der deutschen Industrie und privaten Verbrauchern auf unabsehbare Zeit den Zugang zu billigem und hochwertigem russischem Pipelinegas verwehren will. Dabei hat Kanzler Merz bei seiner AmtseinfĂŒhrung vor wenigen Wochen hoch und heilig geschworen, Unheil vom deutschen Volk abzuwenden. Seine AmtseinfĂŒhrung war jedoch eher eine neu-feudale Inthronisierung, denn der neue Kanzler entscheidet noch ungehemmter als sein VorgĂ€nger ĂŒber den Willen der deutschen Bevölkerung hinweg, nachdem er sie bereits vor der Wahl mit allerlei Versprechungen nach Strich und Faden belogen hatte.

Aber warum will er partout, dass die EU die Nord Stream 1 sanktioniert? Schließlich ist diese Pipeline Teil der kritischen Energieinfrastruktur Deutschlands! Und nun fordert niemand Geringeres als der Bundeskanzler Deutschlands von der EuropĂ€ischen Union, Sanktionen gegen einen Teil der eigenen Energieinfrastruktur zu verhĂ€ngen, an der sogar deutsche Unternehmen maßgeblich beteiligt sind. Zudem wird Nord Stream 1 auch weitgehend durch deutsches Recht reguliert und Merz als Kanzler könnte jederzeit selbst entscheiden, dass Deutschland kein Gas ĂŒber die Nord Stream 1 bezieht.

Ferner steht das Verhalten von Merz in Bezug auf Nord Stream 1 im diametralen Widerspruch zu dem seit drei Jahren gehegten und gepflegten Narrativ der regierenden Berliner "Eliten", dass es die Russen waren, die uns den Gashahn zugedreht haben. TatsĂ€chlich scheint sich in einem großen Teil der deutschen Bevölkerung diese Verdrehung der Geschichte inzwischen gefestigt zu haben. Aber wenn das tatsĂ€chlich stimmen wĂŒrde, dass die Russen uns ihre Gaslieferungen verweigerten, warum drĂ€ngt dann Merz die EU dazu, Nord Stream 1 zu sanktionieren, um damit zu verhindern, dass auch in Zukunft kein Pipeline-Gas aus Russland mehr nach Deutschland kommt?

Wenn die EU erst einmal Sanktionen ausgesprochen hat, kann in Zukunft auf nationaler Ebene in Deutschland niemand mehr eine politische Entscheidung treffen, um wieder gĂŒnstiges und hochenergetisches Pipeline-Gas aus Russland zu importieren. Weder der Bundestag noch die Bundesregierung können in Außenhandelsfragen nach geltendem EU-Recht die demokratisch nicht gewĂ€hlten EU-BĂŒrokraten ĂŒberstimmen. Nur die EU selbst kann ihre beschlossenen Sanktionen wieder aufheben. Denn in Außenhandelsfragen haben der Bundestag und die Bundesregierung die eigene SouverĂ€nitĂ€t an die EU abgetreten.

Übrigens ist die AfD die einzige Partei in Deutschland, die diesen elendigen Zustand beenden und die SouverĂ€nitĂ€tsĂŒbertragung an die EU wieder rĂŒckabwickeln will. Die Entscheidungen ĂŒber schicksalsschwere Fragen wie Sanktionen, die unter die Rubrik Außenhandel fallen, mĂŒssen wieder in das deutsche Parlament zurĂŒckgeholt werden, wo sie auch hingehören.

In diesem Zusammenhang stellt sich zunehmend die Frage, wie lange die Deutschen den gegenwĂ€rtigen Zustand noch hinnehmen wollen, bei dem demokratisch nicht legitimierte BĂŒrokraten in BrĂŒssel, wie die von allerlei Skandalen verfolgte Frau von der Leyen, ĂŒber ihre Energiesicherheit, also ĂŒber Schicksalsfragen fĂŒr die Zukunft des ganzen Volkes entscheiden. Allerdings sind die politischen FĂŒhrungskrĂ€fte aller deutschen Parteien, mit Ausnahme der AfD, mit den Eurokraten eng vernetzt. Abgehoben vom Willen der europĂ€ischen Völker und deren nationalen Parlamenten verfolgen sie ihre eigene Agenda, die nichts mehr mit dem ursprĂŒnglichen Versprechen der EU zu tun.

Ihren Völkern erzĂ€hlen die Polit-Eliten, dass sie sich selbstlos fĂŒr die allseits verehrte und unantastbare EuropĂ€ische Gemeinschaft einsetzen und sie verlangen von uns allen, das ebenso zu tun. Denn die EU steht ja bekanntlich fĂŒr Frieden und Wohlstand und ĂŒberhaupt fĂŒr das Gute und Schöne in der Welt, in der die EU-Eliten – eigenen Bekenntnissen zufolge – neben USA und China gleichberechtigte FĂŒhrungsmacht werden wollen.

Aber fĂŒr solch hehre Ziele mĂŒssen auch Opfer gebracht werden, die die Eliten jedoch nicht selbst erbringen, sondern ihren Völkern, besonders den unteren Schichten, aufbĂŒrden. Deshalb ist auch von dem EU-Versprechen von Frieden und Wohlstand fĂŒr alle EU-EuropĂ€er nichts mehr ĂŒbrig geblieben. Heute steht die EU – wie jeder leicht erkennen kann – fĂŒr Krieg nach außen und fĂŒr verstĂ€rkte Ausbeutung und Armut nach innen, wobei der Faktor preiswerte Energie aus Russland eine wichtige Rolle spielt. So zeigen z. B. die jĂŒngst in der Berliner Zeitung veröffentlichten EUROSTAT Daten, dass aus den USA importiertes FlĂŒssiggas fĂŒr die EU-LĂ€nder jetzt doppelt so teuer ist wie russisches Gas.

Und deshalb kommen wir jetzt auf die Frage zurĂŒck, warum zum Teufel will Friedrich Merz die EuropĂ€ische Union dazu bringen, die verbliebene intakte Nord Stream 1-Pipeline dauerhaft stillzulegen? Damit stellt sich Merz im krassen Gegensatz zu den Interessen des eigenen Volkes und vieler anderer EU-LĂ€nder, die ebenfalls in der Vergangenheit von Nord Stream 1 profitiert haben.

Laut Financial Times tut Merz das, weil er befĂŒrchtet, dass die Russen und die Amerikaner beschließen könnten, die Nord-Stream-Pipeline wieder in Betrieb zu nehmen. Ein US-Konzern verhandelt bereits in Moskau. Ein solches amerikanisch-russisches Konsortium, das unter FĂŒhrung eines US-Konzerns Gas von den Russen kauft, um es dann formal als amerikanisches Gas durch Nord Stream 1 nach Deutschland und in andere EU-LĂ€nder zu liefern. Die "Russland muss ruiniert werden"-Krieger in der EU wĂŒrden dann vor einem Dilemma stehen, denn wenn sie den neuen US-Besitzer von Nord Stream 1 mit Sanktionen belegen wĂŒrden, mĂŒssten sie mit empfindlichen Reaktionen aus Washington rechnen.

In dem morgen erscheinenden Teil 2 wird dargelegt, wie Merz weiter versucht, Deutschland dauerhaft von russischem Gas abzuschneiden, auf Kosten von Deutschlands Zukunft.

Mehr zum Thema - Merz-Regierung will Sanktionen gegen Nord Stream und hofft dabei auf US-UnterstĂŒtzung

de.rt.com/feeds/news/#sdendnot



de.rt.com/meinung/246038-kanzl


Trump plant Gipfel in der Schweiz – Russland lehnt Vatikan ab und will "neutralen" Boden


Die Vereinigten Staaten haben von der Ukraine eine Liste konkreter Bedingungen fĂŒr ein mögliches Friedensabkommen im Krieg mit Russland erhalten. Nun liegt der Ball bei Moskau: Washington erwartet ein entsprechendes Gegenmemorandum aus dem Kreml. Das erklĂ€rte der frĂŒhere Nationale Sicherheitsberater Keith Kellogg, derzeit US-Sondergesandter fĂŒr die Ukraine, in einem Interview fĂŒr den Sender Fox Business.

"Genf könnte also die nĂ€chste Station sein, an der sich alle drei fĂŒhrenden Politiker – Trump, Selenskij und Putin – treffen werden, um sich in dieser Frage zu einigen und ein Dokument zur Beendigung des Krieges zu unterzeichnen."


In dem bemerkenswert offenen Interview entwirft Kellogg das Szenario eines trilateralen Gipfels zur Beendigung des Krieges. Die Ukraine habe ihre VorschlĂ€ge bereits ĂŒbermittelt, Russland seinerseits angekĂŒndigt, ein eigenes Memorandum vorzulegen. Sobald beide Dokumente vorlĂ€gen, könnten sie gegenĂŒbergestellt und auf mögliche Überschneidungen geprĂŒft werden.

Die Schweiz hatte bereits mit dem BĂŒrgenstock-Gipfel Schiffbruch erlitten. Diesmal jedoch scheinen die Eidgenossen dazugelernt zu haben: Statt einseitiger PrioritĂ€tensetzung suchten sie von Beginn an den Kontakt mit Moskau.

Der Vatikan sei von den Amerikanern ins Spiel gebracht worden, Moskau habe abgelehnt. Genf biete laut Kellogg "neutralen Boden fĂŒr entscheidende GesprĂ€che".

Der BĂŒrgenstock-Gipfel zur Ukraine erwies sich rĂŒckblickend als diplomatisches Fiasko. Zahlreiche zentrale Akteure blieben fern, allen voran Russland – das hauptkriegfĂŒhrende Land war gar nicht eingeladen. Die Resultate blieben entsprechend vage, der Abschluss kommunikativer Natur, ohne konkreten Fahrplan. Kritiker warfen der Schweiz vor, sich zum Spielball westlicher Symbolpolitik gemacht zu haben, statt eine echte Vermittlerrolle einzunehmen. Die viel beschworene NeutralitĂ€t wirkte beschĂ€digt – und die Hoffnung auf einen echten Dialog verflog rasch.

Mehr zum Thema - Merz' Waffen-Wende: SPD gegen geplante Aufhebung der ReichweitenbeschrÀnkung


de.rt.com/europa/246145-trump-


Ukrainische Drohne greift Krankenhaus im Gebiet Cherson an – eine Frau verletzt


In der vergangenen Nacht hat die Ukraine die Stadt Aljoschki im Gebiet Cherson unter Beschuss genommen. Nach Angaben von Gouverneur Wladimir Saldo traf ein unbemanntes Flugzeug das GebĂ€ude des örtlichen Krankenhauses. Als Ergebnis wurde eine 85-jĂ€hrige Frau verletzt. Außerdem verzeichneten die Behörden SchĂ€den am GebĂ€ude der medizinischen Einrichtung und an einem Krankenwagen. Gladkow betonte, dass der Angriff auf das Krankenhaus – auf einen Ort, an dem man behandelt und rettet – absichtlich war.

Insgesamt beschoss die Ukraine zwölf StĂ€dte und Ortschaften im Gebiet Cherson. FĂŒr mehr als 2.500 Einwohner der Orte um Aljoschki fiel wegen ukrainischer Attacken Stromversorgung aus. In einem Kreis im SĂŒden der Region brach ein Waldbrand aus, der im Laufe des Tages gelöscht wurde.

Nach einem Referendum im September 2022 war das Gebiet Cherson in Russland eingegliedert worden. Damals hatten 87,05 Prozent der Teilnehmer fĂŒr die Aufnahme der Region in Russland gestimmt. Derzeit kontrolliert die russische Armee 75 Prozent des Territoriums des Gebietes.

Die Behörden in Kiew lehnen das Ergebnis der Abstimmung ab und setzen Raketen-, Artillerie und Drohnenbeschuss der Region fort. Der PrĂ€sident der Ukraine Wladimir Selenskij hatte mehrmals erklĂ€rt, dass die Ukraine die Abtrennung der Regionen Cherson, Saporoschje, Donezk, Lugansk und der Halbinsel Krim nie akzeptieren wĂŒrde.

Mehr zum Thema – Duma-Abgeordneter: Russland braucht keine Anerkennung neuer Gebiete durch Kiew


de.rt.com/russland/246151-ukra


Handelsblatt: USA werden Truppen in Europa reduzieren


Nach Angaben von EU-Quellen, bei denen das Handelsblatt nachfragte, könnte der voraussichtliche Abzug der US-Truppen aus Europa mit der neuen nationalen Verteidigungsstrategie der USA zusammenhÀngen. Demnach soll das Dokument bis zum Ende des Sommers fertig sein.

Dem Handelsblatt habe US-VerteidigungsstaatssekretĂ€r Elbridge Colby erklĂ€rt, Washington mĂŒsse seine Anstrengungen auf die Abwehr Chinas konzentrieren, da es auf eine mögliche Konfrontation mit Peking nicht vorbereitet sei. Das Ausmaß des Abzugs aus Europa sei noch unklar, aber die NATO treffe angeblich Vorbereitungen.

Schon seit April kursieren in den Medien GerĂŒchte ĂŒber einen möglichen Abzug. Zu der Zeit hatte NBC News berichtet, die USA zögen einen Abzug von bis zu 10 000 Soldaten aus Osteuropa in Betracht. US-PrĂ€sident Donald Trump bestĂ€tigte spĂ€ter, dass er einen Teilabzug erwĂ€ge, machte aber keine nĂ€heren Angaben zu Umfang und Zeitplan.

Mitte Mai erklĂ€rte der US-Botschafter bei der NATO, Matthew Whitaker, nach dem NATO-Gipfel im Juni wolle Washington GesprĂ€che mit anderen NATO-Mitgliedern ĂŒber einen möglichen Abzug aufnehmen. "Wir werden in dieser Situation keine Geduld mehr fĂŒr Verzögerungen aufbringen", sagte er damals, rĂ€umte aber gleichzeitig ein, dass noch "nichts entschieden" sei.

Bundeskanzler Friedrich Merz hat in dieser Woche bei einem Besuch in Litauen Spekulationen ĂŒber einen Abzug der USA öffentlich zurĂŒckgewiesen. "Wir haben derzeit keine Hinweise darauf, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Truppen aus Europa abziehen werden", sagte er vor Journalisten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem litauischen PrĂ€sidenten Gitanas Nauseda in Vilnius.

Die Kosten fĂŒr den Ersatz der US-AusrĂŒstung und des US-Personals nach einem Abzug könnten sich ĂŒber einen Zeitraum von 25 Jahren auf etwa 1 Billion Dollar belaufen. Das berichtete Politico Anfang Mai unter Berufung auf einen Bericht des Internationalen Instituts fĂŒr Strategische Studien. Zu Beginn dieses Jahres waren fast 84.000 US-Soldaten in Europa stationiert. Die grĂ¶ĂŸten Truppenkonzentrationen befanden sich in Deutschland und Polen, kleinere Truppenteile in RumĂ€nien, Estland und Litauen, wie das US European Command mitteilte.

Mehr zum Thema - "Financial Times": Chinesische Truppen zu Angriff auf Taiwan jederzeit bereit


de.rt.com/europa/246080-handel


Irland will Handel mit israelischen Waren aus besetzten PalÀstinensergebieten verbieten


Das Verbot betrifft den Warenhandel mit israelischen Betrieben in den besetzten palÀstinensischen Gebieten. Damit wÀre Irland das erste EU-Land, das ein Handelsembargo gegen Israel realisiert. Bereits im vergangenen Jahr hatte die irische Regierung gemeinsam mit Spanien und Norwegen den Staat PalÀstina anerkannt.

Am Dienstag werde der irische Außen- und Handelsminister Simon Harris mit der Ausarbeitung des entsprechenden Gesetzentwurfs beginnen, berichtete die Financial Times (FT) am Montag. Bei dem Handelsverbot handele es sich um eine Reaktion auf die Eskalation der israelischen "Kriegsverbrechen" im Gazastreifen, zitierte die FT den irischen Minister. Erst vor wenigen Tagen hatte eine Mehrheit der EU-Staaten die PrĂŒfung des Handelsabkommens zwischen der EU und Israel befĂŒrwortet.

Der FT erklĂ€rte Harris die Motivation fĂŒr das irische Handelsembargo: "Es ist klar, dass Kriegsverbrechen stattfinden, Kinder verhungern und Lebensmittel als Kriegswaffe eingesetzt werden. (...) Die Welt hat nicht genug getan, und wir mĂŒssen handeln." Zwar importiere Irland nur sehr wenige Waren von israelischen Unternehmen aus den besetzten Gebieten im Westjordanland und Ostjerusalem. Doch in Dublin hoffe man darauf, so die Wirtschaftszeitung, dass andere europĂ€ische LĂ€nder sich dem Handelsembargo anschließen.

Auch der Leiter der Abteilung Politik und Interessenvertretung bei Christian Aid Ireland, Conor O'Neill, Ă€ußerte sich zu dem Plan. Auf EU-Ebene habe es bislang noch nie so eine Handelsmaßnahme gegeben. Die irische Regierung mĂŒsse den Handel mit den illegalen Siedlungen komplett verbieten. O'Neill erklĂ€rte: "Entscheidend ist, ob die Regierung ein vollstĂ€ndiges Verbot des gesamten Handels mit den illegalen Siedlungen durchsetzen wird, sowohl bei physischen Waren wie Datteln und Orangen als auch bei immateriellen Dienstleistungen wie Tourismus und IT."

Nur von PalĂ€stinensern produzierte Waren aus dem Westjordanland und Ostjerusalem wie das Olivenöl aus Zaytoun dĂŒrften nach Beginn des Embargos noch aus dieser Region von Irland importiert werden.

In Bezug auf eine Kontroverse von EU-Rechtsexperten, ob auch Dienstleistungen vom Handel ausgenommen werden könnten, Ă€ußerten sich in der vergangenen Woche rund 400 irische Akademiker und Juristen. In einem offenen Brief erklĂ€rten sie, dass es "keine unĂŒberwindbaren Hindernisse im irischen, EU- oder internationalen Recht" fĂŒr die Einbeziehung von Dienstleistungen gebe und dass damit einem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs vom letzten Jahr entsprochen werde.

Dabei geht es geht darum, ob auch der Wohnungsvermittler Airbnb von dem Handelsembargo getroffen sein könnte. Das Unternehmen hat seinen europÀischen Hauptsitz in Dublin. Nach verschiedenen Streitigkeiten hatte Airbnb im Jahr 2019 entschieden, Immobilien in den besetzten Gebieten von der Liste zu streichen und bisherige Gewinne an Hilfsorganisationen zu spenden.

Harris teilte diesbezĂŒglich mit: "Angesichts des Ausmaßes und der Schwere dessen, was wir jetzt mit dem Entzug von HilfsgĂŒtern und der Bombardierung des Gazastreifens sehen, (...) ist dies ein angemessenes Vorgehen." Er persönlich habe keinerlei politische EinwĂ€nde gegen Aufnahme von Dienstleistungen in den Gesetzentwurf, aber angeblich sei dies rechtlich nicht möglich.

Der Financial Times zufolge hat die EuropÀische Kommission bislang keine Stellungnahme zum irischen Embargovorhaben abgegeben. Sie habe aber die irischen Juristen aufgefordert, ihr Rechtsgutachten zu veröffentlichen.

Im vergangenen Jahr hatte der Internationale Gerichtshof (IGH) erklĂ€rt, dass die UN-Mitgliedstaaten "Maßnahmen ergreifen sollten, um Handels- oder Investitionsbeziehungen zu verhindern, die zur Aufrechterhaltung der sechs Jahrzehnte alten israelischen Besatzung beitragen". Nicht zuletzt aufgrund dieser ErklĂ€rung des IGH hofft der irische Innen- und Handelsminister auf ein gemeinsames Embargo der EuropĂ€ischen Union. Harris erlĂ€uterte: "Wir wollen etwas bewirken, (...) aber ein gemeinsames Vorgehen der EuropĂ€ischen Union hĂ€tte eine viel tiefgreifendere Wirkung."

Mehr zum Thema - 77 Jahre Nakba: Proteste aus aller Welt gegen Vorgehen Israels in Gaza


de.rt.com/europa/246148-irland


WettrĂŒsten mit Pakistan: Indien genehmigt ein Tarnkappen-Kampfflugzeug-Programm


Wie das indische Verteidigungsministerium am Dienstag mitteilte, hat der indische Verteidigungsminister den Bau moderner Tarnkappenflugzeuge genehmigt – und das mitten in einem neuen WettrĂŒsten mit Pakistan, das Wochen nach einem militĂ€rischen Konflikt zwischen den Nachbarn begonnen hat.

Die staatliche indische Luftfahrtentwicklungsbehörde, die das Programm durchfĂŒhrt, wird in KĂŒrze erste Interessenten zur Entwicklung eines Prototyps des zweimotorigen Kampfflugzeuges der fĂŒnften Generation einladen, so das Ministerium.

FĂŒr die indische Luftwaffe, deren Geschwader hauptsĂ€chlich aus russischen und ehemaligen sowjetischen Flugzeugen besteht und dessen genehmigte StĂ€rke von ehemals 42 auf 31 Kampfflieger geschrumpft ist, ist das Projekt von entscheidender Bedeutung. Vor allem auch, weil sein Rivale China seine Luftwaffe rasch ausbaut, was bedeutet, dass Pakistan mit der J-10 ĂŒber eines der modernsten Kampfflugzeuge Chinas verfĂŒgt.

Die MilitĂ€rs der atomar bewaffneten Nachbarn Indien und Pakistan lieferten sich in diesem Monat vier Tage lang Gefechte, bei denen beide Seiten Kampfjets, Raketen, Drohnen und Artillerie eingesetzt haben, bevor US-PrĂ€sident Donald Trump einen Waffenstillstand verkĂŒndete.

Es war das erste Mal, dass beide Seiten Drohnen in großem Umfang eingesetzt hatten. Damit befĂ€nden sich die sĂŒdasiatischen MĂ€chte nun in einem DrohnenwettrĂŒsten, wie Reuters in Interviews mit 15 Personen feststellte, darunter Sicherheitsbeamte, FĂŒhrungskrĂ€fte aus der Industrie und Analysten in den beiden LĂ€ndern.

Die Konfliktzone in Kaschmir ist zum Schauplatz des Einsatzes auslĂ€ndischer Waffen geworden. Im Zuge des jĂŒngsten aufgeflammten Konflikts zwischen Indien und Pakistan wurden die Rafale-Kampfflugzeuge zu einer Blamage fĂŒr Frankreich. Ein pakistanisches Kampfflugzeug aus chinesischer Produktion soll mindestens zwei indische MilitĂ€rflugzeuge abgeschossen haben.

Die Rafale und das von Pakistan eingesetzte Modell der J-10 gelten beide als Kampfflugzeuge der Generation 4.5 und gehören damit zur Spitzengruppe der Kampfflugzeuge. Bisher haben die atomar bewaffneten Staaten Indien und Pakistan drei große Kriege gefĂŒhrt sowie zahlreiche kleinere Konflikte ausgefochten.

Mehr zum Thema – Konflikt eskaliert weiter: Indien wirft Pakistan Drohnenangriffe vor


de.rt.com/asien/246118-inmitte


"Kein NATO-Binnensee" - Moskau startet Großmanöver in der Ostsee


Die russische Ostseeflotte hat mit UnterstĂŒtzung der Luft- und WeltraumstreitkrĂ€fte sowie Teilen der Nordflotte ein planmĂ€ĂŸiges Großmanöver in der Ostsee gestartet. Dies teilt die Pressestelle der Flotte am Montag mit. Neben der Marine sind auch VerbĂ€nde der MilitĂ€rbezirke Moskau und Leningrad eingebunden.

Ziel der Übung sei es, "ein gĂŒnstiges operatives Regime aufrechtzuerhalten und das Zusammenspiel der FlottenkrĂ€fte bei der Verteidigung von MarinestĂŒtzpunkten in der Ostsee zu trainieren", so die Mitteilung weiter.

An dem Manöver nehmen mehr als 20 Kriegsschiffe, Boote und Versorgungseinheiten teil – darunter Fregatten, Korvetten, kleine Raketenschiffe, U-Jagdboote, MinenrĂ€umboote und Hilfsschiffe. Außerdem sind rund 3.000 Soldaten, etwa 25 Flugzeuge und Hubschrauber sowie rund 70 Einheiten militĂ€rischer und spezieller Technik im Einsatz.

Laut Flottenkommando trainieren die Besatzungen unter anderem U-Boot-Abwehr, den Schutz gegen unbemannte Boote sowie scharfe ArtillerieeinsÀtze gegen See- und Luftziele.

Bereits am Vortag hatte Nikolai Patruschew, SekretĂ€r des russischen Sicherheitsrates und Vorsitzender des Maritimen Kollegiums, betont, dass PrĂ€sident Wladimir Putin VorschlĂ€ge zum Schutz der Schifffahrt in der Ostsee unterstĂŒtzt habe. Der Verband der Ostseeflotte gewĂ€hrleiste laut Patruschew zuverlĂ€ssig die Sicherheit der Seeverbindungen und unterbinde Provokationen durch Marinen unfreundlicher Staaten.

Das russische Manöver erfolgt vor dem Hintergrund der laufenden NATO-GroĂŸĂŒbung Swift Response unter US-FĂŒhrung, die vom 11. bis 31. Mai angesetzt ist. Daran nehmen Truppen aus 14 NATO-Staaten teil. Am 26. Mai fĂŒhrten US-Marines auf der schwedischen Ostseeinsel Gotland – nur 321 Kilometer von Kaliningrad entfernt – ÜbungsschĂŒsse mit HIMARS-Raketensystemen durch. Die Financial Times bezeichnete Gotland kĂŒrzlich als "gigantischen FlugzeugtrĂ€ger" mit strategischer Lage zur Kontrolle des sĂŒdlichen Ostseeraums.

Das russische Außenministerium erklĂ€rte daraufhin, Moskau werde alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um seine Interessen in der Region zu schĂŒtzen – und "eine Umwandlung der Ostsee in ein NATO-Binnensee" nicht zulassen.

Mehr zum Thema – Estland eilt zur Tat: Russland wird das Problem der Ostsee lösen mĂŒssen


de.rt.com/international/246137


27 Verletzte in Liverpool – Polizei geht nicht von Anschlag aus


Nachdem ein Autofahrer in Liverpool bei der Meisterfeier des örtlichen Erstliga-Fußballvereins in eine Menschenmenge gerast war, haben die Behörden nun neue Details zum Vorfall bekannt gegeben. Trotz 27 verletzten Personen hĂ€lt die Polizei einen Terroranschlag fĂŒr sehr unwahrscheinlich. Jenny Sims von der Merseyside Police sagte:

"Wir gehen davon aus, dass es sich um einen isolierten Vorfall handelt."

Bisher ist bekannt, dass ein 53-jĂ€hriger Brite festgenommen wurde. Er stammt aus der Region und saß nach bisherigem Stand der Ermittlungen am Steuer. Die Fahnder suchen nicht nach weiteren Personen.

Die HintergrĂŒnde des Vorfalls sind allerdings weiter unklar, ebenso, ob es sich um einen gezielten Angriff handelte. Die Polizei bittet dringend darum, ĂŒber die sozialen Medien keine Spekulationen oder gar gezielte Falschinformationen zu verbreiten. Es gebe "noch keine neuen Details" zu den polizeilichen Ermittlungen, sagte Steve Rotheram, der BĂŒrgermeister der Region Liverpool City, der BBC. "Es gibt viele Spekulationen, und das ist Teil des Problems", erklĂ€rte Rotheram weiter.

"All diese Dinge haben fĂŒr große BestĂŒrzung gesorgt, aber die Polizei hat sehr, sehr schnell gehandelt, um einigen dieser Spekulationen ein Ende zu setzen."

27 Personen wurden in KrankenhÀuser eingeliefert. Wie die Behörden mitteilten, wurden mindestens zwei Menschen, darunter ein Kind, schwer verletzt. TodesfÀlle gab es offenbar nicht. Rund 20 Personen habe man vor Ort wegen leichter Verletzungen behandelt. Wie RettungskrÀfte berichten, seien bei ihrer Ankunft vier Menschen unter dem Auto eingeklemmt gewesen, darunter ein Kind.

In den sozialen Medien verbreiteten sich unterdessen Videos, die den Vorfall zeigen sollen. Der North West Ambulance Service teilte mit:

"Wir untersuchen derzeit die Lage und arbeiten mit den EinsatzkrÀften anderer Rettungsdienste zusammen. Unsere PrioritÀt ist es, dass Menschen so schnell wie möglich die medizinische Hilfe bekommen, die sie brauchen."

Zuvor hatte der FC Liverpool seine Meisterschaft ausgiebig gefeiert, die Mannschaft fuhr in einem offenen Bus eine mehr als zehn Kilometer lange Route durch die Stadt. Bei der Polizei gingen den Angaben zufolge kurz nach 18 Uhr Ortszeit (19 Uhr MESZ) erste Berichte ĂŒber einen Unfall ein. ZunĂ€chst war von einem Unfall mit FußgĂ€ngern die Rede.

In den sozialen Medien verbreitete Aufnahmen zeigen einen dunklen Wagen, der auf eine dicht gedrĂ€ngte Menschenmenge zusteuert. Aufnahmen zeigen, wie das Fahrzeug anscheinend immer schneller wurde, als es in die Menschen fuhr. Der Guardian zitierte einen Zeugen, der sagte, Leute hĂ€tten gegen die Scheiben des Autos geschlagen und sie dann eingeschlagen. Der Fahrer habe daraufhin Gas gegeben. Nach dem Vorfall umstellte demnach eine wĂŒtende Menschenmenge das Fahrzeug.

Mehr zum Thema - Liverpool: Auto rast bei Meisterfeier in Menschenmenge


de.rt.com/europa/246143-27-ver


Hofreiter fordert Taurus-Lieferung – SPD "versteht nicht, welch ein brutaler Diktator Putin ist"


GrĂŒnen-Politiker Anton Hofreiter, seit Oktober 2021 Vorsitzender des Ausschusses fĂŒr die Angelegenheiten der EuropĂ€ischen Union im Bundestag, meldet sich mal wieder mit aggressivem Unterton zu kriegsverlĂ€ngernden Waffenlieferungen an die Ukraine zu Wort. Hofreiter wurde vom Springer-Format Welt TV zu den jĂŒngsten Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz interviewt, der gestern in Berlin kurzerhand die Aufhebung der ReichweitenbeschrĂ€nkung fĂŒr westliche Waffen an die Ukraine mitgeteilt hatte. Der GrĂŒnen-Politiker attackierte zudem Merz' GroKo-Partner, die SPD.

Hofreiter monierte zu Beginn des Interviews, dass die amtierende Bundesregierung seiner Meinung nach "nicht entschieden ist, was sie tun möchte". Die AnkĂŒndigung von Merz sei "der erste Schritt in die richtige Richtung". Merz bestĂ€tigte noch gestern auf X seine AusfĂŒhrungen beim WDR Europaforum 2025 auf der Digitalkonferenz re:publica in Berlin:

"Wir werden alles tun, was in unseren KrĂ€ften steht, um die Ukraine weiter zu unterstĂŒtzen. Das bedeutet auch keinerlei ReichweitenbeschrĂ€nkungen mehr fĂŒr Waffen, die wir liefern. Die Ukraine kann sich jetzt auch verteidigen, indem sie militĂ€rische Stellungen in Russland angreift."

Wir werden alles tun, was in unseren KrĂ€ften steht, um die Ukraine weiter zu unterstĂŒtzen. Das bedeutet auch keinerlei ReichweitenbeschrĂ€nkungen mehr fĂŒr Waffen, die wir liefern. Die Ukraine kann sich jetzt auch verteidigen, indem sie militĂ€rische Stellungen in Russland angreift.
— Bundeskanzler Friedrich Merz (@bundeskanzler) May 26, 2025

Hofreiter wurde vom SPD-nahen Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) nach Bekanntwerden der Merz-Äußerungen um eine Stellungnahme gebeten. Der Politiker erklĂ€rte laut RND-Artikel:

"Wenn Herr Merz die Ukraine ernsthaft unterstĂŒtzen will, dann mĂŒsste er jetzt konsequenterweise die Taurus-Marschflugkörper liefern – so wie er das als OppositionsfĂŒhrer selbst vielfach gefordert hat. Denn nach den Angriffen der vergangenen Tage mĂŒsste auch dem Letzten klar sein, dass Putin kein ernsthaftes Interesse an Friedensverhandlungen hat. Das Einzige, was hilft, ist, Putin unter Druck zu setzen. Die Taurus wĂ€ren dazu neben verschĂ€rften Sanktionen ein Baustein."

Im Welt-TV-Interview kritisierte Hofreiter zudem den Koalitionspartner der Union scharf, um zu Protokoll zu geben:

"Ich verstehe das Verhalten der SPD ĂŒberhaupt nicht. NĂ€mlich den Taurus nicht zu liefern bedeutet schlichtweg, dass mehr Zivilisten in der Ukraine sterben. NĂ€mlich, gegen ganz viele Waffen aus Russland ist die einzige Möglichkeit der Abwehr, indem man die Munitionsdepots und MilitĂ€rflughĂ€fen (...) zerstört, und das könnte man mit dem Taurus."

Seine Kritik an der SPD-Haltung zu möglichen Taurus-Lieferungen lautet:

"Ich interpretiere das so, dass die SPD weiter zögert, weiter nicht versteht, welch' ein brutaler Diktator Putin ist. Weiter nicht versteht, dass man nur dann zum Frieden kommt, wenn man ihm mit StÀrke entgegentritt."

Seine Forderung an den Bundeskanzler lautet daher: "Setzen Sie sich durch und sorgen dafĂŒr, dass Taurus geliefert wird." Befragt zu dem fĂŒr morgen angekĂŒndigten Besuch des ukrainischen PrĂ€sidenten in Berlin, bezweifelt er die mögliche VerkĂŒndung von Taurus-Lieferungen, "da die SPD weiter rumeiert" und weiterhin "eine falsche Perspektive auf den Konflikt" habe.

Der sozialdemokratische Außenpolitiker Ralf Stegner hatte gegenĂŒber dem RND gestern Merz' Vorstoß kritisiert und ihn folgendermaßen kommentiert:

"Ich finde solche öffentlichen Betrachtungen nicht hilfreich. Als Charkow angegriffen wurde, hat es mit Recht eine Ausnahme gegeben. Insgesamt finde ich aber alles, was den Krieg ausweitet, falsch. Ich finde es vielmehr richtig, die diplomatischen BemĂŒhungen zu verstĂ€rken. Es ist behauptet worden, man könne Putin mit militĂ€rischen Mitteln an den Verhandlungstisch zwingen. So ist es aber nicht gekommen. Es gibt am Ende keine Alternative zu GesprĂ€chen."

DemgegenĂŒber forderte Hofreiters ParteikolleginAgnieszka Brugger, stellvertretende Vorsitzende der GrĂŒnen-Bundestagsfraktion, laut RND:

"Die Aufhebung der ReichweitenbeschrĂ€nkung im Gleichklang mit unseren wichtigsten Partnern ist folgerichtig und eigentlich ĂŒberfĂ€llig. Aber sie muss dann auch mit den konkreten FĂ€higkeiten unterlegt sein. Denn nach wie vor hat die Ukraine hier nicht genug in ihren BestĂ€nden. Das bedeutet fĂŒr Deutschland, dass Kanzler Merz zu seinem Wort steht und so schnell wie möglich die Voraussetzungen fĂŒr die Lieferung der Taurus-Marschflugkörper schafft."

Hofreiter erklÀrte in dem Interview wörtlich:

"Ich glaube, es wĂŒrde uns allen sehr guttun, wenn die SPD lernen wĂŒrde, dass es sich bei Herrn Putin nicht um Gorbatschow handelt. Was bei Gorbatschow richtig war, vertrauenswĂŒrdige Maßnahmen zur AbrĂŒstung, ist genau das Falsche bei Putin, nĂ€mlich das versteht Putin als SchwĂ€che. Auf SchwĂ€che reagiert er mit noch mehr Aggression."

FĂŒr Hofreiter saß rĂŒckblickend "das Problem im Kanzleramt, das war Herr Scholz", nun stelle sich hinsichtlich der von ihm vehement eingeforderten Taurus-Lieferung ein Ă€hnliches Problem, "und das sitzt im Vizekanzleramt".

Der damit gemeinte Lars Klingbeil widersprach gestern vor Journalisten, dass es mit der GroKo einen Kurswechsel zum Thema gebe. "Was die Reichweite angeht, will ich noch sagen, da gibt es keine neue Verabredung, die ĂŒber das hinausgeht, was die bisherige Regierung gemacht hat", so der SPD-Politiker auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Mehr zum Thema – Merz, der Schamlose: "Taurus"-Freigabe mit LĂŒgen garniert


de.rt.com/inland/246097-hofrei


Putin: Russland könnte nicht ohne SouverÀnitÀt existieren


Unter den aktuellen UmstĂ€nden ist es fĂŒr Russland Ă€ußerst wichtig, die Einigkeit im Lande aufrechtzuerhalten. Dies hat PrĂ€sident Wladimir Putin am Dienstag in der Rede vor dem Aufsichtsrat des Forums "Russland – das Land der Möglichkeiten" erklĂ€rt.

Laut dem Staatschef könnte Russland nicht ohne seine SouverÀnitÀt existieren. Um die UnabhÀngigkeit des Landes zu sichern, sollte die ganze Gesellschaft in Russland mobilisiert und ihre Inbrunst gefördert werden.

Die Sozialpolitik des Landes sollte auf Familie basiert werden, rief Putin auf. Russland werde weltweit als Hochburg traditioneller Werte angesehen. In vielen LĂ€ndern stoßen diese Ideen auf Sympathie, auch unter Menschen von Macht.

Die Plattform "Russland – das Land der Möglichkeiten" locke nicht nur Teilnehmer aus Russland, sondern auch Gleichgesinnte aus der ganzen Welt. Der PrĂ€sident stellte fest, dass die Zahl der auslĂ€ndischen Teilnehmer trotz der gegen Russland entfesselten Informationskampagne weiterhin zunehme:

"Sie teilen unsere Ansichten und sind sich dessen bewusst, dass die Eliten in einigen westlichen LĂ€ndern Freiheiten, Demokratie, Menschenrechte und menschliches Potenzial in Dekorationen verwandeln und die Meinung der Gesellschaft praktisch ignorieren."


DarĂŒber hinaus versicherte Putin, dass sein BĂŒro die Soldaten der militĂ€rischen Sonderoperation nicht im Stich lassen wĂŒrde:

"Bedingungen fĂŒr die SelbsterfĂŒllung unserer Jungs zu schaffen, die nach der militĂ€rischen Sonderoperation zurĂŒckgekehrt sind und zurĂŒckkehren werden, ist eine höchst wichtige Aufgabe an sich."


Das Forum "Russland – das Land der Möglichkeiten" war im Jahr 2018 auf Anweisung des PrĂ€sidenten gegrĂŒndet worden. Seitdem nahmen mehr als 25 Millionen Menschen aus Russland und 150 LĂ€ndern weltweit an Projekten des Forums teil.

Mehr zum Thema – Moskauer Sicherheitsforum: Über 100 LĂ€nder arbeiten an unteilbarer und gleicher Sicherheit fĂŒr alle


de.rt.com/russland/246133-russ


Lawrow: Frankreich kÀmpft gegen Russland 


Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat am Dienstag in Moskau erklĂ€rt, dass sich Frankreich im Krieg gegen Russland befindet. Damit reagierte er auf eine Äußerung seines französischen Amtskollegen Jean-NoĂ«l Barrot, dass Frankreich angeblich keinen Kampf gegen das russische Volk fĂŒhre, sondern die ukrainischen StreitkrĂ€fte unterstĂŒtze.

Hierbei zitiert die Nachrichtenagentur RIA Nowosti Lawrow wie folgt:

"Frankreich kÀmpft gegen Russland, weil seine Langstreckenraketen vom Nazi-Regime in Kiew eingesetzt werden, um das Staatsgebiet der Russischen Föderation, hauptsÀchlich zivile Ziele, anzugreifen."


Mit Blick auf die aus der Zeit der AufklĂ€rung stammende französische Devise "Freiheit, Gleichheit, BrĂŒderlichkeit" (LibertĂ©, ÉgalitĂ©, FraternitĂ©) sagte Russlands Spitzendiplomat, damit seien die Menschenrechte gemeint, von denen Paris "an jeder Ecke ĂŒber jede Situation ĂŒberall auf der Welt, mit Ausnahme des Ukraine-Konflikts, redet".

"Frankreich spricht nicht darĂŒber, dass es neben SouverĂ€nitĂ€t, UnabhĂ€ngigkeit und territorialer IntegritĂ€t auch Menschenrechte gibt", betonte der russische Außenminister. Und weiter:

"Und die Ukraine ist das einzige Land, in dem der Gebrauch der russischen Sprache in allen Bereichen gesetzlich verboten ist. So etwas gibt es nirgendwo auf der Welt, in keinem Land. Nur in der Ukraine."


Laut Lawrow verfĂŒgten die KriegsbefĂŒrworter in Europa, angefĂŒhrt von Paris, London, Berlin und nebenbei auch von Warschau, nicht ĂŒber genĂŒgend Kraft, um den Konflikt in der Ukraine fortzusetzen. Nun hĂ€tten sie große Angst, dass die US-Regierung unter Donald Trump ihre Hilfen fĂŒr Kiew aufgeben wĂŒrde.

Trump sei an der Fortsetzung der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine interessiert, meinte der Außenminister. Die GesprĂ€che seien dank einer gemeinsamen Initiative der PrĂ€sidenten Russlands und der USA zustande gekommen.

Mehr zum Thema – Merz' Waffen-Wende: SPD gegen geplante Aufhebung der ReichweitenbeschrĂ€nkung

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de.rt.com/international/246130


Moskau: Friedensmemorandum kurz vor Fertigstellung – Kiew soll nachziehen


Russland arbeitet an einem Memorandum bezĂŒglich der Ukraine, das zentrale Prinzipien und Fristen fĂŒr eine Friedenslösung enthalten soll. Dies erklĂ€rte die Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am Dienstag in Moskau.

"Wir gehen davon aus, dass auch die ukrainische Seite an einem solchen Dokument arbeitet und uns ihre VorschlĂ€ge zur gleichen Zeit wie wir den russischen Text ĂŒbermittelt", sagte die Diplomatin.

Moskau rechne damit, dass Kiew mit der Übergabe des russischen Entwurfs auch eigene Ideen vorlege. Sobald der Text fertiggestellt sei, werde er an die ukrainische Seite ĂŒbermittelt, hieß es.

Das Memorandum soll laut Sacharowa die russische Position zu SchlĂŒsselfragen darlegen – darunter Prinzipien einer Einigung, die zeitlichen Rahmenbedingungen fĂŒr ein Friedensabkommen sowie die Bedingungen fĂŒr einen befristeten Waffenstillstand im Falle konkreter Vereinbarungen.

Bereits zuvor hatte das Außenministerium betont, dass das Papier die Grundlage fĂŒr eine "nachhaltige, langfristige und umfassende Vereinbarung" schaffen solle. Außenminister Sergei Lawrow kommentiere die Fortschritte an dem Entwurf laut Sacharowa "praktisch tĂ€glich".

Lawrow hatte angekĂŒndigt, dass der Entwurf erst nach dem Gefangenenaustausch ĂŒbermittelt werde. Dieser Austausch im VerhĂ€ltnis "1.000 gegen 1.000", der am 16. Mai bei GesprĂ€chen in Istanbul vereinbart wurde, ist mittlerweile abgeschlossen. Die dritte und letzte Phase endete am Sonntag, dem 25. Mai.

Am 24. Mai erklĂ€rte der stellvertretende Föderationsratsvorsitzende Konstantin Kosatschow, das Dokument sei nahezu fertig und solle in den nĂ€chsten Tagen an die Ukraine ĂŒbergeben werden. Der Kreml betonte in diesem Zusammenhang, dass die Ausarbeitung des Memorandums "Sorgfalt und Vorbereitung" erfordere.

Die GesprĂ€che in Istanbul zielten neben dem Gefangenenaustausch auch darauf ab, Grundlagen fĂŒr ein mögliches Waffenstillstandsabkommen zu erarbeiten. Kiew hatte dabei ein direktes Treffen der Staatschefs vorgeschlagen, das von Moskau zur Kenntnis genommen wurde. Russlands UnterhĂ€ndler Wladimir Medinski bekrĂ€ftigte die Dialogbereitschaft der russischen Seite.

Danach fĂŒhrten der russische PrĂ€sident Wladimir Putin und US-PrĂ€sident Donald Trump ein ĂŒber zwei Stunden dauerndes TelefongesprĂ€ch. Putin betonte anschließend, Russland sei bereit, gemeinsam mit Kiew an einem Memorandum zu arbeiten – einschließlich einer möglichen Feuerpause. Trump erklĂ€rte seinerseits, er sehe Chancen fĂŒr eine friedliche Lösung und werde vorerst keine neuen Sanktionen gegen Russland verhĂ€ngen.

Begleitend dazu Ă€ußerte sich Sacharowa erneut kritisch ĂŒber die Haltung Kiews. Die jĂŒngsten ukrainischen Angriffe wertete sie als gezielte Versuche, StĂ€rke zu demonstrieren:

"Kiew will aus einer Position der StĂ€rke heraus verhandeln – doch in Wirklichkeit zeigt es nur seine eigene SchwĂ€che."

Zugleich wies sie VorwĂŒrfe zurĂŒck, China liefere angeblich Material an russische RĂŒstungsbetriebe. Peking lehne unbegrĂŒndete Anschuldigungen und politische Manipulationen entschieden ab, so Sacharowa.

"Die Entwicklungen in diesem Bereich schreiten tĂ€glich voran", sagte sie weiter. "Schauen Sie sich an, was aus den Vereinbarungen geworden ist, die – wenn auch unter schwierigen Bedingungen aufgrund der Haltung Kiews – im Rahmen der Istanbuler GesprĂ€che erzielt wurden."

Der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij hatte zuletzt erklĂ€rt, dass Kiew auf die russische Version des Memorandums warte – und grundsĂ€tzlich bereit sei, das Dokument zu unterzeichnen.

Mehr zum Thema - Istanbul: GesprĂ€che ĂŒber Ukraine-Frage werden hinter den Kulissen weitergefĂŒhrt


de.rt.com/international/246116


Bruch im Westen: EU beklagt US-RĂŒckzug bei Russland-Sanktionen


Die BemĂŒhungen des Westens, Schlupflöcher bei den Sanktionen gegen Russland zu schließen, sind ins Stocken geraten. Wie es laut SĂŒddeutscher Zeitung, NDR und WDR unter Verweis auf einen Bericht des AuswĂ€rtigen Amtes heißt, fehle es inzwischen an einer koordinierten Linie zwischen der EU und den USA.

Der Bericht wurde nach dem EU-Außenministertreffen am 20. Mai in BrĂŒssel erstellt. Dort sprach David O'Sullivan, der EU-Sonderbeauftragte fĂŒr Sanktionen, von einem "kompletten Zusammenbruch der transatlantischen Abstimmung". Auch gemeinsame Informations- und PR-Kampagnen werde es nicht mehr geben, so O’Sullivan. Zudem habe die Zusammenarbeit innerhalb der G7-Staaten ihren Schwung verloren.

Laut WDR nahmen an der nicht öffentlichen Sitzung in BrĂŒssel neben O'Sullivan auch Daniel Markić vom EU-Geheimdienst-KoordinierungsbĂŒro teil. Beide betonten zwar, dass die Sanktionen Wirkung zeigten und die russische Wirtschaft spĂŒrbar treffe. In dem Bericht wird jedoch auch erwĂ€hnt, dass Russland weiterhin ĂŒber Drittstaaten an militĂ€risch nutzbare GĂŒter gelange – etwa ĂŒber Armenien, Serbien, Usbekistan und Indien.

Besonders problematisch seien weiterhin Lieferungen ĂŒber Kasachstan, die Vereinigten Arabischen Emirate und die TĂŒrkei. China und Hongkong bleiben laut Bericht die wichtigsten Transitpunkte fĂŒr die Umgehung der Sanktionen. O'Sullivan machte China sogar fĂŒr rund 80 Prozent der VerstĂ¶ĂŸe verantwortlich – Peking weist dies zurĂŒck. Gleichzeitig rĂ€umte er ein, dass auch europĂ€ische Firmen von illegalen GeschĂ€ften mit Russland profitierten. Das schwĂ€che die Verhandlungsposition der EU gegenĂŒber Drittstaaten zusĂ€tzlich.

Dennoch gibt es laut Bericht erste Fortschritte bei der BekĂ€mpfung der sogenannten russischen Schattenflotte. Markić forderte jedoch entschlossenere Maßnahmen – etwa Hafenzugangsverbote fĂŒr Tanker, die hĂ€ufig in der TĂŒrkei, Indien oder Malaysia anlegen.

Die SĂŒddeutsche Zeitung stellt angesichts der aktuellen Entwicklung die Frage, wie ein weiteres Sanktionspaket ĂŒberhaupt zustande kommen soll. Es sei nun "ein RĂ€tsel, wie EuropĂ€er und Amerikaner unter diesen UmstĂ€nden ein weiteres Sanktionspaket schnĂŒren wollen". Der GrĂŒnen-Europaabgeordnete Sergei Lagodinski erklĂ€rte, die USA seien der "Motor des Sanktionsregimes" gewesen. Sollte die US-Regierung unter PrĂ€sident Donald Trump auf eine Normalisierung der Beziehungen mit Russland hinarbeiten, wĂ€re dies laut Lagodinski "das Ende des globalen Sanktionsregimes".

Das nÀchste, bereits 18. Sanktionspaket der EU, befindet sich laut Bericht in Vorbereitung. Es soll vor allem den Energie- und Bankensektor treffen. Doch Ungarn blockiert erneut mögliche Kompromisse.

Der Kreml bezeichnete die westlichen Sanktionen zum wiederholten Male als völkerrechtswidrig. China wies VorwĂŒrfe ĂŒber Waffenlieferungen an Russland zurĂŒck. Moskau erklĂ€rte, man habe der Position Pekings nichts hinzuzufĂŒgen. Das russische Außenministerium sprach von "Desinformation".

Unterdessen wurde bekannt, dass Trump noch in dieser Woche neue Sanktionen gegen Russland verhĂ€ngen will. In den vergangenen Tagen zeigte sich der US-PrĂ€sident zunehmend unzufrieden mit dem Verhalten seines russischen Amtskollegen. Dennoch lehnt er es ab, sich den EU-Maßnahmen anzuschließen.

Die Reaktionen aus dem Weißen Haus werden vom Kreml aufmerksam verfolgt. Trumps Haltung sei Ausdruck des "emotionalen Drucks", der im Zusammenhang mit den laufenden russisch-ukrainischen Verhandlungen stehe.

Mehr zum Thema – EU-Verbot von russischen DĂŒngemitteln wird die europĂ€ische Wirtschaft ruinieren


de.rt.com/international/246078


Botschafter: Abzug russischer Truppen aus Transnistrien im Zuge einer Konfliktlösung möglich


Bevor die russischen Friedenstruppen aus Transnistrien abgezogen werden, muss es Fortschritte bei der Lösung des Konflikts in der Region geben. Dies hat Oleg Oserow, der Botschafter der Russischen Föderation in Moldawien, gegenĂŒber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti erklĂ€rt.

Der Diplomat verwies auf das sogenannte 5+2-Format zur Beilegung des Konflikts, an dem Moldawien und Transnistrien als Konfliktparteien, Russland, die Ukraine und die Organisation fĂŒr Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) als Vermittler sowie die EuropĂ€ische Union und die Vereinigten Staaten als Beobachter beteiligt sind.

Oserow zufolge sollte Moskau laut einem im Jahr 1992 geschlossenen Vertrag die Beilegung nicht nur vermitteln, sondern auch fördern. Diese Rolle betreffe unter anderem die Maßnahmen zur Einhaltung der Waffenruhe und deren Bedingungen, die 1992 erzielt worden seien.

Anfang der 1990er Jahre sei es das russische Kontingent gewesen, das die Kampfhandlungen zum Stillstand gebracht und das Blutvergießen gestoppt habe. Ohne den russischen "Eckpfeiler" wĂŒrde der Beilegung des Transnistrien-Konflikts wesentlicher Schaden zugefĂŒgt.

Russland habe den Abzug seines Friedenskontingents nie ausgeschlossen, werde aber dieses Szenario erst in Betracht ziehen, wenn es Fortschritte bei der Konfliktlösung gebe, betonte Oserow:

"Es ist notwendig, den Verhandlungsprozess vollstĂ€ndig wiederherzustellen und die Bedingungen fĂŒr die Regelung der Beziehungen zwischen dem linken und dem rechten Ufer [des Dnister], zwischen Transnistrien und dem offiziellen Chișinău zu schaffen."


Die moldawische PrĂ€sidentin Maia Sandu hatte zuvor ihre Bereitschaft erklĂ€rt, Transnistrien vor dem Hintergrund der Energiekrise finanzielle UnterstĂŒtzung zu leisten. Dabei machte sie den Abzug russischer Truppen aus der nicht anerkannten Republik zur Bedingung fĂŒr die Finanzhilfe. Der Vorsitzende des Parlaments in Chișinău forderte, dass die russischen Friedenstruppen durch eine Mission unter Aufsicht der UNO oder EU ersetzt werden sollten.

Das aktuelle Friedenskontingent besteht aus Soldaten aus Russland, Moldawien und Transnistrien. Am 21. Juli 1992 wurde der Vertrag ĂŒber die GrundsĂ€tze einer friedlichen Lösung des Transnistrien-Konflikts unterzeichnet. GemĂ€ĂŸ dem Dokument wurde unter anderem eine Kontrollkommission von Vertretern Russlands, Moldawiens, Transnistriens, spĂ€ter auch der Ukraine und der OSZE gegrĂŒndet.

Mehr zum Thema - Russlands Auslandsnachrichtendienst: Sandu bereitet MilitÀreinsatz in Transnistrien vor


de.rt.com/europa/246087-botsch


Euraktiv: 4,3 Millionen ukrainische FlĂŒchtlinge in der EU sollen anderen Aufenthaltsstatus bekommen


Die EU-Mitgliedsstaaten bereiten sich darauf vor, den rechtlichen Status von ukrainischen FlĂŒchtlingen, die in der EU leben, neu zu bewerten, berichtete Euractiv am Montag unter Berufung auf einen EU-Diplomaten. Die Diskussionen ĂŒber einen möglichen Ausstieg aus der Richtlinie ĂŒber vorĂŒbergehenden Schutz (Temporary Protection Directive, TPD) könnten bereits im Juni beginnen.

BrĂŒssel hatte die TPD kurz nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 in Kraft gesetzt. Die ursprĂŒnglich im Jahr 2001 eingefĂŒhrte Richtlinie bietet ein breites Spektrum an Leistungen, darunter Aufenthaltsgenehmigungen, Wohnraum, Zugang zu BeschĂ€ftigung, Bildung, Gesundheitsversorgung, finanzielle Vorteile und Sozialleistungen. UrsprĂŒnglich sollte das Programm im MĂ€rz 2025 auslaufen, doch es wurde kĂŒrzlich bis MĂ€rz 2026 verlĂ€ngert.

Die GesprĂ€che ĂŒber Ausstiegsstrategien "werden hinter den Kulissen in einer sich verĂ€ndernden geopolitischen Landschaft" intensiviert, so der ungenannte Diplomat gegenĂŒber Euractiv. Es wird erwartet, dass das Thema auf der bevorstehenden Tagung des Rates "Justiz und Inneres", die fĂŒr den 12. und 13. Juni angesetzt ist, im Mittelpunkt stehen wird.

Obwohl die meisten Mitgliedsstaaten die FortfĂŒhrung des Programms unterstĂŒtzen, warnen Rechtsexperten davor, dass weitere VerlĂ€ngerungen die ursprĂŒngliche Absicht der Richtlinie ausweiten könnten, so Euractiv. "Mit der letzten VerlĂ€ngerung haben wir uns bereits auf dĂŒnnes Eis begeben", erklĂ€rte Martin Wagner, leitender politischer Berater des Internationalen Zentrums fĂŒr Migrationspolitikentwicklung, gegenĂŒber dem Nachrichtenportal. "Eine einfache Lesart der Richtlinie wĂŒrde bedeuten, dass nach drei Jahren Schluss ist."

Wagner betonte die Notwendigkeit einer "echten Diskussion ĂŒber Alternativen und darĂŒber, wie der vorĂŒbergehende Schutz auf die eine oder andere Weise beendet werden kann" und wies darauf hin, dass die Richtlinie nie als langfristige Lösung gedacht war. Ein anderer anonymer Diplomat warnte, dass die EU Gefahr laufe, "die nationalen Asylsysteme zu ĂŒberfordern – genau das, was die TPD verhindern sollte".

Laut Wagner ist die derzeitige Zahl der BegĂŒnstigten "ein Vielfaches dessen, was die LĂ€nder normalerweise bewĂ€ltigen", und er nannte den Status quo "eine unglaubliche Belastung". Im MĂ€rz 2025 hatten nach Angaben von Eurostat ĂŒber 4,3 Millionen Ukrainer vorĂŒbergehenden Schutz in der EU erhalten.

WĂ€hrend BrĂŒssel die weitere UnterstĂŒtzung fĂŒr unerlĂ€sslich hĂ€lt, ĂŒberdenken mehrere Regierungen den Umfang der Hilfe, die sie leisten können. Deutschland hat mehr als 1,2 Millionen ukrainische FlĂŒchtlinge aufgenommen. Ukrainische FlĂŒchtlinge, die nach dem 1. April 2025 nach Deutschland kommen, erhalten kein BĂŒrgergeld mehr. Ankommende FlĂŒchtlinge werden nach einem anderen Leistungssystem unterstĂŒtzt. Sie werden stattdessen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) unterstĂŒtzt.

Mehr zum Thema – Österreich: FPÖ kritisiert VerlĂ€ngerung der Familienbeihilfe fĂŒr Ukrainer


de.rt.com/europa/246121-eurakt


Moskau: Ukraine und Europa versuchen Verhandlungen zu stören


Mit UnterstĂŒtzung einzelner europĂ€ischer LĂ€nder hat Kiew in der vergangenen Woche mehrmals versucht, den Verhandlungsprozess im Ukraine-Konflikt zum Scheitern zu bringen. Laut einer ErklĂ€rung des russischen Verteidigungsministeriums wurde der auf Initiative Russlands wieder eingeleitete Dialog durch vermehrte Provokationen ukrainischer Truppen gefĂ€hrdet.

Das Ministerium verwies in diesem Zusammenhang auf massive Drohnen- und Raketenangriffe seitens der Ukraine auf friedliche Ziele in Russland. Vom 20. bis zum 27. Mai zerstörten Einheiten der russischen Flugabwehr 2.331 Kampfdrohnen des Gegners, 1.465 davon außerhalb der Zone der militĂ€rischen Sonderoperation. Im Ergebnis dieser Attacken verzeichneten die Behörden der russischen Regionen Verletzte unter der Zivilbevölkerung, einschließlich Frauen und Kindern.

Als Reaktion setzte die russische Armee ihre Angriffe mit land-, luft- und seegestĂŒtzten HochprĂ€zisionswaffen sowie mit unbemannten Flugzeugen fort, die ausschließlich gegen militĂ€rische Ziele in der Ukraine eingesetzt wurden, betonte das Ministerium.

Unter anderem wurden Infrastrukturobjekte an MilitĂ€rflugplĂ€tzen, Depots mit Munition, Treibstoff, Raketen- und Artilleriewaffen sowie Stationierungsorte ukrainischer Soldaten und auslĂ€ndischer Söldner getroffen. Außerdem griff Russland Produktions- und Instandsetzungsanlagen der ukrainischen RĂŒstungsindustrie sowie Objekte im Hafen von Odessa an.

Am vergangenen Donnerstag setzte Russlands MilitĂ€r die Stellung eines Patriot-Flugabwehrraketensystems außer Gefecht, indem ein AN/MPQ-65-Radar, eine Steuereinheit sowie zwei Abschussvorrichtungen zerstört wurden.

Die russischen StreitkrĂ€fte wĂŒrden jegliche Terrorangriffe oder Provokationen der Ukraine weiterhin erwidern, versicherte das Ministerium.

Russlands PrĂ€sident Wladimir Putin hatte Anfang Mai vorgeschlagen, direkte Kontakte zwischen Moskau und Kiew aufzunehmen. Ein russisch-ukrainisches Treffen fand am 16. Mai in Istanbul statt. Die beiden Seiten vereinbarten einen großen Gefangenenaustausch im Format "1.000 gegen 1.000". Der Austauschprozess wurde am Sonntag abgeschlossen.

Mehr zum Thema - 1.000 gegen 1.000: GrĂ¶ĂŸter Gefangenenaustausch zwischen Russland und Ukraine abgeschlossen


de.rt.com/international/246111


Merz' Waffen-Wende: SPD gegen geplante Aufhebung der ReichweitenbeschrÀnkung


Die von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angekĂŒndigte Aufhebung der BeschrĂ€nkungen fĂŒr den Einsatz deutscher Waffen gegen russisches Territorium im Ukraine-Krieg sorgt in der SPD fĂŒr Kritik. Der sozialdemokratische Außenpolitiker Ralf Stegner bezeichnete den Schritt als "nicht hilfreich". Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte er, alles, was den Krieg ausweite, sei falsch. "Ich finde es vielmehr richtig, die diplomatischen BemĂŒhungen zu verstĂ€rken."

Auch der frĂŒhere SPD-Fraktionschef Rolf MĂŒtzenich Ă€ußerte sich distanziert. Im Deutschlandfunk erklĂ€rte er, er sei sehr unsicher, was der Vorstoß von Merz auf dem Kriegsgebiet bedeute. Er habe dazu noch viele Fragen an den Kanzler. Es sei richtig gewesen, eine Reichweitenbegrenzung vorzunehmen. "Ich wĂŒrde die Bundesregierung bitten, sich lieber an den aktuellen diplomatischen BemĂŒhungen zu beteiligen", betonte MĂŒtzenich.

Merz hatte am Montag beim WDR-Europaforum in Berlin erklĂ€rt, dass fĂŒr die von Deutschland an die Ukraine gelieferten Waffen keine BeschrĂ€nkungen mehr gelten, was die Reichweite und damit den Einsatz gegen russisches Territorium angeht.

Diese Äußerung bedeutet einen Kurswechsel gegenĂŒber seinem VorgĂ€nger Olaf Scholz (SPD). Dieser hatte im vergangenen Jahr zwar den Einsatz deutscher Waffen, etwa des Mehrfachraketenwerfers Mars II, gegen Stellungen auf russischem Territorium in der Region um die umkĂ€mpfte Großstadt Charkow erlaubt. In der Folge sprach er sich jedoch – anders als wichtige BĂŒndnispartner wie Großbritannien und Frankreich – gegen eine darĂŒber hinausgehende Aufhebung der EinsatzbeschrĂ€nkungen aus.

Inwieweit Merz seine Äußerungen mit dem Koalitionspartner abgestimmt hat, blieb zunĂ€chst offen. Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) widersprach jedenfalls dem Eindruck eines Kurswechsels. "Was die Reichweite angeht, will ich noch Folgendes sagen: Es gibt keine neue Verabredung, die ĂŒber das hinausgeht, was die bisherige Regierung gemacht hat", antwortete er auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Mehr zum Thema – Merz, der Schamlose: "Taurus"-Freigabe mit LĂŒgen garniert


de.rt.com/europa/246103-merz-w


Bundesanwaltschaft ermittelt gegen humanitÀre Helfer im Donbass


Seit dem heutigen Morgen gab es eine Reihe von Hausdurchsuchungen in mehreren Orten, bei Personen, die an humanitĂ€rer Hilfe fĂŒr den Donbass beteiligt waren. Die Durchsuchungen erfolgten durch Beschluss eines Ermittlungsrichters am Bundesgerichtshof, was bedeutet, die Ermittlungen werden von der Bundesanwaltschaft gefĂŒhrt.

Der Vorwurf lautet auf "UnterstĂŒtzung einer terroristischen Vereinigung im Ausland". Dabei werden die Volksrepubliken Donezk und Lugansk in GĂ€nze als terroristische Vereinigungen definiert.

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de.rt.com/inland/246102-bundes


Hamas stimmt US-Vorschlag fĂŒr Waffenruhe zu – Israel lehnt offenbar ab


Wie ein der Hamas nahestehender palĂ€stinensischer Beamter am Montag gegenĂŒber Reuters erklĂ€rte, hat die Hamas einem Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff fĂŒr einen Waffenstillstand im Gazastreifen zugestimmt.

Der neue Deal, der die Freilassung von zehn Geiseln sowie einen 70-tĂ€gigen Waffenstillstand vorsieht, wurde von der Hamas ĂŒber Vermittler entgegengenommen.

Der Vorschlag beinhaltet offenbar auch einen teilweisen RĂŒckzug der israelischen StreitkrĂ€fte aus dem Gazastreifen. Er sieht zudem die Freilassung einer Reihe palĂ€stinensischer Gefangener durch Israel vor – darunter Hunderte, die lange Haftstrafen verbĂŒĂŸen.

Ein israelischer Beamter lehnte den Vorschlag mit den Worten ab, dass keine verantwortungsbewusste Regierung ein solches Abkommen akzeptieren könne. Zudem wies er die Berichte zurĂŒck, denen zufolge das Abkommen einer Empfehlung von Witkoff entspreche.

Israel hatte nach einer zweimonatigen Waffenruhe Mitte MĂ€rz seine Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen und seinen MilitĂ€reinsatz in dem PalĂ€stinensergebiet jĂŒngst verstĂ€rkt. Zehntausende Reservisten wurden inzwischen einberufen.

Die Hamas hat sich bereit erklĂ€rt, alle noch in ihrer Gewalt befindlichen Geiseln freizulassen, die bei Angriffen auf Gemeinden im SĂŒden Israels am 7. Oktober 2023 von ihren KĂ€mpfern entfĂŒhrt wurden. Zudem ist sie zu einem dauerhaften Waffenstillstand bereit, wenn sich Israel vollstĂ€ndig aus dem Gazastreifen zurĂŒckzieht.

Israels Premier Benjamin Netanjahu hat jedoch erklĂ€rt, dass Israel nur im Gegenzug fĂŒr die Freilassung der Geiseln zu einem vorĂŒbergehenden Waffenstillstand bereit wĂ€re. Zudem hat er geschworen, dass der Krieg erst beendet werden könne, wenn die Hamas vernichtet sei.

Das Problem dabei ist, dass zwischen Netanjahu und US-PrĂ€sident Donald Trump derzeit Misstrauen herrscht. Trump verfolgt eine neue Strategie in der Region, die nicht mit dem aktuellen Kurs der israelischen Regierung ĂŒbereinstimmt. Netanjahu war völlig ĂŒberrumpelt von der Entscheidung der USA, mit Iran ĂŒber ein Atomabkommen zu verhandeln. Auch die AnkĂŒndigung des US-Staatschefs, die USA hĂ€tten sich bereit erklĂ€rt, ihre Bombenangriffe auf die Huthi zu beenden, obwohl diese weiterhin Raketenangriffe auf Israel durchfĂŒhren, traf den israelischen MinisterprĂ€sidenten unvorbereitet.

Mehr zum Thema – Israelische Luftangriffe im Gazastreifen: Neun Kinder einer Familie tot


de.rt.com/der-nahe-osten/24606


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