Nach Iran-Israel-Krieg: Saudi-Arabien hÀlt an seiner AnnÀherung an Teheran fest


Benjamin Netanjahu und Donald Trump haben seit ihrem Krieg gegen Iran wiederholt die AnnÀherung zwischen Israel und den arabischen LÀndern als nÀchsten Punkt auf ihrer Agenda zur Neugestaltung des Nahen Ostens ins Spiel gebracht. Doch zumindest im Falle Saudi-Arabiens ist nicht mehr klar, ob sie einen willigen Partner haben.

Die Kalkulationen des Königreichs haben sich seit dem 7. Oktober dramatisch geÀndert: Kronprinz Mohammed bin Salman reagierte mit Empörung auf Israels Krieg im Gazastreifen und trieb die Aussöhnung mit dem historischen Rivalen Iran voran.

Beobachter Ă€ußern die EinschĂ€tzung, dass der Angriff Israels auf die Islamische Republik Saudi-Arabien noch misstrauischer gegenĂŒber einem Land macht, das es als zunehmend militaristisch und destabilisierend ansieht. Zudem hat das Königreich seit dem Krieg gegen öffentliche Schritte unternommen, um die Beziehungen zu Teheran zu stĂ€rken.

"Die Golfstaaten werden ihre AnnĂ€herung an Iran fortsetzen. Das ist eine kluge Politik gegenĂŒber dem grĂ¶ĂŸten Nachbarn jenseits des Golfs", erklĂ€rte eine Person, die mit den Überlegungen der saudischen Regierung vertraut ist, gegenĂŒber der Financial Times. "Dadurch wird jedoch eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel unwahrscheinlicher und Saudi-Arabien ist nun noch entschlossener, seine Position in der PalĂ€stina-Frage durchzusetzen."

Hasan Alhasan, Senior Fellow fĂŒr Nahostpolitik am International Institute for Strategic Studies mit Sitz in Bahrain, fĂŒgte hinzu: "Die Reputationskosten fĂŒr Saudi-Arabien [durch eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel] wĂ€ren jetzt viel höher. Sowohl im Inland als auch fĂŒr seine regionale und islamische FĂŒhrungsrolle."

Die PlĂ€ne von Prinz Mohammed, vor dem 7. Oktober diplomatische Beziehungen zu Israel aufzunehmen – im Gegenzug fĂŒr einen amerikanischen Verteidigungsvertrag –, hĂ€tten eine historische Neuordnung des Nahen Ostens bedeutet.

WĂ€hrend Trumps erster Amtszeit als US-PrĂ€sident normalisierten die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain im Jahr 2020 im Rahmen der sogenannten Abraham-Abkommen ihre Beziehungen zu Israel. Ein Abkommen mit Saudi-Arabien – einem fĂŒhrenden Land der islamischen Welt und langjĂ€hrigen "Verfechter" der palĂ€stinensischen Sache – wĂ€re jedoch ein großer Erfolg fĂŒr Israel gewesen.

Das Ă€nderte sich nach dem 7. Oktober. Prinz Mohammed hat Israels heftige Offensive im Gazastreifen wiederholt als "Völkermord" bezeichnet, und Vertreter der Golfstaaten befĂŒrchten, dass die Bilder der Zerstörung eine neue Generation radikalisieren könnten.

Das sunnitische Königreich Saudi-Arabien und die schiitische Islamische Republik Iran standen jahrelang in feindseligen Beziehungen zueinander. Riad betrachtete die iranischen StellvertreterkrÀfte in LÀndern wie dem Libanon und dem Jemen als eine wichtige Quelle der InstabilitÀt.

Nach der aus saudischer Sicht zurĂŒckhaltenden Reaktion der USA auf die Angriffe auf die Energieinfrastruktur in Saudi-Arabien im Jahr 2019, fĂŒr die es Teheran verantwortlich machte, beschloss Riad, seine Strategie zu Ă€ndern. Im MĂ€rz 2023 nahm es die Beziehungen zu Iran wieder auf.

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Verurteilte soll in der Causa "Lauterbachs Hitlergruß" auf Druck der Staatsanwaltschaft mehr zahlen


Eine Frau aus Coburg in Bayern wurde vom Amtsgericht Schweinfurt zu einer Geldstrafe von 1.800 Euro verurteilt worden, da sie laut Wahrnehmung der Richter auf einer Plakat-Collage, bei einer Demonstration im MÀrz 2024, den vormaligen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit erhobenem rechtem Arm zeigte. Die zustÀndige Staatsanwaltschaft legt nach dem Schuldspruch umgehende Berufung ein und fordert nun in der Revision die zuvor anberaumte Strafhöhe von 3.500 Euro.

Das in den sozialen Medien vielfach geteilte Bild des ehemaligen Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) entstand auf einer v.erdi-Demonstration im Juni 2022. Lauterbach beschimpfte gezielt einen Teil der Demonstranten, seiner EinschĂ€tzung nach Ungeimpfte oder Impfgegner. Diese hĂ€tten kein Recht auf Protest und ihre Arbeit in der Coronakrise habe keinen nĂŒtzlichen Beitrag geleistet (RT DE berichtete).

SpÀtabendliches Meeting mit @a_nnaschneider und @aufmerken ob dieser Aussage von Bundesminister (!) @Karl_Lauterbach. Werden uns der Angelegenheit @welt morgen annehmen. pic.twitter.com/EEtdiWxTOY
— Tim Röhn (@Tim_Roehn) June 22, 2022

Zwei Jahre spĂ€ter verwendet eine 45-jĂ€hrige Bayerin einen Screenshot aus der Lauterbach-Rede fĂŒr ein Plakatmotiv auf einer Demonstration. Das Plakat wird dokumentiert, es kommt zur Anklage und der folgenden Gerichtsverhandlung vor dem Amtsgericht Schweinfurt. Das Online-Portal Apollo News berichtete von dem ersten Prozess. Zu den HintergrĂŒnden und der Verurteilung heißt es am 28. April dieses Jahres:

"Das Amtsgericht Schweinfurt hat einen Strafbefehl gegen eine Frau aus Coburg erlassen, weil sie ein Bild von Karl Lauterbach mit erhobenem rechten Arm in der Öffentlichkeit ausgestellt hatte. Die Staatsanwaltschaft vermutete dahinter den Versuch, einen Hitlergruß darzustellen, und beantragte einen Strafbefehl wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen nach Paragraf 86a des Strafgesetzbuches."

Das Amtsgericht erließ einen Strafbefehl "ĂŒber 3.500 Euro in 70 TagessĂ€tzen", den die Beschuldigte jedoch ablehnte. Es folgte die Hauptverhandlung am 12. Mai. Die Frau beteuerte vor Gericht, mit dem Plakatbild "keineswegs einen Hitlergruß verbreiten zu wollen". Die Frau hatte es demnach in einen Kontext mit Berichten ĂŒber eine "Querdenken-Kundgebung" gestellt, bei der ein Redner in erster Instanz ebenfalls einen mutmaßlichen Hitlergruß gezeigt haben soll. Ihr Verteidigungsargumentation, es handele sich lediglich um eine normale Armbewegung und um eine medienkritische GegenĂŒberstellung, fand final beim Richter jedoch kein VerstĂ€ndnis.

Am 30. Juni berichtet Apollo News dann darĂŒber, dass die BĂŒrgerin final "zu einer Geldstrafe von 45 TagessĂ€tzen zu je 40 Euro verurteilt" wurde, also zu einer Gesamthöhe von 1.800 Euro. Zu dieser Verhandlung heißt es:

"Zwar habe der Richter ihr zugutegehalten, dass sie mit den Menschen ins GesprĂ€ch kommen wolle. Sie habe aber nicht das GefĂŒhl gehabt, dass der Richter ihren AusfĂŒhrungen Glauben geschenkt habe. Dabei hatte die Frau bereits nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ihr Anliegen erklĂ€rt – das die Ermittlungsbehörde jedoch vollkommen ignoriert hatte."

Das beanstandete Plakatmotiv:


Quelle: Webseite Dialog fĂŒr ZukunftScrrenshot: ApolloNews
Das linke Bildmotiv auf dem Plakat bezieht sich auf die Verurteilung zweier Redner, ebenfalls auf einer "Querdenken-Veranstaltung". Zu diesem Fall berichtete der MDR im September 2023:

"Bei einer Demonstration der sogenannten Querdenker in Dresden sollen im Oktober 2020 ein Polizist aus Niedersachsen und ein Berufssoldat aus Nordrhein-Westfalen den Hitlergruß gezeigt haben. Der 58 Jahre alte Berufssoldat stimmte zu, eine Geldauflage von 800 Euro zu zahlen. UrsprĂŒnglich war er Ende 2021 vom Amtsgericht Dresden zu einer Geldstrafe von 5.000 Euro verurteilt worden und in Widerspruch gegangen. Die Schuld wiege nicht so schwer, dass es einer strafrechtlichen Verurteilung bedĂŒrfe, sagte der Vorsitzende Richter."

Ob sie selbst gleich dran dachten, dass es komisch aussieht mit den Gesten? 😉#dd3110 pic.twitter.com/mtBAb6g1Kv
— Catman - @catman2024.bsky.social 📯 đŸȘ îš€ (@katzenklo_DE) October 31, 2020

Das Gericht argumentierte im Prozess gegen die Bayerin:

"Das vorliegende Standbild wird in verleumderischer Weise benutzt, um dem Bundesminister eine rechtsextreme Gesinnung anzudichten."

Die Beschuldigte habe willentlich bezweckt, "dass das genannte Plakat durch die Teilnehmer der genannten Versammlung mit mehreren Hundert Teilnehmern sowie durch Passanten wahrgenommen werden konnte und nach Ihrem Willen auch wahrgenommen wurde", so die weitere BegrĂŒndung im Urteil.

Am 4. Juli heißt es in einem weiteren Apollo-News-Artikel:

"Die Staatsanwaltschaft hat Berufung gegen die Verurteilung einer Frau, die mit einem Lauterbach-Bild einen Hitlergruß verbreitet haben soll, eingelegt. Die Strafhöhe von 1.800 Euro sei 'zu gering', so die Behörde, die zuvor 3.500 Euro gefordert hatte."

Die Behörde habe umgehend Berufung eingelegt, da ihrer Wahrnehmung nach "die Entscheidung des Amtsgerichts nicht der 'Persönlichkeit der Angeklagten' gerecht werden wĂŒrde", so die BegrĂŒndung in dem Antrag auf eine erneute Strafbemessung. Auf Anfrage von Apollo News bestĂ€tigte demnach die Staatsanwaltschaft, "die Berufung erfolge, da nach Ansicht des Sachbearbeiters die Strafhöhe zu gering ist".

Der Fall wird somit in die benötigte zweite Instanz vor dem Landgericht Schweinfurt gehen. Der Termin ist noch nicht bekannt.

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Von der Leyen: Einfrieren der US-Hilfe fĂŒr Kiew ist ein Signal an Europa


Das Einfrieren der MilitĂ€rhilfe Washingtons fĂŒr Kiew sei ein klares Signal an Europa, seine eigene UnterstĂŒtzung fĂŒr die Ukraine zu verstĂ€rken, erklĂ€rte die Leiterin der EuropĂ€ischen Kommission, Ursula von der Leyen, auf einer Pressekonferenz. Auf die Frage von Journalisten sagte sie:

"Das ist ein klares Signal ‒ wir mĂŒssen unsere eigene UnterstĂŒtzung verstĂ€rken. Der Ausbau der europĂ€ischen VerteidigungskapazitĂ€ten ist nicht nur auf EU-Ebene, sondern auch auf gesamteuropĂ€ischer Ebene notwendig."


Zuvor am 1. Juli hatten Politico und NBC News berichtet, dass die USA einige Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesetzt hĂ€tten, darunter Raketen fĂŒr Patriot-Luftabwehrsysteme. SpĂ€ter schrieb The Economist unter Berufung auf ukrainische Beamte, die USA hĂ€tten nicht nur einzelne Waffenkategorien eingestellt, sondern die gesamte MilitĂ€rhilfe fĂŒr die Ukraine. Wie Politico berichtete, hat das Pentagon das US-Außenministerium und die Kongressabgeordneten nicht ĂŒber die Entscheidung zum Einfrieren der Waffenlieferungen an Kiew informiert.

CBS schrieb unter Berufung auf einen Beamten des Weißen Hauses, die USA hĂ€tten nicht nur die Lieferungen an die Ukraine eingefroren, sondern auch einigen anderen LĂ€ndern den Vorrang bei der Lieferung von Waffen und Munition entzogen. Die Quelle gab jedoch nicht an, um welche Staaten es sich handelte.

Moskau verurteilt jegliche UnterstĂŒtzung fĂŒr die Ukraine. Russland ist der Ansicht, dass die westliche Hilfe den Konflikt nur verlĂ€ngere.

Mehr zum Thema ‒ NATO-Chef hat "volles VerstĂ€ndnis" fĂŒr US-Waffenstopp fĂŒr die Ukraine

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Abraham-Abkommen: Israel und Islamisten in Syrien fĂŒhren unter Vermittlung der USA GesprĂ€che


Syrien und Israel fĂŒhren laut Thomas J. Barrack Jr., einem der wichtigsten Gesandten von PrĂ€sident Trump im Nahen Osten, unter Vermittlung der Vereinigten Staaten "bedeutungsvolle" GesprĂ€che, die darauf abzielen, die Ruhe entlang ihrer Grenze wiederherzustellen.

Barrack, US-Botschafter in der TĂŒrkei und Sonderbeauftragter fĂŒr Syrien, sagte in einem Interview mit der New York Times, die US-Regierung wolle, dass Syrien dem Abraham-Abkommen beitrete, mit dem wĂ€hrend Trumps erster Amtszeit diplomatische Beziehungen zwischen Israel und vier arabischen Staaten aufgenommen worden waren. Der Diplomat warnte jedoch, dass dies einige Zeit dauern könnte, da Syriens Machthaber Ahmed al-Scharaa im eigenen Land auf Widerstand stoßen könnte.

Diese Woche unterzeichnete Trump eine Verordnung, die darauf abzielt, die jahrzehntelangen US-Sanktionen gegen Syrien zu beenden. Barack sagte, dass die Regierung anstelle strenger Forderungen Ziele fĂŒr die syrische Regierung festgelegt habe, auf die diese hinarbeiten solle, wĂ€hrend Washington ihre Fortschritte ĂŒberwache.

Zu diesen Zielen gehören eine friedliche Einigung mit Israel, die Integration der von den USA unterstĂŒtzten kurdisch gefĂŒhrten Miliz, die den Nordosten Syriens kontrolliert, sowie die AufklĂ€rung des Schicksals von Amerikanern, die wĂ€hrend des Krieges verschwunden sind.

Mit seiner Executive Order skizzierte Trump eine umfassende Kehrtwende in der US-Politik gegenĂŒber Syrien aus dem Jahr 1979. Die US-Regierung soll aktuell die Einstufung Syriens als staatlicher UnterstĂŒtzer von Terrorismus neu bewerten, ebenso wie die des islamistischen Machthabers des Landes, Ahmed al-Scharaa, als Terrorist.

Die Beziehungen der neuen syrischen Regierung zu Israel, dessen MilitĂ€r in den SĂŒden Syriens vorgedrungen ist und dort hĂ€ufig Operationen durchfĂŒhrt, sind angespannt. Die GesprĂ€che zielen darauf ab, den Konflikt entlang der Grenze zu beruhigen und gleichzeitig die Grundlage fĂŒr bessere Beziehungen zu schaffen.

Inzwischen hat der syrische Machthaber Al-Scharaa indirekte GesprÀche mit Israel bestÀtigt. Seiner Aussage nach dienten diese dem Ziel, die Spannungen abzubauen. Die indirekten Kontakte sollen sich auf Sicherheits- und Geheimdienstangelegenheiten sowie auf die Vertrauensbildung zwischen den beiden Staaten ohne offizielle Beziehungen konzentriert haben.

Wie Axios enthĂŒllte, kommuniziert Israel mit Syrien ĂŒber mindestens vier verschiedene KanĂ€le: ĂŒber Netanjahus nationalen Sicherheitsberater Zachi Ha-Negbi, den Mossad-Direktor David Barnea, Außenminister Gideon Saar fĂŒr den politischen und strategischen Dialog sowie die israelischen VerteidigungsstreitkrĂ€fte fĂŒr die alltĂ€gliche militĂ€rische Koordination. WĂ€hrend des Iran-Israel-Konflikts soll Syrien seinen Luftraum freigehalten haben, um es den Israelis zu ermöglichen, Angriffe auf Iran zu fliegen. Dies ist wegen der Reichweite und Betankung der Flugzeuge und Kampfjets von großer Bedeutung.

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Trump-Triumph fĂŒr sein "Big Beautiful Bill' – US-Kongress verabschiedet neues Steuergesetz


Das US-ReprĂ€sentantenhaus hat am Donnerstag das von Donald Trump forcierte umfassende Steuer- und Ausgabengesetz verabschiedet. Dem US-PrĂ€sidenten gelang damit der erste große legislative Erfolg seiner zweiten Amtszeit, dies nach Wochen kontroverser öffentlicher Diskussionen rund um sein selbst tituliertes "Big Beautiful Bill. In der Versammlung im US-Kongress wurde parallel ein weiteres, weitreichendes Gesetz abgesegnet, das voraussichtlich die Durchsetzung der Einwanderungsgesetze verschĂ€rfen wird.

Das KernstĂŒck des Gesetzentwurfs ist eine dauerhafte VerlĂ€ngerung der Steuersenkungen, die 2017 wĂ€hrend Trumps erster Amtszeit eingefĂŒhrt worden waren, sowie die Schaffung neuer, vorĂŒbergehender Ausnahmeregelungen, die wesentlicher Bestandteil von Trumps Wahlkampfversprechen enthalten. US-Medien, wie die Washington Post, fassen zu den Auswirkungen zusammen (Bezahlschranke):

"Die Regierung wird durch diese Bestimmungen Einnahmen in Billionenhöhe verlieren. Um die damit entstehenden Kosten auszugleichen, haben die Republikaner eine Reihe von KĂŒrzungen bei Medicaid [dem US-GesundheitsfĂŒrsorgeprogramm fĂŒr Geringverdiener] und dem Supplemental Nutrition Assistance Program (Snap) beschlossen."

Das Snap ist ein Lebensmittelhilfe-Programm fĂŒr BedĂŒrftige in den USA. Nach Angaben der CBO, einer Behörde des US-Kongresses, werden damit nun KĂŒrzungen in Höhe von 930 Milliarden Dollar ĂŒber ein Jahrzehnt bei Medicaid, Medicare und dem Affordable Care Act eingeleitet, obwohl Trump im Wahlkampf versprochen hatte, die Programme als PrĂ€sident zu schĂŒtzen. Das ĂŒberparteiliche Congress Budget Office (CBO) erklĂ€rte am Tag der Entscheidung, dass das Steuergesetz "die Schulden des Landes bis 2034 um 3,3 Milliarden Dollar erhöhen wird", so US-Medien.

Das von den Republikanern gefĂŒhrte ReprĂ€sentantenhaus hat das 887 Seiten starke Gesetz mit 218:214 Stimmen knapp vor Ablauf der Frist am 4. Juli verabschiedet. Die Abstimmung erfolgte nach 24 Stunden angespannter interner Verhandlungen bei den verantwortlichen Republikanern sowie auf Druck der FĂŒhrung des ReprĂ€sentantenhauses und des Weißen Hauses, damit seitens des US-PrĂ€sidenten Trump. Nur zwei Republikaner aus Kentucky und aus Pennsylvania stimmten final gegen das Gesetz.

Das Gesetzespaket wird nun dem US-PrĂ€sidenten vorgelegt, der es – publicitytrĂ€chtig – voraussichtlich am US-UnabhĂ€ngigkeitstag, am heutigen 4. Juli, unterzeichnen wird. Der Gesetzentwurf ist der bedeutendste politische Erfolg der Republikaner seit der Wiedererlangung der vollen Kontrolle ĂŒber den Kongress und das Weiße Haus im Januar. Der vormalige Regierungsberater und DOGE-Leiter Elon Musk hat sich bis dato noch nicht auf X zu dem Ergebnis geĂ€ußert. Der Tech-MilliardĂ€r hatte Ende Juni angekĂŒndigt, im Falle einer Umsetzung umgehend eine eigene Partei grĂŒnden zu wollen.

Der US-PrÀsident erklÀrte laut CNN vor seinem Abflug aus Washington nach Iowa vor Journalisten, dass es "sehr einfach" und "nicht schwer" gewesen sei, die letzten Skeptiker seines Gesetzentwurfs in den eigenen Reihen zu einem Ja zu bewegen. Die Demokraten, als politischer Gegner, stimmten geschlossen gegen das Gesetz.

Trump bezeichnete seinen politischen Erfolg auf einer Großveranstaltung in Iowa als "phĂ€nomenalen Sieg" fĂŒr die USA und pries in seiner Rede die Steuersenkungen und die Finanzierung der Grenzsicherheit an:

"Es könnte kein besseres Geburtstagsgeschenk fĂŒr Amerika geben als den phĂ€nomenalen Sieg, den wir vor wenigen Stunden errungen haben, als der Kongress das 'One Big Beautiful Bill' verabschiedete, um Amerika wieder groß zu machen."

VICTORY: The One Big Beautiful Bill Passes U.S. Congress, Heads to President Trump’s Desk đŸ‡ș🇾🎉 pic.twitter.com/d1nbOlL21G
— The White House (@WhiteHouse) July 3, 2025

Die Verabschiedung des Gesetzentwurfs erfolgte nach einem nĂ€chtlichen Patt, das durch Verweigerer in den Reihen der Republikaner ausgelöst wurde, die zunĂ€chst eine Verfahrensabstimmung am Mittwoch blockiert hatten. ParlamentsprĂ€sident Mike Johnson sowie der US-PrĂ€sident bemĂŒhten sich dann offensiv agierend, die abweichenden Republikaner zu ĂŒberzeugen. Trump rief laut Medienberichten bis in die frĂŒhen Morgenstunden des Donnerstags persönlich bei Parteimitgliedern an. Auch VizeprĂ€sident J. D. Vance war maßgeblich an der Gesetzesinitiative beteiligt.

Die Republikaner im Kongress haben es geschafft, PrĂ€sident Trumps Agenda "durchzusetzen", so Johnson in einer gemeinsamen ErklĂ€rung mit den FĂŒhrern der Republikaner im ReprĂ€sentantenhaus.

Das Gesetzespaket enthĂ€lt auch Hunderte von Milliarden an neuen Ausgaben, um die Finanzierung des MilitĂ€rs auszuweiten und Trumps geplante Massenabschiebungen zu unterstĂŒtzen.

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de.rt.com/nordamerika/249779-t


Umweg ĂŒber Europa: So will Kiew an US-Waffen kommen


Die ukrainische FĂŒhrung hat eine neue Taktik entwickelt, um trotz der gestoppten US-MilitĂ€rhilfen weiterhin an Waffen zu gelangen. Laut einem Bericht des US-Magazins Politico plant Kiew, Washington offiziell um die Erlaubnis zu bitten, dass europĂ€ische LĂ€nder amerikanisches KriegsgerĂ€t kaufen und an die Ukraine weiterreichen dĂŒrfen.

Wie Politico unter Bezugnahme auf informierte Kreise berichtet, ist dieser Plan eine direkte Reaktion auf die Entscheidung der Trump-Regierung, bereits zugesagte Waffenlieferungen an Kiew auszusetzen. Ukrainische Offizielle setzen nun darauf, dass europĂ€ische Staaten als ZwischenhĂ€ndler einspringen und aus ihren Verteidigungsetats US-Waffen erwerben, um sie anschließend an die ukrainischen StreitkrĂ€fte weiterzugeben.

Mehrere europĂ€ische LĂ€nder prĂŒfen demnach bereits entsprechende Optionen. Laut Politico könnten diese Ausgaben kĂŒnftig auch auf das NATO-Ziel angerechnet werden, die Verteidigungsausgaben auf fĂŒnf Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Konkrete Absprachen darĂŒber gibt es bislang jedoch nicht.

Ein zentrales Hindernis bleibt die sogenannte Reexport-Regel: Die US-Regierung muss der Weitergabe amerikanischer RĂŒstungsgĂŒter durch Drittstaaten ausdrĂŒcklich zustimmen. Ob Washington zu einer solchen Genehmigung bereit ist, ist derzeit offen. Ein Insider erklĂ€rte gegenĂŒber Politico, dass sich die laufenden GesprĂ€che genau um diese Exportlizenzen drehen.

Die Verhandlungen finden in einer heiklen Phase statt. Am 2. Juni berichteten US-Medien, Verteidigungsminister Pete Hegseth habe auf Anweisung von PrĂ€sident Trump die Auslieferung eines Waffenpakets an die Ukraine gestoppt. Grund dafĂŒr sei die Sorge um die eigenen BestĂ€nde der US-StreitkrĂ€fte.

Zuvor hatte die New York Times gemeldet, dass die USA verschiedene Waffensysteme vorerst nicht mehr an die Ukraine liefern wollen – darunter Abfangraketen fĂŒr Patriot-Systeme, GMLRS-PrĂ€zisionsmunition, Hellfire-Raketen sowie tragbare Stinger-Flugabwehrsysteme. In Reaktion darauf bestellte das ukrainische Außenministerium den stellvertretenden US-Botschaftsleiter John Ginkel ein, um die Lage zu erörtern.

Auch innerhalb der Ukraine wĂ€chst der Unmut ĂŒber die Haltung Washingtons. Roman Kostenko, der SekretĂ€r des Ausschusses fĂŒr nationale Sicherheit, Verteidigung und AufklĂ€rung der Werchowna Rada, warf der US-Regierung im Zusammenhang mit einem Rohstoffabkommen sogar einen "Angriff" auf die Ukraine vor. In einem Interview erklĂ€rte er:

"Wir haben dieses Dokument unterzeichnet, dachten, wir gewinnen dadurch militĂ€rische UnterstĂŒtzung – doch am Ende wurden die Waffenlieferungen reduziert."

Nach seinen Worten sei dies ein wirtschaftlicher Schlag gegen sein Land – die BodenschĂ€tze seien "genommen" worden, ohne dass die versprochene Gegenleistung erbracht worden sei.

Kostenko forderte, aus dieser Entwicklung Lehren zu ziehen. Die Ukraine sollte kĂŒnftig enger mit Europa zusammenarbeiten und global nach Finanzierungsquellen fĂŒr neue WaffenkĂ€ufe suchen. Gleichzeitig rĂ€umte er ein, dass bestimmte Waffensysteme weiterhin nur von den USA geliefert werden könnten.

Vor diesem Hintergrund intensiviert Kiew seine Zusammenarbeit mit der europĂ€ischen RĂŒstungsindustrie. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow traf sich jĂŒngst in Kiew mit Vertretern von ĂŒber 20 deutschen RĂŒstungsunternehmen. Dabei warb er um UnterstĂŒtzung vor allem in den Bereichen Luftabwehr, gepanzerte Fahrzeuge, Drohnen, elektronische KriegfĂŒhrung, Kommunikationsmittel und Software.

Aus Moskau kam scharfe Kritik an den westlichen AktivitĂ€ten. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, kommentierte die VorgĂ€nge mit den Worten, der Westen habe keinerlei Kontrolle darĂŒber, welche Waffen der Kiewer FĂŒhrung letztlich zur VerfĂŒgung gestellt wĂŒrden:

"Es gibt keine vertraglichen Verpflichtungen – das ist eine rein politische Initiative im Rahmen des hybriden Kriegs gegen Russland. Dem Westen ist es egal, wohin das alles fĂŒhrt."

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de.rt.com/international/249690


EU-Onlinezensurgesetz in Kraft: US-Lobbyist fordert von Trump entschiedene Gegenmaßnahmen


US-PrĂ€sident Donald Trump mĂŒsse dringend Gegenmaßnahmen gegen die EU ergreifen, um das neue EU-Zensurgesetz zu kippen, das Online-Plattformen und Suchmaschinen dazu verpflichtet, Inhalte einzuschrĂ€nken, die von BrĂŒssel als "Fake News" eingestuft werden. Das forderte der ehemalige Beamte des US-Außenministeriums und Antizensurlobbyist Mike Benz am Donnerstag.

Der ehemals freiwillige "Verhaltenskodex 2022 zur BekĂ€mpfung von Desinformation", der Anfang des Jahres von BrĂŒssel in den Digital Services Act (DSA) (amtliche Bezeichnung: "Verordnung (EU) 2022/2065 des EuropĂ€ischen Parlaments und des Rates vom 19 Oktober 2022 ĂŒber einen Binnenmarkt fĂŒr digitale Dienste") integriert wurde, ist seit dem 1. Juli verbindlich. Große Online-Plattformen und Suchmaschinen, die grĂ¶ĂŸtenteils im Besitz von US-Technologieunternehmen sind, sind nunmehr verpflichtet, die EU-Inhaltsregeln einzuhalten, andernfalls drohen Strafen.

Benz, der wĂ€hrend Trumps erster Amtszeit im US-Außenministerium im Bereich Cybersicherheit und Internetpolitik tĂ€tig war und nun die Lobbyorganisation fĂŒr Freiheit im Internet "Foundation For Freedom Online" leitet, warnte am Mittwoch auf der Plattform X, dass Unternehmen wie YouTube, X, Facebook und Google nun "mit hohen EU-Strafen belegt" wĂŒrden. Der "Verhaltenskodex zur BekĂ€mpfung von Desinformation", den Benz ein "globales Zensurgesetz" nennt, sei lange Zeit die "Geheimwaffe" BrĂŒssels gewesen, werde nun aber "voll entfesselt". Trump mĂŒsse "dringend und mit höchster PrioritĂ€t handeln und massive diplomatische, handelspolitische, hilfs- und sicherheitspolitische Maßnahmen ergreifen, jedes Mittel der harten Diplomatie – bis hin zu unserer NATO-Mitgliedschaft –, um dieses Gesetz zu Fall zu bringen", betonte er.

Wörtlich schrieb Benz in einer Nachricht auf X:

"Die EINZIGE Möglichkeit, dies zu stoppen, besteht darin, dass das Weiße Haus unter Trump DRINGEND und MIT OBERSTER PRIORITÄT HANDELT und MASSIVE diplomatische, Handels-, Hilfs- und SicherheitskrĂ€fte einsetzt, jedes Mittel der harten Diplomatie – bis hin zu unserer Teilnahme an der NATO –, um DIESES GESETZ VERDAMMT NOCH MAL ZU SCHLAGEN."

The ONLY way to stop it is for the Trump White House to ACT URGENTLY, TOP PRIORITY, to apply MASSIVE diplomatic, trade, aid & security muscle, every tool in the hardball diplomacy toolkit - up to and including our participation in NATO - to KNOCK THIS LAW THE F OUT.
— Mike Benz (@MikeBenzCyber) July 2, 2025

Der "Desinformationskodex" trat in Kraft, wĂ€hrend zwischen Washington und BrĂŒssel Verhandlungen ĂŒber kĂŒnftige Handelsbeziehungen noch laufen. Trump drohte damit, Zölle von 50 Prozent auf alle Importe aus der EU zu erheben, falls bis zur Frist am 9. Juli keine Einigung erzielt werde. Die Kommissarin fĂŒr Technologie in der EuropĂ€ischen Kommission Henna Virkkunen sagte am Montag, dass Inhaltsmoderation und digitaler Wettbewerb "von unserer Seite aus nicht Teil der Handelsverhandlungen" seien, da sie "auf unseren europĂ€ischen Werten basieren".

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EuropĂ€ische Eliten im Delirium der Kriegsgeilheit – Doktor Russland hĂ€lt Beruhigungsmittel parat


Von Jelena Karajewa

Das paneuropĂ€ische Bestattungsinstitut, im Alltag auch als EU bekannt, hat beschlossen, Russland "zu Grabe zu tragen". Die GrĂŒnde fĂŒr dieses Akutwerden der zugrundeliegenden und, zweifellos, sehr tiefen psychischen Störung werden wir allerdings etwas spĂ€ter ergrĂŒnden. Doch zum Warmwerden zunĂ€chst Wladimir Putins Reaktion darauf, der nichts hinzuzufĂŒgen oder wegzunehmen ist:

"Uns wollen sie zu Grabe tragen – dabei sind es sie selber, die bald krepieren werden."


Außerdem wird ein solches Leben in imaginĂ€ren UmstĂ€nden auch als Persönlichkeitsstörung bezeichnet. Ein solches Leben ist meist mit dem Akutwerden von Neurosen verbunden, und die IntensitĂ€t der Psychose selbst mit dem Wechsel der Jahreszeiten: Im Herbst und FrĂŒhling liegt wohl etwas in der Luft, das Leute, die schwach im Kopf und auf der Brust sind, zum zwanghaften Halluzinieren verleitet – und dies, wohlgemerkt, in Wort und Tat. Und heute sehen wir alle eben, dass sich die europĂ€ischen Politiker mitten in einer Sommer-Exazerbation befinden und – sĂ€mtlichst und organisiert – in die aktive Phase des Napoleon-Syndroms eingetreten sind. Es scheint ihnen, als wĂŒrde der "russki Medwed" ihren Garten Eden Europa angreifen, als wĂŒrde er, dieser kollektive russische BĂ€r, sie zwingen, Russisch zu lernen, und die "aggressive russische Soldateska" stehe ihnen unmittelbar ins Haus und rassle vor ihrer Nase (oder vielleicht schon auf ihrer Nase? Wer weiß, wie weit ihr Delirium fortgeschritten ist) mit dem SĂ€bel.

"Europa ist in Gefahr!", rufen verschiedene Damen und Herren, aber auch die "Ladies und Hamiltons" (also die mit richtig viel Geld).

Ja, eben jene "Ladies und Hamiltons", die sich vor drei Jahren von den höchsten TribĂŒnen aus abmĂŒhten, die "Progressiven" der ganzen Welt davon zu ĂŒberzeugen, Russlands MilitĂ€rmaschinerie existiere nicht, das Gefechtsfeld-Lenkflugkörpersystem "Iskander-M" sei nichts weiter als eine Grafik aus einem Video-Ballerspiel und die Russlands StreitkrĂ€ften zur VerfĂŒgung stehende MilitĂ€rausrĂŒstung benötige "Halbleiter, die Russland nicht hat" – und deshalb "reißen die Russen Computerchips aus Waschmaschinen und GeschirrspĂŒlern, um sie in den Iskander-M einzubauen."

Die "Progressiven" hörten aufmerksam zu und nickten zustimmend. Und applaudierten. Jedoch

Nicht lange spielte das Orchester,

Der Trottel tanzte auch nicht lang':


Schnell stellte sich heraus, dass mit Russlands MilitĂ€rmaschinerie alles mehr als in Ordnung ist. Auch stellte sich heraus, dass es gerade die MilitĂ€rmaschinerie Europas ist, die NATO-Maschinerie, welche an beiden Beinen höllisch hinkt. Genauer gesagt: Es gibt sie eigentlich gar nicht so richtig. Wohl gibt es rostige Schiffe, die man aus Gedankenlosigkeit oder blinder Hingabe immer noch "SeestreitkrĂ€fte" nennt; es gibt auch gewisse, aber ebenfalls wiederum sehr zweifelhafte InfanterieverbĂ€nde. Und irgendwo treiben sich auch irgendwelche nuklearen Möchtegern-Triaden herum: Frankreich trĂ€umt davon, seine Nukes praktisch jedem erstbesten EuropĂ€er aufzudrĂ€ngen, Großbritannien unterzieht seine eigenen einer hastigen Revision – und die Inspektoren verkĂŒnden nur schlechte Nachrichten.

Nachdem sie sich nun also derart grĂŒndlich eingestuhlt hatten, beschlossen die Nordatlantisten unter den Westlern die WiederaufrĂŒstung – und nicht zu vergessen natĂŒrlich, sich an der Militarisierung nicht nur dumm, sondern auch dĂ€mlich zu verdienen und sich gleichzeitig bei Daddy Yankee einzuschleimen.

Denn beschlossen wurde auch, die NATO-Verteidigungsausgaben auf fĂŒnf Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Einzelne EinwĂ€nde – zum Beispiel aus Madrid – werden befehlsgemĂ€ĂŸ ignoriert.

Doch zwischen der Entscheidung und der Möglichkeit, sie tatsĂ€chlich umzusetzen, klafft in Europa eine große LĂŒcke. Selbst wenn die NATO die Bewohner des Gartens Eden Europa krankhaft aushungert, bis zu den Knochen auswringt und ihnen mit harten Maßnahmen den Glauben an den drohenden "russki Medwed" eindrischt, wird die wichtigste Frage unbeantwortet bleiben: Welche Energiequellen wollen sie nutzen, um all die neuen RĂŒstungsgĂŒter zu produzieren?

In Europa, das sich eigenhĂ€ndig in den aktuellen Mangel an Kohlenwasserstoffen gestĂŒrzt hat, hat sich der Preis fĂŒr importiertes Erdgas in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Da kann es angehen, dass auch Dutzende und Aberdutzende Milliarden Euro schlicht nicht ausreichen werden, um die anvisierten Mengen selbstfahrender GeschĂŒtze, Drohnen oder was auch immer in der anvisierten Zeit zu produzieren.

Das bedeutet aber, dass die Herstellung in die USA verlagert wird. Das kollektive Schwanzwedeln vor den Herren in Washington wird Europa dann sicherlich hoch angerechnet werden 
 mehr oder minder hoch, heißt das. Doch das bedeutet auch – und zwar mit Sicherheit –, dass der Geduldsfaden der Gesellschaft reißen wird, der nicht nur ihre Bankkonten geplĂŒndert, sondern die praktisch bis auf die UnterwĂ€sche abgeledert wird, um dieses endlose militaristische Bankett zu bezahlen.

Zur Erinnerung: Auf dieselbe Tour wurden die Bewohner des "blĂŒhenden Garten Europa" ja seinerzeit dazu ĂŒberredet, illegalen Immigranten zu helfen, deren Zustrom allerdings in den letzten zehn Jahren mitnichten abgenommen hat. Dem durchschnittlichen Otto NormalgĂ€rtner wird dies mit der Hölle auf den Straßen quittiert, mit RaubĂŒberfĂ€llen, Morden und andere Leckereien – kaum etwas gibt es, was ihm im Namen von "Fortschritt und Demokratie" nicht zugemutet wird. Daher steht heute der europĂ€ische BĂŒrger der These "die Russen greifen an" durchaus skeptisch gegenĂŒber. Und dieser kollektive DurchschnittsbĂŒrger wird rebellieren, sobald er auch nur etwas mehr unter Druck gesetzt wird – mit völlig unvorhersehbaren Folgen fĂŒr die Verwalter des "Garten Eden". Doch die Behörden in Europa durchleben wieder einmal ihre planmĂ€ĂŸige sommerliche Exazerbation, sodass das Fließband des UnsinnversprĂŒhens nicht stillsteht. So erklĂ€rte der französische Außenminister Jean-NoĂ«l Barrot in sozialen Netzwerken bereits allen Ernstes wie schon Barack Obama vor ihm, Europa habe Russland "wirtschaftlich besiegt", diesem sei nĂ€mlich "das Budget in StĂŒcke gerissen" worden.

Und so etwas sagt – Achtung – einer der höchsten Beamten eines Landes, das selber tagtĂ€glich am sprichwörtlichen Rande der ZahlungsunfĂ€higkeit steht: Frankreichs Staatsverschuldung hat 113 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ĂŒberschritten.

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Die Opposition, die nach der repressiven SĂ€uberung des politischen Feldes ĂŒbrigblieb, schrie sich daraufhin förmlich die Lunge aus dem Hals, nannte Barrot "unverbesserlich" und kommentierte:

"Die Sanktionen hÀtten Russland schon vor drei Jahren in die Knie zwingen sollen, aber das ist nicht geschehen."


Diese kurze Beschreibung des Deliriums europÀischer Politiker wÀre unvollstÀndig, ohne die Drohungen des deutschen Bundeskanzlers Merz gegen Russland und die endlose Hysterie am Mikrofon zu erwÀhnen, der sich das offizielle Warschau und die Regierungen der baltischen Anrainerstaaten ununterbrochen hingeben. Ein musterhaftes Krankheitsbild einer fortschreitenden politischen bipolaren Störung.

Da wird es höchste Zeit, an Napoleon (und auch an Hitler) zu erinnern. Der Name des Erstgenannten ist nicht nur mit der Niederlage seiner Grande ArmĂ©e in Russland verbunden, sondern auch mit seinem psychiatrischen Syndrom. Dessen Natur liegt in seinem aggressiven, kategorischen und arroganten Verhalten, das innere psychische Komplexe kompensieren soll. Der Kollateralschaden, den diese beiden komplexen Charaktere anrichteten, als sie ihre zerstörerische Kriege entfesselten, belief sich auf zig Millionen Menschen. Nur Russland konnte sie besiegen und somit ihrem fieberhaften Delirium ein Ende setzen. Und wenn das große Russland schon damals jedem etwas entgegenzusetzen hatte, der auf Kosten anderer seine Aggressionen ausleben wollte, so gibt es heute noch mehr Medikamente, die den unbĂ€ndigen Drang zum Toben bekĂ€mpfen: "Oreschnik", "Iskander-M", "Kinschal". Nennen Sie Ihre PrĂ€ferenzen, wie man so schön sagt – und Doktor Russland wird Ihnen ein entsprechendes Rezept ausstellen.

Lieferung frei Haus.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie bitte GeschichtssschulbĂŒcher und konsultieren Sie einen Historiker Ihres Vertrauens.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei "RIA Nowosti" am 30. Juni 2025.

Jelena Karajewa ist eine russische Journalistin und Kolumnistin bei "RIA Nowosti".

Mehr zum Thema - Medwedew: Russlands Raketen sind bestes Heilmittel gegen russophobe europÀische Politiker

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de.rt.com/meinung/249566-europ


Lieferungstopp: Die Ukraine hat die MilitÀrvorrÀte der USA verschossen


Von Andrei Restschikow

Das Pentagon hat die Lieferung bestimmter Arten von Flugabwehrraketen und anderer hochprĂ€ziser Munition an die Ukraine ausgesetzt. Wie die Zeitung Politico erfahren hat, wurde diese Entscheidung vor etwa einem Monat vom Leiter der politischen Abteilung des Pentagons, Elbridge Colby, nach einer ÜberprĂŒfung der militĂ€rischen MunitionsvorrĂ€te getroffen. Es stellte sich heraus, dass die US-Amerikaner nicht ĂŒber ausreichende eigene Arsenale verfĂŒgen.

Laut NBC News haben die USA die Lieferung von Patriot-Abfangraketen, Hellfire-, Stinger- und AIM-Raketen, 155-Millimeter-Splittergranaten fĂŒr Haubitzen, Granatwerfern und hochprĂ€zisen GMLRS-Raketen, die von HIMARS-Raketenartillerie eingesetzt werden, verschoben. Diese Waffen waren ursprĂŒnglich von der vorherigen US-Regierung unter Joe Biden der Ukraine zugesagt worden.

Nach Angaben von Quellen des Fernsehsenders werden die Lieferungen erst wieder aufgenommen, wenn die Bewertung der US-amerikanischen Waffen abgeschlossen ist. Sollte ein Mangel an Munition festgestellt werden, kann die Verzögerung weiter verlÀngert werden.

Laut der Zeitung The New York Times werden die Lieferungen von Munition und Raketen in den nĂ€chsten Monaten nicht wieder aufgenommen. Anna Kelly, die stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses, erklĂ€rte:

"Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Interessen Amerikas an erste Stelle zu setzen, nachdem das Verteidigungsministerium die militĂ€rische UnterstĂŒtzung und Hilfe unseres Landes fĂŒr andere LĂ€nder weltweit ĂŒberprĂŒft hat."

Am Mittwoch bestĂ€tigte der stĂ€ndige Vertreter der USA bei der NATO, Matthew Whitaker, offiziell die Aussetzung der Waffenlieferungen und begrĂŒndete dies mit dem Vorrang der Interessen seines Landes und der Notwendigkeit, die eigenen BestĂ€nde zu sichern. Der Diplomat sagte in einem Interview mit dem Fernsehsender Fox Business:

"Ich denke, das Wichtigste, was man verstehen muss, ist, wie die Politik von 'Amerika zuerst' aussieht. In erster Linie mĂŒssen wir uns um die BedĂŒrfnisse der Vereinigten Staaten kĂŒmmern. Das Pentagon tut dies seit jeher – es sorgt dafĂŒr, dass die USA ĂŒber die strategischen VerteidigungsfĂ€higkeiten verfĂŒgen, die fĂŒr die Projektion ihrer Macht erforderlich sind."

Der GeneralsekretĂ€r der NATO, Mark Rutte, zeigte sich verstĂ€ndnisvoll gegenĂŒber der Entscheidung Washingtons und erklĂ€rte in einem Interview mit Fox News, dass die USA "immer dafĂŒr sorgen mĂŒssen, dass ihre eigenen Interessen geschĂŒtzt werden". Dabei gab US-PrĂ€sident Donald Trump letzte Woche wĂ€hrend des NATO-Gipfels in Den Haag keine direkte Antwort auf die Frage, ob die USA die Ukraine weiterhin militĂ€risch unterstĂŒtzen werden.

Trump deutete auch an, dass die Lieferungen von Patriot-Raketenabwehrsystemen reduziert werden, da ein Teil davon an Israel geliefert wurde, obgleich er betonte, dass er Kiew gerne helfen wĂŒrde. Nach einem Treffen mit Wladimir Selenskij am Rande des NATO-Gipfels rĂ€umte der US-PrĂ€sident ein, dass die Ukraine "Raketenabwehrsysteme haben möchte (
) und wir werden sehen, ob wir einige davon zur VerfĂŒgung stellen können".

Laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sind leere Waffenlager und ein Mangel an notwendigen Waffen in den westlichen LĂ€ndern der Grund fĂŒr den RĂŒckgang der westlichen Lieferungen. Er betonte:

"Aber je weniger Waffen an die Ukraine geliefert werden, desto nĂ€her rĂŒckt das Ende der Sonderoperation."

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte ihrerseits, dass der Westen keine angemessene Kontrolle ĂŒber die Waffenlieferungen an das Regime in Kiew ausĂŒbe. Ihren Worten zufolge gebe es keine vertraglichen Verpflichtungen in diesem Bereich, und solche Maßnahmen wĂŒrden ausschließlich als Teil eines hybriden Krieges gegen Russland durchgefĂŒhrt.

Meldungen ĂŒber die Aussetzung der Waffenlieferungen lösten in der Ukraine heftige Reaktionen aus. Das ukrainische Außenministerium bestellte daraufhin den amtierenden US-Botschafter John Hinkle zu sich, um das Problem zu besprechen. "Das Hauptthema des GesprĂ€chs mit dem US-amerikanischen Diplomaten war die MilitĂ€rhilfe der USA und die Zusammenarbeit beider LĂ€nder im Verteidigungsbereich", heißt es in einer ErklĂ€rung der ukrainischen Außenbehörde. Das ukrainische Verteidigungsministerium richtete seinerseits eine entsprechende Anfrage an das Pentagon.

Nach Ansicht des MilitĂ€rexperten Alexei Anpilogow sei die Aussetzung der Lieferungen auf einen tatsĂ€chlichen Mangel an Waffen infolge der akuten Phase des Konflikts zwischen Israel und dem Iran zurĂŒckzufĂŒhren. Insbesondere, weil Washington dem jĂŒdischen Staat Munition fĂŒr die LuftverteidigungskrĂ€fte und die Luftwaffe lieferte.

Der Experte erinnert jedoch daran, dass die US-amerikanische Seite bereits im Mai gezwungen war, von ihren europĂ€ischen VerbĂŒndeten Patriot-Luftabwehrraketen fĂŒr die Ukraine zu kaufen. Im Arsenal der USA gab es keine freien Waffensysteme, allerdings waren die Mittel fĂŒr solche Ausgaben bereits von Biden bewilligt worden. Anpilogow betont:

"Außerdem hĂ€lt die Trump-Regierung an ihrem Ziel fest, sich auf einen großen Krieg mit China vorzubereiten. All dies hat die Entscheidung des Pentagons beeinflusst, alle Lieferungen an Kiew auszusetzen."

Die USA wĂŒrden die Ukraine als einen "sekundĂ€ren Kriegsschauplatz" betrachten.

Seinen Worten zufolge werde die Versorgung der Ukraine fĂŒr die US-Amerikaner aufgrund des schnellen Verbrauchs von Munition und der effektiven Maßnahmen der russischen Luft- und RaumfahrtstreitkrĂ€fte zu einer unlösbaren Aufgabe. Er erklĂ€rt:

"Die Erschöpfung der Arsenale hat nicht erst gestern einen kritischen Punkt erreicht. Dies ist ein Prozess, der seit 2022 andauert und systemischer Natur ist. Dabei geht es nicht nur um Probleme bei der Herstellung von Munition, sondern auch von vielen Verbrauchsmaterialien. Zum Beispiel um Liner – austauschbare Teile des Laufs einer Artilleriekanone."

Im Laufe des Ukraine-Konflikts hat sich auch der Gebrauch von Artillerie verĂ€ndert. FrĂŒher schoss eine Kanone hundert Granaten pro Jahr raus, heute sind das hundert Schuss pro Woche. Anpilogow sagt:

"Der Verschleiß der GeschĂŒtze ist enorm. Deshalb haben die ukrainischen StreitkrĂ€fte ein Problem mit den ihnen ĂŒbergebenen Artilleriesystemen – deren LĂ€ufe sind verschlissen, das heißt, sie haben ihre Kampfkraft verloren. Aufgrund der Materialverschlechterung und der Unmöglichkeit, sie zu ersetzen, sinken die Reichweite und die Schussgenauigkeit sehr stark."

Durch die Einstellung der Lieferungen verliert die Ukraine einen großen Teil ihrer leistungsstarken PrĂ€zisionswaffen. Laut der Prognose des Analysten werde die VerteidigungsfĂ€higkeit der ukrainischen Armee deutlich sinken, und auch ihre Luftabwehrsysteme wĂŒrden "stark geschwĂ€cht" sein. Die Ukraine habe bereits eingerĂ€umt, dass sie nicht in der Lage sei, einen Großteil der russischen Raketen und Drohnen abzufangen. Anpilogow betont:

"All dies wird sich auf die Kampfhandlungen auswirken und insbesondere den russischen StreitkrÀften die Arbeit im Hinterland der gegnerischen Seite erleichtern."

Der Experte ist der Ansicht, dass die EuropĂ€er die US-amerikanische Hilfe nicht schnell ersetzen können, insbesondere, weil sie "selbst ihre eigenen Arsenale auffĂŒllen mĂŒssen". Er argumentiert:

"Alle Versuche Europas, unter den neuen Bedingungen einen eigenen MilitĂ€r-Industrie-Komplex aufzubauen, sind bisher an der schwerfĂ€lligen BĂŒrokratie gescheitert. Die EU-LĂ€nder werden zwar weiterhin Waffen liefern, aber meiner Meinung nach nur nach dem Restprinzip."

Die Entscheidung Washingtons werde auch schwerwiegende politische Folgen haben, meint der Amerika-Experte Dmitri Drobnizki. In den USA gebe es Politiker, die fordern, der Ukraine weiterhin militÀrische Hilfe zu leisten. Drobnizki sagt:

"Ich glaube nicht, dass diese Entscheidung durch Meinungsverschiedenheiten innerhalb der US-Regierung motiviert ist, aber es ist kein Zufall, dass sie auf einer so niedrigen Ebene verkĂŒndet wurde.

Es handelt sich um eine absichtliche Herabstufung, da Trump sich kaum noch fĂŒr den Konflikt in der Ukraine interessiert."

Seinen Worten zufolge habe man sich in den USA schon seit langem auf eine Reduzierung der Lieferungen vorbereitet. Vor ĂŒber einem Monat habe US-Außenminister Marco Rubio bei Anhörungen im US-Kongress erklĂ€rt, dass im Laufe des Ukraine-Konflikts "der Verbrauch an PrĂ€zisions-, Raketen- und Artillerie-Munition die Möglichkeiten des gesamten vereinten Westens ĂŒbersteigt". Der Analyst hebt hervor:

"Einerseits ist sich die Trump-Regierung bewusst, dass sie nichts hinsichtlich des Ukraine-Konflikts unternehmen kann, andererseits gibt es reale UmstĂ€nde – die Erschöpfung der VorrĂ€te. Die Armeen des Westens waren stets stolz auf ihre Raketenwaffen. Ja, sie sind gut, aber es gibt nur wenige davon, und sie sind nicht fĂŒr so langwierige Konflikte ausgelegt.

DarĂŒber hinaus hatte Trump den Wunsch, sich von der Ukraine und der Euro-Atlantik-Region insgesamt zu lösen, aber er musste die UmstĂ€nde berĂŒcksichtigen und begann zu manövrieren, da er glaubte, dass er die Ukraine leicht zu einem dauerhaften Frieden ĂŒberreden könnte.

Allerdings ist nichts daraus geworden, da die europĂ€ische FĂŒhrung nicht beabsichtigt, den Krieg zu beenden. Und im Herbst, wenn der US-Haushalt verabschiedet wird, wird der US-Kongress höchstwahrscheinlich Druck auf Trump ausĂŒben. Die Demokraten und ein Großteil der Republikaner wollen die Ukraine weiterhin mit Waffen beliefern."

Dabei schließt Drobnizki nicht aus, dass es unter den Beamten der zweiten und dritten Rangstufe Leute gibt, die daran interessiert wĂ€ren, durch LieferbeschrĂ€nkungen Einfluss auf die Kiewer Regierung zu nehmen, insbesondere auf Selenskij und den Leiter des ukrainischen PrĂ€sidialamtes Andrei Jermak – "um die antirussische Ausrichtung dieses Regimes beizubehalten, es aber weniger offen nationalsozialistisch und antichristlich zu gestalten".

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 2. Juli 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

Andrei Restschikow ist Analyst bei der Zeitung Wsgljad.

Mehr zum Thema – 5-Prozent-Ziel der NATO: EU-LĂ€nder zwischen Schulden, Protest und kreativer BuchfĂŒhrung


de.rt.com/international/249713


FT: Trump und Selenskij wollen ĂŒber US-Waffenstopp sprechen


Wie die Financial Times berichtet, wollen der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij und sein US-amerikanischer Amtskollege Donald Trump am 4. Juli telefonisch ĂŒber den kĂŒrzlich verhĂ€ngten Stopp bestimmter US-Waffenlieferungen an die Ukraine sprechen.

Laut den Quellen der Zeitung könnte sich der Termin allerdings noch verschieben. Neben der aktuellen Entscheidung Washingtons will Selenskij auch mögliche kĂŒnftige WaffenverkĂ€ufe zur Sprache bringen.

Nach Angaben des ukrainischen Nachrichtenportals Suspilne hatten die Vorbereitungen fĂŒr das GesprĂ€ch bereits begonnen, bevor die US-Regierung die Lieferpause offiziell bestĂ€tigte. Die endgĂŒltige Terminvereinbarung hĂ€ngt laut Insidern noch von der Abstimmung der ZeitplĂ€ne beider Seiten ab.

Der plötzliche Stopp der Waffenlieferungen wurde nach US-Medienberichten durch einen internen ÜberprĂŒfungsprozess des Pentagons ausgelöst. Dabei stellte das US-Verteidigungsministerium fest, dass die LagerbestĂ€nde mehrerer Waffensysteme – insbesondere von Patriot-Flugabwehrraketen – zur Neige gehen. Um die eigene VerteidigungsfĂ€higkeit nicht zu gefĂ€hrden, wurde beschlossen, die Ausfuhren bestimmter Systeme vorĂŒbergehend auszusetzen.

Betroffen sind unter anderem Dutzende Patriot-Systeme, rund 250 prĂ€zisionsgelenkte Raketen fĂŒr die Mehrfachraketenwerfer HIMARS und M270, ĂŒber 100 Hellfire-Flugabwehrraketen sowie tragbare Luftabwehrsysteme der Typen Stinger und AIM. Ein Teil dieser Waffen war bereits in Europa eingetroffen und fĂŒr die Übergabe an die Ukraine vorgesehen.

Laut Reuters kam die Entscheidung fĂŒr die Regierung in Kiew völlig ĂŒberraschend. Als Reaktion bestellte das ukrainische Außenministerium am Mittwoch den amtierenden US-GeschĂ€ftstrĂ€ger John Ginkel ein. In dem GesprĂ€ch betonte die ukrainische Seite die strategische Bedeutung der fortgesetzten US-MilitĂ€rhilfe und warnte, dass die Unterbrechung die FĂ€higkeit zur Verteidigung gegen verstĂ€rkte russische Luftangriffe und Bodenoffensiven erheblich schwĂ€chen könne.

Am 3. Juli erklĂ€rte Pentagon-Sprecher Sean Parnell, dass die vorĂŒbergehende Aussetzung der militĂ€rischen UnterstĂŒtzung nicht nur die Ukraine, sondern auch andere US-Partner betreffe. Ziel sei es, im Rahmen einer internen Bestandsaufnahme sicherzustellen, dass die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten nicht gefĂ€hrdet werde.

Tammy Bruce, Sprecherin des US-Außenministeriums, versuchte unterdessen, die Wogen zu glĂ€tten. Zwar werde die MilitĂ€rhilfe fĂŒr die Ukraine nicht vollstĂ€ndig eingestellt – jedoch seien insbesondere Flugabwehrraketen und andere PrĂ€zisionswaffen von der vorlĂ€ufigen Aussetzung betroffen.

Im Kreml reagierte man positiv auf die Entwicklungen in Washington. Dort hieß es, die Entscheidung könne den Weg fĂŒr ein Ende der "militĂ€rischen Spezialoperation" ebnen.

Mehr zum Thema – Umweg ĂŒber Europa: So will Kiew an US-Waffen kommen


de.rt.com/international/249735


Russland erkennt Taliban-Regierung an


Russland hat das Islamische Emirat Afghanistan und damit die von den Taliban gefĂŒhrte Regierung des Landes offiziell anerkannt. Dies hat der Sondergesandte des russischen PrĂ€sidenten fĂŒr Afghanistan, Samir Kabulow, am Donnerstagabend gegenĂŒber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti bestĂ€tigt.

Am Vortag hatte Vize-Außenminister Andrei Rudenko Kopien der Beglaubigungsschreiben des neu ernannten Botschafters Afghanistans in Russland, Gul Hasan Hasan, entgegengenommen.

Das Außenministerium betonte, dass Russland Afghanistan weiterhin bei der StĂ€rkung der regionalen Sicherheit und der BekĂ€mpfung von Terrorismus und DrogenkriminalitĂ€t unterstĂŒtzen werde. Es wurde auch auf eine Vertiefung der Beziehungen in den Bereichen Bildung, Sport, Kultur und humanitĂ€re Hilfe hingewiesen.

Mit dem fluchtartigen Abzug der US-StreitkrĂ€fte aus Kabul im SpĂ€tsommer 2021 ĂŒbernahmen die Taliban die Macht in Afghanistan. Über die baldige Anerkennung der von ihnen gefĂŒhrten Regierung durch Russland wurde seit einiger Zeit spekuliert. Immer wieder waren Vertreter der Taliban zu verschiedenen AnlĂ€ssen in Moskau. Anfang April hat das Oberste Gericht der Russischen Föderation die Einstufung der Taliban-Bewegung als terroristisch suspendiert ‒ diese Entscheidung wurde am 20. Mai wirksam.

Video: Botschaft Afghanistans in Moskau

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Russland ist das erste Land, das die neuen RealitÀten in Afghanistan nun auch offiziell und formell anerkannt hat.

Mehr zum Thema ‒ Oberstes Gericht in Russland streicht Taliban von Liste der Terrororganisationen


de.rt.com/russland/249770-russ


Habecks Milliarden-IrrtĂŒmer: ArcelorMittal sagt Produktion grĂŒnen Stahls ab


Es war ein zentraler Baustein im Projekt von Robert Habecks Energiewende: die Produktion grĂŒnen Stahls. Deutschland sollte MarktfĂŒhrer in der Herstellung mittels grĂŒnem Wasserstoff klimaneutral erzeugten Stahls werden. Auf Kritik am Vorhaben reagierte der damalige Wirtschaftsminister aggressiv und unsachlich. Dabei war klar, dass die Technologie zur Erzeugung grĂŒnen Wasserstoffs noch in den Kinderschuhen steckt und die zur Stahlerzeugung benötigten Mengen an Wasserstoff in absehbarer Zukunft nicht zur VerfĂŒgung stehen werden. Daher war auch auf mittlere Sicht nicht mit einem konkurrenzfĂ€higen Preis fĂŒr grĂŒnen Stahl zu rechnen.

Diese Argumente waren Habeck zu nah an der RealitĂ€t, weshalb sie ihn nicht interessierten. Er setzte sich durch, versprach hohe Fördergelder, und die Vertreter der Stahlindustrie nickten zustimmend mit den Köpfen. Nun ist Habeck weg, und den Vertretern der Stahlindustrie fĂ€llt plötzlich auf, dass grĂŒner Stahl in absehbarer Zeit nicht rentabel zu produzieren ist.

Der Stahlkonzern ArcelorMittal stoppt daher die Investitionen in den Umbau seiner ProduktionsstĂ€tten in Bremen und EisenhĂŒttenstadt zur Produktion von grĂŒnem Stahl. Trotz einer Förderung von 1,3 Milliarden Euro sei das Projekt nicht wirtschaftlich umzusetzen, heißt es zur BegrĂŒndung.

Thyssenkrupp hĂ€lt nach wie vor an der Umstellung seiner Produktion auf grĂŒnen Stahl fest. Die Frage ist, wie lange noch, denn die ökonomischen Rahmenbedingungen, die fĂŒr ArcelorMittal gelten, gelten auch fĂŒr Thyssenkrupp. Wasserstoff ist in ausreichendem Maße nicht verfĂŒgbar und zudem teuer. Die gesamte zur grĂŒnen Stahlproduktion notwendige Infrastruktur steht nicht zur VerfĂŒgung.

Erst im vergangenen Jahr stoppte Norwegen ein Pipeline-Projekt zur Lieferung blauen Wasserstoffs nach Deutschland. Die Umstellung auf Wasserstoff als Brennstoff gestaltete sich insgesamt schwieriger und aufwĂ€ndiger als erwartet. Algerien beabsichtigt zwar, wichtiger Produzent und Exporteur von grĂŒnem Wasserstoff zu werden. Bis 2040 will Algerien zehn Prozent des Bedarfs der EU decken.

Der Beginn des Baus einer ersten Referenzanlage zur Erprobung ist mit deutscher UnterstĂŒtzung fĂŒr 2029 geplant. Vor diesem Hintergrund wirkt der algerische Zeitplan bis zur industriellen Produktion und dem Aufbau von Infrastruktur zum Transport von großen Mengen an grĂŒnem Wasserstoff in die EU bis 2040 unrealistisch.

Bei den BeschĂ€ftigten von ArcelorMittal am Standort Bremen löste die Entscheidung Sorgen um den Arbeitsplatz aus. Der Betriebsrat warf der Konzernspitze mangelndes Verantwortungsbewusstsein vor. ArcelorMittal ist der zweitgrĂ¶ĂŸte Stahlkonzern weltweit. Auf Platz eins mit großem Abstand zur Nummer zwei steht die China Baowu Steel Group.

Mehr zum Thema – Wasserstoff-Strategie: Hohe Kosten nachteilig fĂŒr Deutschland


de.rt.com/inland/249739-verzoe


Bericht: EU-LĂ€nder sollen nach Lieferstopp US-Waffen fĂŒr die Ukraine kaufen


Die Ukraine will, dass ihre EU-UnterstĂŒtzer in ihrem Namen Waffen aus amerikanischer Produktion kaufen, um die Aussetzung wichtiger US-Waffenlieferungen an Kiew auszugleichen. Dies berichtet das Magazin Politico am Mittwoch.

US-Medien vermeldeten Anfang der Woche, dass die Lieferung von Patriot-Abfangraketen – die als wichtig fĂŒr die Abwehr russischer Angriffe angepriesen werden – sowie von GMLRS-Raketen, Hellfire-Raketen und Tausenden von 155-mm-Artilleriegranaten auf Eis gelegt wurde. NBC stellte fest, dass einige US-Lieferungen Europa bereits erreicht hatten, aber nicht an die ukrainischen StreitkrĂ€fte weitergegeben wurden.

US-Beamte bestĂ€tigten die Entwicklung spĂ€ter und bezeichneten sie als Teil der "America first"-Politik und erklĂ€rten, das Land mĂŒsse seine WaffenbestĂ€nde aufrechterhalten, um "unseren eigenen Erfolg auf dem Schlachtfeld" zu gewĂ€hrleisten.

Das Einfrieren der Waffenlieferungen habe "hochrangige ukrainische Beamte ĂŒberrumpelt", hieß es. Kiew habe daraufhin veranlasst, Washington zu bitten, "Europa den Kauf von US-Waffen fĂŒr die Ukraine zu gestatten", so mehrere Quellen von Politico. "Wir haben keine andere Wahl", fĂŒgte ein ungenannter ukrainischer Beamter hinzu.

Berichten zufolge prĂŒfen mehrere europĂ€ische LĂ€nder nun mögliche KĂ€ufe. Allerdings mĂŒssten die Waffentransfers noch von den USA genehmigt werden, sagte eine Person gegenĂŒber Politico, was darauf hindeutet, dass die Versuche der Ukraine, den Waffenfluss aufrechtzuerhalten, in zusĂ€tzliche Verhandlungen mĂŒnden könnten.

Ein Teil des Vorstoßes zielt darauf ab, die ExportbeschrĂ€nkungen zu ĂŒberwinden, die Washington normalerweise fĂŒr die Verwendung seiner Waffen im Ausland auferlegt. Unter der Regierung des ehemaligen US-PrĂ€sidenten Joe Biden seien laut Politico sogar britische Lieferungen von Storm-Shadow-Raketen an die Ukraine zunĂ€chst verzögert worden, weil die Systeme amerikanische Komponenten enthielten. Ein ukrainischer Beamter sagte dem Blatt, dass Ă€hnliche HĂŒrden bei den Vermittlungen angesprochen werden könnten, auch wenn unklar bleibe, ob die USA die Lieferungen absegnen werden.

Die Regierung von US-PrĂ€sident Donald Trump scheint sich ebenfalls fĂŒr die Idee direkter MilitĂ€rverkĂ€ufe an Kiew zu erwĂ€rmen, so das Magazin. Politico zitiert insbesondere ein kĂŒrzlich stattgefundenes Treffen zwischen Trump und dem ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij am Rande des NATO-Gipfels in den Niederlanden. Eine Person, die ĂŒber die GesprĂ€che informiert war, behauptete, dass Trump "mitfĂŒhlend" und "verstĂ€ndnisvoll" gewirkt habe, obwohl keine konkreten Zusagen gemacht worden seien.

Das Einfrieren der US-Waffenlieferungen hat in Kiew Frustration ausgelöst. Die ukrainische Abgeordnete Mariana Besuglaja erklĂ€rte, das Land sei "nicht mehr unser VerbĂŒndeter". Das ukrainische Außenministerium hatte zuletzt auch den US-Außenbeauftragten John Ginkel einbestellt, um die "kritische Bedeutung" der Lieferungen zu unterstreichen und vor einer "Verzögerung oder einem Zögern" zu warnen.

Russland hat Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine stets abgelehnt und darauf bestanden, dass sie den Konflikt nur in die LÀnge ziehen, ohne an seinem Ausgang etwas zu Àndern.

Mehr zum Thema - KriegsverlÀngerung als Selbstzweck: NATO "hilft" der Ukraine weiter


de.rt.com/europa/249730-berich


Erstaunliche Erkenntnis: Merkel sieht Diplomatie als einzigen Weg zu Frieden in der Ukraine


Von Joe Bessemer

Diplomatisch und nicht anders mĂŒsse der Ukraine-Konflikt gelöst werden, verkĂŒndete die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel beim BĂŒhnentalk des Redaktionsnetzwerks Deutschland und der Ostsee-Zeitung "RND vor Ort" im Schloss Schwerin. Thematisiert wurde aber auch Merkels Asyl-Politik, ihre Haltung zur AfD und einiges mehr.

Ausschnitte besagter Veranstaltung werden vom RedaktionsNetzwerkDeutschland (RND) in einem Artikel auf seiner Homepage prÀsentiert.

Und die Einleitung dieses Artikels scheint den Eindruck erwecken zu sollen, Merkel sei als Politikerin nun endgĂŒltig im Ruhestand angekommen.

"Die Altkanzlerin meldet sich zurĂŒck. Angela Merkel hat ihre Abklingphase, das Verfassen ihrer Memoiren und ihre Lesereise hinter sich."


FĂŒr sich genommen ist die Einleitung eine völlige PlattitĂŒde ĂŒber einen ohnehin nicht sehr aufregenden Sachverhalt: "Angela Merkel ist jetzt schon etwas lĂ€nger als Politikerin im Ruhestand"? Na sausi-pausi aber auch 


Nun aber gibt es die jahrzehntealte Beobachtung, dass Politiker tendenziell erst im Ruhestand anfangen, mit der Wahrheit herauszukommen – weil ihrer Karriere, die ja vorbei ist, dann keine Konsequenzen mehr aus solchen Äußerungen drohen. Anscheinend will das RND mit der Einleitung zu seinem Artikel im Kopf des Lesers genau diese Beobachtung aktualisieren.

Doch hÀlt Altkanzlerin Merkel, was das RND hier somit verspricht? Knallt die Polit-Veteranin hier wirklich mit der Direktheit eines alten Haudegens die ganze Wahrheit auf den Tisch?

Anlass fĂŒr Merkels Forderung nach diplomatischer Beilegung des Ukraine-Konflikts war keine Frage nach dem Ukraine-Krieg, sondern die Frage, ob Merkel meint, dass Putin ein Angriff auf die NATO zuzutrauen sei. Dennoch bezog sie sich bei ihrer Antwort auf den Ukraine-Krieg:

"Ich finde es gut, dass ĂŒberhaupt mal wieder mit Russland gesprochen wird. Ohne Sprechen wird mit Sicherheit dieser Krieg nicht enden."


Indes wird diese Aussage von Merkels frĂŒherem GestĂ€ndnis im FrĂŒhjahr 2023 konterkariert und in ihrer GlaubwĂŒrdigkeit geschwĂ€cht: Sie schloss sich der Aussage des ehemaligen französischen PrĂ€sidenten Hollande an, dass Europa – darunter eben auch Deutschland in der Zeit von Merkels Kanzlerschaft und Frankreich unter Hollande – die Minsker Abkommen, die der Ukraine den Weg zurĂŒck in die NormalitĂ€t hĂ€tten ebnen sollen, nur zum Schinden von Zeit unterstĂŒtzt habe. Diese Zeit sei vom Westen genutzt worden, um Kiews Militarisierungsprogramm forciert voranzutreiben. Zum Jahreswechsel 2021/22, bevor Russlands PrĂ€sident Wladimir Putin Ende Februar 2022 schließlich schweren Herzens den Entschluss zur heute noch laufenden militĂ€rischen Sonderoperation fasste, hatte das ukrainische MilitĂ€r den Artilleriebeschuss des Territoriums der Volksrepubliken Donezk und Lugansk stark intensiviert.

Die Gebiete Donezk und Lugansk hatten sich von der ehemaligen Ukrainischen SSR im Jahr 2014 abgespalten, nachdem infolge des Putsches prowestlich orientierter und vom Westen materiell unterstĂŒtzter KrĂ€fte im Land eine offen russophobe Regierung in Kiew an die Macht gekommen war, die sofort mit Gewalt gegen Zivilisten in den abtrĂŒnnigen Regionen vorging.

Und es war Russland, das die exakte Umsetzung der beiden, in den Jahren 2014 und 2015 von Kiew und dem Donbass abgeschlossenen Minsker Abkommen, die den Ukraine-Krieg vom Lodern zum Schwelen abwĂŒrgten, – also der großen diplomatischen Errungenschaft, wovon nicht zuletzt auch die Verabschiedung durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zeugt –, Punkt fĂŒr Punkt einforderte. Insgesamt sechs Jahre lang. Punkt fĂŒr Punkt bedeutet in diesem Fall "in Reihenfolge gemĂ€ĂŸ Nummerierung", weil die Minsker Vereinbarungen ein Entwicklungsplan sind.

Im Klartext hieß das, dass nach Waffenstillstand und Abzug schwerer Waffen von der Kontaktlinie zuerst Verhandlungen ĂŒber regionale Wahlen in den Gebieten Donezk und Lugansk und den kĂŒnftigen Sonderstatus dieser Gebiete zu erfolgen haben. Dann sollte Kiew den Rebellen im Donbass Begnadigung und Amnestie gewĂ€hren, woraufhin alle Geiseln und unrechtmĂ€ĂŸig Festgehaltene befreit werden sollten. SpĂ€testens danach sei fĂŒr ungestörte Lieferung und Verteilung humanitĂ€rer HilfsgĂŒter zu sorgen, sowie fĂŒr die Herstellung und Festlegung der sozialen und wirtschaftlichen Verbindungen.

Und erst nachdem all diese Punkte erfĂŒllt wurden, sollte Kiew die Kontrolle ĂŒber die Grenzen der beiden abtrĂŒnnigen Republiken mit Russland wiedererlangen, die es so sehr forderte – festgelegt in Punkt 9 von 13 in Minsk II.

Russland als einer der Garanten und die beiden Volksrepubliken als zwei verbĂŒndete Parteien der Minsker Vereinbarungen forderten prĂ€zises Einhalten dieser Reihenfolge, denn sie wurde nicht einfach zufĂ€llig so festgelegt.

Hingegen war es der Westen und darunter eben die BRD unter Merkel, die diese diplomatische Errungenschaft des Friedens torpedierten: Sie leisteten dem Kiewer Regime immer dann diplomatische Feuerdeckung, wenn dieses den Laut und den Geist der Abkommen durch Vorziehen des Punktes 9 bezĂŒglich der Staatsgrenzen zu pervertieren und die Schuld an der deswegen ausbleibenden Umsetzung der Abkommen auf Russland zu schieben versuchte. Und schließlich gab man in Kiew selbst zu, sie gar nicht umsetzen zu wollen.

Merkel selbst scheint diese ihre beiden widersprĂŒchlichen Aussagen zumindest psychisch recht gut unter einen Hut zu bringen – denn im selben Atemzug mit der Diplomatieforderung sprach sie sich fĂŒr die in Europa von der NATO geplante AufrĂŒstung aus:

"
– aber gleichzeitig muss man das aus einer Position der StĂ€rke machen. Wir mĂŒssen friedenstĂŒchtig werden – durch militĂ€rische StĂ€rke."


Eine solche StĂ€rke sollte auf Russland abschreckend wirken, so die ehemalige Kanzlerin, und der Aufbau dieser sollte zusammen mit diplomatischen BemĂŒhungen erfolgen.

Eine wirkliche Antwort darauf, ob sie Russlands PrÀsidenten einen Angriff auf die NATO nun zutraue oder nicht, bleibt Merkel indes schuldig.

Optimisten könnten sich hier fragen: Vielleicht war das ja, weil sie sich im Ruhestand nach Jahren in der Politik endlich einmal leisten will, wenigstens nicht lĂŒgen zu mĂŒssen? Na, wer weiß. Denn die Wahrheit wollte sie schließlich auch nicht sagen – und sie wegzulassen, kommt hier der LĂŒge gleich:

Die Wahrheit nĂ€mlich besteht in diesem Fall darin, dass es auch im Februar 2022 eben nicht Russland gewesen ist, das angegriffen hat – sondern der Westen, der seine Handlanger in Kiew die Punkte 1 und 2 der Minsker Vereinbarungen, den Waffenstillstand und den Abzug schwerer Waffen, eklatant brechen ließ und besagte Handlanger erstmals nach den Jahren 2014 und 2015 erneut in den Krieg gegen Russen im Donbass hetzte.

Sprich, Merkel wirbt hier fĂŒr eine AufrĂŒstung Europas, um Russland vor einem Angriff abzuschrecken – an dessen Gefahr sie jedoch selbst nicht glaubt.

Mehr zum Thema – GlĂŒckwunsch zum Atomkrieg: Ein SPD-Manifest und die LĂŒgen der Medien und Regierenden

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de.rt.com/meinung/249667-frueh


Durow: Telegram wird einer koordinierten Verleumdungskampagne ausgesetzt


Wie der CEO von Telegram, Pawel Durow, erklĂ€rte, ist Telegram einer koordinierten Verleumdungskampagne ausgesetzt. Demnach soll es zur schnellen Verbreitung von Falschmeldungen ĂŒber die PlĂ€ne und die Politik des Unternehmens gekommen sein.

Durows Kommentar erfolgte nach dem Auftauchen einer Geschichte ĂŒber den Ausstieg von Telegram aus Russland, die zunĂ€chst als Scherz von einer lokalen Satire-Website namens Panorama veröffentlicht wurde, dann aber von Nachrichtensendern weiterverbreitet wurde. Die Seite sah sich daraufhin sogar dazu gezwungen, einen Haftungsausschluss unter die Weblinks zu setzen.

"Wir haben es wahrscheinlich nicht mit 'unschuldigen' journalistischen Fehlern zu tun, sondern mit einer gezielten Kampagne, um Telegram zu diskreditieren", sagte Durow am Mittwoch in einem Beitrag auf der Messaging-Plattform und forderte die Nutzer auf, wachsam zu bleiben.

Der russische Unternehmer dementierte auch Berichte, wonach KanĂ€le, die Daten aus offenen Quellen sammeln und veröffentlichen, "aus politischen GrĂŒnden" blockiert worden seien, und betonte, dass "einige KanĂ€le kurzzeitig von automatischen Skripten abgeschaltet" worden seien, weil sie persönliche Daten veröffentlicht hĂ€tten. Durow betonte auch, dass einige Medienberichte erst nach der Wiederherstellung der KanĂ€le erschienen sind, ohne diese Tatsache zu erwĂ€hnen.

Der Tech-Unternehmer erwĂ€hnte auch eine "technisch ungebildete Untersuchung", die im Juni aufgedeckt und in der behauptet wurde, dass die IP-Adressen von Telegram ein Risiko fĂŒr die Nutzerdaten darstellen und die Plattform beschuldigt wurde, Verbindungen zum russischen Föderalen Sicherheitsdienst (FSB) zu haben. Durow erklĂ€rte auch, dass Veröffentlichungen, die "unabhĂ€ngige Experten" zitieren, welche die Behauptungen entkrĂ€ften, kein so großes Medienecho erhalten haben wie der ursprĂŒngliche Bericht.

"Seit mehr als 12 Jahren verteidigt Telegram das Recht der Menschen auf PrivatsphÀre und freien Zugang zu Informationen, weshalb wir oft das Ziel von Mediendruck von verschiedenen Seiten geworden sind", schloss Durow.

Bereits im letzten Monat beschuldigte der MilliardĂ€r, gegen den in Frankreich ermittelt wird, die französische Tageszeitung Le Monde, eine Verleumdungskampagne gegen seine Messaging-Plattform zu fĂŒhren. Durow sagte, die Zeitung habe in den sieben Wochen nach seiner Verhaftung auf einem Pariser Flughafen im August 2024 40 negative Artikel ĂŒber Telegram veröffentlicht.

Durow wurde unter dem Vorwurf der Beteiligung an Verbrechen, die angeblich von Telegram-Nutzern begangen wurden, darunter Extremismus und Kindesmissbrauch, festgenommen, spÀter unter richterliche Aufsicht gestellt und gegen Kaution freigelassen.

Mehr zum Thema - "Wurden Sie je in Putins Russland verhaftet?" – Tucker Carlson im GesprĂ€ch mit Pawel Durow


de.rt.com/europa/249745-durow-


Podoljaka: Mangel an Reserven macht ukrainischer Armee immer mehr zu schaffen


So sei der Erfolg der russischen Truppen am westlichen Ende der Frontlinie im Gebiet Saporoschje eine direkte Folge davon, dass Kiew hier Truppen abziehen musste, um seine Einheiten bei Pokrowsk zu verstĂ€rken – wo die Lage fĂŒr die Kiewer Truppen katastrophal ist, so der aus der ukrainischen Stadt Sumy stammende Podoljaka.

Mehr zum Thema - NATO-Chef hat "volles VerstĂ€ndnis" fĂŒr US-Waffenstopp fĂŒr die Ukraine


de.rt.com/international/249760


WaldbrĂ€nde wĂŒten in Sachsen – 600 Hektar betroffen


Seit Tagen brennt die WĂ€lder um den ehemaligen TruppenĂŒbungsplatz Gohrischheide in der sĂ€chsischen Lausitz, das Feuer wĂŒtet aktuell auf 200 Hektar. Zwischen trockenen Kiefern und sandigem Boden steht der Wald in Flammen, ĂŒber der Region liegt dichter Rauch, berichten lokale Medien. Zwei Feuerwehrleute wurden schwer verletzt.

Das Feuer hat inzwischen die Grenze zu Brandenburg ĂŒberschritten. Feuerwehren beider LĂ€nder sind im Einsatz, unterstĂŒtzt von THW und Rettungsdiensten. Der Einsatz ist schwierig – das GelĂ€nde ist unwegsam, teils mit alter Munition belastet. Glutnester flammen immer wieder auf, örtlich gilt die höchste Waldbrandgefahrenstufe. Wie lange der Einsatz noch dauert, ist unklar. Der am Vormittag kurzzeitig einsetzende Regen sorgte nicht fĂŒr Erleichterung.

#Brandenburg #Sachsen - Nachbilder vom grossen Waldbrand in Gohrischheide pic.twitter.com/gzf46e9yLo
— Fotograf T. Peise (@ThomasPeise) July 3, 2025

FĂŒr drei Gemeinden in der Region ist am Mittag Katastrophenalarm ausgelöst worden. Betroffen sind laut Warn-App Nina die Gemeinden Zeithain und WĂŒlknitz sowie die Stadt Gröditz. Inzwischen wird auch Neudorf am SĂŒdrand der Gohrischheide evakuiert. Laut Landratsamt breiten sich die Flammen rasch in Richtung der Ortschaft aus. Am Mittwoch waren bereits 100 Menschen vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden.

In der Gohrischheide drohte das Feuer am Abend auf eine Biogasanlage ĂŒberzugreifen. Laut Leitstelle Lausitz sind lĂ€nderĂŒbergreifend fast 600 Hektar vom Waldbrand in der Gohrischheide betroffen.

#Gohrischheide #Sachsen - Waldbrand aus der Luft, Grosseinsatz der Feuerwehr pic.twitter.com/SjTwe4eawc
— Fotograf T. Peise (@ThomasPeise) July 3, 2025

Seit dem Morgen ist in weiten Teilen der Landkreise Bautzen und Görlitz eine verstÀrkte Rauch- und GeruchsbelÀstigung wahrzunehmen. Grund ist auffrischender Wind aus Richtung des Brandgebietes. Eine entsprechende Warnung gab die Integrierte Leitstelle Ostsachsen am Morgen heraus. Auch in Dresden und Umgebung ist der Brandgeruch stark wahrnehmbar.

Auch in anderen Teilen des Landes waren Feuerwehren zuletzt im Dauereinsatz. In Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) wurde ein Brand auf etwa 5.000 Quadratmetern gelöscht, in Thale flammten nach einem Waldbrand erneut Glutnester auf – hier wie dort gilt die Lage inzwischen als stabil.

Auf der Saalfelder Höhe in ThĂŒringen brennen derzeit etwa 250 Hektar Wald. Katastrophenalarm wurde ausgelöst. Starke Rauchentwicklung fĂŒhrte zu Warnungen in angrenzenden Regionen Bayerns – betroffen sind u. a. die Landkreise Kronach, Kulmbach und Hof. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Fenster geschlossen zu halten und LĂŒftungen auszuschalten.

Mehr zum Thema – 600.000 Hektar Feuer: WaldbrĂ€nde wĂŒten im Fernen Osten Russlands


de.rt.com/inland/249750-waldbr


Wegen hÀufiger Reisen in die Heimat: Litauen entzieht erstmals einem Russen Aufenthaltserlaubnis


Litauen hat einem russischen StaatsbĂŒrger die Aufenthaltserlaubnis wegen hĂ€ufiger Reisen in die Heimat entzogen. Wie das Nachrichtenportal Delfi unter Berufung auf die litauische Migrationsbehörde betonte, wurde diese Entscheidung erstmals seit einer entsprechenden GesetzesĂ€nderung getroffen.

Anfang Mai hatte Litauen russischen StaatsbĂŒrgern verboten, hĂ€ufiger als einmal alle drei Monate ohne sachlichen Grund nach Russland oder Weißrussland zu reisen.

Bisher entdeckten die Behörden 34 Personen, die gegen das Verbot verstießen, hob Delfi hervor. Einer von ihnen wurde die Aufenthaltserlaubnis weggenommen. Andere FĂ€lle wĂŒrden derzeit geprĂŒft, die Verfahren zum Erlaubnisentzug seien bereits im Gange. Die Behörden sollen weitere UmstĂ€nde klĂ€ren und Aussagen der russischen BĂŒrger selbst erwarten.

Nach dem Inkrafttreten des Verbotes im Mai ĂŒberschritten insgesamt 292 russische StaatsbĂŒrger mehr als einmal die Grenze zwischen Litauen, Russland und Weißrussland, teilte die Migrationsbehörde mit. FĂŒr viele von ihnen gelte jedoch die Ausnahme aus dem Gesetz.

Aus den Statistiken der Migrationsbehörde vom April 2025 geht hervor, dass 14.000 russische und 53.700 weißrussische StaatsbĂŒrger einen Aufenthaltstitel in Litauen hatten.

Mehr zum Thema – Repressalien gegen Russen entvölkern das Baltikum


de.rt.com/europa/249757-litaue


Bundesverfassungsgericht lehnt Beschwerde von "Masken-Richter" Dettmar ab


Im Zusammenhang mit seiner nicht konformen Entscheidung zur angeordneten Maskenpflicht an ThĂŒringer Schulen im Jahr 2021 hatte die ermittelnde Staatsanwaltschaft gegen den Weimarer Richter Christian Dettmar ein Jahr spĂ€ter ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dettmar wurde "wegen Rechts­beu­gung" zu zwei Jahren Frei­heits­strafe auf BewĂ€hrung verurteilt. Im November des Vorjahres hatte der Bundesgerichtshof (BGH) das Urteil des Erfurter Landgerichts bestĂ€tigt. Mit einer Verfassungsbeschwerde wendete sich der Verurteilte dann gegen die Bestrafung des BGH und "rĂŒgte einen Verstoß gegen das WillkĂŒrverbot", so die Webseite Legal Tribune Online (LTO) berichtend. Die Klage wurde seitens des Bundesverfassungsgerichts nun "nicht zur Entscheidung angenommen".

Im April 2021 sorgte der Weimarer Familienrichter Christian Dettmar fĂŒr landesweites, mediales Aufsehen, da er per Gerichtsbeschluss die Maskenpflicht an zwei ThĂŒringer Schulen aufhob (RT DE berichtete unter anderem hier, hier und hier). Dettmar erlebte dabei unmittelbar alle nur erdenklichen Repressionen und Strafmaßnahmen seitens des Staates sowie beruflicher Behörden und Institutionen. Hinsichtlich der eingeleiteten Maßnahmen hieß es in einem Focus-Artikel im April 2021:

"An diesem Montag rĂŒckte die Polizei zu einer Razzia bei Richter Dettmar an. Das bestĂ€tigte die Staatsanwaltschaft Erfurt gegenĂŒber FOCUS Online. 'Ja, es gab gestern Vormittag eine Durchsuchung. Dabei wurden Beweismittel sichergestellt, die der Beschuldigte freiwillig herausgegeben hat', so Oberstaatsanwalt Hannes GrĂŒnseisen an diesem Dienstag. Demnach wurden sowohl das BĂŒro des Richters als auch sein Haus sowie sein Auto durchsucht, sein Mobiltelefon sichergestellt. 'Die Durchsuchung war vom Ermittlungsrichter angeordnet worden.'"

Im Januar 2023 wurde Dettmar vom Richterdienst suspendiert. Das zustÀndige Landgericht in Erfurt verurteilte den Richter final im August 2023 zur BewÀhrungsstrafe. Ein LTO-Artikel erklÀrt dazu:

"Das Landgericht (LG) Erfurt hat einen 60-jÀhrigen Familienrichter am Amtsgericht (AG) Weimar am Mittwoch wegen Rechtsbeugung gem. § 339 Strafgesetzbuch (StGB) in zwei tateinheitlichen FÀllen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt."

Die Richterkollegen sahen es in ihrer UrteilsbegrĂŒndung als erwiesen an, dass Dettmar seine beanstandete Entscheidung "willkĂŒrlich getroffen und sich bewusst und in schwerwiegender Weise von Recht und Gesetz entfernt hat." Der Tatbestand der "Rechtsbeugung" sei damit voll erfĂŒllt, so das LG Erfurt im August 2023. Die zustĂ€ndige Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre Haft ohne BewĂ€hrung gefordert, "was das Gericht jedoch nicht fĂŒr angemessen hielt." Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautete, an Dettmar im Rahmen der Verhandlung gerichtet:

"FĂŒr den Schutz gegen hoheitliche Maßnahmen zur EindĂ€mmung von Corona-Infektionen sind die Verwaltungsgerichte zustĂ€ndig. Familiengerichte (FamG) hingegen dĂŒrfen gegenĂŒber schulischen Behörden keine Anordnungen zum Kindeswohl und vor allem nicht gegen eine unbestimmte Zahl an SchĂŒler:innen treffen – auch nicht in Sachen Corona-Schutzmaßnahmen."

Am 3. Juli 2025 informiert ein LTO-Artikel zu den jĂŒngsten Dynamiken in der Causa "Masken-Richter":

"Mit seiner Verfassungsbeschwerde wendete sich D. gegen das Urteil des BGH und rĂŒgte einen Verstoß gegen das WillkĂŒrverbot aus Art. 3 Abs. 1 Grundgesetz (GG). Er ist ĂŒberzeugt, dass der BGH ohne ausreichende BegrĂŒndung von seinen in stĂ€ndiger Rechtsprechung etablierten MaßstĂ€ben zum Tatbestand der Rechtsbeugung abgewichen sei."

Die "3. Kammer des Zweiten Senats am Bundesverfassungsgericht" entschied nun gegen Christian Dettmar, da dieser laut Wahrnehmung der Richter "den behaupteten Verstoß gegen das WillkĂŒrverbot nicht schlĂŒssig aufgezeigt habe." Der BGH habe dabei in seiner Entscheidung explizit betont, dass der Verurteilte "als Richter elementare RechtsverstĂ¶ĂŸe begangen und 'sich bewusst und in schwerwiegender Weise vom Recht entfernt' hat", so das Zitat im LTO-Artikel.

Das Strafmaß von zwei Jahren zur BewĂ€hrung bleibt damit aufrechterhalten.

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de.rt.com/inland/249706-bundes


Peking sucht Rat in Europa wegen der niedrigen ZinssÀtze


Die People's Bank of China hat europĂ€ische Finanzinstitute um Rat gefragt, wie sie die Folgen der niedrigen Zinsen ĂŒberwinden könne, berichtete die Financial Times (FT) unter Berufung auf Quellen. Der Zeitung zufolge befĂŒrchtet Peking, dass die Inflation ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum unter dem Zielwert bleiben wird.

Den GesprĂ€chspartnern der FT zufolge hat die People's Bank of China "spezielle Anfragen" an mindestens zwei europĂ€ische Aufsichtsbehörden gerichtet, in denen sie um Informationen ĂŒber die Auswirkungen von Niedrig- oder Nullzinsen auf das Bankensystem gebeten hat. Der Zeitung zufolge deutet dieser Schritt darauf hin, dass die chinesischen Behörden ĂŒber ein mehrjĂ€hriges deflationĂ€res Umfeld besorgt sind, das die Gewinne der Banken und die finanzielle StabilitĂ€t Chinas gefĂ€hrden könnte. Eine mit dem Ersuchen der People's Bank of China vertraute Quelle erklĂ€rte gegenĂŒber der FT:

"Diese Art von Ersuchen ist eine Vorsichtsmaßnahme. Man muss wissen, wie man mit [Nullzinsen] umgeht."


China befindet sich nun in einer Ă€hnlichen Situation, wie sie viele LĂ€nder in Europa bereits erlebt haben, schrieb die FT. Zwischen der Finanzkrise 2008 und der COVID-19-Pandemie hatten die europĂ€ischen LĂ€nder ein Jahrzehnt lang extrem niedrige ZinssĂ€tze, was die RentabilitĂ€t der Banken beeintrĂ€chtigte. Die FT schrieb, dass der Antrag der People's Bank of China die Besorgnis einiger Ökonomen ĂŒber eine lĂ€ngere Periode unzureichender Inlandsnachfrage unterstreicht, Ă€hnlich wie die "verlorenen Jahrzehnte" in Japan, das in den frĂŒhen 1990er Jahren mit einer Stagnation konfrontiert war.

Im vergangenen Jahr haben die chinesischen Behörden mehrere Zinssenkungen angekĂŒndigt, um die schleppende Inlandsnachfrage angesichts des sich verlangsamenden Wirtschaftswachstums anzukurbeln, wie die FT berichtete. So senkte die People's Bank of China im Mai den Leitzins fĂŒr einjĂ€hrige Kredite um 0,1 Prozentpunkte auf drei Prozent.

Einige politische Berater der chinesischen FinanzfĂŒhrung befĂŒrchten jedoch, dass sich weitere Senkungen negativ auf die Belebung der Kreditnachfrage auswirken werden. Die chinesische Wirtschaft nĂ€hert sich dem Bereich der Deflationsspirale, und die Inflation liegt seit vier Monaten im negativen Bereich, so die Nachrichtenagentur.

Die People's Bank of China erklĂ€rte in ihrem Bericht fĂŒr das zweite Quartal, dass die Wirtschaft "immer noch mit Schwierigkeiten und Herausforderungen konfrontiert ist, wie einer unzureichenden Inlandsnachfrage, anhaltend niedrigen Preisen und verschiedenen versteckten Risiken". Die Regulierungsbehörde bekundete auch ihre Bereitschaft, bei der EinfĂŒhrung von ZinssĂ€tzen einen weniger aggressiven Ansatz zu verfolgen, und erklĂ€rte, dass sie beabsichtige, "die Politik mit grĂ¶ĂŸerer FlexibilitĂ€t umzusetzen". Analysten brachten diese Formulierung mit den relativ geringen Chancen einer Zinssenkung in naher Zukunft in Verbindung.

Im April berechnete die FT, dass ein wichtiger Maßstab fĂŒr die RentabilitĂ€t der grĂ¶ĂŸten chinesischen Kreditgeber auf ein Rekordtief gefallen war, da sich die Wirtschaft verlangsamte und die Regierung versuchte, die Kreditvergabe anzukurbeln. Die durchschnittliche Marge von sechs staatlichen Kreditgebern, darunter die Bank of China und die Industrial and Commercial Bank of China, lag Ende letzten Jahres bei 1,48 Prozent, verglichen mit 1,6 Prozent ein Jahr zuvor. Zuletzt lag sie im Jahr 2021 ĂŒber zwei Prozent.

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de.rt.com/international/249753


Bayern: Syrer attackiert mehrere FahrgĂ€ste in ICE mit Axt – mehrere Verletzte


Auf der ICE-Strecke zwischen Straubing und Plattling hat ein Mann am Donnerstagnachmittag kurz vor 14 Uhr mehrere FahrgÀste angegriffen. Nach Angaben der Polizei verletzte er sie mit gefÀhrlichen GegenstÀnden. Um welche es sich dabei handelt, wollte die Polizei nicht sagen. Mehrere Medien berichten jedoch, dass der TÀter die Reisenden mit einer Axt angegriffen habe. Der TÀter habe zudem einen auslÀndischen Akzent gehabt.

Nach Angaben der Bundespolizei Passau ereignete sich der Angriff gegen 13:55 Uhr in Straßkirchen im Landkreis Straubing-Bogen. Zum Hintergrund der Tat, ob es sich etwa um einen terroristischen Angriff handeln könnte, gibt es laut Polizeisprecher noch keine Angaben.

Nach bisherigen Informationen wurden vier Menschen verletzt, alle Betroffenen erlitten nur leichte Verletzungen.

Nach Informationen des Boulevard-Blatts Bild zogen mehrere Reisende nach dem Angriff die Notbremse, wodurch der Zug auf freier Strecke zum Stehen kam. Mehrere Passagiere sollen den Mann anschließend umzingelt haben. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde der Angreifer schwer verletzt und mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.

Bei dem TĂ€ter soll es sich laut Bild um einen syrischen Staatsangehörigen handeln. Er hatte sowohl eine Axt, als auch einen Hammer dabei. Ein Fahrgast habe ihm offenbar eine seiner Waffen abgenommen und anschließend auf den Angreifer eingeschlagen, um diesen zu stoppen.

Der ICE war laut Polizei mit rund 500 FahrgÀsten unterwegs. Nach Informationen der Mediengruppe Bayern handelte es sich um den ICE 91 von Hamburg nach Wien.

Die Landespolizei konnte den TĂ€ter festnehmen. Wie die Passauer Neue Presse unter Berufung auf die Bundespolizei berichtet, konnte der TĂ€ter von KrĂ€ften der Landespolizei ĂŒberwĂ€ltigt und in Gewahrsam genommen werden.

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de.rt.com/inland/249747-syrer-


CIA-Direktor: Russland-AffÀre war Versuch, Trump "reinzulegen"


US-Nachrichtendienste haben ihre EinschÀtzung der russischen Einflussnahme auf den Wahlkampf im Jahr 2016 absichtlich korrumpiert. Dies geht aus einem Report der Central Intelligence Agency zur Russland-AffÀre hervor, auch bekannt als "Russiagate".

Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Dokument hatte der ehemalige US-PrÀsident Barack Obama am 6. Dezember 2016 eine Untersuchung angeordnet, nur sechs Wochen vor dem Ende seiner Amtszeit. Das Ergebnis lautete, dass der russische PrÀsident Wladimir Putin beabsichtige, Donald Trump zum Wahlsieg zu verhelfen.

Die Arbeit an dem Report sei aber chaotisch, untypisch und auffallend außergewöhnlich gewesen, wurde in der CIA-ÜberprĂŒfung festgestellt. Der ĂŒberstĂŒrzte Zeitplan fĂŒr die Veröffentlichung lasse ein politisches Motiv im Weißen Haus vermuten. Eine Reihe hochrangiger Geheimdienstbeamter, und zwar der CIA-Direktor John Brennan, FBI-Direktor James Comey und der Direktor der nationalen Nachrichtendienste James Clapper, seien "ĂŒbermĂ€ĂŸig" in die Untersuchung involviert gewesen.

Im Einzelnen habe Brennan die Zusammenstellung des Reports koordiniert und auf die Einbeziehung eines Dossiers des britischen Geheimdienstmitarbeiters Christopher Steele bestanden. Dieses Dokument enthalte nicht verifizierte VorwĂŒrfe gegen Trump und dessen Beziehungen zu Russland, deren GlaubwĂŒrdigkeit spĂ€ter infrage gestellt worden sei, betonte die CIA.

Die öffentliche Meinung in den USA sei darĂŒber hinaus von zahlreichen Medienlecks beeinflusst worden. Bevor die Arbeit an der EinschĂ€tzung habe beginnen können, hĂ€tten mehrere Publikationen wie Washington Post und New York Times mit Verweis auf anonyme Quellen berichtet, dass die russische Einflussnahme eine bestĂ€tigte Tatsache gewesen sei. Dies habe zur Voreingenommenheit auch unter Mitarbeitern der Nachrichtendienste fĂŒhren können.

Der amtierende CIA-Direktor John Ratcliffe betonte, dass Brennan, Clapper und Comey die Daten manipuliert, FachkrÀfte stummgeschaltet und den Prozess forciert hÀtten. Dies könne man mit dem Ziel gemacht haben, den Beginn der ersten Amtszeit von Trump zu sabotieren. Wegen des Reports und der darauf folgenden Ermittlungen seien die ersten zwei Jahre der PrÀsidentschaft "verschlungen" worden, meinte Ratcliffe:

"Und so haben Obama, Comey, Clapper und Brennan beschlossen: 'Wir legen Trump rein' ... Sie stempelten es als russische Kollusion ab und stellten es dann geheim, sodass niemand es sehen konnte."


Die CIA-ÜberprĂŒfung konstatierte jedoch, dass die Schlussfolgerungen des Reports vom Jahr 2016 nicht bezweifelt werden. Im Großen und Ganzen wies der Report eine "strikte Einhaltung der Standards" auf.

Nach der Veröffentlichung des Reports war eine Sonderermittlung des US-Justizministeriums unter der Leitung von Robert Mueller eingeleitet worden. Deren Ergebnis wurde erst im Jahr 2019 veröffentlicht. Die Sonderermittlung fand keine Beweise, dass Trump oder seine Umgebung zum Zweck der Wahlmanipulation mit den russischen Behörden kooperierte.

Mehr zum Thema – Ukraine isoliert, Russland gestĂ€rkt: USA stoppen Ermittlungen zu Kriegsverbrechen


de.rt.com/international/249714


Litauen zieht philippinische Migranten Russischsprachigen aus Ex-Sowjetunion vor


Die litauische Verteidigungsministerin, Dovilė Ć akalienė, hat vom 30. Juni bis zum 2. Juli die Philippinen besucht. Als Ergebnis ihrer Reise berichtete die Beamtin in einem Beitrag auf X (Twitter) ĂŒber ein Treffen mit dem philippinischen Minister fĂŒr die Arbeitsmigration, Hans Cacdac. Bei dem GesprĂ€ch sei die Form der Zusammenarbeit im Bereich Arbeitsmigration erörtert worden, die fĂŒr beide LĂ€nder vorteilhaft wĂ€re.

Ć akalienė brachte diesbezĂŒglich in ihrem Beitrag die Besorgnis ĂŒber die zunehmenden Zahlen der Einwanderer aus den ehemaligen Republiken der Sowjetunion zum Ausdruck. Ihr zufolge erwecken die beispiellosen Mengen russischsprachiger Migranten Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit Litauens.

Die Migranten von den Philippinen hob die Ministerin dagegen lobend hervor. Englischsprachige, katholische und prowestliche Arbeiter aus dem asiatischen Inselstaat seien fĂŒr ihre hohen Fertigkeiten und vorbildliche Arbeitsmoral bekannt. FĂŒr Litauen wĂ€re auch die Willigkeit der Philippiner wichtig, die Sprache des Gastlandes zu lernen.

Stand April 2025 erhielten mehr als 206.000 AuslĂ€nder Aufenthaltsgenehmigungen in Litauen, berichtete das Migrationsamt des Landes. Die meisten Einwanderer kamen aus der Ukraine, Weißrussland, aus den zentralasiatischen LĂ€ndern und Russland.

Anfang 2025 verfĂŒgten 774 philippinische StaatsbĂŒrger ĂŒber einen Aufenthaltstitel in Litauen, was einen Anstieg der Migrationszahl um das 1,5-Fache im Vergleich zum Vorjahr bedeutete.

Evelina Gudzinskaitė, die Direktorin des Migrationsamtes, stellte diese Dynamik zur Migrationspolitik des Landes in Verbindung. Sie erinnerte daran, dass das litauische Parlament eine Resolution zur Diversifizierung der Einwanderung verabschiedet hat. Laut dem Dokument sollten Migranten aus den LĂ€ndern angelockt werden, die Litauen kulturell nĂ€her stehen. Hierbei betonte Gudzinskaitė:

"Die Philippinen wurden als eines dieser LÀnder identifiziert, die Litauen kulturell nÀherstehen, da dort viele Christen leben."


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de.rt.com/international/249749


St. Petersburg: FSB nimmt junge Frau beim Anbringen einer Bombe unter Auto fest (VIDEO)


Mitarbeiter des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) haben eine junge Frau in Sankt Petersburg festgenommen, als sie eine Bombe unter dem Auto eines Mitarbeiters eines RĂŒstungsunternehmens anbrachte. Die SicherheitskrĂ€fte verhinderten den Terroranschlag, berichtete das FSB –Pressezentrum. In dem Bericht heißt es:

"In dem Moment, als sie einen improvisierten Sprengsatz unter das Auto des Objekts terroristischer Bestrebungen legte, wurde sie von Beamten des Föderalen Sicherheitsdienstes Russlands festgenommen."


Wie in der Behörde angegeben, kontaktierte die 2002 geborene Frau im Juni 2024 aus eigenem Antrieb Vertreter der ukrainischen Sonderdienste auf Telegram und WhatsApp. Sie selbst Ă€ußerte den Wunsch, an subversiv-terroristischen AktivitĂ€ten teilzunehmen, damit man ihr im Gegenzug dabei helfe, die StaatsbĂŒrgerschaft eines EU-Landes zu erhalten.

Im April 2025 hatte die Frau die Stadt verlassen, in der sie eine Angestellte eines RĂŒstungsunternehmens beobachtet hatte. Der Sprengsatz wurde ihr von Vertretern des ukrainischen Sicherheitsdienstes zur VerfĂŒgung gestellt.

Die Frau wurde in Gewahrsam genommen. Gegen sie wurde ein Strafverfahren nach mehreren Artikeln des russischen Strafgesetzbuches eingeleitet:

  • Versuchter terroristischer Akt. Die Höchststrafe betrĂ€gt bis zu 15 Jahre Freiheitsentzug.
  • Illegaler Erwerb, Transfer, Verkauf, Lagerung, Transport, Weiterleitung oder MitfĂŒhrung von Sprengstoffen oder Sprengkörpern. Der Artikel sieht eine Strafe von bis zu 20 Jahren Freiheitsentzug vor.

WĂ€hrend der Festnahme sagte die Frau:

"Mir wurde gesagt, ich solle nur diesem Auto folgen, dann wĂŒrde man mir Geld geben. Ich habe versucht, eine Art Vorrichtung unter das Auto zu legen."


Zuvor, am 25. Juni, hatten die Strafverfolgungsbehörden einen weiteren Versuch vereitelt, das Auto eines russischen Soldaten in der Region Moskau in die Luft zu sprengen. Dann versuchten die FSB-Beamten, zwei BĂŒrger festzunehmen, die jedoch "bewaffneten Widerstand leisteten und durch Gegenfeuer neutralisiert wurden". Die Behörde bezeichnete sie als "Komplizen der ukrainischen Sonderdienste".

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de.rt.com/russland/249726-st-p


"Geh und f*ck dich": Ukrainische Abgeordnete erbost ĂŒber Trumps Stopp der Munitionslieferungen


Kiew sei nicht lĂ€nger eine "PrioritĂ€t" im Zentrum der US-Außenpolitik, beklagten mehrere ukrainische Abgeordnete, nachdem Washington am Mittwoch im Rahmen seiner "America First"-Politik die Lieferung bestimmter Munitionstypen ausgesetzt hat.

Washington stoppte Berichten zufolge die Lieferung von Luftabwehrmunition, Raketen und Artilleriegranaten. WĂ€hrend die genaue Liste der ausgesetzten Lieferungen unklar bleibt, sagte der US-Beauftragte fĂŒr die NATO, Matthew G. Whitaker, am Mittwoch, dass dieser Schritt Teil des innenpolitischen Kurswechsels von PrĂ€sident Donald Trump sei.

"Die Vereinigten Staaten sind nicht lĂ€nger unser VerbĂŒndeter", schrieb die ukrainische Abgeordnete Marjana Besuglaja in den sozialen Medien. Sie fĂŒgte hinzu, dass ihr frĂŒherer Beitrag, in dem sie US-PrĂ€sident Trump vorschlug, "geh und f*ck dich selbst", jetzt noch aktueller sei.

Besuglaja beschuldigte Trump weiter, "Russland dabei zu helfen, sich auf Dnepr und Sumy zuzubewegen", und bezog sich damit offenbar auf Moskaus laufenden Vorstoß zur Schaffung einer "Pufferzone", die russische Grenzgebiete vor Angriffen schĂŒtzen soll.

"Die Ukraine hat keine PrioritĂ€t mehr, sie steht nicht mehr im Mittelpunkt der US-Außenpolitik (
) wenigstens ist Trump in dieser Hinsicht sehr ehrlich zu den Ukrainern", sagte Solomija Bobrowskaja, ebenfalls Abgeordnete und Mitglied des parlamentarischen Verteidigungs- und Geheimdienstausschusses, gegenĂŒber der New York Times.

Zuvor hatte Kiew am Mittwoch den US-Außenbeauftragten in der Ukraine, John Ginkel, vorgeladen, um ihn ĂŒber "die kritische Bedeutung der Fortsetzung der Lieferungen von zuvor zugewiesenen Verteidigungspaketen" zu belehren und vor "Verzögerungen oder Zaudern bei der UnterstĂŒtzung der ukrainischen VerteidigungskapazitĂ€ten" zu warnen.

Kiew hat wiederholt seine Frustration ĂŒber die seiner Ansicht nach schwindende UnterstĂŒtzung aus Washington zum Ausdruck gebracht. PrĂ€sident Wladimir Selenskij traf letzte Woche auf dem NATO-Gipfel in Den Haag mit Trump zusammen, um mehr Patriot-Luftabwehrsysteme zu fordern, erhielt aber keine festen Zusagen. Trump sagte, die Systeme seien "sehr schwer zu bekommen" und die USA brĂ€uchten sie fĂŒr ihre eigene Verteidigung und fĂŒr Israel.

Russland hat westliche Waffenlieferungen an die Ukraine stets verurteilt und argumentiert, dass sie nur dazu dienen, die Feindseligkeiten zu verlĂ€ngern und das Blutvergießen zu erhöhen, ohne den Ausgang des Konflikts zu beeinflussen.

Vertreter des Kreml haben die westlichen UnterstĂŒtzer auch beschuldigt, Kiew zu ermutigen, bis zum letzten Ukrainer zu kĂ€mpfen, in der leeren Hoffnung, Russland eine strategische Niederlage zuzufĂŒgen.

PrÀsident Wladimir Putin erklÀrte letzten Monat, dass die russischen StreitkrÀfte derzeit die strategische Initiative an der gesamten Front innehaben.

Nachdem die Kiewer Invasionstruppen im MĂ€rz 2025 aus der russischen Region Kursk vertrieben worden waren, griffen die KĂ€mpfe rasch auf die ukrainische Region Sumy ĂŒber. Moskau will dort offiziell eine Pufferzone schaffen, die die Wiederherstellung eines friedlichen zivilen Lebens in den russischen Grenzregionen gewĂ€hrleisten soll.

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de.rt.com/europa/249723-geh-un


Eine Woche vor Fristende: Trump verkĂŒndet Handelsdeal mit Vietnam


Donald Trump erklĂ€rte, die USA hĂ€tten ein Handelsabkommen mit Vietnam geschlossen. Demnach werden die Strafzölle Washingtons auf Exporte aus dem asiatischen Land von 46 auf 20 Prozent gesenkt. Der neue Zollsatz entspricht einer mehr als halbierten Abgabe von 46 Prozent, die Trump ursprĂŒnglich wĂ€hrend seiner "Befreiungstag"-Zolloffensive am 2. April gegen Vietnam verhĂ€ngt hatte, liegt jedoch ĂŒber dem Satz von 10 Prozent, auf den er wĂ€hrend der HandelsgesprĂ€che fĂŒr 90 Tage gesenkt worden war.

Durch das Abkommen wird Hanoi zu einer der wenigen HauptstĂ€dte, die in den vergangenen drei Monaten ein Handelsabkommen mit Washington geschlossen haben. Die Höhe der weiterhin geltenden Zölle könnte jedoch LĂ€nder verunsichern, die noch auf eine deutliche Erleichterung von den im April angekĂŒndigten Abgaben hoffen, die damals einen Ausverkauf an den FinanzmĂ€rkten ausgelöst und den globalen Handel durcheinandergebracht hatten.

Trump has reached a trade deal with Vietnam.As usual, he lies about who pays the tariffs. No, it’s not Vietnam, but American consumers who will pay 20% to 40% tariffs on Vietnamese goods. 🙄Good luck with inflation! pic.twitter.com/1UhXP9dVyf
— S.L. Kanthan (@Kanthan2030) July 2, 2025

Trump bezeichnete das Abkommen als "etwas, was sie noch nie getan haben" und erklĂ€rte am Mittwoch in einem Beitrag auf Truth Social, dass Vietnam den USA "VOLLSTÄNDIGEN ZUGANG" zu seinem Markt gewĂ€hren werde und "wir unsere Produkte ohne Zölle nach Vietnam verkaufen können".

Die offiziellen staatlichen Medien Vietnams berichteten, dass der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Vietnams, TĂŽ LĂąm, am Dienstag ein TelefongesprĂ€ch mit Trump gefĂŒhrt habe und beide Seiten sich auf einen "fairen und ausgewogenen Rahmen fĂŒr ein gegenseitiges Handelsabkommen" geeinigt hĂ€tten.

Die Regierung unter Trump warf Vietnam vor, als Umschlagplatz fĂŒr chinesische Waren zu dienen, um die hohen Strafzölle der USA auf Produkte aus China zu umgehen. Diese Praxis, auch Transshipment genannt, war zu einem kritischen Thema in den Verhandlungen zwischen Hanoi und Washington geworden.

Die USA wollen nach der von Trump verkĂŒndeten Einigung auf Waren, die in Vietnam nur "umgeschlagen" werden (Transshipment) und in Wirklichkeit woanders produziert wurden, einen Zoll in Höhe von 40 Prozent erheben.

Die Einigung wurde knapp eine Woche vor Ablauf der von Trump zuvor ausgerufenen Frist fĂŒr Zollverhandlungen erzielt. Am 2. April kĂŒndigte der US-PrĂ€sident eine Reihe von Zöllen fĂŒr LĂ€nder auf der ganzen Welt an, setzte die Umsetzung der meisten Abgaben jedoch bis zum 9. Juli aus. Ähnliche Verhandlungen fĂŒhrt die US-Regierung derzeit mit mehr als einem Dutzend Staaten.

Mehr zum Thema – China lockert Exportkontrollen fĂŒr Seltene Erden an europĂ€ische Firmen


de.rt.com/asien/249707-woche-v


NATO-Chef hat "volles VerstĂ€ndnis" fĂŒr US-Waffenstopp fĂŒr die Ukraine


NATO-GeneralsekretĂ€r Mark Rutte zeigt VerstĂ€ndnis fĂŒr die neue US-Politik unter PrĂ€sident Donald Trump, warnt jedoch zugleich vor deren Folgen fĂŒr die europĂ€ische UnterstĂŒtzung der Ukraine. In einem Interview mit Fox News sagte Rutte am Mittwoch:

"Ich habe vollstes VerstĂ€ndnis dafĂŒr, dass die USA ihre eigenen Interessen im Blick behalten mĂŒssen."


Dennoch brauche es in dieser Frage "FlexibilitĂ€t". Hintergrund seiner Aussagen sind Berichte, wonach Washington die militĂ€rische Hilfe fĂŒr Kiew deutlich reduziert hat – unter anderem bei der Lieferung von Flugabwehrmunition, Raketen und Artilleriegeschossen. Rutte betonte:

"Aber wenn es um die Ukraine geht, kann das Land kurzfristig nicht auf umfassende UnterstĂŒtzung verzichten – vor allem, was Munition und Luftabwehrsysteme betrifft."


Zwar verlagere sich die Last zunehmend von den USA auf Europa, doch "ohne praktische US-Hilfe geht es nicht", so der NATO-Chef.

Matthew Whitaker, US-Gesandter bei der NATO, bestĂ€tigte, dass die KĂŒrzungen Teil der neuen Strategie von PrĂ€sident Trump seien. "Das ist 'America First' in der Praxis", erklĂ€rte er gegenĂŒber Fox News. Das Pentagon mĂŒsse "sicherstellen, dass die USA ĂŒber die notwendigen strategischen VerteidigungskapazitĂ€ten verfĂŒgen, um ihre Macht zu demonstrieren", so Whitaker.

Trump hatte die milliardenschwere Ukraine-Hilfe unter seinem VorgĂ€nger Joe Biden mehrfach kritisiert. Stattdessen setzt er auf Friedensverhandlungen und fordert eine stĂ€rkere Rolle der NATO-Partner – insbesondere durch höhere Verteidigungsausgaben.

Die europĂ€ischen Mitgliedsstaaten reagierten zuletzt: In der vergangenen Woche kĂŒndigten sie an, Kiew mit weiteren 35 Milliarden Euro zu unterstĂŒtzen. Zugleich erklĂ€rten sie, ihre MilitĂ€rausgaben langfristig auf fĂŒnf Prozent des BIP steigern zu wollen – ein drastischer Anstieg im Vergleich zum bisherigen Zwei-Prozent-Ziel.

Russlands Außenminister Sergei Lawrow warnte unterdessen vor einem "katastrophalen" Druck auf die Haushalte der NATO-Staaten. Diese Entwicklung könne Lawrow zufolge letztlich "zum Zusammenbruch der Organisation" fĂŒhren.

Mehr zum Thema - KriegsverlÀngerung als Selbstzweck: NATO "hilft" der Ukraine weiter


de.rt.com/international/249716


Chinas Außenminister Wang Yi in Berlin erwartet


Chinas Außenminister Wang Yi ist in der EU zu Gast. Gestern besuchte er die Institutionen der EU in BrĂŒssel, heute trifft er in Berlin auf seinen deutschen Amtskollegen Johann Wadephul. FĂŒr 17:30 Uhr ist eine gemeinsame Pressekonferenz angesetzt. Im Anschluss reist Wang Yi weiter nach Paris.

Der Besuch des chinesischen Außenministers in der EU dient der Vorbereitung des China-EU-Gipfels, der Ende Juli in China stattfinden soll. Der Besuch findet in einem Umfeld erneut wachsender Spannungen statt. Die EU beschuldigt China unter anderem, der eigenen Wirtschaft durch wettbewerbsverzerrende Subventionen einen Vorteil zu verschaffen und hat deshalb im vergangenen Jahr Strafzölle fĂŒr den Import von E-Autos chinesischer Hersteller verhĂ€ngt. China wiederum hat die Ausfuhr von Seltenen Erden streng reglementiert. In deutschen Unternehmen kam es deshalb bereits zu ProduktionsausfĂ€llen.

Wangs Besuch hat daher auch das Ziel, die Spannungen zu reduzieren und die verbindenden Interessen von EU und China in den Fokus zu rĂŒcken. Als Zeichen des guten Willens strich China mehrere EU-Parlamentarier von seiner Sanktionsliste. Ob die Charmeoffensive gelingt, ist jedoch fraglich.

EU-KommissionsprÀsidentin Ursula von der Leyen sagte im Juni auf dem G7-Gipfel, nicht Donald Trump und seine Zollpolitik seien das Problem, sondern das chinesische Streben nach Dominanz sowie chinesische Versuche der Erpressung.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas blieb gestern der aggressiven Rhetorik treu. Sie forderte von Wang Yi, die chinesische Handelspolitik auszubalancieren. Sie sprach von "unfairem Handel", den China betreibe. Gleichzeitig warnte sie chinesische Unternehmen vor der UnterstĂŒtzung von Russlands RĂŒstungsindustrie. Neben Cyberangriffen warf Kallas China zudem Angriffe auf "unsere Demokratie" vor.

Ob es in Berlin harmonischer zugehen wird, ist fraglich. Bundeskanzler Friedrich Merz hat im Vergleich mit seinem AmtsvorgĂ€nger Olaf Scholz die Rhetorik gegenĂŒber China verschĂ€rft.

Im Mai warnte Merz, "wir sehen, dass es in Chinas außenpolitischem Handeln zunehmend Elemente systemischer RivalitĂ€t gibt". Die CDU-Fraktion im Bundestag forderte daher eine neue China-Politik der Bundesregierung. Auch Wangs deutscher Amtskollege Wadephul gilt nicht als sinophil. Er fĂŒrchtet sich im Gegenteil davor, dass China eine sinozentrische Weltordnung etablieren könnte. Wadephul strebt nach mehr Distanz zu China auch hinsichtlich der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen.

China ist nach den USA Deutschlands zweitwichtigster Handelspartner außerhalb der EU. Zwischen der EU und den USA tobt ein Zollkrieg, der auch die deutsche Wirtschaft belastet. Diese befindet sich seit ĂŒber zwei Jahren in einer schweren Krise.

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de.rt.com/inland/249721-chinas


Mehrere Todesopfer bei FĂ€hrunglĂŒck vor Bali


Eine FĂ€hre mit 65 Menschen an Bord ist am spĂ€ten Mittwochabend in der NĂ€he der indonesischen Insel Bali gesunken, wobei mindestens vier Menschen ums Leben kamen. Dreißig Personen werden nach Angaben der indonesischen Such- und Rettungsbehörde noch vermisst.

Die "KMP Tunu Pratama Jaya" war auf dem Weg von Ketapang in Ostjava nach Gilimanuk auf Bali, als sich der Vorfall ereignete, teilte die Agentur am Donnerstag mit. Die FÀhre legte gegen 23:20 Uhr Ortszeit ab und sank etwa eine halbe Stunde spÀter, Berichten zufolge bei rauer See mit bis zu 2,5 Meter hohen Wellen.

Die Rettungsteams haben bisher 31 Menschen gerettet und vier Leichen geborgen. Medienberichten zufolge wurden viele der Überlebenden bewusstlos aufgefunden, nachdem sie stundenlang im Wasser getrieben hatten. Die Suche nach den verbleibenden 30 Personen geht weiter, wobei neun Boote und örtliche Fischer bei den BemĂŒhungen helfen.

Nach Angaben der Rettungsbehörde von Surabaya konnten sich vier der Überlebenden mit dem Rettungsboot der FĂ€hre retten und wurden am frĂŒhen Donnerstag im Wasser gefunden.

Der Leiter der RettungskrĂ€fte, Nanang Sigit, hatte zuvor gegenĂŒber lokalen Medien erklĂ€rt, dass 38 Menschen vermisst wĂŒrden. Er wies darauf hin, dass die schlechten Wetterbedingungen es anfangs schwierig gemacht haben, das gesunkene Schiff zu erreichen.

"Die FĂ€hre konnte anfangs nicht ĂŒber Funk kontaktiert werden. Dann konnte sie von anderen Schiffen der gleichen Reederei kontaktiert werden. Aber das Schiff war bereits in Schieflage geraten", zitierte die Nachrichtenagentur Associated Press Sigit.

Der indonesische PrĂ€sident Prabowo Subianto, der sich derzeit zu einem offiziellen Besuch in Saudi-Arabien aufhĂ€lt, hat nach der Katastrophe eine Sofortmaßnahme angeordnet. Die Rettungsbehörde hat zusĂ€tzliches Personal und AusrĂŒstung eingesetzt, um die Sucharbeiten zu unterstĂŒtzen.

An Bord der FÀhre befanden sich 53 Passagiere, 12 Besatzungsmitglieder und 22 Fahrzeuge, darunter 14 Lastwagen. Die Strecke zwischen Ketapang und Gilimanuk ist eine der meistbefahrenen Indonesiens und wird hÀufig von Einheimischen und Frachtunternehmen genutzt.

UnfÀlle mit FÀhren sind in Indonesien, einem Archipel mit mehr als 17. 000 Inseln, keine Seltenheit, da die Boote ein gÀngiges Transportmittel sind und die Sicherheitsvorschriften oft nicht eingehalten werden.

Mehr zum Thema – Mindestens zwölf Tote bei FĂ€hrunglĂŒck vor Indonesien


de.rt.com/asien/249715-mehrere


"In Hunderten Jahren": SĂŒdkoreas PrĂ€sident schließt Wiedervereinigung mit DVRK nicht aus


Die Republik Korea sollte sich um eine friedliche Wiedervereinigung bemĂŒhen, der SĂŒden und der Norden "können sich auch nach Hunderten Jahren vereinigen", wenn sie ihre nationale Einheit wahren wĂŒrde. Dies erklĂ€rte Lee Jae-myung, der PrĂ€sident SĂŒdkoreas. Der Politiker betonte:

"Es steht in unserer Verfassung: Wir wollen eine friedliche Vereinigung, keine Absorption. Wer will schon eine Absorption?"


Laut dem Politiker könnte ein Absorptionsversuch zu "großen Opfern" fĂŒhren. Er fuhr fort:

"Wo immer es möglich ist, sollten wir die Existenz anerkennen und einen fĂŒr beide Seiten vorteilhaften Weg einschlagen."


Lee Jae-myung erinnerte daran, dass seit dem Koreakrieg 1950 bis 1953 schon ĂŒber 70 Jahre vergangen sind. Die KĂ€mpfe endeten mit einem Waffenstillstandsabkommen am 27. Juli 1953, ohne dass ein Friedensvertrag unterzeichnet wurde. Der sĂŒdkoreanische PrĂ€sident fasste zusammen:

"Historisch gesehen ist das nicht viel. Denn wir werden uns auch in mehreren hundert Jahren noch vereinen, wenn wir allmÀhlich die Einheitlichkeit wiederherstellen."


Überdies erklĂ€rte das Staatsoberhaupt SĂŒdkoreas, dass er sich fĂŒr die Verbesserung der Beziehungen zur DVRK auf der Grundlage der Zusammenarbeit mit den USA einsetzen werde, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Gleichzeitig sieht er den Dialog mit Pjöngjang derzeit als schwierig an, aber es sei keinesfalls richtig, ihn ganz einzustellen.

KĂŒrzlich ordnete der sĂŒdkoreanische Staatschef an, die Propagandalautsprecher auszuschalten, woraufhin die DVRK die Verbreitung des LĂ€rms aus ihren GerĂ€ten einstellte. Die Reaktion "war sehr schnell und ĂŒbertraf die Erwartungen", so Lee Jae-myung.

Am 11. Juni meldete die Nachrichtenagentur Yonhap, dass sĂŒdkoreanische Lautsprecher, die ein kritisches Programm ĂŒber die nordkoreanischen Behörden an der Grenze ausstrahlen, eingestellt wurden. Damals wurde auch berichtet, dass die Entscheidung im Zusammenhang mit den Aussichten der neuen Regierung auf die Aufnahme von Beziehungen zu Pjöngjang getroffen wurde. Die Zeitung berichtete ĂŒber die Äußerungen von Jae-myung, der anmerkte, dass er die zwischenkoreanischen Beziehungen verbessern wolle.

Mehr zum Thema – Im Sonderauftrag Putins: Russlands SicherheitsratssekretĂ€r Schoigu wieder in Pjöngjang zu Besuch


de.rt.com/asien/249725-in-hund


EU-Sanktionsliste gegen Russland zerstört das Leben des tĂŒrkischen Journalisten HĂŒseyin Doğru


Von Bernhard Loyen

Das Fundament fĂŒr kritischen Journalismus in Deutschland und Europa hat nachweislich in den vergangenen fĂŒnf Jahren nicht nur wahrnehmbare Risse erhalten. Es bröckelt, wird manipulativ unterhöhlt und nach und nach gesetzeswidrig abgetragen. JĂŒngstes anmahnendes Beispiel ist der Fall des tĂŒrkischen Journalisten HĂŒseyin Doğru.

HĂŒseyin Doğru ist GeschĂ€ftsfĂŒhrer der AFA Medya A. S. mit Sitz in Istanbul, die wiederum fĂŒr das Portal red.media verantwortlich ist. Am 20. Mai dieses Jahres findet sich folgende Information auf der Webseite des "European Council of the EU":

"Russische hybride Bedrohungen: EU listet weitere 21 Personen und 6 Organisationen auf und fĂŒhrt sektorale Maßnahmen als Reaktion auf destabilisierende AktivitĂ€ten gegen die EU, ihre Mitgliedstaaten und internationalen Partner ein."

Breitere mediale Berichterstattung findet sich im Anschluss zu den betroffenen Journalisten und Bloggern Thomas Röper und Alina Lipp (RT DE berichtete). Weniger Aufmerksamkeit fand bis dato der Hinweis der Mitteilung, dass auch "das tĂŒrkische Medienunternehmen AFA Medya und sein GrĂŒnder HĂŒseyin Doğru" von der WillkĂŒrsanktion aus BrĂŒssel betroffen sind. Zuerst berichtete die Junge Welt (JW) ĂŒber den Skandal am 26. Juni. Der Journalist Florian Warweg informierte ebenfalls ĂŒber das Folgeschicksal, den brutalen und vor allem fatalen Folgen fĂŒr Doğru und seine LebensgefĂ€hrtin, beide aktuell in Berlin wohnhaft. So heißt es seitens des NachDenkSeiten-Redakteurs auf X die RealitĂ€ten darlegend:

"Die Sanktionen greifen massiv in elementarste Grundrechte eines StaatsbĂŒrgers in Deutschland ein: Alle Konten von ihm und seiner hochschwangeren Frau sind gesperrt, er kann weder Überweisungen vornehmen noch erhalten. Ebenso ist die Aus- wie Einreise nach Deutschland und alle anderen EU-Staaten verboten. D. h. er sitzt in Deutschland fest und kann aus eigenen Mitteln weder Miete, Lebensmittel, Medikamente noch AnwĂ€lte bezahlen. Kafkas Prozess erscheint ein Ponyhof dagegen."

Das ist totalitĂ€r: Die EU hat, initiiert durch #Bundesregierung, den Chefredakteur von @redstreamnet & đŸ‡©đŸ‡ȘStaatsbĂŒrger @hussedogru seit +1 Monat umfassend sanktioniert. BegrĂŒndung? Seine Berichterstattung ĂŒber prođŸ‡”đŸ‡žProteste wĂŒrde "indirekt" (!) đŸ‡·đŸ‡șHandlungen zur Destabilisierung in
 t.co/8ae39Yxupm
— Florian Warweg (@FWarweg) July 1, 2025

Am 1. Juli informierte Doğru ĂŒber die Fortsetzung des manipulativen Terrors aufgrund automatischer VerknĂŒpfungen von Folgeereignissen. Dazu heißt es auf X:

"DRINGEND: Nach einem Monat EU-Sanktionen sagt unsere Krankenkasse, dass die Zahlungen eingestellt wurden. Meine Frau ist im 7. Monat mit Zwillingen schwanger. Ich darf nicht fĂŒr die Versicherung zahlen und darf immer noch nicht arbeiten. Sie setzen das Leben unserer ungeborenen Kinder aufs Spiel."

URGENT: After 1 month of EU sanctions, our health insurance says payments have stopped. My wife is 7 months pregnant with twins. I am not allowed to pay for the insurance and i’m still banned from working. They’re risking our unborn children’s lives. t.co/HPEe9Xoar4
— H D (@hussedogru) July 1, 2025

Einen Tag spĂ€ter informiert der Journalist erneut auf X dann ĂŒber eine zumindest in Teilen beruhigende Entwicklung:

"Meine Krankenkasse sagt, dass ich mich durch einen Antrag auf ArbeitslosenunterstĂŒtzung absichern kann. ABER: EU-Sanktionen verhindern, dass ich finanzielle UnterstĂŒtzung erhalte, sodass der Antrag abgelehnt werden könnte. Das Wichtigste: Meine Frau ist jetzt voll versichert."

Diese Informationen und RealitĂ€ten sind frei zugĂ€nglich, werden jedoch seitens der deutschen Kollegen anscheinend als nicht weiter erwĂ€hnenswert empfunden, so nachzulesen in Artikeln der Zeitung Welt oder beim Deutschlandfunk. Auf der Webseite des Deutschen Journalistenverbandes ergaben die Begriffe red.media und HĂŒseyin Doğru wenig ĂŒberraschend jeweils null Treffer. FĂŒr den DJV ist aktuell wichtiger, das Logo in den Farben des LGBTQ-Woke-Diktats erscheinen zu lassen.


Screenshot: Webseite DJV
In der Regierungspressekonferenz vom 2. Juli wurde die Causa Doğru dank Florian Warweg thematisiert. Das AuswĂ€rtige Amt veröffentlicht dazu auf seiner Webseite einleitend folgende Informationen seitens seines Sprechers Martin Giese:

"Die Bundesregierung beobachtet schon seit mehreren Monaten die AktivitĂ€ten der Medienplattform 'red.', die von einer in der TĂŒrkei registrierten Firma betrieben wird. 'red.' stellt sich als revolutionĂ€re Plattform unabhĂ€ngiger Journalistinnen und Journalisten dar. Es bestehen aber enge Verflechtungen mit dem russischen Staatsmedium RT.

Wir können heute verbindlich sagen, dass 'red.' von Russland gezielt zur Informationsmanipulation eingesetzt wird. Dies konnten wir im Rahmen eines nationalen Attribuierungsverfahrens feststellen. Grundlage dafĂŒr ist eine umfassende Analyse der deutschen Sicherheitsbehörden."

Foreign Information Manipulation has consequences. Red Media has been trying to polarize society in đŸ‡©đŸ‡Ș, pretending to be a platform for free journalism. Reality looks different: Russia is behind Red, as officially attributed today. EU has imposed sanctions against the operators.
— GermanForeignOffice (@GermanyDiplo) July 2, 2025

Auf mehrere Fragen seitens Warweg, hinsichtlich des o.g. Status quo einschrĂ€nkender Lebensbedingungen von Doğru und seiner Frau, juristischer wie geheimdienstlicher UmstĂ€nde, ergab sich laut Protokoll folgende Diskussion mit der Sprecherin der Bundespresskonferenz Angela Wefers:

Warweg: "Zusatzfrage:

Meine Frage war: Wie soll einer von Sanktionen Betroffener, bei dem die Konten 
"

Wefers: "Nein. Jetzt 
"

Warweg (Zuruf): "Entschuldigung! Dabei geht es um einen Kollegen. Ein bisschen SolidaritÀt könnte man auch von Ihrer Seite her zeigen!"

Wefers: "Ich sehe jetzt hier aber nicht noch andere Kolleginnen und Kollegen, die sich vertieft dafĂŒr einsetzen wollen."

Warweg (Zusatz): "Das spricht auch fĂŒr sich."

Wefers: "Das ist Ihre Meinung. Die lassen wir jetzt gerne einmal so stehen."

Frau Wefers war Wirtschaftsjournalistin des Jahres 2014, arbeitet und veröffentlicht bei der Börsen-Zeitung und sitzt zudem bequem und gut dotiert leitend seit Jahren im Vorstand der Bundespresskonferenz. Zu den RealitĂ€ten und persönlichen Erfahrungen mit der Hauptstadtpresse verrĂ€t Doğru wegen der Kampagne gegen sein red.media-Projekt in einem JW-Interview am 17. Mai:

"FederfĂŒhrend sind Leitmedien wie zum Beispiel Tagesspiegel oder taz. Unser BĂŒro ist in Istanbul, und wir berichten aufgrund des Netzwerks, das wir haben, von ĂŒberall auf der Welt. Aber denen geht es hauptsĂ€chlich um unsere PalĂ€stina-Berichterstattung."

Zu den diffamierenden VorwĂŒrfen der Kollegen erklĂ€rt Doğru:

"Wiederholt wurde behauptet, red.media sei ein russisches Propagandaoutlet, weil ich frĂŒher bei 'Redfish' tĂ€tig war, ein von der russischen Nachrichtenagentur Ruptly finanziertes Medienunternehmen. Außerdem wurden wir vermutlich von der Taz beziehungsweise deren Autor Nicholas Potter angezeigt wegen mutmaßlicher Diffamierung, nachdem wir in sozialen Netzwerken den beruflichen Werdegang Potters veröffentlicht hatten."

Der taz-Autor Potter war laut red.media-Recherchen "Praktikant bei der Jerusalem Post". Und damit Ausgangspunkt verinnerlichter "StaatsrĂ€son" im Berufsalltag bei der taz? Zumindest ist er kein Kandidat fĂŒr die aktuell notwendige SolidaritĂ€t mit HĂŒseyin Doğru.

Seitens der Politik in der Hauptstadt ist ebenfalls wenig zu erwarten. Linken-Abgeordnete, wie auch NATO-braune GrĂŒne mit Camouflage-Ukraine-KĂ€ppi und Israel-Button am Revers, solidarisieren sich lieber mit einem "non-binĂ€ren" Pseudo-Antifaschisten und Mitglied der marodierenden "Hammerbande" in Ungarn, anstatt dem Opfer der WillkĂŒr-Politik aus BrĂŒssel vor Ort in Berlin zu helfen.

Das Fundament fĂŒr kritischen Journalismus in Deutschland und Europa wird forciert aggressiv mit allen zur VerfĂŒgung stehenden Mitteln und nötigen Organisationen des gesamten Staatsapparates abgetragen. Darunter offenbaren sich weitere Baumaßnahmen fĂŒr Keller und Kerker kritischer Journalisten und BĂŒrger.

Die RĂ€umtrupps und Zerstörer aus den Reihen der Politik, wie auch die zuverlĂ€ssig parallel zuarbeitenden, diskreditierenden Medien, gehen ihren konsequenten, anvisierten Weg in die finale Deutungshoheit zu den relevanten Themen der Gegenwart. Wer sich ihnen entgegenstellt, wird angezĂ€hlt und nachdrĂŒcklich abgemahnt.

Final weggeschoben, abgerĂ€umt, zerstört, wie das jĂŒngste Beispiel des international orchestrierten Vernichtungsvorgangs von HĂŒseyin Doğru nachdrĂŒcklich belegt.

Mehr zum Thema – Ob Simeon oder Maja – auf jeden Fall ein falscher Held


de.rt.com/europa/249685-eu-san


Gazastreifen: Hamas prĂŒft Trumps Vorschlag fĂŒr einen Waffenstillstand


Die Hamas erklĂ€rte am Mittwoch, sie prĂŒfe derzeit den von US-PrĂ€sident Donald Trump als "endgĂŒltig" bezeichneten Waffenstillstandsvorschlag fĂŒr Gaza. Israel mĂŒsse sich jedoch aus dem Gebiet zurĂŒckziehen. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kĂŒndigte zugleich an, die Hamas werde vernichtet werden.

Trump hatte am Dienstag erklĂ€rt, Israel habe nach einem Treffen zwischen US-Vertretern und israelischen Beamten den Bedingungen fĂŒr einen 60-tĂ€gigen Waffenstillstand mit der Hamas zugestimmt.

In einer ErklĂ€rung verlautbarte die palĂ€stinensische Miliz, sie prĂŒfe derzeit neue WaffenstillstandsvorschlĂ€ge der Vermittler Ägypten und Katar, strebe jedoch eine Einigung an, die ein Ende des Krieges und einen RĂŒckzug Israels aus dem Gazastreifen sicherstelle.

Der israelische MinisterprĂ€sident Benjamin Netanjahu forderte in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme seit Trumps AnkĂŒndigung die Auslöschung der Hamas. "Es wird keine Hamas mehr geben. Es wird kein 'Hamastan' geben. Wir werden nicht dorthin zurĂŒckkehren. Es ist vorbei", sagte Netanjahu bei einem Treffen am Mittwoch. Die ErklĂ€rungen beider Seiten bekrĂ€ftigten langjĂ€hrige Positionen und gaben keinen Hinweis darauf, ob oder wie eine Kompromissvereinbarung erzielt werden könnte.

Der öffentliche Druck auf Netanjahu, einen dauerhaften Waffenstillstand zu erreichen und den seit fast zwei Jahren andauernden Krieg zu beenden, wÀchst. Die Hardliner in seiner rechten Regierungskoalition lehnen einen solchen Schritt allerdings ab.

Gleichzeitig haben die US-amerikanischen und israelischen Angriffe auf Nuklearanlagen in Iran sowie der im letzten Monat vereinbarte Waffenstillstand nach dem 12-tĂ€gigen Luftkrieg zwischen Israel und Iran den Druck auf die von Teheran unterstĂŒtzte Hamas erhöht. Die israelische StaatsfĂŒhrung ist der Meinung, dass andere LĂ€nder in der Region nun, da Iran geschwĂ€cht sei, die Möglichkeit hĂ€tten, Beziehungen zu Israel aufzubauen.

Ende Mai hatte die Hamas erklĂ€rt, sie strebe Änderungen an einem von den USA unterstĂŒtzten Waffenstillstandsvorschlag an. Trumps Gesandter Steve Witkoff bezeichnete dies allerdings als "völlig inakzeptabel".

Der Vorschlag sah einen 60-tĂ€gigen Waffenstillstand und die Freilassung der HĂ€lfte der von der Hamas festgehaltenen Geiseln im Austausch gegen palĂ€stinensische Gefangene und die sterblichen Überreste anderer PalĂ€stinenser vor; die Hamas wĂŒrde anschließend die ĂŒbrigen Geiseln im Rahmen eines Abkommens freilassen, das das Ende des Krieges garantiert.

Eine Quelle aus dem Umfeld der Hamas sagte gegenĂŒber Reuters, dass die FĂŒhrung der Organisation den neuen Vorschlag zunĂ€chst diskutieren und von den Vermittlern weitere ErlĂ€uterungen einholen werde, bevor sie eine offizielle Antwort gebe. Die Gesundheitsbehörden im Gazastreifen gaben an, dass durch israelische SchĂŒsse und MilitĂ€rangriffe in den letzten 24 Stunden mindestens 139 PalĂ€stinenser im Norden und SĂŒden getötet worden seien. Das israelische MilitĂ€r ordnete am spĂ€ten Dienstagabend weitere Evakuierungen an.

Mehr zum Thema - Trump wird Netanjahu am 7. Juli im Weißen Haus empfangen


de.rt.com/der-nahe-osten/24968


Eidgenossen zuerst: Freibad-Zutritt nur mit Schweizer Pass


Der Sommer 2025 wird in Erinnerung bleiben – nicht nur wegen der Rekordtemperaturen, sondern auch wegen zahlreicher Übergriffe auf BadegĂ€ste, insbesondere junge Frauen.

Was viele erlebt, aber wenige ausgesprochen haben, wurde von den meisten Medien zunÀchst heruntergespielt oder ausgeklammert. Die VorfÀlle passten nicht ins sommerliche Postkartenbild.

Stattdessen versuchten einige Stimmen in Politik und Presse, die Lage mit dem Hinweis auf die "ungewöhnliche Hitze" zu relativieren – als sei es nur das Thermometer, das Grenzen ĂŒberschreitet.

Doch wĂ€hrend in stĂ€dtischen Verwaltungen und Redaktionsstuben weiter diskutiert wird, hat eine Schweizer Gemeinde nicht abgewartet – sondern gehandelt.

In Pruntrut, einer jurassischen Gemeinde nahe der französischen Grenze, war die Geduld am Ende. Über 20 Hausverbote wurden seit Saisonbeginn ausgesprochen – fast alle gegen MĂ€nner aus dem benachbarten Frankreich. Die VorwĂŒrfe reichen von BelĂ€stigungen bis zu aggressivem Verhalten gegenĂŒber weiblichen BadegĂ€sten.

Die Gemeinde reagierte unmissverstĂ€ndlich: Ab dem 4. Juli wird der Zugang zum Freibad auf Schweizer BĂŒrger, Personen mit Wohnsitz in der Schweiz oder mit gĂŒltiger Arbeitsbewilligung beschrĂ€nkt. Touristen aus dem Ausland erhalten nur noch Einlass, wenn sie sich mit einer Hotel- oder Campingkarte ausweisen können.

Was andernorts als "heikle AbwÀgung" diskutiert worden wÀre, wurde in Pruntrut schlicht umgesetzt. Nicht ideologisch, nicht populistisch, sondern pragmatisch.

"Die Maßnahme dient einzig und allein der Sicherheit der BadegĂ€ste", ließ die Gemeinde verlauten.


Und sie wurde in einem Moment ergriffen, in dem viele junge Frauen lieber zu Hause blieben, als sich im öffentlichen Raum unwohl zu fĂŒhlen.

Was die Maßnahme in Pruntrut so bemerkenswert macht, ist nicht nur die dabei gezeigte Entschlossenheit, sondern auch der Kontrast zum medialen und politischen Umgang mit dem Thema. WĂ€hrend Betroffene ĂŒber soziale Netzwerke berichten, wĂ€hrend in Online-Foren Eltern von MĂ€dchen ihre Sorgen teilen, bleiben viele große Medien auffallend still – oder sie verlagern die Debatte auf die meteorologische Ebene: Die Hitze sei das Problem, nicht das Verhalten.

Es ist eine altbekannte Taktik: Die RealitĂ€t wird entschĂ€rft, bis sie in gĂ€ngige Narrative passt. Pruntrut jedoch hat sich fĂŒr eine andere Haltung entschieden – die Wirklichkeit beim Namen zu nennen und konkrete Konsequenzen zu ziehen. Kein großer Wurf, kein gesellschaftliches Manifest. Aber ein Schritt, der Sicherheit schafft, wo andere nur Ausreden liefern.

Ob Pruntrut zum Vorbild fĂŒr andere Gemeinden wird, ist offen. Doch die Botschaft ist klar: Wer Verantwortung ernst nimmt, muss handeln – auch wenn es unbequem ist. Der Sommer 2025 hat gezeigt, dass man Schutz nicht durch Worte bietet, sondern durch Entscheidungen. Entscheidungen, wie sie in einem kleinen Freibad im Jura getroffen wurden.

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de.rt.com/schweiz/249703-schwe


Koalitionsausschuss: Versprochene Senkung der Stromsteuer fÀllt aus


Es war eins der Versprechen, das die KoalitionĂ€re im Koalitionsvertrag verankert hatten. CDU/CSU wollten gemeinsam mit der SPD so schnell wie möglich die Stromsteuer fĂŒr alle senken. Daraus wird nun nichts. Der Koalitionsausschuss konnte sich auf seiner gestrigen Sitzung nicht auf eine allgemeine Reduktion der Stromsteuer einigen – nicht fĂŒr alle BĂŒrger, aber auch nicht fĂŒr alle Betriebe. Es ist der nĂ€chste Wortbruch der noch jungen Bundesregierung.

Die Haushaltslage lasse eine Entlastung fĂŒr alle nicht zu, argumentiert CDU-Fraktionschef Jens Spahn. Die Stromsteuer werde daher nur fĂŒr das produzierende Gewerbe und die Landwirtschaft gesenkt. Dort gelte es, ArbeitsplĂ€tze zu sichern, die aufgrund der hohen Kosten fĂŒr Strom sonst verloren zu gehen drohen. Man habe sich mehr gewĂŒnscht, aber die Haushaltslage sei schwierig, beteuert Spahn. Angesichts der AufrĂŒstungsplĂ€ne der Bundesregierung wirkt das jedoch wenig glaubhaft. Laut Berechnungen sollte die Senkung der Stromsteuer mit 5,4 Milliarden Euro zu Buche schlagen. Dieses Geld sei nicht da.

Einigen konnte man sich auf die MĂŒtterrente – das Lieblingsthema von CSU-Chef Markus Söder. Die MĂŒtterrente soll zum 1. Januar 2027 ausgeweitet werden. UrsprĂŒnglich war die vollumfĂ€ngliche MĂŒtterrente erst fĂŒr 2028 geplant. Bei der Rentenberechnung werden ab 2027 die Erziehungszeiten von MĂŒttern und VĂ€tern auch von vor 1992 geborenen Kindern berĂŒcksichtigt. Bis zu drei Jahre können angerechnet werden. Die KoalitionĂ€re verweisen zudem auf kleinere Entlastungen wie die Streichung der Gasspeicherumlage und die TeilĂŒbernahme der Übertragungsnetzentgelte. Damit fĂ€llt die Entlastung insgesamt deutlich geringer aus und es profitieren bei weitem auch nicht alle.

Aber es wurde noch ein weiteres Versprechen gebrochen: Auf der Pressekonferenz nach der ersten Tagung des Koalitionsausschusses versprachen die KoalitionĂ€re sich und der Öffentlichkeit, Streitereien wie zu Ampel-Zeiten werde es kĂŒnftig nicht mehr geben. Auch von diesem Versprechen ist nichts mehr ĂŒbrig. Der Streit in der Koalition ist zurĂŒck.

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de.rt.com/inland/249701-koalit


Doch nicht vernichtet? Pentagon sieht Irans Atomprogramm fĂŒr zwei Jahre verzögert


Donald Trump hatte unlĂ€ngst die US-Luftangriffe auf iranische Atomanlagen als spektakulĂ€ren Erfolg gefeiert. FĂŒr Trump stand schon kurz nach der Aktion fest, dass die Luftangriffe die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan vollstĂ€ndig zerstört hĂ€tten. Nun widerspricht ihm sein Verteidigungsministerium. Das iranische Atomprogramm sei nur um ein bis zwei Jahre zurĂŒckgeworfen, heißt es von dort.

Pentagonsprecher Sean Parnell berief sich vor Journalisten auf interne Auswertungen von Geheimdiensterkenntnissen. Demnach sei das Anreicherungsprogramm Irans "um mindestens ein bis zwei Jahre zurĂŒckgeworfen", sagte Parnell. Das Verteidigungsministerium gehe allerdings eher von zwei Jahren aus.

Zuvor war zunĂ€chst eine vorlĂ€ufige EinschĂ€tzung an die Öffentlichkeit gelangt. Das hatte Zweifel an der EffektivitĂ€t des amerikanischen MilitĂ€rschlags geweckt. So hatten CNN und die New York Times unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse berichtet, das iranische Atomprogramm sei durch die US-Angriffe möglicherweise nur um wenige Monate zurĂŒckgeworfen worden.

Auch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) geht davon aus, dass Iran in einigen Monaten wieder mit der Urananreicherung beginnen könnte. Dies hatte IAEA-Chef Rafael Grossi Ende Juni in einem Interview gesagt.

Trump verglich bereits die Wirkung der US-Angriffe auf Iran mit den US-AtombombenabwĂŒrfen auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 und wies die Berichte von CNN und New York Times zurĂŒck.

Iran setzte mittlerweile die Zusammenarbeit mit der Atomenergiebehörde offiziell aus. Das Parlament hatte diesen Schritt bereits beschlossen, gestern hat der iranische PrÀsident Massud Peseschkian das entsprechende Gesetz unterzeichnet. Die Umsetzung des Gesetzes soll durch den Obersten Nationalen Sicherheitsrat Irans erfolgen.

Mit seiner Entscheidung will Teheran den IAEA-Inspektoren jetzt so lange den Zugang zu seinen Atomanlagen verweigern, bis die Sicherheit der Anlagen gewĂ€hrleistet ist. Dazu mĂŒsse die UN-Atombehörde die Angriffe der USA und Israels auf die Nuklearanlagen verurteilen und das iranische Atomprogramm anerkennen.

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de.rt.com/international/249691


GroKo-Kandidatin fĂŒr Karlsruhe: Frauke Brosius-Gersdorf – AnhĂ€ngerin von Impfpflicht und AfD-Verbot


Noch vor der parlamentarischen Sommerpause sollen, so verschiedene Presseberichte, drei der insgesamt 16 Richterstellen des Bundesverfassungsgerichts per Wahl durch Bundestag und Bundesrat neu besetzt werden. Im GesprĂ€ch sind drei Kandidaten, die von den Koalitionsparteien vorgeschlagen werden. Die FAZ hatte am 30. Juni zuerst darĂŒber berichtet.

Abmachungen der Alt-Parteien

Aufgrund des zwischen den etablierten Bundestagsparteien ĂŒblichen und komplizierten Proporzverfahrens konnten CDU und CSU dieses Mal einen Vorschlag einbringen, wĂ€hrend der SPD zwei Kandidaten zustanden. Nach Angaben des juristischen Portals Legal Tribune Online (LTO) sollen die Wahlen am 10. Juli durch den Bundestag sowie am 11. Juli durch den Bundesrat erfolgen.

Demnach schlagen die Unionsparteien GĂŒnter Spinner, den Vorsitzenden Richter am Bundesarbeitsgericht, als Nachfolger des 1956 geborenen Richters Josef Christ im Ersten Senat vor, dessen Amtszeit bereits am 30. Oktober 2024 abgelaufen ist und der seit vergangenem Herbst sein Amt nur noch kommissarisch versieht.

Am 30. Juni endete auch die Amtszeit von Doris König, der VizeprÀsidentin des Gerichts und Vorsitzenden des Zweiten Senats. Als Nachfolgerin von König schlÀgt die SPD die aus Hamburg stammende Potsdamer Staatsrechtlerin Frauke Brosius-Gersdorf vor.

Eine dritte Stelle ist neu zu besetzen, da Richter Ulrich Maidowski aus dem Zweiten Senat aus gesundheitlichen GrĂŒnden einen Antrag auf Versetzung in den Ruhestand beim BundesprĂ€sidenten gestellt hat. Seine Amtszeit könnte am 30. September des Jahres enden. Als Nachfolgerin von Maidowski hat die SPD die MĂŒnchner Rechtsprofessorin Ann-Katrin Kaufhold ins GesprĂ€ch gebracht. Kaufhold dĂŒrfte ihr neues Amt erst im Herbst antreten können.

WĂ€hrend der Unionskandidat Spinner nicht nur als kompetenter und darĂŒber hinaus umgĂ€nglicher Richter beschrieben wird und Kaufhold als Expertin fĂŒr Finanzaufsicht gilt, scheint die mögliche Kandidatur von Brosius-Gersdorf das grĂ¶ĂŸte Potenzial fĂŒr Kontroversen zu bergen. Die 1971 geborene Juristin hat sich zwar als Expertin fĂŒr Verfassungsrecht einen Namen gemacht, ist in der Öffentlichkeit allerdings auch durch teils provokante Stellungnahmen hervorgetreten. Brosius-Gersdorf werden perspektivisch gute Chancen eingerĂ€umt, Nachfolgerin von Stephan Harbarth zu werden, dem gegenwĂ€rtigen PrĂ€sidenten des Bundesverfassungsgerichts. Dessen Amtszeit endet im November 2030, wobei die Potsdamer Juristin nicht 'automatisch' nachrĂŒcken wĂŒrde, sondern dann eine weitere Wahl absolvieren mĂŒsste.

Politische Positionen

Vor diesem Hintergrund erhalten besonders fĂŒnf Positionierungen, mit denen Brosius-Gersdorf in den letzten Jahren bekannt geworden ist, besonderes Gewicht.

So hatte die Professorin 2024 als Mitglied der Regierungskommission zur Reform des Schwangerschaftsabbruchs eine Entkriminalisierung im Hinblick auf den "verfassungsrechtlichen Rahmen" fĂŒr möglich gehalten, was eine Abkehr von der bislang strengen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts bedeuten könnte.

Im Jahr 2022 hatte sich die Juristin in einem "Spezial" des Potsdamer UniversitĂ€tsmagazins zum Thema "Diversity" dafĂŒr ausgesprochen, das Grundgesetz sprachlich zu ĂŒberarbeiten und "gendergerecht" umzuschreiben. Sie vertrat die Ansicht, dass das generische Maskulinum der Standardsprache zur Bezeichnung aller Geschlechter zu einer "einer gedanklichen UnterreprĂ€sentation von Frauen" fĂŒhren wĂŒrde, wie "psycholinguistische und kognitionspsychologische Studien" gezeigt hĂ€tten.

Und wĂ€hrend der Corona-Jahre hatte sich Brosius-Gersdorf zusammen mit ihrem Ehemann, dem ebenfalls aus Hamburg gebĂŒrtigen Rechtsprofessor Hubertus Gersdorf, der an der Leipziger UniversitĂ€t lehrt, in einem Papier fĂŒr eine Allgemeine Impfpflicht gegen Covid ausgesprochen – und die Ansicht vertreten, eine solche verstoße nicht gegen das Grundgesetz, sondern sei sogar verfassungsrechtlich geboten. Das Jura-Professorenpaar forderte Ende November 2021:

"Die Freiheit der Impfunwilligen muss zurĂŒckstehen. Nach unserer Verfassung endet die Freiheit des Einzelnen dort, wo die Freiheit anderer beginnt. D. h., die Freiheit der Ungeimpften endet dort, wo sie die Freiheit der Geimpften beeintrĂ€chtigen."


Die beiden Juristen wiederholten implizit die auch seinerzeit bereits als Falschbehauptung erkennbare und von Fachleuten kritisierte Losung einer vermeintlichen "Pandemie der Ungeimpften" (so etwa Jens Spahn, Markus Söder und Bodo Ramelow, 03. bzw. 05.11.2021) und dekretierten geradezu:

"Es ist Aufgabe des Staates, die große Mehrheit der Bevölkerung, die freiwillig geimpft ist, wirksam davor zu schĂŒtzen, dass ihre Gesundheit, ihre persönliche Freiheit sowie ihre berufliche und wirtschaftliche Existenz weiterhin von Ungeimpften bedroht wird."

UnwĂ€hlbar! Frauke Brosius-Gersdorf: „Es ist Aufgabe des Staates, die große Mehrheit der Bevölkerung, die freiwillig geimpft ist, wirksam davor zu schĂŒtzen, dass ihre Gesundheit
weiterhin von Ungeimpften bedroht wird.“ #BVerfG t.co/DF2Si5gH4Q pic.twitter.com/WiEAm88QbM
— Saskia Ludwig (@SaskiaLudwigCDU) July 1, 2025

Die Brandenburger CDU-Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig, die eine kritische Haltung zu den staatlichen Corona-Maßnahmen eingenommen hatte, schrieb zu Personalie Brosius-Gersdorf auf Twitter/X kurz und bĂŒndig:

"UnwÀhlbar!"


Im Juli vergangenen Jahres hatte Brosius-Gersdorf dann nochmals ihre PrĂ€ferenz fĂŒr autoritĂ€r-repressives staatliches Handeln offenbart, als sie in der ZDF-Talkshow Markus Lanz ein Verbot der Alternative fĂŒr Deutschland (AfD) gefordert hatte und bedauerte, "dass mit einem AfD-Verbot nicht die AnhĂ€ngerschaft beseitigt wĂ€re." Die Schweizer Weltwoche schreibt dazu weiter, dass die Juristin auf die Nachfrage, ob sie Menschen "eliminieren" wolle, zwar antwortete: "NatĂŒrlich nicht." Allerdings wolle sie Mitgliedern der AfD gewisse Grundrechte wie das passive Wahlrecht aberkennen: "Wir haben die Möglichkeit, Einzelpersonen Grundrechte zu entziehen."

Wie kann man die "AnhÀngerschaft der AfD beseitigen"? fragte man sich gestern bei Markus Lanz. pic.twitter.com/3sPb728870
— Gr@ntlɘr đŸ„šđŸș (@oida_grantler) July 26, 2024

Aus den Reihen der AfD kritisierte der Jurist und Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner das Nominierungsverfahren:

"Ich bin in dem Gremium, das neue Bundesverfassungsrichter zur Wahl vorschlĂ€gt. Dort hat sich bislang keiner der Kandidaten vorgestellt, auch irgendwelche schriftlichen Unterlagen gibt es nicht. Wer da wo, warum, was und wen ausgeklĂŒngelt hat, weiß ich nicht. Es ist eine Schande, dass offenbar ausschließlich nach politischem Proporz ausgesucht wurde – von wem auch immer. Solange die Kartellparteien dies weiter so bĂŒrgerfern und intransparent tun, brauchen die sich nicht zu wundern, dass die Zustimmung zu einem solchen Tun zunehmend viele BĂŒrger abschreckt."

Etwas lĂ€nger zurĂŒck liegt die Kritik des professoralen Juristen-Paares an einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Kopftuchverbot. Das Gericht hatte sich Anfang des Jahres 2020 mit dem NeutralitĂ€tsgebot des Staates – im konkreten Fall: von Rechtsreferendarinnen – beschĂ€ftigt und entschieden, dass ein Kopftuchverbot fĂŒr diese Personengruppe bei bestimmten TĂ€tigkeiten verfassungsgemĂ€ĂŸ sei. Damit zeigten sich die beiden Professoren nicht einverstanden. Nach ihrem VerstĂ€ndnis stellte ein Verbot fĂŒr muslimische "Rechtsreferendarinnen, religiöse Symbole oder KleidungsstĂŒcke wie das 'islamische Kopftuch' bei TĂ€tigkeiten zu tragen, bei denen sie als ReprĂ€sentantinnen des Staates wahrgenommen werden können", einen "Eingriff in ihre Religionsfreiheit" dar. Das Bundesverfassungsgericht solle sich, so forderten sie, vom Weg des NeutralitĂ€tsgebots abwenden und stattdessen das MĂ€ĂŸigungsgebot vertreten: "Nur dann kann man jungen Musliminnen mit dem Wunsch, Richterin oder StaatsanwĂ€ltin zu werden oder ein öffentliches Amt in der allgemeinen Verwaltung zu bekleiden, weiterhin zum Studium der Rechtswissenschaft raten."

Enger Terminplan

Nach dem bisherigen Schema steht den etablierten Bundestagsparteien folgender SchlĂŒssel zu: 3:3:1:1. Demnach können Union und SPD je drei Verfassungsrichter pro Senat vorschlagen, GrĂŒne und FDP je einen. Weil die FDP mit der letzten Bundestagswahl aus dem Parlament ausgeschieden ist, reklamierte nun die Linkspartei fĂŒr sich – anstelle der Liberalen – ein Vorschlagsrecht. So hatte der Parteivorsitzende Jan van Aken in einem Interview mit der Rheinischen Post fĂŒr die Linke gefordert, dass ihr ebenfalls "eine Nominierung" zustehen mĂŒsse.

ZunĂ€chst ist fĂŒr die Wahl im Bundestag jeweils eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, die die "Große Koalition" allein nicht aufbringen kann. Aus diesem Grund hatten sich die Fraktionsvorsitzenden der Linken, Heide Reichinnek und Sören Pellmann, in einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden von Union, SPD und GrĂŒnen gewandt und um ein GesprĂ€ch unter den "demokratischen Fraktionen" gebeten, wie LTO berichtet. Dem steht wiederum der Unvereinbarkeitsbeschluss von CDU/CSU entgegen, der eine Kooperation mit der Linkspartei verhindert.

Die Wahl der Verfassungsrichter im Bundestag erfolgt zweistufig. Die erste HĂŒrde ist der zwölfköpfige Wahlausschuss des Parlaments. Die Ausschusssitzung ist fĂŒr kommenden Montag, den 7. Juli, um 20 Uhr terminiert. Danach kann die Abstimmung im Plenum am 10. Juli – ohne Aussprache – erfolgen. Da eine Zweidrittelmehrheit erreicht werden muss, kommt es auch auf die Stimmen von BĂŒndnis 90/GrĂŒnen und Linkspartei an.

Bislang sieht es nicht danach aus, dass es bis Anfang kommender Woche zu einer VerstĂ€ndigung hinsichtlich der Forderungen van Akens kommt. Auch ein "Kuhhandel" in Bezug auf die Besetzung des "Parlamentarischen Gremiums zur Kontrolle der Nachrichtendienste" ist kĂŒrzlich zumindest vorerst geplatzt, als die vorgeschlagene Heidi Reichinnek keine Mehrheit erhielt. Insofern könnten die kommenden Tage noch fĂŒr ĂŒberraschende Absprachen zwischen den Parteien sorgen.

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de.rt.com/inland/249669-groko-


EU-KommissionsprÀsidentin von der Leyen muss sich Misstrauensantrag im EU-Parlament stellen


In der kommenden Woche versuchen erneut EU-Parlamentarier, mehrheitlich aus dem rechten Lager, die scheinbar unantastbare EU-KommissionsprĂ€sidentin Ursula von der Leyen zumindest zu erkenntnisreicheren Aussagen in der Causa Textnachrichten und undurchsichtige Einkaufsdeals zu bewegen. Dies bezogen auf das mehr als fragwĂŒrdige Agieren von der Leyens wĂ€hrend der Corona-Pandemie mit dem Vorstandsvorsitzenden des US-Pharmagiganten Pfizer. Der rumĂ€nische Europaabgeordnete Gheorghe Piperea von der konservativen Partei AUR hatte fĂŒr das Misstrauensvotum gegen von der Leyen und verantwortliche EU-Kommissare mit 79 Angeordneten die erforderliche Mindestanzahl von 72 UnterstĂŒtzern gefunden.

Die PrÀsidentin des EuropÀischen Parlaments, Roberta Metsola, hat das eingereichte Misstrauensvotum gegen EU-KommissionsprÀsidentin Ursula von der Leyen laut Information von Nachrichtenagenturen bestÀtigt. Piperea gehört der Fraktion der EuropÀischen Konservativen und Reformer (ECR) an.

Dieser gehören unter anderem die Partei Fratelli d'Italia der italienischen MinisterprĂ€sidentin Giorgia Meloni, die nationalkonservative PiS-Partei aus Polen sowie die Partei des rechtsextremen französischen Politikers Eric Zemmour und die rechtsextreme spanische Partei Vox an. Die ECR distanzierte sich demnach bereits von dem Antrag: "Das ist keine Initiative unserer Gruppe", so ein Sprecher der Parteiengruppe gegenĂŒber der Nachrichtenagentur AFP.

Der Antrag wurde ausgehend der Übereinstimmung mit Artikel 131 der GeschĂ€ftsordnung des EuropĂ€ischen Parlaments gestellt. In diesem heißt es:

"Ein Misstrauensantrag gegen die Kommission kann von einem Zehntel der Mitglieder des Parlaments beim PrÀsidenten eingereicht werden."

Die ARD-Tagesschau berichtet zur Mitteilung aus BrĂŒssel:

"In dem zweiseitigen Text werden der Kommission unter anderem mit Blick auf die Corona-Politik Intransparenz und Missmanagement vorgeworfen."

Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa unterrichtete die ParlamentsprĂ€sidentin die leitenden Fraktionsvorsitzenden ĂŒber ihre Entscheidung. Auch die Agentur AFP bestĂ€tigte die Information unter Berufung auf Parlamentskreise.

Der Misstrauensantrag wird laut Planung am Montag debattiert, die Abstimmung findet wiederum am Donnerstag in Straßburg statt. Nach Artikel 234 des Vertrags ĂŒber die Arbeitsweise der EuropĂ€ischen Union ist der Misstrauensantrag angenommen, "wenn er die Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen und die Mehrheit der Mitglieder des Parlaments auf sich vereinigt".

Laut Angaben des BĂŒros des Antragstellers hĂ€tten 32 Mitglieder seiner Fraktion, der EuropĂ€ischen Konservativen und Reformisten (ECR), den Antrag unterstĂŒtzt. Die weiteren benötigten Unterschriften stammen demnach von den rechtsextremen Gruppierungen Patriots for Europe (6), Europe of Sovereign Nations (26) und von fraktionslosen Abgeordneten. Der fraktionslose EU-Abgeordnete Friedrich PĂŒrner, ehemals BSW-Mitglied (RT DE berichtete), erklĂ€rte dazu auf X:

"Ein Misstrauensvotum ist kein Theater, sondern das schÀrfste Schwert des Parlaments. Wer Demokratie und Transparenz ernst nimmt, muss jetzt Haltung zeigen. Mit Ursula von der Leyen und ihrer Kommission bleibt die EU ein Hort der Intransparenz und der Mauschelei."

GlĂŒckwunsch an @GPiperea – seinen Antrag habe ich gern unterstĂŒtzt. t.co/sMOuxgIC8fEin Misstrauensvotum ist kein Theater, sondern das schĂ€rfste Schwert des Parlaments.Wer Demokratie und Transparenz ernst nimmt, muss jetzt Haltung zeigen. Mit Ursula von der Leyen und

— Dr. Friedrich PĂŒrner, MPH (@DrPuerner) July 2, 2025

Das SPD-nahe RND berichtet zu den VorgĂ€ngen in BrĂŒssel:

"In dem Antrag wirft Piperea der KommissionsprĂ€sidentin vor, mit Pfizer-CEO Albert Bourla per SMS ĂŒber COVID-19-Impfstoffe verhandelt, Gelder veruntreut und versucht zu haben, EU-Abgeordnete ĂŒber die Finanzierung von UmweltverbĂ€nden zu beeinflussen. Die Kommission hat die VorwĂŒrfe zurĂŒckgewiesen."

Dem Votum werden nur sehr geringe Chancen auf Erfolg eingeordnet. "Die EuropĂ€ische Volkspartei (EVP) wird geschlossen gegen diesen Antrag stimmen", so der deutsche Fraktionschef Manfred Weber (CSU) gegenĂŒber dem RND ankĂŒndigend, um weiter zu erklĂ€ren:

"Das sind parteitaktische Spielchen, die auch nicht im Ansatz eine Mehrheit im Parlament finden werden. In Zeiten von wirtschaftlicher Unsicherheit und globalem Umbruch ist es vollkommen unverantwortlich, solche Öffentlichkeitsstunts durchzuziehen."

FĂŒr einen Erfolg des Misstrauensvotums wĂ€ren mindestens zwei Drittel der abgegebenen Stimmen erforderlich. Laut ersten Reaktionen aus BrĂŒssel wird davon ausgegangen, dass die großen proeuropĂ€ischen Fraktionen EVP, S&D, Renew und GrĂŒne von der Leyen voraussichtlich unterstĂŒtzen werden. Der Co-Vorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, erklĂ€rte vor Journalisten zum möglichen Stimmverhalten seiner Fraktion: "Wir wollen einen Politikwechsel, aber wir werden diskutieren, wie wir vorgehen."

Es ist das erste Mal seit dem Jahr 2014, dass sich die Chefin der Kommission einem solchen Schritt stellen muss.

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de.rt.com/europa/249676-eu-kom


Krise zwischen Russland und Aserbaidschan: Alijew fĂŒhlt sich ertappt und schlĂ€gt wild um sich


Von Anton Gentzen

Die Beziehungen zwischen Moskau und Baku kannten in den letzten dreißig Jahren ihre Höhen und Tiefen. Stein des Anstoßes war in der Vergangenheit die von Aserbaidschan abtrĂŒnnige, bis vor Kurzem mehrheitlich von ethnischen Armeniern bewohnte Provinz Bergkarabach. Anders als es die von hysterischem Russenhass triefende Propaganda Bakus nun weismachen will, hatte Moskau den ethnischen Konflikt dort nicht provoziert und nicht befördert (dieser flammte Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre auf "natĂŒrliche" Weise auf), hatte aber spĂ€ter vertraglich die Garantenstellung fĂŒr dessen friedliche Beilegung ĂŒbernommen.

Nebenbei: Dies lief gegen die objektiven geopolitischen Interessen Russlands, welches gute Beziehungen zu Aserbaidschan mehr braucht als solche zu Armenien: des Korridors nach Iran und der Sicherheit im Kaspischen Meer wegen. Das Engagement fĂŒr die Existenz und Sicherheit der historisch schwer gebeutelten Armenier war mehr eine "Sache des Herzens" denn kĂŒhle Kalkulation eines Imperiums. Einen weiteren Völkermord wollte man nicht zulassen und die Erinnerung an die antiarmenischen Pogrome in Baku und Sumgait im Jahr 1988 war damals noch frisch.

"Gedankt" wird es Russland in Jerewan nun ebenfalls mit Russophobie und prowestlichem Kurs. Der dortige Regierungschef Nikol Paschinjan braucht einen SĂŒndenbock, um davon abzulenken, dass er selbst es war, der die Zugehörigkeit Karabachs zu Aserbaidschan ausdrĂŒcklich anerkannt und damit Moskau die HĂ€nde gebunden hatte. Die offizielle Armee Armeniens hielt sich in beiden Runden des jĂŒngsten Karabach-Krieges zurĂŒck. Was hĂ€tten da die wenigen russischen Friedensstifter ‒ zumal ohne von Aserbaidschan unabhĂ€ngige Verkehrsverbindung in die Heimat ‒ ausrichten können? Und so wird in Armenien nun die MĂ€r verbreitet, Russland habe Karabach an Baku verkauft, was genauso wenig stimmt wie die umgekehrten Anschuldigungen in der Propaganda Aserbaidschans.

Wie dem auch sei, nun, wo der Stein des Anstoßes aus dem Weg gerĂ€umt ist, schienen gute russisch-aserbaidschanische Beziehungen vorprogrammiert. Objektiv haben beide LĂ€nder und Völker keine originĂ€ren Interessenkonflikte. Unterpfand eines guten VerhĂ€ltnisses sind auch rund 1,5 Millionen Aserbaidschaner in Russland, ĂŒberwiegend russische Staatsangehörige mit guten Kontakten in ihre historische Heimat. Und die Handelsbeziehungen florieren: Ihr Volumen wĂ€chst bestĂ€ndig und erreichte nach 4,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 den Rekordwert von 4,6 Milliarden im vergangenen Jahr. FĂŒr Aserbaidschan ist Russland der drittwichtigste Handelspartner bei seinen Exporten und nach China der zweitwichtigste beim Import.

WĂ€hrend das kaukasische Land seinem nördlichen Nachbarn vor allem Obst, GemĂŒse und NĂŒsse liefert, bezieht es von dort ĂŒberraschend – Aserbaidschan ist selbst Ölexporteur – Rohöl fĂŒr den Eigenbedarf (1,52 Millionen Tonnen Öl der Sorte Urals im Jahr 2024). Ebenfalls ĂŒberraschend: Russland hat beim sĂŒdlichen Nachbarn Erfolg mit Maschinen und Fahrzeugen aus seiner Produktion, und zwar nicht nur mit Wagen fĂŒr die Metro der Hauptstadt Baku.

In der Gesamtschau sind all das ĂŒberaus gĂŒnstige Voraussetzungen fĂŒr gute Beziehungen zwischen beiden Staaten. Auch die beiden Staatschefs Wladimir Putin und Ilham Alijew schienen sich gut zu verstehen. Umso ĂŒberraschender – wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel – kam da der Wechsel des Tons in Baku in diesem FrĂŒhjahr.

Die ersten Misstöne kamen nach dem Absturz des Azerbaijan-Airlines-Fluges 8243 im kasachischen Aktau am 25. Dezember 2024 auf. Baku war schnell mit der Anschuldigung, die russische Luftabwehr habe die verunglĂŒckte Maschine ĂŒber dem Zielort des Fluges, der tschetschenischen Hauptstadt Grosny, getroffen und beschĂ€digt. EndgĂŒltig aufgeklĂ€rt ist dies bis heute nicht, doch selbst wenn sich diese Hypothese bewahrheitet, unterstellt auch im offiziellen Baku niemand Russland einen absichtlichen Abschuss. Der raue, fast schon unverschĂ€mt-fordernde Ton von Regierungsvertretern und die Welle antirussischer Hassstiftung in den Medien Aserbaidschans kann da nur auf UnverstĂ€ndnis stoßen. Zumal Russland seinerseits den frĂŒheren Vorfall des absichtlichen Abschusses eines Hubschraubers mit russischen FriedenskrĂ€ften durch das aserbaidschanische MilitĂ€r bewusst heruntergespielt hatte. Und zumal Alijew nun mit dem eigentlich Schuldigen – dem ukrainischen Machthaber Wladimir Selenskij, der zivile FlughĂ€fen mit Drohnen angreifen lĂ€sst und damit die Luftverkehrssicherheit bewusst gefĂ€hrdet – aktuell und öffentlich ein peinliches Bussi-Bussi zelebriert.

Das zweite Zeichen einer deutlichen AbkĂŒhlung kam im Mai 2025, als Alijew ĂŒberraschend seine bereits zugesagte Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestages des Sieges ĂŒber den Hitlerfaschismus in Moskau mit einer erkennbar fadenscheinigen BegrĂŒndung absagte.

Die wirklich prÀzedenzlose Eskalation, mit der Baku die kriselnden bilateralen Beziehungen auf einen neuen Tiefpunkt beförderte, ist erst wenige Tage alt. Auslöser (oder Vorwand?) war die Verhaftung mehrerer ethnischer Aserbaidschaner mit russischem Pass im russischen Jekaterinburg am 27. Juni. Von der Razzia waren insgesamt bis zu 50 MÀnner betroffen, neun wurden festgenommen, gegen acht wurde spÀter Untersuchungshaft angeordnet. Russische Ermittler werfen ihnen die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung sowie Auftragsmorde und andere Gewaltdelikte in den Jahren 2001 bis 2011 vor.

Nach der Darstellung Aserbaidschans – eine offizielle BestĂ€tigung der russischen Seite gibt es dafĂŒr nicht – sollen bei der Razzia zwei MĂ€nner, die BrĂŒder Hussein und Sijaddin Safarow, ums Leben gekommen sein. Die sterblichen Überreste der beiden sollen am 30. Juni nach Aserbaidschan ĂŒberfĂŒhrt und dort gerichtsmedizinisch untersucht worden sein. Im Ergebnis wird bei beiden ein "traumatischer Schock" als Todesursache angegeben.

Die Reaktion Bakus folgte prompt: Schon am nĂ€chsten Tag nach Bekanntwerden des Vorfalls wurden sĂ€mtliche kulturellen Veranstaltungen mit russischen KĂŒnstlern oder Werken russischer Komponisten in der aserbaidschanischen Hauptstadt abgesagt. Die Propaganda im staatlichen Fernstehen des Landes schlug einen scharfen Ton ein, der bis zu offenen Beleidigungen des russischen PrĂ€sidenten und chauvinistischen Ressentiments reichte.

Die Hysterie gipfelte in einem mittelalterlich anmutenden Vergeltungsakt nach dem biblischen Prinzip "Auge um Auge, Zahn um Zahn" und regelrechter Geiselnahme. Am Montag, dem 30. Juni, nahm die Polizei Aserbaidschans drei russische Journalisten, den Chefredakteur und einen weiteren Mitarbeiter von Sputnik Aserbaidschan sowie eine Mitarbeiterin der Videoagentur Ruptly fest. Gegen die beiden Erstgenannten ordnete ein Gericht am Folgetag fĂŒr vorerst vier Monate Untersuchungshaft an. Am Dienstag kam es zu weiteren Verhaftungen offenbar zufĂ€llig ausgesuchter russischer StaatsbĂŒrger, acht an der Zahl, die auf einem von den Behörden veröffentlichten Video demonstrativ erniedrigend behandelt wurden und spĂ€ter bei der VorfĂŒhrung im Gerichtssaal sichtbare Spuren von SchlĂ€gen und Misshandlungen aufwiesen.

Gegen sie wurde ebenfalls Untersuchungshaft angeordnet, die erhobenen Anschuldigungen wirken dabei konstruiert.

Auch am Mittwoch ist ein Ende der Eskalation nicht abzusehen, obwohl sich Russland in der SchĂ€rfe seiner Verlautbarungen zum Unmut zahlreicher Kommentatoren in sozialen Netzwerken zurĂŒckhĂ€lt.

Warum eskaliert Baku gerade jetzt und wirft alles, was an gutnachbarschaftlichen Beziehungen aufgebaut wurde, mit hohem Risiko auch fĂŒr sich um? Selbst wenn die erhobenen VorwĂŒrfe gegen die Polizei in Jekaterinburg zutreffen sollten, hat sich Russland Ermittlungen nicht verweigert und hatte sich in der Vergangenheit selbst immer wieder bemĂŒht, WillkĂŒr und ungesetzliche Gewalt seiner Sicherheitsorgane zu ahnden und auszumerzen. Durch die Übergabe der Körper der Safarow-BrĂŒder hat Russland zudem seine volle Kooperationsbereitschaft in der AufklĂ€rung aller UmstĂ€nde und den Willen zu Transparenz demonstriert. Die Reaktion Aserbaidschans auf einen noch nicht aufgeklĂ€rten Vorfall wirkt da völlig unverhĂ€ltnismĂ€ĂŸig. Warum soll auch in der Theorie ein an zwei BĂŒrgern begangenes Verbrechen, wenn es sich ĂŒberhaupt um ein solches handelt, gleich das gesamte VerhĂ€ltnis zwischen zwei Völkern und Staaten zunichtemachen?

An dieser Stelle wird von einigen Analysten ins Spiel gebracht, dass es sich bei den Verstorbenen um Verwandte (angeblich Neffen) eines anderen Safarow handelt – des 2006 von einem ungarischen Gericht zu lebenslanger Haft verurteilten Ramil. Dieser hatte am 19. Februar 2004 aus ethnischem Hass einen armenischen Teilnehmer eines NATO-Lehrgangs im Schlaf mit der Axt erschlagen. Nach VerbĂŒĂŸung eines Teils der Strafe wurde er 2012 von Ungarn zur weiteren VerbĂŒĂŸung an Aserbaidschan ĂŒberstellt und dort sofort nach der Ankunft von Alijew vereinbarungswidrig und unter lautstarkem Protest Ungarns, Armeniens und sogar aus den USA begnadigt. Nicht nur das: Er wird in seinem Heimatland als Nationalheld gefeiert und genießt bis heute staatliche finanzielle Zuwendungen und Ehrerweisungen.

Möglicherweise sind sowohl Ramil Safarow als auch seine Neffen in AktivitĂ€ten des aserbaidschanischen Geheimdienstes verwickelt. In diesem Zusammenhang erinnern russische Blogger auch an die skandalöse EntfĂŒhrung eines russischen StaatsbĂŒrgers, der ebenfalls aus Aserbaidschan stammt und der ethnischen Minderheit der Talyschen angehört. Am 26. MĂ€rz 2025 verschwand der 71 Jahre alte Sachiriddin Ibrahimi in ebenjenem Jekaterinburg spurlos und tauchte einige Tage spĂ€ter in Baku in Haft wieder auf. Hinter der EntfĂŒhrung soll der Geheimdienst Aserbaidschans stehen, der den Mann unter Umgehung der russischen Behörden in einem Privatflugzeug ausflog. Die jetzt in Jekaterinburg verhaftete Bande soll in die EntfĂŒhrung involviert gewesen sein ‒ womöglich ein Grund, warum auf Druck aus Moskau auch die von der örtlichen Polizei lĂ€ngst vergessenen MordfĂ€lle wieder aufgerollt wurden.

Reagiert Baku also in der beschriebenen Hysterie auf die Zerschlagung seines Agenturnetzes? Wenn das so ist, mĂŒsste der Vorgang fĂŒr Alijew eher peinlich sein: EntfĂŒhrungen der StaatsbĂŒrger befreundeter LĂ€nder sind so ziemlich das Übelste, was man veranstalten kann. Hier hat eher Moskau allen Grund fĂŒr HĂ€rte, SchĂ€rfe und schrille Töne, nicht Baku. Unter "Freundschaftsschutz" stehen Agenten von "Partnern" allenfalls dann, wenn sie sich an Gesetze, zumindest aber an die ungeschriebenen Regeln der Geheimdienstkooperation halten ‒ nicht unter den beschriebenen UmstĂ€nden. Das wĂŒrde Baku doch vernĂŒnftigerweise lieber unter der Decke halten wollen, oder?

Ist die Eskalation vielleicht Rache fĂŒr die jĂŒngst erfolgte Zerstörung der Erdölraffinerie im ukrainischen Krementschug? Aserbaidschan machte Berichten zufolge solide UmsĂ€tze mit der Lieferung seines Erdöls an die Ukraine und sieht diese Einnahmenquelle nun wegbrechen. Doch auch das erscheint als Grund dafĂŒr, das gesamte Porzellan der weitaus lukrativeren Handelsbeziehungen mit Russland zu zerschlagen, ein viel zu geringer Grund.

Russische Analysten vermuten einen Einfluss des britischen MI-6 und/oder von "Freund Erdoğan", des aktuell schwierigsten "Partners" der russischen Außenpolitik, hinter der Eskalation und es ist auch ĂŒberaus wahrscheinlich, dass beide eine Aktie an Alijews Spiel halten. Doch mit britischen und tĂŒrkischen EinflĂŒssen ist die Motivation von Alijew selbst nicht erklĂ€rt. Dieser ist mit all den Verstrickungen und AbhĂ€ngigkeiten immer noch ein selbstĂ€ndiger geopolitischer Spieler, keine Marionette Ankaras oder Londons.

Schaut man sich Alijews aktuelle persönliche Machtstellung an, so sticht besonders ein Ereignis der letzten Monate hervor, das sie gefĂ€hrdet. Im Nachgang zu den israelischen Luftangriffen auf Iran verdichten sich Hinweise darauf, dass die israelische Luftwaffe einen Teil dieser Angriffe von Aserbaidschan aus flog. Iranische Medien meldeten dies – man vergleiche das mit der Zeitleiste des jĂŒngsten russisch-aserbaidschanischen Konflikts – spĂ€testens am 28. Juni, russische Blogger griffen die Meldung am 29. Juni auf.

Klammern wir aus, ob der in Iran nun auch öffentlich erhobene Vorwurf zutrifft, das ist fĂŒr die uns interessierende Frage irrelevant. Wichtig ist, dass der Vorwurf erhoben wird und dass er ĂŒberaus plausibel ist: Anders lĂ€sst sich das tiefe Vordringen der israelischen SchlĂ€ge in den eigentlich fĂŒr sicher gehaltenen Norden Irans kaum erklĂ€ren.

Nun stelle man sich die Reaktion vor allem der islamischen Welt auf diese Nachricht vor. In der Zeit, in der nicht nur sie empört und bestĂŒrzt ĂŒber das Merkmale eines Genozids aufweisende Vorgehen Israels gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist, kooperiert der Herrscher eines vollstĂ€ndig islamischen Landes mit dem sogenannten "zionistischen Regime". Er liefert nicht nur Öl an Israel und kauft israelische Drohnen, er stellt seine FlugplĂ€tze auch noch fĂŒr die völkerrechtswidrige Aggression gegen das einzige muslimische Land zur VerfĂŒgung, das in der Vergangenheit konsequent den Widerstand der PalĂ€stinenser unterstĂŒtzt hat.

Man bedenke zusĂ€tzlich, dass der in Aserbaidschan praktizierte Islam schiitisch ist und dessen geistiges Zentrum eben Iran ist. Wird sich in einem solchen Land ein Herrscher lange halten können, wenn die geistigen FĂŒhrer der Schiiten eine ihn verurteilende Fetwa verkĂŒnden? Vielleicht wird er das sogar, Aserbaidschan ist in sowjetischer Tradition noch sehr weltlich geprĂ€gt, aber innenpolitischer Ärger ist in jedem Fall vorprogrammiert.

Und das ist dann auch die mir plausibel erscheinende ErklĂ€rung fĂŒr das Verhalten Alijews und seiner Behörden: Er versucht der erwartbaren Welle religiös motivierten Aufbegehrens gegen ihn eine Welle nationalistischen, ja fast schon nazistischen Schulterschlusses gegen einen "Ă€ußeren Feind" entgegenzusetzen. Und wer eignet sich da in allen postsowjetischen LĂ€ndern als Hassobjekt?

Alijew spielt mit dem Feuer des in den Nazismus gesteigerten aserbaidschanischen Nationalismus. DafĂŒr verheizt er im Interesse der eigenen Machtsicherung objektive Interessen seines Landes und seines Volkes. Das zeigt paradoxerweise, wie verzweifelt seine Lage tatsĂ€chlich ist, denn der berĂŒhmte Ausspruch Samuel Johnsons lautet: "Patriotismus ist die letzte Zuflucht eines Schurken". Betonung liegt auf "die letzte". Noch scheint Moskau bereit zu sein, ihm aus der Patsche zu helfen und seine UnverschĂ€mtheiten herunterzuspielen, warum auch immer. Sobald er sein Blatt ĂŒberreizt, könnte sich auch hier die Erkenntnis durchsetzen, dass sogar ein nach dem Vorbild Irans religiös regiertes Aserbaidschan eher im russischen Interesse ist als ein feindlich gesinntes, zur zweiten Ukraine verkommenes weltliches.

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